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1 Nr. 57 Winter 2014 Schlösschen Post Erlebtes & Aktuelles vom Sozialwerk Berlin Winterland im SchneeFoto: Dr. Hans-Ulrich Litzner Mitglied im Deutschen Paritätischen Wohlfahrtsverband - Landesverband Berlin

Schlösschen-Post Nr. 57 Winter 2014

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Erlebtes und Aktuelles vom Sozialwerk Berlin

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Page 1: Schlösschen-Post Nr. 57 Winter 2014

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Nr. 57 Winter 2014

Schlösschen – Post

Erlebtes

& Aktuelles

vom Sozialwerk Berlin

„Winterland im Schnee“ Foto: Dr. Hans-Ulrich Litzner

Mitglied im Deutschen Paritätischen Wohlfahrtsverband - Landesverband Berlin

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Inhaltsverzeichnis Seite Weihnachten – Glück 3

Mein 9. November und seine Folgen 4

Auf ein Wort 5

Das Portrait 6

Erlebtes und Aktuelles 9

Verleihung des Ehrenamtspasses 9

Tag des Ehrenamts am 19.09.2014 9

Fünf Jahre Pflegestützpunkte in Berlin am 10.10.2014 10

Besuch von Vertretern des Berliner Abgeordnetenhauses bei uns am 3.11.2014 12

Dankeschön-Veranstaltung für ehrenamtliche Besuchsdienste am 13.11.2014 14

Ein neuer Flügel im Sozialwerk Berlin 14

Chorauftritte: Wilhelm-Stift, 7.10./Hohenheimer Str.,14.10./Elsbeth-Seidel,18.11.2014 15

Frau Querhammer wurde 100 am 20.11.2014 16

Besuch eines Bundestagsabgeordneten am 24.11.2014 17

Besuch von 23 Pflegeschülern am 24.11.2014 17

Vorankündigungen 18

Weihnachtsfeiern für Bewohner von Alten- und Pflegeeinrichtungen vom 3.-9.12.’14 -

Verleihung von Ehrenamtscards anlässlich der Mitarbeiter-Weihnachtsfeier 9.12.2014 -

Gedichts-Nachmittag mit Lore und Margit am 27.12.2014 -

Im Blickpunkt: Europäische Hauptstädte: Brüssel am 29.03.2015 19

Gremienarbeit 19

Vergnügliche Veranstaltungen im „Schlösschen“ 21

Erzähl-Café mit Karin Adrian-Pintsch am 7.09.2014 21

„Unser erstes Mal“ am 22.09.2014 um 14.00 Uhr 22

Modenschau 2014 am 27.09.2014 23

Konzert des „Ensemble Kristall Berlin“ am 3.10.2014 26

Weinfest mit den „Sunny Boys“ am 18.10.2014 27

Erzähl-Café mit Professor Klaus Wüsthoff am 26.10.2014 28

Konzert des Shanty Chors Berlin am 1.11.2014 29

Gemeinsames Konzert des Chors Alt-Lietzow und des Schlösschen-Chors 16.11.‘14 30

Stimmungsvolle Herbstwanderungen 32

Unser traditioneller Adventsbasar am 28. & 29.11.2014: Zur Basareröffnung 34

Museumsbesuche 35

„Steinzeit – Bronzezeit – Eisenzeit“ im Neuen Museum Berlin am 25.09.2014 35

Besuch des „Keramik - Museums“ am 23.10.2014 37

Führung durch die Ausstellung „Die Wikinger“ am 20.11.2014 39

Verschiedenes 41

Programm der Kulturgruppe Januar und Februar 2015 41

Beratungen-Informationen-Sprechstunden 41

Ein Marathonerlebnis in Berlin 41

Meine 17. Reise 42

Schmunzel Ecke 43

Veranstaltungen 45

Reisen-Angebote 45

Wir gratulieren 45

Impressum 47

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Wann fängt Weihnachten an?

Wenn der Schwache dem Starken die Schwäche vergibt,

wenn der Starke die Kräfte des Schwachen liebt,

wenn der Habewas mit dem Habenichts teilt,

wenn der Laute mal bei dem Stummen verweilt

und begreift, was der Stumme ihm sagen will,

wenn der Leise laut wird und der Laute still,

wenn das Bedeutungsvolle bedeutungslos,

das scheinbar Unwichtige wichtig und groß,

wenn mitten im Dunkel ein winziges Licht

Geborgenheit, helles Leben verspricht,

und du zögerst nicht, sondern du gehst,

so wie du bist, darauf zu,

dann, ja dann

fängt Weihnachten an. Gefunden von Renate Bökel

Liebe Schlösschen-Post-Leser,

ich möchte Sie teilhaben lassen an dem „Glück“, das besonders zur Jahreswende uns

immer wieder gewünscht wird. Karin Klippel

Glück ist gar nicht mal so selten!

Glück ist gar nicht mal so selten,

Glück wird überall beschert,

vieles kann als Glück uns gelten,

was das Leben uns so lehrt.

Glück ist jeder neue Morgen,

Glück ist bunte Blumenpracht,

Glück sind Tage ohne Sorgen,

Glück ist, wenn man fröhlich lacht.

Glück ist Regen, wenn es heiß ist,

Glück ist Sonne nach dem Guss.

Glück ist, wenn ein Kind ein Eis isst,

Glück ist auch ein lieber Gruß.

Glück ist Wärme, wenn es kalt ist,

Glück ist weißer Meeressand.

Glück ist Ruhe, die im Wald ist,

Glück ist eine Freundeshand.

Glück ist eine stille Stunde,

Glück ist auch ein gutes Buch,

Glück ist Spaß in froher Runde.

Glück ist freundlicher Besuch.

Glück ist niemals ortsgebunden

Glück kennt keine Jahreszeit,

Glück hat immer den gefunden,

der sich seines Lebens freut.

Soviel Glück wünschen auch wir für 2015 Ihnen, liebe Mitglieder und liebe

Mitarbeiter, und allen, die mit dem Sozialwerk eng verbunden sind

und danken Ihnen sehr herzlich für Ihre

immerwährende Treue zu unserem Verein!

Der Vorstand

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Mein 9. November und seine Folgen

In Luxemburg hatte ich abends oft ARD oder ZDF wegen meiner Vorliebe zur

deutschen Kultur und Sprache eingeschaltet. So auch an diesem schick-

salsträchtigen 9. November 1989. Ich wurde somit unmittelbar Zeuge des

Mauerfalls.

Dies hat mich damals emotional so mitgenommen, dass mir die Tränen

unablässig die Wangen herunterkullerten!

Neben diesem Emotionsschock hatte die Öffnung hin zur DDR und zu den

Ländern Osteuropas für mich noch eine ganz andere, folgenschwere Bedeutung.

Ich nahm als Vertreter der Luxemburger Altersorganisation AMIPERAS an so

manchen internationalen, von der EURAG, der europäischen Altersorganisation,

organisierten Treffen teil. So auch 1996 in Budapest. Dort hatte Frau Käte

Tresenreuter uns alle zusammengerufen, um einen „Arbeitskreis Mittel u.

Osteuropa“ zu gründen und mit einem Vorstand auszustatten. Ich hatte dabei das

Glück, künftig (bis heute) den Posten des Schriftführers zu bekleiden. Dieser

Arbeitskreis organisierte dann ab 1997 jedes Jahr ein oder zwei Europaseminare,

an denen acht bis zehn Nationen teilnahmen.

Bei dieser Gelegenheit lernte ich Heidemarie Gorenz kennen und ihre spritzigen

und fundierten Ausführungen schätzen. Aus dieser Hochachtung wurde dann

mehr. Wir wandelten in den Pausen durch die Natur, kamen ins Gespräch und

waren uns in vielen Punkten einig. So entstand der Anfang einer großen Liebe.

Ich habe diese Vorgänge am 5. September 2000 in einer Ballade verewigt unter

dem Titel: „Das Wunder von Schwanenwerder“.

Unsere Liebe brachte es mit sich, dass ich im Februar 2001 nach Berlin und mit

Heidi zusammenzog, wo ich bei ihr eine zweite und im Sozialwerk Berlin eine

dritte Heimat fand.

Am 12. August 2005, zu Heidis 50. Geburtstag, haben wir dann als krönender

Abschluss im Kreise unserer Familien und der großen Sozialwerk-Familie

unsere Hochzeit gefeiert.

FAZIT: Wäre der 9. November nicht gewesen, so hätte ich weder das

Sozialwerk Berlin näher, noch die Freunde aus Mittel-, Ost- und Südosteuropa -

und vor allem meine Heidi je kennengelernt!

Jean Mangers

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Auf ein Wort...

...und neben Glück und Zufrieden-

heit wünsche ich dir vor allem beste

Gesundheit für das neue (Lebens-)

Jahr!“ So etwa gratulieren wir unse-

ren Liebsten, Freunden und Bekann-

ten zum Geburtstag, zum Namens-

tag, zum Neuen Jahr oder anderen

Anlässen.

Je älter wir werden, desto mehr

verschwindet unsere Überzeugung,

dass dieser Gesundheitswunsch nur

eine Farce ist. Junge Menschen den-

ken (meist) nicht an Gesundheit, sie

sind in der Regel (noch) gesund und

verfolgen andere Lebensziele. Ihnen

ist oft nicht bewusst, dass sie „schon

jetzt“ für ihr körperliches Wohlbe-

finden in der zweiten und dritten

Lebensphase sorgen sollten, bzw.

dass vieles, was sie jetzt tun oder

versäumen, zu späteren gesundheit-

lichen Beeinträchtigungen führen

kann.

Wir wissen heute, dass der größte

Teil unserer Krankheiten durch eine

„angeschlagene“ oder kranke Psyche

entsteht, da Körper, Geist und Seele

eine Einheit bilden, wie schon die

Medizinmänner der Naturvölker

wussten. Solange es aber Probleme

jedweder Art unter Menschen gibt

und solange Eltern nicht in der Lage

sind oder nicht in die Lage versetzt

werden können, ihrem Kind während

der Erziehungsphasen möglichst

wenig (psychischen) Schaden zuzu-

fügen, so lange wird es auch die

verschiedenartigsten Krankheiten

geben, die eigentlich nicht zu sein

brauchten – eine Welt in Frieden und

Foto: Lisa Striebeck

Harmonie unter uns zweibeinigen

Lebewesen wird wohl immer eine

Utopie bleiben!

Was können wir also tun, um unsere

Gesundheit zu stärken, zu bewahren?

Die 'Allheilmittel' gesunde Ernäh-

rung und viel Bewegung an frischer

Luft sind hinlänglich bekannt. Aber

kommen wir wieder zum Ausgangs-

punkt der 'Körper-Geist-Seele-Ein-

heit' zurück: Unser körperliches und

seelisches Wohlbefinden ist ab-

hängig von unserem sozialen Mitein-

ander, von der Zufriedenheit inner-

halb der Familie sowie in anderen

sozialen Gefügen, am Arbeitsplatz

und von der Balance zwischen An-

spannung und Entspannung (kurz:

Arbeit und Freizeit), aber auch von

unseren Anlagen. Ob ein Mensch

fröhlicher oder eher zurückhaltender

Natur ist, wird sehr stark von un-

seren Genen bestimmt, und dies

wiederum ist ein rein biologischer

Prozess, der noch vor wenigen

Jahrzehnten von den entsprechenden

Wissenschaftlern aus Biologie, Sozi-

ologie und Psychologie nicht erkannt

wurde oder erkannt werden wollte.

Aber unabhängig von unseren Genen

brauchen wir in jedem Falle das

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Zutrauen zur eigenen Kraft und den

Mut zu guten Vorsätzen, um gesund

bleiben zu können. Wer an seine

Fähigkeiten glaubt, stärkt auch seine

Gesundheit. Vernünftig ist es, die

guten Vorsätze mit überschaubaren

Etappenzielen zu verbinden, die

leichter erreichbar sind und schneller

zu motivierenden Erfolgserlebnissen

führen. Wir alle brauchen diese, um

uns gesund fühlen zu können. Nicht

die Ruhe an sich, das Verharren im

Erreichten, sondern die Ruhe nach

erfolgreicher Anstrengung führt zur

Ausschüttung der Glückshormone

und damit zu körperlichem Gleich-

gewicht und Wohlbefinden.

Wer sich nichts mehr vornimmt,

bringt sich selbst um die Freude.

Bei uns im 'Schlösschen' gibt es

vielfältige Möglichkeiten sich 'etwas

vorzunehmen', Freude daran zu

haben und damit viel für seine

Gesundheit zu tun. Deshalb sollten

wir das kommende Jahr wieder

freudig mit der Kraft der guten

Vorsätze beginnen.

In diesem Sinne wünsche ich Ihnen

allen ein sehr freudvolles Weih-

nachtsfest und ein ebenso freud-

volles und vor allem gesundes Jahr

2015! Herzlichst Ihre Christine Bökel-Striebeck

Das Portrait

In unserem Hause gibt es so viele ehrenamtliche Mitarbeiter/Innen, die

schon so lange Zeit mit Freude ihren Dienst tun.

Wir wollen ein wenig mehr von all diesen lieben Menschen erfahren, deren

Gesicht wir zwar kennen, von denen und deren Schicksalen wir im Grunde

aber viel zu wenig wissen.

Gertrud Lagemann

*13. 05.1926

Foto: Christine Bökel-Striebeck

Guten Tag, liebe Frau Lagemann. Sie sind nun schon seit 15 Jahren

ehrenamtliche Mitarbeiterin in unserem Schlösschen. Gern würde ich

etwas über Ihr Leben erfahren.

Geboren wurde ich in Wilhelmshaven, wo ich 1932 in die Schule kam. Im

selben Jahr kam mein Vater bei einem Verkehrsunfall zu Tode. Daraufhin zog

meine Mutter mit mir und meinen beiden Geschwistern nach Cuxhaven, wenig

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später, im Oktober 1933, vorerst in das Haus meines Großvaters nach Berlin,

Lichterfelde-West. 1936 wechselte ich von der Grundschule aufs Mädchen-

Lyzeum in der Rothenburgstraße in Steglitz.

Wie haben Sie die schweren Kriegsjahre erlebt und überstanden?

Schon am ersten Kriegstag, im September 1939, musste ich mein Lyzeum

verlassen, da es zu einem Lazarett umfunktioniert wurde. Es folgte ein ständiger

Schulwechsel, da wir immer wieder auf andere Schulen verteilt wurden. In

dieser Zeit war an einen Schulabschluss mit Abitur überhaupt nicht zu denken.

1944 erhielt ich einen Einberufungsbefehl zum Arbeitsdienst und im Juni 44 –

ich war gerade 18 Jahre alt geworden – wurde ich zu den „Scheinwerfern“ in die

Kaserne Blankenese abkommandiert. Dort gab es Anfang November 44 einen

Tieffliegerangriff von den Engländern und ich sprang aus 3,26 m Höhe vom

Scheinwerfer und brach mir dabei ein Sprunggelenk und ein Schienbein. Da es

keine Lazarette für Frauen gab, kam ich in ein 'normales' Krankenhaus, wo ich

drei Wochen lang unsachgemäß behandelt wurde. Das Bein wuchs sozusagen

falsch zusammen und ist heute steif. Im April 45 bin ich wieder zur Mutter nach

Berlin gezogen und habe dort das Kriegsende erlebt.

