12
Ausgabe 1 Februar 2012 Seite 1 Besuch beim Instrumentenmacher Am 1. Oktober 2011 war wirklich etwas los bei Musik Haag in Kreuzlingen: 25 Trompeten-, Kornett- und Es-Hornschüler von Kristin Thielemann, zusätzlich einige interessierte Eltern und Geschwister, warfen einen Blick in die Instrumentenmacherwerkstatt und erfuhren allerlei Nützliches über festsit- zende Mundstücke, Beulen im Trichter und Bau eines neuen Instruments. Sina Vetter (11) lernt seit zweieinhalb Jahren Es-Horn und hat diesen Vormittag für uns zusammengefasst: ie ganze YoungBrass Hugelshofen, ausser- dem einige weitere Trom- peten- und Kornettschüler der Musikschule Weinfel- den besuchten am 1. Okto- ber 2011 Musik Haag in Kreuzlingen. Wir schauten hinter die Ku- lissen. Am Anfang gingen wir zu einem Mann, der Po- saunen herstellt. Bei ihm durften wir selbst einen Stimmbogen biegen. Ein anderer Mann zeigte uns nachher, wie man Trompeten flickt. Er führte uns zu den Werkzeugen und dem In- strumentenbad, wo die Blech- und Holzblasinstru- mente gereinigt werden. Von ihm bekamen wir auch eine Anleitung, wie man eine Trompete repariert. Bei der nächsten Station schauten wir einen Film über eine Instrumentenfirma. Es wurde gezeigt, wie ein Kor- nett gebaut wird. Es war sehr spannend. Am Schluss bekamen wir noch einen Sirup. Mein erstes Trompeten- konzert Michaela Zahnd ist 10 Jahre alt und spielt seit August 2011 Trompete. Beim YoungBrass-Auftritt am 01.12.11 zum Advents- fenster des Schulhauses Hugelshofen durfte sie mit- spielen. s war mein erstes Trompetenkonzert. Ich war aufgeregt. Meine Schwester und meine Grosi sind zuhö- ren gekommen. Ich habe drei Lieder gespielt. Diese drei Lieder sind „Oh du Fröhli- che“, „Kling Glöckchen“ und „Jingle Bells“. Mir hat es sehr gefallen. Ich möchte dort mal wieder mitspielen. Auch Remo Häberlin (11 Jahre alt) durfte bei diesem Auftritt dabei sein. Er lernt seit einem Jahr Trompete und möchte später gerne in der Jugendmusik Berg mitspielen. Damit er Erfahrungen im Zusammenspiel mit anderen sammeln kann, durfte auch er beim Adventsfenster- Konzert der YoungBrass Hugelshofen mitspielen. s war das erste Mal, dass ich mit anderen zusammengespielt habe. Mit Krissi habe ich im Un- terricht alle Weihnachtslie- der so gut geübt, dass es ganz leicht ging, als wir drei Mal an einem Freitagabend bei einer YoungBrass Probe dabei sein durften. Ich kannte zwar erst niemand dort, aber alle waren nett zu mir und es hat mir grossen Spass gemacht. Ich wäre gerne mal wieder dabei! D E E Das Schallstück Schülerzeitung der Trompeten- und Kornettklasse der Musikschule Weinfelden

Schülerzeitung "Das Schallstück" 1

Embed Size (px)

DESCRIPTION

Schülerzeitung der Musikschule Weinfelden, Trompetenklasse Kristin Thielemann

Citation preview

Page 1: Schülerzeitung "Das Schallstück" 1

Ausgabe 1

Februar 2012

Seite 1

Besuch beim Instrumentenmacher Am 1. Oktober 2011 war wirklich etwas los bei Musik Haag in Kreuzlingen: 25 Trompeten-, Kornett-

und Es-Hornschüler von Kristin Thielemann, zusätzlich einige interessierte Eltern und Geschwister,

warfen einen Blick in die Instrumentenmacherwerkstatt und erfuhren allerlei Nützliches über festsit-

zende Mundstücke, Beulen im Trichter und Bau eines neuen Instruments. Sina Vetter (11) lernt seit

zweieinhalb Jahren Es-Horn und hat diesen Vormittag für uns zusammengefasst:

ie ganze YoungBrass

Hugelshofen, ausser-

dem einige weitere Trom-

peten- und Kornettschüler

der Musikschule Weinfel-

den besuchten am 1. Okto-

ber 2011 Musik Haag in

Kreuzlingen.

Wir schauten hinter die Ku-lissen. Am Anfang gingen wir zu einem Mann, der Po-saunen herstellt. Bei ihm durften wir selbst einen Stimmbogen biegen. Ein anderer Mann zeigte uns nachher, wie man Trompeten flickt. Er führte uns zu den Werkzeugen und dem In-strumentenbad, wo die Blech- und Holzblasinstru-mente gereinigt werden. Von ihm bekamen wir auch eine Anleitung, wie man eine Trompete repariert. Bei der nächsten Station schauten wir einen Film über eine Instrumentenfirma. Es wurde gezeigt, wie ein Kor-nett gebaut wird. Es war sehr spannend. Am Schluss bekamen wir noch einen Sirup.

Mein erstes

Trompeten- konzert

Michaela Zahnd ist 10 Jahre alt und spielt seit August 2011 Trompete. Beim YoungBrass-Auftritt am 01.12.11 zum Advents-fenster des Schulhauses Hugelshofen durfte sie mit-spielen.

s war mein erstes

Trompetenkonzert. Ich war aufgeregt. Meine Schwester und meine Grosi sind zuhö-ren gekommen. Ich habe drei Lieder gespielt. Diese drei Lieder sind „Oh du Fröhli-che“, „Kling Glöckchen“ und „Jingle Bells“. Mir hat es sehr gefallen. Ich möchte dort mal wieder mitspielen.

