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Stadtmacher FG Stadtentwicklung und Stadtmanagement im internationalen Kontext | ASL, Bachelor & Masterprojekt WS 2014/15 | Gast.- Prof. Julian Petrin | Universität Kassel - FB 06 ASL Pilotprojekt der Nationalen Stadtentwicklungspolitik im Bereich „Stadtentwicklung und Wirtschaft“

Stadtmacher Kassel

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Die Dokumentation des Studienprojektes „Stadtmacher“ gibt einen Überblick über die Arbeit der zehn Studierenden, die sich im letzten Wintersemester mit zwei Projektideen „Parkour- und Freerunning-Anlage in Kassel“ sowie die „Auebühne“ der Nextkassel Community auseinandergesetzt haben. In der vorliegenden Dokumentation ist der gesamte Arbeitsprozess dargestellt. Anmerkung: Aus Urheberrechtsgründen sind einige Bilder aus dem Uni-Reader entfernt worden. Ein vollständige Fassung kann gerne im Nextkassel-Büro eingesehen werden.

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Stadtmacher

FG Stadtentwicklung und Stadtmanagement im internationalen Kontext | ASL, Bachelor & MasterprojektWS 2014/15 | Gast.- Prof. Julian Petrin | Universität Kassel - FB 06 ASL

Pilotprojekt der NationalenStadtentwicklungspolitik im Bereich„Stadtentwicklung und Wirtschaft“

Das Stadtmacher-Projekt Kassel

B.Sc. Joana Al SamarraieB.Sc. Laura Marie BelikB.Sc. Cathrin BreitkopfB.Sc. Jakob FastB.Sc. Nicolas HabetsB.Sc. Patrizia HaggenmüllerDipl.-Ing. Annika Hunstock Roman KoslowskiB.Sc. Patrick WadsackB.A. Benedikt Woll

3Abb. 1: Das Stadtmacher-Team Kassel

Das Stadtmacher-Projekt Kassel

1. Allgemeines 06 Einleitung 08 Von Nextkassel zu Stadtmacher 11 Crowdfunding 12

2. Auebühne 16 Die Vision der Auebühne 18 Projektpfad 20 Herangehensweise 22 Die Ideengeber 30 Leitfaden zum Bau einer Freilichtbühne 32 Ausstattung und Ausgestaltung einer Freilichtbühne 36 Betreiberkonzept 41 Veranstaltungen und Programm 42 Finanzierungskonzept 44 Beispiele 45 Refl exion 52 Ausblick 54

3. Parkour 56 Der Ideengeber 58 Was ist „Parkour“? 60 Projektpfad 62 Beispiele 68 Flächensuche 74 Projektablauf 77 Refl exion 78 Ausblick 81

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4. Fazit 82 Stadtmacher in Kassel 84 Allgemeine Reflexion des Stadtmacher-Projekts 86

5. Abbildungs- und Literaturquellenverzeichnis 88 Abbildungsquellen 90 Literaturquellen 93 Anhang (digital)

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llgem

eines

Die aktuelle Situation zeigt, dass im-mer mehr Bürger Einfl uss auf ihre Stadt nehmen wollen. Sie haben das Bedürf-nis nach mehr Eigenverantwortung und es existiert eine Lust am Selbermachen, selber anpacken, näher am Produkt sein. Wie Hanno Rauterberg in seinem Mani-fest “Wir sind die Stadt” ausführlich be-schreibt.

Aber nicht nur der Trend, Bäume zu um-stricken oder mehr Blumen zu pfl anzen, auch temporäre Ideen, wie der “Parking Day”, bei welchem Parkplätze zu klei-nen Nutzfl ächen umgewandelt werden, zeigen die Größe des Wunsches, selbst Stadt zu gestalten. Wie kommt es dazu, dass “Stadtmachen” zur Zeit in diesem Maße populär wird? Dieses Phänomen ist unter anderem auf den Wandel der Demokratie und des damit einhergehenden Partizipationsver-ständnisses zurückzuführen: die reprä-sentative Demokratie steckt in der Krise, das Vertrauen in die Politik ist stark ge-schwächt und die Wahlbeteiligung so niedrig wie nie. Schon jetzt ist die Zunah-me von Bürger- und Protestbewegungen nicht von der Hand zu weisen. In Ham-burg beispielsweise haben Hausbesetzer das Gängeviertel vor dem Abriss bewahrt

und konnten erreichen, dass das Viertel heute als historische Bausubstanz ge-schützt ist. Die technischen Voraussetzun-gen sind förderlich, denn aufgrund der digitalen Revolution ist die Verbreitung von Informationen, sowie das Zusam-menfi nden gemeinsamer Interessens-gruppen enorm niedrigschwellig. Diese Entwicklung ist bei zunehmender Plurali-sierung der Lebensstile eine zuträgliche Vereinfachung für die Bürger. Auch das “Stadtmachen” formiert sich oftmals via Internet. Ehemals wurden Projekte dieser Art von Trägern wie der Kirche oder Ge-werkschaften initiiert. Jedoch wird diese Rolle durch die Auffächerung der indivi-duellen Bedürfnisse und Wünsche ge-schwächt (vgl.Hubert Kleinert; Die Krise der repräsentaiven Demokratie bpb).

Insgesamt fordert die Bevölkerung mehr Demokratie und Mitbestimmung. Sie will nicht nur beteiligt werden, sondern aktiv mitbestimmen und gestalten.

Sie entwickelt Praktiken in der Stadt, wie “Tactical Urbanism”, “DIY-Urbanismus”, “Low Budget Urbanität” und auch die “sharing-Bewegung”, um auf ihre eigene Art “Stadt zu machen”. Auch das »reclai-ming« ist eine bedeutende Bewegung im neuen Stadtgeschehen. Dabei werden

Warum Stadt machen?

Einleitung

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zum Beispiel Häuser besetzt oder Bau-vorhaben blockiert.

Die DIY- Stadtbewegung hat enorm zu-genommen: urban gardening, Zwischen-nutzungen und Guerilla Aktionen auf Stadtflächen sind gerade in Großstädten wie Berlin oder Leipzig immer häufiger zu finden. In diesem Zusammenhang ist die »better block« Bewegung aus den USA zu nennen, die es seit 2010 gibt. Jason Ro-berts belebt leere Ladengeschäfte, füllt graue Straßen mit Bäumen und Rollra-sen, schafft Fahrradwege und sperrt den Autoverkehr aus. Better Block ist eine Re-aktion auf verlassene Quartiere in ame-rikanischen Städten. Mit Freunden, ein paar Materialien, etwas Geld und einem Wochenende “Zeit” verwandelt er einen trostlosen Ort in eine Straße mit Blu-menläden, Cafés, Geschäften und städti-schem Leben. Jason Roberts sagt: »We didn’t have money, but we had people.« In den meisten Fällen sind die Eigentü-mer der Läden und die Stadtverwaltung so begeistert davon, dass die temporäre Aktion eine dauerhafte Umsetzung nach sich zieht. Das Projekt ist als Open-Sour-ce Prinzip konzipiert und jeder kann die Idee nutzen und weiterentwickeln. Jason Roberts beschreibt es so: Break rules to make better places.

Die Kommunen und Stadtverwaltungen reagieren mit co-kreativen und dialog-orientierten Verfahren. Ihre Situation ist prekär, denn es fehlt an finanziellen Mit-teln um die individuellen “Stadtmacher-Projekte” in den institutionellen Rahmen integrieren zu können. Die finanziellen Erforderlichkeiten können durch Crowd-funding kompensiert werden, welches immer mehr zu einem Finanzierungsmo-dell für stadtplanerische Projekte wird, nicht zuletzt da die Städte und Kommu-nen kaum Mittel zur Verfügung haben. Diese Situation wird sich 2017, wenn die Schuldenbremse greift, noch weiter ver-schärfen.

Zahlreiche Projekte wurden bereits durch Crowdfunding realisiert. Ein Beispiel ist die Fußgängerbrücke in Rotterdam. In New York wird ein ganzes Schwimmbad auf dem East River gebaut worden, was sich auch ausschließlich durch Crowdfun-ding finanziert hat.

Dabei ändert sich grundsätzlich die Kon-zeption von Projekten: Bürger können gleichzeitig Ideengeber, aber auch Pro-jektentwickler sein. Die Finanzierung der Bürgerprojekte kann über Crowdfunding funktionieren und das fachliche Know-

How kommt nicht mehr nur alleine von Planern, sondern über Crowdsourcing. Die dadurch entstehenden Bausteine las-sen sich unterschiedlich kombinieren und ermöglichen so zahlreiche Wege, ein Pro-jekt zu realisieren.

Stadtmacher steht seitens der “Stadt-entwicklung und Wirtschaft” am Anfang dieses Grundgedanken: Der Bürger als Mikroprojektentwickler in Kombination mit Crowdsourcing und -funding in der Stadtplanung.

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Stadtmacher startete in Kassel als uni-versitäres Pilotprojekt. Daraus sind noch keine “eigenen” Projektideen aquiriert worden. Die Projektgruppe hinter Stadt-macher musste somit auf den Ideen-pool von Nextkassel zurückgreifen und selbstständig Ideen filtern, die für den Stadtmacherprozess geeignet sein könn-ten. Wichtigstes Kriterium ist, dass die entsprechenden Ideen einen starken Wunsch nach Umsetzung bei den Kasse-ler Bürgern besitzen.

Die Ideen, die zu Beginn des Semesters zur Debatte standen, waren:

• Parkour und Freerunning Anlage in Kassel

• Auebühne• Essbare Stadt• Denkmal für die Synagoge• Downhill und free-ride Mountainbike

Strecke• Community Gardening Flächen in der

Innenstadt• Nachtdraisine• Öffentliche Trinkwasserspender• Alternative Stadtkarte - von Einheimi-

schen• Fassadengestaltung• Bio Toiletten in der Aue

Diese setzten sich aus den Topideen der ersten Session und den Try-Out Topideen der zweiten Session zusammen.

Die Projektteilnehmer mussten selbst-ständig auf die Ideengeber zugehen. Im regulären Stadtmacherprozess kommen die Ideengeber normalerweise auf das Stadtmacherteam zu und bringen ihre Ideen ein. Die Idee hinter Stadtmacher ist nicht, dass die Projektteilnehmer die “Stadtmacher” sind, sondern die Bürger, die die Ideen einreichen. Das Stadtma-cherteam unterstützt die Ideengeber mit fachlichem Know-How, bringt verschie-dene Entscheidungsträger an einen Tisch und begleitet die Projekte auf dem Weg zur Umsetzung.

Von Nextkassel zu Stadtmacher

Im klassischen Sinne ist Crowdfunding eine Möglichkeit für Einzelpersonen oder Start Up Unternehmen (Eigen-)Kapital zu generieren, um ihre Idee trotz fehlenden Ressourcen umsetzen zu können. Crowd-funding ist ein relativ neuer Begriff, der in den letzten Jahren verstärkt in die Auf-merksamkeit der breiten Öffentlichkeit gerückt ist.

Der Initiator stellt seine Idee auf eine der Plattformen wie Startnext, VisionBaker (national) oder Kickstarter und Indiegogo (international).

Ablauf einer Crowdfunding Aktion

Crowdfunding Projekte sind dadurch ge-kennzeichnet, dass sie ein Mindestkapi-tal erfordern und nur einen begrenzten Zeitrahmen haben. Um für sein Projekt zu werben und eine möglichst große Crowd zu erreichen, stellt der Initiator seine Idee auf eine der Crowdfunding Onlineplatt-formen ein. In den meisten Fällen kann jeder Interessent so viel Geld geben wie er möchte, es gibt aber auch Projekte bei denen eine Mindestbeteiligung vor-gegeben wird. Wichtig ist, dass die Aus-schreibung möglichst offen gestaltet ist, um keinen potentiellen Geldgeber auszu-

schließen. Die Geldgeber treten nahezu immer als stille Teilhaber auf, sie haben also keine direkte Möglichkeit die Idee oder das Produkt zu verändern.

Für das gespendete Geld können die In-vestoren Gegenleistungen verschiedens-ter Arten erhalten. Dies können Rechte am Projekt, Gewinnbeteiligung oder Sachleistungen sein.

Wird im vorgegeben Zeitraum die Min-destsumme nicht erreicht, erhalten die Investoren ihr Geld zurück.

