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Serviceangebote von Netzwerken Gemeinsam erfolgreich handeln. Broschürenreihe Gute Praxis für Netzwerke

Serviceangebote von Netzwerken - Fachkräftebüro · Fazit: Chancen und Möglichkeiten – Netzwerke als Agenturen regionaler Serviceangebote zur Fachkräftesicherung 34 4. Anhang:

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Vorwort

Serviceangebote von Netzwerken

Gemeinsam erfolgreich handeln.

Broschürenreihe

Gute Praxis für Netzwerke

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Vorwort: Netzwerke als Agenturen regionaler Serviceangebote zur Fachkräftesicherung – gemeinsam erfolgreich handeln. 4

1. Der Vorteil vernetzter Zusammenarbeit – Serviceangebote von Netzwerken 6

2. Serviceangebote für Fachkräfte – ein Mehrwert für die ganze Region 12

2.1 Jetzt ist es klar – Informations- und Beratungsangebote für Fachkräfte 14

2.2 Herzlich Willkommen – Unterstützungsangebote für Neubürgerinnen und -bürger 20

2.3 Da helfen wir Ihnen gerne – Betreuungs- und Pflegeangebote für Familien 23

2.4 Für Wettbewerbs- und Beschäftigungsfähigkeit – Qualifizierungs- und Beratungsangebote für KMU 27

3. Fazit: Chancen und Möglichkeiten – Netzwerke als Agenturen regionaler Serviceangebote zur Fachkräftesicherung 34

4. Anhang: Weitere Informationen 36

4.1 Das Innovationsbüro Fachkräfte für die Region 38

4.2 Netzwerke: Informationen und Kontaktdaten 39

Impressum 41

Serviceangebote von Netzwerken – gemeinsam erfolgreich handeln.

Inhalt

3Inhalt

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4

Regionale Fachkräftesicherung kann durch

passgenaue Serviceangebote der regiona-

len Netzwerke vorangebracht werden und

sowohl Beschäftigte, als auch Unterneh-

men unterstützen. Gerade Netzwerke von

regionalen Akteuren können mit ihren

Kompetenzen und Mitteln dazu beitragen,

diese Serviceangebote zu entwickeln und

zu etablieren.

Dabei kann es sich zum einen um Einrich-

tungen institutioneller Art handeln, wie

z. B. regionale Beratungsstellen, die Fami-

lien bei der Pflege von Angehörigen helfen

oder Jugendliche über regionale Studien-

angebote informieren. Es können aber

auch betriebsübergreifende Kinderbetreu-

ungseinrichtungen sein, die in Notfällen

einspringen und so die Vereinbarkeit von

Beruf und Familie verbessern. Auch Aus-

bildungs- und Qualifizierungsverbünde

stellen eine Win-win-Situation für Be-

schäftigte und Unternehmen dar.

Aber institutionelle Einrichtungen bieten

nicht nur Unterstützung an, sondern auch

besonderen Service. Dieser lässt z. B. Neu-

bürgerinnen und -bürger schneller in einer

Region „ankommen“, weil er nicht nur sie

selber bei Behördengängen oder bei der

Arbeitsplatzsuche, sondern auch den Part-

ner oder die Partnerin unterstützt. Auch

Dienste, die über die Regionen und die an-

sässigen Unternehmen informieren, helfen

weiter und sind Angebote regionaler Netz-

werke zur Fachkräftesicherung.

Fachkräfte gewinnen und binden heißt auch, sie in besonderen Lebens-lagen zu unterstützen. Das kann die Kinderbetreuung in Notfällen oder die Beratung zur Existenzgründung für Rückkehrerinnen und Rück-kehrer sein, aber auch Qualifizierungsangebote für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer aller Qualifikationsniveaus in kleinen und mittleren Unternehmen (KMU).

Netzwerke als Agenturen regionaler Serviceangebote zur Fachkräftesicherung

Gemeinsam erfolgreich handeln.

4

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Kapitel 1 beschreibt, warum spezifisch

für eine Region entwickelte Serviceange-

bote sinnvoll sind.

In Kapitel 2 wird praxisnah anhand

zahlreicher Beispiele und Experteninter-

views dargestellt, welche Serviceangebote

Netzwerke für welche Ziele entwickeln

können, wie die Angebote umgesetzt und

welche Ergebnisse erzielt wurden.

Im 3. Kapitel wird Fazit gezogen.

Eine Liste mit Links und Kontakt-

personen zu den vorgestellten Praxis-

beispielen aus den Netzwerken finden

Sie in Kapitel 4.

Die vorliegende Broschüre ist die zweite

einer Broschürenreihe des Innovationsbü-

ros Fachkräfte für die Region im Auftrag

des BMAS, die sich mit der praktischen Ar-

beit von regionalen Netzwerken zur Fach-

kräftesicherung beschäftigt.1

Für Anregungen und Fragen stehen wir

Ihnen jederzeit gern zur Verfügung.

Herzliche Grüße und viel Vergnügen

beim Lesen und Netzwerken

Ihr Team vom Innovationsbüro

Vorwort 5

1 Siehe auch 1. Broschüre „Netzwerke und Unternehmen – gemeinsam erfolgreich handeln“ des Innovationsbüros Fachkräfte für die Region. Zur Entwicklung und Umsetzung von Zielen und Maßnahmen in Netzwerken siehe 3. Leitfaden „Das gemeinsame Projekt: Definition von Zielen und Maßnahmen“. Sie sind erhältlich unter www.fachkraeftebuero.de/publikationen.

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1. Der Vorteil vernetzter Zusammenarbeit

Serviceangebote von Netzwerken

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Page 8: Serviceangebote von Netzwerken - Fachkräftebüro · Fazit: Chancen und Möglichkeiten – Netzwerke als Agenturen regionaler Serviceangebote zur Fachkräftesicherung 34 4. Anhang:

Kleine und mittlere Unternehmen stehen bei der Fachkräftesi-

cherung vor etlichen Herausforderungen, die größere Unterneh-

men leichter meistern können. Aufgrund ihrer geringeren perso-

nellen und finanziellen Kapazitäten ist es für sie schwerer, eigene

Infrastrukturen aufzubauen bzw. Serviceangebote zur Fachkräf-

tesicherung einzukaufen. Hinzu kommt, dass sie zumeist weniger

bekannt sind als die großen Unternehmen in ihrer Region und

sich mehr engagieren müssen, um wahrgenommen zu werden.

Netzwerke von regionalen Akteuren können diese Lücke füllen, in-

dem sie – idealerweise auch gemeinsam mit den Unternehmen –

passende Serviceangebote entwickeln und anbieten. Die vernetz-

te Zusammenarbeit mit anderen Unternehmen und Akteuren

bietet den KMU Möglichkeiten, die ihnen sonst nicht, oder nicht

in ausreichendem Maße, zur Verfügung stehen:

Sie können ihre Interessen und Bedarfe in den Entwick-

lungs- und Umsetzungsprozess einbringen,

sie können die eingebrachten Ressourcen mitsteuern und

die Weiterentwicklung der Projekte begleiten,

sie erzielen sonst nicht erreichbare Vorteile, da sie mit

dem Netzwerk eine andere „Macht“ haben und

sie können Infrastrukturen nutzen und Serviceangebote

abrufen, die ihnen sonst nicht zur Verfügung stünden.

Netzwerke zeigen mit ihren Serviceangeboten, dass sie im Sinne

ihrer Regionen aktiv einen Beitrag zur Fachkräftesicherung der

ansässigen Unternehmen leisten und denen, die vor Ort arbei-

ten, bessere Möglichkeiten zur Beschäftigung anbieten können.

Zum anderen sichern sie mit dem Angebot ihre eigene Existenz

und Nachhaltigkeit und können weitere Partner gewinnen.

8

Serviceangebote von Netzwerken sind viel-

fältig. Sie reichen von Informationen zu

Unternehmen, über Ausbildungs- und Ar-

beitsplätze sowie Betreuungsangebote

für Angehörige und Notdienste, z. B. in der

Kinderbetreuung, bis hin zu Bildungsange-

boten für Arbeitnehmerinnen und Arbeit-

nehmer sowie Arbeitssuchende. Sie unter-

stützen Unternehmen, z. B. bei der Suche

nach passenden Auszubildenden bzw.

Fachkräften, helfen an Veränderung inter-

essiertem Fachpersonal bei der Beschäfti-

gungssuche oder erhöhen die Beschäfti-

gungsfähigkeit von weniger Qualifizierten.

Mit den Einrichtungen steht interessierten

Erwerbspersonen oder Unternehmen

zumeist eine Kontaktstelle zur Verfügung,

über die sie die benötigte Infrastruktur

nutzen oder die erforderlichen Servicean-

gebote beziehen können. Das Besondere

dabei ist, dass diese Serviceangebote nur

möglich sind, weil sich viele einzelne Ak-

teure mit ihren jeweiligen Ressourcen zu-

sammengeschlossen und gemeinsam

etwas Neues geschaffen haben.

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9Kapitel 1

Jürgen EnglerGeschäftsführer Trevisto Nürnberg

Im Interview:

Gibt es bestimmte Aspekte der Fach-kräftesicherung in Ihrem Unterneh-men, die Sie alleine nicht lösen können,obwohl sie für Ihren Betrieb wichtig wären?

Gibt es Serviceangebote von Fachkräf-tenetzwerken, die Sie dafür buchen würden? Haben Sie ein solches schon genutzt?

Welche Nutzen haben Sie durch das Netzwerk und wo sehen Sie noch Ver-besserungsmöglichkeiten?

Wir haben in unserem mittelständischen Unternehmen seit Jahren feststellen müssen,

dass es sehr schwer ist, geeignete IT-Fachkräfte für Nürnberg zu finden. Es scheitert letzt-

lich schon daran, dass es keine Bewerberinnen und Bewerber gibt, die wir in einem persön-

lichen Gespräch überzeugen könnten. Wir wollten in den vergangenen Jahren bis zu sechs

Mitarbeiterinnen oder Mitarbeiter pro Jahr einstellen. Gewonnen haben wir aber jedes Mal

nur ein bis drei Personen. Als Gründe dafür haben wir folgende Aspekte analysiert:

1. Die geeigneten Bewerberinnen und Bewerber sind am Markt sehr rar,

2. die Bewerberinnen und Bewerber haben für einen Mittelständler zu hohe Gehaltsanfor-

derungen und

3. Nürnberg erscheint den Bewerbern als Dienstort nicht attraktiv genug.

Um überzeugen zu können, muss der Standort Nürnberg so interessant werden, dass das

Gehalt allein nicht mehr das wichtigste Kriterium für die Entscheidung ist. Das kann eine

Firma alleine nicht erreichen.

Wir brauchen mehr Angebote, die dafür sorgen, dass Nürnberg so attraktiv wird, damit

auch Bewerber z. B. aus München „anbeißen“. Wir würden uns umgehend persönlich en-

gagieren, um hierfür den richtigen Weg zu finden. Für uns nützliche Services von Fach-

kräftenetzwerken wären etwa unterstützende Maßnahmen beim Suchen und Finden von

geeignetem Personal oder die Teilnahme an entsprechenden Jobmessen oder auch der

Aufbau von Kontaktbörsen für Bewerberinnen und Bewerber.