Auch Remo Häberlin (11 Jahre alt) durfte bei diesem Auftritt dabei sein. Er lernt seit einem Jahr Trompete und möchte später gerne in der Jugendmusik Berg mitspielen. Damit er Erfahrungen im Zusammenspiel mit anderen sammeln kann, durfte auch er beim Adventsfenster-Konzert der YoungBrass Hugelshofen mitspielen.

s war das erste Mal,

dass ich mit anderen

zusammengespielt habe. Mit Krissi habe ich im Un-terricht alle Weihnachtslie-der so gut geübt, dass es ganz leicht ging, als wir drei Mal an einem Freitagabend bei einer YoungBrass Probe dabei sein durften. Ich kannte zwar erst niemand dort, aber alle waren nett zu mir und es hat mir grossen Spass gemacht. Ich wäre gerne mal wieder dabei!

D

EE

Das Schallstück Schülerzeitung der Trompeten- und Kornettklasse der

Musikschule Weinfelden

Page 2: Schülerzeitung "Das Schallstück" 1

Das Schallstück 1 / 2012

Seite 2

Mein Trompeten-

gotte Lina Bonafiglia (13) spielt seit zweieinhalb Jahren Kor-nett und ist Mitglied bei Yo-ungBrass Hugelshofen. Seit August 2011 hat sie das Übe-Coaching für Silvan (9) übernommen, mit dem sie sich regelmässig trifft und mit ihm gemeinsam spielt. Hier ihr kleiner Erfahrungs-bericht:

eit August 2011 bin

ich Trompetengotte

von Silvan, der ein neuer

Trompetenschüler meiner

Kornettlehrerin Kristin

Thielemann ist.

Das heisst, dass ich mich immer mal wieder mit ihm treffe, mit ihm übe, oder ihm einfach mal zuhöre, wenn er mir etwas vorspielt. Manch-mal hört er aber auch einfach nur mir zu, wenn ich etwas vorspiele oder wir spielen zweistimmig, wenn er ein Lied schon sehr sicher kann. Kristin gibt mir immer mal wieder einen Tipp, was wir zusammen machen können. Es ist manchmal schon ko-misch, wenn ich mit ihm übe und er viel länger braucht als ich, bis er den richtigen Ton greift oder die richtige Höhe hat. Ich bin für ihn etwas zwischen Lehrerin und Freundin, wahrscheinlich wohl ein Vorbild – eben sei-ne Trompetengotte.

Für ihn ist es glaub schon gut, dass er manchmal mit mir üben kann, da ich ihm zeigen kann, wie man den Ton greift oder wie er tönt, weil bei ihm in der Familie niemand Kornett oder Trom-pete spielt. Manchmal spiele ich ihm einfach seine Haus-aufgaben vor, weil es für ihn leichter geht, wenn er das Stück besser im Ohr hat. An Weihnachten durfte er bei einem YoungBrass-Konzert mitspielen. Wir ha-ben drei einfache Weih-nachtslieder gemacht, wo alle Neuanfänger von Kristin Thielemann dabei sein durf-ten. Ich habe dafür mit ihm geübt und bei den Young-Brass-Proben und dem Kon-zert hat er neben mir geses-sen. So war es für ihn viel einfacher mit allen anderen zusammen zu spielen und er hat sich bei den vielen Gros-sen nicht so fremd gefühlt. Es macht mir viel Spass mit ihm zu üben und ihm zu hel-fen. Es ist einfach toll eine Trompetengotte zu sein!

„Trompetengotte“ Lina

(Mitte) im Gruppenunter-

richt mit Sina (links) und

Lorena (rechts).

Fünf Monate Trompeten- unterricht:

„Das kann ich schon alles!“

Silvan Hirzel ist neun Jahre alt und geht in die dritte Klasse der Steinerschule Konstanz-Kreuzlingen. Seit August 2011 lernt er Trompete im Einzelunter-richt. Was er in dieser Zeit alles gelernt hat, warum er sich ausgerechnet die Trompete ausgesucht hat und er am liebsten jede Wo-che „Outdoor-Unterricht“ hätte, erzählt er in seinem Beitrag für unsere Schüler-zeitung.

m August 2011 habe mit

dem ich Trompete spie-

len bei Kristin Thielemann

an der Musikschule Wein-

felden angefangen.

Ich gehe aber immer in

Hugelshofen zum Unter-

richt, weil ich dann selbst

mit dem Velo fahren kann.

Manchmal treffe ich meine Trompetengotti, die Lina. Mit ihr übe und spiele ich auch zusammen. Ich wollte gerne Trompete spielen, weil ich YoungBrass beim Sommerkonzert 2010 draussen am Grillplatz bei der Rigi im Wald gehört hatte. Dort im Wald hat die Musik ganz besonders schön getönt. Die Töne die ich schon ken-ne heissen C, D, H, E, F, G,

S

I

Page 3: Schülerzeitung "Das Schallstück" 1

Das Schallstück 1 / 2012

Seite 3

A, Fis, hohes C und B. Ihre Namen sind Buchstaben, ein oder zwei, manchmal sogar drei Stück! Diese Buchsta-ben heissen Noten. Ich kenne von all‘ diesen Noten meis-tens die Griffe und weiss, wo sie in den Notenlinien ste-hen. Diese Noten sind Töne. Es gibt hohe, tiefe, kurze und lange Töne. Daheim hören meine drei kleinen Geschwister gern zu wenn ich übe und meine Mama singt oft mit. Das macht mir Spass. Viel Spass hat mit auch der „Outdoor-Unterricht“ im Herbst gemacht, wo ich mit Kristin, meiner Trompete, den Noten und einem Noten-ständer draussen im Wald beim kleinen Weiher in Hugelshofen gespielt habe. Ich habe sie selbst noch im Dezember gefragt, ob wir mal wieder dort draussen spielen können, aber sie wollte nicht: Es war ihr zu kalt. Mir nicht!

