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Abenteuer am Mississippi - Das Rennen Heft 1 - 2011 Geschichten zum Staunen, Lachen & Lernen - www.Schmusanna.de 1

Schmusanna am Mississippi - Das Rennen

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Heft Nummer 1 der Schmusanna Serie

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  • Abenteuer am Mississippi - Das Rennen

    Heft 1 - 2011 Geschichten zum Staunen, Lachen & Lernen - www.Schmusanna.de

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  • schmusannas weltSchmusanna ist ein Gemeinschaftsprojekt der Wohnungsgenossenschaften WG Carl Zeiss eG in Jena und der WBG Einheit in Erfurt. Als erstes genossenschaftsber-greifendes Angebot speziell fr Kinder soll Schmusanna vor allem eines Spa machen und Freude vermitteln: am Lesen, am Lernen und an Geschichten. Schmusanna soll allen Kindern, Eltern, Mitgliedern und Noch-Nicht-Mitgliedern Spannung bereiten und Lust auf einen Hauch von Abenteuer machen.

    Schmusanna ist nicht nur ein Geschichten-heft, sondern beinhaltet zahlreiche weitere Aktivitten, Veranstaltungen und genossen-schaftliche Angebote fr Kinder wie zum Beispiel ein Schmusanna-Kindersparbuch, den Schmusanna-Abenteuerspielplatz, ein Schul-starter-Paket und vieles mehr. Wer sich ber alles rund um Schmusanna auf dem Laufenden halten mchte, kann sich auf der Schmusan-na-Webseite unter www.Schmusanna.de ge-nauer informieren. Wir freuen uns auf Euch!

    Wohnungsgenossenschaft Carl Zeiss eGEmil-Wlk-Str. 13

    07747 Jena

    www.wgcarlzeiss.de

    Wohnungsbaugenossenschaft Einheit eGHaus des WohnensKarl-Marx-Platz 4

    99084 Erfurt

    www.wbg-einheit.de

    Inhalte und Gestaltungwww.grafiker.org

    Jarno MllerSophienstrae 20

    07743 Jena

    E-Mail [email protected]

    Konzept, Illustration, Grafik, Layout, SatzJarno Mller, Stefan Richter, Philipp Khn

    Text und RedaktionIna Ortlepp

    Technische IllustrationSergej Uchatsch

    Herausgeber

  • Wie funktionierteine Dampfmaschine?

    Die Geschichteder Schiff- fahrt

    inhaltsverzeichnis

    2

    18

    28

    48

    Das Rennen

    Wer warRobert Fulton?

    Abenteuer am Mississippi

    54Witze-Ecke -

    Hier gibts was zu lachen!

    Inhalte und Gestaltungwww.grafiker.org

    Jarno MllerSophienstrae 20

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    E-Mail [email protected]

    Konzept, Illustration, Grafik, Layout, SatzJarno Mller, Stefan Richter, Philipp Khn

    Text und RedaktionIna Ortlepp

    Technische IllustrationSergej Uchatsch

  • Mit lautem Knall fiel die Tr hinter Hannah ins Schloss. Und dass du mir heute nicht mehr unter die Augen kommst, sonst setzt es was! drohte der Kneifer, wie sie insgeheim den Besitzer des Waisenhauses nann-ten, dann stampfte er die Treppen hinunter, und Hannah war allein.

    Nun war es nicht so, dass sie nicht daran gewhnt gewesen wre, vom Kneifer auf ihr Zimmer ge-schickt zu werden, aber ausge-rechnet heute, zu Weihnachten, htte sie sich gewnscht, bei den anderen unten im Speise-saal bleiben zu drfen. Nicht, dass es dort sonderlich weih-nachtlich zugegangen wre auer ein paar traurigen Fichtenzweigen auf dem Ess-tisch und einer flackernden, halbkaputten Lichterket-te ber der Tr erinnerte nicht viel daran, dass auch im Waisenhaus Weihnach-ten war. Aber auf den Schokoladenpudding hatte sie sich gefreut! Und nur, weil sie vor den anderen Kindern zum Kneifer ge-sagt hatte, dass zu einem richtigen Weihnachts-fest auch Geschenke gehren, war sie ohne Essen in ihr Zimmer un-ter dem Dach verbannt worden.

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    Abenteuer am Mississippi - Das rennen

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    Kawumm

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    Traurig hockte Hannah sich auf ihr Bett, blickte ins Feuer und beob-achtete, wie die Flammen aufloder-ten und Figuren bildeten. Den Ofen fand sie immer ein bisschen gruselig wie ein groes, dunkles Tier hock-te er in der finstersten Ecke des Zimmers und machte merkwrdige Gerusche, brodelte und zischte, und manchmal knallte es in seinem Innern wie ein Pistolenschuss. Und wenn es in ihrem Zimmer ganz dunkel war, dann sah es

    aus, als stiegen grimmige klei-n e

    G e i s -ter aus den Flammen, die sie durch das kleine grinsende Gitter in der Ofentr sehen konn-te. So hatte sie sich diesen Abend nicht vorgestellt! Und gerade, als sie berlegte, ob sie sich aus ihrer geheimen Vorratsdose einen Keks holen sollte, passierte es

    Ein gewaltiger Windsto lie die Fl-gel ihres Fensters auffliegen. Die Flamme im Ofen loderte auf, als der Wind durchs Zimmer pfiff, und der Vorhang htte beinahe die Kerze vom Tisch gefegt.

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  • Es duftete nach frischen Tannenzweigen und Orangen und raschelte leise, als Hannah es behutsam an sich nahm nicht ohne vorher ihren Kopf aus dem Fenster gestreckt und sich nach allen Richtungen umgesehen zu ha-ben, ob nicht doch jemand drauen stnde und sein Pckchen zurckfordere. Aber weit und breit war niemand zu sehen. Im Schein des Ofens, der ihr jetzt wie ein groer Be-schtzer erschien, untersuchte Hannah das Pckchen genauer. Solange sie sich zurck-erinnern konnte, hatte sie noch nie ein Ge-schenk bekommen, und

    auf diesem hier stand eindeutig ihr Name. Dann hatte wohl niemand etwas dagegen, wenn sie es auspacken und hineinschauen wrde! Sie hatte etwas Mhe, die lange Pa-ketschnur und das viele Papier aufzuwickeln, aber als es ihr gelungen war, staunte sie noch mehr, denn in dem Pckchen lag etwas Groes, Buntes, Weiches unter einem Brief, den Han-nah in der Hoffnung, einen Hinweis auf den Absender des Pckchens zu erhalten, schnell entfaltete.

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    Und als Hannah aufstand, um das Fenster zu schlieen, lag auf dem Fensterbrett ein geheim-nisvolles Pckchen. Es war in braunes Packpapier gewickelt, mit vielen Marken beklebt, und anstelle einer Adresse stand nur Hannah darauf. Und ber der ganzen Stadt lag ein Flimmern und Glitzern wie Feenstaub, das irgendwie von diesem Pckchen auszugehen schien.

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  • Etwas ratlos stand Hannah da den Brief in der einen und die Decke in der anderen Hand. Ihre Oma? Was sollte sie selbst herausfin-den? Und wie war das Pckchen berhaupt zu ihr gekommen? Das alles schien nicht mit rechten Dingen zuzugehen! Hannah betrach-tete die aus bunten Stoffresten zusammen-genhte Decke, die in dem Pckchen gewesen war, und beschloss, ber alles noch einmal

    genau nachzudenken. Schmusanna, murmel-te vor sie sich hin, komisch! Eine Decke mit einem Namen! Sie holte sich einen Keks aus ihrer Vorratsdose, legte sich mit dem Brief in den Schein ihres Ofens und zog sich die neue Decke namens Schmusanna um die Schultern, als pltzlich ein merkwrdiges und noch nie dagewesenes Gerusch sie zusammenfahren lie.

