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Mietrecht kompakt Mietrecht kompakt Mietrecht kompakt Mietrecht kompakt Mietrecht kompakt Mietrecht Inhalt Nr. 9 / September 2003 Seite 129 - 144 Unberechtigte Kündigung So setzen Sie Schadenersatzansprüche des Mieters fehlerfrei durch von RiAG a.D. Dr. Herbert Franke, Marl Vermieter von Wohnraum dürfen – von wenigen Ausnahmen abgesehen – nach § 573 BGB nur kündigen, wenn ihnen „berechtigte Interessen“ zur Seite stehen (Franke, MK 02, 138 und 168). Ist die Kündigung ungerechtfertigt, kann der Mieter Schadenersatz verlangen, wenn der Vermieter mindestens fahrlässig handelt. Der folgende Beitrag erläutert, wie Sie diesen Anspruch sicher durchsetzen können. 1. Anspruchsgrundlagen Seit dem In-Kraft-Treten des Schuldrechtsmodernisierungs- Gesetzes ist für Schadenersatzansprüche des Mieters gegen den Vermieter bei unberechtigter Kündigung § 280 BGB ein- schlägig. Diese neue Vorschrift ist die zentrale Haftungsnorm zur Schadenersatzpflicht des Schuldners (Goebel, MK 03, 46). Sie umfasst insbesondere die frühere pVV. Praxishinweis: Stellt die Schadenzufügung eine Vertragsver- letzung dar, löst diese nach § 280 BGB ohne weitere Voraus- setzungen, vor allem ohne Fristsetzung wie bei § 281 BGB, eine Ersatzpflicht des Vermieters aus. 2. Fallgruppen Die Rechtsprechung hat für fünf Fallgruppen eine Schadener- satzpflicht des Vermieters bei unberechtigter Kündigung bejaht: Eigenbedarfsfälle, in denen der Kündigungsgrund nach- träglich weggefallen ist (OLG Karlsruhe, RE, NJW 82, 54; BayObLG, RE, NJW 82, 2003; s.u., 4.); vorgeschobener Eigenbedarf bei Wohnraummiete (LG Ber- lin GE 93, 805; ZMR 88, 387); das LG Bonn (NJW-RR 88, 1361) gewährt dem Mieter darüber hinaus einen Anspruch auf Wiedereinräumung des Besitzes an der noch nicht wei- tervermieteten Wohnung; unberechtigte Kündigung bei Gewerberaum, wobei einfa- che Fahrlässigkeit genügt (BGH NJW 84, 1028); der Haf- tungsgrund ist oft eine Art fahrlässige Täuschung, nicht stets eine Vertragsverletzung (Klinkhammer, NJW 97, 222; LG Frei- burg WuM 79, 215; AG Memmingen NJW-RR 95, 1227); Unberechtigte Kündigung Schadenersatzansprüche des Mieters durchsetzen (mit Musterformulierung) Seite 129 Betriebskosten Wirtschaftlichkeitsgebot bei der Heizkostenumlage Seite 134 Aktuelle Rechtsprechung BGH: Vollständige Zahlung der Miete trotz bestehendem Mangel (mit Checkliste) Seite 136 BGH: Gewerbliche Weitervermietung Seite 138 Begründungszwang bei fristloser Kündigung Seite 139 Unbegrenzte Bürgschaft zur Abwendung der Zwangsräumung Seite 140 WEG Welche Vollmacht gilt? Seite 141 Beschlussanfechtung Seite 141 Mietvertrag Vereinbarungen über die Verjährung im Mietrecht Seite 142 www.iww.de Online-Service (www.iww.de) Kennwort im September: Mieter Besuchen Sie uns vom 8. bis 13.10.2003 auf der Frankfurter Buchmesse Halle 4.2, Stand F445

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Inhalt

Nr. 9 / September 2003Seite 129 - 144

Unberechtigte Kündigung

So setzen Sie Schadenersatzansprüche

des Mieters fehlerfrei durchvon RiAG a.D. Dr. Herbert Franke, Marl

Vermieter von Wohnraum dürfen – von wenigen Ausnahmen

abgesehen – nach § 573 BGB nur kündigen, wenn ihnen

„berechtigte Interessen“ zur Seite stehen (Franke, MK 02, 138

und 168). Ist die Kündigung ungerechtfertigt, kann der Mieter

Schadenersatz verlangen, wenn der Vermieter mindestens

fahrlässig handelt. Der folgende Beitrag erläutert, wie Sie

diesen Anspruch sicher durchsetzen können.

1. AnspruchsgrundlagenSeit dem In-Kraft-Treten des Schuldrechtsmodernisierungs-

Gesetzes ist für Schadenersatzansprüche des Mieters gegen

den Vermieter bei unberechtigter Kündigung § 280 BGB ein-

schlägig. Diese neue Vorschrift ist die zentrale Haftungsnorm

zur Schadenersatzpflicht des Schuldners (Goebel, MK 03, 46).

Sie umfasst insbesondere die frühere pVV.

Praxishinweis: Stellt die Schadenzufügung eine Vertragsver-

letzung dar, löst diese nach § 280 BGB ohne weitere Voraus-

setzungen, vor allem ohne Fristsetzung wie bei § 281 BGB,

eine Ersatzpflicht des Vermieters aus.

2. FallgruppenDie Rechtsprechung hat für fünf Fallgruppen eine Schadener-

satzpflicht des Vermieters bei unberechtigter Kündigung bejaht:

Eigenbedarfsfälle, in denen der Kündigungsgrund nach-

träglich weggefallen ist (OLG Karlsruhe, RE, NJW 82, 54;

BayObLG, RE, NJW 82, 2003; s.u., 4.);

vorgeschobener Eigenbedarf bei Wohnraummiete (LG Ber-

lin GE 93, 805; ZMR 88, 387); das LG Bonn (NJW-RR 88,

1361) gewährt dem Mieter darüber hinaus einen Anspruch

auf Wiedereinräumung des Besitzes an der noch nicht wei-

tervermieteten Wohnung;

unberechtigte Kündigung bei Gewerberaum, wobei einfa-

che Fahrlässigkeit genügt (BGH NJW 84, 1028); der Haf-

tungsgrund ist oft eine Art fahrlässige Täuschung, nicht stets

eine Vertragsverletzung (Klinkhammer, NJW 97, 222; LG Frei-

burg WuM 79, 215; AG Memmingen NJW-RR 95, 1227);

UnberechtigteKündigungSchadenersatzansprüche

des Mieters durchsetzen

(mit Musterformulierung)

Seite 129

BetriebskostenWirtschaftlichkeitsgebot

bei der Heizkostenumlage

Seite 134

Aktuelle RechtsprechungBGH: Vollständige

Zahlung der Miete

trotz bestehendem

Mangel (mit Checkliste)

Seite 136

BGH: Gewerbliche

Weitervermietung

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Begründungszwang

bei fristloser Kündigung

Seite 139

Unbegrenzte Bürgschaft

zur Abwendung der

Zwangsräumung

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Beschlussanfechtung

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MietvertragVereinbarungen über die

Verjährung im Mietrecht

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Kennwort im September:

Mieter

Besuchen Sie uns vom

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behaupteter Eigenbedarf, obwohl der Entschluss des Vermieters zum Einzug in die

Wohnung noch nicht sicher feststeht (LG Mannheim WuM 91, 693);

vor der Selbstnutzung sind bauliche Maßnahmen nötig, die der Vermieter jedoch

nicht verwirklicht; hier kann die Ernsthaftigkeit des Nutzungswunsches zu verneinen

sein (BVerfG WuM 02, 21).

3. Kein Schadenersatz, wenn Vermieter die Kündigungslage nur falsch beurteiltEine unzutreffende rechtliche Beurteilung macht nicht ersatzpflichtig (LG Kiel WuM 95,

169; a.A. Sternel, Mietrecht, 3. Aufl., Rn. II 632). Bringt ein redlicher Vermieter unzurei-

chende, aber wahrheitsgemäße Kündigungsgründe vor, haftet er ebenfalls nicht auf

Schadenersatz. Er ist nicht als rechtskundiger anzusehen als der Mieter (a.A. LG Kiel

NJW 75, 1973: bereits eine nicht ausreichende Kündigungsbegründung – § 573 Abs. 3

BGB – soll zu Schadenersatz verpflichten).

Vermieter V. kündigt Mieter M. berechtigt wegen Eigenbedarfs. Er benötigt die Wohnung für

seinen Sohn S., der nach einem Auslandsstudium in der Nähe der Wohnung eine Arbeitsstel-

le antritt. S. ist ebenso alleinstehend wie M. Auch im Übrigen ist die Kündigung materiell-

rechtlich gerechtfertigt. Seine schriftliche Begründung gegenüber M. erschöpft sich allerdings

in dem Kündigungsausspruch selbst, sowie dem Hinweis, der V. benötige die Wohnung für

eines seiner drei Kinder. Hier entspricht die Kündigung des V. zwar nicht den gesetzlichen

Anforderungen. Da sie aber berechtigt ist, macht sich V. nicht schadenersatzpflichtig.