Wie war Ihr beruflicher Werdegang und wie entwickelte sich Ihr Privat-

bzw. Familienleben?

Im Juli 45 kamen nach den Russen die Amerikaner in unser Haus. Durch sie

habe ich schon im August 45 eine Stellung in einem Bau-Büro bekommen, wo

ich sechseinhalb Jahre lang gearbeitet habe.

In diesem Bau-Büro gab es auch einen Armenier, der mich als seine Tochter

ausgewiesen hat, damit mir nichts 'passieren' konnte. Er hatte eine deutsche Frau

und drei Kinder, und so wurde ich fünfmal im Jahr bei dieser Familie zu deren

Geburtstagen eingeladen. Bei einer dieser Feiern lernte ich dann meinen ersten

Mann kennen. Er war auch Armenier und 30 Jahre älter als ich. Er war ein

famoser Kaufmann und wir hatten zusammen ein Tabakwarengeschäft. Im

Februar 1952 haben wir geheiratet, im Mai 53 wurde unser erster Sohn geboren

und im Oktober 54 kam der zweite Sohn zur Welt. Leider ist mein Mann schon

im Dezember 1957 verstorben.

Der Kinder wegen habe ich das Geschäft verkauft und vorerst von dem

Verkaufserlös und den Mieteinnahmen unseres Hauses in Westend gelebt, das

mein Mann noch vor seinem Tod erworben hatte.

1961 habe ich dann meinen zweiten Mann, Herrn Lagemann, geheiratet, der 24

Jahre älter war als ich. Er war Architekt und wollte uns u. a. durch den

Hausverkauf eine neue Existenz in Westdeutschland aufbauen, was ihm aber

leider nicht gelang. So beschloss ich 1965 den 'Rückmarsch' nach Berlin, wo mir

sofort die Führung eines Tabakwarengeschäftes (mit Lotto) der Firma

Petermann, Tabakwarengroßhandel, übertragen wurde. Dies war eine sehr zeit-

und arbeitsaufwändige Beschäftigung, aber mein Mann unterstützte mich, wo er

konnte. Leider starb auch er schon viel zu früh 1974 an Magenkrebs.

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Bald danach habe ich meine Stelle bei der Firma Petermann aufgegeben. 1976

starb auch noch meine Mutter.

Einige Zeit später habe ich während eines Kuraufenthaltes meinen dritten

(gleichaltrigen) Mann kennengelernt. Auf eine Heirat haben wir in unserem

„hohen“Alter verzichtet. Ich zog 1984 zu ihm nach Bremen und wir haben viele

schöne Reisen unternommen. Er starb schon 1995 an Blasenkrebs.

Welches war Ihr schönstes Erlebnis in Ihrem Leben?

Das war (nach einer Fehlgeburt) die Geburt meines ersten Kindes.

Auf welchem Weg sind Sie ins Sozialwerk gekommen?

Das war ein Glücksfall: Mein jüngerer Sohn, der bei der BVG tätig ist, hat eines

Tages eine Damengruppe hierher gebracht. Er war so begeistert von diesem

Haus, dass er mich zu einem Besuch überzeugen konnte. 1999 bin ich dann

Mitglied geworden.

Welche Aufgaben haben Sie als Ehrenamtliche übernommen?

Anfangs habe ich immer beim Basar geholfen, aber später wurde ich dann von

Frau Amft und Frau Pickert in die Aufgaben der Rezeption eingeführt und habe

seitdem zusammen mit Frau Kotowski dort gearbeitet.

Seit längerer Zeit komme ich montags, um die Kegelspieler zu unterstützen.

Was gefällt Ihnen besonders gut im Schlösschen?

Ich genieße die Harmonie und die nachahmenswerte Atmosphäre in diesem

niveauvollen Haus, ich fühle mich einfach wohl hier!

Worauf freuen Sie sich in nächster Zeit?

Ich freue mich, wenn ich jeden Tag noch so leben kann wie heute und mein

Kopf noch klar ist – dafür muss man sehr dankbar sein.

Liebe Frau Lagemann, ich danke Ihnen herzlich für dieses nette und

interessante Gespräch! Christine Bökel-Striebeck

Die Gelassenheit ist eine anmutige Form

des Selbstbewusstseins.

(Marie von Ebner-Eschenbach)

(Gefunden von Lilian Bischoff)

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Erlebtes und Aktuelles

Offizielle Ehrung verdienstvoller Mitarbeiter

des Sozialwerk Berlin e. V.

Anlässlich einer Danksagungsrunde im Roten Rathaus von Berlin, zum

zweiten Mal in diesem Jahr, wurden drei von uns vorgeschlagene ehrenamtliche

Mitarbeiterinnen und ein Mitarbeiter von der Senatsverwaltung für Gesundheit

und Soziales geehrt und mit dem Berliner FreiwilligenPass ausgezeichnet.

Foto: Margit Hankewitz

Verleihung des Ehrenamtspasses durch Herrn Mario Czaja, Senator für Gesundheit u.

Soziales an (v.l.n.r.) Ingrid Junkuhn, Christel Groth, Elke Schmid

und Jürgen Schambach

Wir gratulieren aufs Herzlichste!

„Tag des Ehrenamts“ in der Wilmersdorfer Straße

Am 19. September fand der „Tag des

Ehrenamts“ in der Wilmersdorfer

Straße statt, wo wir wie immer mit

unserem Stand vertreten waren. Es

ist dies eine besondere Veranstaltung

mit langer Tradition der Abteilung

Soziales und Gesundheit in Charlot-

tenburg-Wilmersdorf. Seit 1998 prä-

sentieren sich hier Vereine und

Institutionen, die eine bunte Palette

der ehrenamtlichen Möglichkeiten

vorstellen. So finden Menschen, die

ein Ehrenamt ausüben möchten, und

Institutionen, die ehrenamtliche

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter

suchen, in lockerer Atmosphäre

sozusagen von Stand zu Stand

zueinander. Der Bezirksstadtrat für

Soziales und Gesundheit, Carsten

Engelmann, verlieh die Ehrenamts-

preise für engagierte Bürgerinnen

und Bürger. An den vielen Ständen

konnte man sich informieren.

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Unser Stand war gut besucht und

unser Veranstaltungsprogramm sehr

gefragt.

Zum zweiten Mal verteilten wir

zum Besuch des Sozialwerks Berlin

einen Gutschein über „Kaffee und

Kuchen“ und hoffen auf einen guten

Rücklauf der Interessenten.

Eveline Harder

Foto Jürgen Schambach

Fünf Jahre Pflegestützpunkte in Berlin am 10.10.2014

Wie die Einladung in die TU Berlin von Frau Dr. Katharina Graffmann-

Weschke von der Geschäftsstelle Pflegestützpunkte Berlin verhieß, sollte dieses

Jubiläum dazu dienen, einen Blick in die Vergangenheit, die Gegenwart und die

Zukunft zu werfen und den geladenen Gästen die Möglichkeit zu bieten mit

Partnern aus der Politik, der Wissenschaft und dem Gesundheitswesen ins

Gespräch zu kommen.

Ich nahm als offizielle Vertreterin des Sozialwerk Berlin e. V. an dieser

Veranstaltung teil.

Die Moderation bestritt Raiko Thal, bestens bekannt durch den Fernsehsender

RBB, mit der ihm eigenen Jovialität.

Impulsreferate lieferten Petra Fock und Birgit Burmeister, Leiterinnen ihrer

jeweiligen Pflegestützpunkte, Prof. Dr. Schacke von der Katholischen

Hochschule für Sozialwesen Berlin und Frau Dr. Barbara Weigl von der

Evangelischen Hochschule Berlin.

Nach der Pause mit Getränken und Snacks fand eine Podiums- und Publi-

kumsdiskussion statt unter Beteiligung von Mario Czaja, Senator für Gesund-

heit und Soziales, Bernd Szczepanski, Bezirksstadtrat für Soziales im Bezirks-

amt Neukölln, Hans Joachim Fritzen, AOK Nordost, Vorsitzender des Steuer-

ungsgremiums der Pflegestützpunkte Berlin, Regina Saeger, Vorsitzende des

Landersseniorenbeirates, sowie Veronika Vahrenhorst und Diane Hall-

Freiwald als Sprecherinnen der Pflegestützpunkte Berlin.

Einigkeit besteht bei allen Teilnehmern, dass der Beratungsbedarf gestiegen ist

und weiter steigen wird, die Pflegestützpunkte somit als fester Bestandteil in der

sozialen Landschaft bewahrt und ausgebaut werden müssen.

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Foto: Cornelia Neubert

Petra Fock beim Interview

Hervorheben möchte ich den meisterlichen Beitrag von Petra Fock, die es

verstand die geschichtliche Entwicklung der Pflegestützpunkte anschaulich

darzustellen. Sie wies darauf hin, dass es die ursprüngliche Idee und Initiative

von Käte und Harry Tresenreuter, damals Vorsitzende bzw. stellv. Vorsitzen-

der des Sozialwerks Berlin waren, im Jahre 1988 in Wilmersdorf die erste

„Koordinierungsstelle für ambulante soziale Rehabilitation älterer Menschen“

zu eröffnen, bei der neben Hauptamtlichen auch eine ganze Reihe ehren-

amtlicher Mitarbeiter zum Wohl der älteren Menschen tätig waren.

Da ich selber über sieben Jahre in dieser ersten Koordinierungsstelle gearbeitet

habe, konnte ich den geschichtlichen Diskurs von Frau Petra Fock sehr gut

nachvollziehen. Diese Ausführungen waren ganz bestimmt auch für viele

Prominente, wie Joachim Krüger, MdA, Carsten Engelmann, Stadtrat für

Gesundheit und Soziales im Bezirk Charlottenburg/Wilmersdorf und dem

Senator für Gesundheit und Soziales, Mario Czaja interessant.

Foto: Cornelia Neubert

Stadtrat Carsten Engelmann, Sozialmanagerin Heidemarie Mangers, Prof. Dr. Rainer Neubart

Nach den Diskussionen gab es noch ein gemütliches Treffen im Lichthof der TU

Berlin, wo noch viele Gedankenaustausche erfolgten.

Wahrlich eine interessante Veranstaltung! Heidemarie Mangers

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Sitzung des Ausschusses „Bürgerschaftliches

Engagement“ des Berliner Abgeordnetenhauses im

Sozialwerk Berlin

Am 3. November 2014 hatte das Sozialwerk Berlin e.V. die große Ehre den

Ausschuss für „Bürgerschaftliches Engagement“ in seinen Räumlichkeiten

begrüßen zu können.

Dieser Ausschuss ist am 13. Juni 2013 vom Berliner Abgeordnetenhaus

eingesetzt worden und besteht aus folgenden Mitgliedern, die von allen

Fraktionen gestellt werden:

Vorsitzende: Dr. Susanne Kahlefeld (Bündnis 90/Die Grünen)

Stellv. Vorsitzender: Joachim Krüger (CDU)

Schriftführer: Alexander Morlang (Piraten)

Stellv. Schriftführer: Reiner-Michael Lehmann (SPD)

Mitglieder: Ülker Radziwill (SPD)

Ilkim Özisik (SPD)

Danny Freymark (CDU)

Notker Schweikhardt (Bündnis 90/Die Grünen)

Dr. Gabriele Hiller (Die Linke)

Marion Platta (Die Linke)

Der Senat von Berlin war vertreten durch Dirk Gerstle (CDU), Staatssekretär

in der Senatsverwaltung für Gesundheit und Soziales und Hella Dunger-Löper

(SPD), Vertreterin des Landes Berlin als Bevollmächtigte beim Bund.

Vom Vorstand des Sozialwerks Berlin nahmen teil:

Margit Hankewitz, Vorsitzende

Joachim Krüger

Jean Mangers

Peter Stawenow, Assistent des Vorstandes und Leiter des Kompetenzzentrums

„Offene Altenarbeit“

Vor der eigentlichen Sitzung fand eine kurze Besichtigung der Räumlichkeiten

„des Sozialwerk Berlin e. V.“ unter der sachkundigen Führung von Monika

Borchert und Angelika Herholz statt, die auf großen Anklang stießen.

Nach den belobigenden Begrüßungsworten durch die Vorsitzende und der

Abhandlung der Tagesordnungspunkte 1 und 2 kam es zum Haupttages-

ordnungspunkt 3, nämlich die „Wertschöpfung durch das Ehrenamt“, mit

den Vorträgen von Margit Hankewitz und Peter Stawenow.

Margit Hankewitz meinte einleitend, dass man im Sozialwerk Berlin mit

ausschließlich EHRENAMTLICHEN - zurzeit 89 an der Zahl – das bürgerliche

Engagement in vielen Facetten erleben kann.

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Sie erwähnte u. a. das „Käte-Tresenreuter- Haus“, das an sieben Tagen in der

Woche geöffnet hat, den Besuchsdienst, die 23 Interessenkreise, den

Schlösschen-Chor, die Kontakte zu Mittel-, Ost- und Südosteuropa und das

Projekt eines vom SWB initiierten Selbsthilfezentrums in Tallinn.

Wichtige Prinzipien des Sozialwerks Berlin lauten: „Jede ehrenamtliche Arbeit

ist gleich wichtig und gleich wertvoll“ und das Dreiergestirn „Bitten, Danken,

Anerkennen“ stellt die praktische Grundlage unseres Handelns dar.

Die Ehrenamtlichen sind selbstbewusst, sie fordern und fördern sich selbst.

Das Ehrenamt stellt ein lernendes System dar, das eine übermäßige Bürokratie

ablehnt. Die hier gemachten Gedanken gelten für alle Bereiche ehrenamtlicher

Tätigkeit. Margit Hankewitz wies abschließend auf die „Europäische Charta der

Rechte und Pflichten von Freiwilligen“ hin.

Peter Stawenow setzte sich anschließend mit der Berechnungsgrundlage für

Wertschöpfung durch das Ehrenamt auseinander und trug einen diesbezüglichen

Berechnungsvorschlag vor (auf Wunsch erhältlich). Das Ergebnis lautet: „Jeder

Euro, der als Förderung des Ehrenamts in das Sozialwerk Berlin investiert wird,

ergibt in der Wertschöpfung das 7-fache und das 18-fache, wenn nur die direkte

Förderung des Ehrenamtes berücksichtigt werden würde.

Der Referent befasste sich dann mit der Frage: „Was ist ehrenamtliche Arbeit

wert?“ Berechnungsgrundlage ist die ehrenamtlich eingesetzte Zeit, denn Zeit ist

nicht manipulierbar. „Kontrolleure“ sind die Empfänger des ehrenamtlichen

Engagements hinsichtlich Quantität und Qualität.

Aus dem Aufwandersatz durch Zuwendungen aus dem Berliner Haushalt wird

sichtbar, wie Ehrenamt im Land untersützt wird.

Das Ehrenamt ist unbezahlbar, aber nicht umsonst. Es bringt etwas und kostet

auch etwas. Unser Anliegen ist es, die Unterschiede und ungerechtfertigten

Differenzierungen in der Aufwandserstattungen ohne Gleichmacherei zu

nivellieren.

