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SimulationsverfahrenSchwerpunkt: Monte Carlo Simulation
2
Agenda
1. Was ist eine Simulation?
2. Verschiedene Arten von Simulation
3. Einsatzgebiete von Simulationen
4. Geschichte der MC Simulation
5. Warum die Monte Carlo Simulation ausgewählt wurde
6. Ziele der Monte Carlo Simulation
7. Fallbeispiel
8. Demo
9. Vorteile / Nachteile
10. Aufgaben
11. Quellen / Links
3
Was ist eine Simulation?
� Möglichst realitätsnahe Nachbildung – Modellbildung – realer oder fiktiver
Systeme mit dynamischen Prozessen
� Eine mögliche Wirklichkeit wird an einem experimentierbaren Modell erstellt
� Vorbereitung, Durchführung und Auswertung von Simulationsexperimenten
anhand des Modells
� Im Simulationsmodell existieren:
– Bereitgestellte Grundprinzipien und Methoden
– Zusammenhang zwischen Struktur und Verhalten des Systems
Ziel: Erkenntnisse gewinnen, die auf die Wirklichkeit übertragbar sind.
1.
4
Verschiedene Arten von Simulation
Simulation
stochastischdeterministisch
Monte-Carlo-Simulation
Simulation
statisch dynamisch
2.
5
Verschiedene Arten von Simulation
stochastisch deterministisch statisch
dynamisch kontinuierlich diskret
Einflussgrößen werden durch den Zufall bestimmt
Einflussgrößen sind festgelegt
Der zeitliche Aspekt wird nicht berücksichtigt
Stetige Veränderung des Modells
Sprunghafte Veränderung des Modells
Der zeitliche Aspekt wird eingebunden
2.
6
Einsatzgebiete von Simulationen
Wann werden Simulationen genutzt?
Quellle: Einführung in Operations Research, DOI: 10.1007/3-540-26942-8_10
Das System kann in seiner
Umgebung zerstört werden
Die zu untersuchenden Vorgänge
sind extrem schnell/langsam
Die Komplexität des Systems
erlaubt keine geschlossene
analytische Betrachtung
Das Personal komplexer Anlagen
wird gefährdungsfrei geschult
Das Modell lässt sich für
Simulationen leichter modifizieren
Das System gibt es noch nicht, soll
aber getestet werden
Es müssen gewonnene analytische
Betrachtungen validiert werden
3.
Entscheidungs-findung in der
BWL
ChirurgischeAusbildung
Bauplanung
Flugsimulation
Umbau vonFertigungsanlagen
GeologischeSimulation
Windkanal-experimente
Simulation von Explosionen
Einsatzgebiete von Simulationen3.
8
Geschichte der Monte Carlo Simulation
� Kernphysiker Enrico Fermi benutzte 1930 bereits eine auf
Zufallszahlen basierende Methode um Eigenschaften des kürzlich
neu entdeckten Neutrons zu untersuchen
� Geprägt durch den polnischen Mathematiker Stanislaw Ulam,
während des 2. Weltkrieges im „Manhattan Projekt“
� Entwicklung der Atombombe
� Berechnung von Kernreaktionen
� Von Ulam und John von Neumann während des „Manhattan Projekt“
unter Verwendung der damals zur Verfügung stehenden Computer
weiterentwickelt
Quelle: http://www.palisade.com/risk/de/monte_carlo_simulation.asp
4.
Quelle: http://www.palisade.com/risk/de/monte_carlo_simulation.asp 9
� Zur Verschwiegenheit verpflichtet, erhielt die Simulation den Namen
Monte Carlo
� Fokus lag auf der Anwendbarkeit, Verbreitung und Praxisrelevanz
bzgl. der Prognose betriebswirtschaftlicher Fragestellungen
� MC-Simulationen gibt es in nahezu allen Branchen, Beispiele:
� Logistikplanung bei DHL, GLS, DB usw.
