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SEXTING Informationen zu einem problematischen Medienverhalten Oft entstehen „Sexting“-Fotos oder Videos freiwillig. Sie können Teil des modernen Sexuallebens sein und werden an (vermeintliche) Freundinnen oder Freunde verschickt. Manchmal werden Kinder und Jugend- lichen aber auch genötigt. Sie werden von Fremden, Bekannten, Freundinnen oder Freunden unter Druck gesetzt, freizügige Fotos zu verschicken. Warum machen die das? Was ist denn da los? Kinder und Jugendliche können mit ihren Handys und Smartphones schnell und problemlos Fotos machen. Auf manchen Fotos sind sie nur wenig bekleidet, nehmen „sexy“ Posen ein oder sind nackt. Die Ergebnisse sind schnell verbreitet und das Netz vergisst nichts. Versenden Personen diese Fotos oder Videos an andere, spricht man von Sexting. TIPPS › Suchen Sie Gelegenheiten, um mit Ihrem Kind über das Mediennutzungsverhalten zu sprechen, bevor Probleme entstehen. › Hilfreich kann es sein, dabei über Dritte zu sprechen: „Kennst du welche, die …“. Die Kinder fühlen sich so weniger kon- trolliert. Wo passiert da was? Über die App Snapchat, auf Facebook, Instagram oder anderen Plattformen werden Fotos veröffentlicht. Foto- und Videodateien können z.B. über WhatsApp und andere Messenger oder auch über Bluetooth direkt verbreitet werden. Auf Youtube können Videos öffentlich ins Netz gestellt werden. Es ist die von Jugendlichen zur Zeit am meisten ge- nutzte Plattform. TIPPS › Vergessen Sie in Gesprächen mit ihrem Kind nicht, dass die Medien diesen auch viel Spaß und positive Kommunikations- möglichkeit bieten. › Es werden immer neue Apps oder Inter- netseiten entstehen, bei denen es Chancen und Risiken gibt: Informieren Sie sich bei Ihrem Kind, was aktuell ist.

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Page 1: SEXTING - petze-institut.de · SEXTING Informationen zu einem problematischen Medienverhalten • Oft entstehen „Sexting“-Fotos oder Videos freiwillig. Sie können Teil des

SEXTING Informationen zu

einem problematischen

Medienverhalten

• Oftentstehen„Sexting“-FotosoderVideosfreiwillig.SiekönnenTeildesmodernenSexuallebensseinundwerdenan(vermeintliche)FreundinnenoderFreundeverschickt.

• ManchmalwerdenKinderundJugend-lichenaberauchgenötigt.SiewerdenvonFremden,Bekannten,FreundinnenoderFreundenunterDruckgesetzt,freizügigeFotoszuverschicken.

Warummachendiedas?

Wasistdenndalos?

• KinderundJugendlichekönnenmitihrenHandysundSmartphonesschnellundproblemlosFotosmachen.

• AufmanchenFotossindsienurwenigbekleidet,nehmen„sexy“Poseneinodersindnackt.

• DieErgebnissesindschnellverbreitetunddasNetzvergisstnichts.

• VersendenPersonendieseFotosoderVideosanandere,sprichtmanvonSexting.

TIPPS

› SuchenSieGelegenheiten,ummitIhremKindüberdasMediennutzungsverhaltenzusprechen,bevorProblemeentstehen.

› Hilfreichkannessein,dabeiüberDrittezusprechen:„Kennstduwelche,die…“.DieKinderfühlensichsowenigerkon-trolliert.

Wopassiertdawas?

• ÜberdieAppSnapchat,aufFacebook,InstagramoderanderenPlattformenwerdenFotosveröffentlicht.

• Foto-undVideodateienkönnenz.B.überWhatsAppundandereMessengeroderauchüberBluetoothdirektverbreitetwerden.

• AufYoutubekönnenVideosöffentlichinsNetzgestelltwerden.EsistdievonJugendlichenzurZeitammeistenge-nutztePlattform.

TIPPS

› VergessenSieinGesprächenmitihremKindnicht,dassdieMediendiesenauchvielSpaßundpositiveKommunikations-möglichkeitbieten.

› EswerdenimmerneueAppsoderInter-netseitenentstehen,beidenenesChancenundRisikengibt:InformierenSiesichbeiIhremKind,wasaktuellist.

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Werbekommtdasdann?

• ManchmalgebenMädchenundJungenDateienimVertrauenanFreundin-nen,FreundeoderanPersonen,indiesieverliebtsindoderdenensieim-ponierenwollen.

• ManchmalauchanFremde,diez.B.miteinemCastinglocken.ZumTeilgebensichFremdeimNetzalsJüngereaus.

TIPPS

› Verbote(allein)nützennicht:HelfenSieIhremKindfragwürdigeoderschwierigeSituationenzuerkennenunddamitumzu-gehen.

› VermeidenSiepauschaleUrteile.MachenSieIhremKindkeineVorwürfe,wennetwasschiefgelaufenist.EsisteingutesZeichen,dassessichIhnenanvertrauthat!

› DerAustauschvonSexting-FotosinBe-ziehungengehörtbeieinigenzueinerselbstbestimmtenPartnerschaft.

› UnterstützenSieIhrKind,wennesPro-blemehat,eineunangenehmeSituationzubeenden.

› DrohenSienichtmitHandy-bzw.Medien-verbot.IhrKindbrauchtHilfe,keineStrafe!

Waspassiertdanach?

• Oftpassiertnichts.• ManchmalwerdenFotosananderewei-

tergegeben,diesienichtsehensollten.• SchlimmfürBetroffeneistnichtdas

Sexting-FotooderVideoselbst,sonderndieungewollteVeröffentlichungundWeiterverbreitung.

TIPPS

› VerurteilenoderbestrafenSieIhrKindnicht,wennessichmiteinemPro-blemvertrauensvollanSiewendet.

› SprechenSienichtohneVermittlungvonFachkräftenandereBeteiligtean.

› AchtenSiedarauf,dassdurchihrEin-greifendasProblemfürIhrKindnichtnochgrößerwird.

› SuchenSieHilfez.B.beiLehrkräften,Jugendschutzbeauftragten,beiFach-beratungsstellenoderinmöglicherweisestrafbarenFällenbeiderPolizei.

› SorgenSiezunächstfüreineKlärungdesVorfalles.ArbeitenSiedeneigenenBeitragIhresKindeszumProblemerstdanachinruhiger,sachlicherAtmosphäreaufundmachenSieIhremKindkeineVorwürfe.

GibtesGesetze?

• Esliegtggf.einStraftatbestandvor,urteilenSiedarüberjedochnichtselbst.

• BeimWeiterverbreiteneinesFotosoderVideoskannessichumeineVerletzungdes„höchstpersönlichenLebensberei-ches“handeln.

• Das„RechtameigenenBild“kannver-letztsein.SchadensersatzansprüchekönnendieFolgesein.

• AuchGleichaltrigekönnenfürdieVer-breitungbelangtwerden,wennessichum

„kinderpornografischesMaterial“handelt.• OftliegenmehrereTatbeständegleich-

zeitigvor.LassenSiesichberaten.

WokönnenSiesichinformieren?

• www.klicksafe.de• www.hast-du-stress.de• www.nummergegenkummer.de• www.hilfeportal-missbrauch.de• HilfetelefonSexuellerMissbrauch:

08002255530(kostenfreiundanonym)

AKJS–FachstellefürPräventionundPETZE-Institut

fürGewaltpräventionbietenbeiBedarfFortbildungen

zumThemariskanterMedienkonsumundSextingan.

www.petze-institut.de www.akjs-sh.de