Wir möchten in der Ehrenamtsarbeit nur so viel Verwaltung und Bürokratie wie

nötig haben, sonst entstehen für bürgerschaftliches Engagement unnötige

Hürden. Außerdem kostet zu viel Bürokratie Zeit und Geld, die der

ehrenamtlichen Arbeit verloren gehen.

Schlussworte sprachen Herr Dirk Gerstle und Frau Hella Dunger-Löper.

„Das Ehrenamt hat einen Nutzen für sich selbst. Eine rein monetäre Bewertung

wird ihm nicht gerecht. Das Ehrenamt stellt eine menschliche und soziale

Leistung dar“.

FAZIT: „Den anwesenden Ausschussmitgliedern haben wir unsere Beispiele

aus dem Leben der ehrenamtlichen Arbeit vorgestellt und Themenschwerpunkte

für die Ausschussarbeit mitgegeben. Dafür wünschen wir viel Kraft, Ausdauer

und Erfolg. Wir packen auch mit an!“ Jean Mangers

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Dankeschön-Veranstaltung

für die „Ehrenamtlichen Besuchsdienste“

Die Senatsverwaltung für Gesundheit und Soziales hatte sie dazu am 13.

November in die Werkstatt der Kulturen, Wissmannstraße 32, eingeladen. Vom

Sozialwerk Berlin nahmen 13 Ehrenamtliche daran teil.

Der Einlass, ab 15.00 Uhr, bot im Foyer der Werkstatt Gelegenheit zum

Erfahrungsaustausch bei Kaffee und Kuchen, der hervorragend mundete. Um

16.00 Uhr ging dann die offizielle Veranstaltung im großen Festsaal vonstatten.

Herr Staatssekretär für Soziales, Dirk Gerstle, begrüßte die zahlreich erschie-

nenen Gäste und Frau Dr. Gabriele Schlimper, stellv. Geschäftsführerin,

sprach das Grußwort seitens des Deutschen Paritätischen Wohlfahrtsverbandes.

Beide Redner würdigten die Arbeit der ehrenamtlichen Besuchsdienste, die dazu

beitragen, die älteren Menschen aus ihrer Einsamkeit herauszuholen.

„Wir brauchen diese Dienste mit ihrer Kreativität, ihren Impulsen, ihren

Emotionen. Zum Wohle der älteren Menschen benötigen wir das

Zusammenwirken von drei Elementen: Dem Staat, den sozialen Einrichtungen

und den Ehrenamtlichen“.

Vom Theater der Erfahrungen begrüßten die Leiterinnen Eva Bittner und

Johanna Kaiser das erwartungsvolle Publikum und führten kurz in das von der

„Theatergruppe Bunte Zellen“ dargebotene Stück „Blauer Büffel“. Dabei geht es

um Frau Pumperding, eine Patientin in der Praxis von Dr. Herzlich, der nach der

Methode alter indianischer Medizinmänner die einzelnen Organe wie Magen,

Galle, Herz zum Sprechen bringt und die Patienten der Heilung zuführt.

Nach dieser lustigen Aufführung traten die Zuschauer erfreut den Nachhause-

weg an. Jean Mangers

Ein neuer Flügel im Sozialwerk Berlin

Nach übereinstimmender Ansicht mehrerer Klavierbauer war eine Generalüber-

holung und Reparatur unseres Flügels im Saal finanziell zu aufwändig und nicht

sinnvoll.

Aus diesem Grund haben wir uns auf den Weg gemacht, einen gebrauchten

Ersatz in besserer Qualität zu suchen. Wir sind fündig geworden und haben

einen sehr guten gebrauchten Flügel gekauft, dessen Erwerb uns durch die

großzügige Spende eines Mitglieds des Sozialwerks ermöglicht wurde.

Der aus braunem Holz gefertigte Flügel ist ein Produkt der Firma Broadwood

& Son, einem englischen Klavierbauunternehmen, das seit dem 18. Jahrhundert

bis heute Instrumente produziert. 1848 schenkte Thomas Broadwood Ludwig

van Beethoven einen Flügel, und im selben Jahr stellte die Firma Frédéric

Chopin drei Instrumente für seine Englandtournee zur Verfügung.

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1886 bespielte auch Franz Liszt bei seinem letzten Besuch in London einen

Broadwood – Flügel.

Die John Broadwood & Sons Ltd. ist ältestes kontinuierlich produzierendes

Klavierbauunternehmen der Welt. Seit Mai 2008 hält die Firma als Hersteller

von Klavieren wieder einen Titel als Hoflieferant des englischen Königshauses.

(Alle Informationen bei Wikipedia)

Der Carl–Orff–Grundschule haben wir durch die Überlassung des alten Flügels

eine große Freude gemacht. Prof. Dr. Herbert Striebeck

Foto: Jürgen Schambach

Der neue Flügel, Margot Danziger, die edle Spenderin, und ein strahlender Prof. Dr.

Herbert Striebeck, der das herrliche Instrument zum Erklingen bringt.

Auftritte des Schlösschen-Chors

in Alten- und Pflegeeinrichtungen

Traditionsgemäß besuchte unser Schlösschen-Chor unter Leitung von Barbara

Pudig bzw. Prof. Dr. Herbert Striebeck zusammen mit unserer Therapie-

begleithündin Bella im Herbst folgende Einrichtungen:

a) die Senioreneinrichtung des Wilhelm-Stifts, am 7. Oktober,

b) die Einrichtung in der Hohensteiner Straße der Wilmersdorfer Senioren-

stiftung am 14. Oktober,

c) die Pflegeeinrichtung der Elsbeth-Seidel-Stiftung in der Wernerstraße am

18. November.

Wir wurden von den Einrichtungsverantwortlichen herzlich begrüßt und gut

bewirtet. Wir gaben bekannte Volkslieder zum Besten und trugen einige

ansprechende Gedichte vor.

Page 16: Schlösschen-Post Nr. 57 Winter 2014

16

Bella waltete auch ihres Amtes und ließ sich gern durch Streicheleinheiten

seitens der ihr zugetanen Zuhörerschaft verwöhnen.

Der Schlössen-Chor begibt sich immer wieder gerne in Alten- und Pflege-

einrichtungen um den dortigen Bewohnern, die vielfach auch aktiv mitsingen,

eine erholsame Abwechslung zu bieten. Unsere Darbietungen kommen immer

gut an und unsere aufmerksamen und sachkundigen Zuhörer/Innen freuen sich

schon über unsere künftigen Auftritte.

Jean Mangers

Ruth Querhammer wurde 100 Jahre jung!

Foto: Jürgen Schambach

Margit Hankewitz

beglückwünscht Ruth Querhammer

Am Donnerstag, dem 20. November

2014, konnte Frau Querhammer auf

100 JAHRE eines erfüllten Lebens

mit Höhen und Tiefen zurück-

blicken.

Dieses seltene Ereignis beging sie

festlich im Kreise ihrer Familie und

einigen Freunden in ihrem jetzigen

Wohnsitz in der Vivantes-Pflege-

einrichtung in Kladow.

Ruth Querhammer war mit ihrer verstorbenen Schwestern, Frau Augustin, eine

sehr rührige ehrenamtliche Mitarbeiterin des Sozialwerks Berlin.

Sie war besonders aktiv im Kulturbereich, im Besuchsdienst und bei den Reisen.

Es ist somit selbstverständlich, dass vormittags eine achtköpfige Abordnung des

Schlösschen-Chors und die Familie Rohrlack zu Frau Querhammer hinaus-

fuhren, um ihr die besten Glückwünsche zu übermitteln und ihr ein Ständchen

mit Geburtstagsliedern und herbstlichen Weisen darzubringen. Ruth Querhammer war sichtlich gerührt, freute sich riesig über die ihr

dargebotene Überraschung und ließ alle Bekannten im Sozialwerk Berlin

herzlich grüßen.

Wir, von der Redaktion der Schlösschen-Post entbieten der lieben Jubilarin die

allerbesten Wünsche für ein hoffentlich noch recht erfreuliches Dasein.

Der Schlösschen-Chor nutzte die Gelegenheit in zwei weiteren Räumen der

Einrichtung kurz aufzutreten und die Anwesenden mit einigen Liederbeiträgen

aufzumuntern. Jean Mangers

Page 17: Schlösschen-Post Nr. 57 Winter 2014

17

Besuch eines Bundestagsabgeordneten

Am 24. November stattete Herr Martin PATZELT, MdB, dem Käte-

Tresenreuter-Haus einen Informationsbesuch ab. Herr Patzelt ist Mitglied des

Familienausschusses im Bundestag sowie Mitglied des Ausschusses für

Menschenrechte und da wiederum im Unterausschuss für humanitäre Hilfe, u. a.

für bürgerschaftliches Engagement. Er war in Begleitung seines Referenten

Helmut Uwer, Deutschland-Korrespondent des „Luxemburger Wort“ und der

„Salzburger Nachrichten“.

Nach einer Führung durch das

Selbsthilfe- und Beratungszentrum

unter der Leitung unserer Ehren-

amtlichen Monika Borchert fand im

Käte-Tresenreuter-Zimmer ein Ge-

spräch statt, an dem Margit Hanke-

witz, Vorsitzende, Jean Mangers,

Vorstandsmitglied für Öffentlich-

keitsarbeit, und Peter Stawenow,

Leiter des „Kompetenzzentrum

Offene Altenarbeit“, teilnahmen.

Foto: Helmut Uwer

Martin Patzelt im Gespräch mit Margit Hankewitz

Folgende Themen kamen dabei zur Sprache: Funktionieren des „Sozialwerk

Berlin e. V.“, das Ehrenamt, das Mehrgenerationenhaus, Beziehungen zu den

Pflegeeinrichtungen, die Fragebogenaktion in diesen Einrichtungen, Vernetzung

mit anderen Organisationen, Beziehungen zu Organisationen aus Mittel-, Ost-

und Südosteuropa, Fachtagungen, Fahrdienst, das Käte-Tresenreuter-Haus als

Stadtteilzentrum.

Fazit dieses angeregten Gedankenaustauschs: Im Sozialwerk Berlin hat ein

Paradigmenwechsel stattgefunden. Die Impulse kommen nicht nur von oben,

sondern auch verstärkt von unten.

Die Schilderungen von Herrn Patzelt waren so interessant, dass wir ihn als

Referenten für unser Erzähl-Café eingeladen haben. Jean Mangers

Besuch von 23 Pflegeschülern

Am 24. November kamen 23 Schüler aus der Pflegeschule Pritzwald unter

Leitung von Vicky Santroschek, Klassenleiterin für Krankenlehre, zu uns ins

Altenselbsthilfe- und Beratungszentrum des „Sozialwerk Berlin e. V.“

Nach einer Besichtigung des Käte-Tresenreuter-Hauses unter der Leitung von

Monika Borchert hörten sie sich einen Vortrag von Peter Stawenow an, in dem

unter anderem das Funktionieren und die Finanzierung des Zentrums, das

Prinzip der „Hilfe zur Selbsthilfe“, die Überwindung der Einsamkeit, das

Page 18: Schlösschen-Post Nr. 57 Winter 2014

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Zusammensein in der Gemeinschaft, die Vorteile der sozialen und kulturellen

Höhepunkte an einem Ort, das generationsübergreifende Arbeiten mit den vier

„Bs“: Begegnung, Beratung, Betreuung und Bildung in engerem und weiterem

Sinne erörtert wurden.

Nach Beantwortung einiger Fragen gab Peter Stawenow noch zwei Gedanken

mit auf den Weg:

- Mit welchen älteren Menschen haben wir es heute zu tun? (Kriegs- und

Nachkriegsgenerationen, die 68-er) Man soll alles optimistischer sehen.

- Die jungen Leute sollen nicht schon nach 9 Jahren den Beruf wechseln.

Ihnen muss geholfen werden.

Anmerkung: Wir haben des Öfteren Schüler bei uns zu Besuch, die sich neben

der Theorie auch für die gelebte Praxis interessieren. Jean Mangers

Vorankündigungen:

- Weihnachtsfeiern für Bewohner von Alten- und

Pflegeeinrichtungen 3.-9.12.2014

- Verleihung von Ehrenamtscards 19.12.2014

- „Meine Lieblingsgedichte“ 27.12.2014

- Im Blickpunkt: Europäische Hauptstädte -

Städtereisen in die Hauptstädte Europas werden immer beliebter, was sicher

auch daran liegt, dass man per Flugzeug in kurzer Zeit Wien, Paris oder

Kopenhagen erreichen kann und das zu einem recht erschwinglichen Preis,

vorausgesetzt man bucht die Reise rechtzeitig, z. B. gleich zusammen mit dem

nötigen Hotelbett.

Will man die sehr begrenzte Zeit vor Ort ausgiebig nutzen, ist eine solide

Planung angesagt. Was gibt es am Zielort Besonderes zu sehen, Historisches

und Modernes? Welche Museen, Theater, Opernhäuser sind besuchenswert?

Was bietet die Natur vor Ort: Parks, Flüsse, Seen und noch vieles mehr?

Aber mancher von uns Älteren schafft es nicht mehr, mit Genuss zu reisen, da

die eigene Bewegungsfreiheit, vielleicht auch die finanzielle Ausstattung es

nicht zulassen. Und trotzdem bleibt das Interesse an den schönen Städten als

Erinnerung oder aber als Möglichkeit, Neues aus der Ferne kennenzulernen.

Deshalb möchte ich Ihnen eine neue Gesprächsreihe, unterstützt durch aktuelle

Bilder und eingebettet in viele Informationen, Geschichten und Erfahrungen, im

Schlösschen anbieten.

Das erste Treffen ist für den Palmsonntag (29. März), 14:00 Uhr vorgesehen:

Page 19: Schlösschen-Post Nr. 57 Winter 2014

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Dann soll es um die belgische Hauptstadt Brüssel gehen, von der man häufig

auch als Hauptstadt Europas spricht.

Also, ich lade Sie zu unserem Treffen „auf dem Brüsseler Hauptmarkt“ ein und

hoffe, mit diesem kleinen Beitrag Ihr Interesse geweckt zu haben.

Bis dahin verbleibe ich mit herzlichen Grüßen, Ihr Joachim Krüger

Gremienarbeit

Die Mitarbeit in diversen Gremien

(Arbeitskreise, Fachtagungen, Fach-

kongresse, Senatsfachtagungen etc.)

gewinnt für das Sozialwerk Berlin

immer mehr an Bedeutung. Sie wird

vornehmlich durch Peter Stawenow,

dem Leiter des Kompetenzzentrums

„Offene Altenarbeit“, wahrgenom-

men.

„Ein Jahr Leitlinien für die

Seniorenpolitik“ war das Motto der

von der Senatsverwaltung für

Gesundheit und Soziales gemeinsam

mit dem Landesseniorenbeirat Berlin

im Käte-Tresenreuter-Haus am

26.09.2014 organisierten Fachta-

gung. In den 17 Leitlinien sind die

Ziele der Politik enthalten, die in den

nächsten Jahren mit und für ältere

Menschen in Berlin erreicht werden

sollen. Es wurde darüber beraten,

wie die Vorschläge zur Verbes-

serung deren Lebenssituation am

besten umgesetzt werden können.