Der Vermieter darf nicht fahrlässig falsche Behauptungen aufstellen (OLG Hamm, RE,

NJW 84, 1044; LG Freiburg WuM 89, 251; LG Koblenz WuM 90, 512).

Praxishinweis: Im Übrigen gilt der Grundsatz, dass eine „unschlüssige“ Kündigung für

den Mieter keinen Zustand der Rechtsunsicherheit schafft (LG Kassel WuM 89, 392).

Auch ein lückenhafter Vortrag im Kündigungsprozess, der wegen Unvollständigkeit vom

Gericht zurückgewiesen wird, entspricht nur einer – rechtlich – fehlerhaften Subsumie-

rung (LG Kassel MDR 70, 683; LG Kiel WuM 95, 169: nicht ausreichende Darlegung des

„Nachteils“ bei der Verwertungskündigung; ähnlich LG Berlin ZMR 94, 330). Unvollstän-

dige Kündigungsgründe versetzen den Mieter in einen Informationsstand, bei dem er

sachkundigen Rat, sei es durch Anwalt oder Mieterverein, einholen kann.

Praxishinweis: Vermieter können ohne vorherigen Rechtsrat im Hinblick auf die kompli-

zierten Erfordernisse der Kündigung diese kaum noch selber aussprechen. Hierauf soll-

te in entsprechenden Beratungen stets hingewiesen werden.

4. Hinweispflicht des Vermieters bei Wegfall des KündigungsgrundsDer Vermieter macht sich schadenersatzpflichtig, wenn der Kündigungsgrund, z.B. Eigen-

bedarf, nachträglich entfällt und er den Mieter darüber nicht informiert. Diese Unterrich-

tungspflicht stellt eine Nebenpflicht aus dem Mietverhältnis dar, da der Wohnraummiete

besondere soziale Bedeutung zukommt. Die Kündigung ist insoweit „zukunftsbezogen“.

Der Kündigungsgrund muss zumindest bis zum Ende des Vertrags weiterbestehen. § 573

Abs. 3 BGB ist so zu lesen, dass die Pflicht zur Begründung einer Kündigung bei Wegfall

des Kündigungsgrunds in eine Hinweispflicht mündet.

Die Verletzung der Informationspflicht stellt eine schuldhafte Pflichtverletzung dar, § 280

BGB. Der Vermieter kann in vollem Umfang in Anspruch genommen werden. Er ist zur

Fortsetzung des Vertrags verpflichtet, wenn der Mieter noch nicht ausgezogen ist.

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Praxishinweis: Kündigungsgründe, die auf einem Verhalten des Mieters beruhen, z.B.

Zahlungsverzug, Verletzung der Hausordnung, Beleidigungen etc., können allerdings

nicht wegfallen. Spätere Veränderungen sind daher zu Lasten des Mieters nicht relevant.

Teilweise wird angenommen, die Hinweispflicht des Vermieters besteht über das Ver-

tragsende hinaus bis zur Räumung (OLG Karlsruhe ZMR 83, 95; BayObLG ZMR 87,

222). Hiernach wäre ein zwischenzeitlich ergangenes Räumungsurteil nicht relevant,

der Mieter könnte nach dieser Auffassung erfolgreich Vollstreckungsgegenklage nach

§ 767 ZPO erheben.

Dem wird zu Recht entgegengehalten, dass der Mieter nach Ablauf der Kündigungsfrist

aus § 546 BGB zur Rückgabe der Mietsache verpflichtet ist. Ein wirksam gekündigter

Mietvertrag kann nicht fortbestehen. Das Mietverhältnis erlischt. Es besteht keine nach-

vertragliche Pflicht, in eine Vertragsfortsetzung einzuwilligen (von Stebut, NJW 85, 289).

Es liegt keine unzulässige Rechtsausübung vor (LG Köln WuM 84, 248; WuM 94, 212).

Praxishinweis: Daher darf ein rechtskräftiger Räumungstitel bei Wegfall des Kündigungs-

grunds vollstreckt werden. Anderenfalls würde der in Verzug befindliche Räumungs-

schuldner privilegiert (Staudinger/Sonnenschein, BGB, 13. Bearb., § 564b a.F., Rn. 191).

5. Mitverschulden des MietersDen Mieter kann bei einem begründeten Schadenersatzanspruch wegen vorgetäuschten

Eigenbedarfs ein Mitverschulden (§ 254 BGB) treffen, wenn er die angegebenen Kündi-

gungsgründe nicht grob auf ihre Stichhaltigkeit prüft. Der Anspruch kann entfallen, wenn

ihn ein überwiegendes Mitverschulden an der falschen Einschätzung des Kündigungs-

grunds trifft, z.B. wenn die Kündigung erkennbar unwirksam ist (LG Berlin ZMR 94, 330).

Wird der Eigenbedarf nur schwammig angegeben, werden Formfehler begangen oder

bestehen erhebliche Zweifel am Einzugswillen der genannten Person, muss der Mieter

Rechtsrat einholen (AG Aschaffenburg WuM 84, 249).

Praxishinweis: Für das gewerbliche Mietrecht hat der BGH (NJW 84, 1028) Mitverschul-

den nur bei ganz offensichtlich unbegründeten Kündigungen bejaht, wenn dem Mieter

eine gerichtliche Auseinandersetzung zuzumuten ist.

Die tatsächlichen Angaben des Vermieters in der Kündigungserklärung muss der Mieter

allerdings nicht überprüfen, er darf ihnen vertrauen (OLG Karlsruhe, RE, NJW 82, 54; LG

Dortmund WuM 85, 227; LG Berlin GE 93, 805). Im Abschluss eines Mietaufhebungsver-

trags liegt sogar eine schuldhafte Pflichtverletzung, wenn der Vermieter dabei den Mieter

nicht über die geänderte Sachlage (Wegfall des Kündigungsgrunds) aufklärt (OLG Karls-

ruhe, a.a.O.). Mieter müssen bei Eigenbedarf keine Nachforschungen betreiben.

6. Darlegungs- und BeweislastDie Darlegungs- und Beweislast verteilt sich im Schadenersatzprozess wie folgt:

Die Beweislast für die Voraussetzungen einer schuldhaften Pflichtverletzung trägt der

Mieter (BGH NJW 78, 2197; LG Aachen WuM 76, 201; LG Itzehoe WuM 84, 225; a.A. LG

Hamburg, ZMR 93, 281). Die Gegenmeinung ist abzulehnen. Sie lässt sich mit den all-

gemeinen Grundsätzen der Beweislastverteilung nicht in Einklang bringen.

Beweisanzeichen sprechen für den Mieter, wenn unmittelbar nach seinem Auszug

die für Eigenbedarf freigemachte Wohnung an Fremde vermietet wird (LG Konstanz

WuM 86, 256; AG Gießen WuM 91, 271). Dies gilt besonders, wenn der Vermieter mit

vager Begründung seinen unterbliebenen Einzug rechtfertigt (LG Karlsruhe WuM 91,

272; LG Aachen WuM 95, 164; LG Gießen ZMR 96, 327).

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Zieht eine in der Eigenbedarfskündigung genannte Person erst ein Jahr nach der Räu-

mung ein, läuft ferner ein Strafverfahren wegen Falschaussage und eine Restitutions-

klage, muss das Gericht im Schadenersatzprozess des Mieters gegen den früheren

Vermieter prüfen, ob der Eigenbedarf ernsthaft war (BerlVerfGH ZMR 01, 87).

Wird die Wohnung anders verwendet, als bei der Kündigung beschrieben, trifft den Vermie-

ter entsprechend § 280 Abs. 1 S. 2 BGB die Beweislast, dass der Eigenbedarf erst nach Aus-

zug des Mieters weggefallen ist (LG Saarbrücken WuM 89, 251; LG Bonn NJW 88, 1361).

Die Voraussetzung des Eigenbedarfs selbst kann im Schadenersatzprozess (wie im Räu-

mungsrechtsstreit) nur der Vermieter darlegen und beweisen, weil sie ausschließlich

aus seiner Sphäre stammt (LG Hannover ZMR 87, 57; LG Freiburg WuM 79, 215).

Den Wegfall des Kündigungsgrunds nach dem Ausspruch der Kündigung muss nur

der Vermieter vortragen (Fischer-Dieskau/Franke, Wohnungsbaurecht, § 564b BGB a.F.,

Anm. 57.3 Nr. 3; ähnlich BVerfG NJW 97, 2377; kritisch v. Stebut, NJW 85, 291).

Wird ein Selbstnutzungswunsch bei vermieteter Eigentumswohnung nach Räumung

nicht realisiert, sondern vier Wochen später die Wohnung zum Verkauf angeboten, muss

der Vermieter die Umstände darlegen, die den Sinneswandel bewirkt haben. Dafür dürfen

die Gerichte wegen Art. 14 GG strenge Maßstäbe anlegen (BVerfG NJW 97, 2377).