Aktuell gibt es vier Varianten des Crowd-fundings:

1. Donation-Based CrowdfundingHierbei wird nur Geld investiert, ohne eine Gegenleistung zu erhalten.

2. Reward-Based CrowdfundingDie Unterstützer erhalten ein Danke-schön, meistens soweit es möglich ist, eine Kopie des Projektergebnisses. Dies kann ein Buch, eine CD oder ein PC-Spiel sein (auch bezeichnet als Pre-selling).

3. Lending-Based CrowdfundingBei dieser Variante des Crowdfundings verleiht die Crowd das Geld nur an den

Crowdfunding

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Projektinvestor. Nach Beendigung des Vorhabens bekommen alle Beteiligten ihr Geld, je nach Absprache verzinst oder unverzinst, zurück erstattet. Diese Art des Crowdfunding wird auch als Privat to Pri-vat Kredit bezeichnet (P2P).

4. Equity-Based Crowdfunding(im Deutschen auch als „Crowdinvesting“ bezeichnet)

Bei dieser Finanzierungsform erwerben die Geldgeber Anteile am Projekt oder Anteile an künftigen Gewinnen1 (vgl. Crowdfunding.de).Für Start Up Unternehmen ist die Veröf-fentlichung ihrer Projektidee auf einer solchen Plattform auch gleichzeitig güns-tige Werbung für das Produkt selbst. Au-ßerdem können die Jungunternehmen so herausfinden, ob ihre Idee überhaupt Abnehmer im Handel finden würde und gehen nicht das Risiko großer finanzieller Verluste ein.

Am besten geeignet sind Projekte, wel-che keinen Bedarf von mehreren Tausend bis Hunderttausend Euro haben. Je klei-ner der Betrag, desto realistischer wird die Umsetzung des Projektes.Das weltweit erste Crowdfunding Projekt war der Bau der Freiheitsstatue vor New York2 (vgl. Crowdfunding.de).

Crowdsourcing

Der Begriff des Crowdsourcings setzt sich aus den Begriffen Crowd und Outsour-cing zusammen. Daher versteht man un-ter dem Begriff das Auslagern von Un-ternehmensaufgaben an eine freiwillige Menschengruppe, die Crowd.

Sollte sich ein Unternehmen für das Crowdsourcing entscheiden, greifen sie auf die Kompetenzen, Fähigkei-ten und Ideen der Crowd, oder auch die Intelligenz der Masse, zurück3 (vgl. Gruenderszene.de). Die potentiel-len Aufgabenbereiche für die Crowd sind vielfältig, vom Schreiben einfacher Artikel bis zur Beteiligung an Forschungen oder Projekten des Unternehmens ist alles dabei. Die Aufgaben werden meistens als Wettbewerb bearbeitet, so kann das Unternehmen Anreize zur Beteiligung schaffen und das für sich beste Ergebnis erreichen.

Bei Aufgaben, die einen direkten Mehr-wert für das Leben der Crowd haben, fällt die Beteiligung dementsprechend höher aus. Anders als beim Crowdfunding er-halten die Mitarbeiter keine Bezahlung oder materielle Gegenleistung. Der Lohn besteht in Anerkennung, gestiegener Be-

kanntheit oder dem Gefühl etwas nützli-ches getan zu haben.

Ähnlich dem Crowdfunding gibt es auch hierfür Plattformen. Dort können die Menschen ihre Ideen und Prob-leme einstellen, die Crowd bewertet dann was bearbeitet werden soll, indem die sie für oder gegen etwas stimmt4

(vgl. Pushblog.de).

Das bekannteste Crowdsourcing Pro-jekt dürfte die Internetplattform Wiki-pedia sein. Die Crowd kann dort Artikel bearbeiten, erstellen oder verbessern. Sie arbeiten als Redakteure und Auto-ren, ohne eine Vergütung zu erhalten. Aber deshalb ist die Benutzung der Seite auch für alle Internetuser gratis5

(vgl. Gruenderszene.de).

Crowdfunding für Stadtmacher

Das immer mehr Kommunen Finanzielle Engpässe haben ist nichts Neues. Auch das die Wahlbeteiligung rückläufi g ist und das Vertrauen in die Politik immer weniger wird nicht. Dass Bürger die Ge-staltung ihrer Stadt deswegen nun immer öfter selbst in die Hand nehmen wollen hingegen schon. Die Bürger haben ihre

eigenen Ideen und wollen bei der Umset-zung dieser helfen- sei es fi nanziell, mit Materialien oder auch mit der eigenen Manpower.

Die Hintergründe für diese Entwicklung sind wie eingangs schon genannt unter anderem die Schwächung der Macht von Organisationen wie Kirche oder Gewerk-schaften und die digitale Revolution. Im Netz kann man seine Ideen und Gedan-ken schnell und vor allem weit verbreiten- ohne dass ein hoher organisatorischer Aufwand dahinter steht. Zu dem bereits erwähnten „Do-it-Yourself“ Prinzip ist auch das Teilen von Gegenständen, wie Autos oder elektronischen Geräten im-mer weiter verbreitet.

Im Bereich der Stadtplanung steht Crowd-funding und Crowdsourcing noch am An-fang. Meistens sind die Kosten oder Ge-nehmigungsaufl agen für Bauprojekte zu hoch als das sie von der Crowd gestemmt werden könnten. Was sich hingegen be-währt, sind temporäre Umgestaltungen von Plätzen oder Straßenzügen, um den Verantwortlichen aufzuzeigen welches Potential sie eigentlich in der Stadt über-sehen. Als bekannteste Bewegung für die kurzfristige Umgestaltung ist »Better Block« aus den USA zu nennen. Sie for-

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dern Bürger auf mit einfachen Mitteln, wie Blumen oder Mobiliar die Straßen oder (Park-)plätze anderweitig zu bespie-len und zu nutzen. Die Bewohner haben mit eigenen Ressourcen ihr Quartier le-benswerter gestaltet- wenn auch nur für wenige Stunden oder Tage. Jedoch war es nach den temporären Aktionen sehr häufig der Fall, dass die Eigentümer In-vestoren fanden und aus der temporären Umgestaltung eine dauerhafte Nutzung wurde.

Ein bekanntes Crowdfunding fand in Rot-terdam statt. Dort rief die Kommune zu Spenden für eine Fußgängerbrücke zwi-schen zwei Stadtteilen auf. Hintergrund war die 5th International Architecture Bi-ennale Rotterdam (IABR). Für eine Spen-de von 25 Euro stiftet man eine Planke , für 125 Euro erhält man ein Brückenteil und für 1.250 Euro ein ganzes Brücken-element. In jedem Fall wird man nament-lich verewigt. Die Länge der Brücke hing davon ab, wie viel Spenden zusammen kommen würden. Im Internet kann man einsehen, wieviele Spenden zusammen gekommen sind und damit auch wie lang die Brücke aktuell ist. Der Kostenpunkt lag etwa bei 400.000Euro.

Web-Tipp:http://crowdfunding.imakerotterdam.nl/

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uebühne

Projektbeschreibung

Die Vision der Auebühne

Die Idee der Auebühne zielt auf die Planung und Umsetzung einer Freilicht-bühne in der Karlsaue. Das Konzept be-inhaltet die kulturelle Bespielung eines Hangs in der Aue. Die Fläche befi ndet sich südlich der Gustav-Mahler-Treppe in der Rundung zur Schönen Aussicht in un-mittelbarer Nachbarschaft der Orangerie. Die exponierte Lage im Auepark und das städtebauliche Umfeld südlich des Fried-richsplatzes stellen so einen vielverspre-chenden Standort dar.

Auf einer Nextkassel-Session wurde die Idee eingereicht und stieß auf großen Zuspruch in der Community, was es zu-nächst als Stadtmacher-Projekt legiti-miert. Aufgrund des nach wie vor hohen Engagement und Interesse der Ideenge-ber an dem Projekt ist es für das Stadt-macher-Projekt geeignet. Für dessen Pilotphase eignet sich die Auebühne als Projekt besonders, da es eine umfang-reiche Planungs- und Umsetzungsphase benötigt. Daher liefert es auch für nach-folgende Stadtmacherprojekte wertvolle Antworten, inwieweit beispielsweise ein größeres Projekt mit einem hohen Finan-zierungsvolumen und langem Planungs-horizont Unterstützung durch das Stadt-macherteam erfahren kann und wo die Grenzen der Unterstützung liegen.

In Kassel könnte die Idee einen großen sozialen Fußabdruck hinterlassen. Ein großer Kreis an Bürgern kann daran teil-haben und teilnehmen, was für Stadtma-cherprojekte grundsätzlich einen wichti-gen Aspekt darstellt.

Die Idee entstand im Jahr 2007, als die Ideengeber den Hang im Rahmen eini-ger Veranstaltungen der documenta von zahlreichen Menschen belebt sahen und das Bild spontan mit einer Freilichtbüh-ne verbanden. Auch die Tatsache, dass Kassel keine Freilichtbühne in einer aus-reichenden Größe besitzt, bestärkte die Kulturinteressierten in ihrem Vorhaben.

Die Stadt Kassel besticht durch zahlreiche Kultureinrichtungen und bietet mit der documenta eine weltweit bekannte Aus-stellung für zeitgenössische Kunst. Eine Freilichtbühne stellt somit für den Kultur-betrieb Kassels eine wertvolle Ergänzung dar. Kassel könnte mit der Auebühne ihr Profi l als Kulturmetropole in der Mitte Deutschlands weiter ausbauen und sich somit einen Vorteil gegenüber den ande-ren Mitbewerbern in Bezug auf die Wahl zur Kulturhauptstadt 2025 verschaffen. Unabhängig von einer erfolgreichen Be-werbung würde der Kulturstandort Kassel einen vielfältig nutzbaren Veranstaltungs-

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Abb. 2: Verortung ausgewählter Kulturbetriebe

Kunsthochschule

Auebühne

documentaHalle

Staatstheater

Theater im Centrum

Kulturbahnhof

Orangerie

Gloriakleine Bühne 70

Komödie

Cineplex

CineStar

ort gewinnen, welcher in unmittelbarer Nähe zu documenta-Halle und Staatsthe-ater nicht nur letzterem eine zusätzlich be-spielbare Fläche beschert, sondern auch dem Kultursommer Nordhessen weitere Entwicklungsmöglichkeiten bietet.

Als Grundlage eines Stadtmacherprojek-tes sollten stets Meilensteine defi niert werden, welche erreicht werden müssen, um die Idee erfolgreich umsetzen zu kön-nen. Ein besonderes Augenmerk wird dabei auf die Verteilung der Aufgaben gelegt. Da Stadtmacher eher als unter-stützendes und fachlich beratendes For-mat fungiert, wird von den Ideengebern grundsätzlich eine aktive Beteiligung am Entwicklungsprozess erwartet. Dieser sollte daher auch regelmäßig dokumen-tiert werden, um offene Fragen best-möglich beantworten zu können. Für das Semesterende wird ein Etappenziel im Prozess vereinbart.

Zu Beginn des Projekts nähert man sich im Allgemeinen der Frage, wie die Pro-jektentwicklung im Rahmen eines Studi-enprojekts ablaufen kann. Das wichtigste Medium ist in diesem Zusammenhang die Erstellung eines Exposés, welches den gewünschten Adressaten anspricht. Inhalt und Design werden an diesem aus-gerichtet. Es ist essenziell sowohl Sinn als auch Mehrwert der Idee zu untersuchen. Im Anschluss an die Erstellung des Expo-sés müssen konkrete Aufgaben defi niert werden. Die Ressourcen, welche Stadt-macher zur Realisierung des Projektes hat, sind richtig einzuschätzen und auf

die einzelnen Projektfelder zu verteilen.

Der zweite Projektschritt beschreibt die Auseinandersetzung mit den Ideenge-bern. Eine klare Abgrenzung der Rollen von Ideengebern und Stadtmacher im weiteren Prozessverlauf sollte den fol-genden Arbeitsschritten vorangehen. Des Weiteren muss auf mögliche Hürden fl exibel eingegangen werden, um einen möglichst reibungslosen Realisierungs-prozess zu gewährleisten. Falls die Idee nicht in Gänze im Sinne der Initiatoren umgesetzt werden kann, ist es von Vorteil den Mehrwert hinter der Idee erkannt zu haben und dementsprechend die Ener-gie der Ideengeber auf ein der Idee ge-rechtes Projektziel zu lenken.

