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N 1
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65
Ausgabe 4/2006 August/September Euro 5,-
Spot something fi shy?Novaspace?
Hexachrome?
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Nur CMYK + Silber!Ausführlicher Bericht auf Seite 27
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© 2006, Kodak. Kodak ist ein Warenzeichen von Kodak.
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X-media 4 - 2006 3
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TechnologischeSackgassen
Oberflächliche Professorenund fehlinformierte Omas
ÜberheblicheMediaagenturen
Das Geschäftmit den Standards
SalzburgerSchnürlregen und eisige
Sommer-Nächte
Autobahnbaustellen ohneBauaktivitäten
BAROMETER
X-media auf der Rolle
Positive Stimmung in derDruckbranche
Hightech und Käsespätzlein Bregenz
Gautschen alsTouristenattraktion
Weibliches Design(Gibts das eigentlich?)
Griechischer Wein
Obst und Früchte frischvom Baum
Interessante ZeitenWie war der Urlaub? Ausgeruht für das was da auf uns zukommt? – Oderhaben Sie die schönsten Tage des Jahres erst vor sich?Wenn man den Auguren glauben darf kommt ja Erfreuliches auf uns zu: Diedeutsche Wirtschaft, immer ein Barometer für Österreich, scheint sich et-was erfangen zu haben, zumindest sind die meisten Unternehmer unsererBranche wieder zuversichtlicher. Und so wie es scheint, dürfte auch die Auf-tragslage nicht schlecht sein.Auch in Österreich hört man, sei die Stimmung ganz gut. Abgesehen vondem einen oder anderen Druckunternehmen, das gerade versucht alten Ba-last abzuwerfen.
Die nächsten Monate dürften auch interessante Zeiten für die Zulieferer un-serer Branche werden. Auch die Druckmaschinenhersteller bemerken eineneue Aufbruchstimmung, wie sich aus den Quartalsberichten ablesen läßt –sowohl für den Bogen- als auch für den Rollenbereich.Genauso ist man im Digitaldrucksegment optimistisch. Es hat sich bei denDruckern wohl herumgesprochen, daß eine Erweiterung des Angebotes fürKlein und Kleinstauflagen vielleicht nicht gerade zu monströsen Umsatzzu-wächsen führt, aber den Kunden zumindest weiter an das Haus bindet. Unddie Unternehmen, die sich auschließlich dem Digitaldruck verschriebenhaben, scheinen mittlerweile auch ihren festen Markt gefunden zu haben.Faszinierend ist auch immer noch der Boom beim Inkjet-Großformat. Sen-sationell wie viele Maschinenanbieter sich hier derzeit auf dem Markt tum-meln. Neben der handvoll bekannter Namen versuchen immer mehr Exotenihr Geschäft zu machen. Ungesund – meinen einige, die es wissen sollten –zumindest für die Maschinenhersteller, höchst willkommen für den Anwen-der, denn viele Anbieter bedeuten großen Wettbewerb und sinkende Preise.
Technologisch, was steht uns da bevor? Zumindest für das nächste Jahrzeichnet sich nichts Bedeutendes ab. Im CtP-Bereich ist alles erfunden wases zu erfinden gibt, Computer to Print scheint durch die technischen Aufrü-stung in der Offsetmaschine, die immer schnellere Plattenwechsel ermög-licht, obsolet geworden zu sein – jedenfalls im Bogenbereich. Auch bei derEndverarbeitung hat die Elektronik und die Digitalisierung der Abläufelängst Eingang gefunden. Daß alle Abläufe nun logistisch vernetzt werdenund über einen durchgehenden Workflow transparenter und einfacher wer-den, ist ebenfalls bereits bekannt.Also, eine gute Zeit zu investieren, man läuft kaum Gefahr heute etwas anzu-schaffen was morgen bereits veraltet ist.
Der nächste Technologieschub scheint demnach erst in knapp zwei Jahrenwieder zu erwarten zu sein. Dann, wenn zum Anlaß der Drupa Ende Mai,Anfang Juli 2008 die Hersteller ihre grauen Tücher über den Prototypenentfernen…Aber, geschätze Leser, wir werden für Sie auf der technologischen Hut seinund gleich berichten, wenn sich etwas Neues tut.
Viel Spass beim Lesen dieser Ausgabe, es steht wirklich wieder viel Interes-santes und Lesenwertes drinnnen, Ihr
Rudolf Messer
EDITORIAL
4 - 2006 X-media4
INHALT 4-2006
VERANSTALTUNGEN MESSEN6 Photokina 2006: Das Bild von der Aufnahme bis zum Druck
8 Bregenzer Siebdruckertreffen: Hightech und Käsespätzle
8 Austrotec 07 in Graz: Innovations-Messe für Fertigungsprozesse
9 Fachpack: Schwerpunkt Materialien und Verpackungsherstellung
AWARDS10 Die Meisterschule der Graphischen: Urkunden und MAP-Awards
10 Junior Printer Award für Berufsschule St. Nikolaus in Innsbruck
12 Pro Carton Design Award: Drei Frauen als Siegerinnen
13 Auch Securikett bei FINAT-Wettbewerb erfolgreich
TRADITION14 Der Herr Professor, die Oma und die geplatzte Gautsch
15 Gautsch bei Gugler: Mittelalter feierte feuchtfröhliche Urständ
PRODUZENTEN16 High Volume Printing bei Berger in Horn
16 Dibldruck und RDW in Konkurs: Hoffen auf ein Weiterleben
18 Sochor: Internationale Ausrichtung mit lokalen Schwerpunkten
18 Neue Agentur Sochor Print & Win: Ex-Chefin als Konkurrentin
19 Gegendarstellung
20 Mayr Record Scan aus Wolfurt setzt weiter auf Digitaldruck
22 Slowenischer Digital-Dienstleister investiert in High-Volume-Druck
22 Ein Energieversorger stellt Hausdruckerei um
24 Sammlung Leopold: Die (fast) bessere Kopie
SPEZIALITÄTEN26 Gesucht: Vorperforierte und gummierte Papierbögen für Marken
26 SPI Austria: Individuelle PostagePaid Briefmarken
27 Unser Cover: ECP mehr als ein Farbsystem
TECHNOLOGIE MULITIMEDIA28 Copyright & Technik: Vom Winde verweht
29 Ab durch die Hecke: Kooperation HP und Dreamworks Animation
SOFTEWARE PREPRESS & WORKFLOW30 Typografie: Keine Schrift für alle Fälle?
32 Testflüge in der Vorstufe: Alles klar zum Start
36 MIS: In Zukunft mehr gefragt – der Blick aufs Ganze
38 Streit um den wahren Standard: ISO-Verbände gegen GRACoL
40 Schwarze Kunst, aber keine Zauberei
41 Neuer Wellpappe-Standardleitfaden ab September digital im Internet
COMPUTER TO PLATE42 Zehn Jahre Thermo-Technologie
42 Prozesslose Thermoplatte von Fujifilm: Erste Erfahrungen
43 ECRM übernimmt Esko Production Polyester-CtP-Produktlinie
43 Flint Group Printing Plates eröffnet neues Werk
ZULIEFERER44 Pimp my Print: mehr Kapazität mit Zusatzmodulen
46 Leute in X-media
48 KBA Grafitec: Ein Volksfest für Dobruska
50 Neue Freiheit tut MAN Roland gut: Ergebnissprung im ersten Halbjahr
52 Dataform Paper Processing: Spezialist für Dokumentenbearbeitung
53 Neuer PUR-Klebebinder Horizon ganz groß auch bei Kleinauflagen
54 Océ CS7100 LFP-Drucksystem rundet Océ CS7000 Familie ab
55 Berberich: Open House mit Mimaki JV5 und DS
55 Franz Sommer wieder bei Xerox
56 Xerox präsentiert neue DocuColor 5000
VERBRAUCHSMATERIAL PAPIER58 Auch bei Solvent-Inkjet-Druck: Tinte ist nicht gleich Tinte
60 Die vierte Generation: Neue Tinten von Agfa Graphics
61 Rollende 3M-Eigenwerbung für Inkjet-Folien
62 Doppeltes Jubiläum bei Norske Skog in Bruck an der Mur
62 Stora Enso veräußert Board-Werk Pankakoski
64 M-real verkauft unprofitable Papierfabrik an Druckkonzern
65 FSC-Zertifizierung für Papierhändler PaperNet
66 Drei Jahre M-real Printers Club
Verlag, Redaktion und Verwaltung:4893 Zell am Moos, Oberschwand 15,
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digitaler Medientechnologien
Chefredakteur, Verleger: Rudolf K. Messer
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X-media ist Mitglied im
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IMPRESSUM
VERANSTALTUNGEN MESSEN
Imaging is more – photokina is more: Mit
den aktuellsten Techniken, Produkten,
Anwendungen und Dienstleistungen
rund um das Bild setzt die photokina ab dem
26. September 2006 erneut Maßstäbe als
globale Informations- und Kommunika-
tionsplattform der Imaging-Branche. Aus-
serdem präsentiert sich die Leitmesse selbst
in verändertem Gewand: Das modifizierte
Konzept der „neuen photokina” sowie die
Premiere im neu gestalteten Kölner Messe-
gelände sorgen dafür, dass auch langjährige
Kenner die diesjährige Veranstaltung mit
Spannung erwarten.
Schonheutezeichnetsichab,dassdiephoto-
kina ihrem Ruf als weltweites Branchen-
highlight auch in diesem Jahr gerecht wird.
Im boomenden Imaging-Markt zeichnet
sich die Messe durch ihre über Jahrzehnte
aufgebaute einzigartige Imaging-Kompe-
tenz aus und genießt bei Consumern und
Professionals hohes Ansehen. Entspre-
chend groß ist der Zuspruch namhafter Aus-
steller. 2006 werden sich rund 1.600 Anbie-
ter aus 50 Ländern auf der „World of Ima-
ging” präsentieren, davon mehr als 60 Pro-
zent aus dem Ausland. Rund 160.000 Besu-
cher aus 140 Ländern – größtenteils profes-
sionelle Anwender und Händler – werden in
Köln erwartet.
Prominente Neuaussteller
Sämtliche führenden Unternehmen der
globalen Imaging-Branche werden
ebenso vertreten sein wie große Anbie-
ter aus dem CE-, IT- und TK-Bereich. Viele
von ihnen – etwa Epson, HP, Casio, Sam-
sungundPanasonic–präsentierensich2006
mit deutlich größeren Messeauftritten als
noch vor zwei Jahren. Ebenfalls auf einer
stark erweiterten Standfläche vertreten ist
mit Nokia ein Unternehmen, das sein Ange-
bot 2004 erstmals auf der photokina vorge-
stellt hatte. Ihre Premiere bei der diesjähri-
gen Messe feiern hochkarätige Neuausstel-
ler wie Europas größter Photo-Finisher
CeWe Color und der Weltkonzern Apple.
„Wir sind froh und stolz, mit Apple ein Un-
ternehmen in Köln begrüßen zu können, das
in den vergangenen Jahren viel Aufsehen
mit seinen innovativen und lifestyleorien-
tierten Produkten erregt hat”, erklärt Koeln-
messe-Geschäftsführer Oliver P. Kuhrt.
Auf dem Weg des Bildes
Fachbesucher aus aller Welt schätzen die
photokina vor allem wegen ihres ganz-
heitlichen Ansatzes, der keinen Aspekt
rund um das Bild, seine Entstehung, Bear-
beitung und Präsentation ausspart. Folge-
richtig orientiert sich die „neue photokina”
konsequent am Weg des Bildes und macht
ihnzumrotenFaden,derdenBesucherdurch
die verschiedenen Bereiche und Hallen
führt.
Längst gibt es Überschneidungen in den
Zielgruppen der Consumer und der Profes-
sionals: Für immer mehr Endverbraucher
werden semiprofessionelle Produkte inter-
essantunderschwinglich-unddieHersteller
lette zunehmend auf Profis und private An-
wender zu. Die photokina dokumentiert die-
se veränderten Marktbedingungen mit einer
neuen Struktur, indem sie den Imaging
Workflow als Ganzes auf die Kölner Messe-
hallen überträgt. Dieser Workflow spiegelt
sich in den Bereichen Bildaufnahme, Bild-
speicherung, Bildverarbeitung, Bildausga-
be und Bildpräsentation wider. Hinzu kom-
men die für den Workflow unverzichtbaren
Angebotsbereiche Bildzubehör, Equipment
und Verbrauchsmaterialien. „Damit wird
die nicht mehr zeitgemäße Trennung zwi-
schen den Bereichen Consumer und Profes-
sional Imaging aufgegeben”, erläutert Oli-
ver P. Kuhrt. Vom neuen Konzept profitie-
renAusstellerundBesuchergleichermaßen.
Durch die klar strukturierten Themen und
Gebiete fällt Besuchern die Orientierung
leicht, und die Unternehmen können sich in
ihrem Segment aufmerksamkeitsstark posi-
tionieren.
Rahmenprogramm
Bei allen technischen Neuheiten, Pro-
dukten und Dienstleistungen ist die
photokina weit mehr als eine reine Lei-
stungsschau der internationalen Ima-
ging-Branche. Sie ist ebenso eine einzigarti-
geKontaktplattformfürdenfachlichenAus-
tausch zwischen Ausstellern und Besuchern
aus aller Welt. Getreu dem Motto „Imaging
is more” haben die Veranstalter auch in die-
sem Jahr ein anspruchsvolles Rahmenpro-
gramm konzipiert, das den internationalen
Fachhändlern und Imaging-Profis ebenso
wie allen photobegeisterten Privatbesu-
chern einen echten Mehrwert bietet. Dabei
wartet die photokina 2006 mit einigen Neu-
heiten auf.
Kompetenz-Zentrum
Die Halle 1 wird zum Treffpunkt der
Imaging-ProfisausallerWelt.Hierfin-
den die „Visual Gallery” und der Be-
reich „Meet the Professionals” ebenso ihren
Platz wie die Hochschulplattform “Acade-
my meets photokina”. Bereits zum dritten
Mal bildet die Visual Gallery das kulturelle
Highlight der photokina. Zu den bekanntes-
ten Namen der Visual Gallery 2006 gehören
derimvergangenenJahrverstorbeneSamm-
ler Prof. Dr. L. Fritz Gruber, an dessen Le-
benswerk eine Retrospektive erinnert, der
Magnum-Photograph Martin Parr sowie der
Rockstar Bryan Adams, der Portraits des
Schauspielers Mickey Rourke zeigt.
„MeettheProfessionals”führtauch2006die
kreative Szene aus Photographie, Werbung,
Presse,Content-Dienstleistungundelektro-
nischen Medien zu einem Kontaktforum zu-
sammen, auf dem sich Anwenderverbände
und -organisationen sowie Fachverlage mit
Informationsveranstaltungen und Works-
4 - 2006 X-media6
Photokina vom 26. September bis 1. Oktober in Köln
Auf dem Weg des Bildes von derAufnahme bis zum Druck
X-media 4 - 2006
hops zu aktuellen Branchenthemen präsen-
tieren. Innerhalb der Hochschulplattform
„Academy meets photokina” stellen Hoch-
schulen und Akademien aus dem In- und
Ausland aktuelle Projekte, Ausstellungen
und Diplomarbeiten aus dem Fachbereich
PhotographieundImagingvor.Die„Acade-
my” findet in diesem Jahr in enger Koopera-
tionmitderDeutschenGesellschaft fürPho-
tographie (DGPh) statt, die sich mit Fach-
vorträgen auch aktiv in das Programm ein-
bringt.MitderBündelungderunterschiedli-
chen Angebote von und für Imaging Profis
bietet die photokina in diesem Jahr sowohl
den etablierten Photographen als auch dem
Nachwuchs die einzigartige Möglichkeit
zumkreativenAustausch,zumKnüpfenvon
Kontakten sowie zur Anbahnung von Ge-
schäftsbeziehungen.
Fachhandels-Centrum
Service, Information und Convenience
stehen im Vordergrund des Internatio-
nalen Fachhandels-Centrums in der
Passage 2/4. Ein Besuch ist exklusiv der
wichtigsten Zielgruppe der World of Ima-
ging vorbehalten, den internationalen Fach-
händlern. Das Fachhandels-Centrum wird
unterstützt durch den Bundesverband Tech-
nik des Einzelhandels (BVT), der die Inter-
essen aller Fachhandelsgruppen vertritt, die
Produkte des Digital Imaging vertreiben.
Den Schwerpunkt innerhalb des Angebots
bildet die BVT-Business-Lounge. Jeden
Morgen können die Fachhändler sich hier
schon vor Messebeginn intensiv auf einen
effektiven und zeitökonomischen Messebe-
suchvorbereiten.DasServiceangebot reicht
vondetailliertenMesse-Informationen,spe-
zifischen Produktinformationen und indivi-
duellen Problemlösungen bis hin zum Zu-
griff auf spezielle Datenbanken. Eine groß-
zügige Meeting-Area lädt zu intensiven
Fachgesprächen ein, die Besucher können
sich stärken und in einer Ruhe-Lounge vom
Messetrubel erholen. Das Internationale
Fachhandels-Centrum ist täglich von 9.00
Uhr bis 19.00 Uhr geöffnet, also jeweils eine
Stunde vor Messebeginn und nach Messe-
schluss.
Neu: lifestyle media
Die World of Imaging nimmt ihren ganz-
heitlichenAnsatzernstundzeigt inner-
halb einer Sonderpräsentationsfläche
in der Halle 9, wie das Zusammenwachsen
der Informations-, Kommunikations- und
Unterhaltungstechnologie innerhalb der ei-
genen vier Wände aussehen kann. Im Zen-
trum des Ganzen steht aber immer das Bild.
Dabei legt „lifestyle media at photokina”
den Fokus auf den praktischen Nutzen und
das Live-Erlebnis kompletter Systemlösun-
gen und -anwendungen. Gleichzeitig wer-
den vor Ort die Möglichkeiten einer fachge-
rechten und effizienten Umsetzung dieser
Lösungen aufgezeigt. Im Zentrum des Gan-
zen wird dabei immer das Bild stehen.
Nebenweiterenhochkarätigeninternationa-
len Fachkongressen, Publikumsevents wie
den Young Imaging Days, der fotocommu-
nity-Aktionsbühne und der Aktion „Prin-
cess for one day” kommt auch der kulturelle
Genuss nicht zu kurz. Überall auf dem Mes-
segeländepräsentierenprominenteKünstler
und begabte Amateure Bilderausstellungen
mit beeindruckenden Photographien, die –
wie schon in den Vorjahren – unter Beweis
stellen, welche kreativen Möglichkeiten im
Medium Photographie schlummern.
Den attraktiven Rahmen für die photokina
2006 bildet das neue Kölner Messegelände,
das bereits bei mehreren großen Messen auf
ein sehr positives Echo bei Ausstellern und
Besuchern gestoßen ist. Das Areal zählt zu
den europaweit modernsten Messestandor-
ten und schafft durch kurze Wege und eine
übersichtliche Struktur noch bessere Vor-
aussetzungen für einen fruchtbaren Aus-
tausch und neue Kontakte.
DIE FÜHRENDENFACHMAGAZINEIN UNGARN,TSCHECHIENUND SLOWAKEI
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Die Photokina in Köln: Wahrlich eine weltmesse der Fotografie - sowohl wasAustelleranzahl und Besucherandrang betrifft
4 - 2006 X-media8
VERANSTALTUNGEN MESSEN
Nach dem Abgang der A.Pack des Mattighofener Messever-
anstalters Klaus Vogl aus Graz versucht das Messecenter
Graz verstärkt mit eigenen Veranstaltungen zu reüssieren.
Eine davon ist Austrotec als Innovations-Messe für Fertigungs-
prozesse. Nach der erfolgreichen Premiere im vergangenen Jahr
findet die nächste Veranstaltung vom 13. bis 15. Juni 2007 statt.
UndwieMessegeschäftsleiterNillyNailgegenüberX-mediabe-
tont findet die verstärkt international ausgerichtete Austrotec
2007bereitseinJahrvorihrernächstenAuflageeineäußerstposi-
tive Resonanz aus der Branche.
Konkret richtet sichdieAustrotec.07annationaleund internatio-
nale Fachbesucher aus den Bereichen Automobilbau OEM, Au-
tomobil-Zulieferer, Maschinen- und Anlagenbau, Elektrotech-
nik und Elektronik, Kunststoffindustrie, Papier- und Druckindu-
strie,holzverarbeitendeundmetallverarbeitendeIndustriesowie
Betriebsmittel-, Maschinen- und Anlagenlieferanten wie auch
Servicedienstleister.
Die Zeichen für eine erfolgreiche Veranstaltung stehen nach der
BesucherbefragungderAustrotec.05denkbargut:93Prozentder
Fachbesucher sahen im Juni 2005 ihre Erwartungen erfüllt bzw.
übertroffen. 75 Prozent waren im Unternehmen entscheidend
bzw. mitentscheidend bei Investitionen eingebunden.
Kamen zur Austrotec.05 bereits mehr als 11 % der Fachbesucher
ausdenbenachbartenLändernSlowenien,KroatienundUngarn,
sowillmanderenAnteil imkommendenJahrweitersteigern.Nil-
lyNaildazu: „FürdieAustrotecakquirierenwir intensivFachbe-
sucher aus unseren Zielbranchen – damit werden wir eine deutli-
cheSteigerungderFachbesucher inRichtungqualitativeQuanti-
tät erreichen.“ So wird das Messecenter Graz auch stark in den
aufstrebenden osteuropäischen Ländern Slowenien, Kroatien
undUngarndieWerbetrommelfürdieAustrotec2007rührenund
Anreisepackages aus diesen Ländern nach Graz anbieten.
Für die Aussteller bietet die Astrotec laut Nilly Nail „die besten
Vorraussetzungen mit Zukunftsmärkten ins Geschäft zu kom-
men.DieAttraktivitätdesMarkteszeigt sichunterandereminei-
nem Wirtschaftswachstum von 3 bis 5 Prozent in Slowenien und
Kroatien indenletztenJahrensowiestetigsteigenderF&E-Akti-
vitäten und tausender geförderter Forschungsprojekte.”
Auch die Österreichisch-Slowenische Handelskammer wird die
Austrotec bei der Interregionalisierung der Fachbesucher tat-
kräftig unterstützen. „Gemeinsam mit dem Messecenter Graz
werden wir Aktivitäten setzen, um slowenische Entscheidungs-
trägerausdenverschiedenstenBranchenbereichenalsFachbesu-
cher zu aktivieren“, sichert August Jost, Präsident der Österrei-
chisch-Slowenischen Handelskammer zu.
EinesderHauptargumentefürdieAustrotec istdieTatsache,dass
Graz mittlerweile Zentrum der südosteuropäischen Automobil-
und Zulieferindustrie geworden ist. Innerhalb einer Distanz von
400 Kilometern von Graz befinden sich wichtige Unternehmen
der Automobilindustrie und es entstehen laufend neue, darunter
sind so klingende Namen wie VW/Skoda, BMW, PSA, Suzuki,
KIA, Audi, Opel/GM, Revoz-Renault. In unmittelbarer Nähe
zum Messestandort findet man die Ansprechpartner aus Betrie-
ben wie Magna Steyr, AVL List, Pankl Racing.
Austrotec 07 in Graz: Innovations-Messe
für alle Fertigungsprozesse
Vom 12. bis 14. Oktober 2006 findet in
Bregenz das 17. Europäische Sieb-
druckertreffen statt. Ausrichter ist
diesmal die dort ansässige Firma Glatz
Schilder GmbH.
Wie der bei Glatz mit der Organisation be-
auftragte technische Leiter Alexander
Eberle gegenüber X-media mitteilte starte-
te die Veranstaltung vor zwei Jahrzehnten
als eine Art Stammtischrunde von Siebdru-
ckern in Deutschland. Bis vor drei Jahren
fand die Veranstaltung auch immer in
Deutschlandstatt, jeweilseineinschlägiges
Unternehmen übernahm die Organisation.
In den Jahren hat sich jedoch der einstige
Stammtisch zu einer vielbeachteten Gele-
geheit zum Gedankenaustausch mit inter-
nationalem Charakter gemausert. Beson-
ders die Österreicher interessierten sich
sehrmitihrendeutschenKollegengemeisa-
me Probleme und Entwicklungen zu be-
sprechen. Das vorletzte 15. internationale
Siebdruckertreffen fand deshalb in Öster-
reich, organisiert von Siedruck Steiner am
dortigen Firmensitz in Lofer, statt. Vergan-
genes Jahr war das Siebdruckunternehmen
Iffland in Deutschland an der Reihe. Nun
die Firma Glatz in Bregenz.
Das Programm kann sich auch heuer wider
sehen lassen, wobei laut Eberle diesmal am
Freitag Themen wieNeuheiten im Bereich
derDigitalisierungdesSiebdruckes(Flach-
bett-Digitaldruck, Computer to Screen –
CtS), Innovationen und Entwicklungen
rund um aktuelle Bereiche der Arbeitswelt
(Sicherheit, innerstaatliche Angleichun-
gen) imVordergrundstehenwerden.Natür-
lich wird es auch jede Gelegenheit zum ge-
mütlichen Erfahrungsaustausch geben.
Selbst die Bregenzer Käsespätzle werden
amFreitagabendnicht fehlen.AmSamstag
sind Besichtigungen einschlägiger Unter-
nehmen in der schweizerischen Umgebung
eingeplant. So beim Hersteller von Plotter-
systemen und Flachbettdigitaldruckern
Zünd in Altstätten, beim Computer-to-
Screen / to-Plate-Spezialisten Signtronic in
WidnauundbeimHerstellervonSiebgewe-
be, der Firma Sefar in Thal. Außerdem wird
die Veranstaltung von einer Fachausstel-
lung umrahmt, zu der sich bereits einige
nahmhafte Zulieferfirmen angemeldet ha-
ben. So wird etwa die Firma Berberich dort
unter anderem das neue Mimaki JV5 Sol-
vent-Digitaldrucksystem präsentieren.
Untergebracht werden die Teilnehmer in
ausgesuchten Viersternhotels. FürdieTeil-
nahmegebührinklusiveRahmenprogramm
und Verpflegung sowie auch inklusive die
Unterbringung fallen ja nach Hotel Kosten
von 320 bis 395 Euro pro Person an.
Informationen und Anmeldemöglichkeit
gibt es auf der Homepage der Firma Glatz
unter www.glatz.at bzw. bei der Firma
Glatz unter der Telefonnummer 0043/
5574/802 806.
Hightech und Käsespätzle12. bis 14. Okt. Bregenz als Siebdrucker-Treffpunkt
9X-media 4 - 2006
VERANSTALTUNGEN MESSEN
Vom 26. bis 28. Februar findet in Nürn-
berg wieder das Messetrio FachPack,
PrintPack, LogIntern statt. Bei einem
Besuch in Wien berichtete Petra Trommer,
Leiterin Kommunikation der Nürnberg
Messe, über interessante Details zu dieser
seit 1982 stattfindenden Messe.
Während die FachPack und PrintPack an-
fangsreinnationaleBedeutunghatte,gabes
im Jahr 2004 bereits eine 15 %ige Beteili-
gung internationaler Aussteller und eine
10% ige Beteiligung internationaler Besu-
cher. Keineswegs erhebt man den An-
spruch, mit einer der internationalen Leit-
Fachmessen konkurrieren zu wollen. Ganz
klar möchte man aber den deutschsprachi-
gen Raum sowie die angrenzenden neuen
EU-Mitgliedsstaaten, insbesondere Tsche-
chien, Polen und die Slowakei, als Ausstel-
ler und Besucher gewinnen.
AlswichtigesUnterscheidungsmerkmalzu
den großen Leitmessen nannte FachPack
Consultant Gert Erhardt, dass in Nürnberg
tendenziell weniger Maschinenhersteller
ausstellen werden, dafür aber ein wesent-
lich höherer Anteil an Materiallieferanten
vorOrt seinwird.DiesesTatsache lässt sich
damit erklären, dass Materialhersteller
meist in einem geringeren geografischen
Radius aktiv sind und daher mehr Interesse
an Messen von regionaler Bedeutung ha-
ben. Die FachPack, PrintPack und LogIn-
tern wird somit von der Messeleitung auch
konkret nur im deutschsprachigen Raum
und in den angrenzenden Nachbarländern
beworben.
Momentan sind mehr als 1.200 Aussteller
angemeldet, die mehr als 30.000 Besucher
erwarten. Zum Vergleich: bei der letzten
FachPack PrintPack LogIntern 2004 gab es
1.157 Aussteller und 29.260 Besucher.
Die Besucher dürfen mit folgendem Fach-
angebot rechnen: bei der FachPack wird es
Packstoffe und Packmittel, Packhilfsmit-
tel, Verpackungsmaschinen, Kennzeich-
nungs- und Markierungstechnik, Kontroll-
und Prüfgeräte, Palettiertechnik, Verpac-
kungsrecycling sowie Dienstleistungen für
Verpackungs- und Kennzeichnungstech-
nik geben. Die PrintPack wartet mit Ange-
botenausDruckvorstufeundVerpackungs-
design, Verpackungs- und Etikettendruck,
Veredelung,Packmittelproduktion/Druck-
weiterverarbeitung und entsprechenden
Dienstleistungen auf. Bei der LogIntern
findetder interessierteBesucherTransport-
und Fördersysteme, Verladetechniken,
Lager- und Kommissionierungssysteme,
Transport- und Lagerhilfsmittel, Informa-
tions- und Steuerungssysteme, Prozess-
und Systemsicherheit, Anwendungssoft-
ware und Dienstleistungen für innerbe-
triebliche Logistik.
Fachpack vom 26. bis 28. September in Nürnberg
Schwerpunkt Materialien undVerpackungsherstellung
AWARDS
4 - 2006 X-media10
Die Meisterschule, vormals Meister-
klasse für Grafik und Kommunika-
tionsdesign, besteht nun seit beinahe
60 Jahren und war seit ihrem Entstehen gro-
ßen Wandlungen und Entwicklungen unter-
worfen. Galt die Ausbildung ursprünglich
der handwerklichen Perfektionierung, so
liegt der Schwerpunkt heute vor allem auf
Projektarbeit, Teamwork, gemeinsamem,
vernetzten Arbeiten in einer interdisziplinä-
ren Gruppierung von Grafik-Design, Textil-
Design, Fotografie, Multimedia und Me-
dientechnik. Ursprünglich bestand die Mei-
sterklasse aus zehn bis fünfzehn Studieren-
den und war stetig in Gefahr Budgetkürzun-
gen zum Opfer zu fallen, da sie als Schulver-
such geführt wurde. Es gab keine eigenen
Budgetmittel, keine Exkursionen, keinen
Ausstellungskatalog und damit keine Mög-
lichkeit,überprivateInitiativenhinausinder
Öffentlichkeit zu erscheinen.
Inzwischen hat die Ausbildung der Meister-
schule für Kommunikationsdesign eine be-
achtliche Bedeutung über die Landesgren-
zen hinaus erlangt. Dank eines engagierten
und innovativen Teams unter dem Vorstand
Mag. Lothar Ämilian Heinzle, gibt es jähr-
lich eine Ausstellung an einem attraktiven
Ausstellungsort, der Albertina. Durch groß-
zügige Sponsoren aus der Wirtschaft, mit
dem Hauptsponsor, dem Papiergroßhändler
MAP-Austria (vormals IT-Papier), entsteht
ein verlässliches Budget, das die Ausstel-
lung und einen jährlich erscheinenden Aus-
stellungskatalog ermöglicht. Zusätzlich
wurde die Ausstellung „freier Arbeiten“ aus
dem Kompositions-und Malereiunterricht
unter der Leitung von Mag. Wilhelm Drach
zu einem traditionellen Höhepunkt des Aus-
bildungsjahres.
Zahlreiche Initiativen wie das jährliche
Kick-On-Meeting zu Beginn des Schuljah-
res, die bereits seit Jahren stattfindende in-
ternationale „Spurensuche“ sowie aktuelle
Wettbewerbe und Projekte mit Partnern aus
der Wirtschaft bereichern die Ausbildung
und machen das Meisterschuljahr zu einem
praxisnahen und innovativen Ereignis.
Das Team der Unterrichtenden in alphabeti-
scher Reihenfolge: Peter Bauer, Giovanni
Corsaro, Wilhelm Drach, Martin Dunkl,
Christoph Elmecker, Karen Gröbner, Vor-
stand Lothar Ämilian Heinzle, Karl Kriebel,
Tom Rengelshausen, Norbert Schröcken-
fuchs, Karl-Heinz Tiefenbrunner, Martin
Tiefenthaler, Wolfgang Vogg.
Die Arbeiten im heurigen Jahr zeigten er-
wartungsgemäß ein hohes Niveau, wie die
Jury unter Vorsitz von Meisterschul-Vor-
stand Lothar Ämilian Heinzle bemerkte.
Hohes handwerkliches Können, inhaltliche
Differenziertheit, eine Tendenz zu ausgefal-
lenenThemen,großestilistischeVielfalt,so-
lideshandwerklichesKönnenundBasiswis-
sen,sowohlIndividualitätalsauchPraxisnä-
he, teilweiseaufinternationalemNiveau.In-
tellektuelle Konzeptansätze und einen be-
sonderen Trend zur illustrativen Visualisie-
rung kennzeichneten die diesjährigen Di-
plomarbeiten.
Von 24 Kandidaten wurden 8 mit einem Di-
plomausgezeichnet.Darüberhinauswurden
MAP-Kategorie-PreiseundderMAP-Aust-
ria Design Preis vergeben. Die Preisträger:
FürseinenBildband„Schizophrenie–Wahn
Die Meisterschule der GraphischenUrkunden und MAP-Awards für die Besten
Im Zuge der Ausschreibung des Junior
Printer Award in 4. Auflage für das
Schuljahr 2005/2006 wurden die sieben
österreichischen Berufsschulen des gra-
phischenGewerbesvonPaperNeteingela-
den, Druckarbeiten zu produzieren und zu
diesem Wettbewerb einzureichen. Das
Thema war diesmal „Farbiges Papier als
Gestaltungselement“
DerJuniorPrinterAwardwurdevonPaper-
NetalsmittelfristigeAktionzurFörderung
desDruckernachwuchsesveranstaltet.Die
Durchführung erfolgte in Kooperation mit
der Papierfabrik Favini Apeldoorn BV,
MeerssenNL.AlsDruckträgerwurdenPa-
piereausdemholzfreienNaturpapiersorti-
ment Real Color wahlweise in verschiede-
nenFlächengewichtenundFarbenzurVer-
fügung gestellt.
Besonders erfreulich war, dass in diesem
JahrgangerstmalsvonallensiebenBerufs-
schulen Arbeiten eingereicht wurden, die
im Vergleich zu den Vorjahren auch eine
durchschnittlich höhere Qualität aufwie-
sen.
Als Sieger des Junior Printer Award
2005/2006 wurde von der Jury die Landes-
berufsschule St. Nikolaus für graphische
Berufe in Innsbruck ermittelt und erhielt
den Junior Printer Award-Pokal mit Ur-
kunde, einen Papiergutschein auf Waren
aus dem PaperNet Lagersortiment in Höhe
von 1.000,— Euro und eine Fachreise zu
einer ausländischen Papierfabrik mit
Preisverleihung und Rahmenprogramm
für die Abschlussklasse.
Die siegreiche Arbeit besteht aus einem
Hängeplakat mit integriertem Folder mit
Texten zum Thema Papierherstellung. Be-
sonders positiv wurden von der Jury die
Idee, die ambitionierte Gestaltung mit ei-
ner schwierigen3D-Umsetzung,derdamit
verbundene Arbeitseifer und die interes-
sante Farbwahl bewertet.
Auch die anderen teilnehmenden Berufs-
schulen gehen nicht leer aus und erhalten
von PaperNet Gutscheine für Papier aus
dem reichhaltigen Lagersortiment.
Michael Hochenegg, Präsident des Ver-
bandesDruck&Medientechnikzeigtesich
jedenfalls begeistert, dass alle einschlägi-
gen österreichischen Berufsschulen zur
Teilnahme motiviert werden konnten. Pa-
pernet habe mit dieser Initiative „einen
wertvollenBeitragzurFörderungderAus-
bildung in Österreich geleistet!“
Junior Printer Award 2005/2006 fürBerufsschule St. Nikolaus in Innsbruck
AWARDS
und Realität“ erhielt Andreas Kurzmann –
sein Kompendium zeigt erlebbare Bilder-
weltendiesesgeistigen Phänomens,einher-
vorragendes Konzept mit großer Umsicht
und Sensibilität gestaltet – den Preis für das
beste Konzept.
