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Sozialraumintervention in den Neubauge-bieten Dietlimoos und Grütpark der Stadt Adliswil
Bericht zur Interventionsphase 1
September bis Dezember 2011
Hanspeter Hongler, Markus Kunz, Milena Gehrig, Sylvie Kobi & Thea Weiss
Januar 2012
Projekt mitfinanziert durch die Kommission für Technologie und Innovation
(KTI)
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Dank
Die Interventionsphase I konnte nur dank der tatkräftigen Mithilfe und Unterstützung zahlreicher Per-
sonen realisiert werden.
Wir danken insbesondere…
Frau Angelika Assfalk, Kommunikationsbeauftragte der Stadt Adliswil, für die wertvolle Vermitt-
lung von Kontakten und Unterstützung beim Bekanntmachen des Projekts,
Herrn Pierre Binggeli und Herrn Werner Habegger, Ressortleiter Jugend und Sport, sie haben
Gutscheine für Jahresabonnemente ins Hallen- und Freibad gesponsert für das Quiz
Frau Regina Brunner, Institut für Nachhaltige Entwicklung, für den administrativen und logisti-
schen Support bei den Tischgesprächen und der Abschlussveranstaltung zur Interventionspha-
se I,
Herrn Dani Geser, Kulturvermittler und Kulturlaborant, für die anregenden Interventionsideen,
Herrn Daniel Guggisberg, Hauswart im Grütpark, für die Offenheit und stetige Bereitschaft, un-
sere Anliegen zu unterstützen,
Herrn Markus Haldemann, Hauswart der Zurich International School, für die immer humorvolle
und absolut zuverlässige Hilfsbereitschaft sowie das praktizierte Gastrecht in der ZIS,
Frau Marion Hans und ihre 4.-6. Klasse im Schulhaus Kopfholz für die Ausarbeitung und Aus-
wertung des Adliswil-Quiz,
Herrn André Hartmann, Technische Dienste, für die unermüdliche Unterstützung bei der Platzie-
rung, beim Betrieb und beim Rückbau des Containers sowie für die vielen Fotodokumente,
Frau Manja Helms, ZHAW Departement Soziale Arbeit, für die logistische und administrative
Unterstützung bei der Vermietung des Containers
Herrn Harald Huber, Stadtpräsident von Adliswil, für seine stets wohlwollende und tatkräftige
Unterstützung des Projekts,
Frau Doris Kölsch, Ressortleiterin Soziales der Stadt Adliswil, für die Unterstützung und das
Vermitteln und Herstellen von vielfältigen Kontakten für die Intervention,
Frau Désirée Louys, Sidenzia, für die Vermittlung von Kontakten,
Herrn Peter C. Mott, Direktor der ZIS, für die aktive Unterstützung des Projekts und die gross-
zügige Hilfestellung durch die ZIS bei all unseren Aktivitäten,
Herrn Rolf Streuli, Verwaltungsdirektor der ZIS, für seine Unterstützung als „Türöffner“ bei der
ZIS,
Herrn Marco Tondel, Allreal, für die Vermittlung von Kontakten und Unterstützung durch die
Bauleitung im Dietlimoos,
Herrn Peter Zimmerli, Allreal, für seine Vermittlung zur Bauleitung Dietlimoos,
Frau Regula Zweifel für die Vermietung des Containers von „2020 Der weibliche Blick“ und ihre
motivierende Haltung gegenüber dem Interventionsprojekt,
den Studierenden Oliver Fischer, Sandra Portmann, Claudia Schafflützel, Lo Sokhany und Alex
Gomez für ihre kompetente und engagierte Mitarbeit bei den Freitagtreffs im Container sowie
beim Kinderspielnachmittag,
last but not least den interessierten und aktiven Bewohner und Bewohnerinnen vom Dietlimoos
und Grütpark.
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Inhaltsverzeichnis
1 Ausgangslage, Zielsetzung und Konzeption.............................................................................. 6
1.1 Ausgangslage ........................................................................................................................ 6
1.2 Zielsetzung ............................................................................................................................ 6
1.3 Konzeption ............................................................................................................................. 7 1.3.1 Verständliche Bezeichnung für das KTI-Projekt ............................................................. 7 1.3.2 Räumliche Präsenz mit physischem Standort ................................................................ 7 1.3.3 Schiffscontainer als zentrales physisches Interventionsmedium.................................... 9 1.3.4 Facebook als virtuelles Interventionsmedium ...............................................................10 1.3.5 Konzeption einzelner Interventionsinstrumente und -anlässe ......................................10 1.3.6 Finanzierung .................................................................................................................10 1.3.7 Fachbeirat .....................................................................................................................10
2 Umsetzung ....................................................................................................................................11
2.1 Inbetriebnahme des Containers mit regelmässiger Präsenz ............................................... 11 2.1.1 Zielsetzung .................................................................................................................... 11 2.1.2 Konzeptionelle Ausrichtung .......................................................................................... 11 2.1.3 Umsetzung .................................................................................................................... 11 2.1.4 Auswertung ...................................................................................................................13
2.2 Facebook ............................................................................................................................. 14 2.2.1 Zielsetzung und Entwicklung der Site ...........................................................................14 2.2.2 Bewirtschaftung und Nutzung .......................................................................................14 2.2.3 Statistiken .....................................................................................................................14 2.2.4 Auswertung ...................................................................................................................15
2.3 Tischgespräche vom 3. September 2011 ............................................................................ 15 2.3.1 Zielsetzung ....................................................................................................................15 2.3.2 Konzeptionelle Ausrichtung ..........................................................................................15 2.3.3 Vorgehen .......................................................................................................................16 2.3.4 Umsetzung und Ablauf des Anlasses ...........................................................................16 2.3.5 Auswertung des Anlasses .............................................................................................17
2.4 Nutzung des Containers durch Bewohnerinnen bzw. Bewohner und Interessierte aus
Adliswil ................................................................................................................................ 18 2.4.1 Zielsetzung ....................................................................................................................18 2.4.2 Konzeptionelle Ausrichtung ..........................................................................................18 2.4.3 Umsetzung ....................................................................................................................18 2.4.4 Auswertung ...................................................................................................................19
2.5 Kinderspielnachmittag ......................................................................................................... 20 2.5.1 Zielsetzung ....................................................................................................................20 2.5.2 Konzeptionelle Ausrichtung und Planung .....................................................................20 2.5.3 Umsetzung und Ablauf des Spielnachmittags ..............................................................21 2.5.4 Auswertung ...................................................................................................................24
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2.6 Abschlussveranstaltung zur Interventionsphase vom 9.12.2011 ........................................ 24 2.6.1 Zielsetzung ....................................................................................................................24 2.6.2 Konzeptionelles Vorgehen ............................................................................................25 2.6.3 Umsetzung ....................................................................................................................25 2.6.4 Auswertung ...................................................................................................................30 2.6.5 Ausblick .........................................................................................................................32
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Tabellen- und Abbildungsverzeichnis
Abb. 1: Geographische Lage der Neubaugebiete Dietlimoos und Grütpark ............................................ 7
Abb. 2: Wohnareale 1 bis 5 im Dietlimoos mit neuem Park mit Standort des Containers ....................... 8
Abb. 3: Schiffscontainer mit auflaminierter Beschriftung und Fotografie sowie frei nutzbarem
Schaukasten ................................................................................................................................. 9
Abb. 4: Flyer zur Ankündigung des Containers und dessen Nutzungsmöglichkeiten ............................12
Abb. 5: Flyer zur Ankündigung themenbezogener Freitagabende im Container ...................................13
Abb. 6: Der Einladungsflyer für die Tischgespräche ..............................................................................16
Abb. 7: Der Tisch steht bereit. ................................................................................................................17
Abb. 8: Stadtrat Stutz begrüsst die Gäste. .............................................................................................17
Abb. 9: Tischgespräche in vollem Gang. ................................................................................................17
Abb. 10: …am Kindertisch lenkt irgendetwas davon ab. ........................................................................17
Abb. 11: Stühle und Tische konnten bei gutem Wetter auch auf den Vorplatz des Containers
gestellt werden ...........................................................................................................................19
Abb. 12: Was sollen wir jetzt noch malen? .............................................................................................22
Abb. 13: Gemeinsam entstehen die schönsten Bilder ...........................................................................22
Abb. 14: Wellenreiten mit dem Fallschirmtuch .......................................................................................23
Abb. 15: Wellenreiten mit dem Fallschirmtuch .......................................................................................23
Abb. 15: Hoch in die Luft….....................................................................................................................23
Abb. 16: …und Schwups auf die Gleitblache .........................................................................................23
Abb. 17: Begehrtes Büchsenwerfen .......................................................................................................23
Abb. 18: Wäscheleinen mit wertvollen Objekten ....................................................................................23
Abb. 19: Flyer zur Ankündigung der Veranstaltung vom 9. Dezember 2011 .........................................26
Abb. 20: Impressionen vom 9. Dezember ..............................................................................................27
Tab. 1: Resultate der Gruppendiskussionen ..........................................................................................28
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1 Ausgangslage, Zielsetzung und Konzeption
1.1 Ausgangslage
Gemäss Vertrag mit KTI und den involvierten Wirtschafts- sowie Verwertungspartnern unterteilt sich
das anwendungsorientierte Forschungsprojekt einerseits in ein begleitendes Monitoring und anderer-
seits in zwei partizipativ angelegte Interventionsphasen.
Die beiden Interventionsphasen finden zwischen August und Dezember 2011 sowie voraussichtlich
zwischen August und Oktober 2012 statt. Während die Interventionsphase I vom Projektteam eigen-
ständig konzipiert und geplant wurde, soll die Interventionsphase II mit Blick auf die Resultate der
Interventionsphase I sowie der laufenden Monitoringresultate konkretisiert und partizipativ mit der
interessierten Bewohnerschaft des Neubaugebiets sowie mit der Stadt Adliswil und den Verwaltungen
der Liegenschaften entwickelt werden.
