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Materialien für eine Projektwoche in der Sek. I 1/16 Shoppen – Nachhaltig und fair! Projekttage für Schülerinnen und Schüler ab Klasse 7 Mit dem Eintritt ins Jugendalter entdecken Schülerinnen und Schüler ihre Freude am "Shop- pen". Taschengeld und Geldgeschenke zu Feierlichkeiten ermöglichen ihnen, bestimmte Ein- käufe selbständig zu tätigen. Gruppendruck erhöht die Tendenz zum Konsum. Jugendliche vergleichen schnell, welche modischen Textilien und Accessoires ihre Mitschüler(innen) tra- gen oder welche Elektronikgeräte sie nutzen. Unser Konsum bleibt jedoch nicht ohne Folgen für die Umwelt, das Weltklima, die Produzenten in Billiglohn-Ländern und die Menschen, die mit unserem Abfall konfrontiert werden. In der Projektwoche werden wichtige Themenfelder rund um den Konsum aufgearbeitet. Die weltweiten Folgen unseres Einkaufsverhaltens werden erarbeitet und nachhaltige und sozial verträgliche Alternativen werden aufgezeigt. Projekttage sind besonders geeignet für das Lernen in außerschulischen Räumen wie beispielsweise Weltläden in der Innenstadt. Metho- disch werden theoretische Einheiten mit praktischen Übungen kombiniert. Die Produktpalet- te der örtlichen Einzelhandelsgeschäfte wird nach Kriterien der Nachhaltigkeit und Sozialver- träglichkeit beurteilt. Die Themenfelder: 1. "Saubere Kleidung": Unser Kleiderschrank und die Armut der Produzent(inn)en Lernziel: Die Schüler(innen) können den Zusammenhang zwischen den Preisen, die für Kleidung im Einzelhandel in Deutschland gefordert werden, und den Arbeitsbedingun- gen in den Herstellungsländern darstellen. Sie lernen alternative Marken bei Textilien kennen und probieren Handlungsoptionen (z.B. Kleidertauschbörse) aus. 2. "Klimafrühstück": Unsere Essensgewohnheiten und der Klimawandel Lernziel: Die Schüler(innen) können Zusammenhänge zwischen Lebensmittelkonsum und Auswirkungen auf das Klima (durch Erzeugung der Rohstoffe, Herstellung und Transport) beschreiben und sind für die Folgen des Klimawandels sensibilisiert. Einkaufsoptionen (regional, saisonal, geringer Verpackungs- und Verarbeitungsaufwand etc.) werden erar- beitet und ausprobiert. 3. "Geschenk Elektroschrott": Unsere alten Elektronikgeräte und die vergiftete Umwelt in Afrika Lernziel: Die Schüler(innen) können die Auswirkungen des „Exports“ gebrauchter und de- fekter Elektronikgeräte nach Afrika beschreiben. Sie hinterfragen das unzureichende Re- cycling in Europa und ihren eigenen Bedarf an Elektronikgeräten. 4. "Es geht auch anders": Alternative Produkte und Läden Je nach den örtlichen Möglichkeiten besuchen die Schüler(innen) einen Weltladen, einen Öko-Bauernhof oder einen Hofladen.

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Materialien für eine Projektwoche in der Sek. I

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Shoppen – Nachhaltig und fair! Projekttage für Schülerinnen und Schüler ab Klasse 7 Mit dem Eintritt ins Jugendalter entdecken Schülerinnen und Schüler ihre Freude am "Shop-pen". Taschengeld und Geldgeschenke zu Feierlichkeiten ermöglichen ihnen, bestimmte Ein-käufe selbständig zu tätigen. Gruppendruck erhöht die Tendenz zum Konsum. Jugendliche vergleichen schnell, welche modischen Textilien und Accessoires ihre Mitschüler(innen) tra-gen oder welche Elektronikgeräte sie nutzen. Unser Konsum bleibt jedoch nicht ohne Folgen für die Umwelt, das Weltklima, die Produzenten in Billiglohn-Ländern und die Menschen, die mit unserem Abfall konfrontiert werden. In der Projektwoche werden wichtige Themenfelder rund um den Konsum aufgearbeitet. Die weltweiten Folgen unseres Einkaufsverhaltens werden erarbeitet und nachhaltige und sozial verträgliche Alternativen werden aufgezeigt. Projekttage sind besonders geeignet für das Lernen in außerschulischen Räumen wie beispielsweise Weltläden in der Innenstadt. Metho-disch werden theoretische Einheiten mit praktischen Übungen kombiniert. Die Produktpalet-te der örtlichen Einzelhandelsgeschäfte wird nach Kriterien der Nachhaltigkeit und Sozialver-träglichkeit beurteilt. Die Themenfelder:

1. "Saubere Kleidung": Unser Kleiderschrank und die Armut der Produzent(inn)en Lernziel: Die Schüler(innen) können den Zusammenhang zwischen den Preisen, die für Kleidung im Einzelhandel in Deutschland gefordert werden, und den Arbeitsbedingun-gen in den Herstellungsländern darstellen. Sie lernen alternative Marken bei Textilien kennen und probieren Handlungsoptionen (z.B. Kleidertauschbörse) aus.

