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Lehren aus der Schweinegrippe-Pandemie Von Sabine Olff Vor einem Jahr steckten wir mitten im Schweinegrippe-Hype. Am 11. Juni 2009 hatte die Weltgesundheitsorganisation (WHO) das H1N1-Virus zur weltweiten Seuche erklärt; und damit zur Pandemie. Die Behörden mussten daraufhin handeln: Das Bundesamt für Gesundheit (BAG) warnte, mahnte zur Hygiene und bestellte für 84 Millionen Franken 13 Millionen Impfdosen, die 80 Prozent der Bevölke- rung vor dem Virus schützen sollten. Wir Journalisten berichteten über je- den Schritt; und zu Beginn auch über je- den Grippekranken. Im hitzigen Herbst häuften sich die Schweizer Grippefälle. Gleichzeitig ent- brannte eine Diskussion um die Sicherheit der Impfstoffe – mit teilweise unsachli- chen Argumenten. Das Resultat war ein ungeniessbarer Faktenbrei, den niemand mehr verstand. Die Verunsicherung in der Bevölkerung war gross. Schliesslich liess sich nur jeder Siebte impfen. Auf dem Grossteil der Impfdosen blieb der Bund sitzen. Inzwischen hat die WHO die Schwei- negrippe-Pandemie für beendet erklärt. Weltweit sind 18 000 Menschen an einer H1N1-Infektion gestorben – viel weniger als ursprünglich befürchtet. Viel Lärm um nichts? Die Vergangen- heitsbewältigung ist in vollem Gang. Die Pandemiestrategie der WHO steht auf dem Prüfstand, und das BAG hat seine Ar- beit von einer unabhängigen Kommission evaluieren lassen. Und auch der Klub will im Rahmen des diesjährigen Gesundheits- seminars das Geschehene analysieren und einen Blick in die Zukunft wagen. Das Seminar mit dem Titel «Die Schweinegrip- Bulletin 2 | 10 OKTOBER 2010 www.science-journalism.ch Schweizer Klub für Wissenschaftsjournalismus Association suisse du journalisme scientifique Swiss Association of Science Journalism EDITORIAL pe-Pandemie und welche Lehren man da- raus ziehen kann» findet am 11./12. No- vember in Thun und wie immer in Zusam- menarbeit mit der Interpharma statt. Neben Vorträgen zur Strategie des BAG, zur Impfstoffentwicklung und zu po- tenziell neuen Pandemiekeimen, werden wir uns auch an die eigene Nase fassen müssen. So steht im Eröffnungsvortrag von Michael Siegrist, Sozialpsychologe an der ETH Zürich, der allgemeine Umgang mit Risiken im Fokus. Denn: Wir bauschen Risiken oft auf und verlieren so das Au- genmass für die Verhältnismässigkeit von Bedrohung, Angst und erforderlichen Ge- genmassnahmen – geschehen bei BSE, Aschewolke und Schweinegrippe. Wie gut oder schlecht die Medien (und damit wir) über die Schweinegrippe be- richtet haben und was eine «gute» Be- richterstattung über potenziell gefährli- che Viren und Keime ausmacht, hat Vol- ker Stollorz, freier Wissenschaftsjourna- list aus Köln, analysiert. Wir dürfen ge- spannt sein. Schliesslich hat eine Umfrage des BAG ergeben, dass die Schweizer Be- völkerung den Informationen der Medien über H1N1 am wenigsten vertraut hat. Be- hörden- und Ärzteaussagen wurden als sehr viel zuverlässiger eingestuft. Vollständiges Programm auf Seite 9. Tirer une leçon de la pandémie Il y a un an, nous étions en plein dans l’engoue- ment médiatique autour de la grippe porcine. Entre-temps, l’OMS a officiellement déclaré la fin de la pandémie de grippe H1N1. Rétrospec- tivement, la pandémie s’est révélée bien moins grave qu’on l’avait craint. Beaucoup de bruit pour rien? Du bruit que nous, journalistes, avons peut-être aider à faire? C’est ce que se demandent beaucoup d’entre nous. Lors du sé- minaire «Santé» le 11 et 12 novembre 2010 à Thun, nous analyserons ce qui s’est passé et jet- terons aussi un coup d’œil vers l’avenir. Vous trouverez le programme complet en page 9. Sabine Olff (B. Schlatter) Editorial................................................. 1 Sinn und Unsinn von Embargos ............ 2–3 Le laboratoire souterrain.................... 4–5 Technikhistoriker David Edgerton..............6 Das Einstein-Museum als Vorbild .............. 7 Media for Science Forum ......................... 8 Gesundheitsseminar 2010 ....................... 9 Generalversammlung 2010 .............. 10–14 Nouveaux membres / en bref................. 15 INHALT / SOMMAIRE

SKWJ Bulletin 2 - 2010

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E X C U R S I O N

Lehren aus der Schweinegrippe-Pandemie

Von Sabine Olff

Vor einem Jahr steckten wir mitten im Schweinegrippe­Hype. Am 11. Juni 2009 hatte die Weltgesundheitsorganisation (WHO) das H1N1­Virus zur weltweiten Seuche erklärt; und damit zur Pandemie. Die Behörden mussten daraufhin handeln: Das Bundesamt für Gesundheit (BAG) warnte, mahnte zur Hygiene und bestellte für 84 Millionen Franken 13 Millionen Impfdosen, die 80 Prozent der Bevölke­rung vor dem Virus schützen sollten. Wir Journalisten berichteten über je­den Schritt; und zu Beginn auch über je­den Grippekranken. Im hitzigen Herbst häuften sich die Schweizer Grippefälle. Gleichzeitig ent­brannte eine Diskussion um die Sicherheit der Impfstoffe – mit teilweise unsachli­chen Argumenten. Das Resultat war ein ungeniessbarer Faktenbrei, den niemand mehr verstand. Die Verunsicherung in der Bevölkerung war gross. Schliesslich liess sich nur jeder Siebte impfen. Auf dem Grossteil der Impfdosen blieb der Bund sitzen. Inzwischen hat die WHO die Schwei­negrippe­Pandemie für beendet erklärt. Weltweit sind 18 000 Menschen an einer H1N1­Infektion gestorben – viel weniger als ursprünglich befürchtet. Viel Lärm um nichts? Die Vergangen­heitsbewältigung ist in vollem Gang. Die Pandemiestrategie der WHO steht auf dem Prüfstand, und das BAG hat seine Ar­beit von einer unabhängigen Kommission evaluieren lassen. Und auch der Klub will im Rahmen des diesjährigen Gesundheits­seminars das Geschehene analysieren und einen Blick in die Zukunft wagen. Das Seminar mit dem Titel «Die Schweinegrip­

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www.science-journal ism.ch

Schweizer Klub für WissenschaftsjournalismusAssociation suisse du journalisme scientifi queSwiss Association of Science Journalism

E D I T O R I A L

pe­Pandemie und welche Lehren man da­raus ziehen kann» findet am 11./12. No­vember in Thun und wie immer in Zusam­menarbeit mit der Interpharma statt. Neben Vorträgen zur Strategie des BAG, zur Impfstoffentwicklung und zu po­tenziell neuen Pandemiekeimen, werden wir uns auch an die eigene Nase fassen müssen. So steht im Eröffnungsvortrag von Michael Siegrist, Sozialpsychologe an der ETH Zürich, der allgemeine Umgang mit Risiken im Fokus. Denn: Wir bauschen Risiken oft auf und verlieren so das Au­genmass für die Verhältnismässigkeit von Bedrohung, Angst und erforderlichen Ge­genmassnahmen – geschehen bei BSE, Aschewolke und Schweinegrippe. Wie gut oder schlecht die Medien (und damit wir) über die Schweinegrippe be­richtet haben und was eine «gute» Be­richterstattung über potenziell gefährli­che Viren und Keime ausmacht, hat Vol­ker Stollorz, freier Wissenschaftsjourna­list aus Köln, analysiert. Wir dürfen ge­spannt sein. Schliesslich hat eine Umfrage des BAG ergeben, dass die Schweizer Be­völkerung den Informationen der Medien über H1N1 am wenigsten vertraut hat. Be­hörden­ und Ärzteaussagen wurden als sehr viel zuverlässiger eingestuft.Vollständiges Programm auf Seite 9.Tirer une leçon de la pandémie

