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Belinda Bencic: «Ich nehme Schritt für Schritt» ZOOM Nr. 2 | Juni 2014 Super10Kampf 2014: «Rund um die Welt» I Sporthilfe Nachwuchs-Preis: Lernen Sie die Gewinner kennen I Auf Medaillenkurs: Radrennfahrer Stefan Küng

Sporthilfe zoom Juni 2014

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Page 1: Sporthilfe zoom Juni 2014

Belinda Bencic: «Ich nehme Schrittfür Schritt»

ZOOM

Nr. 2 | Juni 2014

Super10Kampf 2014: «Rund um die Welt» I Sporthilfe Nachwuchs-Preis: Lernen

Sie die Gewinner kennen I Auf Medaillenkurs: Radrennfahrer Stefan Küng

Page 2: Sporthilfe zoom Juni 2014

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Editorial

Impressum

«zoom» ist das offi zielle Publikationsorgan der Stiftung Schweizer

Sporthilfe und geht an alle Sporthilfe-Mitglieder und Gönner.

(CHF 6.– des Mitgliederbeitrages werden pro Jahr für das «zoom»

verwendet.)

Herausgeberin: Stiftung Schweizer Sporthilfe

Gesamtleitung: Madlaina Schaad, [email protected]

Redaktion: Lukas Fischer, Fabienne Reinhard,

Madlaina Schaad, Daniel Stegmann,

Marcel Urquizo

Layout und Druck: KROMER PRINT AG

Papier: Refutura, FSC Recycled, 100% Altpapier

Bilder: Keystone, offi zielle Partner-Bildagentur

Bild Titelseite: Keystone

Mitglieder-Sekretariat: 031 359 72 22

Aufl age: 26’200

Erscheinungshäufi gkeit: Viermal jährlich

Versand: Juni 2014

Nächste Ausgabe: September 2014

Internetadresse: www.sporthilfe.ch

Events

Sporthilfe Super10Kampf 2014: 3

«Rund um die Welt»

News

Das Sporthilfe-Jahr 2013 in Zahlen 4

Events

Sporthilfe Nachwuchs-Preis 5

Die Stars von morgen

Interview mit Tennisspielerin Belinda Bencic 6-7

Die Stars von morgen

Interview mit Skirennfahrer Nils Mani 8-9

Der Sporthilfe-Franken ...

... rollt weiter 10

Engagement

B2RUN: Firmen laufen für den guten Zweck 11

Auf Medaillenkurs

Radrennfahrer Stefan Küng 12-13

Mitgliederangebote

ELCO, Sixday-Nights Zürich 14

Engagement

Mit «fi t4future» für mehr Bewegung 15

Inhalt

«Uns ist es wich-tig, die unterstütz-ten Talente zu kennen»

Liebe Freunde der Sporthilfe

Im Frühling haben wir in Horgen die erfolgreichsten

Schweizer Talente mit dem Sporthilfe Nachwuchs-Preis

ausgezeichnet. Die nominierten Athletinnen und Athle-

ten haben mich sehr beeindruckt. Wenn ich höre, wie sie

bereits in so jungen Jahren mehrere Stunden pro Tag trai-

nieren, und dafür auf einen grossen Teil ihrer Freizeit ver-

zichten, ziehe ich den Hut. Grosses Talent, Leidenschaft,

Ehrgeiz, Fleiss, Durchhaltewillen und das Potenzial, es bis

an die Weltspitze zu schaff en – das alles bringen diese

Talente mit. Zu sehen, welch grossartige Nachwuchshoff -

nungen wir im Schweizer Sport haben, macht mich stolz

und zeigt mir, dass die Unterstützung der Sporthilfe an den

richtigen Ort fl iesst.

Uns ist es wichtig, die von der Sporthilfe unterstützten

Sporttalente und ihre Geschichten zu kennen. Und auch

Sie haben die Möglichkeit, die jungen Menschen persön-

lich kennenzulernen und zu unterstützen: als Sporthilfe-

Pate. Auf diesem Weg unterstützen Sie ein Talent nicht

nur fi nanziell mit 2’000 Franken pro Jahr. Häufi g wird der

Pate oder die Patin auch zu einem wertvollen moralischen

Wegbegleiter, der bei Erfolgen mitjubelt, vor einem wichti-

gen Wettkampf alles Gute wünscht und bei Rückschlägen

motiviert. So auch Désirée Dörig, die Sporthilfe-Patin der

Nachwuchs-Preis-Gewinnerin Belinda Bencic. Sie drückte

ihrer Patenathletin beispielsweise vor Ort am Fedcup in

Paris die Daumen.

Sie können auch mit kleinen Beträgen Gutes tun. Beispiels-

weise indem Sie auf www.sporthilfe.ch am Sporthilfe-

Gewinnspiel 2014 mitmachen. Noch bis Ende Juni haben

Sie die Chance, einen von mehr als 1’300 Preisen im Ge-

samtwert von 190’000 Franken zu gewinnen. Ich drücke

Ihnen die Daumen und danke herzlich für Ihr Engagement.

Doris Rechsteiner

Geschäftsführerin

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Sporthilfe-Events

Mit den Sportstars um die Welt

Was erwartet die rund 12’000 Zuschau-

erinnen und Zuschauer am Sporthilfe-

Event des Jahres, dem Super10Kampf

im Hallenstadion Zürich? Witzige

Showeinlagen, spannende Duelle, su-

per Stimmung und hoch motivierte

Gladiatoren! Dieses Jahr mit dabei

sind unter anderem die erfolgreichen

Olympioniken Patrizia Kummer und

Nevin Galmarini (Snowboard), Skirenn-

fahrerin Wendy Holdener, Bergsteiger

Ueli Steck und Motorradrennfahrer

Dominique Aegerter.

