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LWL-Amt für Landschafts- und Baukultur
Die EllerburgStadt Espelkamp, Ortsteil Fiestel- Ellerburg
Handlungskonzept unter Einbeziehung der Freiflächen
Stadt Espelkamp, Ortsteil Fiestel- Ellerburg 3/80 Handlungskonzept unter Einbeziehung der Freiflächen
LWL-Amt für Landschafts- und Baukultur in Westfalen
Die Ellerburg
Stadt Espelkamp
Ortsteil Fiestel
Handlungs- und Nutzungskonzept
Auftraggeber: Stadt Espelkamp Postfach 1513 32329 Espelkamp Auftragnehmer: Landschaftsverband Westfalen-Lippe LWL-Amt für Landschafts- und Baukultur in Westfalen Fürstenbergstraße 15 48147 Münster Bearbeitung: Dipl.-Ing. Jürgen Reuter, Architekt/ Stadtplaner Dipl.-Ing. Horst Gerbaulet, Landespfleger Wolfram Zalberg, Bauzeichner Dr. Thomas Spohn, LWL-Amt für Denkmalpflege in Westfalen Februar / März 2007
Stadt Espelkamp, Ortsteil Fiestel- Ellerburg 4/80 Handlungskonzept unter Einbeziehung der Freiflächen
LWL-Amt für Landschafts- und Baukultur in Westfalen
Stadt Espelkamp, Ortsteil Fiestel- Ellerburg 5/80 Handlungskonzept unter Einbeziehung der Freiflächen
LWL-Amt für Landschafts- und Baukultur in Westfalen
Inhalt
Einleitung...................................................................................................................... 7 • Anlass ........................................................................................................................... 7 • Kulturelle Bedeutung der Ellerburg und ihre Geschichte................................................ 8 • Urkataster 1829............................................................................................................. 9 • Preußische Neuaufnahme........................................................................................... 10 • Lage der Ellerburg im Raum........................................................................................ 12
Bestandsaufnahme 2006............................................................................................ 13 • Methodik...................................................................................................................... 13 • Herrschaftshaus 2006 ................................................................................................. 14 • Burghaus..................................................................................................................... 26
Beschreibung und Bewertung der Bausubstanz......................................................... 29 • Innenhof ...................................................................................................................... 29 • Gründung .................................................................................................................... 30 • Herrschaftshaus .......................................................................................................... 31 • Außenwände ............................................................................................................... 33 • Innenräume und Ausbauelemente............................................................................... 36 • Burghaus..................................................................................................................... 38
Parkanlage der Ellerburg ............................................................................................ 40 • Heutiger Zustand......................................................................................................... 40 • Maßnahmenkonzept.................................................................................................... 40 • Parkbäume.................................................................................................................. 40 • Ziele ............................................................................................................................ 41
Planungsansätze für eine zukünftige Nutzung............................................................ 44 • Inszenierung des Verfalls ............................................................................................ 44 • Sicherung der Ruine und nutzen als Kulisse für ein Amphitheater............................... 45 • Nutzungskonzepte mit einer ergänzenden Bebauung ................................................. 46 • Einbindung der Ellerburg als Bestandteil von Herrenhäuser und Parks im Mühlenkreis46 • Private Nutzung........................................................................................................... 50
Schlussbetrachtung .................................................................................................... 54
Anhang ....................................................................................................................... 55 • Fotodokumentation...................................................................................................... 55 • Anlage Bestandszeichnungen aus 2006...................................................................... 69 • Bestandsplan Parkanlage (Lageplan).......................................................................... 80
Stadt Espelkamp, Ortsteil Fiestel- Ellerburg 6/80 Handlungskonzept unter Einbeziehung der Freiflächen
LWL-Amt für Landschafts- und Baukultur in Westfalen
Stadt Espelkamp, Ortsteil Fiestel- Ellerburg 7/80 Handlungskonzept unter Einbeziehung der Freiflächen
LWL-Amt für Landschafts- und Baukultur in Westfalen
Einleitung
Anlass Die seit 1986 unter Denkmalschutz stehende Ellerburg, ist seit September 2004
im Eigentum der Stadt Espelkamp. Diese Burganlage ist für die Stadt Espelkamp
und dem Ortsteil Fiestel von besonderer Bedeutung. In den vergangenen 20 Jah-
ren hat es unterschiedliche Nutzungs- und Sanierungskonzepte gegeben, die
nicht realisiert wurden. Mittlerweile ist die Gebäudesubstanz stark ruinös und in
bedauernswertem Zustand. Die Besonderheit in der Erarbeitung des Handlungs-
konzeptes besteht nicht nur in der hochbaulichen Planung Ellerburg, sondern
auch in der Entwicklung der dazugehörigen Freifläche. Die Stadt Espelkamp be-
müht sich schon lange um die Erhaltung und Neuordnung der Burg und der ehe-
mals historischen Parkanlage.
Grundlage für das vorliegende Planungskonzept ist die historische Aufarbeitung
der Anlage durch das LWL-Amt für Denkmalpflege und eine ergänzende und ver-
gleichende Bestandsaufnahme der vorhandenen Gebäudesubstanz durch das
LWL-Amt für Landschafts- und Baukultur. Diese Bestandsaufnahme ist eine Fort-
schreibung des Schadenskatasters von 1994 und baut auf das Gutachten des Bü-
ros Schmitz und Partner auf. In die Untersuchung der Baugeschichte wurden die
älteren Ergebnisse mit einbezogen (insbesondere restauratorischer Befundbe-
richt vom 2.3.1994 des WAFD) sowie die – teilweise archivalisch gesicherten –
Angaben der publizierten Literatur (Karl Adolf v.d. Horst: Die Rittersitze der Graf-
schaft Ravensberg und des Fürstentums Minden a S. -153 (Der Autor entstammt
der Besitzerfamilie des Gutes „); Wilhelm Brand: Die Ellerburg. Ein alter Rittersitz
in Espelkamp-Fiestel. Espelkamp 1986). Der Begehung lag zugrunde ein Plansatz
der Stadt Espelkamp vom 24.10.1986. Freilegungen des bis auf Schadensstellen
weitgehend verputzten Gebäudekomplexes wurden nicht vorgenommen. Auch in
der Zusammenschau von Baubeobachtungen, Baunachrichten und bisher publi-
zierten archivalischen Nachrichten ist eine Ermittlung der Baugeschichte bislang
nur thesenhaft möglich. Die Parkanlage wurde in ihrem Bestand aufgenommen
und dargestellt.
Durch den Bürgerentscheid von 1997 wurde der Stadt Espelkamp untersagt das
Gebäude zu erwerben und zu sanieren. Damit konnte die letzte Chance zur Erhal-
tung der Ellerburg nicht genutzt werden. Es gibt jedoch Ansätze, die Erinnerung
an die Ellerburg fragmentarisch zu erhalten und das Grundstück öffentlich oder
auch privat zu nutzen. Diese Nutzungsmöglichkeiten stehen allerdings außerhalb
der Denkmalpflege.
Stadt Espelkamp, Ortsteil Fiestel- Ellerburg 8/80 Handlungskonzept unter Einbeziehung der Freiflächen
LWL-Amt für Landschafts- und Baukultur in Westfalen
Kulturelle Bedeutung der Ellerburg und ihre Geschichte
Die Ellerburg ist eine ehemalige Wasserburg, die lt. Eintrag in die Denkmalliste
seit dem 13. Jahrhundert urkundlich bezeugt ist. Sie war ursprünglich eine huf-
eisenförmige Anlage auf einer Insel und war im Eigentum der Familie von Münch.
Die Ellerburg gehörte zum ehemaligen Fürstentum Minden. Bedeutung fand die
Ellerburg durch ihre Lage an der Westgrenze des Fürstentums als Teil der Grenz-
befestigung zu Osnabrück. Sie gehörte zu einer Befestigungskette von zahlrei-
chen kleinen Wasserburgen. Darüber hinaus zählte die Ellerburg bis ins 19. Jahr-
hundert zu den landtagsfähigen Gütern. Durch die große Gebietsreform
1831/1832 in Westfalen wurde die in unmittelbarer Nachbarschaft gelegene
Stadt Lübbecke zum Hauptort des Kreises und Sitz des landrätlichen Büros. Der
neu gebildete Kreis verlegte seinen Amtssitz unter seinem Landrat Adolf von der
Horst in die Ellerburg. Adolf von der Horst war seit 1838 Landrat des Kreises
Lübbecke, jedoch endete die Funktion der Ellerburg als „Landratsamt“ bereits
1840, als die Familie auf das nahegelegene Gut Hollwinkel verzog. Die Ellerburg
war von 1825 bis zur Übernahme durch die Stadt Espelkamp im Besitz der Fami-
lie von der Horst.