7. SchadenshöheDer Mieter kann als Schadenersatz bei unberechtigter Kündigung vom Vermieter verschie-

dene Positionen verlangen: Ihm steht zunächst die Mietdifferenz zwischen geräumter und

neuer Wohnung zu, soweit die Nutzungsart beider Wohnungen vergleichbar ist (LG Ham-

burg ZMR 93, 281; LG Berlin ZMR 88, 387; Berechnungsbeispiel bei LG Darmstadt, ZMR 94,

165). Weichen Wohnwert und -lage zwischen den beiden Wohnungen sowie deren Ausstat-

tung stark voneinander ab, müssen Zu- oder Abschläge gemacht werden.

Praxishinweis: Die Mietdifferenz ist nur so lange zu zahlen, bis das Mietverhältnis frühestens

enden würde. Da bei der Wohnraummiete regelmäßig Kündigungsschutz besteht, müsste

auf Vermieterseite dann ein Kündigungsgrund vorliegen. Die Festsetzung eines genauen

Zeitraums gestaltet sich daher sehr schwierig. Anhaltspunkte liefern Rechtsprechung und

Literatur: Es werden geschätzte Zeiträume von drei (LG Köln WuM 92, 15) oder von vier Jah-

ren angenommen (LG Darmstadt ZMR 94, 165 ). Das LG Wuppertal (WuM 97, 681) lehnt eine

starre Begrenzung ab. Zum Teil wird auch verlangt, den Schaden alle zwei Jahre neu festzu-

stellen. Nach Eisenhardt (MDR 99, 1482) ist es gerade die Aufgabe des Vermieters, zur zeit-

lichen Begrenzung des Anspruchs konkret vorzutragen, der Mieter habe ab einem bestimm-

ten Zeitpunkt ausziehen müssen, etwa bei Familiengründung und Bedarf für eine größere

Wohnung. Dem folgt auch Horst (MDR 00, 876).

Kosten für neue Gardinen, Zubehör, Anschaffung neuer Lampen oder Einbauschränke

(LG Saarbrücken WuM 95, 173) sowie die Kosten einer Spüle (LG Karlsruhe DWW 92, 22;

LG Hamburg WuM 95, 175) sind ebenfalls erstattungsfähig.

Schließlich kann der Mieter Investitionskosten, die er in Erwartung einer langfristigen

Mietzeit aufgebracht hat (OLG Karlsruhe WuM 76, 100) und aufgewandte Arbeitszeit

während des Umzugs und Löhne von Helfern (AG Nürnberg, WuM 95, 180) ersetzt ver-

langen. Gleiches gilt für Prozesskosten des Räumungsrechtsstreits (LG Berlin ZMR 88,

387) und Aufwendungen für die Wohnungssuche (LG Karlsruhe DWW 95, 144).

Nicht erstattungsfähig sind die Finanzierungskosten für den Eigenheimerwerb (LG Karls-

ruhe, a.a.O.). Der Mieter kann auch keine Kosten auf Grund seiner Kündigung wegen

„unberechtigter Eigenbedarfskündigung“ verlangen (LG Karlsruhe WuM 95, 144).

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Klagedes ..., wohnhaft ..., – Klägers –

gegen

den ..., wohnhaft ..., – Beklagten –

wegen Schadenersatz nach unberechtigter Kündigung aus Eigenbedarf.

Es wird beantragt, den Beklagten zur Zahlung von ... EUR nebst Zinsen in Höhe von 5 Pro-

zentpunkten über dem Basiszinssatz seit Rechtshängigkeit an den Kläger zu verurteilen.

Begründung: Der Beklagte hat mit Schreiben vom ... das Mietverhältnis über die Wohnung ...

in ... wegen Eigenbedarfs gekündigt. Er benötigte angeblich die Wohnung für seine Tochter ...

Diese hatte danach die Absicht, eine Lehrstelle bei der Fa. ... in ... anzutreten.

Beweis: Ablichtung des Kündigungsschreibens vom ..., Anlage 1; Vorlage im Original im Termin

Der Kläger hat dies geglaubt, ohne dass es zum Rechtsstreit kam. Er ist kurz vor Ablauf der

Kündigungsfrist ausgezogen. Die Kündigung war jedoch entweder von vornherein unberech-

tigt oder ist bis zum Auszug des Klägers rechtswidrig aufrechterhalten worden: Die Tochter

des Beklagten ist nämlich nicht in die Wohnung eingezogen. Der zuständige Personalsachbe-

arbeiter ... der Fa. ... hat dem Kläger bestätigt, dass die Tochter des Beklagten nur nach einer

Lehrstelle nachgefragt hat. Eine Anstellungsmöglichkeit bestand zu keinem Zeitpunkt.

Beweis: Zeugnis des Personalsachbearbeiters ... der Fa. ..., wohnhaft ...

Tatsächlich hat sich die Tochter an der Universität in ... für ein Auslandsstudium eingeschrie-

ben. Der Eigenbedarf war nur vorgeschoben oder ist vor Auszug des Klägers weggefallen.

Beweis (unter Protest gegen die Beweislast): Zeugnis der Tochter ... , Frau ..., wohnhaft ...

Der Beklagte ist somit nach § 280 BGB dem Kläger zum Ersatz folgender Schäden verpflichtet:

1. Umzugskosten, lt. Rechnung des Spediteurs ... vom ..., Anlage 2 ... EUR

2. Maklercourtage, lt. Rechnung des Maklers ... vom ..., Anlage 3 ... EUR

Der Makler hat die Wohnung vermittelt, die der Kläger jetzt bewohnt.

3. Mietdifferenz (Anlagen 4-7): Die alte Wohnung war zu einer Nettomiete von 600 EUR

angemietet worden. Nachdem der Kläger zahlreiche Annoncen aufgegeben hatte, die kei-

nen Erfolg hatten, ist es über den Makler nach langen Bemühungen gelungen, eine in etwa

der früheren Wohnung nahegelegene neue Wohnung anzumieten, die nur 9 qm größer ist

als die aufgekündigte. Die Miete beträgt jetzt ... EUR kalt. Der Ausgleich der beiden Mieten

ist daher ... EUR für die Zeit von ... bis ..., also für ... Monate insgesamt ... EUR

4. Weiterhin sind Kosten für neue Gardinen, Lampen und Einbauschränke nebst einer Spüle

entstanden (Anlagen 8-10); die alten Gegenstände waren in der neuen Wohnung nicht pas-

send bzw. nicht an- oder einbringbar. Begründung: ... (wird näher ausgeführt) ... EUR

5. Der Kläger hat sich von Rechtsanwalt ... in ... beraten lassen, aber auf Grund der Kündigung

räumen müssen. Er wurde eingehend über die Voraussetzungen des § 573 Abs. 2 Nr. 2

BGB beraten und zu Rückfragen beim Vermieter und dessen Sohn angehalten. Es ergaben

sich keine Gründe, die der Kündigung entgegengestellt werden konnten. Dem Kläger wur-

de seinerzeit zum Nachgeben geraten.

Beweis: Zeugnis des Rechtsanwalts ...

Die Rechnung über die Beratung hat der Kläger beglichen, Anlagen 11-12 . ... EUR

Der Gesamtbetrag von ... EUR wurde am ... beim Beklagten – vergeblich – angemahnt.

Rechtsanwalt

Musterformulierung: Schadenersatzklage wg. unberechtigter Kündigung* l

* Diese Musterformulierung können Sie unter www.iww.de mit der Abruf-Nr. 031816 herunterladen.

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Betriebskosten

Das Wirtschaftlichkeitsgebot bei der Heizkostenumlagevon RA Frank-Georg Pfeifer, Düsseldorf

Die Heizkostenverordnung (HKV) regelt die umlegbaren Positionen sowie die Erfassung

und Verteilung der Heizkosten. Umlegbar sind danach nur einwandfrei zu Stande gekom-

mene Heizungsbetriebskosten. Voraussetzung hierfür ist, dass die Abrechnung dem Wirt-

schaftlichkeitsgebot genügt. Der folgende Beitrag gibt hierzu einen Überblick.