1.2 Zielsetzung
Folgende Zielsetzungen wurden für die Interventionsphase I festgelegt:
1. Förderung des gegenseitigen Kennenlernens der verschiedenen Akteure:
- Bewohner und Bewohnerinnen untereinander
- Bewohner und Bewohnerinnen – interessierte Kreise aus Adliswil (Private, Vereine, Betriebe,
usw.)
- Projektteam – Bewohner und Bewohnerinnen
- Projektteam – Politik und Verwaltung)
2. Realisierung von mindestens drei Interventionsinstrumenten bzw. -anlässen (Container, Facebook,
Tischgespräche, Kinderspielnachmittag(e), Forumsveranstaltung, usw.) unter aktivem Einbezug
von mindestens 5 % der Neuzuzüger und Neuzuzügerinnen (entspricht 50 der ca. 1‘000 Bewohne-
rinnen und Bewohner, die bis Ende 2011 in den zwei Wohngebieten leben)
3. Themenabklärung und -bündelung der Interessen und Anliegen der Bewohnerschaft im Neubau-
gebiet.
Konkret bedeutet dies, mit den Bewohnerinnen und Bewohnern des Neubaugebiets in Kontakt zu
kommen, diesen Anregungen und Gelegenheit zur gegenseitigen Vernetzung zu geben, gemeinsame
und gruppenspezifische Themen und Bedürfnisse herauszufinden und zu spezifizieren sowie mit Poli-
tik, Verwaltungen (liegenschafts- und gemeindebezogen), gemeindeeigenen Einrichtungen, Vereinen
und Einwohnerinnen und Einwohnern des übrigen Adliswil in Kontakt und Austausch zu treten.
Ein optimales Resultat wären motivierte, themenspezifische Arbeitsgruppen von Bewohnerinnen bzw.
Bewohnern und je nach Thematik weiteren Personen aus Verwaltungen, Politik und Zivilgesellschaft,
die sich in Hinblick auf die Konkretisierung und Differenzierung von Ideen und Anliegen treffen und
produktiv werden.
In der Interventionsphase II wird das Gewicht dann auf der inhaltlichen Ebene liegen. Es sollen zu-
sammen mit interessierten Bewohnerinnen und Bewohnern des Neubaugebiets konkrete Vorschläge
und Umsetzungsideen für Anliegen und Projekte entwickelt, diese mit den Liegenschaftsverwaltungen,
der Gemeindeverwaltung und den Behörden von Adliswil evaluiert und im Rahmen des Möglichen
auch umgesetzt werden. Ferner besteht das Ziel, eine eigenständige Vertretungsstruktur seitens der
Bewohner und Bewohnerinnen zu initiieren und den Austausch zwischen der Bewohnerschaft und der
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Gemeinde Adliswil nach Abschluss der zweiten Intervention in geeigneter Weise zu institutionalisieren.
1.3 Konzeption
Die Konzeption für die erste Interventionsphase entwickelte sich schrittweise. Zwar konnte das Pro-
jektteam auf entsprechende eigene und ähnliche, gut dokumentierte Erfahrungen zurückgreifen;
gleichwohl galt es, mit den Projektbeteiligten vor Ort und mit Rücksicht auf die lokalen Gegebenheiten
und Möglichkeiten, nach und nach passende Lösungen zu finden. Aus diesem Grund vermischen sich
in der folgenden Darstellung konzeptionelle und umsetzungsbezogene Aspekte immer wieder.
In Kapitel 2 werden die konkreten Umsetzungsverfahren und -ergebnisse – unterteilt nach den einzel-
nen Interventionsprojekten – genauer dargelegt.
1.3.1 Verständliche Bezeichnung für das KTI-Projekt
Um das KTI-Projekt überhaupt bei der Bewohnerschaft des Neubaugebiets und im übrigen Adliswil
bekannt zu machen, benötigte es einen eingängigen Namen.
Der Name sollte sich einerseits am wissenschaftlichen Zweck des Projekts orientieren, andererseits
aber auch eine schnelle und eingängige Identifikation bei der anzusprechenden Bewohnerschaft im
Neubaugebiet und in Adliswil ermöglichen. Unter mehreren Varianten entschied sich das Projektteam
für die Bezeichnung „SO.NEU.Adliswil“. Das Kürzel verweist einerseits auf die KTI-Bezeichnung „So-
zialmonitoring in Neubaugebieten von Agglomerationsgemeinden“, betont mit dem Kürzel „SO.NEU.“
aber auch das Neue, gegebenenfalls auch Innovative am Projekt und identifiziert mit „Adliswil“
gleichzeitig den zugeordneten geografischen, aber auch politischen Ort des Projekts.
1.3.2 Räumliche Präsenz mit physischem Standort
Neben einem geeigneten Namen musste das Projekt – zumindest für die Zeit der ersten Interventi-
onsphase – über einen klar identifizierbaren, zentral gelegenen und physisch zugänglichen Ort verfü-
gen.
Als schwierig erwies sich die Wahl eines Standorts, teilt sich das Neubaugebiet doch in zwei grosse,
voneinander getrennte Siedlungseinheiten auf (Grütpark und Dietlimoos). Ein einziger Standort kann
demnach immer nur in einer Siedlung Präsenz markieren.
Abb. 1: Geographische Lage der Neubaugebiete Dietlimoos und Grütpark
Die Standortfrage für die erste Interventionsphase erwies sich auch aus andern Gründen alles andere
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als einfach. Da im ganzen Neubaugebiet keine Gemeinschaftsräume vorhanden waren, die vorüber-
gehend hätten genutzt werden können, musste auch deshalb eine separate Standortlösung gesucht
werden. Als erstes zog das Projektteam die Nutzung eines erhöhten Baucontainers im zentralen „Con-
tainerdorf“ der ARGE Dietlimoos in Betracht. Abklärungen ergaben allerdings, dass dieser Container
nur während einzelner Zeitfenster und in langfristiger vorheriger Absprache mit der Bauherrschaft
hätte genutzt werden können. Zudem wäre es schwierig gewesen, die zusätzliche Nutzung nach aus-
sen hin sichtbar und verständlich zu machen, da sich das Projekt wohl zu wenig vom eigentlichen
Zweck der Baucontainer hätte absetzen können.
Auch die Nutzung der ZIS (Zurich International School) als vorübergehender Projektstandort wurde
schnell verworfen, da auch hier die nötige Abgrenzung und eine eigenständige Sichtbarkeit kaum
möglich gewesen wären.
In dieser Situation wurde es immer klarer, dass das Projekt eine eigenständige räumliche Infrastruktur
für die erste Interventionsphase brauchte, um seine Präsenz sichtbar zu machen und über eine phy-
sisch nutzbare Organisationsplattform zu verfügen.
Als Lösung zeichnete sich schliesslich die Miete eines umgebauten Schiffscontainers ab, der dem
Verein „2020 Der weibliche Blick in die Zukunft“ gehört und mit allerlei für unseren Zweck praktisch
nutzbarem Equipment ausgestattet war.
Zu klären war nun der Standort. Dieser musste zentral und gut sichtbar sein. Nach entsprechenden
Abklärungen mit den Investoren und der Stadt Adliswil konnte ein geeigneter Ort am nordöstlichen
Rand des neuen Stadtparks bestimmt werden. Dieser Standort bot einen leichten Zugang, grenzte an
die Grünfläche des Stadtparks (Nutzungsmöglichkeiten), garantierte eine gewisse Auffälligkeit und
liess sich an Strom und Wasser anschliessen. Da der neue Park zudem als Kern- und Begegnungs-
zone der Neuüberbauung gedacht ist, konnte diesem Zweck mit dem Container Nachdruck verliehen
werden. Nachteil war, dass die Bewohnerschaft des Grütparks nur mit bewusster Absicht überhaupt
zum Container gelangten, aber auch längst nicht alle Bewohnerinnen und Bewohner des Dietlimoos
notwendigerweise auf dem Zu- oder Weggang am Container vorbeikamen. Alle andern möglichen
Standorte hätten allerdings ähnliche, wenn nicht grössere Erreichbarkeitsprobleme zur Folge gehabt.
Abb. 2: Wohnareale 1 bis 5 im Dietlimoos mit neuem Park mit Standort des Containers
Standort Container
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1.3.3 Schiffscontainer als zentrales physisches Interventionsmedium
Die Ausstattung des Containers bestand aus zwei kleinen Bürotischen, mehreren Bistro-Tischen
und -Stühlen, einem Kühlschrank, einer Kaffeemaschine, Wolldecken, usw. Die Stromzufuhr musste
sichergestellt werden, ebenso die Möglichkeit, Wasser anzuzapfen. Als WC war ein zugemietetes
ToiToi vorgesehen. Der Container verfügte allerdings über keine Heizung, und die grosse Distanz der
elektrischen Stromzufuhr erlaubte es nicht, entsprechenden Heizkörper anzuschliessen. Dagegen
konnten bei schönem und warmem Wetter die Tische und Stühle nach aussen auf den Kiesvorplatz
und die angrenzende Grünfläche des Parks gestellt werden.
Um Sinn und Zweck des Containers auch äusserlich sichtbar zu machen, musste der Container auf
der Seite des Fussweges mit einem grossen, auflaminierten Foto-Plakat zum Projekt
„SO.NEU.Adliswil“ und ergänzenden Angaben zur Trägerschaft des Projekts, zu Kontakt- und Nut-
zungsmöglichkeiten sowie zu den Öffnungszeiten versehen werden.
Abb. 3: Schiffscontainer mit auflaminierter Beschriftung und Fotografie sowie frei nutzbarem Schaukasten
Gedacht war, den Container zunächst einmal als Informationsplattform und Austauschmedium des
Projektteams für die Erkenntnisse aus dem Sozialmonitoring zu nutzen. Den Bewohnerinnen und Be-
wohnern sollte auf diese Weise vor Ort etwas davon zurückgegeben und zurückgespiegelt werden,
was im Rahmen der statistischen Erhebungen und der Befragungen sichtbar und bekannt wurde,
gleichzeitig sollten die Bewohnerinnen und Bewohner auch Gelegenheit haben, das Projektteam per-
sönlich kennen zu lernen. Weiter konnte der Container als Ausgangspunkt für gezielte Aktivitäten des
Projektteams genutzt werden.
