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Marius Graber
24 | 6/2006 velojournal
Singing in the RainSogar Regen- und Schneewetter haben ihren Reiz. Denn richtig ausgerüstet, endet auch die Fahrt durch Schmuddelwetter und Dauerregen mit guter Laune – oder zumindest trocken.velojournal zeigt, was es dazu braucht, und hat sechs Regenponchos getestet.
kann man nach der Regenfahrt den Poncho schüt-zend über dem Stahlross ausbreiten, womit auchdieses ein Regendach bekommt. Die Regenponchos kann man grob in zwei Grup-pen unterteilen: Die einen sind seitlich offen, dieanderen rundum geschlossen. Rundum geschlos-sen, vermitteln sie bei Hudelwetter das Gefühl,man sitze gut geschützt unter einem Zelt. Meisterschweren sie aber Handzeichengeben, insbeson-dere, wenn sie etwas knapp geschnitten sind. Daändern auch seitlich angebrachte Schlitze nichtviel: Beim Einspuren hat wohl niemand dieMusse, mit der Hand nach der Öffnung zusuchen, um den Richtungswechsel zu signalisie-ren. Eine löbliche Ausnahme stellt hier der Carra-dice-Poncho dar. Er ist seitlich nicht ganz so tiefgeschnitten, sodass er zwar vor Regen schützt,Handzeichen aber nicht behindert. Die seitlich offenen Regenschütze sind besserdurchlüftet und wirken gerade bei einer gestreck-ten Sitzposition weniger einengend. Dafür ist manseitlich nicht optimal geschützt, und der hintereTeil des Regenschutzes flattert kapriziös im Fahrt-wind, wenn er nicht ordentlich um den Bauchfestgebunden wird.Wasserdicht sind sie alle. Einzig beim Carradiceund beim Blachotex ist zu befürchten, dass nachFahrten, die länger als eine halbe Stunde dauern,durch die Nähte Wasser eindringt. Bei allen ande-ren Ponchos wurde diese Schwachstelle durch
Es wäre betrüblich, wenn uns ein Tiefdruckgebietdie Freude an der täglichen Velofahrt vergällenkönnte. Damit dies nicht passiert, gibt es zum Bei-spiel sehr gute atmungsaktive Regenjacken und-hosen. Damit fährt man wasserdicht verpacktund dank Klima-Membranen ohne Saunagefühl.Allerdings wird das An- und Ausziehen dieserRegenkleider jeweils zu einer kleinen Zeremonie.Bei längeren Regenfahrten nimmt man das gernein Kauf. Für Kurzstrecken lässt man es aber dannschnell mal sein und erfährt daraufhin, wie nassman bereits auf einer kurzen Strecke werdenkann. Daher sind für alltägliche kurze Fahrtengute, schnelle Alternativen gefragt. Unser Tipp:Helmüberzug, Regenponcho und Gamaschen.Der Helmüberzug sorgt für einen trockenen Kopf,denn er verhindert das Eindringen von Wasserdurch die grossen Belüftungslöcher. Es gibt ihn ineinfacher Nylonqualität zum Beispiel von Vaudefür rund 15 Franken. Mit einer verstellbarenGummikordel wird er am Helm fixiert. Danebengibt es auch atmungsaktive Modelle von Goreoder Sugoi. Diese kosten um die 50 Franken undlohnen sich für lange Fahrten. Unter einem Regenponcho bleiben Oberkörperund Oberschenkel trocken. Nun ist nur noch derBereich vom Knie bis zum Fuss ungeschützt.Wenig bekannt, aber sehr nützlich sind hier Re-gengamaschen. Sie sind bis über die Waden ge-schnitten und decken Schuhe und Unterschenkelperfekt gegen Spritzwasser ab. Da bleiben dieFüsse trocken und die Hosen und Schuhe auchgerade noch sauber. Gamaschen werden von Agu,Jeantex und Hock angeboten und kosten um die40 Franken – eine lohnende Investition, denntrockene Füsse sind ja das A und O. Dank Klett-verschlüssen sind die Gamaschen übrigens ruck,zuck an- und wieder ausgezogen.