Gesetzesgrundlage des WirtschaftlichkeitsgebotsDie Grundlage des Wirtschaftlichkeitsgebots ergibt sich aus zwei Vorschriften:

§ 556 Abs. 3 S. 1 BGB: „Über die Vorauszahlungen für Betriebskosten ist jährlich

abzurechnen; dabei ist der Grundsatz der Wirtschaftlichkeit zu beachten.“

Praxishinweis: § 556 Abs. 3 S. 1 HS. 2 BGB ist so zu verstehen, dass bei den Betriebs-

kosten bereits deren Ansatz, also ihre Verursachung, und nicht nur der eigentliche

Abrechnungsvorgang dem Wirtschaftlichkeitsgrundsatz entsprechen muss (vgl. § 27

II. BV, § 24 Abs. 2 II. BV, der für alle Betriebskosten gilt).

Präziser als diese Formulierung bestimmt § 24 Abs. 2 II. BV: „Der Ansatz der Bewirt-

schaftungskosten hat den Grundsätzen einer ordentlichen Bewirtschaftung zu entspre-

chen. Bewirtschaftungskosten dürfen nur angesetzt werden, wenn sie ihrer Höhe nach

feststehen oder wenn mit ihrem Entstehen sicher gerechnet werden kann und soweit

sie bei gewissenhafter Abwägung aller Umstände und bei ordentlicher Geschäftsfüh-

rung gerechtfertigt sind. Erfahrungswerte vergleichbarer Bauten sind heranzuziehen.“

Bedeutung des WirtschaftlichkeitsgebotsDas Wirtschaftlichkeitsgebot hat eine immense Bedeutung: Zunächst sind die Grund-

sätze einer ordentlichen Bewirtschaftung zu beachten. Das Wort „Grundsätze“ lässt

zwar Ausnahmen zu, doch nur im Rahmen bestimmter Maßstäbe (s.u.). Die weiterge-

hende Einschränkung in § 24 Abs. 2 S. 2 II. BV („nur“), bedeutet allerdings wieder eine

Einengung der möglichen Ausnahmen. Es ist eine Abwägung erforderlich, bei der Für

und Wider gegeneinanderzustellen sind. Abzuwägen sind nicht nur einzelne oder die

wesentlichen Umstände, sondern alle greifbaren Umstände.

Die Bewirtschaftungskosten müssen – über § 24 Abs. 2 S. 1 II. BV hinausgehend – nicht

nur ordentlicher Bewirtschaftung, sondern auch ordentlicher Geschäftsführung entspre-

chen. Mit beiden Begriffen sind unterschiedliche Dinge gemeint: Die Bewirtschaftung

hat das Gebäude im Blick. Die Geschäftsführung meint die Führung des Unternehmens.

Dies folgt daraus, dass die II. BV im Hinblick auf die frühere gemeinnützige bzw. unter-

nehmerische Wohnungswirtschaft konzipiert ist. Gleichwohl sind die Wertungsgesichts-

punkte der §§ 24, 27 II. BV auf den privaten, nichtkommerziellen Vermieter übertragbar.

Schließlich müssen die Bewirtschaftungskosten gerechtfertigt sein. Hier kommen also

noch Wertungsgesichtspunkte ins Spiel.

Vermieter V. verwendet eine Vertragsklausel, nach der die Heizkostenumlage nach dem Verhält-

nis der Wohnfläche des Mieters M. „zur Summe der Wohnfläche aller Wohnungen und Büros“

erfolgt. Durch die Einbeziehung von Gewerberaum verstößt die Klausel gegen den Grundsatz

der Umlagenberechtigung (LG Hamburg ZMR 01, 970, für Betriebskosten; einschränkend für

unzumutbare Mehrbelastungen: LG Berlin GE 02, 1492). Betriebskosten für Gewerberaum

lässt sich vorweg erfassen und gesondert abrechnen (AG Stollwerk ZMR 02, 360).

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Folgen der Verletzung des WirtschaftlichkeitsgebotsDas Gesetz sagt nicht, welche Folgen nach neuem Mietrecht eine Verletzung des Wirt-

schaftlichkeitsgebots nach sich zieht. Die Literatur gestattet dem Vermieter, innerhalb

eines Ermessensspielraums nur wirtschaftlich entstandene Kosten abzurechnen (Herr-

lein/Kandelhard, Praxiskommentar Mietrecht, § 556 BGB Rn. 74). Neue Rechtsprechung

speziell zum Wirtschaftlichkeitsgebot bei Heizkosten liegt noch nicht vor. Die Gerichte

haben aber schon nach altem Recht streng geurteilt, wie die folgende Übersicht zum

Wirtschaftlichkeitsgebot bei Betriebskosten insgesamt zeigt:

Betragen die Kosten für das Erstellen der Heizkostenabrechnung 50 Prozent der Energiekos-

ten, ist die Abrechnung fehlerhaft und nicht fällig (AG Münster WuM 01, 499). Das AG Lüding-

hausen hält dagegen selbst einen Satz von 60 Prozent noch für angemessen (WuM 01, 499).

Bei einem sprunghaften Anstieg der Wartungs- und Reinigungskosten für die Zentralhei-

zung ist die Umlage von 1.550,80 DM auf eine Wohnung unbegründet (AG Köln WuM 99,

221). Es gibt Anlass zu besonderer Aufmerksamkeit, wenn die Ansätze die üblichen Kosten

nicht unerheblich – das heißt in Anlehnung an die Wesentlichkeitsgrenze des § 5 WiStG um

mehr als 20 Prozent – übersteigen. Konkret waren angefallen:

1992/93: Kosten von 399,90 DM

1993/94: Kosten von 743,97 DM

1994/95: Kosten von 1.550,80 DM

1995/96: Kosten von 1.152,10 DM

1996/97: Kosten von 663,92 DM

Wenn sich der Heizölverbrauch im Vergleich zum Vorjahr sprunghaft um mehr als 74 Pro-

zent erhöht (hier: von 11.177 auf 19.453 Liter) und in der nachfolgenden Heizperiode wieder

auf den Wert der Vorjahre (hier: 11. 144 Liter) abfällt, muss der Vermieter dies begründen.

Tut er das nicht, kann er vom Mieter keine Heizkostennachzahlungen verlangen (AG Düs-

seldorf DWW 95, 286).

Bei Verstoß gegen das Wirtschaftlichkeitsgebot können Kosten für einen großen Restmüll-

container oder eine zu häufige Leerung nicht dem Mieter auferlegt werden (AG Münster

WuM 01, 46).

Wenn für drei Wohnungen je ein Wasserverbrauch von 2,79 und 62 Kubikmeter erfasst

wird, kann die Grundgebühr von 90 DM je Wohnung (= 270 DM für das Haus) nicht in die-

sem Verhältnis gestaffelt werden. Vielmehr müssen auf jede Wohnung 90 DM Grundge-

bühr entfallen (AG Medebach DWW 03, 190).

Praxishinweis: Auf Heizkosten übertragen bedeutet dies, dass der verbrauchsunabhängige

Anteil nach § 7 Abs. 1 HKV nicht im Verhältnis der Verbräuche gestaffelt werden darf.

Wird danach das Wirtschaftlichkeitsgebot nicht beachtet, braucht der Mieter die unwirt-

schaftlich zu Stande gekommenen Positionen nicht zu bezahlen. Diese werden also

gekappt (AG Frankfurt WuM 01, 615, für Hausmeisterkosten).

Beanstandungen des MietersDas Recht des Wohnraummieters zur Beanstandung richtet sich nach § 556 Abs. 3 S. 5

BGB. Er muss sie innerhalb von 12 Monaten substanziiert dem Vermieter mitteilen. Die

Frist beginnt mit Zugang der Abrechnung. Die bloße Behauptung „Die Abrechnung ist

falsch“ genügt nicht. Wartet der Vermieter so lange mit seiner Klage auf Nachzahlung,

bis die 12-Monats-Frist verstrichen ist, kann der Mieter keine Einwendungen erheben. Er

kann im Prozess um die Nachforderung aber argumentieren, er habe nun – nach Jahr

und Tag – die verspätete Geltendmachung nicht zu vertreten. Der Vermieter setzt sich

dann zudem dem Einwand des widersprüchlichen Verhaltens aus.

Rechtsprechungsübersicht: Verletzung des Wirtschaftlichkeitsgebotsl

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Aktuelle Rechtsprechung

BGH: Vollständige Zahlung der Miete trotz Mangelvon RA Hans Reinold Horst, Hannover/Solingen

Zahlt der Mieter trotz nachträglich auftretender und bekannter Mängel die Miete voll-

ständig weiter, gilt für bis zum 31.8.01 fällig gewordene Mieten Folgendes: Zahlt der

Mieter sechs Monate lang vorbehaltlos weiter, leben die nach alter Rechtslage analog

§ 539 BGB a.F. erloschenen Minderungsrechte nicht wieder auf. Für die ab dem 1.9.01

fällig gewordenen Mieten gilt: Der Mieter ist an der Minderung gehindert, solange er

dem Vermieter den Mangel nicht anzeigt (BGH 16.7.03, VIII ZR 274/02, n.v.).

(Abruf-Nr. 031736*)

EntscheidungsgründeIm dem zu Grunde liegenden Fall hatte der Mieter die Miete trotz bestehender Mängel

vorbehaltlos und ungekürzt weiterzahlt. Der BGH differenziert wie folgt:

Für die bis zum 31.8.01 fälligen Mieten bleibt es bei der bisherigen Rechtslage: Analog

§ 539 BGB a.F. war das Minderungsrecht ausgeschlossen, wenn der Mieter die Miete

trotz eines nachträglich aufgetretenen oder sonst bekannt gewordenen Mangels der

Mietsache sechs Monate lang vorbehaltlos und vollständig weiterzahlte (BGH ZMR 68,

255; WuM 92, 313; OLG Hamm ZMR 00, 93; OLG Naumburg ZMR 01, 617; Bub/Treier/

Kraemer, Handbuch der Geschäfts- und Wohnraummiete, 3. Aufl., Rn. 1362 und 1413).