Der Lieblingsplatz beim

Outdoor-Unterricht: Die

kleine Hütte am Weiher…

Musiker-berufe im Focus:

Der Blas-instrumeten-reparateur

Mike Schönbächler (14) lernt seit fünf Jahren Trompete, spielt in der Jugendmusik Weinfelden-Bürglen und wurde im April 2011 nach bestandener Aufnahmeprü-fung in die Begabtenförde-rung Musik Thurgau aufge-nommen. Vor einigen Wochen hat er bereits einen Schnuppertag im Beruf des Instrumenten-reparateurs gemacht. Wie läuft die Ausbildung ab und was macht man in die-sem Beruf eigentlich? Den Beruf des Blasinstru-mentenreparateurs kann man in der Schweiz erst seit eini-gen Jahren erlernen. Leider gibt es hier noch sehr wenige Lehrstellen. Doch ausgebil-dete Fachkräfte sind im In- und Ausland sehr gefragt. Die Gewerbeschule findet nicht wie üblich ein Mal wöchentlich statt. Die Lehr-linge aus der ganzen Schweiz besuchen die Schu-le jeweils stationär in Blö-cken von je zwei Wochen auf dem Arenenberg. Diese Fachrichtung umfasst Service, Reparaturen und Revisionen an Holz- und Blechblasinstrumenten.

Die notwendigen und vom Kunden gewünschten Arbei-ten werden analysiert und auf ihre Durchführbarkeit überprüft. Die Instrumente werden zerlegt und die ein-zelnen Teile überarbeitet. Die Arbeiten an Blechblasin-strumenten umfassen: Che-mische Reinigung, ausbeu-len, Ventilgehäuse und Pis-tons überarbeiten, Herstellen von Einzelteilen, Hart- und Weichlöten, Sonderanferti-gungen, schleifen und polie-ren der Instrumententeile. Zusätzliche Arbeiten an Holzblasinstrumenten sind: Imprägnieren der Holzteile, richten der Mechanik, behe-ben des Klappenspiels, über-arbeiten von Tonlöchern und Kaminen, bepolstern der Klappen und ausregulieren der Mechanik. Durch das Anspielen des Instrumentes wird die Funk-tion, Ansprache und Intona-tion überprüft. Die ausge-führten Reparaturarbeiten und der aktuelle Zustand werden dem Kunden erläu-tert.

Mike mit dem Meister in der

Instrumentenmacher-

werkstatt

Page 4: Schülerzeitung "Das Schallstück" 1

Das Schallstück 1 / 2012

Seite 4

Einzel- und Gruppen-unterricht:

Ein Vergleich

Urs Keller und Matthias Wirth (beide 11) aus Berg lernen Kornettspielen ei-gentlich im Einzelunter-richt. Im Dezember hat es sich aber so ergeben, dass beide gemeinsam zum Gruppenunterricht kamen. Was dort anders war, schildern sie in ihrem Bericht.

m Einzelunterricht ist

man, wie der Name

schon sagt, mit dem Lehrer

allein. Dort spielt man ein-fach das vor, was man Zu-hause geübt hat. Bei uns gibt es seit den Sommerferien das Spiel „Technik-Level“, wo es in jedem Level neue tech-nische Schwierigkeiten zu bewältigen gibt. Mal sind neue Tonleitern, ein anderes Mal Naturtonbindungen und meistens noch eine „Happy Etüde“ von Krissi. Man hofft, dass man jede Woche ein Level weiter-kommt. Derzeit sind wir schon in Level 11. Im Gruppenunterricht spielt man mit anderen zusammen. Wir hatten zu zweit 60 Mi-nuten. Das ist natürlich eine lange Zeit. Doppelt so lange wie sonst unser Einzelunter-richt, aber irgendwie ging die Zeit viel schneller vorbei. Wir haben Spiele gemacht,

wo der andere der Lehrer sein musste und das Auf-wärmen angeleitet hat. Das Gummibärchen-Suchspiel hat uns besonders gut gefal-len: Einer von uns hat ein Gummibärchen versteckt und der andere musste ihn suchen. Der „Verstecker“ hat eine bestimmte Tonleiter immer höher hinauf gespielt, wenn der „Sucher“ auf dem richtigen Weg war und die Tonleiter wieder abwärts, wenn der Weg falsch war. Der Gruppenunterricht ging irgendwie viel schneller vor-bei und hat uns viel mehr Spass gemacht. Wir haben am Ende immer Duette mit dem anderen Schüler zu-sammen gespielt.

Musizieren mit dem ipad

Haben Sie schon ein ipad? Nutzen Sie es für Organisation, E-Mails oder um ein wenig im Netz zu surfen? Elias Schroff (15) stellt Ihnen eine weitere Funkti-on vor: Wie wäre es denn Mal mit Musizieren auf dem ipad? Das Programm „GarageBand“ bietet inte-ressante Möglichkeiten!

arageBand macht

aus einem iPad,

iPhone und iPod

touch eine „Touch Instru-

menten Sammlung“ und

ein Aufnahmestudio. So kann man überall Musik ma-chen. Man kann mit einfa-chen Berührungen auf dem Gerät wunderbar Klavier, Schlagzeug, Gitarre oder Bass spielen. Sehr speziell sind die ver-schiedenen Funktionen für das Aufnehmen im integrier-ten Aufnahmestudio. Dazu kommen weitere Gadgets zum Vorschein. Ein Gitarrist kann zum Bei-spiel seine echte Gitarre mit-tels eines Adapters am Gerät anschliessen und so aufneh-men. Wenn man möchte, kann man auch singen. Jedes Gerät bei Apple besitzt ein integriertes Mikrofon: Sei es ein iPad, iPhone oder ein iPod touch. Wenn einem das integrierte Mikrofon zu schlecht ist, kann man, wie bei der Gitarre, sein eigenes Mikrofon über einen Adapter an das Gerät anschliessen. Ein weiteres Feature im Aufnahmestudio ist der "Sampler". Mit dem kann man durch das integrierte Mikrofon seine Stimme auf-nehmen und sie dann entwe-der in eine Piepsstimme oder in eine Monsterstimme ver-wandeln. Das geht durch ein Klavier.

