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Dezember/Januar 2010/11 | Nr. 132 | kostenlos | SPIESSER.de Klima satt Ständig sollen wir die Erde retten – dabei geht das gar nicht. Oder? 6 HEGEN Eselreiten mit dem jungen Ochsenknecht 32 PFLEGEN 24 Stunden in der Altenpflege SPEZIAL ERNTEN SPIESSER verlost Spielekonsolen, iPods und 6000 Downloads

SPIESSER Ausgabe 132

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Ausgabe 132 Bundesweit mit Spezial

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Dezember/Januar 2010/11 | Nr. 132 | kostenlos | SPIESSER.de

Klima satt Ständig sollen wir die Erde retten – dabei geht das gar nicht. Oder? 6

Hegen Eselreiten mit dem

jungen Ochsenknecht 32

pflegen 24 Stunden in der

Altenpflege SpEziAl

ernten SpiESSER verlost

Spielekonsolen, ipods und

6000 Downloads

Rund 8.800 Jugendliche bildet

die Deutsche Bahn in über 25 Berufen

und 15 Dualen Studiengängen aus.

Damit ist die DB einer der größten

Ausbilder in Deutschland.

Die Deutsche Bahn bietet Schul-

abgängern ein Duales Studium an.

(Fach-)Abiturienten haben die Wahl

zwischen einem dreijährigen Dualen

Studium an einer Berufsakademie/

dualen Hochschule und einem in der

Regel vierjährigen Studium an einer

Fachhochschule/Universität mit

integrierter Berufsausbildung. Die DB

kooperiert deutschlandweit mit elf

Hochschulen und Berufsakademien

sowie sechs Fachhochschulen und

Universitäten. Nach drei Jahren wird

der international anerkannte Bachelor

erworben. Beim berufintegrierenden

Studium wird zusätzlich der IHK-

Facharbeiterbrief erlangt.

Neben dem Studium gibt es vier

Ausbildungsbereiche: Verkehrsberufe,

gewerblich-technische, kaufmännisch-

serviceorientierte und IT-Berufe.

Den größten Teil der Ausbildungs-

angebote machen bei der Deutschen

Bahn die gewerblich-technischen

Ausbildungsberufe aus, beispiels-

weise zum Industriemechaniker/-in,

Mechatroniker/-in oder Elektroniker/-in

für Betriebstechnik. In der Fahr-

zeuginstandhaltung, in Stellwerken

und bei der Wartung von Maschinen

und Anlagen sind technische Fachkräf-

te gefragt.

Auszubildende und Studenten be-

kommen neben der Vergütung auch

Sozialleistungen, zum Beispiel Fahrver-

günstigungen sowie Weiterbildungsan-

gebote. Im vergangenen Jahr wurden

rund 90 Prozent der Studenten und

Auszubildenden übernommen.

Weitere Informationen

findet ihr auch unter

facebook.com/dbstart und

youtube.com/dbkarriere

SPIESSER und die Deutsche Bahn laden zehn Schüler nach Berlin ein. Am

17. und 18. Februar 2011 könnt ihr hinter die Kulissen eines ICE-Werks

und des Berliner Hauptbahnhofs schauen, ihr trefft Azubis und Studenten

der Deutschen Bahn. Bahnticket und Übernachtung im Hotel sind dabei. Und

wenn ihr dabei sein wollt, geht auf SPIESSER.de/gewinnen

Katharina, du studierst Bauwirt-

schaftsingenieurwesen bei der Deutschen Bahn. Was macht man als Bau-wirtschaftsingenieurin bei der DB?Ich bin jetzt in Berlin. Da arbeiten wir am Ausbau der Bahnverbin-dung zum neuen Flughafen. Die Strecke und die Stationen werden für eine schnellere Anbindung erneuert. Ich bin in der Bauüber-wachung eingesetzt.

War das deine erste praktische Erfahrung?Nein, ich war auch schon für vier Monate in der Mongolei eingesetzt. Dort wurde ein internationales Bauvorhaben geplant. Nämlich eine Minenei-senbahn von den mongolischen Kohle-, Gold- und Kupferminen ins benachbarte China.

Sind die technischen Berufe immer noch Männersache? Im Baubüro, in dem ich arbeite, herrscht eine ziemlich hohe Frauenquote. Ich würde sagen: fast 50 Prozent.

Alle Infos zu Einstiegswegen und zur

Deutschen Bahn sowie Ansprechpart-

ner aus eurer Region gibt es auf

www.deutschebahn.com/schueler

Im Berliner Hauptbahnhof

steigen Millionen ein, aus und um.

Aber ihr kommt dorthin, wohin sonst niemand kommt. Bei eurer Tour schaut ihr euch das Ganze mal von der Mitarbei-terseite an. Was ist denn nötig,

damit an so einem Verkehrs-knotenpunkt alles reibungslos läuft? Ihr erfahrt es.

Das ICE-Werk in Rummelsburg ist eines der

modernsten in Deutschland. Bis zu 60 ICE werden hier täglich gewartet und repariert. Ihr könnt den Hochgeschwindigkeitszügen dabei sehr nah kommen, von innen, unten und oben, Blick in den Führerstand inklusive.

Bei allen Stationen trefft ihr Auszubildende, Studenten der Du-alen Hochschule/Berufsakademien und Personalverantwortliche der Deutschen Bahn. Von ihnen könnt ihr erfahren, wie der Arbeitsalltag aussieht und was ihr für die Ausbil-dung mitbringen müsst.

Mit der Bahn auf Tour

Die

Deutsche

Bahn

Drei

Fragen

an

Was

erwartet

euch?

- Anzeige -

3

Bet t inas Leben: e in

Ko lumnenleben. Was

s ie sons t noch schre ibt , e r fahr t

ihr auf SP IESSER .de, Prof i lname:

senfgruen

Lernen? Keine Zeit! Wenn Klausuren anstehen, sind 1.000 Dinge wichti-ger: bei der Fahrschule reinschnup-pern. Büchereibücher zurückbringen. Den neuen Nagellack ausprobieren.

Uns fällt ein: Dem Jonne vom Malle-Urlaub wollten wir doch mal schreiben! Und wenn wir schon mal online sind, päppeln wir kränkelnde Kontakte auf. Und haben noch mehr Verabredungen. Wann bitte sollen wir da lernen? Dabei wissen wir: Kein Lehrer akzeptiert die Ausrede: „Substituieren? Äh, nee, kann ich immer noch nicht. Aber dafür hab ich alle Nachrichten beantwortet!“

Das Wochenende nehmen wir uns frei. „Nee, sorry, muss lernen“, erzählen wir Freunden. Doch unser Schreibtischstuhl bleibt kalt, statt Nullstellen suchen wir neue Auf-gaben. Wir tanzen mit Staubwedel durchs Haus, heften alte Arbeitsblät-ter ab, ordnen Ohrringe nach Farben und das Essen im Kühlschrank nach Inhaltsstoffen. Immer mit dabei: unser Gewissen. Wie eine Gewitter-wolke schwebt es über uns. „Guck doch, wie staubig die Kommode ist!“, versuchen wir es zu beschwichtigen.

Doch irgendwann ist auch der letzte Chipskrümel aus der Sofaritze

gepuhlt, die Festplatte defragmen-tiert. Unweigerlich schlägt die

„Scheiße-schon-so-spät-und-nichts-gelernt!“-Stunde. Das Gewitter tobt.

Wir prügeln uns Gleichungen ins Kurzzeitgedächtnis, verzwei-feln an Formeln, die um zwei Uhr morgens den Einzug in unser Hirn verweigern, schütten mehr Kaffee in uns hinein, als ein Kamel in die

Aufschieberitis

Höcker kriegt. Der nächste Morgen, Klausur: die Ärmel voller Spickzettel, die Augenlider schwer wie Laster, der Kopf voller Selbstvorwürfe. Wir frieren vor Übermüdung und uns ist schlecht vom vielen Kaffee. „Das nächste Mal aber...“, schwören wir uns. Der Vorsatz hält genau bis zu dem Tag, an dem wir für die nächste Klausur lernen müssten.

So WAS von BEttInA

InhALt

einmischen & mitreden

einsteigen & loslegen

austoben & entspannen

Wortwechsel aus der Redaktion Wir hatten die handwerker im haus – mit Radio: Grafiker Ronny lauscht: „Das ist Andrea Berg!“ Art Director Maik: „Wenn ich sowas mal erkenne, erschießt mich.“

Frostige Fotos aus der SPIESSER-Community – und eure Meinung zum Beine rasierenGeschrieben wie gesprochen: Liebe und/oder Sex?

Titelgeschichte:na Klima! Warum die Erde nicht zu retten istVertretungsstunde: Multikulti mit Rick Kavanian

Berufe in Medientechnik und Telekommunikation: Ein Gespräch unter Laborbedingungen

Rentner-Kompetenz-Team: in der Karaoke-BarTestlabor: Konsolenspiele, Sprachcomputer, Guinness-Buch der Rekorde, SmartpenSPIESSER-Kosmos: Meinungen, Fragen, Aktionen, ImpressumKino: Wilson Gonzales ochsenknecht im Interview, Tom Tykwer mit „Soulboy“Musik: Auf Bustour mit Fettes Brot, DownloadsRätsel: Gewinnt schicke Klamotten, außerdem Wiis, iPods und PC-Spiele Letzte Seite: Brief an den Perfektionismus, Comic

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SPIESSER-Spezial: Wir pflegen – keine vorurteile

Revanche

Diesmal strahlt das Rentner-Kompetenz-Team am Pophim-

mel. Autorin Saskia: „Die Herren machten keinen einzigen Rück-

zieher. Sogar zu Lady Gagas ‚Pokerface‘ stammelten und

schaukelten die Drei. Und dann hatte plötzlich ich das Mikro

in der Hand und musste ‚Über sieben Brücken‘ singen.“

Bussi für Gustav

Beim Interview mit Wilson Gonzales Ochsenknecht ging es in Berlin ganz schön tierisch zu. Der Schauspieler wurde von kreischenden Mädels angeschmachtet, Autor Gustav (leider?) nur von Bock Ernie.

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4 einmischen & mitreden

EurE mEinung

„Beine rasieren ist reine Zeitver-schwendung.“

„Das Empfinden von Schönheit wandelt sich eben auch mit der Zeit. Evolutionär betrachtet haben Frauen in ein paar hundert Jahren eh keine Körperbehaarung mehr.“ rober t T.

„Stehst du auf Urwald an der Frau? Kann sein, dass es solche Fetischis-ten gibt, aber das sind vielleicht 4 Prozent der Masse. In der heutigen Gesellschaft ist Auftre-

ten das A und O. Da kann man sich nicht gehen las-sen, nur weil man mal zu faul ist.“ Behemoth „Wer die Haare nicht mag, rasiert sie. Wer die Haare mag, lässt sie wachsen. Keines von beiden zeugt von großer Hygiene oder Unhygiene.“ robat t

„Wenn ich mir die Beine mal nicht rasiert habe und ich abends mit ei-

SPiESSEr.de-user sagen dazu SPiESSEr.de user Sprolle 1A denkt:

Was sollte endlich mal laut gesagt werden? Sagts auf SPiESSEr.de/eure-meinungen

nem Kerl im Bett liege, dann fühl ich mich total unwohl, wenn er meine Beine berührt. Ich den-ke, das geht euch auch fast allen so.“ s low mot ion r iot

„Ich mag es, das Rasier-gel auf meinen Beinen zu verteilen, bis es schäumt. Und ich liebe es, nach dem Rasieren mit den Händen über meine aalglatten Beine zu fahren.“ Senfgruen

von Tobinator

von L inaa

von mon

Moment! kalt

von la leander

von p iup2

„Kälte“, lesen wir, „bezeichnet das Fehlen von Wärme“ Aha. Was für eine nichtssagende Defi-nition. Hier lassen wir lieber Bilder statt Worte sprechen. Noch mehr Bilder zum Thema „kalt“ seht ihr in der Gruppe „kalt“ auf SPIESSER.de

Wollt ihr mit einem Bild zum Thema „mutig“ ins nächste Heft? Dann werdet mitglied der gruppe „mutig“ auf SPiESSEr.de und veröffentlicht dort eure Bilder.

„Das steigert dein Ego, wenns in der Kiste klappt.“

Geschrieben wie gesprochen: Diesmal diskutieren Victoria, 18, und Robert, 20, über Liebe, Sex, Zärtlichkeit –

von C laudia F lach, 20 Fotos: André Forner

Worüber SP IESSER-

Autor in C laudia, 20, be im

Mäde lsabend am a l le r l iebs ten

redet? Fragt s ie auf SP IESSER .de,

Prof i lname: A luni

einmischen & mitreden 5

15 Bücher zu gewinnen

Immer diese ersten Male: Die ersten Pickel, die ersten gescheiterten Pickel-Bekämpfungsversuche – und natürlich der erste Sex. „Das war ich nicht, das waren die Hormone“ liefert 40 Kurzgeschichten rund um die Pubertät. Ihr könnt 15 Exemplare gewinnen, auf SPIESSER.de/gewinnen

Das Video von Victoria und Robert findet ihr auf SPIESSER.de, Webcode: @geschrieben. Dort gibts auch das Video mit Benedikt und Jonas über den Wehrdienst.

[…]Victoria Was für ne Rolle spielt Sex in einer Beziehung bei dir?Robert Eine ziemlich große. Zum einen bin ich der Meinung, wenn im Bett, wenn da… chronische Unlust vorherrscht […], dann schlägt sich das auch auf die Beziehung nieder. […] Das ganze sexuelle Zusammen-spiel trägt ja auch zu nem Wohlbe-finden bei. Das steigert dein eigenes Ego, wenns in der Kiste klappt. (Ge-kicher) […]Victoria Aber ich finde trotzdem, dass es nur das i-Tüpfelchen ist. Eine Beziehung baut auf viel mehr auf als auf Sex. Es gibt viel mehr Sachen, die dem Gefühl eines Orgasmus nah kommen [...] Endorphine fließen durch deinen Körper, aber die fließen ja vielleicht auch, wenn du ne Tafel Schokolade isst. Oder bei nem tollen Rockkonzert …Robert Das ist ja was anderes. Sich mit tausend verschwitzen Körpern bei nem Konzert aneinander reiben oder

nur mit einem ver-schwitzen Körper. [...] Ich würde jetzt 'n Rockkonzert nicht unbedingt mit ner Nacht im Bett vergleichen wollen. […] Aber wie siehts aus mit Sex ohne Liebe bei dir? Wäre das denn machbar, zu sagen, ich lass mich jetzt hier einfach nur … betüdeln oder muss da ein Gefühl hinter stehen?

Victoria Aus meiner derzeitigen Si-tuation isses für mich überhaupt kein Thema, weil ich einen Freund habe. […] Und vorher konnte ich mir das ehrlich gesagt auch nicht vorstellen. Vielleicht war ich da 'n bisschen naiv oder einfach begrenzt in meinem Denken. […]Robert Warum? Was machts für dich so wichtig, dass du die Person, die dort an dir rumspielt, auch lieben musst?Victoria [...] Ich könnts mir, wie ge-sagt, nicht vorstellen, auch wenn ich noch zehn Angebote hätte. […] Liebe muss vorhanden sein, bevor man mit dem anderen ins Bett springt, außer man ist wirklich so notgeil, dass es sein muss, aber dazu ... ist es bei mir noch nicht gekommen. Und bei dir?Robert Ich glaube, das sind zwei ver-schiedene Dinge … Also ne Gefühls-welt zu jemandem zu haben und mit ihm in die Kiste zu steigen […]Victoria Also hast du schon Erfah-rung gesammelt?Robert Man probiert sich halt so aus...Victoria Ich deute das mal als ja.Robert Ja. […] Wie lange kann ich warten, wenn ich nur liebe? Da gehts ja auch ohne Sex und es geht genauso gut aber auch andersrum, sich nur die körperliche Befriedigung zu holen, zu sagen: „Gut, … das, was jetzt hier na-ckig vor mir rumhüpft, sieht bombig aus, aber zusammen sein wollt ich da-mit nicht“, das ist machbar, denk ich.

Victoria Anderes Thema: Was sagst du zu Sexspielzeug? Besitzt du so was?Robert Ja. Pass mal auf: Du hast ja an deinem Körper und am Körper des anderen 'n gewisses Potential, was du so ausprobieren kannst. Irgendwann isses ausgespielt. […] Du musst na-türlich irgendwas reinbringen, was wieder Laune macht. […] Das müssen nicht Ledermasken mit Nieten sein … Man kann da auch durchaus mit … kleineren Geräten anfangen. [...]

Victoria Prinzipiell finde ich Sex-spielzeug ne ganz gute Sache, wenns beiden auch was bringt, wenns nicht zu teu-er ist. Und ich finde es manchmal sehr lustig, wenn man mal so nen Katalog durchblättert. […] Ich würde nicht al-les Mögliche durchtesten, weil ich in meinem Horizont noch nicht soweit gekommen bin. Vielleicht auch nicht kommen will, wer weiß.Robert Richtig. […] Spaß ist, wenns beiden gefällt, quasi.[...]

Robert war noch nie bei einem Mädelsabend. „Kann ja sein da geht‘s um Backrezepte“. Falsch gedacht: „Man redet über Stellungen, tauscht Erfahrungen aus, gibt sich Tipps. Warum sollte es anders sein als bei euch?“

und Lustspielzeug. Aufgezeichnet an einer Bushaltestelle

Antworten auf Klimafragen bringt der Storch: Resi, Ruben und Björn lassen sich erklären, warum Fahrradfahren „Ego-Orgie“ ist.

6 einmischen & mitreden

Na Klima!

Ruben Ein automatischer Staubsau-ger im Wohnzimmer, ein Sommer-haus in Dänemark – können Sie das verantworten als Klimaforscher?Storch Klar, ich bin kein Klimaschützer.Ruben Aber Sie beschäftigen sich doch täglich mit dem Klima. Will man es dann nicht auch schützen?Storch Ich möchte gerne, dass das Klima geschützt wird. Das bedeu-tet, dass wir in großem Umfang den Ausstoß von CO

2 reduzieren müssen.

Große Mengen, keine Fürze. Da ist es gleichgültig, ob ein Einzelner Auto fährt oder nicht.