Die alte Rechtslage gilt auch nach der Mietrechtsreform weiter (bestätigend bereits:

BGH NZM 03, 355; LG Berlin ZMR 02, 425).

Für die ab dem 1.9.01 fällig werdenden Mieten gilt dagegen neues Mietrecht. Die

Frage, ob der Mieter trotz vorheriger vorbehaltloser Zahlung der vollen Miete bei

nachträglich entstandenen und bekannt gewordenen Mängeln sein Minderungsrecht

verliert oder behält, ist nun über § 536c BGB zu lösen.

Damit hat der BGH die in Rechtsprechung und Literatur entstandene Kontroverse, ob

die Ausgangsfrage über § 536b BGB analog als inhaltsgleiche Nachfolgevorschrift zu

§ 539 BGB a.F. oder nach einem entsprechenden gesetzgeberischen Hinweis im Zuge

der Mietrechtsreform über § 536c BGB zu lösen ist, entschieden. Die Instanzrechtspre-

chung, die für die Lösung der Ausgangsfrage weiterhin auf die alte Rechtslage abstel-

len und § 536b BGB analog heranziehen wollte, ist obsolet (so noch OLG Naumburg

NJW 02, 1132; OLG Dresden NZM 02, 662; LG Frankfurt/Main NZM 02, 1025; AG Rudol-

stadt NZM 02, 163; AG Königstein NZM 02, 784).

Der BGH trägt damit einem gesetzgeberischen Hinweis innerhalb der Mietrechtsreform

Rechnung. Danach soll es darauf ankommen, ob der Mieter den Mangel angezeigt oder

dies unterlassen und vorbehaltlos die Miete weiter vollständig entrichtet hat. Hat er den

Mangel angezeigt, soll er trotz vorbehaltloser Mietzahlung die Miete mindern können.

Ein Verlust von Gewährleistungsansprüchen durch Verwirkung soll für den Mieter nur

noch in Ausnahmefällen in Betracht kommen, etwa wenn er jahrelang in Kenntnis der

Mängel die Miete weiter zahlt (Grundmann, NJW 01, 2497). Sein Minderungsrecht soll

nach § 536c Abs. 2 S. 2 Nr. 1 BGB ausgeschlossen sein, wenn der Vermieter in Folge der

unterlassenen Anzeige den Mangel nicht beseitigen konnte (BR-Drucksache 439/00, 103).

Für eine Lösung der Ausgangsfrage über eine analoge Rechtsanwendung entspre-

chend der alten Rechtslage sah der BGH keinen Raum mehr. Denn die Analogie setzt

* Alle in „Mietrecht kompakt“ besprochenen und mit einer Abruf-Nr. versehenen Urteile können Sie

jederzeit kostenlos im Internet (http://www.iww.de) abrufen.

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rechtsmethodisch eine planwidrige Regelungslücke voraus. Diese Annahme ist auf

Grund des gesetzgeberischen Hinweises ausgeschlossen. Vielmehr ist davon auszuge-

hen, dass sich der Gesetzgeber nicht nur die – unverändert belassenen – Vorschriften

des Regierungsentwurfs, sondern auch die dazu gegebenen Begründungen zu Eigen

gemacht hat. Er hat sogar in Kenntnis der entgegenstehenden bisherigen höchstrich-

terlichen Rechtsprechung eine Regelungslücke verneint und die neuen Vorschriften

– gegebenenfalls korrigiert durch die Generalklausel von Treu und Glauben (§ 242 BGB)

und das Bereicherungsrecht (§ 814 BGB) – ausdrücklich als ausreichend bezeichnet.

Seinem Hinweis ist daher zu folgen.

PraxishinweisNach der Anzeige des Mangels kann der Mieter also die ab dem 1.9.01 fällig gewordene

Miete mindern, wenn er längere Zeit trotz bekanntem oder fahrlässig unbekannt geblie-

benem nachträglich entstandenem Mangel die Miete vorbehaltlos weiter gezahlt hat.

Aber Achtung: Wie der BGH betont, kann die Tatsache, dass ein Mangel der Mietsache

erst längere Zeit nach seinem Entstehen oder nachträglichem bekannt Werden gerügt

wird, dazu führen, dass der Mieter sein Minderungsrecht durch (stillschweigenden)

Verzicht oder durch Verwirkung verliert.

Für den Vermieter kommt es – bezogen auf den Zeitraum bis zum 31.8.01 – besonders

darauf an, dem Mieter nachzuweisen, dass dieser den Mangel der Mietsache bereits

kannte, als er noch vorbehaltlos und in voller Höhe die Miete zahlte.

Daraus folgt für die Verteilung der Darlegungs- und Beweislast:

Der Vermieter muss beweisen, dass:

die gerügten Mängel nicht aus seinem Gefahrenkreis herrühren, also z.B. keine Bauschä-

den sind, für die er instandsetzungspflichtig wäre;

es sich nur um unerhebliche Mängel mit entsprechend geringer Beeinträchtigung der

Mietsache handelt, wenn er sich darauf beruft;

dem Mieter die Mängel von Anfang an bekannt waren;

Tatsachen eingetreten sind, die einen Verzicht des Mieters auf sein Minderungsrecht zur

Folge haben oder auf eine Verwirkung des Minderungsrechts schließen lassen.

Der Mieter muss beweisen, dass:

überhaupt Wohnungsmängel vorliegen;

er diese Mängel nicht selbst verschuldet hat, insbesondere, wenn der Vermieter vorher

nachgewiesen hat, dass er nicht verantwortlich für den Mangel gemacht werden kann;

er den behaupteten Mangel rechtzeitig angezeigt hat (näher zur Darlegungs- und

Beweislast: Horst, Mietminderung, 2003, S. 21 ff.).

Leserservice: Diese Checkliste können Sie unter www.iww.de mit der Abruf-Nr. 031817

herunterladen.

Checkliste: Beweislastverteilung bei Mietminderung

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Aktuelle Rechtsprechung

BGH: Voraussetzungen der gewerblichen Weitervermietungvon RiOLG Günther Geldmacher, Düsseldorf

Eine unmittelbare Anwendung des § 549a Abs. 1 S. 1 BGB a.F. (§ 565 Abs. 1 S. 1 BGB n.F.)

scheidet aus, wenn es sich bei dem Zwischenmieter um einen gemeinnützigen Verein han-

delt, dessen ideeller Zweck die Förderung von künstlerischen, gestaltenden Berufen ist

(BGH 30.4.03, VIII ZR 234/02, n.v.). (Abruf-Nr. 031818)

SachverhaltDie Rechtsvorgängerin der Klägerin überließ einem gemeinnützigen Verein auf Grund

eines Wohn- und Gewerberaummietvertrags ein Gebäude zur Nutzung zu Wohnzwecken,

als Design-Werkstätten und zu Ausstellungszwecken. Da die Räumlichkeiten zu Wohn-

zwecken nicht sofort geeignet waren, verpflichtete sich der Verein, die organisatorische

Bauleitung zur Instandsetzung der Wohnräume zu übernehmen. Ihm wurde die Erlaub-

nis zur Untervermietung erteilt. Der Verein wurde später rechtskräftig zur Räumung ver-

urteilt. Die Klägerin hat den Beklagten, einen Künstler und Mitglied des Vereins, als

Untermieter erfolglos auf Räumung und Herausgabe einer von diesem gemieteten Woh-

nung in Anspruch genommen.

PraxishinweisBei der so genannten gewerblichen Weitervermietung von Wohnraum ist zwischen dem

Haupt- und dem Untermietverhältnis zu unterscheiden.

Vertragszweck des Hauptmietverhältnisses ist nicht die Überlassung von Wohnraum,

sondern die Weiter- oder Untervermietung. Nach allgemeiner Meinung handelt es

sich hierbei um ein gewerbliches Mietverhältnis, das nicht den Kündigungsschutz-

bestimmungen des sozialen Mietrechts unterliegt.

Demgegenüber kommt im Untermietverhältnis regelmäßig Wohnraummietrecht zur

Anwendung.

Zum Schutz des Untermieters vor dem Verlust seiner Wohnung bei Beendigung des

gewerblichen Zwischenmietverhältnisses bestimmt § 549a Abs. 1 S. 1 BGB a.F.