Spiele bringen Gladiatoren ins

Schwitzen

Passend zum Motto «Rund um die

Welt» gibt es zu jedem Kontinent ein

passendes Spiel mit viel Spass und

Abenteuer, das unsere Sportstars so

richtig ins Schwitzen bringt. Werden

die Super10Kampf-Gladiatoren in Kän-

Von Afrika, Amerika und Asien bis hin nach Australien und Europa: Getreu dem diesjährigen Super10Kampf-Motto «Rund um die Welt» verwandelt sich das Hallenstadion Zürich am 31. Oktober 2014 in unseren Planeten Erde. Seien auch Sie mit dabei, wenn Sportstars wie Patrizia Kummer und Nevin Galmarini um Ruhm und Ehre kämpfen.

Text: Fabienne Reinhard / Bilder: Photopress

gurukostümen gegeneinander kämp-

fen? Gibt es ein Sumoringerduell? Oder

tanzen die Teams beim Spiel zum Kon-

tinent Amerika gar Samba wie in Rio?

Falls die Sporthilfe das Hallenstadion

zum Wilden Westen umbaut, können

alle Sportfans beruhigt zuschauen:

Zum grossen Messerwerf-Showdown

kommt es nicht – schliesslich sollen

sich unsere Sporthelden nach dem

Super10Kampf wieder wohlauf ihren

gewohnten sportlichen Herausforde-

rungen stellen können.

Fiebern auch Sie mit unseren

Sportstars mit! Sichern Sie sich

noch heute auf www.sporthilfe.ch/

super10kampf Ihren Sitzplatz. Als

Sporthilfe-Mitglied beziehen Sie bis

zu vier Tickets zum Spezialpreis.

Der Sporthilfe Super10Kampf 2014 in Kürze

Motto: «Rund um die Welt»

Datum: Freitag, 31. Oktober 2014

Ort: Hallenstadion Zürich

Zeit: 19.00 bis ca. 22.15 Uhr

Tickets: www.sporthilfe.ch/super10kampf

Spezialpreis: Für Sporthilfe-Mitglieder

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News

Das Sporthilfe-Jahr 2013 in Zahlen

3’244’000 Mit insgesamt rund 3,25 Millionen Franken

unterstützte die Sporthilfe im vergangenen Jahr 567 Talen-

te in Form von individuellen Förderbeiträgen, Patenschaf-

ten und den Auszeichnungen am Nachwuchs-Preis oder

an der Soirée Romande. Diese Unterstützung hilft den

Athletinnen und Athleten, die Kosten für Trainings, Wett-

kämpfe und Material zu bewältigen.

2’000 Franken erhält ein Nachwuchstalent dank einer

Sporthilfe-Patenschaft. Patenschaften sind für Talente

und ihre Familien eine wertvolle fi nanzielle Starthilfe und

motivieren sie, den nicht immer einfachen Weg an die

Spitze zu gehen. 598’000 Franken fl ossen 2013 in Form von

Patenschaften an hoff nungsvolle Talente.

11 Jahre alt ist die jüngste von der Sporthilfe unterstütz-

te Athletin. Ihr und den 298 weiteren Patenathleten aus

mehr als 50 Sportarten gehört die Zukunft. Eine Zukunft,

die hoff entlich viele Schweizer Medaillen bringt.

291 Gold-, Silber- und Bronze-Athleten durften sich über

direkte Förderbeiträge von insgesamt 2’583’000 Franken

freuen. «Die Unterstützung der Sporthilfe ermöglicht es

mir, meinen Traum zu verwirklichen», sagt Snowboarder

Nevin Galmarini, Olympiamedaillengewinner von Sotschi,

stellvertretend für viele von ihnen.

1 Million Franken Unterstützung erhielt die Sporthilfe

2013 von der Sport-Toto-Gesellschaft, 500’000 Franken von

Swiss Olympic. Ausserdem zeigten rund 60 Unternehmen

und Organisationen als Stiftungspartner oder durch die

Aktion Sporthilfe-Franken, dass auch ihnen der Schweizer

Sport am Herzen liegt.

20’678 Privatpersonen haben als Sporthilfe-Mitglied,

mit einer Gewinnspielteilnahme oder mit einer Spende

hoff nungsvolle Talente unterstützt. Damit helfen sie mit,

Schweizer Erfolgsgeschichten zu schreiben - ein herzliches

Dankeschön!

Rund 3,25 Millionen Franken hat die Sporthilfe 2013 in die Förderung hoff nungsvoller Schweizer Talente investiert. Die Stiftung unterstützte 567 Athletinnen und Athleten auf ihrem Weg an die Weltspitze oder an die nächsten Olympischen Spiele.

Text: Madlaina Schaad / Bilder: Keystone

Schwimmerin Martina van

Berkel, Kunstturner Pablo

Brägger und Biathletin Elisa

Gasparin gehören zu den 567

Sporttalenten, welche 2013 auf

die fi nanzielle Unterstützung

der Sporthilfe zählen durften.

Mehr Infos fi nden Sie im Jahres-

bericht auf www.sporthilfe.ch/

jahresbericht.

Page 5: Sporthilfe zoom Juni 2014

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Sporthilfe-Events

Ein Abend für dieNachwuchstalente

Bei der Verleihung des 33. Sporthilfe

Nachwuchs-Preis in Horgen waren

nicht nur die Nominierten aufgeregt.

Auch Snowboarderin Sina Candrian

war ein wenig nervös. Die Olympia-

vierte hielt vor 150 Gästen die Laudatio

für die Gewinnerin, Tennishoff nung

Belinda Bencic. In ihrer Rede betonte

sie, dass man auch einstecken können

müsse und es nicht immer nur bergauf

gehe. Die Bündnerin weiss, wovon sie

spricht: Im vergangenen Winter hatte

sie einen Bandscheibenvorfall, der sie

zu einer Trainingspause zwang. «In

diesen Zeiten sollte man sich immer

bewusst sein, wie viel Spass es macht,

Sport zu treiben. Es ist ein Privileg,

sportliches Talent zu besitzen», erklärte

sie den anwesenden Nachwuchstalen-

ten. Belinda Bencic konnte an diesem

Abend aufgrund ihres aktuellen Erfol-

ges leider nicht dabei sein. Sie wurde

Was haben Lara Gut, Nicola Spirig und Nino Schurter gemeinsam? Sie erhielten am Anfang ihrer Karriere den Sporthilfe Nachwuchs-Preis, die wichtigste Auszeichnung im Schweizer Nachwuchssport. Die diesjährigen Gewinner sind Nils Mani (Ski alpin), Belinda Bencic (Tennis) und das Beachvolleyball-Duo Nina Betschart/Nicole Eiholzer.

