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Wenn der Darm Probleme macht, kann das zahlreiche mögliche Ursachen haben. Dabei steht oft zunächst nicht fest, ob eine Ope- ration oder eine medikamentöse Behandlung erforderlich ist. Deshalb arbeiten am St. Josef- Hospital Chirurgen und Internisten eng zu- sammen, um den Patienten schnell und effizi- ent helfen zu können. Zunächst wird geklärt, ob sich hinter der Erkrankung ernste Proble- me wie Entzündungen oder Tumore verbergen. Lässt sich das ausschließen, sind viele, oft auch funktionelle Beschwerden wie Durchfälle oder Verstopfungen gut behandelbar. Operationen oft minimal-invasiv möglich Andernfalls wird oft eine Operation erforder- lich, so beispielsweise bei Tumoren, Darmver- schlüssen oder Gallenblasen- und Blinddarm- entzündungen. Am St. Josef-Hospital können viele dieser Eingriffe minimal-invasiv und da- her schonend für die Patienten durchgeführt werden. Außerdem besteht die Möglichkeit zur Darm- spiegelung, der zuverlässigsten Untersuchung zur Vermeidung von Dickdarmkrebs. Seite 2 Die Zeitung aus Ihrem Krankenhaus Winter 2012 Ja zur Menschenwürde. SO WIRD DER DARM GESUND St. Josef Troisdorf Leben mit Stoma Auch mit einem sogenannten künstli- chen Darmausgang ist heute ein aus- gefüllter Alltag mit viel Lebensqualität möglich. Fachkrankenpflegerin Katheri- ne Hagedorn kümmert sich um Patien- ten mit Stoma. Seite 3 Demenz im Krankenhaus Menschen mit Demenz erleben einen Auf- enthalt im Krankenhaus als besonders belastend. Die Mitarbeiterinnen und Mit- arbeiter am St. Josef-Hospital sind daher besonders im Umgang mit diesen Patien- ten geschult. Auch speziell eingerichtete Zimmer sollen den stationären Aufent- halt erleichtern. Zur besseren Betreuung der Demenzkranken werden weitere eh- renamtliche Helfer gesucht. Seite 2 DIE CHEFÄRZTE DR. VOISS (CHIRURGIE, LINKS) UND PD DR. JOERES (INNERE MEDIZIN) KÜMMERN SICH UM PATIENTEN MIT DARMERKRANKUNGEN Etwa 6 Millionen Kilowattstunden Wärme und 4,8 Millionen Kilowattstunden elektrische Leis- tung – diese Menge an Energie benötigt das St. Josef-Hospital jährlich, um seine Patienten zu versorgen. Der erhöhte Energiebedarf bei steigenden Kosten, dazu die damit verbundene Umweltbelastung waren gute Argumente für eine umfassende Sanierung des Kesselhauses, der Wärmezentrale des Krankenhauses. Das Ergebnis der aufwendigen Investition kann sich sehen lassen: Modernste Technik ermög- licht jetzt eine optimale Ausnutzung der haus- intern erzeugten Energie. Das sorgt für gerin- gere Kosten und eine beispielhafte Ökobilanz. Doch zunächst wurde von der Firma HSG Zander Rhein Ruhr in Abstimmung mit der Technischen Abteilung des Hauses ein neues Energiekonzept erstellt. Herzstück der neuen Anlage ist ein Blockheizkraftwerk (BHKW), in dem eine mit Gas betriebene Turbine einen Stromgenerator antreibt. Mit der dabei erzeug- ten Wärme und elektrischen Energie kann das Gebäude umweltbewusst und bedarfsgerecht versorgt werden. Gleichzeitig fördern intelli- gente Umwälzpumpen und modernste Mess- und Regeltechnik nur so viel Wärmeenergie in die Heizkreise, wie benötigt wird. Die Techni- sche Abteilung hat eine permanente Kontrolle über die Gesamtanlage. Innovativ ist auch die Erzeugung des warmen Brauchwassers. Nach dem Prinzip eines Durchlauferhitzers wird im- mer nur die Menge an Warmwasser erzeugt, die auch gerade benötigt wird. Damit ist das Risi- ko der Legionellenbesiedlung des Trinkwassers minimiert. Optimale Ausnutzung Bei angestrebten 14.000 Jahresbetriebsstunden erzeugt das neue Kraftwerk circa 2,9 Millionen Kilowattstunden Wärme und 1,96 Millionen Kilowattstunden Strom. Damit ist ein Großteil des Energiebedarfs für das St. Josef-Hospital abgedeckt. Wie groß die tatsächlichen Einspa- rungen durch die Sanierung sind, werden die Abrechnungen der kommenden Monate zeigen. Zugleich wird die Umweltbelastung in Form des CO2-Ausstoßes jährlich um ca. 1.200 Tonnen reduziert. Dies entspricht der Menge, die ein Diesel-Lkw bei ca. 380.000 Kilometern Fahr- leistung erzeugt. Anfang November, pünktlich zum Beginn der Heizsaison, ging die neue Technik nach achtmonatiger Montagezeit in Betrieb. Das gesamte Projekt wurde von dem Fachperso- nal der Haustechnik des St. Josef-Hospitals permanent begleitet. Ohne ihre Unterstüt- zung wäre eine derartig reibungslose und stö- rungsfreie Sanierung nicht möglich gewesen. Hermann Schoof (Technischer Leiter) ÖKOLOGISCH UND EFFIZIENT – NEUE ENERGIEZENTRALE FÜR ST. JOSEF-HOSPITAL DAS NEUE BLOCKHEIZKRAFTWERK

