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SOLARENERGIE IN SPORTVEREINEN STROM UND WÄRME AUS DER SONNE WWW.ENERGIEAGENTUR.RLP.DE WWW.LSB-RLP.DE LANDESSPORTBUND RHEINLAND-PFALZ

SOLARENERGIE IN SPORTVEREINEN - Sportbund Rheinland · 2015-03-19 · Bei Solarenergie ist dies off ensicht-lich, aber auch Wind- und Wasserkraft, Biomasse und Meeresströmungen gäbe

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SOLARENERGIEIN SPORTVEREINEN

STROM UND WÄRME AUS DER SONNE

WWW.ENERGIEAGENTUR.RLP.DE

WWW.LSB-RLP.DE

LANDESSPORTBUNDRHEINLAND-PFALZ

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Vorwort 4

1 Die Sonne als kostenloser Energiespender 6

2 Photovoltaik-Anlagen: Aus Sonnenlicht nachhaltig Strom gewinnen 7

Eine sonnige Zukunft in Rheinland-Pfalz 7

Planung und Installation 7

Strom auch in abgelegenen Gebieten durch Photovoltaik-Anlagen möglich 7

Aufbau einer Photovoltaik-Anlage 8

Damit kann man rechnen – der zu erwartende Ertrag einer Photovoltaik-Anlage 9

Kristalline Module oder Dünnschichtmodule: Entscheidungskriterien beim Modulkauf 10

Montagemöglichkeiten 11

Baugenehmigung für Photovoltaik-Anlagen 12

Netzanschluss 13

Vermögenswerte sichern 13

Wartung und Betrieb 15

Wirtschaftlichkeit einer Photovoltaik-Anlage 15

Rendite 15

Betriebskosten 15

Sicher ist sicher 15

Garantierte Leistung 15

Wirtschaftlichkeitsanalyse einer Photovoltaik-Anlage 16

Vereine und Steuerrecht 18

Gemeinnützigkeit 18

Körperschaft- und Gewerbesteuer 18

Umsatzsteuer 19

Alternativen zur eigenen Solaranlage 20

Dachfl ächenbörse 20

Bürgersolaranlagen 20

Energiegenossenschaften 21

Solarfonds 21

INHALT

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3 Solarthermie – Sonnenstrahlen für eine umweltfreundliche Wärmeversorgung 23

Die Solarthermie-Anlage als Alternative zu teurem Heizöl 23

Planung und Installation 24

Kollektortypen 24

Aufbau einer Solarthermie-Anlage 26

Nutzung der Wärme für Heizung und Warmwasser 27

Brauchwassererwärmung 27

Trinkwassererwärmung 27

Heizungsunterstützung 27

Zusatzheizung 27

Der Weg zur Solarthermie-Anlage 28

Erste Schritte 28

Planung und Simulation 28

Wirtschaftlichkeit 29

Flächenbedarf und Dimensionierung 29

4 Das Dach 30

Das Dach – der Sonne am nächsten 30

Größenordnungen 30

Immer der Sonne entgegen 30

Blitzschutz 30

Licht und Schatten 31

Anforderungen an das Dach 31

5 Beratung 32

6 Förderung und Finanzierung 33

Energieagentur Rheinland-Pfalz 33

Solarinitiative Rheinland-Pfalz 2015 33

Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW-Förderbank) 33

Landessportbund Rheinland-Pfalz 34

Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) 35

Impressum 38

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Die Umsetzung der Energiewende gelingt nur

gemeinsam mit den Bürgerinnen und Bürgern in

Rheinland-Pfalz. Die vielfältigen Aktivitäten im Land

rund um Energiesparen, die Steigerung der Ener-

gieeffi zienz und den Ausbau erneuerbarer Energien

belegen, dass die Chancen und das Potenzial der

Energiewende erkannt und genutzt werden. Ob in

ihrem Unternehmen, in der Gemeinde, zuhause oder

in der Freizeit – immer braucht es dazu Menschen,

die die Zukunft in ihrem unmittelbaren Umfeld

mitgestalten wollen. Zu diesem Umfeld zählt für viele

auch ihr Sportverein.

Deshalb freue ich mich besonders über den Vorstoß

des Landessportbundes Rheinland-Pfalz, gemeinsam

mit dem Institut für angewandtes Stoff strommanage-

ment (IfaS) und der Energieagentur Rheinland-Pfalz,

Sportvereinen die vielfältigen Möglichkeiten aufzuzei-

gen, Wirtschaftlichkeit mit Klima- und Umweltschutz

zu verbinden. Denn mit der Energie der Sonne lassen

sich nicht nur Wärme und Strom auf klimaschonende

Art gewinnen. Ihr Einsatz bietet auch die Chance, un-

abhängiger von steigenden Energiepreisen zu werden

und sogar zusätzliche Einkünfte für die Vereinskasse

zu erwirtschaften. Gerade in Rheinland-Pfalz, das mit

hohen Solarstrahlungswerten gute Voraussetzungen

zur Nutzung von Photovoltaik und Solarthermie

bietet, lassen sich so auch Sportvereine fi t für die

Energiewende machen.

Die vorliegende Broschüre informiert Sie über Funkti-

onsweisen sowie technische und bauliche Vorausset-

zungen von Photovoltaik- und Solarthermie-Anlagen,

gibt Hinweise zur Berechnung der Wirtschaftlichkeit,

erläutert Finanzierungsmodelle und nennt wichtige

Ansprechpartner und Fördermöglichkeiten. Der

Landessportbund Rheinland-Pfalz und die Energie-

agentur Rheinland-Pfalz mit ihren kompetenten

Fachleuten und umfassenden Informationsangeboten

unterstützen Sie gerne bei der Umsetzung Ihrer Pläne.

Ich wünsche Ihnen viel Erfolg und Energie für Ihre

Vorhaben in Ihrem Sportverein

Eveline Lemke

Staatsministerin für

Wirtschaft, Klimaschutz, Energie und Landesplanung

VORWORT

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Solarenergienutzung gewinnt wachsende Bedeutung

im Sportstättenbau. Im Hinblick auf die Nachhaltig-

keit der Sportstätten, einem wichtigen Segment der

Sportentwicklungsplanung, verknüpft sie ökologische

und ökonomische Aspekte. Mit Photovoltaik-Anlagen,

die auf die Bedürfnisse des Sportvereins optimiert

sind, lassen sich auch heute noch Gewinne erwirt-

schaften. Solarthermie spart Heizkosten. Gerade

auch für kleinere Sportvereine ist die Installation

einer Photovoltaik- oder Solarthermie-Anlage deshalb

eine reelle Chance und kann sehr attraktiv sein.

Andererseits dienen Solaranlagen nicht nur der Redu-

zierung von Betriebskosten, sondern sie leisten auch

einen bedeutenden Beitrag zum Klimaschutz.

Diese Entwicklung hatte der Landessportbund

zuerst mit dem Umwelt-, dann zusammen mit dem

Ministerium für Wirtschaft, Klimaschutz, Energie und

Landesplanung im Blick, als den Sportvereinen mit

eigenen Anlagen seit 2010 die Möglichkeit gegeben

wurde, einen „Solar-Check“ und „Öko-Check“ kosten-

los zu erhalten. Viele Vereine haben in den vergange-

nen Jahren diese Angebote zur Prüfung der Möglich-

keiten der Solarenergienutzung vor einer Bau- und

Sanierungsmaßnahme in Anspruch genommen und

die Ergebnisse in ihren Bauplanungen berücksichtigt.

Vor dem Hintergrund der aktuellen Förderung der

Solarenergienutzung ist es zusätzlich erforderlich,

entsprechendes Informationsmaterial vorzuhalten.

Deshalb liegt Ihnen nun diese Broschüre vor, die sich

speziell an Sportvereine mit eigenen Anlagen richtet

und Tipps und Übersicht zu den wichtigsten Aspek-

ten der Photovoltaik und Solarthermie gibt. Funk-

tions- und Wirkungsweisen, Installation und Betrieb

von Solaranlagen werden erläutert, Rechenbeispiele

belegen deren Wirtschaftlichkeit.

Das Ministerium für Wirtschaft, Klimaschutz, Ener-

gie und Landesplanung sowie die Energieagentur

Rheinland-Pfalz unterstützen als Kooperationspartner

des Landessportbundes den Öko- und Solar-Check

sowie die Bereitstellung der Solarbroschüre ganz

wesentlich. Dafür möchte ich, stellvertretend für den

gesamten Sport in Rheinland-Pfalz, meinen herzli-

chen Dank aussprechen.

Karin Augustin

Präsidentin des

Landessportbundes Rheinland-Pfalz

Karin Augustin

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Solare Energie ist die wichtigste Grundlage für das

Leben auf unserem Planeten. Pfl anzen benötigen

Sonnenlicht für die Photosynthese und somit für ihr

Wachstum, viele Tiere nutzen die Sonnenstrahlen,

um sich aufzuwärmen. Solare Energie ist Ausgangs-

punkt nahezu sämtlicher Nahrungsketten und war

Basis für die Bildung der heute dominierenden

Energieträger Kohle, Öl und Erdgas. Die Energie

aus der Sonne ist auch Motor für viele regenerative

Energiekreisläufe. Bei Solarenergie ist dies off ensicht-

lich, aber auch Wind- und Wasserkraft, Biomasse und

Meeresströmungen gäbe es ohne Sonneneinstrah-

lung nicht.

Die in einem Jahr auf der Erdoberfl äche auftreff ende

Sonnenenergie entspricht ca. dem 7.500-fachen des

jährlichen Weltprimärenergieverbrauchs. Dieses rie-

sige Potenzial an solarer Energie kann zur Erzeugung

von elektrischem Strom mit Hilfe von Photovoltaik-

Anlagen oder zur Wärmebereitstellung mit Solar-

kollektoren genutzt werden. Durch die Nutzung der

solaren Energie werden die Freisetzung von Fein-

staub (Rußpartikeln) und klimaschädlichen Treib-

hausgasen (CO2, CH4) vermieden. Aus ökonomischer

Sicht stellt die Strom- bzw. Wärmegenerierung aus

solarer Energie eine echte Alternative dar, um sich

von den stetig steigenden Energiekosten unabhän-

giger zu machen.

Diese Broschüre zeigt, welche Möglichkeiten Sport-

vereine in Rheinland-Pfalz nutzen können, ihre

Vereinsheime nachhaltig mit Sonnenenergie zu ver-

sorgen, welches wirtschaftliche Potenzial sich daraus

ergibt und an wen sie sich für Informationen und

Beratung wenden können.

1 DIE SONNE ALS KOSTENLOSER ENERGIESPENDER

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EINE SONNIGE ZUKUNFT IN RHEINLAND-PFALZ

Bereits im Jahr 2010 hat die Landesregierung durch

die Gründung der Solarinitiative Rheinland-Pfalz 2015

das Ziel verfolgt, den Strombedarf im Land bis 2015

zu 20 % aus Solarstrom zu decken (siehe Abschnitt

Förderung und Finanzierung). Im Jahr 2020 sollen

jährlich mindestens 2 TWh (2.000.000.000 kWh)

Strom mit Hilfe von Photovoltaik-Anlagen (PV-Anla-

gen) generiert werden.

PV-Anlagen liefern einen Beitrag zur nachhaltigen

Stromversorgung, größere Unabhängigkeit von teu-

ren Energierohstoff en und sind Baustein für den Kli-

maschutz . Außerdem lassen sich durch den Betrieb

einer PV-Anlage Stromkosten einsparen und Geld

verdienen. Eine gesetzlich garantierte Einspeisever-

gütung für jede Kilowattstunde Strom aus PV-Anla-

gen und eine ebenfalls gesetzlich geregelte Abnahme-

verpfl ichtung durch die Netzbetreiber bilden eine

solide Kalkulationsgrundlage für die Investition.