Il y a un an, nous étions en plein dans l’engoue­ment médiatique autour de la grippe porcine. Entre­temps, l’OMS a officiellement déclaré la fin de la pandémie de grippe H1N1. Rétrospec­tivement, la pandémie s’est révélée bien moins grave qu’on l’avait craint. Beaucoup de bruit pour rien? Du bruit que nous, journalistes, avons peut­être aider à faire? C’est ce que se demandent beaucoup d’entre nous. Lors du sé­minaire «Santé» le 11 et 12 novembre 2010 à Thun, nous analyserons ce qui s’est passé et jet­terons aussi un coup d’œil vers l’avenir. Vous trouverez le programme complet en page 9.

Sabine Olff (B. Schlatter)

Editorial .................................................1

Sinn und Unsinn von Embargos ............ 2–3

Le laboratoire souterrain.................... 4–5

Technikhistoriker David Edgerton.............. 6

Das Einstein-Museum als Vorbild ..............7

Media for Science Forum .........................8

Gesundheitsseminar 2010 .......................9

Generalversammlung 2010 .............. 10–14

Nouveaux membres / en bref .................15

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I N T E R V I E W

Ivan Oransky, wozu sind Embargos gut?Nun, Embargos stellen zum Beispiel si-cher, dass Ärzte über eine neue Behand-lung nicht durch ihre Patienten erfahren, bevor sie eine Chance hatten, die entspre-chende Publikation zu lesen. Ausserdem sollen Embargos den Journalisten helfen, bessere Arbeit zu machen. Sie müssen bei der Recherche über eine wissenschaftli-che Neuheit nicht hetzen, um schneller zu sein als die Konkurrenz, weil vor dem Ab-lauf des Embargos sowieso noch niemand darüber berichten darf. Und für die Fachzeitschriften haben Em-bargos natürlich den grossen Vorteil, dass sie damit den Informationsfluss kontrol-lieren können. Sie garantieren eine hohe mediale Aufmerksamkeit zum Zeitpunkt, an dem das Embargo fällt. Um diesen Zeitpunkt herum bildet sich ein Cluster von News-Berichterstattung zur jeweili-gen Publikation. Doch darüber sprechen die Verlage natürlich nicht gern, obwohl solch eigennützige Gründe für mich im Grunde kein Problem sind.

Und dann ist da noch die Inglefinger-Re-gel …Ja, darüber spricht auch niemand gern: Man darf nicht nur nicht über eine Studie schreiben, bevor sie publiziert worden ist, die Autoren dürfen erst gar nicht darüber reden. Sonst riskieren sie, dass ihre Arbeit nachher nicht mehr publiziert wird, weil sie schon in den Medien war. Das ist ein sehr machtvolles Instrument. Aber in einigen Wissenschaften, wie in der Physik, erscheinen viele Artikel doch schon vorgängig auf dem Internet, als sogenannte Preprints. Trotzdem können sie, wenn sie gut sind, nachher noch in Nature, Science etc. publiziert werden. Da gilt die Inglefinger-Regel also nicht.

Genau. Also sind die Physik, die Mathe-matik und viele der«harten» Wissenschaf-ten irgendwie darum herum gekommen. Ich weiss nicht genau, warum das so ist. Vielleicht, weil weniger Geld damit zu verdienen ist? Ein Grund, weshalb die In-glefinger-Regel für die Fachzeitschriften so wichtig ist, sind nämlich die Nachdru-cke. Keine Firma wird hunderttausend Nachdrucke eines Physik-Artikels über Quasare bestellen. Wohingegen eine Phar-ma-Firma für Nachdrucke einer Studie im New England Journal of Medicine über die Wirksamkeit einer neuen Arznei viel Geld zu bezahlen bereit ist.

Wie kommen Sie an Ihre Geschichten? Sind es alles Fälle aus Ihrem Alltag, oder bekommen Sie auch Tipps von Kol-legen?Über viele Embargo-Brüche stolpere ich während meiner Arbeit, aber es gibt natür-lich auch solche, die ich nicht sehen würde, in Journalen, die wir bei Reuters Health nicht abdecken. Ich bekomme si-cher einige solide Tipps pro Woche.

Welche Trends konnten sie bis jetzt be- obachten?Ein klarer Trend sind kurzfristige Embar-gos. Das widerspricht der Idee, dass Jour-nalisten dank den Embargos eine bessere Arbeit machen können. Normalerweise hat man bei Journalen wie Science oder Nature fünf bis sieben Tage Vorlaufzeit. In letzter Zeit waren es aber immer öfter auch einmal nur ein paar Stunden oder ein Tag, auch bei den grossen Fachzeitschriften. Wenn ich die Journale nach den Gründen für diese Kurzfristigkeit frage, antworten sie meist: Wir hatten nur eine Word-Datei, aber noch kein «schönes» PDF fertig. Als ob das ein guter Grund wäre. Nur weil das Dokument nicht hübsch aussieht, soll man noch nicht darüber berichten dürfen?

Embargos – à quoi bon?

Sur son blog «Embargo Watch», le journaliste médical Ivan Oransky scrute la politique d’em­bargo des revues scientifiques. Dans l’entretien avec Hanna Wick, il explique pourquoi un em­bargo peut être utile pourvu qu’il soit appliqué d’une manière conséquente. Ivan Oransky fait remarquer que des embargos peuvent aussi dé­tourner l’attention d’autres thèmes, surtout lorsqu’ils ont tendance à devenir de plus en plus courts. D’autre part, certaines disciplines scien­tifiques comme les mathématiques et la physi­que semblent être moins affectées que d’autres par une politique d’embargo rigide – parce qu’il y a moins d’argent en jeu …

Embargos – Hilfsmittel oder Hindernisse?

Seit gut einem halben Jahr nimmt der Medizinjournalist Ivan Oransky auf sei-nem Blog Embargo Watch die Sperrfristen-Politik von wissenschaftlichen Jour-nalen und Forschungsinstitutionen genau unter die Lupe. Er listet interessante Fälle auf, bei denen Journalisten ein Embargo gebrochen haben, und beschreibt, wie die Verlage darauf reagierten. Per se schlecht finde er Embargos nicht, wenn sie nur konsequent gehandhabt würden, sagt Ivan Oransky im Interview mit Hanna Wick.

«Ein Embargo lenkt uns Journalisten davon ab, über etwas anderes zu berichten.»

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Sind Embargos nicht auch ein perfektes Instrument, um Hypes zu kreieren?Ja, genau. Ein Embargo lenkt uns Journa-listen davon ab, über etwas anderes zu berichten. Es gibt also ein Wettbewerbs-problem. Das Resultat ist, dass viele Jour-nalisten dazu getrieben werden, die ent-sprechende Studie abzudecken, weil alle anderen das auch machen. Es gibt aber noch ein anderes Problem: Die Wissen-schaft funktioniert nicht so, wie es die Em-bargos vorgaukeln. Die klinische Medizin passiert nicht immer nur Dienstagsfrüh, weil das Journal of the American Medical Association dann seine Embargos termi-niert. Die Öffentlichkeit bekommt deshalb ein sehr verzerrtes Bild von Wissenschaft präsentiert.