Wir gucken uns an: Wie passt das zu dem, was man sonst hört – Fahr-radfahren, lieber kein Fleisch essen und bloß nicht fl iegen. Alles fürs Klima.Ruben Ich fahre ja immer Rad.Storch Es gibt viele Gründe, das Au-tofahren zu lassen. Da werden zum Beispiel so viele Tiere tot gefahren.

Für das Klima ist das egal.Björn Wieso das denn? Storch Weil es viel zu wenig ist. Es ist so, als hätten Sie eine Million Schul-den, und ich gebe Ihnen einen Cent.Resi (schüttelt den Kopf) Soll also die komplette Menschheit ruhig weiter-machen wie bisher?Storch Wenn die komplette Mensch-heit beim Klimaschutz dabei wäre, dann wäre das 'ne andere Kiste. Die komplette Menschheit macht aber überwiegend nichts.

Schweigen. So haben wir uns das nicht vorgestellt. Besonders Resi legt die Stirn in Falten.Resi Was ist denn aber mit den Men-schen hier, die hinter dem Klima-schutz stehen und deshalb Fahrrad-fahren – sind die alle doof?Storch Nicht, solange sie sich nicht einbilden, dass mit Fahrradfahren das Klima gerettet wird. Wer fürs Klima Fahrrad fährt macht das nur, um sich gut zu fühlen. Das ist die reine Ego-Or-gie, bringt aber für das Klima nichts.

Ständig sollen wir die Welt retten – aber wie? Müll trennen? Auto verkaufen?

Von Ruben Karschnick , Theresia Schneider, Björn Urbansky Fotos: Frank Grätz, Maren Wohlers (Interv iew)

Ständig sollen wir die Welt retten – aber wie? Müll trennen? Auto verkaufen? Urlaub im Süden knicken? Unsere drei SPIESSER-Fragezeichen Resi, Ruben und Björn

DIE DREI FRAGEZEICHEN

Res i , 20,

s tudie r t se i t

Ok tober in Hamburg.

Nach dem Gespräch we iß

s ie immerhin, was s ie

s ich mal für e in Auto

kaufen so l l te . Und dass

s ich ihr Fahr rad s icher

sch lecht fühl t – schon

deshalb, we i l e s noch

n icht mit umgezogen i s t .

P rof i lname: Res i

B jörn, 24,

hat so

langsam den Eindruck :

Hanseaten können a l le s

e rk lären. Ob He lmut

Schmidt Po l i t ik oder eben

Hans von Storch den

K l imawande l . D ie w ich -

t igs te Lek t ion für ihn:

K l imafor scher s ind ke ine

K l imaschützer. Prof i lna -

me: burb

Ruben, 18,

hat te immer

e in gutes Gewissen,

wenn er s tat t mit dem

Auto Fahrrad fuhr. An

dem guten Gewissen hat

s ich n icht s geänder t –

aber nur, we i l be im Fahr-

radfahren deut l i ch weni -

ger T ie re s te rben. Prof i l -

name: RubenKar schnick

Hans von Storch, 61, ist Klimaforscher, Professor für

Metereologie an der Uni Hamburg und wird am nächsten Bericht des Weltklimarates (IPCC) mitarbeiten.

An den drei Fragezeichen hat ihn eines schockiert: „Sie sind ja zu dritt

praktisch so alt wie ich!“

Urlaub im Süden knicken? Unsere drei SPIESSER-Fragezeichen Resi, Ruben und Björn haben den Klimaforscher Hans von Storch in seinem unbescheidenen Zuhause darüber haben den Klimaforscher Hans von Storch in seinem unbescheidenen Zuhause darüber

ausgequetscht, was wirklich zu tun ist. Seine erschütternde Antwort: Nichts davon!

einmischen & mitreden 10

Na Klima! Resi Und was soll man bitte machen? Klingt niederschmetternd, wie Sie das erzählen.Storch Man soll sich ernsthaft den Kopf zerbrechen, was wirklich wirk-sam ist, welche Technologie sich zu unterstützen lohnt. Und wer sich den Kopf zerbrochen hat, kann gerne wei-ter Fahrrad fahren. Das ist nämlich gut für die Figur. Björn Warum glauben Sie so fest dar-an, dass es den Klimawandel gibt?Storch Weil sich die Statistik des Wet-ters verändert hat, und inzwischen ist der Temperaturanstieg besonders steil. Dafür muss es einen Grund ge-ben, den es früher nicht gab. Sonnen-aktivität? Vulkane? Oder vielleicht doch Treibhausgase? Ohne den An-stieg von Treibhausgasen kriegen wir die steigende Durchschnittstempera-tur gar nicht erklärt. Außer natürlich,

es gibt kleine grüne Steinbeißer, die irgend-was uns Unbekanntes unter der Erde anstellen, was die Welt wärmer wer-den lässt.Ruben Man kann also den Klima-wandel nicht leugnen?Storch Kaum. Sie können natürlich sagen: Das waren die kleinen grünen Steinbeißer. Die Möglichkeit des Irr-tums können wir nicht ausschließen...Resi …und am Ende war das, was wir jetzt über den Klimawandel wis-sen, doch alles nur Mist?Storch Kann grundsätzlich sein. Die Wissenschaft ist nicht Verkünder absoluter Wahrheiten. Sie ist nur die beste Erklärung, die wir zurzeit ha-ben. Mir scheint aber, es ist eine sehr gute Erklärung.Ruben Sie sprechen von der Tempe-ratur. Aber was ist mit den Naturka-tastrophen, Stürmen, Fluten? Ist der Klimawandel daran schuld?Storch An Naturkatastrophen ist der Klimawandel meist nicht schuld. Kommt aber immer auf die Naturka-tastrophe an. Starke Niederschläge in Deutschland? Hitzewellen? Ja, kann sein. Stärkere Stürme? Sicher nicht.Resi Ist Klimawandel also ein Sün-denbock?Storch Ja. Klimawandel ist seit einiger Zeit die Erklärung für das Unerklär-bare. Dabei sind gar nicht die Natur-katastrophen das Schlimme, sondern die schlechte Vorbereitung darauf. Wenn in 2003 in Frankreich bei einer Hitzewelle Tausende sterben, war das schlechtes Management. Amerikaner mit großen Autos haben keine franzö-sischen Hitzetoten auf dem Gewissen.

Ständig sollen wir die Welt retten – aber wie? Müll trennen? Auto verkaufen?

Von Ruben Karschnick , Theresia Schneider, Björn Urbansky Fotos: Frank Grätz, Maren Wohlers (Interv iew)

Resi Wer ist schuld, dass alles mit dem Klimawandel erklärt wird? Die Medien?Storch Die schreiben das, was wir lesen wollen. Also, wir haben selbst Schuld.Resi Weiß nicht, ob das wirklich so ist.Ruben Wir bleiben besser beim Kli-maschutz...Resi Klimawandel und Klimaschutz sollten zusammengehören! Storch Klimaschutz ist Aufgabe der Politik.Resi Und Ihnen ist das total egal?Storch Nein, aber als Wissenschaftler beschränke ich mich auf meinen Kom-petenzbereich – also das Wissen über Klima, Klimawandel und Klimawir-kung. Klimapolitik gehört nicht dazu.Björn Was sagen Sie als Wissenschaft-ler zu der Frage: Weniger Kohlendioxid in die Luft pumpen oder einfach die Deiche erhöhen und sich auf die Fol-gen des Klimawandels vorbereiten?Storch Wir sollten alles machen, was wir uns leisten können, um die Emissionen zu reduzieren. Was sozial akzeptabel ist. Aber nicht alles was machbar ist, ist sozial akzeptabel. Das Klima ist übrigens auch ohne Kli-mawandel gefährlich. Deswegen soll-te man Häuser nicht in Überschwem-mungsgebieten bauen.Björn Klingt nach Anpassen und wie Aufgeben.Storch Nein, Anpassen allein reicht nicht. Ist aber auch wichtig, denn die Vermeidung von Treibhausga-sen wirkt langsam, und die Treib-hausgase wirken auch langsam – das Klima in 30 Jahren ist eh schon gekauft. Momentan wird immer ge-

fragt: „Wer sind die Klimaschweine?“ Und die Antwort: „Industrielän-der! Die müssen ihre Emissionen reduzieren.“ Aber wenn China und Indien nicht mitmachen, bringt es nichts. Wir müssen dabei helfen, dass dort neue Technik eingesetzt wird, mit der der Ausstoß von Treib-hausgas reduziert wird.Ruben Wenn aber alles wie bisher läuft: Wie gehts dann unseren Enkeln?Storch Wenn sie sich in Hamburg niederlassen, dürfte es in 2070 drei und mehr Grad wärmer sein. Weni-ger Niederschlag im Sommer, mehr im Winter. In Städten ist es ohnehin wärmer als im Umland. Da muss man sich überlegen, wie man den Tem-peraturanstieg erträglicher macht, etwa durch geeignete Stadtplanung.Resi Was hat die Welt davon?

Gib Gas, Anne! Wer die Erde liebt, der ziiiiiiiiiiiiiiieht.

Wir stellen vor: Öko-Fön David. Noch nicht im Handel erhältlich.

Nicht lang fackeln: Licht an, und nicht wackeln.

Zusammen mit Fotograf Frank hat die SPIESSER-WG ganz eigene Klimaschutz-Ideen

für die Ewigkeit festgehalten.

einmischen & mitreden 7

*Die Option Xtra Nonstop Plus ist automatisch voreingestellt und kostet 1,49 €/Monat. Mit der Option Xtra Nonstop Plus wird für jedes Inlandsgespräch zum Telekom Mobilfunknetz und ins dt. Festnetz (ausgenom-men Service- und Sonderrufnummern) für die 1. Minute pauschal ein Betrag von 0,29 € vom Guthabenkonto abgebucht. Ab der 2. Minute sind diese Verbindungen kostenlos. Jede Verbindung wird netzseitig nach zwei Stunden getrennt. Die sofortige Wiederherstellung der Verbindung ist möglich; es wird dann erneut für die 1. Minute ein Preis von 0,29 € berechnet. Für die 1. SMS/Tag ins Telekom Mobilfunknetz und ins dt. Festnetz wird ein Betrag von 0,29 € abgebucht. Danach fallen bis zur 100. SMS/Tag ins Telekom Mobilfunknetz und ins dt. Festnetz keine weiteren Kosten an. Ab der 101. SMS/Tag fällt die Standard-SMS-Bepreisung lt. Tarif an. Voraussetzung für die Wirksamkeit von Xtra Nonstop Plus ist, dass der Kunde zum Abbuchungszeitpunkt des mtl. Optionspreises über ein ausreichendes Guthaben auf seinem Guthabenkonto verfügt. Die 1. Abbuchung erfolgt i. d. R. innerhalb von max. 24 Std. nach Buchung der Option, danach mtl. stichtagsbezogen. Die Option kann mit Wirkung zum darauf folgenden Abrechnungszeitpunkt gekündigt werden (Kündigungsfrist: 1 Tag). Die geschäftliche/gewerbliche Nutzung der Option wird ausgeschlossen.

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Storch Solche Maßnahmen retten die Welt nicht, sie retten nur Hamburg. So ist das bei der Anpassung. Jede Regi-on muss sehen: Wie kann ich mit dem leben, das ich nicht vermeiden kann? Das wird in der ganzen Diskussion über den Klimawandel ständig überse-

hen. „Wir retten das Klima!“ – ist keine sinnvolle Aussage. Wir sorgen höchstens dafür, dass es sich langsamer verändert.Resi Muss man sich denn dann über-haupt für das Klima interessieren – wenn man es nicht retten kann?Storch Jeder Einzelne kann vielleicht nichts tun. Aber er muss sich Gedan-ken machen, welche Technologie er unterstützen will. Ein Beispiel: Hyb-rid-Autos. Die sind teurer als andere Autos, und die Technologie ist auch nicht ausgereift – das ändert sich aber nur, wenn Menschen ihr Geld da reinstecken und so ein Auto kaufen. Resi Dann hängts ja doch am Einzelnen.Storch: Ja, aber der Einzelne muss in effektive Technologie investieren – Hybrid-Autos oder alternative Energie.

Auto- statt Fahrradfahren für den Klimaschutz, der verschaukelt uns doch. Ganz ruhig, Resi!Resi Haben Sie ein Auto?Storch Ja, aber ich fahre dermaßen wenig damit – für mich lohnt sich ein neues nicht. Das Problem liegt sowie-so woanders. Bei Besuchen in China bin ich immer wieder beeindruckt, wie viele Autos es da inzwischen gibt. Wenn wir es schaffen, dass dort klimaökonomische Autos gebaut wer-den; dann haben wir etwas erreicht. Ruben Und was genau kann jemand machen, der unter 18 ist, keine Techno-logien entwickelt und auch kein noch so klimafreundliches Auto fahren kann?

Storch Der kann aufmerksam sein und genau hinhören: Welche Maßnahmen sind wirklich effektiv? Und: Welches Thema außer dem Klimawandel ist denn wichtig? Hunger vielleicht? Ar-mut? Ist das Klimathema vielleicht nur in Mode?Björn Vielleicht ist Klimawandel für uns ja nur ein Thema, weil Hunger uns persönlich eben nicht betrifft.Storch Die meisten glauben doch auch, dass der Klimawandel uns gar nicht betrifft, sondern nur die armen Menschen in Bangladesch.Ruben Kommt mir nicht so vor. Ich habe den Eindruck, dass hier alle ziemlich Angst davor haben.Resi Glaube ich auch.Storch Aber nur, wenn man direkt danach fragt. Wenn man aber fragt: „Worüber machst du dir Sorgen: Ar-beitslosigkeit, Klima, Werder Bremen?“, dann spielt Klima kaum noch eine Rolle. Werder Bremen schon. Arbeitslosigkeit erst recht. Wir müssen immer Themen haben, über die wir uns aufregen kön-nen. Und wenn daheim alles in Ord-nung ist, dann regen wir uns eben über das Klima auf. Nur mit Sorgen werden wir artgerecht gehalten. Björn Wenn ich das mal zusammen-fassen darf: Klimawandel ist gut für die Stimmung.Storch (lacht) Oh, das klingt aber sehr zynisch.Resi Haben Sie denn den Eindruck, dass die Politik wirklich was fürs Kli-ma tun will?Storch Ähm, kommt drauf an. Bei der deutschen Politik habe ich schon den Eindruck. Natürlich nicht sauber, überall Kompromisse. Aber der gute Wille ist da. In den USA aber ist die Haltung eine andere. Die wollen gar nicht. China und Indien auch nicht.Resi Kann es eigentlich sein, dass immer alle so laut vom Klimawandel schreien, weil es nützlich ist, wenn

Davids biologische Formel: Grünes Essen = weniger Futter für Kühe = weniger Kuhfürze

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ExtrPlayg_106x305_Spiesser_rechts_ET2911 1 12.11.2010 15:07:12 Uhr

wir ein bisschen Angst davor haben?

Storch Kollektiver Selbstbe-schiss ist super, wenn dabei was Gutes herauskommt. Die Politik darf das, Greenpeace darf das. Nur ich als Wissenschaftler darf nicht mitmachen. Ich liefere die Fak-ten, entscheiden muss jeder selbst. Ruben Sollte Klima eigentlich auf dem Lehrplan stehen?Storch Gerne, wenn dabei klar wird: Was im Klimaschutz passiert, ist eine politische Entscheidung. Wir Wissen-schaftler sagen nur: „Wir haben ein Problem“. Wenn mich Politiker fra-gen: „Was soll ich tun?“, kann ich nur sagen: „Das, wofür Sie gewählt wur-den: entscheiden!“ Und das machen die oft genug, ohne genau Bescheid zu wissen. Wir können die Emission von Treibhausgasen vermindern. Wir können uns anpassen. Wir können Kohlendioxid aus der Luft filtern. Aber: Die Politik muss entscheiden.Ruben Hat sich das Klima für Sie denn spürbar verändert?Storch Ja, die Temperaturen sind deutlich gestiegen, und ohne die Treibhausgase können wir das nicht erklären. Das heißt aber nicht, dass auch alle anderen Wahrnehmungen stimmen. Früher war zum Beispiel der Schnee höher – vielleicht aber auch, weil ich kleiner war.

Draußen ist es dunkel geworden. „War schön mit Ihnen, hat Spaß gemacht“ sagt Hans von Storch, bevor wir in den Aufzug steigen, der uns in Hamburgs Win-ter spuckt. Von Klimaerwärmung merken wir nix.

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einmischen & mitreden 9

10 einmischen & mitreden

Im Referat von Elisa (links) und Alina zeigt sich die Weltstadt New York als wahres Integrationswunder. Alina: „8,3 Millionen Einwohner leben dort. Darunter Schwarze, Weiße, Hispanics und Asiaten.“

Daniel (rechts): „In der Schule und in der Klasse haben wir mit Rassismus kein Problem. Aber manchmal gucken mich so alte Oberbayern blöd an, wenn ich sage, dass ich ein halber Bayer bin.“

Richard „Rick“ Kavanian wurde am 26. Januar 1971 in München geboren. Rick ist Schauspieler, Komiker und Synchronsprecher mit armenisch- rumänischen Wurzeln. Bekannt wurde er als Teil der „Bullyparade“ auf ProSieben und als Schauspieler im „Schuh des Manitu“. Ab 2. Dezember ist er mit „Otto‘s Eleven“ im Kino zu sehen. Aktuell ist er außerdem mit seinem Programm „Ipanema“ auf Tour. Rick spricht vier Sprachen: Armenisch, Rumänisch, Deutsch und Englisch.

Rick Kavanian philosophiert über Sprache als Schlüssel zur Integration: „Wir haben es über die Jahrtausende verlernt, Menschen nach dem Karma zu beurteilen. Heute hilft die Sprache ungemein dabei, dass man sich nähert. Und da ist es egal, ob man mit Akzent oder gebrochen spricht.“

Selin: „Ich denke es gibt auf jeden Fall immer noch Vorurteile, aber die sind nicht mehr so ausgeprägt wie früher.“

Rick Kavanian: „Ich werde öfter gefragt, ob ich hier in München während meiner Kindheit Probleme mit Rassismus hatte. Ich hatte tatsächlich nur eine blöde Begegnung mal als Kind.“

einmischen & mitreden 11

12.25 Uhr Auf dem Flur trifft Rick Kavanian seinen alten Sportlehrer und geht grinsend ins Klassenzimmer. Als die Schüler kommen, kehrt Rick mit einem Besen den Boden – sehr komisch. Dann gehts aber los. Alina beginnt die Stunde mit einem Referat über Kultur in New York.Alina In New York leben 44 Prozent Weiße, 27 Prozent Hispanics, 25 Prozent Schwarze, 11 Prozent Asiaten…Rick Vielleicht habt ihr gehört, dass man New York auch als „Melting Pot“ bezeichnet – als einen Topf, in dem sich alles mischt. Eine Generation Italiener mischt sich mit Juden, Juden wiederum mit Schwarzen. Auf jeden Fall vermischen sich Gott und die Welt. Am Ende hat man ein großes Durcheinander und eine kulturelle Vielfalt, die ich persönlich großartig finde.