Der Preis für die beste Illustration wurde
Herta Leutgöb für ihr illustriertes Klapp-
Ziehbuch zuerkannt.Mit reizvollen,humor-
vollen Details bestückt, entstand ein raffi-
niert ausgearbeitetes, mit großem zeichneri-
schemTalentillustriertesWerk,einRealpro-
jekt für eine kunsttherapeutische Praxis.
Den Kreativ Preis erhielt Daniela Vogl für
ihr Pop-up Buch-Werk „So a Schaß “ in dem
sieeinverbreitetesPhänomen,dasRaunzen,
zum Thema ausgewählt hat. So schaffte sie
ein witziges, spannendes aber auch kriti-
schesWerkmitausgeprägtemkreativenAn-
satz.
Den über 1000 Euro dotierten MAP-Austria
Design Preis erhielt Susanne Quehenberger
für ihren Animationsfilm „Genesis 1.31 “.
Sie zeigt einen kritischen Umgang mit der
gesellschaftlichen Umwelt. Laut Jury-Mei-
nungeinFilmwerkvonklarerStruktur,über-
raschenden Details, inhaltlich und formal
spannend, von internationaler Qualität, eine
außergewöhnliche und auszeichnungswür-
dige Arbeit.
Der MAP Austria Design Preis für Susanne Quehenberger
Adobe DesignAchievement Awards
Adobehat imRahmeneinerGala in
Toronto die Gewinner der sechs-
ten Adobe Design Achievement
Awards ausgezeichnet. Ziel des Wett-
bewerbs ist die Suche nach den talen-
tiertesten Nachwuchs-Grafikdesig-
nern, Fotografen, Illustratoren, Filme-
machern und Computerkünstlern von
führenden Design- und Filmhoch-
schulen. Über 1.800 Studierende aus
24 Ländern, darunter Österrreich,
Schweiz, Deutschland, Frankreich,
Großbritannien und Irland, hatten ihre
mit Adobe-Produkten erstellten Pro-
jekte in neun Kategorien eingereicht.
Leider ging Österreich bei diesem
Award leer aus, ,besser erging es unse-
ren deutschen Nachbarn, in der Kate-
goriePrintDesignMulti-Pagekonnten
sich mit Stephan Powilat und Mathias
Vogel von der Fachhochschule Mainz
zwei deutsche Studenten durchsetzen.
Zudem kam Anne-Katrin Ahrens von
der Hochschule für Angewandte Wis-
senschaften in Hamburg in dieser Ka-
tegorie in die Finalrunde.
4 - 2006 X-media12
AWARDS
Bereits zum dritten Mal wurde der Pro
Carton Design Award an österreichi-
sche DesignerInnen vergeben. . Dieser
Preis für kreatives Design aus Karton wird
alle zwei Jahre von Pro Carton Austria und
Design Austria vergeben. Teilnahmebe-
rechtigt waren alle DesignerInnen und De-
sign-StudentInnen, die eine noch nicht pro-
duzierte Idee aus Karton im Kopf bzw. in der
Schublade hatten. Einige der Exponate
waren übrigens auf der A.Pack in Graz zu
bewundern – auchamStandvonX-media.
Sieger aus der Kategorie Verpackungen
wurden Andrea Tandler und Ursula Rössler
mit „shox– theshoebox“.Diebeidenkreati-
ven Damen sind aufmerksamen X-media
Lesernnichtunbekannt,bereits imJahr2004
widmeten wir ihnen einen Artikel anlässlich
ihresSiegsderKategorieDesignbeimWett-
bewerbvonJugendInnovativ.Mitshox–the
shoebox verleihen die beiden einem bisher
ziemlich missachteten Artikel der Falt-
schachtelindustrie, nämlich dem Schuhkar-
ton, neuen Glanz. „Mit Shox kann man nicht
nur Schuhe optimal präsentieren, dieser
neue Karton ist ein repräsentativer Werbe-
träger,mankanndieBoxentwederalsHand-
oder Tragetasche verwenden und ein benut-
zerfreundliches Stecksystem lässt die Shox
zu Hause auch noch zu einem individuellen
Schrankwerden,“erklärtunseinederbeiden
Preisträgerinnen, Ursula Rössler, die Multi-
funktionalität ihrer Kreation. „Die Diplom-
arbeit shox hat uns ein Grundwissen im Be-
reich der Verpackung vermittelt. Dieses
Grundwissenkannich jetzt inmeinemBeruf
in der Faltschachtelindustrie sehr gut nut-
zen. Allerdings habe ich bei dem Projekt
auch gelernt, wie lange es dauern kann, eine
neue Idee zur Marktreife zu bringen. Wann
bzw. wer shox in Zukunft produzieren wird,
ist derzeit noch unklar. Wir hoffen, bald ei-
nen Wirtschaftspartner zu finden, der das
Projekt mit uns realisiert.“
Während Ursula Rössler sich schon in der
Praxis bei Mayr Melnhof bewährt, hat An-
drea Tandler eine Fachhochschul-Ausbil-
dung im Kommunikations-Design abge-
schlossen und beginnt demnächst ein Trai-
neeship bei einer renommierten Wiener
Werbeagentur.
In der Kategorie „Andere Anwendungen“
siegte Johanna Nielson mit ihrem „Wa-
ckel-Tisch-Stopper“, eine Idee, die so ein-
fach ist, dass man sich fragt, warum es das
nicht schon längst auf dem Markt gibt. Die
StudentinanderGraphischenerklärt,wiesie
auf die Idee kam: „Mein Freund ärgert sich
immer,wenner ineinemGasthausoderCafé
aneinemTischsitzt,derwackelt.Bierdeckel
haben oft nicht die richtige Passform. So
habe ich den Wackeltisch-Stopper entwi-
ckelt, die dünnen, aneinanderhängenden
Plättchen können genau angepasst werden
und stellen ein ideales Werbegeschenk –
nicht nur für Brauereien – dar.
Einen Publikumspreis konnte Philipp Prau-
se mit seinem „on board spoon“, einem Eis-
becher mit integriertem Löffel, einheimsen.
Weitere Auszeichnungen erhielten Philipp
Prause mit der Twistbox 2, einem schraub-
baren Karton, Stefan Beyer mit einem Kaf-
fee-Tabs-Spender, Fabian Schlager mit ei-
ner Sushiverpackung mit integriertem
Tisch, JuliaLitschauermiteinerFaltschach-
tel für Gesellschaftskleidung und Bernhard
Barkow und Philipp Prause mit einem
Schreibtisch aus Karton „boardtable“.
Die Siegerideen sollen von Mitgliedsunter-
nehmen von Pro Carton Austria zur Markt-
reife entwickelt werden. Außerdem werden
sie bei zwei internationalen Wettbewerben
eingereicht, nämlich beim „Josef-Binder-
Award“ – dem einzigen internationalen ös-
terreichischen Designpreis - und beim „In-
ternationalProCartonDesignAward“–dem
Wettbewerb für die Pro Carton Design
Award-Gewinner aus ganz Europa, mit
Preisverleihung im Herbst in Göteborg im
Rahmen der „Scanpack“. Wie uns gut infor-
mierte Kreise mitteilen, ist die Chance groß,
dass beim Internationalen Pro Carton De-
sign Award wieder ÖsterreicherInnen ganz
vorn mit dabei sind.
Was bringt der Preis?
WasbringtnunsoeinPreis, fragtenwir
uns und sprachen mit der Preisträge-
rin des ersten Awards, Susanne Lip-
pitsch,die imJahr2000mitdemPapierteller
„Skywalker“ die Jury überzeugte.
„Das wichtigste an diesem Preis war die Po-
pularität, die ich einerseits durch Erwäh-
nung in den Medien, andererseits durch
Mundpropaganda gewonnen habe. Mein
Design wurde auch erfolgreich beim Inter-
nationalen Design Award und beim Embal-
lissimo eingereicht, was mir weitere Be-
kanntheit bescherte,“ erzählt uns Frau Lipp-
tisch. Leider wurde der Skywalker bis jetzt
erst ein einziges Mal im Jahr 2005 bei der
Origami-Ausstellung in Salzburg verwen-
det, sonst hat sich noch kein Unternehmen
gefunden, das ihre Idee industriell nutzen
will.
„Meist scheitert es am Geld, große Firmen
sind halt meist unter dem Druck, möglichst
billig produzieren zu müssen und scheuen
sich davor, die Kosten für die Umsetzung
neuer Designs zu tragen. Oft sind es kleine
bis mittlere Firmen, die sich mit interessan-
tenDesignsvomMitbewerbabzuhebenver-
suchen. In typisch design-orientierten Län-
dern wie England oder Italien sind die Chan-
cen besser,“ meint Susanne Lippitsch. Aber
Pro Carton Design AwardDrei Frauen als SiegerinnenAber: Vermarktung genialer Ideen kann dauern
Shox, die Schuhbox, oben und dieWackeltischstopper (unten)
13X-media 4 - 2006
AWARDS
sie arbeitet daran, auch in Österreich mehr
Design-Bewusstsein zu erzeugen. Derzeit
unterrichtet sieanderFachhochschuleJoan-
neum in Graz in den Fächern Informations-
design und Industriedesign.
Wer sind nun die beiden Veranstalter Pro
Carton und Design Austria?
Pro Carton ist die Vereinigung der europäi-
schen Karton- und Faltschachtelhersteller.
Sie wurde gegründet, um Vorteile der Kar-
tonverpackung in der Öffentlichkeit aktiv,
sachlich und objektiv zu kommunizieren.
Pro Carton wurde 1988 gegründet und ist
derzeit in dreizehn europäischen Ländern
vertreten. Pro Carton vernetzt Designer,
Hersteller, Verarbeiter und Anwender von
Faltschachtel-Kartons. „Die Mitglieder von
Pro Carton repräsentieren ungefähr 20%
des Weltmarkts an Kartonverpackung“, ließ
uns Franz Rappold, Vorsitzender von Pro
Carton Austria und Vorstandsmitglied von
MayrMelnhofKartonAGwissen, „dieMit-
gliedsbetriebe haben zusammen ca. 9.000
Mitarbeiterundmachenandie11Milliarden
Euro Jahresumsatz“.
Design Austria ist der österreichische Be-
rufsverbandderGrafik-Designer, Illustrato-
renundProdukt-Designer, derzeit zähltman
1.300 Mitglieder. Im Jänner 2006 wurde ge-
meinsam mit der Österreichischen Design-
stiftung das Designforum MQ als Anlauf-
stelle und Kompetenzzentrum an einem der
renommiertestenOrteÖsterreichs,demMu-
seumsQuartier Wien, ins Leben gerufen.
Vorsitzender ist Severin Filek.
Über die Erfolge des Etikettenherstellers Marzek bei nationa-
lenundinternationalenQualitätswettbewerbenhabenwir im
letzten Heft bereits berichtet. Aber auch ein anderer österrei-
chischer Etikettenhersteller, Securikett, kann von einem beachtli-
chen Erfolg berichten.
Die FINAT, die internationale Vereinigung der Selbstklebeetiket-
ten-Hersteller und -Zulieferer schreibt jedes Jahr den FINAT Eti-
kettenwettbewerb aus, welcher in diesem Jahr in Warschau statt-
fand.BeidiesemFINATWettbewerbwerdendurcheinehochkarä-
tige Spezialisten-Jury hervorragende und innovative Einreichun-
gen – Nominate – vorab qualifiziert und im Zuge des Wettbewer-
bes die Sieger in den verschiedensten Kategorien gewählt. Wäh-
renddesAuswahlverfahrenssindderJury–wiebeieinerBlindver-
kostung–dieHerstellerdereingereichtenEtikettennichtbekannt.
Aus ingesamt über 200 Einreichungen aus aller Welt durften sich
sechs Wettbewerbsteilnehmer über einen Sieg freuen.Securikett
ging in der Kategorie Sicherheitsetiketten als Sieger hervor! Den
Preisfürden1.PlatzkonntendieGeschäftsführer,FrauDr.Mariet-
ta Ulrich-Horn und Werner Horn, am 9.Juni 2006 bei der Preisver-
leihung in Warschau persönlich entgegennehmen. Dr. Mariette
Ulrich-Horn: „Wir freuen uns sehr über diese Auszeichnung, die
die Leistungsfähigkeit von Securikett bei Sicherheitsetiketten un-
terstreicht. Dieser Preis ist auch eine Bestätigung für unsere inten-
sivenForschungsarbeiten,welche inunseremBetriebeinewichti-
ge Stellung einnehmen.”
Securikett arbeitet engmitUlrichEtikettenundUlikett zusammen
dieüberKapazitätenfürgroßeAuflagenhöheninverschiedenenen
Druckverfahren verfügen – wie z.B. Buchdruck, Flexodruck und
Siebdruck. Die eigene Produktion von Securikett wurde im Mai
2003 am Standort Wiener Neudorf in Betrieb genommen. Hier
geht es um die rationelle integrierte Prägung von Hologrammen,
von Holgrammstickern und den Druck von Nummerncodes.
Die beiden Preisträgerinnen: Andrea Tandler und Ursula Rössler
Auch Securikett bei FINAT-Wettbewerb erfolgreich
4 - 2006 X-media14
TRADITION
Da hat wohl der Bua die Oma a bissl
angeschmettert. Denn ganz so wie
der Professor die Angelegenheit
mitderGautsch für dievierjährigeKlas-
se beschreibt wars nicht.
Schon seit jeher sind auf der Graphi-
schen die Klassen für das Zustandekom-
men und die Herstellung der Gautsch-
briefe selbst verantwortlich. Und dabei
scheintdenHerrendieserKlassevorlau-
ter Vorfreude auf das Schulende die Zeit
etwas zu schnell verronnen zu sein. Je-
denfalls gab es eine Woche vor der ge-
planten Gautschfeier noch immer keine
Gautschbriefe und auch kein Material
dafür, weder Papier noch Farben. Und
ohne Gautschbrief keine Gautsch. Denn
auch die persönliche Herstellung der
nach allen Regeln der Zunft kunstvoll
gesetzten und gedruckten Urkunden ist
Teil des Rituals. Und deshalb gab man
den Schülern nochmals die Chance, bei
der im Herbst für das College geplanten
Gautsch mitmachen zu können. Sofern
es bis dahin die Gautschbriefe gibt!
Und die hundert Euro? – Materialkos-
ten, fürdiegesamteKlasse.WerderOmi
einen ganzen Hunderter dafür abge-
luchst hat ist ein Schlaucherl.
Also, Herr Hübl. War a nette Gschicht,
aber leider falsch. Uns hat das Checken
der Angelegenheit genau einen Anruf
bei der Graphischen gekostet – trotz
UmbauundFerienzeit.Menschlich(und
professionell) betrachtet hätt´ sich das
auchfürdenHerrnProfessorgehört...
Übrigens, auch Sie haben wir mehrfach
versucht anzurufen. Sie waren nicht zu
erreichen und Sie haben nicht zurückge-
rufen! RKM
Der Herr Professor, die Omaund die geplatzte Gautsch
15X-media 4 - 2006
TRADITION
Gott grüß die Kunst!“ Diesen Zunft-
spruchriefensichschondieSetzerund
Drucker im Mittelalter zu und mit die-
sen Worten begann folgerichtig auch das
Gugler Gautschfest am 23. Juni. Ein Spek-
takel, das sich im wahrsten Sinne des Wor-
tes gewaschen hatte und für jede Menge
„Gaudi“ sorgte. Heuer wurde das Gugler
Gautschfest erstmals öffentlich gefeiert.
Mitten in der urigen Fußgängerzone der
StadtMelkhattensonichtnurdiegeladenen
Gäste ihrenSpaß:Auchhundertebegeister-
te Touristen harrten trotz der hohen Tempe-
raturen stundenlang aus, um die Zeremonie
zu verfolgen.
Ein „Drucker“ nennt sich auch heute noch
so, doch was früher der „Schriftsetzer“ war,
das sind heute die Grafiker, Medien- und
Druckvorstufentechniker.Sostandenheuer
5 junge Mitarbeiter des Pielacher Medien-
hauses im Mittelpunkt des Gautschfestes:
Stefany Alfery, Sandra Kaiblinger, Micha-
el Krajcovic, Florian Gröschl und Lucas
Zehndorfer. Sie wurden an diesem Nach-
mittaghochoffiziell indenerlauchtenKreis
der „Jünger der Schwarzen Kunst“ aufge-
nommen. Allerdings nicht, ohne vorher in
einem Wassertrog ausgiebig von den Sün-
den ihrer Lehrzeit reingewaschen worden
zu sein. Schon beim Aufmarsch des
Gautschzuges in mittelalterlichen Gewän-
dernundmitTrommelwirbelbemerkteman
ein leichtes Unbehagen in den Gesichtern
der „Kornuten“. Das konnte den Gautsch-
meisterfreilichnichtdavonabbringenseine
Packer auszuschicken, um einen nach dem
anderen im Fass zu versenken.
Wie jedes Jahr war man besonders ge-
spannt, wen unter den anwesenden Gästen
das Los der Ehrengautsch – also ein uner-
wartetes und zumeist auch unfreiwilliges
Bad in der Öffentlichkeit – treffen wird.
Mag. Walter Fahrnberger (Chefredakteur
der Melker Zeitung) und Alexander Hauer
(Donauarena Melk)ließen die deftige Be-
handlung ebenso mit Würde über sich erge-
hen wie 3 Gugler-Mitarbeiter aus anderen
Abteilungen: Manfred Zehetner, Ivan Ga-
brovec und Mario Sigl.
SeinenUrsprunghatderzünftigeBrauchim
14.Jahrhundertundseitdemhatsichandem
strengen Procedere nichts geändert - ganz
im Gegensatz zur Ausbildung der jungen
Menschen,dieheuteaufdie sorgfältigeAn-
wendung modernster Technologien ge-
schult werden. „HighTech statt BleiTech“
lautetdieDevise.WobeiderMelkerBetrieb
zusätzlich den Ruf genießt, auch punkto
Ökologie und Nachhaltigkeit immer einen
Schritt voraus zu sein. Und offensichtlich
auchdann,wennesdarumgeht,Festezufei-
ern. Denn mit Alexander Hauer, dem Inten-
danten der Melker Sommerspiele, konnte
ein echter Profi für die Inszenierung des
Gautschfestes gewonnen werden. Ein stil-
echter und schlagfertiger Leierspieler trug
ebenso wie die herzhafte Verköstigung zu
einem gelungenen Nachmittag bei.
Gugler CrossMediawurdevor15Jahren in
Melk/Donau gegründet. Seither hat sich
Gugler von einem reinen Satz- und Drucke-
reibetrieb zu einem cross-medial agieren-
den Dienstleistungsunternehmen für die
Konzeption, Gestaltung, Produktion und
Distribution von Kommunikations- und
Werbemitteln entwickelt. Der Schwer-
punkt liegt auf Print- und Multimedia-Pro-
dukten sowie auf internetbasierten Lösun-
gen. Neben der Erweiterung des Kompe-
tenzbereichs zu einem integrierten Ange-
botvon Marketing-BeratungüberdieKrea-
tion bis hin zur Finalproduktion hat sich
Gugler Cross Media einen Namen als Pio-
nierbetrieb für technisch innovative und
nachhaltig umweltverträgliche Produk-
tionsweise gemacht. Derzeit beschäftigt
Gugler an zwei Standorten in Melk und
Wien 67 Mitarbeiter.
Gautsch bei Gugler in Melk: Mittelalterfeierte feuchtfröhliche Urständ
Alle hatten ihren Spass in der MelkerFußgängerzone (Bild oben). Nur diefünf Gäutschlinge harren wohl etwas
verzagt der Dinge, die da auf sieeinbrechen werden.
newspapertechnology
Das Fachmagazin für Zeitungs- undZeitschriftentechnik für Deutschland,
Österreich und die SchweizSchaun Sie sich das an! www.newspaper-technology.deNEU!
4 - 2006 X-media16
PRODUZENTEN ROLLENDRUCK
Berger gehört seit Jahrzehnten, nicht
zuletzt wegen seiner Rolle als Vorrei-
ter modernster Druck- und Produk-
tionsverfahren, zu den Erfolgreichen der
Branche. Einen besonders hohen Stellen-
wert hat bei Berger die Zeitschriftenpro-
duktion.Zwei16-Seitenundeine24-Seiten
Rotation drucken u.a. das auflagenstärkste
Magazin Österreichs, Auto Touring, das
Clubmagazin des ÖAMTC. Nach dem
KaufvonzweiRoland700Bogendruckma-
schinen, eine davon ist ausgerüstet mit dem
Bogeninspektionssystem InlineInspector,
wird nun in eine 48-Seiten Lithoman Illu-
strationsrollenoffsetmaschine investiert.
Die neue Highvolume Maschine soll bei
Berger auch für Kleinauflagen eingesetzt
werden. Bei der Konfiguration der Maschi-
ne wurde besonderes Augenmerk auf Rüst-
zeit- und Makulaturminimierung gelegt.
Die Druckerei Berger ist ein Privatunter-
nehmen, das vor über 135 Jahren gegründet
wurde, sich seither in ununterbrochener
Folge im Familienbesitz befindet und heute
von der vierten und fünften Generation ge-
führtwird.Mitmehrals200derzeitbeiBer-
ger hergestellter Periodika ist Berger in
Horn österreichweit einer der größten
Druckhersteller von Zeitschriften. Ge-
druckt werden ebenso hochwertige Bücher
für Kunst und Wissenschaft, Bildbände,
BroschürenundKataloge im4-und5-Farb-
Bogenoffset samt Inline-Lackierung oder
„Printing on Demand” im Digitaldruck.
Der Bestseller imHigh-Volume-Printing
Mit der Lithoman schreibt MAN Ro-
land bereits seit mehr als vier Jahr-
zehnten Erfolgsgeschichte. Konti-
nuierlich optimiert – den veränderten An-
forderungen der Kunden und Märkte
entsprechend – hat sie es heute zum welt-
weiten Markt- und Technologieführer ihrer
Klasse gebracht und ist damit das Flagg-
schiff von MAN Roland im High-Volu-
me-Rollenoffset. In diesem Marktsegment
überzeugt die Lithoman-Baureihe, indem
sie für sämtliche Produktionsanforderun-
gen und Ansprüche maßgeschneiderte Lö-
sungenbietet:Drucksystemewahlweise im
stehenden Format mit 32, 48, 64 oder 72
Seiten oder im liegenden Format mit 32
oder 48 Seiten. Durch ihr flexibles Konzept
und hohes Leistungspotenzial erschließt
dieLithomanheuteAuftragspotenziale,die
bisher dem Tiefdruck vorbehalten waren.
MitBahnbreitenvonbiszu1980mmundei-
nerHöchstgeschwindigkeitvon55.000Zy-
linderumdrehungen pro Stunde im liegen-
denbzw.42.500imstehendenFormatistdie
Lithoman laut MAN Roland das weltweit
erfolgreichsteKonzeptindiesemSegment.
Mehr über Berger in Horn und die Litho-
man-Rotations-Drucksysteme lesen Sie in
der nächsten Ausgabe unseres Schwester-
Magazins, Newspaper-Technology, zu be-
stellen auf der Homepage www.newspa-
per-technoloy.de
Dibldruck & RDW in KonkursHoffen auf ein Weiterleben
Mit einigen Kalamitäten zu kämpfen hat derzeit ein anderer österreichischer Rol-
lendrucker, dieDibldruck & RDW GmbH&CoKG. mit Sitz im Niederöster-
reichischen Weikersdorf bei Wr. Neustadt. Am 10. Juli hat man Konkurs ange-
meldet. Wie uns dazu Geschäftsführer Thomas Köpfelsberger auf Anfrage mitteilt ist
er trotzdem für die Zukunft hoffnungsfroh. Jedenfalls habe er vom Masseverwalter
Mag. Erich Allinger den Auftrag, das Unternehmen einmal weiterzuführen. „Wir pro-
duzieren ganz normal. Alle Maschinen laufen”, betont er gegenüber X-media. Auch
diegroßvolumigeRotoman-Rotation.Erhofft jedenfalls auch inZukunftweiterarbei-
tenzukönnen.AngestrebtwerdeeinZwangsausgleichunddieFortführungdesUnter-
nehmens.Am19.SeptemberfindetdazuinWr.Neustadteine Gläubigerversammlung
bzw. Prüfungstagsatzung statt wo über die weitere Zukunft des Unternehmens ent-
schieden wird. Mehr über die Zukunft des seit 1963 bestehenden renommierten Dru-
ckunternehmens lesen Sie dann im nächsten Heft.
Berger Druck in Horn ist einer der Rollen-Pioniere in Österreich. Begonnen hat er mit einergebrauchten Harris-Rotation, später kamen weitere aus gleicher Provenienz dazu. Nun geht
der Horner Drucker aber fremd. Die Druckerei Berger investiert in eine 48 Seiten-LITHOMANvon MAN Roland, die größte Investition in der Geschichte des Unternehmens.
Druckerei Berger investiert in 48 Seiten -Lithoman
High Volume Printing in Horn
Prost! (v.l.n.r.) Roland Henn (MAN Roland Österreich), Peter Berger jun., KRPeter Berger, Bernhard Bitzl (MAN Roland Augsburg), Ferdinand Berger jun.,
Axel Matheis (MAN Roland Augsburg)
4 - 2006 X-media18
PRODUZENTEN / REPORTAGE
Die Frage nach der Zukunft für Sochor
inZell amSeehabendieVerantwortli-
chen der Arquana schnell beantwor-
tet. Neben dem überzeugenden Bekenntnis
zum Standort Zell am See wurde nach dem
HinauswurfdesaltenManagementsimJuni
mit Mag. Gerhard Novak kurzfristig ein
neuer Geschäftsführer bestellt. Novak, jah-
relang Geschäftsführer bei Ueberreuter, ist
alsgeradlinigerundzielbewussterManager
bekannt, der einen Betrieb nicht nur tech-
nisch und betriebswirtschaftlich führen,
sondern auch ideenreich Strategie ent-
wickeln kann. Was Strategien betrifft ist
sein Aktionskreis inZellamSeejedochein-
geschränkt. „Die Arquana führt das Unter-
nehmen absolut zentralistisch. Alle strate-
gischen Entscheidungen werden aus-
schließlich in der Konzernzentrale ge-
troffen!“ stellt Novak im Gespräch mit
X-media fest.
Die Konzernleitung plant jedenfalls Gro-
ßes. Vorstandsvorsitzender Dr. Friedrich-
Carl Wachs zu X-media: „Nach nicht ein-
mal 9 Monten nach Konzerngründung ha-
ben wir mit 7 Konzernunternehmen als
Gruppe bereits ein Umsatzvolumen von
190. Millionen Euro erreicht und beschäf-
tigen mehr als 950 Mitarbeiter. Die ur-
sprüngliche Zielsetzung für 2006, die Erlö-
se auf 220 Millionen Euro zu steigern, wer-
den deutlich übertroffen werden!“ Für ihn
ist das Ziel von 500 Millionen Euro im Jahr
2008 durchaus realistisch.
SeineZuversicht schöpftderVorstandsvor-
sitzende aus der Entwicklung des gesamten
Druckmarkts,dersich,someinter, momen-
tan in einer Phase des Wandels befindet.
„Von einem zur Jahrtausendwende pro-
gnostizierten Niedergang des Printmarktes
ist nichts zu spüren, im Gegenteil weist der
Rollenoffsetbereich insbesondere durch
dieZunahmedergedrucktenWerbungjähr-
lich Wachstumsraten von etwa 5 Prozent
auf.”Dennochhättenvieledermeistmittel-
ständischen Druckereien aufgrund fehlen-
den kaufmännischen und vertrieblichen
Knowhows und angesichts hoher Investi-
tionsanforderungen Probleme, in dem noch
sehr stark fragmentierten Marktumfeld zu
bestehen.
Diese zentralistische Führungsstruktur
birgtnatürlichdieGefahr, dassauf regiona-
le Gegebenheiten nur sehr schwer Rück-
sicht genommen werden kann. Sochor in
Zell amSeehat fürden regionalenMarkt im
LandSalzburgunddemangrenzendenTirol
doch einiges mehr mehr zu bieten. Neben
denRollenmaschinenlaufenimHauseauch
zwei leistungsfähige MAN 700 Bogenoff-
setmaschinen, die nur schwerlich mit dem
Umschlagdruck für die Rollenprodukte
ausgelastet werden können. Sochor zählte
in Österreich auch zu den Vorreitern im Di-
gitaldruck und war das erste Unternehmen
hierzulande, das vollfärbige Indigo-Digi-
taldrucksystemeeinsetzte.Geschäftsführer
Novak: „Wir zählen zu den wenigen Dru-
ckereien, die drei wichtige Drucktechniken
anbieten können. Unser Ziel ist es, als Rol-
lendrucker eingebettet in den Konzern in
Europa ganz vorne mitzuspielen. Aber wir
haben im regionalen Raum natürlich auch
die Chance, mangels ernstlicher Konkur-
renz auch in den anderen beiden Druckver-
fahren marktbestimmend zu bleiben!“
Und die Wahrnehmung regionaler Mög-
lichkeiten eines Druckunternehmens in ei-
nem internationalen Konzern ist sicher die
Aufgabe des jeweiligen Druckereileiters.
Aber auch das Verhältnis zu verschiedenen
Lieferanten muss neu geordnet werden.
„Zum Teil wurde zu weit überhöhten
Marktpreisen eingekauft. Diese Preise ak-
zeptiert natürlich die Arquana Gruppe
nicht. Welche verkaufsunterstützenden
MaßnahmenmitdiesenüberhöhtenPreisen
finanziert wurden und wohin Gelder flos-
sen, können wir nicht sagen. Tatsache ist,
dass wir umgehend unser Verhältnis zu
KundenundLieferantenneuordnen,“weist
Mag. Novak in die Zukunft.
Die Sochor-Saga, Teil III - was bringt die Zukunft?
Internationale Ausrichtungmit lokalen Schwerpunkten
Neue Agentur Sochor Print & WinEx-Chefin als Konkurrentin
MitarbeiterderDruckereiSochorsindirritiert, jazumTeilstinksauer,auf ihreehe-
maligen Bosse, Dr. Sylvia Sochor und Walter Hammer. Sie haben mittlerweile
eineDruck-Vermittlungsagenturnamens SochorPrint&Wingegründet.Eines
der Unternehmen für die Sylvia Sochor tätig sein soll ist Goldmann in Tulln. „Mit der
neuen Firma akquirieren und vermitteln sie an unseren Wettbewerb direkt bei unseren
Kunden und versuchen, uns Aufträge wegzunehmen“ tobt ein Drucker.
Geschäftsführer Mag. Gerhard Novak sieht das neue Konkurrenzverhältnis etwas ge-
lassener:„NatürlichwirddereineoderandereKundedenVerlockungenderneuenVer-
mittlungsagentur der beiden unterliegen und zu einer anderen Druckerei wechseln.
Aber wir werden durch unsere überzeugende Qualität und Logistik hervorragend ge-
genhalten können und damit auch neue Kunden hinzugewinnen.“
Wie Novak hofft werde vor allen Dingen der Außendienst wieder mit Elan an die
Verkaufsaufgaben herangehen, denn sie hätten nun nicht mehr zu befürchten, dass ein
aufgebauter Kunde als Key Account an die Geschäftsleitung weitergegeben werden
müsste.GeschäftsführerNovak:„ÜberdieArtderKundenbetreuungkamenunsschon
eigenartigeDingezuOhren.SomusstenachderTrennungvonSochorundHammerein
Porsche Cayenne aus dem Ausland zurückgeholt werden. Der Wagen gehörte dem
Unternehmen und wurde von einem Kunden gefahren!“
Als die Druckerei Sochor in Zell am See im Herbst 2005 von der Arquana Print & Media AGübernommen wurde, machte sich in der Belegschaft eine gewisse Erleichterung über die
Zukunft breit. Nach den jüngsten Vorkommnissen um den Hinausschmiss des altenFührungsduos ist es nun Sache des kurzfristig engagierten Geschäftsführers Mag. Gerhard
Novak, die zukünftige Ausrichtung vorzunehmen. Von Gerhard Bartsch.
19X-media 4 - 2006
PRODUZENTEN / REPORTAGEIm Namen und im Auftrag meiner Mandantin FrauDr. Sylvia Sochor begehre ich von Ihnen gemäß §§ 12
und 13 MedienG die frist- und formgerechteVeröffentlichung nachstehender
Gegendarstellung
Sie schreiben in IhrerAusgabe2-2006aufdenSeiten16-18un-
ter der Überschrift „Zell am See: Dallas und Denver-Clan
gleichzeitig–VeräußerungvonSochorwirdzumWirtschafts-
krimi“ zunächst auf Seite 16 folgendes:
„Die von den ehemaligen Firmeneigentümern als Basis der Wert-
berechnung vorgelegten Daten sollen nicht den tatsächlichen Wer-
ten entsprochen haben – von „Bilanzfälschungen“, „Betrug“ und
„Veruntreuung von Geldern“ war da zu lesen.“
Weiter schreiben Sie auf Seite 18:
„Jens Sochor kehrte in das elterliche Unternehmen zurück und war
nun mit der mittlerweile geschiedenen Ex-Ehefrau Sylvia Sochor
imZellerBetriebwiedervereint.Abernurbis1992,alssiederSeni-
orchef Ottmar Sochor wegen Unregelmäßigkeiten beim angebli-
chen Einkauf von Kundenincentivs entließ.“
Diese Tatsachenmitteilungen sind unrichtig!
Frau Dr. Sylvia Sochor hat keine Aktivitäten entfaltet, durch wel-
che die Käufer der Geschäftsanteile zur Bezahlung eines überhöh-
ten Kaufpreises veranlasst worden wären. Frau Dr. Sylvia Sochor
war in keiner Weise an der Veruntreuung von Geldern beteiligt.
Des Weiteren ist Frau Dr. Sylvia Sochor vom ehemaligen Senior-
chef OttmarSochornichtwegenUnregelmäßigkeitenbeimangeb-
lichen Einkauf von Kundenincentivs entlassen worden, sondern
wurdealsEx-EhefrauvonJensSochor OpfereinerfamiliärenAus-
einandersetzungzwischenVaterundSohn,welche inderFolgege-
richtlich ausgetragen wurde.
Mit freundlichen Grüßen
Dr. Brigitte Bierbaumer-Vergeiner
Gegendarstellungen sind so eine Sache, jedermann hat dasgute Recht seine eigene Sicht der Dinge darzulegen. Wir ha-ben bereits im Rahmen unserer Recherchen natürlich auch
bei Frau Dr. Sochor nach ihrer Sicht der Dinge gefragt, es wurdeunsjedochmitgeteilt,aufgrundlaufenderGerichtsverfahrenwollesie keine Stellung nehmen.Zu den Ausführungen erlauben wir uns aber doch anzumerken:InunsererReportagebeziehenwirunsaufdiedamalsinZellamSeeumgehenden Gerüchte und auf einen Bericht einer lokalen Zeit-schrift und führen gleichzeit ausdrücklich an, dass „selbstver-ständlich für alle beteiligten Personen die Unschuldsvermutunggilt”. Natürlich auch für Dr. Sylvia Sochor.Von der Geschäftsleitung der Arquana erhielten wir zum ZeitpunktunsererRecherchen,MitteApril,dieAuskunft,manwollenochkei-ne Stellungnahme zu den Vorwürfen abgeben.Als Reaktion auf unsere Reportage im Heft 2/2006 hat übrigensdann einen Monat später das Wirtschaftsblatt beim Vorstandsvor-sitzenden Dr. Friedrich-Carl Wachs nochmals angefragt was dieArquana in der Causa Sochornun zu tungedenkeundzurAntwortbekommen, man werde den Kaufpreis von der Justiz prüfen lassen.„Wirglauben,dassuns falscheTatsachenvorgespieltwordensind,um den Preis in die Höhe zu treiben” (nachzulesen in Wirtschafts-blatt Online vom 18.5.2006).WasdenEntlassungsgrunddurchihrenSchwiegervaterSeniorchefOttmar Sochor betrifft verfügen wir über konkrete Unterlagen undÄußerungen der damaligen Geschäftsleitung; im Übrigen habenwirdenEindruck,dassDr.SylviaSochordamalswenigerOpferalsvielmehr Anlass einer familären Auseinandersetzung war.
