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SCHLEUDER DAS TRAUMA INFO Ausgabe 1/2008 Schleudertrauma. Eine hartnäckige Behinderung. Jahresbericht 2007 Neurofeedback zur Behandlung von Schleudertrauma-Symptomen TENS – Eine Behandlungsmethode gegen Schmerzen bei Schleudertrauma Neuerungen im Rahmen der 5. IV-Revision Gerichtsentscheide aus dem Haftpflicht- und Sozialversicherungsrecht

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SCHLEUDERDASTRAUMAINFOAusgabe

1/2008

Schleudertrauma.Eine hartnäckige Behinderung.

U

� Jahresbericht 2007

� Neurofeedback zur Behandlung vonSchleudertrauma-Symptomen

� TENS – Eine Behandlungsmethode gegenSchmerzen bei Schleudertrauma

� Neuerungen im Rahmen der 5. IV-Revision

� Gerichtsentscheide aus dem Haftpflicht-und Sozialversicherungsrecht

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Impressum

Herausgeber Schleudertraumaverband, Zürich

Redaktion Susanne Kohler, Geschäftsführerin

Anschrift SchleudertraumaverbandHorneggstrasse 9, 8008 ZürichTel. 044 388 57 00, Fax 044 388 57 [email protected]

Beratungszeiten Montag / Dienstag 09.00–12.00 UhrDonnerstag / Freitag 09.00–12.00 Uhr

Spendenkonto PC: 80-11032-5

Erscheinungsweise 1 – 2 x jährlich, Auflage 3 000 Exemplare

Copyright Schleudertraumaverband, Zürich.Für Fachbeiträge liegt das Copyrightbei den Autoren.

Haftung Für unbestellt erhaltene Unterlagensowie Richtigkeit von Informationenbesteht keine Haftung durch denVerband.

Besonderes Die Autoren und Autorinnen vertretenjeweils ihre Meinung, die sich nichtunbedingt mit der Meinung desSchleudertraumaverbandes deckt.Unaufgefordert zugestellte Unterlagenwerden nur auf ausdrücklichen Wunschzurückgesandt.

Inserateverkauf Schleudertraumaverbandund -beratung Horneggstrasse 9, 8008 Zürich

Tel. 044 388 57 00, Fax 044 388 57 [email protected]

Titelseite Originalplakat «Plakatkampagne 2008,Schleudertraumaverband»

Vorstand Evalotta Samuelsson (Präsidentin)Gerda Braun, ZürichUrsula Fuchs, TherwilFrank Goecke, ZürichPatrick Lienert, ZollikerbergKarl Müller, SteinhausenPierre Seidler, Delémont

Geschäftsstelle Susanne Kohler, GeschäftsführungSusanne Elsener, AdministrationBarbara Kuprecht, BeratungBarbara Raymann, BeratungMargrit Stalder, Beratung Felsberg GR

TermineTreffen der Selbsthilfegruppen Delegierten11. September 2008

Redaktionsschluss INFO 2/200830. September 2008

Redaktionsschluss INFO 1/200930. April 2009

Inhaltsverzeichnis

EinleitungEditorial 3

GeschäftsstelleJahresbericht und Jahresrechnung 2007 5Protokoll der ordentlichen 18Mitgliederversammlung

ÖffentlichkeitsarbeitGanz schön hartnäckig – 22oder wie eine neue Plakatkampagne entstehtMit dem Gutachte(r)n entscheidet sich alles 25

MedizinNeurofeedback zur Behandlung von 26Schleudertrauma-SymptomenTENS – Eine Behandlungsmethode gegen 28Schmerzen bei Schleudertrauma

RechtNeuerungen im Rahmen der 5. IV-Revision 32Gerichtsentscheide aus dem Haftpflicht- und 35Sozialversicherungsrecht

Mitglied für MitgliedWanderbericht der Gruppe Andiamo 39

LiteraturDer Verband empfiehlt diverse Bücher 40

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Liebe Mitglieder, Liebe LeserInnen

Das Bundesgericht hat in seinem Urteil U 394/06vom 19. Februar 2008 die Anforderungen an denNachweis einer Schleudertraumaverletzung erhöht(siehe auch «Gerichtsentscheide» in dieser Aus-gabe). Dies bedeutet, dass man medizinisch nochgenauer hinschaut und möglichst früh prüft, ob zwi-schen den heutigen Beschwerden und dem dama-ligen Unfall überhaupt ein Zusammenhang besteht.Ohne wesentliche Verbesserung des Gesundheits-zustands wird deshalb neu bereits 6 Monate nachdem Unfall ein interdisziplinäres Gutachten erstellt.Interdisziplinär deshalb, weil daran mehrere Ärzteaus unterschiedlichen Fachgebieten beteiligt sind.Bis anhin hatten der Patient und sein juristischerBerater zum Aufbau eines guten, medizinischenDossiers imMinimum zwei Jahre Zeit. Neu kann derUnfallversicherer abschliessen, wenn von der Fort-setzung der ärztlichen Behandlung keine namhafteBesserung des Gesundheitszustandes mehr zuerwarten ist und allfällige Eingliederungsmassnah-men der Invalidenversicherung abgeschlossensind. Sollte die zu erwartende Besserung desGesundheitszustands also nicht «ins Gewicht fal-len», bezahlt die Unfallversicherung unter Umstän-den nur noch wenige Monate Unfalltaggeld undmedizinische Leistungen.

Daraus ergeben sich folgende Punkte:– Die versicherte Person muss ernsthafte Anstren-gungen unternehmen, um die Arbeitsunfähigkeitzu überwinden. Konkret bedeutet dieser Punkt,

dass Betroffene alles daran setzen müssen, umwieder ganz oder teilweise arbeitsfähig zu wer-den (z. B. Arbeitsversuche trotz allfälliger persön-licher Unannehmlichkeiten,Ausprobieren alterna-tiver Tätigkeiten).

– Die versicherte Person muss bis zum Fall-abschluss «in fortgesetzter spezifischer Behand-lung beim Arzt» stehen. Dieser hat den Auftrag,sorgfältig medizinisch relevante Abklärungen vor-zunehmen. Dazu gehören nebst z. B. klinischenund gegebenenfalls röntgenologischen Untersu-chungen auch die Befragung nach dem gesund-heitlichen Vorzustand, also auch die Befragungnach psychischen Beschwerden vor dem Unfall.Relevant sind v. a. Dauerbeschwerden, also ohnewesentlichen Unterbruch bestehende, erheblicheBeschwerden zwischen dem Unfall und dem Fall-abschluss.

– Tritt keine namhafte Besserung des Gesundheits-zustands ein, ist bereits nach 6 Monaten einezügige, interdisziplinäre Begutachtung durchFachärzte angezeigt. Zuverlässige Vorakten sinddabei sehr wichtig, was nochmals die Wichtigkeiteiner sorgfältigen Dokumentierung des Unfall-ereignisses und der medizinischen Erstabklärung(z. B. «Dokumentationsbogen für Erstkonsultationnach kraniozervikalem Beschleunigungstrauma»)sowie des weiteren Verlaufs bis zur Begutachtungunterstreicht.

Für Schleudertrauma Betroffene gilt es daherfolgendes zu beachten:1. gute medizinische Dokumentation der Unfall-

geschichte2. juristische Beratung bereits kurz nach dem Unfall

Sollten die Beschwerden nach dem Unfall mehrals 2–3 Wochen andauern, sollte unbedingt dieBeratung bei einem erfahrenen und spezialisier-ten Anwalt erfolgen (Adressen von entsprechen-

Editorial

Einleitung

3SCHLEUDERDASTRAUMAINFO

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den Fachpersonen können Sie als Mitglied beimVerband anfragen). Der Anwalt erhält so die Mög-lichkeit, die Funktion eines Koordinators (wermacht was,wann und wo) einzunehmen. Ein wei-terer Vorteil der frühen Beratung und allenfallsMandatsübernahme ist der, dass der Anwalt abBeginn ein gutes Einvernehmen zwischen allenbeteiligten Personen(-gruppen) bewirken und soden Begutachtungsort eher mitbestimmen sowiedessen Verlauf oft positiv beeinflussen kann.

Wie eingangs erwähnt und soeben erläutert, hat dasBundesgericht mit seinem Urteil vom 19. Februar2008 die Anforderungen an den Nachweis einerSchleudertraumaverletzung erhöht. Es ist dahernoch wichtiger, sich nach einem Unfall frühzeitigjuristisch beraten zu lassen und heute für morgeneine Verkehrsrechtschutzversicherung (z. B. CoopRechtsschutz) abzuschliessen.

Dazu eine kleine Anekdote einesunbekannten Verfassers:«Nach vielen Jahren des Schlafes wacht Dornrös-chen auf, aber es ist niemand gekommen, um sie zu

erlösen. So schläft sie weiter, Jahre vergehen undsie wacht wieder auf. Sie schaut nach links, nachrechts, nach oben, nach unten, aber wiederum istniemand da, weder ein Prinz noch ein Gärtner. Undsie schläft weiter. Schliesslich wacht sie zum drit-ten Mal auf. Sie öffnet ihre schönen Augen und siehtwiederum niemanden. Da sagt sie zu sich selbst:«Jetzt reicht’s!» – Sie stand auf und war erlöst.»

Ich wünsche Ihnen sehr, dass es auch Ihnen reichtund dass auch Sie aufstehen und sich für IhreRechte wehren können. Denn obwohl Sie als Prä-mienzahler schlicht Anrecht auf gewisse Versiche-rungsleistungen hätten, müssen Sie als Schleuder-trauma-Opfer noch immer darum kämpfen.

In diesem Sinne wünsche ich Ihnen die dafür not-wendige Kraft und grüsse Sie herzlich.

Susanne KohlerGeschäftsführerin

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1 Geschäftsstelle1.1 Das Team der GeschäftstelleGleich zu Beginn des neuen Jahres gab es auf derGeschäftsstelle verschiedene personelle Verände-rungen. Im Januar verliess uns Brigitte Lötscher,welche mit einem kleinen Arbeitspensum für dieVerbuchung unserer Belege verantwortlich war undper 30. Juni 2007 hörte der langjährige Geschäfts-führer Reto Lötscher auf. Das restliche Team derGeschäftsstelle musste danach vieles möglichstrasch organisieren und neu planen sowie gleichzei-tig das Tagesgeschäft – nämlich die Beratungen derMitglieder – aufrecht erhalten. Sanfte Umstruktu-rierungen wurden notwendig; damit verbundenauch eine teilweise Reorganisation der Geschäfts-stelle.Als diesbezüglich erste Massnahme übertrug derVorstand die Geschäftsführung der bisherigen Stell-vertreterin von Reto Lötscher, Susanne Kohler. Alsdipl. Sozialarbeiterin FH schliesst sie Ende 2008ihre Weiterbildung als «Managerin einer NPO» mitder Diplomarbeit ab. Die bisherige 80% Stelle vonFrau Kohler als Beraterin konnte der Verband ausfinanziellen Gründen nicht wieder zur Besetzungausschreiben. Einen Teil dieser Arbeit wird neudurch Barbara Kuprecht abgedeckt, welche seit1. April 2007 im Rahmen einer IV-Umschulung eindreijähriges Praktikum zur Sozialbegleiterin absol-viert. Als dipl. Ergotherapeutin HF kennt Frau Kup-recht die Bedürfnisse von Schleudertrauma Betrof-fenen aus ihrer Arbeit in einer Rehaklinik und unter-stützt das Team mit 40 Stellenprozenten v.a. in derBeratung der Mitglieder. Die drei langjährigen Mit-arbeiterinnen Barbara Raymann, 30% Beratung undSusanne Elsener, 20% Administration sowieMargrith Stalder, 10 – 20% Beratung Felsberg GRergänzen das Team ideal und decken vor allemdie Bereiche Mitgliederberatung, VeranstaltungGutachter und die gesamte Mitgliederadministra-tion ab.

Herzlichen Dank an dieser Stelle dem ehemaligenGeschäftsführer und Vorgesetzten Reto Lötscher,welcher dem Verband mit innovativen Ideen undProjekten zu mehr Bekanntheit verhalf und seinerFrau, welche viele Jahre in detektivischer Kleinst-arbeit den Ursprüngen diverser Buchungsbelegenachging. Ganz besonderen Dank aber den heuti-gen Mitarbeiterinnen der Geschäftsstelle, welchevor allem im 2007 grossen Einsatz, Durchhalte-willen sowie viel Herzblut zeigten und mit ihrerArbeit dazu beitrugen, dass die Geschäftstelle trotzeiner personellen Einsparung von 60% ihren Auf-trag weiterhin erfüllen konnte.

1.2 BeratungstätigkeitGegenüber demVorjahr stieg die Beratungstätigkeitvon 1262 auf neu 1338 Gespräche leicht an. Darinenthalten sind ebenfalls 23 persönliche Beratungenauf der Geschäftsstelle, welche gegenüber demVorjahr stark abnahmen sowie 48 telefonischeBeratungen für Angehörige von Mitgliedern. Die An-rufe zur Vermittlung eines Anwalts hingegen nah-men erneut ab. An dieser Stelle scheint es deshalbnotwendig, die Vermutungen zu diesen Rückgängenzu erläutern:

In den Beratungen stellen wir fest, dass viele Be-troffene entweder bereits in früheren Jahren einenAnwalt vermittelt bekamen oder aber einen Selbst-unfall erlitten, dabei keine Rechtsschutzversiche-rung abschlossen und sich deshalb den Anwaltfinanziell gar nicht leisten können. Auch stellen wirdie Tendenz fest, dass viele frisch Verunfallten kei-nen Anwalt wünschen, weil noch keine Differenzenzwischen ihnen und der Versicherung vorliegen.Gerade im Hinblick auf die veränderten Verhältnisseauf Bundesgerichtsebene scheint es jedoch wichti-ger denn je, sich schon in den ersten Wochen nacheinem Unfall juristisch beraten zu lassen. Oft kanndadurch der gesamte weitere Verlauf der «Ge-schichte positiv» beeinflusst werden.

Geschäftsstelle

Jahresbericht und Jahresrechnung 2007

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Wir betonen daher einmal mehr die Wichtigkeiteiner frühen juristischen Beratung sowie denAbschluss einer Verkehrsrechtschutzversicherung(selbstverständlich im Schadenfall nur dann gültig,wenn vor Eintritt eines Ereignisses abgeschlossen).

2 Mitgliederwesen2.1 MitgliederzahlEnde Dezember 2007 zählte der Verband 2647 Mit-glieder. Diese Zahl entspricht einer Abnahme ge-genüber dem Vorjahr von 170. Dazu beigetragenhaben 378 Austritte, denen nur 208 Eintritte gegen-über stehen.Von den erwähnten 378 Austritten kündigten effek-tiv 97 die Mitgliedschaft. 43 Personen kündigtenaus finanziellen Gründen, 10 Personen waren mitdem Verband und seinem Angebot generell unzu-frieden, 5 Mitglieder zogen weg und 9 kündigtenohne nähere Angaben eines Grunds. Weitere 52Mitglieder zogen mit unbekanntem Wohnort wegund 158 reagierten auch auf wiederholte Mahnun-gen nicht mit einer Bezahlung des Jahresbeitrags.4 Mitglieder verstarben leider. Ihren Angehörigensprechen Vorstand und Geschäftsstelle an dieserStelle unser herzliches Beileid aus.Was bei den erwähnten Austritten auffällt, ist diewiederholt hohe Anzahl jener Mitglieder (2006: 122Personen, 2007: 158 Personen), welche den Jah-resbeitrag auch nach der 2. Mahnung nicht bezahl-ten und der 52 Mitglieder, welche uns denWohnortswechsel nicht mitteilten. Beide Kategorienmussten wir leider von der Mitgliedschaft aus-schliessen, was zu Umtrieben und gleichzeitig zubeträchtlichen, finanziellen Verlusten führt.