Ein wirkliches Lehr-Konzept hat Rick für die Stunde nicht, aber dafür eine Herzensangelegenheit: das Thema Integration.Rick Unsere Bundeskanzlerin Merkel hat behauptet: Multikul-ti ist tot. Mulitikulti ist nicht tot.

Ich selber bin ein wirklich gelun-genes Produkt der Integration.

An der Stelle spielt Rick auf seine armenisch-rumänischen Wurzeln an.Rick Also hey, wenn ihr einen Menschen zum ersten Mal seht, versucht, offen zu sein. Wir sind als Menschen doch erst mal alle gleich.

Sind wir wirklich alle gleich? Göcki Aber lachen Komiker zum Beispiel nicht mehr als normale Menschen?Rick Nein. Ich steh hier als Rick und ich bin erst mal Mensch. Das heißt, wir alle hier atmen den selben Sauer-stoff. Meiner ist jetzt nicht explosiver oder komischer als deiner. Nach der Stunde werden wir uns wahrschein-lich auf dem Klo begegnen und sagen „Hey, dein Gesicht kenn ich.“ Jeder Mensch hat doch erst einmal die selben Bedürfnisse. Ich lache wirk-lich herzlich gerne. Lachen ist eines dieser Grundbedürfnisse.

12.58 Uhr So ganz warm ist die Klasse mit dem Thema Integration noch

nicht geworden. Rick versucht es mit direkteren Fragen.Rick Meine Eltern kommen aus Rumänien. Ich werde oft gefragt, ob ich Probleme mit Rassis-mus hatte: Ich hatte eine blöde Begegnung als Kind, da hat man mir die gängigen Vorurteile über Rumänen an den Kopf geschmissen. Wie ist das mit euch?

Max aus der dritten Reihe findet die Frage lustig. Er stupst seinen Banknachbarn an, die beiden machen Witze. Rick Ihr seid beste Kumpels, sonst würdet ihr ja nicht nebeneinander sitzen, oder?Max Ja, sind wir. Aber wir ärgern uns gerne gegenseitig.Rick Das wäre der ideale Nährboden für ein Comedyduo.Selin kommt wieder zum Thema: Ich denke es gibt auf jeden Fall immer noch Vorurteile, aber die sind nicht mehr so ausgeprägt wie früher.

Ganz am Rand sitzt ein dunkelhäutiger Junge, der sich meldet. Er trägt hippe Klamotten, seine Haare sind kraus.Daniel Hier in der Klasse gibt es keinen Rassis-mus. Manchmal kommen aber auf der Straße so alte Oberbayern auf mich zu und fragen: „Wo kommst du her?“ Dann sag ich, dass ich halber Bayer bin und bekomme immer blöde Blicke zurück. Das nervt. Rick Hast du dir mal eine zünftige Entgegnung für so einen Mist überlegt? Daniel Nein. Rick Sowas richtig Bayerisches, wie:

„schleich de, Zipfel. Weißt du wo i her-komm?“ So ein Kontersatz ist super, wirklich.Daniel Ja stimmt, das ist gut. Ich überlege mir einen Konter.

13.13 Uhr Jetzt meldet sich Kilian aus der letzten Reihe zu Wort.Kilian Vorurteile beruhen auf Angst. Aber liegt das nicht auch an der Gewohnheit oder der Erziehung?Rick Stimmt. Gewohnheit ist ein super Nährbo-den. Du machst etwas einmal, dann zweimal und beim dritten Mal weißt du nicht mehr warum.

13.15 Uhr Zum Stundenende will es Rick wissen: Wie viel Melting Pot steckt in der 10c?Rick Wer ist denn hier gebürtig aus München?

Nur wenige Schüler melden sich. „Italien“, „Berlin“ und „Dortmund“ rufen die Schüler durch-einander. Rick grinst. Die Klasse ist ein gelungenes Integrationsprojekt.

Was denk t Autor in Chr is t ina, 19,

über Integrat ion? Fragt s ie auf

SP IESSER .de, Prof i lname: chr is t ina.kufer

VERTRETUNGSSTUNDELEHRER: RICK KAVANIANFACH: SOZIALKUNDETHEMA: MULTIKULTI UND INTEGRATION

Von Chr is t ina Kufer, 19Fotos: Eva Merz

Alles Multikulti? Comedian und Schauspieler Rick Kavanian diskutiert mit der 10. Klasse Alles Multikulti? Comedian und Schauspieler Rick Kavanian diskutiert mit der 10. Klasse

des Luitpold-Gymnasiums in München über gelungene Integration

Daniel, 17Das Thema Inte-gration fand ich gut. Rick hat es spannend rüber gebracht, es war nicht so langweilig wie im Schulalltag. Note: 2

Patrick, 17Mir hat das gut gefallen. So offen über Integration reden – das machen wahrscheinlich die wenigsten Promi-nenten. Rick ist gut auf die Fragen eingegangen. Ich war echt zufrieden. Note: 1

Selin, 15Das war richtig lus-tig. Ich habe nicht alles verstanden, was Rick erzählt hat. Aber dass es aktuell war, fand ich gut und aufschlussreich. Note: 2

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Ein Video der Vertretungsstunde mit Rick Kavanian und andere Vertretungsstunden mit Max

Riemelt, den Toten Hosen, Jan Delay und Blumentopf fi ndet ihr auf

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Das Integrationsprodukt

Männer und Technik

Drei Männer – drei technische Berufe. Das klingt nach Computerbräune, stimmt aber gar nicht.

von Col ine Erdmann, 23 Fotos: Holger Koppatsch

Drei Männer – drei technische Berufe. Das klingt nach Computerbräune, stimmt aber gar nicht. Auch in technischen Berufen sind Kreativität und Einfühlungsvermögen gefragt

Kameraabteilung bis zur Postproduk-tion. Und mich dann spezialisieren. Für die Schule muss ich dann natür-lich alles lernen.Martin Bei meinem dualen Studium ist das so, dass ich in den Praxisphasen in verschiedenen Bereichen arbeite und mich dann im letzten Jahr festlege.Robert So ist das bei mir auch. Man kann seine Ausbildung dadurch len-ken. Vor allem, als ich im Kundendienst eingesetzt war, habe ich viel gelernt.Björn Ja, man entwickelt sich menschlich weiter durch den Umgang mit Kunden. Am Anfang hab ich nicht

gewusst, wie man ei-nem Kunden bei-bringt, dass was kaputt ist und er jetzt erstmal eine Stunde Kaf-fee trinken muss. Schließlich macht Technik immer mal Probleme.Robert Aber Technik wird grund-sätzlich von Menschen bedient. Das ist die größte Fehlerquelle.Martin Wenn jemand ankommt und sagt „Ich habe Tee über mein Notebook gekippt“ oder „Ich habe mein Passwort vergessen und kein Backup gemacht“, kann ich da auch nichts machen.

Nach zwei Anmeldungen, einer Fahrt in den 18. Stockwerk und gefühlten 100 Tü-ren, die Passwörter und Schlüsselkarten verlangen, erreichen wir die T-Labs. Über den Dächern von Berlin tüfteln hier krea-tive Köpfe an der Telekommunikation der Zukunft. Ist im Arbeitsalltag der drei Jungs eigentlich auch Kreativität gefragt?Robert Privat arbeite ich gerne mit Photoshop, aber berufl ich kann ich mir das nicht vorstellen. Das erfor-dert zu viel Feinarbeit. Wenn man dann noch Perfektionist ist...Björn ...dann hat man ein Problem.Robert Bei der Verkabelung von ei-nem Gebäude muss man überlegen, wie das am besten zu realisieren ist. Das erfordert auch kreatives Denken.Martin Es gibt halt strenge Vorgaben. Man arbeitet seine Checkliste durch. Wenn ich bei einem Server einfach was weglasse oder hinzudichte, weiß ich nicht, ob das so gut ankommt. Björn Das Problem bei meinem Beruf ist, dass in der allgemeinen Berufs-beschreibung nur Technisches drin-steht. Wer bei Wikipedia „Medien-gestalter Bild und Ton“ nachschlägt, dreht sich um und sagt: „Ah, nö, keinen Bock“. Genauso dachte ich am Anfang auch. Dabei habe ich in mei-ner Firma eine Menge kreativen Frei-raum. Nur das Ziel wird dir vorgege-ben, der Weg, den du gehst, um dahin zu kommen, ist relativ egal.Robert In wie weit könnt ihr eure Ausbildung selbst gestalten?Björn Ich kann alle Abteilungen durchlaufen von der News- über die

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Informations- und Telekommunikations- systemelektroniker-/innen sind die Herrscher der Netze: Sie planen und installieren Informations- und Telekommunikationstechnik einschließlich der Geräte, der Stromversorgung und der Software.

Mediengestalter/-innen für Bild und Ton produzieren elektronische Bild- und Tonmedien, zum Beispiel Nachrichten- und Magazinbeiträge, Werbespots, Musikvideos oder Multimediaprodukte. Sie beherrschen die Aufnahme- und Schnitttechnik für Bild- und Tonaufzeichnungen und können außerdem die Bildmischung unter Live-Bedingungen durchführen.

Bachelor of Engineering in Informationstechnik behandeln im dualen Studium unter anderem Mathe, Physik, Elektrotechnik, Informatik und Datenverarbeitung. Mit ihren umfassenden Kompetenzen arbeiten sie an der Integration, Weiterentwicklung und Auswahl von Computersystemen und deren Anwendungen.

Col ine, 23, i s t das lebende

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12 einsteigen & loslegen

Björn, 25, wird Mediengestalter für Bild und Ton bei der Medienproduktionsfi rma Cine plus, Robert, 26, lernt IT-Systemelektroniker bei der Telekom und Martin, 24, ist angehende Bachelor of Engineering in Informationstechnik an der DHBA Stuttgart und bei T-Systems (v.l.n.r.)

Ich versuche dann immer zu beruhi-gen und es freundlich zu erklären. Robert Man braucht viel Geduld. Es hilft, wenn man sagt: „Das hät-te mir auch selbst passieren kön-nen.“ Man muss den Kunden und sein Problem ernst nehmen, um die

beste Lösung zu finden. Wie ein technischer Seelsorger.

Haben die drei eigentlich Angst, dass sich die Kommunikationstechnolo-gien so schnell entwickeln, dass ihr Wis-sen schon bald veraltet?Björn Telefoniert wird auch in fünf Jahren noch.Martin Die Frage ist nur wie. Es gibt ein paar Grundlagen, die man lernen kann. Wenn man aber aufsteigen möchte, muss man schauen, welche Technik in Zukunft gefragt ist.Björn Man muss mit der Entwicklung mitgehen, sonst wird man uninteres-sant für den Markt.Martin Man muss eben aufpassen, dass man nicht dem fahrenden Zug hinterher rennt.Robert Am besten schon am Bahnhof stehen. Björn Das technische Wissen, das du erlernst, brauchst du auch, wenn du später mal Richtung Management gehen will, weil du dann weißt, wo-von du überhaupt redest. Wenn ein Projektmanager von der Technik überhaupt nichts versteht, wie soll

er jemandem einen Preis sagen oder einschätzen, wie lange eine Arbeit dauert. Robert In meinem Jahrgang wollen auch viele nach der Ausbildung ein betriebswirtschaftliches Studium dranhängen. Als Systemelektroniker habe ich zwar einen guten Job, habe auch viel, wo ich mitwirken kann. Aber die ganz großen Aufstiegschan-cen habe ich nicht. Martin Genauso mach` ich‘s ja. Ich habe in meinem Beruf gearbeitet und nebenher mein Fachabi nachgeholt und dann angefangen zu studieren.Robert Das ist der richtige Weg. Das theoretische Wissen aus dem Studi-um reicht nicht. Du brauchst auch das Fachwissen, das du bekommst, wenn du eine Ausbildung machst und dann einige Zeit in dem Beruf arbeitest.

Warum haben sich eigentlich nur Jungs hierher verirrt?Robert Es kommt noch immer nur langsam in Bewegung, dass Mädchen sich für technische Berufe interes-sieren. In meiner Ausbildungsgrup-pe gibt es nur ein einziges Mädchen. Und das, obwohl es genauso talen-tierte Mädchen für diesen Beruf gibt wie Jungs. Martin Jungs sind einfach technikfi-xierter. Das fängt schon im Kindesal-ter mit Gameboys und Spielzeugau-tos an, und das zieht sich durch bis zur Berufswahl.Björn Vielen Frauen fehlt ganz ein-fach das Interesse an der Technik. Andererseits habe ich das Gefühl, es

Mehr Infos über die Berufe Mediengestalter und IT-Systemelektroniker sowie sämtliche Berufe von A-Z: www.berufenet.arbeitsagentur.de

Mehr zum Girls‘ Day www.girls-day.de

Alles über Berufe in Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik:www.mintzukunftschaffen.dewww.komm-mach-mint.de

Mehr zu Technik- und Ingenieurberufen:

www.think-ing.dewww.technik-welten.de

einsteigen & loslegen 13

kommen langsam mehr Mädchen. Robert Wenn ich an die Girls Days bei uns denke, glaube ich auch, dass es mehr werden. Da kommen viele, die sich für technische Berufe inte-ressieren.Martin Wirklich? Ich habe vor dem Studium eine Ausbildung gemacht, da gabs den Girls Day auch. Aber die Mädchen sahen aus, als wären sie von ihren Eltern hingezwungen worden.Björn Ich glaube, es hat viel mit der Erziehung zu tun. Meine klei-ne Schwester ist jetzt gerade aufs Gymnasium gekommen. In ihrer Grundschule gab es auch noch eine Teilung zwischen Jungs und Mäd-

chen. Und die Mäd-chen haben dann eben gekocht. Als ich das gehört habe, dachte ich auch:

In was für einem Jahr leben wir ei-gentlich?Martin Das kenne ich auch aus Baden- Württemberg. Ich hab die Realschule besucht und dort musste man wählen zwischen Technik, Französisch und Hauswirtschaft. Und da war auch völlig klar: Hauswirtschaft machen die Frauen, Technik die Männer. Nur Französisch war gemischt.

Björn: „Ich bin ich nicht der, der sich anschreien lassen soll. Dafür gibts Projektmanager. Die kriegen Geld dafür, den Kopf hinzuhalten, wenn Probleme auftauchen.“

Robert: „Dass die Kunden sauer werden, wenn es nach drei Stunden immer noch nicht funktioniert, ist normal.“

Martin: „Das ist das Gute am Dualen Studium: Man ist nicht nur der Theoriedepp, sondern sammelt auch Praxiserfahrung.“

Wie steht es um die Energie der Zukunft?

LinksMehr Infos zu Energie bekommt ihr auf www.jahr-der-energie.de,www.energiesparmeister.de und www.rweinnogy.com

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Mittlerweile wird uns klar, dass neben der Suche

nach der richtigen Energieart noch ganze andere

Herausforderungen auf uns warten. Wie kriegen

wir in Zukunft enorme Mengen an Energie von A

nach B und wie speichern wir sie? Sechs Schlag-

wörter, von denen wir noch mehr hören werden.

Die Wärme der Erde zu nutzen, ist nicht neu. Schon vor Tausenden von Jahren kamen Maoris aus Neuseeland und Indianerstämme aus Nordamerika auf die Idee. Nur soll das jetzt in ganz anderen Größenordnungen passieren. Denn Erdwärme gibt es reichlich: 99 Pro-zent der Planetenmasse ist wärmer

Kohle ist noch immer einer der wichtigsten Energieträger. Über 41 Prozent Energie wird so auf der Welt erzeugt. Problem: Sie ist auch einer der schmut-zigsten. Vor allem beim CO2-Ausstoß machen die fossilen Brennstoffe keine gute Figur. Und: Es gibt noch immer viel Kohle unter der Erde, vor allem in den Entwicklungsländern zählt sie zu einem der beliebtesten Brennstoffe. Deshalb sollen die Kohlekraftwerke jetzt sauber werden und kein CO2 mehr in die Atmo-sphäre stoßen. Das umweltschädliche Kohlendioxid wird nach der Verbrennung mit physikalischen Verfahren isoliert und abgeleitet, verdichtet und zum Beispiel in ausgedienten Erdöllagerstätten unter der Erde oder in der Tiefsee gelagert. Herausforderung: Dort dürfen keine neuen Umweltschäden entstehen. Die Entwicklung ist noch am Anfang, es existieren aber bereits Pilotprojekte.

Noch ein Fakt: Der Anteil der Energie aus Stein- und Braunkohle liegt heute in Deutschland bei etwa 26 Prozent.

Aufwendige Stromnetze vermeidet man, wenn man dort Strom erzeugt, wo er gebraucht wird. Dezentrale Stromerzeugung ist das Stichwort dazu. Sie soll dafür sorgen, dass weniger Verluste durch lange Über-tragungswege entstehen und so kein Strom verschwendet wird. Dabei ist das Konzept der dezentralen Ener-gieversorgung nicht automatisch mit dem Einsatz regenerativer Energien verbunden. Ohne beispielsweise die geplanten zentralen Offshore-Anla-gen ist es jedoch nicht möglich, die CO2-Ziele zu erfüllen. Die dezentra-len Anlagen werden in unmittelbarer Nähe zum Verbraucher gebaut. Trotzdem müssen sie miteinander vernetzt sein, um zu jeder Zeit die Stromversorgung zu sichern. Die Mischung zentraler großer und de-zentraler kleinerer Energieversorger braucht neue, intelligente Leitungs- und Kommunikationstechnik.