Wir engagieren uns im Förderverein der Metropolregion Nürnberg, beteiligen uns an Ver-

anstaltungen der Allianz pro Fachkräfte und nutzen die Angebote weiterer lokaler Initi-

ativen, wie etwa Hi-Potential, mit der die Stadt Nürnberg um High-Potentials wirbt. Wir

nutzen bei der Akquise von Bewerberinnen und Bewerbern die Website der Initiative.

Standortmarketing lässt sich nur im Netzwerk betreiben. Diesbezüglich profitieren wir

von der Arbeit Allianz pro Fachkräfte der Metropolregion Nürnberg. Aber obwohl wir

engagiert sind, haben wir zu den Fachkräftenetzwerken in der Region letztlich nur wenig

unmittelbaren Zugang. Die IHK Nürnberg baut aber aktuell einen Arbeitskreis Fachkräfte-

sicherung auf, der den Austausch intensivieren und die Beteiligung fördern soll. Da sind

wir natürlich mit dabei.

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Markus LötzschHauptgeschäftsführer der IHK für Nürnberg und Mittelfranken

Warum haben Sie gemeinsame Serviceangebote für Fachkräfte und Unternehmen entwickelt?

Worin liegen die Vorteile, die Netzwer-ke bieten können, bei denen sich insti-tutionelle Akteure zusammenschließen – was können Netzwerke, das Unter-nehmen alleine nicht leisten?

Wie profitieren die einzelnen Netz-werkpartner davon?

Weil wir zusammen einfach mehr erreichen können. Den beiden Gründungsvätern der

Allianz pro Fachkräfte, der Bundesagentur für Arbeit und der IHK Nürnberg für Mittel-

franken, war es klar, dass jeder von uns Fachkräftesicherung betreibt. Wir als IHK ma-

chen das vor allem durch die Sicherung der dualen Ausbildung und die Bundesagentur

durch die Arbeitsvermittlung. Zugleich haben wir aber viele Schnittstellen, an denen wir

durch Kooperation und ein abgestimmtes Vorgehen viel mehr erreichen können, als durch

Alleingänge. Deshalb haben wir eine Kooperationsvereinbarung geschlossen und weitere

Partner eingeladen, mitzumachen. Auf Grundlage der Prinzipien Freiwilligkeit, Eigenver-

antwortung, Kooperationsbereitschaft und Offenheit arbeiten wir seit 2011 gemeinsam

daran, die Metropolregion Nürnberg voranzubringen.

Eine Firma kann manche Dinge nicht alleine angehen. Alles, was sich unter dem Begriff

„Regionalentwicklung“ zusammenfassen lässt, geht einfach nur im Netzwerk vorwärts.

Das gilt auch für uns. Auch eine IHK kann nicht in jedem Bereich Kompetenzen aufbau-

en, und deshalb arbeiten wir viel in Netzwerken wie der Allianz pro Fachkräfte.

Ich will das am Beispiel unserer Welcome-Service-Center deutlich machen: Willkom-

menskultur berührt viele Bereiche des Lebens, und deswegen sind viele verschiedene Ak-

teure zuständig. Daher benötigen wir unter anderem natürlich die Kommunen, die Bun-

desagentur für Arbeit oder etwa Migrantenvereine wie den TIAD e. V. Jeder der Akteure

bringt seine Kompetenzen mit ein, und diese zusammen bilden das Serviceangebot des

Welcome-Centers. Alleine ginge das kaum.

Zusammen können wir solche Querschnittsaufgaben mit vielen thematischen Schnitt-

stellen viel besser managen und so gute Angebote für Firmen und Fachkräfte machen.

Gemeinsam gute Projekte machen und so unseren Standort, die Metropolregion

Nürnberg, stärken. Darin liegt für jeden der Netzwerkakteure der Nutzen. Wir sind

da aus Überzeugung aktiv.

Im Interview:

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11Kapitel 1

Markus LötzschHauptgeschäftsführer der IHK für Nürnberg und Mittelfranken

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2. Serviceangebote für Fachkräfte

Ein Mehrwert für die ganze Region

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Sie wollen mit Ihrem Netzwerk dafür sorgen, dass Ihre Region

für Fachkräfte und Unternehmen attraktiv ist und bleibt. Dazu

suchen Sie Möglichkeiten, um vorhandene Fachkräftepotenziale

vor Ort zu aktivieren und zu halten. Parallel bemühen Sie sich

auch um die Gewinnung von Neubürgerinnen und -bürgern.

Denn nur so können Sie Fachkräfte für die Unternehmen sichern

und zur Bekanntheit Ihrer Region beitragen.

Wir stellen Ihnen konkrete Beispiele vor, die Erfolge erzielt haben.

Eine Möglichkeit dafür sind Informationsangebote für Fachkräfte

zu Regionen und Unternehmen sowie Unterstützungsangebote für

Rückkehrerinnen und Rückkehrer oder Neubürgerinnen und -bür-

ger. Netzwerke sind bestens dafür geeignet, solche Informationen

anzubieten und Interessierte zu beraten.

Der erste Schritt, um Fachkräfte zu halten

oder zu gewinnen, ist, neben guten Infor-

mationen zur Region und zu den vorhan-

denen Arbeitgebern, inklusive Stellenange-

boten, auch solche zu den weichen Stand-

ortfaktoren zu geben. Dies können Infor-

mationen zu Kultur, Sport, Infrastruktur

und Immobilien sowie zu sozialen Ange-

boten, z. B. Kitas, Pflege-, Freizeit- oder

Gesundheitsangebote und Netzwerke für

Zugezogene sein. Die meisten Netzwerke

bieten diese sowohl über das Internet an,

als auch mittels qualifizierter Expertinnen

und Experten in den Beratungsstellen.

2.1 Jetzt ist es klar – Informations- und Beratungsangebote für Fachkräfte

Leben in der Uckermark – Willkommens-Agentur Uckermark

Die Willkommens-Agentur bietet über

den Internetauftritt www.leben-in-um.de

Informationen über aktuelle Entwicklun-

gen und Möglichkeiten in der Uckermark.

Interessierte können bei einer individuel-

len Beratung persönliche Wünsche, Bedar-

fe und Perspektiven darstellen und erhal-

ten passende Angebote. Daneben beglei-

tet die Willkommens-Agentur Uckermark

Rückkehrende sowie Zuziehende auf ih-

rem Weg in die Uckermark. Von den ers-

ten Umzugsgedanken bis zum konkreten

Start in der alten oder neuen Heimat un-

terstützt die Agentur mit fundierten Erfah-

rungswerten, regionalem Wissen und

einem umfangreichen Angebot zu lokalen

Akteuren und Einrichtungen. Die Will-

kommens-Agentur Uckermark ist der

Kontakt vor Ort für all jene Angelegenhei-

ten, die sich aus der Ferne allein schwer

regeln lassen.

Rückkehr- und Zuzugsinteressierte wer-

den mit Unternehmen, Einrichtungen und

Akteuren vor Ort in Kontakt gebracht und

erhalten Informationen über regionale An-

gebote. Wenn sie z. B. an einer Existenz-

gründung in der Uckermark interessiert

sind, werden sie zu den Möglichkeiten ei-

ner Zusammenarbeit mit regionalen Ak-

teuren informiert. Damit finden sie unkom-

pliziert direkte Kontakte zu Fachkräften,

Kunden oder Gleichgesinnten mit gemein-

samen Interessen.

Die Willkommens-Agentur richtet sich

aber auch an Unternehmen. Diese erhalten

die Möglichkeit, Ausschreibungen auf

dem Online-Portal zu veröffentlichen,

z. B. Stellen- oder Immobilienangebote.

Betriebe können sich außerdem über den

Newsletter, das Online-Portal oder den

Facebook-Auftritt der Agentur präsentie-

ren sowie Informationen und Angebote,

z. B. zu Fördermöglichkeiten und Weiter-

bildungen bekannt geben. Damit können

sie Marketing in der gewünschten Ziel-

gruppe betreiben, sich mit engagierten

Menschen aus regionalen Initiativen ver-

netzen und am Wissenstransfer innerhalb

des Netzwerkes teilnehmen. Aufgrund der

engen Zusammenarbeit mit der Agentur

für Arbeit erhalten suchende Unterneh-

men auch Lebensläufe von Interessenten.

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15Kapitel 2

Ariane BöttcherVorstandsmitglied Zuhause in Brandenburg e. V.

Wie ist die Willkommens-Agentur entstanden?

Wieso haben Sie gerade Rückkehrerin-nen und Rückkehrer in den Fokus Ihrer Aktivitäten genommen?

Wie gehen Sie konkret vor?

Unser Netzwerk ist ein Zusammenschluss von Menschen, die in der Uckermark leben oder

aus der Uckermark abgewandert sind. Allen gemein ist, dass sie Wanderungserfahrungen

haben. Die Motivation für die Initiative war, Perspektiven in der Region aufzuzeigen. Dafür

entstanden die Vorgängerprojekte „Wandern und Rückkehr in der Uckermark“ und das

Online-Projekt „Leben in der Uckermark“. Sie sollten Wissen und Erfahrungen sammeln,

welche Aspekte für Rückkehrinteressenten relevant sind und tatsächlich zur Rückwande-

rung bewegen, wie Rückkehrerinnen und Rückkehrer empfangen werden, welche Stolper-

steine es gibt und welche Angebote für Rückkehrwillige interessant sind. Aus den gewon-

nenen Erkenntnissen ist die Willkommens-Agentur entstanden.

Rückkehrerinnen und Rückkehrer haben einen Vorteil – man kennt sie schon und weiß,

wie sie „ticken“. Allerdings erreicht unser Angebot auch Personen, die nicht aus der

Uckermark stammen. Bei den Anfragen und in der Beratung kommt rund die Hälfte der

Hilfesuchenden nicht aus der Region. Der Erfolg beim Zuzug ist aber bei den Rückkeh-

rerinnen und Rückkehrern deutlich höher. Entscheidend ist bei allen Interessenten der

individuelle Kontakt, der permanent möglich ist, z. B. telefonisch oder per E-Mail.

Im ersten Schritt wird bei jedem Einzelnen geschaut, wie die Ausgangsvoraussetzungen

sind, welcher Bedarf besteht, ob eine Familie dabei ist, ob der Partner oder die Partnerin

ebenfalls eine Stelle sucht und was außerdem noch nötig ist. Danach geben wir Informa-

tionen zur Region, treten in Kontakt mit potenziellen Arbeitgebern, helfen beim Umzug

oder bei Behördengängen und vieles mehr. Es ist bei jedem unserer inzwischen über 200

Interessentinnen und Interessenten ein sehr individueller Beratungsprozess. Wichtig ist

die persönliche Ansprache der Leute.

Außerdem haben wir mit der Zeit gelernt, dass der Prozess häufig länger dauert, weil viele

Existenzgründungen dabei sind. Das liegt u. a. am Arbeitsmarkt in der Region, der noch

schwierig ist. Das Interesse für eine Rückwanderung ist aber so groß, dass viele im Verlauf

der Beratung auf die Idee kommen, sich selbständig zu machen. Und bei Existenzgrün-

dungen ist der Beratungsaufwand sehr groß und der Findungsprozess der Interessentin-

nen und Interessenten nicht leicht, sodass es bis zu zwei Jahre dauern kann, bis der Schritt

vollzogen ist.

