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Von Klaus-Dieter Schwedt Spannende Frau besser kennenlernen KULTUR Villa Grün zeigt Spuren von Catharina Helena Dörrien in einer Sonderausstellung auf DILLENBURG „Spuren der Catharina Helena Dörrien in der Geschichtskultur“ zeigt die Sonderausstellung des Dillenburger Museumsver- eins, die am Mittwoch in der Villa Grün eröffnet worden ist. In einer eindrucksvollen Dokumentation mit Origi- nalzeichnungen und Aqua- rellen wird an die Erzieherin und Wissenschaftlerin des 18. Jahrhunderts erinnert, die fast 50 Jahre lang in der Oranienstadt tätig war. „Im Hinblick auf das historische Musical 'Catharina Dörrien – Ein Leben zwischen Liebe und Krieg' vom 9. bis 14. Ok- tober in der Nassau-Orani- en-Halle hat der Museums- verein kurzfristig diese Do- kumentation erstellt“, sagte Vorsitzender Armin Rau. Zu sehen ist die Schau bis zum 1. November. Vor rund 50 Gästen verwies Daniel Groth, Schlossberg-Leiter des Muse- umsvereins, unter anderem auf ein großes Porträt der Wissenschaftlerin, deren Geburtstag sich im vergan- genen Jahr zum 300. Mal ge- jährt hatte. Die Ausstellung beleuchte das Leben dieser Gelehrten und passionierten Botanikerin. Gut fünf Jahr- zehnte habe sie im Hause von Anton Ulrich Erath, Regie- rungsrat und Archivar am oranien-nassauischen Re- gierungssitz Wilhelms V. von Oranien als Erzieherin und Hauslehrerin gearbeitet. „Sie war eine besondere Persön- lichkeit, die jede Gelegen- heit zur Weiterbildung nutz- te, dabei die lateinische Spra- che erlernte und kleinere Schriften zu Themen wie Er- ziehung und Hauswirtschaft verfasste“, stellte der Histo- riker fest. „Großen Bekannt- heitsgrad“, so Groth, „hat Dörrien erlangt durch ihr 1777 in deutscher Sprache veröffentlichtes Verzeichnis über die in den fürstlich ora- nien-nassauischen Landen wildwachsenden Pflanzen. Für die Dillenburger Historie sind ihre Zeichnungen vor und nach der Zerstörung des Schlosses am 13. Juli 1760 durch Brandbomben fran- zösischer Truppen bedeut- sam“. Die Wissenschaftlerin habe als Zeitzeugin die Zer- störung festgehalten. Als Zeitzeugin die Zerstörung des Dillenburger Schlosses festgehalten Der Museumsleiter erin- nerte auch daran, dass An- ton Ulrich Erath ein begeis- terter Pflanzenliebhaber und -kenner war, der Catharina Helena Dörrien für die Bota- nik begeistern konnte. Auch ihre zeichnerischen Fähig- keiten seien ihm nicht ver- borgen geblieben. Auf ge- meinsamen Reisen durch die nassauischen Lande habe sie ihre Beobachtungen in Zeichnungen und Aquarel- len festgehalten. „Für ihr 1777 veröffentlichtes Ver- zeichnis von Pflanzen des Fürstentums hat Dörrien 1400 Aquarelle gemalt. Der größte Teil gilt bis heute als verschwunden“, sagte Groth. Für ihr Wirken als Bo- tanikerin habe die Dillen- burgerin zu Lebzeiten hohe Auszeichnungen entgegen- nehmen können. So ist in der Ausstellung auch eine Eh- renurkunde der botanischen Gesellschaft zu Florenz als Replik zu sehen. Gezeigt werden zudem fünf der noch vorhandenen 38 Originale aus den naturhistorischen Sammlungen des Museums Wiesbaden sowie zahlreiche Reproduktionen, geschicht- liche Dokumente und die Uniform eines Tambours des Infanterie-Regiments „Ora- nien-Nassau No. 3 Erb- prinz“. n Bis zum 1. November ist die Ausstellung jeweils diens- tags bis sonntags von 10 bis 12 Uhr und von 13 bis 17 Uhr geöffnet. (kds) Beim Rundgang durch die Ausstellung in der Villa Grün waren die Besucher von der geschichtlich-fundierten Do- kumentation über die Dillenburger Wissenschaftlerin Catharina Helena Dörrien beeindruckt. (Foto: Schwedt) Modernes Einkaufserlebnis auf 1200 Quadratmetern