Wären wir besser dran, wenn es gar keine Embargos gäbe?Das ist die grosse Frage. Ich spare mir mein Urteil dazu noch auf, bis ich den Blog Embargo Watch eine Weile geführt habe. Mein momentanes Gefühl ist, dass Embargos schon ihre Berechtigung haben, wenn sie konsistent gehandhabt werden. Meist ist das aber leider nicht der Fall. Oft weigert sich ein Journal zum Beispiel auch nach einem offensichtlichen Embar-go-Bruch, das Embargo für die anderen Medien frühzeitig aufzuheben.

Wann wird etwas überhaupt als Embargo- Bruch betrachtet?Wenn jemand etwas tweetet von einer Konferenz, wird das oft nicht als Verstoss betrachtet. Wenn eine Universität eine Pressemitteilung herausgibt und vergisst, das Embargo zu nennen, oder es falsch nennt, dann wird das mal als Bruch, mal nicht als Bruch betrachtet. Das ist sehr verwirrend.

Was denken Sie darüber, wie Medien von den Fachzeitschriften bestraft werden, wenn sie ein Embargo brechen?Ich finde, die Bestrafung sollte transpa-rent gemacht werden und für alle gleich sein. Heute erfährt man oft gar nicht, ob die «Embargo-Brecher» überhaupt sank-tioniert wurden. Also weiss man auch nicht, was einen erwartet, wenn man es selber tut.

Wie haben Blogs und Twitter die Kontrolle über Geschichten und Embargos verän-dert?Es ist sicher schwerer geworden, Embar-gos aufrechtzuerhalten, vor allem an Kon-ferenzen. Die Informationen lassen sich nicht mehr so leicht steuern. Die Journals müssten theoretisch alle Forscher im Pu-blikum kontrollieren, nicht nur die Jour-nalisten. Es wird immer wichtiger, was die Personen machen, die über Informationen unter Embargo verfügen. Die Welt ist heute sehr porös geworden. Man kann In-formationen nicht verfolgen. Ich könnte Ihnen jetzt ein E-mail unter Embargo wei-terleiten und niemand wüsste davon. So kommen auch Medien an Informationen unter Embargo, die gar nicht auf der Ver-teilerliste sind – zum Beispiel die engli-sche Sonntagspresse, die notorisch Em-bargos bricht. Und die kann man dann auch gar nicht bestrafen.

«Es ist schwerer geworden, Embargos aufrechtzuerhalten.»

Zur Person

Der amerikanische Mediziner und Journalist Ivan

Oransky ist der leitende Redaktor der Nachrichten­

agentur Reuters Health. Zuvor arbeitete er für die

Publikationen Scientific American, The Scientist

und Praxis Post. Er lehrt Medizinjournalismus an

der New York University und ist ausserdem Kassier

der Association of Health Care Journalists. Neben

seinem Blog über Embargos wirft er in einem ande­

ren Blog, Retraction Watch – gemeinsam mit seinem

Kollegen Adam Marcus – auch ein kritisches Auge

auf zurückgezogene Publikationen.

Die Blogs von Ivan Oransky:

– http://embargowatch.wordpress.com

– http://retractionwatch.wordpress.com

Ivan Oransky

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E X C U R S I O N

Avant de pénétrer dans la charmante cité médiévale de Saint-Ursanne, ce sont d’énormes bouches béantes, taillées dans la roche, qui accueillent le voyageur au bout d’un impressionnant viaduc. Les an-ciennes carrières de chaux de ce vallon qui s’étend à l’est de Delémont ont laissé là ces balafres, derrière lesquelles, l’air de rien, se décide peut-être le sort des déchets hautement radioactifs des centrales nu-cléaires suisses et étrangères. Le laboratoire souterrain du Mont- Terri, dédié exclusivement à la recherche et rigoureusement interdit de stockage, fonctionne depuis 1996. Son installation, à 350 mètres sous la surface du sol, a bé-néficié de la construction de l’autoroute A16: encore aujourd’hui, on y accède par la galerie technique – également sortie de secours – du tunnel qui débouche à Cour-genay. De là rayonnent 500 mètres de galeries et de «niches» qui sont autant de laboratoires de recherche. Ils ont d’ores et déjà abrité des dizaines d’expériences, qui peuvent durer jusqu’à vingt ans, menées par des instituts et des entreprises venus de huit pays différents. Y compris du Japon et des Etats-Unis. Plus de 50 millions de francs y ont déjà été investis.

«Des propriétés extrêmement intéressantes»Pourquoi tant d’intérêt pour ce petit bout de la chaîne jurassienne? Parce qu’elle renferme, de façon relativement accessi-ble, une couche de roche argileuse à opa-linus, laissée là par le fond de la mer qui recouvrait cet endroit il y a quelque 180 millions d’années. «Or cette matière a des propriétés extrêmement intéressantes pour y creuser des entrepôts souterrains, expli-que Paul Bossart, directeur du projet Mont-Terri. Plusieurs Etats favorisent donc cette approche pour le stockage dé-finitif des déchets radioactifs.» A ses cô-tés, le granit fait également l’objet de re-cherches, notamment au Grimsel.

L’enjeu est de taille, évidemment, dans tous les pays qui recourent à l’atome pour fabriquer de l’électricité. Et les cinq cen-trales suisses ne font pas exception, elles qui produisent chaque année depuis trente ans quelque 65 tonnes de ces déchets hau-tement radioactifs, interdits par la loi de passer les frontières, dans un sens comme dans l’autre. Voilà pourquoi la Confédération est fortement impliquée dans le laboratoire du Mont-Terri, placé sous le haut comman-dement de l’Office fédéral de la topogra-phie (Swisstopo). Et pourquoi la Nagra (Société coopérative nationale pour l’en-treposage de déchets radioactifs, détenue par le Département fédéral de l’intérieur et des entreprises propriétaires de centra-les) fait partie de ses principaux acteurs, et continuera à l’exploiter pendant des an-nées encore.

Un cadeau empoisonné?Stockage «final» ou «définitif»: fût-ce à 500 mètres de profondeur, comme ce se-rait le cas dans chacune des trois régions de Suisse centrale susceptibles d’accueillir un tel dépôt, la formule résonne étrange-ment. N’est-on pas simplement en train de choisir un tapis où balayer nos saletés jusqu’aux prochaines générations? «Nous voulons garantir qu’il n’y aura pas de fuite toxique durant 1 million d’années, répond Heinz Sager, porte-parole de la Nagra. Nous devons même tenir compte des pro-chaines glaciations …» Une façon de dire qu’il risque de ne plus y avoir grand monde sur terre à l’heu-re où ces dépôts, devenus moins nocifs, affleureraient à la surface. Mais le problè-me est encore plus complexe que cela: «Nous devons prévoir que nos descen-dants voudront peut-être récupérer ces matériaux, reprend Heinz Sager. Ils doi-vent pourtant rester à l’abri pendant des siècles, en particulier si la paix sociale ve-nait à disparaître …»

Le laboratoire souterrain du Mont-Terri

Le 16 avril 2010, les membres de l’ASJS ont eu l’occasion de visiter le laboratoire souterrain du Mont-Terri à Saint-Ursanne. Ce laboratoire explore les capacités de l’argile à confiner les radiations de déchets nucléaires.

Par Emmanuel Barraud

Des membres de l’ASJS dans le laboratoire souterrain: Marcel Hänggi, Hans-Ruedi Bramaz, Herbert Cerutti, Ueli Götz, Irène Dietschi (Ch. Bernhart)

Besuch im unterirdischen Felslabor

Am 16 April 2010 besuchte der SKWJ das Fels­labor Mont­Terri in Saint­Ursanne. Hier wird erforscht, wie unsere radioaktiven Abfälle für die nächste Million Jahre sicher aufbewahrt werden könnte. Vielversprechender Anwärter sei der Opalinus­Ton, sagte der Direktor des Projektes, Paul Bossart. Im unterirdischen Fels­labor forschen Wissenschaftler aus der ganzen Welt.