Damit die Leute bleiben, legen wir viel Wert auf Nachbereitung und Integrationsarbeit

und stehen bei Problemen als Anlaufstelle bereit. Dazu gehören „Rückkehrerstammtische“

Im Interview:

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Sie haben das Angebot von Zuhause in Brandenburg genutzt. Wie sind Sie darauf aufmerksam geworden?

Wie erreichen Sie potenzielle Kandida-tinnen und Kandidaten und wie die Unternehmen?

Wie sah die Unterstützung konkret aus?

Ich habe Templin bereits nach der sechsten Klasse verlassen, da ich als Leichtathlet am

Sportgymnasium Neubrandenburg besser gefördert werden konnte. Danach war ich rund

zehn Jahre in NRW in der Fitnessbranche, sowohl angestellt als auch selbständig, tätig.

Mein Ziel war es aber schon immer, ein eigenes Studio zu leiten. Irgendwann war sowohl

bei meiner Partnerin als auch bei mir die Situation so, dass wir etwas Neues wagen woll-

ten. Die geringe Angebotsdichte an Fitnessstudios in der Region sowie die Nähe zur Fami-

lie sprachen für Templin. Dazu kam, dass mein Konzept und meine Philosophie bisher

noch nicht in Studios angeboten wurden. Wir sahen nun in meiner Heimat die Möglichkeit,

diese Ideen zu verwirklichen. Über die Agentur für Arbeit in Eberswalde wurden wir auf

die Beratung und Unterstützung für Existenzgründer durch den Lotsendienst hingewiesen.

In meiner Heimatstadt Templin fand ich beste Bedingungen für mein Konzept eines

gesundheitsorientierten Fitnessstudios. Sehr geholfen hat mir die Förderung bei der

Existenzgründung. Die Industrie- und Handelskammer und der Lotsendienst haben

mich ausführlich beraten und unterstützten mich beim Schritt in die Selbständigkeit.

Im Interview:

Inzwischen melden sich Interessierte bei der Willkommens-Agentur, aber dafür war

und ist viel Vermarktung über Medien und Öffentlichkeitsarbeit notwendig. Viele nutzen

unseren Facebook-Auftritt als Medium zur Kontaktaufnahme, der dann zu persönlichen

Gesprächen führt.

Ein weiterer Weg ist Werbung in der Region, insbesondere die Ansprache von Eltern und

Großeltern. Das geht so weit, dass Mütter oder Großmütter Termine für die Kinder ma-

chen. Die Familienangehörigen erreichen wir über die lokale Presse. So haben wir eine

Postkartenaktion „Heimweh? Uckermark – viel Platz für deine Ideen“ als Zeitungsbeilage

gestartet. Sie ergab einen guten Rücklauf und im weiteren Verlauf viele Gespräche, die

dazu beitrugen, dass die lokale Presse anschließend darüber berichtete und einzelne

Rückkehrergeschichten vorstellte. Eine gute Öffentlichkeitsarbeit ist dafür entscheidend,

es müssen in kurzem Abstand kontinuierlich weitere Aktionen und Berichte folgen.

Arne RoßbergRückkehrer und Geschäftsführer Fitness- & Gesundheitsstudio „PEGASUS – vital & gesund“ in Templin

mit monatlich ca. 20 Leuten für den Austausch. Die angesprochenen Probleme und Fragen

bereiten wir dann auf und nutzen die Erkenntnisse für die weitere Arbeit in der Beratung.

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Das betraf alle Aspekte, von den Formalien über Zuschüsse und Kreditvergabe bis hin

zur Standortwahl. So konnte ich im Herbst 2013 mein Fitness- & Gesundheitsstudio

„PEGASUS – vital & gesund“ in Templin eröffnen.

Darüber hinaus fanden meine Freundin und ich auch Unterstützung in allen anderen Be-

langen unseres Umzugs. Das Angebot von Zuhause in Brandenburg hat uns sehr gehol-

fen. Da ich inzwischen selbst Arbeitgeber bin, werde ich das Angebot nutzen, um für mein

Unternehmen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer zu finden, wenn ich in der Region

nicht direkt fündig werde.

17Kapitel 2

Daniela HerrlingStandortmanagerin Fachhochschule BrandenburgPräsenzstelle Prignitz

Wer spricht Sie an und wen sprechen Sie an?

Wir sprechen zum einen die Unternehmen der Region an, zum anderen wenden wir uns

an Schülerinnen und Schüler, aber auch an andere Bildungsinteressierte aus der Region

sowie bereits Studierende.

Die Schülerinnen und Schüler an den Gymnasien erreichen wir zum Beispiel über die

Sprechtage zur Studien- und Berufsorientierung oder über Workshops an der Fachhoch-

schule Brandenburg, die sich an größere Schülergruppen aus der Region wenden.

Im Interview:

Zum Bleiben animieren – die Präsenzstelle der Hochschule Brandenburg

Der Anteil an Schülerinnen und Schülern,

die studieren können und wollen, steigt

seit längerem kontinuierlich an. Allerdings

sind Studienabsolventinnen und -absol-

venten meist für ihre Herkunftsregion ver-

loren, wenn sie fern ihrer Heimat studieren.

Um das zu verhindern, will das Netzwerk

Wachstumskern Autobahndreieck Witt-

stock/Dosse e. V. junge Erwachsene für die

KMU in der Region halten und früh eine

Verbindung zwischen den Betrieben, Ju-

gendlichen, Schulen, Hochschulen und

Wissenschaft schaffen. Damit sollen mehr

ortsansässige potenzielle Fachkräfte in der

Region gehalten werden.

Auf Initiative des Wachstumskerns Auto-

bahndreieck Wittstock/Dosse e. V. wurde

2005 die Präsenzstelle Prignitz der Fach-

hochschule Brandenburg gegründet. Da-

mit soll ein intensiver Austausch zwischen

Wissenschaft und Wirtschaft in einer hoch-

schulfernen Region ermöglicht werden.

Die Präsenzstelle bietet Bildungsinter-

essierten einen Zugang zu akademischer

Bildung, indem sie über Angebote der

Fachhochschule Brandenburg berät und

Qualifikationsmaßnahmen vor Ort organi-

siert. Damit konnten sowohl die Studier-

neigung als auch die Studierquote in der

Region in den letzten Jahren erheblich

gesteigert werden.

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Wie wird das Angebot finanziert?

Wie erreichen Sie die Aufmerksamkeit für Ihr Beratungsangebot?

Anfangs wurde das Projekt ausschließlich durch das Netzwerk Wachstumskern Auto-

bahndreieck Wittstock/Dosse e. V. finanziert. Seit 2007 gab es eine ESF-Förderung,

bei der der Eigenanteil durch den Verein getragen wurde. Seit Mai 2015 wird das Projekt

Präsenzstelle Prignitz durch das Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kultur

aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds und des Landes Brandenburg gefördert, 20

Prozent der Projektmittel kommen vom Verein Wachstumskern Autobahndreieck

Wittstock/Dosse e. V.

Wir haben viele Marketingaktivitäten, z. B. über Flyer und Anzeigen. Außerdem sprechen

wir unsere Zielgruppen online über die Fachhochschule Brandenburg an. Über unsere Ter-

mine vor Ort berichtet die regionale Presse. Den größten Effekt erreichen wir aber durch

direkte Ansprache und persönlichen Kontakt vor Ort, den wir über die Präsenzstelle er-

reichen. Es ist für die Interessierten gut, dass es dort eine feste Ansprechperson gibt, die

nicht nur vor dem Studium, sondern auch später noch zur Stelle ist, wenn Unterstützung

benötigt wird, z. B. bei der Suche nach einem Praktikumsplatz.

Für Schülerinnen und Schüler bieten wir

Hochschulorientierung, bei der die Studienangebote der brandenburgischen

Hochschulen vorgestellt werden,

Berufsorientierung, auch mit der Vermittlung von Praktika und Ferienjobs sowie

Karriereorientierung durch die Vorstellung von akademischen Berufsfeldern

und eine Vernetzung mit der regionalen Wirtschaft.

Unternehmen bieten wir vor allem die Möglichkeit,

ihre Ausbildungsangebote, Praktikantenstellen, Ferienjobs und akademischen

Berufsfelder bei den regelmäßigen Studien- und Berufsorientierungstagen an

den Schulen der Region vorzustellen,

sich bei der Rekrutierung von akademischen Nachwuchskräften durch Hoch-

schulkontakte unterstützen zu lassen sowie

für unternehmensbezogene Fragestellungen Studierende zu finden, die diese

in Projekt- und Abschlussarbeiten untersuchen.

Ein weiteres Angebot unserer Präsenzstelle ist die Ermittlung des Qualifikationsbedarfs

in Unternehmen und die Vorstellung von Weiterbildungsangeboten.

Wie sieht das Angebot konkret aus?

Die Studierenden sind für die Betriebe in der Region ein weiteres interessantes Potenzial.

Wir bieten ihnen Praktika und Themen für Abschlussarbeiten an. So entstehen Kontakte

zwischen zukünftigen Fachkräften und Unternehmen, bei denen sich Betriebe und akade-

mische Nachwuchskräfte kennenlernen können.

Aufgrund unserer Öffentlichkeitsarbeit erreichen uns aber auch Anfragen von Schülerin-

nen und Schülern oder Studierenden, die von unserem Angebot gehört haben und sich

beraten lassen wollen.

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19Kapitel 2

Wie ging es dann weiter?

Wie sah die Unterstützung konkret aus?

Was war für Sie wichtig bei der Beratung?

Ich habe mich schon während der Schulzeit über Studienmöglichkeiten informiert, wo-

bei ich auf jeden Fall ein technisches Studium absolvieren wollte. Was den Studienort

anging, war ich relativ offen und mir nicht sicher, ob ich in Brandenburg bleiben wollte.

Wichtig war mir v. a. eine Hochschule mit guter Reputation, die im Hochschulranking

gut gewertet ist. Ich habe im gesamten Bundesgebiet gesucht und dann auch schon An-

gebote erhalten. Allerdings komme ich aus keinem Akademikerhaushalt und die Kosten

des Studiums waren für mich ein wichtiges Kriterium bei der Auswahl des Studienortes.

Darum habe ich Alternativen gesucht. So kam ich auf die Brandenburgische Technische

Universität in Cottbus und wurde in meiner Annahme über eine gute Ausstattung und

die Qualität des Studienangebotes bestätigt.

Über den Prignitzer Nachwuchspool, an dem ich schon vor dem Abitur teilgenommen

hatte, war ich mit dem Beratungsangebot der Präsenzstelle vertraut. Ich habe mich von

der Präsenzstelle beraten lassen und mit der Beraterin mehr als zwei Stunden gespro-

chen. Wir haben über Hochschulen in Brandenburg gesprochen, über die Vorteile von

Brandenburg und die Unternehmen in der Region. Das Gespräch war sehr ausführlich, ich

habe viel erfahren über die Möglichkeiten. Das Gespräch hat am Ende meine Entschei-

dung beeinflusst.

Auch als ich während meines Studiums ein Praktikum in einem KMU machen wollte, hat

mich die Präsenzstelle unterstützt, indem sie mir bei der Stellensuche geholfen hat.

Die persönliche Ansprechpartnerin, die sich viel Zeit genommen hat und stets per E-Mail

oder telefonisch erreichbar war, fand ich wichtig. Das half mir schon bei der Orientierung

vor dem Studium. Sehr hilfreich waren aber auch die Beratung während des Studiums so-

wie die Informationen, die von der Präsenzstelle per E-Mail versandt wurden, z. B. zu

Praktikumsangeboten.