Windsegel oder Wetterschutz? velojournal hat sechs ausgesuchte Regenponchosin Herbststürmen getestet. Alle haben gegenübereiner Regenjacke den Vorteil, dass nicht nur derOberkörper vor Nässe geschützt ist, sondern auchgleich Hände und Oberschenkel. Benutzt man dieKapuze, bleiben auch die Haare trocken. Auf kur-zen Strecken sind die Ponchos ein praktischerRegenschutz. Man braucht sie nur über den Kopfzu ziehen, und schon kann die Regenfahrt begin-nen – schneller kann man sich fast nicht wasser-dicht verpacken. Da nimmt man auch den etwashöheren Luftwiderstand in Kauf: Regenponchoskönnen zu wahren Windsegeln werden.Bei Nichtgebrauch findet der Regenschutz zusam-mengefaltet in der Tasche Platz. Es gibt Rad-fahrerInnen, die haben den Veloregenschutzimmer auf dem Gepäckträger oder in der Velota-sche mit dabei und sind so auch auf einen überra-schenden Wetterwechsel vorbereitet. Dies setztallerdings voraus, dass man das Velo vor Langfin-gern geschützt abstellen kann. Ist dies der Fall,
TEST REGENPONCHOS
Foto
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Hersteller
Modell
Preis
Farben
Grössen
Schnitt
Material
Gewicht / Packmass
Wetterschutz (40%)
Tragkomfort (30%)
Ausführung (20%)
Gewicht und Packmass (10%)
Total
Vertrieb
Telefon
Internet
Vaude
Covero Poncho
Fr. 69.–
rot-grau / mango-grau
M bis XL
rundum geschlossen
Nylon, PU-beschichtet
300 Gramm / 19x8 cm
2.5
1.5
2
3
2
UVEX (Schweiz) AG
041 769 72 40
www.vaude.com
REGENPONCHOS
Bewertung:4 Punkte = ausserordentich
3 Punkte = sehr gut
2 Punkte = gut
1 Punkt = mit Schwächen
Der Regen liess zu langeauf sich warten: Daschreckte die Bildredaktionauch vor dem Giesskannen-Trick nicht zurück.
Exped
Daypack-Poncho
Fr. 79.–
terracotta
Einheitsgrösse
rundum geschlossen
Ripstop Nylon, PU-beschichtet
390 Gramm / 19x8 cm
3
2.5
3
3
3
Exped AG
044 497 10 10
www.exped.com
Veloplus
Window
Fr. 89.–
gelb-blau / hellblau-rot
S/M und L/XL
rundum geschlossen
Nylon, atmungsaktiv beschich-tet
490 Gramm / 24x8 cm
3
2.5
3
2.5
3
Veloplus
0840 444 777
www.veloplus.ch
Carradice
Baumwollponcho
Fr. 109.50.–
olivgrün
Universal- und Übergrösse
rundum geschlossen
gewachste Baumwolle
759 Gramm / 28x9 cm
2.5
2.5
2
1.5
2
Vitelli
061 361 70 70
www.vitelli.ch
Blachotex
Veloregenschutz
Fr. 49.–
gelb oder signalrot
Universal- und Übergrösse
seitlich offen
Polyamidgewebe, PU/PVC-beschichtet
550 Gramm / 21x9 cm
2
3
1.5
1.5
2
Blachotex AG
056 624 15 55
www.blacho-tex.ch
Hock
Rain Car
ca. Fr. 49.–
gelb oder blau
L bis XXL
seitlich offen
Nylon, PU-beschichtet
490 Gramm / 22x8 cm
2
3
2.5
2.5
2.5
Hock-outdoor-Regenbekleidung
0049 828 261 285
www.hock.de
26 | 6/2006 velojournal
Sattelstütze oder am Sattel befestigen lässt. EinigeRegenponchos gibt es in verschiedenen Grössen.Ideal ist es, den Regenschutz so gross wie nötig,aber so klein wie möglich zu kaufen. Damit hatman genügend Bewegungsfreiheit, und der Pon-cho flattert nicht so stark im Wind.