Nähere Informationen und Bilder

finden Sie dazu auf der Internetseite

des Landesseniorenbeirates Berlin.

An der 9. Fachkonferenz „Palliative

Geriatrie“, am 24.10.2014, nahmen

als Vertreter vom Sozialwerk Berlin

Heidemarie Mangers und Peter

Stawenow teil.

In einem Workshop stellte Herr

Stawenow unser Modellprojekt zur

„Situationsanalyse in stationären

Pflegeeinrichtungen durch ältere

Menschen“ vor. Mit großem

Interesse wurden die Ausführungen

verfolgt und die neugierigen Fragen

der internationalen Fachöffentlich-

keit von Frau Mangers und Herrn

Stawenow beantwortet. Wieder ein-

mal hat sich bestätigt, dass eine gute

Arbeit, für die wir im Jahr 2012 die

„Helene-Medaille“ verliehen beka-

men, nicht in Vergessenheit geraten

ist.

Schlaglichter aus der Fachtagung

„Mobilität ist Lebensqualität“ am

04.11.2014 im Sozialwerk Berlin:

Die 60 Teilnehmer aus der Mobi-

litätshilfe, den Besuchsdiensten,

Politik und Verwaltung diskutierten

sehr leidenschaftlich, wie die

Situation für die mobilitätsein-

geschränkten Menschen verbessert

werden kann. Dabei wurden folgen-

de Gedanken geäußert:

- Gegenwärtige Finanzierung an

Mobilitätshilfen mindestens

sichern, der Bedarf liegt

höher.

- Ehrenamt muss ergänzend

sein und nicht „Lückenfüller“.

- Mobilitätsdienste werden

reduziert = die Qualität wird

schlechter.

- Grundeinweisung / Begleitung

/ Fortbildung müssen einheit-

licher Standard sein =

Qualität.

Page 20: Schlösschen-Post Nr. 57 Winter 2014

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- Übertriebene bürokratische

Hürden sind abzubauen.

- Ressortübergreifende

Zusammenarbeit im Senat

(und in den Bezirken) ist

erforderlich – Altenhilfe ist

Querschnittarbeit.

- Transparenz für die Nutzer der

verschiedenen Dienste ist her-

zustellen,

denn:

Nicht jeder ältere Mensch ist

mobilitätseingeschränkt.

Nicht jeder Mensch mit einer

Behinderung ist alt.

Es wurden auch solche Fragen

erörtert:

- Wie erfahre ich, wer Hilfe

benötigt?

- Welche Indikatoren brauche

ich zur Bedarfsermittlung?

- Wie oft ist eine Hilfestellung

nötig?

Klientel sind Personen, die nicht aus

eigener Kraft die Wohnung ver-

lassen können und einen gewissen

Grad an Bedürftigkeit nachgewiesen

haben bzw. über eine Pflegestufe

oder Schwerbehinderung verfügen.

Im November trafen sich inter-

essierte ehrenamtliche Mitarbeiter

mit Herrn Prof. Dr. Rainer Neubart,

um über das weitere Vorgehen im

Projekt „GLUT“ (Geoinforma-

tionssysteme Lebensqualität Und

Teilhabe gesundheitsbeeinträchtig-

ter Menschen in ihrem Wohnumfeld)

zu beraten. Bei dem Projekt geht es

darum, in einer ersten Stufe zu

ermitteln, was ältere und gesund-

heitlich beeinträchtigte Menschen

abhält, am gesellschaftlichen Leben

teilzunehmen. Dazu wurde gemein-

sam mit Studenten von der Alice-

Salomon-Hochschule ein Frage-

bogen erarbeitet. In den nächsten

Monaten werden die ehrenamtlichen

Interviewer des Sozialwerks Berlin

vielleicht auch dazu mit Ihnen

sprechen.

Das Berliner Seniorenmitwir-

kungsgesetz ist „erst“ acht Jahre alt

und soll schon wieder novelliert

werden. Was dafür oder dagegen

spricht, stand am 25.11.2014 auf der

Tagesordnung einer Fachveran-

staltung, bei der sich Experten aus

Politik, Wissenschaft und Organisa-

tionen austauschten. Die sozial-

politischen Sprecher der im Abge-

ordnetenhaus vertretenen Parteien

äußerten sich auch zu der Frage, ob

die Wahlen zu den bezirklichen

Seniorenvertretungen zeitgleich mit

den Kommunalwahlen stattfinden

sollten. Das war nur eine Frage aus

der Diskussion, zu der sich auch der

Herr Senator Czaja zu Wort meldete.

Im Ergebnis dieser Tagung wird der

Landesseniorenbeirat seine Stellung-

nahme zum Seniorenmitwirkungs-

gesetz am 17.12.2014 verfassen. Peter Stawenow

Ein Wort, das von Herzen kommt, macht drei Winter warm (aus China).

Gefunden Monika Borchert

Page 21: Schlösschen-Post Nr. 57 Winter 2014

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Vergnügliche Veranstaltungen im „Schlösschen“

Erzähl-Café mit Karin Adrian-Pintsch am 7.09.2014

„Ich betreute Lebenslängliche in Tegel“

Karin Adrian-Pintsch, Jahrgang 1941, hat Jahrzehnte in der Superintendantur in

Reinickendorf als Ephoralsekretärin gearbeitet. Durch diese Tätigkeit wurde sie zur

Bewährungshelferin zur Betreuung von Lebenslänglichen im Zuchthaus Tegel berufen. Sie

war seinerzeit 28 Jahre alt. Zu ihrer Berufung sagte sie: „Der Bürger kann nicht nur vom Staat

erwarten, dass er etwas leistet – ich bin als Bürger auch gefragt.“ Sie übte diese Tätigkeit 15

Jahre lang aus (nicht immer zur Freude ihres Mannes).

Berlin-Tegel ist eine der größten Vollzugsanstalten in Deutschland und eine reine

Männeranstalt. Es sind ca. 2.000 - 2.500 Häftlinge dort untergebracht.

Frau Adrian-Pintsch hatte folgende Vorgehensweise:

- Erst das Erstgespräch und dann die Akte!

- Die Akte gemeinsam mit dem Häftling durcharbeiten mit dem Strafgesetzbuch

in der Hand

Es stellte sich immer wieder heraus, alle Häftlinge (98 %) sitzen schuldlos ein! Das Urteil

muss dem Häftling so lange erklärt werden, bis er es verstanden hat. Die Einzelfälle (Mord,

Habgier etc.) auflisten und dann dem Ergebnis der Staatsanwaltschaft gegenüberstellen. Das

Ergebnis liegt weitaus höher als das Urteil der Staatsanwaltschaft.

Der Häftling behauptet, der Staat ist ungerecht und er ist unschuldig.

Hier setzt die Betreuung der Bewährungshelfer/Vollzugshelfer ein:

- Gerichtsurteil durchsprechen und auseinandernehmen.

- Heraushören, wie es zu der Tat kam und die Reaktion auf das Urteil erkunden.

Die Referentin schilderte dann den Tagesablauf eines Häftlings von 06:30 Uhr (Wecken) an

bis 22:00 Uhr (Zapfenstreich). Gottesdienst ist sonntags erlaubt. Möglichkeiten der

Arbeitsaufnahme bestehen, z. B. Werkstatt für Metallarbeiten und Tischlerarbeiten, Figuren

schnitzen, Buchbinderei, Schneiderei. Die Aufträge kommen von draußen.

Schulungen können wahrgenommen werden für den Abschluss eines angefangenen oder

gewünschten Berufs, Schulabschlüsse, Studium. Nichtarbeiten bedeutet doppelte Strafe – der

Tag vergeht nicht. Es gibt einen Lohn für die Beschäftigung, dafür kann sich der Proband

Toilettenartikel, Naschwerk, Zigaretten, Kaffee kaufen.

Die Betreuung in der Zelle/Haftanstalt geschah folgendermaßen:

Telefonerlaubnis mit der Familie organisieren (es gibt kein Telefon in der Zelle),

Besuche der Familie einmal im Monat organisieren,

über alltägliche Dinge sprechen, an der Außenwelt teilhaben lassen,

Sorgen besprechen und von Fall zu Fall klären,

auf die Entlassung vorbereiten.

Sie war immer mit dem Häftling allein in der Zelle!

Frau Adrian-Pintsch schilderte uns dann u. a. einen Fall, genannt „Edgar“: Urteil Mord,

lebenslänglich, Triebtäter zum wiederholten Male. Die Frau wurde hier niedergeschlagen,

Page 22: Schlösschen-Post Nr. 57 Winter 2014

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vergewaltigt und dann umgebracht, er war im betrunkenen Zustand. Edgar musste das Urteil

begreifen lernen und in die Therapie, um seine Gefühle in den Griff zu bekommen. Er muss

ständig an sich arbeiten und sie empfahl ihm eine OP, die den Trieb mindert, d. h., dass er

dann nicht mehr zeugungsfähig ist. Die Einleitung für eine OP planen und mit den Ärzten

sprechen. Edgar musste es aber wollen. In diesem Fall waren sie auch medizinisch auf einem

guten Weg und er wurde in langen Gesprächen darauf vorbereitet. Bei einer OP hätte er die

Chance gehabt, lebenslänglich nach 15 Jahren in die Freiheit zu gehen. Ein Drittel der Strafe

wäre ihm erlassen worden. Ergebnis: Edgar leistete nicht die notwendige Unterschrift zu

dieser OP. Also wieder zurück in die Zelle, eine zweite Chance wurde ihm nicht mehr

gegeben. Er musste die volle Strafe absitzen.

Weitere Beispiele schlossen sich an. Es ergaben sich immer wieder Zwischenfragen und

Diskussionen dazu. Es war lebhaft, informativ und spannend.

Vielen Dank Karin Adrian-Pintsch für diese Ausführungen und für die Anreise aus Gifhorn

aus diesem Anlass. Eveline Harder

Unser „erstes Mal“

Erinnerungen an eine Geburtstagsnachfeier am 22. September 2014

Nachdem wir jeweils zu unseren Geburtstagen eine wirklich nette Karte mit der

Einladung zu einer Geburtstagsnachfeier erhalten hatten, freuten wir uns dann

auch darauf. Schon im Vorfeld auf diesen Nachmittag stellte sich, wie so oft im

Leben, die alles „bedeutende“ Frage: Was ziehen wir an?? Na ja, nicht wie zum

Hundespaziergang und auch nicht wie zum Konzert – halt irgendwo

dazwischen!

Also erschienen wir voller Erwartung vor der Bibliothek und wurden sofort sehr

nett von Frau Karin Alber willkommen geheißen, zu Sekt und Orangensaft

eingeladen. Der Raum hatte sich in einen kleinen, sehr feierlich eingedeckten

Festsaal verwandelt. Da bereits einige bekannte, aber auch unbekannte Geburts-

tagsgäste da waren, entstand gleich eine fröhliche, lebhafte Unterhaltung.

Nachdem alle Eingeladenen anwesend waren, wurden dann die Torten gebracht.

D Ohs! und Ahs! waren nicht zu überhören. Ich erinnere mich an „Weiße

Schokolade“, „Birne Helene“ und „Champagner“, also alles extrem lecker!

Frau Hankewitz hat dann alle noch einmal begrüßt, während wir schon unseren

Kaffee genießen konnten. Danach wurde es dann wieder sehr heiter, nicht

zuletzt, weil einige Anwesende Gedichte zum Schmunzeln vortrugen. Den

Knüller lieferte unsere Lore Nitzschke mit einer kleinen sehr lustigen

Geschichte über das Älterwerden. Jeder hat etwas Ähnliches schon gedacht –

der oder die ist aber alt geworden, aber ich doch nicht, oder?, obwohl man im

selben Alter ist. Herr Prof. Dr. Herbert Striebeck (auch ein Jubilar) setzte sich an

das Klavier und spielte zur Unterhaltung und schließlich zum Mitsingen.

Bekanntlich soll man Schluss machen, wenn es am Schönsten ist und so sang

der teilweise vorhandene Schlösschen-Chor zwei schöne Abschiedslieder.

Alle gingen prächtig gelaunt nach Hause und werden den wirklich fröhlichen

Nachmittag in guter Erinnerung behalten.

Wir freuen uns jedenfalls auf unser zweites Mal. Klaudia Neumann

Page 23: Schlösschen-Post Nr. 57 Winter 2014

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Die Modenschau am 27. September

oder „Wo kauft man unterhaltsam preiswerte und gute Kleidung?“

Natürlich im Schlösschen – denn da wurde zum vierten Mal die beliebte

Modenschau präsentiert. Dass die Schau so erfolgreich, im wahrsten Sinn des

Wortes, über die Bühne ging, ist vielen hilfreichen Händen zu verdanken. Die

gespendete Kleidung musste gereinigt, sortiert und nummeriert werden. Dann

stellte sich die Frage: Wer zieht was an und führt es vor? Die Models kamen aus

den Reihen der Mitglieder und aus dem Schlösschen-Chor, der die Veran-

staltung auch wieder organisierte.

Fotos: Sabine Müller

Zum Auftakt und zur Weckung der Kauflust der Gäste sang der Schlösschen-

Chor unter der Leitung von Prof. Dr. Herbert Striebeck, dass „Kleider, Röcke

und Schals zu Spottpreisen“ angeboten werden. Zur Bekräftigung dieser

Aussage trat ein Schotte in landestypischer Kleidung auf.

Man sagt, wir Schotten wären geizig! Vor dem großen Auftritt

Page 24: Schlösschen-Post Nr. 57 Winter 2014

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Viele Hüte und die Qual der Wahl! Den nehmen wir! Der passt zu dir!

Die Spannung steigt: „Kora“ hat alles im Griff!

Sind wir schon an der Reihe?

Und Auftritt! Vorführung mit „élégance“ Der Conférencier präsentierte charmant.

Page 25: Schlösschen-Post Nr. 57 Winter 2014

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Auch Udo Jürgens war zu Gast und Das Publikum wurde ebenfalls mit

sang „Aber bitte mit Sahne!“ Sahnetorten verwöhnt.

Wer kauft diese In der Pause ging es zu wie im Schlussverkauf.

flotte Jacke?

Am Ende brasilianische Hochstimmung in Erinnerung an die WM 2014.

Page 26: Schlösschen-Post Nr. 57 Winter 2014

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Der Schlösschen-Chor lockerte die Modenschau zwischendurch mit bekannten

Melodien auf, und Prof. Herbert Striebeck begleitete die Präsentation dezent am

Flügel. Am Schluss waren wieder alle begeistert von der gelungenen Vor-

führung.

Der Erlös der Veranstaltung kommt dem Sozialwerk Berlin zugute.

Wilfried Neumann

Konzert des „Ensemble Kristall Berlin“

zum Tag der Deutschen Einheit

Am 3. Oktober 2014 wird gemäß der Tradition unseres Hauses, im Rahmen

eines Konzertes, an die Geschehnisse, die zur Wiedervereinigung Deutschlands

geführt haben, erinnert. Dass die beiden deutschen Staaten durch eine friedliche

Revolution zusammengeführt wurden, hob Prof. Dr. Herbert Striebeck ange-

sichts der blutigen Auseinandersetzungen in der Ukraine besonders hervor. „Wir

sind das Volk!“, riefen Tausende in Leipzig bei den Montagsdemonstrationen.