Primär aber sollte der Container als Treffpunktmöglichkeit und Sitzungsgelegenheit für die Bewohne-
rinnen und Bewohner des Neubaugebiets selbst sowie für (kleinere) Veranstaltungen und Aktionen der
Bewohnerschaft und interessierter Kreise in Adliswil (Vereine, Einrichtungen, Gewerbe, Verwaltung,
usw.) kostenlos zur Nutzung zur Verfügung stehen. Dazu musste ein entsprechendes Nutzungsregle-
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ment und Reservationsverfahren mit Schlüsselübergabe sowie Verantwortlichkeitsbestimmungen aus-
gearbeitet werden. Während der eigentlichen Betriebszeit galt es dann, die Verfahrensabläufe anzu-
wenden und die Übergaben sicherzustellen.
Als ergänzendes Informationsmedium dienten zwei Schaukästen, einer unmittelbar beim Container,
einer in zentraler Lage im Grütpark. Die Schaukästen sollten auf Veranstaltungen im und um den Con-
tainer aufmerksam machen und konnten von allen Interessierten für diesen Zweck genutzt werden.
1.3.4 Facebook als virtuelles Interventionsmedium
Mit einer separaten Facebook-Site unter der Adresse http://de-de.facebook.com/so.neu.adliswil soll
das Projekt auch in elektronischer Form zugänglich sein. Die Internetplattform dient dabei in einer
ersten Phase primär als Informationsinstrument des Projektteams für interessierte Bewohnerinnen
und Bewohner. Später soll die Möglichkeit bestehen, bei Bedarf und Interesse die Site und deren Be-
wirtschaftung an eine Gruppe von Bewohnerinnen und Bewohnern zu übergeben.
1.3.5 Konzeption einzelner Interventionsinstrumente und -anlässe
Vorgesehen waren folgende Interventionsmittel und -anlässe während der ersten Interventionsphase:
Regelmässige Betriebs- und Präsenzzeiten des Projektteams im Container
Facebook als virtuelles Informations- und Kommunikationsinstrument
Als Auftaktveranstaltung der Intervention I: „Tischgespräche“ im neuen Park nach einem Kon-
zept des Aktionskünstlers Max Bottini
Nutzung des Containers durch die Bewohnerinnen und Bewohnern sowie Interessierte aus Ad-
liswil
In Zusammenarbeit mit Schülerinnen und Schülern von Adliswil Konzipierung eines Quiz mit In-
halten zum Neubaugebiet und zu Adliswil
Einbezug der Kinder mit ihren Familien: Kinderspielnachmittag an einem Samstag
Abschliessende Forumsveranstaltung mit Bewohnerinnen und Bewohnern der Neuüberbauung
im Dezember 2011
1.3.6 Finanzierung
Zur Finanzierung dieser ersten Interventionsphase konnte auf das mit KTI vereinbarte Sachbudget
zurückgegriffen werden. Als Kostenfaktoren waren namentlich die Aufwendungen für den Container
(An- und Abtransport, Miete, Beschriftung) sowie Sachkosten für die einzelnen Anlässe einzuberech-
nen. Durch den Einbezug von Studierenden der ZHAW ergab sich zudem die Möglichkeit, einzelne
Teilprojekte personell mit kompetenten und engagierten Studierenden abzusichern und in der ge-
wünschten partizipativen Form umzusetzen.
1.3.7 Fachbeirat
Im Rahmen einer Besprechung mit dem Fachbeirat konnte das Interventionskonzept vorgestellt und
eingehend besprochen werden. Die Anregungen der Fachbeiräte konnten in die Umsetzung einflies-
sen.
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2 Umsetzung
2.1 Inbetriebnahme des Containers mit regelmässiger Präsenz
2.1.1 Zielsetzung
Mit dem Container soll ein Blickfang und ein niederschwelliger Begegnungsort für die Bewohnerschaft
des Neubaugebiets geschaffen werden. Mittels regelmässigen wöchentlichen Präsenzzeiten soll zu-
dem der Kontakt zum Projektteam ermöglicht und gleichzeitig das Gespräch unter den Bewohnerin-
nen und Bewohnern des Neubaugebiets unterstützt und angeregt werden. Die Begegnungen sollen im
Rahmen eines zeitlich definierten Rahmens spontan zustande kommen können.
2.1.2 Konzeptionelle Ausrichtung
Als Zeitfenster für die regelmässige Betriebs- und Präsenzzeiten des Containers durch das Projekt-
team wird der frühe Freitagabend von 17 bis 20 Uhr festgelegt. In einem entsprechenden Flyer soll auf
die Inbetriebnahme des Containers und die Präsenzzeiten des Projektteams aufmerksam gemacht
werden. Je nach Bedarf kann für einzelne Freitage in den beiden Schaukästen und via Facebook zu-
sätzlich geworben werden. Weitere Werbeaktionen sind dagegen nicht vorgesehen.
Die Präsenz soll jeweils durch mindestens ein Mitglied des Projektteams sowie ein bis zwei Studie-
rende der ZHAW Soziale Arbeit sichergestellt werden. Ausgerüstet mit Apéro-Getränken und Snacks
ist zudem für das leibliche Wohl der Gäste gesorgt, und je nach Wetter sollte es auch möglich sein,
mit Stühlen und Bistrotischchen vor dem Container eine einladende Begegnungssituation zu schaffen.
2.1.3 Umsetzung
Zunächst war es wichtig, den Bewohnerinnen und Bewohnern des Neubaugebiets Sinn und Zweck
des Containers bekannt zu machen, auf die Nutzungsmöglichkeiten durch die Bewohnerinnen und
Bewohner hinzuweisen sowie die garantierten Öffnungszeiten bekannt zu geben. Dazu wurde kurz vor
seiner Installation ein Informationsflyer in alle Briefkasten verteilt und eine entsprechende Mitteilung
im Facebook veröffentlicht.
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Abb. 4: Flyer zur Ankündigung des Containers und dessen Nutzungsmöglichkeiten
Wie angekündigt wurde der Container vom 9. September bis 14. Oktober jeweils freitags von 17 bis
20 Uhr vom Projektteam in Betrieb genommen. Zu jedem dieser Abende wurde ein kurzes Protokoll
geführt, worin festgehalten wurde, wer den Container besuchte und was im Wesentlichen zur Sprache
kam.
Wie sich bald zeigte, hielt sich der Zulauf in Grenzen, nur relativ wenige Bewohnerinnen und Bewoh-
ner nutzten die Gelegenheit zur Begegnung und zum Austausch. Eine Vermutung für diesen Umstand
liegt darin, dass die unterschiedlichen Gruppen und Interessen der Bewohnerschaft mit der blossen
Präsenz zu wenig spezifisch angesprochen werden konnten. Aus diesem Grund wurden die letzten
vier Präsenzzeiten jeweils unter einen thematischen Fokus gestellt und separat in den beiden Aus-
hängen und im Facebook beworben:
16. September: Familien und Kinder – Anliegen, Interessen, Wünsche, Ideen
23. September: Stadtpräsident Harald Huber zu Gast im Container
30. September: After work – Mit den neuen Nachbarn die Woche ausklingen lassen
7. Oktober: English speaking evening – meet your neighbours
14. Oktober: Abend für 50+
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Abb. 5: Flyer zur Ankündigung themenbezogener Freitagabende im Container
Trotz begrenzter Teilnahme ergaben sich durch die Gespräche vertiefte Einsichten in vielfältige Aspek-
te des Zusammenlebens in der Neuüberbauung und immer wieder kamen Wünsche und Bedürfnisse
zur Sprache:
Erster Versuch zur Bildung einer Kinder-Spielgruppe und damit verbundene Schwierigkeiten der
Raumfindung
Unterschiede in der Nutzung des öffentlichen Raums im Grütpark und im Dietlimoos
(Bisher enttäuschende) Erwartungen betreffend Zuzug von Familien mit kleinen Kindern
Kosten für die Miet-Wohnungen
(Unter-)Versorgung des neuen Stadtteils mit Läden und gastronomischen Angeboten
Verkehrsverbindung, v.a. öffentlicher Verkehr und Anschlüsse
Zunächst fehlender „Mobility“-Standplatz, (der inzwischen eingerichtet wurde)
Vielfältige Gründe für den Zuzug sowie unterschiedliche Zuzugsorte (aus Adliswil, aus der Stadt
Zürich, von auswärts)
Eher abgetrennte Wohnlage von Adliswil, dadurch auch Distanz zum Zentrum
Immer wieder wird von den Besucherinnen und Bewohnern der Container und die Idee des Projekts
gelobt und als erfreuliche Belebung im Quartier hervorgehoben.
2.1.4 Auswertung
Der Container und damit auch das Projekt „SO.NEU.Adliswil“ wurden von den Bewohnerinnen und
Bewohnern des Neubaugebiets stark beachtet, wegen der Standortsituation wohl etwas mehr im Diet-
limoos als im Grütpark. Allerdings kann nicht beurteilt werden, inwiefern dabei auch Ziel und Zweck
des Containers und des Projekts erfasst wurden.
Die Einschätzung über die Beachtung bestätigen auch Rückmeldungen der verschiedenen Hauswar-
te. Im Grütpark erfuhr der Aushang beträchtliche Aufmerksamkeit, wohl auch wegen der übrigen Ver-
anstaltungen im und um den Container. Zwischen passiver Wahrnehmung und aktiver Teilnahme be-
steht dagegen eine beträchtliche Differenz.
Die insgesamt ca. 35 bis 40 Personen, die den Container an den Freitagabenden besuchten, stellen
eine geringe Zahl dar. Andererseits boten die Begegnungen Gelegenheit zu ungezwungenen informel-
len Gesprächen, die dem Projektteam vertiefende Informationen zu den Bewohnerinnen und Bewoh-
nern im Neubaugebiet vermittelten. Auffällig ist der grosse Anteil von jungen Familien, die mit ihren
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Kindern die Gelegenheit zum Gespräch nutzten und wiederholt die Idee des Containers und das Pro-
jekt positiv beurteilten.