� Unternehmensberatungen und Risikoabteilungen nutzen MC-
Simulationen zur Risikoanalyse
� Die Monte Carlo Simulation zeigt Eintrittswahrscheinlichkeiten
verschiedener Ereignisse
Geschichte der Monte Carlo Simulation4.
10
Warum die Monte Carlo Simulation ?
� Einfaches erstellen von Diagrammen zur Visualisierung der
verschiedenen Ereignisvarianten und deren Eintritts-
wahrscheinlichkeiten
� Besonders für Reports oder Meetings wertvoll
� Hohe Skalierbarkeit: Analytiker können Wertekombinationen testen
und Einflüsse nachvollziehen
� Computergestützt und schnell erlernbar
5.
11
Nutzen der Monte Carlo Simulation
� Instrumentelle Simulation zur Lösung mathematischer Probleme mit
Verwendung von Zufallsgrößen im Gegensatz zu deterministischen
Methoden
� Wahrscheinlichkeitsergebnisse
� Grafisch aufbereitet
� Empfindlichkeitsanalyse
� Szenario-Analyse
� Eingabekorrelation
Quelle: http://www.palisade.com/risk/de/monte_carlo_simulation.asp
6.
12
Die Monte Carlo Simulation in der BWL
� Naturwissenschaftler prüfen mit Simulationen Theorien
� Betriebswissenschaftler suchen nach der optimalen
unternehmerischen Entscheidung
� Etabliert im Risikomangement� Mengenunsicherheiten� Preisunsicherheiten� Risikopositionen wie Zusatzleistungen� Währungsrisiken
Generierung von vielen Einzelszenarien, die
zwischen Worst-Case und Best-Case Szenario liegen.
6.
Quelle: http://www.palisade.com/risk/de/monte_carlo_simulation.asp
13
Fallbeispiel
• Monte Carlo Simulation im Risk-Management
• Unsicherheit zukünftiger Ereignisse
• Gesetzlich vorgeschrieben
• Überlebenswichtig
• Grundvoraussetzung: Identifikation von Risiken
7.
14
Fallbeispiel
• Angebotserstellung für ein Projekt
• Wahrscheinlichkeit für Erreichen des Gewinnziels
• Wahrscheinlichkeit für Verfehlen des Gewinnziels
• Verlustrisiko
• Welche Risiken haben den höchsten Impact?
• Value-at-Risk
Fallbeispiel ist angelehnt an http://www.palisade.com/downloads/pdf/academic/Abstract_Nemuth.pdf
Wird das angestrebte Gewinnziel erreicht?
7.
Ziel: 7,5 % Gewinn
15
Fallbeispiel – 1. Schritt
Szenario 0 erstellen
Personalkosten 250.000,00 €
Personalgemeinkosten (140%) 350.000,00 €
Materialkosten 50.000,00 €
Materialgemeinkosten (30%) 15.000,00 €
Subunternehmer 1 120.000,00 €
Subunternehmer 2 80.000,00 €
Subunternehmer 3 50.000,00 €
Subunternehmer 4 40.000,00 €
Subunternehmer 5 100.000,00 €
Subunternehmer 6 50.000,00 €
Equipment 50.000,00 €
Fracht 35.000,00 €
Sonstiges 25.000,00 €
Verwaltungskosten 15.000,00 €
GESAMT 1.230.000,00 €
Formel:Gewinn = Ertrag - Kosten
Angebotspreis:1.322.250,00 €
7.