Im Sozialwerk Berlin übernachteten tagelang Ostberliner nach dem Mauerfall

und wurden mit allem versorgt, erhielten Rat und Hilfe. Frau Tresenreuter schuf

sofort Kontakte zu Organisationen und Institutionen in Ostberlin. Nach einer

neuen Studie des Meinungsforschungsinstituts Allensbach gibt es kaum noch

Unterschiede bei den Menschen in Ost und West bezüglich der Faktoren für

Stabilität und Sicherheit in ihrem Leben. Die Begrüßungsrede wurde mit dem

Wunsch beendet, dass Deutschland auf der Grundlage von Freiheit und

Demokratie weiter zusammenwachsen möge.

Fotos: Jürgen Schambach

Das „Ensemble Kristall Berlin“ unter der Leitung von Wilfried Schmidt (am

Flügel) nahm uns dann mit auf eine Reise durch Europa. Bekannte Melodien

wurden mit wechselnden Besetzungen gespielt.

Page 27: Schlösschen-Post Nr. 57 Winter 2014

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Bei dem 2. Satz aus einem Oboenkonzert von Cimarosa konnte der Solist die

Zuhörer in eine andächtige Stimmung versetzen. Besonders virtuos wurde der

Walzer „Geschichten aus dem Wienerwald“ (J. Strauß) von den Musikern

vorgetragen, die dann mit begeistertem Beifall belohnt wurden.

Zwischen den Instrumentalstücken präsentierten Ludmila Saks (Sopran) und

Emanuil Saks (Bariton) stimmungsvoll einzeln oder im Duett Lieder und Arien.

Mit der „Berliner Luft“ wurde das Konzert unter Beteiligung des klatschenden

Publikums schwungvoll beendet. Wilfried Neumann

Weinfest mit den „Sunny Boys“ am 18.10.2014

Der Beginn des Herbstes sollte mit einem stimmungsvollen Weinfest gefeiert

werden. Schon am Eingang wurden die Gäste vom Ehepaar Litzner in prächtiger

Trachtenkleidung empfangen. Nicht nur die jahreszeitliche Dekoration der

Tische mit buntem Herbstlaub, sondern auch die Begrüßung mit einem Glas

Wein waren eine gelungene Einstimmung auf den geselligen Nachmittag. Den

„Sunnyboys“ gelang es schon von Anfang an, alle Zuhörer zu bekannten

Liedern und Schlagern zum Schunkeln und Mitsingen zu bringen. So sprang bei

„Anneliese, ach Anneliese!“ oder „Ich weiß, was dir fehlt – ein Mann, der dir

keine Märchen erzählt“ sofort der Funke über und die ersten Mutigen begannen

zu tanzen. Zwischendurch animierten die beiden Musiker (Keybord und

Schlagzeug) mit „Ein Prosit der Gemütlichkeit“ alle, die Gläser zu erheben. Als

dann langsamer Walzer, Wiener Walzer, Cha Cha Cha und Boogie Woogie sich

abwechselten, gab es kein Halten mehr, und überall im Saal wurde getanzt.

Foto: Jürgen Schambach

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Zu den vielen Stammgästen der Veranstaltungen gehörte auch diesmal wieder

die Gruppe aus der Curamus-Pflegeeinrichtung. Wie alle am Tisch schunkelten,

mitsangen und die gesellige Stimmung genossen, verdeutlichte wieder den Sinn

und den Erfolg dieser Nachmittage. Unternehmungen außerhalb der Einrichtung,

ob Ausflüge im Freien oder Fahrten zu anderen Veranstaltungsorten, dienen der

Erhaltung oder auch teilweise sogar erst der Erweckung der Mobilität der älteren

Menschen, wie mir ein Betreuer des Heimes erzählte. Er sieht seine Tätigkeit

nicht als Beruf sondern als Berufung an. Wenn er den Zugang zu ihnen

gefunden hat, ist auch nur ein Lächeln für ihn der beste Dank.

Inzwischen schlugen die Wellen der Fröhlichkeit hoch, und unter den Klängen

der Stimmungslieder wie „Einmal am Rhein ...“ wurde eine Polonaise gestartet,

die sich singend durch den ganzen Saal zog. Nach diesem ausgelassenen

Höhepunkt schwangen die letzten Tanzwütigen noch einmal das Tanzbein. Doch

wenn es am schönsten ist, sollte man bekanntlich aufhören, und so verließen

schließlich alle wohlgelaunt unser Haus.

Wilfried Neumann

Erzähl-Café: Ein Komponist berichtet aus seinem Leben

Am 13. Juni 2014 fand im Sozialwerk Berlin „Das Kuscheltierkonzert“ von Klaus Wüsthoff,

vorgetragen von den Schülern der 2. Klasse der Carl-Orff-Schule, statt. Klaus Wüsthoff nahm

daran teil und war genauso begeistert von der Aufführung wie alle Zuhörerinnen und Zuhörer.

Ein hübscher Artikel in der „Berliner Woche“ rundete das Vergnügen ab. Dadurch ergab sich

ein Gespräch mit ihm und der Wunsch, doch im Erzähl-Café aufzutreten. Das fand nun am

26.10.14 statt. Ein Keyboard wurde aufgestellt und er begann mit dem Lied

„Zille hat mir gemalt auf ein kleines Stück Papier…“.

Klaus Wüsthoff, Jahrgang 1922, ist der Sohn eines musikinteressierten Rechtsanwalts, der

im Haydn-Quartett mitspielte. Die Mutter spielte Laute und Klavier und brachte dem

6jährigen die ersten Anschläge bei. Er erhielt fünf Jahre Klavierunterricht. Mit 12 Jahren

komponierte er seinen ersten Schlager „Ach ihr lieben Sterne…“. Die Schwester studierte

Gesang und wurde Coloratursängerin in den USA. Sein Elternhaus stand ganz in der Nähe der

Humboldtstraße, im Gillweg 12. Das Haus wurde ausgebombt, nur der Keller blieb übrig.

Seine Eltern verkauften das Grundstück dann für 15.000 DM - der Investor wusste vom

geplanten Stadtautobahnbau. Das war ein Schnäppchen! In diesem Umfeld wohnten damals

die von Weizsäckers, Max Planck und andere Honoratioren. Es war immer schon eine schöne

Wohn- und Villengegend.

Klaus Wüsthoff verbrachte vier Jahre in sowjetischer Kriegsgefangenschaft, in der ihn Hans

Vogt (deutscher Komponist) in Kontrapunkt unterrichtete und Humperdinck ihm Melodien

vorsang. Nach seiner Rückkehr aus der Gefangenschaft studierte er ab 1949 an der

Hochschule für Musik Berlin, u. a. bei Boris Blacher und Schwarz-Schilling. 1953 bis 1959

war er Aufnahmeleiter und später Leiter der Tanzmusikabteilung im RIAS. Dort organisierte

er die abteilungsübergreifende Sendereihe „Kammermusik auf dem Jazzpodium“. Nach

zweijährigem Intermezzo als Hauskomponist an den Staatlichen Schauspielbühnen Berlin

(Schiller- und Schlosspark-Theater) unter Boweslag Barlog, wurde er freischaffender

Komponist und Moderator eigener Bühnenprogramme in Rundfunk und Fernsehen. Sein

Werkkatalog umfasst eine Oper, sieben Musicals, ca. 35 Orchesterwerke und vieles andere

mehr.

Page 29: Schlösschen-Post Nr. 57 Winter 2014

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Klaus Wüsthoff war mehrfach Preisträger von Kompositionswettbewerben, u. a.

Publikumssieger beim Wettbewerb der Berliner Philharmoniker anlässlich ihres 100jährigen

Bestehens mit dem Paukenkonzert „Metrum“ (1982), Stücklängevorgabe fünf5 Minuten.

Inspiriert wurde er von zwei Straßenmusikern, die mit Bongotrommeln einen Rhythmus

vorgaben, der unter die Haut ging und Emotionen im Körper durch diese Klänge erzeugten. -

Ferner ist er ein großer Verehrer von Furtwängler.

Um das Entstehen einer Komposition hörbar zu machen, fragte er unseren Kreis nach

Vornamen, die er dann vertonte, so z. B. Friedrich und Adele. Beeindruckend war, was er aus

der Autonummer von Frau Hankewitz machte. Das war ein wunderschöner Klang, den er

dann in einen Walzer umwandelte. Er kann wunderbar phrasieren. Immer wieder spielte er

eigene Stücke ein und sang dazu.

Zum Schluss übte er mit uns ein Lied aus dem Singspiel „Die Familie Montag mit dem

Königspinguin“ ein, was sehr spaßig war.

Mit seiner Energie und Ausstrahlung vermittelte Klaus Wüsthoff uns die Musik von einer

anderen Seite. Er ist so lebensbejahend und fröhlich, dass es ansteckend ist. Zwei Stunden

verzauberte er seine Zuhörer mit seiner Begeisterung und Liebe zur Musik. Danke Herr

Wüsthoff, das war einmalig!

Eveline Harder

Konzert des „SHANTY CHOR BERLIN“

Am Sonntag, dem 1. November

verwöhnte uns wieder einmal dieser

gern gesehene und vor allem gern

gehörte Chor mit seinen herrlichen

Liedern rund um die Seefahrt.

Allein schon der Einmarsch der „Shanties“ war ein echter Augen- und

Ohrenschmaus. Das Defilee schien kein Ende zu nehmen, und manch einer

fragte sich, wie so viele Seemänner auf der Bühne des Käte-Tresenreuter-

Hauses Platz finden würden.

In ihrer Begrüßungsansprache zeigte sich Margit Hankewitz, unsere

Vorsitzende, begeistert, dass trotz des wunderbaren „Sommer“-Wetters im

November über 160 Gäste gekommen waren. Auf diesen Fanclub kann sich der

„Shanty Chor Berlin“ gut und gern verlassen!

Foto: Jürgen Schambach

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Dann ging es los mit dem Einstiegslied „Leinen los“. Als Moderator fungierte

Walter Bonenkamp, der mit seinen Kurzkommentaren, wie „Man muss sich

hier wohlfühlen“ und „Schlechte Laune darf erst gar nicht aufkommen“ oder

seinen Scherzen wie derjenige „dass jemand länger im Krankenhaus bleibt, nicht

weil er noch wieder hergestellt sei, sondern wegen der netten Kranken-

schwester“, den Sängern die Gelegenheit bot, sich etwas von den Strapazen, die

eine musikalische Seereise so mit sich bringt, zu erholen. Die lustige Seefahrt

beinhaltete folgende Etappen: Das Gorch-Fock–Lied, Kari waits for me, den

Hamburger Veermaster, mit Jochen Beckmann als Solisten, Sie hieß Mary-Ann,

Die Windjammer kommen, Schwer mit den Schätzen, 13 Mann und ein Kapitän,

mit Günter Ziezold, sowie ein Walzermedley.

„Und dann ging es mit Volldampf in die Pause“.

Nach einer 30-minütigen Unterbrechung folgten Santo Domingo, Capitano, Auf

der Reeperbahn, mit Ulli Tilche, Keine Frau ist so schön, Whisky Johny, mit

Günter Kolpack, Drunken Sailor, The Leaving of Liverpool, Auch Matrosen

haben eine Heimat.

„Und dann ging es mit Volldampf nach Hause.“

Margit Hankewitz dankte dem Dirigenten Klaus Jeschonnek für das

wunderschöne Programm und die ausgelassene Stimmung, die das Publikum an

der einen oder anderen Stelle zum Schunkeln animierte.

Walter Bonenkamp bedankte sich für die wunderschöne Atmosphäre und

versprach, dass alle gern wiederkommen, nach dem Motto von Heinrich Zille:

„Es ist mal schön nichts zu tun und sich vom Nichtstun auszuruhen!“

Als Zugabe gab es dann „Whisky in the jar.“

Margit Hankewitz bestach die Sänger mit einem Fläschchen Sekt, die sich

daraufhin noch mit „Bye, bye“ verabschiedeten und eine geordneten Rückzug

antraten. Jean Mangers

Gemeinsames Konzert des Chors Alt-Lietzow und des

Schlösschen-Chors unter dem Motto:

Frieden auf der Welt

Der Chor „Alt- Lietzow“ wurde am Sonntag, dem 16. November, im Käte-

Tresenreuter-Haus vom Schlösschen-Chor herzlich empfangen. In ihrer

Begrüßung hob Margit Hankewitz, unsere Vorsitzende, eine Besonderheit

dieses Nachmittags hervor. „Es gibt eine Premiere dergestalt, dass unser neuer

Flügel (siehe dazu auch den Beitrag „Unser neuer Flügel“ in dieser Ausgabe)

zum ersten Mal öffentlich zum Erklingen gebracht wird.

Eigentlich stellt der Volkstrauertag ja einen ernsten Gedenktag dar. Deshalb tun

wir heute etwas für die Seele. Der Chor Alt - Lietzow bringt diesmal ernstere

Gesangsstücke und Gospels zu Gehör. Unser Schlösschen-Chor wird gegen

Ende des 2. Teils mit einsteigen und wir werden zusammen singen“.

Page 31: Schlösschen-Post Nr. 57 Winter 2014

31

Zur Begrüßung des Gast-Chores stimmt der Schlösschen-Chor hinten im Saal

das Lied: „Wir grüßen euch“ an. Der Dirigent Mathis Richter-Reichhelm

begrüßte seinerseits die Zuhörer und ließ als Intro das Lied „Das Glück der

Welt“ erklingen. Von Anfang an merkte man, dass der Chorleiter voll und ganz

in seiner Rolle aufging. Seine Pose, Mimik und Gestik waren einmalig! Es war

für die Anwesenden ein ganz besonderer Genuss nicht nur zuzuhören, sondern

ihn auch zu erleben.

Der Chor spannte den Bogen von der „alten“ zur „neuen“ Musik. Dies trat in

erster Linie bei den beiden Versionen des „Halleluja“ hervor. Die „Alt-

Lietzower“ intonierten einige Friedenslieder, wie z. B. das russische „Tebje

Pajom“ (Herr gibt Frieden).

Sehr bekannt und gut angenommen wurde auch das Lied „Sierra Madre del

Sur“. Der „Reigen“ erweckte Freude an der Natur.

Ein erster Höhepunkt stellte das 12. Graduale „Locus iste“ dar, bei dem unsere

beiden Barbaras - Donbavand und Pudig - als Solistinnen mit auftraten.

Foto: Dieter Pudig

Als weiteren überraschenden Höhepunkt lieferte uns ein Quartett vom

„Friedenauer Kammer-Ensemble“ mit dem Flötenquartett D-Dur KV 285

von W.A. Mozart, aus dem es den 1. Satz „Allegro“ und den 3. Satz „Rondeau.

Allegretto“ meisterlich zum Erklingen brachte.

Foto Dieter Pudig

Überwältigend schön war auch die Einlage eines Gesangstrios mit dem

Chorleiter am Flügel.

