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Bildung nach
Humboldt
Bildung nach Humboldt
Sein Leben
Bildungsverständnis
Inhalt
Definition des Bildungskonzepts
Wechelwirkungen
Bedingungen von Bildung
Bildungsorganisation
Bildung und Sprache
Diskusion
Sein Leben
Sein Leben
Zeit der Nicht-Selbständigkeit
Zeit der ReisenZeit der Muße
Zeit der Arbeit
Bildungsverständnis
Bildungsverständnis
Bildungsverständnis
Definition des Humboldtschen Bildungskonzepts
-Als einer der bedeutensten Vertreter der allgemeinen Bildung enthält Humboldts Bildungskonzept folgende Kerngedanken:
-Bildung ist der wahre Zweck des Menschen => alle weiteren Zwecke sind diesem untergeordnet (weitere Zwecke des Menschen:
ökonomische, politische, eigenes Glück, usw. ), fachliche Bildung ist ein Teil des gesamten Bildungsprozesses (vgl. Bildungsorganisation, Bildung + Sprache)
- jeder Mensch in Bildungsprozesse eingegliedert
=> Bildung ist:
Förderung der in jedem Menschen von Geburt an vorhandenen Kräfte und Fähigkeiten
Bildungzielt auf die Bildung des Menschen und der Menschheit zu einem Ganzen und verfolgt somit kein spezifisches Ziel (=> allg. Bildung)
Kräfte des Menschen:
-> diese Kräfte machen jeden Menschen aus und sollen sich gegenseitig fordern und fördern (widerstreitendes Spiel der Kräfte)
- Vermögen zu erkennen, zu handeln, zu urteilen und Gegenstände herzustellen
- Intellekt, Einbildung, sinnliche Wahrnehmung, Empfindung
- es geht um eine proportionierliche Höherbildung der verschiedenen Kräfte, was bedeutet, dass alle Kräfte in gleichem Maße gefördert werden sollen und keine Kraft völlig vernachlässigt werden darf
-> der Mensch ist zur Einseitigkeit bestimmt, weil er bestimmte Talente und Interessen besitzt, aber Spezialbildung ist nie Selbstbildung!
=> um eine allgemeine Bildung (= Selbstbildung) zu erreichen, muss der Mensch selbst also aktiv werden
- allgemeine Bildung muss damit immer vor der Spezialbildung einsetzen, da diese eher auf eine Verzweckung des Menschen abzielt,
wohingegen die allgemeine Bildung ein offener Prozess ist, welcher nie gänzlich abgeschlossen werden kann
Zitat: "Der wahre Zweck des Menschen - nicht der, welchen die wechselnde Neigung, sondern welchen die ewig unveränderliche Vernunft ihm vorschreibt - ist die höchste und proportionirlichste Bildung seiner Kräfte zu einem Ganzen." (W I, S.64)
Bildungsverständnis
„Die letzte Aufgabe unseres Daseyns: dem Begriff der Menschheit in unsrer Person, sowohl während der Zeit unsres Lebens, als auch noch über dasselbe hinaus, durch die Spuren des lebendigen Wirkens, die wir zurücklassen, einen so großen Inhalt, als möglich zu verschaffen, diese Aufgabe löst sich allein durch die Verknüpfung unres Ichs mit der Welt zu der allgemeinsten, regesten und freiesten Wechselwirkung. Dieß allein ist nun auch der eigentliche Maßstab zur Beurtheilung der Bearbeitung jedes Zweiges menschlicher Erkenntniß.“
Bildungsverständnis
Bildung als Wechselwirkung
‚Nicht-Mensch‘
unabhängige Selbständigkeit
Bildungsgegenstand
Mensch
Fähigkeit Welt zu verstehen, in ihr zu handeln und sich mit ihr zu
verknüpfen
Weder nur selbsttätig noch nur empfangend
Wechselwirkung
Bildungsprozess durch Wechselwirkung
– allgemein, vielfältig, grundlegend
– weder Anfang noch Ende (harmonia)
– rege (im Sinne der energia)
– frei
Ziel der Bildung
- Mitwirkung einer Höherbildung der Allgemeinheit, nicht durch Förderung spezieller Fähigkeiten sondern durch die vielfältige Bildung ALL seiner Potentiale
- Behebung sozialer und politischer Missstände
- Verbesserung des menschlichen Zusammenlebens
- ‚Spuren des lebendigen Wirkens‘ zurück lassen
Bedingungen von Bildung
Menschliche Freiheit
Mannigfaltigkeit, Vielfalt (Sozialität, Gemeinschaft)
Freiheit: Individuelle Möglichkeiten dürfen nicht von außen beschränkt werden; implizit ist aber die Verantwortung eine selbständige Bildung (siehe oben) zu betreiben.