PLANUNG UND INSTALLATION

Strom auch in abgelegenen Gebieten durch Photovoltaik-Anlagen möglich

PV-Anlagen können auf zwei verschiedene Arten be-

trieben werden – als netzgekoppelte (On-Grid-Anla-

gen) oder als Inselanlagen (Off -Grid-Anlagen). In den

meisten Fällen sind PV-Anlagen mit dem Stromnetz

verbunden, und der Solarstrom wird ins Netz einge-

speist. Diese netzgekoppelten Anlagen fi ndet man

als Auf-Dach-Anlagen auf Einfamilienhäusern und

Industriehallen, als große Freifl ächenanlagen oder

auf Konversionsfl ächen. Die Solaranlage arbeitet wie

ein kleines Kraftwerk. Der von ihr produzierte Strom

wird zu gesetzlich garantierten Einspeisetarifen vom

Netzbetreiber abgenommen. Für den Photovoltaik-

Anlagen-Betreiber bedeutet das fi nanzielle Sicherheit

und eine planbare Kalkulationsgrundlage. Fernab je-

der Netzanbindung, aufgrund fehlender Infrastruktur,

kann photovoltaisch erzeugter Strom auch für den

Betrieb von Skihütten oder beim Camping herange-

zogen werden. Solarmodule, ein Laderegler und ein

Akkumulator bilden ein Inselnetz, das tagsüber mit

solarem Strom versorgt wird. Überschüssiger Strom

dient zum Aufl aden des

Akkumulators, der nachts

beispielsweise den Betrieb

einer Beleuchtung erlaubt

oder einen Kühlschrank

versorgt.

Einen Mittelweg stellt die

– in der Regel teilweise –

Deckung des Eigenbedarfs

aus netzgekoppelten

PV-Anlagen dar. Wird

beispielsweise im Sommer

regelmäßig die Küche im

Vereinsheim betrieben,

kann ein durchaus nennens-

werter Teil des Solarstroms

direkt vor Ort genutzt

werden. Da der durch die

PV-Anlage generierte Strom

bereits heute billiger als der

Strombezug vom Netzbe-

treiber ist, spart der Verein

bei der Stromeigennutzung

bares Geld. Durch die 2014

eingeführte anteilige EEG-

Umlage für selbstgenutzten

PV-Strom bei Anlagen über

10 kWp reduziert sich die

Höhe der Einsparung um

ca. 2 ct/kWh.

KWH

=

SOLARMODULGLEICHSTROM

NETZEINSPEISUNG

WECHSELSTROM

WECHSELRICHTER

EINSPEISEZÄHLER

ÖFFENTLICHESSTROMNETZ

2 PHOTOVOLTAIK-ANLAGEN: AUS SONNENLICHT NACHHALTIG STROM GEWINNEN

DECKUNG DES EIGENBEDARFS

KWH KWH

KWH=

SOLARMODUL

EINSPEISE-ZÄHLER

ÖFFENTLICHES STROMNETZ

STROMBEZUGS-ZÄHLERWECHSELRICHTER

SOLARZÄHLER

HAUSNETZ

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Aufbau einer Photovoltaik-Anlage

Solarmodule bilden das Kernstück einer Photovoltaik-

Anlage und sind in Strings zu einem Solargenerator

auf dem Dach zusammengeschaltet. Ein Solarmodul

besteht aus mehreren Solarzellen. Die Generierung

des Stroms fi ndet in diesen Zellen statt. Sie wandeln

mithilfe des photoelektrischen Eff ekts das einfallen-

de Sonnenlicht in elektrischen Gleichstrom. Bevor

dieser Strom in das öff entliche Stromnetz einge-

speist werden kann oder vor Ort genutzt wird, ist

er in Wechselstrom umzuwandeln. Dies geschieht

mithilfe eines Wechselrichters. Der Wechselrichter

ist das Herzstück der PV-Anlage, er nimmt neben

der Umwandlung auch eine Kontroll-

funktion wahr. Er regelt den Strom

und die Spannung der Anlage, sodass diese in einem

optimalen Leistungsbereich betrieben werden kann.

Der Wechselrichter kann Betriebsdaten der Anlage

erfassen und über mehrere Wochen speichern. Bei

Abweichungen aus dem Normbereich werden Fehler-

meldungen registriert und ausgegeben. Der Einspei-

sezähler registriert die Menge des in das öff entliche

Stromnetz eingespeisten Solarstroms. Anhand dieser

Daten wird die Vergütung berechnet. Außerdem wer-

den Traggestelle zur Montage der Solarmodule und

Verkabelung benötigt.

GENERATORANSCHLUSSKASTEN

STROMZÄHLERNETZANSCHLUSS

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Damit kann man rechnen – der zu erwartende Ertrag einer Photovoltaik-Anlage

Die Leistung einer PV-Anlage wird allgemein als

Spitzen leistung in Kilowatt peak (kWp) angegeben

und ist von verschiedenen Faktoren abhängig.

Den größten Einfl uss auf den Ertrag hat die Sonnen-

einstrahlung, da mit einer PV-Anlage solare Strah-

lung in elektrische Energie umgewandelt wird. Die

Sonneneinstrahlung ist jahreszeit-, tageszeit- und

wetterabhängig. Im süddeutschen Raum ist im Mittel

mit einer jährlichen Sonneneinstrahldauer von 1.000

bis 1.300 Stunden zu rechnen. In Rheinland-Pfalz ist

pro Jahr mit einem elektrischen Ertrag von 850 bis

1.050 kWh/ kWp installierter Photovoltaik-Leistung bei

optimaler Ausrichtung (Neigungswinkel 30 bis 40°,

Ausrichtung nach Süden) zu rechnen. Abweichun-

gen von der Ausrichtung nach Süden bei gleichem

Neigungswinkel können Verluste in der Stromproduk-

tion von 5 % (Ausrichtung Südost oder Südwest) bis

25 % (Ausrichtung Ost oder West) verursachen. Eine

Verschattung der PV-Anlage sollte vermieden werden,

da diese zu erheblichen Verlusten in der Stromgewin-

nung führen kann. Die Ursachen von Verschattungen

können vielfältig sein, hervorgerufen durch Vegeta-

tion (Bäume, Sträucher, Bepfl anzungen), Nachbar-

gebäude oder die Dachgeometrie (Dachgauben,

-durchstöße, -aufbauten). Selbst kleine Schattenwürfe

von Blitzableitern, Satellitenschüsseln oder Anten-

nen können einen erheblichen Einfl uss auf die zu

erwartenden Stromerträge der PV-Anlage besitzen.

Es ist zu beachten, dass Verschattungen jahres- und

tageszeitabhängig sind. Für die Wirtschaftlichkeit

der Photovoltaik-Anlage ist es von Vorteil, wenn eine

Verschattungsfreiheit der kompletten Anlage über das

ganze Jahr gewährleistet ist. Auf teilweise verschat-

tete Module sollte möglichst verzichtet werden. Es

ist ratsam, von einem Fachmann (Solarteur) eine

Verschattungsanalyse des Daches durchführen zu

lassen, um die optimale Größe der PV-Anlage planen

zu können.

SOLARDACH

WECHSELRICHTER

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Kristalline Module oder Dünnschicht-module – Entscheidungskriterien beim Modulkauf

Photovoltaik-Module können in zwei Technologie-

gruppen unterteilt werden, kristalline Silicium-

Module und Dünnschichtmodule. Solarmodule aus

kristallinem Silicium (mono-, polykristallin) domi-

nieren mit einem Marktanteil von 85 bis 90 %. Der

Wirkungsgrad solcher Module liegt bei 18 bis 20 %

(monokristallin) bzw. 16 bis 18 % (polykristallin). Bei

der Installation von kristallinen Modulen ist auf eine

gute Hinterlüftung bzw. „Kühlung“ der Module zu

achten, da der Wirkungsgrad mit steigender Tempe-

ratur abnimmt.

Kristalline Module weisen über ihre Lebenszeit von 25

bis 30 Jahren einen nahezu linearen Leistungsverlust

von ca. 20 % auf, d. h. nach 25 Jahren ist immer noch

mit einer Modulleistung von 80 % zu rechnen. Herstel-

ler bieten Leistungsgarantien bis zu 30 Jahren Betriebs-

dauer. Die gegenüber Dünnschichtmodulen höheren

Kosten werden durch einen höheren Wirkungsgrad

ausgeglichen. Kristalline Module kommen vorzugs-

weise dann zum Einsatz, wenn bei einer begrenzten

Dachfl äche mit optimaler Ausrichtung der maximale

Ertrag erzielt werden soll. Dünnschichtmodule (CdTe,

CIGS, u. a.) haben gegenüber kristallinen Modulen

den Vorteil, dass sie selbst bei mäßiger Bewölkung

und diff usem Licht verhältnismäßig viel Strom liefern.

Auch bei hohen Außentemperaturen und einer weniger

optimalen Dachausrichtung (nach Osten oder Westen)

bieten sich Dünnschichtmodule an.

Ebenso unterschiedlich wie die verschiedenen

Dünnschicht-Technologien sind deren Anwendungs-

möglichkeiten: Sie reichen von fl exiblen Dachfolien

für Hallendächer bis hin zu Modulen für eine

Gebäudeintegration. Ein weiterer Unterschied: Der

Wirkungsgrad der meisten Dünnschichtmodule ist

geringer als der von Solarmodulen aus kristallinen

Silicium – für die gleiche Anlagenleistung wird eine

größere Fläche benötigt. Dünnschichtmodule weisen

ebenfalls eine Lebensdauer von 25 bis 30 Jahren auf.

Zu Beginn der Nutzung kann es je nach Technologie

zu einer deutlichen Leistungsminderung kommen,

diese kann bis zu 25 % im ersten Betriebsjahr er-

reichen. Übliche Entscheidungskriterien beim Mo-

dulkauf sind der Standort (Ausrichtung der Mo dule,

vorhandene Fläche), die Qualität und Zuver lässigkeit

der gekauften Produkte, das Aussehen und letztend-

lich das Preis-Leistungsverhältnis.

Solarzellen: monokristallin (links),

CIGS-Zellen (Mitte), polykristallin

(rechts); Quelle: Q-Cells © 2011

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Montagemöglichkeiten

Eine Photovoltaik-Anlage kann auf jeder geeigneten

Fläche des Vereinsgebäudes oder der Sporthalle

installiert werden, sei es auf einem Satteldach, auf ei-

nem Flachdach oder an der Fassade. Die verbreitetste

Montageart für PV-Anlagen ist die Auf-Dach-Mon-

tage. Mit Hilfe von Dachankern wird ein Montage-

system, bestehend aus mehreren Montageschienen

befestigt. Die Module werden mit dem Montage-

system verschraubt. Aufgrund der aufgeständerten

Befestigung der Module sind diese gut hinterlüftet.

Bei neu einzudeckenden Dächern bietet sich eine

In-Dach-Montage von Photovoltaik-Modulen an. Die

Module werden bei dieser Montageart in die Dach-

haut integriert. Sie bilden mit der Dacheindeckung

eine Ebene, dadurch kann Material für die Dachein-

deckung eingespart werden. Diese optisch anspre-

chende Montageform ist allerdings meist teurer als

die Auf-Dach-Montage.

Auf fl achen Hallendächern können Photovoltaik-

Module mit Hilfe von Aufständerung in einer zur

Sonne optimalen Ausrichtung positioniert werden.

Die Montage ist einfach und preisgünstig, es muss

allerdings darauf geachtet werden, dass die hinter-

einander stehenden Modulreihen ausreichend

Abstand haben, um eine Verschattung zu vermeiden.