Noch ein Fakt: Studien rechnen mit einem Anteil der dezentralen Energieversorgung von etwa einem Viertel bis 2020.

als 1000 Grad. Zehn Kilometern unter der Erde herrscht schon eine Temperatur von 300 Grad. Entweder wird die Wärme direkt genutzt oder zu Wasserdampf erhitztes Wasser treibt Turbinen an, die Strom erzeu-gen. In Deutschland gibt es erst vier Geothermie-Kraftwerke. Weitere sind aber geplant, denn geothermi-sche Energie ist CO2-frei und eben reichlich vorhanden. Nur muss man sie nutzbar machen. Daran scheitert es teilweise noch. Auf der einen Seite möchte man tiefer bohren, um bei höherer Temperatur mehr Energie zu erhalten. Auf der anderen Seite braucht es dafür immer kom-pliziertere Technik wie zum Beispiel besondere Bohrer und Pumpen.

Noch ein Fakt: Im Jahr 2009 waren es 24 Länder, die geothermische Energie kommerziell nutzen. Spit-zenreiter dabei: die USA.

* *

*

In absehbarer Zeit wird unser Energiemix zum großen Teil aus regenerativen Energie bestehen. Die Weichen dafür sind gestellt. Nur stellen sich dann ganz neue Fragen. Beim Verbrennen von Kohle oder beim Spalten von Atomen kann die Energiemenge, die hinten raus-kommen soll, relativ schnell erhöht und verringert werden. Das macht fl exibel. Bei den Regenerativen wie Wind, Wasser und Sonne ist das schwer bis gar nicht möglich. Deshalb machen sich Forscher heute immer mehr Gedanken darum, wie wir Energie besser speichern können. Das älteste Energiespei-chermedium ist über tausend Jahre alt: die Batterie. Aber sie hilft uns nicht mehr weiter, zu klein sind die Kapazitäten. Entwickelt werden zum Beispiel Pumpspeicherkraftwerke. In ihnen wird Wasser in ein oberes Becken gepumpt. Will man die Ener-gie abrufen, lässt man das Wasser durch Turbinen ab. So wird Strom punktgenau erzeugt. Druckluftspei-cherkraftwerke funktionieren ähnlich, nur eben mit Luft. Schließlich erwar-ten wir, dass Strom ohne Schwan-kungen immer zur Verfügung steht.

Noch ein Fakt: In Deutschland gibt es mittlerweile über 30 Pumpspei-cherkraftwerke. Die meisten, jeweils sieben, in Bayern und Baden-Würtemberg.

Welche Meinung habt ihr? Zum Thema Energie: zu den Erneuer-baren, zu Atomstrom und Kohle? Auf welche Energiearten sollten wir setzen, ab wann und zu welchem Preis? Wir haben mit euch diskutiert.

Solange wir weiter mit Verbrennungs-motoren fahren und keine elektrische Alternativen nutzen, wird es auch keinen Wandel geben. Blacker

Diskussion auf SPIESSER.de

Zwei Drittel der Erde sind mit Wasser bedeckt und jeden Tag gibt es einmal Flut und einmal Ebbe. Um diese Wasserbewegung geht es bei Gezei-tenkraftwerken. Sie funktionieren nach dem Staudammprinzip und werden vorwiegend in Buchten und Flussmündungen gebaut, um den Wechsel zwischen Hoch- und Niedrigwasser zu nutzen. Dabei werden Wasserturbinen, die bei einströmender Flut und ausströmender Ebbe angetrieben werden, eingesetzt. Problem eins: Die Reparaturkosten der Turbinen sind wegen des Salzes im Wasser vergleichs-weise hoch. Problem zwei: Die gewon-nene Energie ist zeitlich festgelegt. Wichtig ist es auch, den Eingriff in die Tier- und Pfl anzenwelt so gering wie möglich zu halten.

Noch ein Fakt: Das weltweit größte Gezeitenkraftwerk befi ndet sich an der Mün-dung des französischen Flusses La Rance bei Saint-Malo.

Stromnetze sind dafür da, dass zu Hause das ankommt, was wir brauchen: Strom. Und zwar ganz selbstver-ständlich aus der Steckdose. Doch so selbstverständlich ist das nicht. Es gibt Stromnetze mit Höchstspannung, Hochspannung, Mittelspannung und Niederspannung. Mit der Energieumstellung stehen Ingenieure vor neuen Problemen. Die Netze müssen an die neuen Standorte der Stromerzeugung angepasst werden. Deshalb reicht es eben nicht, mit Windrädern Energie in der Nordsee einzufangen. Die Herausforderung wird sein, die Energie dahinzubringen, wo sie gebraucht wird, zum Beispiel in die Industriezentren in Süddeutschland. Ganz ohne Verlust geht das nicht. Diesen möglichst klein zu halten, ist auch die Herausforderung beim Projekt Desertec, das sich zum Ziel gesetzt hat den gesamte europäische Energiebedarf in der nordafrikanischen Wüste zu erzeu-gen. Forscher suchen deshalb nach neuen Superleitun-gen und -materialien.

Noch ein Fakt: Das Stromnetz in Deutschland ist unge-fähr 1,78 Millionen Kilometer lang.

Ich fi nde auch, dass man generell an Energie sparen sollte und die Um-welt weniger belasten sollte, denn die Kinder der Zukunft müssen auf diesem Planeten leben. Also denkt an die Zukunft, Leute! Arisa

So lange wir aber mehr verbrauchen, als wir mit erneuerbaren Energien produzieren können, können wir nicht auf Atomenergie verzichten. Lilientiger

Ich bin eindeutig gegen die Verlän-gerung der Laufzeit der Atomkraft-werke. Schneewibchen

Sichere Endlager müssen gefunden werden, aber die Kernkraftwerke sofort auszuschalten ist doch keine Alternative. RobWeb

Diskutiert weiter mit auf SPIESSER.de/energie

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spezial

Nicole Simon, 16, hilft als Azubi im 1. Ausbildungsjahr heute in Konz bei einem besonderen Training – und wird Opfer von Mundraub. „Der Beruf macht dich reifer.“

Corinna Wex, 23, Azubi in der ambulanten Al-tenpfl ege im 3. Ausbil-dungsjahr, wird heute in Wiesbaden geblitzt und mit dem WauWauWau-Lied verwöhnt. „Ich kann mir nicht mehr vorstellen, woanders zu arbeiten.“

Patricia Schmidt, 20, im 3. Jahr Auszubildende zur Altenpfl egerin im baden-württember-gischen Weinheim, verwaltet heute einen Lagerplan. „Das ist unser Motto: So viel Hilfe wie nötig, so viel Selbständigkeit wie möglich.“

David Braun, 20, erlebt heute als Altenpfl ege-Azubi im 1. Ausbildungsjahr ein erstes Mal und einen Feierabend um 13 Uhr im thüringischen Ellrich. „Genau das Richti-ge für Männer.“

Sophia Schulz, 22, erlebt als Altenpfl egerin in Hamburg eine ruhige Nachtschicht, bei der sie auch über den Tod nachdenkt: „Ganz wichtig ist für mich, dass ich mich verabschie-den kann.“

KEINE VORURTEILEEin Tag in der Altenpfl ege, fünf Jugendliche, fünf Orte,

ab fünf Uhr morgens...

WIR PFLEGEN –

6:00 Uhr Patricia trifft sich mit ihren Kollegin-nen und Kollegen der Station A im Dienst-zimmer. Während vor Patricia noch der ganze Tag liegt, streckt sich ihre Kollegin, gähnt und sagt: „Ich geh’ jetzt heim.“ Patricia lächelt. Sie ist es gewohnt, dass andere schlafen gehen, wenn sie gerade zur Arbeit kommt.

5:34 Uhr Das „Bodelschwingh-Heim“ im baden-württem-bergischen Weinheim liegt noch im Dunkeln. Drum herum: nur Wald und Gässchen mit so beschaulichen Namen wie der „Katzenlauf“. Patricia ist schon gut eine halbe Stunde vor Schichtbeginn da. „Ich komme nicht immer so gut aus dem Bett wie heute“, sagt die 20-Jäh-rige. Sie parkt ihren Wagen in der Tiefga-rage, die zum Heim gehört, und geht in die Personalumkleide. Aus der blonden Frau in Jeans und schwarzem Pullover wird innerhalb von fünf Minuten die Altenpfl egeschülerin Patricia in weißer Stoff-hose und Bluse.

Patricia David Corinna Sophia Nicole

6:00 Uhr In Ellrich er-scheint David pünktlich zur Schichtübergabe im Personalzimmer. Sofort erhält er seine Aufga-ben für den heutigen Tag. Er ist Altenpfl ege-rin Melanie zugeteilt.

6:07 Uhr Heute sorgt Patricia für die Gruppe 3. Das sind elf Bewoh-nerinnen und Bewohner des Altenheims. „Herr F. hat neue Hausschu-he“, sagt Pfl eger Jörg, der den Dienst einteilt, „wir müssen aufpassen, dass er sie wirklich nur drinnen anzieht. Und Frau S. braucht einen neuen Verband.“ Pat-ricia notiert sich alles auf einem Zettel, den sie im Laufe des Tages mit Haken für jede erledigte Aufgabe ver-sieht. Dabei ist ihr Job mehr für sie als eine Aufgabe, die erledigt werden muss. „ Meine Oma war Chefi n eines Altenheims, in dem ich praktisch meine ganze Jugend verbracht habe. Dort habe ich gelernt, wie glücklich es mich macht, Menschen zu helfen – und sei es nur dabei, dass sie so lange wie möglich selbstän-dig aus einem Becher trinken können.“

6:20 Uhr Während sich Kollegin Melanie um die medizinische Versorgung der Bewohner kümmert, beginnt David mit der Grundpfl ege. Als Erste ist Frau E. an der Reihe. „Guten Morgen“, begrüßt David die alte Dame freundlich und führt sie ins Bad. Während sie sich wäscht, schüttelt er ihr Bett kräftig auf und richtet es her. Das zweite Bett im Raum ist leer, denn der Ehemann von Frau E. liegt im Krankenhaus. „Hoffentlich kommt er bald ge-sund zurück, sagt Frau E. „Keine Sorge. Er ist doch in guten Händen“, antwortet David.

6:28 Uhr Corinna schließt die Bürotür zum ambulanten Pfl egedienst „Licht und Schatten“ in Wiesbaden auf. Am Tisch sitzt ihr Ausbilder Peter Bindl. Bei Kaffee und Keksen wird geplaudert. Nach mehreren Wochen in der Schule erfährt Corinna alles über die Entwicklung der Klienten, zu denen sie heute fahren wird.

Tag. Er ist Altenpfl ege-rin Melanie zugeteilt.

Heute sorgt Patricia für die Gruppe

Uhr

5:19 Uhr Schnell den Kaffee austrinken, dann noch frisch machen, und los geht‘s ins 25 Kilometer entfernte thüringische Ellrich zum „Asternhof“. Dort wird David seit dem 1. September zum Alten-pfl eger ausgebildet. Mehr als eine halbe Stunde ist er unter-wegs, weil sich auf der engen Landstraße viele LKW durch die Kurven schieben.

1. Frau Dr. Schröder, warum ist Altenpfl ege ein Beruf mit Zukunft?

Ganz einfach – Fachkräfte der Altenpfl ege sind in Zukunft mehr und mehr gefragt. Das liegt an der demografi schen Entwicklung. Es gibt immer mehr alte Menschen in unserem Land. Wer heute Altenpfl egerin oder Altenpfl eger wird, hat

neben einem krisenfesten Job auch gute Perspektiven. Bei entsprechender Fort- und Weiterbildung ste-hen viele Wege offen, wie z.B. eine Wohnbereichs-leitung, Pfl egedienst- oder Heimleitung, Lehrtätig-keit oder ein Einsatz in der Pfl egeberatung.

2. Was macht diesen Job für Jugendliche interessant?Altenpfl ege ist ein spannendes Berufsfeld. Hier sind viele positive Eigenschaften gefragt, zum Beispiel Eigenverantwortung und Selbständig-keit, aber auch Team- und Sozialkompetenz. Wie bei anderen Berufen auch kann der Ar-beitsalltag manchmal ganz schön fordernd sein. Aber die Vielfältigkeit der Aufgaben, ihre Band-breite und die guten Berufschancen machen das wieder wett.

3. Ist Altenpfl ege reine Frauensache oder auch etwas für Männer?Dass viele Frauen in diesem Beruf stehen, heißt noch lange nicht, dass Männer das nicht ebenso gut können und es ihnen keine Freude macht. Früher haben viele Jungs über den Zivildienst in die Altenpfl ege hineingefunden. Heute stellen auch Praktika oder die Jugendfreiwilligendienste eine gute Alternative dar, um den Pfl egealltag kennen zu lernen. Um noch mehr jungen Män-nern die Möglichkeit zu geben, die Altenpfl ege und andere soziale Arbeitsfelder kennen zu lernen, werde ich am 14. April 2011 den ersten bundesweiten Boys’ Day ausrufen. Alle jungen Männer sind eingeladen, an diesem Tag Berufs-felder zu erkunden, die bislang traditionell von Frauen gewählt wurden. Ich bin mir sicher, dass wir so einige Trendsetter gewinnen können.

Dr. Kristina Schröder, Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend

3 Fragen an...

6:39 Uhr Patricia geht mit dem Pfl egewagen, auf dem Handtücher, Einlagen und Einmal-handschuhe liegen, von Tür zu Tür. „Guten Morgen“, ruft sie jedes Mal fröhlich, wenn sie eine davon öffnet.

6:37 Uhr In Corinnas Rucksack kommen Einweg-Handschuhe, Notizbuch, Taschen-tücher, Handy und Schlüssel. Am Compu-ter druckt sich Corinna den Tagesplan aus und geht ihn aufmerksam durch. „Die Ausbildung läuft im Blockunterricht. Was ich theoretisch lerne, kann ich so gleich praktisch an-wenden. So lernt man intensiver.“

6:43 Uhr Corinna fährt mit dem roten Ci-troën los. „Der Führer-schein ist für die Arbeit bei einem ambulanten Pfl egedienst Vorausset-zung.“

7:10 Uhr Frau K. ist zu schwach, um das Bett zu verlassen. Patri-cia wäscht sie, wechselt ihre Einlagen, gibt ihr Augentropfen und lagert sie. Lagern, das heißt, die Bewohnerin in eine andere Position zu bewegen, damit sie sich nicht wegen des andauernden Drucks wund liegt. Neben dem Bett liegt eine Tabelle. „Der Lagerplan, oder besser: Lagerungs-plan“, sagt Patricia. „Darauf trage ich ein, um wie viel Uhr ich sie wie hingelegt habe – denn sie muss alle vier Stunden anders gebettet werden.“

7:15 Uhr Corinnas erster Klient ist Herr R. Er ist stark überge-wichtig und inkontinent. Depressive Phasen kommen und gehen. Er benötigt Hilfe bei der täglichen Körperpfl ege, beim Toilettengang, mit den Medikamenten und beim Zubereiten von Mahlzeiten. Viele vertrauen den Pfl egern ihre Schlüssel an – auch Herr R., denn in depressiven Phasen fällt ihm das Aufste-hen schwer. Corinna schließt die Haustür auf. „Guten Morgen!“, ruft er freudig aus dem Wohnzimmer.

7:19 Uhr, im Bad „Kennen Sie schon das WauWau-Lied?“, fragt Herr R. Corinna kennt es. Beide singen „Oh Tannenbaum“, nur eben mit WauWauWau-Silben. Das Waschen nimmt viel Zeit in Anspruch, denn Herr R. klagt über Schmer-zen beim Bewegen. Corinna lenkt ihn ab, sie verwickelt ihn in ein Gespräch über die Wiedervereinigung. Herr R. zitiert aus Ge-schichtsbüchern, kennt Fakten, Zahlen, Daten. „Er ist geistig total fi t, er scherzt und unterhält sich gern. Motivierende Worte sind sehr wichtig, denn er gibt sich schnell auf.“

7:40 Uhr Bei Patricia ist Herr F. zuletzt mit der morgendlichen Routine an der Reihe – er schenkt ihr Schokolade. Berührungsängste habe sie nie ge-habt. „Meistens heißt es, Altenpfl ege sei nur ‚Hin-ternabwaschen‘. Das ist nicht wahr. Ich habe die älteren Menschen hier viel besser kennengelernt und verstehe sie jetzt.“ Sie kann jedoch nachvoll-ziehen, dass nicht jeder so locker damit umgeht. „Mancher hier wirkt schließlich sehr zerbrechlich“.

7:48 Uhr Auf dem Weg bis zum Früh-stücksraum in der dritten Etage hilft David dort, wo er gebraucht wird, bietet seinen Arm als Stütze oder schiebt einen Rollstuhl.

7:55 Uhr, Küche Corinna schmiert Schnitten mit Erdbeer-marmelade, denn die mag Herr R. am liebs-ten. Es kam schon vor, dass er ein ganzes Glas auf einmal gegessen hat.

8:00 Uhr „Schreiben Sie: Heute geht es Herrn R. gut!“, fordert er Corinna auf. Sie schreibt das in die Klienten-Mappe, notiert aber auch, dass er über starke Schmerzen klagt.

8:00 Uhr Der Gong ertönt, es gibt Früh-stück. Frau K. kann nicht mehr selbständig essen. „Sie ist bettläge-rig und hat Schluckstö-rungen“, erklärt Patricia und mischt in einer Schale Joghurt unter den vorbereiteten Brei. Mit einem Teelöffel reicht sie ihn Frau K. Sie lässt ihr Zeit, redet freundlich mit ihr. Dann gibt Patricia ihr die Schnabeltasse in die Hand und animiert sie, sie an den Mund zu führen. „Das ist unser Motto: So viel Hilfe wie nötig, so viel Selbstän-digkeit wie möglich.“

8:27 Uhr „Ich komme am Nachmittag wie-der“, verabschiedet sich Corinna. Herr R. winkt zum Abschied. Corinna fährt zum nächsten Kli-enten – Herrn S. Er hat in der Vergangenheit viel und oft getrunken. Seine Gesundheit hat darunter gelitten, er ist inkontinent, gehbe-hindert und braucht umfassende Hilfe.

8:45 Uhr Herr S. liegt noch im Bett, als Corinna die Wohnung betritt. Das Aufstehen dauert bei ihm beson-ders lange, Corinna leistet Überzeugungs-arbeit. „Setzen Sie sich schon mal auf die Bettkante, ich mache solange Frühstück. Es gibt Joghurt mit Kirschen.“ Anschlie-ßend fährt sie Herrn S. mit dem Rollstuhl ins Bad. Sein Schlafanzug ist durchnässt. „Erst einmal die Hosen aus“, kündigt Corinna an. Sie wäscht ihn. „Pfl egerin-nen und Pfl eger haben verschiedene Tricks gegen unangenehme Gerüche. Wir atmen dann einfach durch den Mund oder reiben uns einen Tropfen Minzöl unter die Nase. Wichtig ist, dass man mit den anderen über Unange-nehmes redet. Häufi g erfahre ich so neue Strategien für belasten-de Situationen.“

dass er ein ganzes Glas auf einmal gegessen hat.