Das Urkataster zeigt die Wohn- und Wirtschaftsgebäude der Ellerburg in der
Nachbarschaft zur „Großen Aue“. Der Zugang zur Ellerburg wurde vom Torhaus
geprägt. Reste davon wurden beim Ausbau der Gestringer Straße gefunden. Links
der Zuwegung standen die Wirtschaftsgebäude in denen u.a. das Vieh unterge-
bracht war. Danach kam die Rentei1. An der Stelle steht heute ein Fachwerkhaus,
dass als Wohngebäude genutzt wird. Über eine Brücke kam man zur eigentlichen
Burg mit dem Herrschaftshaus aus dem 16. Jahrhundert und dem kleinen Burg-
haus. Nördlich der Burg und heute durch die Gestringer Straße getrennt, steht
die 1781 erbaute Ellerburger Mühle.
Von den genannten Gebäuden ist nur das Herrschaftshaus zweifelsfrei erhalten.
Der Wirtschaftsanbau an der Westseite mit befahrbarer Diele soll 1834 errichtet
worden sein, ist jedoch als Bestand bereits im Urkataster dargestellt. Die letzte
Gesamtrenovierung von „Haupt- und Nebengebäude“ fand in den Jahren
1911/1912 statt. Das aktuelle Ansichtsbild der Burganlage und die mittlerweile
fast vollständig zerstörten Elemente der Innenausstattung entstammen aus die-
ser Zeit.
1 Als Hofkammer, Kammer, Kastenamt, Rentkammer oder Rentei wurden im späten Mittelalter und in der Frühen Neuzeit Behörden bezeichnet, die Einkünfte des Landesherren verwalteten. Die unterschiedlichen Bezeichnungen richteten sich nach örtlichem Herkommen.
Stadt Espelkamp, Ortsteil Fiestel- Ellerburg 9/80 Handlungskonzept unter Einbeziehung der Freiflächen
LWL-Amt für Landschafts- und Baukultur in Westfalen
Der älteste erhaltene Bauteil mit starken Backsteinmauern steht auf der Südost-
ecke der Gräfteninsel2 und lässt sich als turmartiges Gebäude über nahezu quad-
ratischem Grundriss ergänzen. Dieser Bauteil bestand mindestens in der zweiten
Hälfte des 15. Jahrhunderts. Alle hölzernen Bauteile, also auch die Hofseite des
Erdgeschosses und das gesamte obere Stockwerk des ehemaligen Herrschafts-
hauses, dürften erst nach 1650 entstanden sein. Hier ist nach den Angaben von
1796 nicht auszuschließen, dass die Bauteile auch erst nach der Mitte des 18.
Jahrhunderts entstanden sind.
Urkataster 1829
Elle rbur g
Vie
hstä
l le
Torhaus
nach Mind en
1658
Große Aue
Mühle erbaut 1781
2 Gräfte ist die westfälische Bezeichnung für einen Wassergraben, der ursprünglich einen Adelssitz zu Verteidi-gungszwecken umgab.
Stadt Espelkamp, Ortsteil Fiestel- Ellerburg 10/80 Handlungskonzept unter Einbeziehung der Freiflächen
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Preußische Neuaufnahme
Übersicht
Die preußische Neuaufnahme von 1896 zeigt ein vom Mühlengraben umgebenes
Areal, unterhalb dessen das Herrenhaus mit Gräfte, einem Mühlenteich sowie
Gartenflächen dargestellt sind. Daneben befinden sich Wiesenflächen. Nach dem
heutigen Altbaumbestand zu urteilen sind große Teile dieses Areals parkartig
gestaltet gewesen. Nach Angaben des Fördervereins Ellerburg wurde bereits
1835 der „schöne Park neu geordnet“
Stadt Espelkamp, Ortsteil Fiestel- Ellerburg 11/80 Handlungskonzept unter Einbeziehung der Freiflächen
LWL-Amt für Landschafts- und Baukultur in Westfalen
Gut Ellerburg- Zeichnung um 1890
Ellerburg, September 2006
Stadt Espelkamp, Ortsteil Fiestel- Ellerburg 12/80 Handlungskonzept unter Einbeziehung der Freiflächen
LWL-Amt für Landschafts- und Baukultur in Westfalen
Lage der Ellerburg im Raum
Die Stadt Espelkamp entstand nach dem 2. Weltkrieg. Zum Stadtgebiet gehören
außer dem eigentlichen Zentrum 8 Ortsteile. Espelkamp gehört zum Kreis Min-
den- Lübbecke und liegt 10 km nördlich des Wiehengebirges. Im Süden der Orts-
lage werden die Städte Lübbecke und Espelkamp durch den Mittellandkanal ge-
trennt. Fiestel liegt heute im Südwesten der Stadt. Die Ellerburg befindet sich am
westlichen Ortsrand von Fiestel. Die Restfläche der Anlage hat heute eine Größe
von ca. 12000 qm.
Stadt Espelkamp, Ortsteil Fiestel- Ellerburg 13/80 Handlungskonzept unter Einbeziehung der Freiflächen
LWL-Amt für Landschafts- und Baukultur in Westfalen
Bestandsaufnahme 2006
Ellerburg
Herrschaftshaus
Burghaus
Zufahrt
Lageplan
Methodik • Analyse bautechnisches Gutachten Schmitz und Partner von 1994
• vergleichendes und ergänzendes Aufmaß
• Darstellung der Ellerburg im Bestand
• Begehung und historische Bestandaufnahme durch das LWL-Amt für
Denkmalpflege in Westfalen
• Bestandsaufnahme der Parkanlage
• dendrochronologische3 Untersuchung
3 Die Dendrochronologie (griech. dendron = Baum, chronos = Zeit, logos = Lehre) ist eine Datierungsmethode der Geowissenschaft, der Archäologie, der Kunstwissenschaft und der Dendroökologie, bei der die Jahresringe von Bäumen anhand ihrer unterschiedlichen Breite einer bestimmten, bekannten Wachstumszeit zugeordnet werden.
Stadt Espelkamp, Ortsteil Fiestel- Ellerburg 14/80 Handlungskonzept unter Einbeziehung der Freiflächen
LWL-Amt für Landschafts- und Baukultur in Westfalen
Herrschaftshaus 2006
Das Herrschaftshaus sei als der langgezogene, sich ostwestlich erstreckende
Baukörper an der Südseite der Hausgräfte verstanden; der Wirtschaftsanbau von
1834/1835 bleibt im folgenden weitgehend außer Betracht.
Am Hauptbau selbst lassen sich deutlich zwei Bauphasen unterscheiden, deren
ältere sich durch ein kräftiges, über 1,2 m starkes Backsteinmauerwerk aus-
zeichnet. Dieser vermutlich älteste Bauteil, auf dessen abgestürzter Südostecke
eine Wandmalerei der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts als älteste Bestands-
schicht dokumentiert werden konnte, umfasst im Bereich des Kellers mindestens
die beiden Außenwände zur Gräfte (möglicherweise aber auch alle vier Umfas-
sungswände des Kellers) und im Erdgeschoss die gräftenseitigen Außenwände
der Räume 8 – 11. Möglicherweise ist auch der mächtige Kaminblock zum Raum
7 noch als Bestandteil dieses Bauteiles anzusprechen, der gedanklich zu einem
nahezu quadratischen, turmähnlichen Bau (also den Raum 12 einschließend) er-
gänzt werden kann.
Die massiven Außenwände des Raumes 12 sind ebenso wie die übrige südliche
Trauf4- und die westliche Giebelwand massiv, jedoch deutlich geringer dimensio-
niert. Die übrige hofseitige, nördliche Traufwand des Hauptgebäudes besteht da-
gegen aus Fachwerk, so dass der Gedanke an drei verschiedene Bauphasen nahe
liegt. Demgegenüber sind die Umfassungswände des oberen Stockwerkes allsei-
tig aus Fachwerk, das jedoch nur im Bereich des Giebeltrapezes über eine Stich-
balkenvorkragung verfügt.
Die älteste Bestandsschicht an wandfester Ausstattung des Haupthauses ist mit
der Haupttreppe mit gesägten Balustern5 sowie stichbogigen Innentüren mit
Drei-Füllungs-Blättern mit Fischen eher der Zeit nach, als der vor 1800 zuzuord-
nen. Die heutige Außengestalt von Hauptgebäude und Nebenhaus (allseitiger
Verputz im Sockelbereich mit Quaderung, vierflügelige, nach innen schlagende
Fenster) sowie (teilweise untergegangene) Elemente der Innenausstattung ent-
stammen wie erwähnt der Bauperiode 1911/1912.
4 Als Dachtraufe, kurz Traufe bezeichnet man die Tropfkante am Dach eines Gebäudes. Hier fließt während eines Regens das gesammelte Wasser der Dachfläche ab, an der Traufe befindet sich daher meist eine Dachrinne. 5 Baluster - Bauelement aus der Renaissance als Träger von Geländern und Brüstungen (Balustraden). Die ge-streckten und gebauchten Säulenkörper können in verschiedenen Ausführungen, Stellungen und Kombinationen eingesetzt werden. Beliebte Form ist der Doppelbaluster.