Zur besseren Nutzung der Dachfl äche sollte auch

eine Ost-West-Ausrichtung der PV-Module geprüft

werden. Dies bietet darüber hinaus Vorteile bei der

Eigenstromnutzung. Die Module werden durch Be-

schwerungen am Ort fi xiert, sodass die Dachhaut bei

der Montage nicht verletzt wird.

Eine ansprechende architektonische Möglichkeit,

Photovoltaik-Module an der Gebäudehülle zu montie-

ren, ist die Fassaden integration. Die Stromausbeute

ist bei fassadenintegrierten Modulen allerdings nied-

riger als bei Auf-Dach-Anlagen. Ein weiterer Nachteil:

Fassaden integrationen sind meist teurer.

Solarfassade am Umwelt-Campus

Birkenfeld (links), Auf-Dach-Montage

(rechts); Quelle: IfaS

In-Dach-Montage; Quelle: IfaS

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Baugenehmigung für Photovoltaik-Anlagen

Eine Baugenehmigung ist gemäß §62 Abs.1 Nr. 2d der

rheinland-pfälzischen Landesbauordnung für Solar-

anlagen auf und an Gebäuden nicht erforderlich. Dies

gilt jedoch nicht, wenn die Anlage auf oder an Kultur-

denkmälern oder in der Nähe von Natur- oder Kul-

turdenkmälern errichtet werden soll. Darüber hinaus

gelten die üblichen baurechtlichen Bestimmungen

(Brandschutzanforderungen, Standsicherheit etc.).

Im Zweifel helfen die örtlichen Bauämter weiter. Das

Errichten von Solaranlagen auf denkmalgeschützten

Gebäuden ist genehmigungspfl ichtig. Das heißt:

Bei der zuständigen Bauverwaltung ist ein Plan mit

einer Beschreibung des Vorhabens einzureichen. Ein

Fachbetrieb hilft dabei. Grundsätzlich gilt: Je anspre-

chender die Solaranlage in das Gebäude integriert

wird, umso höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass das

Vorhaben genehmigt wird.

AUF EINEN BLICK

Für Solaranlagen geeignete Dachfl ächen sind

wertvoll! Bereits zu Beginn der Planung sollte

daher die Frage geklärt werden, welche Teilfl ä-

chen für Photovoltaik-Module zur Stromerzeu-

gung und welche Teilfl ächen für Solarkollek-

toren zur solarthermischen Wärmeerzeugung

genutzt werden sollen.

Einen ersten Anhaltspunkt liefert die Forde-

rung nach möglichst kurzer Leitungslänge der

Warmwasserrohre zu den Kollektoren. Weitere

Kriterien ergeben sich aus den jeweiligen

Wirtschaftlichkeitsbetrachtungen: Solarkollek-

tor-Anlagen helfen die Öl- oder Gasrechnung

zu reduzieren, während PV-Anlagen, über die

Reduzierung der Stromrechnung hinaus, auch

einen direkten Beitrag zur Vereinskasse liefern.

Wie groß die Beträge im Einzelnen sind, ergibt

sich jeweils aus einer konkreten Planung. Es

ist zweckmäßig, mit der Planung der fl ächen-

mäßig kleineren Solarthermie-Anlage zu begin-

nen (siehe Seite 28).

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Netzanschluss

Bei Anlagen mit einer Leistung von bis zu 30 kWp (je

nach Modultyp ca. 200 – 400 m2) gilt der Haus-

anschluss als Verknüpfungspunkt zum Netz. Der

Wechselrichter sollte möglichst in der Nähe des

Zählerschranks installiert werden. Dabei ist auf eine

ausreichende Belüftung des Wechselrichters zu

achten, weil im Betrieb mit einer Erwärmung und bei

steigender Betriebstemperatur mit einem sinkenden

Wirkungsgrad des Wechselrichters zu rechnen ist.

Die Anschlüsse von Wechselrichter und Einspeise-

zähler an den Netzeinspeisepunkt sind durch einen

Fachbetrieb auszuführen.

Vermögenswerte sichern

Durch den hohen Wert sind Solarmodule und

Wechselrichter von Diebstählen betroff en. Beson-

ders gefährdet sind Anlagen außerhalb besiedelter

Gebiete und auf schlecht einsehbaren Gebäuden

und Flächen. Schutzmaßnahmen reichen von

mechanisch codierten Schrauben mit besonderen

Kopff ormen (Innen sechskant, Torx) bis zu stabilen

Zufahrts barrieren, die den Abtransport erschweren.

Es empfi ehlt sich, das Diebstahlrisiko auch beim

Versicherungsschutz zu berücksichtigen.

AUF EINEN BLICK

Nutzungsart Stromerzeugung

Installationsdauer 2 – 5 Tage für eine 5 kWp-Anlage

Kosten ca. 1.400 – 1.600 €/kWp

(zuzüglich Mehrwertsteuer)

Einspeisevergütung 12,59 ct/kWh für Dachanlagen bis 10 kWp bei

Inbetriebnahme im Dezember 2014.

Benötigte Dachfl äche 6 – 10 m2/kWp (kristalline Module),

12 – 20 m2/kWp (Dünnschicht-Module)

Amortisation 12 – 17 Jahre (u. a. abhängig vom Eigenstrom-

verbrauch und der verwendeten Technologie)

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PLANUNGSSCHRITTE FÜR EINE PHOTOVOLTAIK-ANLAGE

Auswahl geeigneter Dachfl ächen

Festlegen der Anlagenleistung

Festlegen der Deckung des Eigenbedarfs (Speicher)

Angebote einholen

Anmeldung beim Netzbetreiber

Auswahl des Betreibermodells

Finanzierungskonzept, Gespräch mit Steuerberater

Auftragsvergabe, Lieferung und Installation

Anmeldung bei Bundesnetzagentur

Abnahme und Inbetriebnahme

Optional: Abschluss eines Einspeisevertrags

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WARTUNG UND BETRIEB

Wartungsarbeiten beschränken sich im Wesentlichen

auf die Kontrolle der Betriebsbereitschaft der Anlage,

um eventuell auftretende Störungen kurzfristig behe-

ben zu können. Aus diesem Grund sollte ein leichter

Zugang zum Wechselrichter und zum Einspeisezäh-

ler möglich sein. Bei größeren Anlagen ab 15 kWp

empfi ehlt sich der Einsatz einer automatischen

Fernüberwachung.

WIRTSCHAFTLICHKEIT EINER PHOTOVOLTAIK-ANLAGE

Rendite

Die spezifi schen Investitionskosten für schlüsselfer-

tige Solarstromanlagen der Größenordnung 5 kWp

liegen Ende 2014 bei 1.400 – 1.600 €/kWp (zuzüglich

Mehrwertsteuer). Etwa 60 – 70 % der Kosten entfallen

auf Module und Wechselrichter, der Rest auf Mon-

tage, Anschluss und Unterkonstruktion (Kabel und

Traggestell). Für größere Anlagen ist mit niedrigeren

Investitionskosten zu rechnen – allerdings sinkt

ab 10 kWp Anlagenleistung auch stufenweise die Ein-

speisevergütung. Mit dem Solarrechner der Stiftung

Warentest können Kosten, Nutzen und Rendite einer

PV-Anlage ermittelt werden.

www.test.de/Solarstrom-Vergleichsrechner-Rendite-

mit- Sonne-1391893-0

Betriebskosten

Die Betriebskosten von PV-Anlagen sind erfreulich

niedrig. In der Regel werden die Module durch den

Regen gereinigt, so beschränkt sich die Wartung

meist auf Kontrolltätigkeiten. Für den eventuellen

Ersatz defekter Teile sollte eine Rücklage gebildet

werden. Dies betriff t insbesondere den Austausch

oder die Reparatur des Wechselrichters, sofern

keine Garantie mehr besteht, da noch nicht bei allen

Modellen mit einer Betriebsdauer von 20 Jahren zu

rechnen ist.

Sicher ist sicher

Da die PV-Anlage einen nennenswerten Vermögens-

wert darstellt, sollte sie schon während der Bauphase

versichert werden. Dazu zählen eine Sachversiche-

rung für Eigentumsschäden und eine Haftpfl icht-

versicherung für Fremdschäden. Während der

Betriebsphase ist eine Ausfallversicherung Pfl icht.

Garantierte Leistung

Bei Solarmodulen ist bei zunehmender Betriebs dauer

mit rückläufi gen Erträgen zu rechnen. Die Herstel-

ler sichern eine Leistungsgarantie meist über einen

Zeitraum von bis zu 25 Jahren, vereinzelt auch über

30  Jahre zu. Zusammen mit der gesetzlich festgelegten

und über 20 Jahre festen Einspeisevergütung ergeben

sich somit planbare Einnahmen. Die tatsächliche Le-

bensdauer der Anlage beträgt 25 – 30 oder mehr Jahre.

DAS ERNEUERBARE ENERGIEN GESETZ (EEG) IN KÜRZE

Netzanschluss und

Stromabnahme

Die Elektrizitätsnetzbetreiber

sind verpfl ichtet, jede Photo-

voltaik-Anlage an das Strom-

netz anzuschließen und den

Strom abzunehmen.

Garantierte Vergütung

Der Einspeisetarif ist gesetzlich

geregelt und wird für 20 Jahre

garantiert. Bei einer Inbetrieb-

nahme im Dezember 2014

werden 12,59 ct/kWh vergütet

(Dachanlage, Leistung bis

10 kWp). Voraussetzung für den

Anspruch auf den gesetzlichen

Einspeisetarif ist die Anmeldung

der PV-Anlage bei der Bundes-

netzagentur.

Das Meldeportal ist unter:

https://app.bundesnetzagentur.

de/pv-meldeportal/ zu fi nden.

Der Abschluss eines Strom-

einspeisevertrags mit dem

jeweiligen Netzbetreiber ist

nicht zwingend erforderlich.

Eigenbedarf

Strom aus PV-Anlagen ist inzwi-

schen signifi kant günstiger als

der Strombezug vom Netz-

betreiber. Die Gegenüberstel-

lung von Einspeise vergütung

(12,59 ct/kWh zuzüglich

Mehrwertsteuer) und durch-

schnittlichen Kosten für den

Strombezug in 2014 in Höhe

von 29 – 30 ct/kWh spricht

für sich. Für Anlagen größer

10 kWp verringert auch eine

anteilige EEG-Umlage auf die

Eigenstromnutzung in Höhe

von ca. 2 ct/kWh die Einspa-

rung nur geringfügig.

INTERVALL ZU PRÜFEN WARTUNGSTÄTIGKEIT

täglich Wechselrichter in Betrieb oder Fehlermeldung

monatlich Ertragskontrolle regelmässige Erfassung der Zählerstände Generatorfl äche auf Verschmutzung prüfen und evtl. reinigen

halbjährlich Generatoranschlusskasten auf eingedrungene Insekten und Feuchtigkeit prüfen soweit möglich Sicherung prüfen Überspannungsableiter nach Gewitter Sichtfenster prüfen Kabel auf Schmorstellen, Isolationsbruch, Kabelfraß durch Tiere und sonstige Schäden achten Verbindungsstellen kontrollieren

Module55%

6%

14%

7%

8%

Anschluss

Montage

Wechselrichter

Kabel,Traggestell

AUFTEILUNG DER INVESTITIONSKOSTEN

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Bei der hier beispielhaft vorgestellten PV-Anlage ergibt sich über die gesam-

te Laufzeit, abzüglich aller Kosten und Zinsen, ein Rückfl uss nach Steuern in

Höhe von etwa 6.000 EUR. Dies entspricht einer Rendite von 7,5 % p. a..