3 VorstandText von lic.iur. E. Samuelsson, Präsidentin

Der Vorstand traf sich im Jahr 2007 zu 5 Sitzungen.Im Vordergrund standen dabei vor allem die Sanie-rung der finanziellen Belange des Verbandes, stand

der Verband Ende 2006 doch mit leeren Kassen undeinem miserablen Budget da.Eine eingreifende Umstrukturierung, die nicht allenBedürfnissen gerecht werden konnte, musste um-gehend beschlossen werden. Aufgrund einer sorg-fältigen Analyse kam der Vorstand zum Schluss,dass der einzigeWeg einer Sanierung die Reduktionder Stellenprozente auf der Geschäftsstelle ist – mitgleichzeitiger Straffung und Optimierung desDienstleistungsangebotes.Diese Änderungen haben sich ausbezahlt und dankder umsichtigen Geschäftführung von SusanneKohler bewährt. Weitere Schwerpunktthemen legteder Vorstand auf die Verbesserung des Bekannt-heitsgrades des Verbandes. Der Vorstand be-schloss, eine Plakataktion in Auftrag zu geben(siehe unter Ziffer 5.1).Der Öffentlichkeitsarbeit widmete sich der Vorstanddas ganze Jahr über. Es ist aber festzustellen, dassdie Medien Stellungnahmen seitens des Verbandesnur sehr restriktiv veröffentlichen. Es scheint, alshätten viele Medien einen Respekt davor, dassheisse Eisen «Schleudertrauma» anzufassen.Im Januar 2007 reiste die Präsidentin zu einemHearing in die Kommission für soziale Sicherheitund Gesundheit mit dem Thema «Das Schleuder-trauma – ein besonderer Kostenfaktor» nach Bern.Dieses war von der Versicherungswirtschaft bean-tragt worden.Ein neues Spendenkonzept wurde vom Vorstanddiskutiert und schliesslich beschlossen, Fundrai-sing künftig mit einer professionellen Firma mittelsMailings zu betreiben (siehe unter Ziffer 5.2).Andreas Sidler, welcher seit September 2006 zumVorstand zählte, hat sich für ein Nachdiplom-Studium an der Universität Hawaii entschieden undist deshalb per Sommer 2007 aus dem Vorstandausgetreten (wir berichteten darüber in der INFOAusgabe 2/07). Herzlichen Dank an dieser Stelle fürsein Engagement im Verband und seine Kollegiali-tät den weiteren Vorstandsmitgliedern gegenüber.

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4 FinanzenDie Kontrollstelle Ruedi Urech und Gabriella Nosedaprüften die Rechnungsführung sowie die Bilanzund Erfolgsrechnung des Verbands. Dabei kamenbeide zum Ergebnis, dass Rechnungsführung undJahresrechnung dem Schweizerischen Gesetz undden Statuten des Schleudertraumaverbandes ent-sprechen.Die Jahresrechnung selbst schliesst bei Einnahmenvon Fr. 340486.83 und Ausgaben von Fr. 349268.68mit einem Verlust von Fr. 8 781.85 ab. Das Eigen-kapital verringerte sich damit auf Fr. 39 535.79.Bei genauer Betrachtungsweise der Erfolgsrech-nung fallen im Aufwandbereich die Abnahmen imLohnwesen auf und im Ertragsbereich die Einbus-sen bei den Mitglieder- und Anwaltssolidaritäts-beiträgen sowie den Spendeneinnahmen.Aus finanziellen und personellen Gründen war esdem Verband in den Jahren 2006 und vor allem2007 nicht möglich, aktiv Öffentlichkeitsarbeit zubetreiben, was eine Erklärung für die Spendenein-bussen in Höhe von rund Fr. 10 000.00 sein könnte.Mögliche Gründe für die Abnahmen der Mitglieder-und Anwaltsbeiträge wurden bereits unter Punkt1.2 und 2.1 erläutert.Abschliessend sei erwähnt, dass selbst die Perso-naleinsparungen von 60 Stellenprozenten den Ver-lust nicht verhindern konnten und somit die vomVorstand geforderten und von der Geschäftsstelleumgesetzten Sparmassnahmen sich für das wei-tere Fortbestehen des Verbands auch im nächstenJahr als unerlässlich erweisen.

5 ÖffentlichkeitsarbeitObwohl es dem Verband unter den in Punkt 4 er-wähnten Gründen im 2007 nicht möglich war aktivÖffentlichkeitsarbeit zu betreiben, wurden «im Hin-tergrund» jedoch Ziele und Lösungen dazu erarbei-tet, welche teilweise bereits im 2008 umgesetztwerden.

5.1 PlakataktionIm Bereich Öffentlichkeitsarbeit erreichten Vorstandund Geschäftsstelle die Zusammenarbeit mit demAutomobilhersteller Volvo Schweiz AG,welcher einegrossangelegte Plakataktion für den Schleudertrau-maverband sponsert (Aushang April 2008). Das Zieldieser Aktion ist einerseits Aufklärung in der Gesell-schaft darüber, dass ein Schleudertrauma hart-näckig ist und jederzeit jeden treffen kann. Ander-seits möchten wir mit der Aktion den Bekanntheits-grad des Verbands steigern. Herzlichen Dank andieser Stelle schon jetzt an Patrick Lienhard vomVorstand, welcher mit seinem Fachwissen und inetlichen Stunden ehrenamtlicher Arbeit zum gutenGelingen dieser Aktion beitrug.

5.2 FundraisingGleichzeitig konnten im Dezember 2007 dieVerträge mit einer Fundraisingfirma unterzeichnetwerden, welche auf eigenes Risiko ab April 2008mehrmals pro Jahr sogenannte Mailings (Spenden-briefe mit Karten) an mögliche Spender verschickt.Auch durch diese Zusammenarbeit erhoffen wir unszusätzliche Einnahmen und einen gleichzeitigenMitgliederzuwachs.

5.3 Erneuerung der WebsiteDringend notwendig war die Erneuerung derWebsite – inhaltlich wie auch vom äusseren Er-scheinungsbild her. Wir erhielten immer wiederMeldungen von Benutzern, welche sich negativ zubeiden Punkten äusserten. Auch war es uns wich-tig, dass wir – schon alleine der Kosten wegen – dieWebsite selbst verwalten und Änderungen direktanbringen können. Bis jetzt wurde dies von einerexternen Computerfirma aus erledigt und jeweilsdem Verband in Rechnung gestellt. Zusammen mitder Internet- und Werbeagentur Janis vollzogen wirdiesen wichtigen Schritt, ergänzten die Website mitvielen Neuigkeiten wie z. B. einem Bereich, welcherPasswort geschützt nur den Mitgliedern vorbehal-

Geschäftsstelle

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ten ist oder der Mehrsprachigkeit, welche wir ab2008 anbieten möchten. An dieser Stelle bedankeich mich sehr herzlich bei Michael Janis, Inhaberder Firma Janis, welcher uns mit guten Ideen undviel Herzblut bei der Umsetzung unseres Vorhabensunterstützt hat.

5.4 Einführung ZeiterfassungsprogrammEbenfalls unumgänglich wurde die Einführungeines Zeiterfassungsprogramms, welches nebstden Arbeitsstunden zusätzlich die Zeit für einzelneTätigkeiten erfasst und anschliessend auswertet.Dies war umso dringender, weil das jährliche Con-trolling für das Bundesamt für Sozialversicherungen(BSV) zeitlich bis jetzt immer sehr viele Stundenin Anspruch nahm. Stunden, welche einerseits an-dere Arbeiten verunmöglichten und anderseits wie-derum zu neuen Kosten führten. Herr H. A. Waldnervon der Firma SISE (Schweizerisches Institut fürSystems Engineering) in Zürich erstellte in kürzes-ter Zeit ein eigens auf den Verband zugeschnitte-nes, bezahlbares sowie benutzerfreundliches undBSV kompatibles Programm. Dieses war EndeDezember fertig erstellt und wird uns das BSV Con-trolling 2008 massiv erleichtern. An dieser Stelleherzlichen Dank an Herrn Waldner für die gute undsehr erfreuliche Zusammenarbeit.

5.5 Mitgliederzeitschrift INFOTrotz der erwähnten Stellenreduktion auf derGeschäftsstelle konnten wir auch in diesem Jahrunseren Mitgliedern und Abonnenten zwei Ausga-ben der Zeitschrift INFO anbieten. In der erstenAusgabe widmeten wir uns u. a. der Schmerzbeein-flussung durch die Ernährung, der Spiraldynamikals intelligente Bewegung zur Förderung des Hei-lungsprozesses und der neurobiologischen Ursa-chenerkennung als Ausweg aus der Schleudertrau-mafalle. In der zweiten Ausgabe erläuterte einFachmann die Chiropraktik als mögliche Behand-lungsform bei Schleudertrauma. Weitere Themen

waren: Kiefergelenkmuskulatur und die Annahmeder 5. IV-Revision.

Herzlichen Dank allen, welche mit ihren Beiträgen,Tipps und Hilfen zum Erfolg dieser beiden Ausgabenbeigetragen haben.

5.6 AnwaltsweiterbildungIm Frühjahr und Herbst waren wiederum dieVertrauensanwältInnen zu einer Weiterbildung ein-geladen. Neu fanden beide Veranstaltungen aufmehrfachen Wunsch erst-mals am Abend statt.An der ersten Weiterbildung vom 23. Mai 2007 er-klärte lic.iur. Andreas Sidler vom Vorstand den An-wesenden das neue Anwaltsforum. Inzwischenstellen wir leider fest, dass die neue Form keinenAnklang findet und von den Anwälten nur sehr mäs-sig bis schlussendlich gar nicht mehr benutztwurde. Der Vorstand ist sich dieser Tatsache be-wusst und sucht nach neuen, möglichen Lösungen.Aufgrund zahlreicher Rückmeldungen unsererVertrauensanwälte kann gesagt werden, dass eininternes – durch Passwort geschütztes Forum –grundsätzlich befürwortet wird, das momentan vor-liegende System aber die Erwartungen der Teil-nehmenden nicht erfüllt. Im Anschluss an dieAusführungen von Andreas Sidler referierten Dr.Damir Marincic und Dr. Christine Ochsner-Grimmüber die neusten neurologischen und neuropsycho-logischen Aspekte in Bezug auf die Spätfolgen einerHWS Distorsion.Die zweite Weiterbildung fand am Abend des 8. No-vembers 2007, ebenfalls im Volkshaus Zürich statt.Im Zentrum standen die Entwicklung des «Regiona-len Ärztlichen Dienstes» (RAD) und die Auswirkun-gen der 5. IV-Revision. Quasi in die «Höhle desLö-wen» wagte sich von der SVA Zürich der Arzt PDDr. Dr. Arno Möller, welcher charmant aber be-stimmt durch den ersten Teil des Abends führte undzu den zahlreichen Fragen und Einwänden der Teil-nehmenden aus Sicht der SVA Auskunft gab. Im

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Anschluss an die Pause folgte danach das – auf-grund der vielen Fragen im ersten Teil leider etwasverspätete – Referat von PD Dr. iur. Ueli Kieser,Rechtsanwalt aus Zürich. Er erläuterte sehr kompe-tent die möglichen und offensichtlichen Auswirkun-gen der 5. IV Revision.Beide Veranstaltungen waren erneut gut besucht,äusserst spannend und informativ. Dazu beigetra-gen haben nicht zu Letzt die erwähnten Referenten,denen ich an dieser Stelle nochmals recht herzlichfür ihr persönliches Engagement danke.

5.7 Nachmittagsveranstaltung der Mitglieder-versammlung

Traditionell fand am 4.Mai im Anschluss an die Mit-gliederversammlung eine kostenlose, öffentlicheWeiterbildungsveranstaltung für Betroffene undAngehörige und am Thema interessierte statt. Esreferierte zum Thema «Schmerz und Ernährung»Frau Dr. Ulrike de Sousa, Ernährungswissenschaft-lerin. Sie führte die Teilnehmenden durch die mo-dernen Erkenntnisse gesunder Ernährung undzeigte deren Möglichkeiten und Anwendung inBezug auf die Reduktion von Schmerzen auf.

Herzlichen Dank für den spannenden Ausflug in einGebiet, auf dem wir uns alle als Spezialisten glau-ben, bei genauerem Hinterfragen jedoch feststellen,wie wenig wir eigentlich davon wissen.

5.8 Veranstaltung FlüelenDer Schweizerische Berufsverband der Hauspfle-gerinnen und Haushelferinnen, Vivica SektionZentralschweiz, führte am 23. März 2007 einenWeiterbildungstag zum Thema «unsichtbaresSchleudertrauma» durch. Ziel der Veranstaltungwar es, den Teilnehmerinnen Wissen zu vermitteln,um in ihrem Berufsalltag den richtigen Umgang mitden Befindlichkeiten von Unfallopfern zu finden unddas Beratungsangebot des Schleudertrauma-verbandes kennen zu lernen.

Frau lic.iur. Evalotta Samuelsson, Rechtsanwältinund Präsidentin des Schleudertraumaverbandes er-läuterte am Morgen das Thema aus juristischerSicht, während Susanne Kohler, Geschäftsführerindes Verbands, am Nachmittag die möglichen psy-chosozialen Folgen nach einem Unfall aufzeigte, diedanach auftretenden Symptome und die heute be-kannten therapeutischen Methoden erklärte undden Verband und seine Dienstleistungen vorstellte.Die gut besuchte Veranstaltung war für den Verbandeine interessante Möglichkeit, um auf sich und dasSchleudertrauma selbst aufmerksam zu machenund dabei gleichzeitig wichtige Aufklärungsarbeitzu leisten. Herzlichen Dank deshalb an dieser StelleFrau Brigitta Pfrunder-Betschart von der VivicaSektion Zentralschweiz für die Anfrage zu dieserWeiterbildung und deren gute Organisation.

5.9 Veranstaltung «mit dem Gutachter ent-scheidet sich alles»

Seit Herbst 2006 referiert Frau Margrith Stalder,ausgebildete Erwachsenenbildnerin und SE Thera-peutin, Leiterin einer Selbsthilfegruppe für Schleu-dertrauma Betroffene in Chur und angestellte Bera-terin beim Schleudertraumaverband zum Thema«mit dem Gutachter entscheidet sich alles». Im2007 fanden dazu in Aarau, Zürich, Solothurn, St.Gallen und Luzern total 5 Veranstaltungen statt,welche jedes Mal von ungefähr 24 Betroffenen be-sucht wurden.Die Teilnehmenden äusserten sich sehr zufriedenüber die Veranstaltungen und lobten Frau Stalderfür ihr kompetentes Fachreferat sowie ihre wertvol-len Informationen. Aufgrund der nach wie vor gros-sen Nachfrage und Notwendigkeit hat der Vorstanddaher beschlossen, diese Veranstaltungen weiter-hin Interessierten anzubieten.Herzlichen Dank an dieser Stelle Frau MargrithStalder, welche mit ihrem grossen Fachwissenhauptsächlich zum Erfolg dieser Veranstaltungenbeiträgt.