Uhr

Patricia David Corinna Sophia Nicole

9:00 Uhr Pause. David sitzt mit seinen Kolleginnen und Kollegen beisammen, genießt seinen Kaffee und fachsimpelt über das Kinoprogramm.

9:04 Uhr Auch Pat-ricia macht Pause – 15 Minuten lang setzt sie sich mit einer Kollegin auf die Terrasse. „Heu-te ist mein Highlight der Verbandswechsel. Das mache ich gern.“

9:20 Uhr Herr S. besteht heute auf eine Trockenrasur, die er selbst übernimmt. So-lange bereitet Corinna das Frühstück zu: Toast, Apfelsaft, Joghurt und Medikamente. Wäh-rend Herr S. kaut, liest ihm Corinna aus der Zeitung vor. Nach dem Frühstück raucht Herr S.: „Er bekommt nach den Mahlzeiten immer eine Zigarette angezün-det. Nur das Feuerzeug schließen wir weg, denn einmal hat die Wohnung gebrannt.“ Im Auto greift sie zum Desinfektionsspray. „Es gibt einen Hygieneplan, der die Hygiene in der täglichen Arbeit eines Pfl egedienstes regelt. Die Desinfektion der Hände ist die wichtigste Infektionsprophylaxe. So wird die Keimkette unterbrochen. Zum Waschen habe ich zum Beispiel immer Hand-schuhe an – natürlich bei jedem Patienten frische.“

10:25 Uhr Auf dem Weg zurück in den Wohnbereich wird David von Frau H. und Frau B. zu einer Runde „Mensch ärgere dich nicht“ eingeladen. Weil er gerade für nichts anderes eingeteilt ist, nimmt er an. Er ist ger-ne unter Frauen – ob-wohl er sich auch mehr männliche Kollegen wünscht. „Manchmal ist das richtig anstren-gende Arbeit, wenn jemand zum Beispiel ohne Hilfsmittel aus dem Bett gehoben wird. Genau das Richtige für Männer.“

10:28 Uhr Corinna fährt zum Ehepaar B. „Die beiden haben De-menz. Müssten sie ihre Wohnung verlassen, kämen sie nicht mehr klar. Frau B. räumt immer alles weg, sogar das Essen. Ich helfe dann beim Wieder-fi nden. Herr B. sagt immer, das Einzige, was er nie vergessen wird, ist seine Frau. Sowas berührt natürlich.“ Co-rinna hat die Wasser-fl asche unter dem Bett gefunden. Sie fordert beide zum Trinken auf. „Mach ich sofort, da werd‘ ich schöner“, scherzt Frau B. Ihr Mann verrät Corinna, dass beide gern einen Hund hätten. „Aber wir können keinen Hund haben. Den würden wir doch nur wieder wegräumen.“

11:10 Uhr David muss Papierkram erledigen. Verschiedene Protokolle gilt es auszufüllen. „Wie viel hat Herr B. nochmal genau getrunken?“, über-legt er laut. Unter Anleitung von Kollegin Melanie darf David dann bei Herrn S. zum ersten Mal einen Tropf gegen Schmerzen setzen. Davids Hand zittert ein wenig, aber er meistert die Aufgabe ein-wandfrei. Danach beginnt die Toilettenrunde, das heißt für David: all denen helfen, die nicht mehr selbst zur Toilette gehen können. „Ich bin hier, um den Menschen zu helfen.“

11:39 Uhr Für das Mittagessen richtet Pa-tricia die Medikamente für die gesamte Station in Plastikbechern an. „Im ersten Lehrjahr hat man sechs Tage Zeit, um sich auf einer neuen Station einzuarbeiten, im dritten nur noch einen Tag.“

11:41 Uhr David deckt die Tische.

12:10 Uhr „Meine Haare sind wieder viel zu lang. Corinna, immer wenn wir uns sehen, sieht eine von uns beiden aus wie eine Vogelscheuche“, be-grüßt Frau W. Corinna. Die grinst. Irgendwie erinnert Frau W. sie an „Bienchen“, ihre Nach-barin. Der alten Dame hat sie schon mit 15 im Haushalt geholfen, ist mit ihr spazieren gegangen. „Der Alten-pfl egeberuf ist weitaus mehr als nur Waschen. Man muss immer aufmerksam sein und Verständnis, Geduld und Kraft haben, aber auch viel Fachwissen mitbringen.“

12:33 Uhr „Nudel-suppe oder Gyros mit Tsatsiki, was darf‘s morgen bei Ihnen sein?“, fragt David Herrn F. freundlich. Bevor das Mittagessen beendet ist, muss er die Bestellungen für den kommenden Tag aufnehmen.

12:35 Uhr Mittags-pause. Corinna trifft sich mit Kolleginnen und Kollegen.

12:42 Uhr Patricia hat frei. Es war ein guter Tag. „Zuerst mache ich mir jetzt selbst auch Mit-tagessen, dann gehe ich vielleicht noch reiten.“

12:47 Uhr Die Dienstübergabe an die Spätschicht beginnt. David muss noch in die Protokolle eintragen, wie viel jeder gegessen hat. Aber kurz nach 13 Uhr ist Feierabend.

13:20 Uhr Herr R. bekommt den zweiten Besuch von Corinna. Diesmal ruft er „Guten Mittag!“ aus dem Wohnzimmer. Corinna erzählt, dass sie auf dem Weg zu ihm ge-blitzt wurde und macht sein Essen fertig. Herr R. zitiert aus der Bibel: „Ist nicht schlimm. Sor-ge dich nicht um mor-gen, denn der morgige Tag wird für das Seine sorgen.“ Als Herr R. aufgegessen hat, spült Corinna das Geschirr und kocht Tee.

13:35 Uhr Zu Hause angekommen fällt David erschöpft ins Bett und schläft ein Stündchen.

13:50 Uhr Warum gerade ambulante Altenpfl ege? Corinna erklärt es auf dem Rückweg: „Hier kann ich Menschen dabei helfen, zuhause zu leben, solange es geht. Manchen Menschen geht es wie Blumen: Werden sie verpfl anzt, welken sie dahin.“

Uhr

17:22 Uhr Die Angehörige einer Dame in Rot ruft nach einer Altenpfl egerin: „Sie hört nix mehr, gar nix mehr!“ Die Frau im roten Pullover wie-derholt: „Ich hör nix mehr!“ Nicole ruft mit ihrem Diensthandy in der Pfl egezentrale „Birke“ an. „Ich bring euch ‘rüber“, erklärt Nicole der Dame im Rollstuhl. „Ja, ja“, anwortet sie. Als Nicole zurück-kommt, lacht sie: „Sie hört nix mehr, aber wenn ich sie etwas frage, antwortet sie.“

14:15 Uhr Corinnas Schicht ist zu Ende. Sie stellt das Auto vorm Büro ab und verab-schiedet sich von den anderen. Mit ihrem eigenen Auto fährt sie nach Hause. „Ich mag Frühdienst am liebsten. Da hat man den Nachmittag frei und kann noch so viel unternehmen.“

14:15 Uhr An der Pfl egezentrale des Ahorn-Wohnbereichs im Seniorenhaus „Zur Buche“ startet Nicoles Schicht. Den Vormittag hat sie genutzt, um aus-zuschlafen. Ihre Kolle-gin Melanie telefoniert gerade, also greift Ni-cole an ihr vorbei nach ein paar Schnellheftern mit Protokollen.

14:48 Uhr Nicole schiebt einen Wagen vor sich her, der mit Kaffee und Tee, ein paar Tellern mit Kuchen und Geschirr beladen ist. „Manche wollen ihre Ruhe haben und essen lieber auf dem Zimmer“. Danach verteilt sie auch im Speisesaal Kuchen.

15:30 Uhr Alle sind mit dem Essen fertig, ein paar heben die Hand. „Jetzt geht es zum Toilettentraining“, erklärt Nicole. Mit Toi-lettentraining meint sie den Gang zur Toilette, der für manchen zum Kraftakt werden kann. Die Übung hilft dabei, so lange wie möglich kontinent zu bleiben. Danach stehen Zeitung lesen und Diskutieren auf dem Plan.

16:14 Uhr Nachdem David ein wenig am Rechner gezockt und gechattet hat, sitzt er mit seiner Familie am Kaffeetisch.

16:22 Uhr Pause für Nicole. „Der Beruf macht dich reifer“, erzählt sie. „Ich hab‘ schon in meinem Schulpraktikum festge-stellt, dass Altenpfl ege mein Traumberuf ist. Es macht mir einfach Spaß, mit alten Men-schen zu arbeiten und sie glücklich zu sehen.“

16:42 Uhr Im Speisesaal ist Ruhe eingekehrt. Nicole sieht nach dem Rechten und spricht mit den Menschen, auch wenn sie nicht reagieren. „Menschen mit Demenz leben in ihrer eigenen Welt. Sie sollen sich wohlfühlen, deshalb lebe ich einfach mit in ihrer Welt. Wir haben auch eine Station, wo nur Demenz-Kranke wohnen. Als Auszubil-dende darf man dort erst im dritten Lehrjahr und mit 18 Jahren arbeiten, weil das eine große Verantwortung ist. Das gilt auch für den Nachtdienst.“

18:36 Uhr David rennt beim wöchentli-chen Fußballtraining über den Platz. „Für mich ist das ein super Ausgleich zum Azubi-Dasein.“

18:32 Uhr Die Abendpfl ege beginnt. „Wir bringen die Leute auf ihr Zimmer und machen sie bettfer-tig“, erklärt Nicole. Vorsichtig zieht sie Frau M. die Bluse aus und hilft ihr mit geübten Handgriffen ins Nacht-hemd. Frau M. ist nun fertig, und Nicole deckt sie zu. „Ist so alles in Ordnung?“ – „Jaja, Sie machen das gut!“ – „Ihre Zähne liegen im Bad, Frau M.!“

17:30 Uhr „Jetzt hat mir jemand mein Brötchen weg geges-sen!“ Nicole muss wohl mit knurrendem Magen Abendessen verteilen.

17:55 Uhr Die Essens-ausgabe ist im vollen Gang. Nicole setzt sich zu einer Frau und gibt ihr behutsam Löffel für Löffel etwas Suppe.

15:50 Uhr Dass Nicole gerade diesen Beruf lernen will, wusste sie schon früh: „Ältere Leute fand ich schon immer sehr nett. Kein Wunder, schließlich habe ich tolle Groß-eltern. In der Schule habe ich dann mein Praktikum im Altenheim gemacht und dachte sofort: Das ist der rich-tige Job. Das klingt für andere sicher komisch, aber seit ich einer alten Frau damals das Essen gereicht habe und sie sich tierisch gefreut hat, will ich diese Ausbil-dung machen.“

Uhr

Patricia David Corinna Sophia Nicole

19:43 Uhr Auf Nicoles Station liegen jetzt alle in ihrem Bett, schlafen oder schauen fern. „Ich werde hier in der Pfl egezentrale bleiben. Wenn jemand klingelt, bin ich da.“

20:47 Uhr Auf ihre Nachtschicht im Hamburger „Alster-domizil“ ist Sophia gut vorbereitet: „Ich habe 14 Stunden vorgeschla-fen“, erzählt sie. In der Hand hält sie einen Energy-Drink.

21:00 Uhr Nicole wird von ihrer Kollegin abgelöst. Es war ein langer Tag, Nicole ist müde: „Ich bin froh, wenn ich in meinem Bett liege.“

21:00 Uhr Schichtübergabe für Sophia. Sie erfährt: Wer hat Probleme? Ist jemand im Krankenhaus? Welche Medikamente müssen verabreicht werden?

21:10 Uhr Damit David am nächsten Morgen zur Frühschicht wieder fi t ist, geht er zeitig ins Bett. „Schließ-lich klingelt der Wecker mitten in der Nacht.“ Genauer gesagt: um 4.30 Uhr.

Was machen Altenpfl eger/-innen?

Was Altenpfl eger/-innen tun, sagt der Name – denkt man. Dabei umfasst derBeruf viel mehr: Altenpfl ege ist ein Gesundheitsfachberuf. Er ist vielseitig und zukunftsorientiert. Altenpfl eger/-innen betreuen und beraten ältere Menschen, begleiten sie im Alltag. Sie sorgen dafür, dass die Senioren möglichst lange selbständig bleiben oder nach einer Krankheit wieder selbständig werden.

Wie intensiv die tatsächliche Pfl ege ist, hängt von demjenigen ab, der gepfl egt wird – in Alten- und Pfl egeheimen, in Krankenhäusern, beim Betreuten Wohnen, in Tages- oder Kurzzeitpfl egeeinrichtungen oder Zuhause. Altenpfl eger/-innen unterstützen alte Menschen zum Beispiel beim Waschen, Essen, Anziehen und Bewegen. Sie gehen mit ihnen zum Arzt, organisieren und gestalten Freizeit-angebote. Angehörige werden als wichtige Bezugspersonen stets in die Pfl ege miteinbezogen und ebenfalls beraten.

Mit Menschen muss man also schon können! Außerdem sind psychologische, medizinische und therapeutische Fähigkeiten gefragt: bei Bewegungsübungen, bei der Kommunikation mit geistig verwirrten Menschen, beim Wechseln von Verbänden oder Zusammenstellen von Medikamenten. Auch am Schreibtisch gibt es etwas zu tun: Altenpfl eger/-innen dokumentieren ihre Arbeit, schreiben Biografi en, Pfl egeplanungen und -berichte. Das geschieht mittlerweile mit speziellen Computerprogrammen.

Achtung, Zahlen!

133.927 Altenpfl egerinnen und Altenpfl eger arbeiteten 2007 in

Pfl egeheimen, 8 Jahre vorher waren es nur 83.705. Und

der Bedarf wächst. 44.975 Altenpfl egefachkräfte arbeiteten 2007 im ambulanten Pfl egedienst. Da hat sich die Zahl innerhalb von 8 Jahren mehr als verdoppelt.

Man muss nicht lange nachdenken, um darauf zu kommen, dass der Beruf

der Altenpfl ege Zukunft hat.

Wir werden immer älter und mit steigendem Alter nimmt auch die Wahr-scheinlichkeit zu, pfl egebedürftig zu werden. Die Zahl der Pfl egebedürftigen steigt nach Prognosen des

Statistischen Bundesamtes bis 2020 um 37 Prozent. Heute sind es bereits

über 2 Millionen Menschen. Und wir wollen doch alle in Würde alt werden. Die dazugehörige Pfl ege und Betreuung soll individuell und professionell sein.

Dazu brauchen wir ausreichendes und gut qualifi ziertes Pfl egepersonal und junge Menschen, die diesen Beruf mit Zukunft ergreifen.

GEPFLEGTESWISSEN

19:00 Uhr Beim Zu-bettgehen bleibt genug Zeit für ein wenig Plau-derei mit Nicole. „Ich unterhalte mich immer mit den Leuten, wäh-rend ich sie umziehe. Dann ist es ihnen nicht so unangenehm. Ich frage sie zum Beispiel, wie ihr Tag war und ob das Essen geschmeckt hat.“

Uhr

21:35 Uhr Auf dem Flur vor dem Dienst-zimmer wartet eine Dame im Rollstuhl und macht ein trauriges Gesicht. „Ich kann nicht schlafen damit”, krächzt sie herzzerrei-ßend und deutet auf den Bauchgurt, den der Arzt verordnet hat. Sophia bleibt gelassen: „Drehen Sie noch ‘ne Runde. Dann bringe ich Sie ins Bett und nehme Ihnen den Gurt schnell ab.” Die alte Dame guckt versöhnt und dreht langsam an den Rädern ihres Rollstuhls.

21:53 Uhr Sophia beginnt mit dem ersten Kontrollgang. Drei da-von gibt es jede Nacht. Sophia muss durch alle 45 Zimmer ihrer Station.

22:28 Uhr Kurze Pau-se mit Sophias Kollegen Irfan. Er macht aus-schließlich Nachtschich-ten und erzählt: „Es ist schön, eine Woche zu arbeiten und dann eine Woche frei zu haben. Das ist so üblich nach der Nachtschicht.”

22:45 Uhr Sophia setzt den Kontrollgang fort. „Frau W. hat keinen Tag-Nacht-Rhythmus mehr, sie braucht starke Schlaf-tabletten und Spritzen.” Tatsächlich sitzt Frau W. hellwach vor dem Fernseher. Als sie So-phia erblickt, fragt sie nach einer Schmerztab-lette. „Haben Sie denn Schmerzen?” – „Nein, mir ist gerade danach”, antwortet die alte Frau. „Dann klingeln Sie bit-te, wenn die Schmerzen schlimmer werden.“

23:52 Uhr „Jetzt muss ich alles, was ich gemacht habe, proto-kollieren”, sagt Sophia und deutet auf einen riesigen Aktenschrank.

1:13 Uhr Der zweite Kontrollgang steht an. Für alle Fälle hat Sophia ein Tablett mit Obst, einem „Powerdrink” und Joghurt dabei. Ruhig ist es in dieser Nacht, fast alle Bewohner schlafen und die, die wach sind, sind mit einer Mahlzeit von Sophias Tablett zufrieden.

Wie wird man das?

Die Ausbildung dauert drei Jah-re, kann aber unter bestimmten Voraussetzungen verkürzt werden. Sie besteht meist aus mehrwöchigen Theorie- und Praxisblöcken in Berufs-fachschule und Ausbildungsbetrieb. Voraussetzung ist der Realschulab-schluss. Wer in die Altenpfl ege will, muss gerne mit Menschen arbeiten und teamfähig sein. Neben Energie braucht man vor allem Einfüh-lungsvermögen, starke Nerven und Geduld. Außerdem sollte man gut zuhören können. Neugierig gewor-den? Der erste Ansprechpartner für eine Ausbildung ist die Altenpfl ege-schule. Wer eine Pfl egeeinrichtung kennt und dort anfangen möchte, kann auch vor Ort nachfragen.

Und wie gehts weiter?