Page 32: Schlösschen-Post Nr. 57 Winter 2014

32

Foto: Jürgen Schambach

Nach den Gospels „Nobody knows the trouble I’ve seen“, „Bridge over troubled

water” und „Halleluja“ mischte sich der Schlösschen-Chor unter die Alt-

Lietzower und beide Chöre sangen zusammen: „ Swing low, sweet chariot“,

„Kumbaja my Lord, kumbaja“, und als Kanon „Dona nobis pacem“. (Verleih

uns Frieden)“.

Nachdem der brausende Beifall verklungen war, verabschiedete der Schlössen-

Chor das dankbare Publikum und den Gastchor „Alt- Lietzow“ mit der Zugabe

und dem Abgesang: „Wieder neigt sich der Tag seinem Ende“.

Wahrlich ein wunderschöner Nachmittag mit erlesenem Kunstgenuss.

Jean Mangers

Stimmungsvolle Herbstwanderungen

Wie bei allen vergangenen Wande-

rungen 2014, zeigte sich auch am 25.

Oktober und 22. November das

Wetter von seiner besten Seite. Die

Hoffnung auf einen „Goldenen

Oktober“ erfüllte sich leider nicht.

Die erwartete Laubfärbung befand

sich erst im Anfangsstadium, als

sich die Gruppe auf den Weg vom

S-Bahnhof Baumschulenweg, ent-

lang der Spree und des Plänt-

nerwaldes, Richtung Treptow mach-

te. Dieser schöne Uferweg ist jedoch

zu allen Jahreszeiten empfehlens-

wert. Vorbei an der Baumschulen-

fähre F11 und der inzwischen

halbverfallenen, historischen Aus-

flugs-Gaststätte Eierhäuschen - seit

1990 geschlossen - näherten wir uns

dem ehemaligen Spreepark mit

seinem großen Riesenrad und

anderen inzwischen maroden Fahr-

geschäften. Betrügerische Machen-

schaften des Betreibers führten 2001

zur Schließung des ehemals

beliebten Ausflugsziels. Seit dieser

Zeit erobert sich die Natur das

Terrain in Form von Wildwuchs

zurück. Ein neuer Zaun, Rodungs-

und Aufräumarbeiten zeugen von

einer neuen Belebung des Geländes.

Weiter ging es in Richtung Insel der

Jugend bzw. Abtei Insel.

Unübersehbar die erste Stahlbeton-

brücke in der Region, 1916 erbaut.

Sie verbindet in Karin, einem

eleganten Bogen, das Festland mit

der Insel.

Nach einer Stärkung im bekannten

Gasthaus „Zenner“ ging die Wan-

derschaft weiter in Richtung

Sowjetisches Ehrenmal. Bevor die

Page 33: Schlösschen-Post Nr. 57 Winter 2014

33

Gruppe die imposante Anlage

erreichte, galt es noch einen Blick

auf das 21 Meter lange Fernrohr der

Archenhold Sternwarte zu werfen. In

diesem bekannten Haus hat sogar

schon 1915 Albert Einstein Vorträge

gehalten.

Am Soldatenfriedhof angekommen,

erkennt man erst bei einem Rund-

gang die gewaltigen Ausmaße dieser

sowjetischen Kriegsgräberstätte,

errichtet 1946 bis 1949. Trotz Woh-

nungsnot, Material- und Arbeitskräf-

temangel hatte dieses Projekt abso-

luten Vorrang. 7.000 der einst

80.000 im Kampf um Berlin

gefallenen Soldaten fanden hier ihre

letzte Ruhestätte.

Um ihr Ziel, den S-Bahnhof

Treptower Park, zu erreichen, durch-

querte die Wandergruppe den gleich-

namigen Park mit noch blühenden

Rosengärten und vielen, bereits im

„Winterschlaf“ ankernden Schiffen.

Bemerkenswert auch die rege Bautä-

tigkeit auf der gegenüberliegenden

Halbinsel Stralau. Exklusive Was-

sergrundstücke sind wohl nach wie

vor gefragt.

Weniger spektakulär, dafür aber

umso reizvoller, präsentierten sich

die Natur und das Gelände zwischen

Wannsee und Glienicker Brücke am

22. November. Beginnend bei der

bekannten Liebermann-Villa und

dem Haus der Wannseekonferenz,

wurde erst einmal in Höhe

Flensburger Löwe die herrliche

Aussicht über den Wannsee

genossen, bevor sich die Gruppe auf

dem gut begehbaren Uferweg, mit

vielen schönen Ausblicken über die

Havel, in Richtung Pfaueninsel

bewegte.

Nach einer Pause im Gasthaus riss

plötzlich die Wolkendecke auf und

der Herbst zeigte sich von seiner

wirklich goldenen Seite, bedingt

durch den überwiegenden Buchen-

bestand und die späte Nachmit-

tagssonne. Sie sorgte auch am Ufer

der Havel für den nötigen Glanz von

Schloss Pfaueninsel und der Hei-

landskirche bei Sacrow. Welch ein

Anblick!! So empfingen uns bzw.

verabschiedeten sich auch die golden

glänzenden Löwen von Schloss

Glienicke. Ein schöner Tag fand in

einem neueröffneten Café am S-

Bahnhof Wannsee seinen krönenden

Abschluss.

Wegen anderweitiger Verpflich-

tungen vieler Teilnehmer muss die

geplante Dezemberwanderung leider

ausfallen. Ich hoffe auf ein

Wiedersehen im neuen Wanderjahr

2015! Ihr Wanderleiter W.-Dieter Pätzold

Reisen veredelt den Geist

und räumt mit all unseren Vorurteilen auf.

(Oscar Wilde)

Dieser Spruch gilt auch für das Wandern! Gefunden von Lilian Bischoff

Page 34: Schlösschen-Post Nr. 57 Winter 2014

34

Zur Basar-Eröffnung am 29.11. 2014

und Einstimmung auf die

Vorweihnachtszeit im „Schlösschen“

Obschon die offizielle Eröffnung erst für 12 Uhr vorgesehen war, hatte schon

kurz nach 11 viel Publikum Platz genommen. Ab 11.30 Uhr sorgte Prof. Herbert

Striebeck am Flügel für gute Laune. Dann eröffnete Margit Hankewitz Punkt 12

Uhr den Basar. Sie stellte die vorherrschende gute Stimmung in diesem schönen

Ambiente mit Freude fest, begrüßte die Vertreter der Senatsverwaltung und der

Landesseniorenvertretung und alle Anwesenden, darunter eine Gruppe aus

Neuruppin, die jetzt schon zum 20. Mal dabei waren. Dann erteilte sie das Wort

an Joachim Krüger, MdA und Vorstandsmitglied, der mit folgendem

Gedichtchen den Startschuss zum Basar gab:

Auch dies‘ Jahr sieht es festlich aus

im goldgeschmückten Käte-Tresenreuter-Haus.

Ein grüner Baum und bunte Sterne im Advent,

wie jeder es seit Jahren schätzt und kennt,

sucht er vor Weihnachten das Schlösschen auf

und stoppt dabei den Tagesstress in seinem Lauf:

Gepflegte Ruhe und Beschaulichkeit

machen sich im großen Festsaal breit,

und jedem Gast beim Kerzenschein

fallen das Kind, die Krippe ein!

Seit Monaten mit flotter Hand

schafft kreativ das Ehrenamt:

Weihnachtsdecken, Schals und Socken

soll’n heute viele Gäste locken,

Bücher, Bilder, Porzellan,

zieh’n interessierte Käufer an.

Und alles überstahlt fürwahr

die wohlverpackte Tombola.

Ein jeder weiß, was hier wird eingenommen,

soll voll und ganz zugute kommen

der Schlösschen-Arbeit übers ganze Jahr,

damit die Euros dann sind da,

wenn Spannendes wird unternommen,

wobei Senioren freundschaftlich zusammenkommen

und pflegen Hobbies in Gemeinsamkeit,

sind auch zu helfen stets bereit.

Ich bitte euch, schaut schnell in euer Portemonnaie.

Einige Euros tun euch doch nicht ernstlich weh,

Page 35: Schlösschen-Post Nr. 57 Winter 2014

35

wenn Gutes ihr damit könnt unterstützen

und so der Schlösschen-Arbeit nützen.

Und kommt ihr dann beschwingt nach Haus,

packt die grad‘ erworb’nen Schätze aus,

habt zudem noch gewonnen in der Tombola,

dann ist Adventsstimmung so richtig da,

und ihr seid froh, dass ihr den Weg hierher gefunden

und habt verbracht im Schlösschen schöne Stunden! Joachim Krüger

Museumsbesuche

„Steinzeit – Bronzezeit – Eisenzeit“ im Neuen

Museum Berlin am 25.09.2014

So lautet die neue Dauerausstellung des Museums für Vor- und Frühgeschichte

im Neuen Museum Berlin.

Am 25. September 2014 wurde unsere Kulturgruppe zusammen mit unserer

Leiterin, Frau Dagmar Grün, von dem Archäologen Dominik angeregt durch die

Ausstellung geführt.

In der dritten Etage des Museums bestaunten wir bei dem vorgegebenen

Rundgang durch die ältesten Zeitepochen einzigartige Sammlungen aus Europa

und den angrenzenden Ländern Asiens. Hierbei versucht diese moderne

archäologische Ausstellung das Leben der Vergangenheit in uns lebendig

werden zu lassen.

Zu Beginn der Führung erfuhren wir unter anderem von Deutschen Altsamm-

lungen, die seit 1841 im Landesmuseum Berlin zusammengeführt wurden, wie

z. B. eine Kunstsammlung von Richard Zschille, einem Tuchmacherfabrikanten.

Von Porzellanen bis zu Waffen war er ein Liebhaber für wertvolle Kunstwerke

und historische Gegenstände.

Ebenso der Pfarrerssohn Heinrich Schliemann, Ehrenbürger von Berlin,

schenkte den Berliner Museen Schätze der weltberühmten Troja-Sammlung, die

noch heute - seit 1945 - als Kriegsbeute in Moskau verwahrt werden.

Der Rundgang begann im Roten Saal, in dem die Herkunft wichtiger Bestände

aus dem späten 19. und Anfang 20. Jahrhundert gezeigt werden.

Fundobjekte stammen nicht nur aus der alten Zeit, sondern auch aus der Neuzeit.

Bei Grabungen, 2008 bis 2011, auf dem Schlossplatz in Berlin wurde der

Sarkophag des Johanniterritters Konrad von Burgsdorff entdeckt. In seinem

Blei-Zinn-Sarg befanden sich ein Johanniterkreuz und ein Goldring, ein

Geschenk des Großen Kurfürsten.

Page 36: Schlösschen-Post Nr. 57 Winter 2014

36

Weitere aktuellere Funde sind mittelalterliche farbenfrohe Keramikteller, auch

niederländische und italienische Arbeiten.

Ferner sind verrostete Soldatenhelme aus dem 2. Weltkrieg in Vitrinen zu

besichtigen.

In dieser Ausstellung geht es nicht mehr nur um „alte“, weit hinter uns liegende

Epochen.

Im nächsten Raum, im S t e i n z e i t - Saal, wurden wir wieder in die früheste

Zeit der Menschheitsgeschichte geführt. Der Schädel eines elfjährigen Neander-

talerjungen aus Le Moustier in Frankreich, benannt nach dem Fundort im Jahre

1908, in den Jahren um 199O von verschiedenen Wissenschaftlern auch durch

DNA – Analysen erforscht, ist ein hervorragender Fund. Sein kräftiges Gebiss

deutet auf einen Fleischfresser hin.

Der Neandertaler ist ein ausgestorbener Verwandter des heutigen Menschen

(Homo sapiens). Seit ca. 130000 Jahren lebte er zusammen mit dem Homo

sapiens, der den schwächeren Neandertaler vor etwa 30000 Jahren aussterben

ließ. Durch Funde in Europa stellten Wissenschaftler fest, dass bis zu zwölf

dieser Neandertaler zusammen in Höhlen oder Zelten aus Fellen lebten.

Im Jahre 1956 wurde beim Bau der U-Bahn am Berliner Hansaplatz in elf Meter

Tiefe das berühmte Elchskelett aus der Steinzeit gefunden. Die Skelett-Teile

sind aus der Zeit 4500 bis 4300 v. Chr.. An den Zähnen konnten Forscher

erkennen, wo sie gelebt haben.

In einer Vitrine werden Jade-Steine aus Norditalien gezeigt, sie wurden in 1000

bis 2400 m Höhe abgebaut. Nach einer Seite spitz auslaufend stellten diese

Steine, in Europa verbreitet, Opfersteine und auch Staatssymbole dar.

Aus der J u n g s t e i n z e i t werden großartige Funde in Vitrinen ausgestellt,

die uns einen Übergang zu Ackerbau und Viehzucht nahebringen.

Im B r o n z e z e i t – Saal geben uns Funde von Jägern und Kriegern

Aufschluss, wie zum Beispiel Helme und Schwerter, die erst später mit Klingen

versehen waren.

Der Transport von Waren wurde mit Beilen und Halsringen bezahlt. Händler,

die Angst vor Überfällen hatten, vergruben ihre Schätze und Gaben.

Im Tollensetal in Mecklenburg Vorpommern zeugen über 3000 Jahre alte

Funde, hier im Museum keine Originale, vom bisher ältesten Schlachtfeld der

Menschheitsgeschichte.

An den Skelett-Knochen hat man durch die damalige Nahrungsaufnahme die

Herkunft der Menschen festgestellt.

Vorgeschichtliche Grabstätten wurden im Jahre 1899 in Seddin/Prignitz bei

Ausgrabungen entdeckt. Unter einem Hügel befand sich in einer Grabkammer

Page 37: Schlösschen-Post Nr. 57 Winter 2014

37

eine Urne und reichhaltiger bronzezeitlicher Schmuck, wahrscheinlich von

einem Fürsten.

Eine weitere Sehenswürdigkeit aus der Bronzezeit sind zwei L u r e n,

historische Naturtrompeten, mit 12 bis 14 Tönen. Diese Luren wurden als Paar

gefunden, sie bestehen aus einem Mundstück und mehreren zusammengesetzten

Rohren, die S-förmig gebogen sind. Meist wurden diese Töne den Göttern

geweiht.

Der berühmte Berliner Goldhut, vermutlich gefunden in Süddeutschland, in

Frankreich oder in der Schweiz, aus der Zeit 1200 bis 800 v. Chr., ist der

Hauptanziehungspunkt im Bronzezeitsaal. Es handelt sich um eine zeremonielle

Kopfbedeckung von Priestern.

Dieser 450 g schwere kegelförmige Hut mit Krempe wird durch das außenlie-

gende dünne Goldblech geschmückt. Das Relief mit seinen strahlenförmigen

Symbolen dient wahrscheinlich als eine Art Kalender.

In der E i s e n z e i t begann man, das Material Eisen, härter als Bronze und

leichter zu gewinnen, für Werkzeuge und Waffen zu verwenden. Durch die

Eisenerzverhüttung veränderten sich die Menschen und ihre Kultur auffallend.

Historische Fundobjekte dokumentieren hier im Saal diese Zeit.

Wir verspürten am Ende dieses interessanten, aber auch intensiven Museum-

Besuches eine kleine Anstrengung.