(§ 565 Abs. 1 S. 1 BGB n.F.), dass der Vermieter in diesem Fall in die Rechte und

Pflichten aus dem Mietverhältnis zwischen dem Zwischenmieter und dem Dritten

eintritt. Die Anwendbarkeit der Vorschrift setzt voraus, dass der Zwischenmieter den

Wohnraum gewerblich weitervermietet. Es muss sich um eine geschäftsmäßige, auf

Dauer gerichtete, mit der Absicht der Gewinnerzielung oder im eigenen wirtschaftli-

chen Interesse ausgeübte Vermietungstätigkeit des Zwischenvermieters handeln.

Der BGH stellt klar, dass ein gemeinnütziger Verein, dessen ideeller Zweck die Förderung

von künstlerischen und gestaltenden Berufen ist, diese Anforderungen nicht erfüllt (ähn-

lich bereits NJW 96, 2862: keine unmittelbare Anwendung von § 549a BGB a.F., wenn

Zwischenvermieter ein karitativer Verein ist). Durch die Einfügung des § 549a BGB a.F.

wollte der Gesetzgeber ausschließlich die mietrechtlichen Konsequenzen der zum Bau-

herrenmodell ergangenen Entscheidung des BVerfG (NJW 91, 2272) klarstellen, nach der

auch einem Mieter, der Wohnraum von einem gewerblichen Zwischenmieter gemietet

hat, aus dem Gesichtspunkt des allgemeinen Gleichheitssatzes (Art. 3 Abs. 1 GG) der

Kündigungsschutz des sozialen Mietrechts zusteht.

Der BGH lässt erneut offen, ob eine analoge Anwendung des § 549a BGB a.F., für die

nach seiner Ansicht sachliche Gründe sprechen, in Betracht kommt. Er sieht den Heraus-

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gabeanspruch des Eigentümers aus § 556 Abs. 3 BGB a.F., § 985 BGB bei der gebote-

nen Interessenabwägung durch den allgemeinen Gleichheitsgrundsatz jedenfalls dahin

eingeschränkt, dass der Beklagte sich wegen seiner den Fällen der gewerblichen Zwi-

schenvermietung vergleichbaren Interessenlage auf die Kündigungsschutzvorschriften

des Wohnraummietrechts berufen kann.

Es sind allerdings Fälle denkbar, in denen es nicht gegen Art. 3 Abs. 1 GG verstößt, dem

Endmieter den Kündigungsschutz des sozialen Mietrechts zu versagen. Ein solcher Fall

liegt nach der Rechtsprechung des BVerfG z.B. vor, wenn der Vertragszweck des Haupt-

mietvertrags nicht in der gewerblichen Zwischenvermietung zu Wohnzwecken besteht

und der Eigentümer deshalb unter keinen Umständen mit einem Eingreifen der Schutz-

bestimmungen des sozialen Mietrechts rechnen muss (NJW 93, 2601).

Gleiches gilt, wenn die Eigentümerin den herausverlangten Wohnraum nicht dem allge-

meinen Wohnungsmarkt für Wohnzwecke, sondern nur für ein alternatives Wohnmodell

selbstbestimmten Wohnens auf gewaltfreier Basis zur Verfügung gestellt hat und dieser

Zweck allen abgeschlossenen Verträgen als Grundlage zu deren Fortbestand gemeinsam

gewesen ist (BVerfG NJW 94, 848, „Hafenstraße“).

Keiner dieser Ausnahmefälle liegt hier vor. Der Beklagte hat eine vollständige Wohnung

von einem Vermieter gemietet, der sie selbst nicht als Wohnung nutzen will, sondern von

vornherein im Einverständnis mit seinem Vermieter eine Weitervermietung vorgesehen

hat. Die Eigentümerin hatte ein Interesse daran, dass die Räume zu Wohnzwecken durch

Instandsetzung hergerichtet und dem allgemeinen Wohnungsmarkt zugänglich gemacht

wurden. Ein besonderer Personenkreis, an den sie die Räume sonst nicht vermietet hät-

te, war nicht vorgesehen. Sie musste deshalb nicht damit rechnen, sich bei Beendigung

des Hauptmietverhältnisses mit ihr nicht zumutbaren Endmietern auseinandersetzen zu

müssen. Für eine Verkürzung des sozialen Mieterschutzes ist danach kein Raum.

Aktuelle Rechtsprechung

Begründungszwang bei fristloser KündigungIn „Mietrecht kompakt“ 02, 167*, haben wir darüber berichtet, dass nach einem Urteil

des AG Wedding die Angabe des die außerordentliche Kündigung rechtfertigenden

wichtigen Grunds gemäß § 569 Abs. 4 BGB Wirksamkeitsvoraussetzung der Kündigung

ist und dass bei einer Kündigung wegen Lärmstörungen diese quantitativ und zeitlich

zu konkretisieren sind.

Das LG Berlin (WuM 03, 208, Abruf-Nr. 031822) hat die hiergegen gerichtete Berufung

der Klägerin zurückgewiesen. Ebenso wie das AG lässt das LG die fristlose Kündigung

daran scheitern, dass die „notwendige Begründungstiefe“ nicht erreicht wird.

Praxishinweis: Für Vermieter ergeben sich aus der Entscheidung folgende Konsequen-

zen: Handelt es sich um eine Kündigung wegen Lärmstörungen, die auf mehrere Vor-

kommnisse gestützt wird, die für sich genommen noch keine schwerwiegende Verlet-

zung der Hausordnung darstellen, die aber erst wegen ihrer Häufigkeit diese Annahme

rechtfertigen (§ 569 Abs. 2 i.V.m. § 543 Abs. 1 BGB), müssen sie diese im Einzelnen im

Kündigungsschreiben benennen. Der Mieter muss erkennen können, was ihm im Ein-

zelnen vorgeworfen wird und ob er sich hiergegen mit Erfolg verteidigen kann. Das

erfordert eine weitergehende Konkretisierung als sie im Streitfall (siehe hierzu den

Sachverhalt in MK 02, 167) vorgelegen hat.

* Leserservice: Haben Sie diese Ausgabe nicht zur Hand? Fordern Sie den Beitrag

einfach per Telefax (02596/92280 – kein Faxabruf) kostenlos an.

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Aktuelle Rechtsprechung

Unbegrenzte Bürgschaft zur Abwendung der Räumungvon RiOLG Günther Geldmacher, Düsseldorf

Auf eine selbstschuldnerische Bürgschaft, die der Bruder des Mieters auf Anforde-

rung des Vermieters zur Abwendung der Zwangsräumung für die rückständigen und

künftigen Mietzahlungen übernimmt, findet § 550b Abs. 1 S. 1 BGB a.F. (§ 551 Abs. 1

BGB n.F.) keine Anwendung (LG Augsburg 31.7.02, 7 S 1452/02, ZMR 03, 39).

(Abruf-Nr. 031819)

SachverhaltDie Kläger hatten gegen den Mieter ein rechtskräftiges Räumungsurteil erwirkt. Der Bruder

des Mieters unterzeichnete auf Verlangen der Kläger zur Abwendung der Zwangsräumung

eine Vereinbarung, in der er u.a. erklärte, die selbstschuldnerische Bürgschaft für die Miet-

zahlungen in unbeschränkter Höhe zu übernehmen. Später stellte der Mieter erneut die

Zahlungen ein. Die Kläger haben den Beklagten daraufhin mit Erfolg aus der Bürgschaft

auf Zahlung rückständiger Miete und Betriebskosten in Höhe von 5.809,92 DM in Anspruch

genommen.

PraxishinweisNach § 551 Abs. 1 BGB darf die Mietsicherheit bei Wohnraummiete höchstens das Drei-

fache der Monatsmiete (ohne die Betriebskosten) betragen. Die Vorschrift ist auf alle Miet-

sicherheiten anzuwenden. Grund: Der Mieter soll unter Anerkennung des Sicherungsbe-

dürfnisses des Vermieters vor zu großen Belastungen bewahrt werden. Zudem soll Er-

schwerungen für den Abschluss eines Mietvertrags entgegenwirkt werden. Eine Über-

schreitung führt zur Teilnichtigkeit der Kautionsabrede (Palandt/Weidenkaff, BGB, 62. Aufl.,

§ 551 Rn. 9). Sie ist bis zur zulässigen Grenze wirksam, hinsichtlich des überschießenden

Betrags nichtig. Darauf kann sich auch der Bürge berufen, wenn die Bürgschaft für sich

oder zusammen mit einer Barkaution mehr als drei Monatsmieten beträgt.

Der BGH (NJW 90, 2380) hat ausnahmsweise eine Überschreitung des Höchstbetrags zu-

gelassen, wenn sich ein Dritter unaufgefordert unter der Bedingung des Abschlusses eines

Mietvertrags gegenüber dem Vermieter verbürgt und der Mieter dadurch nicht erkennbar

belastet wird. Da dem Bürgen im Innenverhältnis grundsätzlich ein Ersatzanspruch gegen

den Hauptschuldner (Mieter) zusteht, wird Letzteres meist nur erfüllt sein, wenn zwischen

Bürgen und Mieter enge verwandtschaftliche Beziehungen bestehen, die darauf schließen

lassen, dass ein Rückgriff des Bürgen ausgeschlossen sein soll.