Stadt Espelkamp, Ortsteil Fiestel- Ellerburg 15/80 Handlungskonzept unter Einbeziehung der Freiflächen
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Das Hauptgebäude ost-westlich orientiert, heute komplett verputzt (geputzte
Fensterfaschen6 und im Sockelbereich Quaderung). Im Krüppelwalmdach Fle-
dermausgaube7 hofseitig, darunter ein von zwei Fenstern flankiertes Eingangs-
portal mit liegenden Rauten im Oberlicht und mit horizontalem Klingelzug. Davon
links über einem Kellerhals erhöht eine weitere, historistische Eingangstür, mit
einem Altan aus geputztem Backstein. Über dieser Eingangstür die Wappentafel
mit Inschrift 1650. Der linke Teil mit dieser Tür und einer Fensterachse massiv
(Backstein), der größere, westliche Trakt aus Fachwerk. Am Hauptgebäude über
der Fensterachse ganz rechts vor dem Wirtschaftsgebäude eine Sandsteintafel.
„Unsern Aus- und Eingang segne Gott.“
Daran anschließend im rechten Winkel das Wirtschaftsgebäude mit Einfahrtstor
als Fachwerk, darüber schlichtes Wappen. Dieses Fachwerk mit Aussteifung
durch Schwelle8-Rähm9-Streben zweistöckig. Jeweils zwei Riegelketten pro Ge-
fach. Holzverbindungen sind einfach genagelt. Rückwärtig von dieser Wirt-
schaftsdiele ein Ausgang nach Westen. Dieser Bauteil ist in seiner Gestalt dem
Haupthaus angepasst. Daran ist nördlich ein breiter Stallanbau unter Pultdach
(abgängig), bestehend aus 3 Fachwerkfeldern angefügt. Das Dachwerk des Wirt-
schaftsteiles mit Krüppelwalmdach und Zierziegeln am Ortgang.
6 Eine Fasche ist ein in Struktur und / oder Farbe abgesetzter Streifen um Öffnungen von Gebäuden, insbesondere Fenster oder Türen. 7 Eine Dachgaube, kurz Gaube, vereinzelt auch Dachgaupe bzw. Gaupe ist ein Dachaufbau im geneigten Dach ei-nes Gebäudes. Die Dachgaube dient zur Belichtung und Belüftung der Dachräume. 8 Die Fachwerkschwelle ist der unten liegende waagerechte Holzbalken eines Fachwerkhauses. Er liegt im Erdge-schoss auf der Grundmauer bzw. dem Fundament, in den oberen Stockwerken meist auf den Balkenköpfen der Deckenbalken eines Fachwerkhauses. Die Schwelle direkt auf der Grundmauer heißt Grundschwelle, die im jewei-ligen Stockwerk auf den Deckenbalken liegenden Schwellen sind die Stock- oder Saumschwellen. 9 Das Rähm ist der obere waagerechte Abschluss der Fachwerkwand bzw. der Holzrahmenkonstruktion.
Stadt Espelkamp, Ortsteil Fiestel- Ellerburg 16/80 Handlungskonzept unter Einbeziehung der Freiflächen
LWL-Amt für Landschafts- und Baukultur in Westfalen
Kellergeschoss
Kellergeschoss
nicht unterkelle rt
Flacher Balkenkeller unter dem gesamten linken Hausteil (Räume 8-12), mit se-
paratem Eingang vom Hof. Fußboden neuzeitlich, ebenfalls einige nachträgliche
Pfosten mit T-Trägern.
In der östlichen Giebelwand zwei (ehemals drei) stichbogige Wandöffnungen.
Balkenlage (aus insgesamt acht Balken sowie einem Wechselbalken unbekannter
Funktion) parallel zum First spannend. In der östlichen Wand eine Verjüngung,
darauf eine Mauerlatte, darauf Holzklötze und darauf jeweils die acht Deckenbal-
ken liegend. Darin Wasserkessel einer älteren Heizung.
Stadt Espelkamp, Ortsteil Fiestel- Ellerburg 17/80 Handlungskonzept unter Einbeziehung der Freiflächen
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Erdgeschoss
A A
B
B
Erdgeschoss
112
11 10 9
8
7 5 6
4
3
2
Raum 1 Flach gedeckter Längsflur. Fußboden aus schwarz-weißen quadratischen Fliesen.
Treppe ins Obergeschoss mit gesägten Balustern und qualitätsvollem Anlaufpfos-
ten. Gemalte Lambris10, die sich auch der Treppe entlang nach oben zieht. Rück-
wärtig vor der westlichen Giebelwand ein Aborterker mit Aborten im Erdgeschoss
und auf dem Podest der Treppe. Fenster zum Hof vierflügelig nach innen schla-
gend. Tür zum Raum 2 zweiflügelig aus dem 19. Jahrhundert, ebenso Tür zu
Raum 3.
Raum 2 Der Haupteingangsraum des Hauses, heute als schmaler Flur jedoch mit korbbo-
gigem Durchgang zum Raum 7. Darüber eine Wellerdecke. Fußboden und Fenster
wie in Raum 1. Stiege mit 7 Steigungen zu dem höher liegenden Raum 12.
Raum 3 Ein gefangener Abstellraum mit großer Reinigungsklappe im Schornstein.
10 Der Begriff Lambris (auch Lamperie oder Lambrie) bezeichnet eine Verkleidung des unteren Bereiches einer Wandfläche im Innenraum.
Stadt Espelkamp, Ortsteil Fiestel- Ellerburg 18/80 Handlungskonzept unter Einbeziehung der Freiflächen
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Raum 4 Stichflur mit Fenster zu Raum 5 in den Raum 6. Tür zu Raum 6 stichbogig mit Fit-
schen.
Raum 5 Ohne historische Ausstattung, Fenster nach Süden vierflügelig nach innen schla-
gend mit stichbogigem Abschlussin einer kräftigen Außenwand.
Raum 6 Fenster wie vor, Decke mit Wellerwerk, Fußboden neuzeitlich. Stichbogiger Un-
terzug mit Wandvorlagen (ehem. Raumabteilung?). Im westlichen Bereich nach
Süden ein zugesetztes Fenster in kräftiger Wand. In der westlichen Giebelwand
zwei Fenster wie vor. Neuzeitliche Kücheneinrichtung. In der nördlichen Wand
hinten ein Erschließungsflur unter dem Treppenpodest zum Abort.
Raum 7 Saal mit zwei Fenstern nach Süden, außermittig kräftiger Unterzug und an der
östlichen Wand mehrphasige Feuerstelle vor großem Kaminblock. Decke flach,
Fußboden neuzeitlich. Links des Kaminblocks Abgang in den Keller, rechts Auf-
gang zur Treppenanlage in Raum 8. An der Tür zu diesem Aufgang ist eine kräfti-
ge, backsteinerne Mauerscheibe abgegrenzt von dem backsteinernen Türgewän-
de11. In dieser Ecke zahlreiche Farbbefunde auf Putz und z. T. direkt auf dem
Backsteinmauerwerk.
Raum 8 Munteres treppauf-treppab von Treppen, weitere Treppe in die obere Etage quer
zum First sind geländerlos. Hier die Wand zur Gräfte aus mächtigem Backstein-
mauerwerk. Davon wieder Treppenabgang hinunter in den Raum 10 mit Gelän-
der.
Raum 10 Erschließungsraum mit Zugang zu einem Abstellraum unter der Treppe (dieses
ist Raum 9). Bretterwand aber mit alter Tür zum heutigen Raum 11 (ursprünglich
ungeteilt). Tür ist wohl zweitverwendet. Tür zu Raum 12, stichbogig, Dreifül-
lungstür mit Kissen und viertelkreisförmigen Ecken.
11 Das Gewände, umgangssprachlich auch die Ausschrägung ist die schräg in das Mauerwerk geschnittene seitli-che Begrenzung eines Portals, eines Fensters oder einer Schießscharte. Gewände fanden Verwendung als es darum ging, exakt geschnittene und begrenzende kantige Tür- und Fensteröffnungen herzustellen. Ist das Gewände profi-liert, sprechen Steinmetze vom Profilbesatz.
Stadt Espelkamp, Ortsteil Fiestel- Ellerburg 19/80 Handlungskonzept unter Einbeziehung der Freiflächen
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Raum 11 Stark abgängig die Südostecke des Hauses. Erkennbar das kräftige Backstein-
mauerwerk, die Trennwand zum Raum 12 Fachwerk. Die Trennwand aus Fach-
werk ohne eigenen Ständer mit den Riegeln einfach in das Mauerwerk des Kern-
baus einbindend. Über diesem Raum die Balkenlage teilweise freiliegend. Zum
Giebel ein Stichgebälk12 mit Gratstichbalken.
Raum12 Außentür zur Außentreppe mit Altan13. Ebenso zum Treppenaufgang Richtung
Raum 2. Die Außenwände schmächtiger als auf der Südostecke aus Backstein.
Die Fenster mit geradem Sturz. Raumabschluß als Holzfußboden und mit Flach-
decke . In der Raumecke Kachelofen (wie die übrigen: bruchstückhaft). Vorhan-
dene Farbbefunde auf Putz. Der Raum ursprünglich an den Außenseiten unter
den Fenstern mit kassettierter Lambris.