Es gab das Projekt Prignitzer Nachwuchspool, das Kontakte zwischen den beteiligten

Unternehmen und Schülerinnen und Schülern ermöglichen sollte. Ich hatte mich für

den Nachwuchspool beworben, wurde dadurch in den Verteiler des Netzwerkes aufge-

nommen und habe von den Angeboten erfahren.

Wie sind Sie auf das Angebot der Präsenzstelle der FH Brandenburg aufmerksam geworden?

Im Interview:

Marcel JaedekeStudent an der BTU CottbusFachrichtung Wirtschaftsingenieurwesen

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20

Eine neue berufliche Herausforderung, ein

neuer Wohn- und Lebensort und für aus-

ländische Arbeitnehmerinnen und Arbeit-

nehmer eventuell noch zusätzlich eine

neue Sprache und Kultur. Ein Jobwechsel

ist mit tiefgreifenden und vielfältigen Ver-

änderungen verbunden. Unabhängig da-

von, ob der Wechsel alleine, zu zweit oder

mit Familie stattfindet, er bedeutet großen

Aufwand, gerade in der Anfangsphase. Dies

schreckt viele potenzielle Fachkräfte von

einem regionalen oder sogar länderüber-

schreitenden Wechsel ab. Deshalb ist die

Schaffung einer themenübergreifenden

Anlaufstelle für Interessentinnen und Inte-

ressenten – und zwar sowohl für Fach-

kräfte als auch Unternehmen – eine sinn-

volle Maßnahme, die Netzwerke in ihren

Regionen anbieten können. Die wesent-

lichen Aspekte bei einem Wechsel und

dazu vorhandene Unterstützungsangebo-

te können so vorbereitend in Erfahrung

gebracht werden.

2.2 Herzlich Willkommen – Unterstützungsangebote für Neubürgerinnen und -bürger

Neubürgerinnen und Neubürger willkommen heißen – Welcome-Service-Center im Landkreis Roth:

Ein Beispiel, wie das gehen kann, ist das

Welcome-Service-Center im Landkreis

Roth. Es will die ersten Schritte in der neu-

en Heimat erleichtern und konkrete Hilfe-

stellungen geben. Kompetente und auf-

geschlossene Ansprechpartnerinnen und

Ansprechpartner helfen weiter, sodass

sich Neubürgerinnen und Neubürger

schnellstmöglich wohlfühlen und ankom-

men können.

Der große Vorteil eines Netzwerkes dabei

ist, dass es die Ansprechpartnerinnen und

Ansprechpartner vor Ort kennt, Kontakte

zu Behörden, Ämtern und sozialen Ein-

richtungen herstellt und bei fast allen Fra-

gen helfen kann, die Neubürgerinnen und

Neubürger und ihre Angehörigen aus dem

In- und Ausland haben.

Das Welcome-Service-Center berät und

vermittelt Kontakte, z. B. bei allgemeinen

Einbürgerungsfragen oder zur Arbeitser-

laubnis, bei Fragen zur Anerkennung von

ausländischen Qualifikationen sowie zu

Bewerbungen und regionalen Stellenange-

boten. Es hilft bei der Suche nach Sprach-

kursen und Kindergarten-, Schul-, Hort-,

Ausbildungs- und Praktikumsplätzen oder

nach Pflege- und Betreuungseinrichtungen

für ältere mitziehende Familienangehörige.

Auch bei der Wohnungssuche oder zu re-

gionalen Sport- und Freizeitmöglichkeiten

finden die Interessentinnen und Interes-

senten Antworten und Informationen.

Karl ScheuerleinLeiter Welcome-Service-Center (Roth)Geschäftsführer Unternehmerfabrik Landkreis Roth GmbH

Warum sind Sie aktiv geworden? Auslöser waren v. a. der demografische Wandel und Änderungen der wirtschaftlichen

Struktur. Es gibt zwar noch keinen durchgängigen Mangel an Arbeitskräften, aber die

Altersstruktur ändert sich in vielen Betrieben, und manche Branchen haben schon Fach-

kräftebedarfe, die nicht oder nicht ausreichend gedeckt werden können. Wir wollten als

Im Interview:

Page 21: Serviceangebote von Netzwerken - Fachkräftebüro · Fazit: Chancen und Möglichkeiten – Netzwerke als Agenturen regionaler Serviceangebote zur Fachkräftesicherung 34 4. Anhang:

21Kapitel 2

Wie sind Sie vorgegangen?

Wie haben Sie die Unternehmen eingebunden?

Das Thema Zuwanderung wurde sowohl von den Unternehmen als auch von den Netz-

werkpartnern angegangen. Hauptthema am Anfang war der Aufbau von Netzwerken

und Strukturen. Gerade bei komplexeren Fällen aus dem Ausland ist es sinnvoll, alle Ak-

teure mit einzubinden, damit nur eine Ansprechpartnerin oder ein Ansprechpartner für

die Ankommenden nötig ist. Das kann das Welcome-Center selbst, aber auch ein an-

derer Partner aus dem Netzwerk sein, der diese Rolle übernimmt. Die Kommunikation

zwischen Zuwanderin bzw. Zuwanderer und Familie (wenn vorhanden), den betroffenen

Unternehmen, Behörden und z. B. Betreuungseinrichtungen oder Schulen und Bildungs-

trägern, übernimmt das Welcome-Center. Damit weiß das Unternehmen oder die be-

troffene Person, dass es eine zentrale Ansprechperson für alle Fragen und Belange gibt.

Das Center ist der Türöffner in die Region, der über alle Kontakte und Informationen

verfügt, die Neuankömmlinge brauchen.

Von der Idee bis zur Einbindung aller Akteure haben wir ein gutes dreiviertel Jahr ge-

braucht, sodass wir jetzt in der Lage sind, unkompliziert und kurzfristig zu helfen. Ein

persönliches Kennen der wichtigsten Kontaktpersonen in den verschiedenen Organisati-

onen vor Ort ist dabei für den Erfolg des Projekts entscheidend.

Die Bandbreite der Betreuung ist groß und reicht von einfachen Beratungsgesprächen für

Interessentinnen und Interessenten per Telefon bis hin zu persönlicher Begleitung bei

Firmenbesuchen oder bei der Kommunikation mit Verwaltungen, z. B. bei der Anerken-

nung von ausländischen Berufsabschlüssen. Die Ansprechperson beim Welcome-Ser-

vice-Center ist Mittlerin oder Mittler und Schnittstellenmanagerin oder -manager für

alle Beteiligten.

Das Center wurde und wird in der Region sehr intensiv in Print und online vermarktet.

Außerdem stellen wir uns und unsere Angebote immer wieder in den Gremien der IHK

vor Ort vor und nutzen auch die Unternehmensnetzwerke der Wirtschaftsförderung.

So haben wir erreicht, dass die Unternehmen informiert und die Beratungs- und Unter-

stützungsangebote bekannt gemacht und inzwischen auch angenommen werden.

Allerdings muss das Thema sensibel und diskret behandelt werden. Viele Unternehmen

wollen in der Außendarstellung nicht bekannt machen, dass sie Schwierigkeiten bei

der Fachkräftesicherung haben. Diskretion zu konkreten Fällen ist aber auch aus Daten-

schutzgründen in alle Richtungen, also bei Arbeitgebern, Arbeitnehmerinnen und Arbeit-

nehmern sowie bei den beteiligten Behörden wichtig. Nur so kann das Vertrauen entste-

hen, das für eine effiziente Fallbearbeitung notwendig ist.

Karl ScheuerleinLeiter Welcome-Service-Center (Roth)Geschäftsführer Unternehmerfabrik Landkreis Roth GmbH

Netzwerk in der Region bei diesem Thema schon frühzeitig tätig werden, um für die Zeit

gewappnet zu sein, in der das Thema richtig zuschlägt. Wir sind ein Teil der Metropol-

region Nürnberg und haben mit dem Welcome-Service-Center die Pilotrolle im Rah-

men der Allianz pro Fachkräfte inne.

Page 22: Serviceangebote von Netzwerken - Fachkräftebüro · Fazit: Chancen und Möglichkeiten – Netzwerke als Agenturen regionaler Serviceangebote zur Fachkräftesicherung 34 4. Anhang:

22

Linda FreudenbergerRückkehrerin in die Region

Wie sind Sie auf den Service aufmerk-sam geworden?

Welche Fragen hatten Sie?

Nach einem zehnjährigen Aufenthalt in Neuseeland wollte ich mit meinem Partner aus

familiären Gründen nach Deutschland zurück. Meine Eltern machten mich während der

Vorbereitungen für den Umzug schon auf das Angebot des Welcome-Service-Centers

in Roth aufmerksam. Sie hatten über Bekannte davon erfahren. Ich habe mich über den

Internetauftritt des Netzwerks dann informiert und schon aus Neuseeland per E-Mail

Kontakt aufgenommen. Dadurch konnten wir schon vorab viele Fragen klären. Nach

unserer Ankunft in Deutschland haben wir uns dann telefonisch und persönlich beraten

lassen.

Sehr viele, die z. T. auch erst im Beratungsprozess erkennbar wurden. Obwohl ich aus

Deutschland komme, waren mir viele Dinge nicht oder nicht mehr klar. Deswegen war

der erste Überblick über alle notwendigen oder sinnvollen Aspekte, die man beachten

muss, sehr hilfreich. Da war das Welcome-Service-Center genau die richtige Anlaufstel-

le, die kompetent geholfen hat und auf alle unsere Fragen Antworten und Ansprech-

personen parat hatte.

Für mich funktionierte alles relativ unkompliziert. Ich hatte bereits eine Stelle, die ich

aber erst später antreten musste. Darum war es zunächst nötig, mich bei der Agentur für

Arbeit als arbeitssuchend zu melden. Schon dabei unterstützte mich das Welcome-Ser-

vice-Center. Außerdem erhielt ich Informationen bei der Frage zu den Versicherungen,

die wir benötigen.

Aufwendiger war es für meinen Freund, für den es als Nicht-EU-Bürger viel mehr Dinge

zu beachten galt. Das fing an mit der Meldung beim Einwohnermeldeamt und anderen

Behördengängen, betraf die Führerscheinübertragung oder die Einrichtung eines Bank-

kontos. Auch zu den Integrationskursen brauchten wir Informationen. Dazu musste er

beraten und bei den Formalitäten auch unterstützt werden. Selbst zum Thema Zugtickets

konnten unsere Fragen beantwortet werden. Es war sehr hilfreich, dass es eine Anlauf-

stelle gab, die uns beriet und alle Informationen bündelte. Manchmal denke ich, dass

wir es alleine nicht geschafft hätten.

Im Interview:

Page 23: Serviceangebote von Netzwerken - Fachkräftebüro · Fazit: Chancen und Möglichkeiten – Netzwerke als Agenturen regionaler Serviceangebote zur Fachkräftesicherung 34 4. Anhang:

23Kapitel 2

Ein wesentliches Potenzial zur Verbreite-

rung der Fachkräftebasis in Deutschland

bieten Frauen. Sowohl durch eine Erhö-

hung der Arbeitszeiten als auch durch eine

Ausweitung der Beschäftigung lassen sich

schätzungsweise rund 1,5 Millionen zu-

sätzliche Fachkräfte aktivieren.2 Eine Ver-

besserung der Vereinbarkeit von Familie

und Beruf ist also ein gutes Mittel zur regi-

onalen Fachkräftesicherung. Die Betreuung

von Kindern, gerade auch in Notfällen,

wenn die sonst genutzte Betreuungsmög-

lichkeit ausfällt, kann dazu beitragen.