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La Nagra dispose d’un budget de 14 mil-liards de francs – excavation du dépôt comprise – pour poursuivre ses recherches et sélectionner les lieux de stockage. Elle prélève pour cela un centime par kwh ven-du en Suisse, et s’est donné un maximum

de cinquante ans jusqu’à l’enterrement des premiers déchets suisses. Un demi-siècle durant lequel ils attendront bien sa-gement, dans leurs containers provisoires, que l’on scelle définitivement leur destin … et leur tombeau.

Le couloir d’étude du Mont-Terri (Janine Jousson / Edipresse)

«Garantir qu’il n’y aura pas de fuite toxique durant 1 million d’années.»

Des propriétés déjà éprouvéesL’argile à opalinus tire son nom des fossiles ammonites Leioceras opalinum que l’on peut retrouver dans ces couches géologiques et qui permettent de déterminer leur âge: 180 millions d’années. Les tests menés au Mont-Terri ont déjà permis de mettre en évi-dence des propriétés intéressantes.

• Barrière naturelle. Un seul gramme de cette argile peut être étalé sur une surface de 600 m2! «Empilés» naturellement sous leur forme cristalline, ces milliards de couches ultrafines forment des obstacles extrêmement efficaces contre la propaga-tion des radiations.

• Autocolmatante. Forez un trou dans cette roche argileuse, il se rebouchera de lui-même … Une caractéristique qui s’applique parfaitement aux microfissures résul-tant des mouvements tectoniques ou … du creusement d’un entrepôt souterrain!

• Étanche. Corollaire de la précédente, cette caractéristique permet d’éviter toute pro-pagation de liquide souillé par les substances radioactives.

• Stable. Des poches de pétrole et de gaz naturel enfermées depuis des millions d’années entre deux couches d’argile prouvent l’étanchéité à long terme de cette roche.

• Chaleur? Parmi les expériences encore en cours au Mont-Terri, certaines cherchent à analyser l’évolution des caractéristiques de la roche lorsqu’elle est soumise à des écarts de température. Des résultats qui peuvent être extrapolés sur des centaines de milliers d’années.

• Séismes? La grande profondeur – 500 mètres – des couches d’argile susceptibles de recevoir des déchets les rend pour ainsi dire insensibles aux séismes, même vi-olents: ceux-ci affectent surtout les constructions de surface…

Article réalisé à l’occasion de la visite de l’ASJS

dans les laboratoires souterrains; paru dans 24

Heures le 30 avril 2010.

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F R Ü H L I N G S S E M I N A R W I S S E N S C H A F T S G E S C H I C H T E

«Pas plus innovants que nos grand-parents»

Lors du séminaire de printemps organisé en col­laboration avec le FNS, l’historien des techni­ques David Edgerton de l’Imperial College à Londres a exprimé son point de vue. Dans l’en­tretien avec Marcel Hänggi, il soutient l’idée de parler davantage des choses quotidiennes que des nouveautés uniquement. D’après Da­vid Edgerton, les techniques de l’époque de nos grand­parents auraient beaucoup plus changé le monde que celles d’aujourd’hui, que ce soit la pénicilline, l’électrification ou les techniques agro­alimentaires. David Edgerton s’oppose à un modèle de développement technique trop li­néaire.

Ihr Buch «The Shock of the Old»* be-ginnt mit dem Satz «Much of what is written on the history of technology is for boys of all ages.» Wie sähe eine Technik-geschichte für Erwachsene aus?Das wäre eine Geschichte der Dinge, die wir benutzen – eng verbunden mit der Ge-schichte der Nationen, der Arbeit, des Ge-schäftemachens, des Kriegs.

Existiert diese Geschichte?Ja, natürlich. Aber Technikmuseen sind oft so gemacht, als richteten sie sich an Vierzehnjährige. Sie haben klare morali-sche Botschaften: Technik ist gut und wird uns befreien – oder Technik ist schlecht und zerstört unsere Menschlichkeit.

Aber es gibt doch tatsächlich gute und schlechte Techniken: Malariamedika-mente sind gut. Die Atombombe ist schlecht.Zunächst einmal ist auch die Atombombe einfach eine Maschine, die gebaut wurde, um gewisse Ziele zu erreichen. In Frie-denszeiten erfinden die Menschen Tech-niken, die Unternehmer reich machen oder Kranke heilen, im Krieg Techniken des Tötens.

Sie sprechen lieber von «things» als von «technology».Wenn wir «technology» sagen, tendieren wir dazu, das Neueste zu meinen. Die Technologie-Seiten der Zeitungen schrei-ben über IT oder Biotechnik, nicht über Häfen oder Fahrräder. Wenn wir von «things» sprechen, dann sehen wir sofort, dass die Dinge in verschiedenen Kontex-ten verwendet werden, dass sie in der Ge-schichte stehen.

Aber gerade die IT verändert unser Le-ben doch tatsächlich drastisch! Ja, aber womit vergleichen wir das? Zur Zeit unserer Gross- und Urgrosseltern hat Technik die Welt viel mehr verändert als heute.

Welche Techniken haben die Welt unse-rer Grosseltern so sehr verändert?Zum Beispiel Penicillin. Die Elektrifizie-rung. Landwirtschaftstechniken. Man stellt sich die Vergangenheit oft technisch arm vor, weil es zum Beispiel keine Com-puter gab. Aber das meiste von dem, was wir heute mit Computern tun, wurde frü-her auch schon gemacht – einfach an-ders.

Oft wird argumentiert, die Probleme un-serer Gesellschaften könnten gelöst wer-den, wenn wir innovativer würden. Wür-den wir nur genug in die Erforschung neuer Energietechniken stecken, so brauchten wir kein Erdöl mehr zu ver-brennen. Machen neue Techniken alte obsolet?Das ist eine weit verbreitete Ansicht. Aber wir haben immer noch die Post, Eisenbah-nen, Schiffe… Die alten Techniken leben neben den neuen fort. Die Dampfmaschi-ne, diese Technik des 18. Jahrhunderts, war im Jahr 1900 bedeutender als 1800, und heute baut China täglich neue Dampf-maschinen. Hitler verwendete für seinen Russlandfeldzug mehr Pferde – sowohl in absoluten Zahlen wie auch im Verhältnis zur Grösse des Heers – als Napoleon.

Machen wissenschaftlich-technische For t- schritte die Welt denn nicht besser?In gewissen Fällen sicher, aber nicht ge-nerell. Unser Denken über Technik ten-diert dazu, alles auf ein lineares Entwick-lungsmodell zurückführen zu wollen, aber so einfach ist die Welt nicht. Viele Natur-wissenschaftler und Ingenieure beklagen den Mangel an naturwissenschaftlich-technischem Wissen in der Gesellschaft, aber viel dramatischer erscheint mir der Mangel an Verständnis für die Gesell-schaft unter Naturwissenschaftlern und Ingenieuren.

«Nicht innovativer als unsere Grosseltern»

Der Technikhistoriker David Edgerton vom Imperial College in London war Gast am gemeinsam vom SKWJ und vom Schweizerischem Nationalfonds organisierten Seminar zum Thema Wissenschaftsgeschichte am 27. Mai 2010 in Bern. Bei dieser Gelegenheit zum Interview getroffen hat ihn Marcel Hänggi.