Noch ein kleiner Nachtrag:

Beim Abschied gab uns unser Archäologe noch einen faszinierenden Einblick

über Nachfahren – Vorfahren:

Wenn jeder von uns 680 Jahre zurückblickt, hat jeder Einzelne 8 Milliarden

Vorfahren. Vielleicht sind wir alle miteinander verwandt!?! Gisela Telschow

Ein Besuch des Kulturkreises, zusammen mit unserer Leiterin Frau Grün, im

K e r a m i k - M u s e u m

am 23.10.2014 in Berlin Charlottenburg, Schustehrusstraße 13

Das Museum befindet sich im ältesten noch erhaltenen Bürgerhaus in

Charlottenburg. Friedrich der Große beauftragte 1706 den Bauherrn, Eosander

von Göthe, „Bürgerhäuser“ für Charlottenburg zu entwickeln. 1712 wurde eines

dieser Häuser für den Eigentümer, den Goldschmied Gottfried Berger, fertig-

gestellt.

Nach vielfachem Besitzerwechsel übernahm 1843 Wilhelm Eckmann das

Gebäude, - die Familie wohnte hier 111 Jahre. 1885 gründete der Sohn, Ernst

Eckmann, ein „Tanz-Institut“. Ein ständiger Umbau erfolgte. - Im November

1943, bei einem großen Luftangriff auf Berlin, wurde der Tanzsaal zerstört, das

Page 38: Schlösschen-Post Nr. 57 Winter 2014

38

Bogenmauerwerk seiner Südwand ist bis heute stehengeblieben und zu

bewundern, und auf den Fundamenten des ehemaligen Saales wächst Rasen. Der

kleine Hof und der Garten inmitten der Bebauung sind jetzt ein erholungs--

freundliches Plätzchen. Hier im Garten veranstaltet das Museum alljährlich

Lesungen. -

Nach einem unerlaubten Abrissversuch am 24. Dezember 1983, der von Bürgern

in letzter Minute vereitelt werden konnte, nahm 1985 die Stadt Berlin das

Bürgerhaus in ihren Besitz und vermietet jetzt die Räume an den seit 1990

gegründeten Förderverein „KMB“ – Keramik-Museum-Berlin. Der Keramik-

forscher und Sammler, Herr Theis, wurde zum Leiter des Museums berufen.

Keramik ist ein Oberbegriff für geformte und gebrannte Produkte, die als

Gebrauchs- und Ziergegenstände auch heute noch verwendet werden. Die

Herstellung gehört zu den ältesten Kulturtechniken der Menschheit und trat

erstmals im 9.-8. Jahrtausend v.Chr. auf.

Rund 4000 Objekte des 19./20. Jahrhunderts stammen hier aus dem deutschen

Kulturraum. Wunderschöne keramische Tierplastiken aus Ton und auch aus

Porzellan bewundern wir gleich im ersten Raum: Pferde, Hunde, Katzen,

Pelikane, Schildkröten und ein Braunbär aus Meißen.

Diese meist realistischen Werke wurden von verschiedenen Künstlern in der

ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts geschaffen, unter anderem von Renée Sintenis

(1888-1965): Liegendes Fohlen und liegendes Reh.

Weiterhin werden etwa zehn unterschiedliche Affendarstellungen von

verschiedenen Künstlern gezeigt und in einer Vitrine diverse Eulen. Zwei Eulen,

die sogenannten Stimmungseulen mit ihren drehbaren Köpfen, von dem

Künstler Heiner Hans Körting (1911-1991) aus Thüringen, sind besonders

hervorzuheben. Auch ein Zebra ist zu erwähnen, das uns sehr beeindruckend

anschaut.

Im nächsten Raum blicken wir auf Vasen, Teller, Figuren, Kannen, Tassen, -

realistische und auch abstrakte Arbeiten -, und wir erleben hier eine Welt der

Keramik von verschiedenartiger Schönheit, die von Handwerk und Kunst

geprägt ist.

Besonders beeindruckend ist von Gerhard Marcks (1889-1981) ein „Großer

grauer Krug“ mit symmetrischer Figur, farbige Glasurbemalung. Die Glasur

dient in der Keramik zur Veredelung von Objekten aus Steingut, Steinzeug oder

aus Porzellan.

Die Lüsterglasuren geben stets einen schimmernden Glanz ab. Lüsterkeramik

entstand im 9. und 10. Jahrhundert in Persien und Mesopotamien. Die besonders

schwierig herzustellenden Kristallglasuren haben eine zauberhafte Wirkung.

Ein faszinierendes Werk von der großen Keramikkünstlerin Hedwig Bollhagen

ist eine Vase, die 1937 eine Goldmedaille in Paris erhielt.

Page 39: Schlösschen-Post Nr. 57 Winter 2014

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Ferner ist noch der „Herzkrug“, Bunzlauer Braunzeug, um 1937, zu erwähnen.

Damals, durch ihren Vorzug auf Feuerfestigkeit beliebt, gelten heute diese

Gefäße nur noch als zeitlich schöne Klassiker.

Eine zusätzliche Ausstellung, „Mesokosmos Keramik und Ikebana“, zeigt eine

Vielfalt von Gefäßen für die Japanische Kunst des Blumenarrangierens. Schon

im 6. Jahrhundert, so wird angenommen, besteht Ikebana, eine Zusammen-

führung zwischen kunstvollen Gefäßen aus gebrannter Erde und verschiedensten

Blumen aus der lebendigen Natur….oder auch ein Band zwischen Himmel und

Erde und Mensch. Gezeigt werden hier traditionelle fernöstliche und moderne

keramische Gefäße, auch Wandvasen, die für die Ikebana-Arrangements benutzt

wurden. Sie gehören teils privaten Leihgebern, teils sind es museumseigene

Objekte.

Im Laufe dieser Ausstellung (bis 26.1.2015) werden vier Keramikkünstlerinnen

vorgestellt, außerdem sind auch Fachvorträge vorgesehen.

Die Zeit läuft weiter, aber wir werden bei diesen Museumsbesuchen immer

wieder an die Vergangenheit erinnert. Bei einem kleinen Imbiss tauschten wir

gemeinsam unsere Eindrücke aus. Gisela Telschow

Führung durch die Ausstellung „Die Wikinger“ im Martin - Gropius - Bau in Berlin

Am 20. November besuchte unser Kulturkreis unter der Führung einer

erfahrenen Archäologin die Ausstellung „Die Wikinger“ im Martin-Gropius-

Bau in Berlin -Kreuzberg, die die größte ihrer Art seit 20 Jahren ist und noch

bis zum 4. Januar 2015 dort gezeigt wird.

Mit dieser Ausstellung begaben sich die großen Museen dreier europäischer

Kulturmetropolen, das Dänische Nationalmuseum, das British Museum London

und das Museum für Vor- und Frühgeschichte zu Berlin auf die Spuren der

sagenumwobenen Nordmänner mit spektakulären Ausgrabungsfunden.

Furchterregende Krieger und Eroberer, welterfahrene Seefahrer, Handelsleute,

Bauern und hoch spezialisierte, kunstfertige Handwerker prägten das Bild der

Wikinger, deren Erforschung erst seit einigen Jahrzehnten begonnen hat.

Vom 9. bis zum 11. Jahrhundert n. Chr. dominierten sie den Nord- und

Ostseeraum, reisten nach Russland und bis zum Mittelmeer, zum Schwarzen und

Kaspischen Meer, gründeten Siedlungen an den Küsten Grönlands und

Nordamerikas und selbst Skandinavier, Briten und Iren sehen die Wurzeln ihrer

Nationen in der Wikingerzeit. Mit der Christianisierung ihrer Königreiche

begann ihre Integration in das mittelalterliche Europa.

Im Zentrum der Ausstellung stand das größte 1996 gefundene und für uns im

Lichthof aufgebaute, begehbare Kriegsschiff und Wrack der W i k i n g e r, die

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Roskilde 6 , mit einem gewaltigen Segel und einer Länge von 37 Metern , mit

Platz für 78 Ruderer. Das 1025 n. Chr. für den Kriegseinsatz gebaute

Königsschiff wurde mit acht weiteren Wikingerschiffen erst 1997 in der

dänischen Hafenstadt gefunden. Es muss im Original reich bemalt gewesen sein

und hat vermutlich 240.000 Arbeitsstunden bis zu seiner Fertigstellung

gebraucht. Das Schicksal des Schiffes bestimmte die vier hoch interessanten und

beeindruckenden Themenbereiche der Ausstellung: „ Kontakt und Austausch “,

„Krieg und Eroberung “, „Macht und Herrschaft “ und „Glaube und Ritual“.

Die Welt der Wikinger wurde anhand von über 800 Exponaten und Leihgaben

dargestellt.

Neben dem gezeigten Schiffs- und Kriegsmaterial waren auch seltene Wikinger-

schätze zu sehen, darunter der Goldschatz von Hiddensee aus dem Jahre 927,

der wahrscheinlich einer vermögenden Wikingerin gehörte, der Silberbecher aus

Jelling und der Schatz „Vale of York Hort “, ein Silbergefäß mit 617 Münzen

und 64 anderen Objekten aus dem nordenglischen Yorkshire, die unter anderem

Münzen aus Samarkand, Afghanistan und Nordafrika enthielten, des Weiteren

der Silberhort von Cuerdale, ca. 905 n. Chr. in Lancashire gefunden, bestehend

aus Barren, Armringen und Münzen.

Die „Ulfberht-Schwerter“ beeindruckten mich ganz besonders und zeugten von

Macht und kriegerischer Gewalt ihrer Besitzer.

Aus dem Fund eines Massengrabes von Weymouth (Dorset/England) mit

einzelnen Gebeinen und Schädeln konnten wir Erkenntnisse über unter-

schiedliche Tötungsarten oder gesundheitliche Beeinträchtigungen der

Menschen erhalten.

Boote und Schiffe waren in der Wikingerzeit eng mit der Fahrt ins Jenseits

verknüpft und erlaubten Einblicke in ihre Glaubenswelt. Sie wurde verkörpert

von 60 Göttern, Riesen, Zwergen und anderen übernatürlichen Wesen. Durch

die erforschten Rituale wurde versucht, Einfluss auf die Götter und Walküren zu

nehmen und in die Zukunft blicken zu können.

So wurde die so genannte Hexe von Fyrkat mit Utensilien und Amuletten

bestattet, die auf die Ausübung ritueller Handlungen schließen ließen.

Die Götter namens Odin,Thor und Swantevit sind uns geläufig und in

Erinnerung geblieben.

Es war eine sehr beeindruckende und faszinierende Ausstellung!

„Sie begeisterte, machte uns neugierig und war Grund wilder Träume.

- Sie machte die Vergangenheit lebendig und barg doch unerforschte Rätsel!“ -

Darüber waren wir Ausstellungsbesucher uns alle einig. Renate Hensler-Tresenreuter

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Die Kulturgruppe im Januar und Februar 2015

Donnerstag, den 22. Januar:

Führung durch das wiedereröffnete Kunstgewerbemuseum Donnerstag, den 19. Februar:

Führung durch den wiedereröffneten „Neuen Flügel“

im Schloss Charlottenburg Einzelheiten entnehmen Sie bitte dem Aushang!

Anmeldungen bei Dagmar Grün Tel.: 821 44 53 oder 0160-599 39 14

Gisela Telchow Tel.: 813 38 48

*********************************************

Beratungen, Informationen, Sprechstunden

Behördliche Angelegenheiten: Renate Hensler-Tresenreuter, Tel.: 361 99 78

Sozialrechtliche Angelegenheiten: Heidemarie Mangers, dienstags, 16-18 Uhr

Voranmeldung: Tel.: 650 15 999

Rechtsberatung: RA Andreas Kaatz, (17.00 Uhr) Anmeldung: In der Rezeption

Sprechstunden: Sozialwerk und Förderkreis: Christa Fischer, Mo-Di-Do-Fr 10-16 Uhr

*********************************************

Marathonerlebnis in Berlin

Für mich als begeisterter Rollschuhläufer (Inline-Scater) bildete die 11.

Teilnahme am Berlin-Marathon am 27.September 2014 wieder – wie bei vielen

anderen Teilnehmern aus aller Welt – den sportlichen Höhepunkt des Jahres.

Üben doch diese schnellen, autofreien Straßen durch unsere Stadt eine große

Faszination auf die gut 6000 Freizeitsportler aus. Es ist die weltweit größte und

auch einmalige Veranstaltung im Vergleich mit den großen Metropolen. Gut

250 000 Zuschauer und zahlreiche Musikkapellen feuern die Sportler auf der

schnellen Fahrt durch 10 Bezirke der Stadt kräftig an. Motivation pur, für die am

Ende doch müden Läufer.

Schon der Start selbst, zwischen Brandenburger

Tor und Goldelse ist ein Erlebnis, bei heißen

Rhythmen und gut gelaunten Scatern, erst recht,

wenn sich der große Pulk auf die 42,195 Kilometer

lange Reise begibt. Vorbei an vielen Sehenswür-

digkeiten, lernt man die Hauptstadt im Schnell-

durchgang kennen. Am Wendepunkt Ernst –

Reuter-Platz geht die schnelle Fahrt (meine Durch-

schnittsgeschwindigkeit betrug 22,1 Kilometer pro

Stunde) in Richtung Osten, um hinter dem

Alexanderplatz nach Süden, bis zum Herrmann-

platz zu schwenken.

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In der Gneisenaustraße wartete meine persönliche Verpflegungsstation. Versorgt

mit einer Banane und Apfelschorle, reihte ich mich wieder in den nächsten

Fahrertrupp ein. „Windschattenfahren“ ist erlaubt und außerdem kräftesparend.

Die Fairness verlangt jedoch auch den Wechsel des Führenden. Weiter ging es

Richtung Steglitz – Wilmersdorf entlang des Landwehrkanals zum Potsdamer

Platz, immer wieder angefeuert von zahlreichen Zuschauern. Als das Rote

Rathaus erschien, waren es nur noch knapp zwei Kilometer bis zum Ziel. Dazu

gehörte auch die Straße Unter den Linden, gesäumt mit vielen, vielen jubelnden

Menschen und der Höhepunkt des Marathons, die Durchfahrt durch das

Brandenburger Tor. Vorbei an gutgefüllten Tribünen, konnten wir im Ziel die

verdiente Erinnerungsmedaille, erfrischende Getränke, Obst und Freibier in

Empfang nehmen und stolz über die erzielte Leistung sein.

Einigen Rollschuhläufern war dies nicht vergönnt, denn es lauerten auf der

gesamten Strecke viele Gefahren in Form von kreuzenden Straßenbahnschienen,

unebenen Kanaldeckeln, Schlaglöchern und Rissen in der Fahrbahn sowie

rücksichtslosen Sportlern, und die hatten zahlreiche Stürze auf den rauhen

Asphalt zur Folge. Schutzhelmpflicht und Schutzteile für die Gelenke milderten

zum großen Teil die Verletzungen. Die angeforderten Rettungsdienste waren

schnell vor Ort.