Wirtschaftlichkeitsanalyse einer Photovoltaik-Anlage

Bei der Planung der Anlage ist eine Verschattung

durch Dächer, Antennen, Satellitenschüsseln und

Schornsteine und die umliegende Vegetation zu

berücksichtigen. In folgendem Beispiel ist nur mit

geringen Ertragseinbußen zu rechnen – andernfalls

wäre beispielsweise ein Verzicht auf die zeitweilig

verschatteten Module in Erwägung zu ziehen.

Eine moderne Planungssoftware unterstützt nicht

nur die Planung und Simulation, sondern liefert

auch Wirtschaftlichkeitsbetrachtungen, bei denen

eine Fremdfi nanzierung über Kredite berücksichtigt

werden kann.

Die im Folgenden für die Anlagenplanung vorgestellte

Simulation kann nur eine Vorlage für eine stand-

ortspezifi sche Berechnung darstellen. Für jede Anlage

und jeden Standort ist eine individuelle Planung und

Wirtschaftlichkeitsprognose durchzuführen.

Neben den technischen Eckdaten sind auch fi nan-

zielle Aspekte bei der Anlagenplanung zu prüfen.

Für die Beschaff ung der Anlage wird Eigenkapital

und/oder eine Finanzierung mit Fremdkapital

benötigt. Auch Betriebskosten (Versicherung, War-

tung) und das Bilden von Rückstellungen sind zu

berücksichtigen. Demgegenüber stehen die Einnah-

men aus der Stromeinspeisung und Einsparung aus

vermiedenem Netzbezug.

Simulation für eine

Photovoltaik-Anlage am

Standort Kaiserslautern;

Daten nach PV-SOL,

Valentin Energie Software

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Wirtschaftlichkeitsbetrachtung bei Fremdfi nanzierung; Daten nach PV-Kalk, RWC Software

Bei der hier beispielhaft vorgestellten PV-Anlage ergibt sich über die gesamte Laufzeit, abzüglich aller Kosten und

Zinsen, ein Überschuss nach Steuern in Höhe von etwa 7.183 €. Dies entspricht einer Rendite von 7,8 % p. a.

Standort: Kaiserslautern Klimadatensatz: Kaiserslautern (1981 – 2010)PV-Leistung 7 kWp

PV-Generatorfl äche 47 m2

PV-Generatorenergie (AC-Netz) 6.895 kWh/aEigenverbrauch (20 %) 1.380 kWh/aNetzeinspeisung (80 %) 5.515 kWh/aErtragsminderung durch Abschattung 0,2 %

Anlagennutzungsgrad 84 %Spez. Jahresbetrag 985 kWh/kWp

Vermiedene CO2-Emission 4.120 kg/a

Die Ergebnisse sind durch eine mathematische

Modellrechnung ermittelt worden. Die tatsächlichen

Erträge der Photovoltaikanlage können aufgrund der

Schwankungen des Wetters, der Wirkungsgrade von

Modulen und Wechselrichter und anderen Faktoren

abweichen. Das obige Anlagenschema ersetzt nicht die

fachtechnische Planung der Photovoltaikanlage.

BETREIBER DER PV-ANLAGE

Nameevtl. Firma

Sportverein

Adresse Sportstrasse 1

PLZ/Ort 12345 Sportstadt

RÜCKFLÜSSE AUS DER INVESTITION

erstes volles Jahr

gesamte Laufzeit

Stromerträge Netzeinsp. 694 € 13.575 €

Eigenverbrauch/-vermarktung

348 € 7.675 €

vermarktungsabh. Kosten – € – €

individuelle Posten, Arbeit

– € – €

laufende Kosten -131 € -3.038 €

Kapitaldienst -672 € -11.174 €

Verzinsung Kapitalkonto -3 € 146 €

Rückfl uss vor Steuern 236 € 7.183 €

Gewerbesteuer – € – €

Einkommensteuer – € – €

Rückfl uss nach Steuern 236 € 7.183 €

eingesetztes Eigenkapital – €

eff ektiver Überschuss 7.183 €

STROMPRODUKTION

Netzeinspeisung und Eigenverbrauch

erstes volles Jahr

gesamte Laufzeit

Stromproduktion gesamt 6.895 kWh 135.435 kWh

Stromeinspeisung Netz 5.516 kWh 107.824 kWh

Eigenverbrauch/-vermarktung

1.379 kWh 27.611 kWh

Vergütung für Netzeinspeisung

12,59 ct/kWh 12,59 ct/kWh

Vermiedene Kosten für Strombezug

25,25 ct/kWh 27,80 ct/kWh

HAUPTMERKMALE DER ANLAGE

Art der Anlage Dachanlage

Anlagegröße 7,00 kWp

Inbetriebnahme 12/2014

Ø Stromertrag p. a. 985 kWh/kWp

Grundlage der Einspeisungd) „EU“-Modul, freie Eingabe der Vergütung

Planungszeitraum 20 Jahre

KONDITIONEN DER FINANZIERUNG

Darlehen 1 Darlehen 2

Laufzeit 20 Jahre

Tilgungsfreie Jahre

Zinssatz nominal 2,40 %

Auszahlung zu 100 %

Darlehen 3 beinhaltet eine individuelle Finanzierung.

INVESTITIONSKOSTEN UND FINANZIERUNG

Investition / Mittelverwendung

PV-Anlage 100 % 9.100,00 €

Speichertechnik – €

– €

Summe 9.100,00 €

Finanzierung / Mittelherkunft

Eigenkapital – €

Darlehen 1 100 % 9.100,00 €

Darlehen 2 – €

Restfi nanzierung – €

Summe 9.100,00 €

RENDITEKENNZAHLEN

Rendite der gesamten Anlage(=Gesamtkapitalrendite)

7,8 % p. a.

Rendite auf das Eigenkapital EK zu klein

STROMGESTEHUNGSKOSTEN

Stromgestehungskosten 10,75 ct/kWh.

bei einem Kapitalkostensatz (WACC) von 2,4 % p. a.

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VEREINE UND STEUERRECHT

Vereine können von den ökologischen, aber ebenso

von den ökonomischen und steuerlichen Vorteilen

von PV-Anlagen profi tieren. Bei der Verpachtung von

Dach- und Freifl ächen oder dem eigenen Betrieb

von PV-Anlagen sind jedoch einige steuerrechtliche

Aspekte zu beachten.

Gemeinnützigkeit

Die Verpachtung von geeigneten Flächen kann an

eine Privatperson, an mehrere Personen (Bürgersolar-

anlagen) oder Betreiber unterschiedlicher Rechtsfor-

men (GbR, GmbH, Genossenschaft, u. a.) erfolgen.

Handelt es sich beim Pächter um ein Vereinsmitglied,

so ist ein angemessener Pachtzins zu vereinbaren.

Ein zu niedriger Pachtzins würde eine Vorteilsgewäh-

rung an das Vereinsmitglied darstellen und kann den

Status der Gemeinnützigkeit gefährden.

Die Verpachtung der Flächen an eine Tochtergesell-

schaft in der Rechtsform einer GmbH führt durch

die sachliche und personelle Verfl echtung zu einer

steuerlichen Betriebsaufspaltung. Die GmbH ist

durch die wirtschaftliche Betätigung nicht gemein-

nützig mit der Folge, dass die Pachteinnahmen dem

wirtschaftlichen Geschäftsbetrieb des Vereins zu-

zuordnen sind. Werden PV-Anlagen mit Mitteln des

Vereins, beispielsweise Spendengeldern, fi nanziert,

kann damit ein Verstoß gegen die Selbstlosigkeit vor-

liegen. Grundsätzlich gilt: Die Gemeinnützigkeit ist

gefährdet, wenn Vereinsmittel nicht für den gemein-

nützigen Satzungszweck verwendet werden, sondern

wirtschaftliche Tätigkeiten im Vordergrund stehen.

Das betriff t insbesondere auch die Kapitalbeteiligung

an einem Tochterunternehmen, das als Betreiber-

gesellschaft gegründet wird. Deren Rechtsform spielt

dabei keine Rolle. Vorzugsweise können PV-Anlagen

durch private oder öff entliche Darlehen unter Ausnut-

zung verschiedener Förderprogramme, zum Beispiel

von der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW),

fi nan ziert werden. Verluste aus dem wirtschaftlichen

Geschäftsbetrieb – beispielsweise Abschreibungen

und Kosten aus dem Betrieb der PV-Anlage – dürfen

nicht mit Gewinnen aus dem ideellen Bereich des

Vereins verrechnet werden. Wird der erzeugte Strom

ausschließlich für den eigenen Bedarf im ideellen

Bereich genutzt, liegt hingegen kein wirtschaftlicher

Geschäftsbetrieb vor.

Körperschaft- und Gewerbesteuer

Die Verpachtung von Flächen ist der ertragssteuer-

freien Vermögensverwaltung zuzurechnen, soweit

nicht eine nach außen gerichtete Tätigkeit entfaltet

wird, die über eine bloße Vermögensverwaltung

hinausgeht. Dasselbe gilt auch für die eher theoreti-

sche Möglichkeit der Verpachtung einer PV-Anlage.

Dem entgegen handelt es sich bei dem Betrieb einer

PV-Anlage mit Vergütung nach dem Erneuerbare-

Energien-Gesetz (EEG) jedoch um steuerpfl ichtigen

Geschäftsbetrieb mit Gewinnerzielungsabsicht.

Letztere liegt vor, wenn über die Nutzungsdauer der

PV-Anlage von 20 Jahren ein Totalgewinn erwirt-

schaftet wird.

Nach dem EEG erhalten die Betreiber von auf Gebäu-

den installierten Anlagen (Inbetriebnahme 01.01.2009

bis 31.03.2012) für den selbst erzeugten und sofort

verbrauchten Strom eine besondere Vergütung. Diese

stellt ebenfalls eine Betriebseinnahme dar. Der selbst

erzeugte und dann außerhalb des wirtschaftlichen

Geschäftsbetriebes selbst verbrauchte Strom ist eine

Entnahme, die mit dem Teilwert (i. d. R. die Strombe-

zugskosten) gewinnerhöhend anzusetzen ist (dies gilt

auch für Anlagen, die nach dem 31.03.2012 in Betrieb

genommen wurden und keine besondere Vergütung

mehr erhalten, bei denen die Eigennutzung von

PV-Strom jedoch zur Vermeidung von Strombezugs-

kosten führt). Übersteigen die Einnahmen – ein-

schließlich der Umsatzsteuer – aller wirtschaftlichen

Geschäftsbetriebe des Vereins die Besteuerungs-

grenze von 35.000 €, ist der insgesamt erzielte

Gewinn nach Abzug eines Freibetrages von 5.000 €

körperschaftsteuer- und gewerbesteuerpfl ichtig.

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Bereits vor und während der Investitionsphase

können durch einen Investitionsabzugsbetrag (bis

zu 40 % der Anschaff ungs- und Herstellungskosten)

sowie durch Normalabschreibungen ( Nutzungsdauer

20 Jahre; 5 % linear) und Sonderabschreibungen (bis

zu 20 %) Verluste durch die PV-Anlage erzielt werden,

die mit den Gewinnen anderer wirtschaftlicher Ge-

schäftsbetriebe verrechenbar sind. Der Investitions-

abzugsbetrag und die genannten Abschreibungsmög-

lichkeiten sind für Auf- wie für In-Dach-PV-Anlagen

gleichermaßen möglich. Dabei spielt es keine Rolle,

ob die Anlagen bei der Neuerrichtung eines Gebäu-

des oder im Zuge einer Dachsanierung angeschaff t

werden. Der Aufwand für die Dachkonstruktion ist

– bis auf eine gegebenenfalls aus statischen Gründen

erforderliche Verstärkung des Traggebälks – dagegen

dem Gebäude zuzurechnen.