2.2 Facebook
2.2.1 Zielsetzung und Entwicklung der Site
Im Rahmen der ersten Interventionsphase wurden die Kommunikationsmöglichkeiten von Social Me-
dia genutzt und Ende April 2011 in Zusammenarbeit mit dem Marketing der ZHAW Soziale Arbeit eine
öffentliche Facebookseite für das Projekt SO.NEU.Adliswil erstellt:
http://www.facebook.com/so.neu.adliswil.
Das Ziel war, einerseits die Bewohnerinnen und Bewohnern des Neubaugebietes über das Projekt zu
informieren, Veranstaltungen zu publizieren und persönliche Kontakte mit den Neuzuzügerinnen und
Neuzuzügern zu knüpfen. Anderseits sollte den Bewohnerinnen und Bewohnern eine Plattform zu
Verfügung stehen zum gegenseitigen Kennenlernen, zum Austausch, zur Entwicklung von Ideen und
zur Information über eigene Tätigkeiten und Engagements der Facebooknutzerinnen und -nutzer.
Um die Facebookseite bekannt zu machen, wurde sie auf der Internetseite der Stadt Adliswil verlinkt
und an einem Neuzuzügertreff sowie auf den Informationsflyern über das Projekt darauf hingewiesen.
Ausserdem wurde auf der schon etablierten Facebookseite „Dietlimoos“ ein Eintrag mit dem Hinweis
auf die neue Seite erstellt. Im Verlauf der Interventionsphase wurde sowohl auf den Projektflyer als
auch in den Schaukästen im Dietlimoos und Grütpark weiter auf die Facebookseite aufmerksam ge-
macht.
2.2.2 Bewirtschaftung und Nutzung
Zu Beginn wurde ungefähr einmal pro Woche ein Beitrag auf die Seite gepostet, um auf das Projekt
aufmerksam zu machen. Erst ab Ende August 2011 nahmen die Beiträge über das Projekt mit Hinblick
auf die Tischgespräche und den Container zu. Während den Monaten September und Oktober 2011
wurde die Seite intensiv bewirtschaftet. Fast täglich wurde für Veranstaltungen von SO.NEU.Adliswil
oder von Dritten geworben, Fotos hochgeladen oder über das Projekt informiert. Aufgrund der Er-
kenntnis, dass viele Bewohnerinnen und Bewohner Englisch sprechen, wurden im Verlauf der Inter-
vention die Beiträge nicht mehr nur in Deutsch, sondern zusätzlich in Englisch verfasst. Nachdem im
November die Intensität der Bewirtschaftung wieder abnahm, nahm sie Anfang Dezember in Hinblick
auf den Anlass vom 9. Dezember (siehe Kap. 2.6) wieder etwas zu.
Im Frühjahr zählte die Facebookseite nur wenige Fans, und die Möglichkeit zur Kommunikation unter-
einander wurde nicht genutzt. Einzig ein Beitrag über einen Anlass im Neubaugebiet wurde erstellt: Im
Spätsommer nahm sowohl die Anzahl Fans als auch die Nutzung zu. Am meisten Beiträge und Kom-
mentare wurden auf der Seite während der Container-Phase erstellt. Danach nahm die Nutzung wie-
der ab. Bei den Personen, die angaben, dass ihnen die Seite gefällt, wurden die erstellten Beiträge
auf der Startseite ihres Profils angezeigt.
2.2.3 Statistiken
Die nachfolgenden statistischen Daten beziehen sich auf den Zeitraum vom 25. April 2011 bis zum 19.
Dezember 2011 und der Facebookstatistik für die Facebookseite entnommen.
Die Beiträge der Seite wurden in der genannten Zeit 16‘120 mal angesehen. Feedbacks zu den Bei-
trägen wurden jedoch nur 72 gegeben, diese können in Form von „Gefällt mir“-Angaben oder Kom-
mentaren sein. Unabhängig davon, ob die Nutzerin oder der Nutzer bei Facebook angemeldet war,
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wurde die Pinnwand insgesamt 2‘035 mal aufgerufen, die Fotos 113 mal, die Veranstaltungen 63 mal
und die Information 60 mal. Die meisten Nutzerinnen und Nutzer wurden von der Seite adliswil.ch
(n=424) oder von google.ch (n=123) weitergeleitet. Ausserdem fanden 18 Personen über google.de
auf die Facebookseite, 16 Personen über bing.com, 7 Personen über google.com, 4 Personen über
zhaw.inx.ceh, 3 Personen über google.co.uk, 2 Personen über fb.me und 2 Personen über
webcache.googleusercontent.com.
Insgesamt haben 72 Personen angegeben, dass ihnen die Seite gefällt. Basierend auf den Angaben
aus den Profilen dieser Nutzenden können nachfolgende Angaben zu deren Geschlecht, Alter, Spra-
che und Land gegeben werden. 55 % der Personen, denen die Seite gefällt, sind weiblich und 44 %
männlich1. Die meisten sind zwischen 25 und 34 Jahre (39 %) sowie zwischen 35 und 44 Jahre
(23 %) alt. 15 % der Personen gehören der Gruppe der 45-54-Jährigen an, 8 % der Gruppe der 55-
Jährigen und älteren und 4 % sind zwischen 18 und 24 Jahre alt.
Neben der Schweiz, welche 90 % der Personen als Land angeben, kommen Spanien, Italien, Öster-
reich, Mexiko, Niederlande, Vereinigte Staaten und Frankreich als Einzelnennungen vor. Die Stan-
dardsprache ist bei 75 % der Personen Deutsch und bei 19 % Englisch. Zudem wurden Polnisch,
Italienisch und Schwedisch von Einzelnen als Standardsprache gewählt.
2.2.4 Auswertung
Rückblickend kann festgehalten werden, dass mit Facebook als Kommunikationsform nur ein geringer
Anteil der Bewohnerinnen und Bewohner erreicht wurde. Möglicherweise kann dies auf eine zu wenig
intensive Bekanntmachung der Seite zurückgeführt werden. Als Informationsplattform und als Mög-
lichkeit, um Veranstaltungen zu publizieren, hat sich die Facebookseite trotzdem als geeignet erwie-
sen. Allerdings sollte Social Media ergänzend zu andern Informationskanälen genutzt und die Kom-
munikation übergreifend geplant und aufeinander abgestimmt werden. Weitere positive Aspekte von
Facebook ist die Möglichkeit, Fotos von Veranstaltungen zu veröffentlichen oder auf aktuelle Ereignis-
se spontan reagieren zu können. Als Diskussionsplattform wurde die Facebookseite hingegen nicht
genutzt. Eine geschlossene Gruppe würde sich vermutlich besser als Diskussionsplattform eignen.
2.3 Tischgespräche vom 3. September 2011
2.3.1 Zielsetzung
Das Tischgespräch bezweckt, die interessierten Bewohnerinnen und Bewohner an einem Abend zu-
sammenzubringen, damit sie im Rahmen eines angenehmen Settings Kontakte knüpfen oder vertiefen
konnten. Zudem soll das Projekt mit der Aktion erstmals im Neubaugebiet aktiv in Erscheinung treten.
2.3.2 Konzeptionelle Ausrichtung
Das Projektteam orientiert sich bei dieser Veranstaltung an einem Konzept des Künstlers Max Bottini.
Die „Schwelle“ für eine Teilnahme soll möglichst tief sein. Eine zugewiesene Rolle (Gast oder Gastge-
ber bzw. Gastgeberin) erleichtert dabei allen Teilnehmenden den Zutritt. Die Anzahl der Beteiligten ist
offen, das heisst, der Anlass „funktioniert“ sowohl bei wenigen wie bei vielen Teilnehmenden. Eine
Anmeldung ist allerdings aus organisatorischen Gründen unumgänglich.
Das Organisationsteam stellt nur die grobe Infrastruktur (Tische, Bänke, Licht, Abfalleimer), der Rest
muss von den Teilnehmenden selber mitgebracht werden.
1 Die Angaben basieren auf Daten, die die Nutzenden in ihren Profilen angeben. Die Prozentzahlen ergeben nicht immer
100%, da nicht alle Nutzenden ihr Geschlecht beziehungsweise Alter angeben.
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2.3.3 Vorgehen
Der Anlass wurde detailliert geplant, wobei auch eine Schlechtwettervariante eingeplant wurde. Dazu
hätte uns die Zurich International School ihre Mensa angeboten. Es wurde ein Flyer gedruckt, der
mehrmals in alle Briefkästen verteilt wurde. Leider konnten gleichwohl nicht alle Leute erfassen, die
erst im Laufe des Monats Juli eingezogen waren. Die Anmeldung erfolgte in der Regel schriftlich
(frankierte Rückantwortkarte) oder per Mail. Sie wurde bestätigt. Glücklicherweise mussten nur weni-
ge Personen in Bezug auf ihre Rolle „umgepolt“ werden.
Abb. 6: Der Einladungsflyer für die Tischgespräche
2.3.4 Umsetzung und Ablauf des Anlasses
Es kamen 18 Gastpaare sowie einige Kinder – vom Neugeborenen bis zu Schulkindern. Zu Beginn
wurden die Teilnehmenden beim Container empfangen, begrüsst, und wer wollte, konnte dort einen
Apéro zu sich nehmen, was allerdings nur die wenigsten in Anspruch nahmen. Die meisten wollten
sich sofort einrichten und dort, wo sich die Paare zeitgleich zusammenfanden, entstanden bereits die
ersten Gespräche. Wie sich zeigte, kannten sich einige der Teilnehmenden bereits.
Es erfolgte eine kurze Begrüssung durch das Projektteam (Markus Kunz) plus die Erklärung der Spiel-
regeln, und danach begrüsste Stadtrat R. Stutz die Anwesenden im Namen der Stadt. Danach ging‘s
los, und der Anlass nahm automatisch seinen Lauf.
Um 21 Uhr begann es leicht zu regnen, weshalb die Gäste und Gastgeber etwas schneller aufbrachen
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und ihre Tupperware mit den übrig gebliebenen Esswaren und Getränke wieder nach Hause nahmen.
Abb. 7: Der Tisch steht bereit. Abb. 8: Stadtrat Stutz begrüsst die Gäste.
Abb. 9: Tischgespräche in vollem Gang. Abb. 10: …am Kindertisch lenkt irgendetwas davon ab.