    Der Ofen! Es war, als wrde er sich bewegen Hannah sah es ganz deutlich! Oder waren es nur die Schatten an der Wand? Aber sie hr-te auch ein Atmen etwas Groes, Lebendiges war pltzlich in ihrem Zimmer, Hannah spr-te es! Ihre neue Decke lag auf ihr, weich und warm, und in ihrer Angst zog Hannah sie sich ber den Kopf. Etwas ging vor sich in ihrem Zimmer sie hrte ein Poltern und Knirschen,

    als wrde etwas aus der Wand gerissen,

    der Fuboden wackelte, Putz rieselte herab, und etwas kam auf sie zu. Hannahs Herz hm-merte bis zum Hals, so laut, dass es, so dach-te sie, bis hinunter in den Speisesaal zu hren sein musste. Und dann war es was immer es war bei ihr, und leise, ganz vorsichtig, wurde die Decke angehoben, unter der Hannah sich versteckt hatte. Vor lauter Angst kniff Han-nah ihre Augen ganz fest zu und hoffte aus tiefstem Herzen, dass der Spuk schnell aus ihrem Zimmer verschwinden wrde.

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    A l s der Lrm sich gelegt

    hatte und weiter nichts Schreckliches pas-sierte, wagte Hannah es sich, vorsichtig zwi-schen ihren Fingern hindurchzuschauen, und blickte in zwei freundliche, warme Augen. Vor ihr stand sie traute ihren Augen kaum der Ofen aus ihrem Zimmer! Dafr klaffte an der Stelle, wo er sich normalerweise htte befin-den mssen, ein Loch in der Wand, und im

    Zim-mer sah es ziemlich

    staubig aus. Der Ofen schaute etwas ver-legen drein (wenn man das von einem Ofen sagen kann), und rusperte sich mehrmals. Hallo Hannah!, sagte er mit tiefer, etwas blecherner Stimme, Entschuldige, wenn ich dich erschreckt habe! Ich bin wohl schon ein bisschen eingerostet, was den Umgang mit Menschen angeht. Mein Name ist Fumer.

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  • Hannah verschlug es die Sprache: Vor ihr stand ihr alter Ofen und redete mit ihr! Sie musste sich in den Arm kneifen, weil sie glaub-te zu trumen. Aber noch immer stand er vor ihr und schaute sie erwartungsvoll an. Und be-vor sie sich besinnen und ant-worten konnte, hrte sie den Kneifer die Treppe hinauf-kommen. Hannah!, schimpfte der bereits im Treppenhaus, Was zum Teufel treibst du da oben? Willst du das ganze Haus abreien? Was ist da los?

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  • O je!, flsterte Hannah Fumer zu, du musst dich verstecken! Wenn der Kneifer bemerkt, dass du lebendig bist, gibt es be-stimmt rger! Schnell! Ich versuche ihn aufzuhalten! Fumer schaute sich hilflos im Zimmer um auf der Suche nach einem Versteck, das gro genug war, um ihn ver-bergen zu knnen, whrend Hannah zur Tr rannte, um sie zuzuhalten. Kriech unter mein Bett! rief sie ihm zu, aber sie sah schon selbst, dass Fumer viel zu gro war, um unter ihr Bett zu passen. Whrenddessen versuchte der Knei-fer, in Hannahs Zimmer zu gelangen; er schob und drckte von drauen

    g e -gen die Tr und Hannah

    stemmte sich mit aller Kraft dage-gen. Du unverschmtes Ding! Wirst du mich wohl hereinlassen! Was hast du angestellt? keifte er, und Hannah hatte groe Mhe, die Tr geschlos-sen zu halten. Schnell!, rief sie leise, versteck dich irgendwo! Und whrend der Kneifer immer heftiger gegen die Tr drckte, schlich Fumer auf Zehenspitzen in seine Ecke zurck, hockte sich, so gut es ging, vor das Loch in der Wand und verharrte dort regungslos.

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    Hannaahh!

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  • zen. Nun?!, knurrte der Kneifer, Du willst es mir nicht sagen? Hannah schttel-te stumm den Kopf. Na, vielleicht bringt dich ja die Aussicht auf einen Tag Stubenarrest zum Reden? Ich wollte, stotterte Hannah, ich woll-

    te na ja, es sollte eine berra-

    Es war auch hchste Zeit, denn Hannah konnte die Tr nicht mehr lnger zuhal-ten. Wutschnaubend stand der Kneifer in ihrem Zimmer und schaute sich miss-trauisch um. Was ist hier los?, fuhr er Hannah an, Und wie sieht dein Zimmer aus? Antworte! Hannah trat von einem Fu auf den anderen. Sie wusste nicht, was sie sagen sollte, und schaute statt-dessen interessiert auf ihre Fuspit-

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    Puh!, Hannah lie sich erleichtert auf den Boden sinken, Das war knapp! Zum Glck war er hungrig und hat nicht ge-nauer nachgeschaut! Wenn er das Loch in der Wand bemerkt htte .

    Aber als sie sich umdrehte, war Fumer schon wieder aufgestanden und beugte gerade ihre neue Decke, die die ganze Zeit auf dem Boden gelegen und die sie in der ganzen Aufregung und dem Durcheinander beinahe vergessen hatte. Die Decke kenn ich doch!, rief Fumer, das ist doch die Schmusanna! Wie, die Decke kennst du? Na ja, begann Fumer, hast du dich nicht gewundert, warum du pltzlich verstehst, was ich sage?

    schung werden. Sie wusste selbst nicht, was sie da sagte. So? Eine berraschung? Was denn fr eine berraschung? Etwa eine Bom-be? So, wie es hier aussieht, knnte man das nmlich meinen! Nein, antwortete Hannah, ich wollte blo mein Zimmer aufrumen, und dabei bin ich vom Stuhl gefallen. Vom Stuhl gefallen?, fragte der Kneifer skeptisch, Wieso fllst du beim Aufrumen vom Stuhl? Weil ich auch oben im Schrank

    aufrumen wollte und da bin ich auf den Stuhl geklettert. Hm hm hm, schnaufte der Knei-fer. Na, da hast du ja noch einiges an Arbeit vor dir, wenn ich mich hier so umsehe! Dann nichts wie ran! Und er drehte sich auf dem Absatz herum und strmte zur Tr unten wartete nmlich sein Weihnachtsbraten, und den wollte er sich keinesfalls entgehen las-sen.

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  • Hannah war verblfft. Wie konnte das sein? Sollte sie jahrelang mit einem lebendigen, sprechenden Ofen zusammengewohnt und davon die ganze Zeit nichts bemerkt haben? Komisch, sagte sie, was hat denn die De-cke damit zu tun?. Die Decke! Was hatte in dem Brief gestanden? Den Rest wirst Du bald selbst herausfinden. Sollte das heien,

    die Tatsache,

    dass pltzlich ein sprechender Ofen in Ihrem Zimmer unterwegs war, hatte etwas mit ihrer neuen Decke zu tun? Hannah beschloss, ber diese Sache spter nachzudenken, und wand-te sich wieder Fumer zu.