16
Fallbeispiel – 2. Schritt
Risiken identifizieren und bewerten
Planwert
Personalkosten 250.000,00 €
Personalgemeinkosten (140%) 350.000,00 €
Materialkosten 50.000,00 €
Materialgemeinkosten (30%) 15.000,00 €
Subunternehmer 1 120.000,00 €
Subunternehmer 2 80.000,00 €
Subunternehmer 3 50.000,00 €
Subunternehmer 4 40.000,00 €
Subunternehmer 5 100.000,00 €
Subunternehmer 6 50.000,00 €
Equipment 50.000,00 €
Fracht 35.000,00 €
Sonstiges 25.000,00 €
Verwaltungskosten 15.000,00 €
Risiko Bewertung %
Min Max
80% 120%
130% 150%
90% 150%
20% 70%
100% 100%
95% 105%
80% 120%
97% 112%
90% 105%
95% 102%
98% 102%
100% 100%
80% 120%
100% 100%
Einflussfaktoren
Vertragsklauseln
Zinssätze
Steuersätze
Erfahrungswerte
Verteilung?
7.
17
Fallbeispiel – 2. SchrittPlanwert Risiko Bewertung % Mittelwert
Min Max
Personalkosten 250.000,00 € 80% 120% 250.000,00 €
Personalgemeinkosten
(140%) 350.000,00 € 130% 150% 351.666,67 €
Materialkosten 50.000,00 € 90% 150% 53.333,33 €
Materialgemeinkosten
(30%) 15.000,00 € 20% 70% 20.250,00 €
Subunternehmer 1 120.000,00 € 100% 100% 120.000,00 €
Subunternehmer 2 80.000,00 € 95% 105% 80.000,00 €
Subunternehmer 3 50.000,00 € 80% 120% 50.000,00 €
Subunternehmer 4 40.000,00 € 97% 112% 40.600,00 €
Subunternehmer 5 100.000,00 € 90% 105% 99.166,67 €
Subunternehmer 6 50.000,00 € 95% 102% 49.750,00 €
Equipment 50.000,00 € 98% 102% 50.000,00 €
Fracht 35.000,00 € 100% 100% 35.000,00 €
Sostiges 25.000,00 € 80% 120% 25.000,00 €
Verwaltungskosten 15.000,00 € 100% 100% 15.000,00 €
GESAMTKOSTEN 1.230.000,00 € 1.045.300,00 € 1.473.300,00 € 1.239.766,67 €
Gewinn 92.250,00 € 276.950,00 € -151.050,00 € 82.483,33 €
7,5 % 26,49% -10,25% 6,65%
Best-Case Worst-Case Erwartungswert
Erw
artun
gsw
erte7.
18
Fallbeispiel – 3. Schritt
Zufallszahlen generieren
• Generierung von Zufallszahlen für jede Variable
• innerhalb der festgelegten Range generiert.
• Auf Grundlage der Verteilungsfunktion
• Qualität der Ergebnisse abhängig von
• Güte der Zufallszahlen (möglichst zufällig)
• Anzahl der Durchläufe (Iterationen) � Gesetz
der großen Zahl
7.
19
Fallbeispiel – 3. Schritt
Zufallszahlen generieren
• Dreiecksverteilung
7.
20
Fallbeispiel – 4. Schritt
Zufallszahlen komprimieren und darstellen
• Zusammenfassen der Szenarien in grafischen Darstellungen
• Wahrscheinlichkeitsverteilung • Kumulierte Wahrscheinlichkeit
7.
21
Fallbeispiel – 5. Schritt
Auswertung mit Hilfe statistischer Werte
Statistik Wert Betriebswirtschaftliche Interpretation
Minimum -5,93 % Gewinnprognose des ungünstigsten
simulierten Szenarios
Maximum 19,72 % Gewinnprognose des günstigsten simulierten
Szenarios
Arithmetisches Mittel 5,96 % Der zu erwartende Gewinn (Erwartungswert)
liegt bei 5,96 %
Quantil 5 % -0,21 % 5% Wahrscheinlichkeit, dass Gewinn unter -
0,21 % fällt
Quantil 95 % 12,58 % 95 % Wahrscheinlichkeit, dass Gewinn unter
12,58 % bleibt
7.
22
Fallbeispiel – 5. Schritt
Weitere Werte:
• Value-at-Risk (VaR) 95 %
• Value-at-Risk (VaR) 99 %
• Wahrscheinlichkeiten für das erreichen bestimmter Werte:
• Break-Even-Point• …
7.
