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die Begeisterung aber gedämpft: Diese DP-Ausgabe musste schon fertiggestellt sein, noch bevor sich in Los Angeles die Tore des Convention Centers öffneten. Ei- nen Messebericht werden Sie deshalb in diesem Heft nicht finden. Dafür aber einige der Siggraph-Highlights aus dem 3D-Bereich: So konnten wir im Vorfeld bereits Alias’ neues Maya 7 testen (Seite 80), die Features von Autodesks 3ds max 8 studieren (Seite 19) und heraus- finden, welche Funktionen und Verbesserungen Ma- xons Cinema 4D 9.5 bringt (Seite 18). Was es sonst noch gab, lesen Sie nicht auf Papier-, sondern auf HTML-Seiten: Die während der Siggraph laufend aktualisierten DP-News finden Sie unter www. digitalproduction.com. Dort erfahren Sie auch, dass es Steven Spielberg noch nicht zu Siggraph-Ehren ge- bracht hat – auf der Keynote durfte der ungleich CG- affinere Regiekollege George Lucas seine Visionen schildern. Herzlichst, Ralf Gruber ILM-PIPELINE FÜR DIE ALIEN-INVASION Schon vor der Premiere sorgte „Krieg der Welten“ für Schlagzeilen – meist negative: Journalisten, die Steven Spielbergs Remake des Science-Fiction-Klassikers vorab sehen wollten, mussten sich verpflichten, nicht vor der Premiere am 29. Juni darüber zu berichten. Vie- le schrieben also über diese bizarre Form von Öffent- lichkeitsarbeit, nicht aber über den eigentlichen Film. Der ging in der Maulkorb-Diskussion unter. Schade, denn er hätte mehr verdient, weil das mit be- eindruckenden Bildern gefilmte, ausgesprochen düs- tere Szenario so gut in das aktuelle politische Klima passt: Im Film fragt der Sohn seinen Vater ängstlich, ob die Angreifer Terroristen seien, womöglich aus Eu- ropa? Zumindest das sorgte bei der Pressevorführung in Hamburg für manch unfreiwilligen Lacher. Aus DP-Sicht ist „Krieg der Welten“ vor allem wegen der neuen Pipeline interessant, mit der Industrial Light & Magic (ILM) die Effekte realisierte. Das Team um den achtfachen Oscar-Preisträger Dennis Muren musste sich nicht nur auf neue Tools und einen geänderten Workflow einstellen, sondern auch noch unter dem Zeitdruck einer millionenteuren Produktion rund 400 hochwertige Visual Effect Shots abliefern. Der Test- lauf war ein Erfolg: Was die neue ILM-Pipeline aus- macht und wie Murens Mannschaft damit arbeitete, beschreibt unser detaillierter Bericht ab Seite 22. VOR UND VON DER SIGGRAPH Eigentlich freuen wir uns jedes Jahr auf die Siggraph. Auf interessante Projekte, Produkte und Technologien, die im Rahmen der nach wie vor wichtigsten CG-Kon- ferenz und -Messe präsentiert werden. Diesmal war Ralf Gruber Redaktion EDITORIAL DIGITAL PRODUCTION : 04 : 05 : 03 Spielberg und die Siggraph „Michelangelo Superstar“ (Seite 56) Job-Portrait 3D Artist: Sven Dreesbach (Seite 114) Das Titelbild dieser Ausgabe zeigt einen Ausschnitt aus „Krieg der Welten“. Umfang- reiches Zusatzmaterial zu unserem Filmbericht (Seite 22), darunter die B-Roll und eine Science-Fiction-Doku- mentation, enthält die DVD zum Heft

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die Begeisterung aber gedämpft: Diese DP-Ausgabe musste schon fertiggestellt sein, noch bevor sich in Los Angeles die Tore des Convention Centers öffneten. Ei-nen Messebericht werden Sie deshalb in diesem Heft nicht finden. Dafür aber einige der Siggraph-Highlights aus dem 3D-Bereich: So konnten wir im Vorfeld bereits Alias’ neues Maya 7 testen (Seite 80), die Features von Autodesks 3ds max 8 studieren (Seite 19) und heraus-finden, welche Funktionen und Verbesserungen Ma-xons Cinema 4D 9.5 bringt (Seite 18).Was es sonst noch gab, lesen Sie nicht auf Papier-, sondern auf HTML-Seiten: Die während der Siggraph laufend aktualisierten DP-News finden Sie unter www.digitalproduction.com. Dort erfahren Sie auch, dass es Steven Spielberg noch nicht zu Siggraph-Ehren ge-bracht hat – auf der Keynote durfte der ungleich CG-affinere Regiekollege George Lucas seine Visionen schildern. Herzlichst, Ralf Gruber

ILM-PIPELINE FÜR DIE ALIEN-INVASION

Schon vor der Premiere sorgte „Krieg der Welten“ für Schlagzeilen – meist negative: Journalisten, die Steven Spielbergs Remake des Science-Fiction-Klassikers vorab sehen wollten, mussten sich verpflichten, nicht vor der Premiere am 29. Juni darüber zu berichten. Vie-le schrieben also über diese bizarre Form von Öffent-lichkeitsarbeit, nicht aber über den eigentlichen Film. Der ging in der Maulkorb-Diskussion unter. Schade, denn er hätte mehr verdient, weil das mit be-eindruckenden Bildern gefilmte, ausgesprochen düs-tere Szenario so gut in das aktuelle politische Klima passt: Im Film fragt der Sohn seinen Vater ängstlich, ob die Angreifer Terroristen seien, womöglich aus Eu-ropa? Zumindest das sorgte bei der Pressevorführung in Hamburg für manch unfreiwilligen Lacher.Aus DP-Sicht ist „Krieg der Welten“ vor allem wegen der neuen Pipeline interessant, mit der Industrial Light & Magic (ILM) die Effekte realisierte. Das Team um den achtfachen Oscar-Preisträger Dennis Muren musste sich nicht nur auf neue Tools und einen geänderten Workflow einstellen, sondern auch noch unter dem Zeitdruck einer millionenteuren Produktion rund 400 hochwertige Visual Effect Shots abliefern. Der Test-lauf war ein Erfolg: Was die neue ILM-Pipeline aus-macht und wie Murens Mannschaft damit arbeitete, beschreibt unser detaillierter Bericht ab Seite 22.

VOR UND VON DER SIGGRAPH

Eigentlich freuen wir uns jedes Jahr auf die Siggraph. Auf interessante Projekte, Produkte und Technologien, die im Rahmen der nach wie vor wichtigsten CG-Kon-ferenz und -Messe präsentiert werden. Diesmal war

Ralf GruberRedaktion

EDITORIAL

DIGITAL PRODUCTION : 04 : 05 : 03

Spielberg und die Siggraph

„Michelangelo Superstar“ (Seite 56) Job-Portrait 3D Artist: Sven Dreesbach (Seite 114)

Das Titelbild dieser Ausgabe zeigt einen Ausschnitt aus „Krieg der Welten“. Umfang-reiches Zusatzmaterial zu unserem Filmbericht (Seite 22), darunter die B-Roll und eine Science-Fiction-Doku-mentation, enthält die DVD zum Heft