Fortwährend steht eine fundierte Recher-che über vergleichbare Projekte im Vor-dergrund. Um ergänzende Informationen zu erhalten, die speziell auf offene Frage-stellungen abzielen, können Interviews mit anderen Freilichtbühnenbetreibern hilfreich sein. Dabei sollten organisato-rische, infrastrukturelle sowie rechtliche Aspekte erfragt werden.

Die gewonnen Erkenntnisse aus der Re-cherche werden auf das Stadtmacherpro-jekt übertragen. Zum einen müssen An-

Projektpfad

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forderungen an die Fläche, zum anderen konstruktive Fragestellungen erläutert werden, um ein entsprechendes Finan-zierungs- und Veranstaltungskonzept festzulegen. Aussagen über Kapazität und das damit einhergehende Betrei-berkonzept sind dementsprechend zu treffen. Bauordnungs- und bauplanungs-rechtliche sowie privatrechtliche Aspekte dürfen nicht außer Acht gelassen werden. Nichtsdestotrotz sind Betreiberkonzept und Planungskonzept bei dem Neubau einer Freilichtbühne voneinander abhän-gig und können nicht getrennt betrachtet werden.

Das zuvor erstellte Exposé wird die Idee der Auebühne an die breite Öffentlich-keit und Entscheidungsträger aus Politik, Kultur und Wirtschaft herangetragen. Im Zuge dessen wird das Projekt über die Stadtmacher-Homepage auch der Com-munity und damit den Bürgern vorge-stellt. Crowdfunding ermöglicht vorab eine Teilfinanzierung, um z.B. eine Mach-barkeitsstudie oder eine erste Veranstal-tungsreihe zu realisieren. Als finaler Schritt könnte Stadtmacher die Gründung eines Fördervereins anregen und begleiten, welcher entweder von den Ideengebern selbst oder potenziellen Sponsoren und Betreibern betreut werden könnte.

Im Laufe des Projekts wurden unter-schiedliche Methoden angewandt, die unter anderem zu einer Auseinanderset-zung mit der Idee und der Stadtmacher-Thematik geführt haben. Das Vorgehen für die einzelnen Endprodukte und deren Verbindung werden im nachfolgenden Kapitel erläutert.

Theoretische Analyse der Idee

Viel Raum nahm in dem Projekt die Aus-einandersetzung mit der Idee an sich ein. Worum geht es bei der eingereichten Idee? Was muss bei der Planung einer Freilichtbühne berücksichtigt werden? Wie ist die Rolle von Stadtmacher in die-sem Projekt? Wie ist die Rolle der Ide-engeber? Bei welchen Bausteinen bis zu einer fertigen Freilichtbühne kann Stadt-macher behilfl ich sein? Detailreiche Dis-kussionsrunden, oftmals eher prozess- als ergebnisorientiert, waren die Folge.

Ortsbegehung undFotodokumentation

Als erster Schritt war es wichtig den Raum als solchen kennenzulernen und die Gegebenheiten vor Ort auf deren Tauglichkeit für eine Bühne zu überprü-fen. Die Einschätzungen der Ideengeber beschrieben die Fläche als akustisch und klimatisch nahezu ideal für den Betrieb einer Freilichtbühne und schlossen nahe-zu jede andere Fläche in der Stadt aus. Neben der guten Verkehrsanbindung mit der Taktung von verschiedenen Tramlini-en ist auch der vorhandene barrierefreie Zugang von enormer Bedeutung. Ein vorhandenes Gehwegenetz erleichtert zudem den Zu- und Abfl uss von Besu-chern. Flächen für Einlass, Gastronomie und sanitäre Anlagen schließen sich dem Hang an.

Weiterhin wurden erste Grobeinschätzun-gen zu Vegetation und schützenswerten Beständen sowie Höhe und Neigung des Hanges untersucht, welche im späteren Verlauf von Landschaftsarchitekten be-stätigt werden sollen. Der Ist-Zustand der Fläche wurde mit Fotos dokumentiert, um das aktuelle Bild der Fläche als un-genutzten Raum darzustellen und einen weiteren Arbeitsschritt vorzubereiten. So

Methodik und Werkzeuge

Herangehensweise

PolitischeZustimmung

PlanerischesFachwissen

Finanzierung

JuristischesKnow-How

Abb. 3: 4 Felder, die ein Stadtmacherprojekt benötigt.

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Abb. 5: Blick auf den Hang

Abb. 4: Blick auf den potentiellen Bühnenstandort

wurde von den Ideengebern gewünscht, Visualisierungen der Fläche in Form von Fotomontagen zu erstellen. Die Fotodo-kumentation dient als Grundlage für die geplanten Visualisierungen.

Des Weiteren sind Ortsbegehungen mit Experten wie Landschaftsarchitekten oder Konzertveranstaltern geplant.

Recherche

Um einen umfassenden Einblick in die Planung einer Bühne zu erhalten, war es wichtig, bereits vorhandene Bühnen in Deutschland näher zu betrachten. Im speziellen Fokus waren hierbei Bühnen in Städten, deren Einwohnerzahl und Kapa-zität der Bühne mit Kassel und der Aue-bühne vergleichbar sind. Durch die Ide-engeber sind der Projektgruppe bereits einige Bühnen ans Herz gelegt worden. Bühnen, wie die Waldbühne in Berlin oder die Seebühne in Bregenz sind zwar be-kannte Erfolgsbeispiele, eignen sich aber als Vergleichsobjekte zu Kassel nicht. So sind kleinere Städte wie Schwedt an der Oder im Rahmen der Recherche aufgrund ihrer EU-Förderung in den Fokus gerückt. Die Internetpräsenzen der Seiten oder ein Einblick in das Presseecho waren

mitunter schon von erstaunlicher Aussa-gekraft. Bühnen wie in Mülheim an der Ruhr zeigen sich hinsichtlich ihrer Entste-hungsgeschichte und des Betreiberkon-zepts sehr transparent.

Allgemein wurde bei der Recherche be-sonders auf die Lage innerhalb der Stadt, die Bühnengeschichte und das Veranstal-tungs- und Betreiberkonzept Wert ge-legt. Diese Aspekte sollen Rückschlüsse auf die Planung einer Freilichtbühne in Kassel ermöglichen. So zeigte sich, dass die Bühnen zum Teil schon auf eine lan-ge Geschichte zurückblicken können und eine hohe Akzeptanz in der Bevölkerung haben. Darüber hinaus haben die Büh-nen die Hürde einer Flächensuche und das Problem des Startkapitals schon überwunden. Dies stellt Kassel vor eine große Herausforderung. Bei den Themen Betreiberkonzept sowie Veranstaltungen zeigt sich, dass bundesweit viele ver-schiedene Konzepte erfolgreich durchge-führt werden. Diese reichen vom gemein-nützigen Verein mit einem Bürgertheater bis hin zu privaten Agenturen mit sehr gut besuchten Rock- und Popmusik-Festivals. Die aus der Recherche hervorgegange-nen Erkenntnisse für einen Neubau in Kassel sowie offene Fragen und heraus-stechende Aspekte wie eine EU-Förde-

25Abb. 6: Bebauungsplan U/38 1. Änderung

rung wurden daraufhin gesammelt und im Rahmen der leitfadengestützten Inter-views und des Dossiers weiterverarbeitet. Darüber hinaus wurden die Festlegungen des gültigen Planungsrechts für die Flä-che geprüft. Der Flächennutzungsplan für den Zweckverband Raum Kassel weist dem Hang eine Nutzung als Grünfläche zu. Die Karlsaue ist außerdem als Land-schaftsschutzgebiet eingestuft. Teile der geplanten Fläche der Auebühne könnten davon berührt sein und müssten sich da-her den entsprechenden Regelungen un-terwerfen.

Der Bebauungsplan I/38 1. Änd. für den

Friedrichsplatz ist der einzige für Teilberei-che der Fläche vorhandene Bebauungs-plan. Er legt ebenfalls eine Grünfläche fest. Die Fläche ist Teil des Staatsparks Karlsaue und unterliegt als Kulturdenkmal dem Denkmalschutz. Für die Nutzung als Bühne müsste der Bereich jedoch ähnlich wie das Staatstheater und die documen-ta-Halle als Fläche für das Gemeinwohl festgelegt werden. Der Bebauungsplan müsste somit geändert und gegebe-nenfalls erweitert werden. Die Ausläufer des Friedrichsplatzes und damit auch der Hang sind als Aufschüttungen durch Trümmer gekennzeichnet. Dies ist bei der Planung der Anlage zu beachten.

Abb. 8: Visualisierung einer massiven Bauweise der Auebühne

Abb. 7: Visualisierung einer naturnahen Ausgestaltung der Auebühne

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Visualisierungen

Um interessierten Bürgern oder der Stadt einen ersten Eindruck geben zu können, wie man die Fläche anders gestalten kann, wurden erste Visualisierungen er-stellt. Freilichtbühnen in aller Welt aber auch Hangterrassierungen, Freibäder oder sogar Exerzierplätze bildeten die Grundlage für Fotomontagen. Die dar-auf folgenden Montagen lassen sich grob gliedern in kompakte bauliche Lösungen mit fest installierter Tribüne und naturna-hen Varianten, die den Hang selbst ter-rassieren und als Sitz- oder Liegefläche nutzbar machen. Letzteres ist als Alter-native aufgrund der sich abzeichnenden Hürden denkbar geworden. Das Eigen-tumsverhältnis und der Status des Aue-parks als schützenswertes Landschafts-schutzgebiet sowie das zu erwartende Investitionsvolumen machen eine baulich aufwändige Festinstallation problema-tisch. Die Variante in Richtung einer na-türlichen Parkgestaltung zu denken war notwendig. Ein projektintern durchge-führter Photoshop-Workshop bildete da-bei den Startpunkt.

Gespräche mit Ideengebern

Den Terminen mit den Ideengebern la-gen freie Interviews zugrunde, die sich an einer lockeren Tagesordnung orientier-ten. Anlässe waren zu Beginn die Defini-tion und Erläuterung der Idee, später war es ein Bericht des aktuellen Arbeitsstan-des sowie die Rückkoppelung der Ergeb-nisse mit den Ideengebern. Dabei galt es die Entwicklungen des Projekts kritisch zu hinterfragen und Probleme oder aufge-tretene Hürden anzusprechen und kons-truktive Lösungen zu finden. Die Treffen wurden zur Dokumentation jeweils proto-kolliert. Darüber hinaus wurden die Ide-engeber laufend über den Arbeitsstand informiert und neue Entwicklungen ge-genseitig ausgetauscht.

Leitfadengestützte Interviews mit anderen Freilichtbühnenbetreibern

Aus den Erkenntnissen durch die erste Recherche und die oben erwähnten auf-geworfenen Fragen wurde ein mehrsei-tiger Fragebogen entwickelt und ausge-

wählten Freilichtbühnen übermittelt. Die Fragen sind zum großen Teil offen gehal-ten, da bei der durchaus unterschiedli-chen Auswahl an Bühnen keine Antwort von vornherein ausgeschlossen werden sollte und so eine möglichst freie Antwort ermöglicht werden kann. Die erste Reso-nanz war durchaus positiv, schlug sich je-doch nicht in der Stichprobengröße nie-der. Einige Bühnen scheinen allerdings fernab der Saison die jeweiligen Info- oder Pressestellen nicht zu besetzen. Die Erkenntnisse wurden nichtsdestotrotz in die bisherigen Daten der Best-Practice-Beispiele eingearbeitet und können als Referenz für Kassel dienen.

Leitfaden zum Bau einerFreilichtbühne

Die Erkenntnisse der Recherche und den Interviews mit den anderen Betreibern werden gefi ltert zu einem Dossier. Die-ses soll zukünftig im Rahmen des Stadt-macher-Prozesses anderen Ideengebern die Möglichkeit geben, einen Einblick in wichtige Grundlagen zu bekommen. Für uns waren die Ergebnisse wichtige Bausteine, um einen Überblick über die Durchsetzbarkeit und mögliche Hürden im Projektverlauf zu erhalten.