Obergeschoss
Obergeschoss
1
3
10
4
2
5
6 7 8 9
11
12 Stichgebälk / Stichbalken: Kurze Stücke eines Holzbalkens an der Giebel- oder Walmseite eines Daches, dass in den ersten Hauptbalken mit einem Zapfen eingelassen ist (Anordnung von sichtbaren Balkenköpfen in der An-sicht): 13 Altan: Ein Söller oder Altan ist eine offene, auf Stützen oder Mauern ruhende Plattform in einem Obergeschoss eines Gebäudes.
Stadt Espelkamp, Ortsteil Fiestel- Ellerburg 20/80 Handlungskonzept unter Einbeziehung der Freiflächen
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Die Fenster in der östlichen Giebelwand vierflügelig nach innen schlagend mit
Lamellen-Klappläden nach außen. Flache Decken, Holzfußböden aus breiter Eiche
und schmalem Nadelholz. Türen stichbogig ähnlich denen des Erdgeschosses, je-
doch nur zwei Felder mit viertelkreisförmigen Ecken.
Raum 1 Hier kein großer Kaminblock, sondern nur eine schmächtige russische Röhre aus
Backstein.
Raum 2 Hier keine Treppe in den Dachraum, sondern nur Luftraum der vom Erdgeschoss
hier hochführenden Treppe. In der Ecke zu Raum 1 eine Backsteinsetzung sowie
ein kleiner Wandvorsprung zur Aufstellung eines Ofens (Rohr in die russische
Röhre).
Raum 4 Ehemals Fenster zum Hof.
Raum 5 Breite Holzdielen, Flachdecke mit Wellerwerk14. Zwei Fenster zum Hof vierflüge-
lig nach innen schlagend, unter den Fenstern relativ junge vertikale Lambris.
Kleine Stiege hinaus in Raum 1. Türen dreifeldrig historistisch.
Raum 6 Decke, Fußboden, Fenster wie vor. Separate Verkleidung unter jedem Fenster.
Stiege zum Raum 2. Der Kaminblock hier abgeschrägt, zahlreiche Farbspuren.
Raum 7 Fenster, Fußboden und Decke wie vor. Trennwand 7/8 wohl relativ jung.
Raum 8 Alles wie vor, Ofendreieck.
Raum 9 Alles wie vor, Ofendreieck. Davor ein Kachelofen, relativ gut erhalten.
14 Wellerwerk: Baukonstruktion, bei der ein Geflecht aus Holz und Stroh mit einem Lehmputz bestrichen wurde.
Stadt Espelkamp, Ortsteil Fiestel- Ellerburg 21/80 Handlungskonzept unter Einbeziehung der Freiflächen
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Raum 10 Verkehrsraum
Fußboden und Decken wie vor. Fenster ohne Bekleidung darunter. Junge Abtei-
lung von diesem Raum zum Treppenhaus. Von hier geht eine Tür ins Oberge-
schoss des Wirtschaftsteiles. Dort nur eine relativ junge Trennwand.
Raum 11 Das Treppenhaus mit hölzerner Klappe in den Schornstein mit den dahinter gele-
genen Ofendreiecken. Die Treppe hinauf in den Dachraum mit Geländer-Wechsel.
-1,27
+1,07
+4,23
Schnitt B - B
Dachstuhl Über dem Westgiebel ist das Dach abgewalmt. Im DG sind einige kleinere Räume
abgeteilt. Darin auch eine ursprüngliche Ofenheizung. Drei mittig zum First hin-
aus gehende Schornsteinblöcke. Der östlichste am kräftigsten mit einem zusätz-
lichen angelehnten, backsteinernen russischen Rohr. Von diesem Haus wurde
über dem ältesten Teil ein großer Raum in Fachwerk abgeteilt mit bescheidener
Schablonenmalerei, oben Bordüre und unten getupft. Zwei Fenster im östlichen
Giebel. Auch hier direkter Anschluss eines Ofens. Das Dachwerk mit zwei Kehl-
Stadt Espelkamp, Ortsteil Fiestel- Ellerburg 22/80 Handlungskonzept unter Einbeziehung der Freiflächen
LWL-Amt für Landschafts- und Baukultur in Westfalen
balkenlagen und doppelt stehendem Stuhl mit geraden Kopfbändern im Quer-
und teilweise im Längsverband. Große Mengen zweitverwendeter Hölzer, auch
einige Nadelhölzer. Hofseitig ist eine Fledermausgaube nachträglich aufgesetzt.
Zwei Wechselbalkenkonstruktionen für (ältere, wohl mit der Fledermausgaube
zugesetzte, aber wohl ebenfalls nicht originale) Ausbauten. Einige der Sparren
und wenige Sparrenpaare scheinen demselben (älteren) System zugehört zu ha-
ben. Bei zwei Kehlbalken könnte es sich um ältere Stuhlrähme gehandelt haben
(Schlitze für Ständer und beidseitig Kopfbänder). Hinter dem westlichen Schorn-
steinblock ein Aufzugsrad im Haupthausdach, wohl mit Übersetzung über dem
jüngeren Wirtschaftsteil.
Stadt Espelkamp, Ortsteil Fiestel- Ellerburg 23/80 Handlungskonzept unter Einbeziehung der Freiflächen
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Ansichten Herrschaftshaus
Norden
Innenhof 2004
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Süden
Südansicht 2006
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Westen
Westansicht 2006
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Burghaus
Das Nebenhaus zweigeschossig unter Krüppelwalmdach mit fachwerkenen
Giebeltrapezen leicht vorkragend und profiliert (eine Riegelkette in einfacher
Nagelung). Mit Ausnahme der westlichen Giebelwand wohl Fachwerk, an der
rückwärtigen Traufwand erkennbar eine Fußstrebe und Backsteinausmaue-
rung. Fenster vierflügelig nach innen schlagend und Lamellen-Klappläden nach
außen. Auch hier geputzte Fensterfaschen und Ecklisenen15 sowie Quaderputz
im hohen Sockel. Einläufige Außentreppe über Kellerhals. Über der Tür ein
Wappenstein bez. 1582 Johann Monick Elisabeth Gell.
Kellergeschoss
Obergeschoss
Erdgeschoss
Erdgeschoss Wohnraum 2006
15 Die Lisene (selten auch Lesene, von frz. lisière "Saum", "Rand"‚ "Kante‘), auch Mauerblende, ist im Bauwesen eine schmale und leicht hervortretende vertikale Verstärkung der Wand.
Stadt Espelkamp, Ortsteil Fiestel- Ellerburg 27/80 Handlungskonzept unter Einbeziehung der Freiflächen
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Etwa hausmittig ein durchgehender Schornstein.
Erdgeschoss Die Türen zum Flur (Raum 1) mit dem selben Stichbogen wie im Haupthaus, i-
dentisch auch das Treppengeländer, jedoch mit weniger qualitätsvollen Pfosten.
Obergeschoss Auch hier die stichbogigen Türen, jedoch eine der drei Füllungen mit dem Vier-
telkreis. Auf dem Flur Raum 2 eine gemauerte Konstruktion in der Art eines Ei-
sen-Etagenofens.
Dachstuhl Die Krüppelwalme ohne Stichgebälk und aus Nadelholz, also wohl jünger. Die
Sparren mit zwei Kehlbalken, davon die untere mit kräftigen fast dreieckigen
Kopfbändern. Die Abbundzeichen16 uneinheitlich. Wenig zweitverwendete Höl-
zer.
Ansichten Burghaus
Nordansicht
Nordansicht
16 Abbundzeichen, auch Bundzeichen genannt, sind Buchstaben, Ziffern, Symbole und Muster der Zimmerleute, die zum schnellen und sicheren Zuordnen und Zusammensetzen der Bauteile im Verbund (oder Verband) für Fachwerk, Dachstuhl und Dachwerk sowie andere technische Fachwerke dienen.
Stadt Espelkamp, Ortsteil Fiestel- Ellerburg 28/80 Handlungskonzept unter Einbeziehung der Freiflächen
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Ostansicht
Ostansicht
Westansicht
Westansicht
Südansicht
Südostecke
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Beschreibung und Bewertung der Bausubstanz
Innenhof Der Eingang zum Innenhof der Burg wird geprägt durch die Brücke mit flankie-
renden Eingangspfeilern und Eingangstor. Die ca. 400 Jahre alte Linde dominiert
den Freiraum zwischen Herrschaftshaus und Burghaus. Deutlich ist auf der
Nordfassade des Haupthauses die Feuchtigkeit im Außenputz zu erkennen.
Eingangstor mit Südostecke Burghaus
Innenhof mit Linde
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Gründung
Die Ellerburg in Fiestel am Zusammenfluss der „Großen Aue“ mit der Flöthe ge-
legen wurde auf Holzpfählen gegründet. Die Wassergräben der Burg, also die
Gräfte der Anlage, wurden mit dem Wasser der beiden Fließgewässer gefüllt. Die
Gründungspfähle aus Erlenholz waren dadurch geschützt. Im Rahmen der Flur-
bereinigung wurde die „Große Aue“ begradigt und die Gräfte der Ellerburg tro-
cken gelegt. Das führte dazu, dass die Gründungspfähle zerstört wurden. Folge
war die Setzung der Gebäude in unterschiedlichen Dimensionen. Bereits 1985
war die Ellerburg nach Aussage des damaligen Oberkonservators Dr. Jahn in ei-
nem höchst bedrohlichen Zustand.