Spannende Fra ubesser ke nnenlernen · September, die siebente ilige Dokument ati-on 80 Jahre Krieg , in der es um den Freihe itskamp fder Niederlande geht. Die Sendungen sind beim

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Von Klaus-Dieter Schwedt

Spannende Frau besser kennenlernenKULTUR Villa Grün zeigt Spuren von Catharina Helena Dörrien in einer Sonderausstellung auf

DILLENBURG „Spuren derCatharina Helena Dörrien inder Geschichtskultur“ zeigtdie Sonderausstellung desDillenburger Museumsver-eins, die amMittwoch in derVilla Grün eröffnet wordenist.

In einer eindrucksvollenDokumentation mit Origi-nalzeichnungen und Aqua-rellen wird an die Erzieherinund Wissenschaftlerin des18. Jahrhunderts erinnert,die fast 50 Jahre lang in derOranienstadt tätig war. „ImHinblick auf das historischeMusical 'CatharinaDörrien –Ein Leben zwischen Liebeund Krieg' vom 9. bis 14. Ok-tober in der Nassau-Orani-en-Halle hat der Museums-verein kurzfristig diese Do-kumentation erstellt“, sagteVorsitzender Armin Rau. Zusehen ist die Schau bis zum1. November. Vor rund 50GästenverwiesDanielGroth,

Schlossberg-Leiter des Muse-umsvereins, unter anderemauf ein großes Porträt derWissenschaftlerin, derenGeburtstag sich im vergan-genen Jahr zum 300. Mal ge-jährt hatte. Die Ausstellungbeleuchte das Leben dieserGelehrten und passioniertenBotanikerin. Gut fünf Jahr-

zehntehabesie imHausevonAnton Ulrich Erath, Regie-rungsrat und Archivar amoranien-nassauischen Re-gierungssitzWilhelmsV.vonOranien als Erzieherin undHauslehrerin gearbeitet. „Siewar eine besondere Persön-lichkeit, die jede Gelegen-heit zur Weiterbildung nutz-

te, dabei die lateinische Spra-che erlernte und kleinereSchriften zu Themen wie Er-ziehung und Hauswirtschaftverfasste“, stellte der Histo-riker fest. „Großen Bekannt-heitsgrad“, so Groth, „hatDörrien erlangt durch ihr1777 in deutscher Spracheveröffentlichtes Verzeichnis

über die in den fürstlich ora-nien-nassauischen Landenwildwachsenden Pflanzen.Für die Dillenburger Historiesind ihre Zeichnungen vorund nach der Zerstörung desSchlosses am 13. Juli 1760durch Brandbomben fran-zösischer Truppen bedeut-sam“. Die Wissenschaftlerinhabe als Zeitzeugin die Zer-störung festgehalten.

Als Zeitzeugindie Zerstörungdes DillenburgerSchlossesfestgehalten

Der Museumsleiter erin-nerte auch daran, dass An-ton Ulrich Erath ein begeis-terter Pflanzenliebhaber und-kenner war, der CatharinaHelena Dörrien für die Bota-nik begeistern konnte. Auchihre zeichnerischen Fähig-keiten seien ihm nicht ver-borgen geblieben. Auf ge-meinsamen Reisen durch dienassauischen Lande habe sieihre Beobachtungen in