I

G

Page 5: Schülerzeitung "Das Schallstück" 1

Das Schallstück 1 / 2012

Seite 5

Wenn man nun das Klavier, Schlagzeug oder ein anderes Instrument aufnehmen will, muss man bei dem App nur kurz den Aufnahmeknopf drücken und loslegen. Für jedes Instrument wird eine Spur erstellt. Das ist sehr nützlich wenn man eine Pas-sage bei der Aufnahme im-mer wiederholen will, aber es zu anstrengend ist beim aufnehmen. Dann kann man einen „Loop“ erstellen, der das für einen erledigt. Das finde ich noch sehr prak-tisch. Ohne Vorkenntnisse Musik machen! Wenn man jetzt keines der aufgezählten Instrumente spielen kann, ist das kein sehr grosses Problem. Für jedes Instrument gibt es eine Smart-Version. Zum Beispiel kann man bei der Gitarre nur den Buchsta-ben "G" drücken und der G-Dur Akkord wird gespielt. Beim Schlagzeug muss man nur die Hi-Hats und die Ver-schiedenen Drums in ein Koordinatensystem hinein-ziehen. Das beschreibt, ob die Trommel eher laut, kom-pliziert gespielt, oder ganz schnell spielen soll. Das hört sich jetzt vielleicht ganz kompliziert an, ist es aber überhaupt nicht wenn man davor sitzt und es sieht. Einfach Ausprobieren! Das ganze App kostet 5 CHF. Also sehr billig, wenn man sieht wie viel es kann.

Stücke für fortgeschrittene

Trompeten- schüler

Was spielt man eigentlich alles für Stücke, wenn man mehrere Jahre lang zur Musikschule geht? Heute wollen die Schüler in erster Linie Pop, Rock, Jazz und vielleicht noch Gospel, doch wie steht es mit Barock oder Klassik? Fabian Eicher (15) ein echter Pop-Rock-Swing-Fan machte sich auf Zeit-reise in die Welt von Bach & FriendsH

it etwas Zurückhal-

tung habe ich mir

anfangs die CD

„Beliebte Stücke für

Trompete und Orgel“ von

Ole Edvard Antonsen und

Wayne Marshall angehört. Das erste hochbarocke Stück „Toccata“ von Giambattista Martini (1706-1784), ein italienischer Komponist und Musiktheoretiker, wirkt sehr anspruchsvoll und ist ein sehr schnell gespieltes Stück, welches in sehr hohen Ton-lagen fast übereifrig und nervös klingt. Schon eher begeistern konn-te ich mich für die bekannten Stücke von Johann Sebastian Bach (1685-1750). Der Cho-ral aus der Kantate BWV 147 „Herz und Mund und Tat und Leben“ - „Jesus bleibet meine Freude“ - ist um einiges harmonischer und wirkt sehr festlich.

Ebenso das „Air“, „Wachet auf ruft uns die Stimme“ oder die Kirchenkantate „Nun komm, der Heiden Heiland“. Die Stücke sind auch um einiges langsamer und einfacher zu spielen, wirken alle jedoch sehr geist-lich, kirchlich und fast etwas traurig und ergreifend. Gut, wenn man das Leben von J.S. Bach etwas genauer be-trachtet, versteht man die Melancholie, welche seine Musik in sich hat. Sein gan-zes Leben war von schweren Schicksalsschlägen geprägt. Die „Badinerie“ von Bach ist sehr bekannte und beliebte "Strassenmusik“. Im Gegen-satz zu den oben genannten Stücken ist sie sehr schnell, tanzartig und ist technisch bestimmt nicht ganz einfach zu spielen. Auch die Stücke von Georg Philipp Telemann, Jeremiah Clarke und noch anderen Barockkomponisten sind teilweise bekannte Werke, z.B. der Prinz von Däne-mark-Marsch, allgemein auch bekannt als „Trumpet Voluntary“. Es wirkt für meine Ohren extrem an-spruchsvoll zu musizieren mit den hohen Tönen und den vielen Trillern. Im Allgemeinen ist die CD ein guter Mix aus schnellen und ruhigeren klassischen Stücken, die meisten sehr bekannt und auch melodisch. Einige davon würde ich ger-ne spielen können und den-ke, dass man dieses auch mit etwas Üben und Einsatz hin-bringen kann.

M

Page 6: Schülerzeitung "Das Schallstück" 1

Das Schallstück 1 / 2012

Seite 6

Komposition und Improvisation – ein Einblick in unseren Unterrichtsraum:

Serafin Schroff (10) hat das kurze Gedicht von Joachim Ringelnatz (1883-1934) vertont. Da es um Ameisen geht, welche bekanntlich sechs Beine haben, hat er sich für den 6/8-Takt entschieden. Die Auswahl der Tonart fiel auf F-Dur, da Naturschilderungen häufig in dieser Tonart vorkommen (z.B. Beethoven – 6.Sinfonie).

Julian Mader (13) ist in der Begabtenförderung Musik Thurgau und spielt seit 1,5 Jahren im Nebenfach Trompete. Er hat kürzlich angefangen, sowohl auf seinem Hauptinstrument Klavier, als auch auf der Trompete zu improvisieren.