1992 sollte dieser Schaden durch eine neue Unterfangung der Burg beseitigt
werden, da mittlerweile der Einsturz der Gebäude drohte. Diese absolut notwen-
dige Sicherungsmaßnahme hätte zu dem Zeitpunkt ca. 200.000. - DM gekostet.
Leider wurde bis heute diese Baumaßnahme zur Rettung der Ellerburg nicht
ausgeführt. Weitere Gebäudesetzungen sind erkennbar und drohen nun endgül-
tig die Burg zum Einsturz zu bringen.
In einem Teilbereich des Herrschaftshauses ist die Gebäudeecke auf der Südost-
seite bereits herausgebrochen. Durch Sicherung der Hausgiebel auf der Ostseite
konnte ein Umfallen der Außenwände bisher verhindert werden.
Herrschaftshaus – Südostecke 2006
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Herrschaftshaus
Der Eingangsbereich auf der Nordseite des Herrschaftshauses zeigt deutlich die
Feuchtigkeit in der Außenwand und im Sockelbereich. Die stark vorhandene
Feuchtigkeit im Außenputz lässt vermuten, dass die dahinterliegende Fachwerk-
konstruktion stark geschädigt ist. Auch Traufbrett, Fenster und Klappläden sind
betroffen. Sie zeigen deutliche Spuren des Verfalls. Das Haupthaus wurde durch
den aus einem Fachwerk bestehenden Wirtschaftsanbau erweitert. Dieser An-
bau, dessen Erdgeschossfußboden aus Lehmboden besteht, ist durch das ständi-
ge Eindringen der Feuchtigkeit vom Einsturz bedroht. Besonders die Holzbalken-
decke über der Deele ist stark beschädigt und nicht mehr ohne Risiko zu bege-
hen. Der angefügte Stallanbau unter Pultdach ist bereits eingebrochen.
Herrschaftshaus Innenhof- Nordansicht 2006
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Eingang Wirtschaftsteil
Wirtschaftsteil- Nordansicht 2006
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Außenwände
Die Außenwände der Ellerburg bestehen aus verputztem Holzfachwerk oder ein-
schaligem Ziegel- bzw. Bruchsteinmauerwerk mit verputzter Außenfassade. Die-
se Mischkonstruktion aus Holzbauteilen, Mauerwerksausfachungen, Mauerwerk
und verputzter Tragkonstruktion, hat durch fehlende Bauunterhaltung zu großen
Schäden an den Gebäuden und hier an den tragenden Bauteilen geführt. Die
starken Gebäudesetzungen dürften die tragende Konstruktion gleichfalls stark
beschädigt haben.
Setzungsriss auf der Westseite des Herrschaftshauses
Innen und außen
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Deutlich ist das Abtrennen der Erweiterung vom Haupthaus zu erkennen. Die
Trennlinie läuft von der Traufe fast senkrecht bis zum Sockel. Der Außenputz
zeigt starke Feuchtigkeitsschäden und löst sich im Sockelbereich des Haupthau-
ses von der Außenwand. Dachrinne und Regenfallrohr sind nicht mehr in Funkti-
on, sodass das Regenwasser ungehindert in das Gebäude und die Bauteile ein-
dringen kann. Der Dachstuhl scheint in diesem Bereich durch die Setzungen des
Gebäudes verformt zu sein.
Herrschaftshaus Westansicht mit Wirtschaftsanbau
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Südostecke und Ostseite der Fassade zeigen die größten Schäden. Hier sind be-
reits Teile des Gebäudes aus dem Baukörper herausgebrochen und die Giebel-
fassade wird nur durch die Sicherung am Einsturz gehindert.
Südostecke und Ostansicht Herrschaftshaus
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Innenräume und Ausbauelemente
Schieflagen und Durchbiegungen von Decken und Innenwänden sind auch eine
Folge dieser Setzungen. Allein der Dachstuhl des Haupthauses scheint nur ge-
ringe Schäden aufzuweisen. Fenster, Türen, Traufe, Ortgang, Sockel, Klappläden
etc. sind stark beschädigt bzw. nicht mehr vorhanden und vollständig zu erneu-
ern. Im Bereich der abgestürzten Südostecke wurde eine Wandmalerei aus der
zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts als älteste Bestandsschicht dokumentiert.
Auch diese ist durch den Verfall der Burg verloren gegangen.
Herrschaftshaus 2006
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Der Zustand der Bausubstanz wird eine Sanierung der Anlage mit dem Ziel der
Erhaltung des Denkmals nicht zulassen. Lediglich wenige Einzelelemente, wie
z.B. die Eingangstür zum Herrschaftshaus ließen sich restaurieren und wieder
einsetzen. Anpassung an heutige Ausstattungsstandards, wie Wärmedämmung,
Installation, Brandschutz usw., würden im Zusammenhang mit dem geänderten
Grundriss für eine neue Nutzung, zu einem Neuaufbau der Gebäude führen. Die
bereits seit 1985 notwendige Substanzverbesserung hätte schrittweise die
Burganlage erhalten können.
Eingangstür Herrschaftshaus 2004
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Burghaus
Außenwände und Tragkonstruktion des Nebengebäudes sind stark beschädigt.
Der Außenputz ist großflächig abgeplatzt, sodass die Feuchtigkeit ungehindert
ins Mauerwerk eindringen kann. Defekte Dachrinnen und mangelhafte Regenfall-
rohre in Verbindung mit fehlendem Schutz gegen aufsteigende Nässe haben die
Schäden vergrößert. Das Fachwerk mit seinen Ausfachungen im Dachbereich ist
zerstört. Dacheindeckung und Dachstuhl sind in einem fehlerhaften Zustand. Alle
Ausbauteile wie Fenster, Innentüren, Treppe, Fußböden, Installation etc. sind zu
100% zu erneuern. Die Holzbalkendecke über dem Erdgeschoss ist bereits in
Teilbereichen eingestürzt. Es ist davon auszugehen, dass die gesamten Hölzer
der Decken marode sind. Herrschaftshaus und Burghaus besitzen keine Schall-
und Wärmedämmung. Die Bilder belegen eindeutig, dass das Gebäude nicht
mehr zu erhalten ist.
Burghaus- Nordwestseite 2006
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Zusammenfassung
In der Zusammenfassung muss wiederholt werden, dass nach der Begehung und
der Bestandsaufnahme eine Sanierung der Gebäudesubstanz nicht mehr empfoh-
len werden kann. Eine Instandsetzung der vorhandenen Baukörper ist mit einem
Neubau der Ellerburg gleich zusetzen. Das LWL-Amt für Landschafts- und Bau-
kultur geht nicht von einer Wiederherstellung der Gebäude aus.
Im Jahre 1994, nach dem Gutachten des Planungsbüros Schmitz und Partner aus
Aachen, wurden Kosten allein für die Sicherung der Gebäude von ca.620.000, DM
berechnet. Die vollständige Sanierung wurde mit ca. 6,5 Millionen DM angesetzt.
Da die vorhandene Nutzfläche nur ca. 1.022 qm beträgt, wäre dies im Jahre 1994
ein Sanierungspreis von ca. 6.360,- DM/qm gewesen. Die Kosten für die Sanie-
rung der Burganlage sind heute nur schwer zu schätzen. Auf Basis der zu erzie-
lenden Nutzfläche und der besonderen Schwierigkeit der Baumaßnahme der
Wiederherstellung in historisierender Form, ist von ungefähren Kosten in Höhe
von ca. 4,5- 5,0 Millionen € auszugehen.
Aus diesen Zahlen ist zu erkennen, dass eine Sanierung der Gebäudesubstanz in
hohem Maße unwirtschaftlich war und ist. Die hohen Kosten bei geringer Nutz-
fläche, aber auch die fehlenden Möglichkeiten und vielleicht auch die mangelnde
Bereitschaft der Eigentümer, in Verbindung mit der öffentlichen Hand in die Sub-
stanz zu investieren, haben zu dem heutigen Zustand geführt.
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Parkanlage der Ellerburg
Heutiger Zustand Aus dem ursprünglich rd. 3 ha großem Areal wurden zwei Bereiche herausparzel-
liert und bebaut. Die verbliebenen ca. 1,5 ha werden teilweise als Schafweide
genutzt, überwiegend liegen sie jedoch brach. Vereinzelt in den Wiesenflächen,
verstärkt aber in den Brachebereichen stehen jüngere Gehölzbestände, welche
die Altbäume, die als Restelemente des Parks angesehen werden können, zu-
nehmend bedrängen. Auf der Südwestseite des Areals verläuft eine bis zu
150/180 Jahre alte, wüchsige Allee, die aus mehreren Baumarten wie Platane,
Rosskastanie und Linden zusammengesetzt ist. Im Bereich der Gräfte stehen au-
ßerdem drei sehr alte Linden, von denen besonders die ca. 400 Jahre alte Linde
im Burghof hervorzuheben ist.