Text: Fabienne Reinhard / Bilder: Photopress

aber live per Skype vom WTA-Turnier in

Charleston (USA) zugeschaltet, wäh-

rend ihre Grosseltern in Horgen den

Preis in Empfang nahmen.

Preisgeld als Starthilfe

Als «Nachwuchsathlet des Jahres 2013»

zeichnete die Sporthilfe den Skirenn-

fahrer Nils Mani aus. Wie Bencic darf

er sich über ein Sporthilfe-Preisgeld in

Höhe von 12’000 Franken sowie einen

exklusiven Siegerring von Furrer-Jacot

freuen. Das Beachvolleyball-Duo Nina

Betschart/Nicole Eiholzer gewann als

«Nachwuchsteam des Jahres 2013» ei-

nen Check in der Höhe von 15’000 Fran-

ken. Zum Publikumsliebling haben die

Sportfans Florian Schneider gewählt.

Als Belohnung darf der OL-Läufer am

Super10Kampf am 31. Oktober 2014

gemeinsam mit den grossen Stars um

Ruhm und Ehre kämpfen.

Alles Gewinner

Die nominierten Talente (v.l.n.r.): Nils Mani (Ski alpin), Corinne

Suter (Ski alpin), Florian Schneider (OL), Jérôme Lymann (Snow-

boardcross), Alessandra Keller (Mountainbike), Lucien Koch

(Snowboard Freestyle), Ramon Zenhäusern (Ski alpin), Fabienne

Kocher (Judo) und Michelle Gisin (Ski alpin). Auf dem Bild fehlt

Gewinnerin Belinda Bencic (Tennis). Den Preis als Nachwuchs-

team des Jahres gewannen Nicole Eiholzer und Nina Betschart

(Beachvolleyball).

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Die Stars von morgen

Du bist fast das ganze Jahr unter-

wegs, trainierst jeden Tag.

Wünschst du dir manchmal, ein

«ganz normales» Leben zu führen?

Nein, eigentlich nicht. Im Gegenteil, ich

sehe es als Privileg, ein solches Leben

führen zu dürfen. Da ich jemand bin,

der sich schnell einmal langweilt, ist

es für mich ideal, wenn immer viel los

ist. Und ausserdem reise ich sehr gerne

und lerne neue Orte kennen. Ich genie-

sse wirklich jeden Tag!

Du hast mit deinen 17 Jahren schon

viel mehr von der Welt gesehen als

andere Jugendliche. Welches ist bis

jetzt dein Lieblingsort?

Es gibt viele Orte, die mir sehr gefal-

len. Zum Beispiel Australien, obwohl

ich erst einmal dort war. Aber auch in

Miami oder Monte Carlo fühle ich mich

sehr wohl. Und natürlich zu Hause.

Haben diese Orte alle etwas

gemeinsam?

Grundsätzlich fühle ich mich immer an

den Orten am wohlsten, wo ich gute

Turniere spiele.

Welche Schlagzeile über dich

würdest du dieses Jahr am liebsten

in der Zeitung lesen?

Hm, das ist eine schwierige Frage.

Nichts Spezielles eigentlich. Einfach,

dass ich gut an den Turnieren abschnei-

de. Ich denke nicht oft an die Zukunft.

Ich nehme Schritt für Schritt. Tag für

Tag. Spiel für Spiel. Ziele schüren nur

Erwartungen, die man dann erfüllen

muss. Darum lebe ich für den Moment,

schaue nur auf das, was ist.

«Nachwuchsathletin des Jahres»

war in diesem Frühling eine der

Schlagzeilen über dich. Was

bedeutet dir die Auszeichnung?

Sie bedeutet mir extrem viel. Es ehrt

mich, dass ich einen so bedeutenden

Preis entgegennehmen durfte. Und ich

bin der Sporthilfe sehr dankbar. Was sie

für uns junge Athleten macht, ist ein-

fach grossartig. Ohne diese Unterstüt-

zung wäre vieles nicht möglich.

Wann hast du den Entschluss

gefasst, Tennisprofi zu werden?

Es gab keinen Punkt, wo ich diese Ent-

scheidung getroff en habe. Es war mehr

ein Prozess über all die Jahre. Ich hatte

im Alter von zwei Jahren zum ersten

Mal einen Tennisschläger in der Hand,

als 4-Jährige bestritt ich meine ers-

Belinda Bencic: «Ich nehme Schritt für Schritt»

Sie ist zweifache Grand-Slam-Siegerin bei den Juniorinnen, «Nachwuchs-athletin des Jahres 2013» und aktuell die jüngste Spielerin in den Top 100 der Tennis-Weltrangliste. Wie sie den stressigen Alltag rund um den Globus meistert, wo sie sich am wohlsten fühlt und was sie am meisten vermisst, erzählt Belinda Bencic, Bronze-Athletin der Sporthilfe, im Interview.

Interview: Marcel Urquizo / Bilder: Dominique Meienberg, Keystone

«Ziele schüren Erwartungen, die man erfüllen muss»

Page 7: Sporthilfe zoom Juni 2014

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ten Wettkämpfe. Je mehr Turniere ich

spielte, je mehr Matches ich gewann,

desto klarer wurde mir, dass es wahr-

scheinlich die richtige Entscheidung

war.

Hast du dir nie überlegt, einen

anderen Weg einzuschlagen? Das

Racket wegzulegen?

Nein, das habe ich mir nie überlegt.

Das kam für mich nie infrage. Natür-

lich gibt es Tage, an denen es mal nicht

so läuft. Es gibt Matches, da spielt man

nicht so, wie man es sich vorgenom-

men hat. Aber das war nie ein Grund,

alles infrage zu stellen. Ich gebe nicht

schnell auf.