St. Josef Troisdorf · Bauchbeschwerden sind weit verbreitet. Min-destens jeder zehnte Bundesbürger klagt über regelmäßig wiederkehrende Verdauungsstö-rungen oder Bauchschmerzen

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Page 1: St. Josef Troisdorf · Bauchbeschwerden sind weit verbreitet. Min-destens jeder zehnte Bundesbürger klagt über regelmäßig wiederkehrende Verdauungsstö-rungen oder Bauchschmerzen

Wenn der Darm Probleme macht, kann das

zahlreiche mögliche Ursachen haben. Dabei

steht oft zunächst nicht fest, ob eine Ope-

ration oder eine medikamentöse Behandlung

erforderlich ist. Deshalb arbeiten am St. Josef-

Hospital Chirurgen und Internisten eng zu-

sammen, um den Patienten schnell und effizi-

ent helfen zu können. Zunächst wird geklärt,

ob sich hinter der Erkrankung ernste Proble-

me wie Entzündungen oder Tumore verbergen.

Lässt sich das ausschließen, sind viele, oft

auch funktionelle Beschwerden wie Durchfälle

oder Verstopfungen gut behandelbar.

Operationen oft minimal-invasiv möglichAndernfalls wird oft eine Operation erforder-

lich, so beispielsweise bei Tumoren, Darmver-

schlüssen oder Gallenblasen- und Blinddarm-

entzündungen. Am St. Josef-Hospital können

viele dieser Eingriffe minimal-invasiv und da-

her schonend für die Patienten durchgeführt

werden.

Außerdem besteht die Möglichkeit zur Darm-

spiegelung, der zuverlässigsten Untersuchung

zur Vermeidung von Dickdarmkrebs. Seite 2

Die Zeitung aus Ihrem Krankenhaus Winter 2012

Ja zur Menschenwürde.

SO WIRD DER DARM GESUND

St. Josef Troisdorf

Leben mit StomaAuch mit einem sogenannten künstli-

chen Darmausgang ist heute ein aus-

gefüllter Alltag mit viel Lebensqualität

möglich. Fachkrankenpflegerin Katheri-

ne Hagedorn kümmert sich um Patien-

ten mit Stoma. Seite 3

Demenz im KrankenhausMenschen mit Demenz erleben einen Auf-

enthalt im Krankenhaus als besonders

belastend. Die Mitarbeiterinnen und Mit-

arbeiter am St. Josef-Hospital sind daher

besonders im Umgang mit diesen Patien-

ten geschult. Auch speziell eingerichtete

Zimmer sollen den stationären Aufent-

halt erleichtern. Zur besseren Betreuung

der Demenzkranken werden weitere eh-

renamtliche Helfer gesucht. Seite 2

DIE CHEFÄRZTE DR. VOISS (CHIRURGIE, LINKS) UND PD DR. JOERES (INNERE MEDIZIN) KÜMMERN SICH UM PATIENTEN MIT DARMERKRANKUNGEN

Etwa 6 Millionen Kilowattstunden Wärme und

4,8 Millionen Kilowattstunden elektrische Leis-

tung – diese Menge an Energie benötigt das

St. Josef-Hospital jährlich, um seine Patienten

zu versorgen. Der erhöhte Energiebedarf bei

steigenden Kosten, dazu die damit verbundene

Umweltbelastung waren gute Argumente für

eine umfassende Sanierung des Kesselhauses,

der Wärmezentrale des Krankenhauses.

