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Sporthalle Malmöer Straße Berlin Pankow Kooperatives Gutachterverfahren Ergebnisdokumentation

Sporthalle Malmöer Straße Berlin Panko · Urike Lickert, Architektin Digitale Bearbeitung Ulrike Lickert, Architektin Druck ... typologie und der Neuordnung des Außenraumes nicht

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Sporthalle Malmöer Straße Berlin Pankow

Kooperatives Gutachterverfahren

Ergebnisdokumentation

Kooperatives GutachterverfahrenSporthalle Malmöer StraßeBerlin Pankow

Ergebnisdokumentation

Berlin, Juni 2009

VerfahrensdurchführungSenatsverwaltung für Stadtentwicklung Abteilung Städtebau und Projekte Referat II D Brückenstraße 610179 Berlin-Mitte

KoordinationNanna Sellin-Eysholdt, II D 11Urike Lickert, Architektin

Digitale BearbeitungUlrike Lickert, Architektin

DruckSenatsverwaltung für Stadtentwicklung

Inhaltsverzeichnis

1. Protokoll der Obergutachtersitzung am 03. Juni 2009 ..............7

1.1 Begrüßung / Feststellung der Anwesenheit ....................................7

1.2 Konstituierung und Eröffnung des Obergutachtergremiums ...........7

1.3 Vorstellung der Ergebnisse der Gutachter ......................................7

1.4 Diskussion der Obergutachter .........................................................8

1.5 Wertungsrundgang ........................................................................ 11

1.6 Empfehlung der Obergutachter .....................................................12

1.7 Abschluss der Sitzung ...................................................................12

1.8 Anwesenheitsliste .........................................................................13

1.9 Darstellung der einzelnen Arbeiten ...............................................16

Sporthalle Malmöer Straße / Ergebnisdokumentation 7

1. Protokoll der Obergutachtersitzung am 03. Juni 2009

Beginn der Sitzung : 10:00 Uhr

1.1 Begrüßung / Feststellung der Anwesenheit

Herr Ostendorff, Referatsleiter Wettbewerbe und Auswahlverfahren, Se-natsverwaltung für Stadtentwicklung Berlin, begrüßt die Anwesenden und stellt die Anwesenheit (s. Anwesenheitsliste) des Obergutachtergremiums fest.

1.2 Konstituierung und Eröffnung des Obergutachtergremiums

Herr Staudt wird gebeten, den Vorsitz des Obergutachtergremiums zu übernehmen. Dieser erklärt sich dazu bereit und begrüßt die Anwesenden.

Stimmberechtigte Obergutachter

Ingrid Hentschel Architektin, Berlin

Tilman BockArchitekt, Berlin

Joachim StaudtArchitekt, Berlin

Ludger PieperAbteilungsleiter Grundsatzfragen der Schularten sowie der Schulentwick-lung, Senatsverwaltung für Bildung, Wissenschaft und Forschung

Hermann-Josef PohlmannReferatsleiter für Projektmanagement,Senatsverwaltung für Stadtentwicklung

1.3 Vorstellung der Ergebnisse der Gutachter

Die Gutachter stellen nacheinander ihre Entwürfe im 45-Minuten-Takt vor und beantworten die Fragen der Obergutachter:

10:00 Uhr AssmannSalomon Architektur und Städtebau, Berlin

10:45 Uhr Chestnutt_Niess Architekten, Berlin

11:30 Uhr Haberland Architekten, Berlin

12:15 Uhr Hufnagel Pütz Rafaelian, Berlin

13:00 Uhr Numrich Albrecht Klumpp, Berlin

Sporthalle Malmöer Straße / Ergebnisdokumentation 8

1.4 Diskussion der Obergutachter

Nach einer Mittagspause von 30 Minuten werden die vorliegenden Ergeb-nisse vertiefend betrachtet und die besonderen städtebaulichen und funk-tionalen Kriterien erläutert und an den Arbeiten diskutiert.

Hierbei stehen die Fragen nach der Einfügung in das vorhandene Stadtge-füge, die Neuordnung und Nutzbarkeit der Freiräume und die funktionalen Anforderungen an das Gebäude im Vordergrund.

AssmannSalomon Architektur und Städtebau

Der Entwurf sieht einen städtischen Baukörper vor, der die Bauflucht auf-nimmt, im Süden an die Brandwand anschließt und eine klare Eingangs-situation im Norden mit einer eindeutigen Zuordnung zum vorgelagerten, öffentlichen Freiraum schafft.