Maßnahmenkonzept Derzeit fehlt eine Entscheidung über die weitere Zukunft der Ellerburg. Daher ist
zur Zeit nicht überschaubar, welche öffentlichen Mittel es möglicherweise für die
Instandsetzung der historischen Anlage gibt. Bis dahin muss die Erhaltung und
Wiedernutzbarmachung des Parks mit einfachsten Mitteln im Vordergrund stehen
(Maßnahmen 1. Priorität). Für weitergehende Maßnahmen muss die Entschei-
dung über die zukünftige Nutzung der Ellerburg abgewartet werden. Erst dann ist
es sinnvoll, ein Pflege- und Entwicklungskonzept für den Park zu erarbeiten. (2.
Priorität).
Die Maßnahmen erster Priorität konzentrieren sich auf zwei Punkte: Zum einen
auf die historischen Parkbäume, zum anderen auf die Erstellung eines einfachen
Parkweges. Die hiervon nicht betroffenen Bereiche bleiben zunächst unangetas-
tet.
Parkbäume Die historischen Parkbäume sind zum großen Teil auf der Tafel „Baumlehrpfad“
lokalisiert und bezeichnet. Einige wertvolle Parkbäume fehlen darauf jedoch. Au-
ßerdem haben sich in den letzten Jahrzehnten einige Bäume ausgesät, die man
für die Zukunft erhalten sollte. Hinzu kommen noch die wertvollen Alleebäume
an der Ellerburger Allee.
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Ziele Ziel der ersten Sicherungsmaßnahmen sollte es sein, die historischen Parkbäume
freizustellen. Nur so ist ein weiteres Einwachsen’ des Bestandes und ein weiteres
‚Hochtrocknen’ der Äste zu vermeiden. Hierzu sind die im einzelnen noch zu mar-
kierenden Bäume von störendem Baumjungwuchs zu befreien. Darüber hinaus
können auch jüngere, erhaltenswerte Bäume frei gestellt werden. In den heute
als Schafweide genutzten Bereichen sind diese Maßnahmen weitgehend über-
flüssig, da hier baumartiger Aufwuchs weitgehend fehlt
Historischer Parkbaum- Freistellen
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Schafweiden Diese Maßnahmen können voraussichtlich mit drei Personen (1 Vorarbeiter, 2
Helfer) innerhalb von drei Wochen erledigt werden. In Stunden ausgedrückt be-
deutet dies: 3 x 3 x 40 Stunden = 360 Stunden. Legt man einen Stundenlohn von
25 € zugrunde, ergeben sich Kosten von rd. 9.000. Eventuell finden sich (ehren-
amtliche) Helfer, die diese Arbeiten nach Anleitung kostengünstiger ausführen
können. Die Bäume könnten eventuell als Brennholz verwendet werden. Fraglich
und ggf. noch zu berücksichtigen ist, wie der übrige Baumschnitt entsorgt wer-
den kann.
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Weg Um wieder ein Mindestmaß an Nutzbarkeit im Park zu erzielen, sollte der teilwei-
se noch vorhandene Weg („Baumlehrpfad“) mit einfachsten Mitteln saniert bzw.
wiederhergestellt werden. Hierzu könnte man ihn auf ca. 1,00 m Breite frei räu-
men und dann ein Rindenmulch-Kies-Gemisch aufbringen. Bei einer geschätzten
Länge von 250 – 300 m ergeben sich Kosten von 500 – 1000 € bei einfachster
Ausführung.
Eventuelle Maßnahmen an den drei Linden (nach einer Entscheidung über die künftige Nutzung)
Die alte Linde auf der Gräfteninsel und die beiden Linden an der Steinbrücke sind
durch einen Gutachter noch im einzelnen genauer zu untersuchen, scheinen nach
einem ersten Eindruck aber gesund und wüchsig zu sein. Die fast senkrecht nach
oben gerichteten Äste der Linde auf der Gräfteninsel deuten darauf hin, dass die-
se früher, evt. in bestimmten Abständen, geschnitten wurde. Da nicht auszu-
schließen ist, dass Äste durch Windeinwirkung o.ä. abbrechen, sollten sie auf
Dauer durch leicht durchhängende ‚Fangseile’ gesichert werden. Bei Astbruch
würden die Seile sie dann in der Krone halten, ohne größere Schäden anzurich-
ten. Zu prüfen ist, ob dies auch für die beiden Linden an der Brücke in Frage
kommt.
Linde Innenhof von Nordwest Naturdenkmal
Linde Eingang Burg
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Planungsansätze für eine zukünftige Nutzung In der Anfangsphase der Überlegungen stand natürlich die Erhaltung und Erneu-
erung im Bestand. Ergänzungen der historischen Bausubstanz in unmittelbarer
Nachbarschaft der vorhandenen Gebäude sollten die Wirtschaftlichkeit der zu-
künftigen Sanierung sicher stellen. Unterschiedliche Vorschläge für eine neue
Nutzung des Areals wurden vorgetragen. Erste Nutzungsüberlegungen sprachen
von einem musealen Rahmen, andere von verschiedenen kulturellen Bereichen.
Konkrete Vorschläge gab es dann durch die Arbeitsgruppe, die sich im Rahmen
des Dorfentwicklungskonzeptes Fiestel, mit der Ellerburg befasste. Diese Nut-
zungsüberlegungen wurden durch das Büro Hanke- Heine im Dorfentwicklungs-
plan vorgestellt und sollen im Rahmen dieses Handlungskonzeptes der Vollstän-
digkeit wegen genannt, kurz beschrieben und bewertet werden.
Inszenierung des Verfalls Diese Variante soll die Ellerburg als Ruine mit künstlichen Mitteln in Szene set-
zen. Als Sicherung der Ruine dient eine Mauer mit „optischen Fenstern“. Der
Blick auf die Ellerburg bleibt mit etwas Abstand erhalten. Der Verfall und die
Rückeroberung durch die Natur kann betrachtet werden. Die ehemalige Parkan-
lage wird als öffentlicher Freiraum genutzt. Diese Inszenierung könnte als Be-
standteil der Herrenhäuser und Parks im Kreis Minden- Lübbecke zu einem tou-
ristischen Ziel werden.
Inszenierung des Verfalls Ausschnitt aus dem Dorfentwicklungsplan Fiestel 2004
Büro Hanke und Heine, Porta Westfalica
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Da keine oder kaum finanzielle Mittel zur Verfügung stehen, erscheint die insze-
nierte Nutzung realistisch. Die Kosten für die Sicherung des Geländes und der
Herstellung der „Mauer“ sind jedoch nicht zu unterschätzen. Auch die Wieder-
nutzbarmachung der ehemaligen Parkanlage für die Öffentlichkeit wird schnell
einen sechsstelligen Betrag in der 2.Priorität fordern. Auch sind die Folgekosten
nicht zu übersehen. Hier ist viel ehrenamtliches Engagement mit privater finan-
zieller Unterstützung gefragt. Ob öffentliche Mittel für die Instandsetzung der
Grünanlage zur Verfügung stehen, kann erst nach einer genauen Zielformulie-
rung geklärt werden.
Sicherung der Ruine und nutzen als Kulisse für ein Amphitheater
Die Alternative schließt die Ruine nicht aus, sondern bezieht sie in das angedach-
te Nutzungskonzept ein. Erster Schritt ist auch hier die Sicherung der vorhande-
nen Bausubstanz und deren Rückbau auf ein verkehrssicheres Niveau. Danach
wird die Ruine als Hintergrundkulisse für eine Freilichtbühne genutzt. Zuschau-
erränge sollen aus dem Material der abgetragenen Burg entstehen. Die Einbin-
dung in die ostwestfälische Parklandschaft mit der Vielzahl an historischen Gär-
ten und Parks wird auch hier gesehen.
Kulisse für ein Amphitheater17, Ausschnitt aus dem Dorfentwicklungsplan Fiestel 2004 Büro Hanke und Heine, Porta Westfalica
17 Ein Amphitheater (griech.: amphi = um ... herum) ist ein Rundtheater ohne Dach. Um eine rund oder oval ange-legte Arena steigen stufenweise Sitzreihen an. Der gesamte Bau war von hohen Außenmauern umgeben oder in der Erde vertieft.
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Auf den ersten Blick erscheint die Idee reizvoll und realisierbar. Doch nach der
Bestandsaufnahme des vorhandenen Baumbestandes und der recherchierten
Größe bestehender Bühnen, ist diese Idee kritisch zu bewerten. Freilichtbühnen
als Amateurtheater haben in der Regel eine bestimmte Größenordnung. Dazu
kommt die notwendige Infrastruktur wie Umkleideräume, WC-Anlagen, Technik,
Gastronomie, Lager und Parkplätze. Das zeigt das Beispiel der Freilichtbühne
Nettelstedt mit 890 Sitzplätzen. Selbst bei einer Reduzierung des Platzangebotes
um die Hälfte , würde die neue Bühne den historischen Park im Umfeld der Eller-
burg zerstören.