Das Ergebnis der aufwendigen Investition kann

sich sehen lassen: Modernste Technik ermög-

licht jetzt eine optimale Ausnutzung der haus-

intern erzeugten Energie. Das sorgt für gerin-

gere Kosten und eine beispielhafte Ökobilanz.

Doch zunächst wurde von der Firma HSG

Zander Rhein Ruhr in Abstimmung mit der

Technischen Abteilung des Hauses ein neues

Energiekonzept erstellt. Herzstück der neuen

Anlage ist ein Blockheizkraftwerk (BHKW),

in dem eine mit Gas betriebene Turbine einen

Stromgenerator antreibt. Mit der dabei erzeug-

ten Wärme und elektrischen Energie kann das

Gebäude umweltbewusst und bedarfsgerecht

versorgt werden. Gleichzeitig fördern intelli-

gente Umwälzpumpen und modernste Mess-

und Regeltechnik nur so viel Wärmeenergie in

die Heizkreise, wie benötigt wird. Die Techni-

sche Abteilung hat eine permanente Kontrolle

über die Gesamtanlage. Innovativ ist auch die

Erzeugung des warmen Brauchwassers. Nach

dem Prinzip eines Durchlauferhitzers wird im-

mer nur die Menge an Warmwasser erzeugt, die

auch gerade benötigt wird. Damit ist das Risi-

ko der Legionellenbesiedlung des Trinkwassers

minimiert.

Optimale Ausnutzung Bei angestrebten 14.000 Jahresbetriebsstunden

erzeugt das neue Kraftwerk circa 2,9 Millionen

Kilowattstunden Wärme und 1,96 Millionen

Kilowattstunden Strom. Damit ist ein Großteil

des Energiebedarfs für das St. Josef-Hospital

abgedeckt. Wie groß die tatsächlichen Einspa-

rungen durch die Sanierung sind, werden die

Abrechnungen der kommenden Monate zeigen.

Zugleich wird die Umweltbelastung in Form des

CO2-Ausstoßes jährlich um ca. 1.200 Tonnen

reduziert. Dies entspricht der Menge, die ein

Diesel-Lkw bei ca. 380.000 Kilometern Fahr-

leistung erzeugt.

Anfang November, pünktlich zum Beginn

der Heizsaison, ging die neue Technik nach

achtmonatiger Montagezeit in Betrieb. Das

gesamte Projekt wurde von dem Fachperso-

nal der Haustechnik des St. Josef-Hospitals

permanent begleitet. Ohne ihre Unterstüt-

zung wäre eine derartig reibungslose und stö-

rungsfreie Sanierung nicht möglich gewesen.

Hermann Schoof (Technischer Leiter)

ÖKOLOGISCH UND EFFIZIENT – NEUE ENERGIEZENTRALE FÜR ST. JOSEF-HOSPITAL

DAS NEUE BLOCKHEIZKRAFTWERK

Page 2: St. Josef Troisdorf · Bauchbeschwerden sind weit verbreitet. Min-destens jeder zehnte Bundesbürger klagt über regelmäßig wiederkehrende Verdauungsstö-rungen oder Bauchschmerzen

Für Menschen mit Demenz bedeutet ein Kran-

kenhausaufenthalt großen Stress. „Diese Pa-

tienten erleben das Verlassen der gewohnten

Umgebung und den Kontakt mit unbekannten

Personen als außerordentlich belastend“, sagt

Gertrud Becker, Bereichsleiterin Pflege bei der

Inneren Medizin am St. Josef-Hospital.

Aus diesen Beobachtungen heraus entstand

eine Arbeitsgemeinschaft mit dem Ziel, einen

besonderen Blick auf die Fähigkeiten, Vor-

lieben und Bedürfnisse dieser Menschen und

deren Angehörigen zu richten. Daraus entwi-

ckelten sich Maßnahmen, die sich nun in der

persönlichen Begegnung mit diesen Menschen

und in den Strukturen des Krankenhauses wi-

derspiegeln.

Seit drei Jahren werden die Mitarbeiterinnen

und Mitarbeiter, insbesondere das Pflegeper-

sonal anhand eines eigens entwickelten Leit-

fadens ausführlich geschult. Zudem können

sie bedürfnisgerecht die Patientenzimmer mit

Orientierungshilfen und Niederflurbetten aus-

statten. Hier verbessern schon relativ einfache

Maßnahmen den Krankenhaus-Alltag. „Große

Wanduhren und Tageskalender erleichtern die

zeitliche Orientierung, dazu sorgen auffällige

Symbole an den Türen dafür, dass die Patien-

ten ihre Zimmer besser wiederfinden“, erläu-

tert Gertrud Becker. Rotes Geschirr erhöht er-

wiesenermaßen die Bereitschaft zu essen und

zu trinken. Das Mitbringen von persönlichen

Gegenständen wie Bildern, Lieblingskissen

und -decken erleichtert das Eingewöhnen.