Bei Betreuungs- und Pflegeangeboten für

Familien, aber auch bei Bildungs- und Qua-

lifizierungsangeboten für KMU, sind die

institutionellen Akteure, z. B. Wirtschafts-

förderung, berufsständische Kammern

oder Agentur für Arbeit, häufig eher orga-

nisierend und koordinierend tätig. Sie tre-

ten als Kontaktstellen und Makler auf, in-

dem sie die Nachfrage bündeln und Inte-

ressierte wie Dienstleister zusammenbrin-

gen. Die eigentlichen Serviceangebote für

die Unternehmen und Beschäftigten in der

Region stellen sie nicht zur Verfügung,

sondern „kaufen“ sie bei entsprechenden

Anbietern ein. Das können z. B. eine Kin-

dernotfallbetreuung oder Qualifizierungs-

angebote für die Beschäftigten eines Un-

ternehmens nach einer Beratung durch die

Agentur für Arbeit oder IHK sein.

2.3 Da helfen wir Ihnen gerne – Betreuungs- und Pflegeangebote für Familien

Vertrauen als Schlüssel – die Kindernotfallbetreuung der Ems-Achse

Die Notfallbetreuung der Ems-Achse ist

ein Service für Arbeitnehmerinnen und Ar-

beitnehmer sowie für Unternehmen, um

konkrete Hilfestellungen bei der Vereinbar-

keit von Familie und Beruf geben zu kön-

nen. Mit der Betreuung ist gewährleistet,

dass bei einem Ausfall der eigentlichen Kin-

derbetreuung eine qualifizierte Tagesmut-

ter einspringt.3 Der Ablauf ist einfach: Bei

einem Notfall – also z. B. bei Krankheit der

regulären Tagesmutter – meldet ein Erzie-

hungsberechtigter diesen an die angege-

bene Kontaktperson im Betrieb. Diese ruft

dann die Kontaktperson der Notfallbe-

treuung an, die anschließend mit dem oder

der Erziehungsberechtigten die Einsatzde-

tails bespricht (Ort der Betreuung, ggf.

Allergien des Kindes, etc.). Anhand des Ein-

satzplans informiert sie die in Bereitschaft

stehende Tagesmutter, die dann die Kinder-

betreuung am vereinbarten Ort übernimmt.

Innerhalb von zwei Stunden kann diese

Ersatzbetreuung organisiert werden. Nach

dem Einsatz telefoniert die Kontaktperson

der Notfallbetreuung zur Qualitätssiche-

rung mit allen Beteiligten.

Um im Notfall eine Kinderbetreuung zu

übernehmen, stehen drei Tagesmütter-

teams montags bis freitags auf Abruf be-

reit. Eingesetzt werden diese durch die

Vermittlungsstelle beim Familienservice

Weser-Ems e. V. Sie ist für die Einsatz-

planung und auch für die Schulung der

Tagesmütter verantwortlich. Außerdem

ist sie von Montag bis Freitag zwischen

7:00 Uhr und 19:00 Uhr ständig über das

Notfallhandy erreichbar.

„Was ist eigentlich ein Notfall?“, „Wo fin-

det die Kinderbetreuung statt?“, „Warum

werden Kinder mit bestimmten akuten

Erkrankungen vom Angebot ausgeschlos-

sen?“. Mit diesen und anderen Fragen von

Unternehmen und Beschäftigten setzen

sich auf der Planungsebene der Ems-Ach-

se die Projektgruppe sowie auf der Um-

setzungsebene das Vermittlungspersonal

mit den Tagesmüttern auseinander.4 Die

Kontaktperson der Notfallbetreuung or-

ganisiert regelmäßige Treffen, bei denen

sich die Tagesmütter über ihre Einsätze

austauschen und gemeinsame Standards

entwickeln. Die Ergebnisse dieser Treffen

spiegelt die Kontaktperson zurück in die

Projektgruppe. So ist sichergestellt, dass

sich die Notfallbetreuung ständig weiter-

entwickelt.

Vertrauen und Verlässlichkeit stellen die

wesentlichen Erfolgsfaktoren des Projekts

dar. Während die Kinder selten damit Pro-

bleme haben, dass eine zunächst fremde

Person auf sie aufpasst, müssen oftmals

die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer

erst davon überzeugt werden, dass das gut

funktionieren kann. Die regelmäßige Aus-

wertung der Einsätze zeigt nämlich, dass

die Erziehungsberechtigten erst dann an-

fangen, die Notfallbetreuung zu nutzen,

wenn sich die Tagesmütter im Betrieb vor-

gestellt haben und damit persönlich be-

kannt sind. Für Unternehmerinnen und

Unternehmer empfiehlt es sich zudem, als

ersten Schritt eine Kontaktperson im

Betrieb zu organisieren.

2 Siehe auch Perspektive 2025, Bundesagentur für Arbeit 2011.3 In diesem Projekt gibt es bislang nur Tagesmütter. Deshalb wird hier nur die feminine Form verwendet.4 Die Projektgruppe ist eine originäre Einheit des Netzwerks und setzt sich aus Vertreterinnen und Vertretern verschiedener Institutionen zum Thema Vereinbarkeit zusammen, z. B. Gleichstellungsbeauftragte, Koordinierungsstelle Frau und Beruf sowie Emsländische Stiftung Beruf und Familie.

Page 24: Serviceangebote von Netzwerken - Fachkräftebüro · Fazit: Chancen und Möglichkeiten – Netzwerke als Agenturen regionaler Serviceangebote zur Fachkräftesicherung 34 4. Anhang:

24

Nils SiemenProjektleiter Ems-Achse: Jobmotor Nordwest

Petra RosenboomBürgerdienste, Jugend, Soziales – JugendpflegeLeitung bei der Gemeinde Westoverledingen

Wie organisiert man als Netzwerk eine Kindernotfallbetreuung?

Bei der Kindernotfallbetreuung handelt es sich um eine von über 30 Maßnahmen, die

wir im Rahmen unserer Fachkräfteinitiative umgesetzt haben. Das Angebot zielt darauf

ab, Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber sowie Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer mit

Kindern konkret bei der Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu unterstützen. Die Idee

geht auf die Emsländische Stiftung Beruf und Familie zurück, die die Notfallbetreu-

ung im Rahmen eines Modellprojekts im Landkreis Emsland zwischen 2008 und 2010

erfolgreich getestet hat. Wir konnten in der Projektgruppe „Familien-Achse“ auf diese

Erfahrungen zurückgreifen, als wir die Maßnahme im Oktober 2010 flächendeckend in

den sechs Gebietskörperschaften der Ems-Achse eingeführt haben. Wir sind dabei eine

Partnerschaft mit dem Familienservice Weser-Ems e. V. eingegangen. Dort ist die Koor-

dinatorin der sechs Tagesmütter angesiedelt, die für das Projekt eingestellt wurden.

Im Interview:

Wie finanziert man diese oder trägt sich so ein Projekt alleine?

Das Gros der Kosten entfällt bei dieser Maßnahme auf das qualifizierte Personal. Die

Finanzierung aller unserer Projekte basiert auf drei gleichwertigen Säulen: den Mit-

gliedsbeiträgen der Unternehmen, den Beiträgen der Kommunen sowie den projektbe-

zogenen Fördermitteln – in diesem Fall EFRE-Mittel (Europäischer Fonds für regionale

Entwicklung) bzw. Mittel aus dem Fond „Regionale Wachstumsprojekte“ des Landes

Niedersachsen. Die Höhe der Mitgliedsbeiträge hängt dabei übrigens von der Unterneh-

mensgröße ab – dabei gilt, je mehr Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Betrieb hat,

desto mehr zahlt er ein. Hierdurch verteilen wir die Kosten auf mehrere Schultern. Wie

bei den anderen Maßnahmen auch, entstehen darüber hinaus für die Nutzerinnen und

Nutzer der Kindernotfallbetreuung keine zusätzlichen Kosten.

Warum haben Sie die Kindernotfallbe-treuung in Ihrer Gemeinde eingeführt?

Die Notfallbetreuung ist ein weiteres Projekt zur Qualitätssteigerung unseres Unter-

nehmens. Um als Arbeitgeber attraktiv zu sein, ist es notwendig, den Mitarbeiterinnen

Im Interview:

Page 25: Serviceangebote von Netzwerken - Fachkräftebüro · Fazit: Chancen und Möglichkeiten – Netzwerke als Agenturen regionaler Serviceangebote zur Fachkräftesicherung 34 4. Anhang:

25Kapitel 2

Was ist Ihr Part bzw. warum haben Sie es nicht von sich aus angeboten?

Wir bieten unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern eine Reihe familienfreundlicher

Leistungen. Dazu gehören neben der Gleitzeit auch Teilzeitangebote und Telearbeits-

plätze sowie Jobsharing, das derzeit zwei Mitarbeiterinnen nutzen. Die Kolleginnen tei-

len sich einen Arbeitsplatz, Montag und Dienstag ist die eine anwesend, Mittwoch und

Donnerstag die andere. Freitags wechseln sich beide ab. Außerdem bieten wir eine Fe-

rienbetreuung in Kooperation mit dem Landkreis Leer für 40 Tage im Jahr an. Das wird

sehr gut angenommen. Nur eine Notfallbetreuung fehlte uns bisher.

Als kleinerer Betrieb hätten wir wahrscheinlich auch nicht ausreichend Nachfrage, um

die Finanzierung dieses Angebots alleine sichern zu können. Finden sich aber viele Part-

ner zusammen – wir sind in der Region bereits das 71. Unternehmen, das sich an dem

Angebot beteiligt – dann rechnet sich das. Wir haben die Kindernotfallbetreuung deshalb

über die Ems-Achse gebucht. Die Gemeinde zahlt der Wachstumsregion Ems-Achse e. V.

einen Mitgliedsbeitrag, in dem die Notfallbetreuung enthalten ist. Es entstehen keine

weiteren Kosten für Eltern oder Gemeinde.

Im Betrieb ist ab sechs Uhr morgens ein Notfalltelefon besetzt und über eine Koordinie-

rungsstelle kann innerhalb von zwei Stunden eine Betreuung sichergestellt werden. Das

funktioniert sogar, falls die Schule mal ausfällt und mehrere Kinder betreut werden müssen.

und Mitarbeitern ideale Arbeitsbedingungen zu bieten. Das schafft Zufriedenheit und

Sicherheit, wodurch auch unsere Dienstleistungen besser werden. Unsere Gemeinde

beschäftigt rund 170 Personen, viele davon zentral in der Verwaltung. Etliche allerdings

auch an verschiedenen Standorten, u. a. in unseren vier Kindertageseinrichtungen, auf

dem Bauhof oder im Klärwerk.