Die Ausbildung eines 4-geschossigen Nebenraumtraktes als nördlichen Gebäudeabschluss soll als Kopfbau auf die gegenüberliegende Blockrand-bebauung reagieren und die öffentliche Freifläche als Vorplatz einrahmen. Die Motivation dieser Anordnung und seine städtebauliche Platzierung er-scheinen jedoch nicht zwingend plausibel.

Die städtebauliche Setzung des Gebäudes mit der Fassung des östlichen Blockinnenbereiches wird kritisch gesehen, der entstandene Zwischen-raum zum Schulaltbau weist wenig Qualität auf und bildet nach Süden einen unbelebten, uneinsehbaren Freiraum aus.

Die Fassaden aus Keramikplatten sind geprägt durch spielerisch angeord-nete, quadratische Glasflächen. Die Fassaden integrieren sich durch ihre Ausformulierung in die Umgebung, allerdings werden die Fassadenöffnun-gen hinsichtlich der wenig ausgewogenen und unzureichenden Belichtung des Halleninnenraumes, trotz der vorgesehenen Oberlichter, problema-tisch gesehen.

Die innere Organisation erscheint funktional, ist jedoch durch lange und umständliche Wegeführungen geprägt. Die Anordnung einer Zuschauer-galerie auf der Hallenlängsseite wird als gute Lösung bewertet.

Positiv wird die Kompaktheit des Entwurfs, die klare Platzierung im Stadt-raum mit der Aufnahme der Baufluchten und der eindeutigen Eingangssi-tuation beurteilt.

Energetisch liegt der Entwurf im mittleren Bereich.

Chestnutt_Niess Architekten, Berlin

Der Entwurf zeigt einen plastischen Baukörper mit hohem gestalterischem Anspruch als Solitär, der eine eigenständige Präsenz im Stadtraum be-hauptet, in seiner äußeren Anmutung jedoch nicht auf einen Sporthallen-baukörper schließen lässt.

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Prägnant an diesem Entwurf ist die Ausbildung des Hallenbaukörpers, der mit einer großen Auskragung nach Norden auf der kompakten, ebenerdi-gen Anordnung der Nebenräume aufliegt. Seine Fassadenhülle setzt sich zusammen aus sich verschneidenden Flächen, die als Art geologische For-mation mit unterschiedlicher Materialität und Farbigkeit ausgebildet ist.

Die Außenbereiche sind differenziert, der verbleibende Außenraum im Sü-den zur benachbarten Brandwand jedoch eng und ohne überzeugende Qualität.

Nachvollziehbar und positiv bewertet wird der Versuch, durch die Schich-tung der Nutzungen für den Stadtraum Gebäudehöhe zu gewinnen. Die Qualität des überdachten Außenraumes als Eingangsvorplatz ist jedoch fraglich.Die Auskragung des Hallenkörpers und die Ausbildung der Fassade wer-den konstruktiv und wirtschaftlich aufwendig beurteilt.Die stark asymmetrische Belichtung der Spielfelder mit den großen über Eck führenden Panoramafenstern wird als problematisch angesehen.

Die Qualität dieser Arbeit liegt in der Ausbildung eines Baukörpers mit ei-ner sehr eigenständigen Identität, die jedoch der Aufgabenstellung und dem Ort nicht angemessen erscheinen.

Energetisch wird das Gebäude als sehr kompakt mit einer ausreichenden natürlichen Belichtung eingeschätzt.

Haberland Architekten, Berlin

Der Entwurf erreicht seine städtebauliche Präsenz und Qualität durch ei-nen schwebenden Riegel, der als eine Art Brückenbauwerk an den süd-lichen und nördlichen Blockrand anbindet, die vorhandenen Baufluchten aufnimmt und den Stadtraum auf überzeugende Weise fasst. Der Hallen-baukörper ist achsial eingebunden und springt im Erdgeschossbereich zu-rück, wodurch wie selbstverständlich ein überdachter Vorraum mit klarer, eindeutiger Haupterschließung geschaffen wird.

Die Gebäudeanordnung ist konsequent symmetrisch aufgebaut, die Bau-körperaussparungen nehmen Bezug auf die Sichtachsen im Stadtraum.

Der Blockinnenraum wird klar durch die angemessene bauliche Geste ge-fasst. Gleichzeitig wird ein zusammenhängender, halböffentlicher Freiraum mit Aufenthalts- und unterschiedlichen Nutzungsqualitäten geschaffen, der keine Sackgassen aufweist. Zwar wird in den vorhandenen öffentlichen Grünraum eingegriffen, der Basketballübungsplatz wird verlegt und ver-größert, jedoch erhält der Außenraum hierdurch eine neue, verbesserte Qualität.

Die Anbindung des straßenseitigen Hauptzugangs an den Schulaltbau, die über eine südliche Wegeverbindung nachgewiesen wird, wird kontrovers diskutiert.