Bei einer hausinternen Spendenaktion wurde

Material zur individuellen Beschäftigung die-

ser Menschen gesammelt, wie Malbücher, Puzz-

les, Musik aus den 50er und 60er Jahren etc.

Ein Angebot, das sehr gut angenommen wird,

berichtet Gertrud Becker: „Vielleicht kommen

wir einmal zu einer speziellen Station, auf der

Patienten mit Demenz aller Fachabteilungen

betreut werden können. Denn eine bedürfnis-

gerechte Tagesplanung ist derzeit trotz hohen

personellen Einsatzes nur mit Einschränkun-

gen möglich.“

Für pflegende Angehörige von Menschen mit

Demenz finden regelmäßige Sprechstunden,

Gesprächskreise und Pflegetrainings in beiden

Troisdorfer Krankenhäusern statt. Ansprech-

partner sind unsere Mitarbeiterinnen der Fa-

milialen Pflege (Kontaktdaten auf Seite 4).

Zur Unterstützung und Erweiterung unseres

Teams bei der Betreuung von Menschen mit

Demenz suchen das St. Josef-Hospital und

das St. Johannes Krankenhaus Sieglar ge-

meinsam ehrenamtliche Mitarbeiter. Sie wer-

den mit einem Befähigungsseminar intensiv

auf ihre Aufgaben vorbereitet. Der Kurs ist

kostenlos, endet mit einem Zertifikat und

setzt die Bereitschaft zum ehrenamtlichen

Engagement voraus. (Kontakt: Kursleiterin Frau Esther Luther, Tel.: 02241–488 444, [email protected])

„Wir freuen uns auf Helfer, die kommunika-

tionsfähig und empathisch sind und sich auf

die Begleitung der Menschen mit Demenz ein-

lassen wollen“, sagt Gertrud Becker.

Aus dem Hospital

Editorial

Liebe Leserinnen und Leser,

derzeit leiden rund 1,3 Millionen

Menschen in Deutschland an Demenz.

Eine Zahl, die sich in den kommenden

30 Jahren voraussichtlich verdoppeln

wird. Damit ist der Umgang mit De-

menz eine der großen Herausforde-

rungen für die Gesellschaft und für

das Gesundheitssystem. Am St. Josef-

Hospital sorgen geschulte Mitarbeiter

und spezielle Angebote dafür, dass

ein Krankenhaus-Aufenthalt für de-

menzkranke Patienten möglichst we-

nig belastend ist. Wir freuen uns über

jeden, der uns bei dieser wichtigen

Aufgabe ehrenamtlich unterstützen

möchte.

Wohl jeder von uns weiß, wie unan-

genehm Probleme mit dem Darm sein

können. Am St. Josef-Hospital arbei-

ten die Fachabteilungen für Chirurgie

und Innere Medizin eng zusammen,

um bei Darmerkrankungen zu einer

raschen Diagnose und einer erfolg-

reichen Therapie zu kommen. Dabei

gibt es eine große Bandbreite von Be-

handlungsmöglichkeiten.

Ihr

Karl Geßmann, Verwaltungsdirektor

St. Josef-Hospital

HILFE FÜR MENSCHEN MIT DEMENZ

SEELSORGER CLEMENS SCHULZE-HOLTHAUSEN MIT PATIENTIN

Beschäftigungsangebote für demente Patienten

Über Spenden für weitere Spiel- und Beschäftigungsmaßnahmen

würden wir uns freuen. Spenden an den Förderverein des St. Josef-

Hospitals Troisdorf, Pax-Bank eG Köln, Kontonummer 2057 5018,

BLZ 370 601 93. Anfragen auch an [email protected]

Die Diagnose Krebs erfordert eine umfassende

und vielschichtige Behandlung der Patienten.

Neben der medizinischen Therapie auf höchs-

tem fachlichen Niveau müssen auch die Sor-

gen und Ängste der Patienten und ihrer Ange-

hörigen ernst genommen werden.

Als erstes zertifiziertes Onkologisches Zentrum

im Rhein-Sieg-Kreis ermöglicht das St. Josef-

Hospital diese umfassende Krebstherapie, bei

der alle medizinischen Fachabteilungen, aber

auch Pflege, Sozialdienst, Seelsorge und nie-

dergelassene Ärzte eng zusammen arbeiten.