Das merkt man oft auch in deinen

Matches. Wie zum Beispiel bei

deinem bisher grössten Erfolg, dem

Sieg gegen die Weltnummer 11, wo

du mit einem Satz im Rückstand

gelegen bist. Woher kommt dieser

Wille?

Ich weiss es auch nicht. Irgendetwas

scheine ich in mir zu haben, das mich

nie aufgeben lässt. Ich kämpfe immer

weiter. Um jeden Punkt. Aufgeben

oder den Kopf hängen lassen ist für

mich keine Option.

Für viele ist Tennisspielen ein

Hobby, für dich ist es ein Beruf. Was

machst du zum Ausgleich?

Wenn ich Zeit habe, gehe ich gerne rei-

ten. Da kann ich abschalten. Wie viele

andere Mädchen in meinem Alter bin

ich modeinteressiert und gehe gerne

shoppen. Und natürlich treff e auch ich

mich gerne mit Kollegen und gehe ins

Kino.

Ist das nicht etwas schwierig,

wenn man die ganze Zeit unter-

wegs ist?

Ich habe ja nicht nur zu Hause Kol-

legen. Die Junioren-Tour ist wie eine

grosse Familie. Und auch bei den Pro-

fi s verstehe ich mich mit einigen ganz

gut. Man sieht sich ja an den Turnieren

immer wieder und unternimmt dann

auch Sachen zusammen. Und wenn

ich zu Hause bin, dann treff e ich natür-

lich Kolleginnen und Kollegen aus der

Schule.

Fehlt dir die Heimat?

Ja klar. Am meisten fehlen mir natür-

lich meine Mutter und mein Bruder,

auch wenn sie öfters mal an den Tur-

nieren dabei sind. Auf sie freue ich

mich jeweils am meisten, wenn ich

nach Hause komme. Aber auch meine

Katze Sissi vermisse ich oft.

Hast du Vorbilder?

Klar habe ich Vorbilder, zum Beispiel

Roger Federer oder Martina Hingis.

Aber jetzt, wo ich selber auf der Pro-

fi tour spiele, konzentriere ich mich

mehr auf mich. Es wäre ja auch ko-

misch, da ich ihnen nun auf der Tour

häufi ger begegne. Das ist dann mehr

Bewunderung, aber keine Ehrfurcht

mehr, die man vor diesen Menschen

hat.

Zum Schluss: Was macht Belinda

Bencic in 15 Jahren?

Sie spielt hoff entlich immer noch

Tennis oder macht zumindest etwas,

was mit Tennis zu tun hat. Aber ich

bin ja erst 17 Jahre alt, da habe ich

keine Ahnung, was in 15 Jahren sein

wird. Ich möchte mir das auch gar

nicht vorstellen. Wichtig ist, was jetzt

ist!

«Ich bin modeinteressiert, gehe gerne reiten oder mit Kollegen ins Kino»

«Ich vermisse meine Mutter und meinen Bruder»

Belinda Bencic

Geburtstag 10. März 1997

Wohnort Wollerau

Grösste Erfolge Junioren-Grand-Slam-Titel in Paris und Wimbledon 2013

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Hast du jetzt in der wärmeren Jah-

reszeit etwas mehr Freizeit?

Im Frühling und im Sommer habe

ich jeweils genügend Freizeit. Das ist

schön, weil ich durch den Winter prak-

tisch nie zu Hause bin. Anfangs war

das viele Unterwegssein seltsam, doch

mit der Zeit gewöhnt man sich daran.

Schliesslich gehört es auch zu unserem

Sport. Aber trotz mehr Freizeit trainiere

ich in den wärmeren Monaten immer

noch jede Woche rund 30 Stunden

Kondition.

Was machst du in deiner Freizeit?

Ich gehe sehr gerne «zBärg» oder besu-

che Schwingfeste. Viele meiner Kolle-

gen sind Schwinger und ich schätze die

Atmosphäre. Zudem helfe ich meinen

Onkeln auf den Bauernhöfen. Dabei

gefällt mir das Bauern generell: natür-

lich die Maschinen, die Natur und die

Tiere.

Apropos Tiere: Wenn du ein Tier

wärst, welches wäre das?

Ein angriff slustiges, wahrscheinlich ein

Raubtier. Aber mein Lieblingstier ist die

Kuh.

Als Sportler muss man auf verschie-

dene Dinge verzichten. Was ver-

misst du am meisten?

Früher war es sicherlich der Ausgang

mit Kollegen. Aber ich bin mir bewusst,

dass dies kaum Platz hat im Sport. Und

so vermisse ich eigentlich nichts wirk-

lich.

Kommen wir zu deiner Auszeich-

nung als «Nachwuchsathlet des

Jahres 2013». Was sagst du dazu?

Ich war schon hocherfreut, als ich von

der erneuten Nomination erfuhr. Ich

hatte nicht gewusst, dass ich zwei-

mal hintereinander nominiert werden

konnte. Als dann an der Preisverleihung

mein Name aufgerufen wurde, war ich

völlig überrascht. Gerade auch deshalb,

weil schon wieder ein Skirennfahrer

gewählt wurde. Aber ich freue mich

riesig darüber!

Was machst du mit den 12’000

Franken, welche dir die Schweizer

Sporthilfe mit dieser Auszeichnung

ausbezahlt?

Dieses Geld kann ich sehr gut ver-

wenden. Einerseits möchte ich mir

ein neues Bike kaufen für die Konditi-

onstrainings im Sommer. Weiter habe

ich zu Hause einen kleinen, eigenen

Kraftraum und werde mir sicherlich

Die Stars von morgen

Nils Mani: «Um abzuschalten, höre ich Volksmusik»

Nils Mani wurde von der Sporthilfe im April als «Nachwuchsathlet des Jahres 2013» ausgezeichnet. Mit einer Gold- und einer Silbermedaille an den Junioren-Weltmeisterschaften hat er im vergangenen Jahr auf sich aufmerksam gemacht. Mit wem der 22-Jährige im Weltcup das Zimmer teilt und wofür er die Beiträge der Sporthilfe braucht, verrät er im Interview.