Vielfalt: Freiheit reicht nicht aus, denn die Möglichkeit zur Bildung muss durch die Vielfalt der Situationen gewährleistet sein.
Sozialität: Fruchtbarkeit der Bildung ist vor allem durch die Verbindung zu anderen Menschen gewährleistet
Bildungsverständnis
„Der bildende Nutzen solcher Verbindungen beruht immer auf dem Grade, in welcher sich die Selbstständigkeit der Verbundenen zugleich mit der Innigkeit der Verbindung erhält. (...) Beides aber erfordert Kraft der Individuen, und eine Verschiedenheit, die nicht zu gross, damit einer den andren aufzufassen vermöge, auch nicht zu klein ist, um einige Bewundrung dessen, was der andre besitzt, und den Wunsch rege zu machen, es auch in sich überzutragen.“
Bildungsverständnis
Bildungsorganisation
Allgemeine vs. Spezialbildung
„Durch die allgemeine [Bildung] sollen die Kräfte, d.h. der Mensch selbst gestärkt, geläutert und geregelt werden; durch die specielle soll er
nur Fertigkeiten zur Anwendung erhalten“
Allgemeinbildung ist die Grundlage jeder Spezialbildung; eine Schule für ALLE
„Die Organisation der Schulen bekümmert sich daher um keine Kaste, kein einzelnes Gewerbe“
„Der allgemeine Schulunterricht geht auf den Menschen überhaupt“
„Denn der gemeinste Tagelöhner und der am feinsten Ausgebildete muss in seinem Gemüt ursprünglich
gleicht gestimmt werden“
Dreistufiges Bildungswesen
„Es giebt […] nur drei Stadien des Unterrichts: Elementarunterricht
SchulunterrichtUniversitätsunterricht.“
Elementarschule
„Der Elementarunterricht soll bloss in Stand setzen, Gedanken zu vernehmen, auszusagen, zu fixiren, fixirt
zu entziffern“
„Er ist noch nicht sowohl Unterricht, als er zum Unterricht vorbereitet, und ihn erst möglich macht.“
Schulunterricht (=Gymnasium)
„Der Zweck des Schulunterrichts ist die Uebung der Fähigkeiten, und die Erwerbung der Kenntnisse, ohne welche
wissenschaftliche Einsicht und Kunstfertigkeit unmöglich sind. Beide sollen durch ihn vorbereitet; der junge Masch soll in
Stand gesetzt werden, den Stoff, an welchen sich alles eigne Schaffen immer anschliessen muss, theils schon jetzt wirklich zu sammeln, theils künftig nach Gefallen sammeln zu können, und
die intellectuell-mechanischen Kräfte auszubilden. Er ist also auf doppelte Weise einmal mit dem Lernen selbst, dann mit
dem Lernen des Lernens beschäftigt.“
Universitätsunterricht
„Darum ist auch der Universitätslehrer nicht mehr Lehrer, der Studirende nicht mehr Lernender, sondern
dieser forscht selbst […]. Denn der Universitätsunterricht setzt nun in den Stand, die
Einheit der Wissenschaft zu begreifen, und hervorzubringen, und nimmt daher die schaffenden
Kräfte in Anspruch“
Bildungsverständnis
Bildung und Sprache
Sprache als Weltsicht
„Der Mensch denkt, fühlt und lebt allein in der Sprache, und muss erst durch sie gebildet werden, […]. Die
alltäglichste Empfindung und das tiefsinnigste Denken klagen über die Unzulänglichkeit der Sprache, und
sehen jenes Gebiet als fernes Land an, zu dem nur sie, und sie nie ganz führt.“
Wechselwirkung
„Sie [=die Sprache] ist daher, wenn nicht überhaupt, doch wenigstens sinnlich das Mittel durch welches der Mensch zugleich sich selbst und die Welt bildet, oder
vielmehr seiner dadurch bewußt wird, daß er eine Welt von sich abscheidet.“
Quellen
Quellen
Humboldt, Wilhelm Von (2002): Werke in fünf Bänden. Darmstadt. 1964.
Diskusionsfragen
Diskusionsfragen
Diskusionsfragen
Ist Bildung im Sinne Humboldts praktisch umsetzbar?
Lebt Humboldt im deutschen Schulsystem weiter?
Ist Bildung an der Uni in Humboldts Sinne?
Widerspricht aus heutiger Sicht die Theorie der Mentalität der
globalisierten Welt?
Ist der Nutzen, der aus der Fokussierung auf tote Sprachen gezogen werden kann, fraglich?
Wie viel Humboldt bist
du?