2. "Klimafrühstück": Unsere Essensgewohnheiten und der Klimawandel Lernziel: Die Schüler(innen) können Zusammenhänge zwischen Lebensmittelkonsum und Auswirkungen auf das Klima (durch Erzeugung der Rohstoffe, Herstellung und Transport) beschreiben und sind für die Folgen des Klimawandels sensibilisiert. Einkaufsoptionen (regional, saisonal, geringer Verpackungs- und Verarbeitungsaufwand etc.) werden erar-beitet und ausprobiert.

3. "Geschenk Elektroschrott": Unsere alten Elektronikgeräte und die vergiftete Umwelt in Afrika Lernziel: Die Schüler(innen) können die Auswirkungen des „Exports“ gebrauchter und de-fekter Elektronikgeräte nach Afrika beschreiben. Sie hinterfragen das unzureichende Re-cycling in Europa und ihren eigenen Bedarf an Elektronikgeräten.

4. "Es geht auch anders": Alternative Produkte und Läden Je nach den örtlichen Möglichkeiten besuchen die Schüler(innen) einen Weltladen, einen Öko-Bauernhof oder einen Hofladen.

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1. „Saubere Kleidung“: Unser Kleiderschrank und die Armut der Produ-zent(inn)en

Einstieg: „Des Kaisers neue Kleider“

Fragen zum Märchen: 1. Welche Funktionen hat die Kleidung für den Kaiser? 2. Welche Funktionen hat Kleidung für uns? 3. Welche Unterschiede gibt es zwischen uns und dem Kaiser?

ModeTest

Jede Schülerin und jeder Schüler füllt für sich den Fragebogen „ModeTest“ aus. Danach liest L die Punkte für die Antworten vor. Jede Schülerin und jeder Schüler wertet anonym für sich aus.

Rollenspiel: Die Jeans, die reich/arm macht

Wenn genug Vertrauen in der Gruppe besteht, untersuchen die S gegenseitig anhand der Etiketten, woher ihre Kleidungsstücke kommen. Die Herkunftsländer werden auf einer Welt-karte eingezeichnet. Es wird sich herausstellen, dass die meisten Kleidungsstücke in Ländern des Südens produziert werden. (Bei immer mehr, vor allem günstigen Textilien wird aller-dings das Herstellungsland nicht mehr angegeben, und die S sollten sich fragen, warum das so ist.) Die meisten S werden schon etwas über die Produktionsbedingungen z.B. in Bangla-desch oder anderen asiatischen Ländern gehört haben. Im Rollenspiel versetzen sie sich selbst in die Situation der Näher(innen), Fabrikbesitzer(innen) und Betreiber(innen) von Be-kleidungsfirmen und Einzelhandelsgeschäften. Das ausführliche Spiel ist zu finden in: Welt-reise einer Jeans, S. 146-157 (nähere Angaben im Anhang). Es ist sehr komplex und dauert recht lange, deshalb im Anhang eine vereinfachte Form.

Die Verteilung der Herstellungskosten eines Kleidungsstücks wird von den S eingeschätzt. Die Kosten können auf einem alten T-Shirt eingezeichnet werden; Alternative: Das Beispiel wird als Folie projiziert.

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Film: „Sale! – Wie meine neue Jeans zu mir kam“

Der Film stellt die aktuelle Lage bei der Kleiderherstellung dar und zeigt anhand von Straßen-interviews, die Jugendliche zum Konsumverhalten durchgeführt haben, Handlungsperspekti-ven auf. Der vom Amt für Jugendarbeit der EKvW über Gewinnmaximierung und fairen Han-del in der Textilindustrie produzierte Kurzfilm ist auf der DVD „Nähen für den Weltmarkt“ der Christlichen Initiative Romero (www.ci-romero.de) verfügbar und auf http://www.youtube.com/watch?v=2PQ-6nisA1M.