Fort- und Weiterbildung wird immer wichtiger und eröffnet neue Karriere-chancen: fachliche Themen sind zum Beispiel Pfl egeplanung, Konfl iktma-nagement oder Hospizarbeit. Mit Weiterbildung kann man später z. B. als Einrichtungsleitung ein Pfl ege-heim oder einen ambulanten Dienst leiten. Nach der Ausbildung kann man auch studieren, etwa Pfl ege-management, -pädagogik oder -wissenschaft. Zahlreiche Hochschu-len bieten außerdem Studiengänge in Kombination mit der praktischen Pfl egeausbildung an. Wer gerne mit vielen Menschen arbeitet, kann auch in die Pfl egeberatung gehen oder sich sogar selbstständig machen und einen ambulanten Pfl egedienst oder Seniorenbetreuungsdienst eröffnen.

Sind Pfl egeberufe weiblich?

85 Prozent der Beschäftigten in Pfl egediensten und -heimen sind weiblich. Und so kann man schnell auf die Idee kommen, dass die Altenpfl ege nix für Jungs ist. Doch da ändert sich die Sichtweise. Der Anteil der Männer wächst, Berufsstereotype werden abgebaut. Immer mehr Pfl egeeinrichtungen werben um Jungs, es gibt Internetseiten für Männer in traditionellen Frau-enberufen. Damit junge Männer das Berufsfeld erkunden können, gibt es am 14. April 2011 den ersten Berufskennenlerntag Boys‘ Day.

Alle Infos unter www.boys-day.de

Wo gibts Videos, Fotos und Infos?

www.bmfsfj.de bietet mehrere Broschüren zur Altenpfl egeausbildung und die Info-Mappe „Altenpfl ege – Komm ins Team!“, sie informieren umfassend über Zugangsvoraussetzungen, Ausbildungsinhalte und Perspektiven im Beruf. Als PDF oder kostenlos bestellen. Auf direktem Weg fi ndet ihr all das hier:www.bmfsfj.de/BMFSFJ/aeltere-menschen,did=128876.html

www.beroobi.de/berufe/altenpfl eger – begleitet Al-tenpfl eger Tim durch den Tag, die interaktive, mit dem Grimme-Online-Award-Preis ausgezeichnete Internetseite, stellt den Beruf in Video, Bild und Ton dar.

www.planet-beruf.de, Suche: Altenpfl eger – zeigt unter anderem den Tagesablauf von Altenpfl egern und bietet Steckbriefe zum Runterladen.

www.berufenet.arbeitsagentur.de – ist die Internetseite der Bundesagentur für Arbeit, unter „Altenpfl eger“ fi ndet ihr alle handfesten Infos, auch zu Aus- und Weiterbildung.

www.berufe.tv, Stichwort: Filmübersicht – zeigt im Video-Portrait Altenpfl egerin Lydia, jetzt auch fürs Handy.

www.neue-wege-fuer-jungs.de – hat eine Datenbank von Veranstaltungen, Ansprechpartnern und Praktika in Berufen, die Jungs vielleicht nicht als erstes auf dem Zettel haben, also auch Altenpfl eger. Die Seite ist das Gegenstück zu www.girls-day.de.

Uhr

4:59 Uhr Gegen Ende der Schicht die wich-tigste Frage: Warum hat sich Sophia entschie-den, Altenpfl egerin zu werden? „Ich will es besser machen – ich will die Welt verändern! Außerdem gebe ich gerne viel, weil ich weiß, dass ich dann auch etwas zurückbekomme.”

3:30 Uhr Letzter Kontrollgang. Wieder verläuft alles nach Plan: Sophia bettet die Pfl e-gebedürftigen, die sich nicht alleine bewegen können und legt ein paar Infusionen. Sie schließt Sonden für die Patienten an, die ihre Nahrung nicht mehr mit dem Mund zu sich nehmen können.

2:45 Uhr Sophia setzt sich mit einem Becher Tee auf eine Couch. Wie geht sie eigentlich damit um, wenn ein Bewohner stirbt? „Ganz wichtig ist für mich, dass ich mich verab-schieden kann. Meis-tens stelle ich mich ein paar Minuten ans Bett, und dabei geht mir durch den Kopf, was ich mit dem Menschen alles erlebt habe.“

Martin Bollinger, 29, gelernter Alten-pfl eger aus Lahnstein bei Koblenz, macht sich gerade mit dem „Alltags-haus“ selbständig. Dort will er Patien-ten mit Demenz tagsüber betreuen. Zuvor hat er eine Fachausbildung in Gerontopsychologie gemacht. Die beschäftigt sich mit den Verände-rungen des menschlichen Verhaltens während des Alterns.

Tina Bickel, 28, aus Offenbach/Main hat Pfl ege- und Gesundheitswissen-schaften studiert und eine Ausbildung zur Altenpfl egerin gemacht. Bisher hat sie Pfl egeeinrichtungen beraten. In Zukunft möchte sie Pfl egekräfte ohne Ausbildung unterstützen, eine Alten-pfl egeausbildung zu machen, damit genug Personal für die Pfl ege älterer Menschen da ist.

Für Altenpfl egerinnen und Altenpfl eger gibt es viele Chancen zum Aufstieg: Sie können Fachkräfte etwa für Wundmanagement oder Hygiene werden oder Pfl egemanagement, -wissenschaft oder -pädagogik studieren. Hier sind zwei Karrierebeispiele:

PFLEGESTUFEN

Impressum

Im Auftrag vom

Herausgeber: SPIESSER – die JugendzeitschriftProjektleitung:Anja NeufertRedaktion: Christoph Brammertz, Jörg Flachowsky, Eva WeberAutoren: Sabrina Gebauer, Ruben Karschnick, Yasmin Mergen, Stefanie Rödiger, Inga Schörmann, Anne WirthFotografen: Frank Dünzl, Mario Gentzel, Julia Kroh, Marius von Wenzlawowicz, Maren WohlersArt Director: Maik Wankmüller

Uhr

RENTNER-KOMPETENZ-TEAM

Rock n RentnerSchon auf der Autofahrt wirds musika-lisch. Jens summt die Tonleiter auf und ab. Und lockert so die Stimmbänder. Jens Sind ja schließlich auch nicht mehr die Jüngsten.

In der Bar angekommen wird erst-mal das Mikro getestet.Ekkehard Hallo? Hallo?Rainer Du musst den Lolli richtig an den Mund halten!

Jens wälzt in der dicken Liedermap-pe: Über 5000 Songs sind im Angebot.Rainer Was singt ihr denn?Jens Mir egal. Was Norddeutsches solls schon sein.

Egal ist anders. Rainer hat einen heißen Tipp.Rainer Roland Kaiser kannste singen. Das ist der, der die neue Lunge bekommen hat.Jens Warum hat er die bekommen?Rainer Weil die alte nicht ging.

Ein „Aha, ich verstehe“-Nicken von Jens. Dann steckt das Trio-Musicale die Köpfe zusammen. Ein Lied muss her! Mann kann sich einfach nicht festlegen. Jens Hier der Patrick Lindner?Rainer Gibts Peter Alexander?Jens (kürzt die Auswahl ab) „Griechi-scher Wein und die alt vertrauten Lieder, schenk nochmal ein.“

Rainer textet das Lied mal eben um. Aus „von alten Häusern und jungen Frauen“ wird...Rainer Von alten Männern, wo einer spinnt.Jens (zeigt kopfschüttelnd auf Rainer)Der singt einen Scheiß zusammen. Spinner! Und Ekkehard, was singst du jetzt?

Stimmgewalt und Taktgefühl beweisen Ekkehard, 69, Rainer, 67, und Jens, 71.

Ekkehard Ich werd zum Roger Whit-taker mit „Ein bisschen Aroma“.

Gesagt, getan. Schlagerfan Ekke-hard trumpft mit der Solo-Nummer auf. Er kreist die Hüften im Takt.

Jens Hach, das war schön. Was haben die noch so?

Wie wäre Lady Gagas „Pokerface“? Ekkehard Hab ich noch nie gehört.

Skepsis in den Gesichtern. Sechs Hände umklammern drei Mikros. Aus den Lautsprechern ertönt dumpfer Bass. Jens, Rainer, Ekkehard (stammeln)Mum Mum Mum Mah! Just like a chick in the casino. Kiss or hug you.

Ob sie wissen, was sie da singen?Ekkehard Wieder was gelernt.Rainer und Jens (Im Chor)

Das muss ganz furchtbar geklun-gen haben. Wer will was anderes?

3:0 – Es herrscht Einigkeit im Gesangsverein. Ekkehard krallt sich das Mikro. Der Monitor kündigt „Mexican Girl“ der 70er-Jahre-Gruppe Smokie an.Rainer Das ist ja ein Weichspüler!Ekkehard und Jens (mit voller Hinga-be) Her skin was soft as the velvet sky.

Die beiden tauschen verträumte Blicke. Aber die Stimmbänder brauchen Erholung. Eine ruhigere Aufgabe wartet: Das Star-Raten. Das erste Bild zeigt die Band Fettes Brot.Rainer Das ist Cicero!

Rappende Rettung vom öden Latein-unterricht? Leider falsch.

Ekkehard Aber das ist Madonna, hier die Rei Hänna, da der Williams.Rainer Du kennst die alle?

Nur ein Mann mit Maske zwingt Ekkehard zum Knobeln: Er blickt auf ein Bild von Rüpel Sido.Ekkehard Das ist Pokerface, jetzt weiß ichs.Jens Für mich sind das alles Fremde.

Mit den Stars sind sie durch. Wie schla-gen sich die Herren bei Musikgenres? Ekkehard Was steht denn da drauf? Är Än Be? Ist das eine Truppe oder eine Abkürzung?Rainer Ich weiß es. RNB heißt „Rent-ner noch buchbar“!

Nah dran und doch falsch. Beim nächsten Begriff sind sich alle einig.Ekkehard, Rainer, Jens Ah, Techno. Jens Hat mein Sohn immer gehört. Dem hab ich das verboten. Das hat so gehämmert, da hat das ganze Haus gezittert.Rainer (lacht) Trance gibt’s noch. Den Zustand hab ich öfters mal.

Ob die drei Goldkehlchen jetzt öfters zur Karaoke gehen? Rainer Ich hol mir ein Karaoke-Programm und Laptop. Mikrofon hab ich schon. Aber das könnte man mal mit unseren alten Damen machen.Jens Da geht ihr aber alleine.Ekkehard Da fliehen die anderen Gäste und die Bude steht leer.

Was unsere Rentner Sask ia noch alles erzählt haben?

Fragt sie auf SPIESSER.de, Prof i lname: K ieselaStein

Stimmgewalt und Taktgefühl beweisen Ekkehard, 69, Rainer, 67, und Jens, 71. In der Karaokebar „Live“ haben sie sich auch mit Lady Gaga zum Abrocken getroffen

Peppen sogar Schmuse-Nummern auf: Jens und Ekkehard trällern „Mexican Girl“.

Konkurrenz für Frau Gaga: Rainer, Ekkehard und Jens im Sangesrausch.

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Meinungen. Fragen. Aktionen!

Wie fandet ihr die Vertretungsstunde mit Die Happy?

Englisch ist nicht so mein Fall, aber bei der Vertretungsstunde habe ich endlich mal alles verstanden. Das ist sonst nicht so. Keck s

Die Band interessiert mich persönlich überhaupt nicht. Außerdem wirkt es meiner Meinung nach, als würde SPIESSER gerade jetzt auf den Die-Happy-Zug aufspringen, da die Sän-gerin Popstars-Jurorin ist. Das habt ihr nicht nötig, fi nde ich. sey tania

Sehr gute Video-Produktion. So sollte die „Vertretungsstunde“ immer ins Bild gesetzt werden. chronis tder winde

Widersprecht uns, sagt uns die Meinung, diskutiert mit! Auf SPIESSER.de oder an: [email protected], Tel.: 0351 31540563, SPIESSER Redaktion, Schandauer Str. 64, 01277 Dresden

Kurz und knapp kommentiert:

Interview mit der Blockfl öte des Todes.

Wie hat euch das Streitgespräch über

Zivildienst oder Bundeswehr gefallen?

Geiler Bandname, geiles Interview.

doro91

War kein Streitgespräch. Einer hatte ja nix zu sagen.

e lm

War eine Suche bei YouTube wert. ;)

chik i taschokobanane

Ein Freak, was hat der bloß genommen?

D -Wi l l8

Es war, als ob das Gespräch einfach abgebrochen wäre. Man hat keine Anregung bekommen, sich über das

Thema Gedanken zu machen. Das sollte beim nächsten Mal geändert werden, sodass es einen nach dem Lesen noch

weiter beschäftigt. I - s - i

Frage der Woche auf SPIESSER.de

Würdet ihr auf Demos gehen?55 Prozent würden für eine gute Sache auf die

Straße gehen, 32 Prozent haben es bereits gemacht. Kaspar hau-ser fi ndet Auf-die-Straße-Gehen dagegen altmodisch: „Nutzen wir das Internet! Wenn jeder sich ein-bringen kann, besteht kaum noch Bedarf an Demonstrationen.“

Wann stirbt die Zeitung?Ihr glaubt ans be-druckte Papier: 70 Pro-

zent meinen, dass es Zeitungen geben wird, solange es Bäume gibt. Mone weiß, warum: „Man kann was anstreichen, Seiten rausreißen, Rätsel ausfüllen...“

Wie intensiv nutzt ihr mobiles Internet?„Nur 15 Prozent sind die ganze Zeit mo-

bil im Netz. 64 Prozent gehen zum Surfen nach Hause. So wie Miss ingLucy : „Es, nervt, wenn Freunde untewegs ständig im Internet surfen. Ganz nach dem Motto: ‚Hey, kennste Real Life?‘ – ‚WTF?! Schick mal Link!‘“

Nach Tatjanas Beitrag übers Schulessen haben viele über das Angebot in ihrer eigenen Schulkan-tine nachgedacht:

Das Schulessen ist nicht sehr lecker und es liegt immer zu wenig auf dem Teller. War interessant, die Gründe dafür zu lesen. Werd mal unsere Es-sensfrau ansprechen. Chuculatak iz

Bei uns war das Essen nicht toll und die Mensa sowas von verdreckt. Seit diesem Jahr haben wir eine neue Fir-ma für unsere Mensa und bisher wur-de das neue Konzept mit mehr Öko gut aufgenommen, auch wenn die tägli-chen Leberkäsbrötchen und Schnitzel-sandwiches fehlen – im Gegensatz zu den anderen drei Jahren davor. maex11

Ich bin der Meinung, dass schleu-nigst etwas unternommen werden sollte, so wie z. B. in England: Dort war Jamie Oliver in vielen Schulen und hat gezeigt, wie man gesünder, aber dennoch preiswert essen kann.he l lok i t t y

Hat mich persönlich eher nicht so angesprochen, weil

ich ein Mädchen bin :) . Aber gut gemacht!

Jo jo - i s -here

30 austoben & entspannen

Ich fi nde die Vertretungsstunde ge-lungen. Die Happy hatten gute Ideen und der Titel ist auch wieder treffend, aber die Fehler im englischsprachigen Text hätten berichtigt werden sollen. L aure l la

Jedes mal wenn, ich die Artikel zu den Vertretungsstunden lese, denke ich, dass ich so gerne mal dabei wäre. Diot ima

Bewerbt euch mit eurer Klasse für die Vertretungsstunde auf SPIESSER.de/Vertretungsstunde

Gut, dass sie ansprechen, dass jeder zum Bund oder Zivildienst gehen und sich nicht drücken sollte, denn

es gehört für Jungs nunmal irgendwie dazu.

Kul le rkek s93

Mein allerliebster Lieb-lingsartikel in dieser

Ausgabe. Lustig, interes-sant, wunderbar. Könnt

ihr mir ein Treffen mit dem Kerl organisieren?

El la - Frühl ing

Sehr interessant, hat mich angeregt, nachher durchs

Web zu surfen und mich zu informieren! Super :)

Cendoor

Wenn ihr auch was zu sagen habt, diskutiert mit undstimmt bei der aktuellen Frage der Woche ab, auf SPIESSER.de/frage-der-woche

Hochinteressant! Vorher hätte ich nicht einmal gewusst, dass es in Deutschland Richtlinien für die Qua-lität von Schulessen gibt. Das Ergeb-nis ist schockierend, aber wie von mir erwartet. Unsere Schule bietet an Essen schließlich nur Spargel- und Gulaschsuppe aus dem Kaffee-automaten *würg* f.Red

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SPIESSER – die Jugendzeitschrift erscheint in Deutschland mit einer Druckaufl age von 800.000 Exemplaren und liegt an über 13.000 Stellen bundesweit aus.IVW III/2010: Druckaufl age 800.000 Exemplare, verbreitete Aufl age: 763.393 Exemplare, 13.009 Auslagestellen

HerausgeberSPIESSER GmbH, Schandauer Straße 64, 01277 DresdenT: 0351 31540-0, F: 0351 31540-40SPIESSER.deGeschäftsführung: Frank Haring

RedaktionChefredaktion: Eva Weber (V.i.S.d.P.)Christoph Brammertz, Coline Erdmann, Jörg Flachowsky, Saskia Golde, Stefanie Hirte, Julia Karnahl, Carlos Oliver-Vollmer, David Rau, Sibylle Rönisch, Anne Wirth

Technik: Peter Höhne, David-Ansat Sonntag

Redaktions-/Verlagsassistenz: Anja Maciejek, 0351 31540-563, [email protected]

Mitarbeiter dieser AusgabeGustav Beyer, Anita Edenhofner, Claudia Flach, Ruben Karschnick, Christina Kufer, Felix Scheidl, Bettina Schneider, Theresia Schneider, Björn Urbansky

Grafi k / GestaltungArt Director: Maik Wankmüller, [email protected] Pietsch, Juliane Dorn (Auszu-bildende)

Fotos: André Forner, Klaus Gigga, Frank Grätz (Titelbild), Tony Haupt, Holger Koppatsch, Dirk Mathesius (Red Bull Photofi les), Eva Merz, Robert Weinhold, Maren Wohlers

VerlagVerlagsleitung: Gunter Leinhoss, 0351 31540-569

Sonderprojekte: Peggy Eckert, 0351 31540-562

Event, Kommunikation, Marketing: Michael Damm, 0351 31540-586

Verlagsorganisation, Disposition: Fanny Märcz, 0351 31540-38

Anzeigen / KundenbetreuungVerkaufsleitung: Anja Neufert, 0351 31540-564

Katharina Pietsch, Romy Rock, Cindy Stammberger, Carolin Stammwitz, Anja Witthauer

Gewinnspielkoordination: Susann Thannert

Verlagspraktikantin: Sandy Richter

VertriebSK Schulkurier GmbHVertriebsleitung: Björn Peters, 0351 31540-551Vertriebsmarketing: 0351 31540-552

Kooperationspartner dieser AusgabeLIGHTCYCLE Retourlogistik und Service GmbH

Namentlich gekennzeichnete Beiträge spiegeln nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wider. Keine Haftung für unaufgefordert eingesandte Manuskripte, Fotos usw.; Nachdruck von Beiträgen, auch auszugsweise, nur mit Genehmi-gung der Redaktion. Die Redaktion behält sich vor, zugesandte Beiträge zu kürzen.