Auf diese Rechtslage sollte sich der Bürge nicht verlassen und sein Haftungsrisiko sorgfäl-

tig bedenken (LG Augsburg, a.a.O.; ebenso in erster Instanz AG Dillingen/Donau 28.2.02,

1 C 0775/01): Das Gericht hat dem Bürgen hier die Berufung auf eine Nichtigkeit des Bürg-

schaftsvertrags wegen Überschreitung der Kautionsobergrenze versagt, da die durch

§ 550b BGB a.F. geschützte wirtschaftliche Bewegungsfreiheit des Mieters durch die Bürg-

schaft seines Bruders nicht eingeschränkt worden sei.

Zutreffend ist hieran lediglich, dass vorliegend bei einer erfolgreichen Inanspruchnahme

des Bürgen ein Rückgriffsanspruch zwischen den Brüdern nicht zu befürchten war. Es fehlt

jedoch an dem durch den BGH aufgestellten Erfordernis der Freiwilligkeit der Bürgschafts-

übernahme. Darüber hinaus ist der durch die fristlose Kündigung aufgelöste Mietvertrag

nach rechtskräftiger Verurteilung zur Räumung durch den Verzicht des Vermieters auf die

Zwangsräumung und der durch die Bürgschaft erreichten „Fortsetzung“ des Mietverhält-

nisses nicht wieder aufgelebt. Zwischen Vermieter und Mieter ist vielmehr ein neues Miet-

verhältnis begründet worden (BGH NJW 98, 2664). Dieses unterfällt als Neuabschluss aber

formell dem Anwendungsbereich des § 551 Abs. 1 BGB und damit der gesetzlichen

Höchstbetragsregelung.

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WEG

Vollmachtskollision: Welche Vollmacht gilt?von RA Norbert Slomian, Heilbronn

Eine von einem Wohnungseigentümer einem Miteigentümer für eine konkrete Eigen-

tümerversammlung erteilte Stimmrechtsvollmacht hat Vorrang vor einer allgemeinen

im Erwerbervertrag enthaltenen Vollmachtsklausel, durch die der Verwalter zur Vertre-

tung des Erwerbers in der Eigentümerversammlung umfassend ermächtigt wird (OLG

Düsseldorf 4.7.03, 3 Wx 391/02, n.v.). (Abruf-Nr. 031820)

SachverhaltIn den notariellen Kaufverträgen war jeweils eine Klausel enthalten, die dem Erwerber

ab Besitzübergang das Stimmrecht in der Eigentümerversammlung übertrug. Andererseits

bevollmächtigte sie den Verwalter auch nach Eigentumsübergang, soweit der Erwerber

nicht selbst an der Versammlung teilnimmt. In der Eigentümerversammlung war ein Mit-

eigentümer von mehreren anderen, die nicht persönlich an der Versammlung teilnah-

men, bevollmächtigt worden. Es entstand bei der Verwalterwahl Streit darüber, ob die

nicht anwesenden Eigentümer auf Grund der Einzelvollmacht durch den Miteigentümer

oder auf Grund der Vollmachtsregelung im Kaufvertrag durch den Verwalter vertreten

wurden. Man einigte sich, dass zunächst die persönlich Anwesenden abstimmten, dann

der schriftlich Bevollmächtigte und zuletzt der Verwalter.

PraxishinweisDie Gemeinschaftsordnung sah eine Einzelbevollmächtigung vor. Die generelle Bevoll-

mächtigung des Verwalters in der Kaufurkunde diente allein der Sicherung der Beschluss-

fähigkeit. In diesem Fall geht die Einzelbevollmächtigung der generellen vor.

WEG

Antrag auf Beschlussanfechtung richtig stellenvon RA Norbert Slomian, Heilbronn

Ausführungen zur Fehlerhaftigkeit der Verwalterentlastung ersetzen nicht einen Antrag

auf Ungültigerklärung des Eigentümerbeschlusses über die Jahresabrechnung

(BayObLG 13.3.03, 2Z BR 28/03, n.v.). (Abruf-Nr. 031821)

Sachverhalt/EntscheidungsgründeDie Eigentümerversammlung beschloss unter TOP 4 die Abrechnung, unter TOP 5 die

Entlastung des Verwalters und unter TOP 6 den Wirtschaftsplan. Der Antragsteller bean-

tragte die Ungültigerklärung der Beschlüsse zu den TOP 5 und 6. Er begründete dies hin-

sichtlich der Anfechtung der Verwalterentlastung u.a. damit, dass die Müllgebühren in

der Jahresabrechnung zu hoch angesetzt waren. Hier lag kein Antrag auf Ungültigerklä-

rung des Beschlusses zu TOP 4 vor. Ausführungen zur Fehlerhaftigkeit der Verwalterent-

lastung ersetzen nicht den Antrag auf Ungültigerklärung des Eigentümerbeschlusses über

die Jahresabrechnung. Wichtig: Dem Antragsteller wurden neben den Gerichts- auch die

außergerichtlichen Kosten auferlegt.

PraxishinweisZwar gilt im WEG-Verfahren der Amtsermittlungsgrundsatz. Dieser ersetzt jedoch nicht

den konkreten Antrag. Dem Amtsermittlungsgrundsatz unterliegen nur die Entscheidun-

gen der Eigentümerversammlung, die dem Gericht zur Überprüfung gestellt werden.

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Mietvertrag

Vereinbarungen über die Verjährung im Mietrechtvon Dr. Hans-Herbert Gather, Meerbusch

§ 225 BGB a.F. ließ nur Abreden über eine Erleichterung der Verjährung zu. Das hat sich

mit der Schuldrechtsreform geändert. Mit § 202 BGB n.F. sind nun auch Erschwerungen

möglich (BT-Drucksache 14/6040, 110). Hierdurch sollen sich die unter der Geltung des

alten Rechts unternommenen Versuche, das Verbot der Verjährungserschwerung im

Wege der Stundungs- oder Fälligkeitsabreden zu umgehen, erübrigen (Mansel, NJW 02,

96; Palandt/Heinrichs, BGB, 62. Aufl., § 202 Rn. 1). Der Beitrag erläutert, bei welchen

mietrechtlichen Ansprüchen solche Vereinbarungen Sinn machen und zulässig sind.

Gegenstand der VereinbarungGegenstand einer Vereinbarung über die Verjährung können alle sich aus den §§ 194 ff.

BGB ergebenden Fragen sein. Hierzu zählen vor allem vertragliche Regelungen über den

Verjährungsbeginn, die Verlängerung oder Verkürzung der Verjährungsfrist, die Hemmung,

den Neubeginn oder den Verjährungsverzicht (Palandt/Heinrichs, a.a.O., § 202 Rn. 2). Die

Abrede über die Verjährung bedarf keiner Form (Palandt/Heinrichs, a.a.O., § 202 Rn. 7).

Praxishinweis: Die Mietparteien können sowohl vor der Entstehung des Anspruchs eine

noch nicht laufende als auch nachträglich eine bereits abgelaufene Frist verlängern (BT-

Drucksache 14/6040, 110; Palandt/Heinrichs, a.a.O.). So dürfen Ansprüche auf Zahlung der

Miete und Nebenkosten, die jetzt der Regelfrist von drei Jahren (§ 195 BGB) unterliegen,

vertraglich wieder der alten Frist von vier Jahren unterworfen werden. Ferner können

neue Hemmungsgründe oder weitere Tatbestände des Neubeginns vereinbart werden.

Entsprechendes gilt für die Erweiterung oder Einschränkung von Gründen, die zu einer

Hemmung oder einem Neubeginn führen (Palandt/Heinrichs, a.a.O.).

Vereinbarungen über eine Erleichterung oder Erschwerung der Verjährung eines

Anspruchs erstrecken sich regelmäßig auch auf solche Ansprüche, die mit ihm konkurrie-

ren oder alternativ an dessen Stelle treten (BT-Drucksache, a.a.O., 111). Hierzu zählt der

Anspruch auf Schadenersatz statt Erfüllung der Renovierungspflicht bei Vertragsende.

Grenzen der VereinbarungDie Zulässigkeit von Abreden bezieht sich nicht auf Ansprüche, die Kraft Gesetzes unver-

jährbar sind (Palandt/Heinrichs, a.a.O., § 202 Rn. 5). Sie spielen jedoch im Mietrecht keine

Rolle. Im Übrigen ist zwischen allgemeinen vertraglichen Grenzen und den Besonderhei-

ten bei Formularklauseln zu unterscheiden:

Allgemeine vertragliche Grenzen: Unabhängig davon, ob es sich um eine Individual-

vereinbarung oder eine Formularklausel handelt, darf die Verjährung bei Haftung we-

gen Vorsatzes nach § 202 Abs. 1 BGB nicht im Voraus durch Rechtsgeschäft erleichtert

werden. Dadurch soll ein Umgehen von § 276 Abs. 3 BGB vermieden werden (BT-

Drucksache, a.a.O., 110). Andernfalls würde die Gefahr bestehen, dass eine derart kur-

ze Frist vereinbart würde, die einem Haftungsausschluss nahe kommt. Das Verbot der

Verjährungserleichterung bei Haftung wegen Vorsatzes gilt für alle Schadenersatzan-

sprüche aus Vertrag und unerlaubter Handlung (Palandt/Heinrichs, a.a.O., § 202 Rn. 3).