Die Rückansicht zur Fassade des Schulaltbaus nimmt in ihrer zurückhal-tenden Klarheit Rücksicht und Bezug auf die denkmalgeschützte Anlage

Sporthalle Malmöer Straße / Ergebnisdokumentation 10

des Schulaltbaus. Die Transparenz des straßenseitigen Riegels steht im positiven Kontrast zum Hallenbaukörper.

Die innere Gebäudeorganisation ist in ihrer Reihung der Nutzungen ein-fach und funktional, allerdings wird die fehlende natürliche Belichtung der Nebenräume zu Gunsten des Erschließungsflures als negativ bewertet. Funktionale Mängel zeigen sich hinsichtlich der Rettungswege und der fehlenden Stehplätze für Zuschauer.

Energetisch wird der Entwurf als wenig kompakt und mit seinen großen Glasflächen zum Erschließungsflur problematisch bewertet. Die wirtschaft-lichen Kennwerte werden als durchschnittlich eingeschätzt.

Hufnagel Pütz Rafaelian, Berlin

Der Baukörper wird zwischen die Malmöer Straße und den Schulaltbau mit axialem Bezug zum Mittelrisalit und zur Isländischen Straße gesetzt, die Straßenfassade wird zur Aufnahme der Straßenflucht schräg gestellt.

Der Außenraum ist gleichmäßig, fast gleichförmig ausformuliert und zieht sich u-förmig um das Gebäude. Der Abstand zum Schultaltbau und die daraus resultierende räumliche Enge werden kontrovers diskutiert und eher problematisch bewertet.

Das Gebäude weist eine klare Axialität auf, die jedoch den Hauptzugang nur schwer erkennen lässt.Der Ausrichtung und Höhenstaffelung des Baukörpers zur Bezugnahme auf das Mittelrisalit des Hoffmann-Baus wird problematisch beurteilt.

Der Vorteil des Entwurfs liegt in seiner Eingeschossigkeit, die ohne Aufzug alle Nutzungen barrierefrei erschließen lässt. Jedoch erscheint die innere Erschließung, vor allem des Jugendraumes, nicht funktional. Die innere Wegeführung wird auch hinsichtlich der durch die Anordnung des Kraft-raums gestörten Verbindung der Nebenräume als unbefriedigend bewer-tet. Die Lage des Kraftraumes an exponierter Stelle an der Straßenfassa-de erscheint nicht plausibel.

Die Darstellung der Fassadenmaterialität mit der horizontalen Strukturie-rung des Putzes erscheint interessant, die vorgeschlagene Materialität wird in dem Versuch, auf die Umgebung Bezug zu nehmen, positiv bewertet.

Insgesamt handelt es sich um einen kompakten, sparsamen Entwurf, der den Versuch unternimmt, durch seine Platzierung und Proportionen auf die stadträumlichen Achsen und den Ludwig-Hoffmann-Bau Bezug zu nehmen, jedoch wird die Nutzung des Gebäudes durch seine eher sakrale Anmutung nicht ablesbar. Der städtebauliche Ansatz wird in der Gebäude-typologie und der Neuordnung des Außenraumes nicht eingelöst.

Energetisch wird der Entwurf auf Grund der überdurchschnittlichen Hüll-fläche und des hohen Glasanteils zum Erschließungsflur als ungünstig bewertet.

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Numrich Albrecht Klumpp, Berlin

Die Verfasser schlagen einen abgesenkten Hallenbaukörper vor, der die Orientierung des Schulaltbaus aufnimmt und durch einen nördlichen Quer-riegel einen Vorplatz zur Straße ausbildet.

Die Aufnahme der Bauflucht und Fassung des Straßenraumes erfolgt durch einen dreieckigen, leicht angehobenen Vorplatz und den angrenzen-den Winkelbaukörper. Ob diese räumliche Ausbildung die städtebauliche Fassung des Blockrandes ermöglicht, wird kontrovers diskutiert. Der Baukörper wird in seiner Gestaltung und Setzung als Solitär als unru-hig und zu kontrastreich bewertet. Zwar versucht der Baukörper die stadt-räumlichen Achsen aufzunehmen, die Qualität des Vorplatzes bleibt in sei-ner Ausbildung unklar.

Der Freiraum ist umlaufend, bildet jedoch im Norden und Süden zur Nach-barbauung eine gewisse Enge aus.

Eine große Qualität liegt in der Anordnung der verglasten Fassadenberei-che, die Durchblicke zwischen Straße und Blockinnenbereich, aber auch Einblicke auf die Hallenebene gewähren.