Interview: Lukas Fischer / Bilder: Keystone, Photopress

«Ein Wikipedia-Eintrag über mich? Das wusste ich nicht»

Page 9: Sporthilfe zoom Juni 2014

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auch einige neue Geräte anschaff en.

Und da ich einen eigenen Konditions-

trainer habe, kann ich auch dafür das

Geld gut gebrauchen.

Was sind weitere Ausgaben eines

Skirennfahrers?

Wir bezahlen Anfang Saison immer ei-

nen Beitrag an Swiss-Ski. Weiter bin ich

sehr viel mit dem Auto unterwegs, und

mit den auswärtigen Konditionstrai-

nings kommen sehr hohe Kosten zu-

sammen. Da bin ich wirklich froh um die

riesige Unterstützung der Sporthilfe.

Diese ist sehr wichtig und gibt mir ei-

nen gewissen Rückhalt.

Du hast bereits seit 2012 einen

Fanclub, dein Name taucht in den

Medien auf und es gibt einen

Wikipedia-Eintrag über dich.

Bekommst du dies alles mit?

Dass es einen Wikipedia-Eintrag über

mich gibt, habe ich nicht gewusst. In

den Medien verfolge ich mich nicht

wirklich. Wenn ich etwas mitbekom-

me, ist das eher Zufall. Meine Mutter

sammelt aber alle Berichte über mich.

Mein Fanclub unterstützt mich jeweils

an den Rennen in der Region. Dies freut

mich sehr. Es ist schön, wenn andere

Leute Freude an meinem Sport haben.

Wann wurde dir zum ersten Mal

bewusst, dass du besser bist als viele

andere?

Das war wohl an der Junioren-WM in

Crans-Montana im Jahre 2011, als ich

den sechsten Platz in der Abfahrt her-

ausfuhr.

Die Speed-Disziplinen scheinen dir

sowieso etwas mehr zu liegen. Trai-

nierst du dementsprechend auch

lieber Abfahrt und Super-G?

Nein, nicht unbedingt. Ich trainiere

gerne alles, auch Slalom. Wichtig ist für

mich, dass ich Abwechslung habe. So

bin ich auch immer off en für Neues.

Wie motivierst du dich und wie

schaltest du ab?

Für meine Motivation brauche ich ein

Ziel. Mein aktuelles Ziel ist eine Medail-

le an einem Grossanlass. Auch an den

Rennen habe ich nie Probleme, mich zu

motivieren. Da packt mich das Renn-

fi eber. Um abzuschalten, mache ich

am Abend einen Spaziergang. Oder ich

höre Volksmusik.

Du hast bereits erste Weltcup-

Erfahrungen gesammelt. Wie ist der

Umgang mit den anderen Athleten?

Anfangs hatte ich etwas Respekt vor

den Weltcup-Athleten. Aber eigentlich

sind sie alle sehr umgänglich. Didier

Défago, mit welchem ich jeweils das

Zimmer teile, gibt mir auch wertvolle

Tipps, wenn ich ihn danach frage.

Was fasziniert dich am Skifahren?

Mir gefällt das Tempo und dass ich

mich draussen bewegen kann. Schnee

und Wind machen mir auch nicht so

viel aus. Bloss wenn es regnet, gehe ich

nicht gerne auf die Piste.

Welche Sportart würdest du ma-

chen, wenn du nicht Skirennfahrer

geworden wärst?

Dann wäre ich jetzt wahrscheinlich

Schwinger. Aber da ich schon als Kind

immer nur Ski gefahren bin, stellte sich

diese Frage gar nie bei mir.

Lernen Sie Nils Mani im Videopor-

trät kennen: www.youtube.com/

schweizersporthilfe

«Anfangs hatte ich etwas Respekt vor den Weltcup-Athleten. Aber eigentlich sind sie alle sehr umgänglich»

«Ich habe nie Probleme, mich zu motivieren»

Nils Mani

Geburtstag 23. Mai 1992

Wohnort Schwenden im Diemtigtal

Stärke Rennstark

Schwäche Riskiert manchmal zu viel, woraus zu viele Ausfälle resultieren

Lieblingsstrecken Wengen und Bormio

Beruf Gelernter Landmaschinenmechaniker

Page 10: Sporthilfe zoom Juni 2014

10 zoom 02 /2014

Sporthilfe-Franken

Ein herzliches Dankeschön unseren Partnern der Aktion Sporthilfe-Franken:ARTOFFONDUE.CH, BADMINTON SWISS OPEN, BOLLIGER SCHUHE + SPORT / SHOP-24.CH, BONUS ARENA, B2RUN SWISS CORPORATE CHAL-

LENGE, CSIO ST. GALLEN, CURLINGBAHN ALLMEND, DATASPORT, DAVIS CUP, ENGADIN SKIMARATHON, EVEANTS GMBH, FISHERMAN’S

FRIEND STRONGMANRUN, FIVB BEACH VOLLEYBALL WORLD TOUR – GRAND SLAM GSTAAD, HUSPO SPORTS FACTORY, INFERNO TRIATHLON,

KONI HALLENBARTER NORDIC AG, LOIPEN SCHWEIZ, MERCEDES-CSI ZÜRICH, MURTENLAUF, NEUE GRASSHOPPER FUSSBALL AG, PASCAL-

SHOW SCHWEIZ ZAUBERKÜNSTLER, PRAKTIKUS, QUEVITA, SCHWEIZERISCHER FUSSBALLVERBAND, SCHWEIZERISCHER TURNVERBAND,

SIXDAY-NIGHTS, SPORTMUSEUM, TANZVEREINIGUNG SCHWEIZ TVS, TCS TRAINING & EVENTS UND WELTCUP ADELBODEN

TCS Training & Events AG

Background: In der Schweiz erhalten Neu-

lenker nach bestandener Fahrprüfung den

Führerschein auf Probe. Erst nach dreijähri-

ger Praxis und einem zweitägigen Weiterbil-

dungskurs (www.2steps.tcs.ch) wird ihnen der

defi nitive Führerausweis ausgehändigt.