Geschäftsstelle

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5.10 SelbsthilfegruppenDie Selbsthilfegruppen nahmen auch in diesemJahr einen wichtigen Platz im Schleudertraumaver-band ein. Entsprechend gut waren die beiden Tref-fen der Delegierten besucht. Dabei hat sich der in-zwischen bei allen beliebte Raum im Pfarreizentrumder Liebfrauenkirche in Zürich wiederum als sehrgeeignet erwiesen.An dieser Stelle herzlichen Dankdem dortigen Verwalter Herrn D’Ignazio für dieVermietung des Raums und die Organisation derGetränke. Das erste Treffen am 22. März 2007 wid-mete sich dem Thema der 5. IV-Revision. Dazureferierte lic.iur. Andreas Sidler sehr kompetent undmit grossem Fachwissen darüber, was sich mitAnnahme der Vorlage für Schleudertrauma Betrof-fene ändern wird. Herzlichen Dank an dieser Stelle!Zum zweiten Treffen am 13. September 2007 ludder Schleudertraumaverband auf Wunsch der Teil-nehmerInnen das Vorstandsmitglied Frank Goecke,Fürsprecher ein. Er erklärte, welches die konkretenAuswirkungen der 5. IV-Revision nach derenAnnahme sind. Auch ihm herzlichen Dank für daskompetente und engagierte Referat.Bei einigen Gruppen änderte die Leitung. Den «Ehe-maligen» wünsche ich auf diesem Weg weiterhinalles Gute und heisse die «Neuen» herzlich will-kommen. Aufgelöst haben sich leider die GruppeInform aus Thun unter der Leitung von ClaudiaThommen und die Gruppen in Aarau und Baden mitPrisca Herzog als deren Kontaktperson. AuchClaudia Thommen und Prisca Herzog danke ich andieser Stelle sehr für den grossartigen, persönli-chen Einsatz in all den Jahren. Nebst drei Auflösun-gen durften wir erfreulicherweise in Freiburg eineneue Gruppe begrüssen, was für diese Region einebesondere Bereicherung ist.

5.11 Regio-CoachingZuerst in der Ostschweiz und drei Jahre später auchin der Zentral- und deutschsprachigenWestschweizwurde 2005 das Regio-Coaching als Begleitung für

Unfallopfer eingeführt. Die Beurteilung der begleite-ten Mitglieder fiel überaus positiv aus, so dass maneine Ausdehnung auf weitere Regionen in Erwä-gung zog. Dieses Vorhaben konnte leider aus finan-ziellen Gründen nie realisiert werden, was zuneh-mend den Grundsatz der Gleichberechtigung allerMitglieder verletzte. Zusätzlich veränderte das Bun-desgericht seine Praxis: nachdem es zuerst einemAnwalt verbot, bei der Begutachtung anwesend zusein (vgl. BGE 132V 443 ff.) wurde später im Regel-fall jede Begleitperson abgelehnt (vgl. BGR I 42/06vom 26.6.2007).Die erwähnten, veränderten Verhältnisse – nicht zuletzt auch auf finanzieller Seite – sowie der Grund-satz der Gleichberechtigung aller Mitglieder führtedazu, dass sich der Verband an den Kosten desRegio-Coachings ab 2008 nicht mehr beteiligenkann. In neuer Formwird es trotzdemweiter geführtund von den bisherigen Anbietern neu in selbstän-diger Tätigkeit angeboten.Ich bedanke mich an dieser Stelle sehr herzlich beider Pionierin und eigentlichen Gründerin FrauMargrith Stalder für ihren unermüdlichen Einsatz,ihr persönliches Engagement und ihre Hilfe den be-troffenen Menschen gegenüber. Auch bedanke ichmich bei Damaris Sollberger und Claudia Thommen,welche sich in den Jahren 2005 und 2006 für dieBegleitungen in der Zentral- und der deutschspra-chigen Westschweiz einsetzten, und ich bedankemich schliesslich bei Brigitta Bürgi und Martin vonReding, welche 2005 zu den Regio-Coachern dazustiessen und sich zusammen mit Margrith Stalderbis Ende 2007 ihrer Aufgabe entsprechend im Ver-band für die Betroffenen einsetzten.

6 DankZahlreiche Menschen unterstützen den Schleuder-traumaverband: Betroffene, Fachleute und sozialengagierte Privatleute. Aber auch Firmen zeigtensich mit Spenden oder schriftlichen Beiträgen in derZeitschrift INFO solidarisch mit unserer Arbeit. Wir

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werten die Grosszügigkeit all dieser Mensch sowiedie Unterstützung der öffentlichen Hand als Aner-kennung unserer Arbeit und als Zeichen der Solida-rität mit den Betroffenen.

Abschliessend deshalb herzlichen Dank– allen Mitgliedern, welche den Jahresbeitrag re-gelmässig und rechtzeitig einbezahlten, uns mitSpenden unterstützten oder sichmit persönlichenWorten und Briefen für unsere Arbeit bedankten

– dem ganzen Vorstand für die fachliche Unterstüt-zung und strategische Führung des Verbands

– den Mitarbeiterinnen der Geschäftsstelle, welchein diesem bewegten Jahr grosse Arbeit leistetenund viel persönliches Engagement zeigten

– den beiden Revisoren Ruedi Urech und GabriellaNoseda für die fachliche Unterstützung und diegenaue Überprüfung unserer Buchhaltung

– Lilo Kistler, welche mit Ihrem Fachwissen dieGeschäftsführung beim Jahresabschlusses un-terstützte

– der Druckerei Kälin für den erneut einwandfreien,sehr freundlichen und kundenorientierten Servicebeim Druck und Versand der MitgliederzeitschriftINFO und weiteren Unterlagen

– dem BSV, den AnwältInnen, ÄrztInnen und Thera-peutInnen für ihre fachlichen als auch finanziellenZuwendungen, welche für den Verband eine sehrwichtige finanzielle Stütze sind.

Zürich, 5. Mai 2008

Für die Geschäftsstelle

Susanne Kohler

11SCHLEUDERDASTRAUMAINFO

Geschäftsstelle

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Einzelbeträge Zwischentotal Total

AKTIVEN

Umlaufvermögen

Flüssige MittelKasse 225.50Postcheck 49 211.13E-Depositkonto Post 30 182.40Total flüssige Mittel 79 619.03

ForderungenDebitoren 16 684.40Delkredere -15 000.00Verrechnungssteuer Guthaben 199.01Mieterkaution UBS 3 683.45Total Forderungen 5 566.86

Tranistorische AktivenTranistorische Aktiven 10 523.95Total Transitorische Aktiven 10 523.95

Total Umlaufvermögen 95 709.84

Anlagevermögen

SachanlagenMaschinen 2 800.00Mobiliar 2 300.00Total Sachanlagen 5 100.00

Total Anlagevermögen 5 100.00

Total AKTIVEN 100 809.84

Bilanz per 31.12.2007 – Aktiven

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13SCHLEUDERDASTRAUMAINFO

Geschäftsstelle

Einzelbeträge Zwischentotal Total

PASSIVEN

Fremdkapital

LieferantenkreditorenKreditoren 11 863.15Total Lieferantenkreditoren 11 863.15

RückstellungenRückstellungen allgemein 17 000.00Rückstellungen EDV-Anlage 1 383.85Rückstellungen Aufbau GS Westschweiz 11 431.45Total Rückstellungen 29 815.30

Transitorische PassivenTransitorische Passiven 20 045.60Total Transitorische Passiven 20 045.60

Total Fremdkapital 61 724.05

Eigenkapital

EigenkapitalVereinsvermögen 47 867.64Total Eigenkapital 47 867.64

Total Eigenkapital 47 867.64

Verlust -8 781.85

Total PASSIVEN 109 591.69

Bilanz per 31.12.2007 – Passiven

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Einzelbeträge Zwischentotal Total

ERTRAG

Ertrag BeiträgeMitgliederbeiträge 193 571.45Beratungen 75.00Solidaritätsbeiträge 61 400.00Total Diverse Erträge 255 046.45

Ertrag Öffentlichkeitsarbeitlaufende Spenden 4 699.00Spendenkampagne Begleitung 20.00Ertrag Spendenkampagne Westschweiz / Tessin 12 690.00Rückstellungen Spendenkamp. Für 2008 -11 431.45Total Ertrag Öffentlichkeitsarbeit 5 977.55

Ertrag Multimedia /MaterialVerkauf Broschüren 1 319.40Verkauf Film 919.00Verkauf Buch 1 470.00Einnahmen Infomagazin 3 138.25Ertrag Kopfstützenergänzung 2 989.00Total Ertrag Multimedia 9 835.65

Ertrag VeranstaltungenVeranstaltung für Fachpersonal 500.00Veranstaltung Gutachter 5 415.00 5 915.00

Ertrag ProjekteErtrag Begleitung Ostschweiz 2 300.00 2 300.00

ErtragsminderungenDebitorenverluste 0.00Veränderung Delkredere 0.00 0.00

Erfolgsrechnung

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15SCHLEUDERDASTRAUMAINFO

Geschäftsstelle

Einzelbeträge Zwischentotal Total

ERTRAG

Übrige ErträgeBeitrag BSV 60 997.40Zinserträge (inkl. E-Depositkonto) 414.78Total Übrige Erträge 61 412.18

Total ERTRAG 340 486.83

AUFWAND

Aufwand ÖffentlichkeitsarbeitÖffentlichkeitsarbeit allgemein 189.00Öffentlichkeitsarbeit Studien 3 500.00Fundraising 0.00Kopfstützenergänzung 1 793.20Aufwand Spendenkampagne Westschweiz 1 258.55Unterstützung Selbsthilfegruppe 609.70Total Aufwand Öffentlichkeitsarbeit 7 350.45

Aufwand Multimedia /MaterialInfo 1 inkl. Versandkosten, Beilagen 9 707.05Info 2 inkl. Versandkosten, Couverts, Beilagen 7 251.00Aufwand Film 1 130.50Buch «Schleudertrauma neuster Stand» 1 020.00Total Aufwand Multimedia /Material 19 108.55

Aufwand ProjekteBegleitung Innerschweiz 2 419.30Begleitung Ostschweiz 671.30Aktion Kopf Sicher 104.70Total Aufwand Projekte 3 195.30

Erfolgsrechnung – Aufwand

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Einzelbeträge Zwischentotal Total

AUFWAND

Aufwand VeranstaltungenMitgliederversammlung 4 190.80Veranstaltung für Therapeuten 51.80Anwaltsweiterbildung 3 530.10Veranstaltung Gutachter 5 903.50Total Veranstaltungen 13 676.20

ReisespesenReisespesen Beratung 168.60Reisespesen Vorstand 540.40Reisespesen Öffentlichkeitsarbeit 145.20Total Reisespesen 854.20

Externe MietkostenExterne Mietkosten Beratung 2 700.00Total Externe Mietkosten 2 700.00

LohnaufwandBruttolöhne 213 128.00UVG 2 395.50AHV / ALV / IV / EO 16 269.65BVG 10 260.00KTG -938.45Total Lohnaufwand 241 114.70

übriger PersonalaufwandWeiterbildung Mitarbeiter 2 000.00Personalspesen 1 205.35Total übriger Personalaufwand 3 205.35

RaumaufwandMietzinsen 20 956.00Raumnebenkosten 319.05Total Raumaufwand 21 275.05

Erfolgsrechnung

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17SCHLEUDERDASTRAUMAINFO

Geschäftsstelle

Einzelbeträge Zwischentotal Total

AUFWAND

Unterhalt Mobiliar und EDVUnterhalt, Reparaturen 1 850.30Kleinanschaffungen 704.70IT Kleinanschaffungen / Unterhalt / Website 2 780.45Total Unterhalt Mobiliar 5 335.45

AbschreibungenAbschreibungen 2 600.00Total Abschreibungen 2 600.00

SachversicherungenBetriebsversicherung 1 264.40Total Sachversicherungen 1 264.40

Büro- und VerwaltungsaufwandBüromaterial 1 042.20Bürodrucksachen inkl. Druckerpatronen 7 315.00IT-Verbrauchsmaterial 2 388.25Porti 5 860.64PC- und Bankspesen 1 395.84Telefon (inkl. Telefon dezentrale Beratung) 3 788.55Fachliteratur 1 158.70Mitgliedschaften 1 682.00übriger Büro- und Verwaltungsaufwand 1 324.45Total Büro- und Verwaltungsaufwand 25 955.63

übriger BetriebsaufwandMitgliederbewirtschaftung 1 220.10Sitzungen intern und extern 413.30Total übriger Betriebsaufwand 1 633.40

Total AUFWAND 349 268.68

VERLUST -8 781.85

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Mitgliederversammlungvom Donnerstag, 8 Mai 2008, im Volkshaus,Stauffacherstrasse 60, 8004 Zürich10.00 Uhr bis 12.20 Uhr

Versammlungsleiterin:Evalotta Samuelsson,Präsidentin Schleudertraumaverband

Protokollführerin:Barbara Raymann,Beraterin Schleudertraumaverband

Anwesend– 27 stimmberechtigte Mitglieder

– 6 Vorstandsmitglieder:Evalotta Samuelsson (Präsidium), Patrick Lienert(Vizepräsidium, Öffentlichkeitsarbeit & Kommuni-kation), Karl Müller (Finanzen und Dienstleistun-gen), Frank Goecke, (Finanzen), Gerda Braun(Dienstleistungen), Ursula Fuchs (Medizin & Recht)

– 4 Mitarbeiterinnen der Geschäftsstelle:Susanne Kohler (Geschäftsleiterin), Susanne Else-ner, Barbara Kuprecht und Barbara Raymann (Mit-arbeiterinnen der Geschäftsstelle)

Abmeldungen13 Einzel- und Kollektivmitglieder meldeten sichschriftlich ab.

BegrüssungDie Präsidentin, Frau lic.iur. Evalotta Samuelsson,eröffnet die Versammlung und begrüsst die anwe-senden Mitglieder. In ihrem Eingangsreferat weistsie auf mehrere Punkte hin:

– Am 19. Februar 2008 fällte das Bundesgericht einneues Urteil, das die Anforderungen an den Nach-weis einer Schleudertraumaverletzung, neu Cra-

niocervicales Beschleunigungstrauma, erhöht.Die Versicherungen fordern noch frühere, medizi-nische Abklärungen als heute. Die Ärzte spielendaher auch künftig eine überragende Rolle. Einedringende Aufgabe von Vorstand und Verbandwird daher sein, den erstbehandelnden Ärzten in-formative sowie attraktive Weiterbildungsanlässeanzubieten. Das Bundesgericht erachtet eine um-fassende Untersuchung als notwendig.

– Als Weiteres weist die Präsidenten auf die ebengestartete Plakataktion hin. Die Plakate hängen –verteilt auf die gesamte Deutschschweiz – z.B. ineinigen Einkaufszentren.