Meine gestoppte Zeit nach gut 42 Km reichte für eine gute Platzierung im

vorderen Drittel von knapp 6000 Läufern, die das Ziel erreichten und ein Beweis

dafür, dass auch 74-jährige Senioren noch lange nicht zum „alten Eisen“

gehören und mit den Jungen mithalten können. Voraussetzung ist jedoch eine

gute, körperliche Verfassung, die man nur mit regelmäßigem Training in Form

von Scaten, Joggen, Radfahren und Gymnastik erwerben kann. Da mir jede Art

von Bewegung Spaß bereitet, dazu gehört auch Wintersport, ist es kein Problem,

fit und beweglich zu bleiben – bis zum nächsten Marathon am 26. September

2015 in Berlin.

Über ein paar aufmunternde Fans an der Strecke würde ich mich freuen.

Ihr Wanderleiter Wolf-Dieter Pätzold

Meine 17. Reise: Ungarn – Budapest – die 80iger

Silvester. Es war ein richtiger Wintertag mit viel Schnee und wir freuten uns auf

ein paar Tage in Budapest.

Wir wohnten in einem sehr alten Hotel, die Tapeten waren dunkelbraun und die

Möbel gewaltig. Das Zimmer war sehr groß und in der Mitte war ein riesiges

Bett, da fehlte nur noch der Baldachin. Der Fußboden war bedeckt mit

wundervollen weichen Teppichen.

Am nächsten Tag machten wir einen Spaziergang durch Buda + Pest. 1873

wurden die seinerzeit selbständigen Städte Buda + Pest zusammengelegt.

Page 43: Schlösschen-Post Nr. 57 Winter 2014

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Interessant fanden wir die Geschäfte, die überwiegend in den schmalen Über-

gängen zwischen den Häusern waren. Wir schrieben das Jahr 1980, und mit

Shoppen war da nicht viel zu machen. Die Geschäfte waren ausgestattet mit

Stoffpantoffeln, bunten Tassen, und ich verließ den Laden mit einem Paket

Papiertaschentücher, eine magere Ausbeute. Wir wollten natürlich das original-

ungarische Goulasch probieren, das war aber ziemlich enttäuschend, die

Zubereitung war doch eine andere.

Dann kam der Silvesterabend. Es wurde übrigens nicht geknallt, solche Sachen

gab es nicht. Die Leute kauften auf der Straße alles was leuchtete und Erwach-

sene sowie Kinder hatten ihren Spaß damit.

Abends gingen wir dann ins Hotel zurück; alles war wunderschön geschmückt

und in einem riesigen Saal spielten (damals noch die Kapelle genannt) fünf

Herren im gesetzten Alter ungarische Weisen. Nur der „Kapellmeister“ (heute

Bandleader) hatte einen Hang zum Trinken, die Musik wurde zusehends

trauriger und als es auf Mitternacht zuging, war der gute Mann nicht mehr da.

Die Kollegen sahen sich genötigt weiterzuspielen, aber lustiger wurde es auch

nicht. Also gingen wir kurzerhand in die 2. Etage, wo sich eine Diskothek

befand und wir endlich unserem Temperament freien Lauf lassen konnten.

Danach ging es nochmal auf die Straße und wir sahen viele Saubermänner, die

an dem frühen Morgen alles wieder wegputzten, so dass die Straßen so sauber

waren als wäre nichts geschehen.

Am dritten Tag gingen wir in eine angesagte Konditorei. Die war einfach riesig,

hohe Decken mit blitzenden Kronleuchtern, viele kleine Tische, übrigens alle

besetzt. Auch in den hinteren Räumen war es nicht anders. Ein über-

dimensionales Kuchenbüfett, das selbst mich begeisterte, erstreckte sich über

zwei Räume. Es war uns aber schnell möglich, einen Platz zu finden; die Leute

waren sehr freundlich und wir rückten einfach mehr zusammen. Es war ja

Neujahr, also Feiertag und man hatte den Eindruck, das Mittagessen war nicht

so gehaltvoll, so dass sich viele Familien zum Kaffee dort trafen, Kuchen gab es

ja im Überfluss. Da wir unsere DM eintauschen mussten, bzw. man nahm sie

sehr gern in Zahlung, hatten wir natürlich einen Preisvorteil und ich habe gegen

meine Gewohnheit ordentlich zugelangt. In einem anderen Raum wurde Klavier

gespielt und ab 17.00 Uhr durfte getanzt werden.

Am nächsten Morgen brachte uns die Taxe zurück zum Flughafen. Übrigens auf

der Hinfahrt fragte uns der Fahrer: „Fliegen Sie von Tegel oder Tempelhof?“;

das waren noch Zeiten. Lilian Bischoff

Schmunzel Ecke

Der Körperumfang des Nilpferdes zeigt, dass vegetarische Kost auch nicht schlank macht.

Page 44: Schlösschen-Post Nr. 57 Winter 2014

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„Sie haben da eine Lücke im Lebenslauf“!? „Das war 2014. Da saß ich längere Zeit am Bahnhof.“

Gefunden Monika Borchert

Der verzagte Baumwollfaden

Es war einmal ein kleiner weißer Baumwollfaden, der von sich glaubte, dass er

so wie er war, zu nichts nutze sei. Ganz verzweifelt dachte er immer wieder, „

Ich bin nicht gut genug, ich tauge zu nichts. Für einen Pullover bin ich viel zu

kurz. Selbst für einen winzigen Puppenpullover reicht es nicht. Für ein

Schiffstau bin ich zu schwach. Nicht mal ein Hüpfseil kann man aus mir

machen. Mich an andere kräftige, dicke, lange Fäden anknüpfen kann ich nicht,

die lachen mich nur aus. Für eine Stickerei eigne ich mich auch nicht, dazu bin

ich zu blass und zu farblos. Ja , wenn ich aus Goldgarn wäre, dann könnte ich

eine Stola verzieren oder ein Kleid….Aber so?! Ich bin zu nichts nütze. Was

kann ich schon? Niemand braucht mich. Keiner beachtet mich.“

So sprach der kleine weiße Baumwollfaden mit sich – Tag für Tag. Er zog sich

ganz zurück, hörte sich traurige Musik an und weinte dazu.

Eines Tages klopfte seine neue Nachbarin an der Tür - ein kleines weißes

Klümpchen Wachs. Das Wachsklümpchen wollte sich bei dem Baumwollfaden

vorstellen. Als es sah, wie traurig der kleine Baumwollfaden war und sich den

Grund dafür erzählen ließ, sagte es: „Lass dich doch nicht so hängen, du kleiner,

weißer Baumwollfaden. Mir kommt da eine Idee: wir beide sollten uns

zusammentun!

Für eine Kerze am Weihnachtsbaum bin ich zu wenig Wachs und du als Docht

zu klein, doch als ein Teelicht reicht es allemal. Es ist doch viel besser, ein

kleines Licht anzuzünden, als immer nur über die Dunkelheit zu klagen!“

Da war der kleine weiße Baumwollfaden ganz glücklich und tat sich mit dem

kleinen weißen Klümpchen zusammen und sagte: „Endlich hat mein Dasein

einen Sinn“.

Wer weiß, vielleicht gibt es in der Welt noch viele kleine weiße Baumwollfäden

und viele kleine weiße Wachsklümpchen, die sich zusammentun könnten, um in

der Welt zu leuchten. Gefunden Monika Borchert

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Veranstaltungen

12. + 13. Dezember (Freitag u. Samstag) 14.30 Uhr:

Weihnachtskonzerte für unsere Mitglieder dargeboten vom

„Berolina Chorensemble Köpenick“

19. Dezember (Freitag) 14.30 Uhr:

Adventskonzert für unsere Mitarbeiter

Gespielt von der „Chorvereinigung CONCORDIA“

27. Dezember 14.30 Uhr:

„Meine Lieblingsgedichte“ Verraten Sie uns Ihr Lieblingsgedicht?

10. Januar 2015 14.30 Uhr:

Festliches Neujahrskonzert mit der Akkordeon-Spielgemeinschaft Neukölln

Reisen Interessenten für Reisen nach Kottenheide/Vogtland und Reisen nach

Apelern/Schaumburger Land im kommenden Jahr (2015) bitte bei Frau

Pudig Tel.: priv. 03370-44577 oder an der Rezeption Namen und Tel. Nr.

angeben. Rückruf erfolgt.

Wir gratulieren.... unseren lieben Mitgliedern und ehrenamtlichen Mitarbeitern

allerherzlichst zum Geburtstag und wünschen ihnen noch

viele schöne Jahre bei bester Gesundheit!

70 Jahre wurden... Frau Christel Tiegs 08. 10. 1944

Frau Ute Sommerfeld 12. 10. 1944

Frau Elke Schilling 11. 11. 1944

Frau Astrid Kemnitz 04. 12. 1944

Frau Jutta Schnauck 08. 12. 1944

Frau Inge Ludwig 14. 12. 1944

75 Jahre wurden... Frau Renate S. Hahne 31. 10. 1939

Frau Marianne Siering 05. 12.1939

Elen Menzel 20. 12. 1939 Frau Christa Nicolas 25. 12. 1939

80 Jahre wurden... Frau Eva Hinke 22.10. 1934

Fr. Gertrud Aschenborn 24.10.1934 Frau Josda Hübinger 12. 11. 1934

Frau Brigitte Kuphal 19. 11. 1934

Frau Renate Mettke 02. 12. 1934

Frau Ingrid Zagerski 08. 12. 1934

85 Jahre wurden... Frau Eva Thiem 03. 11. 1929

Frau Edith Laube 05. 11. 1929

Herr Rainer Ellinger 22. 11. 1929

90 Jahre wurden... Frau Ursula Lapke 04. 11. 1924

Herr Werner Hilprecht 06. 11. 1924

Frau Gudrun Hirche 08. 11. 1924

Frau Helga Schlüter 15. 12. 1924

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91 Jahre wurden... Frau Brigitte Melchior 29. 10. 1923

Frau Ursela Himmer 19. 11. 1923

Frau Elli Krämer 20. 12. 1923

Frau Irene Heller 26. 12. 1923

92 Jahre wurden... Frau Ursula Dienst 04. 10. 1922 Fr. Ingeborg Kotowski 12.12.1922

94 Jahre wurden... Fr.Waltraud Gottschalk 31.10. 1920 Frau Elfriede Lintaler 02. 11. 1920

95 Jahre wurden... Frau Hildegard Gliffe 07. 10. 1919

Frau Helga Lindemann18. 10. 1919

Frau Christine Wessels 30. 10.1919

Frau Gertrud Henschel-Noack

27. 11. 1919

96 Jahre wurde Frau Edith Frieß 21. 12. 1918

97 Jahre wurde Frau Ella Katz 16. 10. 1917

100 Jahre wurde Frau Ruth Querhammer 20. 11. 1914

Sollten wir versehentlich jemanden vergessen oder eine falsche Angabe

gemacht haben, so lassen Sie uns dies bitte unbedingt wissen. Vielen Dank!

Die Redaktion

Wir möchten auch schon allen lieben Mitgliedern und ehrenamtlichen

Mitarbeitern gratulieren, die von Januar bis März 2015 Geburtstag haben.

70 Jahre werden... Frau Monika Schönitz 11.01.1945

Herr Jörg-Günther Palmdorf

11.02.1945

Frau Inge Tiede 02.03.1945

Frau Heide Supper 06. 03. 1945

75 Jahre werden... Frau Heidel Elsholz 27.01.1940

Herr Joachim Jüss 23.02.1940

Frau Regine Rattey 25.02.1940

Frau Karin Meinefeld 01.03.1940

Frau Vera Steinke 11.03.1940

Frau Helga von Kosing 20.03.1940

80 Jahre werden... Frau Brigitte Klemm-Loebel

23.01.1935

Frau Renate Sperling

12.0.1935

85 Jahre werden... Frau Lourdes Lutteroth 04.01.1930

H. Hans-Werner Krakau 24.01.1930

Frau Ingeburg Reh 14.02.1930

Frau Hannelore Reich 17.02.1930

Herr Karl-Heinz Wendler06.03.1930

90 Jahre werden... Frau Burgunde Arndt 03.01.1925

Frau Ursula Löwe 18.01.1925

Frau Käte Wilm 13.02.1925

Frau Ruth Wendler 02.03.1925

Frau Christa Schwarzer 16.03.1925

Frau Edith Schellhammer24.03.1925

Fr. Waltraud Omankowsky 26.03.25

Frau Leoni Rudolph 27.03.1925

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91 Jahre werden... Frau Stefanie Kapuscik 18.01.1924

Herr Helmut Kurras 20.01.1924

Frau Anna-Maria Weil 03.02.1924

Frau Erika Jacoby 11.02.1924

Frau Ursula Rempel 22.02.1924

92 Jahre wird Frau Helga Dreher 02. 03. 1923

93 Jahre werden... Frau Irmgard Heinrich 07.01.1922

Frau Gisela Nawrath 26.02.1922

Frau Helga Kühnel 30.03.1922

Frau Ilse Prestin 31.03.1922

94 Jahre werden... Herr Joachim Ventz 27.01.1921

Frau Ursula Korenke 02.03.1921

Frau Hildegard Grinsch 27.03.1921

95 Jahre werden... Frau Brunhilde Stadermann 05.01.1920

Frau Ursula Pogoda 31.01.1920

Frau Adele Adler 08.02.1920

Frau Frieda Böhler 27. 02.1920 Frau Helene Bretschneider 30.03.1920

96 Jahre wird Frau Dorothea Zwilling 18. 01. 1919

97 Jahre wird Frau Irmgard Wentzel 14. 02. 1918

101 Jahre wird Frau Ellinor Barthel 20. 02. 1914

102 Jahre wird Frau Johanna-Louise Schreiner 10. 03. 1913

Impressum

Herausgeber: Arbeitskreis „Schlösschen-Post" des „Sozialwerk Berlin e. V." Humboldtstr. 12, 14193 Berlin - Grunewald, Tel: 891 10 51/52

Redaktion: Jean Mangers, Christine Bökel-Striebeck, Monika Borchert, Wilfried Neumann

Eigenverlag: Druckerarbeiten: Jürgen Schambach

Beiträge: Lilian Bischoff, Renate Bökel, Christine Bökel-Striebeck, Monika Borchert,

Eveline Harder, Renate Hensler-Tresenreuter, Karin Klippel, Joachim Krüger,

Dr. Hans-Ulrich Litzner, Heidemarie Mangers, Jean Mangers, Klaudia

Neumann, Wilfried Neumann, Wolf-Dieter Pätzold, Barbara Pudig, Peter

Stawenow, Prof. Dr. Herbert Striebeck, Gisela Telschow

Für Aufsätze und Berichte, die mit dem Namen des Verfassers gekennzeichnet

sind, trägt dieser die Verantwortung.

Kleine, nicht sinnentstellende Korrekturen bleiben vorbehalten.

Homepage: Diese Schlösschen-Post-Nummer ist auf unserer Homepage unter

www.sozialwerk-berlin.de unter der Rubrik „Aktuelles“ einzusehen.

An dieser Stelle möchte ich mich bei den Mitglieder der Redaktionskommission und den

Autoren der Schlösschen-Post-Ausgaben 2014

für ihre wertvolle Mitarbeit sehr herzlich danken! Jean Mangers

Redaktionsschluss für die Frühjahrsnummer: 9. März 2015

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