    So, sagte sie, du redest also! Was erzhlst du denn so den ganzen Tag? Na ja, antwor-tete Fumer, kommt darauf an. Am liebsten

    erzhle ich natrlich von meinen Abenteuern!

    Du hast Abenteuer er-lebt? Hannah kicherte. Was denn fr welche? Hast du dem Kneifer den Zylinder versengt, wenn er dich mit Holz vollgestopft hat? Das auch! sagte Fumer bescheiden, Aber das meinte ich nicht. Ich meine die Zeit, als ich noch zur See gefahren bin. Hannah wurde ganz aufgeregt.

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    Du bist zur See gefahren? Fumer nickte. Dann ffnete er seine Ofenklappe und holte eine alte, verbogene Schraube heraus. Die-

    se Schraube hier, begann er, ist nicht ir-gendein Stck Metall. Sie war Teil des ersten Dampfschiffes, auf dem ich meinen Dienst verrichtet habe.

    Erzhl, erzhl, erzhl! bettelte Hannah, und Fumer machte es sich bequem und begann zu erzhlen. Als ich noch ein junger Ofen war, begann er, habe ich als Heizer auf einem

    Dampfschiff gearbeitet.

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  • Damals waren Dampfschiffe eine ganz neue Erfindung. Noch nie zuvor hatte es Schiffe ge-geben, die von Maschinen angetrieben wurden.

    Auch ich war neugierig und wollte mir die neue Wundermaschine mal genauer anschauen. Und als ich im Hafen stand, wurde ich von einem

    freundlichen jungen Mann angesprochen. Er sagte, sein Name sei Robert Fulton und er sei der Erfinder dieses Schiffes. Wie sich her-ausstellte, wurden gerade Mnner gesucht, die im Kesselraum arbeiteten, und der junge Mister Fulton meinte, ich sei genau der rich-tige fr diese Arbeit.

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    Also, mein lieber Mon-sieur Fumer, sagte Mr. Fulton gerade, dann sind wir uns ja einig! Morgen frh legen wir ab. Ich muss zuvor zwar noch eine Klei-nigkeit erledigen, aber gehen Sie nur schon einmal an Bord und machen Sie sich mit dem Boot vertraut! Ich komme dann nach und ma-che Sie mit dem Rest der Mannschaft be-kannt!

    Hannah hpfte vor Freude. Sie wollte ge-rade mit Fumer an Bord gehen, als sie von Fulton zurckgehalten wurde. Halt, Kleine!, rief der, Du nicht! Fr kleine Mdchen ist das viel zu gefhrlich! Mein Boot ist noch nie gefahren, und da knnte viel zu leicht etwas passieren! Ach Menno!, sagte Hannah, Ich

    1803 am Mis

    sissippi...

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    wollte doch mitfahren! Aber Fumer trstete sie: Macht nichts!, flster-te er ihr ins Ohr, ich schmuggel dich schon an Bord. Hier, versteck dich in einem der Fsser da drben, dann trag ich dich mit rein. Und er hob Hannah in eines der leeren Fsser, die am Rand des Kais standen.

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    Kaum hatte er das getan, wurde er von Fulton noch einmal zu sich gerufen. Lieber Freund, sagte dieser, ich habe mir berlegt, dass ich meinen Weg gern in Ihrer Gesellschaft zurcklegen wrde. Die Angelegenheit ist etwas heikel, und da knnte ich Ihre Unter-sttzung gut brauchen! Ich erklre Ihnen al-

    les unterwegs. Ja, gern, brummte Fumer, aber zuvor muss ich mich noch um mein Fass kmmern! Ach was, Ihr Fass! Darum mssen Sie sich nicht kmmern das wird selbstver-stndlich fr Sie erledigt. Und er zog Fu-mer am Arm mit sich fort. Aber mein Fass!, rief dieser verzweifelt, und als er ber die

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  • Robert Fulton war ein US-amerikani-scher Ingenieur und Erfinder. Er lebte von 1765 bis 1815 und machte zahlreiche Erfindungen, unter anderem auch eines der ersten dampfbetriebenen Schiffe der Welt, einen Raddampfer namens Clermont, der als Linienschiff zwischen den nordamerikanischen Stdten New York und Albany eingesetzt wurde. Die Clermont legte die 300 Meilen lange Strecke innerhalb von 32 Stunden zu-rck.

    Fulton, der auf einer Farm geboren wur-de, interessierte sich schon als Kind fr Maschinen. Bereits mit 13 Jahren machte er seine erste Erfindung ein handbetriebenes Schaufelrad fr das

    Fischerboot seines Va-ters. Trotzdem wollte er zu-nchst Knst-ler werden und konnte vom Erls seiner Zeichnungen und Bilder sogar seine Familie un-tersttzen.

    Im Alter von 23 Jah-ren bereiste er Europa.

    In Paris begann er 1797,

    Mathematik und Che-mie zu studieren. Hier lernte er

    auch seinen spteren Geschftspartner Robert Livingston kennen, der damals Botschafter der USA in Frankreich war. Gemeinsam mit ihm machte er auf der Seine erste Versuche mit seinem neuen Dampfschiff das aber leider sank.

    Whrend Fulton sich in Paris aufhielt, war dort Revolution, und so verlie er schlielich die Stadt, heiratete und bekam vier Kinder. 1807 grndete er mit seinem Freund aus Paris die erste Dampfschifffahrts-Gesellschaft Nord-amerikas.

    Fulton starb 1815 im Alter von 49 Jah-ren und liegt in der Trinity Church in New York City begraben.

    robert fulton

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  • Schulter zu-rckblickte, sah er, wie die Fsser vom Kai weggetragen wurden in Richtung Stadt. Halt! rief er und wollte hinterherrennen, wurde aber von Fulton zurckgehalten. Kom-men Sie mit mir, Monsieur Fumer, das ist die falsche Richtung. Und machen Sie sich wegen Ihres Fasses keine Sorgen wir haben jede Menge Fsser an Bord. Da wird sich schon ein passendes fr Sie finden. Und er zog Fumer mit sich fort.

    Hannah sa indessen in ih-rem Fass und wunderte sich so lang war ihr der Weg an Bord gar nicht erschienen! Sie sprte, dass jemand sie trug und hrte den Trger unter der Last schnaufen. Fu-mer?, flsterte sie, bist du das? Aber als sie keine Antwort erhielt, beschloss sie, sich lieber still zu verhalten. Sie hrte, wie die Gerusche um sie herum sich vernderten;

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  • die des Hafens wurden immer leiser, stattdessen hrte sie Stimmengewirr, Pferde- und Eselsgeschrei und das Rollen zahlreicher Wagenrder. Nach einer ganzen Weile wurde ihr Fass schlielich abgesetzt, und Hannah vernahm ganz dicht neben sich eine unbekannte Stimme.eine unbe-kannte Stimme.

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  • Isch bresch die erzen der stolzes-ten Fraun, weil isch so schtrmisch und so leidenschaftlisch bin! trl-lerte Monsieur le Cornichon, seines Zeichens Statthalter des franzsi-schen Knigs, gerade mit gespitzten Lippen vor sich hin, whrend er sich eitel vor einem mannshohen Spiegel hin und her drehte und umstnd-lich mit seiner riesigen Percke hantierte. Monsieur le Cornichon war ein dicker kleiner Mann mit kurzen Armen, der sich viel auf sein gutes Aussehen zugute hielt und trotz des schwlen Klimas am Mississippi immer nach Pari-ser Mode gekleidet war. Er trug stets Absatzschuhe und einen altmodischen Kragen, und er hatte eine Schwche fr spa-nische Oliven. Jh wurde er jedoch aus seinen Trumereien gerissen, als das Fass mit Han-nah darin unsanft abgesetzt wurde.