Projektexposé

Zentrales Werkzeug bei der Darstellung der Idee der Auebühne für die interessier-te Öffentlichkeit ist das Projektexposé, welches einen ersten Eindruck erzeugen und die Idee als solche präsentieren soll. Das Projektexposé beinhaltet die Erläu-terung der Idee. Der Sinn und Mehrwert sollen kurz, prägnant und überzeugend dargestellt werden. Der Projektpfad als zentrales Element gibt einen Überblick, welche Rolle Stadtmacher in dem Prozess spielen kann und welche Schritte zu ge-hen sind.

Problematisch verlief allerdings die ge-naue Phase der Ausarbeitung. Größtes Problem war die klare Benennung eines Adressaten und dessen passende Anspra-che. Die Projektgruppe Auebühne war in ihrem frühen Planungsstand und hin-sichtlich der grundsätzlichen Problema-tik, dass Stadtmacher die Federführung des Projekts aufgrund der Projektgröße zwangsläufi g abgeben muss, eher auf eine sachliche Ansprache angewiesen. Der Adressat war aus diesem Grund eher die Verwaltung oder potenzielle Spon-soren und Betreiber. Design und Inhalt richten sich nach dem Adressaten. Diese waren daher zunächst zu konservativ ge-

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halten, um eine bürgernahe Idee wie die Auebühne begeisternd zu präsentieren.Auch taten wir uns schwer, die Idee als Ganzes zu betrachten und das, was ei-gentlich hinter der Idee steht, nicht aus den Augen zu verlieren. Details der Aus-gestaltung gehören nicht in ein Exposé und sind von uns auch nicht in voller De-tailschärfe zu leisten, dennoch verstrickte man sich viel zu oft in solchen Einzelhei-ten.

Grundsätzlich zielt Stadtmacher speziell auf eine Zielgruppe aktiver und engagier-ter Bürger, die in ihrer Stadt etwas verän-dern und bewegen wollen. Diese bürger-nahe Ausrichtung ist von entscheidender Bedeutung, wenn Stadt nicht nur durch die Kommunen selbst, sondern viel mehr durch deren aktive Bewohner gestaltet wer-den soll. Infolgedessen fühlen sich viele jener Aktivisten als Pioniere, welche nicht nur ihre Ideen mit anderen kommu-nizieren wollen, sondern auch einen ers-ten engagierten Schritt in Richtung Um-setzung wagen.

Stadtmacher erleichtert all denjenigen diesen Schritt, indem es eine eigens entwickelte Crowdfunding-Plattform be-reitstellt. Auf dieser Plattform kann jeder seine Idee hochladen und es können Un-terstützer gewonnen werden. Abhängig davon, wie überzeugend die Ideengeber ihre Visionen formulieren und publizie-ren, werden diese von der Community entsprechend bewertet und somit in den Fokus der Öffentlichkeit gestellt.

Nachdem das Stadtmacher Team sich mit den Initiatoren der am besten bewerte-ten Ideen in Verbindung setzte, wurde schnell deutlich, dass es nicht nur den ei-nen Ideengeber, den Aktivisten der Stadt

gibt. Vielmehr muss zwischen verschie-denen Typen von Stadtvisionären, un-terschieden werden. Auf der einen Seite gibt es den passiven Projektbegründer, der seine Idee und die Verantwortung da-für am liebsten abgeben möchte und den Kontakt zu Ämtern, Unterstützern und der Öffentlichkeit weitestgehend meidet. Auf der anderen Seite steht der Aktivist. Er gilt als Motor der Idee, der seine Idee verwirklicht sehen will.

Die Mitte zwischen diesen beiden Ak-teuren bildet ein dritter Typus von Ide-engeber. Er übernimmt Aufgaben, die ihn interessieren und Freude bereiten. Er beteiligt sich gerne an dem Stadtma-cherprozess seines Projektes, aber beob-achtet auch gerne aus dem Hintergrund den laufenden Fortschritt und überlässt Aufgaben und Entscheidungen oftmals anderen.

Ein grundlegendes Merkmal eines er-folgreichen Projektes ist die aktive Betei-ligung des Ideengebers an dessen Um-setzung. Das Hauptziel von Stadtmacher besteht darin, dass durch die fachliche Expertise von Stadtmacher eine Hilfestel-lung zur Projektverwirklichung gegeben wird. Das Kräfteverhältnis kann bei einem entsprechend wichtigen Projekt umge-

Allgemeine Ideengebertypen

Die Ideengeber

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kehrt werden, wenn die Ressourcen von Stadtmacher dies zulassen.

Fördernd ist selbstverständlich immer ein hoher Anteil an Engagement seitens der Initiatoren. Im Gegenzug können Ideen-geber, welche auf ihrer Grundidee behar-ren oder weniger entscheidungsfreudig sind, den Prozessverlauf eines Stadtma-cherprojektes merklich behindern und im schlimmsten Fall auch zum Stillstand bringen, was in letzter Konsequenz ein Scheitern des Vorhabens zur Folge haben kann.

Aufgrund dieser möglichen Szenarien sollte grundsätzlich im Zuge eines ers-ten Gespräches die Vorgehensweise von Stadtmacher näher erläutert und in die-sem Zusammenhang die Rolle der Ideen-geber klar definiert werden.

Einleitung

Nachfolgend steht eine Beschreibung, die anderen Ideengebern, die ein ähn-liches Projekt wie die Freilichtbühne im Sinn haben, wertvolle Tipps und Hinwei-se geben soll.

Freilichtbühnen haben in Deutschland eine über einhundertjährige Tradition und erfreuen sich großer Beliebtheit. Ein großer Teil der rund 200 Freilichtarenen befi ndet sich in ländlichen Regionen und stellt somit eine wichtige kultur- und gesellschaftspolitische Ergänzung zu Bühnen innerhalb von Bauwerken und großstädtischen Theatern dar. Freilicht-bühnen zeichnen sich durch die Vielfalt der möglichen Verwendungszwecke, die Einbindung der Landschaft in die Kulisse, die saisonale Nutzung sowie einen häufi g nicht gewinnorientierten Betrieb aus.Freilichttheater befi nden sich häufi g in Mittelgebirgszonen und Regionen, die historisch überwiegend kleinteilige Sied-lungsstrukturen aufweisen. Das Angebot der einzelnen Arenen schwankt sowohl in der Art als auch der Häufi gkeit der Veran-staltungen stark. Dabei sind Bühnen mit einer Mischung aus bekannten Stücken, Eigenproduktionen mit Regional- oder Lokalbezug und Kindertheater am erfolg-reichsten.

Bei der Planung von Freilichtbühnen sind bestimmte Anforderungen einzuhalten. Die folgenden Seiten sollen dem interes-sierten Laien einen fachlichen Überblick geben. Dabei ist zu beachten, dass es sich hierbei um einen allgemeinen Leitfa-den mit Beispielen handelt.

Das erste Kapitel dient der Unterstützung bei der Suche nach einer geeigneten Flä-che und gibt Hinweise auf grundlegende Merkmale eines Grundstücks zur Vermei-dung späterer Konfl ikte. Im zweiten Ka-pitel werden kurz wichtige Rechtsgrund-lagen dargestellt. Es gibt einen Einblick in zu beachtende Gesetze und beschreibt deren Inhalt und Aufgabe. Anschließend werden obligatorische und optionale Ausstattungen für Freilichttheater erläu-tert. Diese sind teilweise abhängig von der Größe der Arena sowie den geplan-ten Veranstaltungen. Danach werden verschiedene Möglichkeiten für Betrei-berkonzepte vorgestellt, wobei nur ein Überblick über ausschlaggebende Vari-anten gegeben wird. Im nächsten Kapitel werden verschiedene Veranstaltungsar-ten behandelt. Diese unterscheiden sich in den Erfordernissen, die sie an die Anla-ge stellen und sind somit von vornherein zu bedenken. Dann werden Ratschläge zu verschiedenen Finanzierungsmöglich-

Leitfaden zum Bau einer Freilichtbühne

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keiten für den Bau und die Unterhaltung einer Freilichtbühne dargestellt. Im letz-ten Abschnitt werden fünf Freilichtare-nen als Beispiele erläutert. Diese sind in grundlegenden, vorher beschriebenen Details unterschiedlich und geben Über-blick über die Möglichkeiten und deren Handhabung in der Praxis.

Anforderungen an den Ortund die Fläche

Ein geeigneter Ort ist für die Planung und Errichtung einer Freilichtbühne eine wichtige Voraussetzung. Die Erlebbarkeit des Ortes und die Atmosphäre spielen für den Erfolg einer Freilichtbühne eine ausschlaggebende Rolle, daher sollten von Beginn an folgende Punkte berück-sichtigt werden:

Einbindung in bestehende GrünflächenDie Angliederung oder Einbettung in eine bestehende Grünfläche ist bei kleineren Bühnen mit einer Kapazität bis etwa 500 Zuschauer möglich und sinnvoll. Die be-stehende Grünanlage wird aufgewertet und gewinnt eine multifunktionale Nut-zung hinzu.

Beachtung der Topografie

Die Bühne sollte in das Landschaftsbild passen und die Eigenart und Schönheit des Ortes unterstreichen. Es ist von Vor-teil, wenn die vorhandene Topografie bereits der einer Zuschauertribüne ent-spricht oder dieser ähnlich ist. Eine Ve-getation, welche die Bühne und die Zu-schauerränge einrahmt oder als Teil der Kulisse verwendet werden kann, stellt eine perfekte Ergänzung einer Freilicht-bühne dar. Je weniger Bautätigkeiten bei der Errichtung nötig sind, desto besser ist es.

Verfügbarkeit der FlächeBei der Suche nach einem geeigneten Grundstück sollte auch die Verfügbarkeit der Flächen geprüft werden. Wem ge-hört das Grundstück? Ist der Eigentümer bereit, eine solche Nutzung zu unterstüt-zen? Fragen wie diese sollten am Anfang der Planung geklärt werden.

Betrachtung der näheren UmgebungIst ein geeigneter Ort für eine Bühne identifiziert, sollte die nähere Umgebung betrachtet werden. Wie ist die Anbin-dung an den örtlichen und überörtlichen Verkehr? Befinden sich in der Umgebung ausreichend Parkplätze oder müssen neue angelegt werden? Gibt es eine An-bindung an den öffentlichen Personen-

nahverkehr?

Befi ndet sich die Fläche für die geplante Freilichtbühne in bebauter Umgebung, ergeben sich Immissionsschutzfragen. Dieser Aspekt ist unbedingt zu beachten, da beispielsweise naheliegende Wohn-gebäude das Projekt scheitern lassen können.

Die oben genannten Aspekte sollten alle bei der Entscheidung für den richtigen Ort einer Freilichtbühne berücksichtigt werden. Je mehr Punkte erfüllt sind, des-to weniger Reibungspunkte existieren bei der Umsetzung und Nutzung der Bühne.

Rechtliche Fragestellungen

Im Zuge der Errichtung einer Freilicht-bühne sind verschiedene rechtliche Rahmenbedingungen einzuhalten. Dies betrifft vor Baubeginn das Bauplanungs- und Bauordnungsrecht. Während des laufenden Betriebes sind die Lärmschutz-richtlinien und die Versammlungsstät-tenverordnung zu beachten. Wenn das juristische Wissen nicht vorhanden ist, empfi ehlt es sich, eine fachliche Expertise einzuholen.

Bauplanungsrecht

Das Bauplanungsrecht ist Bundesrecht und teilt unter anderem bestimmten Flä-chen in der Gemeinde Nutzungsarten zu. Es verfolgt das Ziel, dass die städtebau-liche Ordnung entwickelt und erhalten wird. Wesentliche Rechtsgrundlagen des Bauplanungsrechts sind das Baugesetz-buch und die Baunutzungsverordnung. Die Instrumente für die räumliche Ent-wicklung auf kommunaler Ebene sind die Bauleitpläne, bestehend aus dem Flä-chennutzungs- und dem Bebauungsplan. Der Flächennutzungsplan behandelt die geplante Flächennutzung des gesamten Gemeindegebiets. Im Bebauungsplan werden rechtsverbindliche Festsetzun-gen getroffen, wie die Art und das Maß der baulichen Nutzung.