FIVB Beach Volleyball World Tour –

Gstaad Grand Slam

Background: DAS Highlight im Schweizer

Beach Volleyball Kalender steht bevor. Die

weltbesten Spielerinnen und Spieler kämpfen

erneut um den begehrten Grand Slam Titel.

Das Publikum geniesst eine Mischung aus

Hochleistungssport, Emotionen und kulinari-

schen Highlights inmitten einer atemberau-

benden Alpenkulisse (www.beachworldtour.ch).

praktikus.ch

Background: Besuchen Sie den Online-Shop

(www.praktikus.ch) mit über 1000 neuen Ide-

en aus aller Welt oder bestellen Sie den Kata-

log über 044 927 27 27. Profi tieren Sie bis Ende

Juli 2014 von einem einmaligen Rabatt von

20% auf das ganze Sortiment. Einfach auf dem

Bestellweg den Gutscheincode N90 eingeben.

Nicht mit anderen Rabatten kumulierbar.

B2RUN Swiss Corporate Challenge

Background: Beim B2RUN stehen Teambuil-

ding sowie die Gesundheit und Motivation der

Mitarbeiter im Vordergrund. Ihr gesamtes Un-

ternehmen erlebt gemeinsam den einmaligen

Zieleinlauf in eines der schönsten Stadien der

Schweiz. Ihre Unternehmens- und Teamgrö-

sse spielt dabei keine Rolle. Die ca. 6 km lange

Strecke ist für jeden machbar (www.b2run.ch).

Hier rollt der Sporthilfe-Franken

Das ganze Jahr

Bis im September

Aktion Sporthilfe-Franken: Besucher der

Beach Volleyball World Tour in Gstaad ent-

scheiden freiwillig, ob sie einen Solidaritäts-

beitrag an Schweizer Sporttalente leisten

möchten. Tickets sind erhältlich unter

www.ticketcorner.ch.

Aktion Sporthilfe-Franken: praktikus.ch integ-

riert den Sporthilfe-Franken auf dem Bestell-

talon des Dezember-Katalogs und auf allen

Internet-Bestellungen. So können praktikus.ch-

Kunden beim Erwerb eines Produktes freiwil-

lig einen Beitrag zur Förderung des Schweizer

Sports leisten. Seit Jahren unterstützt prakti-

kus.ch so die Sporthilfe.

Aktion Sporthilfe-Franken: Bei der Anmeldung

zum B2RUN können die Unternehmen für je-

den Läufer freiwillig einen Sporthilfe-Franken

spenden. Zudem spendet B2RUN von sich aus

ebenfalls für jeden Läufer einen Sporthilfe-

Franken.

Aktion Sporthilfe-Franken: Bei der Anmel-

dung zu einem dieser Ausbildungskurse zahlt

die TCS Training & Events AG automatisch ei-

nen Sporthilfe-Franken zugunsten hoff nungs-

voller Sporttalente.

8. – 13. Juli 2014

Das ganze Jahr

Page 11: Sporthilfe zoom Juni 2014

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Engagement

Laufen für den guten Zweck

Im September fällt auch in der Schweiz

erstmals der Startschuss zur inoffi zi-

ellen Firmenmeisterschaft B2RUN. An

den beiden Läufen am 11. September in

Bern und am 18. September in Zürich

werden jeweils rund 3’000 Teilnehmen-

de erwartet.

Ein Programm für jedermann

Der Blick auf die Stoppuhr ist am Fir-

menevent zweitrangig. Die sechs Kilo-

meter lange Strecke ist auch für Neu-

einsteiger machbar. An der Ziellinie

ist dabei noch lange nicht Feierabend:

Wer mit seiner Firma erfolgreich im

Stade de Suisse in Bern oder im Zür-

cher Hallenstadion einläuft, darf sich

auf ein abwechslungsreiches Rah-

menprogramm freuen. So haben die

Teilnehmenden auch die Chance, den

Super10Kampf-Parcours der Sporthilfe

auszuprobieren.

«Runter vom Bürostuhl, rein in die Sportschuhe»: Getreu diesem Motto laufen an der Firmenmeisterschaft B2RUN jährlich 100’000 Sportbegeisterte – vom Lehrling bis zum Geschäftsführer – durch elf grosse Städte Deutschlands. Jetzt kommt der beliebte Event in die Schweiz. Und unter-stützt damit die Stiftung Schweizer Sporthilfe.

Text: Madlaina Schaad / Bilder: zVg

Gemeinsam für ein sportliches Ziel

zu schwitzen, ist gesund, sorgt für Er-

folgsmomente, gute Laune, Motivation

und einen tollen Teamspirit. Alle teil-

nehmenden Firmen engagieren sich

ausserdem für den guten Zweck. So

spendet B2RUN pro Teilnehmer einen

Franken an die Schweizer Sporthilfe

und damit an hoff nungsvolle Sport-

talente. Eine gute Sache, fi ndet auch

Lauberhornsieger Patrick Küng. Er

kann sich gut vorstellen, im September

selbst für B2RUN die Joggingschuhe zu

schnüren. «Ich fi nde es cool, dass die

Firmen etwas für die Gesundheit ih-

rer Mitarbeiter machen, und nebenbei

fördert das gemeinsame Laufen den

Teamspirit. In der Gruppe Sport zu trei-

ben, motiviert auch mich in manchen

harten Sommertrainings.»

Mehr Infos: www.b2run.ch

Das gemeinsame Erlebnis steht bei der Corporate

Challenge B2RUN im Vordergrund. Und auch der

gute Zweck kommt nicht zu kurz: Pro Teilnehmer

spendet B2RUN einen Franken an die Sporthilfe

und damit an hoff nungsvolle Sporttalente.