    Hier, Mister Cornichon, Ihre Lieferung! Frisch aus dem Hafen, eben eingetrof-

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    In der Villa des Stadthalters

  • fen Ihre Lieblingsoliven. Drei Fs-ser, wie bestellt. Bon, bon! nselte eine hochnsige Stimme, Isch abe misch schon gefragt, wie lange es noch dauern soll. Wollen Sie misch etwa ausungern? Drei Tage ohne et-was ordentlisches zu essen es war die lle! Ja, das tut mir leid das Schiff ist auf dem Weg hierher in eine Flaute geraten und deshalb mit etwas Versptung eingetrof-fen. Das ist eben so auf See, da kann man nichts machen! Aber nun ist die Lieferung ja da. Wurde aber auch Zeit! Nun, da will isch misch nischt lnger beschweren!

    Hm, kstlisch! Meine Oliven wie konnte isch nur so lange ohne sie auskommen!, murmelte Monsieur le Cornichon vor sich hin, steckte

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    Als Hannah durch die Ritzen des Fasses sphte, htte sie beinahe losgekichert, aber als sie den dicken Monsieur zielstre-big auf sich zukommen sah, bekam sie doch einen Schrecken.

    die Hand in das Fass und landete mit ihr direkt auf Hannahs Nase! Nan?! Was ist das?, brummelte er, whrend er in Hannahs

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  • Gesicht herumtastete, Das ist aber merkwrdisch! Geistesge-genwrtig fasste Hannah unter sich, griff sich ein paar der merkwrdigen runden Dinger, auf denen sie die ganze Zeit gesessen hatte, und hielt sie so, dass sie dem gefrigen Monsieur genau unter die Finger kamen. Damit war sie zunchst auer Gefahr, denn Monsieur le Cor-nichon steckte sie sich

    gleich alle

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    auf einmal in den Mund und war erst einmal mit Mmmhhs!, Ahhs! und Superb!-Rufen beschftigt. Und bevor er seine dicken Finger wieder in das Fass stecken konnte, wurde an die Tr geklopft, und ein Diener meldete Besuch an Ein Mr. Fulton und Begleitung, die eine neuartige Maschine erfunden htten. Nun, sagte Monsieur le Cornichon huldvoll, isch lasse bitten!

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    Und herein kamen der junge Mr. Fulton und Fumer! Guten Tag, Monsieur le Cornichon! sagte Mr. Fulton hflich, whrend er sich ver-beugte, wie ich eben erfahren habe, ist Ihre Oliven-Lieferung versptet eingetroffen! Ich htte da eine Erfindung, die solcherlei Ver-sptungen unmglich macht! Was fr eine

    Erfindung soll das sein?, fragte Monsieur le Cornichon spttisch, Etwa eine gigantische Windmaschine? Dabei blies er seine Backen auf und schlabberte mit seinen fetten Lippen.

    Etwas noch besseres!, entgegnete Mr. Ful-ton. Es handelt sich um einen neuartigen

    Antrieb, der Schiffe unabhngig vom Wind macht und sie unablssig vorwrtstreibt! Nun, das msste ja ein Wun-dermaschinchen sein, wie es die Welt noch nicht ge-sehen hat! So etwas kann isch mir nischt vorschtel-len. Sie wollen misch wohl auf den Arm nehmen? Keineswegs, Monsieur le Cornichon! Schauen Sie selbst, an dieser Stelle hrte Hannah, wie Papier entrollt wurde, hier, meine Dampfmaschine mit Schau-felrad-Antrieb! Dampf!?, prustete Monsieur le Corni-chon, Wie soll das gehen?

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    Mein lieber junger Freund,

    isch werde Ihnen zeigen, was man mit Dampf machen kann! Er steckte sich ge-nsslich eine dicke Zigarre in den Mund und blies Mr. Fulton den Rauch ins Gesicht. Das ist das einzige, was man mit Dampf machen kann, sonst nischts!

    Aber Monsieur, mit Zigarren hat das nichts zu tun! Bedenken Sie, was ein solcher wind-unab-hngiger Antrieb Ihnen fr Vor-teile verschaffen knnte! Nicht nur der Fernhandel wrde bes-ser funktionieren, auch die kai-serliche Kriegsmarine wre ihren Gegnern an Geschwindigkeit weit berlegen! Ich bin mir sicher, Ihr oberster Dienstherr wre sehr begierig, diese Erfindung in die Hnde zu bekommen. Wrklisch? Glauben Sie das im Ernst? Das isch nischt lache! Sie aben wohl unser

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  • neues Schiff noch nischt gese-hen, wie? Da mssten Sie schon schneller sein als der Wind, und das ist un-mglisch!

    Aber natrlich! Ich gebe Ihnen mein Wort, dass ich mit meinem Dampfschiff schneller mein Ziel errei-che als das schnellste Ih-rer Segelschiffe! Sollte

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  • macht!, Mr. Fulton schlug ein. Und wenn ich verliere, bekommen Sie von mir eine ganze Ladung feinster spani-scher Oliven! Und zu Fumer gewandt raunte

    er diesem zu Diese Wette habe ich so gut wie gewonnen!

    das der Fall sein, lieber junger Freund, dann aben Sie gewonnen und isch kaufe Ihre komische Dampf-Erfindung. Abgemacht? Abge-

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  • Die DampfmaschineEin Dampfschiff oder auch Dampfer ist ein Schiff, das von einer Dampf-maschine angetrieben wird.

    Dampfmaschinen sind Maschinen, die mit heiem Dampf betrieben werden. Die Erfindung der Dampfmaschine und ihr Einsatz in Fabriken, Bergwerken, Schif-

    fen und Eisenbahnen lutete ein neues Zeitalter ein die Industrialisierung. Weil Dampfmaschinen auf einem recht einfachen Prinzip beruhen, konnte man sie an vielen verschiedenen Orten und in verschiedenen Maschinen als Antrieb einsetzen. Deshalb verbreiteten sie sich sehr schnell um die ganze Welt.

    Die erste funktionsfhige Dampfma-schine wurde 1712 von Thomas Newco-men erfunden. Diese Maschine wurde als Pumpe in Bergwerken eingesetzt. Weil sie aber nicht sehr wirkungsvoll

    arbeitete, wurde sie um 1769 von James Watt verbessert. Diese Verbesserung war so gut, dass heute oftmals James Watt als eigentlicher Erfinder der Dampfma-schine gilt.

    Schwung- und Antriebsrad

    Pleuelstange

    Zylinder

    Kolbenraum

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  • Zylinder

    In einer Dampfmaschine wird mit Feu-er und Wasser heier Dampf erzeugt. Dieser Dampf dehnt sich aus und wird dann zum Antrieb der Maschine genutzt. Das funktioniert so:

    Wasser erhitzt sich und wird zu Dampf, der sich ausdehnt. Das knnt ihr selbst gut beobachten, wenn zum Bei-spiel ein Topf mit kochendem Wasser auf dem Herd steht und pltzlich der Topfdeckel anfngt zu hpfen.

    hnlich ist es auch in einer Dampf-maschine das im Kessel befindliche Wasser wird mit Feuer erhitzt und zum Kochen gebracht. Der entstehende Wasserdampf dehnt sich aus und wird durch Leitungen in den Kolbenraum ge-

    lenkt. Dort drckt er den Kolben in eine Richtung.