Nutzungskonzepte mit einer ergänzenden Bebauung
Angedacht waren zur Erhaltung und wirtschaftlichen Sanierung der Ellerburg
Nutzungen im Bereich Wohnen und Hotel. Die Ellerburg sollte hier als zentrales
Eingangsgebäude dienen. Die notwendigen baulichen Erweiterungen hätten im
direktem Umfeld der Burg erfolgen müssen. Nur so kann es bei einer Erweiterung
ohne großen Erschließungsaufwand zu einer direkten Verbindung von „Alt und
Neu“ kommen. Die notwendige Größenordnung der zu erzielenden Nutzfläche
hätte jedoch den Maßstab der Burg gesprengt und auch bei diesen Vorschlägen
den historischen Park mit seinem wertvollen Baumbestand zerstört. Dazu kom-
men die Probleme, z.B. bei der Nutzung als Altenwohnanlage, dass nur schwer
eine Barrierefreiheit im Gebäudebestand herzustellen ist. Auch eine Hotelnut-
zung hätte die Möglichkeiten des vorhandenen Grundstückes, abgesehen von der
grundsätzlichen Standortfrage, überfordert .
Einbindung der Ellerburg als Bestandteil von Herrenhäuser und Parks im Mühlenkreis
Gärten und Parks in Ostwestfalen-Lippe werden als einzigartige Zeugnisse der
regionalen Kulturgeschichte im Rahmen des Programms „Garten_Landschaft
OstWestfalenLippe“, aber auch als besondere touristische Ziele entdeckt, entwi-
ckelt und vernetzt. Hierdurch wird die Vielzahl von unterschiedlichen und doch
für den Landstrich charakteristischen Anlagen heute sogar überregional wahrge-
nommen und findet großes Besucherinteresse. Dabei spielen auch Veranstaltun-
gen wie das alle zwei Jahre stattfindende „Land Art Festival“ als Werber und
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Nutzer eine große Rolle. Die für das Jahr 2007 geplante Broschüre „Herrenhäuser
und Parks“ im Mühlenkreis zielt in die gleiche Richtung, die Anlagen als Teil un-
seres kulturellen Erbes bekannt zu machen. Auch wenn der historische Gutspark
an der Ellerburg seit einigen Jahren zunehmend verwildert, ist er dennoch ein
wichtiger Bestandteil der „Garten- Landschaft OstWestfalenLippe“.
Hier bietet die Ellerburg in Verbindung mit dem in der Nachbarschaft gelegenen
Schloss Benkhausen gute Möglichkeiten der Vernetzung. Denkbar ist mittelfristig
eine Hotelnutzung auf Schloss Benkhausen. Diesem Hotelstandort könnte eine
zentrale Bedeutung im Rahmen der Vermarktung der historischen Herrenhäuser
und Parks zukommen. Die Ellerburg in Ergänzung, nach einem auch für diese Va-
riante notwendigen Rückbau bis auf die Grundmauern des Erdgeschosses und der
Verkehrssicherung der Anlage, könnte als zentrale Informationsstelle für das
Projekt der Herrenhäuser und Parks im Mühlenkreis eingerichtet werden. Eine
Begehung der gesicherten Gebäudereste ist für die Öffentlichkeit denkbar. Die
vorhandene Treppenanlage des Herrschaftshauses könnte als Aussichtsplattform
auf den ehemaligen Grundriss der Ellerburg dienen. In Ergänzung dazu wird am
Standort des heutigen Wirtschaftsgebäudes ein Info- Pavillon entstehen. Die El-
lerburg in Verbindung mit Schloss Benkhausen würde damit zur Anlaufstelle und
zum Ausgangspunkt für eine touristische Erschließung des Mühlenkreises.
Beispiel Info Box in Hörstel Bergeshövede
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Rückbau bis auf die Grundmauern des Erdgeschosses, Verkehrssicherung der El-
lerburg und Informationsstelle für das Projekt der Herrenhäuser und Parks im
Mühlenkreis
Info- Box
Innenhof mit Linde
Aus
sich
tspl
attfo
rm
Ruine Herrschaftshaus
Ruine Burghaus
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Ruine Herrschaftshaus mit Aussichtsplattform und Info- Box- Innenhof
( Darstellung im Rendering18 ohne Linde)
18 Rendern oder Bildsynthese bezeichnet in der 3D-Computergrafik die Erzeugung eines Bildes aus einer Szene. Eine Szene ist ein virtuelles räumliches Modell, das Objekte und deren Materialeigenschaften, Lichtquellen, sowie die Position und Blickrichtung eines Betrachters definiert.
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Private Nutzung
Da das LWL-Amt für Landschafts- und Baukultur nach der Bestandsaufnahme zu
dem Ergebnis kommt, dass eine Sanierung der Ellerburg im Bestand nicht mög-
lich ist, muss über weitere Alternativen nachgedacht werden. Eine Variante ist
die teilweise Nutzung des Grundstückes durch private Interessenten. In Verbin-
dung mit dem historischen Gutspark wäre die Ellerburg eine gute „Adresse“, z.B.
für eine Büronutzung. Auch hier würde die vorhandene Gebäudesubstanz zu-
rückgebaut. Danach könnte am Standort des heutigen Burghauses ein Wohnhaus
in Form und Größe des vorhandenen Gebäudes entstehen. Das zurückgebaute
Herrschaftshaus könnte mit zwei leichten, aufgeständerten Kuben aus einer
Stahl-Glaskonstruktion überbaut werden. So würden die Reste der Ellerburg vor
der Witterung geschützt und als Fragment erhalten bleiben. Es würden zwei neue
Baukörper über der Ruine schweben und damit eine endgültige geschichtliche
Zäsur erfolgen. Das dies keine Utopie sein muss, zeigt ein Beispiel aus der
schwäbischen Provinz.
In Anlehnung an den Entwurf des Architekten Bucher-Beholz (siehe Bauwelt,
Heft 39/2006, www.bauwelt.de/download/97969/bw_2006_39_0020-0025.pdf)
hat das LWL-Amt für Landschafts- und Baukultur für die Ellerburg den Versuch
unternommen, die Ruine in der beschriebenen Form zu überbauen. Die Kosten
für die Neubauelemente können mit ca. 1200,-€/qm angenommen werden. Dazu
kommt natürlich der Rückbau und die Sicherung der Ruine. Die Neugestaltung
der Grünflächen, in Verbindung mit einer öffentlichen Nutzungsmöglichkeit, ist
durch öffentliche Mittel zu finanzieren.
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Erdgeschoss- Wohnhaus
Herrschaftshaus- Bestand
Linde ca. 400 Jahre
Innenhof
Aufzug
Eingang
Trep
penh
aus
Diele
Küche
Luftraum
Essen
Brücke
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Brücke
Obergeschoss- Bestand
Linde ca. 400 Jahre
Innenhof
Überbauung EG Bestand
Obergeschoss- Wohnhaus
Kind
Kind
Abs
t.
Bad/ W C
Kind
Sekretariat
Teek.
Büro
Zugang Büro
W C H. Abst.BüroBüro Büro
Büro
Flur
Bal
kon
Trep
penh
aus
W C D.
Büro
Büro
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Süden
Norden
Osten
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Schlussbetrachtung
Das LWL-Amt für Landschafts- und Baukultur sieht nach der erfolgten Be-
standsaufnahme keine Chance für die Sanierung der Ellerburg. Aus Sicht des Am-
tes hat die Inszenierung des Verfalls, mit der Einbindung der Anlage in das Sys-
tem der Herrenhäuser und Parks im Mühlenkreis, die größten Aussichten der
Realisierung. Die Ergänzung durch eine „Info- Box“ bietet, im Zusammenhang
mit der Vernetzung und einer späteren Hotelnutzung von Schloss Benkhausen,
gute Möglichkeiten der touristischen Vermarktung.
Eine Nutzung durch einen privaten Investor, wie im Testentwurf dargestellt, ist
denkbar. Ob, wie im Vorentwurf gezeichnet, ein Rückbau in der geplanten Form
oder komplett bis auf die Grundmauern erfolgt, ist vom Investor und dessen
Entwurf abhängig. Nach Möglichkeit sollte, bei einer Überbauung der Ellerburg,
die ehemalige Burganlage in ihren Grundzügen erkennbar bleiben.