Ferner enthält § 202 Abs. 2 BGB eine zeitliche Höchstgrenze für die Abrede über eine

Verjährungserschwerung. Demgemäß darf die Verjährung durch Rechtsgeschäft

nicht über eine Frist von 30 Jahren ab dem gesetzlichen Verjährungsbeginn hinaus

erschwert werden.

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Praxishinweis: Eine gegen § 202 BGB verstoßende Abrede ist gemäß § 134 BGB

nichtig. An ihre Stelle tritt die gesetzliche Regelung. Ansonsten bleibt der Vertrag

wirksam (Palandt/Heinrichs, a.a.O., § 202 Rn. 6).

Grenzen bei Formularklauseln: Soweit es sich um formularmäßige Klauseln über die

Verjährung handelt, ist die Inhaltskontrolle nach § 307 BGB zu beachten. Demnach

ist eine Abrede unwirksam, nach der dem Vermieter als Verwender der Klausel für

seine Ansprüche gegen den Mieter eine unangemessen längere Verjährungsfrist ein-

geräumt wird als dem Mieter für seine Ansprüche gegen den Vermieter.

Vereinbarungen über die sechsmonatige VerjährungsfristAußer der Regelfrist von drei Jahren spielt im Mietrecht die sechsmonatige Verjäh-

rungsfrist nach § 548 BGB eine entscheidende Rolle. Bedenken bestehen gegen eine

formularvertragliche Klausel, durch die diese Frist wesentlich verlängert wird (Palandt/

Heinrichs, a.a.O., § 202 Rn. 9).

Zweck des § 548 BGB ist es, eine rasche Auseinandersetzung der Mietparteien bei der

Rückgabe der Mietsache hinsichtlich eventuell bestehender Ansprüche wegen des

Zustands des Mietobjekts zu erreichen. Verstreicht längere Zeit nach der Rückgabe,

wird es um so schwerer, den zu diesem Zeitpunkt bestehenden Zustand zu ermitteln

(Herrlein/Kandelhard, Praxiskommentar Mietrecht, § 548 Rn. 3). Insofern ist § 548 BGB

eine Leitbildfunktion i.S. von § 307 Abs. 2 Nr. 1 BGB beizumessen (Lützenkirchen, MK

02, 101).

Praxishinweis: Hierbei ist zu berücksichtigen, dass anders als nach der bisherigen

Rechtslage (BGH NZM 00, 547; KG NJW-RR 97, 392) auch für den Anspruch des Vermie-

ters auf Schadenersatz statt der Leistung die Verjährungsfrist bereits mit der Rückgabe

der Mietsache und nicht erst, wenn der Anspruch sich in einen Schadenersatzanspruch

umgewandelt hat, zu laufen beginnt (BT-Drucksache 14/4553, 45; Langenberg, WuM 02,

71; Goch, WuM 03, 368). Dem Vermieter ist daher dringend zu raten, kurze Zeit nach

Rückgabe der Mietsache den Mieter unter Fristsetzung spezifiziert aufzufordern, die bei

Vertragsende fälligen Schönheitsreparaturen vorzunehmen.

Formularvertraglich dürfte eine Klausel zulässig sein, nach der die Ersatzansprüche des

Vermieters ein Jahr nach der Rückgabe der Mietsache und die Ansprüche des Mieters

auf Ersatz von Aufwendungen oder Gestattung der Wegnahme einer Einrichtung ein

Jahr nach Beendigung des Mietverhältnisses verjähren (Kandelhard, NZM 02, 929).

Bedenken bestehen jedoch bei einer Verlängerung der Frist auf zwei Jahre (Herrlein/

Kandelhard, a.a.O., 932). Dies dürfte der Zielsetzung des § 548 BGB zuwider laufen.

Letzte Klarheit in dieser Frage kann jedoch nur die höchstrichterliche Rechtsprechung

bringen.

Größere vertragliche Gestaltungsfreiheit haben die Mietparteien bei einer Individual-

abrede, die besser den Bedürfnissen des Einzelfalls angepasst werden kann. Das gilt

vor allem bei der Überlassung eines großen Mietobjekts, wenn etwa Gutachten über

den Zustand der Mietsache – z.B. Bodenkontamination – längere Zeit in Anspruch neh-

men.

Praxishinweis: Generelle Aussagen über die zulässige Verlängerung der Verjährungs-

frist lassen sich mit Rücksicht auf die unterschiedlichen Fallgestaltungen nicht

machen.

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Impressum:

„Mietrecht kompakt“ ISSN 1618-4157

Redaktion: RA Günter Leißing, FA Steuerrecht (Chefredakteur), RA Michael Bach (stellv. Chefredakteur, verantwortlich)

RA Gudrun Möller, RA Christian Stake, FA Arbeitsrecht

Verlag: IWW Institut für Wirtschaftspublizistik Verlag . Steuern . Recht . Wirtschaft GmbH & Co. KG, Bergstraße 18,

59394 Nordkirchen, ein Unternehmen der Vogel Medien Gruppe,

Telefon: 02596/922-0, Telefax: 02596/922-80, E-Mail: [email protected], Internet: www.iww.de

Abonnentenbetreuung: IWW-Abonnentenservice, Postfach 9161, 97091 Würzburg, Telefon 0931/4170-472,

Fax 0931/4170-463, E-Mail: [email protected]

Bankverbindung: DataM-Services GmbH, Postbank Stuttgart, Kto. 211 717 707, BLZ 600 100 70

Bezugsbedingungen: Jahresbezugspreis 138 EUR inklusive Porto, Versand und Umsatzsteuer. Das Abonnement ist

zu jedem Quartalsende kündbar. Zu viel gezahlte Jahresbeträge werden zurückerstattet.

„Mietrecht kompakt“ ist nur zur persönlichen Information des Empfängers und seiner Mitarbeiter bestimmt. Nach-

druck, fotomechanische, elektronische oder sonstige Vervielfältigung, Bearbeitung, Übersetzung, Mikroverfilmung

und Einspeicherung, Verarbeitung bzw. Wiedergabe in Datenbanken oder anderen elektronischen Medien und Sys-

temen ist – auch auszugsweise – nur nach schriftlicher Zustimmung des Verlags erlaubt.

Hinweis: Der Inhalt von „Mietrecht kompakt“ ist nach bestem Wissen und Kenntnisstand erstellt worden. Die Kom-

plexität des Themas und der ständige Wandel der Rechtsmaterie erfordern es, Haftung und Gewähr auszuschließen.

Erscheinungsweise: monatlich; Zitierweise: Beispiele: „Müller, MK 01, 10“ oder „MK 01, 12“

Druck: Schützdruck, Recklinghausen

Bitte beachten Sie auch die Beiträge in den September-Ausgaben der anderen Informations-

dienste des IWW-Instituts, u.a.:

„BRAGO professionell“ 9/03:

BRAGO: Gebühren im PKH-Prüfverfahren

Kostenerstattung: Verdienstausfall und Reisekosten

„Prozessrecht aktiv“ 9/03:

Tatbestandsberichtigung: So stellen Sie den Antrag nach § 320 ZPO richtig

BGH: Anforderungen an die Berufungsbegründung

„Vollstreckung effektiv“ 9/03:

Vollstreckungskosten: Bei Ratenzahlungsvereinbarungen AGB-Recht beachten

Vollstreckungspraxis: Der einstweilige Rechtsschutz im Erinnerungsverfahren

„Verkehrsrecht aktuell“ 9/03:

Neuwagenkauf: Auslaufmodell ist nicht mehr „fabrikneu“ (BGH)

Merkantiler Minderwert: Einwände der Versicherer erfolgreich entkräften (Checklisten)

„Verbraucherrecht kompakt“ 3/03:

Schuldrechtsreform: Die Neuregelung des Widerspruchsrechts bei Verbraucherverträgen

Reiserecht: Monatsfrist zur Anspruchsanmeldung kann bei deliktischen Ansprüchen durch

AGB vorgegeben werden

„Arbeitsrecht aktiv“ 6/03:

Kostenreduzierung: Direktionsrecht, Widerruf von Leistungen und Änderungskündigung

Richtiger Klageantrag: Verfahren zur Sicherung der Weiterbeschäftigung

Leserservice: Die o.g. Checklisten zum merkantilen Minderwert aus „Verkehrsrecht

aktuell“ können Sie kostenlos per Telefax (02596/92280 – kein Faxabruf!) anfordern.

Aktuelle Themen l

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Mietrecht kompaktNotizen