    Am Kolben ist eine sogenannte Pleuel-stange befestigt, welche wiederum ein Schwungrad bewegt. Wenn du nicht ge-nau weit, was eine Pleuelstange ist, kannst du auf der Abbildung auf die-ser Seite nachschauen. Die Pleuelstange bertrgt die Auf- und Ab-Bewegung des Kolbens auf ein Schwungrad und wan-delt diese Bewegung so in eine Kreisbe-wegung um das Rad wird durch die Bewegung des Kolbens gedreht und kann nun verschiedenste Maschinen antreiben.

    Auerdem sind an den Leitungen und Kolben unterschiedliche Ventile ange-bracht. Mit diesen kann die Menge des ein- und ausstrmenden Dampfes regu-liert und gesteuert werden, zum Beispiel, um die Geschwindigkeit der Maschine zu erhhen oder zu verlangsamen.

    SchwungradPleuelstange

    Zylinder

    Kolben

    Dampfzufuhrund -auslass

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  • Robert Fultons erstes Schiff

    hie Clermont. Es erreichte eine Geschwindigkeit von 4,5 Knoten

    (das sind ca. 8,3 km / h, ein sehr zgiges Geh-Tempo), was fr damalige Verhltnisse unglaublich schnell war! Die Clermont konnte dank meiner Heizkraft bis zu 50 Passagiere befrdern und befrderte Tag und Nacht Passagiere ber den Hudson-River. Die von ihm erfundenen Dampfschiffe waren die

    ersten funktionierenden Dampf-schiffe der Welt!

    Bevor 1827 der sogenannte Schiffspro-peller erfunden wurde, wurden Dampf-schiffe mit einem oder mehreren groen Schaufelrdern angetrieben, bis sich ab 1836 die Schiffsschraube immer mehr durchsetzte.

    Unser Freund und Erfinder Robert Fulton erfand 1807 sein erstes Dampfschiff, zu dem er auch ein Patent bekam.

    Die ersten Dampfschiffe waren brigens noch zustzlich mit Segeln ausgestat-tet, und der bergang vom Segel-zum Dampfschiff dauerte einige Jahrzehn-te. Erst 1889 wurde der erste Hochsee-Dampfer ganz ohne Segel in Dienst ge-stellt ein Schiff namens Teutonic! Damit vertraute man erstmals allein auf die Kraft der Maschinen, auf das Geschick des Konstrukteurs und auf die zahlreichen Heizer und Kohlentrimmer, die unter extremen Bedingungen im Ma-schinenraum arbeiteten und die riesigen Kessel von Hand befeuern mussten.

    Heute werden die meisten Schiffe mit Dieselmotoren angetrieben, aber die Funktionsweise der Dieselmotoren ist im-mer noch hnlich wie die einer Dampf-maschine.

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  • Hannah sa noch immer in Monsieur le Cor-nichons spanischen Oliven gefangen und sah keine Mglichkeit, unbemerkt zu entkommen. Dabei wre sie so gern mit den beiden mit-gegangen! Aber kaum hatten Mr. Fulton und Fumer den Raum verlassen, als schon der nchste Besucher eintrat. Ah! Sie kommen wie gerufen! rief Monsieur le Cornichon, Gerade war hier so ein verrckter Erfinder mit einem Monstrum von Diener Sie mssen Ihnen noch begegnet sein! Dieser Verrckte meint doch tatschlich, er knne misch be-siegen und ein schnelleres Boot bauen als das neue Patrouillenboot der kaiserlichen Mari-ne! Das darf nischt passieren, sonst bin isch

    blamiert! Isch abe gerade 20 neue Boote

    beschtellt und dafr sehr viel Geld bezahlt. Unter kei-nen Umstnden darf dieser Fulton die Wett-fahrt gewinnen! Sorgen Sie dafr und isch werde misch wie immer erkenntlisch zeigen! Natrlich, Mister Cornischong! krchzte eine unangenehme Stimme, Sie knnen sich wie immer auf mich verlassen! Das Schiff wird wegen eines bedauerlichen Unfalls sein Ziel nicht in einem Stck erreichen. Schreck-lich, wenn die Leute zu fortschrittsglubig sind! Und dann lachten Monsieur le Cornichon und sein unheimlicher Besucher aus vollem Halse. Ha, isch sehe die Schlagzeile schon vor mir: Schrecklisches Schiffsunglck auf dem Mississippi. Junger Erfinder jagt Boot in

    die Luft!

    Wenige Minuten spter

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  • Au weia, dachte Hannah, ich muss unbedingt Fumer und Mr. Fulton warnen! Wie komme ich blo hier weg? Die unangenehme Stimme war ihr seltsam bekannt vorgekommen, doch auer einem Schatten konnte Hannah nicht er-kennen, zu wem sie gehrte, und im Moment hatte sie auch kein Bedrfnis, ihr Versteck zu verlassen, um genauer nachzuschauen. Fieberhaft berlegte sie, ob sie wohl jemals unbemerkt aus diesem Fass herauskme, da der unheimliche Besucher hatte sich gerade verabschiedet bot sich ihr endlich Gelegen-heit zur Flucht. Monsieur le Cornichon hatte nmlich, kaum dass sein Gast gegangen war, erneut Appetit nach Oliven versprt und war an das Fass herangetreten. Nun, nach soviel Aufregung, kann isch eine kleine Schtrkung gebrauchen! brummelte er, hob den Deckel

    des Fasses hoch und entdeckte Hannah.

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  • a alors!?, keifte er, Was treibst du in meinen Oliven? Du gefriges kleines Ungetm! Scher disch fort! Das lie Hannah sich nicht zweimal sagen! So schnell war sie in ihrem Leben noch nie aus einem Versteck herausgeklettert und auch schon halb die Treppe hin-unter, noch immer die Schimpftira-de von Monsieur le Cornichon hinter sich. So eine nverschmteit! Alles verdorben! Isch werde den Liefe-ranten persnlisch auf Schadener-satz verklagen! Hannah rannte, so schnell sie konnte, bis sie nichts mehr von Monsieur le Cornichons Geschrei hrte, und blieb erst stehen, als der Fluss ihr den Weg versperrte. Weiter hinten sah sie Fultons Schiff vor Anker liegen, und als sie nher kam, konnte sie auch Fumer erkennen, der vllig niedergeschlagen auf einer Kiste sa und von Mr. Fulton getrstet werden musste.

    Monsieur Fumer, nun beruhigen Sie sich doch! Wenn wir dieses Rennen gewinnen, be-kommen Sie eine ganze Schiffsladung voller Fsser bester Qualitt, Ehrenwort! Aber

    das war ein ganz besonderes Fass, sozusa-gen unersetzlich! Ich war persnlich dafr verantwortlich und nun ist es weg. Ich kann nicht von hier weg ohne dieses Fass! Und

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    Fumer sttzte den Kopf in die Hnde und seufzte tief. Als Hannah seine vertraute Ge-stalt erblickte, machte ihr Herz vor Freude einen kleinen Hpfer. Sie beeilte sich, zu ihm zu kommen, und rief schon von weitem, noch ganz auer Atem: Mister Fulton! Fumer! Ich muss euch etwas Wichtiges sagen!

    Hannah! rief Fumer berglcklich, Du Goldkind!

