Upload
lekiet
View
222
Download
6
Embed Size (px)
Citation preview
Schulsystem der DDR
Sebas2an Müller, Geschichte der Pädagogik, SS 08, Trimborn, PH
Freiburg
Überblick
• Abriss Geschichte / GesellschaF der DDR • Schulsystem
• Vergleich BRD / DDR • Unterricht: – Polytechnik, – Wehrkunde, – Poli2k
• Finnland & DDR
Geschichte der DDR
• 7.10. 1949 Gründung • 13.8.1961 Mauerbau • 3.5.1971 Übergang Ulbricht / Honecker (Margot Honecker Volksbildungsministerin)
• Ende 70er „Neue Ostpoli2k“ / Entspannung
• 9.11.1989 Mauerfall • 3.10.1990 Wiedervereinigung
GesellschaFliche Bedingungen
• PlanwirtschaF • WirtschaFsleistung ca. 1/3 BRD, vergleichbar Portugal
• Niedrigere Prokopfproduk2vität • Höhere Erwerbsquote bei Frauen • Abwanderung – 3 Mio. Bewohner im Laufe der Geschichte, besonders bis Mauerbau
• Einheitliche Sozialis2sche Staatsgewalt • „Volksdemokra2e“
Schwierigkeiten
• Kein freier Zugang • Kein Vergleich möglich – Keine Vergleichsstudien (PISA), anderes GesellschaFsystem, Sta2s2ken geheim / gefälscht
• Kein Austausch zwischen West & Ost – z.B.: Austausch von Lehrern, Hospita2on, einzig beschränkte Rezep2on von Literatur
• Retrospek2v
Margot Honecker Bildungsministerin 63 ‐ 89
Schulsystem
• Kindergarten Teil des Bildungssystems, umfassende, beitragsfreie Kinderbetreuung verfügbar
• Nur soviel Abiturienten wie Studienplätze • Aufnahme in die EOS Abhängig von ideologischer Zuverlässigkeit
• Von Ökonomischen Bedingungen stark geprägt
Bildungssystem der DDR in den 80er Jahren Quelle: Oskar Anweiler, Schulpoli2k und Schulsystem in der DDR, Leske und Budrich, 1988
Vergleich BRD / DDR
BRD
• Privatschulen • Föderal Organisiert • Elternrecht im Grundgesetz
festgelegt
• Dreigliedrig • Pluralis2sch
DDR
• Verbot von Privatschulen • Zentralis2sch • Letztenscheidung der
Schule / Lehrer
• Einheitlich • Lehrerausbildung: PHs.,
Ins2tute für Lehrerbildung (Staats/Parteitreue als Vorraussetzung)
Unterricht
• Polytechnisierung • Werkunterricht • Wehrkundeunterricht (ab 1978)
• Erziehungsziel • Gessinnungsethik
„Das sind alle reak2onären, imperialis2schen Unterrichtsformen. Dazu gehören aber die Methoden der sogennanten Bürgerlichen Schulreformer, wie z.B. ‚Erziehung vom Kinde aus‘, ‚Freie Erziehung‘, ‚Arbeitsschuluntericht‘, Auflösung des Klassenunterrichtssystems durch ‚Gruppenunnericht‘, ‚Gelegenheitsunterricht‘ und andere.“ (Moumenta Paedagogica, 1950, VI S.367)
Wehrkundeunterricht
• Ab 1978
• Bereits 7. Klasse Meldung der Schüler die sich für eine militärische Ausbildung eigenen könnten an das NVA Bezirkskommando
• Werbung in der Schule für Militär
• Sollzahlen für Schüler die sich melden
• 9. Klasse: 80 – 104 Stunden / 10. Klasse 26 Stunden + 12 Tage Camp
• Für Jungs verpflichtend
• Für Mädchen freiwillig oder Ausbildung bei Sanitätsausbildung im Roten Kreuz der DDR
• Teilweise Druck über Zugang zur EOS, Studium, Berufsausbildung, ...
Polytechnischer Unterricht
• Einführung in die sozialis2sche Produk2on • Technisches Zeichnen • Produk2ve Arbeit
• Zwangsprak2kum in angeschlossenen Betrieben • Nutzung der Schüler für Produk2on • Heranführung an Industrie Berufe (keine Dienstleistungen)
Poli2kunterricht
• Vozüge des Sozialismus • Schema: Führer‐GefolgschaF:
• Volk Arbeiterklasse Partei ZK
• „Demokra2scher Zentralismus“
• „Haßerziehung“ als „ra2onelle Autlärung“ über den Kapitalismus
• Überwachung des Staatsbürgerkundeunterrichts durch das MfS
Heißt von Finnland lernen, von der DDR lernen?
• Engste Beziehungen mit Schweden • Finnland und Deutschland eng verbunden (Luther,
deutsche Unternehmen, ...) • Neutralitätspoli2k • DDR für Finnland 2. wich2gstes sozialis2sches Land • Klassenlose Oberstufe, individuelle Geschwindigkeit zum
Abitur • Grund/Unter/Minelstufe = Gesamtschule (nicht
ganztags) • Dezentralisiert, viel Spielraum für einzelne Schule/ Lehrer • Lehrer auch mit medizinischer Versorgung der Kinder
betraut Christoph Schneider, Erfurt 2007
Wirkungen auf heute?
• Begüns2gte das Aufwachsen in diesem Bildungssystem, das entstehen Rechtsradikaler Jugendkulturen nach der Wende?