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12 zoom 02 /2014

Bahn oder Strasse? Talent bringt Rad-

rennfahrer Stefan Küng locker für bei-

de Disziplinen mit. Bis zu den Olym-

pischen Spielen in Rio 2016 fahre er

sicher beides. «So kann ich mir meine

Highlights herauspicken.» Der Thur-

gauer ist erst 20-jährig, mischt bei der

Elite aber schon kräftig mit. Zahlreiche

Siege auf der Strasse und insgesamt

drei Elite-Bahn-WM-Medaillen hat er

bereits auf seinem Konto, zwei davon

in der Einzelverfolgung, seiner Lieb-

lingsdisziplin. «Die Einzelverfolgung

ist ein Kampf Mann gegen Mann. Da

gibt es kein Glück oder Pech, man tak-

tiert nicht – es zählt nur die pure Leis-

tung.» Olympisch ist die Einzelverfol-

gung über 4000 Meter seit 2012 nicht

mehr, und so hat sich Stefan Küng dem

Bahnvierer-Projekt für Rio 2016 ange-

motiviert, Sport zu treiben. Die Moti-

vation holte er sich stets selbst. Kaum

hatte er sein erstes Rennvelo erhalten,

gewann er zwei Wochen später auch

schon sein erstes Schülerrennen. «Das

hat mir punkto Motivation sicher ge-

holfen», lacht Stefan Küng. Hundert

Prozent Radsport liegen für ihn erst

seit anderthalb Jahren drin. Er schloss

die Matura ab, überlegte sich gut, ob

er diesen Weg wirklich einschlagen

wolle – im Bewusstsein, dass der Weg

bis hin zum Profi körperlich und fi nan-

ziell hart sei. Er gab sich vier Jahre lang

– also bis 2016 – Zeit, voll auf die Karte

Radsport zu setzen. Bis dahin kann er

noch in der Übergangskategorie U23

fahren, ist, wenn alles nach Plan läuft,

an den Olympischen Spielen von Rio

gestartet. Dann will der Thurgauer

Auf Medaillenkurs

Stefan Küng: «Wenn ich hart trainiere, ist einiges möglich»

schlossen. Er erwarte von sich mehr als

alle anderen, glaubt er, und so färbten

sein unbedingter Wille und sein Fleiss

auf die anderen ab. «In zwei Jahren,

wenn wir am Start stehen, wollen wir

leistungsmässig auf dem Höhepunkt

sein», deutet der Thurgauer vielsagend

das Ziel an.

Körperlich und fi nanziell ein harter

Weg

Die Leidenschaft für den Radsport

packte ihn schon früh. Kaum 10-jäh-

rig, wollte klein Stefan bereits in den

Veloclub. Auf eigene Initiative, wie der

heute 1,94 Meter grosse Athlet betont.

In der Familie ist er eine sportliche Aus-

nahme: Weder seine Eltern noch sein

Bruder sind besonders sportlich, auch

haben ihn die Eltern nie speziell dazu

Radrennfahrer Stefan Küng ist auf der Bahn wie auf der Strasse erfolg-reich. Der 20-jährige Thurgauer hat bereits drei Bahn-WM-Medaillen in der Tasche und gewann Ende März 2014 mit der Tour de Normandie seine erste mehrtägige Rundfahrt auf der Strasse. Küng gehört als Teil des Bahnvierer-Projekts für Rio 2016 zu den Medaillenhoffnungen und wird als Silber-Athlet von der Sporthilfe unterstützt.

Text: Daniel Stegmann / Bilder: Christian Roos, Guy Swarbrick (Swiss Cycling)

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zoom 02 /2014 13

Bilanz ziehen. Die Erfolge bestärken

ihn auf seinem Weg. Studieren könne

er später immer noch, weiss Stefan

Küng.

Praktisch nie zu Hause

An rund 250 Tagen im Jahr ist er im

Ausland unterwegs. «Das zehrt an den

Reserven.» Aber er liebt seinen Sport,

schätzt die Abwechslung zwischen

Bahn- und Strassenrennen, nimmt

auch Wetterpech in Kauf: Verbringt er

Training und Wettkampf bei schöns-

tem Wetter in der Halle, ist er manch-

mal auf der Strasse Regen und Kälte

ausgesetzt. Berufsrisiko. Seine Sport-

lerkarriere sieht Stefan Küng als «Once

in a Lifetime Chance». Und so nimmt

er die Strapazen mit vielen Trainings

und Reisen gern auf sich. Ist er doch

einmal zu Hause, geniesst er die Ruhe,

verbringt Zeit mit sich selbst, mit Fa-

milie und Freunden. Er liest gerne und

viel – eine Eigenschaft, die ihm bei den

Reisen zugute kommt. Zu seiner Lieb-

lingslektüre gehören Radfahrer-Biogra-

fi en wie diejenige des Tour-de-France-

Siegers von 2012, Bradley Wiggins. Der

Brite hat ähnliche körperliche Voraus-

setzungen wie Stefan Küng, startete

seine Karriere als klassischer Bahnfah-

rer, wurde mehrmals Olympiasieger,

wechselte auf die Strasse, trainierte für

den Tour-Sieg seinen 1,90 Meter gro-

ssen Körper auf ein Wettkampfgewicht

von unter 70 Kilogramm.

Ob er eines Tages auch um den Ge-

samtsieg an einer grossen Rundfahrt

mitfahren kann, weiss er im Moment

nicht. Seine 1,94 Meter Körpergrösse

sind gegeben, und so ergeben sich sei-

ne langfristigen Ziele auf der Strasse

wie von selbst: Zeitfahr-WM, Paris Rou-

baix, Flandern-Rundfahrt, Etappensie-

ge an den grossen Rundfahrten. «Ich

bin ein klassischer Roller», sagt Stefan

Küng über sich selbst. «Das Tempoma-

chen auf der Fläche kommt von allei-

ne.» Im Gegensatz zu vielen Radfah-

rerkollegen mache ihm das Zeitfahren,

der Kampf gegen die Uhr, auch noch

Spass. Vergleiche mit einem gewissen

Fabian Cancellara drängen sich auf. «Er

ist eine grosse Inspiration für mich, als

Radfahrer wie auch als Mensch», gibt

Stefan Küng unumwunden zu. Viele

seiner Erfolge habe er früher vor dem

Fernseher miterlebt – und auch heute

noch schaut er ihm und den besten

seines Fachs gerne zu, analysiert de-

ren Taktik, versucht, etwas aus ihrer

Fahrweise zu lernen. Prägend bleibt

für Stefan Küng Cancellaras Prolog-

sieg an der Tour de France vor zehn

Jahren: Damals setzte sich der Berner

gegen Lance Armstrong durch. Die-

ser Erfolg machte ihm bewusst, dass

es für Schweizer möglich sei, sich an

der Weltspitze durchzusetzen. Stefan

Küng weiss: «Wenn ich hart trainiere,

dann ist auch für mich einiges mög-

lich.»