Rudolf K. Messer
Ulrich Etiketten:Mit duftenden Multi-Labels
auf der FachPack
Stand 110 in Halle 7 ist auf der Verpackungsmesse Fach-
PackinNürnbergvon26.bis28.SeptemberPräsentations-
ort für die neuen Multi-Labels von Ulrich Etiketten. Diese
mehrschichtigen Etiketten bieten nicht nur Platz für viel Infor-
mation, sondern können auch mit Duftkomponenten und Rub-
belfarbekombiniertwerden.„DieduftendenMulti-Labelssind
nebenDruckmusternderneuenUV-OffsetmaschinedieEtiket-
ten-Highlights der diesjährigen FachPack“, freut sich Dr. Karl
Ulrich, Geschäftsführer von Ulrich Etiketten, auf die Messe.
Ein Multi-Label (auch Twin-Label, Peel & Reseal oder Peel &
Read Etikett genannt) besteht aus mindestens zwei Schichten,
die übereinander liegen. Mit Hilfe einer Anfasslasche wird die
oberste Materialschicht teilweise abgezogen und der darunter
befindliche Text wird sichtbar. Diese Materialschicht kann
mehrmals geöffnet und wieder verschlossen werden.
Dr. Ulrich erklärt: „Der Vorteil eines Multilabels ist, dass
größere Textmengen für z.B. Gewinnspiele, Beipacktexte,
Produktbeschreibungen in verschiedenen Sprachen, etc. Platz
sparend auf dem Produkt angebracht werden können. In Kom-
binationmitdemDuftdient einMulti-Labelbeispielsweisezur
olfaktorischen Verkaufsunterstützung von Kosmetika, auf
welchen Informationen in mehreren Sprachen auf dem Etikett
enthalten sind.“ Anwendbar sind Multi-Labels auch bei Le-
bensmitteln, wo der Duft den Kaufanreiz erhöhen soll, wobei
im mehrschichtigen Etikett ein Gewinnspiel versteckt sein
kann.
4 - 2006 X-media20
PRODUZENTEN DIGITALDRUCK
Die hohen Qualitätsanfor-
derungen der Kunden zu
erfüllen, darauf hat sich
die Mayr Record Scan Druck
GmbH aus Wolfurt in Vorarl-
berg spezialisiert. Als einer der
am modernsten ausgerüsteten
Vorstufen- und Digitaldruck-
dienstleister im Bodenseeraum
produziert das Unternehmen
seit Mai 2006 auf einer HPIndi-
go press 5000 Digitaldruckma-
schine. Sie stellt den Ersatz für
eine HP Indigo press1000 dar,
die Mayr Record Scan in den
vergangenen sieben Jahren den
Einstieg in das lukrative Ge-
schäftmitdemDigitaldruckge-
ebnet hat.
„Die neue Maschine ist derzeit
das Maß aller Dinge im Digital-
druck“,erläutertChristofMayr,
Geschäftsführer bei Mayr Re-
cord Scan Druck und fährt fort:
„Sie bringt als einzige Maschi-
ne die Qualität, die wir unseren
Kunden liefern wollen.“ Da
Mayr Record Scan schon seit
Jahren im Bereich der High-
End-Repro auf einem hohen
Qualitätsstandard produziert,
war es selbstverständlich, dass
das Unternehmen im Digital-
druck keinerlei Qualitätsabstri-
che hinnehmen würde. Bis jetzt
macht der Digitaldruck bei
Mayr Record Scan etwa 25%
des Gesamtumsatzes aus, den
Christof Mayr jedoch dank der
Neuinvestition bald auf 40 Pro-
zent steigern möchte.
Denn der Digitaldruck nimmt
zuundmachtdadurchmehrund
mehr dem klassischen Offset-
druck Konkurrenz: „Die Aufla-
gen werden kleiner und regel-
mäßiger. Unsere Kunden dru-
cken lieber in fünf Monten eine
weitere Kleinauflage mit neuen
Daten, anstatt auf veralteten
Katalogen hocken zu bleiben“,
erklärt Christof Mayr. Das Un-
ternehmendrucktaufderHPIn-
digo press 5000 überwiegend
Vorabauflagen von Katalogen
für die Wäsche-, Mode- und
Schmuckindustrie, dazu kom-
men Präsentationen, personali-
sierte Mailings, Geschäftsbe-
richte sowie auch zu einem
nicht unwesentlichen Anteil
Hochzeits- und andere Glück-
wunschkarten für Private.
Qualität ebnet Wegin neue Märkte
Die Möglichkeit des 7-Far-
bendrucks mit Sonderfar-
ben und Lacken war einer
der Gründe, warum sich Mayr
Record Scan für die HP Indigo
press 5000 entschieden hat. Für
Christof Mayr kommt die An-
mutung eines Indigo-Drucks
dem Offsetdruck am nächsten:
„Man hat nie das Gefühl, eine
Kopie in Händen zu halten. Die
Darstellung von Farbverläufen
und Grauflächen sucht ihres-
gleichen“, sagt er. Ein weiterer
Vorteil der neuen Digitaldru-
ckanlage ist für ihn, dass nun-
mehr klassische Offsetdruck-
papiere ohne Vorbehandlung
verwendet werden können.
Dazu kommt die hohe Druck-
geschwindigkeit von 4.000
Vierfarbdrucken im Format A4
als Doppelnutzen pro Stunde,
die die Produktionszeiten dras-
tisch senkt und Mayr Record
Scan schneller auf Kunden-
wünsche reagieren lässt.
Schon 45 JahreMayr Record Scan
Christof Mayr leitet das im
Jahr 1961 von seinem Va-
ter gegründete ursprüng-
lich reine Vorstufenunterneh-
men seit 1995. Heute gehören
neben dem Digitaldruck auf der
Indigo 5000 die Highend-Bild-
bearbeitung, Scannen, Digital-
fotografie,KalibrationundPro-
ofen zum Leistungsportfolio
der Mayr Record Scan Druck
GmbH aus Wolfurt.
Der gelernte Reprofotograf
Mayr beschäftigt heute18 Mit-
arbeiter. „Service auch außer-
halb der Dienstzeiten“ lautet
das Motto des Unternehmens,
mitdemesgelungenist,diegro-
ße Stammkunden seit mehr als
zehnJahrenzuhalten.MayrRe-
cord Scan zählt zu den führen-
den Digitaldruck- und Druck-
vorstufenunternehmen im Bo-
denseeraum, ferner ist es in Ös-
terreich, der Schweiz und in
Süddeutschland aktiv. Zu den
Kunden zählen führende Kon-
zerne der Wäsche-, Mode- und
Schmuckindustrie wie etwa
Wolford und Schiesser.
Mayr Record Scan aus Wolfurtsetzt weiter auf Digitaldruck
Neue HP Indigopress 5000 ersetzt alte Indigo 1000
Die neue Errungenschaft bei Mayr in Wolfurt
Auf Österreichs Marketing- und Wer-
befachmessen sind sie bekannte Aus-
steller und mit einem Büro im Wiener
19. Bezirks sind sie hierzulande eifrig auf
Kundenfang. Die bayerischen Digital-
druck-Spezialisten Stiefel. Der bayerische
Staatsminister, Erwin Huber, zeichnete nun
am 28. Juni Stiefel Digitalprint als eines der
Top 50- Wachstumsunternehmen im be-
nachtbarten Freistaat aus. Geschäftsführer
HeinrichStiefelnahmdieAuszeichnungim
Rahmen der Preisverleihung entgegen. Der
Preis würdigt die unternehmerische Spit-
zenleistung in Bezug auf Umsatz- und Mit-
arbeiterwachstum.
Die Stiefel Gruppe ist in 9 europäischen
Ländern – so auch in Österreich – mit 16
Gesellschaften und 270 Mitarbeitern tätig.
Die meisten neuen Arbeitsplätze sind trotz-
dem am Firmenhauptsitz Lenting geschaf-
fen worden. Dies ist auch ein klares Be-
kenntnis zum Standort Deutschland.
Stiefel Digitalprint, mit einer Riesenaus-
wahl an Druckmaterialien für den großfor-
matigen Digitaldruck, ist nicht nur zuver-
lässiger Partner für Werbeagenturen und
Messebauer, sondern druckt für viele nam-
hafte, international tätige Unternehmen.
Noch eine Anmerkung zum Wettbewerb
derBayern.DieErfolgsbilanzderdiesjähri-
gen Best 50 kann sich sehen lassen. Insge-
samt konnten die Preisträgerunternehmen
im Zeitraum 2001 bis 2005 einen Mitarbei-
terzuwachs von 12.316 Personen oder
67,5% verzeichnen und beschäftigen heute
30.565 Arbeitnehmer. Beachtliche Wachs-
tumsraten zeigen auch die Umsatzwerte:
Der Umsatzzuwachs der 50 Preisträgerun-
ternehmen betrug zwischen 2001 bis 2005
1,8 Mrd. Euro oder 96,3 % auf 3,66 Mrd.
Euro zählen.
Im Bild die Preisverleihung: (von links):
Ralf Broschulat, Ernst & Young; Heinrich
Stiefel,GeschäftsführerStiefelDigitalprint
GmbH; Erwin Huber, Bayerischer Staats-
minister.
Stiefel Digitalprint GmbH unter „Bayerns Best 50“
PRODUZENTEN
Zertifizierte Normlichtqualitätfür zertifizierte Prozesse.
Die Zertifizierung nach ProzessStandard Offsetdruck/ ISO 12647-2 bestimmt die Zukunft derGrafischen Industrie. Sie dokumentieren Ihren Kunden damit einen jederzeit messtechnischnachvollziebaren Qualitätsstandard in Ihrer Produktionskette und sichern sich damit entschei-dende Wettbewerbsvorteile. Dazu bedarf es einer Normlichttechnik in bisher nicht gekannterQualität – so wie die Farbprüfaggregate von JUST, ausgestattet mit der neu entwickelten Leucht-stoffröhre daylight 5000 proGraphic, die als einzige weltweit die strengen ISO 3664:2000 Kri-terien erfüllt. Zertifizierte Lichtqualität. Nur bei JUST Normlicht.
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PRODUZENTEN DIGITALDRUCK
4 - 2006 X-media22
KRO,ein führendesUnternehmeninden
Bereichen Dokumentenentwicklung,
variabler Datendruck und Direktmar-
keting, führt mit der Installation eines Ko-
dak Versamark VT3000-Continuous-Ink-
jet-Drucksystems auf dem slowenischen
Transaktionsdruck- und Direktmailing-
Markt ein neues Konzept ein. Übrigens die
erste Digitaldruckmaschine dieses Typs in
Slowenien. Das schnell wachsende Unter-
nehmen mit Sitz in Medvode im Nordwes-
ten der slowenischen Hauptstadt Ljubljana,
setzt mit der Investition in die Kodak Ver-
samark-Digitaldruckmaschine die strategi-
sche Expansion in den Transaktionsdruck-,
Direktmailing- und Sicherheitsdruckmarkt
um. Die neue Maschine ermöglicht KRO
den personalisierten Druck in Farbe und er-
weitert die Produktionskapazität des Unter-
nehmens erheblich. KRO arbeitet für die
slowenische Regierung, Energieversorger,
kommunale Unternehmen, Telekommuni-
kationsfirmen und Medienunternehmen.
Das Angebot beinhaltet konventionellen
Offsetdruck und Laserdruck, die Herstel-
lung von Selfmailern und Briefumschlägen
sowie umfassende Logistik- und Fulfill-
ment-Dienstleistungen.
Uroš Kralj, Geschäftsführer, Gründer und
Inhaber von KRO, erläutert die Beweggrün-
de für die Investition mit einem Volumen
vonmehrals einerMillion Euro:„Wirsehen
ein enormes Potenzial in der Kombination
der gezielten Datenanalyse mit der Hochge-
schwindigkeits- Drucktechnologie von Ko-
dak. Unsere Vision ist, auf dem sloweni-
schen Markt das neue Konzept von Farbe
und variablen grafischen Elementen bei der
Produktion personalisierter Direktwerbe-
sendungen in hohen Auflagen einzuführen.
Gegenwärtig sind sich die Unternehmen
hierzulande noch nicht der zahlreichen Vor-
teile bewusst, die mit dieser Technologie
ausgeschöpft werden können. Deshalb sind
unsere Zukunftserwartungen für Respon-
se-orientierte Mailings sehr hoch, wenn der
Markt die Möglichkeiten erst einmal er-
kannt hat.“
Der Energieversorger von Stadt und Land Salzburg suchte
nach Ersatz, nachdem die Ausstattung der Hausdruckerei in
die Jahre gekommen war. Die Salzburg AG ist der regionale
Energie- und Infrastruktur-Dienstleister und versorgt Salzburg
mit Strom, Erdgas, Fernwärme, Wasser, Verkehr, Telekommuni-
kation, Kabel-TV und Internet.
Das Unternehmen betreibt in seiner Hausdruckerei zwei räumlich
getrennte Bereiche: Der eine Bereich beschäftigt sich mit der Pro-
duktion von grafischen Dokumenten in Vollfarbe, während im
zweiten die unternehmenskritische Druckproduktion der Faktu-
renbiszuKuvertierungundVersandstattfindet.NachdemdieSys-
teme in beiden Bereichen in die Jahre gekommen waren, suchte
man im Herbst 2005 nach einem Ersatz, der nicht nur die Anforde-
rungen für neue Hardwaresysteme sondern auch gleichzeitig eine
Optimierung des Workflows abdecken sollte.
Wurde in Vergangenheit mit dem alten System sehr viel klassisch
kopiert, sowerdenzumheutigenZeitpunkt fastausschließlichDa-
teien in den unterschiedlichsten Formaten für die Druckprodukti-
on zur Verfügung gestellt. Häufig wurden zweiseitige MS Word-
mit vierseitigen MS Excel- und zweiseitigen MS Power-
point-Dokumenten zu einer Datei zusammengeführt, die dann zu-
sätzlichmitAdressdateneinerExcelDatenbankgemergtamFarb-
drucker doppelseitig aus drei Papierquellen pro Datensatz ge-
druckt wurden. Schon das manuelle Zusammenführen der unter-
schiedlichen Dateiformate stellte eine zeitraubende Tätigkeit dar,
dieSerienbrieffunktionerzeugtenochdazuenormeDatenmengen
in der Druckwarteschlange. Eine weitere Anforderung seitens der
Hausdruckerei bestand in der möglichen Verarbeitung von Adobe
Acrobat PDF Dokumenten, die oftmals in letzter Sekunde vor der
Druckproduktion noch editiert werden mussten.
SauberproduzierteFakturensindeinwichtigesKriteriumfürjedes
Unternehmen. Dabei wurde größter Wert auf optimale Verarbei-
tung der vorbedruckten Papiersorten sowie die problemlose Wei-
terarbeitunginderKuvertierunggelegt.AberauchaufderSoftwa-
reseite waren die Anforderungen in Sachen SAP Integration ein
Musskriterium. Natürlich galt auch dem Print Spooler besonderes
Augenmerk, da man beim HOST Druck spezielle Anforderungen
zu Steuerung von Druckjobs benötigt.
Zunächst war Handlungsbedarf im Bereich der grafischen Haus-
druckerei gefragt und man hat sich bei der Umrüstung für Ca-
non-Systeme entschieden. In Sachen Hardware empfahl Canon
aus Flexibilitätsgründen eine Clusterlösung, die aus zwei kleine-
renaber leistungsfähigenProduktionsdruckernbesteht.ZurErfül-
lung der Softwareanforderungen wurde „iW Publishing Manager
Pro“ eingesetzt, eine Workflow Applikation speziell für Hausdru-
ckerei-Umgebungen,dieeinschnellesundeffizientesZusammen-
führen unterschiedlichster Dateiformate gestattet unddiese inMi-
niaturdarstellung am Bildschirm anzeigt. Per Mausklick kann aus
einer Vielzahl an Ausschieß- und Endverarbeitungsmöglichkei-
ten gewählt werden, die dann am Drucksystem in die Realität um-
gesetztwerden.Abernichtnurdas:deriWPublishingManagerun-
terstützt die Anwender der Hausdruckerei auch bei der Änderung
von PDF Dokumenten kurz vor Druckbeginn und beim Druck von
variablen Daten.
Nach erfolgreicher Realisierung dieses Teilbereiches wurden die
Anforderungen rund um den Rechnungsdruck im Detail analy-
siert, bevor der endgültige Lösungsvorschlag unterbreitet wurde.
Dieser bestand dann aus der SAP zertifizierten Enabler Software
fürCanon imageRUNNER,sowiedemleistungsfähigstenModell
der Canon „Light Production Serie“ – der iR105+.
Ein Energieversorger stellt umAnforderungen an eine moderne Hausdruckerei
Slowenischer Digital-Dienstleisterinvestiert in High-Volume Druck
Eine Million Euro für Versamark Inkjet-Farbsystem
PRODUZENTENKodak Versamark VT3000 ist ein integrier-
tes Digitaldrucksystem, das je nach Konfi-
guration zu 100 Prozent variable Daten in
Schwarz, mit zusätzlichen Schmuckfarben
oder komplett vierfarbig drucken kann. Die
neue VT3000-Produktlinie bietet die Wahl
unter elf möglichen Konfigurationen. Au-
ßerdem können Anwenderbetriebe auf fle-
xible Weise von einer Konfiguration zur
nächsten aufrüsten. Nach eingehenden
Marktuntersuchungen entschloss sich KRO
zur Investition in eine Konfiguration für
4/1-farbigen Druck bei einer Papierbahnge-
schwindigkeit von 107 m/min. Die Digital-
druckmaschine ist mit einer Zuführung für
zickzackgefalzteEndlosstapelundausgabe-
seitig mit einem Hunkeler FS4- Pinless-Spi-
ralfalzmodul ausgestattet. Auf Grund dieser
Vor- und Nachverbeitungsaggregate kann
KRO mit dem System ununterbrochen pro-
duzieren, ohne die Geschwindigkeit für das
Laden oder Entladen von Papier drosseln zu
müssen.
Uroš Kralj ergänzt: „Wir haben diese Inves-
tition gründlich durchleuchtet, was eine lan-
ge Zeit in Anspruch nahm. Schließlich kris-
tallisierte sich heraus, dass sich das Kodak
Versamark-Drucksystem auf Grund seiner
Effizienz, Kapazität und Anpassungsfähig-
keit für uns am besten eignet. Es ermöglicht
uns,eineVielzahlvonAnwendungenzurea-
lisieren. Außerdem haben uns der techni-
sche Support von Kodak sowie die umge-
hende Verfügbarkeit und die vernünftigen
Preise der Verbrauchsmaterialien beein-
druckt.“
Robert Koeckeis, Marketing Director für
Kodak Versamark in Europa: „Wir sind sehr
erfreut, dass ein so renommiertes und erwie-
senermaßen innovatives Unternehmen wie
KROsichbeidieserwichtigenstrategischen
Investition für eine Lösung von Kodak ent-
schieden hat. Ich bin mir sicher, dass die be-
stehenden und potentiellen Kunden von
KRO ebenso begeistert davon sein werden,
was diese Technologie für ihren geschäftli-
chen Erfolg leisten kann.“
KRO (www.kro.si) wird im Herbst ein
Open-House veranstalten, um seine neue
Drucklösung öffentlich vorzustellen.
Detail des Versamark VT 3000 Hochleistungs-Inkjetsystems
PRODUZENTEN DIGITALDRUCK
So schnelllebig ist die digitale Techno-
logie. Seit unserem letzten Bericht ha-
ben sich sowohl die technischen Mög-
lichkeiten im Large Format Printing als
auch die Expertise von Hans Weiss und
Manfred Thumberger von der Selenogra-
phischen Gesellschaft weiter entwickelt
und überzeugten einen österreichischen
Kunstexperten ersten Ranges, Prof. Dr.
Rudolf Leopold, seine gesamte Schiele-
Sammlung reproduzieren zu lassen.
„Die Originale sind sehr lichtempfindlich
und dürfen keinesfalls länger als drei Wo-
chen in einem Ausstellungsraum hängen,“
erklärt Prof. Dr. Leopold, „die Reproduk-
tionen können jetzt das ganze Jahr über der
Bevölkerung zugänglich gemacht wer-
den:“ Und der Hersteller der Reproduktio-
nen: „Die Reproduktionen der Schie-
le-Werke sind derart nahe am Original, dass
das Auge des Betrachters keinen Unter-
schiederkennenkann,“ istHansWeissstolz
auf seine Arbeit. Die Besucher können die-
se Top-Qualität allerdings nicht nur im Mu-
seum bestaunen, sondern sich auch ihre ei-
gene Reproduktion nach Hause nehmen.
Die größtmögliche Übereinstimmung mit
dem Original wird von Prof. Dr. Leopold
sogar mittels Zertifikats bescheinigt.
Bei der Endbearbeitung der Reproduktio-
nen sind Fachleute wie Restauratoren und
Kunstexperten gefragt. „Jede Reprodukti-
on wird vier bis fünf Mal mit dem Original
verglichen. Danach werden in weiteren Ar-
beitsschritten vor allem Farbnuancen,
Übergänge, Tiefenwirkung und Schattie-
rungen überarbeitet, bis ein überzeugendes
Ergebnis vorliegt“, erläutert Hans Weiss
den langen Weg zur Top-Qualität.
Um eine derartige Qualität zu erreichen, ist
sowohl hervorragendes technisches Equip-
ment als auch großes Knowhow in der Um-
setzung sowie eine enge Zusammenarbeit
mit Kunstwissenschaftern nötig. Zunächst
werden die Kunstwerke mit einer rund
40.000 Euro teuren digitalen Fachkamera
aufgenommen.AnschließendwirddasBild
von einem Spezialscanner ohne Einwir-
kung von UV-Licht abgetastet.
Beim Druck kommen die neuesten LFP-
Geräte von Canon zum Einsatz, vor allem
der neue imagePROGRAF lFP 9000. „Das
neue 12-Farben-Pigmenttintensystem und
ein erweitertes RGB-Farbschema sorgen
für eine umfangreichere Farbskala“, erklärt
Peter Baldauf, Geschäftsführer von Canon
Österreich, die Qualität der neuen Canon
LFP-Generation, „mit grauer und fotograu-
erTinte lässt sicheinenochbessereKörnig-
keit erzielen, die hohe Farbgenauigkeit und
Farbkonsistenz sowie der Einsatz von Pig-
menttinte ermöglichen zudem farbechte
Druckerzeugnisse, und dies selbst bei per-
manenter Lichteinwirkung, wie das bei
Dauerausstellungen der Fall ist.“
Weltweite Aktivitäten
Nicht nur die Sammlung Leopold, auch
vieleandereMuseenundKunstsamm-
lungen beschäftigen sich schon inten-
siv mit dem Thema der originalgetreuen
Kunstreproduktionen.
Hans Weiss konzentriert sich mit seinen
Aktivitäten nicht nur auf Österreich, son-
dern ist auch schon in anderen Ländern wie
z.B. China aktiv. Dort betreibt er z.B. seit
eineinhalb Jahren eine Wanderausstellung
traditioneller chinesischer Kunst. Er repro-
duzierte alte chinesische Meister im eigens
von der Selenographischen Gesellschaft
entwickelten Verfahren auf speziell be-
schichtetes Reispapier und macht so alte
Kunst weiten Teilen der chinesischen Be-
völkerung zugänglich. „Für China hat dies
einebesonderskulturpolitischeBedeutung,
weil durch die lange Geschichte von Krieg
und Revolution praktisch alle bedeutenden
Kunstwerke entweder zerstört wurden oder
in ausländische Museen abgewandert
sind“, steht für Weiss die kulturpolitische
Komponente seiner Kunstreproduktionen
im Vordergrund seiner Tätigkeit.
Derzeit arbeitet Weiss an der Idee eines mo-
bilen Museums – er plant eine einklappbare
Reproduktion der Sezession, die mittels
Sattelschlepper durch die Lande zieht, um
Kunstreproduktionen in einer bisher nie da
gewesenen Qualität zu zeigen.
Eine schöne Idee, die Möglichkeiten der
Technik auch einmal für Schönheit, Kunst,
undKultur zunutzen, findenSienicht auch,
liebe Leser?
4 - 2006 X-media24
Die (fast) bessere KopieDie Selenographische Gesellschaft reproduzierte
jetzt die gesamte Sammlung Leopold
Die Selenographische Gesellschaft ist aufmerksamen X-media Lesern nicht unbekannt – schonvor einigen Jahren wurden Kunstreproduktionen des Wien-Museums einem breiten Publikumvorgestellt. Nun reproduzierte man die Werke der Sammlung Leopold. Silvia Mader berichtet.
Hans Weiss von der Selenographischen Gesellschaft mit dem Stifter derSammlung Leopold, Prof. Dr. Rudolf Leopold beim Vergleich zweier Ausdrucke
4 - 2006 X-media26
DIGITALDRUCK / DIREKTMAIL
Sehr geehrte Damen und Herren!
Ich bin Fotografenmeister und liefere die
in meinem Fotostudio hergestellten Por-
traits und auch andere Fotoarbeiten und
andere Vorlagen gerne auch in Form von
„Briefmarken“. Selbstverständlich sind
diese Marken NICHT postgültige Brief-
marken sondern nur Vignetten, bzw. Ver-
schlussmarken.
Da die meisten dieser Aufträge von Privat-
personen kommen, die dieses Produkt als
Gag, als Geschenk, als Überraschung ver-
wenden, kann ich derartige „Marken“
selbstverständlich nur in Kleinstauflagen
liefern, (eine für eine Druckerei vollkom-
men uninteressante Auflage). Daher brau-
che ich nur das perforierte, gummierte, un-
bedruckte Papier, um es selbst mit Laser-
drucker bedrucken zu können und in Men-
gen von z.B. nur 100 Marken (oder 2-3 Bo-
gen) pro Bild auszuliefern.
Nun ist mir leider der Lieferant der mich 10
Jahre lang mit diesen gummierten, perfo-
rierten, unbedruckten Markenbogen belie-
fert hat ausgefallen, und ich bin daher auf
der Suche nach einem Ersatzlieferanten.
Bei dieser meiner Suche ist mir auch Ihre
Fachzeitschrift „X-media“indieHändege-
fallen.
Ich frage daher nun auch bei Ihnen an: Kön-
nen Sie mir einen Lieferanten, bzw. Produ-
zenten nennen, bzw. vermitteln, der mir
gummierte perforierte Papierbogen, mind.
80g, Format A4 liefern kann. Bitte verwei-
sen Sie mich bei eventuellen Ratschlägen
nur auf Produzenten, NICHT auf den Pa-
piergroßhandel, NICHT auf die Österrei-
chische Post und NICHT auf die Österrei-
chische Staatsdruckerei. Für jeden anderen
Lieferanten, auch im Ausland, wäre ich Ih-
nen dankbar.
Allerdings kann ich mich, mangels Fach-
wissen und sonstiger Unkenntnis der Pa-
pierbranche, nicht darauf einlassen, bei ei-
nemLieferantendasPapierzubestellenund
bei einem anderen Lieferanten perforieren
zu lassen. Ich brauche EINEN Lieferanten,
der mir das fertige Produkt anbietet, bzw.
liefert.
Für Ihre geschätzte, bzw. erhoffte Mühe
jetztschondankendgrüßtSieherzlichstund
hochachtungsvoll
Gerhard NELSON, FOTO NELSON
Lederergasse 4-6, A-1080 WIEN
Tel.:01/4024222,Mail:[email protected]
Leider Herr Nelson, uns ist da auch nie-mand eingefallen. Aber vielleicht kann Ih-nen einer unserer Leser weiterhelfen.Also, geschätzte Leser von X-media, IhreHilfe ist hiermit gefordert…
Gesucht: vorperforierte und gummiertePapierbögen für selbstgedruckte Briefmarken
Mit wenigen Klicks im
Internet eine eigene
Briefmarke gestalten –
die individuelle Note für krea-
tive Business-Mailings im Di-
rekt Marketing. Seit Juni 2006
bietet die Swiss Post Interna-
tional ihren Geschäftskunden
die Gestaltung dieses „Indivi-
dual Look“ nun auch online
an. Den Kunden stehen darü-
ber hinaus noch drei weitere
Gestaltungsmöglichkeiten
der Frankierung zur Verfü-
gung: Der „Swiss Look“, „Lo-
cal Look“ und der „Neutral
Look“.
Besonders interessant für Di-
rect Marketer ist der so ge-
nannte„IndividualLook“:das
Unternehmen kann hier der
Kreativität und Fantasie bei
derGestaltungderBriefmarke
freien Lauf lassen: Das Spek-
trum reicht vom eigenen Un-
ternehmenslogo, über Bilder
einer Werbekampagne oder
gar ein Foto des Direktors…
„Ein Mailing mit individuell
gestalteter, kreativer Brief-
markestichtmitSicherheitaus
der Masse der Mailings her-
vor. Dies kann die Response-
Quote des Mailings deutlich
positiv beeinflussen“, sagt
Wolfgang Moser, Geschäfts-
führer von SPI Austria.
Möglich ist die Gestaltung der
Briefmarke mit Hilfe des kos-
tenlosen PP-Generators der
Swiss Post International. Re-
gistrieren, einloggen, Mai-
lingkriterien eingeben und die
PP-Vorlage herunterladen –
schon ist die Frankierung ziel-
gruppengerecht fertig.
„Wenn unser Mailing-Kunde
es wünscht, können wir die
Briefmarkeauchdirektaufdie
Kuverts drucken. Das erspart
die Frankierung im Haus un-
serer Kunden“, erläutert SPI
Austria-Chef Wolfgang Mo-
ser einen weiteren Vorteil. Zu-
sätzlich zur Online-Gestal-
tungkönnendieUnternehmen
jedoch auch weiterhin wie ge-
wohntmit ihremKundenbera-
ter an der Gestaltung und Um-
setzung arbeiten.
SPI Austria: Individuelle PostagePaidBriefmarken für Business Mailings
27X-media 4 - 2006
UNSER COVER
Interessantes Cover, oder? Die Titelseite
dieser Ausgabe wurde mit ECP – Exact
Colour Print – beim ECP-Spezialisten
Petzold im deutschen Gernsheim herge-
stellt. Hierbei handelt es sich um das welt-
weit einzige ISO-basierendeSpot-undMe-
tallicfarbensystem, bei dem Sonder- und
Metallicfarben durch einen erweiterten
CMYK- Farbraum und Silber ersetzt wer-
den. Wir haben mit Petzold Concept, dem
VertriebspartnervonECPColours, überdie
Möglichkeiten, die ECP dem Drucker bie-
tet, gesprochen.
ECP-Geschäftsführerin Lydia Dalle-No-
gare: „Das Konzept hinter ECP Business
Solutions stellt sicher, dass neue Kunden
dieses System ohne Verzögerungen und
lange Lernprozesse einsetzen und sofort
von den Vorteilen profitieren können. Es
passiert einfach zu oft, dass Drucker und
Designer in Lösungen investieren, die im
praktischen Gebrauch versagen oder nicht
den individuellen Bedürfnissen angepasst
werdenkönnen.SolcheErfahrungenmöch-
ten wir unseren Kunden ersparen und mit
diesem Schritt die notwendige Betreuung
bei der praktischen Umsetzung sicher stel-
len.UmMarkenartikler,DesignerundDru-
cker, die diese neue Technik einsetzen wol-
len, zu unterstützen, bieten wir komplette
Pakete an, mit denen die Adaption wesent-
lich erleichtert wird.“
Die Umsetzung spezieller Farben, z.B. für
Logos oder Verpackungen sowie das Trai-
ning der Mitarbeiter wird nach individuel-
len Bedürfnissen angeboten und für jeden
Anwender optimiert umgesetzt. Zusam-
men mit den Kunden werden gezielte Ein-
satzmöglichkeiten und neue Geschäftsfel-
der evaluiert.
Petzold Concept-Geschäftsführer Peter
Petzold stellt mittlerweile in diesem Zu-
sammenhang auch verstärktes Interesse
namhafter Verpackungsspezialisten fest.
„Insgesamt scheint dieses Marktsegment
großes Potenzial zu beinhalten, zumal die
Zusammenarbeit mit Artwork Systems,
demHerstellervonArtPro,sehrpositivver-
laufenistunddieECP-Farbbibliothekenfür
dieses Produkt schon jetzt zur Verfügung
stehen. Ab der nächsten ArtPro-Version
(8.2) wird der Anwender bestehende Son-
derfarb-Aufträge automatisiert nach ECP
konvertieren können.“
Ein österreichischer Anwender, der bereits
auf ECP vertraut, ist Estermann Druck im
oberösterreichischen Aurolzmünster. Wir
habenNorbertEstermanngefragt,wasECP
fürihnbedeutet:„IchhabeEndedesvergan-
genen Jahres ECP ins Haus geholt und da-
mit überraschend gute Erfahrungen ge-
macht. Es ist ein hervorragendes System,
schwerzuerstellendeEffektebesondersbei
Metallicflächen bestens darzustellen.“
Um optimale Ergebnisse zu erzielen, muss
allerdings in der Vorstufe entsprechend
gute Vorarbeit geleistet werden. Durch die
hohe Farbdichte, mit der gedruckt wird,
muss auf die Trocknung und das Ablegen
besonderes Augenmerk gelegt werden.
„Das kostet natürlich etwas mehr, aber das
Endergebnis ist dann auch ausgezeichnet,“
so Estermann. ECP wird vor allen Dingen
bei hochwertigen Druckern als Verede-
lungselement eingesetzt, wie etwa bei Ver-
packungen und wertvollen Katalogen. Bei
solchen Produkten spart man sich dann al-
lerdings die zusätzlichen Druckvorgänge
mit Sonderfarben und kann dadurch erheb-
lich günstiger produzieren.
WeitereInformationenzuECPgibtesimIn-
ternet unter www. petzoldconcept.com und
unter www.ecpcolours.com
ECP: Mehr als ein FarbsystemErweiterter CMYK-Farbraum und Silber – sonst nix!
Die ECP-Swatchbook: Das Systembeinhaltet derzeit über 4.200
Farbtöne und wird ständig erweitert
4 - 2006 X-media28
TECHNOLOGIE / MULTIMEDIA
Nehmen wir einmal an, Ihr Lieblings-
film ist „Vom Winde verweht“ und
nehmen wir weiters an, Sie gehören
zur Generation der „Golden Oldies“, die
den Monumentalschinken schon schmach-
tend im Kino gesehen haben! Dann könnte
es sein, dass sie womöglich bereits dutzen-
de Male das Recht erworben haben, diesen
Filmin(unterschiedlichen)Variantenzuse-
hen: Zuerst einmal im Kino, mit dem Er-
werb der Sitzplatzkarte. Weil es aber –ja,
wirklich nur angenommen – Ihr persönli-
cher Lieblingsfilm ist, eine (und so was gab
es tatsächlich) stark gekürzte 8mm-Version
für den Projektor im Wohnzimmer.
In den Siebzigern haben Sie als Technikfre-
ak auf das qualitativ weitaus bessere Video
2000 vertraut und eine Kopie erstanden.
Pech gehabt, VHS hat gewonnen, und ir-
gendwann haben sie seufzend umgesattelt,
und erneut eine Kopie – eben in VHS – er-
standen. Vielleicht hat es ja nicht so wehge-
tan, zumal der Werbegag „frisch restau-
riert“ die Schmerzen einer Zweitanschaf-
fung linderte. Der Rest ist einfach: Es folgte
die DVD in „noch nie gesehener Qualität“
mit „randvoller Bonusdisk“ und nun heißt
es warten auf – ja, auf was eigentlich?
Mit Musik sieht es ganz ähnlich aus, viel-
leicht zählen Sie ja zu jenen, die z.B. Pink
Floyd´s „Dark Side Of The Moon“ in vier
oder mehr Varianten (Vinyl, Tape, CD,
DVD, und von Limited Editions ganz zu
schweigen) zu Hause im Wohnzimmer he-
rumstehen haben?
Irgendwie wird man das Gefühl nicht los,
dass die Industrie es darauf anlegt, dass ein
Konsument in seinem terrestrischen Le-
benszyklus ein und denselben Inhalt sooft
wie möglich kaufen soll.