Zeichnungen und Aquarel-len festgehalten. „Für ihr1777 veröffentlichtes Ver-zeichnis von Pflanzen desFürstentums hat Dörrien1400 Aquarelle gemalt. Dergrößte Teil gilt bis heute alsverschwunden“, sagteGroth. Für ihrWirken als Bo-tanikerin habe die Dillen-burgerin zu Lebzeiten hoheAuszeichnungen entgegen-nehmenkönnen. So ist inderAusstellung auch eine Eh-renurkunde der botanischenGesellschaft zu Florenz alsReplik zu sehen. Gezeigtwerden zudem fünf der nochvorhandenen 38 Originaleaus den naturhistorischenSammlungen des MuseumsWiesbaden sowie zahlreicheReproduktionen, geschicht-liche Dokumente und dieUniform eines Tambours desInfanterie-Regiments „Ora-nien-Nassau No. 3 Erb-prinz“.n Biszum1.NovemberistdieAusstellung jeweils diens-tags bis sonntags von 10 bis12Uhrundvon13bis 17Uhrgeöffnet. (kds)

Beim Rundgang durch die Ausstellung in der Villa Grünwaren die Besucher von der geschichtlich-fundierten Do-kumentation über die Dillenburger Wissenschaftlerin Catharina Helena Dörrien beeindruckt. (Foto: Schwedt)

Niederländisches Fernsehen erzählt Wilhelms GeschichteDILLENBURGAuf die Spuren desWilhelm vonOranien hat sich ein niederländisches Fern-

sehteam begeben und dazu unter anderem auf dem Dillenburger Schlossberg gedreht. Dasniederländische Fernsehen zeigt ab Freitag, 28. September, die siebenteilige Dokumentati-on „80 Jahre Krieg“, in der es um den Freiheitskampf der Niederlande geht. Die Sendungensind beim lSender NTR und später in der dortigen Mediathek zu sehen. Die zweite Folgemit dem Titel „Terror“ wurde im Frühjahr 2018 am Fuße des Wilhelmsturms gedreht und

wird am Freitag, 5. Oktober, um 21.05 Uhr ausgestrahlt. Der deutsche GeschichtsprofessorDr. Olaf Moerke war auf dem Schlossberg zu Gast und gestaltet die Folge, in der es um dennachDeutschland geflüchtetenWilhelm vonOranien geht. Hier sammelte er Truppen, diedenKampfmit demLandesherrn, Philipp II., in denNiederlanden aufnehmen sollten.Wei-tere InfosundderLink zumniederländischenSender finden sichaufderHomepagederOra-nienstadt unter www.dillenburg.de. (red/Foto: privat)

GLAUBENSGESPRÄCH

HeidelbergerKatechismus

DILLENBURG-MANDERBACHDas 118. Glaubensgesprächzum Heidelberger Katechis-mus findet am Montag, 1.Oktober, ab 19 Uhr im evan-gelischen Gemeindehaus inManderbach statt. PfarrerDetlev Metz aus Ulrichsteinmöchte unter dem Thema„Dein ist das Reich…!“ dieFrage 128 des HeidelbergerKatechismus auslegen. Zudem Glaubensgespräch istjeder willkommen. (red)

VEREINSLEBEN

Imkertreffen sich

DIETZHÖLZTAL-STEINBRÜ-CKEN Der BienenzuchtvereinDietzhölze lädt für Dienstag,2. Oktober, zur Monatsver-sammlung ein. Los geht esum 18.30 Uhr im Lehrbie-nenstand am Hammerwei-her. Auf der Programm stehtauchdieVorbereitung fürdieVorstandswahl 2019. (red)

Modernes Einkaufserlebnis auf 1200 QuadratmeternHANDEL Lidl-Filiale in Wissenbach eröffnet / Gebäude im Gewerbegebiet „Im Seifen“ ist besonders energieeffizient

ESCHENBURG-WISSEN-BACH Einkaufen auf 1200Quadratmetern – das ist seitDonnerstag im neu eröffnetenLidl-Markt in Wissenbach,„Im Seifen 2“, möglich.

In dem Laden können dieKunden ihren Einkauf aus3500 Einzelartikeln zusam-menstellen. Darunter auchfrische Backwaren, über 125Bio-Artikel sowie Aktions-waren aus den BereichenTextilien, Haushalts- undElektroartikel, Spielwarenund Freizeitprodukte. Andem Gebäude gibt es 114Parkplätze.Als zuverlässiger Nahver-

sorger sei die Nähe zumKun-den besonders wichtig, heißtes in einer Pressemitteilungdes Unternehmens zur Neu-

eröffnung. Dazu gehöre esauch, den Menschen einmodernes Einkaufserlebniszu bieten. Dies werde mitbreiten Gängen ansprechen-den Materialien und viel Ta-geslicht erreicht.