23
Fallbeispiel: ProjektkalkulationEin Unternehmen der Lebensmittelindustrie (IDEKA) möchte ein neues CRM-System einführen.Ein Konkurrent kam uns zuvor und hat bereits sein Angebot dem potentiellen Kunden unterbreitet. Da uns ein exzellenter Ruf im CRM-Business vorauseilt, möchte IDEKA ein Gegenangebot von uns erstellt haben, bevor sich IDEKA endgültig entscheidet. Nach einem ersten Meeting mit IDEKA können wir den Angebotspreis der Konkurrenz abschätzen. Dieser liegt bei ca. 1.230.000 €.Es stellt sich nun die Frage, ob es uns möglich ist, mit dem Angebot der Konkurrenz gleichzuziehen oder dieses sogar zu unterbieten.
Typische Fragen die dabei den CEO beschäftigen werden, sind:
Wie viel Gewinn kann ich maximal\ minimal erzielen?Welche Kosten kommen auf mich mindestens\ maximal zu?Wie wahrscheinlich sind diese Minima und Maxima-Werte?� Wie riskant ist das Geschäft für mein Unternehmen?
8.
24
Fallbeispiel: ProjektkalkulationZuschlagskalkulation aus dem Projektcontrolling:
1.230.000 € + Gewinn (7,5%) und Risiko (???)
zur Live-Demo
8.
25
Vorteile Der Monte Carlo Simulation
• Als Standardinstrument anerkannt
• Bei multidimensionalen Risiken einsetzbar
• Schärfung des Risikobewusstseins
• Graphische Darstellung
• Hohe Auswertbarkeit
9.
26
Nachteile der Monte Carlo Simulation
• Scheingenauigkeit
• Entwicklung der Formel schwierig
• Variablenbestimmung schwierig
• Modellcharakter
9.
Aufgaben
• Beschreiben Sie kurz den Grundgedanken der
Monte Carlo Simulation
• Erläutern Sie den Prozess der Monte Carlo
Simulation
• Nennen Sie Vor- und Nachteile der Monte
Carlo Simulation
27
10.
Quellen / Literatur / Wissenswertes
Software:
Excel Add-Ins:• @Risk ®
http://www.palisade.com/risk/de/• CrystalBall ®
http://www.oracle.com/us/products/applications/crystalball/index.html• Montecarlito – Freeware
http://www.montecarlito.com/• ModelRisk4 - Freeware
http://www.vosesoftware.com
Software-Tools:• MATLAB ®
http://www.mathworks.com/matlabcentral/fileexchange/17964
28
11.
• http://wirtschaftslexikon.gabler.de/Definition/simulation.html
• http://www.itwissen.info/definition/lexikon/Simulation-simulation.html
• http://www.wi-frankfurt.de/uploads/down478.pdf
• http://books.google.de/books?id=CIDu5537XV4C&pg=PA261&lpg=PA261&dq=arten+von+simulationen&source=bl&ots=SELHvUCAkD&sig=S8uUicDuYSazjHDk10qx35IsQy4&hl=de&ei=3HOlTreCOMfPhAfKmNzdBA&sa=X&oi=book_result&ct=result&resnum=5&ved=0CEUQ6AEwBA#v=onepage&q=arten%20von%20simulationen&f=false
• http://books.google.de/books?id=OsYPgiK5Z00C&pg=PA224&lpg=PA224&dq=arten+von+simulationen&source=bl&ots=bsA2Q6p2x3&sig=tFdcnM7NfSPTaHQbNrJEvh185bA&hl=de&ei=3HOlTreCOMfPhAfKmNzdBA&sa=X&oi=book_result&ct=result&resnum=9&ved=0CGAQ6AEwCA#v=onepage&q&f=false
• http://www.palisade.com/risk/de/monte_carlo_simulation.asp
Quellen / Literatur / Wissenswertes11.
29