Page 7: Schülerzeitung "Das Schallstück" 1

Das Schallstück 1 / 2012

Seite 7

Stufentest Lorena Zenger (11) spielt seit zweieinhalb Jahren Kornett. Im März 2011 nahm sie das erste Mal beim Stu-fentest teil. Wie ihr das gefallen hat und ob sie in diesem Jahr wieder dabei ist, berichtet sie hier.

edes Jahr Mitte März wird der Stufentest

durchgeführt. Jeder Musikschüler der mit-machen will, muss ein Pflichtstück und ein Selbst-wahlstück spielen. Einige Tonleitern gehören auch dazu. Letztes Jahr war ich für die Stufe 1 angemeldet. Das Pflichtstück hiess „Let’s Swing“. Es war echt fetzig. Ausserdem habe ich „Merry-go-round“ von Graham Lyons gespielt. Ich habe Anfang Januar an-gefangen diese beiden Stü-cke zu üben. Krissi hat uns im Gruppenunterricht immer am Klavier begleitet und so konnte ich zum Stufentest nicht nur das Pflichtstück der Stufe 1, sondern auch schon für Stufe 2 „Simple Gifts“. Da wird es dieses Jahr etwas leichter, aber dafür habe ich ein schwereres Selbstwahl-stück ausgesucht. Ich spiele Prelude aus „Three Sket-ches“ von R. Hanmer. Es gibt zwei Experten, die bewerten das Vorspiel der Schüler. Spielt man das Stück gut, bekommt man ein

Diplom und noch ein paar gute Tipps. Nach dem Vor-spiel bekommen alle Schüler einen Zvieri.

Unser erstes Musiklager

Mit 43 jungen Musikantin-nen und Musikanten, so-wie 20 erwachsene Be-gleitpersonen machten sich in den Herbstferien auch Ria Fankhauser (12) und Jasmin Herzog (15) auf nach Zuoz/GR. Und wie war’s im Musiklager?

urz nach den Som-

merferien bekamen

wir einen Flyer der

Musikgesellschaft Scher-

zingen, die in den Herbst-

ferien ein Musiklager in

Zuoz durchführen wollte.

Aus der YoungBrass war ausser uns noch Lina dabei, ansonsten kannten wir erst mal niemand. Mit dem Car ging es ca. drei Stunden über den schon im Herbst mit Schnee bedeckten Julierpass. Auch in Zuoz lag viel Schnee. Schon am nächsten Tag gin-gen die Register-, Gesamt-

und Einzelproben los. Am Mittwoch unternahmen wir einen Ausflug und besichtig-ten die Regastation in Sameden. Aber schon nach etwa einer halben Stunde gab es einen Notruf und diese mussten wieder ausrücken. Wir liefen weiter zu unserem Rastplatz, wo wir dann zu Mittag assen und Spiele spielten. Zwei Tage später hatten wir unser Konzert in Zuoz. Das Essen war super und wurde von den vielen Be-gleitpersonen aus Scher-zingen gekocht. Krissi bekam übrigens gleich drei Postkarten aus unserem Lager, die extra mit unserem Logo und Foto bedruckt wurden! Es war ein gelungenes Lager und hat uns sehr viel Spass gemacht! Neue Freunde ha-ben wir auch gefunden und wenn es in den nächsten Fe-rien wieder ein Musiklager gibt, sind wir auf jeden Fall dabei. An dieser Stelle nochmals herzlichen Dank an die tolle Organisation von der Musik- gesellschaft Scherzingen.

Jasmin (links) und Ria

(rechts) im Car auf dem

Weg nach Zuoz.

J

K

Page 8: Schülerzeitung "Das Schallstück" 1

Das Schallstück 1 / 2012

Seite 8

Meine Weihnachts-

CD Kurz vor Weihnachten wird in den Schulen an Geschenken gewerkelt und gebastelt. Wie wäre es denn mit einem musi-kalischen Geschenk? Fabio Caramaschi (11) liess sich sofort für eine CD-Aufnahme begeistern:

u Weihnachten hat

mir Kristin vorge-

schlagen, dass wir im

Trompetenunterricht eine

Weihnachts-CD aufneh-

men könnten.

Ich habe sieben Stücke auf-genommen, darunter „Oh Tannenbaum“, „Oh du fröh-liche“ und „Alle Jahre wie-der“. Beim Spielen der Lieder war es nicht immer so leicht, keinen Fehler zu machen, denn man denkt: „Jetzt muss es gut werden.“ Dann ist man zu sehr konzentriert und macht sogar eher Fehler! Bei manchen Stücken habe ich ein paar Versuche ge-braucht, bis es wirklich gut war. Manchmal haben wir auch ausprobiert, ob es schöner klingt, wenn Kristin eine zweite Stimme auf der Trompete dazu spielt, oder mich auf dem Klavier beglei-tet. Am Schwersten war „Oh Tannenbaum“, weil es sehr hoch für mich ist. Ich hatte es einmal direkt vor der Stunde so gut geübt, dass ich dann bei der Aufnahme kei-

ne Kraft mehr in den Lippen hatte. Ich würde im nächsten Jahr gerne nochmal so eine CD machen, aber vielleicht könnte man die Musik dann etwas lauter machen. Verschenkt habe ich sie üb-rigens an meine Eltern, Grosseltern und meinen Götti, denen ich zu Weih-nachten natürlich noch ein Live-Konzert gespielt habe.