Die innere Qualität erhält die Halle ebenfalls durch die besondere Belich-tungssituation über die großen Glasbänder und Oberlicht-Sheds sowie über die Blickverbindung nach draußen.Die funktionale Anordnung der Nebenräume ist geschickt, sie erfordert je-doch lange Wegeverbindungen. Das Angebot an Galeriefläche wird positiv bewertet, der Flächenbedarf erscheint aber eher opulent.

Gewürdigt wird der Versuch auf eigenständige Weise die Linien des Stadt-raumes und des Schulaltbaus aufzunehmen und einen Bezug zum Hoff-mann-Bau mit angemessenem Abstand und harmonischer Gebäudepro-portionalität aufzunehmen.

Insgesamt scheint die Geste des Eingangs mit dem Vorplatz und der hochwertigen Baukörperausbildung eine Lösung für eine anspruchsvolle Aufgabe an einem anderen Ort, das Gebäude weist den Habitus einer Mehrzwecknutzung auf.

Energetisch wird das Gebäude überdurchschnittlich kompakt bewertet, die großen Glasfassaden jedoch problematisch eingeschätzt.

1.5 Wertungsrundgang

Nach ausführlicher Diskussion der gestalterischen und funktionalen Aspekte der Entwürfe wird eine Wertung mit folgendem Abstimmungsergebnis vorgenommen:

Stimmenverhältnis (für Verbleib : gegen Verbleib)

AssmannSalomon 1 : 4Chestnutt_Niess 0 : 5Haberland Architekten 5 : 0

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Hufnagel Pütz Rafaelian 1 : 4Numrich Albrecht Klumpp 2 : 3

Hiermit scheiden die Gutachten von AssmannSalomon, Chestnutt_Niess, Hufnagel Pütz Rafaelian und Numrich Albrecht Klumpp aus.

1.6 Empfehlung der Obergutachter

Die Obergutachter empfehlen dem Auslober einstimmig, das Ergebnis der Gutachter Haberland Architekten zur Grundlage für die weitere Bearbeitung zu machen.

Folgende Empfehlungen zur Überarbeitung des Entwurfes werden gegeben:- Die Gebäudespange soll mit ihrer Anordnung der Erschließung überarbeitet werden. Hierbei ist zu prüfen,

wie die Erschließung innnenseitig erfolgen kann und die natürliche Belichtung der Nebenräume über die Straßenfassade gewährleistet werden kann. Gleichzeitig ist eine Zuschauer-Galerie anzuordnen. Die Stra-ßenfassade soll z.B. durch einen mehrschichtigen Aufbau weiterhin die abstrakte und exponierte Wirkung aufweisen, wie dies in den Plänen suggeriert wird. Auf die problematischen Übereckverglasungen, vor allem hinsichtlich der Belichtung der Hallenebenen, sollte verzichtet werden. Weiterhin sind die problematischen Fluchtwegsituationen zu lösen.

1.7 Abschluss der Sitzung

Der Vorsitzende dankt allen Mitgliedern des Obergutachtergremiums für die engagierte und konstruktive Mitarbeit und gibt das Wort an Herrn Ostendorff zurück. Herr Ostendorff und Herr Lutz bedanken sich ebenfalls für die geleistete Arbeit und schließen die Sitzung des Obergutachtergremiums.

Ende der SitzungDie Sitzung endet um 15:30 Uhr. Das Protokoll wurde vom Vorsitzenden des Obergutachtergremiums gelesen und genehmigt.

Berlin, den 03.06.2009Ulrike Lickert

Sporthalle Malmöer Straße / Ergebnisdokumentation 13

1.8 Anwesenheitsliste

Kooperatives GutachterverfahrenSporthalle Malmöer Straße Berlin Pankow

ObergutachtergremiumMittwoch, den 03.06.2009, Beginn 10:00 Uhr bis 15:30 UhrWürttembergische Straße 6, 10707 Berlin

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Sporthalle Malmöer Straße / Ergebnisdokumentation 15

1.9 Darstellung der einzelnen Arbeiten

Jede Gutachterarbeit wird auf einer Seite mit vier Abbildungen (städtebau-licher Lageplan, perspektivische Darstellung, Grundriss und Hauptansicht dargestellt.

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Sporthalle Malmöer Straße / Ergebnisdokumentation AssmannSalomonAS

Sporthalle Malmöer Straße / Ergebnisdokumentation Chestnutt_Niess Architekten

Sporthalle Malmöer Straße / Ergebnisdokumentation Haberland Architekten

Sporthalle Malmöer Straße / Ergebnisdokumentation Hufnagel Pütz Rafaelian

Sporthalle Malmöer Straße / Ergebnisdokumentation Numrich Albrecht Klumpp