Natürlich unken die Technophilen über die
verbesserte Qualität, und das Kratzen der
Nadel auf der von Parties geplagten Schall-
platte hält nun mal zumindest langfristig
nichtmit,mitderdigitalenAufnahme.Aber
trotzdem ist da etwas schiefgelaufen. Ehe-
malige Sammler, die Wert gelegt haben auf
Erstauflagen oder limitierte Pressungen
und natürlich schöne tolle Klappcover pfei-
fen plötzlich drauf und „napstern“ munter
darauf los. Auch wenn aus Napster nun
eDonkey oder LimeWire geworden ist: Das
Prinzip ist noch immer „Tauschbörse“, und
da sieht die Industrie kein Geld. Und das tut
denen verdammt weh.
Ähnliches tut sich bei den Cineasten. Statt
einer ausgewogenen Filmsammlung wer-
den einfach ganze Festplatten randvoll mit
gerade mal angelaufenen Streifen hin- und
herkopiert, sehr zum Leidwesen der Produ-
zenten. Natürlich beißt sich in diesem Zyk-
lus die Katze in den Schwanz, denn der
Geldzyklus eines Werkes (ganz gleich, ob
Film oder Musik) wird so gering, dass der
kreative Output oftmals nur mehr aus zu-
mindest halbwegs umsatzträchtigen Pre-
quels kommt. Kurz gesagt: Die Casting-
shows sind die Rache der Industrie an den
Raubkopierern. Entweder, der Output
bringt Kohle oder er geht ab zur Restever-
wertung. Sofort Cash oder gar nicht!
Das legale Herunterladen von Files ist
–auch wenn iStore und Konsorten bereits
verdienen- noch immer in den Kinderschu-
hen, soerwirbtmanz.B.einenSongfüreine
begrenzte Anzahl an Geräten, also Kopier-
vorgängen. Ein denkbar mühsames Unter-
fangen!
Dies erinnert ungehemmt an eine Vorge-
hensweise des Lizensierens von Software,
z.B. eine begrenzte Installationsmenge.
Aber bei Software gibt es auch laufend Up-
datesundneue,verbesserte Versionen,eine
Sache, die bei Klassikern aus der Film- und
Musikwelt nur sehr bedingt geschieht. Ein
Sicherheitsupdate von „Vom Winde ver-
weht“? Ein neuer Patch für „Dark Side Of
The Moon“? Wohl kaum!
Liebe Industrie, wie wäre es mit lebenslan-
genRechten?Dasgehtso:Icherwerbebeim
ersten Mal „Dark Side“ oder „Vom Winde“
und bezahle dafür angemessen, gehe damit
einen Vertrag ein, der mich als Konsument
für gewisse Regeln verpflichtet (siehe Co-
pyright-Hinweise bei DVD z.B. im Vor-
spannundbeiMusikamCover).Mitdener-
worbenen Rechten kann ich die nächste
technischeGenerationzueinemPreiserste-
hen, der zwar der jeweils gewünschten
Technologie entspricht, nicht aber einen
„Zweitkauf“ des gewünschten Inhalts, den
hatte ich ja schon.
Man stelle sich ein Szenario vor: Mit der
eCard (oder so etwas ähnlichem, liebe Da-
tenschützer, verzeiht mir!) vergünstigt die
komplette Beatles-Sammlung auf Blu-Ray
oder HD-DVD erstehen! Irgendwie klingt
das gar nicht mal so uncool...: „So, mein
Sohn, jetzt bist du sechzehn und jetzt lade
ich Dir die wichtigsten Stones auf deine
Karte.“
Die nächste Generation der Aufzeichnungsmedien steht vor der Tür. Blu-Ray und HD-DVDwerden sich in den nächsten Monaten eine bombastische Schlacht um die Konsumenten liefern,
und wie damals zwischen Video 2000 und VHS wird es nur einen Gewinner geben. Ein fixerVerlierer steht schon fest: Der Konsument. Eine mediale Betrachtung von Michael Pletz.
Copyright & Technik: Und wieder wird verdient!
Vom Winde verweht!
X-media 4 - 2006
Anfang Juli hatte in Österreichs Kinos der neueste Animations-
film aus den DreamWorks Studios Premiere: „Ab durch die
Hecke” (Originaltitel: „Over the Hedge”). Als bevorzugter
Technologie-Lieferant von DreamWorks Animation brachte HP
Server, Workstations und HPHalo Collaboration Studios in die Zu-
sammenarbeit ein.
Bei der Schaffung von Licht- und Spezialeffekten setzten die
Künstler von DreamWorks Animation HP xw9300 Workstations
und HP ProLiant DL145G2 Server - ausgestattet mit Dual-Core
AMD Opteron Prozessoren - ein. Damit stand den Entwicklern
mehr Rechenleistung zur Verfügung als mit früheren Systemen,
mehrere Szenen konnten gleichzeitig bearbeitet werden.
Tatsächlich leisteten die ProLiant Server 15 Millionen „Rende-
ring”-Stunden für „Ab durch die Hecke”. Das ist dreimal mehr als
noch in DreamWorks’ früherem Kassenschlager „Shrek” steckte.
Beim„Rendern”,derrealitätsnahenDarstellungdreidimensionaler
Objekte, werden die Gigabytes an Daten, aus denen sich jedes Ein-
zelbild zusammensetzt, in Pixel umgewandelt. Im Mittelpunkt des
Films steht RJ, ein hinterlistiger Waschbär, dem Bruce Willis im
englischen Original seine Stimme leiht. Die Trickfilmhelden sind
Waldtiere, die auf der Suche nach Futter eine Stadtrandsiedlung
heimsuchen.UmdasFellderTierevöllignatürlichaussehenzu las-
sen, waren viele Millionen Stunden an CPU-Zeit nötig.
„Die Erstellung von Animationsfilmen verschlingt ein enormes
Maß an Rechenleistung und unser kreativer Ehrgeiz scheint dem,
wastechnischmöglichist, immerzweiSchrittevorauszusein",sagt
Ed Leonard, Chief Technology Officer, DreamWorks Animation
SKG und ergänzt: „HPhat uns nicht nur geholfen, diesen künstleri-
schen Vorsprung zu wahren, sondern uns auch einen wirtschaftli-
chen Vorteil verschafft. Mit der Hilfe von HP und AMD war es uns
erstmals möglich, in einem Jahr gleich zwei Animationsfilme he-
rauszubringen - ein Novum in der Branche.”
NebendenServernundWorkstationsunterstützteHPdenFilmauch
mit seiner HPHalo Collaboration Technologie. DreamWorks Ani-
mationverfügtüberzweiStudiosinKalifornien,diebeideanderEr-
stellung des Films beteiligt waren, allerdings rund 350 Meilen von-
einander entfernt liegen. Um die Kommunikation zwischen den
beiden Teams effizienter zu gestalten und viel an Reisezeit und
-kosten einzusparen, bedienten sich die Filmschaffenden eben der
HP Halo Collaboration Studios. Diese neue Lösung simuliert auch
an getrennten Standorten Meetings von Angesicht zu Angesicht.
Sie wurde von HP zusammen mit DreamWorks Animation entwi-
ckelt.
Die Zusammenarbeit beider Unternehmen begann bereits im Jahr
2001 mit dem Film „Shrek”. Seitdem haben HP und DreamWorks
Animation gemeinsam an neuen Technologien gearbeitet, so dass
DreamWorks die Grenzen des Machbaren im Animationsfilm im-
mer weiter verschieben konnte.
Ab durch die Hecke:Kooperation HP und
Dream Works Animation
4 - 2006 X-media30
SCHRIFTEN
Niemand weiß genau, wie viele ver-
schiedene Schriften es weltweit gibt.
AberdierichtigeSchriftfüreinDruck-
produkt oder eine ganze Marketing-Kam-
pagne zu wählen, bedarf einiger Kenntnis
über die spätere Funktion und ein ausrei-
chendesMaßanProduktkenntnis.Wirspra-
chen mit Klaus Kurz, Business Develop-
ment Manager Media & Publishing von
Adobe Deutschland, und Ole Schäfer,
Schriftgestalter und Geschäftsführer der
Primetype GmbH, über deren Ansatz zum
Gestaltungsmittel Schrift.
Welche Rollen spielen Schriften bei der
Wahrnehmung von Werbebotschaften?
Kurz: Schriften haben einen wesentlichenEinfluss auf Werbebotschaften. Ein gutesundbekanntesBeispielisthierdieCorpora-te A, welche bei einem bekannten Automo-bilhersteller Verwendung findet. Die kon-sistente Verwendung der Hausschriftentransportiert in diesem Falle mit jedemWort auch gleichzeitig eine ganze Marke.Das ist beispielhaft.Dennoch spielt aber auch die Makrotypo-grafie eine entscheidende Rolle bei derWahrnehmung, denn die Lesbarkeit und diedadurch initiierte Verweildauer beeinflus-senunweigerlichdenErfolgderBotschaft.
Schäfer: Wenn man bedenkt, dass 80 Pro-zent aller produzierten Medien aus Text be-steht, ist der Einfluss von Schrift auf Wer-bung nicht zu unterschätzen. Das Bild gibtdie Emotion gegebenenfalls das Produktwieder, die Schriften tragen alle wichtigenInformationen. Firmen, die diese Tatsacheverstanden haben, fügen Schriften sowohlin den informativen als auch in den emotio-nalen Teil ihrer Maßnahmen ein. Im güns-tigstenFalltragendieSchriftendieMarke.
Wie schätzen Sie den derzeitigen Entwick-
lungsstand von Schriften ein? Wo sehen Sie
Potenziale für die Zukunft?
Kurz: Wir sind auf einem sehr hohen Ni-veau, was die Qualität der verfügbarenSchriften angeht und es wird sicher immerschwieriger, neue prägnante Schriftartenzu entwickeln. Jedoch gibt es noch genü-gend Potenzial, um vorhandene Schriftenim Format OpenType mit einem umfassen-den Zeichensatz anzubieten.Desweiterenwirdes in Zukunft mit der Ver-
fügbarkeit von hochauflösenden Displaysund „elektronischer Tinte“ weiteren Ent-wicklungsbedarf für Schriften geben, wel-chefürdieBildschirmdarstellungoptimiertsind, optisch jedoch einem Druckbild glei-chen.
Schäfer: Im technischen Bereich geschiehtviel.MitderTechnologieOpenTypekönnenvielfältige Gestaltungsmöglichkeiten in dieSchriftsoftware eingebaut werden. Aller-dings ist der Einsatz moderner OpenTypeSchriften nur auf neuen Rechnersystemenund mit aktueller Software möglich. Dieserfordert Schulung im Umgang mit Open-Type.Zukünftig wird der komplette Fremdspra-chensatz nur mit OpenType Pro Schriftensinnvoll sein, weil sie multilingual aufge-baut sind. Corporate Schriften werden so-mit für internationale Unternehmen prak-tisch unverzichtbar und tragen immer mehrMarke und Image auf allen Kommunika-tionswegen.
Aus welchem Impuls heraus werden neue
Schriften entwickelt? In wie weit denken
Sie bei der Entwicklung bereits an spätere
Verwendungsmöglichkeiten und Einsatz-
felder?
Kurz: Hinter jeder Schriftentwicklung ste-hen technologische wie auch typografischeAnforderungen. Flexibilität, länder- undsprachenübergreifender Einsatz, Bild-schirm- und Druckdarstellung aber auchDesigntrends sowie Langlebigkeit stellendie wichtigsten Impulse dar.
Schäfer: Ich entwickle Schriften immer mitinhaltlichen Vorgaben und Funktionen. Daich hauptsächlich Corporate- und Text-schriften entwickle, könnte ich anders garnicht sinnvoll arbeiten. Nach meiner An-
sicht erfordert die Entwicklung von Schriftauf allen Ebenen eine Methodik. Man kannSchriften ebenso gut einen technischen wiekünstlerischen Charakter geben. Man soll-te jedoch, bevor man sich die Arbeit macht,TausendevonZeichenzuentwickeln,genauwissen, was die Schrift leisten soll.Schriften können und sollen nach den Me-dien entwickelt werden, für die sie einge-setzt werden z.B. für Zeitung, Magazine,Fernsehen oder Internet. Neue Schriftenpassen sich der Zeit an, bestenfalls setzensie einen Trend; Mode, Technologie undWissen verändern sich hoffentlich auchweiter.WobeiSchriftennochnichtsokurzenZyklen unterworfen sind.
Die Suche nach der richtigen Typo gestaltet
sich für viele Grafiker zunehmend schwie-
riger. Wie verwalten Sie Ihre Schriften?
Welche Empfehlungen können Sie für die
Schriften-Verwaltung geben?
Kurz:FürdengestalterischenWorkflowistein schneller Zugriff auf Schriften undSchnitte entscheidend. Aus diesem GrundehabenwirinAdobeInDesignCS2beispiels-weise eine WYSIWYG Darstellung fürSchriften und deren Schnitte integriert. Da-durchsindderdirekteZugriffunddieSelek-tion in der Layout Software gesichert undderAuswahlprozessfürSchriftenoptimiert.
Schäfer: Jahrhundertelang setzte der Set-zer die Gestaltungen von Entwerfern um -heute gestalten Designer und TechnikerMedien. Dies bedeutet, dass immer mehrWissen vom Einzelnen beherrscht werdenmuss. Auch Schrift wird immer schwererauszuwählen. Hierfür gibt es Spezialistenwie mich und andere bei primetype.Da ich die Funktionen von Schriften unterdiversen System- und Programmumge-bungen testen muss, neige ich dazu,Schriften im Rechnersystem zu installieren,um die Funktionalität zu gewährleisten.Darüber hinaus funktioniert auf dem Macder Fontexplorer Linotype gut.
FürallediemehrzumThemaSchriftenwis-
sen wollen: Auf der PRO SIGN vom 19. bis
21. Oktober 2006 in Frankfurt werden wie-
der informativeundkostenfreieWorkshops
und Seminare zum Thema: richtiger Ein-
satz von Schriften, Fehlerbehebung und
Schriftenverwaltung stattfinden.
Keine Schrift für alle Fälle?Wie die Schrift ein Druckprodukt verändern kannEtliche Tausend Schriften stehen uns heute zur Verfügung, fast täglich kommen neue dazu.
Entweder am Computer bereits installiert oder einfach aus dem Internet herunterladbar. Aberwelche passt am besten zu meinem Druckwerk? Wir haben bei zwei Profis nachgefragt.
Unsere Gesprächspartner: KlausKurz (links) und Ole Schäfer (rechts)
4 - 2006 X-media32
SOFTWARE PREPRESS
Inden letztenJahrengabeseinen rasantenAnstieganAutomation,
und dieser Trend wird sich ungebrochen fortsetzen, wenn JDF
endlich Fuß fasst. Tatsächlich bedeutet ein automatisierter Work-
flow,dassallesperfektfunktioniertunddiebetroffenenFilesdennot-
wendigen Vorgaben und Standards entsprechen. Denn wenn hier et-
wasschiefgeht,dannmeistenssehrschnellundentsprechendheftig.
Preflighting, also der Kontrollprozess für Druck-Files für alle Pre-
press-Schritte, ist definitiv der Schlüssel zur Entwicklung eines ver-
mehrt automatisierten und somit hoffentlich produktiveren Work-
flows.
Idealerweise sollten Grafiker ihre Arbeit einem Preflight unterzie-
hen, bevor sie PDFs schreiben, und Drucker sollten ebenfalls die er-
haltenen PDFs überprüfen, bevor sie Kundendaten durch ihren
Workflow senden. Wir haben uns einige Programme angesehen!
EinwirklichgutesPreflight-Programmsolltefähigsein,eineVielfalt
an Problemen zu erkennen: Von fehlenden Schriften bis hin zu un-
brauchbarenRGB-Bildern, falschenSeitengrößenundsogar fehlen-
den Seiten.
Tatsächlich gibt es sogar einen Trend, dass Preflight-Programme au-
tomatisch solche Fehler korrigieren, obwohl sich manche Drucker
noch immer hartnäckig weigern, die Daten ihrer Kunden zu modfi-
zieren.
Kreative Programme wie Quark Xpress und Adobe Indesign verfü-
gen bereits über ihre eigenen Preflighting-Tools.
ZumgroßenTeilsindsieabereherspartanischgehalten, trotzdembe-
tont David Dilling, der europäische Verkaufschef von Markzware:
„Es istgut,dassdie IdeedesPreflight soeingeführtwird,davieleDe-
signer noch nicht wissen, was Preflight tatsächlich bedeutet.“
Bereits Quark Xpress 7.0, also die neue Version, beinhaltet ein sol-
ches interessantes Feature, so genannte Job Jackets. Dies ist im we-
sentlichen ein Jobticket, das lose auf JDF basiert und festsetzt, wie
das Design des Layouts aufgebaut ist, aber auch vorgibt, wie die
Fonts, Kästchen und die Regeln für Linien zu verlaufen haben, mit
dabeiVorgabenundInstruktionen,wiezuverfahren ist,wennVorga-
ben der Überprüfung nicht entsprechen.
BeiAdobe´sAcrobatgibtesPreflightseitderVersion6.0,obwohldie
wirklichen Verbesserungen erst ab der Version 7.0 stattfanden, vor-
definierte Preflights ermöglichen hier ein bequemes Arbeiten. Es ist
weiters möglich, die vordefinierten Preflights als Droplets am Desk-
topzuplatzieren,aufdie–wirdeinFiledaraufgezogen –Acrobatau-
tomatisch nach dem Preflight das zu kontrollierende File in einen
„Pass“, also „Bestanden“, oder „Fail“, also eben nicht, ablegt.
Es gibt hier keinen Weg, Probleme automatisch zu berichtigen, ob-
wohl Adobe behauptet, mit dem Preflight-Tool PDF/X Dokumente
generieren zu können. Es sieht so aus, als würde die jeweilige Hea-
der-Information einfach um die Erweiterung für einen PDF/X Stan-
dard erweitert werden, also den Namen.
Umfangreiche Fehlerlisten
EineanderebeliebteMöglichkeit istFlightcheckProfessionalvon
Markzware. Hier wird theoretisch jedes Dokumenten-Format
akzeptiert, mit dabei sind Quark Xpress und Adobe Indesign
ebenso wie PDF, EPS und TIFF. Wenn Sie dies lesen, gibt es
wahrscheinlich bereits ein Update für Xpress 7.0 Dokumente, an
einemFeaturefürJobJacketFileswirdzurZeitgearbeitet.Zusätzlich
gibt es eine abgespeckte „Light“-Version.
ZurZeitverfügtFlightcheckProfessionalübereinebeachtlicheListe
vonFehlerquellen, aufdieeinDokumentüberprüftwerdenkannund
generiert entsprechend genaue Listen und Berichte, wo exakt die ge-
fundenen Fehler zu finden sind und wie man sie beheben kann.
Auch hier gibt es aber keine Option, Fehler automatisch zu beheben,
obwohlDavidDillingversichert,dassdarangearbeitetwird.Weiters
verkauft Markzware Flightcheck Studio, das sich als Plug-In sowohl
inXpressundinIndesignverankert.Esbeinhalteteinejeweilseigene
Palette an Fehlermöglichkeiten und zeigt einen Überblick, wo wel-
cher Fehler ist und wie man ihn beheben kann.
Eines der wohl bekantesten Preflight- Programme ist Pitstop Profes-
sional, entwickeltvonEnfocus,dasbereits invielenVorstufenlösun-
gen inkludiert ist, so zum Beispiel in Agfa´s Apogee. Pitstop Profes-
sional ist ein Plug-In für Acrobat und funktioniert ausschließlich mit
PDFs,gehtaberhiereinenSchrittweiteralsdieanderenProgramme,
da es über weitreichende Editier- und Korrektur- Möglichkeiten ver-
fügt.
Es kann derart eingestellt werden, dass es automatisch die meisten
üblichen Fehler korrigiert, aus einem PDF ein PDF/X generiert und
so modifiziert, dass es den jeweiligen Kriterien entspricht. Enfocus
hat weiters ein System mit „geschlossenem Kreislauf“ entwickelt,
dasunterdemNamenCertifiedPDFerhältlichist.DieIdeeistsimpel:
DerAutormachteinPDFundverwendetdabeiPitstopoderdasgüns-
tigere Instant PDF, das schließlich im Kundenbereich der Webpage
seiner Druckerei via Profil auf Fehler überprüft und entsprechend
korrigiert wird.
Das einzige, auf das nun der Drucker achten muss ist, dass der Kunde
mit dem richtigen Profil agiert und der Druckjob den besagten Pre-
flight im Kundenbereich im Web erfolgreich absolviert hat.
Der deutsche Anbieter Callas ist verantwortlich für den PDF Inspek-
tor 2, der von sich behauptet, rund 400 PDF-Charakteristika zu über-
prüfen, und schließlich einen Report als PDF oder in XML Format
ausgibt. Zusätzlich gibt es ein Befehlsinterface, das eine Integration
in Workflows oder andere Lösungen ermöglicht, ganz ohne die Ver-
wendung von Acrobat.
Mehr Automation, höhere Kosten
Der Anbieter Onevision hat gleich zwei Preflighting-Lösungen
im Programm, Asura und Speedflow. Beide akzeptieren eine
große Bandbreite an Formaten, wobei Speedflow nur PDFs
ausgibt, während Asura praktisch in jedem gewünschten Format
agiert. Genauso wie bei Preflighting kann es die meisten Probleme
bereinigen und Onevision berichtet von Anwendern und Kunden,
dass es nur wenige Fehler gibt, die diese Lösung nicht bewältigen
kann.DefaktoistesauchteureralsdiemeistenAlternativen,aberDa-
vid Smith, Senior Sales Manager in England für Onevision,
argumentiert mit den vielen automatischen Fehlerbehebungen, die
das Programm durchführen kann.
Tatsächlich ist Asura weit mehr als eine Preflight-Applikation, zu-
mal es über ein eigenständiges RIP verfügt. Zusätzlich „zerlegt“ es
einenFile indieEinzelteile,umihnimAnschlusswiederzusammen-
zufügen, was wiederum eine Korrektur ohne Detailarbeit ermög-
Testflüge in der VorstufeAlles klar zum Start!
Preflighting-Programme: Was können sie wirklich?
33X-media 4 - 2006
licht. Asura gibt es auch in Kombination mit Solvero von Onevision,
eine Konstellation, die jene Korrekturen durchführt, die Asura nicht
bewältigt.
EinigeDruckerverwendenAsura,umPDF1.3Dokumenteauszuge-
ben, ohne dafür ihr RIPerneuern zu müssen. Es ist eines der wenigen
Programme, bei dem man – optional mit Asura Pro – exakt festlegen
kann, wie ein Preflight bei einem JDF aussehen soll. Viele andere
Hersteller haben sich bereits mit JDF beschäftigt, wollen aber noch
auf die Nachfrage der Kunden zuwarten.
Quickcut, eine weiterer Anbieter, firmiert ab sofort als Teil von Ad-
stream,undhatseineeigeneLösung,Quickprint5.Dahinterstehtein
globaler Service, dessen Kern eine Datenbank an Kundenanforde-
rungendarstellt,mitdabeialleSpezifikationenfürPreflights.Desig-
ner, die Quickprint 5 kaufen, erhalten Zugang zu dieser Datenbank
und somit zu einer breiten Palette an Preflight-Vorgaben. Mit dabei
sind automatisierte Fehlerbehebungen, die aber wiederum vom Set-
up des individuellen Anwenders abhängig sind.
Quickprint 5 beinhaltet eine Lizenz des Adobe Distillers und ver-
wendet zusätzlich das Adobefarbsystem.
Zuletzt: Die PDF Macher
Zu guter Letzt soll auch jene Gruppe von Anwendungen nicht un-
erwähnt bleiben, die das Schreiben von PDFs erleichtern sollen.
Kodak, zum Beispiel, verkauft Synapse Perpare, mit dem PDFs
nach Vorgaben erzeugt werden können. Das teurere Synapse Pro er-
möglicht es, besagte Vorgaben selbst zu entwickeln. Dabei agiert
Prepare Pro wie ein Druckertreiber und schreibt somit PDFs aus jeg-
licher Anwendung, es verfügt aber auch über eine Quark Xpress
Xtension und ein Adobe Acrobat Plug-In.
Prepare überprüft und bewertet ein PDF um sicherzugehen, dass es
nicht unrechtmäßig verändert wurde. Schließlich verfügt es über
Sendeoptionen fürz.B. einen lokalenServeroder sogarVersandmit-
tels FTP. Apogee von Agfa und Riteportal der Firmen Create and
Screen arbeiten ähnlich.
Von Enfocus gibt es Instant PDF, ein Plug-In für Acrobats Distiller,
welches sowohl für Xpress und Indesign arbeiten kann. Das Pro-
gramm arbeitet sich dabei durch eine leicht zu wartende Reihe
„Queues“vonDruckern,diesowohlunterCertifiedPDF.netvonNet-
focus erweitert oder durch eigene ergänzt werden können.
Wie dem auch sei: Trotz der Vielfalt der hier beschriebenen Pre-
flight-Lösungen senden Druckereikunden noch immer mitunter für
denDruckinkompatibleDokumente,undgeradedeshalbverwenden
viele Anwender server-basierende Preflighting-Lösungen.
Helios: PDF Handshake Updatemit PDF-Inspektor3
DasUnternehmenHeliosSoftware,Entwicklungsunterneh-
men für File- und Printserver- sowie Druckvorstufen-Lö-
sungen, hat eine Reihe von Updates für Helios PDF Hand-
shake UB, die den PDF-Inspektor3 der Firma Callas Software
enthalten, freigegeben. Anwender sollen PDF-Dateien unmit-
telbar nach deren Erzeugung, über überwachte Verzeichnisse
automatisiert oder beim Webzugriff auf den Produktionsserver,
mit der gleichen Qualität und Zuverlässigkeit überprüfen kön-
nen, wie dies manuell auch mit Adobe Acrobat 6 und 7 möglich
ist.
MitdenneuenGestaltungsmöglichkeiten fürPDF-Prüfberichte
in PDF-Inspektor3, wie beispielsweise Fehlermeldungen als
Kommentare oder eigene Ebene im geprüften PDF sowie dem
Aufteilen von Text, Bildern und Grafiken in jeweils separate
Ebenen, sollen sich Fehler auch in komplexen PDF-Doku-
menten schnell und zuverlässig visuell lokalisieren lassen. Der
PDF-Inspektor3 ist in PDF Handshake UB integriert und an die
Helios-Produkte angepasst. Somit bietet er eine serverbasierte
automatische PDF-Überprüfung an verschiedenen Stellen im
Arbeitsprozess.
SOFTWARE PREPRESS / NEWS
4 - 2006 X-media34
SeitkurzembietetPuzzleFlowzusätzli-
che Optionen für eine Serviceverein-
barung an. Bisher beschränkte sich die
Unterstützung auf den Telefonsupport. Seit
Juli 2006 ist es möglich, Servicevereinba-
rungen für die Workflowlösung Puzzle-
Flow abzuschließen.
Bei der Gestaltung der Verträge wurde be-
sonderer Wert auf einen möglichst hohen
Grad an Flexibilität bei der Zusammenstel-
lung der geforderten Leistungen gelegt. So
ist es für jeden Anwender möglich, sich
„seinpersönliches“Leistungsprofilzusam-
menzustellenunddaszufixen,kalkulierba-
ren Kosten.
Neben einer telefonischen Beratungsbe-
reitschaft für die Anwender in der Zeit von
Montag – Freitag zwischen 08:00 - 17:00
Uhr besteht auch die Möglichkeit, geson-
derte Vereinbarungen zu treffen, die außer-
halbdieserKernzeitliegen,z.B.fürProduk-
tionsbegleitungen an Wochenenden oder
Feiertagen.
Wer es noch komfortabler haben möchte,
kann sein System auch per Fernwartung
pflegen lassen. Die Bereitstellung und Ein-
richtung eines Übermittlungsgerätes (Rou-
ter) ist hierbei in den Kosten bereits enthal-
ten.
Ebenfalls möglich ist der Abschluss einer
Update- bzw. einer Upgrade-Vereinbarung
zu fixen Kosten. Der Unterschiede erklärt
sich im unterschiedlichen Leistungsum-
fang. Während bei einem Update aktuali-
sierte Versionen der lizenzierten Software
zur Verfügung gestellt werden schließt ein
Upgrade neben der reinen Aktualisierung
auch die Bereitstellung zusätzlicher Funk-
tionalitäten ein.
Die InterRed GmbH, Siegen, präsentierte auf den 7. Mailingta-
genMitte Juli inNürnberg ihrContentManagementundKata-
logmanagement System InterRed 8.0. Dabei begeisterte laut
InterRed die Interessenten nicht nur der hohe Leistungsumfang des
Systems, sondern auch die im Workshop der InterRed GmbH ver-
mittelte gelebte Praxis. Neben den vielen intensiven Beratungsge-
sprächen überzeugte auch der vierstündige Workshop Crossmedi-
ale Katalogproduktion der von Thomas Kind und Klaus Schuster
durchgeführtundgeleitetwurde:„DieNähezumKundenistunsbe-
sonderswichtig.DaherbotsichunserWorkshop,wieschonseit lan-
gem bewährt, ein weiteres Mal an, dem Fachpublikum und Exper-
ten ausführlich die Vorteile und den damit verbundenen Erfolg des
InterRed-Systems zu demonstrieren. Gerade die Praxisbeispiele,
inklusive ihrererfolgreichenProblemlösungen, fandengroßenAn-
klang beim Publikum“, erläutert Klaus Schuster.
InterRed 8.0 integriert in einem Content Management System die
schnittstellenloseKatalogproduktionfürWebundPrint.Sowerden
dieunterschiedlichenWeltenundAusgabemedieneffizientzusam-
mengeführt. Die Service-orientierte Architektur (SOA), umfang-
reiche Schnittstellen zu externen Applikationen und die medien-
neutrale Datenhaltung garantieren dabei die nahtlose Integration in
bestehende IT-Umgebungen.
PuzzleFlow erweitert sein Serviceangebot
InterRed GmbH erfolgreich auf Mailingtagen
35
SOFTWARE PREPRESS / NEWS
X-media 4 - 2006
Direct Smile scheitert mit Klageum Bildsoftware gegen SDV
Das Landgericht Berlin hat eine Klage der Direct Smile GmbH
gegen die SDV AG und SDV Direct World GmbH abgewie-
sen.DasseitApril 2005 laufendeVerfahrenumdieBildperso-
nalisierungstechnologie Directype ist nun in erster Instanz zu
Ende. Die SDZ Direct World GmbH hat 2003 mit Directype eine
systemunabhängigeSoftwarezurBildpersonalisierungentwickelt.
Die Berliner Werbeagentur Direct Smile GmbH erhob Klage gegen
die SDV Direct World GmbH und die Muttergesellschaft SDV AG
mit der Begründung, es würden Rechte der Agentur verletzt. Die
Klage stützte sich dabei auf urheberrechtliche, markenrechtliche,
patentrechtliche und wettbewerbsrechtliche Begründungen.
Nachdem Direct Smile bereits im März 2004 mit dem Versuch ge-
scheitert war, außergerichtlich eine Unterlassungserklärung zu er-
wirken, wies nun auch das Landesgericht Berlin die Klage ab. Die
Software Directype verletze keine Marken-, Urheber- oder Patent-
rechte von Direct Smile. Die Funktionalitäten einer Software seien
frei, niemand könne diese monopolisieren. Auch die Geheimhal-
tungsvereinbarung, auf die sich Direct Smile berief, sei nicht ver-
letzt.
Gradual Software: Upgrades fürLightSwitch und FullSwitch
Gradual Software, Spezialist im Bereich Softwarelösungen für
die Automatisierung des Publishing-Prozesses, kündigt Up-
grades für LightSwitch und FullSwitch aus der Switch-
Produktfamilie an.
Die Switch-Produktreihe stieß bei ihrer Einführung auf der Ipex
2006 im April auf starkes Interesse, das sich in einer sofortigen Ver-
kaufsaktivität niederschlug. Jedes Produkt der Switch-Software-
familie bietet eine eigenständige Funktionssammlung für kosten-
sparende Automatisierung und höhere Effizienz sowie einfache
Upgrade-Möglichkeiten, wenn eine umfassendere Automatisie-
rung erforderlich wird.
Powerswitch,dasneuesteMitgliedderSwitch-Produktreihe,bietet
anspruchsvolleScripting-FunktionensowieUnterstützungfürMe-
tadatenundArbeitsgruppen.DieLösungwurdeaufder Ipex06vor-
gestellt, zahlreiche Vorbestellungen sind bereits eingegangen. Po-
werswitchwirdzueinemPreisvon5.000Euroerhältlichsein, aller-
dings bietet Gradual Software das Produkt anlässlich der Marktein-
führung zum Sonderpreis von 4.000 Euro an.
David van Driessche, Chief Operating Officer bei Gradual Softwa-
re, erklärt: „Bereits bestehende Benutzer unseres Originalprodukts
CaslonFlow haben sich von der einfachen Benutzung von Switch
überzeugenlassen.DieAutomatisierungkannnachBedarfgraduell
und über die Zeit in Unternehmen implementiert werden.” Kosten-
lose 15-Tage-Testversionen beider Softwarepakete können unter
www.gradual.com heruntergeladen werden.
Digital Information: Ink Zonefür CIP3/CIP4 Technik
Bestehende, auf CIP3 oder CIP4 basierende Preset-Anbin-
dungen von Offsetdruckmaschinen an beliebige Workflows
verfügen heute meist über keine oder sehr eingeschränkte Li-
nearisierungsfunktionen. Mit Ink Zone für CIP3/CIP4 schließt der
Schweizer Softwareentwickler Digital Information Ltd. jetzt diese
Lücke.Die imSoftwarepaketDI-Plot enthalteneFunktionnutztdie
vondenInkZone-ProduktenausdemHauseDigitalInformationbe-
kannten Linearisierungskurven für beliebige Papiere und Druck-
farbenundverrechnetdiesevollautomatischmitdenvonjedemPre-
press-WorkflowgeneriertenPPF-Dateien(CIP3/CIP4).Darausre-
sultiert eine auf die spezifischen Bedingungen im Druckprozess
angepasste Tonwiedergabekurve für die verschiedenen Farbauszü-
ge, die der Druckmaschine wiederum als CIP3-File zur Verfügung
gestellt wird.
GMG, Anbieter von Highend Farbma-
nagement- und Prooflösungen, teilt
mit, dass das Unternehmen im ersten
Halbjahr 2006 erneut eine erfreuliche Um-
satzsteigerung erzielen konnte. Im Juni
2006 wurde der höchste Monatsumsatz in
der Firmengeschichte verzeichnet.
Bis heute konnte GMG in 2006 den Umsatz
umetwasmehrals30%gegenüberdemVer-
gleichszeitraum 2005 (mehr als 150% ge-
genüber dem entsprechenden Zeitraum in
2004)steigern.DieVerkäufeaußerhalbvon
Deutschland stiegen stark an und machen
inzwischen deutlich mehr als die Hälfte des
Gesamtumsatzes aus. Alle relevanten Re-
gionen verzeichnen Umsatzzuwächse so-
wohl im Software- als auch im Medienver-
kauf. „Wir sind sehr erfreut über diese Um-
satzentwicklung, die eine Steigerung in
quasi jedem Land bedeutet”, sagt Robert
Weihing, Geschäftsführer GMG GmbH.
„Unser Auftritt auf zahlreichen Messen in
aller Welt im Frühjahr dieses Jahres – sei es
mit einem eigenen GMG Stand wie auf der
IPEX oder durch unsere Distributoren und
Händler repräsentiert – war sehr viel ver-
sprechend, und lässt ein starkes zweites
Halbjahr erwarten. Besonders erfreulich
haben sich die Colormanagementprodukte
GMGColorServerundGMGInkOptimizer
entwickelt,dieweitüberproportionalzuder
Umsatzsteigerung beigetragen haben.”
Die Firma, 1984 mit Sitz in Tübingen ge-
gründet, ist ein Softwareunternehmen mit
einem weltweiten Vertriebsnetz und eige-
nen Niederlassungen in Großbritannien,
Spanien, Frankreich, Benelux, Nordic, den
USAund Asien. Das Unternehmen hat sich
auf das High-end Farbmanagement für die
gesamte Druckindustrie spezialisiert.