2.3.5 Auswertung des Anlasses
Das Wetterglück spielte eine wichtige Rolle und trug zweifellos dazu bei, dass der Abend von Anfang
an von einer angenehmen Spätsommerstimmung geprägt war. Die jeweiligen Gäste und Gastgeber
bzw. Gastgeberinnen knüpften schnell Kontakt zueinander und kamen auch mit den benachbarten
Paaren ins Gespräch. Die Stimmung war gelöst und sichtlich vom gegenseitigen Interesse an den
neuen Mitbewohnerinnen und Mitbewohnern im Neubaugebiet geprägt.
Die Teilnahme von 38 Erwachsenen und ca. 8 Kindern kann als begrenzter Erfolg gesehen werden,
wurde von den Teilnehmenden doch verlangt, dass sie sich im Voraus anmelden, sich auf eine unge-
wohnte Situation einlassen und einen eigenen Beitrag in Form eines Gastgeschenks oder eines
Abendessens leisten. Eine kurzfristig angesetzte zweite Flyeraktion hätte die Anzahl der Beteiligten
gleichwohl erhöhen können. Weiter zeigte sich aufgrund von Rückmeldungen, dass möglicherweise
ein englischsprachiger Flyer zusätzlich Gäste und Gastgeberinnen bzw. Gastgeber mobilisiert hätte.
Bewusst wurde darauf verzichtet, die Teilnehmenden systematisch nach ihren bisherigen Wohnerfah-
rungen in der Neuüberbauung und ihre Fragen und Anliegen gegenüber der Stadt Adliswil zu befra-
Seite 18 von 32
gen. Auf einem Flipchart an der Containerwand konnten Interessierte gleichwohl dringende Anliegen
und Anregungen deponieren, was von einigen Wenigen auch wahrgenommen wurde. Dabei entwickel-
ten sich auch verschiedene informelle Gespräche mit dem Projektteam.
Das Ziel, bisher einander weitgehend unbekannte Bewohnerinnen und Bewohner der Neuüberbauung
in einem lockeren, zeitlich begrenzten aber doch verbindlichen Rahmen zusammenzubringen, wurde
für die Teilnehmenden sicherlich in hohem Mass erfüllt. Das Projektteam hatte zudem Gelegenheit,
das Projekt „SO.NEU.Adliswil“ erstmals bei einem Teil der Bewohnerschaft konkret sichtbar zu ma-
chen.
2.4 Nutzung des Containers durch Bewohnerinnen bzw. Bewohner und Interessierte aus Adliswil
2.4.1 Zielsetzung
Der Container inkl. seine unmittelbare Umgebung soll den Bewohnerinnen und Bewohnern des Neu-
baugebiets sowie interessierten Personen, Vereinen, Einrichtungen und den Behörden von Adliswil
zur kostenlosen Nutzung zur Verfügung stehen und dadurch die Begegnung zwischen Bewohnerinnen
und Bewohnern des Neubaugebiets untereinander wie auch mit Adliswil anregen und fördern. Die
Nutzung soll so niederschwellig wie möglich konzipiert und nur soweit organisiert werden, dass keine
wechselseitigen Nutzungskonflikte entstehen und ordentliche Übergaben sichergestellt werden kön-
nen.
2.4.2 Konzeptionelle Ausrichtung
Wie aus der obigen Zielsetzung hervorgeht, sollen der Container und dessen Frontseite zum Park hin
als Sitzungsort für Besprechungen, als Raum für kleine Veranstaltungen (Geburtstag, Spielrunde,
usw.), für Diskussionsrunden sowie als Spiel- und Präsentationsfläche für Anlässe von Privaten, Ver-
einen oder andern Trägerschaften aus dem Neubaugebiet oder aus Adliswil genutzt werden können.
Ein einfaches Reservierungssystem und Nutzungsreglement zum reibungslosen Betrieb des Contai-
ners soll diesem Nutzungszweck dienen. Aus versicherungs- und haftungstechnischen Gründen muss
mit allen Mieterinnen und Mietern ein Vertrag abgeschlossen werden.
Die Nutzenden müssen für ihren Anlass selbst Werbung machen – von Seiten des Projekts stehen
lediglich die beiden Schaukasten zur selbstständigen Benutzung zur Verfügung, und man kann den
Anlass über das Facebook bewerben. Nach Eingang der definitiven Reservation bzw. wenige Tage vor
dem Anlass erhalten die Nutzenden auch den Schlüssel zum Container.
2.4.3 Umsetzung
Der Container wurde insgesamt von 12 Personen oder Körperschaften für Veranstaltungen genutzt,
zwei davon mehrfach.
Von den Bewohnerinnen und Bewohnern des Neubaugebiets selbst sind vier Nutzungen zu verzeich-
nen: Einmal für Sitzungszwecke um Bewohneranliegen zu besprechen, mehrmals als Mutter-Kind-
Treff, einmal zur Vorstellung eines Dienstleistungsangebots in der Nachbarschaft und einmal für eine
private Feier. Von Seiten Adliswil wurde der Container wie folgt gebraucht:
Musikverein Harmonie
Gospelchor Adliswil
Verein Kulturschachtle Adliswil
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Kreativ Studio Adliswil
Katholischer Kirchenchor
SP Adliswil
Ressort Soziales der Stadt Adliswil (zum Thema „Leben und Wohnen im Alter“)
Peppermind (mehrere Abende)
Der Besucheranteil war je nach Veranstaltung unterschiedlich, insgesamt aber eher unter den Erwar-
tungen der Veranstalter. Er reichte von über 30 bis gar keine.
Abb. 11: Stühle und Tische konnten bei gutem Wetter auch auf den Vorplatz des Containers gestellt werden
2.4.4 Auswertung
Die Nachfrage nach der Nutzung des Containers kann als befriedigend bezeichnet werden. Insbeson-
dere die Nachfrage seitens der Bewohnerschaft blieb eher unter den Erwartungen, hingegen zeigten
verschiedene Vereine und Einrichtungen aus Adliswil Interesse, ihr Angebot im Rahmen der Contai-
neraktion bei den Bewohnerinnen und Bewohnern des Neubaugebiets bekannt zu machen. Leider ist
es ihnen mehrheitlich nicht gelungen, im erwarteten Rahmen Besucherinnen und Besucher zu mobili-
sieren. Über die möglichen Gründe lassen sich nur Vermutungen anstellen: Neben der generellen
Schwierigkeit, Leute für einen Anlass aus dem Haus zu „locken“, wurden folgende Faktoren von den
Veranstaltern genannt:
Lage: Geografisch zwar nicht ungünstig gelegen, so fehlte doch der nötige Publikumsverkehr
für spontane Teilnahme. Die meisten Bewohnerinnen und Bewohner erreichen ihre Wohnungen
entweder über die jeweiligen Tiefgaragen oder über direkte, sternförmig angelegte Wege von
den ÖV-Haltestellen aus.
Werbung: die beiden Schaukasten und Facebook reichten nicht aus, um die Anlässe wirklich
bekannt zu mache; viele Bewohnerinnen und Bewohner wussten wohl nichts von den Anlässen
und unseres Wissens fanden keine zusätzlichen Flyeraktionen statt.
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Interesse: Viele Personen sind erst seit kurzem zugezogen. Sie sind möglicherweise noch mit
der Einrichtung ihrer Wohnung und dem „Ankommen“ an ihrem neuen Ort beschäftigt.
Bevölkerungszusammensetzung: Dass sich trotz erheblicher Aufwendungen von Peppermind
keine Jugendlichen zeigten, könnte u.a. auch mit der geringen Zahl dieser Altersgruppe zu tun
haben.
In den Rückmeldungen der Veranstalter an die Projektgruppe kam denn auch mehrheitlich eine ge-
wisse Enttäuschung zum Ausdruck. Zum Teil wurde auch eine grössere Unterstützung durch die Pro-
jektgruppe erwartet, was aber weder vorgesehen war noch angeboten wurde.
Möglicherweise wurden mit dem Container aber Erwartungen geweckt, die letztlich nicht in dem er-
warteten Ausmass erfüllt werden konnten. Andererseits geben verschiedene Rückmeldungen Hinwei-
se darauf, dass ein räumlicher Treffpunkt von den Bewohnerinnen und Bewohnern sehr geschätzt
würde.
Abschliessend noch einige Stimmen aus den Rückmeldungen:
„Man sollte probieren, mit Poster/Bildern vom Brockenhaus etwas Charme zu geben. Man fühlte sich
eher wie in einem Baucontainer. Die Nachbarn finden die Idee sonst sehr gut. Es wäre super, wenn an
der gleichen Stelle fix ein etwas grösseres Gemeinschaftszentrum (ca. 100-200 m2) entstehen würde.“
„Leider war der Auftritt in der Siedlung Dietlimoos nicht so rege besucht. Aber man nahm uns auch da
wohlwollend zur Kenntnis.“
„Sehr wenig Interesse leider und nur anfangs. Nach 30-60 Minuten waren alle wieder gegangen.“
„Entweder interessierte das Thema nicht oder Werbung dafür in den 2 Aushängekästen und auf Face-
book war nicht ausreichend genug. (…) Gespräche kamen nur zustand durch direktes Ansprechen der
Vorbeigehenden. (…) Bei einem nochmaligen Anlass würde ich in jeden Briefkasten eine persönliche
Einladung legen.“
„Alles für die ‚Katz‘. Wir waren bereit mit Plakaten, Broschüren und Beamer über Veranstaltung. Wur-
de Ihrerseits nicht professionell aufgezogen. Es fehlte ein Plan, was, wo? für die Bewohner.“
2.5 Kinderspielnachmittag
2.5.1 Zielsetzung
Es sollen möglichst viele Kinder jeglichen Alters sowie deren Eltern aus dem Dietlimoos und Grütpark
einen Nachmittag im Dietlimoospark mit Spiel und Spass verbringen und sich bei dieser Gelegenheit
gegenseitig besser kennenlernen und neue Bekanntschaften zwischen den Familien entstehen. Das
Projekt SO.NEU.Adliswil soll mit dieser praktischen Intervention sichtbar werden und in der Neuüber-
bauung auf breitere Bekanntheit und Akzeptanz stossen.