Aktion: Textil-Siegel und ihre Bedeutung

Die S erhalten ein Arbeitsblatt mit gängigen Textil-Siegeln, die gewisse Standards im Hinblick auf Produktionsbedingungen und Umweltverträglichkeit bei der Herstellung der Kleidung garantieren. Sie teilen sich in Kleingruppen auf und forschen in den ortsansässigen Beklei-dungsgeschäften (z. B. C&A, Kaufhof, Esprit, kik, Jack Wolfskin, evt. auch Tchibo, Läden mit Bio-Textilien, Weltladen) nach diesen Siegeln.

Die Auswertung erfolgt über eine Strichliste; danach werden die einzelnen Siegel und ihre Bedeutung anhand einer Folie erläutert. Zum Abschluss üben die S die Bedeutung der Siegel mit Hilfe des Memorys ein.

Memory-Spiel zu Kleidungs-Siegeln

Ziel des Spiels ist es jeweils, dem Siegel seine Bedeutung zuzuordnen. Es wird also nicht Bild zu Bild gesucht (wie beim normalen Memory-Spiel), sondern immer ein Siegel und der dazu gehörige Text bilden ein Paar. Damit es nicht zu einfach wird, sollte jedes Siegel mehrmals vorkommen (s. dazugehörige PDF-Datei).

Mögliche Hausaufgabe: Entdeckungsreise durch den eigenen Kleiderschrank (Fragebogen: „Mein Kleiderschrank“)

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2. „Klima-Frühstück“: Unsere Essensgewohnheiten und der Klimawandel

Dieser Tag baut auf dem „Klimafrühstück“ auf, das von der Kontaktstelle für Umwelt und Entwicklung (KATE e.V.) entwickelt wurde; Bezug über www.kate-berlin.de/klimafruehstueck-de.html, s. Anhang. Dazu gibt es einen Leitfaden für die Grund-schule, der auch noch in der Orientierungs-/Erprobungsstufe gut einsetzbar ist, und einen Leitfaden für die Sek I. Für die verschiedenen Altersstufen gibt es einen Downloadbereich mit Arbeitsmaterial. Außerdem kann man bei KATE e.V. Aktionskoffer mit allen Materialien ausleihen – dann muss man nur noch die Lebensmittel für das Frühstück besorgen.

Das „Klimafrühstück“ erläutert anhand von vier Kriterien, inwieweit unser Essen mehr oder weniger zum Klimawandel beiträgt. Jedes Lebensmittel auf dem Frühstücksbuffet gibt es in „doppelter Ausführung“, wobei die beiden „Zwillinge“ sich nur in einem bestimmten Kriteri-um unterscheiden.

Unterscheidungskriterien

- Anbauart: „bio“ oder „herkömmlich“ - Saisonalität: „wird zurzeit bei uns geerntet/wurde hier gelagert“ und „muss zurzeit im-

portiert werden“ - Verpackung: „viel Verpackung“ – „wenig Verpackung“; „Einweg“ – „Mehrweg“; „Glas“ –

„Plastik“ - Herkunft: „tierisches Produkt“ oder „pflanzliches Produkt“

Einkauf

Mit einer kleineren Gruppe (bis max. 15 S) kann man den Einkauf gemeinsam erledigen. Eine größere Gruppe sollte man aufteilen; dann brauchen die S allerdings sehr klare Einkaufsan-leitungen. Besonders günstig ist es, wenn man auf einem Wochenmarkt oder in einem Hof-laden regionale und saisonale Produkte einkaufen kann. Auf alle Fälle sollten verschiedene Einkaufsoptionen (Discounter, Bäckerei, Bio-Laden) erarbeitet werden. Die angegebenen Mengen sind für eine Gruppe von ca. 25 S ausreichend.

Die Liste ist weitgehend dem o.g. Leitfaden zum Klimafrühstück entnommen, allerdings wur-de veganer Fleischersatz durch vegane Soja- oder Reismilch ersetzt, weil vegane Wurst bei vielen S auf Ablehnung stößt.

Es sollte bei den Einkaufsmengen darauf geachtet werden, dass die Lebensmittel tatsächlich verzehrt bzw. nach dem Frühstück verteilt werden können.

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Anbauart

1 Bio-Brot (750 g) 1 herkömmliches Brot (750 g) beides möglichst schon ge-schnitten

1 Glas Bio-Schokocreme 1 Glas konventionelle Nuss-Nugat-Creme

150 g Bio-Salami 150 g herkömmliche Salami beides abgepackt aus dem Kühlregal

Saisonalität

Einzukaufen sind in etwa die gleiche Menge Obst/Gemüse, dass zurzeit bei uns Saison hat bzw. gelagert wird, sowie Obst/Gemüse, das zurzeit importiert werden muss (Saisonkalender beispielsweise unter www.regional-saisonal.de/saisonkalender).