David Edgerton am Frühlingsseminar (Ch. Ungar)

Das vollständige Interview ist in der WOZ vom

2. September 2010 erschienen.

* David Edgerton: «The Shock of the Old. Techno­

logy and Global History since 1900», London 2006

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F R Ü H L I N G S S E M I N A R W I S S E N S C H A F T S G E S C H I C H T E

Aveu à la narration

Dans le cadre du séminaire de printemps en col­laboration avec le FNS, l’ASJS a visité le Musée Einstein à Berne. Ici, contrairement à d’autres musées, une certaine distanciation est tout à fait souhaitée. Par exemple, la chambre à coucher d’Einstein ne contient aucune pièce originale. Et tandis que les lettres d’amour originales d’Einstein à sa femme sont écrites en écriture Sütterlin, au Musée Einstein, elles sont trans­crites en écriture moderne. Raconter une his­toire et éveiller des émotions est donc jugé plus important par les curateurs de l’exposition que transmettre du savoir de manière trop litté rale et critique. C’est ce que nous, journalistes scientifiques, pouvons apprendre de cette expo­sition, résume Irène Dietschi.

Wie nähert man sich einer Ikone wie Albert Einstein? 50 Jahre nach dem Tod des genialen Physikers, im «Einsteinjahr» 2005, stellten sich zahllose Medien, Biografien und Museen dieser herkulischen Aufgabe. Besonders gut gelang die Herausforderung dem Historischen Museum Bern, das mit seiner bis 2006 verlängerten Jubiläumsaus-stellung 350 000 Besucherinnen und Besucher anzog. Aufgrund des Erfolgs beschloss die Museumsleitung, die Schau fortan unter dem Namen «Einstein Museum» in kon-zentrierter Form permanent zu präsentieren. Auch als Dauerausstellung ist Einstein, der von 1896 bis 1914 in Bern lebte und im Patentamt sein Brot verdiente, ein Publi-kumsmagnet. Wie also nähert sich das Historische Museum Bern der Ikone Albert Einstein? Als roter Faden durch die 1200 Quadratmeter grosse Ausstellung zieht sich Einsteins Biografie, und zwar anhand aufwändig inszenierter Originale, Schriften und Filmdo-kumente, die zugleich die Geschichte des 20. Jahrhunderts illustrieren. Die Historikerin Anne Schmidt, welche die Einstein-Ausstellung vor fünf Jahren massgeblich mitgestaltet hat, erläuterte am SNF-Seminar den Berner Ansatz. Dieser lautet, auf den Punkt gebracht: anschaulich und unterhaltsam. «Wir bekennen uns hier zum Erzählen», sagte Anne Schmidt. Dies im Gegensatz zu anderen Ausstellungsma-chern wie etwa dem deutschen Hygienemuseum in Dresden, wo man – egal welche Inhalte – konsequent auf eine systematische Darlegung Wert lege. In Bern hingegen hat auch die Verfremdung Platz. Zum Beispiel das Berner «Schlafzimmer» von Einstein und seiner serbischen Ehe-frau Mileva Maric, die er im Studium kennengelernt hatte: Der Ausstellungsraum enthält, wie Anne Schmidt erklärte, kein einziges Original. Auf einem über dem Bett angebrachten Bildschirm werden Ausschnitte aus Einsteins Liebesbriefe an Mileva gezeigt, aber nicht in der originalen Sütterlin (Schmidt: «Das wäre nicht ausstellbar gewesen»), sondern in einer gut lesbaren modernen Schrift. In der Ecke steht eine kleine Wiege. Diese Art von Inszenierung sei in der Ausstellungswelt umstritten, erklärte Anne Schmidt. Zu gefühlvoll, zu wenig kritisch, zu wenig distanziert, keine «echte» Wissensvermittlung – so oder ähnlich lauteten die Einwände der Systematiker. «Wir hingegen stehen zu diesem Ansatz», sagte Schmidt, «denn uns ging es darum, mit einzelnen Arrangements ein Gesamtbild zu erzielen, ja sogar Gefühle zu wecken». Das Gesamtbild im Schlafzimmer lässt vielerlei Assoziationen zu: Albert Einstein war nicht das einsame Genie, dem die Ideen vom Himmel zufielen, sondern er war ein Mann wie andere auch. Er tauschte sich mit anderen Menschen aus, er liebte eine Frau, die zwar gescheit, in den Augen der Familie aber nicht «tragbar» war und die er erst nach dem Tod des Vaters heiratete. Er hatte mit Mileva nicht nur zwei Söhne, sondern auch eine uneheliche Tochter, deren Geburt vor den standesbewussten Eltern verheimlicht und die wahrscheinlich zur Adoption weggegeben wurde. Was dieses Drama für Einstein und seine spätere Frau bedeutete? «Darüber kann und soll der Ausstellungsbesucher frei spekulieren», sagte Anne Schmidt. Von einem solchen Zugang zur Wissenschaftsgeschichte können wir Journalistinnen und Journalisten etwas lernen: In unseren Texten oder Sendegefässen sind wir frei, ebenfalls narrative Elemente einzubauen. Zwischen Nähe und Distanz jonglieren, mit der Form spielen, Verfremdungen zulassen, zum Spekulieren anregen statt lediglich einordnen und erklären – all dies sind Möglichkeiten, die uns offen stehen. Das mag dann als «populär» gelten – aber immerhin wird man so gelesen oder gehört.

Bekenntnis zum Erzählen

Im Rahmen des SNF-Frühlingsseminars zu Wissenschaftsgeschichte besuchte der SKWJ das Einstein Museum in Bern. Von der Machart des Einstein Museums können sich Wissenschaftsjournalisten eine Scheibe abschneiden, findet Irène Dietschi.

Im Einstein Museum hat auch die Verfremdung Platz (Ch. Ungar)

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M E D I A F O R S C I E N C E F O R U M

Toute la communication scientifique dans le même sac

Mi­mai, le ministère espagnol de la science avait invité des journalistes et communicateurs scientifiques de l’Europe entière au «Media for science forum » pour considérer leur rôle dans la soi­disant société de la connaissance. Cepen­dant, justement les différents rôles des nombreux acteurs impliqués dans la communication scien­tifique (des chercheurs eux­mêmes aux journa­listes, en passant par les services de presse uni­versitaires ou de fondations et les services de médias des grandes revues scientifiques comme Nature ou Science) ne furent pas évoqués. La question «qui communique quoi avec quel but?» – aussi simple soit­elle – ne fut même pas posée, comme le constata avec désenchantement Roland Fischer.

Madrid, Mitte Mai. Das spanische Wissenschaftsministerium hatte geladen zum «Media for Science Forum». Wissenschaftsjournalisten und Wissenschaftskommunikatoren aus ganz Europa kamen zusammen, um sich über die Zukunft ihres Berufs auszutau-schen, über ihre Rolle in der omninösen Wissensgesellschaft. Vage wurde konstatiert, dass sich eine gehörige Krise anbahne, dass sich die Strukturen änderten und dass sich deshalb auch die Wissenschaftskommunikation neuen Herausforderungen stellen müsse. Dass es also, kurz gesagt, einigen Bedarf gebe, sich Gedanken darüber zu machen, wo man stehe und wo der Weg hinführe. Während zwei Tagen gab’s ein wah-res Stakkato an Vorträgen verschiedener Exponenten, die irgendwie Zukünftiges, am besten natürlich Digitales, in Sachen Wissenschaft im Sinn hatten. Foren wurden vor-gestellt, Expertisenmaschinen, Newsportale, behördliches, kleinunternehmerisches und verlegerisches Know-How gesammelt. Ein Mammutprogramm.