Heute sind über 6.000 Systeme im ganzen
Spektrum der Industrie, von Werbeagentu-
ren, Druckvorstufenfirmen und Offsetdru-
ckereien bis hin zu internationalen Tiefdru-
ckereien, im Einsatz.
Farbmanagementanbieter GMG mehr Umsatz
4 - 2006 X-media36
SOFTWARE WORKFLOW
Die Druckindustrie ist bekannt dafür,
dass die Unternehmen stets in neueste
Technologien investieren. Doch im
VergleichzudenAusgabenfürProduktions-
technik, beispielsweise für Druckmaschi-
nen, nehmen sich die Aufwendungen für be-
triebswirtschaftliche Systeme eher beschei-
den aus. Oft ist es um die Einstellung der
Verantwortlichen zu den Systemen nicht an-
ders bestellt.
Nur wenige Inhaber oder Führungskräfte
von Druckereien können beim Rundgang
durchihrenBetriebeinbeliebigesProdukt in
die Hand nehmen und mit Bestimmtheit sa-
gen: „Ichweiß,dasswirdamitwirklichGeld
verdienen.“ Dagegen ist dies für Manager in
anderen Industrien eine Selbstverständlich-
keit. Vielfach wissen die Führungskräfte ei-
ner Druckerei überhaupt nicht, wo in ihrem
Unternehmen Kapital gebunden oder im
schlimmsten Fall „verbrannt“ wird.
Hier liegt ein ernsthaftes Problem vor, denn
wenn Unternehmen in der grafischen Indu-
strie des 21. Jahrhunderts erfolgreich beste-
hen und weiter florieren wollen, müssen
wichtigeInformationenstetszurHandsein.
Die Unternehmen der Druckindustrie sind
insofern mit besonderen Herausforderun-
gen konfrontiert, als hier wie in keiner ande-
ren Branche einer der wichtigsten Werkstof-
fe von den Kunden angeliefert wird – heute
vorwiegend in Form von PDF-Dateien. Au-
ßerdem müssen in den Aufträgen oft genug
in allerletzter Minute Änderungen ausge-
führt werden. Die Digitaldrucktechnologie
sorgt noch für zusätzliche Dynamik und be-
günstigt im Auftragsmix den Trend zu klei-
neren Auflagen. Infolgedessen steigt der ad-
ministrative Aufwand. Während die Ferti-
gung das Arbeitspensum bewältigt, sind die
betriebswirtschaftlichen Systeme der Ver-
waltungsebene schlicht nicht in der Lage,
den gewachsenen Erfordernissen gerecht zu
werden.
Zahlreiche Management-Informationssy-
steme (MIS), die für die Druckindustrie er-
hältlich sind,bilden inersterLinieunterneh-
mensinterneProzesseab.Beivielenderheu-
tigen Systeme handelt es sich um Weiterent-
wicklungen ursprünglicher Kalkulations-,
Planungs-/Dispositions- oder Betriebsda-
tenerfassungssysteme. Obwohl diese Syste-
me im Lauf der Zeit funktional erweitert
wurden, können sie den Anforderungen mo-
derner, vorausblickender Unternehmen
nicht gerecht werden.
Zum Vergleich ist hier ein Blick auf die Ver-
änderungen und Weiterentwicklungen hilf-
reich,welchediePrepress-Workflowsinden
letzten zehn Jahren erfahren haben. Sie sor-
gen bei den Prozessen für konstante, regel-
mäßige Abläufe. Sobald ein Prozess auf die-
seWeisefestgelegtundbeschriebenist,steht
derAutomatisierungnichtsmehrimWege.
Managementsystemblieb Stiefkind
Bei den MIS für die grafische Industrie
gibt es bislang keine vergleichbaren
Entwicklungen; viele Schritte müssen
noch manuell veranlasst werden. Um Auf-
trägeschnellundeffizientdurchdieProduk-
tion zu schleusen, hängen die Prozesse im-
mernochsehrstarkvonmündlichenAbspra-
Was bringen Management-Informationssysteme?
In Zukunft mehr gefragt:Der Blick aufs Ganze
Im Bereich Prepress hat sich ein automatisierter Workflow etabliert. Um aber Aufträge schnellund effizient durch die gesamte Produktion zu schleusen, hängen die Prozesse immer noch sehrstark von mündlichen Absprachen und gemeinsamem Teamgeist ab. Unser Autor, Nigel Street,
empfiehlt bei der Planung der nächsten strategischen Investition das große Ganze zu betrachten.
CIP4 und PIA/GATF: JDF ProductCertification Program
Die International Cooperation for the Integration of thePro-
cesses inPrepress,PressandPostpress (CIP4)Organizati-
on und Printing Industries of America/Graphic Arts Tech-
nical Foundation (PIA/GATF) haben die Marktverfügbarkeit
des lange erwarteten JDF Product Certification Program ange-
kündigt. Das JDF Product Certification Program bietet die
Möglichkeit, JDF-fähige Software zu testen bzw. testen zu las-
sen. Programme, die den Test erfolgreich bestanden haben, er-
halten das Prüfzeichen »JDF Certified«. Diese Logo darf auf
Produkt-Verpackungen und Promotion-Material angebracht
werden,umKundenzuvermitteln,dassdiejeweiligenProdukte
zertifiziert worden sind – dies, um den bestehenden Richtlinien
für Interoperabilität zu entsprechen.
Basis des JDF Product Certification Program ist die Interopera-
bility Conformance Specification (ICS) Dokumentation, die
von den technischen Arbeitsausschüssen von CIP4 in den ver-
gangenen drei Jahren erarbeitet worden ist.
Workflow-Spezialist Hiflexdrängt verstärkt auf US-Markt
Der deutsche Workflkow-Spezialist Hiflex erweitert seine
Geschäftsaktivitäten in Nordamerika und ernennt Gary E.
Marron zum Geschäftsführer von Hiflex Corp. Gary E.
Marron war zuvor 16 Jahre bei der Agfa Corp. in New Jersey
beschäftigt und zuletzt als Vertriebsleiter tätig.
„WährendderGraphExpo2004inChicagokamichdasersteMal
mitHiflexaufdemAgfa-MessestandinKontakt,woichmichum
den Vertrieb des :ApogeeX Workflow-System kümmerte und als
Kooperationspartner mit Hiflex zusammenarbeitete,“ erklärt
Gary E. Marron. „Ich war sofort begeistert von den Work-
flow-Optimierungen, von denen unsere Kunden durch den Link
zu Hiflex profitieren.“ Und er ergänzt: „Im Frühjahr 2005 haben
wirdasHiflexMISdanninunseremtechnologischenSchulungs-
zentrum in Ridgefield Park, New Jersey, installiert. Wir demon-
striertendasZusammenspielzwischen:ApogeeXundHiflexund
zeigten dabei eine der umfassendsten und besten Vernetzungen,
die der Markt heute bietet.“
37X-media 4 - 2006
SOFTWARE WORKFLOW
chen und dem gemeinsamen Teamgeist ab.
Wenn eine der zentralen Personen, die an
demProzessbeteiligt sind,erkranktoderdas
Unternehmen verlässt, kann das den ge-
schäftlichen Erfolg beeinträchtigen.
Der steigende Druck auf die Gewinnspan-
nen zwingt die Unternehmen, herkömmli-
che Abteilungsstrukturen aufzulösen. Folg-
lich verschwimmen die traditionellen
Grenzlinien zwischen Funktionen wie Pro-
duktionsplanung, Kundendienst, Kalkulati-
on, Druckvorstufenproduktion, Buchhal-
tung und Verkauf immer mehr.
Druckereien verfügen traditionell über Fä-
higkeiten und Know-how auf allen diesen
Gebieten, doch wie soll dies in der Zukunft
bewältigt werden? Künftig werden die ge-
samte Logik und das Expertenwissen eines
Unternehmens in das MIS integriert sein.
Das hat zur Folge, dass ein durchschnittli-
cher Kalkulator auch anspruchsvolle Auf-
träge effizient kalkulieren und ein normaler
Disponent die intelligenten globalen Pla-
nungsmöglichkeiten des Systems zum Vor-
teildesUnternehmensnutzenkann.DerEin-
satz geeigneter MIS-Instrumente kann das
Personal entlasten. So können sich diese
Mitarbeiter konstruktiveren Arbeiten zu-
wenden, statt viel Zeit mit reaktiven Tätig-
keiten und Routinearbeiten zu verbringen.
In der grafischen Industrie vollzieht sich ein
starker Wandel, was sich u. a. in einer wach-
senden Polarisierung niederschlägt. Auf der
einen Seite sehen wir Druckereien, die sich
als Produzenten zu günstigsten Kosten posi-
tionieren, während sich andere zu markt-
orientierten Dienstleistern entwickeln. Un-
ternehmen, die das Dienstleister-Modell
umsetzen, erlangen in der Wertschöpfungs-
kette einen höheren Stellenwert.
Um sich als Dienstleister etablieren zu kön-
nen und die entsprechenden Aufträge zu er-
halten, müssen Unternehmen in der Lage
sein, bestimmte Aufgaben auszulagern, bei-
spielsweise Logistik und Lagerhaltung. Das
hat zur Folge, dass Dinge relevant werden,
die nicht zu den typischen Kernaufgaben ei-
nes Druckbetriebes zählen. Auch dieser
Aspekt hat in einem für die Druckindustrie
konzipierten System berücksichtigt zu sein.
Viele traditionelle MIS wurden nie dafür
ausgelegt, solcheAufgabenoderandereAn-
forderungenwiedieBerücksichtigungmeh-
rerer Produktionsstätten oder die Verwal-
tungvonBetriebenalsunterschiedlichePro-
fitcenter abzudecken.
Investition inIT-Ressourcen notwendig
JedenfallswirdsichdieDruckbranchenur
zueinerhochentwickeltenFertigungsin-
dustrie entwickeln können, wenn sie in
geeignete IT-Ressourcen investiert. Des-
halb sollten sich Unternehmer der Druckin-
dustrie,wennsiedasnächsteMaleineverlo-
ckende neue Druckmaschine sehen, einen
MomentbesinnenundsichdieFragestellen,
welcher Prozentsatz ihrer Investitionen für
ITvorgesehenist.Siesolltenuntersuchen, in
welchen Bereichen am besten Investitionen
zutätigensindundwodiebeste Investitions-
rendite zu erwarten ist. Möglicherweise
werden die Ergebnisse überraschend sein.
Das Fazit solcher Überlegungen lässt sich
klar formulieren:
Druckereien machen oft viel Aufhebens um
die Druckmaschinen, mit denen sie produ-
zieren oder die sie bestellt haben. Über ihre
IT-Systeme ist dagegen wenig zu hören.
Dieswirdsichändern,damaninimmermehr
Druckereien versteht, was die Kunden tat-
sächlich schätzen.
Kunden bzw. professionelle Abnehmer von
Druckereien interessiert es wenig, mit wel-
chen Druck- und Buchbindereimaschinen
oder sonstiger Produktionstechnik ihre
Druckprodukte hergestellt werden. Die
Kunden haben allerdings ein brennendes In-
teresse daran, ein qualitativ hochwertiges
Produkt termingerecht geliefert zu bekom-
men und gleichzeitig schnell und proaktiv
betreut zu werden.
Das Internet hat nachhaltige Auswirkungen
auf die Erwartungen der Kunden von Dru-
ckereien in Bezug auf Kundenservice,
Schnelligkeit der Auftragsabwicklung von
derKalkulationbiszumfertigenProdukt so-
wieFlexibilität zurAbänderungderSpezifi-
kationen bis zu dem Moment, in dem der
Auftrag auf die Druckmaschine genommen
wird.
4 - 2006 X-media38
STANDARDISIERUNG
Mit einer überraschenden gemein-
samen Initiative sind nun sechs
europäische Verbände, der deutsche
Bundesverband Druck & Medien BVDM,
das Forschungsinstitut Druck FOGRA, der
internationale Zeitungsverband IFRA, die
European Color Initiative ECI, die Europe-
an Rotogravure Association ERA und das
Schweizer Kompetenzzentrum für Me-
dien- und Druckereitechnologie UGRA
offensichtlich zur Verteidigung der ISO-
Standards für den Druck an die Öffent-
lichkeit gegangen.
Tatsächlich ist die Standardisierung der
DruckverfahrennachISO12647heuteweit
verbreitet. Zehn Jahre nach Erscheinen der
ersten Ausgabe der Prozessnorm für den
Offsetdruck ISO 12647-2 sind Verfahren,
Anwendungen und Hilfsmittel in vielen
Druckunternehmen eingeführt und werden
durch Kunden, Dienstleister und Drucke-
reien genutzt. Für alle Druckverfahren ste-
hen heute an den Standard angepasste Cha-
rakterisierungsdaten, ICC- Profile und um-
fassende Werkzeuge für die Anwendung in
allen Stufen der Produktion von der Daten-
erzeugung bis zum Auflagendruck zur Ver-
fügung. Neben der Standardisierung der
Offsetdruckverfahren (Bogenoffsetdruck,
Rollenoffsetdruck, Endlosdruck) wurde
die Standardisierung im Zeitungsdruck
(ISO 12647-3), im Illustrationstiefdruck
(ISO 12647-4) und in weiteren Druckver-
fahren erfolgreich umgesetzt.
Wozu eigentlichStandardisierung?
Laut der Initiative der ISO-Verbände
diente die Standardisierung der Druck-
prozessenachISO12647unddiedaraus
abgestimmten Konzepte und Arbeitsmit-
tel, im Wesentlichen dem Zweck der kor-
rekten, verfahrensoptimierten Farbkom-
munikation vom Entwurf bis zum Endpro-
dukt. „Dazu sind viele Teilprozesse
notwendig, die von Kunden, Dienstleistern
und Druckereien sachgerecht durchgeführt
und begleitet werden müssen. Beispiele
sind die Bewertung und Auswahl der Mate-
rialien (Papier, Druckfarbe), das korrekte
Farbmanagement und die Datenerzeugung
in den Applikationen (etwa ICC-Profile,
PDF/X),dieAnfertigungfarbverbindlicher
und messtechnisch kontrollierbarer Prüf-
drucke und deren Bewertung unter Norm-
licht, die Druckformherstellung und der
Auflagendruck nach akzeptierten Richtli-
nien.” heißt es. Die internationale Normse-
rie ISO 12647 und die daraus entwickelten
Werkzeuge und Anwendungen ermögli-
chten für alle Teilprozesse praxiserprobte
und sichere Lösungen. “Bei konsequenter
AnwendungdieserMittel ziehenalleBetei-
ligten, Kunden, Vorstufen-Dienstleister
und Druckereien,dengrößtmöglichenNut-
zen:einvorhersehbaresundreproduzierba-
res Farbergebnis.”
InternationaleZusammenarbeit
Wie die ISO-Inititive betont, seien an
der Entwicklung internationaler
Normen im „ISO TC 130 Graphic
Technology“ und deren Umsetzung natio-
naleundinternationaleAnwenderverbände
sowie Hersteller von Systemen und Mate-
rialien aus Europa, Asien, Nord- und Süd-
amerika seit vielen Jahren beteiligt. Diese
Internationalisierung sei notwendig da, so
meint man, „regional begrenzte Lösungen
im Zeichen der Globalisierung heute von
Druckkunden und Dienstleistern nicht
mehr akzeptiert” würden.
Die Branchenorganisationen stellen auch
„grundlegende Publikationen und wichtige
Hilfsmittel für den Praktiker zur Verfügung
– vieles davon kostenlos”, betont man. Tat-
sächlich ist das Standardisierungswesen
abereinRiesen-Geschäft.Zumeinenkostet
die Zertifizierung entsprechend, anderer-
seits lassen sich die Organisationen die Be-
ratung und die Zurverfügungstellung von
Knowhow entsprechend bezahlen.
Anpassung an denStand der Technik
Jedenfalls würden die internationalen
Normen zur Druck- und Vorstufentech-
nik regelmäßig an den aktuellen Stand
der Technik angepasst werden und Ände-
rungen der Normen zeitnah in praktische
Konzepte, Anwendungsrichtlinien, Prüf-
mittel, Charakterisierungsdaten und
ICC-Profile umgesetzt.
„Änderungen von Eigenschaften bei Mate-
rialien (Druckpapiere und Druckfarben)
oder Systemen (Messgeräte, Monitore,
Normbeleuchtung, Ausgabesysteme, Soft-
ware etc.) haben deutliche Auswirkungen
aufdieSpezifikationenderProzesskontrol-
le. Der zunehmende Anteil optischer Auf-
heller bei vielen Papieren, kolorimetrische
Eigenschaften und Toleranzen bei Druck-
farben, technische Unterschiede und Tole-
ranzen bei Farbmessgeräten, geräteunab-
hängiger Austausch von Farbmessdaten
und Metamerie-Effekte sind Beispiele für
Themenfelder, die in Normen zur Prozess-
kontrolle und zur Messtechnik angemesse-
nen behandelt werden müssen.” Dazu seien
alleBeteiligtenzurZusammenarbeitaufge-
fordert. „Umfangreiche Untersuchungen
zu einzelnen Entwicklungen und Themen-
feldern sind notwendig und teilweise schon
in Arbeit. So kann der Standard stets dem
aktuellen Stand der Anwendung entspre-
chen und sogar vorgreifende normierende
Wirkung entfalten. Kurzfristige Änderun-
gen der Standards (z.B. aufgrund veränder-
ter Materialeigenschaften) sind jedoch
nicht zu empfehlen. Anwender brauchen
eine verlässliche, ausreichend große Zeit-
spanne zur Nutzung” betonen die sechs
Verbände in ihrer Pro-ISO-Initiative.
Pro-ISO-Initiativegegen GRACoL
Schließlich werden BVDM, FOGRA,
IFRA, ECI, ERA und UGRA konkret
gegenwensichderenInitiativerichtet:
„In jüngster Zeit drängt mit erheblichem
Marketingaufwand ein Konzept zur Pro-
zesskontrolle von IDEAlliance (GRACoL)
auf den internationalen Markt. Nach ur-
sprünglichen Aussagen seiner Initiatoren
sei GRACoL der Standardisierung nach
ISO 12647-2 überlegen und solle diese da-
herersetzen.Mittlerweilewurdedies relati-
Keine Frage: Standards sind wichtig als Qualitätskriterien auch in der Druckindustrie. DieBranchenvertretungen sind es auch, die sich um die Entwicklung und Formulierung bemühen.
Nun fühlen sich eine Reihe solcher Institutionen bemüßigt, die bei uns verwendetenISO-Standards für den Druck gegen Versuche aus den USA zu verteidigen, deren eigeneGRACoL-Standards hierzulande zu verbreiten. Natürlich geht es dabei auch um Geld.
Streit um den wahren StandardISO-Verbände gegen GRACoL
>
STANDARDISIERUNG
4 - 2006 X-media40
viert und GRACoL wird nun als „Anwen-
dungvonISO12647-2“bezeichnet.Dies ist
falsch, da es von anderen Grundvorausset-
zungenausgeht.Esgibtbisheutekeineend-
gültige Definition der GRACoL-Methode,
keineendgültigenCharakterisierungsdaten
und Profile” liest man.
Tatsache ist, dass GRACoL die bei weitem
ältere Standardisierungsinitiative ist. Wäh-
rend ISO erst vor 10 Jahren begonnen hat
sich um Qualitätsnormungen für den Druck
Gedanken zu machen, wurde GRACoL als
eine Art Graphics Arts Task Force schon
1966 in den USAvon der Graphic Commu-
nicationsAssociation(GCA)gegründetum
ein Dokument zu entwickeln das generelle
Guidelines und Empfehlungen enthalten
sollte, die als Referenz- Grundlage quer
durch die ganze Industrie für hochqualitati-
ven Farbdruck dienen konnten. GRACoL
hatte von Anfang an die Unterstütung aller
US-Drucker- und Qualitätsvereinigungen
und deren Empfehlungen werden ebenfalls
weltweit angewandt.
Was monieren die ISO-Aktivisten nun kon-
kret: „ISO 12647 legt als wesentliche Pro-
zesskriterien Tonwertzunahme und Voll-
tonfärbung einer Druckbedingung fest.
Weitere wichtige Einflussgrößen sind die
Eigenschaften von Papier und Druckfarbe.
Die Graubedingung resultiert aus der Sum-
me dieser individuellen Eigenschaften. Als
visuelles Kontrollmittel für die Graubalan-
ceimAuflagendruckhatsichderECI/bvdm
Gray Control Strip bei der Prozesskontrolle
nach ISO 12647-2 bewährt. GRACoL setzt
praktischausschließlichaufdieGraubalan-
ce (NPDC neutral print density curve) und
propagiert eine einheitliche Tonwertzu-
nahme für alle Druckbedingungen. Es gibt
trotz zahlreicher Versuche bis heute keinen
offiziellen Referenzdruck nach GRACoL,
da alle bisherigen Testdruckergebnisse
nicht den Anforderungen der GRACoL-
Vertreter entsprachen. Der vorläufige Cha-
rakterisierungsdatensatz von GRACoL
entstammt einem Testdatensatz der FO-
GRA, der bezüglich der Tonwertzunahme
und Graubalance modifiziert wurde.”
Streit der Weisen:Kriterium Graubalance
Die Pro ISO-Aktivistengruppe begrün-
det auch ihre Ablehnung des GRA-
CoL-Ansatzes. Für alle die es genauer
wissen wollen: „Obwohl sinnvoll zur Kon-
trolle des Fortdrucks so ist doch die aus-
schließliche Verwendung der Graubalance
bei gleichzeitiger Vernachlässigung von
Tonwertzunahme eine fragwürdige Metho-
de” heißt es. Und weiter: „Das von GRA-
CoLvorgeschlagene Verfahren, ausgehend
vom Farbton des Papierweiß auf einen defi-
nierten Farbton im Mitteltonbereich über-
zugehen und diesen bis in die Tiefe hinein
konstant zu halten, ist sehr komplex, nicht
richtig erprobt und kann ebenfalls zu einem
als farbstichig empfundenen Grau führen.
Es wird häufig die Forderung nach einer
festgeschriebenen Graubedingung von z.
B. 50/40/40 der Buntfarben Cyan, Magenta
und Gelb (in dieser Reihenfolge) erhoben.
Dies ist zwar prinzipiell möglich, bedingt
aber im Druck variable Volltonfärbungen
(und somit andere Schichtdicken bzw.
Dichten). Auch sind dann unterschiedliche
Tonwertzunahmekurven für die Buntfar-
ben notwendig bzw. zuzulassen. Dies führt
dann zwar in Kombination mit einer ent-
sprechenddurchgeführtenSeparationzuei-
ner guten Grauwiedergabe, erzeugt aber in
denbuntenFarbenProbleme,dadiezumEr-
reichenderGraubalancenötigenFärbungs-
änderungen zu einer schlechteren Wieder-
gabe bunter Farben führen kann. Entweder
sind die Schichtdicken zu gering für einen
stabilen Druck oder die Schichtdicken wer-
den zu hoch mit zu hohen Tonwertzunah-
men.OderdieToleranzenfürdieFärbungs-
werte werden überschritten. Einzelheiten
hängen selbstverständlich von den verwen-
deten Druckfarben und Druckpapieren ab.
Eine sichere messtechnische Prozesskon-
trolle ist so nicht möglich.”
Und was nun?
Jedenfalls meinen die sechs streitbaren
Verbände, die bewährte und funktionie-
rende Prozesskontrolle nach ISO 12647
solle weiter genutzt werden. „Es ist nicht
sinnvoll ISO 12647 zugunsten eines ande-
ren Konzepts aufzugeben, dessen Wirk-
samkeit und Zuverlässigkeit nicht belegt ist
und das in seiner praktischen Umsetzung
deutlich komplexer ist. Stattdessen sollten
alle Kräfte auf die Lösung noch offener,
wichtiger Themenfelder (wie z.B. der Um-
gang mit optischen Aufhellern in Papieren)
konzentriert werden.”
EinheißesThema,vorallemweilesumviel-Geld geht.Fürs nächste Heft haben wir unseinen Blick hinter die wirtschaftlichen Ku-lissen des Standardisierungs- und Auditie-rungsbusiness vorgenommen...
>
Standardisierung ist natürlich auch für die Zulieferer ein
Thema: So veranstaltete MAN Roland Österreich in Ko-
operation mit dem Verband für Druck & Medientechnik
vom 26. bis 29. Juni vier Fachseminare zum Thema „Einführung
des Prozessstandard Offset“.
Bei den Seminaren, die in Innsbruck, Linz, Graz und Wien statt-
fanden, referierten Kurt Fuchsenthaler, Spezialist für Messtech-
nik und Standardisierung bei MAN Roland, und Mag. Christian
Handler vom Verband Druck & Medientechnik. Thema war die
Zertifizierung nach ISO 12647-2. Diese speziell für den Offset-
druck (Bogen, Rolle, Endlosdruck) vor 10 Jahren ausgearbeitete
Norm schreibt Standards zur sicheren Abwicklung von Druck-
aufträgen fest. Das große Interesse zeigte, dass der Prozessstan-
dard Offset mittlerweile auch in Österreich zum Thema gewor-
den ist. Dies auch deshalb, weil immer mehr Auftraggeber der
Druckindustrie das Zertifikat Prozessstandard zur Vorausset-
zungfürdieAuftragsvergabeerklären.Besonders internationale
KonzernesuchendieSicherheit,dassPrintprodukteanjedemOrt
der Welt einen einheitlichen Auftritt der Marke aufweisen.
Der Prozessstandard Offset gewährleistet die Produktion von
Druckerzeugnissen nach objektiven Qualitätskriterien. Ein Pro-
of hat damit die selbe Farbqualität wie der fertige Druckbogen.
Die direkte Kostenersparnis und Sicherheit im Reklamationsfall
sind gute Argumente für die standardisierte Produktion.
Kurt Fuchsenthaler zeigte die Umsetzung der Standardisierung,
wiesie imRahmenderAbnahmeeinerROLANDDruckmaschi-
ne durchgeführt wird. Er gab einen praxisnahen Überblick über
die einzelnen Prozess-Schritte und die Standardisierung jedes
Teilbereiches.
Mag. Christian Handler wies darauf hin, dass auch Betriebe in
ÖsterreichvomVerbandDruck&Medientechnik nachProzess-
standardzertifiziertwerdenkönnen. DieseZertifizierungwirdin
Kooperation mit den deutschen Verbänden und der FOGRA
durchgeführt und sichert so ein internationales Niveau.
(Siehe dazu auch unsere geplante Reportage im nächsten Heft
über den wirtschaftlichen Aspekt des Normungswesens.)
Auch in Österreich sind Standards beliebtes Thema
Schwarze Kunst, aber keine Zauberei
41
STANDARDISIERUNG
X-media 4 - 2006
DieFEFCO,dieinBrüsselansässigeeu-
ropäische Föderation der Wellpappe-
fabrikanten, kündigt für den Septem-
ber 2006 die Einführung einer neuen und
aktualisierten Version der FEFCO-Stan-
dards (offiziell FEFCO-ESBO-Standard)
an. Die FEFCO-Bibliothek wird als Stan-
dardleitfaden und Referenz von allen im
Bereich der Wellpappe- und Kartonagever-
packungen aktiven Fertigungsunterneh-
men genutzt. FEFCO-Standards werden
von Verpackungsherstellern in Europa –
und weltweit – anerkannt.
Der Standardleitfaden stammt aus den spä-
ten Sechzigerjahren und wurde zuletzt im
Jahr 2001 aktualisiert. Bis heute ist er nur in
gedruckter Form erhältlich. Für ihren wei-
terenWegbeschlossdieFEFCO,sichandas
digitaleZeitalteranzupassenundnachPart-
nernzusuchen,mitderenUnterstützungdie
Föderation ihre FEFCO-ESBO-Standards
aktualisieren und auf heutige Technologie-
standards umstellen kann. Die FEFCO ent-
schloss sich für eine Partnerschaft mit dem
Software-SpezialistenEskoundArjuna,ei-
nemUnternehmen imBereichMultimedia-
und Webentwicklung, das für das Design
derBenutzeroberflächeverantwortlichist.
„Der Referenzleitfaden für die Wellpappe-
verpackungsindustrie hat sich zu dem welt-
weiten Standard für unsere Branche entwi-
ckelt. Die neue Version der FEFCO-Stan-
dards in elektronischem Format beinhaltet
ein innovatives Visualisierungstool, das
3D-ZeichnungenmitFaltsequenznutztund
der Wellpappeverpackungsindustrie eine
bedeutend höhere Wertschöpfung sichert.
Darüber hinaus werden wir die neue Versi-
on der Standards auch als Kommunika-
tionstool nutzen, mit dem wir die Flexibili-
tät,KreativitätundVielseitigkeit vonWell-
pappe und Kartonagen zeigen können“, er-
klärt Ludwig Anckaert, Technischer Leiter
bei der FEFCO. Ludwig Anckaert hat das
ProjektnachAnfragenderBranchemitHil-
fe des für die FEFCO-Standards zuständi-
gen Komitees initiiert, das die Standards
entwickeltundüberwacht.„Eskostellteuns
ArtiosCAD bereit, das Standardtool der
Branche,dassichidealeignet,umanimierte
visuelle Elemente für unsere Standards in
einem technisch eher anspruchsvollen For-
mat aufzubauen.“ Damit is es möglich, vi-
suelle Elemente, die vorher als statische
Ausdrucke präsentiert wurden, in 2D- und
3D-Zeichnungen umzuwandeln – so dass
die Hersteller die Standards im Fertigungs-
prozess leichter erkennen und anwenden
können. Gleichzeitig wird Esko Artios-
CADaktualisieren, sodassdieReferenzan-
wendung für das CAD-Design die erste auf
dem Markt sein wird, die vollständig kom-
patibelmit allenvonderFEFCOetablierten
Standards ist.
Arjuna, ein von der FEFCO beauftragtes
Webdesign-Unternehmen, ist für die Kon-
vertierung der mit ArtiosCAD erstellten
Standards in ein benutzerfreundliches Tool
mit komfortabler Oberfläche verantwort-
lich.DieneueBibliothekwirdalsCD-ROM
zur Verfügung gestellt, die den Copy-
right-Bestimmungen der FEFCO unter-
liegt. Regelmäßige Aktualisierungen wer-
den auf der FEFCO-Website veröffentlicht.
Die Entwickler haben sichergestellt, dass
dieCD-ROMaufjedemStandard-PCläuft.
Die FEFCO (European Federation of Cor-
rugated Board Manufacturers) wurde 1952
gegründet und repräsentiert die Interessen
der europäischen Wellpappefabrikanten.
Die Föderation zählt derzeit 25 aktive Mit-
glieder, die nationale Wellpappe-Verpak-
kungsverbände vertreten. Die Rolle der Fö-
deration besteht darin, wirtschaftliche, fi-
nanzielle, technische und Marketing-Inter-
essen der Wellpappeverpackungsindustrie
zu erforschen, alle Faktoren zu analysieren,
dieEinflussaufdieBranchenehmen, sowie
das Image der Branche zu fördern und wei-
terzuentwickeln.
Auch im Verpackungsdruck spielen Standards eine immer wichtigere Rolle. Aber dort sind esim wesentlichen noch einzelne Institutionen die für ihre Bereiche anwendbare Referenzen
festlegen. Eines dieser Institute ist die FEFCO, die in Brüssel ansässige Wellpappe-Föderation.
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4 - 2006 X-media42
COMPUTER TO PLATE
10 Jahre ist es her, dass 1996 mit der Ver-
marktung des weltweit ersten Thermo-
CtP begonnern wurde und damit in der
grafischen Fachwelt ein rasanter Wandel
ausgelöst wurde, der Druckereien und ihren
Kunden in aller Welt zu kürzeren Auftrags-
durchlaufzeiten, geringeren Kosten und hö-
herer Qualität verhalf.
Ihren Anfang nahm die Thermo-CtP-Revo-
lutionaufderDrupa1995,alsKodakdasers-
te Thermo-CtP-System ankündigte, das aus
der Kodak Direct Image Thermal Plate und
demfrüherenCREOThermal3244Plateset-
ter bestand. Das System war laut Kodak das
Ergebnis der Arbeit der beiden Erfinder Dr.
Neil Haley und Dan Gelbart.
Die Betatests der Thermo-CtP-Lösung lie-
fen Ende 1995 an, Mitte 1996 stand das Sys-
temfürdieVermarktungzurVerfügung.Par-
allel folgte die Markteinführung der soge-
nannten SQUAREspot-Bebilderungstech-
nologie mit ihrem 10.000-dpi-Laser, bei der
rechteckige Ratsterpunkte verwendet wur-
den und die in der grafischen Fachwelt für
hitzige Diskussionen über Sinn und Unsinn
sorgte – wie man auch in X-media nachle-
sen konnte. In den darauf folgenden 10 Jah-
ren wurde Thermo-CtP weiterentwickelt,
wurde schneller, präziser und benötigte we-
niger Platz. Dadurch gestaltete sich die neue
Technologie deutlich attraktiver und fand
verstärktEinsatz indenverschiedenstenBe-
trieben, von großen über mittlere bis hin zu
kleinen Druckdienstleistern.
„InnerhalbdesletztenJahrzehntshatCtPdas
Wesen der Druckindustrie grundlegend ver-
ändert“,soFrankRomano,ProfessorEmeri-
tus des Rochester Institute of Technology,
School of Print Media. „Ich erinnere mich
noch an den Tag im Jahr 1995, als Thermo-
CtP erstmals vorgestellt wurde und Druck-
betriebe recht skeptisch darauf reagierten.
Doch innerhalb weniger Jahre entwickelte
sich dieses Verfahren zur wichtigsten Tech-
nologie, um Kosten zu senken, die Produkti-
vitätzusteigernundeinekonstantereDruck-
qualität zu erzielen. Heute ist CtP aus der
Druckindustrie nicht mehr wegzudenken.
Außerdem hat diese Technologie Work-
flows hervorgebracht, die zu einer vollstän-
digen Digitalisierung der Druckvorstufe
und komplett automatisierten Systemen
führten. Was für einen Unterschied ein Jahr-
zehnt – und CtP – doch ausmacht!“
„Die thermische Druckplattenbebilderung
ist eine der größten Innovationen in der Ge-
Prozesslose Thermoplatte von Fujifilm:Erste Erfahrungen vom Erstanwender
DieThermo-Technologieistseit langemkeineDomänevonCreo/Kodakmehr.Auch
andere Platten- und CtP-Systemhersteller sind zwischenzeitlich auf den Thermo-
Zug aufgesprungen. So auch FujiFilm. Vor kurzem kündigte man eine prozesslose
Thermo-Platte an, die nun in unseren Landen ihre Premiere feierte. Die Schuma-
cher-Gebler GmbH in Dresden mit ihren 12 Mitarbeitern ist der erste Betrieb im
deutschsprachigenRaum,dermitderneuenprozesslosenFujifilm-ThermoplatteBrillia
HD PRO-T arbeitet. Die vollstufige Kleinformat-Druckerei konnte mit der parallel er-
folgten Investition in ein Fuji-CtP-System (Luxel T-6000 CtP E) den gewünschten
Schritt in die durchgehend digitale Produktion vollziehen, um analoge Fehlerquellen
und Unwägbarkeiten auszuschalten. Durch den Wegfall des Nassprozesses bei der Plat-
tenwahl wurde die Plattenherstellung nebenbei auf das reine Belichten reduziert.
Seit der Installation konnte das Unternehmen bereits gute Erfahrungen sammeln. So
wurden inzwischen rund 1 000 Platten produziert, wobei es bisher zu keinen systembe-
dingten Neubelichtungen kam.
Die Thermo-CtP-Technologie hat zweifelsfrei den gesamten Druckprozess wesentlich verändert.Kodak feiert nun das 10jährige Jubiläum der Thermo-Technolgie als eigene Erfindung. Was die,
die damals dabei waren, so nicht ganz gelten lassen. Es war nämlich Creo, damals eine Scitex-Abspaltung, die erstmals einen Thermo CtP-Belichter entwickelte. Die dazugehörige Platte
stammte tatsächlich von Kodak. Aber eine weitere Diskusion ist ohnehin müßig. Creo wurdeVon Kodak übernommen und Thermo-CtP ist Teil des Kodak-Technologie-Fundus.