Verpackung

1 Paket Käse (Scheiben einzeln verpackt, ca. 300 g)

300 g Käse von der Käsetheke oder aus dem Käseladen, in Scheiben geschnitten

1-2 Liter Apfelsaft in der Glasflasche (Pfandflasche)

1-2 Liter Apfelsaft in Plastikflaschen (Einweg) oder 2-4 kleine Halbliter-Plastikflaschen (Ein-weg)

500 g Joghurt (im Pfandglas) 4x125g Joghurt in Plastikbechern

Herkunft (pflanzlich, tierisch)

1-2 Liter Sojamilch oder Reisdrink

1-2 Liter H-Milch beides im Tetra Pak

250 g Margarine 250 g Butter

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Gemeinsames Frühstück

Das Essen wird auf dem Tisch in Gruppen nach den vier Unterscheidungskriterien angeord-net. Nach dem Essen werden die vier Kriterien jeweils in Form von Karten den Essensgrup-pen zugeordnet.

Gruppenarbeit/Stationenarbeit

Alle Materialien für die Gruppenarbeit sind im Downloadbereich des „Klimafrühstücks Grundschule“ erhältlich. Die Materialien für die Stationenarbeit sind in aufbereiteter Form im Koffer des „Klimafrühstücks“ für die Sek I ausleihbar (Bezug jeweils bei KATE e.V.). Einige Internethinweise befinden sich auch im Anhang.

Es empfehlen sich (je nach Schülerzahl und Zeitplan) Kleingruppen bzw. Stationen zu den vier Unterscheidungskriterien Anbauart, Saisonalität, Verpackung und Herkunft (tie-risch/pflanzlich) der Lebensmittel.

Film „Essen im Eimer – Die große Lebensmittelverschwendung“

Der Film befindet sich auf der DVD „Filme zum Wegwerfen“ (nähere Angaben s. Anhang). Er kann in seiner gesamten Länge (28 Min.) oder in einzelnen Szenen betrachtet werden. The-men sind: Überschüsse in Supermärkten; Aussortieren und Mindesthaltbarkeitsdatum; Le-bensmittelvernichtung in Großmärkten; Lebensmittel im Hausmüll; Müll-Tauchen; Verbrau-cherkooperativen und Direktvermarktung; überschüssiges Brot als Heizmittel; Importproduk-te, Zusammenhang zwischen Ernährungsgewohnheiten im Norden und Hunger in Ländern des Südens.

Auf der DVD sind auch Arbeitsblätter verfügbar, z. B. ein Filmquiz (AB 1) oder Alternativen zum Wegwerfen von Lebensmitteln (AB 6).

Mögliche Hausaufgabe

Die S suchen im Supermarkt nach preisreduzierten Produkten, deren Mindesthaltbarkeitsda-tum in Bälde erreicht ist (Angebotsecke). Jede(r) kauft ein Produkt und teilt es am nächsten Tag mit den Mitschüler(inne)n.

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3. "Geschenk Elektroschrott": Unsere alten Elektronikgeräte und die vergifte-te Umwelt in Afrika

Unsere Handystraße

L und S legen Handy an Handy und bauen so eine Straße. Jede(r) sagt dazu: Dies ist mein x-tes Handy; ich benutze es vorwiegend, um … (nur 1 Angabe). Die S berechnen, wie viele Handys in ihrer Klasse schon verbraucht wurden (einschließlich der aktuellen).

Elektronikgeräte in unserer Familie

Die S benennen zunächst die Elektronikgeräte, die in ihrer Familie vorhanden sind: Han-dy/Smartphone, PC/Laptop, Fernsehgerät, DVD-Player/-Recorder, Spielkonsolen. Sie werden an der Tafel aufgelistet. Die S ermitteln mithilfe einer Strichliste, wie viele dieser Geräte es in ihren Haushalten gibt. Diese Zahl wird in Beziehung zur Personenzahl im Haushalt gesetzt.

Zahlen zum Handy

Antworten werden von SuS geschätzt:

- Handyverträge: 110 auf 100 Einwohner(innen) in Deutschland - Ungenutzte Alt-Handys in deutschen Haushalten: schätzungsweise 60 Millionen - Durchschnittliche Nutzungsdauer eines Handys: 18-24 Monate - Anzahl Metalle in einem Handy: bis zu 30 verschiedene - Handys, die fachgerecht recycelt werden: 3%.

Welcher Konsumtyp bin ich?