Anlässlich der Zertifizierung veranstaltete das

St. Josef-Hospital am 8. September einen Ini-

tiativtag. „Wir haben diesen Tag unter das

Motto ‚Zeit für Menschlichkeit‘ gestellt, weil

wir unseren Patienten und allen Interessierten

die hohe medizinische, pflegerische und sozia-

le Kompetenz zeigen möchten“, sagte Prof. Dr.

Gerd Lümmen.

Mehrere hundert Besucherinnen und Besucher

nutzten die Gelegenheit, um sich über das

Thema Krebs und die neuesten Behandlungs-

möglichkeiten zu informieren. Unter anderem

erlebten sie eine interdisziplinäre Tumorkon-

ferenz, bei der die bestmögliche Therapie für

jeden Patienten festgelegt wird. Schon am Tag

zuvor konnten sich Interessierte im Rahmen

einer Telefonaktion an die Krebsexperten des

Onkologischen Zentrums wenden. Zudem wur-

den Führungen durch die Strahlentherapie

und die Radiologie angeboten. Zahlreiche Ini-

tiativen und Projekte stellten sich vor (siehe

Foto). Bei verschiedenen, im Hospital verteil-

ten „Gesprächsinseln“, gab es zudem die Gele-

genheit, mit Experten im kleineren Kreis un-

terschiedliche Facetten der Diagnose Krebs

zu besprechen. Dazu gehörten medizinische

Fragen, Aspekte der Pflege und der sozialen

Betreuung, spirituelle Themen, aber auch die

Möglichkeiten der Palliativmedizin.

Daneben kam auch der Spaß nicht zu kurz. Ein

Rahmenprogramm für Groß und Klein sorgte

für Unterhaltung. Live-Musik, ein reichhalti-

ges kulinarisches Angebot und die Gelegen-

heit zu zahlreichen Gesprächen rundeten den

Initiativtag ab.

Grosses Interesse an neuem Onkologischen Zentrum

HERZKISSEN FÜR BRUSTKREBSPATIENTINNEN

Page 3: St. Josef Troisdorf · Bauchbeschwerden sind weit verbreitet. Min-destens jeder zehnte Bundesbürger klagt über regelmäßig wiederkehrende Verdauungsstö-rungen oder Bauchschmerzen

Bauchbeschwerden sind weit verbreitet. Min-

destens jeder zehnte Bundesbürger klagt über

regelmäßig wiederkehrende Verdauungsstö-

rungen oder Bauchschmerzen. Wenn der Darm

Probleme macht, ist der Leidensdruck für die

Patienten erheblich. Bei der Diagnostik von

Bauchbeschwerden ist neben der Auswertung

von Laborergebnissen und Ultraschallaufnah-

men vor allem die körperliche Untersuchung

durch einen erfahrenen Arzt erforderlich, sagt

Dr. Wilfried Voiß, Chefarzt der Chirurgie am St.

Josef-Hospital: „Wir machen uns ein genaues

Bild der Patienten und auch ihrer medizini-

schen Vorgeschichte. Das sind wichtige Mosa-

iksteine, aus denen wir die Diagnose bilden.“

Nicht immer muss operiert werdenKonservativ, also ohne chirurgischen Eingriff,

können häufig Krankheiten wie chronische

Darmentzündungen (Morbus Crohn, Colitis

ulcerosa) behandelt werden, aber auch bei-

spielsweise Magen-Darmblutungen, Gallenko-

liken und Bauchspeicheldrüsenentzündungen.

Zwei Drittel der Patienten leiden an funk-

tionellen Beschwerden, wie Verstopfung,

Durchfall oder einem „nervösen Darm“,

wie der Chefarzt der Inneren Medizin und

Ärztlicher Direktor des St. Josef-Hospitals,

Priv. Doz. Dr. Rolf Joeres, erklärt: „Mit Medika-

menten lassen sich viele dieser Beschwerden

gut lindern, oft hilft auch eine Umstellung der

Lebens- und Ernährungsgewohnheiten.“

Gutes Schmerzmanagement bei Bauch-OPs Dennoch sind bei manchen Darmerkrankungen

doch die Chirurgen gefordert. Neben Tumorer-

krankungen und Darmverschlüssen ist dies

die komplizierte Divertikulitis, hervorgerufen

durch eine Entzündung von Ausstülpungen

der Dickdarmwand, besonders im linken Un-

terbauch. Ein weiteres Problem sind Narben-

verwachsungen, die auftreten können, wenn

Patienten bereits mehrere Bauch-OPs erlebt

haben. Heute sind viele Operationen minimal

invasiv, also nur mit einem kleinen Schnitt

und unter Einsatz endoskopischer Geräte mög-

lich. Diese Technik kommt nach Angaben von

Dr. Voiß unter anderem bei Blinddarmentzün-

dungen und Zwerchfellbrüchen zum Einsatz.