SPIESSER ist Mitglied in der IVW.

IMPRESSUM

Ihr braucht mehr Hefte oder die Auslagestelle ändert sich? – Für alle Fragen rund um den Vertrieb haben wir die SPIESSER-Vertriebshotline eingerichtet: 0351 31540577 oder schreibt eine E-Mail an [email protected]

„Niveaulimbo“... haben SPIESSER und der Langenscheidt-

Verlag zum Jugendwort des Jahres

2010 gewählt. Wie es zu der Entscheidung

kam und welche Wörter auf den Plätzen

zwei bis fünf gelandet sind, steht auf

SPIESSER.de/jugendwort. Noch viel mehr über Jugendsprache

steht in „HÄ? Jugendsprache unplugged 2011“. Wir verlosen

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Der Typ sieht an sich gar nicht lustig aus (ich nehme an, das war beabsichtigt), aber die Clownsnase macht es geradezu unfreiwillig komisch. Jo jo - i s -here

Zu so einer Anti-Vernunft-These hätte bestimmt noch was Knalligeres gepasst :) Mutzik

Wieso lacht der Clown nicht?niemals

Wir sollen doch vernünftig sein. Müssen wir aber nicht. Zumindest nicht immer. Ein Aufruf zu ein bisschen mehr Remmidemmi in unserem Leben

Appell: Anti-Vernunft

EinstEckEn SPIESSER verlost iPad, Spielekonsolen,

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REinhAuEn Was in der Schule auf den

Teller kommt

REintREtEn Die Rentner-BMX-Bande

austoben & entspannen 31

32 austoben & entspannen

Ochsenknechtschaft Fast mitten in Berlin trifft SPIESSER-Autor Gustav, 17, den Schauspieler Wilson Gonzales Ochsenknecht –

Berlin-Marzahn. Es stinkt nach Ziegenkacke. Eine Pute springt über den kleinen idyllischen Tierhof, auf dem ich mit Wilson Gonzales Ochsenknecht verabredet bin. Der ehemalige wilde Fußballkerl ist 20, Frauenschwarm und Teenie-Idol zugleich, und spielt inzwischen auch ernstere Rollen. Ochsenknecht ist eigentlich die Bezeichnung für einen alten, ganz bodenständigen

Beruf. „Schon mal Ochsen geknech-tet, Herr Ochsen-knecht?“, möchte ich ihn fragen und mich schlapplachen.

Wilson kommt, drückt seine Zigarette in einem Gully aus und betrachtet skeptisch den hofeigenen Esel. Enttäuschung: Kein Ochse weit und breit. Zu gefährlich, die Viecher. Auf dem Esel aber soll er gleich reiten, der Herr Ochsenknecht. Doch das weiß er noch nicht.

Zunächst frage ich tatsächlich,

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In „Habermann“ spielt Wilson Gonzales Ochsenknecht einen

jungen Mann im Jahr 1938, der sich von Nazi-Parolen verführen lässt. Wer den einstigen wilden

Fußballkerl in dieser ernsten Rolle erleben will, kann 10 mal 2

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ob er in der Schule wegen seines Namens gehänselt wurde. Immerhin ist er benannt nach einer mexika-nischen Rennmaus aus den 50er Jahren, Speedy Gonzales nämlich. Und eben nach einem Ochsenknecht. „Ach, Quatsch, das ist doch über-haupt kein negativer Name. Die Leute akzeptieren dich unabhängig von deinem Namen. Ochsenknecht wer-den möchte ich trotzdem nicht. Aber immerhin ist der Name durch unsere Familie berühmt geworden.“ Vor allem mal durch seinen Vater Uwe.

Und sonst so? Konnte die Schule einem Ochsenknecht wie dir über-haupt noch etwas bieten? „Nee, im Prinzip nicht. Das ist wie mit allen Dingen auf der Welt: Die wirklich wichtigen Sachen für dein Leben lernst du außerhalb der Schule.“ Esel füttern, Basteln und Kinderkriegen zum Beispiel.

Schule abschaffen? Nicht ganz: „Nach der 6. Klasse weißt du alles, was du brauchst“, fi ndet Wilson. „Danach interessiert Schule einfach niemanden mehr.“ Er hat auch schon ein Konzept für die alternative Wil-

son-Gonzales-Ochsenknecht-Schule parat: „Erst der akademische Kram, dann Kunst, Musik, Theater und so. Am Morgen denkt man nämlich noch nicht so viel. Also… ich zumindest nicht.“ Philosophische Gedanken-gänge von Wilson, der sonst lieber schweigt als spricht.

Ich werde aus meinem eigenen Konzept gerissen, als eine Schulklas-se vorbeitrottet, die sich auf dem Hof das Landleben erklären lässt. Kaum hat der aufgewirbelte Mädchen-schwarm „den Wilson“ zweifelsfrei erkannt, müssen alle mal ganz drin-gend kurz auf‘s Klo. Zu zehnt. Hohe Kreischlaute – der Esel wars nicht – unterbrechen uns. Wilson wird ange-himmelt, lässt sich davon aber nicht beirren. Mit seiner Trockenheit kann er Puten einschläfern. Verdammt cool. Und tatsächlich beeindruckend, doch ich kreische nicht!

Aber da war noch was: Der Esel steht bereit und soll von uns Aushilfsknechten zur Koppel geführt werden. Bist du schon mal auf irgendetwas geritten? „Jaja, auf‘m Pferd irgendwann mal. Das war nicht

Fast mitten in Berlin trifft SPIESSER-Autor Gustav, 17, den Schauspieler Wilson Gonzales Ochsenknecht – auf einem Tierhof, wo die beiden als echte Knechte aushelfen sollen

auf einem Tierhof, wo die beiden als echte Knechte aushelfen sollen

Fast mitten in Berlin trifft SPIESSER-Autor Gustav, 17, den Schauspieler Wilson Gonzales Ochsenknecht – auf einem Tierhof, wo die beiden als echte Knechte aushelfen sollen

Fast mitten in Berlin trifft SPIESSER-Autor Gustav, 17, den Schauspieler Wilson Gonzales Ochsenknecht –

Das ist doch kein Ochse, oder? Esel Kniepi wird trotzdem geknechtet – von Wilson Gonzales und SPIESSER-Autor Gustav gemeinsam. Das kraftraubende Video dazu fi ndet ihr auf SPIESSER.de, webcode @ochsenknecht

Von Gustav Beyer, 17 Fotos: Tony Haupt

austoben & entspannen 33

schlimm, und für‘s Runterfl iegen war mein jüngerer Bruder Jimi Blue zuständig. Ich habe bloß unheimli-chen Respekt vor den Hinterbeinen dieser Viecher.“ Seine nervösen Bli-cke auf den Eselhintern bleiben mir nicht verborgen, ebensowenig die große Distanz zur besseren Hälfte des Grautiers. Zugegeben: Ich halte auch Abstand.

In beispielloser Gelassenheit satteln wir zu zweit und ohne jeg-liche Fachkenntnis den Esel. Hier eine Schnalle, da die nächste, alles sieht gleich aus und ist es schließlich auch. Wir ziehen einen x-beliebigen Gurt fest. Der Esel atmet noch. Schwein gehabt. Wilson möchte führen. Erstmal aber werden Befehle geübt. „Sitz!“, ordnet Wilson an, aber Esel Kniepi bleibt störrisch. Sind Esel wirklich eingebildet? „Alles blöde Vorurteile“, vermutet Wilson.

Beide setzen sich in Gang. Es geht raus auf die Koppel, ochsen-knechten mit Esel. Ganz entspannt trabt Kniepi neben Wilson her, Wil-son kommentiert: „Der läuft doch super. Hat wahrscheinlich noch eine geraucht vorher. Das erinnert mich alles so ein bisschen an Landleben hier, als ob man mit dem Zug von Berlin nach Frankfurt fährt. Da sieht‘s auch so aus.“ Er inhaliert

Landluft, fast mitten in Berlin, zwi-schen Plattenbau und Plattenbau.

Kommt man als vielbeschäftigter Berliner Schauspieler eigentlich auch mal raus? „Wo raus?“, fragt Wilson. „Na, dorthin, wo du hin möchtest, nicht zwingend hin musst.“ – „Ach so. Im Moment jeden Tag. Ich habe gerade frei.“ Vorläufi ges Schweigen. Meine Hände riechen nach Eselfell. Und wo hält sich Wilson Gonzales Ochsenknecht in seiner Freizeit am liebsten auf? „Zu Hause. Ich habe eine neue Wohnung in Berlin-Mitte. Man verlässt ja nie seinen Bezirk in Berlin.“ Sagt Wilson.

Wir kommen am Ziegengehege vorbei. Für‘s Melken reicht die Zeit nicht, aber Streicheln, Hufeschüt-teln und Knutschen ist Pfl icht. Bock Ernie ist handzahm und ganz hingerissen vom Ochsenknecht. Stichwort Knutschen: Sind Frauen gerade ein brisantes Thema? „Weiß ich gar nicht, ich bin auf jeden Fall vergeben. Weißt du, ich bin eher der Beziehungsmensch und mein Bruder Jimi Blue eher der Single-Mensch. Das heißt, er ist gern mit vielen Frau-en unterwegs.“ Bock Ernie schaut verständnisvoll. Seine Augen sind so glasig wie der Speichel, der ihm aus dem Mund tropft. Miese Ablenkungs-taktik, denn mir gehört die Aufmerk-

samkeit: „Aber… hat man denn als Filmstar überhaupt eine Chance auf ein Privatleben?“ – „Ach, na klar!

Ich bin auch nur ein Jugendlicher in Deutschland, der U- und S-Bahn fährt und zur Dö-ner-Bude geht. Obwohl ich es schon mag, von meinen Fans gemocht zu werden.“ Das kann ich nachvollzie-hen. Aber was ist mit denen, die dich nicht mögen? „Och, die mögen halt andere Schauspieler lieber. Ich kann ja nicht automatisch allen gefallen.“ Bock Ernie weint zum Abschied.

Die Koppel ist erreicht, der Esel ruft. Mit Leichtigkeit schwingt sich Wilson auf Kniepi. Der aber inter-essiert sich mehr für das Gras vor seinen Hufen als für den Mann auf seinem Rücken. Dann rennt er weg. Mit Wilson. Ohne mich. Hinaus in die Marzahner Prärie. Ich verharre im Ziegenkacke-Idyll. Ernie blökt. Eine Pute stolziert zurück in ihren Stall.

KINO IN KÜRZE

Der Film in einem Satz: Abila muss die Fehler seines Vaters ausbaden, um dem alten Herrn die Seele zu retten – und das im Kiberia-Slum in Kenia.

Was hat das Ganze mit mir zu tun: Immer dieses schlechte Gewis-sen den Menschen in Afrika gegen-über. Einen Film dort zu drehen und so zu helfen – auf die Idee wäre ich nie gekommen. Tom Tykwer schon. Von Anita Edenhofner

Filmstart: 2. Dezember 2010

Soul Boy

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Be i we lchem Promi Gustav

sofor t K re ischen würde?

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Prof i lname: Gustav

Von Gustav Beyer, 17 Fotos: Tony Haupt

Ruuuhig, Grauer! Aber Esel Kniepi sieht rot-schwarz-kariert und läuft später unserem Gustav und seinem Mikro davon.

Zwei Mann, ein Esel, unzählige Handgriffe – und schon stinkt die ganze Mannschaft nach Vieh.

Ausraststätte

34 austoben & entspannen

Liebe Graziella, was soll die Ansage? Wir verpissen uns garantiert nicht. Zu verlockend sind Klavier-Melodien, die sich den Gehörgang hinauftan-zen und dort verweilen. Und das ist ganz allein deine Schuld! Passt zu: Durchs Datingportal stöbern. Von der EP: Feel who I am www.graziellaschazad.com

SONGWRITER-POP

Graziella Schazad „Leave me alone“

Frontfrau Kati ist genervt. Aggres-sionsabbau erfolgt am Mikro. Ihr Männertrio stürmt zu Bass, Gitarre und Schlagzeug. Kraftvoller Rock, forsches Tempo mit Punk-Einschlag – da strahlt nicht nur die Sängerin.Passt zu: In die Tischkante beißen. Von der EP: Behind the Mirror www.rooga.at

MODERN ROCK

Rooga„Frustration“

Blumio hat zum Rap-Dinner ins Gar-tenhaus geladen. Lady Selbstironie er-scheint mit König Wortwitz. Nur Onkel Homophobie muss draußen bleiben. Serviert werden Toleranz-Souffl é und Mousse au Weltverbesserer. Passt zu: Einheitsbrei verdammen. Von der EP: Tokio Bordell www.blumio.net

DEUTSCH-RAP

Blumio „Die Welt ist schwul“

Erdmöbel hießen früher die Särge. Doch von Totenstille ist nichts zu merken: Hier pulsieren Takte, Gitarrenmusik lebt auf. Der Bass tänzelt, während die spröde Stimme Liebesschwüre dichtet. Passt zu: Verfl ossene zählen. Von der EP: Krokus www.erdmoebel.de

DEUTSCH-POP

Erdmöbel„77te Liebe“

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„Sie ist abgehauen nach Amsterdam. Diese eine Frau mit einem anderen Mann.“

im kostenlosen Download auf SPIESSER.de. Aber seid schnell! Jeden Song gibt es genau 1.000-mal

03:00 Uhr Gegen das Verschlafen habe ich mir am Vortag eine Armee an Weckern gestellt. Die sind jetzt gemeinsam eine Aufwachkapel-le. Klingt grauenvoll, wirkt aber. Schließlich muss ich noch mit dem Auto zum Bus – und dann geht’s los.

06:00 Busfahrer Helmut grinst: „Vor uns liegen noch 662 km.“ Na toll - Motivation geht anders. Nämlich so: „Wir freuen uns wie Bolle auf den Ausfl ug mit euch. Das wird eine su-per Sause.“ So schreiben es die Brote auf ihrer Homepage.

10:00 Uhr Frühstückspause und Frischluft. Helmut verteilt Bre-zeln. Er ahnt, dass beim Genuss von Salzgebäck der Ärger über 70ct fürs Klogehen verfl iegt. Und dass Salz das Problem mit der Toilette weniger dringend werden lässt. Blasenschwäche plagt leider nicht nur mich, sondern auch den Wetterma-cher: Platzregen treibt uns in die Busbüchse zurück.

13:55 Uhr Wir üben fl eißig holländisch: Rhythmische Schlacht-rufe „Vieren! Vieren!“ übertönen die Radiomusik. Klingt für den Aushilfs-Holländer wie die Warnung vor Killerviren – heißt aber Feiern.

14:05 Uhr Niedersach-sen. Zwischenstopp am Rastplatz Schüttorf,

Umschlagplatz von Bockwürsten und Benzin. In 100 Metern Entfernung die A31. Trucker gönnen sich und ihrem Bauch eine Pause. Dazwischen wir, „Fettes Brot“ und ihr Oldtimer-Bus. Björn Beton präsentiert die Ausstattung: „Hübsch, liebevoll gestaltet. Amsterdamer Tulpen sind aufgeklebt. Hinten vier Betten für die einsamen Singles. Im Doppelbett schläft der kleine, dicke Beton.“

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„Fettes Brot“ haben zur Konzertreise nach Holland geladen.i Anlass: die Single „Amsterdam“. Elf Busse starteten ausi

verschiedenen Städten. 500 Gewinner jubelten bei Spontan-Gig,i Clubkonzert und Aftershowparty. Und erlebten König Boris,i

Björn Beton und Doktor Renz in Bestform.i

„Sie ist abgehauen nach Amsterdam. Diese eine Frau mit einem anderen Mann.“

Den Broten laufen die Frauen weg. Pech für die Musiker, Glück für Anne, 19. Den Broten laufen die Frauen weg. Pech für die Musiker, Glück für Anne, 19.

Die SPIESSER-Autorin fuhr mit dem Bus zum Konzert und war bei der Bräutejagd in der holländischen Hauptstadt dabei. Bräutejagd in der holländischen Hauptstadt dabei. Und durchlebte 24 Stunden Brotzeit

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austoben & entspannen 35

Proband Shad heult und grinst dabei. Mit den Händen schlägt er um sich, die Beine zucken im Jubeltakt. Ratlosigkeit bei den Ärzten. Kein Wunder: Das Musiker-Leben wird eben nicht im Medizinstudium erklärt.Passt zu: Stimmung wechseln. Von der EP: Tsol (us) www.shadk.com

HIP-HoP

Shad „Keep Shining“

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14:07 Uhr An Mittags-schlaf ist nicht zu denken.

Kollege Boris gibt den Ton an: „Wir werden uns auf das Dach des Busses stellen, nen kleinen Vorgeschmack auf heute Abend geben.“

14:27 Uhr „Erdbeben! Was geht‘n? In Deutschland geht ein Beat um.“ In diesem Fall ist die Tanke das Epizen-trum. Die Auswirkungen des Bebens

sind fatal: „Bettina“ hat ihr Oberteil verloren, „Emanuela“ quält die Männer und Fragen werden grundsätzlich mit „Jein“ beantwortet.

14:33 Uhr Angelockt von deutscher Reimkunst traut sich die Sonne her-vor. „Wir tun mal so, wie wenn hier Strand wäre. Macht mal alle eine La-Ola!“, fordern die Brote. Das muss man uns nicht zweimal sagen. Erst Johlen, dann Arme hochreißen.

14:39 Uhr Doktor Renz: „Das sieht nicht aus wie eine Raststätte. Eher wie

eine Kleinstadt.“ Schade, dass die Stadtbewohner in die Busse zurück-kehren müssen. Noch 182 Kilometer.