Die S schätzen ihr Konsumverhalten bezüglich elektronischer Geräten selbst ein. Dazu wird der Film: „Der digitale Friedhof“ gezeigt (auf der DVD „Filme zum Wegwerfen“; dazu passt AB4 im Begleitmaterial zur DVD-Rom). Der Film beschreibt die illegale und gesundheits-schädliche Entsorgung von Elektronikschrott in Ghana und thematisiert den globalen Roh-stoffkreislauf (Filmquiz: AB 1 auf der DVD-Rom).

Ein Merkblatt zu wichtigen Rohstoffen im Handy ist auf http://www.weltbewusst.org/konsum-handy/ abrufbar, ein Kurzfilm zum „ökologischen Rucksack“ des Mobiltelefons findet sich auf www.die-rohstoff-expedition.de.

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Einen Film zu der Problematik der Rohstoffgewinnung aus Konfliktregionen (Kongo, Kolumbien etc.), „Konfliktmineralien“ von Justice et Paix, gibt es unter: http://www.misereor.de/themen/wirtschaft-fuer-die-armen/rohstoffe/konfliktmineralien.html und auf Youtube: https://www.youtube.com/results?search_query=Konfliktmineralien

Interviews

In Kleingruppen führen die S Interviews durch – sowohl in Handygeschäften als auch mit Passanten auf der Straße (Fragebögen im Anhang). Die Interviews werden anhand einer Strichliste ausgewertet.

Kriterien für einen nachhaltigen Konsum

Zum Handy: http://www.weltbewusst.org/konsum-handy/. Die sechs RE des nachhaltigen Konsums: Das sind leicht merkbare Leitlinien, um das eigene Konsumverhalten zu überdenken. - Re-think: Überlege, ob du das, was du anschaffen möchtest, auch wirklich brauchst. - Re-fuse: Weigere dich, neue Dinge immer gleich selber kaufen zu müssen. Man kann

auch leihen, teilen, tauschen. Man muss nicht jede neue Mode immer gleich mitmachen. - Re-duce: Vermindere deinen Konsum. Kaufe lieber hochwertige, langlebige Dinge, die z.

B. auch weniger Rohstoffe oder Energie verbrauchen. - Re-use: Benutze die Dinge möglichst lange. Kaufe auch mal gut erhaltene Second-Hand-

Artikel. Das vermindert den Rohstoffverbrauch und spart Geld. - Re-pair: Pflege deine Sachen und repariere kaputte Dinge oder lasse sie reparieren. - Re-cycle: Gib Dinge, die du nicht mehr brauchst, an andere weiter. Falls ein Gerät wirklich

kaputt ist, suche eine Sammelstelle, wo es ordnungsgemäß recycelt wird.

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Das Fairphone

Neue Wege ging ein niederländisches Unternehmen mit der Produktion des „Fairphone“. Die Absicht war, ein unter fairen Bedingungen produziertes und langlebiges Smartphone anzu-bieten. Dazu mussten erst Interessenten gefunden werden, die mit ihrer Bestellung eine Vorfinanzierung ermöglichten. Im September 2013 wurde das Fairphone in London vorge-stellt; es ging zunächst mit 25.000 Stück in die Produktion. Sie sind bereits ausverkauft; ein Nachfolgemodell ist für 2015 angekündigt.

Informationen auf Englisch unter www.fairphone.com. Die Diskussion um das Fairphone (die Nachhaltigkeit bei der Gewinnung und Verarbeitung der Rohstoffe wird in Frage gestellt – andere Smartphones würden bereits unter ähnlichen Bedingungen produziert) kann man im Internet unter dem Stichwort „Fairphone“ verfolgen. Die wichtigsten Unterschiede zwischen Fairphone und herkömmlichen Smartphones können die S aus diesem Artikel erarbeiten: http://green.wiwo.de/fairphone-fuenf-wichtigsten-fragen-zum-nachhaltigen-handy/.

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Es geht auch anders: Aktionen zum fairen und nachhaltigen Konsum

Thema Lebensmittel

Präsentationstag der Projektwoche oder Schulfest: Der Essenstand der Projektgruppe prä-sentiert regionale und saisonale Produkte, wenn möglich aus biologischer Landwirtschaft. Fleischfreie Rezepte werden ausprobiert und angeboten. Info-Tafeln erklären, warum gerade diese Lebensmittel besonders klimafreundlich sind.

Coffee-Stopp: Beim Schulfest oder in der Fußgängerzone wird ein Verkauf von fair gehandel-tem Kaffee/Tee/Kakao/Saft zugunsten eines Entwicklungsprojekts durchgeführt. Wenn sie im öffentlichen Raum stattfindet, muss die Aktion ggf. beim Ordnungsamt angemeldet wer-den. Aktionsmaterialien zum Coffee-Stopp (Plakate, Anstecker, Spendenbox, Banner) gibt es unter: http://www.misereor.de/aktionen/coffeestop.html. Geeignete Spenden- und Part-nerschaftsprojekte findet man hier: http://www.2-euro-helfen.de/projekte.html, http://www.misereor.de/projekte/projektpartnerschaften.html.