Leider ist dieser besonders schonende Eingriff

nicht in jedem Fall möglich. Doch der einst

gefürchtete „große Bauchschnitt“ hat heute

viel von seinem Schrecken verloren, erläutert

der Chirurg: „Inzwischen ist die Anästhesie so

weit, dass Patienten auch nach großen Bauch-

schnitten nahezu schmerzfrei sind. Dafür

werden Periduralkatheter verwendet. Hierbei

schaltet ein Betäubungsmittel die zum Rü-

ckenmark führenden schmerzleitenden Ner-

venfasern zeitweise aus.“ So wird auch eine

Darmlähmung nach der Operation verhindert.

Deutliche Verbesserungen gibt es auch beim

Nahtmaterial, das zuverlässiger und verträgli-

cher geworden ist.

Rund 250 Darm-Operationen werden jährlich

im St. Josef-Hospital durchgeführt. Manche

davon ließen sich vermeiden, wenn mehr Pa-

tienten die Vorsorge-Möglichkeiten nutzen

würden, betont Dr. Joeres: „Die Dickdarmspie-

gelung ist eine Untersuchung, die der Krebs-

verhinderung dient. Denn bereits während

dieser Untersuchung werden Darmpolypen

entfernt, aus denen sich später bösartige Tu-

more entwickeln könnten.“

Solche Polypen finden sich bei rund einem

Drittel der beschwerdefreien Untersuchten.

Am St. Josef-Hospital lässt sich die Darmspie-

gelung, gegebenenfalls bei leichter Narkose,

ambulant durchführen. Alle Versicherten ha-

ben ab dem 55. Lebensjahr Anspruch auf diese

Vorsorge-Untersuchungen, bei Beschwerden

muss der Eingriff schon früher durchgeführt

werden. „Leider nehmen bislang nur etwa

15 Prozent der Anspruchsberechtigten diese

Untersuchung wahr, obwohl sie Leben retten

kann“, bedauert Dr. Joeres.

Ernährungsratschläge bei Darmproblemen auf Seite 4

Aus dem Hospital

Ja zur Menschenwürde.

Bei manchen Erkrankungen kann das Anlegen

eines künstlichen Darmausgangs (Stoma) erfor-

derlich werden. Dank moderner Medizintechnik

und ausführlicher Schulung ist auch für Stoma-

Patienten ein intensives, ausgefülltes Leben

möglich, sagt Fachpflegerin Katherine Hage-

dorn vom St. Josef-Hospital: „Sie können in

Maßen sportlich aktiv bleiben sowie Beruf und

Freizeit genießen.“

Als Pflegeexpertin für Stomata betreut Kathe-

rine Hagedorn Patientinnen und Patienten vor

und nach einem solchen Eingriff, auch schult

sie ihre Kolleginnen und Kollegen zu diesem

Thema. „Bei planbaren Stoma-Operationen kön-

nen die Patienten den Stoma-Beutel vorher zur

Probe tragen, um die für sie bestmögliche Lö-

sung herauszufinden.“ Inzwischen gebe es eine

solche Vielfalt an Erzeugnissen, dass jeder Pati-

ent optimal versorgt werden kann.

„Wir zeigen den Patienten schon im Kranken-

haus, was zum Beispiel beim Beutelwechsel oder

bei der Hygiene zu beachten ist. Dabei wird –

wenn möglich – ein naher Angehöriger mitge-

schult, damit er später den Patienten unterstüt-

zen kann“, sagt Katherine Hagedorn weiter.

Nach der etwa sechswöchigen Phase der Wund-

heilung beginnt für die Patienten der Alltag mit

dem Stoma. Dann liegt die Nachbetreuung bei

speziell geschulten Experten von Apotheken,

Pflegediensten oder Sanitätshäusern. „Wich-

tig ist, dass die Patienten das Stoma nicht als

Wunde, sondern als Teil ihres Körpers akzep-

tieren“, betont Hagedorn: „Wenn es dann im

Alltag zu Problemen kommt, liegt es häufig an

Anwenderfehlern, die sich meist durch leichte

Korrekturen beseitigen lassen. Wichtig ist, dass

die Patienten frühzeitig fachkundige Hilfe ho-

len, damit es erst gar nicht zu gesundheitlichen

Beeinträchtigungen kommt.“

Stichwort StomaEin künstlich angelegter Ausgang von Dünn-

darm, Dickdarm oder Harnleiter kann vorüber-

gehend oder dauerhaft sein. Mögliche Ursachen

für ein Stoma sind u.a. Tumorerkrankungen,

Darmverschlüsse, Entzündungen oder Verlet-

zungen.