Eine Freilichtbühne entspricht im Sinne des Baugesetzbuches in ihrer Art der baulichen Nutzung einer Anlage für kul-turelle Zwecke und ist demnach nur in be-stimmten Baugebieten, welche die Bau-nutzungsverordnung festlegt, zulässig. Vor allem die anzunehmende Lärmbelas-tung für angrenzende Wohnbebauung schränkt den Standort einer Freilichtbüh-ne ein.

Das Bauvorhaben muss daher mit dem städtischen Bauplanungs- und Bauord-nungsamt abgestimmt werden und be-nötigt dessen Zustimmung. Dies ist nur

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im Einklang mit den Rechtsgrundlagen möglich.

Bauordnungsrecht

Das Bauordnungsrecht wird durch die Bundesländer geregelt. Es gewährleistet durch konkrete baulich-technische Anfor-derungen an bauliche Anlagen, welche die Errichtung, die Instandhaltung und den Betrieb betreffen, die öffentliche Si-cherheit und Ordnung. Eine bauliche An-lage im Sinne des Bauordnungsrechts ist jede bauliche Veränderung des Bestands oder ein Neubau. Dazu zählt auch eine bloße Aufschüttung oder die Abgrabung eines Hangs. Der Bau einer Freilichtbüh-ne ist daher eine bauliche Anlage im Sinne des Bauordnungsrechts. Folglich müssen die bauordnungsrechtlichen Re-gelungen beachtet werden.

Immissionsschutz

Veranstaltungen auf einer Freilichtbüh-ne verursachen Lärm durch die Besucher und eventuell vorhandene Technik wie beispielsweise Lautsprecher. Da der Be-trieb einer Freilichtbühne unter freiem Himmel erfolgt, tritt der Schall ungehin-dert aus und kann Anwohner im direkten Umfeld stören. Dies ist bei Veranstaltun-gen in geschlossenen Räumen weniger der Fall. Demzufolge muss schon bei der Standortwahl versucht werden, die Lärm-

belastung für Anlieger zu minimeren. Dies kann beispielsweise bei der Konstruktion der Anlage durch gezielte Pflanzungen von Hecken oder Bäumen geschehen. Wenn möglich sollten auch Gastronomie, Eingang und Parkflächen von Wohnge-bieten und sonstigen schützenswerten Nutzungen entfernt platziert werden.

Für diesen Aspekt bildet das Bundesim-missionsschutzgesetz die Rechtsgrundla-ge und verweist auf weitere Richtlinien. Zusammenfassend hängt die Lärmbeläs-tigung nicht nur von der Lautstärke der Geräusche ab, sondern auch von der Nutzung des umliegenden Gebietes. Da-bei sind die Tageszeit und die Zeitdauer ebenso bedeutsam wie die Art der Ge-räusche und die Geräuschquellen.

Versammlungsstättenverordnung

Dabei handelt es sich um landesspezifi-sche Rechtsverordnungen zum Bau und Betrieb entsprechender Anlagen. Zu Ver-sammlungsstätten werden Anlagen im Freien gerechnet, wenn diese über eine Bühne von mindestens 20 m² verfügen und die Besucherzahl mindestens 1000 Personen beträgt. Ein wichtiger Bestand-teil sind auch dazugehörige bauliche An-lagen wie beispielsweise Umzäunungen.

Nachdem eine mögliche Fläche ausge-macht und erste rechtliche Fragen geklärt wurden, gilt es die Anlage als solches nä-her auszugestalten. Vor Baubeginn sind noch weitere detailliertere Aspekte zu bedenken, um einen reibungslosen Be-trieb der Freilichtbühne zu ermöglichen.Fragen der baulichen Ausgestaltung und der Ausstattung beim Neubau ei-ner Bühne sind eng verknüpft mit dem Betreiberkonzept und den vorgesehe-nen Veranstaltungen. Nichtsdestotrotz können bestehende Freilichtbühnen und deren Konzept ein guter Leitfaden für ei-nen Neubau sein. Die folgenden Punkte haben Auswirkungen auf die zukünftigen Veranstaltungen. Sie schränken diese ein oder erweitern das Potenzial der Bühne.

Kapazität und Art der Bühne

Am einfachsten lassen sich Freilichtbüh-nen hinsichtlich ihrer Kapazität unter-scheiden. Derartige Bühnen können im kleineren Rahmen bis zu 1000 Personen beherbergen, während große Bühnen ein Zuschauervolumen von bis zu 20.000 Menschen fassen können. Je nach Veran-staltung sind sowohl Sitzplätze als auch Stehplätze denkbar. Dabei kann eine temporäre Bestuhlung für bestimmte Ver-

anstaltungen, wie beispielsweise bei der Freilichtbühne Schwerin, die Kapazität erhöhen.

Die Freilichtarena kann naturnah oder massiv gestaltet werden. Eine naturna-he Installation kann sich gut in die Land-schaft einfügen, was bei einer massiven, bauwerksähnlichen Konstruktion schwie-riger ist. Wenn es sich nicht um eine feste und massive Einrichtung handelt, besteht obendrein die Möglichkeit, die Anlage nur temporär – bei Bedarf – aufzubau-en. Die Bühne selbst kann ebenso fest installiert oder aber nur temporär mittels Bühnenteilen aufgebaut werden. Für die letztere Variante spricht trotz des höheren Aufwands die Tatsache, dass die Grünfl ä-che außerhalb der Veranstaltungen für die Öffentlichkeit nutzbar bleibt.

Überdachung

Eine Überdachung der Bühne garantiert eine Wetterunabhängigkeit und damit die Sicherstellung von wetterempfi nd-lichen Veranstaltungen. Beispielsweise sind Elektronik oder ein empfi ndliches Bühnenbild bestenfalls vor Nässe zu schützen. Es ist sowohl eine fest installier-te Überdachung als auch eine temporäre

Ausstattung und Ausgestaltung einer Freilichtbühne

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Abb. 9: Funktions- und Raumprogramm

Dachkonstruktion möglich. Bei einer tem-porären Dachkonstruktion sind jedoch die Lagerung und möglicherweise auch eine Reinigung der Materialien zu beden-ken. Eine Überdachung der Zuschauer auf ähnliche Weise sichert einen stabile-ren Zuschauerschnitt. Die Saisonalität der Freilichtbühne wird dadurch etwas ver-längert und bietet somit mehr Veranstal-tungsmöglichkeiten.

Technik und weitere Ausstattung

Eine grundlegende Ausstattung mit Ton-technik und Beleuchtung wirkt sich eben-falls positiv auf das Veranstaltungsspekt-rum und die Besucherzahlen aus. Dabei ist zu beachten, dass die Technik zum ei-nen durch einen Starkstromanschluss er-schlossen werden muss und zum anderen vor Diebstahl, Vandalismus und Wetter geschützt werden sollte. Wenn das Ge-lände der Freilichtbühne öffentlich zu-gänglich ist, darf die Technik ausschließ-lich für Berechtigte nutzbar sein.

Möglichkeiten der Lagerung und deren Kosten sind wie eine temporäre Bestuh-lung in der Finanzierung miteinzuplanen. Auch eine Garderobe und eine Unter-bringung für Kostüme oder Bühnenbild

sind förderliche Einrichtungen, die man bei der Planung einer Freilichtarena be-denken muss, sofern derartige Veranstal-tungen geplant sind.

Abgrenzung, Einlass

Wenn die Teilnahme an Veranstaltungen gegen Entgelt erfolgen soll, ist ein Sicht-schutz sowie das Verhindern unbefugten Betretens unabdingbar. In diesem Fall ist eine Absperrung mitsamt Einlasskontrol-len sicherzustellen. Dies sollte schon bei der Auswahl der Fläche beachtet werden.

Fluchtwege

Um die Sicherheit der Besucher zu ge-währleisten, ist auf den Zuschauerrängen, den Wegen sowie Ein- und Ausgängen für genügend Freiraum zu sorgen. Flucht-wege sind auszuweisen und während der Veranstaltungen freizuhalten, um im Falle einer Panik die geordnete Räumung des Ortes sicherzustellen. Schon bei der Pla-nung sollte eine Anfahrtsmöglichkeit für Rettungskräfte bedacht werden.

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Abb. 10: Beispiel Fluchtwegeplan

Barrierefreiheit

Um die Teilnahme von behinderten oder älteren Mitbürgern an allen Veranstaltun-gen zu gewährleisten, ist ein barrierefrei-er Zugang zum Gelände unabdingbar. Darüber hinaus sind bei etablierten Büh-nen bis zu 80% der Plätze behinderten-gerecht gestaltet. Diese werden schon beim Kartenkauf als solche ausgewiesen. Dementsprechend sind auch naheliegen-de, behindertengerechte Parkplätze von großer Bedeutung, deren Nutzung dieser Personengruppe vorbehalten bleibt.

Gastronomie

Die Erfahrungsberichte bereits bestehen-der Freilichtbühnen zeigen, dass gast-ronomische Zusatzangebote eine nicht unerhebliche Mehreinnahme darstellen können. Dafür kann ein ortsansässiger Betrieb angeworben oder eine eigene Gastronomie etabliert werden. Eine feste Einrichtung beispielsweise in Form eines Biergartens kann darüber hinaus ganzjäh-rig und unabhängig von Veranstaltungen genutzt werden.

Sanitäre Anlagen, Reinigung

Sanitäre Anlagen sind bei derartigen Ver-anstaltungen unerlässlich. Es ist durchaus möglich, bei Veranstaltungen temporär mobile Toiletten bereit zu stellen, welche im Anschluss entfernt werden. Um eine übermäßige Verschmutzung der Fläche zu verhindern, sind im Vorfeld Möglich-keiten der Müllentsorgung aufzustellen und die Kosten der Reinigung einzukal-kulieren.

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Kommune

Als Betreiber einer Freilichtbühne kom-men grundsätzlich verschiedene Akteure in Frage. Da solch eine Bühne eine öffent-liche Einrichtung auf einer kommunalen Fläche ist, kann zunächst die Gemeinde als Betreiber angesprochen werden.

Eine Freilichtbühne kann in das Kultur-angebot der Stadt aufgenommen und in Kooperation mit anderen städtischen Bühnen, bspw. der Stadthalle, betrie-ben werden. Die Städte Augsburg und Schwerin verfolgen ein ähnliches Kon-zept. Gerade, wenn in der Stadt bereits ein dichtes Netz von öffentlichen Kultur-betrieben vorhanden ist, eignet sich die Kommune als erster Ansprechpartner. In Zeiten von angespannten Haushalten der Kommunen ist aber möglicherweise eine Menge Überzeugungsarbeit zu leisten. Bei der ersten Kontaktaufnahme ist daher ein gut ausgearbeitetes und vor allem schlüssiges Konzept notwendig.

Privater Betreiber

Die erfahrensten potenziellen Betreiber sind privatwirtschaftlich geführte Event- oder Marketingagenturen. Diese verfü-

gen über Netzwerke in die Künstlerszene und haben Erfahrungen mit Künstlern und Veranstaltungen in diesem Bereich. Im Idealfall gibt es eine ortsansässige, bran-chenzugehörige Firma, welche über die finanziellen Mittel verfügt, eine Freilicht-bühne zu bauen und zu betreiben. Diese Lösung ist gerade bei größeren Bühnen eine gute Antwort auf die Betreiberfrage. Die Freilichtbühne an der Loreley wird z.B. von einer solchen Gesellschaft sehr erfolgreich geführt.

Gemeinnütziger Verein

Es sind Zusammenschlüsse von Kultur-schaffenden, engagierten Bürgern und Interessierten als gemeinnütziger Ver-ein oder eine Genossenschaft als Träger denkbar. So wird bspw. die Bühne in Mül-heim an der Ruhr von einem Verein als alleiniger Pächter betrieben. Der Initiator kann als Gründer eines solchen Vereins in Erscheinung treten und so weitere Per-sonen für die aktive Unterstützung des Vorhabens gewinnen. Diese Lösung der Betreiberfrage ist aufgrund des Organi-sationsaufwandes und des finanziellen Rahmens eher bei der kleineren Variante mit bis zu 1000 Zuschauern praktikabel. Ein Förderverein ist gut geeignet, um als Initiator und Aushängeschild zu wirken.