Stefan Küng gehört zu den rund

300 Gold-, Silber- und Bronze-Ath-

leten, welche direkt von der Sport-

hilfe unterstützt werden. Lernen

Sie alle Talente kennen:

www.sporthilfe.ch/talente

«Auch Schweizer können sich an der Weltspitze durch-setzen»

Stefan Küng

Geburtstag 16. November 1993

Wohnort Wilen (TG)

Lieblingsdisziplin Einzelverfolgung (Bahn) und Zeitfahren (Strasse)

Grösster Erfolg Alle drei Bahn-WM-Medaillen

Ziel In Rio 2016 am Start und leistungsmässig top

Hobbys Lesen und Sport allgemein

«Fabian Cancellara ist eine grosseInspiration für mich, als Radfahrerwie auch als Mensch.»

Page 14: Sporthilfe zoom Juni 2014

Mitgliederangebote

www.sixdays-zuerich.ch

Sport | Show | Ausstellung

SIXDAY-NIGHTSHallenstadion Zürich 26. bis 29. November 2014

Mitgliederaktion

Sporthilfe 2014Mittwoch, 26. November Donnerstag, 27. November

Nummerierte Sitzplätze Kat. 1 zum Preisvon CHF 20.50 statt CHF 41.00.

Bezug an der Kasse Hallenstadion gegen Vorweisen desMitgliederausweises. Maximal 4 Karten pro Mitglied.

Page 15: Sporthilfe zoom Juni 2014

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Engagement

Spass und Bewegung in den «fi t4future»-Sportcamps

Die Sporthilfe fördert leistungsori-

entierte Sporttalente und damit die

Weltmeister und Olympiasieger von

morgen. So viel am Trainieren wie un-

sere Sportcracks sind natürlich die

wenigsten. Wer jedoch ganz auf der

faulen Haut liegt, tut sich selbst kei-

nen Gefallen. Dass ein gewisses Mass

an Bewegung wichtig für eine gesunde

Entwicklung ist, weiss mittlerweile je-

des Kind. Hier kommt «fi t4future» ins

Spiel. Das grösste Schulsportprojekt

der Schweiz begeistert an rund 600

Primarschulen über 130’000 Kinder

kostenlos mit einem spielerischen, wis-

senschaftlich begleiteten Programm

zu den Themen Bewegung, Ernährung

und Brainfi tness. Nun gibt es neu ein-

wöchige «fi t4future»-Sportcamps in

der Ferienzeit. Willkommen sind alle

Kinder im Primarschulalter – auch sol-

che, welche mit Bewegung bisher nicht

viel am Hut hatten. Von Chur über Zü-

rich bis nach Bern oder Basel – in ins-

Auch wer kein Olympiasieger werden möchte: Ein gewis-ses Mass an Bewegung tut allen gut. In den neuen Sport-camps von «fit4future» können Primarschulkinder ver-schiedene Sportarten ausprobieren und auf spielerische Weise den Umgang mit gesunder Ernährung lernen. «Daumen hoch» für dieses Projekt, finden die Sporthilfe und Sportgrössen wie Sascha Heyer und Dominique Gisin.

Text: Madlaina Schaad / Bilder: zVg

gesamt zehn Schweizer Städten fi nden

die Camps statt. Jeder Tag steht dabei

im Zeichen einer anderen Sportart. Auf

dem Programm stehen Tennis, Volley-

ball, Schwimmen, Velo, Badminton,

Hockey, Basketball, Handball und vieles

mehr.

Unterstützung von Sascha Heyer

und Dominique Gisin

Die Sporthilfe fi ndet die Camps eine

gute Sache, und auch Schweizer

Sportstars unterstützen sie. Der ehe-

malige Beachvolley-Profi Sascha Heyer,

Olympiasiegerin Dominique Gisin und

andere «fi t4future»-Botschafter wer-

den die Kinder vor Ort motivieren und

mit ihrer aktiven Teilnahme für High-

lights sorgen.

Mehr Infos und Anmeldung:

www.fi t4future-camps.ch

130’000 Primarschulkinder machen bei «fi t4future» mit. Die

nationale Bewegungsförderungsinitiative der Cleven-Stiftung

setzt sich zum einen an Schulen aktiv für eine gesunde

Entwicklung von Kindern ein, fördert aber über die Sporthilfe

auch hoff nungsvolle Sporttalente. So unterstützt die Cleven-

Stiftung die 14-jährige Tennisspielerin Svenja Ochsner und

den 18-jährigen Biathleten Fabian Zberg mit einer Sporthilfe-

Patenschaft.

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Gemeinsam fördern wir die Schweizer Stars von morgen!

Gold-Partner

Silber-Partner

Supporter

Donatoren

Habegger AG Le Musée Olympique Swiss Football League

Alder + Eisenhut AG, Allco AG, Biella Schweiz AG, Carl Spaeter AG, Direct Mail House AG, Fuchs Design AG, Garbely

Adventure GmbH, IVS Zeit + Sicherheit AG, Jungfraubahnen Management AG, Keller Fahnen AG, LETECH AG, Mam-

mut Sports Group AG, Miele AG, Ochsner Hockey AG, Orgatent AG, rbc Solutions AG, Sanitas Troesch AG Agentur Thun,

Sauser Installationen AG, Spühler Druck AG, Syntax Übersetzungen AG, Ticketcorner AG, V-ZUG AG

Nationaler Sportförderer