Falls die normale Betreuung bei einer Familie ausfällt oder aufgrund von Witterungs-

bedingungen die Schule geschlossen ist, müssen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter

Urlaub nehmen. Um das zu verhindern, ist Unterstützung notwendig. In unseren Kin-

dertageseinrichtungen gilt für die Angestellten Anwesenheitspflicht. Krankheit oder Aus-

fälle verursachen speziell dort große Probleme. Jetzt können sie das Angebot nutzen

und, obwohl unser Angebot noch neu ist, besteht bereits reges Interesse. Das Besondere

bei uns ist, dass die Betreuung auch außer Haus genutzt werden kann. Da die Betreue-

rinnen unbekannt sind und viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Schwierigkeiten mit

einer Betreuung im eigenen Haus hätten, können die Kinder auch in unserem „Haus der

Begegnung WO(h)Ltat“ betreut werden, in dem z. B. auch Veranstaltungen und Kurse

angeboten werden. Es befindet sich direkt hinter unserer Verwaltung, sodass die Erzie-

hungsberechtigten im Betreuungsfall immer in der Nähe sind.

Page 26: Serviceangebote von Netzwerken - Fachkräftebüro · Fazit: Chancen und Möglichkeiten – Netzwerke als Agenturen regionaler Serviceangebote zur Fachkräftesicherung 34 4. Anhang:

26

Im Interview:

Wie wurden Sie auf den Service aufmerksam?

Was ist für Sie der Vorteil?

Wie sind Ihre Erfahrungen bzw. die Ihrer Kinder?

Die Volksbank Niedergrafschaft ist Partner bei der von der Ems-Achse angebotenen

Kindernotfallbetreuung. Nach meiner Einstellung wurde ich von unserer Vorstands-

sekretärin über die Notfallbetreuung informiert und erhielt alle Formulare. Als Koordi-

natorin für die Notfallbetreuung in der Volksbank steht sie außerdem jeden Tag ab

7:30 Uhr als Ansprechpartnerin zur Verfügung.

Es ist unheimlich beruhigend, dass es dieses Angebot gibt. Selbst, wenn man es nicht

benötigt, fühlt man sich als Mutter sicherer. Und kommt es einmal zu einem Notfall, in

dem man es in Anspruch nimmt, muss man keinen Tag Urlaub nehmen und z. B. Kun-

dentermine absagen. In den beiden Fällen, in denen ich das Angebot genutzt habe, war

es so, dass ich am Tag vorher schon wusste, dass die normale Betreuung ausfallen wür-

de. So konnte ich bereits am Vortag die Notfallbetreuung anstoßen, die morgens gleich

um acht Uhr da war.

Das ist ohne Einschränkungen ein wunderbares Angebot. Auch für meine Tochter ist es

gut, und es gab bisher keine Schwierigkeiten. Das liegt aber auch daran, dass die Tages-

mütter sehr offen auf die Kinder zugingen und mit ihnen spielten oder bastelten.

Kathrin BuschAssistenz Firmen-/AgrarkundengeschäftVolksbank Niedergrafschaft eG Hoogstede

Page 27: Serviceangebote von Netzwerken - Fachkräftebüro · Fazit: Chancen und Möglichkeiten – Netzwerke als Agenturen regionaler Serviceangebote zur Fachkräftesicherung 34 4. Anhang:

27Kapitel 2

Weitere Möglichkeiten, erhebliche Fach-

kräftepotenziale zu aktivieren, sind Quali-

fizierungs- und Beratungsangebote. Durch

Erhöhung des Qualifikationsniveaus stei-

gern die Unternehmen ihre Wettbewerbs-

fähigkeit und die Mitarbeiterinnen und Mit-

arbeiter gleichzeitig ihre Beschäftigungs-

fähigkeit. Dabei schaffen es gute Maßnah-

men aus Netzwerken, Mitarbeiterinnen

und Mitarbeiter so zu fördern, dass An-

und Ungelernte in KMU einen Berufsab-

schluss nachholen. Oder sie schaffen es

durch ein individuelles Beratungsangebot,

eine zukunftsgerechte und mitarbeiter-

orientierte Personalpolitik zu etablieren.

Dadurch können dann z. B. flexiblere Ar-

beitszeiten, ein betriebliches Gesundheits-

management oder Zielvereinbarungssys-

teme in KMU eingeführt werden.

2.4 Für Wettbewerbs- und Beschäftigungsfähigkeit – Qualifizierungs- und Beratungsangebote für KMU

„Für einen Berufsabschluss ist es nie zu spät“ – Projekt Nachqualifizierung in der Pfalz

Ein gutes Beispiel, wie Netzwerke Bil-

dungspotenziale in KMU fördern können,

ist das Netzwerk Nachqualifizierung

in der Pfalz (NQ Pfalz). In ihm arbeiten

unter Federführung der Handwerkskam-

mer Agenturen für Arbeit, Berufsbildende

Schulen, Bildungsträger, Innungen, das

IQ-Netzwerk, Jobcenter, Kreishandwer-

kerschaften, Migrantenorganisationen,

Unternehmen der Region und Verbände

zusammen. Sie alle verfolgen das Ziel,

durch Steigerung der Beschäftigungsfä-

higkeit und des Qualifizierungsniveaus

eine strukturelle Verbesserung der beruf-

lichen Integration von An- und Ungelern-

ten in KMU zu erreichen.

Die Handwerkskammer Pfalz betreut

rund 18.000 KMU. Davon gehören 3.660

zum Elektro- und Metallhandwerk sowie

2.247 zum Bau- und Ausbaugewerbe.5

Die Pfalz ist eine vom Strukturwandel

betroffene, meist ländliche Region mit

Entwicklungspotenzial in wirtschaftli-

chen Wachstumsbranchen, zu denen die

genannten Gewerbe zählen. Punktuell

besteht hier bereits heute in prosperie-

renden Gebieten ein Fachkräftebedarf,

der nicht zu einhundert Prozent gedeckt

werden kann. Größte Engpässe gibt es

aktuell bei beruflich qualifizierten Elekt-

ronikerinnen und Elektronikern sowie in

einigen metallverarbeitenden Berufen.

Frank BixlerQualifizierungsberaterHandwerkskammer der Pfalz

Warum sind Sie bei dem Thema Nachqualifizierung als Netzwerk aktiv geworden?

Weil es bereits heute Engpässe in bestimmten Branchen gibt: Auf 100 gemeldete Stellen

kommen zum Teil nur 45 Arbeitslose. Die Vakanzzeiten dieser Berufe liegen deutlich

über dem Durchschnitt. Im Zuge des demografischen Wandels wird sich diese Situation

noch verschärfen. Gleichzeitig erwartet die Wirtschaft immer mehr Facharbeiterquali-

fikationen, die selbstständiges Planen, Durchführen und Kontrollieren der Arbeit voraus-

setzen. Somit sinken die Beschäftigungschancen für An- und Ungelernte und personelle

Ressourcen werden nicht vollends ausgeschöpft. Allen Beteiligten war somit klar: Diese

Herausforderung kann man nur gemeinsam bewältigen.

Im Interview:

5 Alle Zahlen stammen von der Handwerkskammer Pfalz.

Page 28: Serviceangebote von Netzwerken - Fachkräftebüro · Fazit: Chancen und Möglichkeiten – Netzwerke als Agenturen regionaler Serviceangebote zur Fachkräftesicherung 34 4. Anhang:

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Was kann mit dem Angebot erreicht werden?

Warum ist das Netzwerk für die Zielerreichung wichtig?

Mit der Nachqualifizierung kann sehr viel erreicht werden – und das für beide Zielgrup-

pen: KMU und deren Beschäftigte. Die Unternehmen erhalten praktikable Ansätze,

wie sie die Qualifizierungspotenziale ihrer an- und ungelernten Beschäftigten besser er-

schließen können. Die Beratung im Betrieb zielt auf eine langfristige Sicherung des

Bedarfs an qualifizierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ab. Sie fördert die Kompe-

tenzentwicklung, die zukunftsfähige Beschäftigung und gleichzeitig die Wettbewerbs-

fähigkeit der KMU.

Die Beschäftigten erhalten die Möglichkeiten des nachträglichen Erwerbs eines Be-

rufsabschlusses. Von besonderer Bedeutung ist hier, die bisher erworbenen beruflichen

Kompetenzen zu verwerten. Durch einen erfolgreichen Berufsabschluss steigern die

Beschäftigten ihr Qualifizierungsniveau und ihre Beschäftigungsfähigkeit. Damit redu-

zieren sie die Gefahr einer möglichen Arbeitslosigkeit. Die Nachqualifizierung ist somit

ein wichtiger Beitrag zur Fachkräftesicherung in der Pfalz.

Auch für das Netzwerk kann etwas erreicht werden. Denn Netzwerke müssen lernende

Organisationen sein und einen ganz konkreten Nutzen im Sinne kreativer neuer Lösun-

gen zum Thema bieten. Erst dann arbeitet ein Netzwerk schnell, flexibel und setzt eher

auf informelle als auf formelle Strukturen. Durch den Austausch und die Zusammen-

arbeit der jeweiligen Netzwerkpartner in diesem Projekt, eröffnen sich der Zugang zu

anderen Kompetenzen und Ressourcen sowie der Transfer von Ideen und Anregungen.

Das Projektkonzept NQ Pfalz umfasst auch die Koordinierung aller Beteiligten während

der Umsetzung von Nachqualifizierung, nach der Grundidee „Bildung als Koproduktion“.

Die Qualifizierungsberaterinnen und -berater stimmen sich mit den beteiligten Unter-

nehmen, den Teilnehmerinnen und Teilnehmern, den Bildungsdienstleistern, den Agen-

turen für Arbeit, den Jobcentern und ggf. weiteren Partnern ab: Z. B. dazu, wie die Kompe-

tenzen und Ressourcen der Teilnehmerinnen und Teilnehmer auf dem Weg zum Berufs-

abschluss mit der Berufstätigkeit, den Interessen des jeweiligen Arbeitgebers und den

Bedingungen des Weiterbildungsmarktes effektiv zusammengeführt werden können.

Was genau wird in dem Projekt gemacht?

Das Projekt Nachqualifizierung in der Pfalz (NQ Pfalz) macht deutlich, wie individuelle

abschlussorientierte Nachqualifizierung und Qualifizierungsberatung in einem Konzept

zusammen kommen. Es wird gefördert aus Mitteln des rheinland-pfälzischen Ministeri-

ums für Soziales, Arbeit, Gesundheit und Demografie.

Abschlussorientierte Nachqualifizierung (NQ) ist ein Instrument der beruflichen Bildung.

Dabei werden die unterschiedlichen Möglichkeiten des nachträglichen Erwerbs des

Berufsabschlusses aufgezeigt und organisiert. Von besonderer Bedeutung ist hierbei,

dass die bisher erworbenen beruflichen Kompetenzen mit einbezogen werden. Um den

Anforderungen einer individuellen Beratung gerecht zu werden, kombiniert das Projekt

Case Management mit aktiver Netzwerkarbeit.

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29Kapitel 2

Stefan EgelhofGeschäftsführer und OrthopädieschuhmachermeisterSchwerdtfeger Sanitätshaus und Orthopädieschuhtechnik in Kaiserslautern

Im Interview:

Warum beteiligen Sie sich an dem Netzwerk. bzw. Projekt?

Was müssen Sie dafür tun?

Wie sehen Ihre bisherigen Erfolge aus?

Wir müssen leider in den letzten Jahren feststellen, dass wir unseren Fachkräftebedarf

regional nicht mehr über den Arbeitsmarkt decken können. Es fehlt an geeigneten aus-

bildungswilligen Jugendlichen, die sich für den Ausbildungsberuf Orthopädieschuma-

cherin oder -schumacher interessieren, sowie an qualifizierten Fachkräften. „Abschlus-

sorientierte Nachqualifizierung“ ist für uns ein neuer Weg der Fachkräftegenerierung.