Betreiberkonzept

Wie bereits eingangs dargestellt, können Freilichtbühnen in Häufi gkeit und Art der Veranstaltungen stark variieren. Grund-sätzlich ist in Freilichttheatern eine große Bandbreite von Veranstaltungen möglich. Um sich bei der Ausgestaltung der Anla-ge nicht in der Durchführbarkeit von Ver-anstaltungen einzuschränken, sollte die Art der Nutzung vorher gut durchdacht und mit möglichen Nutzern abgestimmt werden.

Konzerte & Festivals

Bei Konzerten und/oder Musikfestivals ist die damit einhergehende Lautstärke zu beachten, welche Probleme mit An-liegern verursachen kann. Musikkonzerte im größeren Rahmen benötigen eigene Licht- und Tontechnik. Insbesondere bei temporären Bühnen sind die Aufbauzeit und der nötige Freiraum einzukalkulieren. Die Lichtanlage befi ndet sich über der Bühne, sodass hierfür eine entsprechen-de Tragkonstruktion benötigt wird, wel-che nur nach Bedarf verwendet oder fest installiert sein kann. Des Weiteren benö-tigen die Lautsprecher der Beschallungs-anlage Platz neben und vor der Bühne. Je nach Größe der Veranstaltung ist vor und neben der Bühne zusätzlicher Platz

für Leinwände sowie mit ausreichend Ab-stand für das Mischpult der Licht- und Tontechnik vorzusehen.

Bei klassischen Konzerten ist der techni-sche Bedarf aufgrund mangelnder tech-nischer Verstärkung nicht gegeben. In diesem Fall ist meist die Zusammenset-zung der Instrumente eine andere als in geschlossenen Räumen. Hier ist die Grö-ße des Orchesters ausschlaggebend für die Durchführbarkeit.

Darüber hinaus ist zu bedenken, dass die Künstler eine Garderobe in der Nähe der Bühne benötigen. Der Backstage-Be-reich darf für die Konzertbesucher nicht zugänglich sein und muss sich folglich absperren lassen.

Bei Festivals werden zusätzlich Übernach-tungsplätze benötigt. In der Regel zelten die Besucher der Veranstaltung, sodass in der Nähe des Geländes zumindest vo-rübergehend die Einrichtung eines Cam-pingplatzes möglich sein sollte. In die-sem Bereich müssen auch entsprechende sanitäre Anlagen vorhanden sein.

Veranstaltungen und Programm

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Oper, Theater, Kleinkunst

Freilichttheater benötigt Platz für das Bühnenbild und die Requisite. Je nach Theaterstück variieren die Größe des En-sembles und damit auch der Platzbedarf auf der Bühne. Bei naturnahen Freilicht-bühnen lässt sich die natürliche Umge-bung hervorragend in das Schauspiel integrieren. Im Gegensatz zu Musikkon-zerten wird hierfür keine Tonverstärkung benötigt, sodass der technische Aufwand deutlich geringer ist.

Auch in diesem Fall wird eine absperrba-re Garderobe für die Darsteller benötigt, welche nicht für das Publikum zugäng-lich ist. Diese sollte sich in unmittelbarer Nähe der Bühne befinden, um bei Bedarf ein schnelles Umkleiden sicherzustellen.

Kino, Public Viewing

Sowohl Kinovorführungen als auch Pub-lic Viewing benötigen eine Leinwand zur Bilddarstellung und Lautsprecher für die Tonwiedergabe. Die Bildwiedergabe be-nötigt einen leistungsfähigen Projektor, welcher möglichst gegenüber der Projek-tionsfläche aufgebaut werden sollte ohne für das Publikum zugänglich zu sein.

Aufgrund der allgemeinen Beliebtheit und des damit verbundenen Lärms kön-nen bei sportlichen Großereignissen möglicherweise gesonderte Verord-nungen zum Lärmschutz für Public Vie-wing-Veranstaltungen erlassen werden.

Sind die vorher genannten Aspekte er-ledigt, ist als nächstes die Finanzierung des Projektes zu klären. Da die Punkte Finanzierungskonzept, Betreiberkonzept und das Veranstaltungsprogramm stark voneinander abhängen und sich gegen-seitig bedingen, ist die Reihenfolge hier nicht zwingend einzuhalten. Es könnte auch erst der Finanzierungsrahmen ge-klärt werden, und danach ergeben sich das Betreibermodell und die Arten der Veranstaltungen. Auch das benötigte Fi-nanzvolumen hängt stark vom Betreiber- und Veranstaltungskonzept ab.

Eine Freilichtbühne kostet bei der Errich-tung wie auch in der Unterhaltung Geld. Es sollte möglichst zu Beginn geklärt wer-den, ob für die Teilnahme an den Veran-staltungen ein Entgelt verlangt werden soll oder nicht.

Viele Bühnen in Deutschland werden über einen ehrenamtlich geführten Trä-gerverein geführt, der nicht gewinnorien-tiert arbeitet. Über Fördermitgliedschaf-ten kann so ein Teil der Finanzierung gestemmt werden. Wenn der Betreiber ein Verein ist, kommt die Kommune als einer der Förderer in Betracht. Stiftungen oder lokal ansässige Unternehmen soll-ten ebenfalls als mögliche Sponsoren an-

gesprochen werden.

Für die Umsetzung einer Freilichtbühne können gegebenenfalls auch Förder-gelder beantragt werden. Beispielswei-se wurde die Freilichtbühne in Schwedt an der Oder über Mittel des INTERREG IV, welches ein europäisches Förderpro-gramm ist, mitfi nanziert. Auch Fördermit-tel vom Bund oder Land sollten berück-sichtigt werden.

Falls die Bühne von der öffentlichen Hand betrieben wird, werden oftmals Mittel aus dem Haushalt der Kommune freigegeben. Soll die Anlage aus privater Hand verwirklicht werden, kann Crowd-funding eine gute Möglichkeit sein, um die Finanzsituation zu verbessern.

Finanzierungskonzept

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Der folgende Abschnitt stellt fünf ver-schiedene Freilichtbühnen innerhalb Deutschlands vor. Diese unterscheiden sich in einigen Kriterien deutlich vonein-ander und dienen zur Veranschaulichung der vorher erörterten Aspekte.

Beispiele

Die Freilichtbühne Schwerin befi ndet sich im Schlossgarten der Stadt. Sie wur-de 1954/55 erbaut und 2003 komplett saniert. Sie fasst bis zu 4999 Stehplätze oder bei Bestuhlung bis zu 2600 Sitzplät-ze. Das gesamte Gelände ist umzäunt. Es handelt sich um eine Festinstallation mit überdachter Bühne. Für die Künstler ste-hen mobile Künstlergarderoben- und Ca-teringwagen zur Verfügung. Den Sanitär-bereich bilden drei Toilettenwagen, von denen einer im Backstage-Bereich steht und den Künstlern vorbehalten ist. Die Freilichtbühne wird zusammen mit der Sport- und Kongresshalle von der Stadt Schwerin betrieben. Das Veranstaltungs-programm umfasst Comedy, Musikkon-zerte, Public Viewing und Open-Air-Kino.

Die Grünfl äche, welche die Freilichtbüh-ne beherbergt, befi ndet sich auf dem Gelände eines ehemaligen Steinbruchs in einem nachträglich angelegten Park. Das Freilichttheater wurde 1936 erbaut und fasst bei der kleinen Bühne 300, bei der großen Bühne 2000 Sitzplätze. Das Gelände ist außerhalb der Veranstal-tungszeiten öffentlich zugänglich. Die Anlage ist fest installiert und die Bühne überdacht. Es gibt ein dauerhaftes gast-ronomisches Angebot mit Biergarten. Ei-gentümer der Freilichtbühne ist die Stadt Mülheim an der Ruhr. Betrieben wird die Anlage von einem Förderverein als dau-erhaftem Pächter. Das Veranstaltungs-programm umfasst Musik, Theater, Klein-kunst, Comedy, Artistik und Lichtkunst. Bei dem Großteil der Veranstaltungen ist der Eintritt frei.

Schwerin Mülheim an der Ruhr

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Abb. 12: Beispiel Mühlheim an der Ruhr

Abb. 11: Beispiel Schwerin

Die Freilichtbühne befi ndet sich auf dem Loreley-Felsen im Mittelrheintal und liegt somit inmitten einer Region, die 2002 von der UNESCO zum Weltkulturerbe ernannt wurde. Das Freilichttheater wur-de von 1932 bis 1939 erbaut und ist bis heute nahezu unverändert erhalten. Die Kapazität ist variabel und liegt zwischen 1500 und 18000 Zuschauern. Es handelt sich um eine Festinstallation mit über-dachter Bühne. Die Gastronomie wird durch einen dauerhaft geöffneten Bier-garten direkt nebenan sichergestellt. Ei-gentümer der Anlage ist die Stadt Sankt Goarshausen, Betreiber sind eine private Eventmanagement- und eine Unterhal-tungsagentur. Nach Inbetriebnahme fan-den ausschließlich Theateraufführungen statt, heutzutage werden überwiegend Konzerte und Festivals durchgeführt.

Die Freilichtbühne liegt in einer städti-schen Parkanlage, welche 2010 umge-staltet wurde. Im Zuge dessen wurde die Freilichtbühne innerhalb eines Jahres neu errichtet. Die Zuschauerränge fassen zwi-schen 400 und 700 Personen. Es handelt sich um eine Festinstallation mit mobilen Faltstühlen. Eigentümer und Betreiber des Freilichttheaters ist die Stadt Schwedt an der Oder. Das benachbarte Theater unterstützt die Stadt im Betrieb der Anla-ge. Bei der Umgestaltung des Parks und der Errichtung der Freilichtbühne konnte die Stadt auf fi nanzielle Mittel eines EU-weiten Förderprogramms zurückgreifen. Das Veranstaltungsprogramm umfasst überwiegend Konzerte und Gastspiele.

Loreley Schwedt an der Oder

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Abb. 14: Beispiel Schwedt an der Oder

Abb. 13: Beispiel Loreley

Die Freilichtbühne am Roten Tor befi ndet sich in einer städtischen Parkanlage vor mittelalterlicher Kulisse. Die Anlage wur-de 1929 gebaut und fasst etwa 2100 Per-sonen. Die Anlage ist fest installiert. Ein gastronomisches Angebot wird in einem benachbarten Innenhof durch die Thea-tergastronomie sichergestellt, welcher bei Veranstaltungen geöffnet ist. Eigentü-mer der Freilichtarena ist die Stadt Augs-burg. Das Theater Augsburg betreibt die Bühne. Es ist über eine Stuhlpatenschaft möglich, den Betrieb fi nanziell zu unter-stützen. Das Theater veranstaltet im Juni und Juli klassische Stücke wie Opern, Operetten und Musicals. Im August wird das Freilichttheater für Gastspiele und Konzerte genutzt.

Augsburg

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Abb. 15: Beispiel Augsburg

Zu Beginn des Projektes lag der Fokus auf einer projektbezogenen Abgrenzung der Rollen von Stadtmacher und Ideen-geber, um eine positive Zusammenar-beit zu gewährleisten. Im Zuge dessen offenbarten sich erste Missverständnisse in Bezug auf die Erwartungshaltung an das Studienprojekt Stadtmacher und die Machbarkeit eines Bauvorhabens dieser Größenordnung.

Einerseits waren die Ideengeber auf-grund ihrer engen Kontakte zu politi-schen Entscheidungsträgern Kassels und privaten Veranstaltern sowie ihrer hohen fachlichen Expertise in der Lage das Pro-jekt entsprechend voranzutreiben. An-dererseits sahen sie sich eher als Netz-werker, welche die Idee an Stadtmacher abgeben, sie im Hintergrund passiv ver-folgen und gegebenenfalls beratend un-terstützen.

Erwartet wurde daher von den Studie-renden eine Dienstleistung in Form einer selbstständig durchgeführten Projektent-wicklung, welche in Zusammenarbeit mit dem ganzen Fachbereich 06 angegangen werden sollte. Diese Art von Projektent-wicklung beschreibt eher „Stadtmacher Pro“, was ausschließlich mit einem ent-sprechend hohen, fi nanziellen Aufwand

durchgeführt werden kann. Die darin enthaltenen Leistungen können jedoch nicht vollständig in einem Studienprojekt abgedeckt werden. Der Kerngedanke, welcher dem Forschungsprojekt Stadt-macher zugrunde liegt, beschreibt in ers-ter Linie eine den aktiven Ideengeber un-terstützende Rolle der Studierenden, was viel mehr auf „Stadtmacher Free“ basiert.