    Wo kommst du her? Ach, lass dich umarmen! Ich hatte schon geglaubt, du seist verloren-gegangen! Und er schloss Hannah in seine Arme. Mister Fulton, sagte er dann, zu sei-nem neuen Bekannten gewandt, ohne Hannah komme ich nicht mit! Ich bin der einzige, den sie hat, und ich kann sie hier nicht allein zu-rcklassen!

    Und ich habe gerade etwas er-fahren, das ihr unbedingt wissen solltet. sagte Han-nah, zu Mr. Fulton gewandt, Der feine Herr Cornichon ist nmlich ein Schwindler! Er will gar nicht, dass Ihre Erfindung gewinnt, und hat jemanden angeheuert, der das Schiff kaputtmachen soll! Na, das soll erst mal einer versuchen! entgeg-nete Mr. Fulton selbstbe-wusst, aber dann wirkte er doch ein wenig verunsi-chert und schaute Hannah

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  • und Fumer an. Was

    meint ihr? Knnen wir das Rennen gewin-nen? Also, Mister Fulton, wenn Sie mich fragen wir kriegen das hin! Machen Sie sich wegen des Schiffs keine Sorgen, wir werden das Ding schon nach Hause fahren. Also, abgemacht, Monsieur Fumer! Mr. Fulton schttelte erleich-tert Fumers Hand, Ich freue mich, Sie und Ihre reizende Begleitung an Bord begren zu drfen. Wenn Sie so gut auf mein Schiff aufpassen wie auf Ihr kleines Mdchen, dann mache ich mir keine Sorgen, dass wir heil an-kommen! Und auch wegen des Fasses wird sich eine Lsung finden. Ach, wissen Sie, entgegnete Fumer, wenn ich genauer darber nach-denke, ist das Fass wirklich nicht so wichtig!

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  • An diesem Abend durfte Hannah lange aufbleiben. Gemeinsam mit Mr. Fulton und Fumer schmiedete sie Plne, wie man die meiste Zeit sparen und am schnellsten ins Ziel gelangen knnte. Mr. Fulton mach-te sich vor allem wegen der Sandbnke und der flachen Stellen im Flussbett Sorgen, aber Hannah hatte hauptschlich wegen des unheimlichen Besuchers in Monsieur le Cornichons Haus Bedenken. Sie berichtete noch einmal in allen Einzelheiten von dem Gesprch, dass sie unfreiwillig belauscht hatte, als sie im Olivenfass sa, und sie beschlossen deshalb, besonders wachsam zu sein.

    Dann erzhlte Mister Fulton, wie er als Junge auf der Farm seines Vaters seine ersten Ex-perimente gemacht hatte und was dabei alles schief gelaufen war Denkt euch nur, sie hat-ten mir sogar einen Spitzna-men gegeben Quecksilber-Bob nannten sie mich! und sie verbrachten noch einen ausgelassenen Abend mitei-nander. Niemand bemerkte, dass in dieser Nacht noch andere, unheimliche Dinge vor sich gingen

    Abends am La

    gerfeu

    er

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  • Am nchsten Morgen dem Tag des Rennens war Hannah schon frh auf den Beinen. So einiges musste noch verstaut und befestigt werden, alles wurde geputzt und gewienert Wir wollen doch hbsch aussehen, wenn wir ber die Ziellinie fahren! Und Fumer war, seit er Hannah wiedergefunden hatte, ganz aus dem Huschen; er trllerte und tnzelte ausgelassen ber das Schiff und freute sich riesig auf das bevorstehende Abenteuer.

    Schlielich war alles an Ort und Stelle und das Rennen konnte beginnen.

    M r . Fulton, lie sich pltzlich eine arrogante Stimme vernehmen Sie werden sisch eute vor der ganzen Welt blamieren! Und nischt nur das Sie werden mir eine ordentlische Ladung Oliven besorgen mssen! Der dicke Monsieur le Cornichon hatte es sich nicht nehmen lassen, persnlich zum Bootssteg zu kommen, um bei der Abfahrt dabei zu sein. Als er Hannah entdeckte, rmpfte er die Nase. Da ist ja meine kleine Oliven-Diebin! fuhr er Hannah an, Was ast du ier verloren? Ein ganzes Fass Oliven ast du mir verdorben. Und, zu Mister Fulton gewandt Isch wuss-

    te gar nischt, dass Sie auch Gesindel mit an Bord nehmen, Mister Fulton. Aber damit Sie wissen, welsche Sorte Oliven Sie kaufen mssen, aben Sie ier schon eine kleine Vor-geschmack! Isch wollte das Fass sowieso gerade dem ndler zurckgeben, aber wie isch sehe, aben Sie greren Bedarf mit Ih-rer gefrigen Olivendie-bin an Bord. Gute Fahrt! Und zwei Trger setzten Hannahs altes Olivenfass auf dem Schiffsdeck ab. Igitt!, dachte Hannah,

    Am nchsten Morgen

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  • was sollen wir denn damit? Ich ess

    doch keine Oliven, und schon gar nicht, wenn ich vorher darin gesessen habe!

    Mister Fulton aber wandte sich freudestrah-lend Fumer zu, Sehen Sie, Monsieur Fumer, sogar Ihr Fass haben wir nun zurck! Nun steht der Abfahrt ja nichts mehr im Wege. Fumer brummelte verschmt etwas wie Wre ja gar nicht ntig gewesen, danke

    schn, und trat verlegen von einem Fu

    auf den anderen. Also, Mister Fulton, er-klrte Monsieur le Cornichon die Regeln, der Startpunkt liegt flussabwrts in der groen Biegung des Flusses da unten. Sie fahren los, sobald sie den Knall der Kanone ren. Das Rennen geht flussaufwrts bis zu meinem Pa-lais. Isch werde Sie erwarten. Alors seien Sie pnktlisch! Und er wippte auf seinen Fer-sen auf und ab wie ein Gummiball.

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  • Dann legten sie ab Richtung Start, der dicke Monsieur wurde immer kleiner und kleiner, und Hannah freute sich auf das Wettrennen.

    Ihr blieb aber nicht viel Zeit zum Nachden-ken, denn kaum waren sie am Startpunkt an-gekommen, fiel auch schon der Startschuss.

  • So, mein lieber Monsieur Fumer, sagte Mr. Fulton, nun liegt unser Schicksal in Ihren Hnden. Passen Sie gut auf mein Schiff auf; es ist ein hochempfindlicher Prototyp und noch nie unter voller Leistung gefahren! Ich werde es behan-deln wie ein rohes Ei! versprach Fumer und verschwand im Maschinenraum.

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  • Aber es waren keine zwei Minuten vergangen, als er schon wieder seinen Kopf aus der Luke steckte und rief Kommt mal schnell hier stimmt was nicht! Er hielt ein dickes Holz-scheit in seinen Hnden und fuchtelte damit herum. Hier hat uns jemand einen Streich

    gespielt, Mister Fulton, das sehe ich., sagte er, nachdem alle in den Kesselraum gerannt waren. Das Holz ist vllig durchnsst, das brennt nie! Und wirklich, das am Vortag noch trockene Holz tropfte vor Nsse und war zum Heizen nicht zu gebrauchen.