Bewährte an- und ungelernte Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern unseres Unternehmens

können effizient zum Berufsabschluss geführt werden. Der Markt für berufliche Weiter-

bildung ist groß und unübersichtlich. Um sich als Unternehmen darin zurechtzufinden,

leistet das Projekt Nachqualifizierung in der Pfalz (NQ Pfalz) professionelle Unterstüt-

zung durch Markt- und Branchenkenntnis.

Aufgeschlossen und kooperationsbereit gegenüber Alternativen zu den herkömmlichen

Wegen der Aus- und Weiterbildung sein. Außerdem unterstützen wir die Netzwerkarbeit

durch Aufzeigen unserer Win-win-Situation in der Öffentlichkeit.

Einer unserer Produktionshelfer hat sich 2013 dazu entschlossen, den Berufsabschluss

zum Orthopädieschuhmacher nachzuholen. Aufgrund seiner Gehörlosigkeit und den da-

mit verbundenen Einschränkungen – so musste zum Beispiel eine Berufsschule gefunden

werden, die Gehörlose unterrichtet – entschieden wir uns für eine betriebliche Einzelum-

schulung mit Förderung durch die Agentur für Arbeit. Die Zwischenprüfung hat er bereits

erfolgreich abgelegt. Ohne die Zusammenarbeit mit dem Projekt NQ Pfalz wäre dies nicht

so reibungslos möglich gewesen.

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Im Interview:

Warum machen Sie bei dem Projekt mit?

Welche Unterstützung erhalten Sie?

Inwiefern würden Sie das Projekt anderen weiterempfehlen?

Es war schon immer mein Traum als Schuhmacher zu arbeiten. Ich bin sehr glücklich,

nach vielen Jahren, in denen ich immer nur für höchstens ein Jahr bei einem Betrieb

beschäftigt war, endlich einen Chef gefunden zu haben, der mir die Chance zum Nach-

holen des Berufsabschlusses bietet.

Unterstützung verdanke ich vor allem meinem Chef. Sehr große Unterstützung habe ich

auch durch meine Familie und Arbeitskolleginnen und -kollegen erhalten.

Anfangs fiel mir die Entscheidung zur Nachqualifizierung nicht leicht. ln einem Bera-

tungsgespräch mit dem Projekt Nachqualifizierung in der Pfalz (NQ Pfalz) und mit der

Agentur für Arbeit Kaiserslautern-Pirmasens wurde alles für meine Nachqualifizierung

besprochen. Die Projektmitarbeiterinnen und -mitarbeiter haben dann einen auf mich

zugeschnittenen Qualifizierungs- und Finanzierungsplan aufgestellt, mit dem ich starten

konnte. Jetzt erst realisiere ich, wie gut diese Entscheidung für meine Zukunft ist.

Jörg Neufeld Umschüler zum OrthopädieschuhmacherSchwerdtfeger Sanitätshaus und Orthopädieschuhtechnikin Kaiserslautern

Page 31: Serviceangebote von Netzwerken - Fachkräftebüro · Fazit: Chancen und Möglichkeiten – Netzwerke als Agenturen regionaler Serviceangebote zur Fachkräftesicherung 34 4. Anhang:

31Vorwort

Ein weiteres Beispiel zur Sicherung des

Fachkräftebedarfs von KMU ist das Projekt

unternehmensWert:Mensch der Allianz

pro Fachkräfte. Die Netzwerkpartner in

der Region sind die Handwerkskammer

für Mittelfranken und IHK Nürnberg für

Mittelfranken. Sie sind Erstberatungs-

stellen in der Neuauflage des Programms

unternehmensWert:Mensch des Bundes-

ministeriums für Arbeit und Soziales aus

Mitteln des Europäischen Sozialfonds ESF).

Das Förderprogramm unterstützt KMU

bei der Umsetzung einer zukunftsgerech-

ten und mitarbeiterorientierten Personal-

politik. Inhaltlich bewegt es sich im Kon-

text der Initiative Neue Qualität der Arbeit

(INQA), in deren vier zentralen personal-

politischen Handlungsfeldern Maßnahmen

angeschoben werden können: „Personal-

führung“, „Chancengleichheit und Diversity“,

„Gesundheit“ und „Wissen und Komptenz“.

Im Rahmen einer Erstberatung der in-

teressierten Unternehmen wird der kon-

krete Handlungsbedarf ermittelt, auf den

im Anschluss eine weiterführende Pro-

zessberatung rund um Themen der vier

zentralen personalpolitischen Handlungs-

felder folgt. Gefördert werden in der neu-

en Runde ab Oktober 2015 bis zu zehn

Beratungstage im Volumen von bis zu

10.000 Euro. Die Förderquote bei Unter-

nehmen mit bis zu zehn Mitarbeiterinnen

und Mitarbeitern beträgt 80 Prozent; bei

Betrieben von elf bis 249 Mitarbeiterinnen

und Mitarbeitern 50 Prozent.

Bildungsberatung auch für die Kleinen – unternehmensWert:Mensch der Allianz pro Fachkräfte in der Metropolregion Nürnberg

Stefan CrämerGeschäftsführerCrämer & Co. GmbH aus Nürnberg

Warum haben Sie sich über das Projekt unternehmensWert:Mensch unterstüt-zen lassen?

Was war das Ergebnis der Beratung?

Als Mittelständler mit über 80 Beschäftigten, von denen viele Berufsrückkehrerinnen

und -rückkehrer oder junge Eltern sind, mussten wir, um ein attraktiver Arbeitgeber zu

bleiben, neue Möglichkeiten zur Bindung von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern fin-

den. Dazu gehörten auch flexiblere Arbeitszeitmodelle und Führungsmodelle. Nur so

konnten wir gleichzeitig den Anforderungen des Unternehmens und der Beschäftigten

gerecht werden.

Wir haben das Programm dazu genutzt, um unsere Personalplanung zu optimieren und mit

unterschiedlichen Arbeitszeitmodellen den Bedürfnissen aller Beteiligten gerecht zu wer-

den. Die Beratung zu mehr Vereinbarkeit von Beruf und Familie durch den Netzwerkpartner

IHK war sehr sinnvoll. Das Programm ist eine tolle Sache und hat uns absolut geholfen.

Im Interview:

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Monika SchuhmannProjektleiterin unternehmensWert:Mensch

Warum sind Sie aktiv geworden?

Wie sind Sie vorgegangen?

KMU haben einen großen Handlungsbedarf angesichts der großen Fachkräftenachfrage,

aber nur ein kleiner Teil von ihnen hat überhaupt einen eigenen HR-Manager. Diese

Firmen benötigen also eine umfassende und umsetzungsorientierte Beratung zu

HR-Themen, die durch eine niederschwellige Förderung unterstützt werden können.

Das Förderprogramm unternehmensWert:Mensch passte also perfekt in die Landschaft.

Bereits in der Pilotphase von Oktober 2012 bis März 2015 haben in unserer Region 140

Mitgliedsunternehmen der IHK in Nürnberg für Mittelfranken erfolgsversprechend von

dieser Förderung profitiert. Die teilnehmenden Unternehmen beschäftigten zwischen

zwei und 229 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und stammen aus den unterschiedlichs-

ten Branchen. Besonders stark waren IT-Unternehmen in der Pilotphase vertreten, die

den Fachkräftemangel schon jetzt stark spüren. Die Unternehmen nutzten die Fachbe-

ratungen beispielsweise zur Einführung eines betrieblichen Gesundheitsmanagements,

zum Aufbau eines Zielvereinbarungssystems mit Mitarbeitergesprächen, zur Einführung

einer weiteren Führungsebene oder zur Verbesserung des Wissenstransfers im Betrieb.

Dann stand der Rollout für ganz Deutschland an und wir befragten unsere Kammer-

kolleginnen und -kollegen in Bayern, ob ein bayernweiter Antrag für dieses Projekt eine

gelungene Erweiterung des bestehenden Beratungsprogramms der Kammern sei.

Gemeinsam stimmten wir dann unsere Anträge aufeinander ab und verwiesen auf das

hervorragende Netzwerk in den Regionen, das es leicht macht, Projekte gut zum

Laufen zu bringen – mit Erfolg. Seit August 2015 sind wir erneut Erstberatungsstelle im

Programm und wollen unseren KMU zu einer Förderung verhelfen. So können viele

firmeninterne Projekte umgesetzt und die Arbeitgeberattraktivität der beteiligten Fir-

men erhöht werden. Das stärkt letztlich auch die Wettbewerbsfähigkeit der Firmen.

Im Interview:

Wie gewinnen Sie die Unternehmen für das Projekt?

Es handelt sich um ein sehr gutes, praxisnahes Förderprogramm. Die Firmen haben

einen direkten Nutzen und fragen es daher gerne nach. Ich begleite die KMU durch

das Förderprogramm unternehmensWert:Mensch. Aus der Pilotphase sind sehr viele

Unternehmen auf diese Fördermöglichkeit aufmerksam geworden und haben dieses

auch weiterempfohlen. Der Nutzen für unsere KMU hat sich bereits herumgespro-

chen, viele Unternehmen haben schon im Vorfeld anfragt, wann es weiter geht. Dies

ist ein deutliches Zeichen, dass besonders hier ein großer Nutzen für KMU angeboten

wird und dass erfolgreiche Projekte sich im Netzwerk herumsprechen.

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33Kapitel 2

Was konnten Sie bisher erreichen? Wir haben das Programm in der Pilotphase bei uns in der Region durch eine Befragung

der teilnehmenden Firmen evaluiert. Das Ergebnis: 140 Firmen haben in der Pilotphase

teilgenommen, weil ihnen das Thema Fachkräftesicherung wichtig ist. Wir konnten viele

Unternehmen nachhaltig auf den Weg bringen, eine mitarbeiterorientierte Unterneh-

menskultur zu etablieren und Veränderungen anzustoßen. Das ist ein toller Erfolg!

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3. Fazit: Chancen und Möglichkeiten

Netzwerke als Agenturen regionaler Serviceangebote zur Fachkräftesicherung

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35Fazit

Die Angebote der regionalen Netzwerke

tragen auch zur Bekanntheit und Attrak-

tivität ihrer Region und der vorhandenen

Unternehmen bei. Dies ist gerade dann

der Fall, wenn es um Projekte im Bereich

der Anwerbung von Neubürgerinnen und

Neubürgern geht, Rückkehrerinnen und

Es lohnt sich für Unternehmen, sich an

solchen Projekten aktiv zu beteiligen oder

sie zu nutzen. Denn sie profilieren sich als

engagierte, attraktive Arbeitgeber, die ih-

ren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern zu-

sätzlichen Service anbieten, nachgefragt

sind und dadurch ihren Fachkräftebedarf

leichter und besser decken können.

Aber auch wer in der Region bereits lebt

und arbeitet, kann profitieren: betriebliche

Arbeits- und Karrieremöglichkeiten vor

Ort werden aufgezeigt, es wird zu Quali-

fikationsmöglichkeiten und Fördermitteln

beraten, die die eigene Beschäftigungs-

Rückkehrer gewonnen oder Informatio-

nen über Unternehmen und Wirtschaft

einer Region online verbreitet werden

sollen. Das ist sowohl im Interesse der

regionalen Wirtschaft als auch der Ein-

wohnerinnen und Einwohner.

fähigkeit und den eigenen Marktwert er-

höhen können, und es wird Unterstützung

bei der Kinderbetreuung oder Pflege von

Angehörigen angeboten.