Thema Kleidung

Faire Modenschau: Die S organisieren in Zusammenarbeit mit einem Weltladen.

Kleidertauschbörse: Zu Schulfesten lassen sich auch Kleidertauschbörsen organisieren. Die S bringen gut erhaltene Kleidungsstücke mit und können sie gegen andere, gleichwertige Klei-dung eintauschen. So wird ohne Kosten der Kleiderschrank erneuert. Die „Tauschparty“ war auch der zentrale Aktionsvorschlag der von MISEREOR zur Jugend-Fastenaktion 2015. Infor-mationen und Werbematerial dazu auf: www.jugendaktion.de.

Thema Handy

Die S erstellen ein Info-Blatt für alle Klassen und weisen auf die Problematik des „ökologi-schen Rucksacks“ des Handys und die in Mobiltelefonen enthaltenen Rohstoffe hin. Sie ge-stalten einen „Tag des Alt-Handys“, bei dem sie selbst und ihre Mitschüler(innen) ausran-gierte Handys aus ihren Haushalten zum Recycling abgeben. Auch Tintenpatronen und Tonerkartuschen (z.B. vom Schuldrucker oder – kopierer) können gesammelt werden. Die Sammelboxen können über die Caritas bestellt werden, der Erlös der Sammelaktion kommt dabei sozialen Projekten zugute. Informationen und Bestellformular: http://www.caritas.de/spendeundengagement/andershelfen/caritasbox

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Anhang: Literatur- und Materialhinweise

Literatur und Arbeitshilfen

Eine Welt. Unterrichtsanregungen für die Grundschule und Sekundarstufe I (Projekt des Grundschulverbands e.V.), Sonderausgabe Nr. 130, April 2013, Schwerpunkt „Konsumgüter“. Materialseiten zum kostenlosen Download unter: www.weltinderschule.uni-bremen.de/mat1_13.htm Marion Rolle: Weltreise einer Jeans. Auf den Spuren unserer Kleidung, Lüneburg (edition erlebnispädagogik), 2007

Der Stoff, aus dem die Träume sind. Arbeitshilfe zum Thema Kleidung für den kirchlichen Unterricht, Schule und Jugendarbeit (Materialien des Gemeindedienstes für Mission und Ökumene Nr. 4 in Kooperation mit Südwind e.V.), November 2005 (daraus wurde der „Mo-detest“ entnommen)

Christliche Initiative Romero (Hg.): WearFair? Ein Wegweiser durch den Label-Dschungel bei Textilien, Berlin 2012 (80 S. DIN A6)

Informationen für Jugendliche zum fairen Handel gibt es unter: www.jugendhandeltfair.de. Auf dieser Homepage gibt es auch Informationen zu öko-fairen Modemarken, die v.a. über den Online-Versand zu beziehen sind.

Das „Klimafrühstück“: Wie unser Essen das Klima beeinflusst (hg. v.: Kontaktstelle für Um-welt und Entwicklung KATE e.V., Greifswalderstr. 4, 10405 Berlin). Das Printmaterial (Leitfa-den für die Grundschule, der auch in der Orientierungs-/Erprobungsstufe einsetzbar ist, und Leitfaden für Sek. I) wird durch online verfügbare Materialien ergänzt. Ein Aktionskoffer kann ausgeliehen werden: www.kate-berlin.de/klimafruehstueck-de.html. www.kritischerkonsum.de: Die Homepage des Bundes der Deutschen Katholischen Jugend (BdkJ) bietet zahlreiche Alltagstipps zum fairen und nachhaltigen Konsum. Sie stellt Möglich-keiten vor, wie Jugendliche für einen gerechteren Welthandel aktiv werden können und wie sie sich in ihren Gemeinden und Pfarreien für eine faire und nachhaltige Beschaffung einset-zen können. www.weltbewusst.org: „Weltbewusst“ bietet auf seiner Homepage kurze Info-Texte zu ver-schiedenen Themen des kritischen und nachhaltigen Konsums. Es geht nicht nur um Handys und Bekleidung, sondern auch um Schokolade, Kaffee, Fisch und Fastfood. Außerdem kann eine Kiste für einen konsumkritischen Stadtrundgang ausgeliehen werden; bei Bedarf kann eine Referentin bzw. ein Referent für den Stadtrundgang gebucht werden.