Was blieb? Erstaunen und Ernüchterung. Zunächst einmal wurde einem kaum je so deutlich vor Augen geführt, wie vielgestaltig das Feld der Wissenschaftskommunikation inzwischen ist. Von der Quelle des Wissens bis zur interessierten Öffentlichkeit arbeiten Akteure auf gut und gern einem halben Dutzend verschiedenen Ebenen an der Übermittlung von Wissen. Die Wissenschaftler kommunizieren direkt, über Fachartikel, immer öfter aber auch in Blogs und Ähnlichem. Die Hochschulen haben Medien-abteilungen, die die hauseigene Forschung verkaufen. Die Förderinstitutionen sorgen ebenfalls dafür, dass die Öffentlichkeit mitbekommt, wohin das Geld fliesst. Stiftungen fördern die Wissensvermittlung, zahlen Presseagenturen, damit News aus der Wis - senschaft gestreut werden. Die grossen wissenschaftlichen Journals haben ihre eigenen Press Offices, deren Entscheid, welche Artikel sie Woche für Woche herausheben, von grosser Tragweite ist. Und schliesslich gibt es den klassischen Wissenschaftsjourna- lismus, der dieses Durcheinander ein wenig ordnen soll. Soweit die Auslegeordnung. Aber diese Komplexität wurde in Madrid einfach igno-riert – es wurde einfach alles zu einem grossen Eintopf verkocht. Ziehen wir tatsächlich alle an einem Strang? Nein, das tun wir nicht. Soll es allen Ernstes die Kernaufgabe des Wissenschaftsjournalismus sein, unreflektiert Forschung zu propagieren?

«Media for Science», im Titel klingt es schon an: Die ganze Veranstaltung basierte auf einem ärgerlichen Missverständnis. Nicht um die Bündelung der Kräfte muss es in diesem Kommunikationsdurcheinander gehen, sondern um die Klärung der Rollen. Bezeichnend dazu die Antwort der Nature-Pressechefin auf die Frage, wie denn die Relevanz der im wöchentlichen Newsletter portierten Artikel bestimmt würde: Einer-seits ginge es natürlich darum, die bedeutendsten Neuigkeiten auszuwählen, ande-rerseits müssten sie aber eben auch Geschichten liefern, die den Redaktionen gefallen. Relevanz als Rückkoppelungsphänomen? Die Fragen wären so wichtig wie simpel: Wer vermittelt was und warum? Welche Akteure sind von welchen Interessen geleitet? Das hätte man diskutieren müssen in Madrid – doch diese Fragen wurden nicht mal aufgeworfen. Aber ich will ja nicht undankbar sein: Madrid ist eine schöne Stadt, wirklich. Merci für die Einladung und die grosszügige Spesendeckung seitens des spanischen Wissenschaftsfonds.

Relevanz als Rückkoppelungsphänomen?

Am 12./13. Mai 2010 fand in Madrid das «Media for Science Forum» statt. Roland Fischer kam ernüchtert zurück. Ein Kommentar.

«Es wurde einfach alles zu einem grossen Eintopf verkocht.»

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Die Schweinegrippe-Pandemie und welche Lehren man daraus ziehen kann / Quelles leçons tirer de la pandémie?

Programm des Gesundheitsseminars 2010

11./12. November 2010, Ort: Hotel Freienhof Thun (www.freienhof.ch)

Schweinegrippe, Aschewolke & Co: Wie wir mit Risiken umgehen / Grippe porcine, nuage de cendres & Co: la façon dont nous gérons les risques

Wir leben in einer Risikowahrnehmungsgesellschaft und laufen Gefahr, das Augen-mass für die Verhältnismässigkeit von Bedrohung, Angst und erforderlichen Gegen-massnahmen zu verlieren.

Nous vivons dans une société de perception des risques. Nous courons le risque de perdre la raison en ce qui concerne les menaces, la peur et les contre­mesures à prendre.

Aufarbeitung der H1N1-Pandemie / Remise à neuf de la pandémie H1N1

Wie die Pandemie verlief / Le déroulé de la pandémie

Die unbegründete Hysterie. Weshalb das Vorgehen bei der Schweinegrippe übertrie-ben war: Eine kritische Analyse / Hystérie démesurée – pourquoi le procédé pendant la grippe porcine était exagéré: une analyse critique

Die Medien-Pandemie: Was bei der H1N1-Berichterstattung falsch lief und was die Medien künftig besser machen können / La pandémie médiatique: Ce qui s’est (mal) passé dans la couverture de la pandémie par les médias et ce que nous pourrions mieux faire une prochaine fois

Die Arbeit der Schweizer Medien aus Sicht der Pharmabranche / Le travail des médi­as du point de vue de l’industrie pharmaceutique

Blick in die Zukunft: Welche neuen Erreger kommen auf uns zu? Wie gehen wir damit um? / Regarder vers l’avenir: Quels nouveaux virus vont arriver? Comment gérer la situation?

Wie sich die Pharmaindustrie für neue Grippe-Pandemien wappnet: Neue Impfstoffe und neue Herstellungsverfahren / Comment l’industrie pharmaceutique s’arme con­tre de nouvelles pandémies de grippe: nouveaux vaccins, nouvelles méthodes de fab­rication

Maladies infectieuses nouvelles (emerging diseases): Comment elles surgissent, comment on les reconnait et ce qu’on peut faire contre / Neue Infektionskrankheiten (emerging diseases): Wie entstehen sie, wie lassen sie sich erkennen, was kann man dagegen tun

Der Virenjäger. Wie nach neuen Krankheitserregern Ausschau gehalten wird und was in naher Zukunft womöglich auf uns zukommt / Le chasseur de virus. Comment cher­cher de nouveaux agents pathogènes et ce qui nous attend dans le futur

In Zusammenarbeit mit Interpharma / en collaboration avec Interpharma

Moderation: Patrick Imhasly

Donnerstag 11. November, ab 17.30 Uhr/jeudi, le 11 novembre, dès 17 h 30

Freitag, 12. November, Vormittag / vendredi, le 12 novembre, matinée

Freitag, 12. November, Nachmittag / vendredi, le 12 novembre, après­midi

Michael Siegrist, Sozialpsychologe, Institut für

Umweltentscheidungen, ETH Zürich

Daniel Koch, Bundesamt für Gesundheit (BAG

N. N.

Volker Stollorz,

freier Wissenschaftsjournalist, Köln

Roland Schlumpf, Interpharma

N. N

Laurent Kaiser, Laboratoire central de virologie,

Université de Genève (en français)

Klaus Stöhr, Novartis

Anmeldung: Bis spätestens 25. Oktober 2010 bei Susanne Müller: [email protected] à Madame Susanne Müller ([email protected]) jusqu’au 25 octobre 2010

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Protokoll der Generalversammlung 2010 mit dem Jahresbericht der PräsidentinAm 11. Juni 2010 fand im Pharmazie-Historischen Museum Basel die 37. Generalversammlung des Schweizerischen Klubs für Wissenschaftsjourna-lismus unter der Leitung der Präsidentin Irène Dietschi statt. Protokoll führte Hanna Wick.

Entschuldigt waren die Vorstandsmitglieder Marcel Hänggi, Patrick Imhasly, Olivier Dessibourg, Christophe Ungar und Mürra Zabel.

Programm16.00 – 17.30 Uhr Offizieller Teil der GV17.30 – 18.00 Uhr Apéro und Begrüssung durch Dr. Michael Kessler, Leiter des Pharmazie-Historischen Museums Basel18.00 – 19.00 Uhr Führung durch das MuseumAb 19.30 Uhr Nachtessen im Restaurant Löwenzorn

Traktanden1. Genehmigung des Protokolls der GV 2009 und der Traktandenliste 2010, Wahl der Stimmenzähler2. Jahresbericht der Präsidentin 3. Bericht der Sekretärin, Jahresabschluss der Rechnung 20094. Revisorenbericht von Christian Bernhart und Felix Frank5. Budget 20106. Wahl des Vorstandes und Bestätigung der Revisoren7. Gesundheitsseminar 2010: Wahl eines Themas8. Varia

1. Genehmigung des Protokolls der GV 2009 und der Traktandenliste 2010, Wahl der StimmenzählerDas Protokoll der GV 2009 wurde im Bulletin 2/2009 abgedruckt. Es wird auf Antrag der Präsidentin ohne Beanstandungen und per Akklamation genehmigt, ebenso die Traktandenliste der GV 2010. Als Stimmenzähler werden Daniel Saraga und Tatjana Stocker bestimmt. Die Präsidentin weist darauf hin, dass ausserordentliche Mitglieder bei der GV kein Stimmrecht haben. Sie beantragt, die Regel bei dieser GV zu lockern: Bei der Wahl des Themas des Gesundheitsseminars sollen auch ausserordentliche Mit-glieder abstimmen dürfen. Der Antrag wird mit einer Gegenstimme angenommen.