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Anhang
Fotodokumentation
Bestand Juli 2004
Erdgeschoss- Raum Nr. 2/ Durchgang zu Raum Nr. 7
Erdgeschoss- Raum Nr. 11/ Südostecke
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Erdgeschoss- Raum Nr. 11/ Südostecke
Dachgeschoss
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Dachgeschoss
Südansicht- Herrschaftshaus
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Südostansicht- Ellerburg
Südwestansicht- Burghaus
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Bestand September 2006
Innenhof
Detail Nordfassade- Herrschaftshaus
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Zugang KG- Herrschaftshaus
Nordansicht Burghaus- Wirtschaftsanbau
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Eingang Wirtschaftsgebäude
Detail Westansicht- Burghaus
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Südwestecke- Herrschaftshaus
EG Herrschaftshaus- Raum Nr.1, Blickrichtung Raum Nr. 2
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EG Herrschaftshaus- Raum Nr.1, Blickrichtung Treppe
EG Herrschaftshaus Raum Nr. 6
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EG Raum Nr. 7
EG Herrschaftshaus Raum Nr. 8, Aufgang OG zu Raum Nr. 1
Stadt Espelkamp, Ortsteil Fiestel- Ellerburg 65/80 Handlungskonzept unter Einbeziehung der Freiflächen
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EG Herrschaftshaus Raum Nr. 10
Stadt Espelkamp, Ortsteil Fiestel- Ellerburg 66/80 Handlungskonzept unter Einbeziehung der Freiflächen
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EG Herrschaftshaus Raum Nr. 9 und 10
OG Durchgang Raum Nr. 2 zu Nr. 6 OG Raum Nr. 6
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OG Durchgang Raum Nr. 6 zu Nr. 2
Blickrichtung Raum Nr. 2
OG Detail Raum Nr. 6
DG Herrschaftshaus- Dachstuhl
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DG Herrschaftshaus- Dachstuhl
Stadt Espelkamp, Ortsteil Fiestel- Ellerburg 69/80 Handlungskonzept unter Einbeziehung der Freiflächen
LWL-Amt für Landschafts- und Baukultur in Westfalen
Anlage Bestandszeichnungen aus 2006
Grundrisse/ Schnitt – Herrschaftshaus M. 1:200
Ansichten – Herrschaftshaus M. 1:200
Grundrisse/ Schnitt/ Ansichten – Burghaus M. 1:200
Lageplan mit Darstellung der Parkanlage M. 1:1000
Stadt Espelkamp, Ortsteil Fiestel- Ellerburg 70/80 Handlungskonzept unter Einbeziehung der Freiflächen
LWL-Amt für Landschafts- und Baukultur in Westfalen
103,89804,335,153,995,135,15
14,27
3,95
519
1,2322
2,86
528
5 165
10
3,75
55
2,86
518510 165
3,955
1,645
2,86528
5 165
8,91
5
0510
1,14
55,16
251,45
808,91
8,915
9054,73835
2,25835 80
1,45905
25
1,805
25
2,375835
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Stadt Espelkamp, Ortsteil Fiestel- Ellerburg 71/80 Handlungskonzept unter Einbeziehung der Freiflächen
LWL-Amt für Landschafts- und Baukultur in Westfalen
1,14
51,30
589
1,64
53,59
56,11
153,13
154,00
1,39
596
1,17
5 1,01
5 382,55
56,22
513,54
538
27,25
5
18,99
103,75
510
1 ,03
15 2 ,66
522
59,08
315
3,95
54,95
2,78
3,85
175 22
59,08
315
27,25
5
5852,835,875722,00 55,772410
5852,835,87572
195
2,00 55,785
565
18,99
3453,995,131,813,34
201,025
103,8930204,63431,383,34
AA
B
B
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112
1110
98
75
6
4 3
2
Stadt Espelkamp, Ortsteil Fiestel- Ellerburg 72/80 Handlungskonzept unter Einbeziehung der Freiflächen
LWL-Amt für Landschafts- und Baukultur in Westfalen
5,8754,901,871,052,305 5,87530224,3815
5,8754,905,38516,155
5855,8752,685155,876553355855,8758,705655335
16,155
6,67
51,13
1,40
1,09
51,13
1,95
2,35
1,13
1,95
1,011,13
1,95
415
9,10
8,90
58,13
415
9,10
8,90
516
58,13
415
9,10
524,62
153,49
59,32
515
2,95
515
3,32
1,69
538
58,785
15,90
1,695
385
26,76
26,76
Obe
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s
1
3
10
4
2
567
89
11
Stadt Espelkamp, Ortsteil Fiestel- Ellerburg 73/80 Handlungskonzept unter Einbeziehung der Freiflächen
LWL-Amt für Landschafts- und Baukultur in Westfalen
Nor
den
Stadt Espelkamp, Ortsteil Fiestel- Ellerburg 74/80 Handlungskonzept unter Einbeziehung der Freiflächen
LWL-Amt für Landschafts- und Baukultur in Westfalen
Süd
en
Stadt Espelkamp, Ortsteil Fiestel- Ellerburg 75/80 Handlungskonzept unter Einbeziehung der Freiflächen
LWL-Amt für Landschafts- und Baukultur in Westfalen
Osten
W esten
Stadt Espelkamp, Ortsteil Fiestel- Ellerburg 76/80 Handlungskonzept unter Einbeziehung der Freiflächen
LWL-Amt für Landschafts- und Baukultur in Westfalen
22 3,195 2,40 1,86 50 3,545
11,765
501,
199,
051,
1050
1,19
10,1
511
,88
1,80
88,
801,
101,
808
9,90
11,8
8
3,165 2,40 1,901,20
5029 70
702,195
50 2,665 2,20 20 2,20 20 2,93525
3,165 4,80 3,185 4011,55
1,27
1,20
1,80
2,38
1,20
1,80
1,58
562
535
1,31
1,60
203,
0916
3,94
162,
6020
1,60
2010
,15
1,60
2011
,95
50 68 1,995 1,675 161,115
16 4,615 25 401,18 1,995 8,375
11,5518
3,17
51,
181,
685
1,18
2,60
51,
8018
2,88
516
4,41
516
2,08
201,
8018
9,90
1,80
11,9
5
AA
B B
Erdgeschoss
Kellergeschoss
Stadt Espelkamp, Ortsteil Fiestel- Ellerburg 77/80 Handlungskonzept unter Einbeziehung der Freiflächen
LWL-Amt für Landschafts- und Baukultur in Westfalen
5,945 1,301,70
4,305
40 8,75 16 1,8420
2011,55
40 4,39 16 1,175 16 5,065 2011,55
252,
655
535
1,20
1,80
1,63
51,
201,
802,
6725
2,65
516
4,69
162,
035
2025
2,65
57,
245
±0,00
+3,32
2,6
0
+6,08
3,1
2
-2 ,36
Obergeschoss
Schnitt A - A
Stadt Espelkamp, Ortsteil Fiestel- Ellerburg 78/80 Handlungskonzept unter Einbeziehung der Freiflächen
LWL-Amt für Landschafts- und Baukultur in Westfalen
Nordansicht
Südansicht
Stadt Espelkamp, Ortsteil Fiestel- Ellerburg 79/80 Handlungskonzept unter Einbeziehung der Freiflächen
LWL-Amt für Landschafts- und Baukultur in Westfalen
Ostansicht
Westansicht
Stadt Espelkamp, Ortsteil Fiestel- Ellerburg 80/80 Handlungskonzept unter Einbeziehung der Freiflächen
LWL-Amt für Landschafts- und Baukultur in Westfalen
Bestandsplan Parkanlage (Lageplan)
Flöthe
L 766Gestringer Straße
EllerburgerMühle
Bla
shei
mer
Stra
ße
L 77
3
Gr o
ße A
ue
Ringstraße
Ellerburg
Stadt EspelkampAufmaß Baudenkmal Ellerburgin Espelkamp, Ortsteil Fiestel
Leiter des ProjektreferatesDipl.- Ing. U. Woltering
Amt für
Email: [email protected]
www.landschafts-und-baukultur.de
Dipl.- Ing. J. ReuterDipl.- Ing. J. Reuter
Landschafts- und Baukultur
Tel. : 0251 591-357248147 Münster, Fürstenbergstraße 15
Projektleiter:
Bearbeitung:W. Zalberg
Münster, im November 2006
LWL-
18 8
Ellerburg
22/130
1
2/12/21
10
4/125
10/80
2/180
8/45
Wald
25x 8/20/22
1
Bergahorn
20/400
8/45
8/45
22/130
20
8
1
16
2 Eiche
20
8/45
22/13015
1/90 20/80
22/130
20/60
22/180
18/808/45
Nr. Baumart
4
5 Eibe
6
20 Linde
Buchen
22
7
8 Rosskastanie
10 Esche
11
Rotbuche13
14
16 Japanischer, weinblättriger Ahorn
17 Schwarzerle
Sumpfeiche
Sommerlinde
Nordmanntanne
9 Flatterulme
Spitzahorn
12 Pappel
Robinie
15 Trauerweide
18 Roteiche
19 Hochstämmiger Apfelbaum
21
Platanen
8/180
1
10/90
10/100
9
2
1
9/80
2/12/21
10/50
3x 19/100
9/130
14 +20/40 u. 2 u. 1714/100
15 1220/80
2x8/50
18/65
18/65
8/4510 = Baumart s. Legende80 = geschätztes Alter
10/80
Lageplan M. 1:1000Parkanlage
LWL-Amt für Landschafts- undBaukultur in Westfalen48133 MünsterTel.: 0251 591-3572Fax: 0251 591-4650info@lwl-landschafts-und-baukultur.dewww.lwl-landschafts-und-baukultur.de