Umsatzsteuer

Vereine sind als Kleinunternehmer von der Umsatz-

steuer befreit, sofern der Gesamtumsatz im laufen-

den Jahr weniger als 50.000 € beträgt und im Vorjahr

unter 17.500 € lag. Auf diese Vereinfachungsregel

kann für jeweils fünf Jahre verzichtet werden. Daraus

ergibt sich ein gewichtiger Vorteil: Die gezahlte Um-

satzsteuer, insbesondere für die Anschaff ung und die

Errichtung einer PV-Anlage, wird als Vorsteuer vom

Finanzamt zurückerstattet.

Vermietung und Verpachtung von Flächen an einen

Betreiber einer PV-Anlage sind umsatzsteuerfrei mit

der Möglichkeit der Option zur Regelbesteuerung,

wenn der Mieter vorsteuerabzugsberechtigt ist. Dem

entgegen ist der Betrieb der Anlage eine unternehme-

rische Tätigkeit und somit umsatzsteuerpfl ichtig. Für

die Praxis bedeutet dies: Dem Netzbetreiber werden

vom Anlagenbetreiber zusätzlich zur Einspeisever-

gütung 19 % Umsatzsteuer in Rechnung gestellt, die

der Anlagenbetreiber an das Finanzamt abführt.

Der selbst verbrauchte Strom unterliegt der Wertab-

gabebesteuerung, d. h. Umsatzsteuerbelastung von

19 % auf den Einkaufspreis des bezogenen Stroms,

sofern der Strom nicht im unternehmerischen Be-

reich verwendet wird.

Wird die PV-Anlage innerhalb von fünf Jahren nicht

mehr für unternehmerische Zwecke verwendet,

beispielsweise durch Verkauf, ist die aus der Anschaf-

fung erstattete Umsatzsteuer zeitanteilig an das

Finanzamt zurückzuzahlen.

DER VORZUG DER UMSATZSTEUERPFLICHT

Ist der Anlagenbetreiber umsatzsteuerpfl ichtig,

verringern sich die Anschaff ungskosten um

die Höhe des gesetzlichen Umsatzsteuerbe-

trags – bei ansonsten gleichen Einnahmen. Es

ist darauf zu achten, dass der Stromeinspeise-

vertrag mit dem Energieversorgungsunter-

nehmen als gewerblicher Stromlieferungs-

vertrag geschlossen wird. Der Verzicht auf die

Vereinfachungsregel sollte zeitnah in der ersten

Umsatzsteuervoranmeldung erfolgen, um die

Zuordnung der Investition zum unternehme-

rischen Bereich zu treff en. In der Regel wollen

Betreiber von PV-Anlagen umsatzsteuerpfl ich-

tig werden, um insbesondere die beim Kauf der

Anlage gezahlte Umsatzsteuer vom Finanzamt

zurück erstattet zu bekommen. Stromspeicher

können ebenfalls dem Unternehmen zugeord-

net werden, sofern der Strom nicht ausschließ-

lich für den nichtunternehmerischen Bereich

entnommen wird.

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ALTERNATIVEN ZUR EIGENEN SOLARANLAGE

Dachfl ächenbörse

Wenn der Verein nicht selbst in eine PV-Anlage

investieren will, kann er das Dach auch vermieten.

Oder umgekehrt: Wenn er nicht über ein eigenes

Dach verfügt oder es für die Installation einer PV-

Anlage nicht geeignet ist, können entsprechende

Flächen auch angemietet werden. Besitzverhältnis-

se, Zugangsrechte, Haftungsfragen etc. müssen in

einem Dachnutzungsvertrag geregelt werden. Ohne

weitere Regelung ginge die PV-Anlage ansonsten in

das Eigentum des Gebäude besitzers über, sobald die

Anlage fest mit dem Gebäude verbunden ist.

Bürgersolaranlagen

Auch die Beteiligung an einer Bürgersolaranlage

ist heute weit verbreitet. Hier sind meist regionale

Umweltgruppen aktiv, die „überschaubare“ Anlagen

mit einer Größe bis 100 kWp initiieren. Sie koordinie-

ren die Anmietung des Daches, die Errichtung der

PV-Anlage und den weiteren Betrieb. Die Mindest-

beteiligung liegt bei mehreren Hundert Euro.

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GRÜNDUNG VON GENOSSENSCHAFTEN UND BÜRGERKRAFTWERKEN

Contraste – Monatszeitschrift für Selbstorganisation, Ausgabe

März 2010: Schwerpunktthema Photovoltaik-Genossenschaften – 

Energiewende mit Bürger-Energie (www.contraste.org)

Weblinks

Ausbildungsangebote, Netzwerk von Projektentwicklern

www.energiegenossenschaften-gruenden.de

Ev. Landesarbeitsgemeinschaft für Erwachsenenbildung

www.elag.de/modellprojekte1/energiegenossenschaften

VR Energiegenossenschaft Südpfalz eG

www.vr-energiegenossenschaft.de

Eifel Energiegenossenschaft eG

www.eegon.de

Südeifel Strom eG

www.suedeifel-strom.de

Urstrom BürgerEnergiegenossenschaft Mainz eG

www.urstrom.com

HunsrückSonne Kastellaun eG

www.raiff eisenbank-kastellaun.de/buerger-eg-s/hunsruecksonne.html

Bürgergenossenschaft Rheinhessen eG

www.buergergenossenschaft-rheinhessen.de

Energiegenossenschaft Kirchspiel Anhausen eG

www.energie-anhausen.de

pro regionale energie eG

www.pro-regionale-energie.de

Elektrizitätsgenossenschaft Dirmstein eG

www.egdirmstein.de

Energiegenossenschaft Alzey eG

www.energie-alzeyer-land.de

Landesnetzwerk Bürgerenergiegenossenschaften LaNEG

www.laneg.de

Energiegenossenschaften

Zunehmender Beliebtheit erfreuen sich sogenannte

Energiegenossenschaften: Hier schließen sich Bürge-

rinnen und Bürger unter der komfortablen Rechts-

form der eingetragenen Energiegenossenschaft (eG)

als Teilhaber zusammen und investieren gemeinsam

in erneuerbare Energien, insbesondere in PV-Anla-

gen. Ein Vorteil der Rechtsform: Eine Genossenschaft

kann eine Vielzahl von Projekten initiieren und

weitere Mitglieder aufnehmen, ohne einen wesentlich

höheren Verwaltungsaufwand in Kauf nehmen zu

müssen.

Solarfonds

Im Rahmen eines Solarfonds beteiligen sich Perso-

nen und Organisationen mit Beträgen ab mehreren

Tausend Euro an großen Freifl ächenanlagen mit

mehreren Megawatt Nennleistung. Mit der Novelle

des EEG 2014 haben sich die Rahmenbedingungen

für den Betrieb von Freifl ächenanlagen grundlegend

geändert. Anstelle einer gesetzlichen Einspeise-

vergütung tritt ein Auktionsverfahren zur Ermittlung

der Vergütungshöhe.

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DIE SOLARTHERMIE-ANLAGE ALS ALTERNATIVE ZU TEUREM HEIZÖL

In Rheinland-Pfalz kann von einer durchschnittli-

chen jährlichen Sonneneinstrahlung von 1.000 bis

1.100 kWh/m2 ausgegangen werden. Mithilfe einer

Solarthermie-Anlage lassen sich so jährlich, je nach

Technologie, 200 – 600 kWh Wärme pro Quadrat-

meter Kollektorfl äche gewinnen. Das entspricht dem

Heizwert von 20 – 60 l Heizöl. Neben der Anlagendi-

mensionierung spielt dabei vor allem das Nutzungs-

verhalten eine wichtige Rolle.

Solarthermische Anlagen sind für alle Abnehmer von

Wärme interessant. Sportvereine können die Anlagen

zur Erwärmung von Duschwasser und zur Heizungs-

unterstützung in den Sportstätten einsetzen. Bereits

mit wenigen Quadratmetern Solarkollektoren lässt

sich der Verbrauch an Heizöl oder Gas erheblich re-

duzieren. Bei einer sorgfältig dimensionierten Anlage

können Sonnenkollektoren in den Sommermonaten

die Erwärmung des Trinkwassers ohne zusätzlichen

Heizungsbetrieb übernehmen.

3 SOLARTHERMIE – SONNENSTRAHLEN FÜR EINE UMWELTFREUNDLICHE WÄRMEVERSORGUNG

Solarkollektoren auf dem Flachdach des Umwelt-Campus

Birkenfeld, Quelle: IfaS

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Vakuum-Röhrenkollektoren besitzen einen komplexe-

ren Aufbau als Flachkollektoren. In einer evakuierten

Röhre befi ndet sich der Absorber mit einer weiteren

Röhre, in der das Wärmeträgermedium zirkuliert.

So wird derselbe Wärmeertrag mit einer geringeren

Kollektorfl äche erreicht. Die Investitionskosten liegen

allerdings etwas höher als bei Flachkollektoren.

Bei einigen Typen von Vakuum-Röhrenkollektoren

können die einzelnen Absorber in ihrer Richtung leicht

gedreht werden. Abweichungen der Dach aus richtung

nach Osten oder Westen lassen sich dadurch in

gewissen Grenzen ausgleichen und der Ertrag

entsprechend erhöhen. Je nach Typ existieren be-

stimmte Randbedingungen für die Montage – der

Sanitär- und Heizungsfachbetrieb kennt die Details.

PLANUNG UND INSTALLATION

Kollektortypen

Flachkollektoren sind mit 90 % Marktanteil am

weitesten verbreitet. Zu den Vorteilen zählen neben

den geringeren Anschaff ungskosten, der einfache

Aufbau, die geringe Störanfälligkeit und eine lange

Lebensdauer. Das einfallende Licht erwärmt eine

wärmeabsorbierende Fläche, den Absorber. Dieser

gibt die Wärme an ein Wärmeträgermedium ab, das

in Röhren unter dem Absorber zirkuliert. Um ther-

mische Verluste zu vermeiden, sind Flachkollektoren

vollfl ächig gedämmt. Trotzdem weisen sie größere

thermische Verluste als Vakuum-Röhrenkollektoren

auf. Dies macht sich insbesondere bei niedrigeren

Außentemperaturen im Winter bemerkbar. Großfl ä-

chige Kollektoren haben bei gleicher Anlagengröße

geringere Wärmeverluste zur Folge als eine höhere

Anzahl kleinerer Kollektoren. Der jährliche Ertrag

einer Solarthermie-Anlage mit Flachkollektoren

liegt bei 200 – 400 kWh/m2 Kollektorfl äche. Solche

Anlagen eignen sich hervorragend zur Erwärmung

des Trinkwarmwassers und Heizungsunterstützung

in Gebäuden, Sportanlagen und für Solargroßanlagen

zur solaren Nahwärmeerzeugung.

Flachkollektor, Quelle: www.wagner-solar.com

Vakuum-Röhrenkollektor, Quelle: www.viessmann.de

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Schwimmbadabsorber stellen eine einfache Form von

Solarkollektoren dar. Das Wasser zirkuliert zwischen

Schwimmbecken und einem lediglich aus schwarzen

Kunststoff schläuchen oder Platten bestehenden Kol-

lektor. Durch die Nutzung in den Sommermonaten

fallen Angebot und Bedarf an solarer Wärmeenergie

zusammen. Nur in Ausnahmefällen ist eine kon-

ventionelle Zusatzheizung nötig. Die Wärmekosten

sind mit 2,5 bis 5,0 ct/kWh deutlich günstiger als die

Wärmeerzeugung durch Heizöl- oder Gaskessel.