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Nützliche Internetadressen für die Themen der Gruppenarbeit/Stationenarbeit beim Klimafrühstück Anbauart (biologisch-herkömmlich): http://archiv.vegan.at/newsundinfo/pressespiegel/daten/kunstduenger_und_rinder.html https://www.greenpeace.de/themen/landwirtschaft/industrielle-landwirtschaft-heizt-klimawandel http://www.boelw.de/biofrage_22.html Saisonalität http://www.regional-saisonal.de/saisonkalender Verpackung http://www.duh.de/pressemitteilung.html?&no_cache=1&tx_ttnews%5Btt_news%5D=2703&cHash=a4a7a08e195596e086c99ad6b4d68e6b Der 8-minütige Animationsfilm „The Story of Bottled Water“ findet sich auf der DVD „Filme zum Wegwerfen” (Bezug über Medienzentralen und www.ezef.de). Herkunft (tierisch-pflanzlich): http://www.tagesschau.de/klima/hintergruende/klimalandwirtschaft100.html http://www.geo.de/GEO/natur/oekologie/vorsicht-fleisch-65319.html?p=2

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Filme

Christliche Initiative Romero (Hg.): Nähen für den Weltmarkt, DVD mit zwei Filmen und einer Dia-Reihe über die Lebens- und Arbeitsbedingungen der Näher(innen) in den Bekleidungs-fabriken des Südens (insbesondere geeignet: „Sale! – Wie meine neue Jeans zu mir kam“), Bezug über www.ci-romero.de

Evangelisches Zentrum für entwicklungspolitische Bildungsarbeit (EZEF): „Filme zum Weg-werfen. Müll und Recycling als globale Herausforderung“, 9 Filme und Begleitmaterial für Unterricht und Bildung, Bezug über Medienzentralen und www.ezef.de. Zum Thema “Kon-sum und Nachhaltigkeit” sind besonders geeignet: - The Story of Bottled Water (Animationsfilm, 8 Min.), - Der digitale Friedhof (über Elektroschrott in Ghana, 16 Min.) - Essen im Eimer. Die große Lebensmittelverschwendung (28 Min.) – dieser Film ist auch

als Einzel-DVD bei EZEF und der Deutschen Welthungerhilfe (www.welthungerhilfe.de) erhältlich.

Raising Resistance, deutsch-schweizerischer Dokumentarfilm (2011) über Soja-Anbau in Pa-raguay, 82 Min., ausleihbar über www.ezef.de Blood in the Mobile, dänischer Dokumentarfilm (2010) über Rohstoffabbau für Handys und Kinderarbeit in den Minen von Zentralafrika, ausleihbar über kirchliche Medienstellen (www.medienzentralen.de). Neben der Langversion finden sich auf der DVD auch eine 30-Minuten-Fassung für den Unterricht und zahlreiche Arbeitsblätter zu den Themen Handy, Kinderarbeit, Rohstoffe, ethisches Unternehmertum. Wissenswerte: Smartphones und Nachhaltigkeit, Kurzfilm rund um die Produktion von Smartphones, darf für Bildungszwecke öffentlich gezeigt werden: auf http://www.e-politik.de/lesen/artikel/2013/wissenswerte-smartphones-und-nachhaltigkeit/.

www.die-rohstoff-expedition.de: Die „Rohstoff-Expedition“ war eine Aktion des Bundesmi-nisteriums für Bildung und Forschung im Jahr 2012. Auf der Homepage ist u.a. ein Kurzfilm über den „ökologischen Rucksack“ von Mobiltelefonen zu finden. Einen Film zu der Problematik der Rohstoffgewinnung aus Konfliktregionen (Kongo, Kolumbien etc.), „Konfliktmineralien“ von Justice et Paix, gibt es unter: http://www.misereor.de/themen/wirtschaft-fuer-die-armen/rohstoffe/konfliktmineralien.html und auf Youtube: https://www.youtube.com/results?search_query=Konfliktmineralien

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Material

1. Des Kaisers neue Kleider, Märchen von Hans Christian Andersen

In allen im Handel erhältlichen Sammlungen der Andersen-Märchen enthalten, z. B.: Andersens Märchen, gebundene Ausgabe im Verlag Anaconda, 2010

2. Rollenspiel: Die Jeans, die reich/arm macht

Die Grundidee und einige Rollen wurden übernommen aus: „Weltreise einer Jeans“ von Ma-rion Rolle, Lüneburg (edition erlebnispädagogik), 2007, S. 146-157

Zu besorgen:

Für die Näher(innen): Knöpfe (etwa 20 pro Spielrunde) Stoffreste (z.B. zerschnittene Altkleider; alternativ werden aus Papier kleine „Hosen“ ausge-schnitten und je zwei zusammengenäht) Nähnadeln Nähgarn Scheren Für das Einzelhandelsgeschäft: Stifte und Papier Für alle Gruppen: Spielgeld Rollenanweisungen Für die Lebensmittelhändler(innen): Kekse oder Bananenchips (möglichst aus fairem Handel) Für die Spielleitung: Wecker/Stoppuhr Glocke Rollen:

Näher(innen) haben die Aufgabe, an einem Arbeitstag (= 6 Min.) so viele Jeans wie möglich fertigzustellen, indem sie Knöpfe annähen. Für jede Jeans bekommen sie 2 Pesos. In den Pausen (= 4 Min.) müssen sie dafür Lebensmittel kaufen. Zu Spielbeginn haben die Näher(innen) noch kein Geld für Einkäufe.

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Fabrikbesitzer(innen) haben die Aufgaben, die Näher(innen) zu überwachen. Sie kontrollieren, ob die Knöpfe or-dentlich vernäht sind und fest sitzen. Während der Arbeitspausen verkaufen sie die fertigen Jeans an die Bekleidungsfirma. In der ersten Runde beginnen sie mit 5 Pesos, danach ist der Preis für den Weiterverkauf der Jeans verhandelbar. Zu Spielbeginn bekommen sie pro Ar-beitskraft, die sie beschäftigen, 3 Pesos. Vertreter(innen) der Bekleidungsfirma haben die Aufgabe, den Fabrikbesitzer(inne)n die Jeans abzukaufen, wobei sie versuchen, den Preis zu drücken. Sie verkaufen die Jeans an den Einzelhandel. Der Anfangspreis für den Weiterverkauf einer Jeans beträgt 8 Pesos, danach kann verhandelt werden. Die Firma star-tet mit 50 Pesos Eigenkapital. Einzelhändler(in) hat die Aufgabe, die bei der Bekleidungsfirma gekaufte Jeans werbewirksam (mit Plakaten) zu präsentieren und an Endverbraucher zu verkaufen, wobei der Anfangspreis 10 Pesos pro Jeans beträgt. Später kann verhandelt werden. Das Geschäft hat 60 Pesos Eigenkapital. Lebensmittelhändler(in) hat die Aufgabe, in den Arbeitspausen Essen an die Näher(innen) und die Fabrikbesit-zer(innen) zu verkaufen. Über den Preis wird verhandelt, wobei er nicht unter 1 Peso pro Lebensmittel liegen darf. Während der Arbeitspausen bietet der Lebensmittelhändler seine Produkte an seinem Verkaufsstand an.

Spielverlauf:

Gespielt wird in mehreren Runden. Jede Runde dauert sechs Minuten. Diese Zeitspanne symbolisiert jeweils einen Arbeitstag. Im Anschluss an die Arbeitsphase gibt es jeweils vier Minuten Produktionspause, in denen die Näher(innen) ihren Lohn bekommen und Lebens-mittel kaufen. Außerdem verhandeln in diesen Produktionspausen die Fabrikbesitzer, die Bekleidungsfirma und das Einzelhandelsgeschäft über den Weiterverkauf der Jeans. Das Spiel ist beendet, sobald alle Knöpfe an die Jeans genäht wurden. Auswertung:

Nach dem Spiel wird ausgewertet: - Wie habe ich mich in meiner Rolle gefühlt? - Was ist mir besonders aufgefallen? - Wer hat bei dem Spiel gewonnen, wer hat verloren? - Hätten die Mitspieler etwas verändern können? - Ist das Spiel realistisch?

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3. Fragebogen „ModeTest“ (s. gleichnamiges PDF) 4. Arbeitsblatt für den Unterrichtsgang zum Thema Textil-Siegel (s. PDF „Arbeits-

blatt Textil-Siegel“) 5. Memory „Textil-Siegel“ (s. gleichnamiges PDF)

6. Folie “Wer verdient am T-Shirt” (s. gleichnamige Powerpoint-Folie)

7. Infoblatt zu Textil-Siegeln (s. gleichnamiges PDF)

8. Fragebogen: „Mein Kleiderschrank“ (s. gleichnamiges PDF)

9. Fragebogen für die Interviews zu Handys (s. PDF „Fragebogen Handy“)

Unterrichtsentwurf erstellt von: Dr. Monika Bossung-Winkler Referentin für Globales Lernen in der Diözese Speyer © MISEREOR 2014

Kontakt: http://www.misereor.de/service/lehrer/ansprechpartner.html