Diese Diskrepanz konnte durch einen konstanten Kommunikationsfl uss und mehrere Treffen mit den Initiatoren, für die sie sich jederzeit gerne Zeit nahmen, in den Fokus der Beteiligten gerückt wer-den. Dabei wurden insbesondere Erwar-tungen und sowohl fachliche als auch organisatorische Probleme aufgezeigt, welche jedoch sinnvoll gelöst werden konnten.

Aufgrund der neuen, konkurrierenden Bühne im Park Schönfeld bestanden die Ideengeber auf eine ausreichend große Zuschauerkapazität. Von Seiten der Stu-dierenden war auch eine geringere Kapa-zität denkbar. Demnach wurden im weite-ren Arbeitsprozess beide Varianten näher beleuchtet.

Letztendlich gelang es, die Initiatoren im Vergleich zum Projektbeginn besser ein-

Kooperation mit dem Ideengeber

Refl exion

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zubinden und auf diesem Weg das Pro-jekt Auebühne im Sinne von Stadtmacher in einem ersten Teilabschnitt des Realisie-rungsprozesses zu entwickeln und inhalt-lich zu vertiefen.

Der Arbeitsprozess Aufgrund seiner Komplexität stand es außer Frage, ein Projekt wie die Auebüh-ne innerhalb eines Studiensemesters zu realisieren. Jedoch war sich die Arbeits-gruppe ihrer Verantwortung gegenüber der Stadtmacher-Community, welche das Projekt unter die besten zehn Ideen eines vorangegangen Rankings gewählt hatte, sehr wohl bewusst. Daher entschied man sich den Entwicklungsprozess der Idee bestmöglich anzugehen und in einen ge-ordneten Ablauf zu bringen.

Im Vordergrund standen dabei erste Re-cherchen über Freilichtbühnen und Ver-anstalter, welche auf das angestrebte Konzept der beiden Initiatoren abzielten. Zeitnah beschäftigte man sich sowohl mit rechtlichen als auch fachlichen Fragestel-lungen. Während der Ausarbeitung eines Projektpfades wurden diese Projektschrit-te dann aussagekräftig gegliedert und in ein ansprechendes Layout gebracht. Da-raus entwickelten sich zahlreiche Diskus-sionen, Entwürfe und Ausarbeitungen,

die sich mit dem Bedarf einer Freilicht-bühne dieser Größenordnung sowie der politischen Unterstützung beschäftigten, welche für ein kostenintensives Vorhaben dieses Spektrums dringend von Nöten war. Auch konstruktive und gestalterische Vorschläge wurden kritisch hinterfragt und Lösungen erarbeitet. Dabei wurde regelmäßig viel Wert auf Rücksprachen mit den Projektbegründern und dem pro-jektleitenden Professor gelegt. Letzterer verstand es bestens die Projektgruppe regelmäßig auf notwendige Prozessab-schnitte hinzuweisen und war bemüht während problematischer Projektphasen mit fachlicher Expertise die Studierenden tatkräftig zu unterstützen und zu motivie-ren.

Anfängliche Missverständnisse zwischen Stadtmacher und den Ideengebern bremsten das Vorhaben etwas aus. Des Weiteren fokussierte man sich in den ers-ten Wochen zu stark auf Layoutfragen bezüglich des Exposés, was für Unmut innerhalb der Gruppe sorgte und das Projekt zeitweise in seiner Entwicklung hemmte. Nach diesen ersten Schwierig-keiten konnten mit Hinblick auf die Rund-gangswoche sowohl organisatorische als auch konzeptionelle Fortschritte erzielt werden.

Um erste, grundlegende Einschätzungen für die Planung einer Freilichtbühne und vor allem einer naturnahen Gestaltung zu erhalten, ist ein Ortstermin mit einem Landschaftsarchitekten vorgesehen. Er-wartet werden hier verlässliche Aussagen z.B. zu Materialien, Kosten, vorhandener Vegetation und Hangneigung.

Um die Machbarkeit und das fi nanzielle Risiko des Betriebes einer Bühne in Er-fahrung zu bringen, ist der Kontakt mit einem Eventmanager von Vorteil. Ein Großveranstalter der Region ist bereits angefragt worden. Dieser hat jedoch auf-grund des hohen Investitionsvolumens und Aufwandes kein Interesse bekundet und auf einige noch zu klärende Frage-stellungen hingewiesen. Folglich hat das Einbinden eines Veranstalters nach wie vor hohe Priorität und muss zeitnah an-gegangen werden.

Da die Fläche sich nicht im Besitz der Stadt befi ndet, ist die Klärung der Eigen-tümerfrage und vor allem dessen Bereit-schaft, die Fläche zur Verfügung zu stel-len, elementar wichtig für die Fortführung des Projekts. Eine Ablehnung der Muse-umslandschaft Hessen Kassel als Eigentü-mer wäre gleichermaßen ein Ausschluss-kriterium für die Fortführung des Projekts.

Zentrales Medium, die Idee der Auebüh-ne bei wichtigen Entscheidungsträgern der Stadt präsent zu machen, war für die Ideengeber eine Präsentation vor Spon-soren und dem Oberbürgermeister. Hier-bei wird aufgrund der Größe des Projekts der Empfehlung der Initiatoren Rech-nung getragen einen top-down Ansatz zu verfolgen. Im Zuge dessen sind die in diesem Semester geschaffene Grundla-genarbeit und das Exposé enorm wert-voll. Die Vorstellung wird im kommenden Sommersemester, möglicherweise auch schon während der vorlesungsfreien Zeit, erfolgen.

Das Projekt Stadtmacher versteht sich als bürgernahe Plattform und legt daher ne-ben der Präsentation vor Entscheidungs-trägern auch Wert darauf, den Bürgern die Idee näher zu bringen und die Aue-bühne publik zu machen. Ziel im Sommer ist daher die Organisation einer tempo-rären Veranstaltungsreihe auf dem Hang, welche die Wahrnehmung der Öffentlich-keit auf die bislang minder genutzte Flä-che lenken soll.

Der Internetauftritt von Stadtmacher soll als Informationsplattform dienen und die bearbeiteten Projekte dem interessierten Bürger bestmöglich präsentieren. Somit

Ausblick

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wird auch die Auebühne dort vertreten sein, um beispielsweise am Crowdfun-ding-Prozess durch die Community teil-haben zu können. Art und Umfang der Finanzierung müsste jedoch im weiteren Planungsverlauf noch konkretisiert wer-den. Denkbar ist allerdings, dass sich einzelne Schritte, wie eine Machbarkeits-studie oder die Veranstaltungsreihe, über dieses Medium finanzieren lassen.

Die Gründung eines Fördervereins ist ebenfalls ein langfristiges Ziel im Reali-sierungsprozess, um Sponsoren und Teil-habern die Möglichkeit zu geben, sich am Projekt zu beteiligen. Die Ideengeber könnten als Initiatoren fungieren oder den Förderverein selbst leiten. Ideal wäre es, wenn sich sowohl Betreiber als auch Investoren in einem Förderverein zusam-menfinden und die Auebühne mit Unter-stützung von Stadtmacher planen und schlussendlich realisieren.

3P

arkour

Abb. 16: Ideengeber Sven Becker „Bexen“

„Eine spezielle Fläche – egal wo in Kassel – mit einem weichen Boden und Obstacles (Geländer, Stangen, Mauern etc.), die sich für die Ausübung der Sport-arten Parkour und Freerunning eignen wäre richtig gut.“

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Sven Becker, auch bekannt als „Bexen“, war einer der ersten, der seine Idee on-line auf der Nextkassel-Website einstell-te und somit die Community über seine Idee abstimmen ließ - mit Erfolg!

Seine Idee, in Kassel eine Trainingsanlage zur Ausübung der Sportarten „Parkour“ und „Freerunning“ zu bauen, avancierte schnell zu einer der Topideen bei Next-kassel und bekam so auch eine entspre-chende Priorität für die Stadtmacher.

Sven Becker betreibt selbst den Par-kour-Sport und bietet in Sporthallen über die Stadt Kassel verteilt Trainingsstunden für Jugendliche und andere Interessierte an. Eine Anmeldung ist dafür nicht not-wendig.

Für Bexen ist Parkour und Freerunning mehr als nur eine reine Sportart. Er ver-bindet damit eine neue andere Art der Fortbewegung und die Möglichkeit, eine bessere Kontrolle über den eigenen Kör-per und eine bessere Selbsteinschätzung zu bekommen.

Sein Ziel ist es, Kindern und Jugendlichen Parkour und Freerunning näher zu brin-gen und ihnen die notwendigen Techni-ken zu vermitteln. Außerdem bekommen sie eine sinnvolle Freizeitbeschäftigung und werden zur sportlichen Aktivität mo-tiviert.

Der Ideengeber

Was hat Dich dazu veranlasst, Deine Idee Nextkassel mitzuteilen?Ich will in Kassel etwas bewegen und die Stadt mitgestalten. Denn ich wohne schon lange in Kassel und es ist „meine“ Stadt.

Welche Probleme soll Deine Idee lösen?Es gibt zahlreiche Probleme, die durch meine Idee gelöst werden können. Bei Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen sind Bewegungsprobleme und Fettleibig-keit durch zu wenig Bewegung und zuviele Medien (Facebook, TV,...) bzw. Ab-lenkung ein Problem. Die Anlage kann die motorischen Fähigkeiten anregen, die Kreativität und Kommunikationsfähigkeit fördern, indem man sich draußen im re-alen Leben trifft und zusammen bewegt.

Zudem regt es zum Sport an und bietet eine gute Alternative zu den „0815-Sport-arten“. Eine Outdoor-Anlage bietet zu-dem die Vorteile, dass die Bewegung an der frischen Luft gefördert wird und der Sport eine größere Präsenz nach außen hat. Die Anlage bzw. die Sportart wird eher wahrgenommen und die Akzeptanz bei den Bürgern wird gestärkt. Außerdem besteht die Möglichkeit Workshops anzu-bieten.

Kannst Du Dir selbst vorstellen, für die Um-setzung Deiner Idee Arbeitszeit aufzubrin-gen?Auf jeden Fall! Ich bin schon dabei.

Im letzten Semester gab der Ideengeber bereits ein kurzes Interview

Interview mit Bexen aus dem Nextkassel Report 1.1

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Was ist „Parkour“?

Parkour - wie Katzen oder Affen springen,klettern, drehen und hangeln sich die Sportler über Mauern, Geländer und Häuser. Eine Sportart, die als „Kunst der effi zienten Fortbewegung“ bezeichnet wird. Moment - Effi zienz, ist das nicht ein Wort mit dem viele Leistungsdruck ver-binden? Effi zienter, höher, schneller, wei-ter sein als alle anderen?

Parkour ist eine Sportart ohne Wettkampf- das ist eher selten. Ursprünglich in Frankreich von Georges Hébert als „me-thode naturelle“ erfunden, wurde in den späten 80er Jahren von Raymond Belle und seinem Sohn David zum Parkour wei-terentwickelt. Effi ziente Fortbewegung von einem Punkt A zu einem Punkt B - so ist die offi zielle Beschreibung - doch die Wirklichkeit sieht wesentlich eleganter aus als der Lexikonsatz.

Das Hallentraining kostet gerade mal drei Euro. Im freien ist es kostenfrei, ohne Zwang und ständig verfügbar. So sollte doch eine Sportart sein: günstig, jeder kann es lernen, es macht Spaß, für jedes Niveau gibt es Trainingsziele und Techni-ken - und man kann es überall ausführen.Wie jede Sportart birgt auch Parkour Ge-fahren, aber Parkour ist nur so gefährlichwie man es sich selbst macht. Um An-

fängerInnen an den Sport heranführen zu können, braucht die Sportart einen Trainingsort mit Geräten, an denen sie üben können. Einen Ort, der ebenso die Schnittstelle zwischen beaufsichtigtem Training in der Halle und freiem Training in der Stadt schafft. Damit die Anfänger irgendwann über Geländer, Straßenbahn-häuschen oder Mauern springen und Kassel eine neue Möglichkeit des Sports bieten kann.Über Autos, Recks, große Kisten und dicke Matratzen springen die SportlerInnen „traceur“ beim Training - gegenseitig erklären sie sich die Techni-ken und helfen sich - jeder nimmt auf denanderen und die Umgebung Rücksicht.