Eine besondere Anlagenform sind luftgeführte

Solarkollektoren. Sie eignen sich zur Heizungsunter-

stützung über Lüftungsanlagen. Im Sommer kann

die Solarwärme über einen Wärmetauscher auch zur

Trinkwarmwasserbereitung genutzt werden. Während

Anlagen mit Solarluftkollektoren bereits bei geringer

Einstrahlung die Luft erwärmen und als langlebig

gelten, ist die Speicherung der Wärme ineffi zien-

ter als bei einem fl üssigen Wärmeträgermedium.

Anlagen mit Solarluftkollektoren fi nden ihren Einsatz

häufi g in Turn- und Gewerbehallen, wo sie problem-

los in bestehende Lüftungsanlagen integriert werden

können. Die erzielbaren jährlichen Erträge liegen im

Bereich 85 – 800 kWh/m2 Kollektorfl äche.

Schwimmbadabsorber, Quelle: www.roth-werke.de

Solarluftkollektor, Waldsportpark Ebersberg;

Quelle: Grammer Solartechnik

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Aufbau einer Solarthermie-Anlage

Neben den Kollektoren gehört der Wärmespeicher zu

den wesentlichen Bestandteilen einer solarthermi-

schen Anlage. Tagsüber wird hier die Wärmeenergie

aus den Kollektoren gesammelt und für den Trink-

warmwasserbedarf rund um die Uhr bereitgehalten.

Sollte das solare Wärmeangebot nicht ausreichen,

kann über eine Nachheizung bei Bedarf zusätzlich

Wärme zugeführt werden.

Die solarthermische Wärmenutzung eignet sich auch

zur Integration in Bestandsanlagen. Je nachdem, ob

es sich um einen Neubau oder die Sanierung einer

Heizungsanlage handelt, können einzelne Anlagen-

komponenten aus der existierenden Installation

weiter verwendet werden. Ein Sanitärfachbetrieb oder

ein Fachplaner können die individuellen Möglichkei-

ten aufzeigen.

Neben Solarkollektor und Speicher gehören auch

Rohrleitungen, eine Umwälzpumpe und verschiede-

ne Armaturen zur Installation. Eine Regelung sorgt

zusammen mit der Pumpe für den Transport des

warmen Wassers vom Dach zum Wärmespeicher.

Gemäß Energieeinsparverordnung (EnEV 2014) sind

in nicht beheizten Räumen auch Anschlussleitungen

und Flanschverbindungen thermisch zu dämmen. So

lassen sich 80 % der Verluste, die über die unge-

dämmten Bauteile entstehen, vermeiden.

Wärmespeicher, Bilder: www.wagner-solar.com

Warmwasserentnahme

WärmetauscherHeizkreis

WärmetauscherSolarkreis

Rücklauf der Zusatzheizung

Vorlauf der Zusatzheizung

Solarkreisvorlauf

Kaltwasserzufuhr

Solarkreisrücklauf

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NUTZUNG DER WÄRME FÜR HEIZUNG UND WARMWASSER

Brauchwassererwärmung

Eine Solarthermie-Anlage kann bei entsprechender

Dimensionierung im Sommer den Warmwasserbe-

darf vollständig decken, und selbst im Winter kann

sie unterstützend zum konventionellen Brauchwas-

serheizsystem eingesetzt werden. Dabei können etwa

60 % der für die Warmwasserbereitung anfallenden

Heizkosten eingespart werden. Zusätzliche Nut-

zungsmöglichkeiten ergeben sich durch Wasch- und

Spülmaschinen mit Warmwasseranschluss. Insbe-

sondere bei diesen Anwendungen kann durch den

Einsatz des solar erwärmten Wassers elektrische

Energie eingespart werden.

Trinkwassererwärmung

Insbesondere bei großen Anlagen werden zur

Trinkwarmwassererwärmung Frischwasserstationen

eingesetzt. Diese sind Warmwasserspeichern

vorzuziehen, da eine Legionellen- oder Keimbildung

vermieden wird. Legionellen sind im Wasser lebende

Bakterien. Werden sie eingeatmet, besteht die Gefahr

von Infek tionen. Ihre idealen Lebensbedingungen

fi nden Legionellen bei 30 bis 50°C – genau dem

Temperaturbereich, in dem heute noch viele Warm-

wasserversorgungsanlagen betrieben werden.

Die am 02. August 2013 novellierte Trinkwasserver-

ordnung (TrinkwV) verpfl ichtet Vereine und andere

Betreiber einer Wasserversorgungsanlage, den

Anlagenbestand unverzüglich dem Gesundheitsamt

anzuzeigen, sofern der Inhalt des Trinkwasser-Erwär-

mers über mehr als 400 l verfügt oder die Verbin-

dung zur weitest entfernten Entnahmestelle mehr

als 3 l Rohrinhalt aufweist (vgl. DVGW-Arbeitsblatt

W 551). Anlagen, die unter diese Regelung fallen, sind

durch akkreditierte Labore jährlich zu untersuchen.

Gegebenenfalls sind hierfür besondere Probenent-

nahmestellen einzurichten. Der Sanitärfachbetrieb

kann Sie beraten.

Heizungsunterstützung

Neben dem Einsatz zur Brauchwasserer-

wärmung können Solaranlagen auch die

vorhandene Heizung unterstützen. Dafür

werden größere Kollektorfl ächen und ein leistungs-

fähigeres Speichersystem benötigt. Je nach Baustan-

dard des Gebäudes können so 20 – 30 % der Heizkos-

ten eingespart werden. Besonders zweckmäßig sind

solarthermische Anlagen zur Heizungsunterstützung

bei Niedertemperatur- und Fußbodenheizungen. Die

größte Wirkung erzielt die Heizungsunterstützung

bei thermisch hinreichend gedämmter Gebäudehülle.

Zusatzheizung

In der Regel wird neben den solarthermischen Kollek-

toren eine weitere Wärmequelle vorgesehen, um bei

Bedarf zusätzliche Wärmeenergie zur Warmwasser-

aufbereitung und zur Heizungsunterstützung zu

liefern. Neben Erdgas- oder Heizöl- werden Pellet-

oder, für größere Anlagen, auch Holzhackschnitzel-

heizungen sowie Wärmepumpen angeboten. Durch

die breite Palette verschiedener Leistungsklassen

eignen sich Holzpellet-Kessel für den Einsatz im

Sportstättenbereich. Die Anlagen funktionieren

vollautomatisch und sind technisch ausgereift. Sie

stehen modernen Erdgas- bzw. Heizölkesseln in

nichts nach.

Sowohl nach ökonomischen als auch ökologischen

Gesichtspunkten ist eine Holzvariante stets zu

bevorzugen. Bei der Verfeuerung von Holz wird –

abgesehen von Transport und Verarbeitung – wäh-

rend des Verbrennungsvorgangs die Menge an

Kohlendioxid freigesetzt, die beim Wachstum aus der

Atmosphäre aufgenommen wurde. Als nachwachsen-

der Rohstoff zählt Holz zu den regenerativen Ener gie-

trägern. Anstelle eines Heizkessels kommen auch

Wärmepumpen als Zusatzheizung infrage. Diese

Möglichkeit bietet sich insbesondere im Niedertem-

peratur-Bereich für Fußboden- und Wandfl ächenhei-

zungen an.

Ergänzung einer Solarther-

mie-Anlage mit Holzpellet-

Heizung; Quelle:

www.wagnersolar.com

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DER WEG ZURSOLARTHERMIE-ANLAGE

Erste Schritte

PLANUNG VON SOLARTHERMISCHEN ANLAGEN

Trinkwarmwasserbereitung

Angebote einholen• Warmwasserbedarf

Fördermöglichkeiten klären

FinanzierungskonzeptGespräch mit Steuerberater

Auftragsvergabe, Lieferung, Installation

Abnahme und Inbetriebnahme

Aus der Simulation ergibt sich eine jährliche

Einsparung von 1.200 m³ Erdgas. Mehr als

49 % des Warmwassers werden durch die

Solarthermie-Anlage bereitgestellt, der Beitrag

zur Reduzierung des Brennstoff einsatzes

beträgt immerhin noch 8 %.10 x Euro L20 ARGesamtbruttofl äche: 26,10 m2

Azimut: 0°Aufst.: 30°

2 x Ratio 1.000-2GVol: 939 l

70°C/55°C

645 Liter/Tag50°C

Vitorond 20027 kW

Bei der Planung von Solarthermie-

Anlagen sollten weitere Kriterien wie

z. B. die Erweiterung der Nutzfl äche

sowie die Sanierung der Heizungs-

anlage oder der Gebäudehülle berück-

sichtigt werden. Auch die Weiterent-

wicklung des Sportvereins und die

Erhöhung der Duschvorgänge sind bei

der Auslegung der Solarthermie-Anlage

zu berücksichtigen.

Planung und Simulation

Im Folgenden wird beispielhaft eine Anlage zur

solaren Trinkwarmwasserbereitung mit Heizungs-

unterstützung betrachtet. Für die Simulation bilden

der Wetterdatensatz des Anlagenstandorts und das

Lastprofi l für den Wärmebedarf des Gebäudes die

wichtigsten Eingangsparameter. Als Simulationsbei-

spiel wird ein Fußballverein angenommen. Das Last-

profi l für den Trinkwarmwasser- und den Wärmebe-

darf ergibt sich aus dem Trainings- und Spielbetrieb.

Optional: Heizungsunterstützung

Angebote einholen• Wärmebedarf• Temperaturniveau der

Heizungsanlage• Integration in vorhandene

Anlage

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verhindert. Umso deutlicher ist daher die Forderung,

für jeden Sportverein eine individuelle Wirtschaftlich-

keitsprognose zu erstellen.

Planung und Wirtschaftlichkeit

Die Kosten für Solarthermie-Anlagen variieren

deutlich. Größe und Art der Kollektoren sowie der

Speicher und die Montage spielen dabei eine große

Rolle. Die Kosten für eine fertig installierte solar-

thermische Anlage liegen bei ca. 750 bis 1.000 €/m2

Kollektorfl äche. Dabei sind die Anschaff ungskosten

in den letzten Jahren auf einem konstanten Niveau

geblieben. Ausgehend von einem jährlichen Nutz-

wärmeertrag von 350 kWh/m2 spart eine Anlage mit

5 m2 Kollektorfl äche jährlich 206 l Heizöl oder 187 m3

Erdgas. Die Lebensdauer einer solarthermischen

Anlage beträgt bis zu 30 Jahre.

Flächenbedarf und Dimensionierung

Bei der Dimensionierung der Solarkollektoren sind

die Art der Nutzung, das Bereitstellen von Trinkwarm-

wasser und gegebenenfalls eine zusätzliche Hei-

zungsunterstützung ausschlaggebend. Weiterhin ist

ein darauf abgestimmter Wärmespeicher zu wählen.

Bei Anlagen zur reinen Trinkwarmwassererwärmung

wird in den Monaten Mai bis September eine voll-

ständige Deckung des Warmwasserbedarfs durch die

Solaranlage angestrebt, um auf den Betrieb des Heiz-

kessels zu verzichten. Für Sportvereine beträgt eine

typische Größenordnung 10 – 30 m2 Kollektorfl äche.

In der hier betrachteten Simulation amortisiert sich die solarthermische Anlage

nach ca. 14 Jahren. Auf Basis der Vollkosten ergibt sich ein Wärmepreis in Höhe

von 0,08 €/kWh, was bereits heute günstiger ist, als allein der Brennstoff Heizöl.

Zum Vergleich: Bei einem aktuellen Preis von rund 0,85 €/l für Heizöl betragen

allein die Brennstoff kosten schon 0,085 €/kWh. Die Anschaff ung des Ölbrenners

und die sonstigen Betriebskosten (Schornsteinfeger, Wartung) sind dabei noch

nicht berücksichtigt.