20:30 Uhr Angekommen im Ams-terdamer Club Trouw. Rauchige Luft, Farbspiele und Fans in Ein-heitskleidung. Der Raum ist gefüllt. „Wir wollen Fettes Brot“-Rufe, die bis hinter die Bühne zu hören sind. „Zeit für das Hauptgericht“, findet Doktor Renz.

20:59 Uhr Die Band stürmt die Bühne – in Weiß unter orangefarbenen Hüten. König Boris: „Das ist ein ganz besonderes Erlebnis für uns“. Nicht nur für ihn – mein Körper will zwar eine Pause, aber jetzt ist „Vieren“ angesagt.

21:10 Uhr Hm. Tanzen funktioniert nicht. Der Raum ist winzig. Mein Kopf flirtet mit diversen Ellenbogen. Liebe auf die erste Berührung? Nein.

21:50 Uhr Fans von Fettes Brot sind lernfähig: Wir werden eins. Meinen Kopf

freuts: Kein Aua mehr. Ich gehöre zur Knetmasse, die sich zur Musik verformt. „Hübsch anzusehen!“, bestätigt Björn Beton.

22:05 Uhr Das Licht wird gedimmt. Die Brote setzen ernste Mienen auf. Und erheben die Stimmen zum Klagelied: „Oh ich hätt‘ es wissen müssen, dass du‘s wirklich tust. Dass du mich sitzen lässt, dich um-drehst und das Weite suchst.“ Zwei Minuten brodelt und pocht es in den Männern. Dann bricht der Gefühls-vulkan aus.

22:07 Uhr „Gut so. Wenn sich die Kirsche nicht verpisst hätte, wären wir nicht hier“, grölt es in mein Ohr.

23:50 Uhr „Die Leute haben erst den Vorgeschmack genossen und dann das Hauptmahl verköstigt“, fachsimpelt Chefmaître Björn Beton. Ein Gang fehlt noch: das Dessert. Die Brote stehen als „Schwule Mädchen Soundsystem“ an den Plattentellern.

01:30 Uhr Raue Kehlen vom Mitgrö-len. Deos versagen, Schweiß liegt in der Luft. Granatenstimmung.

02:00 Uhr Müde, kaputt, begleitet von Tinitus und Ohrwurm geht es zurück, Richtung Heimat. Nur noch 662 Kilometer. Aber das ist es wert.

Fußball liegt den Bayern im Blut: Zum Beat wird gedribbelt, zum Bass ge-kickt. Gitarrenflanke zu Stürmer Jesse, der Ball landet im (T)Ohr. Von wegen klein – hier gewinnt ein Großmeister die Indie-Meisterschale.Passt zu: Schützenfest besuchen. Von der EP: Kleinmeister www.kleinmeister.com

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Offi ziell heißt es „Begleitetes Fahren ab 17 Jahren“: In Deutschland können Jugendliche bereits ein Jahr früher als bisher den Führerschein machen. Florian, gerade 17 geworden, sagt, warum er genau das tut.

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Ums Prüfungsfragen-Büffeln kommt ihr nicht drumrum. Das Online-Lernsystem „Fahren Lernen Max“ hilft euch aber. Es passt sich euren Stärken und Schwächen an, ist per Internet erreichbar – zu Hause, im Internetcafé, in der Fahrschule. Ihr lernt da weiter, wo ihr zuvor aufgehört habt. Das Programm ist op-

timal auf eure Theorie in der Fahrschule abgestimmt - mit Videos aus dem Unterricht. „Fahren Lernen Max“ gibt's exklusiv in Fahrschulen. Infos auf www.fahren-lernen.de. Auf der Internetseite sind auch Tipps zur Fahrschul-wahl, plus Fahrschulsuche und Demofragebogen.

Warum machst du deinen Führer-schein schon mit 17? Der wohl größte Vorteil ist, dass die Führerscheinprüfung nicht mit der Schule kollidiert. Jetzt habe ich noch Zeit. Wenn nächstes Jahr die Vorbereitungen fürs Abitur in die heiße Phase gehen, bin ich schon Führerscheinbesitzer, habe so nicht doppelten Stress.

Wen hast du als Begleiter angegeben?Meine Eltern. Ich fühle mich eindeutig sicherer, wenn gerade am Anfang noch jemand neben mir sitzt, der mehr Erfahrung hat als ich. Im Zweifelsfall kann ich nachfragen. Nur manchmal ist man schon eingeschränkt.

Warum?Man ist nicht wirklich fl exibel. Auch für die kurze Fahrt zum Super- markt muss immer eine Begleitperson mit. Deshalb nehme ich dafür doch lieber weiterhin das Fahrrad.

Offi ziell heißt es „Begleitetes Fahren ab 17 Jahren“: In

FAHRANFÄNGER

Die Fahrschul-Serie im SPIESSER

Teil 3Führerschein mit 17

Wie funktioniert das Begleitete Fahren?In Deutschland können dank einer Gesetzesänderung nun auch 17-Jährige einen Führerschein der Klasse B oder BE bekommen und somit selbst Auto fahren. Bedingung: Auf dem Beifahrersitz sitzt eine Begleitperson. Sie ist vorher namentlich benannt, mindestens 30 Jahre alt, hat selbst seit fünf Jahren den Führerschein und nicht mehr als drei Punkte in Flensburg. Zur Fahrschule können sich Fahranfänger ein halbes Jahr vor ihrem 17. Geburts-tag anmelden, die praktische Prüfung ist frühestens einen Monat vorm17. Geburtstag.

17-Jährige

Deutschland können Jugendliche bereits ein Jahr früher als bisher den Führerschein machen. Florian, gerade 17 geworden, sagt, warum er genau das tut.

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Gaga, U2 und vielen mehr. Musikerlebnis im Gesamtwert von 280 Euro.

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Hause dtp entertainment, beschert dir genau das.

Wir verlosen fünfmal das PC-Spiel „Gray Matter“ im Gesamtwert von 225 Euro.

Jetzt gibt’s was auf die Ohren: SPIESSER verlost dreimal

den iPod nano von Apple. Größeres Farbdisplay, längere

Akkulaufzeit, mit Radio, Kalender, Coverview und viel

mehr. Hörerlebnis im Gesamtwert von über 300 Euro.

Lösung aus dem letzten Heft: PAUSENCLOWN. Habt ihr gewonnen? Alle Gewinner des letzten Heftes fi ndet ihr auf SPIESSER.de/gewinner

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Einsendeschluss für das Kreuzworträtsel: 14.02.2011

Kreuzworträtsel ausfüllen, die eingekreisten Buchstaben ergeben das Lösungswort. Wenn ihr mitmachen wollt, klickt auf Kreuzworträtsel ausfüllen, die eingekreisten Buchstaben ergeben das Lösungswort. Wenn ihr mitmachen wollt, klickt auf SPIESSER.de/gewinnen oder schickt die Lösung als SMS mit Rätsel [Leerzeichen] Name, Alter, Adresse an die

Kakuro:

Wie gehts weiter? Wie gehts weiter? Vervollständigt die Reihe!

36 austoben & entspannen

Au

fl ö

sun

g: W

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Studieren mit Kaufl andDu hast das Abitur oder die Fachhochschulreife in der Tasche, dann starte bei uns mit einem Dualen Studium zum Bachelor of Arts im Studiengang

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38

Was ihr loswerden wollt, wem ihr was sagen wollt: SPIESSER.de-User schreiben „Briefe an“. Alle nachzulesen auf

Was ihr loswerden wollt, wem ihr was sagen wollt: SPIESSER.de-User schreiben „Briefe an“. Alle nachzulesen auf

HOLGERS HIRNHUSTEN

Ständig sollen wir das Klima retten – dabei geht das gar nicht. Oder?

Kannste knicken

Hegen Eselreiten mit dem

jungen Ochsenknecht

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Über das Titelbild dieser Ausgabe habt ihr auf SPIESSER.de abgestimmt. Hier sehtihr die drei Varianten, die es nicht „vorn drauf“ geschafft haben. Am 31. Januar 2011beginnt übrigens die Online-Abstimmung für das Titelbild der nächsten Ausgabe.

Lieber Perfektionismus,

während ich das schreibe, sitze ich nicht im 90-Grad-Beine-Oberkörper-Winkel. Auf dem Schreibtisch liegen leere Flaschen und Bonbonpapier. Meine Augen sind ganz angestrengt vom wenigen Licht. Sie sind ohnehin schon kaputt. Von zu viel Fernsehen. Und bestimmt auch wegen meiner falschen Ernährung. Bioprodukte esse ich nicht. Ich suche ständig die Schlüssel und meine Socken sind nicht nach Farbe sortiert.

Doch du begegnest mir ständig. Wie wenn ich die großen Kosmetik-Werbeplakate betrachte. Zu kaufen gibt es dich im Buchladen mit Titeln wie „Perfekt kochen“ und „Perfekt lieben“.

Hast du dich mal gefragt, warum in den Industriestaaten die Depressi-on fast zum Normalzustand gewor-den ist? Geht es uns zu gut? Wollen wir immer alles perfekt machen?

Ich war letztens mit Jens-Uwe essen. Mein Kommilitone saß gerade, das Hemd knitterfrei. Als ich Jens-Uwe

auf den Spinat-Rest zwischen den Vor-derzähnen aufmerksam machte, rannte er aufs Klo. Der Abend war schrecklich. Wegen dir. Wegen Jens-Uwe. Weil er sein wollte wie du.Ich erinnere mich auch noch an meinen ersten Kuss. Ich hatte vorher Zwiebel-mettwurst gegessen. Es war spontan. Aber deshalb so schön und einprägsam. Nicht gezwungen und öde. So wie du. Ich meine, eigentlich besteht doch das halbe Leben aus Illusionen. Hoffentlich bist du auch nur eine.

Viele Grüße, Amaterasu

Was ihr loswerden wollt, wem ihr was sagen wollt: SPIESSER.de-User schreiben „Briefe an“. Alle nachzulesen auf

SPIESSER.de. Wir drucken die besten ins Heft. Diemal schreibt SPIESSER.de. Wir drucken die besten ins Heft. Diemal schreibt Amaterasu an den Perfektionismus

Was Amaterasu sonst noch schre ibt : Seht nach

auf SP IESSER .de, Prof i lname: Amaterasu

SPIESSER liegt in ganz Deutschland kostenlos an über 10.000 Schulen aus. Wenn eure nicht dabei ist, es aber bald sein soll, meldet euch unter 035131540577 oder auf SPIESSER.de/heft

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Ihr habt was zu sagen? Dann schreibt selbst einen der „Briefe an“: auf SPIESSER.de/forenbeitrag/briefe

Der nächste SPIESSERerscheint am 21. Februar 2011.

HOL

GER

2011

EndLicH-Hat-dEin-LEbEn-(und zwaR jEdE wOcHE EinEn nEuEn)

EinEn-Sinn-KaLEndER

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WIE FLIEGEN WIR IN ZUKUNFT DURCH DIE LUFT UND DAS ALL?

VERLEIHT EURER IDEE FLÜGEL „Ideenfl ug“ geht in die zweite Runde. Im Schülerwettbewerb wollen EADS und SPIESSER von euch wissen: Was sind eure Ideen für die Luft- und Raumfahrttech-nik? Wie fl iegen wir in Zukunft am Himmel und im All?

WELCHE GROSSEN UND KLEINEN IDEEN HABT IHR? Wie sieht eure Vision um Schnel-ligkeit und Sicherheit aus? Wie können wir die Umwelt schonen? Wie wird Reisen komfortabler?

VON DER IDEE ZUM ERGEBNIS Präsentiert eure Ergebnisse ab jetzt auf www.ideen-fl ug.de als Bild, Video, Ton oder Text

Mitmachen können alle Schüler zwi-schen 10 und 18 Jahren. Bewerbt euch als Team von zwei bis fünf Schülern! Auch mehrere Teams aus einer Technik-AG oder Schulklasse sind erlaubt. Ab sofort könnt ihr euch auf www.ideen-fl ug.de anmelden. Dann hat euer Team ein knappes halbes Jahr Zeit, um

ihrer Idee Flügel zu verleihen. Wie ihr sie am Ende präsentiert, könnt ihr selbst aussuchen: Ihr habt die Wahl zwischen Bild, Audio, Video und Text. Ladet eure Visionen auf www.ideen-fl ug.de hoch! Einsendeschluss ist der 30. April 2010. Die Teams können Geld-preise für ihre Schule gewinnen.

Zudem lädt EADS die Gewinner Ende September 2011 in das Astrium- und Airbus-Werk nach Bremen ein. Das bedeutet Luft- und Raumfahrt zum Anfassen.

Alle Informationen zum Wettbewerb fi ndet ihr auf www.ideen-fl ug.de

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BLICK HINTER DIE KULISSEN

Die Gewinner-Teams lädt EADS für zwei Tage in ihr Luft- und Raumfahrtwerk

nach Bremen ein.

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Hunde-

WocHeBiete einem Freund an, einen Tag lang auf seinen

Hund aufzupassen. Nimm den Hund und geh‘ mit

ihm zum China-Restaurant. Versuche, dem

Besitzer deinen Hund zu verkaufen. Erkläre ihm,

dieser Hund sei ein Drecksköter, der sich nicht

benehmen könne, und gehöre geschlachtet.

Behaupte, du hättest Erfahrung in der Hunde-

schlachtung, weil sich das Vieh vorher

auch schon nicht hätte benehmen

können, und Buddy sei sowieso nur

ein Nutztier. Er sei nie gemästet

worden und sein Fleisch deshalb

von unglaublicher Qualität, schön

mager und saftig. Frage den

Restaurantbesitzer, ob du Buddys

Fell später als Bettvorleger

haben könntest.

mager

Fragen-

WocheKost'-nIX-Oh doch, es gibt unfassbar bescheuerte

Fragen. Und du wirst sie alle stellen. Diese

Woche testen wir die Geduld unserer Mit-

menschen. Schick‘ uns die Antworten! Geh in ein Café und frage, was der angefangene Kaffee kostet.antWort

Frage deine Nachbarin, was ihre Katze

kostet, und fange an, das Tier in Zeitungs-papier einzuwickeln.

antWort

Gehe zu McDonald‘s und frage die Verkäufer, ob

sie dir deinen Cheeseburger auch in der Big-Mac-Verpackung geben könnten. Wenn sie fragen, warum, murmle

Frage deine Eltern, ob du eigentlich von ihnen bist.

antWort

14 { M

15

18

woche 07 }

Treppenstau verursacht?

SPIESSER.de/holger

20 { so }

februar { woche 07 }

Treppenstau verursacht? Blockade-Bilder gibt es auf

SPIESSER.de/holger

Fahrs

tu

hl-

im Fahrstuhl heimlich ab und hole

dann eine Tüte Brezeln aus deiner

Tasche. Verkaufe sie voll-

kommen überteuert.

februar { woche 07 }

Im

D DIe Kt!

chwein,

Pfeffer, m

ajoran, t

hymian,

Butter oder

Dann schw

arten mehrm

als

durch den fleischwolf jagen.

Bauchfleisch und speck fein

würfeln, in einem

sieb mit

kochender Brühe übergießen.

alles m

it dem schw

eineblut

mischen und w

ürzen. anschlie-

ßend in ein gefettetes marm

e-

ladenglas geben und bei 100

grad im

Backofen zwei stunden

lang Keime töten. g

enießen.

Übrigens: Du kannst die Arme in der

Zwischenzeit auch wieder runter nehmen.

Hunde-Hunde-Fragen-Kost'-nFragen-

nFragen-

IX-

14 { M

Frage deine Eltern, ob du eigentlich von ihnen bist.

Hunde-

WocHeHunde-

WocWoche

Kost'-nIX-Woc

Biete einem Freund an, einen Tag lang auf seinen

Hund aufzupassen. Nimm den Hund und geh‘ mit

ihm zum China-Restaurant. Versuche, dem

Besitzer deinen Hund zu verkaufen. Erkläre ihm, februar { februar {

Kost'-Oh doch, es gibt unfassbar bescheuerte

Fragen. Und du wirst sie alle stellen. Diese

Woche testen wir die Geduld unserer Mit

menschen. Schick‘ uns die Antworten!Geh in ein Café und frage, was der

a

Gehe zu McDonald‘s und frage die Verkäufer, ob

M

im Fahrstuhl heimlich ab und hole

dann eine Tüte Brezeln aus deiner

Tasche. Verkaufe sie voll-

kommen überteuert.

Ruf beim Pizzadienst an und bestelle Pizza. Sprich zum Ende hin mit heiserer Stimme. Beende das Telefonat mit den Worten: „Und denken Sie daran: Dieses Gespräch hat nie stattgefunden!“

Beginne das Gespräch mit „Mein Anruf beim fetten Mann

von (Pizzaladen), Einstellung 1, Klappe uuuuuund Action! Hallo, ist da (Pizza-

laden)?“Bestelle eine Pizza. Wenn der Pizzamann die Bestellung

wiederholt, behauptest du, et-was anderes bestellt zu haben.

Beim dritten Versuch sagst du: „Sie kriegen es nicht auf die Reihe, oder?“

ist, hier mal was Richtiges zwischen

die Zähne, meine Freunde.“

Diese Woche setzen wir auf Salami-Taktik! Damit zwingst du die bescheu-

erten, ständig verspäteten, unfreundlichen, fetten

Pizzaboten scheibchenweise, dir endlich den Rabatt zu

gewähren, den du verdienst, verdammt. Schließlich

bestellst du ja jetzt täglich! Also: Um die Pizzabäcker ist es bestellt.

freitag

Bestelle keine ganze Pizza,

Gib nur deine Adresse durch. Schweige. Auf die Frage, was es denn nun sein solle, antwortest du nur: „Ach, überraschen Sie mich einfach!“, und legst auf.

Die -Welt - i st - e ine -runDe -scheibe -W

och

e!

donnerstag

mittwoch

dienstagmontag

wochenende

Zwischenzeit auch wieder runter nehmen.

02 { so }

28

dezember | januar { woche 52/01}

Berchtoldstag (CH)

Vaffanculo, cazzo, deficiente? Italienischvokabeln auf

SPIESSER.de/holger

28

ist, hier mal was Richtiges zwischen

die Zähne, meine Freunde.“

ch

e!

ENDLICH-HAT-DEIN LEBEN-

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2011

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Das Jahr hat 52 Wochen und HOLGER gibt Dir jede Woche eine neue Aufgabe und damit 52 Gründe zu leben.

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