– Die begrenzten Finanzen des Verbandes konntendurch die umsichtige Geschäftsführungspolitikvon Susanne Kohler gezielt und effektiv einge-setzt werden.

– Das Engagement im Tessin konnte weiter ausge-baut werden. Die Präsidentin nahm als Vertretungdes Schleudertraumaverbandes an einer Veran-staltung in Lugano teil, die durch unseren Tessi-ner Vertrauensanwalt M. Probst in der Clinicaal Parco AG organisiert wurde. Eingeladen warenÄrzte, Therapeuten und Versicherungs-Ange-stellte.

– Die Anfragen von Betroffenen aus der franzö-sischsprachigen Schweiz nehmen weiterhin zu.Herzlichen Dank Herrn Rechtsanwalt P. Seidlerfür sein diesbezügliches Engagement.

– Grossen Dank gebührt allen Mitarbeiterinnen derGeschäftsstelle für ihr riesiges Engagement, vorallem der Geschäftsführerin Susanne Kohler fürihre enorme Leistung.

Die Versammlung ist beschlussfähig.Die Traktandenliste wird genehmigt.

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Protokoll der ordentlichen Mitgliederversammlung

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Geschäftsstelle

Traktanden

1. Wahl der Stimmenzählerinnen undStimmenzähler

Unter demVorsitz der Präsidentin wird Barbara Kup-recht, Beraterin beim Schleudertraumaverband, alsStimmenzählerin gewählt.

2. Abnahme des Protokolls der Mitglieder-versammlung vom 4. 5. 2007

Das Protokoll der Versammlung vom 4. 5. 2007,welches in der INFO-Ausgabe 01 / 2008 bereitsveröffentlicht wurde, wird von den 27 Anwesendeneinstimmig genehmigt. Es erfolgt keine Wortmel-dung.

3. Abnahme der Jahresrechnung 2007,des Revisionsberichts 2007 und desJahresberichts 2007

Die Jahresrechnung wird einstimmig von den27 Anwesenden genehmigt.Sie schliesst bei Einnahmen von Fr. 340 486.83 undAusgaben von Fr. 349 268.68 mit einem Verlust vonFr. 8 781.85 ab. Das Vereinsvermögen verringertesich deshalb nach Verbuchung des Verlust auf neuFr. 39 535.79.

Der Revisionsbericht 2007 der Revisoren RuediUrech und Gabriela Noseda wird verlesen und ein-stimmig angenommen.

Die Präsidenten bedankt sich bei Susanne Kohlerfür den sehr gut geschriebenen und gestaltetenJahresbericht 2007, welcher danach von den an-wesenden Stimmberechtigten einstimmig ange-nommen wird.

4. Décharge VorstandDem Vorstand wird mit 25 «Ja-Stimmen» und 2Enthaltungen Décharge erteilt.

5. Budget 2008VorAbnahme des Budgets beantwortet der Vorstanddiverse Fragen:

– Weitere Standaktionen?Aus finanziellen und personellen Gründen sind für2008 keine Standaktionen geplant.

– Sponsorenpartner VolvoVolvo ist ein idealer Sponsorpartner für den Schleu-dertraumaverband, er gewährt uns einen Unkos-tenbeitrag von Fr. 30 000.00 an die Plakataktion undist als Autohersteller führend in der Weiterentwick-lung von unfallsicheren Autositzen und Fahrzeugen.

– Rückgang der SolidaritätsbeiträgeDie Solidaritätsbeiträge der Anwälte sind zurück-gegangen. Mehrere Vertrauensanwälte verbindenmit der Bezahlung des Solidaritätsbeitrages vonFr. 500.00 bis Fr. 1000.00 gleichzeitig die Erwar-tung, vom Verband Mandate zu erhalten. Diese sindaus diversen Gründen (Mitglieder haben bereitseinen Anwalt, keine Kostenübernahme der Versi-cherung aufgrund eines Selbstunfalls etc.) zurück-gegangen. Dieser Umstand führte bei einigenAnwälten dazu, dass sie den Solidaritätsbeitragnicht mehr und in kleinerem Umfang leisteten.

– FundraisingMit der Sozialmarketingsfirma Interprise wurde einneuer Partner im Fundraising gefunden. Gemässentsprechendem Rahmenvertrag trägt die FirmaInterprise AG zu 100% das finanzielle Risiko.Weiter wurde vereinbart, dass Interprise drei bis

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vier Mal pro Jahr einen so genannten «Mailing-versand» (Spendenbrief) an mehrere Tausendpotentielle Spender sendet.

– ZEWO ZertifizierungDer Schleudertraumaverband Verband ist deshalbnicht ZEWO zertifiziert, weil eine Zertifikation mitstrengen Kriterien und hohen Kosten verbunden istund der Nutzen daraus nicht überwiegt.

Nach Beantwortung dieser Fragen durch denVorstand und die Geschäftsführerin wird das Bud-get 2008 mit einem budgetierten Gewinn vonFr. 2150.00 von 26 «Ja-Stimmen» und einer Enthal-tung angenommen.

6 Wahlen des Vorstandes und der Revisoren

Wahl des VorstandsAlle sechs anwesenden Vorstandsmitglieder stellensich zur Wiederwahl. Die Präsidentin spricht sichdafür aus, dass der Vorstand in corpore wieder-gewählt wird.

Neu zur Wahl in den Vorstand stellt sich Rechts-anwalt Pierre Seidler aus der Romandie. Herr Seid-ler arbeitet als Vertrauensanwalt in der KanzleiIndemnis Basel und in seinem Büro in Delémont. Anbeiden Orten berät er in dieser Funktion seit meh-reren Jahren Schleudertrauma Betroffene aus derRomandie und leistete in dieser Zeit etliche Stundenunentgeltlicher Arbeit für den Verband.

Mit 26 Stimmen und einer Enthaltung wird dergesamte Vorstand (inklusive neu Pierre Seidler)für ein weiteres Geschäftsjahr gewählt.

Wahl der RevisorenG. Noseda tritt als Revisorin zurück. Ihrer bisherigenArbeit gilt ein grosser Dank. Neu stellt sich Herr

Martin von Reding, langjähriges und sehr engagier-tes Mitglied, neben Herrn R. Urech als Revisor zurVerfügung.

Herr R. Urech und Herr M. von Reding werden beideeinstimmig gewählt.

7. Anträge von MitgliedernDer Vorstand beantwortet diverse Fragen:

– Das Einholen von Rechtsgutachten zu gefälltenBundesgerichtsentscheiden ist faktisch unmög-lich.

– Beschwerden gegen Gutachter (Rechtsbeschnei-dungen im Rahmen von Gutachten) an den Euro-päischen Gerichtshof für Menschenrechte inStrassburg sind enorm schwierig und praktischaussichtslos, da nur Menschenrechtsverletzun-gen gerügt werden können und keine solche Rügesichtbar ist.

– Der Vorstand verfügt über Kontakte zur Ärzte-schaft und ist bemüht, Fachartikel in den Ärzte-zeitungen zu platzieren.

8. DiversesDie Mitgliederversammlung wird von der Präsiden-tin um 12.20 Uhr geschlossen.

Das Datum der nächsten Mitgliederversammlungkonnte noch nicht festgelegt werden. Es findet abervoraussichtlich wieder an einem Donnerstag an-fangs Mai 2009 zur selben Zeit imVolkshaus, Zürichstatt.

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Geschäftsstelle

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21SCHLEUDERDASTRAUMAINFO

Kieselsäure / Silicea ist im Erdmantel in hohemMasse vorhanden und für den Menschen das wich-tigste Element neben dem Sauerstoff. Diese Ur-substanz stärkt das Immunsystem; ist wichtig fürKnochen, Knorpel, Gewebe, Gefässe, den Stoff-wechsel und sehr wichtig für das Bindegewebe.

Die UR-Dinkelspreu enthält von allen Getreideartenden höchsten Kieselsäure / Siliceagehalt. Die Le-bensqualität kann vom richtigen Kieselsäuregehaltim menschlichen Organismus abhängen. Die Kie-selsäureaufnahme geschieht über die Haut durchden Gebrauch der kieselsäureausstrahlenden Pro-dukte: Matratzen, Kissen, Kragen, Auflagen, Stepp-decken u. a.m. Dank Reissverschlüssen können

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PR-Artikel

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2222

von Patrick Lienert

Der HintergrundSchleudertrauma in der öffentlichenWahrnehmung –ein schwieriges Thema, wie alle wissen, die nähermit dem Thema vertraut sind. Es gilt, Vorurteile ab-zubauen, Wissen zu vermitteln und die Thematikrichtig einzuordnen. Zudem ist festzustellen, dassdie Medien-Berichterstattung der letzten Zeit ein-seitiger geworden ist. Erwähnungen im Zusammen-hang mit Versicherungsbetrug oder Sozialmiss-brauch prägen das mediale Bild. Ab und zu erschei-nen pseudowissenschaftliche Artikel von Autoren,die von der Versicherungswirtschaft direkt oder in-direkt begünstigt sind und die Gunst der Stundenutzen, um ihr mediales Unwesen zu treiben. Nie-mand hört unsere Botschaft gerne in Zeiten der –durchaus berechtigten – Eindämmung von Kostender Sozialversicherungen oder des Gesundheits-wesens. Wenn man dann noch die finanziellenRessourcen betrachtet, ist das Unterfangen, derWahrheit eine Stimme zu leihen, ein Kampf vonDavid gegen Goliath.Was aber auch mit sehr wenigGeld machbar ist, wenn Wille und Kreativität vor-handen sind, zeigt die Geschichte, die hinter deraktuellen Plakat-Kampagne steckt.

Die AufgabeDer Vorstand unter Präsidentin Evalotta Samuels-son hat mich im vergangenen Jahr gebeten, einePlakat-Kampagne auszuarbeiten. Auf einer ähnli-chen Funktionsweise beruhend wie der TV-Spot,den ich im Jahr 2004 realisieren konnte. Mit sehrwenig Geld haben wir es damals dank dem Ent-gegenkommen und dem Goodwill zahlreicherBeteiligter – inklusive den Vertretern von audiovisu-ellen Medien – zu einer ansehnlichen Präsenz inverschiedenen TV-Kanälen und den SchweizerKinos gebracht. Eine Werbewirkung, die sonstabsolut unbezahlbar gewesen wäre. Im aktuellenFall konnten wir uns ebenso das Entgegenkommenvon Plakatgesellschaften mit ihren Plakatflächensichern – die Voraussetzung, um überhaupt los-zulegen.

Die KonzeptionDie eigentliche Konzeption einer Kampagne bestehtdarin, verschiedene strategische Ansätze und Ideenzu entwickeln und zu evaluieren. Das ist Teamarbeitund die Kernzelle dabei besteht aus einem Texterund einem Gestalter (bzw.Art Director). Die Schwie-rigkeit besteht darin, ein so komplexes Thema wieSchleudertrauma auf eine einzige eingängige Bot-schaft, die auch noch interessant sein soll, zu redu-zieren. Alles andere würde dem Medium Plakatwidersprechen. Der Leser kann sich hier aus-nahmsweise selbst ein Bild machen über einige derVorschläge, die intern wieder verworfen wurden.Das ausgewählte Motiv besticht durch eine Kombi-nation von wichtigen Aspekten. Es kommuniziertklar die Tragweite des Schleudertraumas mit demWort «Behinderung». Optisch unterstrichen durcheinen visuellen Stopper, der etwas Schlechtes sym-bolisiert, das man loswerden möchte, aber nichtkann. Die langfristige Problematik ist mit dem Wort«hartnäckig» ebenso vermittelt. Zudem bestehtnoch ein zusätzliches Wortspiel für die aufmerk-

Ganz schön hartnäckig –oder wie eine neue Plakatkampagne entsteht

Der Autor

Patrick Lienert (44) ist ausgebildeter Kommu-nikations-Fachmann und seit Jahren in derKommunikations-Branche tätig. Als Spitzen-Manager einer Werbeagentur erlitt er selbstein Schleudertrauma und hat danach die ent-sprechenden Abgründe durchlebt.

Seit 2003 ist er ehrenamtliches Vorstands-Mitglied des Schleudertrauma-Verbandes,unterdessen als Vizepräsident.

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23SCHLEUDERDASTRAUMAINFO

sameren Betrachter. Ein «harter Nacken» mit ent-sprechendem erhöhtenMuskeltonus, der wiederumdas gesamte Wohlbefinden beeinflussen kann,gehört mit zu den Symptomen. Besonders wichtigist zudem auch, dass beiläufig das Schleuder-trauma klar als körperliches Problem positioniertwird. Das Wort «Trauma», das beim Schleuder-trauma – wie bei einem Schädel-/Hirntrauma – nureine medizinische und keine psychiatrische Bedeu-tung hat, wird oft – und zwar nicht nur bei Laien –missverstanden oder bewusst falsch interpretiert.Die ganze psychische Symptomatik, die es auchgibt und die durchaus weitreichend sein kann, ist jaFolge einer körperlichen Störung und nicht umge-kehrt. Man darf sich gar nicht vorstellen, wie vielLeid vermieden werden könnte, hätten die Be-schwerden einen weniger irreführenden und baga-tellisierenden Namen – aber das ist eine längere,andere Geschichte.

Die RealisationNach der Absprache mit dem Gesamt-Vorstandkonnte die Umsetzung in Angriff genommen wer-den. Die Organisation der Fotografie, die Auswahldes Models, und nebst den Fotoaufnahmen selbstbesonders wichtig: die Bildbearbeitung. Um dievisuelle Kombination von menschlicher Hand undBeinen einer Vogelspinne optimal hinzukriegen,wurden keine Mühen gescheut. Mit 3-D-Pro-grammen und viel Geduld wurde eine Lösunggesucht für eine Aufgabenstellung, die es in dieserForm noch nie gab. Mit Linus Schneider war hierzufälligerweise der Sohn eines betroffenen Mit-glieds am Ball bzw. an der Maus. Nachdem in einemnächsten Arbeitsschritt – in der Lithografie – diedruckreifen Feindaten erstellt werden, kanns los-gehen in der Druckerei. In der renommierten FirmaSetaprint in Bachenbülach konnten je 2000 Plakateim Format F 12 und je 2000 Exemplare im Format

Öffentlichkeitsarbeit

Auch so hätte geworben werden können. Oder so.

3-D-High-Tech fürs optimale Bild. Das fertige Plakat im Format F 12.

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F 200 gedruckt werden. Das entspricht in Plakat-stellen umgerechnet einem grossen bis sehr gros-sen Aushang.

Die KooperationTrotz viel Entgegenkommen und Goodwill der Betei-ligten sind einige Kosten unvermeidlich. Umsoerfreulicher ist es deshalb, dass ein zusätzlicherKampagnen-Sponsor gefunden werden konnte, derim Gegenzug mit seiner Marke vertreten ist. Eshandelt sich dabei um den schwedischen Auto-mobilhersteller Volvo, der als idealer Kooperations-Partner betrachtet werden kann. Traditionellschenkt man den Sicherheits-Aspekten bei Volvohohe Beachtung. Im Jahr 2001 erschien von Volvodie bis heute führende Langzeit-Studie zum ThemaSchleudertrauma, die ihren festen Platz bei denFachleuten hat. Mit WHIPS hat man ein speziellesSitz-System zur Verminderung von HWS-Verletzun-gen entwickelt und serienmässig eingebaut. EineZusammenarbeit, die für beide Seiten nur Vorteilebringen kann.