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  • O je! Das fngt ja gut an. Wie soll ich denn nun das Rennen gewinnen? Mr. Fulton war vllig ver-zweifelt. Wie konnte das nur geschehen? Han-nah war auer sich. Sie konnte sich schon denken, wer das gewesen war! Wenn sie blo wsste, an wen die Stimme sie erinnert hatte, dann wrde ihr schon noch einfallen, welcher Bsewicht ih-nen hier Wasser in ihr Schiff gekippt hatte! Aber das half ihnen im Moment auch nicht wei-ter. So eine Gemeinheit!, dachte sie zornig, Was machen wir nur? Da fiel ihr ein, dass sie im Waisenhaus immer ihr Brennholz oben in einem speziellen Fach ihres Ofens getrock-net hatte, bevor sie es ins Feuer warf. Mo-ment mal!, rief sie aus, Fumer! Du kannst das Holz doch in deinem Bauch trocknen! Ja! Das ist es! Mr. Fultons Stimme ber-schlug sich fast, Dass ich nicht selbst da-

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  • rauf gekommen bin! Monsi-eur Fumer wenn Sie so freundlich wren Und er reichte Fumer feier-lich ein Holzscheit, das dieser sogleich hinter seine Ofenklappe steck-te. Hannah, du bist groartig! Damit knnten wir doch noch gewinnen. Oder, Monsieur Fu-mer, was meinen Sie? Knnte gehen, ant-wortete Fumer, wenn ich alles rechtzeitig trocken kriege. Aber trotzdem wird es ne knappe Geschichte!

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  • Das stimmte. Denn als Hannah und Mr. Fulton an Deck zurckkehrten, war das gegnerische Patrouillenboot schon fast auer Sicht. Au

    weia, dachte Hannah, nun aber fix! Und sie rannte zurck zu Fumer, der immer noch mit der Holztrocknung beschftigt war.

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  • Schneller, Fumer, du musst es schnel-ler trocknen! Die anderen haben schon einen Riesen-Vorsprung! Schneller gehts aber nicht, ant-wortete Fumer nieder-geschlagen, es trocknet so lange wie es trocknet. Dann schmeien wir solan-ge eben das blde Oliven-Fass ins Feuer, Hauptsache, es brennt. Gesagt, getan. Fumer packte das Fass mit Monsieur le Cornichons zerquetschten Oliven und stopfte es in den Kessel der

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  • Dampfmaschine. Kaum hatte das Fass Feuer gefangen, machte das Schiff einen solchen Sprung vorwrts, dass es Hannah beinahe von den Beinen gerissen htte. Es setzte sich in Bewegung und nahm mit voller Kraft die Ver-folgung auf.

    Es wurde auch hchste Zeit, denn inzwischen hatte die gegnerische Mannschaft bereits die Hlfte der Strecke zurckgelegt. Mr. Fulton stand an Deck und gestikulierte wild. Das htte der alte Dickwanst nicht gedacht, dass er uns mit

    seinem Fass zu einem solchen Start ver-hilft!, lachte er. Los, Monsieur Fumer, geben Sie alles, wir schaffen es! Fumer heizte aus Leibeskrften kaum hatte er ein Scheit getrocknet, warf er es ins Feuer und steckte sich auch schon das nchste in den Bauch. Hannah hatte alle Hnde voll zu tun, ihm die Scheite zum Trocknen zuzureichen. Die Dampfmaschine ratterte ordentlich und stampfte, was das Zeug hielt, und der Ab-stand zwischen den Schiffen wurde immer kleiner.

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  • Die vermutlich ersten Segelschiffe wurden bereits vor ber 3.000 Jahren in gypten gebaut. Segelboote sind das erste Fortbewegungsmittel im Wasser. Haupt-schlich auf dem Nil, aber auch fr Fahrten ber das Rote Meer und das Mittelmeer, wurden Segelschiffe mit einem Mast und einem groen Segel einge-setzt. Dieses Segel war sogar drehbar, sodass man auch bei seitlichem Wind vorwrts segeln konnte!

    Die Wikinger fuhren mit ihren Schiffen die Ksten entlang und auf den Flssen auch weit ins Landesinnere hinein. Im Mittelalter waren sie an allen europi-schen Ksten gefrchtete Strandruber! Aber sie waren auch groe Entdecker und gelten als erste Seefahrernation Europas. Lange vor Kolumbus entdeckten sie Nordamerika und besiedelten Grnland und Island.

    Die Entwicklung der Schifffahrt

    konnten bis zu 1200 Tonnen Ladung transportieren

    trugen schon bis zu 100 Personen neben den gyptern waren auch die

    Griechen, Phnizier, Rmer und Germanen sehr geschickte Seeleute

    bis zu 20 Knoten - in nur 27 Tagen Fahrzeit konnte man mit einem solchen Schiff den Atlantik berqueren

    waren bis zu 28 Meter lang das nordische Langschiff war

    zugleich Segel- und Ruderschiff

    Wikingerschiffe

    antike Segelschiffe

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  • das lngste Segelschiff war 137,2 m lang und besa 5 Masten

    die meisten Segelschiffe sind aus Holz - die einst riesigen Wlder Portugals und Spaniens sind alle dem Schiffbau zum Opfer gefallen

    Segelschiffe

    Segelschiffe waren bis ins 19. Jahrhundert hinein die wichtigsten Transportmittel fr Waren und Menschen ber lange Strecken. Sie fahren allein mit der Kraft des Windes und haben zahlreiche verschiedene Segel, die man je nach Windstr-ke und richtung drehen sowie ein- und ausrollen kann. Seit dem 19. Jahrhundert wurden sie von Dampf- und Motorschiffen abgelst.

    Die ersten Dampfschiffe waren zustz-lich mit Segeln ausgestattet. Aufgrund der noch unbekannten Technik vertrauten viele den Maschinen noch nicht. Das allererste Dampfschiff welches aber leider nicht richtig funktionierte hatte sogar richtige Ruder wie ein Paddelboot! Sehr schnell setzte sich dann aber das Schaufel-rad als Antrieb durch und spter der Schiffspropeller.

    das grte Nicht-Kriegsschiff hatte eine Leistung von 46.000 PS - es wurde von 31 Kesseln betrieben und brauchte dazu 760 Tonnen Steinkohle pro Tag!

    allein fr die Dampferzeugung arbeiteten je Arbeitsschicht 76 Mnner unter extremen Bedingun-gen im Kesselraum

    Dampfschiffe

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  • Die Titanic war bei ihrer Indienststellung 1912 das grte Schiff der Welt. Bei ihrer Jungfernfahrt stie sie am 14. April 1912 im Nordatlantik mit einem Eisberg zusammen und versank 2 Stunden und 40 Minuten spter. Bei ihrem Untergang starben ber 1.500 der 2.200 Passagiere! Deshalb gilt dieser Untergang als eine der grten Katastrophen der Seefahrt.

    Die Titanic besa 3 Schiffspropeller, die mit mehreren Kolbendampfmaschinen angetrieben wurden. Sie konnte eine Hchstgeschwindigkeit von 24 Knoten (das sind rund 45 km/h) erreichen und verbrauchte dafr 620 bis 640 Tonnen Kohle pro Tag!

    mehr als 2 mal so lang wie ein Fuballfeld

    wog leer 39.380 Tonnen - soviel wie alle Autos einer greren Stadt zusammen und befrderte 2.200 Passagiere

    hatte 51.000 PS Maschinenleistung

    moderne dampfer - titanic

    Moderne Container-Schiffe sind Frachtschiffe, mit denen Waren in Containern befrdert werden. Fast 90 % aller Waren weltweit werden mit solchen Schiffen transportiert. Es gibt verschiedenste Arten solcher Frachter Khl-Container-Schiffe ebenso wie spezielle Schiffe zum Transport von Flssigkeiten (sogenannte Tanker). Container-Schiffe sind so gro, dass es fr sie spezielle Hfen mit besonderen Belade-Vorrichtungen geben muss. Deshalb knnen sie nur einige wenige Hfen anlaufen.

    das derzeit grte Containerschiff der Welt ist 397 m lang (4 Fuballfelder) und 56,40 m breit

    im Schiffsrumpf knnen Container in elf Schichten bereinan-der gestapelt werden; an Deck noch einmal neun Schichten

    das schnellste Con-tainerschiff der Welt erreicht voll beladen eine Geschwindigkeit von 29,2 Knoten! (54 km/h)

    Containerschiffe

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  • moderne dampfer - titanic

    Oben an Deck rannte Mr. Fulton auf und ab und rief zwischendurch aufmunternde Worte nach unten Weiter so, Monsieur Fumer, mehr Dampf! Wir haben sie fast eingeholt!