Der Wärmebedarf eines Sportvereins hängt von der Anzahl der aktiven Mitglieder,

vor allem jedoch von der Art des Betriebs ab – zum Beispiel Tennis (Winterpau-

se), Fußball (Sommer- und Winterpause), etc. In der Grafi k zur solaren Deckung

des Wärmebedarfs ist deutlich zu erkennen, dass gerade zur Zeit des größten

solaren Wärmeangebots die Sommerpause einen höheren solaren Deckungsgrad

ERGEBNISSE DER JAHRESSIMULATION

Installierte Kollektorleistung 18,27 kW

Installierte Kollektorfl äche (Brutto) 26,1 m2

Einstrahlung Kollektorfl äche (Bezug) 28,55 MWh/a 1.209,92 kWh/m2

Abgegebene Energie Kollektoren 10,95 MWh/a 463,95 kWh/m2

Abgegebene Energie Kollektorkreis 10,49 MWh/a 444,43 kWh/m2

Energielieferung Trinkwarmwassererwärmung 10,92 MWh

Energielieferung Heizwärme 47,98 MWh

Energie Solarsystem 9,89 MWh

Zugeführte Energie Zusatzheizung 50,3 MWh

Einsparung Erdgas H 1.188,5 m3

Vermiedene CO2-Emissionen 2.513,21 kg

Deckungsanteil Warmwasser 49,0 %

Deckungsanteil Heizung 8,1 %

Deckungsanteil gesamt 16,4 %

Anteilige Energieeinsparung (DIN CEN/TS 12977-2) 15,9 %

Systemnutzungsgrad 34,6 %

Anlagensimulation für eine 26 m2-Solarkollektor-Anlage; Daten nach T-SOL, Valen-

tin Energie Software. Aus der Simulation ergibt sich eine jährliche Einsparung von

rund 1.200 m3 Erdgas. Etwa 49 % des Warmwassers werden durch die Solarther-

mie-Anlage bereitgestellt, der gesamte Deckungsanteil beträgt rund 16 %.

Solarer Deckungsgrad Wärmebedarf Solares Wärmeangebot

Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez

Qualitative Darstellung des Wärmebedarfs eines Sportvereins über das Jahr (blaue Linie) und die

solare Deckung des Wärmebedarfs (rote Linie), Quelle: IfaS.

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4 DAS DACH

DAS DACH – DER SONNE AM NÄCHSTEN

Die Sonneneinstrahlung – und damit der Ertrag –

hängt von der Ausrichtung zur Sonne und dem

Neigungswinkel der Photovoltaik-Module bezie-

hungsweise Solarkollektoren ab. Die Dachfl äche ist

idealerweise mit einem Neigungswinkel von 30 – 35°

nach Süden gerichtet. Abweichungen der Dachaus-

richtung von ± 45° (Südwest-Südost) zur optimalen

Ausrichtung vermindern den Ertrag nur geringfügig,

das Gleiche gilt für Dachneigungen in einem Bereich

von 20 – 50°. Bei einer Neigung der Solarmodule und

-kollektoren von weniger als 20° ist mit verminderten

Erträgen zu rechnen. Ab einer Neigung von 8° ist

zusätzlich von einer verschlechterten Selbstreinigung

auszugehen.

Um auch in der Übergangszeit einen hohen Beitrag

zur Wärmeversorgung liefern zu können, sind für

Solarkollektoren steilere Anstellwinkel von 45 – 60°

empfehlenswert. Damit wird der niedrigere Sonnen-

stand im Frühjahr und Herbst besser genutzt und ein

Überhitzen der Kollektoren im Sommer vermieden.

GRÖSSENORDNUNGEN

Je nach Typ der Solarmodule ist mit einem Flächen-

bedarf von 6 – 10 m2/kWp für monokristalline Solar-

zellen und der doppelten Fläche für Dünnschicht-

Module zu rechnen. An den Dachrändern sollte

ein Abstand von ca. 0,5 m eingeplant werden. Bei

Solarkollektoren liegt der Flächenbedarf im Bereich

von 1,4 m2/kW für Vakuumröhrenkollektoren und

1,8 m2/kW für Flachkollektoren. Auch hier sollten aus-

reichende Abstände zum First, zur Traufe und zum

Ortgang gewählt werden.

IMMER DER SONNE ENTGEGEN

Bei Flachdächern lässt sich eine optimale Ausrich-

tung der Module durch Aufständerung erreichen. We-

gen der Gefahr einer gegenseitigen Verschattung der

Modulreihen sind hinreichende Abstände vorzuse-

hen. Als Faustformel gilt: Es werden rund 3 m2 Dach-

fl äche benötigt, um 1 m2 Modulfl äche zu installieren.

Bei einer Ost-West-Ausrichtung der Module reduziert

sich das Verhältnis auf 2:1. Besondere Vorsicht gilt

der Dachhaut: Sie darf durch die Aufständerung nicht

verletzt werden.

BLITZSCHUTZ

Ob PV- und Solarkollektor-Anlagen an eine Blitz-

schutzanlage angeschlossen werden müssen, hängt

von verschiedenen Faktoren ab. Hier ist die Beratung

durch einen Fachbetrieb erforderlich.

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ASBEST

Asbestzement wurde bis 1991 in Form von

Dachschindeln oder gewellten Platten, zum

Eindecken von Dächern verwendet. Nach heu-

tigem Kenntnisstand geht von unbeschädigten

Asbestzementprodukten keine Gefahr aus, da

die Krebs erzeugenden Asbestfasern im Zement

eingeschlossen sind. Jedoch werden bei der Be-

arbeitung und besonders beim Anbohren (z. B.

für die Verankerung von Solarmodulen) Krebs

erzeugende Stoff e freigesetzt.

Aufgrund des hohen Krebsrisikos unterliegt der

Umgang mit Asbestzement strengen Regulie-

rungen. Hier sind insbesondere die Gefahr-

stoff verordnung und die Technische Regel für

Gefahrstoff e 519 „Asbest – Abbruch-, Sanie-

rungs- oder Instandhaltungsarbeiten“ (TRGS

519) zu erwähnen. In der Gefahrstoff verordnung

ist ein Verbot für Überdeckungsarbeiten festge-

schrieben, was einem Verbot für die Installation

von Photovol taik- und Solarthermie-Anlagen auf

Asbest zementdächern gleichkommt.

Informationen zur Asbestentsorgung, sowie zum

Thema Asbestzementdächer und Photovoltaik-

Anlagen:

www.asbestentsorgung-info.de

www.sgdsued.rlp.de/Themen/Asbest/

Asbestsanierung-und-Solaranlagen

„Kurzratgeber Asbestsanierung und Solar-

energie“, Download im Bereich „Gefahrstoff e/

Chemikalien“

www.sgdsued.rlp.de/Downloadbereich/

Gewerbeaufsicht

LICHT UND SCHATTEN

Selbst eine kleinfl ächige Verschattung von PV-Anla-

gen ist nach Möglichkeit zu vermeiden. Anders als

bei Solarkollektoren führen bereits „unbedeutende

Schatten“ von Schornsteinen, Freileitungen, Anten-

nen oder Blitzableitern zu deutlichen Ertragsminde-

rungen.

ANFORDERUNGEN AN DAS DACH

Die zusätzliche Last durch eine PV-Anlage liegt zwi-

schen 9 und 25 kg/m2, bei thermischen Solarkollek-

toren sind es ca. 45 kg/m2. In Zweifelsfällen ist eine

Statikprüfung zu empfehlen. Bei einer Montage auf

älteren Dächern ist außerdem die Restlebensdauer

der Eindeckung zu beachten, damit die Solaranlage

während ihrer angestrebten Betriebsdauer von min-

destens 20 – 25 Jahren nicht wegen einer Reparatur

oder Neueindeckung abgebaut werden muss. Das

gilt insbesondere für großfl ächige PV-Anlagen. Ist

eine Neueindeckung des Daches geplant, so können

Photovoltaik-Module oder Solarkollektoren bei einer

In-Dach-Montage einen Teil der Dacheindeckung

ersetzen. Aus logistischen Gründen ist ein Zugang

zur Anlage für Wartungsarbeiten vorteilhaft. Die Ins-

tallation einer Anlage auf Dächern, die Asbestzement

enthalten, ist in Deutschland verboten.

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5 BERATUNG

Der Öko- Check im Sportverein ist ein vom Landessportbund gefördertes Instrument, um Sportvereinen in

Rheinland-Pfalz eine kostenlose Beratung zu gewähren. In der Ausarbeitung ist der Solar-Check seit 2012 inte-

griert. Ein Solar-Check bietet den Sportvereinen eine Begutachtung der Dachfl äche und die Abschätzung der zu

erwartenden Potenziale. Dazu zählen auch eine Analyse zur benötigten Kollektorfl äche zur solaren Erwärmung

des Trinkwarmwassers und eine Kalkulation zur möglichen Stromerzeugung durch photovoltaische Solarmodule.

Die im Öko-Check untersuchten Themen reichen von der Gebäudeenergieberatung über Einsparmöglichkei-

ten beim Wasser- und Stromverbrauch bis hin zur Abfallentsorgung. Durch das Ermitteln von Schwachstellen

können gezielte Maßnahmen zur Reduzierung der Kosten ergriff en werden.

Im Rahmen des Solar-Checks steht die Nutzung von Solarthermie- und PV-Anlagen im Fokus. Lassen sich im

Rahmen der Begehung Einspar- oder Ertragsmöglichkeiten durch Sonnenenergie ermitteln, werden entspre-

chende Anlagen vorgeschlagen. Anhand einer Simulation werden technische sowie wirtschaftliche Parameter

abgeschätzt. So profi tieren Vereinskasse und Umwelt gleichermaßen.

Ansprechpartner:

Harald Petry, [email protected], Tel. 06131/2814-155

www.oeko-check.de

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6 FÖRDERUNG UND FINANZIERUNG

ENERGIEAGENTURRHEINLAND-PFALZ

Vielfältige Förderprogramme auf Landes-, Bun-

des- und europäischer Ebene zielen darauf ab, den

Ausbau erneuerbarer Energien zu beschleunigen, die

Energieeffi zienz zu steigern sowie neuen und inno-

vativen Technologien zum Durchbruch zu verhelfen.

Die Förderberatung der Energieagentur Rheinland-

Pfalz unterstützt bei der Suche nach passenden

Fördermöglichkeiten. Sie bietet Informationen zu

Fördermitteln der Europäischen Union, des Bundes

und des Landes Rheinland-Pfalz, Unterstützung bei

der Antragsstellung von EU-Förderung, hilft bei der

Vermittlung von Projektpartnern aus Rheinland-Pfalz

für gemeinsame Förderanträge und lädt zu Fach und

Informationsveranstaltungen ein.

www.energieagentur.rlp.de

SOLARINITIATIVERHEINLAND-PFALZ 2015

Das Ministerium für Wirtschaft, Klimaschutz, Energie

und Landesplanung in Rheinland-Pfalz gewährt

weiterhin Zinszuschüsse für Investitionen im Bereich

der Energieeffi zienz und der Energieversorgung ein-

schließlich der erneuerbaren Energien. Im Rahmen

dieses Programms können u. a. Solarthermie-Anlagen

(nicht: PV-Anlagen) gefördert werden. Das Mindest-

investitionsvolumen liegt bei 30.000 €.

www.energieagentur.rlp.de/service-info/

foerderinformationen/zinszuschussprogramm/

zinszuschussprogramm-details/

KREDITANSTALT FÜR WIEDER-AUFBAU (KFW-FÖRDERBANK)

Die KfW-Förderbank fördert den Erwerb von PV-

(Programmnummer 270, 274) und Solarthermie-

Anlagen (Programnummer 271, 281) durch Kredite

zu zinsgünstigen Konditionen. Auch Maßnahmen

zur energetischen Sanierung (Programm Nr. 147, 157,

431) werden unterstützt. Von der KfW bereitgestellte

Mittel können mit einer Förderung durch Sportbund

und Kommune kombiniert werden, nicht jedoch mit

Zuschüssen durch die Bundesanstalt für Wirtschaft

und Ausfuhrkontrolle (BAFA).

www.kfw.de

Kredite sind vor Beginn des Vorhabens zu beantra-

gen; Planungs- und Energieberatungsdienstleistun-

gen werden nicht als Vorhabensbeginn gewertet. Das

Beantragen eines KfW-Kredits erfolgt über ein beliebi-

ges Kreditinstitut, im Normalfall über die Hausbank

des Antragstellers. Diese kann auch Informationen zu

den weiteren Bedingungen, welche an die einzelnen

Programme geknüpft sind, geben.