Ponchos für PrinzenAls überzeugend erwiesen sich der Window vonVeloplus und der Daypack-Poncho von Exped.Pluspunkte haben sich die Testsieger vor allemmit guten Detaillösungen verdient. Beim Windowvon Veloplus überzeugt der transparente Einsatzvorne. Eigentlich ist er der einzige Regenschutz,der in Kombination mit am Lenker befestigtenBatterielichtern wirklich funktioniert – alleandern decken das Licht ab. Der Exped Daypack-Poncho ist gut geschnitten, vor allem auch fürgrössere Personen, gefällt dank seiner Vielseitig-keit und macht auf Wanderungen ebenfalls einegute Figur. Viel Sympathie geniesst nach wie vorauch der gute alte Blachotex Regenschutz. Ergewährt viel Bewegungsfreiheit und ist robust.Das feste Gewebe liegt beim Velofahren schön anund flattert nicht so laut wie alle andern.Der Poncho von Carradice ist nicht nur praktisch,sondern auch kleidsam. Die gewachste Baumwol-le wirkt edel, unterstrichen wird dies durch denLederbesatz beim Reissverschluss und dem Karo-futter. Würde Prinz Charles Velo fahren, genösseer den englischen Regen unter diesem Poncho. ■
verklebte Nähte beseitigt. Die Textilien sind gutbeschichtet und halten dem Wasserdruck stand.Für die alltäglichen Fahrten verleihen wir deshalballen Testmustern das Prädikat «dicht». Der Pon-cho von Veloplus verfügt sogar über eine at-mungsaktive Beschichtung, was sich vor allemdann lohnt, wenn er auf längeren Touren benutztwird. Die Unterschiede punkto Wetterschutzrühren vor allem von den verschiedenen Schnittenher: Lange, rundum geschnittene Ponchos bietenam meisten Schutz, die seitlich offenen dafürmehr Bewegungsfreiheit und bessere Belüftung.Interessante Unterschiede gab es bei den Kapuzen– hier wäre im Hinblick auf die vielen helmtra-genden VelofahrerInnenn ein gut anliegenderStehkragen angebracht. Die beste Kapuze hat derDaypack-Poncho: Sie ist geräumig, kann sehr gutverstellt werden und macht die Kopfbewegungengut mit. Die Kapuzen von Vaude, Hock und Velo-plus haben seitlich einen transparenten Einsatz,wodurch der Blickwinkel etwas verbessert wird.Wer den Regenschutz immer mit sich führt,schätzt es, wenn sich dieser klein verpacken lässt.Die Modelle von Veloplus und Vaude verfügensogar über einen integrierten Packbeutel. Expedhat der Packtasche zusätzlich einen Klettriemenverpasst, womit sich das ganze Päckchen an der
Mit einem Minimum an Stoff ein Maximum an Regen-schutz zu erreichen, das ist die Idee hinter den Rainlegs.Der spartanische Regenschutz deckt ab, was als Erstes sorichtig durchnässt ist: die Oberschenkel. In Kombinationmit einer Regenjacke bieten sie praktisch denselbenSchutz wie ein Regenponcho. Die Bewegungsfreiheit unddie Aerodynamik sind jedoch besser. Allerdings müssenbeim An- und Ausziehen viele Schnallen betätigt werden,was mit etwas Übung aber zügig geht. Wer sowiesoimmer eine Regenjacke dabei hat, kommt mit den kleinverpackbaren und leichten Rainlegs zu einem gutenRegenschutz. Die Rainlegs gibt es in verschiedenen Grös-sen für 59 Franken.
DoubleDutch GmbH,Tel. 052 722 40 50; www.rainlegs.ch
WENIG STOFF FÜR VIEL SCHUTZ
Wenig Stoff, viel Schutz:Die Rainlegs für Poncho-Muffel.
Voll bio!Der Basler Bioladen Schützenmattstrasse 30Mo-Fr 8.30-12.30, 14.00-18.30Sa 8.30-16.00
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