Die ReaktionDa die Kampagne eben erst in der Öffentlichkeitgestartet ist, ist es verfrüht, über allfällige Wirkun-gen zu sprechen. Neben der direkten Wirkung derPlakate auf den Betrachter ist auch mit Reaktionender Medien zu rechnen, was die Botschaft wesent-lich verstärken könnte. Gerade in der jetzigen Zeit,in der uns die politische Grosswetterlage kalt insGesicht bläst, ist ein Gegensignal besonders wich-tig und wertvoll. Zudem ist als Nebenwirkung eineZunahme der Mitgliederzahl anzunehmen, wasebenfall im Interesse der Sache liegt. Von Vor-stands-Seite werden wir unsere Mitglieder auf je-den Fall gerne auf dem Laufenden halten.

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Danksagung

Der Schleudertraumaverband bedankt sich beifolgenden Beteiligten an der Kampagne:

Roland Jäggi, Melanie Auerbach, Reto Saluz,Peter Leutenegger (alle Werbeagentur DraftFCB); Stephan Küng (Mediaagentur Initiative);Sandro Diener, Dany Fousek, Linus Schneider(Foto und Composing); Manfred Sollberger(Setaprint AG); Patrik Holdener (Clear Channel);Sascha Heiniger, Eveline Bauert (Volvo) undnoch einige mehr, die hinter den Kulissenbeteiligt waren.

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25SCHLEUDERDASTRAUMAINFO

Öffentlichkeitsarbeit

Veranstaltungen mit (noch) freien Plätzen fürBetroffene, bei denen ein Gutachten ansteht.

Der Schleudertraumaverband bietet Betroffeneneine Infoveranstaltung an, deren Hauptthematiksich der Vorbereitung von Gutachten widmet. Dabeiwerden spezielle Fragestellungen behandelt wiebeispielsweise:

Wie bereite ich mich optimal vor?Worauf muss ich als Klient besondersachtsam sein?Wie bestimme ich den Verlauf mit?

Es bleibt auch genügend Raum um eigene Fragenzu einzubringen.

Geleitet wird der Nachmittag von Frau MargrithStalder, ausgebildete Erwachsenenbildnerin undSE-Therapeutin, Leiterin der SelbsthilfegruppeChur, die ihre langjährige Erfahrung mit Begleitungan Begutachtungen und Beratung von Schleuder-traumabetroffenen einfliessen lässt.

Wann und Wo:

Samstag, 13. September 2008 in BernKlubschule Migros Bern, (Zimmer 320, 3. Stock),Marktgasse 52, BernZeit: 13.30 Uhr bis ca. 16.30 Uhr

Samstag, 25. Oktober 2008 in ZürichKulturhaus Helferei (oberhalb Grossmünster)(Breitingersaal), Kirchgasse 13, ZürichZeit: 13.30 Uhr bis ca. 16.30 Uhr

Preise und TeilnehmerzahlKosten zur Deckung der Unkosten:Fr. 50.– für MitgliederFr. 80.– für Nichtmitglieder

Es sind maximal 25 Teilnehmer pro Veranstaltungmöglich!

AnmeldungPersönliche Anmeldung erforderlich bei:

Frau B. Raymann vom SchleudertraumaverbandTelefon 044 388 57 02jeweils am Di und Fr von 09.00 bis 12.30 Uhroder per Mail an:[email protected].

«Mit dem Gutachte(r)n entscheidet sich alles»

Nächstes Delegiertentreffen der Selbsthilfegruppenfindet statt am:

Datum Donnerstag, 11. September 2008

Ort Liebfrauenkirche Zürich, Pfarreizentrum, Raum A,Weinbergstrasse 36, 8006 Zürich(www.liebfrauen.ch)

Zeit 10.00 – ca. 15.30 Uhr

Mitteilung und Detailprogramm an alle Delegierten folgen wie gewohnt.

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Als häufigste Symptome eines Schleudertraumaswerden Nackenverspannungen und Kopfschmer-zen sowie depressive Verstimmungen, Schwindel,Sehstörungen, Schlafstörungen und Ohrgeräuschegenannt. Aber auch über Gedächtnisschwäche,Konzentrationsstörungen und Schlafstörungen wirdvon Betroffenen berichtet.Schleudertrauma ist ein umstrittenes Phänomen,denn weder durch Röntgen- noch MRI-Aufnahmenkönnen die Symptome eindeutig diagnostiziert wer-den. Der fehlende Nachweis der Verletzung führt nurzu oft zum Trugschluss, dem Patienten fehle nichts.Betroffene leiden oft darunter, als Simulanten be-trachtet zuwerden.Viele fühlen sich vonVersicherernund Medizinern allein gelassen. Klare Behandlungs-konzepte fehlen und über eine Behandlungsmethodewird in Zusammenhang mit Schleudertrauma nochkaum berichtet: Neurofeedback.Die beschriebenen Symptome lassen sich durchNeurofeedback stark mindern oder sogar behe-ben. Gerade wenn sich mehrere solche Symptomegleichzeitig zeigen, ist der Effekt des Neurofeedbackumso deutlicher und direkter spürbar und sichtbar.

Was ist Neurofeedback?Durch Neurofeedback wird das Gehirn so trainiert,dass es Stress und andere Symptome immer wenigerzulässt. Die Hirnwellen Delta, Theta, Alpha, Beta – inHertz gemessen – werden auf einem Bildschirmüber das EEG (Elektroencephalogramm) sichtbargemacht. Via Musik oder bewegten Bildern werdenden Hirnzellen Rückmeldungen darüber gegeben,welche Wellen wo im Gehirn stärker oder wenigerstark auftreten sollen. Dies führt beim Menschenschlussendlich zu Änderungen bezüglich Verhalten,emotionalem Empfinden und auch physischenSymptomen. Man könnte das Neurofeedback auchals Hirnwellentraining bezeichnen. Die Methodebasiert auf der Tatsache, dass ein Verhalten, das be-lohnt wird, in der Folge verstärkt auftritt. Das Gehirnwird konditioniert, am gewünschten Ort Hirnwellen

in jenen Frequenzen zu produzieren, die weg vomProblem, hin zu mehr Leistungsfähigkeit undLebensqualität führen.Im Neurofeedback kennen wir verschiedene Diag-nose-Methoden die aufzeigen, wann welche Hirn-wellen in welchem Areal in den Vordergrund treten.Daraus und aus dem Gespräch mit dem Klientenwird dann ein Behandlungsablauf bestimmt.

Wie funktioniert es?Unser Gehirn ist die zentrale Schaltstelle für unserganzes Dasein und verfügt über eine erstaunlicheLernfähigkeit. Es bestimmt über unser Lernen, unserFühlen, unser Verhalten, unseren Umgang mit Pro-blemen, und so weiter…Das Neurofeedback-Training findet am Bildschirmbzw. vor dem Lautsprecher statt. Jede der Milliardenvon individuellen Gehirnzellen entlädt sich elektrischin einer bestimmten Frequenz. Diese elektrischenAktivitäten werden mittels Sensoren vom Kopf ab-geleitet und dann auf dem Bildschirm des Thera-peuten aufgezeichnet. Die Klienten sehen sich einenFilm an, spielen ein Game oder hören Musik, diedurch ihre Hirntätigkeit beeinflusst werden. DieRückmeldung (das Feedback) besteht aus einemkurzen Stoppen des Filmes, Games oder der Musik.Das Gehirn nimmt diese Informationen auf und lerntspielerisch, das vom Klienten angesteuerte Ziel zuerreichen und sich neue Muster anzueignen – ohnedass der Klient bewusst dazu beiträgt.

Neurofeedback zur Behandlung vonSchleudertrauma-Symptomen

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Neurofeedback ist eine sanfte Methode, in der dasGehirn auf die gewünschten Frequenzbereiche um-schaltet, so dass es sich – je nach Ziel des Klienten–beruhigend, stabilisierend oder auch anregend aufdas zentrale Nervensystem auswirkt, ohne dabeidie Persönlichkeit zu verändern. In den meistenFällen werden mindestens 20 Sitzungen à 50 Minu-ten für ein nachhaltiges Resultat empfohlen.

Wissenschaftliche Aspekte zu NeurofeedbackDie Methode wurde vor allem in USA entwickelt undfasst jetzt erst langsam Fuss in Europa. Wissen-schaftlich bestätigt wurde der Erfolg von Neurofeed-back mittels Studien bis jetzt vor allem bei Aufmerk-samkeitsstörungen, Lernstörungen, Epilepsie undTinnitus (Ohrgeräusch).Vom amerikanischen Forscher Professor Joel Lubargibt es von 1969 bis heute Publikationen über dieseMethode (www.eegfeedback.org/publications).Aufgrund seiner Untersuchungen und Erfahrungen,stellt er die Wirkungsweise von Neurofeedback wiefolgt dar: Die Grundlage für die Hirnfunktion desMenschen bilden sogenannte Schrittmacherzellenim Thalamus (einer zentralen Gehirnregion), die dieSinneswahrnehmungen in einembestimmten Rhyth-mus an den Kortex (Hirnrinde) weiterleiten, wo sieverarbeitet werden. So entsteht eine Art elektrischerSchwingkreis zwischen Thalamus und Kortex.Der Forscher entdeckte, dass Störungen diesesSchwingkreises aufgezeichnet werden können undals verschiedene Krankheitsbilder wie Epilepsie undAufmerksamkeits-Syndromen erkennbar sind. Erfand heraus, dass diese Störungen durch Neurofeed-back beeinflussbar und somit therapierbar sind.Durch aktive Einflussnahme auf störende Prozesseund Symptome können diese dauerhaft reduziertwerden oder sogar verschwinden.

Was ist die Wirkung von Neurofeedback?– Sie fühlen sich emotional ausgeglichener,körperlich entspannter, gelassener

– Ihre Ängste und Sorgen treten in denHintergrund oder lösen sich auf

– Ihr Schlaf wird tiefer, Sie sind ausgeruhter undhaben mehr Vitalität

– Ihre Aufmerksamkeit, Konzentriertheit undFokussiertheit verbessern sich

– Ihr Erinnerungsvermögen wird besser– Mukuläre Verspannungen lösen sich– Sie steigern Ihre Kreativität und IhrenEinfallsreichtum

Mögliche Anwendungsbereiche desNeurofeedbacks– Aufmerksamkeitsdefizit/ Hyperaktivität ADD / ADHD– Konzentrations- und Lernschwierigkeiten– Stress, Burn-Out, Erschöpfung– Depressionen / depressive Verstimmungen– Angstzustände, Panik, Prüfungsangst, Besorgtheit– Muskuläre Verspannungen wie Zähneknirschen,Rückenschmerzen, Schleudertrauma, ChronischeSchmerzen, etc.

– Funktionelle Störungen: Migräne, Kopfschmerzen,Schlafstörungen, etc.

– Tinnitus– Peak-Performance (Leistungssteigerung)– Essstörungen, Suchtverhalten– Gedankenkreisen, Ruhelosigkeit,Stimmungsschwankungen

– Epilepsie– Autismus– ODD (Oppositional Defiant Disorder)Störung des Sozialverhaltens

– Peak Performance (Leistungssteigerung)für Sportler und Künstler

Theresia MartyDipl. NeurofeedbacktherapeutinMAS Coach FH

Lehrerin für Gestaltung HGKZ undDipl. Sozialarbeiterin

Medizin

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von Pieter van Kerkhof BSc, dipl. Physiotherapeut

TENS – Nerven reizen mit SystemTENS, bedeutet «Transkutane Elektrische Nervensti-mulation». Es ist eine Form von Elektrotherapie,wobeiüber die Haut bestimmte Nervenfasern stimuliert wer-den. Die Behandlung bewirkt eine Schmerzlinderungund Durchblutungsverbesserung. TENS wirkt gegenakute und chronische Schmerzzustände.Die TENS Therapie lässt sich gut mit anderen medizi-nischen Massnahmen kombinieren und ist als Ergän-zung zu den laufendenTherapien gedacht.Damit demTENSGerät nur die Schmerzen bekämpft werden, sindergänzende Therapien für einen langfristigen Erfolgunerlässlich. Bei frühzeitiger Anwendung kann dieBehandlung einer Chronifizierung der Schmerzen ent-gegenwirken. Die chronischen Schmerzen, werdenzeitweise unterdrückt und die Schmerzwahrnehmungbeeinflusst. Zudem kann der Medikamenten-verbrauch häufig herabgesetzt werden.TENS ist eine Behandlungsmethode, obwohl damitheute meistens Geräte für die Heimbehandlung be-zeichnet werden.DieMethode ist, richtig angewendet,praktisch ohne Nebenwirkungen und ist sehr gutzuhause durchführbar. Dies natürlich nach entspre-chender Vorbereitung: zuerst sollte die Behandlungeinige Mal unter Aufsicht einer Fachperson erfolgen.Erst nachdem feststeht, dass der Patient auf die Be-handlung anspricht, wird ein Gerät für die Heimbe-handlung abgegeben. Wenn der Arzt die Behandlungverordnet, übernimmt die Krankenkasse die Miete.Geleistete Miete wird oft beim späteren Kauf einesGerätes am Preis abgezogen.

Diverse TENS Anwendungen, Wirkungsweiseund Elektrodenposition

High Frequency Low Intensity TENSDies ist die bekannteste TENS-Form. Der Anwenderspürt nur ein leichtes bis mässiges Kribbeln unterden Elektroden oder im ganzen schmerzhaftenGebiet. Es dürfen keine Muskelkontraktionen auf-treten. Bei dieser Form benutzt man hohe Reizfre-quenzen, meistens 60 bis 100 Impulse pro Sekundeund eine niedrige Intensität (in Milliampère).

Wirkungsmechanismus High Frequency TENSDie Impulse sind so kurz, dass nur ganz bestimmteNervenfasern stimuliert werden und zwar solche,die nicht für die Leitung von Schmerzinformationenverantwortlich sind.Wenn man diese Fasern stimu-liert, kommt es im Rückenmark zu einer Unter-drückung der Information von den schmerzleiten-den Nervenfasern. Wird die Weiterleitung dieserSchmerzinformationen gehemmt, werden dieSchmerzen gelindert. Die Schmerzlinderung setztbeim High-TENS im Idealfall bereits nach einigenMinuten ein und hält nach der Anwendung gewöhn-lich noch für kurze Zeit an. Manche Anwender ver-spüren eine stundenlange Schmerzlinderung, diesist aber die Ausnahme.

Diese Art der Schmerzhemmung nennt man den«Gate Control Mechanismus»: dem Schmerz wirdim Rückenmark das Tor zugemacht und die Infor-mation kann nicht weiter bis ins Gehirn hochstei-gen. Die Theorie wurde in den 60er Jahren durchMelzack und Wall aufgestellt und erklärt zum Bei-spiel auch, weshalb vorsichtiges Bewegen, Schüt-teln oder Reiben (Massieren) Schmerzen lindernkann. Bei diesen Anwendungen werden Druck- undDehnungs-Sensoren in der Haut stimuliert. DieseSensoren schicken ihre Information über diegleichen Nervenfasern zum Rückenmark wie dieFasern, die mit High-TENS stimuliert werden.