Ein ausgefülltes Leben mit Stoma

KATHERINE HAGEDORN

GRÜNDLICHE UNTERSUCHUNG ZAHLREICHE HILFSANGEBOTE FÜR DARMPATIENTEN

SCHNELLE HILFE FÜR DEN KRANKEN DARM

Schon gewusst?

Der menschliche Darm hat eine Oberflä-

che von etwa 400 bis 500 Quadratme-

tern. Diese große Fläche entsteht vor

allem durch die Darmzotten. Das sind

kleine Erhebungen in der Dünndarm-

schleimhaut.

Page 4: St. Josef Troisdorf · Bauchbeschwerden sind weit verbreitet. Min-destens jeder zehnte Bundesbürger klagt über regelmäßig wiederkehrende Verdauungsstö-rungen oder Bauchschmerzen

Gesund werden, gesund bleiben

Impressum Ausgabe Winter 2012

Herausgeber: St. Josef-Hospital, Hospitalstraße 45, 53840 Troisdorf E-Mail: [email protected] www.josef-hospital.deV. i. S. d. P.: Karl Geßmann

Konzept, Text, Realisation: Patrick Schaab PR GmbH, Luisenstraße 88, 53721 Siegburg E-Mail: [email protected] www.schaab-pr.de

Fotos: Patrick Schaab PR GmbH, St. Josef-Hospital, AOK

Druck: Eigendruck, erscheint viermal jährlich in einer Auflage von 36.000 Exemplaren.

Kontakt: [email protected], Postanschrift siehe unter Herausgeber

Nahezu jeder vierte Bundesbürger leidet regel-

mäßig unter Darmbeschwerden. Um den Darm

in seiner Verdauungsleistung zu unterstützen,

hilft eine ausgewogene Ernährung, sagt Ro-

mina Schubert, Diätassistentin am St. Josef-

Hospital: „Wir empfehlen bei Darmproblemen

eine leichte Vollkost. Auf blähende und sehr

fetthaltige Lebensmittel wird dabei verzich-

tet.“ Selbstverständlich muss auch auf indivi-

duelle Unverträglichkeiten Rücksicht genom-

men werden.

Spezielle Kost nach OPNach Darmoperationen werden Patienten im

St. Josef-Hospital in der Regel mit einer so-

genannten Basiskost wieder aufgebaut, sagt

Romina Schubert: „Dabei werden alle Lebens-

mittel in gekochter Form serviert, um den

Darm in seiner Funktion nicht unnötig zu

belasten.“ In jedem Fall sollte man auf seine

Darmgesundheit achten, rät die Expertin.

Auf ausgewogene Ernährung achten„Besonders vor einer Darmoperation ist eine

gesunde Ernährung mit reichlich Obst, Gemü-

se und Vollkornprodukten wichtig. Statt allzu

viel rotes und verarbeitetes Fleisch zu verzeh-

ren, sollten 2-3 Fischmahlzeiten pro Woche

in den Speiseplan eingebaut werden. Vegetari-

sche Gerichte sind zudem eine empfehlenswerte

Alternative.“

Salz und Zucker sollten in Maßen verzehrt

werden. Wichtig ist außerdem eine ausrei-

chende Flüssigkeitszufuhr. Diese kann vor-

zugsweise über Mineralwasser, ungesüßte

Tees oder 1-2 Fruchtschorlen (Verhältnis 2:1)

gedeckt werden.

Reiten stärkt Beckenboden

Mit Spenden den Patienten Gutes tun

Nach einer Geburt kann Reiten wirkungsvoll

den Beckenboden der jungen Mutter stärken.

Dies ergab eine Trendanalyse von Katherine

Hagedorn, Fachpflegerin am St. Josef-Hospital.