    Unten im Kesselraum herrschten inzwischen ein ohrenbetubender Lrm und eine gewaltige Hitze. Die Maschine stampfte und schnaufte, aus allen Rit-zen trat Dampf aus, und Hannah hatte Schwie-rigkeiten, Fumer durch die dicken Schwaden hindurch berhaupt noch zu sehen. Das Schiff rumpelte und drhnte, bewegte sich aber weiterhin mit ho-her Geschwindigkeit vorwrts, und Hannah hrte, wie Mr. Fulton Ja, ja rief, wir haben

    sie! Dann steckte er seinen Kopf durch die Luke und rief Fumer zu Gut gemacht, mein Lieber! Aber und er schaute sich um, hier ist ja alles voller Dampf! Schnell, Monsieur, ffnen Sie eines der Druckventile! Fumer beeilte sich und mhte sich mit dem

    Ventil ab, aber es lie sich nicht bewegen. Es klemmt! rief er zurck. Dann reduzieren Sie die Heizkraft! Das geht auch nicht, ant-wortete Fumer, ich habe schon alles Holz hineingeworfen! Nun, dann knnen wir nur

    hoffen, dass alles gut geht. Wir sind fast da und haben eben die anderen berholt. Kom-men Sie nach oben und schauen Sie selbst! Bei unserer Zieleinfahrt sollten wir doch alle zusammen an Deck sein.

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  • Dann kam der Balkon des Gouverneurspa-lastes in Sicht. Jetzt seht euch den an, prustete Fumer, Dem steht die Freude ber unseren Sieg ja geradezu ins Gesicht geschrieben! Hannah kicherte. Der dicke Monsieur le Cornichon hpfte nmlich kreischend und mit hochrotem Kopf auf

    Das lieen Hannah und Fumer sich nicht zweimal sagen! Schnell kletterten sie heraus und sahen, dass sie tatschlich einen knappen Vorsprung geschafft hatten und es waren nur noch etwa zwanzig Meter bis zur Ziellinie. Hannah sah bereits den festlich geschmck-

    ten Hafen und hrte den Beifall und Jubel der versammelten Zuschauer. Auch Fumer und sie stimmten in den Jubel ein, und Mr. Fulton war ganz aus dem Huschen und winkte begeistert allen Zuschauern zu.

    seinem Balkon auf und ab und stampf-te wie wild. Und das war das letzte, was sie von dem dicken Monsieur sah, denn in diesem Moment geschah es...

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  • Es war, als wrde die Dampfmaschine sich verschlucken, dann verstummte sie kurz. Das Schiff mach-te einen Satz nach vorn, und dann gab es einen ohrenbe-tubender Knall. Hannah sah Feuer aufblitzen und eine gewaltige Dampf-wolke aufsteigen, dann wurde sie durch die Luft g e s c h l e u d e r t und verlor die Orientierung.

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  • Auf dem Meer tobt ein

    entsetzlicher Sturm. Meterho-he Brecher strzen von allen Seiten

    auf das Schiff. Fritzchen steht weinend an Deck und ruft: Meine Mutter ist reingefallen!

    Meine Mutter ist reingefallen! Der Steuermann hrt ihn, reit sich die Jacke vom Leib und springt in die Wellen. Nachdem er einige Male unter dem Schiff durch getaucht ist, brllt er nach oben:

    Tut mir leid, Junge, aber ich kann deine Mutter nirgends finden! Na toll!, schimpft Fritz-

    chen, Dann kann ich die Schraube jetzt also auch wegwerfen!

    Witze-ecke

    Der Kptn hrt, wie ein

    Matrose zu einem ande-ren sagt, dass er den Fuboden

    schrubben soll. Das darf ja wohl nicht wahr sein! brllt er los, Wir sind hier

    auf einem Schiff, und da heit das nicht Fuboden, sondern Deck, und wenn ihr

    euch das nicht endlich mal merkt, dann werf ich euch durch das

    kleine runde Fenster da hinten!

    Sagt ein Ofen zum

    anderen: Du willst mich doch verkohlen!

    Sagt der Kptn zum

    Heizer: Feuer doch mal den Ofen ordentlich

    an! Geht der Heizer in den Maschinenraum und brllt aus Leibeskrften: Ofen!

    Ofen! Ofen!

    Was heit Ofen

    auf Chinesisch? Hei Zung!

    Mit letzter Kraft

    erreicht der Schiff-brchige das rettende Ufer. Ein Zollbeamter baut sich vor ihm auf und ranzt ihn an: Tja, mein Lieber, den Trick kennen

    wir auch schon. Wo ist das Gepck???

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  • Auf Schmusannas Webseite findet ihr immer die neuesten Nachrichten ber Hannahs und Fumers Abenteuer und was es rund um Hannah und ihre Freunde sonst noch zu entdecken gibt: Wissenswertes zu Themen aus den Heften, Veranstaltungstipps, Newsletter, Spiele, Downloads und vieles mehr. Schaut einfach mal vorbei!

    Viel Spa beim Herumstbern wnscht euch eure Hannah!

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  • Als sie zu sich kam, lag sie

    auf dem Fuboden ihres Zimmers, mit ihrer neuen Decke zugedeckt. Im Zimmer war es dunkel, und auch der Ofen befand sich an seinem angestammten

    Platz und rhrte sich nicht.

    Fumer, flsterte sie, ist alles in Ord-nung? Als sie aber keine Antwort erhielt, berkam sie die Mdigkeit und sie legte sich schlafen.

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    Gute Nacht, Schmusanna! Gute Nacht, Fumer! murmelte sie, bevor sie glcklich einschlief, und, zu ihrem Stofftier ge-wandt das nchste Mal nehm ich dich mit!

    Ihr Stofftier aber ein kleiner Hase war, kaum das Hannah ein-geschlafen war, auf das Fenster-brett geklettert und schaute mit groen Augen hinaus in die Nacht, neuen Abenteuern entgegen.

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  • Die Explosion des Dampfkessels hatte nicht nur Mr. Fultons Schiff zerstrt, sondern Hannah und Fumer auch an einem unbekannten Ufer im Mississippi-Delta landen las-sen. Dort waren sie zunchst auf sich allein gestellt und mussten sich in Smpfen und Dickicht zurechtfinden. Zum Glck fr sie beide waren sie nicht lange allein. Welche Abenteuer sie bestehen mussten, bis sie Mr. Fulton schlielich wiederfanden, ob dieser sein Rennen gewonnen hatte und was sonst noch alles geschah das alles werden wir Euch in der nchsten Geschichte erzhlen!

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    das nchste heft im august 2011