TENS – Eine Behandlungsmethode gegen Schmerzenbei Schleudertrauma

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Medizin

Low Frequency High Intensity TENSDiese TENS-Anwendung hat ihre Wurzeln in der tra-ditionellen Chinesischen Medizin. In den 50er Jahrenhaben chinesische Anästhesisten herausgefunden,dass es einfacher ist, die Betäubung während einerOperation aufrecht zu erhalten, wenn man über diegesetzten Nadeln das Gewebe elektrisch stimuliert.Dies wurde bis dahin immer manuell gemacht: dieNadeln wurden minutenlang gedreht und auf und abbewegt. Eine sehr anstrengende Tätigkeit! Elektrischfunktioniert dies aber auch: Low-TENS war geboren.Bei dieser TENS-Formwerden, imVergleich zur High-TENS, deutlich niedrigere Frequenzen (2 bis 4 Hz)und viel höhere Intensitäten verwendet. Der Patientverspürt ein deutliches Zucken. Low-TENS wirktoptimal, wenn in bestimmten Muskeln Kontraktionenausgelöst werden, und dies geht am besten mit rela-tiv langen und kräftigen Impulsen.

Burst-TENSWeil die Einzelimpulse bei Low-TENS unangenehmsein könnten, hat man in den 70er Jahren den so-genannten Burst-TENS entwickelt. Bei dieser TENS-Anwendung werden kurze Impuls-Serien verwendet.Nicht alle Patienten finden dies angenehmer, es istaber eine guteAlternative zur Low-TENS.DieWirkungvon Low-TENS ist meiner Meinung nach besser.

Wirkungsmechanismus Low- und Burst-TENSBei der Low- und Burst-TENS Anwendung werdenin bestimmten Zentren im Gehirn sogenannte Beta-Endorphine produziert. Dies sind körpereigene,morphinähnliche Substanzen, die stark schmerz-lindernd wirken. Die Endorphine werden aber nurproduziert, wenn die TENS-Behandlung lange ge-nug dauert. Die Produktion läuft erst nach etwa20 Minuten Stimulation an und dauert dann rund45 Minuten. Das bedeutet, dass eine Low- oderBurst-TENS Anwendung etwa 30 bis 40 Minutendauern muss, unter 20 Minuten passiert praktischnichts.

Nicht jeder Patient erträgt eine solch intensiveBehandlung an einer schmerzenden Körperstelle.Wenn das schmerzhafte Gebiet für einen direktenZugang zu empfindlich ist, kann anfänglich die ge-genüberliegende Körperseite behandelt werden.Wenn die Schmerzen zurückgegangen sind, wirddann die «richtige» Seite behandelt.Die Behandlung hat einen grossen Einfluss auf dasvegetative Nervensystem. Patienten in einer län-ger dauernden, ernsten Stresssituation – wie dieskurze Zeit nach einem Unfall meistens der Fallist –, sollten nicht mit Low- und Burst-TENSbehandelt werden, weil ein eventuelles vegeta-tives Ungleichgewicht verstärkt werden kann. Beidiesen Patienten sollte High-TENS angewendetwerden.

ElektrodenpositionEs ist sehr wichtig, die für den Anwender besteElektrodenposition heraus zu finden. Am Effektivs-ten ist es meistens,wennman die Elektroden genauda positioniert, wo der Schmerz am Schlimmstenist. Oft finden sich an den speziell schmerzhaftenStellen Triggerpunkte oder aktive Akupunktur-punkte. An diesen Stellen sollten die Elektroden an-gesetzt werden. Sollte die zu behandelnde Stelle zuempfindlich sein, kann wie oben beschrieben zuerstdie gegenüber liegende Körperstelle behandelt wer-den. Wichtig ist auszuprobieren, an welchen Punk-ten die beste Schmerzlinderung erreicht wird, ins-besondere dann, wenn die Wirkung der TENS zuBeginn enttäuscht oder mit der Zeit nachlässt. VieleAnwender finden dies selbst heraus, indem sie diePlatzierung der Elektroden und die Geräteeinstel-lung variieren.

Die Stimulation nach Birger KaadaDie Tatsache, dass bei Low- und Burst-TENSMuskelkontraktionen ausgelöst werden, schränktdas Einsatzgebiet ein: manchmal sind die Kontrak-tionen zu schmerzhaft. Es gibt dennoch eine sehr

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effektive Methode Schmerzen den Kopf-Nacken-Schulter-Arm-Bereich zu behandeln, wobei dieschmerzhaften Stellen nicht belastet werden. In den80er Jahren wurde die Methode von Prof. BirgerKaada, einem Norwegischer Physiologen, erforscht.Die Methode ist leider in Vergessenheit geraten, ichlasse aber keine Gelegenheit aus, sie zu propagieren.

Die Kaada-Stimulation ist besonders einfachdurchzuführen: die Stimulationspunkte an der Handsind gut zugänglich, man kann die gegenüber-liegende Seite behandeln und die Parameter lassensich an fast allen TENS-Geräten einstellen. Kaadahat speziell die durchblutungsfördernde Wirkungdieser Anwendungen untersucht, zum Beispiel beiPatienten mit Durchblutungsstörungen und Wund-heilungsstörungen. Er hat nebenbei festgestellt,dass die Methode auch wirksam ist bei Schmerzenim ganzen Schulter-Arm Bereich und bei Kopf-schmerzen. Diese Wirkungen sind bei der Behand-lung von «Schleudertrauma-Beschwerden» be-sonders wertvoll. Sehr häufig findet man beiPatienten nach einem Unfall Schmerzen in den er-wähnten Bereichen, die nicht selten von Durchblu-tungsstörungen in den Armen begleitet werden(kalte Hände). Es ist allerdings zu beachten, dassProf. Kaada einen starken Einfluss auf das vegeta-tive Nervensystem hat nachweisen können. Wiebereits erwähnt, sollte diese Stimulation bei Pa-tienten mit einem labilen vegetativen Gleich-gewicht nur unter Aufsicht eines erfahrenenTherapeuten angewendet werden.Prof. Kaada verwendete bei den UntersuchungenLow- und Burst-TENS mit folgenden Einstellungen:– Impulsdauer 200 µs (= 0.2 ms)– 2 – 5 Hz Einzelimpulse– Bei Burst-TENS 2 Hz Burst-Frequenz und 100 Hz«Burst-interne» Frequenz

– Immer der gleiche Stimulationspunkt– Intensität: deutlich sichtbare Kontraktionen imDaumenballen

– Behandlungsdauer bis 45 Min, dies bei Bedarf 3Mal täglich

Indikation, Kontraindikation undNebenwirkungen

Indikationen für TENS– Schmerzen jeglicher Art– Durchblutungsstörungen,Wundheilungsstörungen

Kontraindikationen für TENS– Schrittmacher oder Metall im Behandlungsareal– Schwangerschaft:nicht am Rücken oder am Bauch behandeln

– offene Wunden oder Infektionen imBehandlungsareal

– Sensibilitätsstörungen im Behandlungsareal– Unwohlsein, Fieber unklarer Ursache– Angst, allgemeine Erregung

NebenwirkungenAls Nebenwirkung tritt manchmal unter den Elek-troden eine Hautirritation auf. Meistens hängt diesmit einer Empfindlichkeit für die verwendetenKlebeelektroden zusammen, ein Markenwechselbringt rasche Abhilfe. Die Irritation verschwindetnormalerweise nach wenigen Tagen, wenn man dieHaut mit einer entsprechenden Salbe pflegt.

Literatur beim Verfasser: Pieter van Kerkhof BSc,dipl. Physiotherapeut. Der Autor beantwortetgerne Fragen zum Thema, aber bitte nur pere-Mail: [email protected]

– Website: www.physiosupport.org– Gratis Informationsblatt für Patienten:www.physiosupport.org/pdfdateien/tensmerkblatt.pdf

– Elektrotherapiekurse für Physio- undErgotherapeuten

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Susanne Friedauer, Rechtsanwältin, Zürich

Bekanntermassen wird mit der 5. IV-Revision einelangfristige Konsolidierung der Invalidenversiche-rung angestrebt. Mit welchen Mitteln dieses Zielkonkret umgesetzt werden soll, wird nachfolgenderläutert. Aufgrund der doch recht umfassendenRevision können in diesem Beitrag allerdings nichtsämtliche Neuerungen erwähnt werden. DieSchwerpunkte des Beitrages liegen bei den in derPraxis wichtigen Punkten der Wiedereingliederungund der Neudefinition des Invaliditätsgrades.

I. Dämpfung der Zunahme derIV-NeuberentungenDie FrüherfassungZiel der Früherfassung ist es, so früh wie möglichmit den versicherten Personen in Kontakt zu treten,damit möglichst schnell darüber entschieden wer-den kann, ob Massnahmen zur Erhaltung des nochbestehenden Arbeitsplatzes und damit zusammen-hängend eine Intervention der Invalidenversiche-rung notwendig sind. Allerdings basiert das Systemder Früherfassung auf Freiwilligkeit, d.h. es bestehtkeine Meldepflicht der versicherten oder einer drit-ten Person resp. einer Behörde. Die Meldung zurFrüherfassung stellt deshalb keine offizielle Anmel-dung bei der Invalidenversicherung im Sinne vonArt. 29 ATSG dar. Eine Unterlassung sollte folglichauch keine nachteiligen Konsequenzen für die Ver-sicherten nach sich ziehen. Der Kreis der melde-berechtigten Personen wird im Gesetz weitgefasst.Nebst betroffenen Sozialversicherungen und priva-ten Versicherungseinrichtungen sind beispiels-weise auch die im gemeinsamen Haushalt leben-den Familienangehörigen, der Arbeitgeber und diebehandelnden Ärzte und Chiropraktoren melde-berechtigt (Art. 3bAbs. 2 IVG). SämtlichemeldendenPersonen müssen die betroffene Person über dieMeldung in Kenntnis setzen (Art. 3b Abs. 3 IVG). Er-folgt die Meldung zur Früherfassung durch einen

Arzt oder Chiropraktor kann sie aufgrund der ärzt-lichen Schweigepflicht nur mit Zustimmung der ver-sicherten Person erfolgen. Eine versicherte Personkann zur Früherfassung angemeldet werden, wennsie während mindestes 30 aufeinanderfolgendenTagen ununterbrochen arbeitsunfähig war, oderinnerhalb eines Jahres wiederholt während kürze-rer Zeit aus gesundheitlichen Gründen der Arbeitfernbleiben musste (Art. 1ter IVV). Mit dieser Rege-lung soll sichergestellt werden, dass einerseitskeine unnötigen Meldungen zur Früherfassung er-folgen, andererseits die Meldung doch zu einemZeitpunkt erfolgt, in welchem eine Arbeitsplatz-erhaltung noch möglich ist und die geplanten be-ruflichen Massnahmen noch greifen.Das weitere Verfahren der Früherfassung wird inArt. 3c IVG geregelt. Bemerkenswert ist in diesemZusammenhang insbesondere, dass die versichertePerson gehalten ist, einen umfassenden Kreis vonPersonen und Institutionen (z.B. Arbeitgeber, Leis-tungserbringer nach KVG, private Versicherungsein-richtungen u.s.w.) generell zu ermächtigen, alleAuskünfte zu erteilen und alle Unterlagen zur Verfü-gung zu stellen, die für die Abklärung im Rahmender Früherfassung erforderlich sind (Art. 3c Abs. 3IVG). Erteilt eine versicherte Person diese Ermäch-tigung nicht, so kann ein Arzt des regionalen ärztli-chen Dienstes (RAD) die erforderlichen Auskünftebei den behandelnden Ärzten einholen. Diese sindvon ihrer Schweigepflicht entbunden (Art. 3c Abs. 4IVG). Gemäss der Botschaft zum Gesetzesentwurfist dieses Vorgehen in etwa demjenigen der Kran-kenversicherung mit dem Vertrauensarzt nachge-zeichnet. Allerdings besteht der grosse Unterschieddarin, dass bis anhin die versicherte Person ihrenbehandelnden Arzt von seiner Schweigepflicht ent-binden musste. Tat sie dies nicht, durfte der Arztkeine Auskunft erteilen. In diesem Zusammenhangist auch zu beachten, dass Drittpersonen die ver-sicherte Person zur Früherfassung bei der Invali-denversicherung anmelden können – auch gegen

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Neuerungen im Rahmen der 5. IV-Revision

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denWillen der versicherten Person. Diese kann sichdagegen nicht wehren und der behandelnde Arzt istgegenüber dem regionalen ärztlichen Dienst zurAuskunft verpflichtet. Nach erfolgter Anmeldung zurFrüherfassung entscheidet die IV-Stelle, ob Mass-nahmen zur Frühintervention angezeigt sind.

Massnahmen der FrühinterventionAuch bei der Frühintervention geht es in erster Liniedarum, den bisherigen Arbeitsplatz zu erhalten oderfalls dies nicht möglich ist, die Versicherten an einemneuen Arbeitsplatz innerhalb oder ausserhalb desbisherigen Betriebes einzugliedern. Als Massnah-men dafür stehen der IV folgende Möglichkeiten zurVerfügung: Anpassung des Arbeitsplatzes, Ausbil-dungskurse, Arbeitsvermittlung, Berufsberatung,sozialberufliche Rehabilitation und Beschäftigungs-massnahmen (Art. 7d Abs. 2 IVG). In dieser Phasesollen nebst der angestrebten Wiedereingliederungauch die Anspruchsvoraussetzungen auf ordent-liche Leistungen der IV geklärt und betreffendRentenanspruch bereits ein Grundsatzentscheidgefällt werden. Dadurch soll einerseits vermiedenwerden, dass sich versicherte Personen nicht aufberufliche Massnahmen einlassen, weil sie aufeinen Rentenanspruch hoffen, andererseits könnenbei versicherten Personen, bei denen wegen einerschwersten gesundheitlichen Beeinträchtigungkeine beruflichen Eingliederungsmassnahmen inFragen kommen, die Rentenansprüche direkt ab-geklärt werden.Während der Zeit der Frühintervention werdenkeine Taggelder der Invalidenversicherung aus-gerichtet. Die Versicherten erhalten Taggeldleistun-gen der Krankentaggeldversicherung, der Unfall-versicherung oder unterstehen noch der Lohnfort-zahlungspflicht des Arbeitgebers. Besteht keineKrankentaggeldversicherung und lehnt die Unfall-versicherung ihre Leistungspflicht ab, bleibt nachBeendigung der Lohnfortzahlungspflicht durch denArbeitgeber lediglich der Gang auf das Fürsorgeamt

oder es sind Ansprüche gegenüber der Arbeits-losenversicherung zu prüfen.Erst bei der Zusprechung von Eingliederungsmass-nahmen wird ein Taggeld zugesprochen.