Begabten- förderung

Musik

Allgemein bekannt sind die „Sportschulen“, in de-nen talentierte junge Sportler ihr Schulpensum mit einem intensiven Trai-ningsprogramm verbinden können. Auf den Sekundarschulen in Weinfelden und Kreuz-lingen gibt es eine spezi-elle Musikförderung, wo in Zusammenarbeit mit den Musikschulen der Schwer-punkt auf Musikausbil-dung liegt: Jungen Talen-ten wird nach einer be-standenen Aufnahmeprü-fung die Gelegenheit ge-geben, für sich zu entde-cken, ob sie einen Musik-beruf ergreifen möchten. Derzeit sind sechs Blech-bläser in der Begabten-förderung. Eine von ihnen ist die 13jährige Vera Zollikofer, die seit ihrem 9. Lebens-jahr Trompete spielt.

m Thurgau gibt es seit

vier Jahren eine Begab-

tenförderung für Musik.

Ich gehe in Kreuzlingen in die Sekundarschule des Pes-talozzi-Schulhauses. Um in die Begabtenförderung auf-genommen zu werden, habe ich im März 2011 eine Auf-nahmeprüfung gemacht, in der ich etwas auf meinem Instrument vorspielen und einen kurzen Gehörbildungs- und Theorietest machen musste. Ausserdem gab es dort ein Gespräch, in dem ich gesagt habe, wie viel Freude mir das Musizieren macht. Im Schulalltag muss man zusätzlich zum Hauptinstru-ment, auf dem es 80 Minuten Unterricht pro Woche gibt, noch Klavier lernen. Wenn man Klavier als Hauptfach hat, darf man sich ein ande-res Nebenfachinstrument aussuchen.

Unser Schulalltag in Kreuzlingen:

Damit das Schulpensum ins-gesamt nicht zu gross wird, darf man sechs Stunden ab-wählen, zum Beispiel Sport, Zeichnen oder Tastatur- schreiben. Man sollte jedoch kein Lernfach abwählen (Französisch, Mathematik, Englisch, Deutsch, Ge-schichte oder Geometrie). Die Schule wird aber durch die abgewählten Fächer trotzdem nicht sehr viel leichter! In unseren normalen Schul- unterricht integriert sind zu-sätzlich Fächer wie Musik-

Z

I

Page 9: Schülerzeitung "Das Schallstück" 1

Das Schallstück 1 / 2012

Seite 9

theorie und Gehörbildung, Musikgeschichte und Tan-zen. Dafür kommen extra Lehrer der Musikschule an unsere Schule, in Weinfelden gehen die Schüler für diese Stunden in die Musikschule. Wir Blechbläser haben ein Mal im Monat noch Grup-penunterricht bei verschie-denen Lehrern. Das läuft so ungefähr wie ein Workshop ab: Wir lernen etwas zur Technik und später spielen wir Ensemblestücke. In Pestalozzi-Schulhaus gibt es einen Ruheraum, in dem wir Begabtenschüler über die Mittagspause sein können. Dort wird geübt, wir machen Hausaufgaben, oder können lernen – natürlich können wir dort auch entspannen ☺ Manchmal kommt man aber auch ziemlich in Stress mit Schule und Musik. Trotzdem macht es mir in der Begabtenförderung Mu-sik Thurgau sehr viel Spass. Unser Lüp-Konzert 2012 in Konstanz: Ein Mal pro Jahr findet ein „Leistungsüberpüfungs-Konzert“ statt. Dort kann jeder zuhören kommen. Wir spielen in diesem Jahr am 31.3. um 17 Uhr in der Lu-therkirche Konstanz. Dort gibt es neben Solostü-cken auf Trompete und Horn auch noch etwas Ensemble-musik aus unserem Grup-penunterricht zu hören. Wir freuen uns über viele Zuhörer.

Dirigieren, Kornett spielen

und Lehre machen?

Wie geht die Musikschule neben der Lehre wohl weiter? Fabio Rutz (15) geht der-zeit in die 3. Klasse der Sekundarschule Alters-wilen, spielt seit vier Jah-ren Kornett und gibt im Interview mit Kristin Thie-lemann Auskunft über seine Zukunftspläne. KT: Warum wolltest du ger-ne Kornett lernen? Fabio: Ich selbst hatte ei-gentlich nie den Wunsch Kornett oder ein anderes Instrument zu spielen, son-dern mein Mutter hat mich dazu ''bewogen'' und so den Grundstein gelegt. KT: Du gehst ein Mal wö-chentlich in den Einzelunter-richt, spielst bei YoungBrass und in der Musikgesellschaft Hugelshofen. Ab Oktober 2011 hattest du zusätzlich samstags noch den Unterstu-fen Musikkurs beim TKMV (Thurgauer Kantonal Musik-verband) belegt. Ist dir das nicht zu viel? Fabio: Es ist viel und manchmal kann ich nur ein-mal die Woche für mich Proben. Teilweise renne ich von einem ''Spiel'' zum an-deren und muss schon wie-der das Nächste organisieren.

Doch das mache ich nicht umsonst und für niemanden, sondern nur für mich. Sowie manche Sport brauchen um sich fit zu halten, gehöre ich einfach zur Musik und die Musik gehört zu mir! KT: Beim TKMV hat man Samstagsnachmittags immer 1,5 Stunden Theorieunter-richt, danach 1,5 Stunden Gruppenunterricht auf dem Instrument. Was ist für dich das Besondere an diesem System?