10 Jahre Thermo-Technologie...ein kleiner Schritt für die Menschheit, aber wohl
ein großer für die Prepress-Entwicklung
43X-media 4 - 2006
COMPUTER TO PLATE
schichte von Kodak und ein tragender Bau-
steinunsererheutigenAktivitäten indergra-
fischen Industrie“, sagt Jeff Hayzlett, Chief
Marketing Officer, Kodak’s Graphic Com-
munications Group. „Thermo-CtP bringt
Tausenden von Kunden Tag für Tag einen
enormen Mehrwert. Darüber hinaus dient
Thermo-CtP der heutigen Forscher- und
Wissenschaftlergeneration bei Kodak als
Leitbild für das, was Innovationskraft be-
wirken kann.“
ZudenweiterenInnovationenimDruckplat-
tenbereich zählen unter anderem: die Elec-
tra-Platte, die erste vorerwärmungsfreie
Thermoplatte; die Sword-Platte, die erste
Thermoplatte ohne Vorerwärmung und
ohne Einbrennen; die Kodak Thermalnews-
Platte, die erste Thermoplatte für den Zei-
tungsdruck; und die Kodak Thermal Direct-
Platte, eine wirklich prozesslose Platte.
Die ersten Anwender
Frühe Anwender von Thermo-CtP erin-
nern sich noch an die Einführung der
Technologie und die damit verbundenen
beachtlichen Verbesserungen ihres Unter-
nehmenserfolgs.
„Die Einführung und Nutzung der Ther-
mo-CtP-Technologie kam dem gesamten
Druckprozess zugute. Für uns bei Quad
Graphics lag der Wert des Verfahrens vor al-
lem in der höheren Geschwindigkeit und
Druckqualität für unsere Kunden“, erklärt
Tom Frankowski, Senior Vice President of
Manufacturing des amerikanischen Druck-
konzerns. „Außerdem konnten wir mithilfe
der CtP-Technologie Zykluszeiten verkür-
zen, da mit dem fotomechanischen Druck-
vorstufenprozess einhergehende Verzöge-
rungen entfielen. Noch wichtiger ist aller-
dings, dass die Präzision und Konstanz von
Thermo-CtPbeiQuadGraphics den Einsatz
weiterführenderKonzepteermöglichte,bei-
spielsweise die Farbproduktion im ge-
schlossenen Regelkreis. CtP hat die Farbre-
gelungen von Quad deutlich vorangebracht,
denn wir sind stets bestrebt, das Maximum
aus unserer Druckplattform herauszuholen.
Selbstverständlich sind die Vorteile der
CtP-Technologie noch nicht erschöpft.“
„Thermo-CtP ist zweifellos eine der bedeu-
tendstenEntwicklungeneinerganzenGene-
ration. Sie hat unsere Arbeitsweise komplett
verändert – zum Besseren“, kommentiert
LauraGale,diedamalsdieThermo-CtP-Be-
tatestinstallation bei Rand McNally, eben-
falls einem Großdrucker in den USA, über-
wachte. Und Eric C. Webber, President und
Chief Executive Officer von Cohber Press,
einer Akzidenzdruckerei mit 17 Mio. Dollar
Jahresumsatz aus Rochester. „Zwischen
1996 und 2000 ist Cohber um das Doppelte
gewachsen, in erster Linie Dank der Ther-
mo-Technologie, mit deren Hilfe wir eine
energische Expansionsstrategie verfolgen
konnten.“
ECRM übernimmt Esko ProductionPolyester-CtP-Produktlinie
ECRM Inc. hat den Abschluss seiner Vereinbarung über die Übernahme der Polyes-
ter-CtP-Produktreihe von Esko Production A/S bekannt gegeben. Nach den Ver-
tragsbedingungen hat ECRM die Aktiva einschließlich der immateriellen Vermö-
genswerte und geistigen Eigentumsrechte des Geschäftsbereichs Polyesterplatten er-
worben. Dazu zählen Fertigung und Vertrieb von DPX 4, DPX System, DPX Lite,
WorkMatesundallendamitzusammenhängendenSoftwareprodukten,Verbrauchsarti-
keln, Ersatzteilen und anderen damit verbundenen Produkten.
„In den letzten vier Jahren hat ECRM eine umfassende Produktreihe von Vio-
lett-CtP-Maschinen für Akzidenz- und Zeitungsdrucker weltweit entworfen, entwi-
ckelt und auf den Markt gebracht, und erst kürzlich konnten wir den Versand unseres
1000. CtP-Systems bekannt geben”, erklärte Black. „Mit der Übernahme der CtP-Pro-
duktlinie von Esko Production können wir unseren Kunden ein noch breiteres Produkt-
angebot,daszusätzlicheBereichedesDruck-undPublishingmarktsabdeckt,offerieren
und damit ein Mehr an Leistung bieten. Wir sind von der vorhandenen Vertriebs- und
Kundendienstorganisation beeindruckt und beabsichtigen, mit den bisherigen Ver-
triebspartnernvonEskoProductionunterderMarkeECRMauchweiterhinzusammen-
zuarbeiten.UnsereVisionfürECRMistes, inderBrancheQualitätsmaßstäbezusetzen,
indem wir hochwertige, zuverlässige Systeme liefern, die nicht nur den Produktionsan-
forderungenunsererKundengerechtwerden,sonderndarüberhinausaucheineattrakti-
ve Investitionsrentabilität gewährleisten. Wir sind davon überzeugt, dass diese Über-
nahme bei der Festigung unserer Vorreiterrolle in der Branche ein weiterer Schritt nach
vorn ist.”
Esko Production ist zuversichtlich, dass mit dieser Vereinbarung die Zukunft der in den
letzten zehn Jahren entwickelten Polyestertechnologie gesichert ist. „ECRM CtP und
der Bereich Polyester CtP von Esko Production passen hervorragend zusammen”, er-
klärteTorbenRysgaard,derauch inZukunftweiterhinfürdenBereichPolyesterverant-
wortlich zeichnet, “und wir freuen uns darauf, unseren aktuellen Kundenstamm, der ei-
nige Tausend Anwender umfasst, künftig noch besser bedienen zu können.”
DPX4CtP ist ein fürvollenTageslichtbetriebausgelegtes,hochpräzisesSystemmit in-
nenliegender Vakuumtrommel für die Herstellung druckfertiger, hochpräzise gestanz-
ter und entwickelter Polyesterdruckplatten. Auch beim DPX System handelt es sich um
ein Plattenbebilderungssystem für Tageslichtbetrieb. Es ist mit innenliegendem Trom-
melsystem mit eingebauter 200 und 425 mm offener Registerstanzeinheit zur Herstel-
lungvonhochqualitativenundpassgenauenDruckplattenfürdieVierfarben-Druckpro-
duktion ausgestattet. DPX Lite ist ein hochproduktives, automatisches 2-Seiten-
CtP-System für die Bebilderung von Polyesterplatten im Tageslichtbetrieb, das belich-
tete, entwickelte,gestanzte,getrockneteundaufFormatgeschnittenedruckfertigePlat-
ten von 340 mm x 550 mm Größe herstellt.
Flint Group: Neue Produktionsanlagefür Flexodruckplatten in Willstätt
NachrundzweijährigerBauzeitnahmFlintGroupPrintingPlatesEndeJuli ihreneue
Produktionsanlage für Flexodruckplatten im deutschen Willstätt in der Nähe von
BadeninBetrieb.ZudiesemAnlassludmanMitarbeiter,dieandemProjektmitge-
wirkt haben, sowie Repräsentanten von Politik und Verwaltung zu einer Einweihungs-
feier ein.
In seiner Einführung schlug Dr. Thomas Telser, Leiter von Flint Group Printing Plates,
einen geschichtlichen Bogen von den Anfängen der Flint Group Printing Plates (ehe-
mals BASF Drucksysteme) bis hin zu den jüngsten Erfolgen. „Eine anhaltend gute Ge-
schäftsentwicklungmachtevorzweiJahrendasErreichenunsererKapazitätsgrenzeab-
sehbar und führte schließlich zur Investitionsentscheidung für die neue Produktionsan-
lage. Es freut mich feststellen zu können, dass uns die Entwicklung der letzen beiden
Jahre recht gibt.“ erklärt Dr. Thomas Telser. „Die neuen Kapazitäten ermöglichen uns
den weiteren Ausbau unseres weltweiten Geschäfts und geben unseren Kunden Sicher-
heit in punkto Lieferfähigkeit. Wir verstehen die neue Anlage auch als Signal an den
Markt für unser langfristiges Engagement in diesem Segment.“
Rund 300 Mitarbeiter arbeiten heute bei Flint Group am Standort Willstätt. Neben
DruckplattenwerdendortauchVerpackungsdruckfarbenproduziert.Mitder Inbetrieb-
nahme der neuen Produktionsanlage soll Willstätt zum Technologie- und Knowhow
Zentrum für Druckplatten ausegbaut werden. So soll die Druckplattenforschung zum
Jahresende von Ludwigshafen nach Willstätt verlegt werden.
TECHNOLOGIE
Die Unternehmen der Druckindustrie
wollen sich differenzieren, um unab-
hängiger vom Preiswettbewerb zu
werden. Dazu wollen sie ihren Kunden
möglichst viel bieten. Value Added Prin-
ting, der Mehrwertdruck, ist hier das Stich-
wort.
Aber diese Unternehmen wollen natürlich
auch möglichst kostengünstig produzieren.
Und da nach wie vor die Auflagen immer
kleiner werden, lässt sich natürlich am
meistenbeidenRüstzeitensparen.Gehtdas
denn überhaupt noch nach den großen Au-
tomatisierungsfortschritten in den letzten
zehn Jahren? Es geht. Und zwar sehr effek-
tiv, istmanbeiMANRolandüberzeugt.Das
würden die QuickChange-Optionen für die
ROLAND 700 beweisen. Dabei handelt es
sich um eine Vielzahl an Optionen, die laut
MAN Roland genau dort Vorteile bringen,
wo die meisten Druckereien bei den immer
kleiner werdenden Auflagen der Schuh
drückt–beidenRüstzeiten.Sohatmanaus-
gerechnet, dass QuickChange-Optionen
deutliche Rüstzeitsenkungen und damit
Kapazitätssteigerungen im Verpackungs-
druck von bis zu 30 Prozent und im Akzi-
denzdruck von bis zu 20 Prozent ermögli-
chen.
QuickChange Job – Jobwechsel ermög-
licht automatische Jobwechsel-Ablaufse-
quenzen.SokanndieProduktiondesnächs-
ten Jobs früher beginnen. Denn am Leit-
stand lassen sich die erforderlichen Bedie-
nungsschritte eines Jobwechsels vorwäh-
len. Alle Umrüstvorgänge laufen ohne wei-
tere Bedienereingriffe automatisch ab. Zei-
ten zur Anwahl von Bedienungsschritten
entfallen.
Mit der Option automatische Transferter-
greifereinstellung stellen sich automatisch
alle Transferter und die Anlagetrommel in-
nerhalb weniger Sekunden auf die neue Be-
druckstoffdicke ein. Bisher dauerte diese
Umstellung auf unterschiedliche Be-
druckstoffdickenaneinerSechsfarben RO-
LAND 700 mit Doppellackmodul zirka 20
Minuten, bei Wettbewerbermaschinen mit
Einzeleinstellung der Greifersysteme bis
zu 30 Minuten! So lassen sich schnell und
flexibel Papier oder Karton einsetzen.
QuickChangeColor bietet laut MAN Ro-
landeineweltweiteinmaligeInnovationfür
Bogenmaschinen. Eine selbstlernende
Software berücksichtigt die manuellen Po-
sitionskorrekturen der Farbschieber. Da-
durch lässt sich bei nachfolgenden Druck-
aufträgen mit einer dann von Anfang an
noch exakteren Farbvoreinstellung ein
Farbregelschritt einschließlich der anfal-
lenden Anlaufmakulatur einsparen. Der
zeitweise versetzte Farbwalzenkontakt an
den Trennstellen der Farbwerktrennung
beimAnlaufenführtzueinemvielschnelle-
ren Einschwingen des Farbwerks in ein sta-
biles und konstantes Farbe-Feuchtmittel-
Gleichgewicht. Dies wiederum bedeutet
wesentlich geringere Farbdichteschwan-
kungen in der Auflage. Das TripleFlow-
FarbwerkbietetAnpassungsmöglichkeiten
an das jeweilige Druckmotiv mit drei Alter-
nativen der Farbverteilung: frontlastige
Farbverteilung für flächige Motive, norma-
le Farbverteilung und hinterlastige Farb-
verteilung für feuchtigkeitsempfindliche
Farben.
QuickChange Wash (im Bild unten) bietet
durch optimierte Software, vergrößerte
Waschrakel und die tiefere Position der
AustrittsdüseneinewesentlichkürzereRei-
nigungszeit des Farbwerks. Weitere Optio-
nen, über QuickChange Wash hinaus, sind
vor allem für die Verarbeitung von
UV-Druckfarben wichtig: Drei voneinan-
derunabhängigeWaschmittelkreisläufefür
Wasser, konventionelles Waschmittel und
UV-Waschmittel ersparen den zeitaufwän-
digen Austausch des Waschmittels beim
WechselvonkonventionellenDruckfarben
auf UV-Farben. Mit einem vierten Versor-
gungssystem lassen sich spezielle Wasch-
mittelkonzentrate auftragen, die zum Bei-
spiel den Wechsel von dunklen auf helle
Farben wesentlich verkürzen.
QuickChange Air steuert fast alle Luft-
verbraucher indergesamtenMaschine,ent-
weder am Ort des jeweiligen Verbrauchers
oderdirektvomLeitstandaus.Allerelevan-
ten Einstellwerte lassen sich für Wieder-
holaufträge speichern. Zeitaufwändiges
Herantasten an die optimale Einstellung ist
nichtmehrerforderlich.Dasverkürzteiner-
seits die Rüstzeit und steigert andererseits
die Durchschnittsgeschwindigkeit.
QuickChange Clamp ermöglicht drasti-
sche Rüstzeitverkürzungen am Lackmo-
dul. Besonders interessant ist diese Option
fürDrucker,diehäufigzwischenvollflächi-
ger Lackierung und Spot-Lackierung
wechseln müssen. Druckformen sind dann
entweder die dickeren Gummitücher oder
die etwas dünneren Fotopolymerplatten.
Die unterschiedliche Dicke der Lacküber-
tragungsmedien bedingte bisher eine recht
zeitaufwändige Einstellung der Spann-
schienenklemmung. Mit QuickChange
Clamp entfällt diese Einstellarbeit, da jede
Spannschiene je eine separate Klemmvor-
richtung für vorgeschiente Gummitücher
und Lackplatten besitzt. So gestaltet sich
der Wechsel des Gummituchs oder der
Lackplatte auch für einen einzigen Bedie-
ner als komfortable Angelegenheit: Eine
zusätzliche Aufbügelwalze bügelt das
Lackübertragungsmedium gleichmäßig
auf den Lackformzylinder auf.
QuickChange Infeed macht die Anwahl
dertragendenVordermarkenundderenEin-
stellungzumKinderspiel.Gemeinsamoder
individuell erfolgt die Positionierung der
neun Vordermarken entweder vom Leit-
stand oder vom Bedienungsdisplay am ers-
ten Druckwerk aus. Diese Option ist nicht
nur eine Bedienungsvereinfachung, son-
dern sorgt durch Speicherungsmöglichkeit
auch für kürzere Rüstzeiten.
4 - 2006 X-media44
Pimp my PrintMehr Kapazität mit Zusatzmodulen
Innovationen an Bogenmaschinen sind in aller Munde. Höhere Geschwindigkeiten, größereFormate, neue Automatisierungsmodule. Was interessiert den Drucker aber am meisten?Eine Auflistung der Möglichkeiten an modernen Druckmaschinen, am Beispiel der MAN
Roland 700. Aber natürlich gibt es solche Optionen auch bei anderen Maschinenherstellern.
4 - 2006 X-media46
ZULIEFERER LEUTE
Der Oberösterreicher Karl Pühringer
macht weiter Karriere. Wie die Bald-
win Technology Company, Inc.
mitteilt, wurden Karl Pühringer und Ron
Salvagio in das Board of Directors des Un-
ternehmens gewählt. Das Board of Direc-
tors ist nach US-amerikanischem Gesell-
schaftsrecht das Hauptorgan US-ameri-
kanischer Kapitalgesellschaften und ent-
spricht einer Mischung aus Vorstand und
Aufsichtsrat nach deutschem Recht.
Karl Pühringer ist seit Juli 2005 President
und Chief Operating Officer (COO) von
BALDWIN.DavorhatteerzuletztdiePosi-
tion des Vice President European Opera-
tions inne. Bevor er im November 2001 zu
BALDWIN stieß, bekleidete er bei A.T.
Kearney in München eine Managementpo-
sition. Davor war er President und Director
von Voest-Alpine MCE Indonesia und Ge-
schäftsführer von Voest-Alpine ICE Mexi-
co. Karl Pühringer ist Diplomingenieur in
technischer Physik (Absolvent der TU
Wien und der HTL Linz) und erlangte zu-
sätzlich einen MSc in Management der
amerikanischen Stanford University Gra-
duate School of Business.
RonSalvagiowardie letztenfünfJahrePre-
sidentvonPRSM,Inc.,einer inFamilienbe-
sitz befindlichen Unternehmensberatungs-
firma. Davor gehörte er 15 Jahre lang dem
weltweit aktiven Unternehmensberatungs-
und Technologie-Dienstleistungsunter-
nehmen Accenture an. Zuletzt war er bei
dem Unternehmen als geschäftsführender
Gesellschafter für die Zentralabteilung Fi-
nanzen verantwortlich. Von 1969 bis 1988
war Ron Salvagio bei Arthur Andersen tä-
tig, zunächst alsBilanzprüferundspäterals
Partner. Von 1966 bis 1988 war er außer-
dem Captain der US-Armee und zeitweise
inBerlinundVietnamstationiert.Erhält ei-
nen Bachelor of Science (BSc) und Master
of Science (MSc) in betrieblichem Rech-
nungswesenderUniversitätvonWyoming.
Ron Salvagio ist außerdem Vorsitzender
des Bilanzprüfungsausschusses des Board
of Directors von Lumenis, Ltd., eines welt-
weit führenden Unternehmens auf dem Ge-
biet laser-undlichtgestützterTechnologien
für Anwendungen im medizinischen Be-
reich und in der ästhetischen Chirurgie.
GeraldA.Nathe,VorsitzenderdesBoardof
Directors und Chief Executive Officer
(CEO) von BALDWIN, erklärt: „Wir sind
sehr erfreut, dass Karl Pühringer und Ron
Salvagio nun dem Board of Directors von
BALDWIN angehören. Karls umfangrei-
cheErfahrungenimoperativenBereichund
seine profunde Kenntnis der Industrie und
Rons Know-how, was Finanzen und den
asiatischen Markt betrifft, werden für das
weitere Wachstum von BALDWIN auf
dem globalen Markt sehr nützlich sein.“
Karl Pühringer im Baldwin Board of Directors
Stefan Huth MarketingleiterPitney Bowes Zentraleuropa
Stefan Huth hat die Aufgabe des Leiter Marketing für Zen-
traleuropa – somit auch für Österreich - bei Pitney Bowes
übernommen, dem Spezialisten für den Versand und das
Dokumentenmanagement. Dort unterstützt er den Vertrieb mit
Marketingprogrammen sowie bei Produkteinführungen und
betreut die Kommunikation des Unternehmens. „Pitney Bo-
wes verbindet ein hervorragendes Produkt-und Leistungs-
spektrum mit langjähriger Erfahrung und umfassendem Bran-
chen-Know-how. Für den Kunden bedeutet das: Individuelle
und flexible Lösungen, die exakt auf seine speziellen Bedürf-
nisse abgestimmt sind. Meine Aufgabe sehe ich darin, Pitney
Bowes künftig noch stärker als Lösungsanbieter im Markt zu
positionieren.” Stefan Huth berichtet direkt an den Geschäfts-
leiter von Pitney Bowes Deutschland, Christoph Stehmann.
Vor seiner Tätigkeit für Pitney Bowes war der Diplom-Ingeni-
eur Marketingdirektor bei Nemetschek, einem der führenden
Anbieter von Informationstechnologie und Consulting für das
Planen, Bauen und Nutzen von Bauwerken und Immobilien,
sowie bei der IXOS Software AG. Bei IXOS begann Stefan
Huth seine neunjährige Firmenzugehörigkeit als Produktma-
nager, bevor er Industry Marketing Manager und schließlich
MarketingdirektorDeutschlandwurde.SeineberuflicheLauf-
bahn begann er 1989 bei der Digital Equipment GmbH. „Wir
freuen uns sehr, mit Stefan Huth einen so erfahrenen Marke-
ting-Profi begrüßen zu dürfen”, so Christoph Stehmann. „Mit
seinem Engagement wollen wir die Marketing- Kompetenz
von Pitney Bowes stärken und die führende Marktposition un-
seres Unternehmens weiter ausbauen.”
Oliver A. Jentschke DACH SalesManager von Steinemann
Steinemann Technology, ein führender Hersteller von Sys-
temen und Lösungen für die Offline-Veredelung von
Druckerzeugnissen, baut seine Marktpräsenz im deutsch-
sprachigen Raum weiter aus. Zum 1. Juli 2006 hat Oliver A.
Jentschke (36) in der Graphic Division der schweizer Steine-
mannTechnologyAGdiePositiondesAreaSalesManagersfür
Deutschland, Österreich und die Schweiz übernommen.
Nachdem Jentschke fünf Jahre lang als Manager European Sa-
les & Marketing die europäischen Kunden der Rotoflex Rota-
tionsmaschinen GmbH Roetgen betreut hatte, arbeitete der di-
plomierte Ingenieur für Produktions- und Wirtschaftstechnik
seit 2002 selbstständig als beratender Wirtschaftsingenieur.
Zuletzt übernahm Jentschke als Partner von Hewlett-Packard
dasConsultingbeiderQualifizierungundValidierungdigitaler
Drucksysteme für die Pharma- und die Automobilindustrie.
„Kundennähe wird auch künftig einer der entscheidenden
Schlüssel zum Erfolg in der Druck- und Medienindustrie sein.
Wir werden unsere Marktdurchdringung in Deutschland, Ös-
terreich und der Schweiz weiter erhöhen, die Marktpotenziale
nochbesserausschöpfenunddamitunsereKundenbasisweiter
ausbauen“, definiert der neue Vertriebsleiter der Graphic Divi-
sionvonSteinemanneinwichtigesZielseinerArbeit.„Darüber
hinaus wollen wir dem Markt noch konsequenter aufzeigen,
welche faszinierenden Möglichkeiten die Offline-Veredelung
von Druckerzeugnissen dank unserer Systeme und Lösungen
heute bietet.“ Die Steinemann Technology AG ist ein global
agierendes Unternehmen mit Hauptsitz in St. Gallen und Nie-
derlassungen in China, Malaysia, Brasilien sowie in den USA.
47X-media 4 - 2006
ZULIEFERER LEUTE
PrintCity, die strategische Hersteller-
Allianz von über 40 Unternehmen der
grafischen Industrie, hat David Stamp
als Director of Marketing & Communica-
tions berufen. Mit 21 Jahren Erfahrung in
der grafischen Industrie, während der er in
verschiedenen internationalen und euro-
päischen Kommunikationsfunktionen für
Goss International bzw. den Vorgänger-
firmen tätigwar,verfügterüberumfangrei-
che Kenntnisse des grafischen Sektors.
In einer Stellungnahme zu seiner neuen
Aufgabe erklärte David Stamp: „Ich kann
mir kaum eine interessantere Herausforde-
rung vorstellen – eine Allianz von über 40
marktführenden, technologieorientierten
Unternehmen aus den Bereichen Verpac-
kungs- und Akzidenzdruck sowie Zei-
tungsdruck zu vertreten. PrintCity ist weit-
hin anerkannt als eine Organisation, die
durchgängig positive und workflow-orien-
tierte Produktionslösungen für die grafi-
sche Industrie liefern kann. PrintCity be-
weist ihre Weltklasse durch das Angebot
des Zugangs zur Wissensbasis so vieler
weltweit führenderHerstelleraneinemOrt,
um allen Anwendern aus den Bereichen
Verpackungs-, Akzidenz- und Zeitungs-
druck innovative Lösungen anbieten zu
können.”
David Stamp weiter: „Seit der drupa 2000
ist PrintCity bekannt für die Präsentation
der Möglichkeiten ihrer Mitgliedsunter-
nehmen. Bis zur drupa 2008 werden wir
Marktforschung betreiben und Wachs-
tumsmöglichkeiten für PrintCity aufzei-
gen. Daneben werden wir uns einige Über-
raschungenfürdiedrupa2008selbsteinfal-
len lassen!“
PrintCity-Geschäftsführer Rainer Kuhn:
„Nach der jüngsten Fokussierung seitens
PrintCity auf Themen wie RFID-Technik
und Verpackungslösungen wollten wir si-
cherstellen, dass wir unsere Aktivitäten das
ganze Jahr über positiver kommunizieren.
Ich freue mich sehr, David Stamp in unserer
Organisation willkommen zu heißen. Seine
Erfahrung und sein Knowhow können ei-
nen sehr wertvollen Beitrag für PrintCity
darstellen. Dass er schon in der Vorberei-
tungsphase für die IfraExpo 2006 zu uns
stößt, wird besonders wichtig sein für das
VAPoN-Projekt (Value Added Printing of
Newspapers) und andere PrintCity-Initiati-
ven.“
PrintCity-Allianz verstärkt Marketingbereich
Sun Chemical, der weltgrößte Her-
steller von Druckfarben und Pig-
menten, hat Gerry Schmidt in den
Beirat von PrintCity berufen. Dieser Bei-
rat ist das Lenkungsgremium der strategi-
schenHersteller-Allianz,diedieweltwei-
te Kompetenz von mehr als 40 Unterneh-
men der grafischen Industrie vereint.
Gerry Schmidt, der als European Heatset
Technical Service Marketing Manager
bei Sun Chemical in Großbritannien tätig
ist, verfügt über mehr als 20 Jahre Erfah-
rung in der Druckindustrie und verwand-
ten Branchen. Seit der Gründung von
PrintCity im Jahre 1998 hat er eine aktive
Rolle gespielt und ist derzeit Vorsitzender
der Activity Group „Publishing, Com-
mercial & Web“ der Allianz. Zusammen
mit Paul Casey, einem Kollegen bei Sun
Chemical, leitet er außerdem eine pro-
zessübergreifende Projektgruppe von
PrintCity, die in dem auf der IPEX vorge-
stellten Projekt „Value Added Printing of
Newspapers (VAPoN)“ untersucht, wie
Zeitungsdruckereien ihre Einnahmesi-
tuation verbessern können. Auf der IPEX
2006warenbereitsersteErgebnissezuse-
hen.
„Meine Berufung unterstreicht das starke
Engagement von Sun Chemical in der
PrintCity“, so Schmidt. „Ich freue mich,
eine noch aktivere Rolle für die Zukunft
der Allianz übernehmen zu dürfen und
dazu beizutragen, branchenübergreifen-
de Kompetenz zu entwickeln, von der
langfristig die Kunden aller Partner profi-
tieren können.“
John Dangelmaier, Präsident von Print-
City, erklärte: „Wir freuen uns, Gerry
Schmidt und seine umfangreiche Erfah-
rung imBeiratvonPrintCitywillkommen
zu heißen. Er engagiert sich unter ande-
rem in der Leitung einer Expertengruppe
im Rahmen des VAPoN-Projekts, das
erstklassige Lösungen zum Nutzen von
Zeitungsdruckereien bieten wird.“
Sun Chemicals Gerry Schmidt im PrintCity-Beirat
Österreichs führendes Fachmagazin für klassischen und digitalenDruck, Cross Media Publishing und Werbetechnik
4 - 2006 X-media48
ZULIEFERER DRUCK
DieFirmaKBA-Grafitecfeiert indiesem
Jahr den Beginn der Druckmaschi-
nen-Herstellung vor 50 Jahren im
tschechischen Dobruška. Ein Programm-
punkt der Feierlichkeiten zum Firmenjubi-
läumwarderTagderOffenenTür,deram10.
Juni stattfand. Mehr als 2.200 Besucher
nutztendieGelegenheit,dieneuausgestatte-
tenProduktionsräumederFirmazubesichti-
gen. Stolz präsentierte man die wichtigsten
Produktionstechniken und die Endmontage
der Druckmaschinen KBAPerforma 74 und
Performa 66.
Der Einladung von KBA-Grafitec folgten
auch viele Kunden und Geschäftspartner,
denensichdieGeschäftsleitungmitdemGe-
neraldirektor Jens Junker an der Spitze wid-
mete. Die Mehrzahl der Besucher zum Tag
der Offenen Tür waren aber vor allem Fami-
lienangehörige der Beschäftigten und Ein-
wohner von Dobruška und Umgebung. Die
Freunde von Grafitec konnten sich erstmals
seitderIntegrationvonGrafitecindieUnter-
nehmensgruppe Koenig & Bauer AG von
den Veränderungen überzeugen.
ZudenneuestenInvestitionenindieProduk-
tionstechnik gehört das Dreh-Fräszentrum
Gildemeister GMX 250 Linear, das zur Fer-
tigungvonDrehteilenwieFlansche,Wellen,
bestimmte Zahnräder, Ansätze u.ä., dient.
Die CNC-Universalmaschine Gildemeister
GMX 250 Linear, die die erste Anlage ihrer
Art in Tschechien ist, ermöglicht
KBA-Grafitec im Vergleich zur früheren
Technologie eine bis zu zehnfache Steige-
rungderFertigungszahlen inderProduktion
von Drehteilen. Ebenfalls ein Unikat in
TschechienistdieWerkzeugmaschineWLF
M65,dieKBA-GrafiteczumFräsen,Drehen
und Bohren von Druckzylindern in einem
Spannvorgang angeschafft hat. Die CNC-
Maschine ersetzt je nach Zylindertyp 8 bis
10frühereinzelnausgeführteOperationen.
Die Montagehalle war der eindeutig interes-
santeste Ort für die Gäste. Dort konnte man
sichüberdieEndmontagederDruckmaschi-
nen KBA Performa 74 und 66 informieren
und Druckvorführungen live erleben. Auf
KBA Performa 74-4 wurde ein Motiv von
Formel 1-Rennen und eine Weltkarte ge-
druckt. Plakate mit dem Fußballteam Tsche-
chiens und der Miss Czechia 2006, Tatjána
Kucharová, wurden auf der Druckmaschine
KBA Performa 66-5 gedruckt. Tatjána
KucharovásigniertedenBesuchernihrePla-
kate direkt in der Montagehalle.
JedenfallswarderTagderoffenTüreinwah-
res Volksfest. Bei freundlichem Sommer-
wetter ließen es sich die Besucher nicht neh-
men sich mit Speis und Trank in einem ei-
gens aufgestellten Festzelt versorgen zu las-
sen.ZurgutenLaunederBesucher trugauch
eine Musikgruppe bei, deren Repertoire ei-
nen breiten Querschnitt aller Musikrichtun-
gen der letzten 50 Jahre zu bieten hatte.
Ein Volksfest in DobruškaTag der offenen Tür zum 50 Jahr-Jubiläum
KBA: Positive Prognose für 2006
Beider81.OrdentlichenHauptversammlungvonKBAimCongressCentrumWürz-
burg bestätigte der Vorstandsvorsitzende Albrecht Bolza-Schünemann trotz einer
etwas verhalteneren Nachfrageentwicklung in den ersten fünf Monaten seine opti-
mistische Prognose für das laufende Geschäftsjahr. Der Konzernumsatz von Januar bis
Mai 2006 übertraf den Vorjahreswert um gut 40 Mio. Euro, lag aber wie 2005 lieferbe-
dingt hinter der Jahresplanung zurück, was sich über fehlende Deckungsbeiträge auch
auf das Konzernergebnis auswirkte. Dieses dürfte dennoch zur Jahresmitte besser aus-
fallen als nach dem ersten Quartal.
Trotz des seit März wieder besseren Auftragseingangs bei Bogenoffsetmaschinen wur-
de zum 31.Mai der außerordentlich hohe Wert des Vorjahres nicht erreicht.
ImSegmentRollen-undSondermaschinenwardurchdasruhigereGeschäftmitWertpa-
pier- und Tiefdruckmaschinen im Vergleich zu 2005 ebenfalls ein geringeres Bestellvo-
lumen zu verzeichnen. Allerdings gab es bei Rollenmaschinen erfreuliche Verkaufser-
folge.DersehrguteAuftragsbestandvonüber1Mrd.Eurosichertallerdingsschonheute
eineguteAuslastungderRollenstandortebisinsersteQuartal2007.BeiBogenoffsetma-
schinen reicht der Auftragsvorlauf bereits bis ins vierte Quartal 2006.
Aufgrund des deutlich höheren Umsatzes und der unter Ertragsgesichtspunkten günsti-
geren Struktur der Lieferungen im zweiten Halbjahr sieht Albrecht Bolza-Schünemann
derzeit keinen Anlass, seine Ende März publizierte Prognose eines prozentual einstelli-
gen Umsatzwachstums und eines gegenüber dem Vorjahr (2005: 25,8 Mio. Euro) höhe-
ren Konzerngewinns vor Steuern zu korrigieren.
Tschechische Druckmaschinen waren meist besser als ihr Ruf. Nicht verwunderlich also, dassKBA vor gut einem Jahr die Gelegenheit wahrnahm sich bei Grafitec in Dobruška einzukaufen.
Jetzt wurde der Bevölkerung das umstrukturierte Werk präsentiert - ein wahres Volksfest.
ZULIEFERER DRUCK
Reiche Geschichte
Präsentiert wurde auch eine Publikation
diedie50JahreGeschichtederHerstel-
lung von Maschinen für die polygrafi-
scheIndustrie inDobruškavorstellt.Dieers-
ten damals auf von Russen im besiegten
Deutschland abmontierten Maschinen her-
gestellten Geräte waren die Papierschneide-
maschinen Maxima, von denen zwischen
1956 und 1962 1 275 Stück hergestellt wur-
den.
Bis 1960 wurden auch 1 001 Buchdruckma-
schinen Maxima Front hergestellt. Nach de-
ren Innovation unter der Bezeichnung Li-
brex wurden in Dobruška 837 Maschinen
gebaut. Von den Andruckmaschinen OLB 2
und OLB 3 wurden bis 1965 insgesamt 315
Stück ausgeliefert. Von 1967 bis 1974 wur-
den in Dobruška die Buchdruckrotations-
maschinen RA-A2 und Rotadonor 201
hergestellt. Von ihnen wurden insgesamt
336 Stück gefertigt. Maschinen aus Do-
bruška wurden zu dieser Zeit bereits unter
dem Namen SN 77 von KBA verkauft.
Ab 1956 wurden im Werk in Dobruška auch
Offset-Andruckmaschinen Zetaconte her-
gestellt, später in den Versionen Zetaconte
A,B,NS,601,501und701.DieersteBogen-
offsetmaschine, die in Dobruška hergestellt
wurde,wardieDominant812fürdasFormat
B2. Ab 1977 spezialisierte sich das Werk auf
die Produktion der Druckmaschinen Domi-
nant 724 und 725 im Format A2. Die erste
A2-Vierfarbmaschine wurde 1983 in
Dobruška montiert, die erste Fünffarbma-
schine dann 1987. Von 1977 bis 1991 wur-
den im Werk Dobruška 3 885 Maschinen der
Marke Dominant im Gesamtumfang von 8
507 Druckeinheiten montiert.
1992 entstand die eigenständige Firma
Dobrušské strojírny und es wurde mit der
Produktion der A2-Druckmaschine Polly
begonnen. Unter dem Namen Grafitec tritt
die Firma seit 1995 auf. Sie beginnt mit der
Entwicklung der B2-Druckmaschine Polly
74. Diese Maschine wurde erstmals 1997
vorgestellt. Auf der Drupa 2004 erfolgte
schließlich die Vorstellung der Sechsfarb-
maschine Polly Prestige 674.
Die neueste Geschichte des Werks in
Dobruška nahm mit der Verbindung zur
KBA-Gruppe im März 2005 ihren Lauf. Es
folgte eine Veränderung des äußeren De-
signs der Maschinen. KBA-Grafitec ge-
wann neue Dynamik.