II. Anpassung des Invaliditätsbegriffs unddes Rentenanspruchs

Während die Eingliederungsmassnahmen durch dieRevision eine Ausweitung erfahren haben, wurdeim Gegenzug der Zugang zu einer Invalidenrenteeingeschränkt.Diese Einschränkung wird erreicht, indem neu nurnoch derjenige Versicherte Anspruch auf eine Inva-lidenrente hat, dessen Erwerbsunfähigkeit durchzumutbare Eingliederungsmassnahmen nicht wie-der hergestellt werden kann (Art. 28Abs. 1 lit. a IVG).Weiter erfolgte eine Anpassung des Invaliditäts-begriffs. D.h. es wurde die bisherige Rechtspre-chung in einer gesetzlichen Regelung festgehalten,die besagt, dass eine Erwerbsunfähigkeit, welchenicht auf einen Gesundheitsschaden zurückgeführtwerden kann (sondern auf sog. InvaliditätsfremdeFaktoren), nicht berücksichtigt wird und eine Er-werbsunfähigkeit zudem nur dann vorliegt, wennsie aus objektiver Sicht nicht überwindbar ist.

III. Weitere NeuerungenBeginn des Anspruchs und Auszahlung der RenteNeu hat eine versicherte Person Anspruch auf eineInvalidenrente, wenn sie während eines Jahresohne wesentlichen Unterbruch durchschnittlichmindestens 40% arbeitsunfähig war und nachAblauf dieses Jahres zu mindestens 40% invalid ist(Art. 28 Abs. 1 IVG). Der Rentenanspruch entstehtzudem frühestens nach Ablauf von 6 Monaten nachder Geltendmachung des Leistungsanspruches.D.h. der Rentenanspruch entsteht frühestens 6Monate nach der offiziellen Anmeldung bei der IVgemäss Art. 29 Abs. 1 ATSG (Anmeldung zur Früh-intervention). Die versicherten Personen müssensich folglich spätestens 6 Monate nach Eintritt der

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Recht

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Arbeitsunfähigkeit bei der IV anmelden, wollen siebezüglich eines Rentenanspruches ihre Rechte voll-umfänglich wahren. Nur so ist gewährleistet, dassnach einer 6 Monate dauernden Arbeitsunfähigkeitund nach einem Anspruchsbeginn 6 Monate nachder Anmeldung bei der IV die Auszahlung tatsäch-lich nach Ablauf des Wartejahres erfolgt. Erfolgt dieAnmeldung später, verliert die versicherte PersonMonat um Monat ihren Anspruch auf die Invaliden-rente. Erbringen allerdings Krankentaggeldver-sicherungen Leistungen, liegt es insbesondere inderen Interesse, dass die Anmeldungmöglichst früherfolgt.

Die Erhöhung der MindestbeitragsdauerWährend der Rentenanspruch auf ordentlicheRenten nach bisherigem Recht nach mindestenseinem vollen Beitragsjahr entstand, sind neu wäh-rend mindestens drei Jahren Beiträge zu leisten(Art. 36 IVG).

Vermeidung von Erwerbseinbussen beierhöhter ErwerbstätigkeitGelingt es einer invaliden Person wieder ein Er-werbseinkommen zu erzielen, wird die Rente nurdann im Sinne von Art. 17 Abs. 1 ATSG revidiert,

wenn die Einkommensverbesserung jährlich mehrals 1500 Franken beträgt. Beträgt die Erhöhung desErwerbseinkommens mehr als 1500 Franken, sowird von dem diesen Betrag übersteigenden Er-werbseinkommen für die Revision lediglich 2/3 be-rücksichtigt.

Aufhebung der laufenden ZusatzrentenIm Rahmen der 4. IVG-Revision, welche am 1.Januar 2004 in Kraft trat, wurde der Anspruch aufZusatzrenten für Ehegatten aufgehoben. LaufendeZusatzrenten waren allerdings von dieser Revisionnicht betroffen. Im Rahmen der 5. IVG-Revisionwurden nun sämtliche Zusatzrenten für Ehegattenaufgehoben. In diesem Zusammenhang ist ins-besondere zu beachten, dass Komplementärrentenvon Unfallversicherern, Überentschädigungs-berechnungen von Pensionskassen und auch einmöglicher Anspruch auf Ergänzungsleistungen neuberechnet resp. überprüft werden müssen.

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Kurt Pfändler, Rechtsanwalt, Zürich

I. Sozialversicherung

Neue Schleudertrauma-RechtsprechungDas Bundesgericht hat im Entscheid U 394/06 vom19. Februar 2008 entschieden, dass die mit demEntscheid Salanitri eingeläutete Praxis (BGE 117V 359) grundsätzlich beibehalten wird, trotz jahre-langem Sperrfeuer verschiedener Versicherer undihrer publizistischen und wissenschaftlichen Sup-porter. Es entspricht nach wie vor der höchstrichter-lichen Rechtsprechung, eine Arbeits- und Erwerbs-unfähigkeit nach Schleudertrauma anzunehmen,auch wenn ausschliesslich objektiv nicht nachweis-bare Befunde vorliegen. Neue Erkenntnisse, welchedie Schleudertrauma-Praxis ernsthaft in Frage stel-len könnten, sind laut Bundesgericht nicht auszu-machen. Ein unfallanalytischer Grenzwert, wie vonVersicherern immer wieder gefordert (zum BeispielDelta-V von mindestens 10 km/h) wird abgelehnt,ebenso die Forderung,Schleudertrauma-Fälle gene-rell nach der strengeren Praxis für psychische Un-fallfolgen zu beurteilen.Im Gegenzug verlangt das Bundesgericht eine ge-nauere Abklärung und erhöht die Anforderungenan den Nachweis der Unfallfolgen: Der Unfall-hergang ist genau zu erheben, die Erstbefunde sorg-fältig festzuhalten, der Vorzustand ist genau zu er-heben. Ebenso sind psychische Beschwerden voroder beim Unfallereignis zu erfragen. Die Beschwer-den sind kritisch zu prüfen, blosse Verdachtsdiagno-sen als solche zu bezeichnen. Neu wird nach sechsMonaten eine multidisziplinäre Abklärung ver-langt, sofern die Beschwerden anhalten.Die Adäquanzkriterien werden vom Bundes-gericht leicht modifiziert: So wird das bisherige Kri-terium der ungewöhnlich langen Dauer der ärzt-lichen Behandlung wegen Abgrenzungsproblemenzum Kriterium des schwierigen Heilverlaufs und vonKomplikationen präzisiert. Neu gilt das Kriterium als

erfüllt, wenn die verunfallte Person sich einerseitseiner fortgesetzten, spezifischen Behandlung unter-ziehen muss und diese Behandlung eine Belastungdarstellt. Kurzformel neu: fortgesetzt spezifische,belastende ärztliche Behandlung.Die Dauerbeschwerden müssen neu ausgewiese-nermassen glaubhaft sein und den Lebensalltag be-einträchtigen. Kurzformel: erhebliche Beschwer-den.Aus der lang dauernden Arbeitsunfähigkeit ist dasKriterium der erheblichen Arbeitsunfähigkeit trotzausgewiesener Anstrengungen geworden. Nebenden Arbeitsversuchen in der angestammten Tätig-keit und in behinderungsangepassten Tätigkeitenwird auch der persönliche Einsatz im Rahmen vonTherapiemassnahmen geprüft.(Bundesgericht, Urteil U394 / 06 vom19. Februar 2008)

Kritik: Das Bundesgericht hält zwar die Fahne derSalanitri-Rechtsprechung hoch, hebt aber immerseltener abweisende kantonale Urteile auf. DieGutheissungsquote in öffentlich-rechtlichen An-gelegenheiten ist im letzten Jahr nach Einführungdes Bundesgerichtsgesetzes BGGvon 13,3% auf5,5% gesunken (Quelle: Plädoyer 2 / 08 S. 7). Dieangepassten Adäquanz-Kriterien sind nur wenigpräziser als die alten: Gerade bei chronischenSchleudertrauma-Beschwerden gibt es oft keinespezifisch wirksamen Therapien. Ein grosser Teilder Therapien dient lediglich dazu, eine gewisseLebensqualität herzustellen, auch wenn ein direk-ter positiver Einfluss auf die Arbeitsfähigkeit nichterreicht werden kann. Ist eine solche linderndeTherapie noch spezifisch? Wenn nicht, so sind da-durch die schwer betroffenen Personen diskrimi-niert, da ihnen in vielen Fällen keine spezifischeTherapie angeboten werden kann. Das Kriteriumlässt die betroffene Person unter Umständen dafürbüssen, dass ihre behandelnden Ärzte die Thera-pie zu wenig führen und konsequent lenken.

Gerichtsentscheide aus dem Haftpflicht- undSozialversicherungsrecht

Recht

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Müssen künftig Unfallopfer selber dafür sorgen,dass ihre Behandlung spezifisch und belastendbleibt? Das Kriterium der erheblichen Beschwer-den privilegiert die längeren Verläufe gegenüberden Personen, die rasch eine gewisse Wiederein-gliederung erreichen. Generell kann gesagt wer-den, dass noch immer besser fährt, wer vieleBehandlungen «konsumiert» und Eingliederungs-massnahmen, etwa der IV, beansprucht. Dem-gegenüber riskieren all diejenigen, die relativrasch wieder ganz oder zu einem erheblichen Teilarbeitsfähig werden, dass ihnen der Unfallversi-cherer zum Dankmit demArgument der fehlendenAdäquanz die Therapien streichen kann.Bei der Eingliederung werden zulasten der Betrof-fenen ausgewiesene Anstrengungen verlangt,ohne dass die Versicherer entsprechend in diePflicht genommen werden: Was ist, wenn der Un-fallversicherer trotz entsprechender Bereitschaftder Betroffenen kein Coaching und keine beruf-lichen Massnahmen unterstützt? Solche Unterlas-sungen können nicht einfach zu Lasten der Versi-cherten gehen.Auch bei der rasch anzuordnenden interdisziplinä-ren Begutachtung überzeugt das Bundesgerichts-urteil nicht restlos. Denn oft dauert die Begutach-tung ein Jahr und mehr. Wenn schon nach sechsMonaten begutachtet werden soll, dann müssteauch sichergestellt werden, dass die Taggelder biszum Vorliegen des Gutachtens weiterbezahlt wer-den. Sonst führt die neue Praxis nur dazu, dassschon nach sechs Monaten Behandlung und Tag-gelder gestrichen werden können.Und bei vielen Gutachtensstellen ist eine neutraleund objektive Begutachtung nicht gewährleistet.Die Mitwirkung der Versicherten auferlegt ihnennur Pflichten und kaum Rechte. Die Möglichkeit,befangene Gutachter abzulehnen, ist eine stumpfeWaffe. Denn sie schützt nicht vor den diversenInstituten mit Drei- oder vier Grossbuchstaben.Dort wird die grosse Mehrheit der Begutachteten

als gesund und arbeitsfähig beurteilt. Bei einzel-nen Gutachterstellen behaupten Geschädigten-anwälte, sie hätten noch überhaupt nie ein Gut-achten gesehen, das einen Gesundheitsschadenattestiert hätte.Das Bundesgericht hält zwar in seiner Praxis fest,der Gutachter müsse unabhängig wie ein Richtersein, aber es stört sich nicht daran, dass Ärzte be-auftragt werden, die in einer möglichen wirt-schaftlichen Abhängigkeit von den Versicherernsind, erhebliche Teile Ihres Gehaltes mit Gutachtenfür Versicherer verdienen und häufig keine eigenePraxis betreiben. Im angloamerikanischen Rechtspricht man bei dieser Konstellation vom Gutach-ter als «hired gun» und es ist klar, dass solcheMediziner für eine neutrale Begutachtung aus-scheiden. Will man nicht so weit gehen, dannmuss immerhin im Einzelfall sorgfältig geprüftwerden, ob das Gutachten inhaltlich überzeugt.Insbesondere dann, wenn es zu anderen Schlüs-sen kommt als frühere Gutachter und Fachleute.

Keine Adäquanzprüfung erlaubt bei klarensomatischen BefundenDie Adäquanz-Rechtsprechung kommt nicht zumTragen, wenn ausschliesslich somatische Unfall-folgen vorliegen. Das hat das Bundesgericht ineinem HWS-Fall entschieden. Eine 47jährige Frauerlitt 2001 eine HWS-Distorsion und eine Thorax-kontusion bei einem Autounfall. Die Winterthur be-zahlte anfangs Heilbehandlung und Taggelder,stellte die Leistungen dann im November 2004rückwirkend per März 2002 ein, mit der Begrün-dung, es fehle am adäquaten Kausalzusammen-hang. Die Frau gelangte an das Bündner Versiche-rungsgericht und reichte ein interdisziplinäresUMEG-Gutachten ein. Die Bündner Richter wiesendie Sache an die Winterthur zurück, zur Einholungeines Obergutachtens.Damit war die Winterthur nicht einverstanden, siegelangte ans Bundesgericht. Dort fand sie kein Ge-

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hör: Die Bundesrichter wiesen die Argumentationzurück, die Frage nach der natürlichen Kausalitätkönne offen bleiben, da es an der adäquaten Kau-salität fehle, und es brauche daher auch kein Ober-gutachten. Der Unfallversicherer verkenne, dass dieUMEG-Gutachter ihre Beurteilung auf «ganz klarsomatische Probleme im Bereiche des Bewegungs-apparates» stützten, die im Funktions-CT bestätigtwürden. Dort fand sich eine Segmentstörung inHöhe C0 / 1 und C1 / 2. Im psychiatrischen Teilgut-achten seien keine Befunde erhoben worden.«Liegen aber, was durch das Obergutachten zuverifizieren sein wird, ausschliesslich somatischeUnfallfolgen vor, stellt sich die Frage nach der Adä-quanz der Beschwerden gemäss Rechtssprechunggar nicht (BGE 118 V 286 E. 3a S. 291)».(Bundesgericht, Urteil 8C_162 / 2007vom 5.12.2007)

Resterwerb und Pensionskasse:Versicherte in die Pflicht genommenDas Bundesgericht schränkt die Leistungspflichtder Pensionskassen ein und nimmt die versichertenin die Pflicht. Im Rahmen der Überentschädigungs-berechnung nach Artikel 24 BVV2 dürfen die Pen-sionskassen ihre Renten kürzen, soweit diesezusammen mit anderen Einkünften 90 Prozentdes mutmasslich entgangenen Einkommens über-steigen.Seit 2005 verlangt das Gesetz, dass neben Versi-cherungsleistungen nicht nur effektive Einkünfteangerechnet werden, sondern auf das «zumutba-rerweise noch erzielbare» Einkommen abgestelltwird.Wer behauptet, er könne das zumutbare Einkom-men nicht erzielen, das die Invalidenversicherungihm angerechnet hat, der muss dafür eine Begrün-dung liefern und Beweise anbieten. Die Pensions-kasse ist nicht verpflichtet, selbst zu beweisen,dass das von der IV angenommene Resterwerbs-einkommen tatsächlich realisierbar ist. Sie muss

der versicherten Person lediglich Gelegenheit ge-ben, sich zu äussern, weshalb im Einzelfall das an-genommene Einkommen nicht erzielt werden kann.(Bundesgericht, Urteil B 10 / 07 vom6. Februar 2008)

Riskantes Überholmanöver:Suva darf die Taggelder kürzenEin Motorradfahrer hat mit einem waghalsigenÜberholmanöver einen schweren Unfall verursacht.Wegen Grobfahrlässigkeit darf ihm die Suva lautBundesgericht die Unfalltaggelder zwei Jahre langum 20 Prozent kürzen.Das Genfer Sozialversicherungsgericht hatte denAbzug der Suva noch aufgehoben, weil der Unfall-hergang nicht klar sei. Die Bundesrichter aberstützten die Unfallversicherung. Sie stuften dasÜberholen auch als grobfahrlässig ein und erachte-ten die Kürzung der Suva als angemessen.Der Töfffahrer hatte auf einer Überlandstrasse inhohem Tempo im Bereich einer Kreuzung ein Auto,einen Lastwagen sowie ein abbiegendes Auto über-holt. Dies führte zu einer Kollision, bei welcher derTöfffahrer schwere Kopfverletzungen erlitt.(Bundesgericht, Urteil U 289 / 06 vom20. September 2007)

Unfallbegriff: Zahnschaden beiAutoscooter-Fahrt ist gedecktDas Bundesgericht relativiert einen früheren Ent-scheid, wonach ein als Autoscooter-Insasse erlitte-nes Schleudertrauma generell nicht versichert ist.Auch wenn Zusammenstösse zum normalen Ablaufgehören, kann es sich ergeben, dass von der Aus-wirkung eines von aussen betrachtet normal ab-gelaufenen Geschehens her auf einen ungewöhn-lichen Ablauf geschlossen werden muss. Dann istder Unfallbegriff erfüllt. Der Zahnschaden war dem-nach als Unfallfolge versichert.(Bundesgericht, Urteil K 136 / 06 vom18. Januar 2008.)