Fabio: Ich finde es gut, dass einem die Theorie, die wir in der MGH (Musikgesellschaft Hugelshofen) brauchen in-tensiv erklärt wird, und man vor allem Neues dazulernt. Im TKMV-Instrumental-Gruppenunterricht bekomme ich immer wieder neue ''In-puts'', aber auch wichtige Dinge wie Atmung und An-satz werden nochmals ver-tieft. KT: Du interessierst dich fürs Dirigieren und wir ha-ben im Kornettunterricht bereits die Grundschlagarten durchgenommen, ausserdem hast du im vergangenen De-zember die YoungBrass Hugelshofen in einem klei-nen Weihnachtskonzert diri-gieren dürfen. Wie war es, als du zum ers-ten Mal vor dem Ensemble standest und wie hast du das Konzert erlebt? Fabio: Es war eine ganz andere Erfahrung: Die Meute hat zugehört und meine An-weisungen auch befolgt. Es

Page 10: Schülerzeitung "Das Schallstück" 1

Das Schallstück 1 / 2012

Seite 10

ist erstaunlich, wie viel mehr einem auffällt, wenn man vor dem Ensemble steht, aber vor allem sah man, wie sich die Gruppe “quält“, al-les gibt und am Ende des Auftritts kaputt ist. Ein ''Konzert'' zu dirigieren ist vom Körperlichen her natürlich nicht anstrengend, doch wenn dann etwas in die Hose geht muss der Dirigent herhalten. Aber es macht einem auch sicherer: Vor Leuten stehen, sie zu lenken, ihnen zu helfen... KT: Willst du das Dirigieren weiterverfolgen? Fabio: Ich möchte auf jedem Fall weitermachen und zwar werde ich nächstes Jahr den TKMV - Mittelstufenkurs machen und danach folgen die Dirigentenkurse 1, 2 und 3... KT: Ab nächstem Schuljahr bist du in der Lehre bei Schreinerei Beerli in Hugelshofen. Du machst jetzt schon so gerne, so viel und auf hohem Niveau Mu-sik, dass man sich fragt, ob du mit Beginn der Lehre deine „Musik-Karriere“ im-mer noch so intensiv verfol-gen wirst. Hast du schon Pläne? Fabio: Es wird sicher hart, doch auch an das gewöhne ich mich. Mit der MGH wird es so weiter gehen, mit Yo-ungBrass höre ich auf, aber ich spiele gerne als Zuzüger mit, wenn Not am Mann ist. Über die Musikstunden muss ich mir noch Gedanken ma-

chen, aber ich denke, da werde ich weitermachen. KT: Kannst du deinen jünge-ren Musikkollegen die TKMV-Kurse empfehlen? Fabio: Auf jeden Fall! Denn es bringt wirklich viel und es wird erklärt bis es jeder ver-steht. Dass es am Ende eine Prü-fung und Noten gibt, gefällt mir auch. Die Theorie und Gehörbildung beinhaltet wirklich vieles, wofür im Einzelunterricht nicht immer Zeit ist, ganz ausführlich und intensiv einzugehen. KT: Danke für das Interview, Fabio und weiterhin viel Freude und Erfolg beim Mu-sizieren!

Kornett spielen mit fester

Zahnspange

Statistiken sagen, dass heute jedes zweite Kind in Kieferorthopädischer Be-handlung ist. Viele von ihnen bekommen eine feste Zahnklammer („Brackets“), die vorne auf die Zähne geklebt wer-den. Als Kornett- und Trompe-tenlehrer gönnt man na-türlich den Kindern ein tadelloses Gebiss, aber es ist oft überflüssig, die Eltern und Schüler darü-ber zu informieren, dass das Instrumentalspiel sehr unter dieser Behandlung

leiden wird, da es der Kie-ferorthopäde leider zu oft besser weiss: „Trompete spielen? Null Problem!“ Manuel Ueltschi (14) ist seit einigen Wochen die feste Zahnklammer los und fasst für das „Schall-stück“ diese Zeit zusam-men.

ls ich meine feste

Klammer bekam,

hatte ich bereits seit

drei Jahren Kornett-

unterricht und konnte

schon recht gut und hoch

spielen. Der Zahnarzt sagt mir, dass bei vielen, die eine feste Zahnspange bekommen und Kornett oder Trompete spie-len, sich nichts verändert. Das stimmt so nicht ganz. In den ersten Wochen bringt man fast keinen Ton heraus und es tut sehr weh. In der ersten Zeit habe ich etwa bis zum h‘ spielen kön-nen. Ich hatte also ungefähr eine Oktave nach oben verlo-ren und ausserdem klang der Ton leise und rauschig. Nach zwei Monaten hatte ich mich an das Gefühl gewöhnt und konnte mich wieder mit dem Klang beschäftigen, auch die Höhe nahm wieder zu, aber so hoch wie vorher kam ich leider nicht. Wenn ich zu hoch spielte, taten mir die „Brackets“ sehr an den Lippen weh. Trotzdem war es nach einem halben Jahr fast so wie ohne feste Zahnklammer zu spie-len. Ich hatte mich daran

A

Page 11: Schülerzeitung "Das Schallstück" 1

Das Schallstück 1 / 2012

Seite 11

gewöhnt und der Unterricht konnte fast wie vorher wei-tergehen. Lange habe ich darauf ge-wartet und Krissi hat oft ge-fragt, wann es soweit sei und im November kam die Zahn-spange endlich raus! Nachdem sie draussen war, habe ich zuerst die oberen Muskeln trainieren müssen, die ich eineinhalb Jahre nicht gebraucht hatte. Drei Wochen nachdem die Zahnklammer raus kam, war alles wie vor der Zeit mit der Klammer und jetzt kann ich wieder so hoch spielen wie vorher. Der Klang hat sich auch ganz schnell wieder verbessert.

Feste Zahn-klammer

innen kleben!