AUF EINEN BLICK

Weitere Ansprechpartner

für die Finanzierung

Volksbanken

www.volksbank.de

Sparkassen

www.sparkasse.de

Umweltbank

www.umweltbank.de

GLS-Bank

www.gls.de

Deutsche Kreditbank AG

www.dkb.de

Sparda-Bank Berlin eG

www.sparda.de

Förderprogramme der KfW-Bankengruppe

PROGRAMM MASSNAHME KREDIT / ZUSCHUSS

Erneuerbare Energien – Standard Photovoltaik-Anlagen Kredite bis 25 Mio. €(Programm Nr. 274, 270) Erneuerbare Energien – Premium Solarthermie-Anlagen Kredite bis 10 Mio. €(Programm Nr. 271, 281) Bedingungen: Zuschüsse bis 50 % a. Kollektorfl äche > 40 m² b. mit Heizungsunterstützung

Energieeffi zient Sanieren – Fachplanung und Zuschüsse bis 4.000 €Baubegleitung (Programm Nr. 431) Baubegleitung

Sozial Investieren – Energetische Energetische Sanierung Kredite und ZuschüsseSanierung (Programm-Nr. 147, 157) von Sporthallen und Vereinsgebäuden

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LANDESSPORTBUND RHEINLAND-PFALZ

Über die Sportbünde Rheinhessen, Pfalz und Rheinland werden die Kosten für den Öko- und Solar-Check

vollständig übernommen und es können Zuschüsse zu Investitionen in Solarthermie-Anlagen gewährt werden.

AUF EINEN BLICK

Der Antrag ist vor Beginn der Maßnahme beim zuständigen Sportbund einzureichen.

Landessportbund Rheinland-Pfalz Telefon 06131/2814-155

Harald Petry E-Mail [email protected]

www.oeko-check.de

Sportbund Rheinhessen Telefon 06131/2814-205

Joachim Friedsam E-Mail [email protected]

www.sportbund-rheinhessen.de

Sportbund Pfalz Telefon 0631/34112-24

Thomas Schramm E-Mail [email protected]

www.sportbund-pfalz.de

Sportbund Rheinland Telefon 0261/135-171

Sabrina Eichmann E-Mail [email protected]

www.sportbund-rheinland.de

PROGRAMM FÖRDERPROGRAMM SONDERPROGRAMM GOLDENER PLAN

Investitionsvolumen bis 10.500 € 10.500 – 60.000 € über 60.000 €

Zuschuss bis zu 25 % bis zu 35 % bis zu 40 %

Vergabe durch Regionale Sportbünde Landessportbund Innenministerium

Zuschüsse für Solarthermie-Anlagen

Neben der Förderung durch die Sportbünde können über den Sportkreis, die Gemeinde- oder Kommunalver-

waltung auch Anträge auf eine zusätzliche Förderung von Solarthermie-Anlagen durch die Kommunen gestellt

werden. Die Kommunen können einen weiteren Zuschuss in Höhe von 10 – 15 % der Investitionskosten gewäh-

ren. Alle Anträge sind vor Maßnahmenbeginn zu stellen.

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BUNDESAMT FÜR WIRTSCHAFT UND AUSFUHRKONTROLLE (BAFA)

Die Förderung von solarthermischen Anlagen setzt sich im BAFA-Marktanreizprogramm aus verschiedenen

Bestandteilen zusammen, der Basisförderung, der Innovationsförderung und einer Bonusförderung. Solar-

kollektoranlagen für die kombinierte Warmwasserbereitung und Heizungsunterstützung sowie zur solaren Küh-

lung werden bis zu einer Kollektorfl äche von 40 m2 (Mindestfl äche 7 m2) in der Basisförderung mit 90 € / m2

Bruttokollektorfl äche bezuschusst. In der Innovationsförderung können solarthermische Anlagen ab einer

Mindestgröße von 20 m2 auch für die alleinige Bereitstellung von Warmwasser gefördert werden. Die Bonus-

förderung greift bei einem Kesselaustausch, der Kombination von Solarthermie-Anlage und Wärmepumpe oder

Pelletkessel und anderen Effi zienzmaßnahmen. Die Fördersumme beträgt mindestens 1.500 €. Nähere Infor-

mationen fi nden sich in den „Richtlinien zur Förderung von Maßnahmen zur Nutzung erneuerbarer Energien

im Wärmemarkt vom 20. Juli 2012“.

AUF EINEN BLICK

Der Antrag ist innerhalb von 6 Monaten nach Inbetriebnahme der Anlage beim BAFA einzureichen

(Ausschlussfrist).

Weblinks

Solarthermie www.bafa.de/bafa/de/energie/erneuerbare_energien/solarthermie

Innovationsförderung www.bafa.de/bafa/de/energie/erneuerbare_energien/innovationsfoerderung

Förderrichtlinie www.bafa.de/bafa/de/energie/erneuerbare_energien/vorschriften/

energie_ee_richtlinie_20_07_2012.pdf

Ansprechpartner

Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle Telefon 06196/908-625

– Erneuerbare Energien – Telefax 06196/908-800

Frankfurter Straße 29-35

65760 Eschborn

WANN WELCHE FÖRDERUNG?

Die Förderung durch den Sportbund und die BAFA schließen sich gegenseitig aus. Hingegen ist die

Kombination der Fördertöpfe von Sportbund und KfW zulässig. Da die Förderhöhe durch die BAFA ge-

ringer als beim Sportbund ausfällt, ist ein Antrag bei der BAFA nur dann zweckmäßig, wenn von Seiten

des Sportbunds keine Zuschüsse fl ießen.

Ähnliches gilt für die Inanspruchnahme von KfW und BAFA: Nur eine Fördermaßnahme kann genutzt

werden. Dafür sind die Kreditkonditionen und Tilgungszuschüsse der KfW mit der BAFA-Förderung

(inklusive diverser Boni) zu vergleichen.

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Ministerium für Wirtschaft, Klimaschutz,

Energie und Landesplanung Rheinland-Pfalz

Stiftsstraße 9

55116 Mainz

Tel. 06131/16-0

Fax 06131/16-2100

E-Mail [email protected]

www.mwkel.rlp.de

Energieagentur Rheinland-Pfalz GmbH

Dr. Ralf Engelmann

Trippstadter Straße 122

67663 Kaiserslautern

Tel. 0631/205 75-7152

Fax 0631/205 75-7196

E-Mail [email protected]

www.energieagentur.rlp.de

Landessportbund Rheinland-Pfalz

Harald Petry

Rheinallee 1

55116 Mainz

Tel. 06131/2814-155

Fax 06131/2814-156

E-Mail [email protected]

www.lsb-rlp.de

LANDESSPORTBUNDRHEINLAND-PFALZ

Sportbund Rheinhessen

Joachim Friedsam

Rheinallee 1

55116 Mainz

Tel. 06131/2814-205

Fax 06131/2814-222

E-Mail [email protected]

www.sportbund-rheinhessen.de

KONTAKTADRESSEN

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Institut für angewandtes

Stoff strommanagement (IfaS)

Umwelt-Campus Birkenfeld

M.Sc. Dipl. BW FH Thomas Anton

Campusallee 9926

55768 Neubrücke

Tel. 06782/17-1571

Fax 06782/17-1264

E-Mail [email protected]

www.stoff strom.org

Sportbund Pfalz

Thomas Schramm

Paul-Ehrlich-Straße 28a

67663 Kaiserslautern

Tel. 0631/34112-24

Fax 0631/34112-66

E-Mail [email protected]

www.sportbund-pfalz.de

Sportbund Rheinland

Vera Adam

Rheinau 11

56075 Koblenz

Tel. 0261/135-108

Fax 0261/135-110

E-Mail [email protected]

www.sportbund-rheinland.de

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Vermerk

Stand: Januar 2015, vorbehaltlich gesetzlicher und

sonstiger Änderungen. Für die in der Broschüre zur

Verfügung gestellten Informationen und daraus abge-

leiteten Handlungen wird keine Haftung übernommen.

Autoren: Prof. Dr. Peter Heck, M.Sc. Dipl. Betriebs-

wirt (FH) Thomas Anton, Hochbautechnikerin Bianca

Gaß, Dipl.-Ing. Christian Synwoldt,

Bearbeitung: M.Sc. Dipl. Betriebswirt (FH) Thomas

Anton, Hochbautechnikerin Bianca Gaß, Dipl.-Ing.

Christian Synwoldt, Dr. Ralf Engelmann (Energieagen-

tur Rheinland-Pfalz GmbH)

1. landesweite Aufl age

Version 2

Das Werk ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwer-

tung ist ohne Zustimmung des Herausgebers unzu-

lässig. Dies gilt insbesondere für Vervielfältigung,

Übersetzung, Mikroverfi lmung und die Einspeiche-

rung und Verarbeitung in elektronischen Systemen.

Ausgenommen hiervon ist die Verwendung und Ver-

vielfältigung zu nicht-kommerziellen Zwecken durch

Sportvereine in Rheinland-Pfalz. Eine digitale Kopie

ist unter

www.oeko-check.de

www.stoffstrom.org

und

www.energieagentur.rlp.de

erhältlich.

Energieagentur Rheinland-Pfalz GmbH

Trippstadter Straße 122

67663 Kaiserslautern

www.energieagentur.rlp.de

Landessportbund Rheinland-Pfalz

Rheinallee 1

55116 Mainz

www.lsb-rlp.de

Institut für angewandtes

Stoff strommanagement (IfaS)

Umwelt-Campus Birkenfeld

Campusallee 9926

55768 Neubrücke

www.stoff strom.org

IMPRESSUM

Herausgeber

Konzeption und Inhalt

LANDESSPORTBUNDRHEINLAND-PFALZ

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Diese Broschüre darf weder von Parteien noch Wahlbewerbern oder Wahlhelfern im Zeitraum von sechs Monaten vor einer Wahl zum

Zwecke der Wahlwerbung verwendet werden. Dies gilt für Landtags-, Bundestags-, Kommunal- und Europawahlen. Missbräuchlich ist

während dieser Zeit insbesondere die Verteilung auf Wahlveranstaltungen, an Informationsständen der Parteien sowie das Einlegen,

Aufdrucken und Aufkleben parteipolitischer Informationen oder Werbemittel. Untersagt ist gleichfalls die Weitergabe an Dritte zum

Zwecke der Wahlwerbung. Auch ohne zeitlichen Bezug zu einer bevorstehenden Wahl darf die Druckschrift nicht in einer Weise verwendet

werden, die als Parteinahme der Energieagentur Rheinland-Pfalz GmbH zu Gunsten einzelner politischer Gruppen verstanden werden

könnte. Den Parteien ist es gestattet, die Druckschrift zur Unterrichtung ihrer Mitglieder zu verwenden.

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