Im Anschluss an die Schwangerschaft leiden

etliche Frauen besonders bei Belastung an un-

willkürlichem Harnabgang. Sport ist neben

der gezielten Beckenbodengymnastik (BBG)

ein bewährtes Instrument gegen dieses Pro-

blem. Beim entspannten Reiten im Schritt-

Tempo wird der Beckenboden gestärkt, beson-

ders, wenn die bei der BBG erlernten Übungen

angewandt werden. Auch wirkt Reiten auf

den Gesamtzustand der jungen Frauen stabi-

lisierend und entspannend. Im Rahmen ihrer

Weiterbildung befragte Katherine Hagedorn

stichprobenartig reitende Mütter. Die meisten

(36 Prozent) saßen sechs Wochen nach der Ge-

burt wieder im Sattel, auch handelte es sich

überwiegend (79 Prozent) um regelmäßige

Reiterinnen (1-2 mal wöchentlich). Die Unter-

suchung ergab auch, dass die positiven Effek-

te des Reitens durch ergänzende Übungen mit

Sitzbällen oder Gummisteigbügeln unterstützt

werden können. Die Ergebnisse von Katherine

Hagedorns Studie wurden in dem renommier-

ten Fachmagazin MagSi veröffentlicht.

Ja zur Menschenwürde.

Pflegekurse für Angehörige

Im Rahmen des Modellprojekts Familiale

Pflege werden wegen der großen Nach-

frage weitere Kurse für pflegende Ange-

hörige angeboten. Auf dem Programm

der jeweils dreiteiligen Schulungen

stehen unter anderem Themen wie Mo-

bilisation, Inkontinenz sowie verschie-

dene Lagerungstechniken.

Ebenso wichtig für die Angehörigen ist

der Erfahrungsaustausch mit anderen

Betroffenen.

Dozentinnen sind Martina Klewitz und

Marion Knipp.

Die nächsten Termine sind:

Freitag, 18. Januar 2013Freitag, 25. Januar 2013Freitag, 01. Februar 2013

Freitag, 01. März 2013Freitag, 08. März 2013Freitag, 15. März 2013

Die Kurse finden jeweils von 10 bis 13.30 Uhr statt, mit einer halbstündi-

gen Pause. Veranstaltungsort ist das

Wohnzimmer der Palliativstation.

Kontakt und Anmeldung: Unsere Angebote sind für Sie kostenlos,

unabhängig von der Kassenzugehörig-

keit des Versicherten. Voranmeldung

erbeten unter Telefon: 0 22 41/80 14 00

(mit Anrufbeantworter), E-Mail:

[email protected]

Ansprechpartnerinnen am

St. Johannes Krankenhaus:

Frau Luther und Frau Wilhelmy

Telefon: 02241-488 444

E-Mail: familialepflege@johannes-

krankenhaus.com

„Gesunde Ernährung hilft dem Darm.“

Termine Orthopädie

Schwerpunkt Fuß Moderne Vorfußchirurgie

Referent: Dr. med. Adam Komusin, Oberarzt der Orthopädischen Abteilung St. Josef-Hospital Troisdorf

Mittwoch, 13. März 2013, 19.00 Uhr Mehrzweckraum St. Josef-Hospital Troisdorf

Veranstaltungen Urologie

„Wird die Urologie konservativer?“Rheinische Gespräche Urologie25. und 26. Januar 201314.00-18.30 Uhr, 9-14 UhrHotel Cortyard by Marriot, Speditionsstraße 11, 40221 Düsseldorf Zielgruppe: Urologen

Uro-Onkologischer ArbeitskreisTroisdorf-Rhein-Sieg„Metastierendes Nierenzellkarzinom, Palliativmedizin“22. Februar 2013, 19 UhrKranz-Parkhotel, Mühlenstraße 32-44 53721 Siegburg, Zielgruppe: Urologen, Allgemeinmediziner

DIÄTASSISTENTIN ROMINA SCHUBERT

Auch im Jahr 2012 hat der Förderverein des

St. Josef-Hospitals viele Initiativen und Pro-

jekte unterstützen können. Ein Schwerpunkt

bildete die Unterstützung der ambulanten und

stationären Palliativpflege, die über die Region

hinaus als vorbildlich gilt. Dieses hohe Niveau

wäre ohne die Unterstützung des Förderver-

eins kaum möglich. Darüber hinaus hilft der

Verein mit, Menschen mit Demenz den Kran-

kenhausaufenthalt angenehmer zu gestalten

(siehe Seite 2). Der Verein kann sich auf einen

treuen Kreis von Mitgliedern und Unterstüt-

zern verlassen. Dieser kann aber gerne noch

größer werden.

Mitgliedschaft im FördervereinDie Mitgliedschaft im gemeinnützigen Förder-

verein kostet jährlich 30 Euro, ebenso will-

kommen sind Einzelspenden, die auch gezielt

einzelnen Abteilungen des Krankenhauses ge-

widmet werden können. Die Bankverbindung

lautet: Förderverein St. Josef-Hospital e.V.,

Kontonummer 2057 5018 bei der Pax-Bank eG

Köln (BLZ: 370 601 93)

QUERSCHNITT EINER NIERE