Hier noch ein Rat der Trompetenlehrerin, die sich aber nicht anmasst kieferorthopädisches Fachwissen zu besitzen. Aber wenn viele dieser Fachleute vollmundig über das Musizieren auf Blas-instrumenten mit fester Klammer sprechen („Alles wie ohne Klammer!“), werde ich wohl noch ei-nen kleinen Tipp loswer-den dürfen:

Wenn ich rechtzeitig vor der kieferorthopädischen Be-handlung eines Schülers weiss, empfehle ich Eltern mit dem Arzt über eine an der Zahninnenseite ange-

brachte feste Klammer zu sprechen. Diese „Lingual-technik“ ist zwar etwas teu-rer und die Behandlung dau-ert länger als bei einer aus-sen angebrachten Klammer, aber sie bietet dem musizie-renden Kind den Vorteil, dass beim Spielen keine Schmerzen entstehen. Ganz zu schweigen von dem Frust, der sich einstellt, wenn die „Brackets“ erst aussen an den Zähnen kleben und fest-gestellt wird, wie viel Kön-nen man auf dem Instrument eigentlich dadurch verloren hat. Nicht wenige Kinder hören wegen einer festen Zahn-spange mit dem Trompete-spielen ganz auf und wenn man das in Relation zu den höheren Kosten der Lingual-technik setzt, sind diese in meinen Augen mehr als ge-rechtfertigt.

Jugend Brassband Ostschweiz

Das JBBO ist sicher das beliebteste Brassband-Lager in weitem Umkreis. Livia Hinder (15) war im letzten Sommer dabei.

m Juli 2011 fand in

Neukirch-Egnach das

20. JBBO-Lager statt.

Es war mein erstes Musik-

lager.

Wer zum ersten Mal dabei ist, landet meistens erst mal in der B-Band, wo das Ni-veau nicht ganz so hoch wie in der A-Band. Ausserdem

musste man vor dem Lager bei einem Auswahlvorspiel zeigen, was man kann. Anfangs konnte ich mir nicht vorstellen, dass es Spass macht, eine ganze Woche lang jeden Tag zu üben und zu proben, doch das änderte sich schnell. Es ist zwar sehr anstrengend jeden Tag etwa acht Stunden lang zu üben, aber unsere Stücke waren echt cool und nicht zu schwer. Bei den Registerproben am Anfang der Lagerwoche lernt man die anderen Ju-gendlichen sehr schnell ken-nen und nach ein paar Tagen, kennt man dann jeden. Es gibt auch Zeiten, in denen Spiele gemacht werden, oder man mit den anderen einen freien Nachmittag verbringt. Die Proben am Abend gehen bis 21 Uhr und die Unter-16-jährigen haben ab 23 Uhr Nachtruhe, die älteren erst ab 24 Uhr. Trotzdem haben wir manchmal länger gefeiert ☺ Dann ist es natürlich streng, wenn man um 7 Uhr zum Frühstück geweckt wird… Mir hat es super gefallen und ich gehe im nächsten Som-mer wieder hin. Nicht nur die Jugendlichen sind dort einfach spitze, auch das Es-sen ist sehr gut. Komm‘ doch auch! Es lohnt sich!

I

Page 12: Schülerzeitung "Das Schallstück" 1

Das Schallstück 1 / 2012

Seite 12

Schülerausflug 2011

Die Schwestern Andrea und Fabienne Weibel (10 & 11 Jahre alt) waren da-bei, als es hiess: Auf zum Camping mit Kornett und Trompete!

om 24. – 25. Juni

übernachteten wir

auf dem Camping-

platz Ruderbaum in

Altnau. Der Abend sollte mit einem Ständli bei der Schifflände starten, doch es stürmte so heftig, dass es uns die Noten vom Notenständer wegwindete. Das Wetter machte weiteres Musizieren unmöglich, deshalb haben wir, nach nur einem Lied, unsere Instrumente wieder einpackt. Nun machten wir uns ans Aufstellen der Zelte, mit vereinten Kräften und der Unterstützung einiger Eltern schafften wir es in kurzer Zeit sie aufzubauen und ein-zurichten.

Bald warteten schon fein gebrätelte Würste auf dem Grill auf uns, welche wir mit grossem Appetit verdrück-ten. Danach liessen wir den Abend mit Baden im See und Spiele machen ausklin-gen. Nach einer für viele eher kurzen Nacht, durften wir am Morgen ein sehr fei-nes Morgenessen im nahen Restaurant geniessen. Bald schon hiess es unsere Nacht-lager abzubrechen, alle sie-ben Sachen einzupacken und mit vielen schönen Erinne-rungen an ein tolles Wo-chenende heimzufahren.

Lehrer-wechsel

Sieben Jahre Trompeten-unterricht bei dem glei-chen Lehrer sind eine lange Zeit! Pascal Slemenjak (15) spielt Trompete in der Ju-gendmusik Berg und be-richtet über seinen „Tape-tenwechsel“:

ls ich anfing Trom-

petenunterricht zu

nehmen, freute ich mich

riesig darauf. Je länger ich dorthin ging, desto mehr Spass machte es mir: Endlich konnte ich etwas was die andern nicht konnten! Doch mit der Zeit wurde es wenig langweilig. Ich kannte den Lehrer und seine Metho-den, der Lehrer kannte mich. Ich konnte eine Abwechs-lung gut gebrauchen. Am Ende des letzten Schul-jahres erfuhr ich, dass ich eine neue Lehrerin haben werden. Das kam gerade richtig. Ich war gespannt darauf wie es bei einem neu-em Lehrer sein wird. Endlich konnte ich mich wieder auf die Trompetenstunden freu-en. Beim ersten Mal war ich sehr aufgeregt. Doch schon bei der 2. Stunde war alles viel besser. Seitdem freue ich mich auf jede Stunde. Der „Tapetenwechsel“ mit den Musiklehrern war ein-deutig das richtige für mich, obwohl ich die Zeit bei mei-nem alten Lehrer nicht mis-sen möchte und ihn sehr mag!

V

A

Schülerzeitung Schulleitung: „Das Schallstück“ Andreas Schweizer Ausgabe 1 / 2012 Ringstrasse 4, 8570 Weinfelden Februar 2012 Telefon 071-626 20 10

Impressum: Kristin Thielemann www.musikalis.ch www.trompetelernen.de