4 - 2006 X-media50
ZULIEFERER NEWS
Kaum in die Unabhängigkeit entlassen
scheinen bei MAN Roland die fetten
Jahre anzubrechen. Auch im ersten
Halbjahr 2006 befindet sich MAN Roland
weiterhin auf Wachstumskurs: Der Auf-
tragseingang erreichte 1.070 Mio. Euro,
22% mehr als im Vorjahr (ohne den Groß-
auftrag von News International über 281
Mio.Euroin2005).DieUmsatzerlöseüber-
trafen mit 908 Mio. Euro den Vorjahresver-
gleichswert (755 Mio. Euro) um 20%. Das
ist für MAN Roland der bisher beste Halb-
jahreswertinderUnternehmensgeschichte.
Gegenüber dem Vorjahresvergleichszeit-
raumverbesserteMANRolanddasoperati-
ve Ergebnis um 55 Mio. Euro auf 48 Mio.
Euro (Vorjahr –7 Mio. Euro). Die Umsatz-
rendite erreichte 5,2%.
Die MAN Roland Gruppe festigte in beiden
Geschäftsbereichen ihre Marktposition
bzw.baute sieaus. Mit einer sehr intensiven
Projekttätigkeit ist der Rollenmaschinen-
bereich bis weit in das Jahr 2007 gut ausge-
lastet. Im kürzer laufenden Bogenmaschi-
nenbereich liegt die durchschnittliche Auf-
tragsreichweite bei über fünf Monaten. Da-
mitsinddieVoraussetzungenfüreinerfolg-
reiches Geschäftsjahr 2006 sehr positiv.
Bei den Bogenmaschinen führten die Volu-
mensteigerung, niedrigere Kosten sowie
eine deutlich höhere Produktivität zu einer
Ergebnisverbesserungum38Mio.Euroauf
9Mio.Euro.DurchdieguteAuslastungund
den höheren Umsatz stieg das Ergebnis im
Rollenbereichum17Mio.Euroauf39Mio.
Euro.DerAuftragseingangerhöhtesichum
22% auf 1.070 Mio. Euro gegenüber 880
Mio. Euro im Vorjahr (ohne den Großauf-
trag von News International in den Ver-
gleich einzubeziehen). Damit steigerte sich
das Ordervolumen im Geschäftsbereich
Rollenmaschinen um 28% auf 579 Mio.
Euro (Vorjahr 452 Mio. Euro, ohne News
International)undimGeschäftsbereichBo-
genmaschinen um 15% auf 491 Mio. Euro
(Vorjahr 428 Mio. Euro). Infolge der guten
Auftragslage legte der Umsatz im Rollen-
bereichum24%auf489Mio.Eurozu(Vor-
jahr394Mio.Euro).ImVergleichzumVor-
jahr startete der Geschäftsbereich Bogen zu
Jahresbeginn mit einem guten Auftragsbe-
stand(+57%überVorjahr)underhöhteden
Umsatz um 16% auf 419 Mio. Euro (Vor-
jahr 361 Mio. Euro).
Über die Bühne ist nun endgültig die Ab-
trennung von MAN Roland. Nach dem Ab-
schluss der kartellrechtlichen Prüfungen
hatdieMANAGdenVerkaufderMANRo-
landDruckmaschinenAGaneingemeinsa-
mes Beteiligungsunternehmen mit Allianz
Capital Partners (ACP) vollzogen. Dem-
nach ist MAN nun zu 35% und ACPzu 65%
Eigner von MAN Roland.
DiezweiteAnwenderkonferenzderGraphicUsersAssociati-
on of Kodak Solutions (GUA, Vereinigung der Anwender
grafischer Produktionslösungen von Kodak) wird mit dem
SchwerpunktDruckvorstufe–undhierinsbesondereWorkflow–
vom 4.biszum7.Oktober2006imCorinthiaTowersHotel,Prag,
Tschechische Republik, abgehalten. Dieser Event findet genau
einJahrnachdererstenEuroopäischenAnwenderkonferenzstatt
und wird allen Teilnehmern die Gelegenheit bieten, mit anderen
AnwendernausdemAkzidenz-undDigitaldruckbereich inKon-
takt zu kommen, technische Experten zu treffen und sich vom
Top-Management von Kodak über den Fortschritt der Unterneh-
mensintegration und die Pläne für das kommende Jahr informie-
ren zu lassen.
DieTagesordnungderKonferenzkamaufAnregungderAnwen-
derzustandeundspiegeltderenInteressenwider.Außerdemwer-
den die Teilnehmer Gelegenheit haben, Kodak Ihre Anregungen
und Wünsche vor dem Hintergrund Ihrer Erfahrungen während
dieses ersten Jahres vorzutragen. 100 % der im vergangenen Jahr
befragten Teilnehmer erklärten, in diesem Jahr wieder zu der
Konferenz kommen zu wollen.
Das Programm der dreitägigen Konferenz bietet neueste Infor-
mationen über Produkte, Präsentationen, Workshops, Schu-
lungskurse, Panel-Diskussionen und Zugang zum Kodak-Work-
flow-Lab. Den Teilnehmern wird die Möglichkeit des direkten
Kontakts zum leitenden Management von Kodak sowie zu Pro-
duktmanagern, Entwicklern und technischen Experten geboten.
AußerdemwirdesAusblickeaufkommendeProdukteundInitia-
tiven geben.
Seit Anfang Juli wird das Vertriebsteam von MAN Roland
Österreich durch Mario Zeitler (31) verstärkt. Zeitler ist ge-
lernter Feinmechaniker und verfügt über umfangreiche Be-
rufserfahrungimGrafischenGewerbe.ZuletztwareralsKeyAc-
count Manager im Vertrieb von Kopiersystemen tätig. Er ist in
seiner Funktion Ing. Alexander Elbs unterstellt. Mario Zeitler
wirdKundeninderRegionWienundNiederösterreichbetreuen.
ImRahmendieserNeubesetzungwurdedergesamteVertriebneu
sturturiert
Für das Vertriebsgebiet Vorarlberg, Tirol, Kärnten und Salzburg
Süd ist Rudolf Staffler zuständig. Salzburg Nord, Oberösterreich
und West-Niederösterreich werden von Ing. Franz Schausber-ger betreut.
Für die Business Unit Druckvorstufe (Geräte, Materialien und
Service) in ganz Österreich sowie Key Account Kunden in
Ost-Österreich ist Ing. Thomas Blechinger zuständig. Ihm unter-
stellt ist Michael Zahradnicek, Leiter Produktservice für die
Druckvorstufe.
DieVertriebsverantwortungfürdenBereichVerbrauchsmateria-
lien für den Drucksaal liegt bei Ing. Harald Gerstmayer, dem
auch der Produktspezialist für Press Room Supplies Hendrik Su-erken und Christian Ellmauer unterstellt sind.
MAN Roland Österreich: Vertrieb neu strukturiert
Neue Freiheit tut MAN Roland gutErgebnissprung im ersten Halbjahr 2006
Zweite Kodak-User Konferenz im Oktober in PragHauptthema Vorstufe und Workflow
4 - 2006 X-media52
POSTPRESS / INFORMATION
Dataform ist nicht nur selbst einer der
bedeutendsten Produzenten von Ge-
drucktem und Veredeltem in Öster-
reich, sondern mit dem neugeschaffenen
unabhängigen Bereich Dataform Paper
ProcessingeinZulieferunternehmenfüran-
dere Produktionsunternehmen weit über
Österreichs Grenzen hinweg. Von Große-
bersdorf bei Wien werden neben Österreich
auch Ungarn, Slowenien, Kroatien, Bos-
nien-Herzegovina, Serbien, Montenegro,
Mazedonien, Bulgarien und Rumänien be-
treut. Insbesondere für die Vor- und Nach-
bearbeitung von Dokumenten im Digital-
druckhatmandierichtigenMaschinen:Ab-
und Aufrollsysteme für den Digitaldruck,
Falz-, Schneide- und Abstapelgeräte, Ku-
vertiersysteme für alle Anforderungen und
auch die nötige Software für die Dokumen-
tenoutput-Kontrolle.
Schnell
Von der kleinen Kuvertiermaschine für
einpaarhundertAussendungenbiszur
schnellsten Kuvertiermaschine der
Welt, die Kern 3000 – sie alle haben sich im
härtesten Einsatz bewährt – kann Dataform
Paper Processing jede kundenspezifisch
orientierte Maschinenlösung liefern.
Übrigens: Die kleinen Desktop-Kuvertier-
systeme rechnen sich bereits ab einem mo-
natlichen Durchsatz von 2.000 Stück!
Als Business-Kuvertiersystem der neues-
ten Generation besticht die Kern MI1 durch
eine Geschwindigkeit bis zu 3.500 Kuver-
tierungen pro Stunde, durch bis zu 6 Papier-
schächten, durch 20 Programmspeicher für
individuelle Applikationen des Kunden,
durch OMR Lesung und selektiven Abruf
der Stationen und durch einen Formatbe-
reich von C5, C6/5 und DIN lang.
Am anderen Ende der Skala findet man als
Hochleistungsmaschine die Kern 3500.
Höchste Schweizer Präzisions- und Quali-
tätsarbeitfindenihrenNiederschlagineiner
Geschwindigkeit bis zu 22.000 Kuvertie-
rungenproStunde.EgalobEinzelblattstati-
on oder Endlospapierzuführung, Beilagen-
stationen mit kontinuierlicher oder selekti-
ver Zuführung, die Maschine wird kunden-
spezifisch konfiguriert.
Präzise
Wie immer Sie Ihren digitalen Hoch-
leistungsdrucker einsetzen – Data-
form Paper Processing hat die rich-
tigen Geräte für Zuführen, Wenden, Be-
feuchten, Abstapeln, Puffern, Schneiden
und Falzen für jede Anwendung. Die Hun-
keler Peripheriemodule beweisen ihre
höchste Zuverlässigkeit in zahlreichen
EDV Zentren.
Für weitere Fragen und Informationen zu
den Angeboten wenden Sie sich bitte an
Dataform Paper Processing GmbH.
Julius Raab Straße 8,
2203 Großebersdorf
Tel: 02245-83833-0*,
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Dataform Paper Processing: Spezialist fürDokumentenbearbeitung im Digitaldruck
Als Spezialist fürPaperprozessing-
Austattung prä-sentiert sich die
neu formierteDataform Paper
Prozessing GmbH.Im Portfolio be-
finden sich dieProduktlinien von
Kern aber u.a.Auch Hunkeler-
Peripheriemodule
53X-media 4 - 2006
60 Jahre Müller MartiniJubiläums-Open House im
September in Zofingen
MiteinemOpenHouseinZofingen(Schweiz)feiertMül-
ler Martini am 22. September 2006 das 60-Jahre-Jubi-
läum mit seinen Kunden. Dabei nutzt Müller Martini
die Gelegenheit, seine umfangreiche Produktpalette vorzu-
stellen und sich als attraktiver Arbeitgeber in der Region Zo-
fingen zu präsentieren. Auf einem Betriebsrundgang erhalten
dieBesucherdieGelegenheit,sicheinBildvondenArbeitsab-
läufen bei Müller Martini zu machen. Der Rundgang führt
auch durch den Lernpark, einen Ausbildungsbetrieb.
In Zofingen stehen u.a. Live-Vorführungen des Sammelhef-
ters Bravo-Plus auf dem Programm. Dieser vollautomatische
Sammelhefter wird in Kombination mit einer Bograma-
Inline-Stanzmaschine und Pick’n’Place-Aufspendegerät
präsentiert. Damit wird Herstellern von drahtgehefteten Pro-
dukten die Möglichkeit eines hohen Zusatznutzens geboten.
Mit einer Inline-Konfiguration mit Heften-Schneiden-
Stanzen kann eine Vielzahl von kreativen, formgestanzten,
gelochten und perforierten Produkten effizient hergestellt
werden.
Neuer PUR-KlebebinderHorizon ganz groß auch
bei Kleinauflagen
Horizonistder Inbegriff fürKlebebinder imunterenLeistungs-
bereich. Ganz besondere Beachtung verdienen dabei die drei
Modelle BQ-270, BQ-460 und BQ-470 wobei letzteres als
PUR-Modell völlig neu auf den Markt gekommen ist.
Der BQ-270 arbeitet mit einer Zange und Hotmelt. Mit einer Takt-
geschwindigkeit von 500 Takten pro Stunde für kleinere Auflagen
geeignet, liegt die besondere Stärke im einfachen, schnellen und
präzisen Einrichten mit Hilfe der von Horizon entwickelten Touch
& work-Technologie. Der Einrichtevorgang besteht eigentlich nur
darin, auf einem übersichtlichen und logisch aufgebauten Touch-
screen die Länge und die Stärke des Buchblocks sowie die Maße
des Umschlags einzugeben und auf Enter zu drücken, woraufhin
sichdiekompletteMaschinebinnenwenigerSekundeneinstellt.
Mit seinen vier über Kopf umlaufenden Zangen erreicht der Hori-
zon BQ-460 eine maximale Taktleistung von 1.350/h und ist somit
auch für Auflagen von einigen Tausend Exemplaren gut geeignet.
Das Rüsten erfolgt hier noch überwiegend manuell, nimmt aber
auchnuretwa10–15Minuten inAnspruch.DieseMaschinearbei-
tetmitHotmelt,hatnatürlichaucheinenautomatischenUmschlag-
anleger mit 4-facher Rillung, ein stabiles Fräs- und Schlitzwerk-
zeug, ein Leimwerk mit zwei Auftragstrommeln und separaten
Walzen für die Seitenbeleimung.
Ganz neu auf dem Markt ist der BQ-470, ebenfalls ein Vier-Zan-
gen- Binder, der sowohl für die Verwendung von EVA-Hotmelt als
auch für PUR ausgestattet werden kann. Sogar der Wechsel von ei-
nem Verfahren auf das andere ist mit vertretbarem Aufwand mög-
lich. Bisher gab es praktisch keine vernünftige Möglichkeit PUR
auch zur Verarbeitung kleiner Auflagen einzusetzen. Somit ist der
Horizon BQ-470 die erste marktgerechte Lösung für die Verarbei-
tung von PUR sowohl für Auflagen aber auch runter bis zum Ein-
zelstück. Erstmals ist hier ein kombiniertes Rückenbearbeitungs-
werkzeug im Einsatz das entweder für EVA konventionell fräst
und schlitzt oder für PUR fräst und feinbearbeitet. Auch hier kom-
men wieder alle Vorteile der Touch&work-Technologie voll zur
Geltung.
4 - 2006 X-media54
ZULIEFERER LARGE FORMAT
Das neue Topmodell der Océ CS 7000-
Familie ermöglicht den hybriden Ein-
satz als Rollen- und Plattendrucker.
Ein attraktives Preis-Leistungs-Verhältnis
macht die Océ CS7100, so ist man bei Océ
überzeugt, zur idealenWahl fürWerbetech-
nikbetriebe und Großbilddruck-Dienst-
leister,die ihrenKundenmaximaleProduk-
tionsflexibilität bieten wollen.
Das vielseitige Drucksystem eröffnet ei-
nem großen potenziellen Anwenderkreis in
einer deutlich höheren Formatklasse den
Einstieg in den digitalen Plattendruck. Die
Océ CS7100 bietet eine maximale Druck-
breite von 250 Zentimetern. Das sind rund
36 % mehr als bei der Océ CS7070 und
CS7075.
Die Océ CS7100 lässt sich mit wenigen
Handgriffen vom Rollendruck für das Be-
druckenstarrerMedienumrüsten–undum-
gekehrt. DasschafftdiepraxisgerechteFle-
xibilität, um eine Fülle von Rollen- und
Plattenmaterialien zu bedrucken. Hierzu
zählen u. a. Vinyl- und sonstige Kunststoff-
folien, Bannerstoffe, Canvas, Affichenpa-
pier sowie Weichschaum-, Hartschaum-,
Aluverbund- oder Plexiglasplatten. Die
starren Materialien können bis zu 1,27 Zen-
timeter stark sein.
Vier verschiedene Druckmodi mit Produk-
tivitätsraten bis 40,7 Quadratmeter pro
Stunde gestatten die Anpassung an spezifi-
sche Qualitäts- und Durchsatzanforderun-
gen. Im neuen Produktionsqualitätsmodus
bringt es die Océ CS7100 auf 20,9 Quadrat-
meter bedruckter Fläche pro Stunde.
Wie die übrigen Modelle der Océ CS 7000-
Familie arbeitet auch die Océ CS7100 mit
16piezoelektrischenDruckköpfenundver-
druckt im CMYK-Vierfarbprozess UV-
härtendeTinten.EinephysikalischeDruck-
auflösung von 600 dpi und eine Tröpfchen-
größevon30Picolitersorgenfürhochquali-
tative Druckresultate auf allen Substraten.
Die zugehörigen UV-lichthärtenden Tinten
von Océ verhindern ein Zusetzen der
Druckdüsen.
Mehr Farbe, knappere Ter-
mine, ein höheres Doku-
mentenaufkommen:
Den Trends im technischen
Großformatdruckwirddieneue
Océ TCS300 gerecht, mit ei-
nem beachtlichen Leistungs-
profil: hohes Tempo im mono-
chromen und vollfarbigen
Druck, einfache Bedienung,
Vielseitigkeit und einzigartige
Technologien.
Ob Schwarzweiß oder zuneh-
mend auch in Farbe: Die neue
Océ TCS300 druckt CAD-
Zeichnungen und großformati-
ge Pläne mit bestechender
Schnelligkeit.EinenFarbdruck
in DIN A0 liefert die Océ
TCS300 binnen 63 Sekunden
und einen Schwarzweißdruck
im selben Format in nur 41 Se-
kunden.Sowerdenrund87mo-
nochrome DIN-A0-Zeichnun-
gen pro Stunde geplottet. Der
Großformatdrucker bietet eine
maximale Druckbreite von 914
Millimetern, eine Druckauflö-
sung von 600 x 600 dpi und drei
Qualitätsmodi. Er arbeitet im
thermischen Inkjet-Verfahren
mit neun Druckköpfen (3 x
Schwarzsowie je2xCyan,Ma-
genta und Gelb).
Die im Standardmodus inte-
grierte Technologie Océ Dyna-
mic Switching legt automa-
tisch die passende Druckstrate-
gie fest. Dabei werden Strich-
zeichnungen und Text bzw.
Füllungen und gerenderte Flä-
chen mit einer optimierter Ge-
schwindigkeit ausgegeben.
Diese intelligente adaptive
Druckmethode sorgt für ein
Optimum an Qualität und Pro-
duktivität – und zwar ohne dass
der Anwender im Treiber auf-
wändigeEinstellungenvorneh-
men muss.
Während die TCS300 die Far-
ben mit Farbstofftinten druckt,
verwendet sie für Schwarz Pig-
menttinte. So stellen sich
schwarzer Text und schwarze
Linien gestochen schwarz dar.
Bei CAD-, CAE- und GIS-An-
wendungen gewinnt die Repro-
duktion von Renderings, foto-
realistischen Darstellungen
oder Realbildern an Bedeu-
tung. In diesem Zusammen-
hang ist das Océ Colour Mana-
gement von Vorteil, das über
Druckjobs und Systeme hin-
weg eine konstante Farbwie-
dergabe gewährleistet. Das
komfortable Farbmanagement
von Océ arbeitet mit Standard-
farbprofilen. Diese Technolo-
gie befähigt die Océ TCS300,
die Farbdruckresultate anderer
Inkjet-Systeme und verschie-
dener Offsetdruckprozesse zu
simulieren. Somit ist es mög-
lich, auch bei einem System-
wechsel die gewünschte Quali-
tät beizubehalten.
Neues Océ CS7100 LFP-Drucksystem rundetOcé CS7000-Familie nach oben ab
Océ TCS300 für großformatige farbige CAD-Plots
55X-media 4 - 2006
FüralleWestösterreicherstehteininteressanterTerminbeiderFir-
ma Berberich in Freilassing Saldorf/Surheim an der bay-
risch-österreichischen Grenze nahe Salzburg auf dem Pro-
gramm. Bei einem Open House am 15. September zeigt man das ge-
samte Lieferprogramm, das verschiedenste Bedruckstoffe, Tinten
und Geräte für die Werbemittel- und Largeformat-Produktion um-
fasst. Ein Highlight wird die Präsentation des neuen Mimaki JV5
Solventdruckers sowie des neuen Mimaki DS Direkt Sublimations-
drucker sein. Berberich ist auch für Österreich autorisierter Reprä-
sentant von Mimaki.
BerberichentwickeltsichüberhauptzueinemSpezialistenfürheikle
Anwendungen. Auf der Sommer Ispo 2006 in München präsentierte
man auf dem Stand der Firma Exel Direktdruck live den Druck auf
Kunststoffoberflächen für die Ski- und Snowboarderzeugung. Die
entsprechenden Kunstoffe für die Ski Oberflächen stellte die Firma
Exelbei.DieFarbenkamenvonBerberichundauchdieDruckprofile
und Softwareeinstellungen wurden von Berberich vorgenommen
wobeieineextremeBalancevonTintenauftrag,Druckgeschwindig-
keit und Temperatur wesentlich war. Gedruckt wurde mit Lösemit-
teltinten auf einem speziell auf die Skiproduktion eingerichteten
Mimaki-System.
Neu: HP Designjet 500 Plus
Für professionelle technische Anwender und Arbeitsgrup-
pen bis drei Mitarbeiter liefert die neue Serie HP Designjet
500 Plus laut Hersteller hochwertigen und vielseitigen
Farbdruck bis zum A0-Überformat. Für eine gute Farbwieder-
gabe soll die HP Color Layering Technology mit einer Auflö-
sung von bis zu 1.200 dpi sorgen. Für unbeaufsichtigtes Dru-
ckenundsomitgrößereEffizienz istdieSerieHPDesignjet500
Plus mit modularen Tintenpatronen, Medienrollen von bis zu
46 Metern Länge und einer automatischen Schneideeinrich-
tung ausgestattet. Zudem kann die 42-Zoll Variante drei Bilder
im Format A3-Plus nebeneinander drucken. Die RIP-Software
EFI Designer Edition XL unterstützt die Post- script-Modelle
beim Farbmanagement und der Verarbeitung komplexer Gra-
fikdateien.DieneueSerieDesignjet500Plusist invierAusstat-
tungsvarianten erhältlich und ersetzt den Designjet 500.
Franz Sommerwieder bei Xerox
Nach vier Jahren Tätigkeit in An-
dreas Buseks Firmenkonglome-
rat als Xerox-Distributor ist
Franz Sommer wieder in den Schoß
der Xerox-Mutter zurückgekehrt. Als
Marketing Manager Wide Format ist
erin der Xerox International Group zuständig für das Schwarz
/ Weiß und Farb-Wide Format Business. Konkret wird er in die-
ser Position die Länder in Osteuropa, den Mittleren Osten,
Afrika und Indien betreuen. „Natürlich zusammen mit den Ma-
nagern und Spezialisten vor Ort, die an mich berichten werden.
Ich selbst berichte direkt nach England an das Europa Manage-
ment, mein Büro ist aber im Milleniumtower bei der Xerox Ös-
terreich.” erklärt er X-media. „Farbe im Großformat ist natür-
lich in der Xerox International Group durch die Kooperationen
mit Epson und Mutoh ein besonderes Thema”.
Berberich: Open Housemit Mimaki JV5 und DS
Open House am15. September 2006
Open House am15. September 2006
Werner Berberich - Kunststoffe-Maschinen-DigitalD-83416 Saaldorf-Surheim, Helfau 6
Tel.: +49 / 8654 / 64888, Fax: +49 / 8654 / [email protected]
4 - 2006 X-media56
ZULIEFERER DIGITALDRUCK VERMISCHTES
Mitten im angeblichen Sommerloch
lauchte Xerox Austria Ende Juli die
neue DocuColor 5000 und schließt
damit-sowirdverlautet-denÜbergangvon
bestehender auf neue Technologie in der
DocuColor-Serie ab. Derzeit sind weltweit
über 16.000 DocuColor-Produktionssyste-
me, in Österreich über 250, im Einsatz –
wahrlich eine Erfolgsgeschichte. Auf der
Drupa2000präsentierteXeroxdieDC2045
und DC 2060 und stieg damit sofort höchst
erfolgreich in den professionellen Farb-
Digitaldruck. Gefolgt wurden die beiden
Systeme von der DC 6060 im Jahr 2002 und
der DC 5252 2003. 2004 zeigte Xerox mit
der DC 8000 die neue Generation der digi-
talen Druckmaschinen und p rägte den Be-
griff „The New Business of Printing“.
Xerox bietet heute nach eigenen Angaben
die größte Digitalfarbsystempalette der
Branche mit neun Produkten und Ge-
schwindigkeiten von 40-Seiten pro Minute
(Xerox DocuColor 240) bis zur 110-Seiten
pro Minute-Digitaldruckmaschine Xerox
iGen3 Digital Production Press an. Im letz-
ten Jahr druckten die Kunden mit Produk-
tionsfarbsystemen von Xerox mehr als 10
Milliarden Seiten.
„Technologisch gesehen hat sich zwischen
den DC 2045 / DC 2060 und der DC 8000
eine wahre Revolution an Technik ereignet.
Mit der DC 5000 schließt Xerox nun den
derzeit bestehenden Technologiegap. Die
DC 5000 bietet alle technischen Innovatio-
nen der erfolgreichen DC 8000 Serie, u.a.
2400 x 2400 DPI“, erklärt Thomas Cvetko,
zuständiger Product Manager bei Xerox
Austria.
„Das Paket aus Produktivität und Leistung
der neuen DocuColor 5000 eröffnet für den
Mid-Production-Bereich neue Möglich-
keiten und stärkt die Führungsposition von
Xerox in diesem Bereich,“ betont Thomas
Cvetko weiter. Die DocuColor 5000 weist
eine Geschwindigkeit von 50 Farbseiten
pro Minute auf und wurde für Digitaldruck-
umgebungen entwickelt, die durchschnitt-
lich zwischen 30.000 und 100.000 Drucke
pro Monat ausführen. Die Digitaldruckma-
schine ermöglicht bei einer Auflösung von
2400 x 2400 dpi höchste Bildqualität und
somit, soCvetko,optimaleSchärfe fürTex-
te, Logos und Linien.
Die DocuColor 5000 von Xerox besitzt
zwei Papieranleger mit Platz für insgesamt
4.000 Druckbögen und ein weiteres Papier-
modul, durch das die Kapazität auf insge-
samt 8.000 Druckbögen aus vier Fächern
ausgeweitet werden kann. Die Digital-
druckmaschine, die Grammaturen bis zu
300 g verarbeiten kann, ist für alle Medien,
auch gestrichene Drucksorten und Formate
bismax.320x488mmgeeignet. Sieverfügt
außerdem über zwei optionale Geräte zur
Endverarbeitung: eine hochleistungsfähi-
ge Stapelvorrichtung und einen Stapler/
Hefter.
Durch die Auswahlmöglichkeit von drei
verschiedenen Farbservern kann auch die
DocuColor 5000 einfach und schnell in ein
bestehendes Print-Workflow einer Druck-
umgebung integriert werden. Anwender
könnensichfürdenFarbserverDocuSPvon
Xerox – das Arbeitsplatzsystem, das einge-
hende Druckdateien bearbeitet und die Di-
gitaldruckmaschine antreibt, oder für Farb-
server von Creo oder EFI entscheiden.
Die neue DC 5000 ist ab sofort erhältlich
und wird von Mitte September bis Mitte
Oktober gemeinsam mit FreeFlow Produk-
tionslösungen im Rahmen einer Road-
ShowdurchdieBundesländer präsentiert.
Xerox präsentiert neue DocuColor 5000
Océ: Designpreisefür Scanner und
Benutzeroberfläche
Mit zwei Designpreisen kann Océ
aufwarten. Zum wiederholten
MalgewannOcé inderKatego-
rie Produktdesign einen der drei welt-
weit bedeutendsten Designpreise: den
iF product design award. Beim Farb-
scanner Océ TCS4 lobten die Juroren
besonders die klare Formsprache und
die intuitive Bedienbarkeit.
Der prämierte Océ TCS4 Scanner
zeichnet sich schon beim ersten Hand-
griff für jeden Anwender durch hohe
Bedienerfreundlichkeit und Komfort
aus: Die Originale werden auf ange-
nehmer Arbeitshöhe in den Scanner
eingeführt. Eine automatische Brei-
tenerkennung sorgt innerhalb der
Scannereinheit für die genaue Positio-
nierungderzuscannendenOriginale.
Noch ein zweiter iF Design-Award für
Océ. Diesmal für eine neue Benutzer-
oberfläche namens Ocean. Das neue,
homogene Interface-Design für alle
Océ Systeme und Softwareanwendun-
gen wurde erstmals im Rahmen des
Océ OpenHouse 2006 vorgestellt.
Neue Oki C3000Farbseitendrucker
für den Schreibtisch
OKI Printing Solutions präsentiert
mit dem C3300 und C3400 zwei
neue Modelle seiner Farbseiten-
druckerserie, die, so OKI, ein beson-
dersergonomischesDesignbietenund
zugleich neue Maßstäbe in der Ein-
stiegsklasse setzen. Kompakt, benut-
zerfreundlich und schnell ist die neue
OKI C3000 Generation, die Platz spa-
rend mit einem Drittel weniger Stell-
fläche als die Vorgängermodelle aus-
kommt. Zugelegt man bei der Druck-
geschwindigkeit, die in Verbindung
mit der wartungsfreien LED-Techno-
logie die netzwerkfähigen Desktop-
Farbdrucker selbst für kleine Arbeits-
gruppen prädestiniert. Durch die inte-
grierte ProQ2400 Multilevel-Tech-
nologieunddenneuentwickeltenOKI
High Definition Toner erreichen die
GeräteerstklassigeErgebnisse–inFo-
todruckqualität. Anwendern ermög-
lichtOKIdamitbereitsindieserKlasse
aufwändigere Jobs kostengünstig,
professionell und in Farbe auf unter-
schiedlichen Medien anzufertigen.
4 - 2006 X-media58
VERBRAUCHSMATERIAL TINTEN
Klassische Siebdrucker wis-
senesschonlänger:Beider
Herstellung großformati-
ger Drucksachen für Outdoor-
Einsätzesindsolventbasierende
Tinten eine ausgezeichnete
Wahl. Sie haften auf fast jeder
unbeschichteten oder beschich-
teten Oberfläche – bis hin zu
langlebigen Materialien aus un-
ter anderem PVC. Folglich sind
beim Arbeiten mit Solvent-
Tinten keine oder nicht unbe-
dingt speziell beschichtete Ma-
terialien erforderlich, die Pro-
duktionskosten in die Höhe trei-
ben. Damit nicht genug: Auch
ohne jedes Laminieren halten
diese Tinten auf längere Dauer
selbst widrigen Witterungsver-
hältnissen stand.
Noch bis vor kurzem war der
großformatigeInkjet-Druckmit
den solventbasierenden Tinten
mehr oder weniger eine speziel-
le Nische von ehemals klassi-
schen Siebdruckern. Inzwi-
schen gibt es allerdings auch in
anderen Bereichen der Druck-
undMedienproduktioneinekla-
re Tendenz hin zum Einsatz
großformatiger Inkjet-Druck-
systememitsolventbasierenden
Tinten. Das ist darauf zurückzu-
führen, dass sich mit solventba-
sierendenTintenhaltbarereFar-
benherstellen lassenalsmitPig-
ment-Tinten auf Wasserbasis.
Außerdem können mit ihnen
auch preisgünstigere ungestri-
chene Materialien bedruckt
werden, was in der Herstellung
großformatiger Drucksachen
zusätzliche Flexibilität bedeu-
tet.
Beim Druck mit Solvent-Tinten
dringen die Lösungsmittel teil-
weise in die Bedruckstoffe ein
(greifen sie an). Dabei lagern
sich die Farbmittel nicht nur auf
den Trägermaterialien ab, son-
dern verbinden sich mit ihnen.
Auf diese Weise entstehen Bil-
der, die deutlich haltbarer sind
als bei Tinten auf Wasserbasis.
Das Lösemittel
Bis heute verwenden die
Hersteller von Tinten kei-
nekonsequenteinheitliche
Terminologie. Das öffnet Miss-
verständnissen und Irrtümern
hinsichtlich ihrerWirkungswei-
se und Umweltverträglichkeit
Tür und Tor. Solvent-Tinten für
den Digitaldruck lassen sich an-
hand der technischen Entwick-
lung in den vergangenen zehn
Jahren verschiedenen Gruppen
zuordnen. Die erste Generation
– als Hard-, True- oder Real-
Sovent-Tintenbezeichnet–sind
aggressive Tinten mit hohen
Konzentrationen von Lösungs-
mitteln wie Cyclohexanon oder
chlorierten Lösemitteln. Bei ih-
nen handelt es sich um soge-
nannte flüchtige organische
Verbindungen(VOC)mithoher
Gefährdungszahl (GZ). Ent-
sprechend erfordern diese Tin-
ten spezielle Filtersysteme und
sehr sorgfältiges Handhaben.
Andererseits liefern sie im
Druck sehr gute Resultate.
Eco-Solvent-Tinten
Vor diesem Hintergrund
wurde unter dem Namen
Eco-Solvent-Tinten eine
zweite Generation von Sol-
vent-Tinten entwickelt. Diese
Bezeichnung wird allerdings je
nach Betrachtungsweise sehr
unterschiedlich verwendet und
ist insofern irreführend.Sokann
‚Eco’ sowohl für ‚ecological’
(ökologisch) als auch für ‚eco-
nomical’ (ökonomisch) oder
,easy on the environment and
people–costeffective–outstan-
ding durability’ (keine Bela-
stung für Mensch und Umwelt –
kostengünstig – außerordent-
lich haltbar) stehen. Eco-Sol-
vent-Tinten werden häufig defi-
niert als Tinten, die keine schäd-
lichen Lösungsmittel enthalten
und an Arbeitsplätzen keinerlei
VOC freisetzen.
Tatsächlich wurden bei diesen
Tinten die herkömmlichen ge-
gen weniger aggressive Lö-
sungsmittel mit einer niedrige-
ren GZ und damit einem sehr
vielgeringerenGefährdungspo-
tenzialersetzt.Zudemsinddiese
Tinten mit Druckköpfen kom-
patibel, die für Tinten auf Was-
serbasisvorgesehensind.Damit
Tinte ist nicht gleich Tinte. Druck-Dienstleister sollten bei der Auswahl von Großformat-Inkjet- Drucksystemen sorgfältig darauf achten, welche Tintenart sie mit ihren Drucksystemen
verarbeiten können. Denn daraus ergibt sich, welche Materialien sie bedrucken können.Insbesondere bei solventbasierenden Tinten gibt es in Sachen Umweltverträglichkeit und
Flexibilität hinsichtlich ihrer Einsetzbarkeit enorme Unterschiede. Von Johannes Maruschzik.
Auch bei Solvent-Inkjet-Druck:Tinte ist nicht gleich Tinte
Und besonders auf das Lösemittel kommt es an...
Wäre ohne Tinten mit Lösemitteln nicht möglich: Applikationen für höchste Ansprüche,hier zum Beipiel auf den Philharmoniker-Jet der AUA
59X-media 4 - 2006
könnensieauchinpreiswerteren
Drucksystemen eingesetzt wer-
den.Unddasist insbesonderefür
kleinere Druckereien ein ent-
scheidender ökonomischer As-
pekt.
Andererseits haben diese Tinten
zumeist weniger aggressive Ei-
genschaften als Solvent-Tinten.
Entsprechend kann mit ihnen in
aller Regel nur auf beschichtete
Materialien gedruckt werden.
Die allerdings kosten mehr als
unbeschichtete Bedruckstoffe.
Mild-Solvent-Tinten
Die dritte Generation der Lö-
semittel- Tinten wird häu-
fig als Mild-Solvent-Tin-
ten bezeichnet. Die meisten die-
ser Tinten basieren auf N-Me-
thylpyrrolidon (NMP), oder sie
enthalten weniger Cyclohexa-
non.BeiNMPhandeltessichum
ein organisches Lösungsmittel
mithoherLösekraft inBezugauf
Kunststoffe. Es wirkt reproto-
xisch und fällt damit in Europa
unter die 31. Anpassung an den
Technischen Fortschritt (31.