2.5.2 Konzeptionelle Ausrichtung und Planung
Der Spielnachmittag soll unter möglichst breiter Beteiligung von Eltern (und allenfalls deren Kinder)
stattfinden und zwar in der Vorbereitungs- wie auch in der Umsetzungsphase.
Eine Projektgruppe bestehend aus fünf Studierenden und einem Dozenten/Projektleiter der ZHAW,
Departement Soziale Arbeit, entwickelt ein allgemeines Umsetzungskonzept, plant die einzelnen Um-
setzungsschritte und realisiert das Projekt zusammen mit den Beteiligten:
Am Spielnachmittag sollen nur einfache Spielgeräte und Utensilien zum Einsatz kommen. Teils
werden sie von der Projektgruppe bereitgestellt, teils sollen sie von den Eltern selbst aus ihrem
„Spielfundus“ auf den Platz gebracht werden
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Die Teilnahme erfolgt ohne vorherige Anmeldung, vorbestimmt sind lediglich die Dauer (13-17
Uhr) und der Ort (Dietlimoospark)
Es gibt keinen „Ablaufplan“ für den Nachmittag, Spielideen und Nutzung der Geräte sollen sich
spontan aus der Situation und der Zusammensetzung der anwesenden Kindergruppe(n) erge-
ben. Die Projektgruppenmitglieder halten aber ein Auge auf die Stimmung und den Aktivitätsver-
lauf, um gegebenenfalls ein Spiel oder eine Aktion anregen zu können
Der Schiffscontainer dient als infrastrukturelle „Homebase“ für Strom, Wasser, Getränke, Zwi-
schenverpflegungen, Sitzgelegenheiten, Rückzugsmöglichkeit, usw.
Der Anlass wird 3 Wochen im Voraus breit beworben mit einer Flyeraktion in alle Haushalte und
einem Facebook-Eintrag. Darin wird jeweils auch der Termin für die Vorbesprechung mit den El-
tern „beworben“.
Die von Seiten der Projektgruppe bereitzustellenden Spielgeräte und Utensilien werden festge-
legt. Dabei gilt der Grundsatz, v.a. solche Spielgeräte und Utensilien zur Verfügung zu stellen,
über die Familien in der Regel nicht verfügen und/oder die zu gemeinschaftlichen Aktivitäten an-
regen (Fallschirmtuch, Sprungtuch, Stelzen, Unterlagen für Freiluftmalen auf dem Parkboden,
Malutensilien, usw.)
Neben den Spielgeräten und weiteren Utensilien sorgt die Projektgruppe für Getränke (Sirup)
und kleine Snacks
Die Vorbereitungsbesprechung mit den Eltern findet eine Woche vorher abends im/beim Con-
tainer statt (aus terminlichen Gründen war kein früherer Einbezug möglich). Dabei geht es um
Beiträge durch die Eltern in Bezug auf Werbung, Spielutensilien und Unterstützung am Spieltag
selbst. Es handelt sich hier um einen Erstkontakt, entsprechend sind die Erwartungen und An-
sprüche an die Mitarbeit der Eltern begrenzt
Der Nachmittag findet nur bei gutem Wetter statt, andernfalls wird er um eine Woche verscho-
ben.
2.5.3 Umsetzung und Ablauf des Spielnachmittags
Studierende der ZHAW Soziale Arbeit entwarfen den Flyer und verteilten ihn in alle Haushalte der
Siedlungen Dietlimoos und Grütpark.
Folgende Spielgeräte wurden durch die Projektgruppe bereitgestellt:
ein Megaphon
Zugseil für „Seilziehen“
Stelzen
Sprungtuch
Federballset
Fallschirmtuch
grosse aufblasbare Bälle
Malunterlagen (Zeltblachen aus Blauringbeständen zusammengeknüpft, dünne Holzplatten als
eigentliche Unterlagen) sowie Malutensilien
Wäscheleinen und „Klüppli“, um Zeichnungen aufhängen zu können
Büchsen und Wurfbälle für Büchsenschiessen
Kubb
Croquet
Kreide
Seite 22 von 32
Fussball
Federball
Bewusst wurde darauf verzichtet, ein „Blasio“ (aufblasbares Hüpfgerät für Kinder in verschiedenen
Grössen) aufzustellen oder einen lokalen Zirkus einzubeziehen, um Eigenaktivitäten und gemein-
schaftliches Tun dadurch nicht zu konkurrenzieren.
Die Vorbereitungsbesprechung mit interessierten Eltern nutzte „nur“ eine Familie; die betreffende Mut-
ter liess sich aber nicht entmutigen und plante gemeinsam mit drei Studierenden die Details zum Ab-
lauf des Spielnachmittags.
Der Spielnachmittag fand dank gutem Wetter wie geplant statt. Die Projektgruppe hängte Ballone zur
Markierung der Spiellandschaft auf. Nachdem zwischen 13 und 13.30 Uhr erst wenige Kinder und
Eltern eintrafen, begab sich eine Studierende mit einer Gruppe von 3 Kindern auf den Weg durch die
beiden Siedlungen und animierte mit dem Megaphon die Kinder (und Eltern) am Spielnachmittag teil-
zunehmen.
Nach und nach füllte sich der obere Teil des Parks mit Kindern und Eltern. Insgesamt nahmen am
Spielnachmittag ca. 40 Kinder sowie 30 Erwachsene (meist Eltern) teil. Grösstenteils wohnen sie im
Dietlimoos, nur vereinzelt erschienen Kinder (und Eltern) aus dem Grütpark. Auffällig war die Beteili-
gung ausländischer, meist englischsprachiger Familien (aus Israel, England, Indien, Frankreich mit in
der Regel mehreren Kindern). Das Alter der Kinder bewegte sich zwischen 6 Monaten und 12 Jahren,
mehrheitlich zwischen 3 und 9 Jahren.
Mehrere Familien brachten zusätzliche Spielgeräte mit: Bälle, Papierdrachen, ferngesteuertes Spiel-
zeugauto, Malutensilien, eine Plastik-Wasserrutschunterlage, usw.
Die meisten Spielgeräte fanden im Laufe des Nachmittags vielfältigen Zuspruch und wurden von ein-
zelnen Kindern oder Kindergruppen genutzt, manchmal auch nicht altersgerecht von kleinen Kindern
nach eigenem Gutdünken eingesetzt.
Grossen Anklang fanden die zwei „Malstationen“, an welchen die Kinder sehr schnell, spontan und
manchmal mit erstaunlicher Ausdauer Bilder malten oder Collagen erstellten.
Abb. 12: Was sollen wir jetzt noch malen? Abb. 13: Gemeinsam entstehen die schönsten Bilder
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Abb. 14: Wellenreiten mit dem Fallschirmtuch Abb. 15: Wellenreiten mit dem Fallschirmtuch
Abb. 16: Hoch in die Luft…
Abb. 17: …und Schwups auf die Gleitblache
Höhepunkte waren das Büchsenwerfen, gemeinschaftliche Bewegungs- und Symbolspiele mit dem
Fallschirmtuch sowie das Sprungtuch. Hier beteiligten sich auch die Erwachsenen und legten damit
eine Basis für vielfältige spontane Gespräche untereinander, wie sie im weiteren Verlauf des Nachmit-
tags auch zunehmend stattfanden.
Abb. 18: Begehrtes Büchsenwerfen Abb. 19: Wäscheleinen mit wertvollen Objekten
Seite 24 von 32
Verschiedentlich wurde aktiv nachgefragt nach dem Hintergrund der Spielaktion und dessen Organi-
satorinnen und Organisatoren. Dies wiederum gab den Projektgruppenmitgliedern Gelegenheit, Ge-
naueres zum Projekt „SO.NEU.Adliswil“ auszuführen und auf weitere Aktivitäten und Beteiligungsmög-
lichkeiten aufmerksam zu machen. Der Anlass wurde von den beteiligten Eltern immer wieder sehr
positiv gewürdigt und verdankt. Vielfach wurde zudem ausdrücklich Interesse an einer weiteren Betei-
ligung – z.B. an der geplanten Diskussionsveranstaltung mit allen interessierten Bewohnerinnen und
Bewohnern von Dietlimoos und Grütpark am 9. Dezember in der ZIS – geäussert.
Nachgefragt wurde auch, ob der Container im nächsten Jahr wieder zur Verfügung stehen würde.
2.5.4 Auswertung
Unter dem Aspekt der Beteiligung konnte der Spielnachmittag klar als Erfolg gewertet werden. Mit ca.
40 Kindern und 30 Eltern, die sich vorher mehrheitlich noch nicht gekannt hatten, konnte ein Grund-
stein für besseres gegenseitiges Kennenlernen gelegt werden. Der Anlass wird sicherlich auch den
Kindern in guter Erinnerung geblieben sein, insbesondere auch wegen der verschiedenen gemein-
schaftlich ausgerichteten Gruppenspiele und -aktivitäten.
Dank des begrenzten Einsatzes von zugemieteten Spielgeräten und der bewusst einfach gehaltenen
Gesamtorganisation des Anlasses, könnte er auch als künftiges, wiederholbares Modell für ähnliche
Aktivitäten der Bewohnerinnen und Bewohner selbst dienen.
Das Projekt „SO.NEU.Adliswil“ konnte sich mit dieser Aktion als positive und unterstützende Instanz
profilieren. Viele Erwachsene hatten sich genauer erkundigt und grosses Interesse an einer weiteren
Beteiligung geäussert.
Gleichwohl wäre aus nachträglicher Sicht eine etwas „offensivere“ Strategie wünschenswert gewesen,
z.B. in Form einer kürzeren allgemeinen „Ansprache“ zum Projekt mit dem Megaphon oder eine sys-
tematische Erfassung aller Adressen der Beteiligten und ihrer Bereitschaft zu künftigen weiteren Mit-
arbeit. Aus Rücksicht auf mögliche Gegenreaktionen auf eine zu offensiv empfundene und damit viel-
leicht auch abschreckende „Bewerbung“ der Beteiligten wurde auf diese Interventionselemente ver-
zichtet.