Für Interessierte aus anderen Ländern

und Regionen sowie für bereits zugezoge-

ne Fachkräfte und ihre Familien bieten die

Netzwerkstrukturen erste Anlaufstellen

und offerieren vielfältige Angebote bei

der Ankunft und beim Einleben. Die je-

weiligen Ansprechpersonen begleiten die

Neubürgerinnen und -bürger vor Ort und

stehen ihnen unterstützend zur Seite. Das

erleichtert das Ankommen und festigt

das Bleiben, denn die Menschen merken,

dass sie willkommen sind und gebraucht

werden.

Davon profitiert die gesamte Region: Ihr

Fachkräfteangebot und ihre Attraktivität

steigen, ein gemeinsames Bewusstsein

und Zusammengehörigkeitsgefühl nach

innen und nach außen entsteht. Und

durch den gemeinsamen Auftritt wird

eine regionale Marke etabliert, die weit

über die regionalen Grenzen hinaus

bekannt ist.

Durch Fachkräftesicherung die Region attraktiver machen

Es profitieren alle in der Region

Mit unterschiedlichsten Serviceangeboten leisten Netzwerke

wichtige Beiträge zur Fachkräftesicherung in den Regionen.

Die Angebote decken ein weites Spektrum an Zielgruppen und

Themen ab. Einige Projekte wurden Ihnen in dieser Broschüre

vorgestellt. Alle Angebote haben viele thematische Schnittstel-

len und erfordern die Kompetenzen, Kapazitäten und Kontakte

unterschiedlicher regionaler Arbeitsmarktakteure.

Durch die Kooperation dieser Akteure entstehen Strukturen, die

die Fachkräftegewinnung und -sicherung gerade kleinerer Unter-

nehmen in vielerlei Hinsicht erleichtern. So lassen sich Aufwände

reduzieren, wenn es etwa im Sinne eines „Einheitlichen Ansprech-

partners“ nur eine Kontaktstelle oder -person gibt, oder auch

gemeinsam umfangreichere Serviceangebote und Maßnahmen

entwickeln und verwirklichen, z. B. bei geförderten Projekten.

Als Netzwerk besitzen die kooperierenden Akteure dann für die

Mittelbeantragung und Umsetzung die Kapazitäten und Kompe-

tenzen, um ein Projekt wie die Nachqualifizierung in der Pfalz

erfolgreich durchzuführen. Bereits bestehende Maßnahmen

können zudem gemeinsam weiterentwickelt und ausgebaut wer-

den. Bei Übernahme von hier geschilderten Beispielen können

Netzwerke darüber hinaus überlegen, diese auf die Situation in

ihrer eigenen Region individuell anzupassen. So ließe sich eine

wie bei der Ems-Achse bisher werktägliche Kindernotfallbetreu-

ung von 7:00 Uhr bis 19:00 Uhr, auch auf das Wochenende und

längere Uhrzeiten ausweiten, die Arbeitszeiten in Unternehmen

mit Schichtbetrieb besser abdeckt.

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4. Anhang

Weitere Informationen

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37Vorwort

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4.1 Das Innovationsbüro Fachkräfte für die Region

Das Innovationsbüro Fachkräfte für die

Region ist ein Projekt des Bundesminis-

teriums für Arbeit und Soziales (BMAS).

Ausgangspunkt für das Projekt war die

Erkenntnis, dass es für die Fachkräftesi-

cherung in den Regionen keine einfachen

Patentrezepte gibt. Vor allem dann nicht,

wenn man sich die unterschiedlichen re-

gionalen Voraussetzungen vor Augen

führt. In vielen Regionen der Bundesrepu-

blik sind deshalb in den letzten Jahren

Projekte, Initiativen und Netzwerke zur

Fachkräftesicherung entstanden. Allen lo-

kalen Netzwerken ist gemein, dass in ih-

nen regionale Akteure wie z. B. Agenturen

für Arbeit, Kammern, Arbeitgeber und

Unternehmerverbände, Gewerkschaften,

Wirtschaftsförderer und Rentenversiche-

rungsträger zusammenkommen und kon-

krete Maßnahmen zur Fachkräftesiche-

rung vor Ort vorantreiben. Dabei haben

sich viele interessante und nachahmens-

werte Projekte entwickelt.

Genau da setzt das Innovationsbüro Fachkräfte für die Region an:

Wir unterstützen und beraten regionale Netzwerke und Initiativen etwa bei Fragen

zur Gründung oder zur Netzwerkorganisation.

Wir organisieren Erfahrungsaustauschkreise und Workshops für Netzwerke und

Interessierte, um regionale Strategien und Lösungsmöglichkeiten zu diskutieren

und weiterzuentwickeln.

Wir richten bundesweite Veranstaltungen wie die jährliche Fachtagung und den

Innovationstag aus, um eine breite Öffentlichkeit für das Thema Fachkräftesiche-

rung zu sensibilisieren, die überregionale Vernetzung voranzutreiben und um neue

Impulse und Ideen zu verbreiten.

Wir bieten mit unserem Internetauftritt www.fachkraeftebuero.de eine zentrale

Plattform, die zahlreiche Informationen zum Thema regionale Fachkräftesicherung,

zur Netzwerkarbeit, zu guter Praxis und zu innovativen Projekten bündelt.

Wir veröffentlichen Leitfäden zu den internen Prozessen von erfolgreicher

Netzwerkarbeit und Broschüren zu guter Praxis in den Regionen.

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Informationen über die vom Innovations-

büro identifizierten Netzwerke finden Sie

unter:

www.fachkraeftebuero.de/netzwerke/

netzwerkdatenbank/

Weitere ergänzende Unterstützungsan-

gebote finden Sie im Rahmen der Initi-

ative Neue Qualität der Arbeit und des

ESF-Modellprogramms

unternehmensWert:Mensch unter:

www.inqa.de

www.unternehmens-wert-mensch.de

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4.2 Netzwerke: Informationen und Kontaktdaten

Allianz pro Fachkräfte

Die Allianz pro Fachkräfte in der Metro-

polregion Stuttgart will Fachkräfte aller

Qualifikationsstufen gewinnen. Dazu

wird mit entsprechenden Projekten die

Verbesserung des Lebensumfelds in der

Region vorangebracht sowie die Willkom-

menskultur für zuziehende Fachkräfte

und ihre Familien gestärkt.

Die regionalen Akteure haben sich unter

einer Dachmarke zusammengetan und

vermarkten ihre Aktivitäten gemeinsam.

Website:

www.allianz-pro-fachkraefte.de

Kontakt:

Yvonne Wetsch

IHK Nürnberg für Mittelfranken

Tel.: +49 (0)911 1335-142

E-Mail: [email protected]

Nachqualifizierung in der Pfalz

Das Projekt Nachqualifizierung in der

Pfalz (NQ Pfalz) bietet eine strukturelle

Weiterentwicklung und Verbesserung der

beruflichen Integration von An- und Un-

gelernten in KMU durch Steigerung des

Qualifizierungsniveaus. Für die Zielgruppe

ermöglicht es eine soziale und berufliche

Integration, indem der nachträgliche

Erwerb des Berufsabschlusses aufge-

zeigt, organisiert und begleitet wird. Dies

reduziert die Wahrscheinlichkeit einer

drohenden Arbeitslosigkeit und ist ein

Beitrag zur Fachkräftesicherung.

Website:

www.nachqualifizierung-pfalz.de

Kontakt:

Frank Bixler

Handwerkskammer der Pfalz

Tel.: +49 (0)631 3677-227

E-Mail: [email protected]

Ems-Achse, Jobmotor Nordwest

Das als Verein organisierte Netzwerk will

die gemeinsame Wirtschaftsregion Ems-

Achse stärken.

Auf Basis der Analyse von Fachkräftebe-

darfen und -potenzialen haben sich die

Partner des Netzwerkes die übergeordne-

ten Ziele gesetzt, der Wirtschaftsregion

Ems-Achse ein attraktives Profil zu verlei-

hen sowie zusätzliche Arbeitsplätze in der

Region zu schaffen.

Die Dachmarke Ems-Achse bildet den

Überbau, unter dem die Initiativen und

Maßnahmen zur Fachkräftesicherung

umgesetzt werden.

Website:

www.emsachse.de

Kontakt:

Dr. Dirk Lüerßen

Wachstumsregion Ems-Achse e. V.

Tel.: +49 (0)4961 - 94 09 980

E-Mail: [email protected]

39Anhang

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Zuhause in Brandenburg e. V.

Zuhause in Brandenburg hat zum Ziel,

den demografischen Wandel aktiv zu ge-

stalten und damit eine positive Verände-

rung der Einwohnerzahlen zu erreichen.

Das soll vor allem durch die Förderung

von Rückwanderung und Zuzug in die

Region erreicht werden.

Außerdem sollen durch ein zielgruppen-

spezifisches Marketing Perspektiven für

junge Menschen aufgezeigt werden.

Alle Maßnahmen haben das Ziel, die Wirt-

schaftskraft zu stärken und den Fachkräf-

tebedarf der regionalen Unternehmen zu

sichern.

Website:

www.zuhause-in-brandenburg.de

Kontakt:

Ariane Böttcher

Zuhause in Brandenburg e. V.

Tel.: +49 (0)3987 - 20 06 746

E-Mail: [email protected]

Wachstumskern Autobahndreieck

Wittstock/Dosse e. V.

Mit dem Fachkräftemanagement, der

Etablierung als Logistikdrehscheibe und

einem gezielten Standortmarketing möch-

te das Netzwerk seit 2005 die Region als

Wachstumskern zwischen den Metropol-

regionen Berlin/Brandenburg und Ham-

burg weiterentwickeln und damit zur Fach-

kräftesicherung beitragen. Denn durch die

ländliche Lage sind Fachkräfteengpässe in

der mittelständisch geprägten Wirtschaft

schon jetzt zu spüren.

Website:

www.prignitz-in-germany.com

Kontakt:

Mike Blechschmidt

Bernd Blechschmidt Industrie- und

Gebäudeservice GmbH

Tel.: +49 (0)3395 764010

E-Mail: [email protected]

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41Anhang

Herausgeber:

DIHK Service GmbH

Geschäftsführer Dr. Achim Dercks,

Dr. Ulrich Koch, Sofie Geisel

Amtsgericht Charlottenburg

HRB 90039 B

Ust.-IDNr.: DE 169824169

Steuernummer: 37/276/20732

Commerzbank AG Berlin

Konto 4104 429 100

BLZ 120 800 00

IBAN DE 57 1208 0000 4104 4291 00

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Bundesministerium

für Arbeit und Soziales

Wilhelmstraße 49

10117 Berlin

Fax: +49 (0)30 - 18 52 72 236

E-Mail: [email protected]

Internet: www.bmas.de

Bezugsstelle:

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Fachkräfte für die Region

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Internet: www.fachkraeftebuero.de

Redaktion:

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Fachkräfte für die Region

Stand:

2. Auflage

Oktober 2015

Gestaltung:

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Tel.: +49 (0)163 - 69 58 623

Internet: www.annekrieger.de

Druck:

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53334 Meckenheim

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Foto/Bildnachweis:

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Impressum

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