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Recht

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II. Privatversicherung

Autoinsassen: Auch (etwas) ausserhalb desWagens versichertDas Bundesgericht hat einer verunfallten Frau überFr. 220 000.– zugesprochen. Sie war von einem be-trunkenen Lenker angefahren worden, als sie ausdem Auto ausgestiegen und im Begriff war, die hin-tere Tür zu öffnen, um ihre Tasche herauszuneh-men. Dabei wurde sie so schwer verletzt, dass siemit bleibenden Behinderungen leben muss.Die ZürichVersicherung hatte ihr die Leistungen ausder Insassenversicherung verweigert. Insassenseien nämlich nur dann versichert, wenn sie sich imFahrzeug selber befinden oder beim Ein- oder Aus-steigen verunfallen. Das Bundesgericht war ein-stimmig anderer Ansicht und liess diese enge For-mulierung in den allgemeinen Versicherungsbedin-gungen nicht gelten. Versichert seien alle Unfälle imZusammenhang mit dem Gebrauch des Fahrzeugs.(Bundesgericht, Urteil 4A_206 / 2007vom 29. Oktober 2007)

III. HaftpflichtrechtDas Zürcher Handelsgericht anerkennt, dass imNormalfall für die Zukunft von einem steigendenErwerbseinkommen ohne Unfall auszugehen ist:Aufgrund der aktuell guten Wirtschaftslage ist fürdie Zukunft von einer generellen Reallohnerhöhungvon 1% pro Jahr bis zum Erreichen des AHV-Altersauszugehen. Da es dem Kläger nicht gelang, dieWahrscheinlichkeit der von ihm geltend gemachtenLohnerhöhungen anhand von konkreten Angabenund tatsächlichen Umständen glaubhaft zu ma-chen, berücksichtigte das Gericht daneben keineweiteren individuellen oder generellen Lohner-höhungen. (Erw. 4.i.)

RentenschadenBei einem mittleren Einkommen ist für die Bestim-mung des Rentenschadens maximal davon auszu-

gehen, dass die Altersrenten 65% des letzten Brutto-einkommens ausgemacht hätten (Erw. 9.d.).

Anwaltshonorar als SchadenspostenAnwaltskosten, die – retrospektiv betrachtet – inBezug auf die Vorbereitung oder auch die versuchteVerhinderung des Prozesses notwendig oder nütz-lich und angemessen waren, gehören zu den vor-prozessualen Rechtsverfolgungskosten, die nachzürcherischer Praxis bei der Bemessung derProzessentschädigung berücksichtigt werden.Das bedeutet, dass sie nicht als Schadenspostenentschädigt werden. Darunter fallen die Sichtungder Unterlagen durch den Rechtsanwalt sowieBesprechungen und Schriftenwechsel des Klägersmit seinem Rechtsvertreter im Vorfeld des Prozes-ses, Aktenstudium, auch Kontakte mit anderenVersicherungsgesellschaften etc.Andererseits sind die Aufwendungen, welche imZusammenhang mit den Sozialversicherungenanfielen, von der Prozessentschädigung auszuneh-men und als eigene Schadensposition zuzulas-sen; die Annahme, dass dem Aufwand des Rechts-vertreters im Zusammenhang mit den Sozialver-sicherungen Prozesscharakter zukommt, sei zuweit hergeholt, hat doch das Verwaltungsverfahrenin erster Linie nichts mit der beklagten Haftpflicht-versicherung zu tun. (Erw. 15.f.)(Handelsgericht des Kantons Zürich,Urteil vom 6.7.2007, ZR 2008 Nr. 14, 33 ff.)

Die Urteile des Bundesgerichts können im Volltextabgerufen werden auf der Website des Bundes-gerichts:

www.bger.ch/index/juridiction/jurisdiction-inherit-template/jurisdiction-recht.htm

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Recht

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Mitglieder für Mitglieder

von Claudia Thommen

Die Gruppe Andiamo war weiter fleissig unterwegs.Nachdem wir den ganzen Thunersee umwanderthatten, starteten wir von Thun aus der Aare entlangin Richtung Bern. Im Gegensatz zur letzten Routewar diese flach. Zum Wandern (sagt man) gibt eskein schlechtes Wetter, sondern nur schlechteKleidung. Gut eingepackt wanderten wir also auchim Winter.Manchmal umhüllten uns Nebelschwaden. So er-lebten wir ganz «gespenstig-schöne» Situationen.Wie schön war es dann jeweils, aus dem Nebelheraus in schönes Wetter zu gelangen. Ab und zuhüpften wir zwischen mehr oder weniger riesigen«Glungen» hindurch. Aber natürlich erlebten wirauch schönes Wetter. Teilweise waren die von derSonne beschienenen Äste mit Raureif behangen.Nach den Überschwemmungen der letzten Jahrewurde die Aare wunderbar renaturiert. An einerStelle sahen wir sogar eine Biberburg, nachdem wirdurch Biberfrassstellen danach Ausschau hielten.Nun sind wir unterwegs, rund um den Brienzersee.Dieser See ist noch schöner, als der Thunersee.Unglaublich welche Farbenpracht allein dasWasserbietet! Spiegeln sich dann noch die schneebedeck-

ten Berggipfel darin… ich finde keine passendenWorte mehr! In solchen Situationen halten wirnatürlich inne. Die nächste Etappe wird uns um dasobere Seeende führen. Anschliessend werden wirzur Enge aufsteigen. Weiter (vielleicht erst über-nächstes Mal) werden wir den Aussichtspunkterreichen (von dort aus ist es sicherlich nicht mehrweit zum Paradies). Wir werden allerdings in Rich-tung Giesbachfälle weiter wandern. In Iseltwaldwerden wir bereits Dreiviertel der Strecke um denSee hinter uns haben. Aber schon planen wir füranschliessend weiter. Aare aufwärts in RichtungMeiringen soll es gehen.Womöglich sind wir spätereinmal den ganzen Verlauf der Aare entlang gewan-dert?Noch immer hat es Platz bei «Andiamo». Abervielleicht entstehen auch andere Gruppen? Am 3./4.Mai fand der 40. General Guisan Marsch in Spiezstatt. Es gab dort extra zwei behindertengerechteStrecken von 5, respektive von 10 km Länge.

Gut Marsch, auch für die Lösungen der Alltags-sorgen wünscht Euch allen

«Andiamo»i.V. Claudia Thommen

Wanderbericht der Gruppe Andiamo

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«Versicherungskrimi» von unserem lang-jährigem Mitglied Carolina Plüss in Muttenz.

Wir möchten Ihnen zusammen mit unseremlangjährigen Mitglied Carolina Plüss mitteilen, dassnach über 3 Jahren Schreibzeit ihre Geschichte ineinem Buch veröffentlicht worden ist.Carolina Plüss berichtet über die endlosenAuseinandersetzungen mit ihrer Unfall- undHaftpflichtversicherung und über ihr langeskörperliches und seelisches Leiden, das sieinfolge eines «harmlosen» Auffahrunfalls seit10 Jahren erleiden muss.Mit dem Aufschreiben ihrer Erlebnisse seit ihremUnfall hat Frau Plüss nach den irritierenden Er-fahrungen in einem Begutachtungsinstitut im 2002begonnen. Um nicht zu vergessen, auf welchedemütigende Art und Weise ihre Begutachtungdurchgeführt wurde, schrieb sie alles genau auf.Zudem verstärkte sich in ihr das Gefühl «Jetztwehre ich mich, das alles lasse ich mir nicht mehrwiderspruchslos und stillschweigend gefallen.»Auch nachher schrieb Frau Plüss regelmässig in ihrTagebuch, wie sie von der zuständi-gen Haftpflichtversicherung resp.deren Vertreter behandelt und wasihr alles zugemutet wurde.Wenn sie es zeitlich neben ihrereingeschränkten Berufsarbeit alsselbständige Kosmetikerin schaffteund es ihr die Schmerzen zu-liessen, erinnerte sie sich auchan die Ereignisse vor ihrer Be-gutachtung. Die einzelnen Erin-nerungen fasste sie zusammenund so entstand ihre persön-liche Geschichte darausVon der Autorin zunächst alsAusgleich und Hilfe für sichgedacht, als Umgang undAufarbeitungsversuch ihres

Ärgers, ihrer Wut und ihrer Verzweiflung. Aber mitder zunehmenden Wut, entstand der Wunschandere Schleudertrauma- und Unfallbetroffene zuermutigen. Mit ihrem Buch möchte Frau Plüss aufdie vielen Ungerechtigkeiten seitens der Ver-sicherung und den dadurch ausgelösten Stressaufmerksam machen.

«Es wäre schön», meint Frau Plüss, «wenn es an-deren Betroffenen Kraft geben könnte und wenn inihnen eine Überzeugung genährt werden kann, dassauch weiterhin mit uns Betroffenen gerechnet wer-den muss. Wenn jeder die eigene Art findet, sich zuwehren, kann das eigene Selbstwertgefühl einiger-massen aufrecht erhalten werden.»Telebasel waren das Buch und die Erlebnisse vonFrau Plüss wichtig genug, dass sie am 14. April2008 in der Reportage «Schleudertrauma nachUnfall» darüber berichteten. Der Verband freut sichmit Frau Plüss, dass dieser Bericht gesendet wurdeund Frau Plüss weitere Betroffene auf ihre un-gerechte Situation und auf unseren Verbandaufmerksam machen konnte.Die beiden behandelnden Aerzte stehen ebenfalls

hinter der Autorin. «Dass ich dieses Buchüberhaupt schreibenkonnte, verdanke ichvor allem meiner Fami-lie. Diese steht und standdie ganze Zeit voll hinterihr. Sie gab mir viel Kraft,viel Liebe und viel Für-sorge und half mir immerwieder. Ohne sie hätte iches nicht so gut geschafft.»Frau Plüss ist unverschuldetin den Unfall geraten. Geradedeshalb musste sie immerwieder darauf schauen, dasssie nicht an dieser Un-gerechtigkeit und Situation

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Literatur

verzweifelte. Das, meint sie, sei sie auch ihrenKindern schuldig.Von diesen habe sie nie einen Vor-wurf hören müssen, dass sie unter den Schmerzender Mutter gelitten hätten.

Das Buch ist bei Frau Carolina Plüss persönlich fürFr. 25.– oder im Verlag Liebig erhältlich

Carolina Plüss, Holderstüdeliweg 36, 4132 MuttenzTel. 061 461 98 31 oder [email protected]

Jodi Picoult: Beim Leben meiner SchwesterDiesen spannenden Roman empfiehlt unsereadministrative Mitarbeiterin Susi Elsener.Beim Leben meiner Schwester ist ein Buch, wel-ches sie bis zum letzten Wort in Bann zog.Wegen ihrer an Leukämie erkrankten älteren Toch-ter entscheiden sich Eltern für ein genetischdesigntes weiteres Kind, um damit einen Knochen-mark-Spender für ihre kranke Tochter zu erhalten.Im Alter von 13 Jahren wehrt sich diese Tochter miteinemAnwalt, um sich in medizinischen Fragen vonder Entscheidungsgewalt ihrer Eltern zu befreien.Im Buch wird aus abwechselnden Perspektiven er-zählt: mal aus Sicht der 13-jährigen Protagonistin,mal aus Sicht deren Mutter, deren Vaters, des ver-nachlässigten Bruders und des Anwalts.Durch die unterschiedlichen Perspektiven könnendie Leser die Gedanken, Gefühle und Entscheidun-gen der betroffenen Personen nachvollziehen undletztendlich auch verstehen.

Serie Piper TaschenbuchFr. 16.90Erhältlich in jeder Buchhandlung

Wichtige Links zum ThemaNeurofeedback:

www.a-change.cha-change GmbH, Theresia Marty

www.neurofeedbackorg.chNOS, Neurofeedbackorganisation Schweiz

www.amenclinic.comDr. Daniel Amen (Brainspect-Bilder)

www.eeginstitute.comSue Othmer

www.annawise.comAnna Wise (Brainmirror)

www.brain-trainer.comPeter Van Deusen

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TENS – Transkutane elektrischeNervenstimulation in der SchmerztherapieRaymund Pothmann (Hrsg.)Dieses Buch richtet sich an Fachleute, die mit TENSPatienten behandeln. Der Autor beschreibt die Wir-kungsweise und Anwendungsmöglichkeiten vonTENS. Er stellt verschiedene Krankheitsbilder mitTherapiebeispielen in Form von Texten, Abbildun-gen und Fotografien übersichtlich dar. Zudem findetder Leser Hinweise auf aktuelle Studien und einBewertungsschema zu allen angebotenen TENSGeräten.

Roy VasantaGehirn-Training mit EEG-NeurofeedbackIn diesem Buch beschreibt der Autor ausführlichund in vielen Metaphern aus dem täglichen Lebendas Zusammenspiel der unterschiedlichen Gehirn-regionen. Im zweiten Teil zeigt er konkrete Trai-

ningsmöglichkeiten für Neurofeedback und diedadurch erreichbaren Veränderungen. Mit diesemBuch wird dem Laien das Neurofeedback nahegebracht und verständlich gemacht.Die Ansichten von Fachleuten über dieses Buchessind widersprüchlich. Es gibt Therapeuten, die esgut finden, andere weisen hingegen auf Schwächenhin. Wir beschreiben es, weil es im deutschenSprachraum kein anderes Buch gibt, das aus-schliesslich das Neurofeedback behandelt.Wer sich für Neurofeedback interessiert, dem seiauch das Buch von Bruns / Praun «Biofeedback –Ein Handbuch für die therapeutische Praxis» ansHerz gelegt, es ist gut recherchiert und enthält aucheinen kleinen Teil über Neurofeedback.

Brain Factory (Gebundene Ausgabe)ISBN: 3981196902EAN: 9783981196900Fr. 57.90

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