2.6 Abschlussveranstaltung zur Interventionsphase vom 9.12.2011
2.6.1 Zielsetzung
Die Veranstaltung „Ein Abend für den neuen Stadtteil Grütpark-Dietlimoos“ bildet den Abschluss der
ersten Interventionsphase. Dabei soll eine gemeinsame Sammlung, Diskussion, Bündelung und Ge-
wichtung der Anliegen der Bewohnerinnen und Bewohner von Dietlimoos und Grütpark in Bezug auf
folgende Aspekte stattfinden:
Zusammenleben und Austausch untereinander
Infrastrukturelle Ausstattung und Gestaltungsmöglichkeiten
Anbindung an und Austausch mit der Kerngemeinde Adliswil.
Als Resultat des Anlasses sollen sich die Teilnehmenden untereinander vernetzen, und es sollen sich
Initiativgruppen zu den von den Teilnehmenden vorgebrachten Anliegen und Wünschen bilden.
Schliesslich sollen erste konkrete Schritte für die weitere Zusammenarbeit zwischen dem Projektteam
„SO.NEU.Adliswil“ und interessierten Bewohnerinnen und Bewohnern in die Wege geleitet werden.
Seite 25 von 32
2.6.2 Konzeptionelles Vorgehen
Mit der geplanten Veranstaltung wird nicht nur die erste Interventionsphase abgeschlossen, sie be-
deutet zugleich den Beginn des aktiven Einbezugs der Bewohnerinnen und Bewohner von Grütpark
und Dietlimoos in einen partizipativen Prozess. Aus diesem Grund ist es wichtig, dass die Stadt Adlis-
wil (Politik und Verwaltung) ihrerseits gleichzeitig eine Struktur entwickelt, die in der Lage ist, Bedürf-
nisse und Anliegen aus dem neuen Stadtteil entgegenzunehmen, zu prüfen und darauf antworten zu
können. Das Projekt „SO.NEU.Adliswil“ übernimmt in dieser Situation erstmals explizit eine intermedi-
äre Position zwischen der Stadtverwaltung und der Bewohnerschaft des Neubaugebiets. Wie sich die-
se Vermittlungsrolle konkretisieren wird, wird sich allerdings erst im Verlaufe des nun angestossenen
Prozesses zeigen. Gleichwohl muss die konzeptionelle Vorbereitung nun auf zwei Ebenen erfolgen:
1. Vorbereitung seitens der Bewohnerinnen und Bewohner
Alle Bewohnerinnen und Bewohner des Dietlimoos und Grütparks werden auf die Forumsver-
anstaltung aufmerksam gemacht und eingeladen, daran teilzunehmen. Die Einladung erfolgt
per Flyer und per Facebook. Zudem wird auf der Homepage der Stadt Adliswil auf den Anlass
hingewiesen. Es ist erwünscht, dass man sich schriftlich bzw. per Mail anmeldet.
2. Vorbereitung seitens Stadt Adliswil
Die Stadt Adliswil (Politik und Verwaltung) bildet ein Kernteam von 3 bis 4 Personen, das sich
als Gesprächspartner für Anliegen und Diskussionspunkte der Bewohnerinnen und Bewohner
von Grütpark-Dietlimoos zur Verfügung stellt und sich um den stadtinternen Kommunikations-
fluss kümmert.
Inwiefern die Investorenschaft der Überbauung Dietlimoos einbezogen wird (ob und gegebe-
nenfalls wie), bleibt vorerst noch offen.
2.6.3 Umsetzung
Die Veranstaltung fand am Freitag, 9.12.2011 von 17.30 bis 21.30 in der Aula der Zurich International
School statt. Die Werbung für den Anlass erfolgte mittels zweimaliger Flyeraktion in alle Haushalte mit
je einem zweisprachig (deutsch-englisch) abgefassten Flyer (Abb. 19). Ausserdem wurde in den
„Grütpark-News“ über den Anlass informiert.
Von Seiten der Politik und Stadtverwaltung nahm Frau Doris Kölsch, Leiterin des Ressort „Soziales“
der Stadt Adliswil, an der Veranstaltung teil, allerdings ohne aktive Beteiligung, da an dem Abend kein
direkter Austausch mit der Stadt vorgesehen war.
Für die Teilnahme an der Veranstaltung hatten sich 78 Personen angemeldet, effektiv teilgenommen
haben ca. 75 Personen. Von diesen wiederum beteiligten sich an den Gruppendiskussionen 54 Teil-
nehmende. Die unterschiedliche Zahl lässt sich damit erklären, dass nicht allen Angemeldeten der
partizipativ angelegte Ablauf des Abends klar war und sie von andern Erwartungen ausgegangen wa-
ren, einige angemeldete Personen kamen zudem erst später dazu.
Von den Angemeldeten stammten 40 Personen aus dem Dietlimoos und 26 aus dem Grütpark. Pro-
portional übervertreten waren ältere Personen. Weiter fiel die Teilnahme von 25 Paaren auf, was be-
deutet, dass 50 Personen zu zweit an der Veranstaltung teilnahmen.
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Abb. 20: Flyer zur Ankündigung der Veranstaltung vom 9. Dezember 2011
Zum Ablauf des Abends:
Nach der Begrüssung der Anwesenden durch das Projektteam stellte Stadträtin Astrid Romer Schnei-
ter (Bau und Planung) zunächst den geplanten End-Ausbau des gesamten Moosquartiers sowie die
Pläne für das neue Schulhaus vor. Anschliessend fand die Preisverleihung zum Wettbewerb über das
Neubaugebiet in Anwesenheit der zuständigen Lehrerin und deren Schülerinnen und Schülern statt.
Nach einer kurzen Vorstellung des Projekts „SO.NEU.Adliswil“ und des Projektteams bekamen die
Teilnehmerinnen und Teilnehmer Gelegenheit, sich besser kennenzulernen, indem sie sich gemäss
bestimmter Fragen zu ihrer Wohnsituation im Raum verteilten. U.a. zeigte sich dabei, dass der grösste
Teil der Anwesenden aus Zürich zugezogen ist, die zweitgrösste Zahl aus Adliswil stammt, während
nur wenige ausländischer Herkunft waren.
Als nächstes ging es darum, sich einen bisher unbekannten Partner oder eine Partnerin zu suchen,
um sich zu zweit über die vier Fragen auszutauschen, die anschliessend auch in der längeren Grup-
pensequenz als Leitfragen zu diskutieren und zu beantworten waren.
Nach der Präsentation der einzelnen Gruppenresultate wurden die Teilnehmenden schliesslich dazu
eingeladen, sich informell auszutauschen, Gruppenthemen auf vorbereiteten Flipchartblättern zu no-
tieren und sich bei Interesse einzutragen.
Seite 27 von 32
Abb. 21: Impressionen vom 9. Dezember
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Die Diskussionen in 6 Tisch-Gruppen mit derselben Fragestellung ergaben folgende Resultate:
Tab. 1: Resultate der Gruppendiskussionen
Fra
gen
Frage A:
Was gefällt Ihnen im Dietlimoos-Grütpark in
Bezug auf das Zusammenleben und die Infra-
struktur bisher besonders gut?
Frage B:
Was vermissen Sie, was sollte verbessert wer-
den? Welches sind Ihre wichtigsten Anliegen im
neuen Stadtteil?
Gru
ppe w
eis
s - Guter Mix Bevölkerung
- Nähe Stadt
- Neue, grosse Wohnungen + bezahlbar
- Nähe Natur
- Einkaufsmöglichkeiten
- Restaurant, Treffpunkt
- Angebote für Jung und Alt wie Gemeinschaftszen-trum
- Bessere Verkehrssicherheit (Kinder)
- Mehr und bessere ÖV Verbindungen
Gru
ppe r
ot - Stadtnähe
- Ruhe und Grün
- Gute Durchmischung Bewohner
- Direkter Autobahnanschluss
- Bezahlbare + freie Wohnungen
- Erster Bus fährt erst um 6.15 + ½ h Takt zu gering
- Infobox im Quartier
- Laden + Café in der Nähe
- Kein Anschluss Morgental Bus 33 – 184/185
Gru
ppe g
rün
- Potential vorhanden
- Ruhe
- Umgebung (grün, Abstände, grosszügig)
- Schöne Wohnungen
- Gute Nachbarschaft
- Wunschlos glücklich
- Einkaufsläden
- Wegnetz
- Busverbindungen
- Entsorgung
Gru
ppe
gelb
- Naturnähe
- ÖV Dietlimoos
- Stadt(Zürich)nähe
- Bessere Wegbeleuchtung
- Güggeli-Fussweg
- Einkaufmöglichkeiten im Quartier
- ÖV Grütpark verdichten
Gru
ppe o
rang
e
- Wohnungen mit Lift und modern wohnen
- Kinderfreundlich
- Gründe, lebensfreundliche Umgebung
- Optimaler Standort (verkehrsmässig)
- ¼-h Takt Bus 184 + 185
- Bushäuschen
- Nachtbus
- Briefkasten
- Restaurant (Quartier-)
- Einkaufsmöglichkeiten
- Wegnetz schnell verbessern (Sicherheit, Linien-führung)
- Entsorgungsplatz für PET, Alu, Flaschen, etc.
Guppe b
lau
- Clean /quiet
- Spacious
- It’s green
- Near Zurich
- Map of the area
- Bus stop cover
- Shops + Café
- Tische + Bänke im Park, öffentlicher Grill
- Budget to pay for facility for children (eg at school)
- Improve the road
- Playground in the middle (park)
Seite 29 von 32
Fra
gen Frage C:
Wie sind Sie in Adliswil integriert? Was kann
Adliswil dazu beitragen? Was könnte Ihr Bei-
trag sein?
Frage D:
Was können und möchten Sie selbst beitragen
für das Zusammenleben im Dietlimoos-Grüt-
park?
Gru
pp
e
we
iss – Einkauf, Post, usw.