ATP) zur europäischen Gefahr-
stoffrichtlinie67/548/EWG.So-
bald die 31. ATP wirksam wird,
ist die NMP-Kennzeichnung
verbindlich vorgeschrieben.
AlleaufdemMarktbefindlichen
Tinten, die 5 % oder mehr NMP
enthalten, müssen dann mit dem
Risiko-Satz R61 („Kann das
Kind im Mutterleib schädigen“)
und dem entsprechenden Gefah-
rensymbol (Totenschädel auf
gekreuzten Knochen) gekenn-
zeichnet werden. Außerdem
VOC–flüchtigeorganischeVerbindungen(VolatileOrganicCompound):„EineorganischeVerbindung,diebei293,15Kei-
nen Dampfdruck von 0,01 kPa oder mehr hat oder unter den je-
weiligen Verwendungsbedingungen eine entsprechende Flüch-
tigkeit aufweist“, zum Beispiel Cyclohexanon oder Methylen-
chlorid (Quelle: Richtlinie 1999/13/EG des Rates vom 11. März
1999 über die Begrenzung von Emmissionen flüchtiger organi-
scher Verbindungen, die bei bestimmten Tätigkeiten und in be-
stimmtenAnlagenbeiderVerwendungorganischerLösungsmit-
tel entstehen).
OEL – Arbeitsplatzgrenzwert (Occupational Exposure Li-mit): Der Grenzwert für die durchschnittliche Konzentration ei-
nes Stoffes in der Luft am Arbeitsplatz, der die meisten Mitarbei-
ter acht Stunden pro Tag an fünf Tagen pro Woche während eines
gesamten Arbeitslebens (40 Jahre) ausgesetzt werden können,
ohne dass signifikante Gesundheits-Beeinträchtigungen auftre-
ten.DieOEL-WertekönnenjenachLandunterschiedlichsein.
GZ–Gefährdungszahl:„DerQuotientgibtan,umdasWieviel-
facheeindampfgesättigtesLuftvolumenverdünntwerdenmuss,
damitderGrenzwerteingehaltenwird.“ (Quelle:TechnischeRe-
geln für Gefahrstoffe, TRGS 420, September 1999). Je höher der
Quotient, um so höher das Gefährdungspotenzial des Produkts.
Dasistbei Inkjet-Drucksystemenzubeachten,diemitWärmear-
beiten und große Flächen bedrucken, so dass Verdampfungen
möglich sind. Dabei werden flüchtige Substanzen aus dem Dru-
cker in die Raumluft abgegeben. Die Menge dieser Substanzen
muss auf das absolute Minimum gesenkt werden, damit die Si-
cherheit und die Gesundheit der Bediener auch auf längere Sicht
nicht gefährdet werden.
Risiko-Sätze: Im Anhang III („Bezeichnungen der besonderen
Gefahren bei gefährlichen Stoffen“) zur EU-Richtlinie 67/548/
EWG sind die Risiko-Sätze (R-Sätze) aufgeführt, die in der EU
auf jedem Etikett und Sicherheitsdatenblatt für gefährliche Che-
mikalien angegeben werden müssen. So besagt beispielsweise
der Risiko-Satz R61: „kann das Kind im Mutterleib geschädigt
werden“. Das heißt, es handelt sich um eine reprotoxische Sub-
stanz.
Die Terminologie: EtwasChinesisch für Experten
>
VERBRAUCHSMATERIALIEN TINTEN
4 - 2006 X-media60
Agfa Graphics gehört heute zu den weltweit führenden Herstel-
lern innovativer Tinten für den industriellen Inkjet-Druck. So
bietet das Unternehmen inzwischen ein umfassendes Sorti-
mentsowohlwasserbasierenderTintenalsauchsolventbasierender
Tinten und UV-härtender Tinten von höchster Qualität mit einem
extrem breiten Farbraum an.
WierAgfagraphicsnunbekanntgibthatmanmitdenAldura-Tinten
nun für eines seiner jüngsten Großformat-Drucksysteme – den
GrandSherpaUniversalAM–einevierteGenerationsolventbasie-
renderInkjet-Tintenentwickelt.DabeihatsichAgfaandenfunktio-
nalen Anforderungen von Druckereien orientiert und gleichzeitig
nach einer neuartigen Kombination von Lösungsmitteln mit erheb-
lich geringeren Umwelteinwirkungen gesucht. Mit anderen Wor-
ten: Ziel war es hier, Tinten ohne Lösungsmittel wie Cyclohexanon
oder reprotoxische Stoffe wie NMP und dennoch mit hervorragen-
den Druckeigenschaften sowie Haltbarkeiten zu entwickeln.
Auf sehr unterschiedlichen ungestrichenen Materialien bieten sie einesehrhoheFarbkraftundextremkurzeTrocknungszeitenbeiei-
nem gleichzeitig sehr breiten Farbraum, wie man ihn bislang von
Inkjet-Tinten nicht kannte. Die Drucke zeichnen sich durch brillan-
te, lebhafteFarbenmithoherFarbsättigungundhohen,gleichmäßi-
gen Glanz aus. Und sie trocknen schnell, was eine wichtige Voraus-
setzungfürhöchsteProduktivität inderHerstellunggroßformatiger
Drucksachen ist. Darüber hinaus bieten sie Lichtbeständigkeit bis
drei Jahre bei gleichzeitig ausgezeichneter Wasser- sowie erhöhter
Reib- und Kratzbeständigkeit – wobei die Drucke für die meisten
Einsatzzwecke nicht einmal laminiert werden müssen.
DerHauptbestandteilderneuenAldura-Tinte istDiethylenglycold-
iethylether (DEGDEE). Er wird kombiniert mit anderen Lösemit-
teln mit niedriger Gefährdungszahl. Deshalb müssen die Tinten
nichtmitGefahrensymbolengekennzeichnet werden. Und im Ge-
gensatz zu lösemittelhaltigen Tinten früherer Generationen sind
auch keine speziellen Umweltschutz-Vorkehrungen erforderlich.
Grundsätzlich empfiehlt Agfa Graphics jedoch, für ausreichende
Raumlüftung zu sorgen und die Abluft wie bei herkömmlichen Fo-
toentwicklungssystemen ins Freie zu führen. Zehn Raumluftwech-
selpro Stunde gelten als IndustriestandardfürLaboratorien(Quel-
le: ILO/International Labour Office, Genf).
Die Aldura-Tinten können sowohl auf den Großformat-Inkjet-
Drucksystemen der Grand Sherpa Universal-Familie als auch auf
Systemen anderer Hersteller eingesetzt werden, die mit den glei-
chen Druckköpfen arbeiten.
Wie die Aldura-Tinten zeichnen sich auch die wasserbasierten und
dieUV-härtendenTintenvonAgfa-soderHersteller-durchhöchste
Druckqualität bei breitem Farbraum und hoher Kratzbeständigkeit
aus – was unter anderem für die UV- härtenden Tinten Anapurna für
die gleichnamigen Highend-Inkjet-Drucksysteme, Agorix für das
industrielle High-Speed- Inkjet-Drucksystem Dotrix und Anuvia
für das mit Thieme gemeinsam entwickelte digitale Inkjet-Flach-
bett-Drucksystem M-Press gilt.
Die vierte Generation: Neue Tinten vonAgfa Graphics für den Grand Sherpa Universal AM
müssen die Tinten dann allen
für CMR-Substanzen gelten-
den Vorschriften entsprechen.
...und das Fazit
Tinten sind also nicht gleich
Tinten. Druckereien soll-
ten bei der Auswahl von
Großformat- Inkjet- Drucksy-
stemen sorgfältig darauf ach-
ten, welche Tintenart sie mit ih-
ren Drucksystemen verarbei-
ten können. Denn über die öko-
logischen Aspekte hinaus er-
gibt sich daraus, welche Mate-
rialien sie bedrucken können.
Entsprechend sollten sie prü-
fen, ob die Tinten auf verschie-
denen Materialien haften. Und
sie sollten prüfen, wie bestän-
dig die Tinten gegen Witte-
rungsverhältnisse oder mecha-
nische Einwirkungen sind.
Die einzelnen Hersteller arbei-
ten mit sehr unterschiedlichen
Kombinationen und sehr ver-
schiedenen Lösemitteln, um
bestimmte Effekte zu erzielen.
Deshalb sollten sich Drucke-
reien vor ihrer Investitionsent-
scheidungsehrgenaudiejewei-
ligen Richtlinien der verschie-
denen Material- und Tinten-
Hersteller ansehen. Alle Her-
steller liefern mit ihren Tinten
Sicherheitsdatenblätter sowie
SicherheitshinweisefürdasAr-
beiten mit ihren Tinten. Es ist
wichtig, diese Hinweise zu ver-
stehen und zu beachten.
>
61
BEDRUCKSTOFFE
X-media 4 - 2006
Wer glaubt, LKW sind nur als Trans-
portmittelgeeignet,wirddurcheine
3M Imagekampagne (3M =Minne-
sota Mining and Manufacturing Company)
eines Besseren belehrt. Zwölf LKW wur-
den vollflächig mit 3M Imagesujets be-
druckt und sind ab sofort auf Österreichs
Straßen unterwegs. Durch die Verwendung
von reflektierenden 3M Scotchlite Folien
wird auch nachts die volle Werbewirkung
erzielt.
Knapp 1.000 m² reflektierende Folie vom
Typ3MScotchliteSerie680Pluswurden in
mehr als 140 Mannstunden auf zwölf LKW
appliziert. Trifft der Lichtstrahl eines
Scheinwerfers auf die Folie, wird das Licht
gebrochen und wieder zur Lichtquelle re-
flektiert. Dadurch bleiben die Werbesujets
auch in der Dunkelheit sichtbar. Vervoll-
ständigt wird der außergewöhnliche Wer-
beauftritt mit der Konturmarkierung 3M
Scotchlite Serie 983. Dieser Folientyp ver-
fügt über eine besonders hohe Retroreflexi-
on und stellt damit die Sichtbarkeit und
Früherkennung der Fahrzeuge in der Dun-
kelheit sicher.
Durch Fahrzeugwerbung können wir die
Einsatzmöglichkeiten reflektierender Fo-
lien von 3M visualisieren und gleichzeitig
eine starke Werbewirkung erzielen”, meint
Martha Schulz, Kommunikationsleiterin
bei 3M Österreich.
Ein LKW erzielt bei österreichweitem Ein-
satz monatlich mehr als 2.500.000 Brutto-
sichtkontakte und ist der einzige Werbeträ-
ger,deraufÖsterreichsAutobahnenerlaubt
ist. „Diese Werbeform ist besonders effek-
tiv, da eine Alleinstellung der Sujets in ei-
nemwechselndenUmfeldgarantiertist”, ist
Martha Schulz überzeugt.
Bedruckte Folien von 3M sind, wenn ge-
wünscht, mindestens sechs Jahre auf unter-
schiedlichsten Flächen haltbar. Egal ob
Sonne, Regen oder Schnee - die Folien wi-
derstehen selbst extremen Umweltbedin-
gungennohnezubrechenoderzuzerreißen.
Die reflektierende Folie der Serie 680 ist
nach ihrem Einsatz rückstandsfrei ablös-
bar.
Das bundesweite Werbeprojekt wurde in
Zusammenarbeit mit der Firma „Plakat am
LKW “ realisiert, die sich um die Auswahl
der Spediteure und die Koordination des
Projektes kümmerte. Auch andere österrei-
chische Unternehmen setzen inzwischen
auf LKW Werbung. So wurden vor kurzem
über 900 m² 3M Scotchcal Folie auf 15
LKW der Firma Tetra Pak verklebt.
Rollende 3M-Eigenwerbung für Inkjet-Folien
Faszinierend was Digitaldruck und
Gerüsttechnik heute können. Gedruckt
auf Bannermaterial von Mehler Texno-
logies, war der verkleinerte Nachbau des
Berliner Olympiastadions das Kernstück
der Adidas World of Football. Als Haupt-
sponsor der FIFA WM 2006 nutzte der
Sportartikelhersteller den Platz der Repub-
likvordemBerlinerReichstag,umdenFuß-
ballbegeisterten mit der Arena ein nachhal-
tiges Erlebnis zu bieten. Rund 10.000 Zu-
schauer bekamen so bei jedem Spiel die
Gelegenheit, das „Public Viewing“ mit Sta-
dionatmosphäre zu genießen.
Um das Olympiastadion detailgetreu nach-
zuempfindenerhieltdasStahlgerüstderMi-
ni-Arena eine Außenerkleidung aus Ban-
nermaterial von Mehler Texnologies. Das
mit der Ausführung beauftragte Unterneh-
men P.O.S.Hauptmann entschied sich für
Valmex Frontlit II FR. 114 Elemente mit ei-
ner Bahnenbreite von 3 Metern und einer
Höhe von 15,2 Metern wurden mit der Fas-
sade des Stadions digital bedruckt. Hinzu
kamen die beiden Türme und die seitlichen
Treppenaufgänge. So entstand die beein-
druckende Gesamtfläche von 6870 qm. Im
Innenbereich der Arena wurden weitere
1.800 qm Valmex Airtex magic FR be-
druckt, um ein möglichst stimmungsvolles
Ambienteentstehenzulassen.Rundumdas
gesamte Areal ließ der Veranstalter einen
Zaunvon2,2kmLängeerrichten.Auchdie-
ser wurde komplett digital bedruckt. Das
MaterialwarValmexmeshFR,dieGesamt-
fläche betrug rund 8.500 qm.
Großprojekte, wie der Nachbau des Berli-
ner Olympiastadions, erfordern von Ban-
nermaterialien nicht nur eine brillante
Druckwiedergabe, sondern stellen auch
hohe Anforderungen an Witterungsbestän-
digkeit, Festigkeiten und Verarbeitung. Es
ist wirklich verblüffend welche Anforde-
rungen modernes Bannermaterial erfüllen
kann...
Nicht zu übersehen: Rückstrahlende 3M-Werbetrucks
Ein richtiges Stadion, ganz aus Folie
4 - 2006 X-media62
PAPIER / HERSTELLER
Trotz größter Hitze war das Festzelt am
Firmengelände von Norske Skog in
Bruck mit rund 400 Mitarbeitern und
lokaler sowie internationaler Prominenz
gefülltundlauschtedenausführlichenFest-
reden samt Podiumsdiskussion von Norske
Skog Österreich-Geschäftsführer Eugen
Volosciuc, des Bürgermeistes von Bruck
Bernd Rosenberger, des steirischen Lan-
deshauptmanns Franz Voves, des Vor-
standsmitglieds der Leykam Let’s Print
Holding AG, Mag. Michael Steinwidder
und des ehemaligen Geschäftsführers von
Norske Skog Bruck, Jarle Dragvik.
Einig waren sich alle Redner darin, die Be-
deutung des Wirtschaftsstandortes Bruck
an der Mur und die Bedeutung des Werkes
Norske Skog als wichtigen Arbeitgeber der
Regionhervorzuheben.Unüberhörbarwar
aber auch der dringende Appell an die Poli-
tik, für einen funktionierenden Energie-
markt zu sorgen und die Zukunft der Indu-
strie durch die derzeitige Energiepolitik
nicht nachhaltig zu gefährden.
Deutlich vernehmbar war auch der Wunsch
nach der Investition in eine neue Papierma-
schine zur Sicherung der Produktivität des
Werkes und zur weiteren Absicherung des
Standortes.
Am Standort Bruck arbeiten rund 540 Mit-
arbeiter. Auf zwei Papiermaschinen wer-
denjährlichrund380.000TonnenPapierer-
zeugt. Ca. 84 % davon werden an europäi-
sche Kunden geliefert, in Österreich wird
rund ein Viertel der Gesamtproduktion des
Werkes abgesetzt.
Als Besonderheiten des Werkes Bruck er-
wähnte Geschäftsführer Volosciuc die
weitgehend autarke Stromversorgung des
Standortes und auch den Einsatz von Alt-
papier in der LWC-Erzeugung. So fließen
neben dem traditionellen Rohstoff Holz
auch jährlich rund 200.000 Tonnen Altpa-
pier in die Papierproduktion ein. Volosciuc
betonte in seiner Festrede, dass das Mana-
gement sich nicht nur mit den typischen
ThemenWirtschaftlichkeitundProduktivi-
tät beschäftigt, sondern den Themen Nach-
haltigkeit sowie Gesundheit, Umwelt und
Sicherheit besonders großes Augenmerk
schenkt. Mit der Sonderausstellung „Wege
zur betrieblichen Gesundheit“ anlässlich
desJubiläumswurdederhoheStatusdesSi-
cherheits- und Gesundheitsmanagements
des Unternehmens zur Schau gestellt.
Stora Enso hat einen verbindlichen Vertrag über den Verkauf
des finnischen Werks Pankakoski an eine internationale In-
vestorengruppe mit Dr. Dermot Smurfit an der Spitze unter-
zeichnet. Mit beteiligt ist außerdem die Lansdowne Capital Li-
mited. Die schuldenfreie Übernahmesumme beläuft sich ohne
Berichtigungen am Abschlusstag auf 20 Millionen Euro. Das
Werk Pankakoski gehörte zur Stora Enso-Division Packaging
Boards. Das Werk im finnischen Lieksa produziert mit zwei Kar-
tonmaschinen jährlich rund 100 000 Tonnen Spezialkarton für
Verpackungen und grafische Endanwendungen und beschäftigt
rund 200 Mitarbeiter/innen. Der Jahresumsatz von Stora Ensos
Packaging Boards-Division reduziert sich durch die Veräuße-
rung des Werks Pankakoski um zirka 60 Millionen Euro und das
Nettoumlaufvermögen um zirka 12 Millionen Euro.
Die Transaktion erfolgt im Rahmen des Programms zur Bewer-
tung der Ertragskraft der Produktionsanlagen (Asset Performan-
ceReview,APR),mitdemdieWettbewerbsfähigkeitderProduk-
tion von Stora Enso in Europa gesichert werden soll. „Wir freuen
uns,einenKäufergefundenzuhaben,dersichfürdieFortsetzung
derProduktionunddieWeiterentwicklungdesWerksPankakos-
kieinsetzt”,erläutertOhtoNuottamo,SeniorVicePresident,Sto-
ra Enso Carton Boards. „Der Erfolg der Powerflute-Linie des
Käufers wird sicher zur Weiterentwicklung des Werks Panka-
koski als Hersteller von Spezialkarton beitragen.”
Die neuen Eigentümer haben auch bereits die ersten Vertriebs-
weichen gestellt. Die neue Firmennamen von Pankakoski lautet
seit 1. August PankaBoard Oy. Bis maximal Ende 2007 wird es
eine Übergangszeit geben, in der die Stora Enso Verkaufsbüros
weiterhin für den Vertrieb zuständig sein werden. Bis auf Weite-
res soll auch die Produktpalette gleich bleiben. Die wichtigsten
und bekanntesten Qualitäten des Werkes Pankakoski sind: GC2
Pankabrite,GC1Pankawhite,UCPankasealundPankaskin,Ma-
schinenholzpappe, Bierfilzpappe und ungestrichener Zellstoff-
karton.
Doppeltes Jubiläum bei NorskeSkog in Bruck an der Mur
Gleich ein zweifaches Jubiläum feierte man Ende Juni im obersteirischen Bruck an derMur: 10 Jahre Norske Skog und 125 Jahre Standort der Papierfabrik.
Stora Enso veräußert Board-Werk Pankakoski
4 - 2006 X-media64
PAPIER
Das deutsche Unternehmen Arques In-
dustries hat von M-real das Werk Pont
Sainte Maxence in Frankreich ge-
kauft. Arques ist die Mutterfirma der Ar-
quana Gruppe, die in den vergangenen Mo-
natendurchdenKaufvonRotationsdrucke-
reien in Deutschland, Frankreich und
Österreich(SochorinZellamSee)fürBran-
chengesprächsstoff sorgte. Die jährliche
Kapazität der Papierfabrik von Pont Sainte
Maxence beläuft sich auf 120.000 Tonnen
Papier und die Fabrik beschäftigt rund 200
Mitarbeiter.
Wird man nun also das Papier für die Dru-
ckerei-Töchter selbst produzieren? Wie die
Pressesprecherin des Arques Konzerns
(undauchderArquana-Druckereigruppe!),
Anke Lüdemann X-media auf Anfrage mit-
teilte, sei der Kauf der Papierfabrik ein di-
rektes Arques Geschäft und habe mit strate-
gischenÜberlegungenderArquanareingar
nichts zu tun. Es sei heute noch zu früh zu
sagen,wasmanmitderFabrikmachenwer-
de, ob man sie behält oder nach Sanierung
wieder veräußert. Eine Verbindung zur Ar-
quana sei schon deshalb nicht gegeben, da
die Fabrik keine Papiersorten herstellt, die
in den Rollendruckereien verwendet wür-
den. Tatsächlich wurden dort bisher nur
ungestrichene Papiere, teils für den Office-
Markt, hergestellt.
M-real ist jedenfalls mit der Veräußerung
eine große Sorge los denn trotz langjähri-
gern Bemühungen schaffte man es nicht,
das Werk profitabel zu führen. „Die Renta-
bilität unserer französischen Papierfabri-
ken befand sich seit langer Zeit auf einem
sehr unbefriedigenden Niveau. Das Effi-
zienzsteigerungsprogramm in Alizay (der
zweiten M-real gehörenden Papierfabrik in
Frankreich, Anm. d. Red.) und der Verkauf
von Pont Sainte Maxence wird in Zukunft
einen positiven Effekt auf das Ergebnis von
M-real haben“ sagt Hannu Anttila, M-real
Vorstandsvorsitzender & CEO.
Zuerst einmal hat aber die Veräußerung der
Papierfabrik für M-real einen Verlust von
rund 35 Millionen Euro zur Folge, der im
Ergebnis des zweiten Quartals 2006 ver-
bucht wird. Als Ergebnis der Transaktion
wird auch M-reals Umsatz um rund 70 Mil-
lionen Euro sinken.
Darüber hinaus wurde ein Effizienzsteige-
rungsprogramm in M-reals noch verbliebe-
nen französischer Papierfabrik Alizay ge-
startet. Als Ergebnis dessen wird sich die
Anzahl der in Alizay beschäftigten Mitar-
beiterum100Personenreduzieren.Diesich
daraus ergebenden einmaligen Aufwen-
dungen werden das Ergebnis des zweiten
Quartalsum13MillionenEuroschwächen.
Nach Aussage von Anttila hat M-real nun
sein Ziel, die Einsparungsprogramme, die
im Frühjahr 2004 bekannt gemacht wurden
und die sich auf ein Volumen von 200 Mil-
lionen Euro belaufen, erreicht. Die Planung
weiterer Einsparprogramme befindet sich
bereitsineinemfortgeschrittenenStadium.
Auf den ersten Blick hat es so ausgesehen, als ob die Mutterfirma der Arquana-Druckerei-gruppe sich zukünftig das eigene Rollenpapier herstellen würde. Denn Arques Industries hatEnde Juli von M-real deren defizitäres Werk Pont Sainte Maxence in Frankreich erworben.
M-real verkauft Papierfabrik anMutterfirma von DruckkonzernArquana-Mutter geht unter die Papierproduzenten
M-real: Dr. Gregory Gettinger ExecutiveVice President Publishing Business Area
Dr.rer.pol. Gregory Gettinger (43, PhD) ist zum Executive Vice President der
M-real Corporation, Publishing business area mit Wirkung vom 1. Januar 2007
ernannt worden. Gettinger wird an den M-real President & CEO Hannu Anttila
berichten und Mitglied des Corporate Executive Boards sein.
GregoryGettingerverfügtüberlangjährigeErfahrungininternationalenSeniorMana-
gement Positionen innerhalb der Papierindustrie. Er war für mehrere Jahre im Ver-
triebsmanagement der deutschsprachigen Länder in Europa verantwortlich. Unter an-
derem war er Geschäftsführer der M-real Vertriebsgesellschaft in Deutschland. Zur
Zeit ist erverantwortlich fürdasMarketingunddenVertriebderM-realPublishingPa-
piere in Zentral- und Osteuropa.
Vom 1. September 2006 an beginnt Gettinger als Senior Vice President Development
der Publishing business area und wird bis zum Jahresende an Aarre Metsävirta, Senior
ExecutiveVicePresidentberichten.AarreMetsävirtawirdimFrühjahr2007indenRu-
hestand treten.
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Mit speziellen Berichten über Publikations- und Zeitungspapiere
Die nächste Ausgabe zur IfraExpo erscheint am 25. September 2006
65X-media 4 - 2006
PAPIER
FSC-Zertifizierung fürPapierhändler PaperNet
Seit Anfang Mai ist die PaperNet GmbH & Co. KG – laut eigen-
jenAngabenalsersterundbislangeinzigerPapiergroßhändler
Österreichs – gemäß den international anerkannten Richtli-
nien des Forest Stewardship Council (FSC) zertifiziert. Das Unter-
nehmen mit Firmensitz in Wiener Neudorf (NÖ) bekennt sich da-
mit bewusst zu einer Förderung der verantwortungsvollen und
rohstoffbewussten Waldwirtschaft. Holz, das mit dem FSC-Siegel
gekennzeichnet ist, stammt aus garantiert vorbildlich bewirtschaf-
teten, geprüften Wäldern – PaperNet als zertifiziertes Handelsun-
ternehmen wird dieses Label ab sofort auch für seine Produkte, die
den FSC-Anforderungen entsprechen, verwenden. Seit Anfang
Mai hat der Papiergroßhändler die Marke „9lives“ auf dem Markt –
laut PaperNet das erste FSC-Bilderdruckpapier in Österreich, das
Qualität und Umweltbewusstsein optimal vereint.
„Immer mehr Unternehmen wollen ihr Umweltbewusstsein auch
mit der Papierauswahl glaubwürdig dokumentieren“, weiß Paper-
Net-Geschäftsführer Stephan Grötzschel. Und ergänzt: „Als Pa-
piergroßhändler istesunseinbesonderesAnliegen,diesenTrendzu
unterstützen und auch das nachhaltige Wirtschaften mit unserem
wichtigsten Rohstoff Holz zu forcieren. Ökologische Gesinnung
wirdbeiPaperNetaktiv imUnternehmenumgesetzt–dieFSC-Zer-
tifizierung war dafür ein weiterer wichtiger Schritt.“
Zwei Arten von FSC-Zertifikaten sichern den verantwortungsvol-
len Umgang mit Holz: Ein Zertifikat speziell für Forstbetriebe und
das Chain-of-Custody-Zertifikat (COC) für Unternehmen der Ver-
arbeitungskette – vom Holzverkäufer bis zum Einzelhandel. Die
strengen COC-Regeln stellen sicher, dass Produkte aus FSC-Holz
auf ihrem Weg durch die Verarbeitungskette nicht mit anderen Pro-
dukten vermischt werden. PaperNet hat als COC-zertifiziertes Un-
ternehmen umfangreiche Standards sowie Kontroll- und Doku-
mentationssysteme eingeführt: U.a. muss die streng getrennte La-
gerung von zertifizierter und nicht-zertifizierter Ware gewährleis-
tet sein. „Unsere Mitarbeiter wurden für diese neuen Herausforde-
rungen wie z.B. genaue, FSC-bezogene Kontrollen bei Warenein-
gängen und -ausgängen speziell geschult“, so Grötzschel. Die Ein-
haltung der FSC-Richtlinien wird einmal jährlich von einer unab-
hängigen Zertifizierungsstelle geprüft.
„9lives“heißtdasneuePapier,dasalleVorteileeineshochqualitati-
ven Bilderdruckpapiers mit den FSC-Standards verbindet. In eini-
gen Ländern Europas haben Katzen neun Leben – der davon abge-
leitete Name „9lives“ sowie das Logo mit dem Katzenkopf stehen
für die „Wiedergeburt des Umweltgedankens“.
Die neu entwickelte Papierqualität für „9lives” besteht aus 45%
FSC-zertifiziertem Frischfaserzellstoff sowie 55% FSC-geneh-
migter Sekundärfaser. Die PaperlinX-Gruppe, zu der auch Paper-
Net gehört, führt diese Papierinnovation weltweit exklusiv. Unter
der Eigenmarke „9lives“ wird das Sortiment von PaperNet in den
Ausführungen „Gloss“ und „Silk“ angeboten und ist in Grammatu-
ren von 115 g bis 250 g in den gebräuchlichen Bogenformaten lie-
ferbar.DiePapierqualität istebensoaufRollefürGroßauflagenver-
fügbar. „Ein Produkt, das speziell für umweltbewusste Endanwen-
der hergestellt wird, die keine Kompromisse beim Erscheinungs-
bild eingehen wollen“, meint Geschäftsführer Grötzschel.
Um den FSC-Gedanken zu komplettieren, bietet PaperNet noch
weitere FSC-Papiere an: die Naturpapiere Alterna Design und Al-
terna Business (naturweiß, ohne optische Aufheller), die Büropa-
piere Color Copy, IBM Document Pro, IBM Print Pro und Multico-
py Off-White sowie die gestrichenen Kartone der Marke Trucard.
„PaperNet übernimmt damit als umweltbewusster Papiergroß-
händler eine Vorbild-Rolle. Das Sortiment an FSC-Papieren soll
künftig kontinuierlich erweitert werden“, betont Grötzschel.
Heft 5/2006 erscheint am 2. Oktober 2006,Anzeigen- und Redaktionsschluß ist am 18. September 2006
Heft 6/2006 erscheint am 27. November 2006Anzeigen- und Redaktionsschluß ist am 13. November 2006
Heft 1/2007 erscheint am 5. Februar 2007Anzeigen- und Redaktionsschluß ist am 22. Jänner 2007
Heft 2/2007 erscheint am 2. April 2007Anzeigen- und Redaktionsschluß ist am 19. März 2007
Heft 3/2007 erscheint am 28. Mai 2007Anzeigen- und Redaktionsschluß ist am 14. Mai 2007
Heft 4/2007 erscheint am 30. Juli 2007Anzeigen- und Redaktionsschluß ist am 16. Juli 2007
Heft 5/2007 erscheint am 1. Oktober 2007Anzeigen- und Redaktionsschluß ist am 17. September 2007
Heft 6/2007 erscheint am 3. Dezember 2007Anzeigen- und Redaktionsschluß ist am 19. November 2007
Heft 1/2008 erscheint am 25. Februar 2008,Anzeigen- und Redaktionsschluß ist am 11. Februar 2008
Heft 2/2008 erscheint am 12. Mai 2008,Anzeigen- und Redaktionsschluß ist am 28. April 2008
Verlag, Redaktion und Anzeigenverwaltung:A-4893 Zell am Moos, Oberschwand 15,
Tel.: 0043/6234/7161, Fax: 7162, Mobil: 0043/699/11 655 760,Mail: [email protected], www.x-media.at
UnserCountdownzur Drupa
Die Vorbereitungen für die nächste Drupa laufen be-reits auf vollen Touren. Auch X-media plant schon fürdie Weltmesse des Drucks vom 29. Mai bis 11. Juni2008 in Düsseldorf. Als das führende Fachmedium inÖsterreich für diesen Bereich wollen wir Sie bis dahinredaktionell bestens begleiten. Und natürlich empfeh-len wir uns als idealer Werbeträger für Ihre Werbebot-schaften. Hier unser Drupa-Fahrplan:
PAPIER
4 - 2006 X-media66
Seit drei Jahren bietet der Papierher-
steller M-real im deutschsprachigen
Raum, und MAP Austria (vormals
IT-Papier) in Österreich ein in der Druck-
und Medienbranche einmaliges Kunden-
bindungsprogramm, den Printers Club, an.
Mehr als 100 Mitglieder aus österreichi-
schen Druckereien konnten sich bisher für
die Idee begeistern, mit dem Printers Club
Kundenbeziehungen zu vertiefen, Mitar-
beiter zu motivieren und ein umfassendes
Beratungs-Know-how zu beanspruchen.
EinHighlightdesPrintersClubsistder jähr-
lich ausgeschriebene Printers Club Award,
der herausragende Print-Produkte hono-
riert und in diesem Jahr am 9. November
2006 in München verliehen wird. Bis zum
31.August läuftnochdieTeilnahmefrist für
die Einreichung zum renommierten Prin-
ters Club Award 2006. Teilnahmeberech-
tigt sind alle Mitglieder des Printers Club
aus Österreich und Deutschland, die sich
mit ihren besonders gelungenen Print-Pro-
dukten, realisiert auf M-real Qualitäten,
dem Wettbewerb stellen und ihre besten
Einreichungen prämieren lassen möchten.
Der in Österreich 2003 eingeführte Printers
Club bietet seinen Mitgliedern jedoch ne-
ben der Teilnahme am fest etablierten Prin-
ters Club Award eine Vielzahl an Möglich-
keiten, Kundenbeziehungen zu vertiefen,
die eigenen Mitarbeiter zu motivieren und
vom umfassenden Know-how M-real’s in
allen Fragen zum Thema Papier und Druck
zu profitieren:
Neben der zielgruppenspezifischen Bera-
tung informierte bisher das Printers Club
JournalumfassendüberneuesteTrendsund
Innovationen in Druck, Verarbeitung und
Papier, über Portraits von Machern, Desig-
nern und interessanten Anwendern, und
stellte aktuelle Entwicklungen aus der ge-
samten Palette des Drucks und Papiers vor.
Ab 2006 wird die neue Club-Kommu-
nikation„PrintersClubInsight“vieledieser
Themen - insbesondere je eine Papiersorte
und eine Veredelungstechnik - in den Vor-
dergrund stellen.
Zu den weiteren Basisleistungen im Prin-
tersClubgehöreneinmonatlicherNewslet-
termitBrancheninformationen, regelmäßi-
ge aktuelle Musteraussendungen mit an-
schaulichen Referenzmustern aus der Pra-
xis für die Kundenberatung, eine eigene
Website und eine eine Service Hotline. Au-
ßerdem bietet man das sogenannte Paper &
Print College, welches Druckseminare in
den Papierfabriken sowie Schulungen vor
Ort des Kunden zu verschiedenen Papier-
und Druckthemen beinhaltet. Zusätzlich
wird eine „Contact-Workshop“-Reihe an-
geboten, die 1-Tages-Seminare mit exter-
nen Referenten zu verschiedensten The-
men,wiez.B.zu Konfliktmanagementoder
einem Vertriebstraining für den Außen-
dienst, anbietet.
Dr. Gerhard Seiwald, Geschäftsführer von
MAP Austria GmbH: „Mit dem Printers
Club haben wir ein einzigartiges Forum ge-
schaffen, das Beratungskompetenz mit in-
terdisziplinärem Informationsaustausch
vereinigt. Sämtliche Partner profitieren
vom Printers Club in einer in unserer Bran-
che einmaligen Win-Win-Situation“.
Über die Basisleistungen hinaus beinhaltet
der Printers Club – wie auch weitere Kun-
denclubs – Prämienleistungen, die gegen
Bonuspunkte eingelöst werden können.
Die Mitglieder der Druckereien können
Punkte sammeln, indem sie M-real Papier-
qualitäten kaufen, die Agenturen und End-
kundenimClubsendenReferenzmusterein
oder nennen das Papier und den Hersteller
z.B. im Impressum, um ihr Punktekonto zu
erhöhen. Ein großes Angebot an Sachprä-
mien für die Büroausstattung wie z.B. die
Kaffeemaschine und das Spektraldensito-
meter, Fachliteratur oder der iPod gehören
selbstverständlich dem Standard-Prämien-
programm an. Ein interessantes Spektrum
an Seminaren für Printers Club Mitglieder
und deren Mitarbeiter oder auch einzigarti-
ge Events runden das Angebot des Printers
Club ab.
Drei Jahre M-real PrintersClubViel Service und ein Qualitäts-Award für Mitglieder
Die nächste Ausgabe von X-media erscheint am 2. Oktober 2006,Anzeigenschluß ist am 18. September 2006
Redaktionelle Schwerpunkte: Messevorschau IfraExpo und ProSign
Der PrintersClub: Eine Win-Win Situation für alle Beteiligten
4893 Zell am Moos, Oberschwand 15, Tel.: 06234/7161, Fax: 7162, Mobil: 0699/11 655 760, Mail: [email protected], www.x-media.at