3200 Filialen inDeutschland

Nicht nur modern, son-dern sogar preisgekrönt istdas Energiekonzept der Fili-ale. Sie komme ohne fossileBrennstoffe aus, teilt das Un-ternehmen mit. Wie dasfunktioniert? Um das Objektzu heizen, werde die Abwär-me der Kühlmöbel in Heiz-energie umgewandelt. Einegute Dämmung der Gebäu-dehülle und die LED-Be-leuchtung verringerten denEnergieverbrauch ebenso,wie eine zentrale Lüftungs-

anlage mit Wärmerückge-winnung. Alleine die LED-Beleuchtung spare jährlichrund 42000 Kilowattstun-den Strom ein. Laut Presse-mitteilung wurde das Lidl-Energiekonzept 2015 mitdem „Energy EfficiencyAward“ der Deutschen Ener-gie-Agentur ausgezeichnet.Der Einzelhändler betreibtdeutschlandweit derzeit3200 Filialen. In 300 von ih-nen wurde das Energiekon-zept umgesetzt.Lidl ist aktuell in 30 Län-dern mit 3200 Filialen imGeschäft. Das Unternehmenhat im Geschäftsjahr 2017einen Umsatz in Höhe von74,6 Milliarden Euro erwirt-schaftet, davon 21,4 Milli-arden inDeutschland.Der Markt ist von Montagbis Samstag von 7 bis 21 Uhrgeöffnet. (hk) Am Donnerstag hat der Lidl-Markt im Gewerbegebiet „Im Seifen“ in Wissenbach geöffnet. (Foto: Kiehl)

FREIZEIT

Mit der Kuttezur KanzelDIETZHÖLZTAL-MANDELNZum Saisonende lädt die „Bi-kersgemoh“ zum Motorrad-gottesdienst mit anschlie-ßender Ausfahrt für Sonn-tag, 30. September, ein. Be-ginn des Gottesdienstes istum 14.30 Uhr in der evan-gelischen Kirche (LaaspherStraße 43) in Mandeln. Losgeht es bereits um14Uhrmiteinem Stehkaffee. Nach demGottesdienst wollen die Bi-ker zu einer Rundfahrt auf-brechen, die von den MZ-Freunden Mandeln organi-siertwird.AusklingensollderNachmittag am Hammer-weihermit einem Imbiss.n Kontakt: Pfarrerin Dorit-Christina Thielmann& (0 27 74) 23 32. (red)

KURSE

Mit der Kamerarichtig umgehenDILLENBURG Die Volks-hochschule (VHS)bietet zweineue Kurse an: Wer seine di-gitale Spiegelreflexkameraoder Kompaktkamera besserkennenlernenmöchte, kannam Freitag und Samstag, 12.und 13. Oktober, jeweils von16 bis 19.30 Uhr, an einemFotokurs in Dillenburg teil-nehmen. „Grünen Tee mitallen Sinnen erleben“ heißtes am Samstag, 27. Oktober,von 9 bis 12.45 Uhr, bei ei-nem Tee-Seminar in derLahn-Dill-Akademie. Infosund Anmeldungen unterwww.lahn-dill-akademie.deim Internet. (red)

POLIZEI

Den Spiegelabgefahren

DILLENBURG-FROHNHAUSENAmMittwoch, um 7.10 Uhr,hat eine Frau mit ihremschwarzenKia Soul ander ro-ten Ampelanlage in derFrohnhäuser Hauptstraßegewartet, als ein Motorrad-fahrer links an der warten-den Fahrzeugschlange vor-beifuhr. Er streifte dabei denlinken Außenspiegel des Kia.Der Zweiradfahrer drehtesich nach dem Anstoß nochherum, fuhr aber weiter.Hinweise an die Polizei un-ter& (0 27 71) 90 70. (red)

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Dill-Zeitung 28.9.2018, S. 18