– Angebote Theater, Bibliothek
– Klarere Kommunikation Stadt Bewohner
– Nachbarschaftsapéro
– Angebote Familien „Spielgruppe“
– Quartierfest
Gru
pp
e r
ot
– Yoga Lehrerin in Adliswil
– Pitsch-Sport
– Gutes Angebot für Kinder
– Arbeiten in Adliswil
– Zentrale Grillstellen im Quartier
– Pro Senectute Veloclub-Mitgliedschaft
– Quartierfest
– Angebot für Singles
Gru
pp
e g
rün – Vereine
– Kein Bedarf (Alter, Zeit)
– Wird sich mit der Zeit ergeben
– Beiz
– Eigeninitiative
– Einkaufshilfe
– Hausaktivitäten
– Kinderzusammenkunft
– Dietlimoos-Lebern-Grüt Interessenverein
– Schon sehr gut für kurze Zeit
Gru
pp
e g
elb
– Regelmässige Treffen, Treffpunkt
– Schach-/Jassclub
– Sporttreff
– Veranstaltungen im Quartier (Musikharmonie)
– Quartierfest
– Flohmarkt
– Nachbarn einladen
– Nachbarschaftshilfe
– Aufeinander zugehen
– Integration: Eigeninitiative
– Quartierverein
Gu
pp
e o
rang
e
– Alle gut
– Es sollte attraktive Läden haben
– Einkaufen in Adliswil
– Kulturelle Veranstaltungen besuchen
– Industriebetriebe aufs Land (Horath)
– Quartierverein
– Gemeinsame Aktivitäten organisieren
– Offen sein, spontan, tolerant
– Nachbarschaftshilfe anbieten bei Krankheit, usw.
– Hinschauen, nicht wegschauen
Gu
pp
e
bla
u – List of neighbourhood e-mail
– Events: organize and partizipate
– Communications in English
– Pinboards for informat. Communications
– Mother’s meeting
– Re-cycling
– Being friendly
– Football team
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Bei der abschliessenden Möglichkeit zur Bildung von informellen Interessengruppen kamen folgende
Formationen zustande:
Sport & Spiele (14 Personen)
Wander- und Naturgruppe (7 Personen)
Mehrzweckräume im Quartier? (6 Personen)
Kinder / Familien (3 Personen)
Flohmarkt (1 Person)
Musikgruppe, Band gründen (1 Person)
Musikunterricht, Zusammenspielgruppe (klassisch) (1 Person)
Gesprächsgruppen Englisch, Spanisch (1 Person)
2.6.4 Auswertung
Die Anmeldung und Teilnahme von über 70 Bewohnerinnen und Bewohnern aus dem Grütpark und
Dietlimoos kann grundsätzlich als Erfolg bezeichnet werden. Obwohl über den Charakter des Anlas-
ses nicht bei allen Interessierten gleich klare Vorstellungen bestanden und einige vielleicht mit einem
lockeren, informellen Treffen rechneten2, beteiligten sich schliesslich über 50 Personen während des
ganzen Abends aktiv. Besonders konzentriert und engagiert fiel die Beteiligung in den Gruppendiskus-
sionen aus, was sich anhand der inhaltlichen Präsentationen des Erarbeiteten deutlich zeigte.
Bewusst wurde vorerst auf eine gesamthafte Gewichtung der einzelnen Themenbereiche durch die
Teilnehmenden verzichtet. Die einzelnen Diskussionsgruppen hatten allerdings den Auftrag, zu den
einzelnen Themenbereichen jeweils nur die vier, ihrer Ansicht nach wichtigsten Themenbereiche stich-
wortartig festzuhalten. Wenngleich sich nicht alle Gruppen strikt an diese Vorgabe hielten, kann man
davon ausgehen, dass der Fokus auf die wichtigsten Punkte gerichtet wurde.
Zur Frage A (was im Grütpark und Dietlimoos gefällt,) werden zumeist recht ähnliche Punkte betont:
Nähe der Natur, Ruhe, Abstände
Nähe zur Stadt (Zürich)
Schöne, moderne, grosszügige und zahlbare Wohnungen
Durchmischung und Nachbarschaft
(etwas weniger genannt) Kinderfreundlichkeit
(etwas weniger genannt) Verkehrsanbindung
2 Die Ankündigung liess diese Lesart zwar zu, wenngleich die Erwartung einer aktiven und zeitlich anspruchsvollen Beteili-
gung im Flyer deutlich gemacht wurde: „Ein Abend für den Stadtteil – Eine Veranstaltung für Bewohnerinnen und Bewohner vom Grütpark und Dietlimoos zum Kennenlernen, für Aktivitäten, Engagement und Ideen. Veranstaltet und moderiert durch das Projektteam SO.NEU.Adliswil der ZHAW“ und weiter im Kommentarteil: „Nun liegt der Ball bei Ihnen. Bringen Sie sich ein, werden Sie aktiv! Dazu veranstalten wir ein Treffen, in dem Sie sich äussern und allenfalls auch organisieren können. Investieren Sie einen Abend dafür!“
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Zu Frage B (was wird vermisst, was sind Anliegen in Bezug auf den neuen Stadtteil) fallen die Antwor-
ten recht vielfältig aus, wenngleich auch hier einzelne Anliegen deutlich dominieren:
Einkaufmöglichkeiten
Restaurant oder Café
Treffpunkt / Gemeinschaftszentrum
ÖV-Verbindungen und Verdichtung
Zusätzlich erwähnt werden:
Information/Wegleitung für Besucherinnen und Besucher
Beleuchtung der Fuss-Wege
Nutzung des Parks; zentraler Spielplatz
Entsorgung
Verkehrssicherheit (bezieht sich auf Zürichstrasse)
Bushäuschen
Zu Frage C (Bezug zu Adliswil) gibt es einige Hinweise, in welchen Bereichen die Erwartungen an und
die Chancen von Adliswil liegen könnten, allerdings fällt die Interpretation der Stichworte nicht immer
leicht, v.a. was die Frage nach der „Hol- oder Bringschuld“ betrifft. Auch gibt es Nennungen, die kei-
nen Bedarf bezeichnen oder der Entwicklung Zeit geben möchten:
Angebote und Aktivitäten von Vereinen und Clubs (Sport, Spiel und Kultur)
Einkaufsmöglichkeiten
Dienstleistungen wie Post, Bibliothek, Angebote für Kinder, usw.
Kommunikation und Information (der Stadt) optimieren
Treffmöglichkeiten
Schliesslich ging es in der Frage D (worin liegt der eigene Beitrag) um erste Ideen für eigene Aktivitä-
ten, wobei hier v.a. die Vielfalt der Vorschläge ins Auge fällt. Einige Nennungen sind zudem eher all-
gemein als Wünsche und auf die Art des Zusammenlebens gerichtet:
Quartierfest (mehrfach genannt)
Angebote für Kinder
Hausaktivitäten und Nachbarschaftsanlass
Nachbarschafts- und Einkaufshilfe
Bildung eines Interessen- oder Quartiervereins
Zentrale Grillstelle einrichten
Flohmarkt
Veloclub, Fussballteam
Etwas für Singles
Freundlich, offen, tolerant, spontan sein; gemeinsam etwas organisieren; hinschauen, nicht
wegschauen
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Zum Abschluss der Veranstaltung wurden von den Teilnehmenden 8 Gruppenaktivitäten vorgeschla-
gen und „angeboten“, für die sich in nächster Zeit zumindest eine Person zu engagieren bereit erklärt
hat. Darauf haben sich 24 Personen für diese weiterführende Aktivitäten eingeschrieben, einige von
ihnen in zwei oder gar drei Gruppen.
Grössten Zuspruch mit 14 Einträgen fand eine Gruppe unter der Überschrift „Sport & Spiele“ sowie
eine „Wander- und Naturgruppe“ mit 7 Personen. Damit stehen zunächst eher Gruppen mit dem Ziel
einer aktiven, gemeinsamen Freizeitgestaltung im Vordergrund. Im lockeren Beisammensein und Aus-
tausch kann man sich besser kennenlernen und die quartierbezogenen Beziehungen vertiefen. Im-
merhin 6 Personen wollen sich künftig unter dem Arbeitstitel „Mehrzweckräume im Quartier?“ ein
mehrfach genanntes Anliegen der Bewohnerinnen und Bewohner aufgreifen. Eine ─ gemessen an der
vielfachen Nennung dieses Aspekts ─ eher kleine Gruppe von 3 Personen will sich Kinder- und Fami-
lienanliegen annehmen. Weitere Initiativen gehen vorerst von Einzelpersonen aus: Flohmarkt, 2 x
Musik, Gesprächsgruppen in Englisch und/oder Spanisch).
Inwiefern diese Gruppen oder neuen Gruppierungen effektiv im Gang kommen, wird erst die Zukunft
zeigen.
2.6.5 Ausblick
Das Projektteam verschickt anfangs Januar 2012 die Informationen des Veranstaltungsabends vom 9.
Dezember an alle Teilnehmenden, ruft die geplanten Gruppenaktivitäten nochmals in Erinnerung und
lädt zur gegenseitigen Vernetzung ein.
Bereits angekündigt wurde eine Folgeveranstaltung im März/April 2012, an der über die bis dann
stattgefundenen Aktivitäten informiert, zwischenzeitliche Aktivitäten der Stadt Adliswil präsentiert und
das weitere Vorgehen thematisiert werden sollen. Dabei wird es auch darum gehen, das Interesse an
der Bildung einer eigenständigen und selbsttragenden stadtteilbezogenen Struktur zu thematisieren
und soweit möglich zu klären.
Die Veranstaltung wird wiederum vom Projekt „SO.NEU.Adliswil“ initiiert und organisiert, nun aber
zusammen mit interessierten Bewohnerinnen und Bewohnern vom Grütpark-Dietlimoos und Vertrete-
rinnen und Vertretern der Gemeinde Adliswil.
Parallel zu diesen zwischenzeitlichen Aktivitäten wird die neu gebildete Kerngruppe der Stadt Adliswil
die Resultate der Veranstaltung vom 9. Dezember 2011 zur Kenntnis nehmen und prüfen, inwiefern
Politik und Verwaltung einzelne Anliegen bereits aufnehmen und gegebenenfalls im Austausch mit den
interessierten Bewohnerinnen und Bewohnern präzisieren und umsetzen können.