Dr. Michael Kessler (I. Dietschi)

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2. Jahresbericht der Präsidentin (Periode 12. Juni 2009 – 11. Juni 2010)

Liebe Anwesende

Dies ist mein erster Jahresbericht als SKWJ-Präsidentin. Ich hatte ursprünglich vor, diesen Bericht nach dem Vorbild meiner Vorgänger zu formulieren, aber das ist schlicht unmöglich, weil ein entscheidendes Element in den Dokumenten von Michael Breu – Past Präsident – oder Reto U. Schneider – Past Past Präsident – nicht auftaucht: das Französisch. Die französische Sprache hat mein erstes Präsidialjahr (quelle parole!) durchdrungen wie die Aare meine Heimatstadt Olten: mit Aufs und Abs, aber im ste-ten Fluss. Und glaubt mir, liebe Mitglieder: Französisch zu reden und zu schreiben hiess für mich beileibe nicht nur, mich mit dem vocabulaire oder mit dem passé com-posé herumzuschlagen, etwa in den zweisprachig verfassten Newslettern. Es hiess auch, lustvoll drauflos zu parlieren, ohne Rücksicht auf mögliche Fehler; zu lachen, zu diskutieren, miteinander zu feiern – das gelang dort am besten, wo wir unsere All-tagsstrukturen fast völlig abgestreift hatten: auf einer Berghütte im Wallis. St-Luc, tu étais magnifique!

Dies nur als kleine Einleitung. Nun der Reihe nach die Ereignisse und Aktivitäten aus dem vergangenen Klubjahr:

Der Vorstand traf sich zu insgesamt fünf Sitzungen – mal in Olten, mal in Bern, durch die geografische Ausweitung unseres Klubs sind wir mobiler geworden.

Es wurden drei Bulletins produziert, zwei davon unter der Federführung von Mürra Zabel, die jüngste Ausgabe unter derjenigen von Patrick Imhasly.

Einmal pro Monat – in wenigen Fällen zwei Mal – wurde ein Newsletter mit dem ak-tuellen Klubgeschehen und bezahlten Hinweisen, also Stelleninseraten oder Veranstal-tungshinweisen, verschickt. Der Newsletter gehört zu den Aufgaben der Präsidentin.

Am 2. September 2009 gründete sich in Lausanne offiziell die Westschweizer Sektion des SKWJ. Unser Vorstandsmitglied Olivier Dessibourg hatte alle Hebel in Bewegung gesetzt, damit sich die Wissenschaftsjournalisten auch in der Romandie besser vernet-zen. Am Gründungstreffen im Hotel Alpha Palmier nahmen rund 30 Kolleginnen und Kollegen teil. Anschliessend fuhr man gemeinsam an die Eröffnung des neuen Life-Sciences-Gebäudes der EPFL, wo ein exklusiver Medienlunch für den SKWJ organi-siert worden war.

Am 22. und 23. Oktober fand im Hotel Beaulac in Neuchâtel unser traditionelles Gesundheitsseminar statt, wie immer unterstützt (powered by?) von der Interpharma. Unser Thema «Neuro Enhancement», in den Medien eher unter dem Begriff «Hirndo-ping» verbreitet, lockte rund 40 Mitglieder an den Neuenburgersee. Die Vorträge bewegten sich auf einem hohen Niveau und generierten nicht nur Diskussionen ad hoc, sondern in der Folge auch Artikel und Beiträge. Als eher suboptimal erwies sich der Entscheid, die Vorträge auf Englisch zu halten. Das möchte der Vorstand künftig anders organisieren.

Am 23./24. Januar lud der SKWJ zu einem Familien-Weekend ins Wallis ein. Leider folgten nur eine Handvoll Mitglieder der Einladung, doch für die Teilnehmenden wurde es ein unvergessliches Erlebnis. Im Zentrum stand der Besuch der Sternwarte von St-Luc auf 2200 Höhenmetern. Angeleitet von Astrophysikern konnten wir spät in der

«Die französische Sprache hat mein erstes Präsidialjahr (quelle parole!) durch-drungen wie die Aare meine Heimatstadt Olten.»

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Nacht den Sternenhimmel beobachten, zuvor gab es einen Vortrag von Willy Benz/Uni Bern, der über die Entstehung von Exoplaneten referierte. Er tat dies übrigens so an-schaulich, dass sogar meine siebenjährige Tochter sich getraute, anschliessend eine Frage zu stellen. Anderntags konnten wir bei strahlendem Winterwetter das tolle Ski-gebiet von St-Luc geniessen.

Am 16. April war wiederum ein Ausflug in die Westschweiz angesagt, diesmal ging es ins Felslabor des Mont-Terri in Saint-Ursanne. Zwölf Mitglieder liessen sich in die Experimente einweihen, die im Opalinus-Ton u.a. im Auftrag der Nagra durchgeführt werden.

Anfang Mai wurde unsere neu gestaltete Website aufgeschaltet, erst mal auf Deutsch. Unser Vorstandsmitglied Christian Heuss hat sehr viel Energie und Herzblut in dieses Projekt gesteckt, das sich als umfrangreicher und vor allem zeitraubender herausstellte als gedacht. Aber nun freuen wir uns umso mehr.

Am 27. Mai schliesslich unser traditionelles Frühlingsseminar in Zusammenarbeit mit dem SNF, es war dies bereits die 8. Ausgabe. Das Thema «Wissenschaftsgeschichte» zog 45 Mitglieder ins Historische Museum Bern. Auf dem Programm standen nicht nur spannende Vorträge, welche u.a. die innovationsfixierte Sicht auf Wissenschafts-geschichte hinterfragten, sondern auch eine Führung durch die Einstein-Ausstellung mit Ausführungen der Kuratorin über «The Making of» der Ausstellung.

Damit bin ich am Ende meiner eigenen Ausführungen angelangt. An der letzten Vor-standssitzung hat mein Kollege Olivier zwar gesagt, ich könne den Jahresbericht ruhig auf Deutsch halten. Trotzdem – weil es so schön ist – schliesse ich auf Französisch: Merci beaucoup de votre attention. Je suis très contente et honnorée d’être la présidente de l’ASJS, et je vous remercie de votre confiance. Merci et bonne continuation de not-re assemblée.

Gebanntes Zuhören (I. Dietschi)

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«Heute zählen nicht mehr die Massenmedien, sondern die personalisierten Medien.»

3. Bericht der Sekretärin, Jahresabschluss der Rechnung 2009Die Kassierin Hanna Wick legt eine Jahresrechnung vor, die einen Einnahmenüber-schuss von 7830.70 Franken ausweist. Damit beträgt die Bilanzsumme per 31.12.2009 insgesamt 84 126.98 Franken.

4. Revisorenbericht von Christian Bernhart und Felix FrankDer Revisorenbericht von Christian Bernhart und Felix Frank wird von der General-versammlung akzeptiert und per Akklamation angenommen.

5. Budget 2010Das Budget 2010 wird ohne Gegenstimmen angenommen.

6. Wahl des Vorstandes und Bestätigung der RevisorenRücktritt von Marcel Hänggi (freier Journalist). Marcel wurde 2006 in den Vorstand gewählt, als Nachfolger von Mark Livingston. Er organisierte zahlreiche Frühlingsse-minare mit, etwa jenes zum Thema «Schwierige Fälle» oder das Seminar zum Thema «Wissenschaftsgeschichte». Ausserdem war er für den e-commerce des Klubs zustän-dig. Als Nicht-Naturwissenschafter hat er frischen Wind und neue Sichtweisen in den Vorstand eingebracht. Für die gute Zusammenarbeit im Vorstand und für seine geleis-tete Arbeit bedankt sich die Präsidentin herzlich im Namen des ganzen Klubs.

Rücktritt von Christian Heuss (SR DRS). Christian wurde 2004 in den Vorstand ge-wählt. In den ersten drei Jahren war er Redaktor des Bulletins. Zum Jubiläum des Klubs arbeitete er gemeinsam mit Reto Schneider das Klubarchiv auf. Ausserdem organisier-te er mehrere Gesundheitsseminare mit und war lange unser Vertreter in der EUSJA. Sein letztes grosses Projekt war die neue Corporate Identity des Klubs und der Relaunch der Klub-Website – ein passendes Projekt für einen Fan von Internet und Gadgets. Auch dank Christian präsentiert sich der Klub heute in schönerem und zeitgemässe-rem Kleid. Christian war stets ein engagiertes Vorstandsmitglied, das Missstände in unserer Branche offen ansprach und kritisierte. Immer wieder wehrte er sich gegen eine Vermischung von PR und Journalismus. Im Namen des Klubs bedankt sich Hanna Wick bei Christian Heuss für sein grosses Engagement und die gute Zusammenarbeit im Vorstand.

Der Vorstand schlägt Christophe Ungar (TSR) und Pascal Biber (SR DRS) als neue Vor-standsmitglieder vor. Sie werden von der Generalversammlung einstimmig gewählt.

Für ein weites Amtsjahr haben sich unsere beiden Revisoren Christian Bernhart und Felix Frank zur Verfügung gestellt. Sie werden von der Generalversammlung einstim-mig gewählt.

Odette Frey und Sabine Olff (I. Dietschi)

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Jahresrechnung 2009/Budget 2009

Einnahmen

2009

Budget

2009

Ausgaben

2009

Budget

2009

Mitgliederbeiträge 17 010.00 17 500.00 Vorstand 2585.00 3000.00

Gönner 8500.00 10 000.00 Sekretariat 4390.68 3500.00

Spenden 3030.00 10.00 Website/Redesign 11 075.08 20 000.00

Adressenverkauf 3300.00 2000.00 Bulletin 10 550.35 9000.00

Inserate/Newsletter 6600.00 7000.00 Eusja 894.59 1000.00

Zinsen 65.40 45.00 PC-Kontos 94.00 150.00

Anlässe 1085.00 1000.00

Recherchebeiträge 0.00 8000.00

Einnahmen total 38 505.40 36 555.00 Ausgaben total 30 674.70 45 650.00

Einnahmenüberschuss de facto Budget

7830.70 -9095.00

7. Gesundheitsseminar 2010 vom 11./12. November in Thun: Wahl eines Themas

Der Vorstand schlägt folgende Themen vor:

A Nachlese zur Schweinegrippe 13 12B Stammzellen 7 –C Patient-driven Research 17 10

In zwei Abstimmungsgängen spricht sich eine knappe Mehrheit für das Thema «Nach-lese zur Schweinegrippe» aus. Das Seminar findet am 11./12. November in Thun statt. Sabine Olff und Patrick Imhasly werden den Anlass organisieren. Mehrere Mitglieder melden sich bezüglich der Sprache der Vorträge zu Wort. Es schält sich heraus, dass die Vorträge durchaus auf Englisch gehalten werden können. Die ge-samte Veranstaltung und die Diskussion sollte aber in Deutsch und Französisch mo-deriert werden.

8. VariaRosemarie Waldner schlägt vor, mit dem Geld des Reisefonds eine kurze Reise von zwei bis drei Tagen ins Tessin zu organisieren. Ziel: Dortige Kollegen treffen, die Uni-versität und Forschungsanstalten besuchen. Der Vorschlag trifft auf breite Zustimmung. Christian Bernhart bietet sich an, die Organisation der Reise zu übernehmen. Das wird mit Applaus quittiert.

Tierische Arztneidrogen (I. Dietschi)

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N O U V E A U X M E M B R E S / E N B R E F

Membres ordinaires / ordentliche Mitglieder• Viriginie Miserez Larpin a fait des étu-des en bactériologie et biochimie puis son stage RP en journalisme en 1997. Salariée à Lausanne-Cités/GHI puis L’Illustré, Fe-mina, elle a créé un mensuel de santé men-tale, Diagonales, dont elle a assuré la ré-daction en chef pendant sept ans avant de démissionner l’an dernier. Collaborations diverses dans la presse spécialisée : PME, OPTIMA, WIR, Reflets, revues scientifi-ques françaises etc… et mandats de rela-tions publiques pour le Canton de Vaud, le Département de la formation etc …

• Beate Kittl: Ein langjähriges Mitglied kehrt nach dreijährigem Auslandaufent-halt auf Bali, wo sie als freie Journalistin tätig war, in den Schoss der Familie zu-rück ...

Ausserordentliche Mitglieder/ membres extraordinaires

• Gian-Andri Casutt war einige Jahre als Wissenschaftsvermittler bei der Stiftung Science et Cité tätig. Danach war er stell-vertretender Geschäftsführer für die För-derstiftung Mercator Schweiz. Derzeit tä-tig als Wissenschaftskommunikator für verschiedene Stiftungen und Auftragge-ber im Bereich wissenschaftliches Event-management, Journalismus etc. In Pla-nung ist mit einer Gruppe Wissenschafts-journalisten ein Schweizer Wissenschafts-magazin.

• Orith Tempelman hat klassische Musik studiert und in Linguistik promoviert. Schon während des Studiums arbeitete sie bei RSR und besuchte später das MAZ. Danach war sie zehn Jahre UNO-Dolmet-scherin, später Nachrichtenredaktorin bei Radio Suisse Internationale, Leiterin des Regionaljournals Berner Oberland bei SR DRS, freie Mitarbeiterin bei Radio BeO (Kultursendungen) und langjährige Ge-richtsberichterstatterin u.a. für die SDA. Seit Mitte der 1990er Jahre ist sie Heraus-geberin und Chefredaktorin der Zeitschrift Wendezeit mit Schwerpunkt Kultur und Reisereportagen.

News

Der diesjährige «cogito­Preis» geht an Reto U. Schneider, für «die Förderung des Verständnisses naturwissenschaftli­chen Denkens in der Öffentlichkeit mit sei­nen Artikeln, Kolumnen und Büchern, die nicht nur einen vertieften sondern auch unterhaltenden Einblick in das Wesen der naturwissenschaftlichen Arbeit geben». Die öffentliche Preisverleihung findet am 1. Dezember 2010 statt.

Beat Glogger ist Ehrendoktor. Die Vetsuisse­Fakultät anerkennt mit der Ver­leihung der Ehrendoktorwürde an Beat Glogger dessen grosse Verdienste in der Kommunikation wissenschaftlicher Inhal­te, und sie zeichnete ihn dafür aus, dass er mit seinen Werken wesentlich zum Ver­ständnis naturwissenschaftlicher und me­dizinischer Zusammenhänge beiträgt.

Sie haben Neuigkeiten für den SKWJ? Mail an [email protected]

Vous avez des nouvelles pour l’ASJS? Envoyez-les à [email protected]

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