Die Trainingsgruppen sind bunt gemischt- die Stimmung ist locker - Beats und Bäs-se hallen aus der großen Stereoanlage. Parkour kann jeder erlernen, ein gutes Körpergergefühl und vor allem Vertrauenin die eigene Sicherheit sind sehr wichtig. Man überwindet Distanzen und Höhen und dabei überwindet man auch eigene Schwä-chen, denn man besiegt die eigene Unsicherheit. Schaffe ich es auf das Auto zu springen, dann den weiten Sprung auf den Kasten?

Es wurde begonnen, indem sich die Studierenden des Stadtmacherprojek-tes zusammen mit dem Ideengeber auf einen gemeinsamen Stand brachten. Dabei wurde die Fragen geklärt, was Par-kour ist, wie es sich als Sport formiert und was für eine Aussenanlage benötigt wer-den würde. Zudem wurde erstmal der Face-to-Face-Kontakt geknüpft, um dem Ideengeber persönlich kennenzulerenen und seine Intension zu sehen. Als Ergeb-nis kristallisierte sich heraus, dass es für ihn generell wichtig sei eine Aussenanla-ge in Kassel umzusetzen, denn Parkour fi ndet ursprünglich im Freien statt. Aus diesem Grund stellte er den Ort und die Ausführungsart in den Hintergrund und die Umsetzung in den Vorder-grund. Jedoch wäre es für den Ort zuträg-lich eine hohe Erreichbarkeit zu erlangen, denn die „Traceure“ kommen aus unter-schiedlichen Stadtteilen Kassels sowie dem Umland. Zudem wäre es sinnvoll einen Ort zu fi nden, welcher ohne weitere Erklärung von den Bürgern gesehen wer-den würde, ergo von sich aus natürliche Blickbeziehung herstellt, denn die Anla-ge soll für sich funktionieren und öffent-lich zugänglich sein. Weiterhin würde die-se natürliche Blickbeziehung gegen die zahlreichen Vorurteile der Sportart agie-

ren und den bisher noch relativ unbe-kannten Sport bekannter machen. Für die Ausführung wäre es wünschendwert diese an denjeweiligen Ort anzupassen, sodass ein eher „grün“ geprägter Ort mit natürlichen Elementen ausgesattet werden sollte und ein industriell-gepräg-ter Ort mit upgecycelten Elementen. Dir Frage nach der Umsetzung sowie dem Bau blieb bei diesem Treffen fl exibel, ob die Anlage in Eigenregie oder mithilfe einer Firma, wie xmove, umgesetzt wer-den soll. Denn auch an dieser Stelles soll-ten keine Hindernisse gesetzt werden. Nachdem alle Beteiligten gebrieft waren,

wurden adäquate Beispie-le von bereits bestehenden Parkoursanlagen identifi zier-ten, die für Kassel als „Best-

Practice“ fungieren konnten. Die Aus-wahl der Städte erfolgte aufgrund ihrer Einwohnergröße und dem kommunalen Kontext, so dass Wuppertal, Wetzlar und Bochum gewählt wurden.

Im nächsten Schritt wurde ein Fragen-katalog entworfen, welcher an die Ver-antwortlichen der Best-Practice-Orte gesendet wurde, um mögliche Übertrag-barkeiten für Kassel zu fi nden. Dadurch sollte sich an möglichen Hürden, Hem-nisse aber auch Förderlichkeiten (push-

Womit fangen wir an?

Projektpfad

in den Hintergrund und die

63

und pull-Faktoren) angenähert werden. Dieser das Ziel war, die bevorstehende Umsetzung bestmöglich vorzubereiten, sodass aufkommende Fragen effi zient bearbeitet werden konnten. Es wurde Fragen gestellt über die Planung, Veran-tortlichkeiten, Größe und Ausstattung, Finanzierung, Instandhaltung, Versiche-rung und die Dauer bis zu Realisierung der Anlagen. Gleichzeitig nahmen die Studierenden dieses Projektes selbst am Parkourtraining teil, um sich ein eigenes Bild machen zu können. Aktuell gibt es 15 Hallentrainingsstunden pro Woche an unterschiedlichen Orten in Kassel. Gefüt-tert mit den Eindrücken und Anregun-gen der Experteninterviews und einem geschulten eigenen Blick ging der Pro-jektprozess in die Entwicklung eines Pro-jektexposé. Dieses hat die Intension auf der der zukünftigen Stadtmacher-Home-

page für das Projekt zu werben. Ob dabei Gelder, Arbeitskraft, Wissen oder Mittel akquriert werden, bleibt zu diesem Zeit-punkt unkonkrekt. Zunächst informiert das Exposé generell darüber was Parkour ist und was zur Realisierung einer Anla-ge benötigt wird. Das Exposé gliedert es sich inhaltlich in die vier Bausteine des Stadtmacher-Prozesses: fachliche, fi nan-zielle, rechtliche und politisch, wobei die-se als Hürden dargestellt werden. Visuell muss dazu ein Traceur die unterschied-lichen Hürden bewältigen um schließ-lich bei einer fi ktiven Anlage anzukom-men. Zusätzlich sollte das Exposé sich in zwei Teile aufspalten, wobei die Seite für die Schritte der „Stadtmacher“ gedacht war und die andere für die des Ideenge-ber. Das sollte die grundsätzliche Idee des Stadtmacherprozesses wahren, dass die Projekte weiterhin in der Hauptver-

1. Finde einen Ort2. Finde ein Konzept3. Finde Unterstützer4. Finde Verantwortliche

antwortung des Ideengeber verbleiben und die „Stadtmacher“ lediglich bera-tend zur Seite stehen. Das Format wurde großzügig als fortlaufendes A3 gewählt, und sollte eine Zeitung suggerieren. In der Refl exion stellte sich heraus, dass die Ansprechpartner in diesem Entwurf ungeklärt bleiben und ein Exposé kon-krekte Ansprechpartner identifi zieren sollte, um zielführend zu sein. Der überar-beitete Entwurf ergab zwei Entwürfe: das eine für Interessierte des Sportes und das andere für mögliche Unterstützer. In der Ausführung ergab sich den Entwurf, wel-ches werbend agieren sollte in schlichtes DIN A4 zu konstruieren, ohne Farbe, um

mögliche Druckkosten gering zu halten. Der Entwurf sah vor das Corporate Des-gin der warnenden Nachrichten auf Zig-artettenschachteln positiv umzuwandeln. Sprüche wie „Parkour macht mobil, bei Arbeit, Sport und Spiel“ oder „Parkour hilft ihnen und den Menschen in ihrer Umgebung“ suggerieren nicht nur die Grundgedanken des Sportes, sondern werbend zusätzlich. Einfach, schlicht und konkrekt - denn die Grundidee zu infor-mieren ist bereits gegeben. Das Idee zu Informieren ist mit dem gleichen Ausse-hen in der Gesellschaft bereits veran-kert. Die Layoutimmitation vereinfacht die Intension zu informieren und provo-die Intension zu informieren und provo-

Sobald die Planungen stehen solltet ihr abklären, welche Arbeiten ihr an eurem Trainingsplatz in Eigenarbeit, aber mit fachlicher Unterstützung, durchführen könnt. Damit habt ihr die Möglichkeit die entstehenden Kosten auf ein Minimum zu re-duzieren. Den Restbetrag könnt ihr möglicherwei-se über Crowdfunding, beispielsweise innerhalb der Parcoursgemeinschaft Kassel, organisieren. Fehlen dann immer noch Mittel um die Trainings-anlage realisierbar zu machen, ist die Stadt euer nächster Ansprechpartner. Um aber Unterstüt-zung von der Stadt zu bekommen solltet ihr ei-nen Verein gründen. Dieser hat dann noch die Richtlinien der Stadt zur Sportförderung zu erfül-len, um Gelder zu erhalten. Die Stadt fördert den

Vereinseigenen Sportstättenbau. Natürlich sind Sponsorengelder immer eine wichtige Einnahme-quelle. Denkbar wären hier örtliche Einzelhändler, im Besonderen Sportwarenhändler, Banken oder Krankenkassen.Zu überprüfen sind Mittel aus Bundesförderpro-grammen wie z.B. “Soziale Stadt”.

„Die Gründung eines Vereins widerspricht dem freien Gedanken von Parkour.“

Diese Aussage ist im ersten Moment durchaus nachvollziehbar. Jedoch haben sich mittlerweile eine Vielzahl von Sportlern in Vereinen organisiert, in denen das Freiheitsgefühl zentraler Bestand-teil im Wesen und in der Ausübung ihrer Sport-art ist. Denn „(Sport-)Verein“ heißt nicht gleich „1. F.C. Irgendwas“, sondern kann durchaus auch auf subkulturelle Individualsportarten angewandt werden. Dazu bietet es allen Beteiligten bzw. Mit-gliedern Vorteile in den Bereichen der Organi-sation und in rechtlichen Belangen.Als Kasseler Paradebeispiel sollte an dieser Stel-

le der Verein „Kesselschmiede e.V.“ genannt werden, in dem sich unter anderem der 1989 ge-gründete „Mr. Wilson Skateboardverein e.V.“ befindet, einem der ersten Skateboardvereine Deutschlands.Zwischen Parkour und dem Skateboarden lassen sich bei näherer Betrachtung einige parallelen er-kennen. Auch für das Skateboarden, eine Sport-art, die sich genau wie Parkour durch den krea-tiven Umgang mit der Umgebung auszeichnet, ist die Organisation zu einem Verein ein anfangs diskutierter Schritt gewesen. Inzwischen hat der „Mr. Wilson Skateboardverein e.V.“ allerdings Bundesweit eine Vorreiterfunktion in der Sze-ne erhalten und besitzt eine im gleichen Maßstab

gefragte und komplett in Eigeninitiative errichte-te Indoor-Skateanlage. Zwar ist auch das Skate-boarden in erster Linie ein Outdoor-Sport, jedoch bietet die Halle gerade Anfängern gute Möglich-keiten ihre Fähigkeiten aufzubauen und zu schu-len, bevor sie sich dann ins Freie trauen.Auch beim brisanten Thema um Haftung bei Ver-letzungen und Sachschäden haben die Skate-boarder mittlerweile viel Erfahrung gesammelt.Um genaueres über die Vor- und Nachteile ei-ner Vereinsgründung für subkulturelle Sport- bzw. Kunstarten wie Parkour zu erfahren, ist die Kontaktaufnahme zu Matthias Weiland, dem 1. Vorsitzenden des „Mr. Wilson Skateboardvereins e.V.“ deshalb sehr zu empfehlen.

Ihr benötigt eine Crowd! Eine Crowd besteht aus Menschen, die euch helfen euer Projekt um-zusetzen. „Crowdsourcing“ ist dabei das ent-scheidende Wort. Die Crowd wird als Ideen- und/oder Geldgeber eingesetzt. Viele Projekte wer-den aber auch mit “Muskelkraft” und Eigenen-gagement gefördert. Dafür werden 4 Ressourcen benötigt: poiltische Zustimmung, juristisches

Know-How, planerisches Fachwissen und Geld. Die Crowd kann hierfür die Ressourcen juristi-sches Know-How, planersiches Fachwissen und auch die finanziellen Mittel abdecken. Habt ihr jemanden in Eurer Community mit den entspre-chenden Fähigkeiten? Dabei spielt es keine Rolle, ob jemand aus der Crowd vor Ort ansprechbar ist oder aus weiter Ferne kommt. Habt ihr die drei

Ressourcen gesammelt, benötigt Ihr nur noch die politische Zustimmung.Eine Crowd benötigt man für immer mehr Projek-te, die man umgesetzen möchte. Egal ob du eine Idee für ein städtebauliches Projekt hast oder eine Internetplattform aufbauen willst. Eine Crowd zeigt der Politik, der Industrie und dem Gewerbe, dass sich Menschen für ein bestimmtes Anlie-

gen interessieren, sich vernetzen und dafür die nötige Bereitschaft zeigen, die es braucht, ob-wohl die Umsetzung noch nicht vollständig ge-sichert ist.Wie ihr eine Crowd gewinnt: Stelle dein Projekt anderen Menschen, z.B. deinen Freunden vor, schreibe einen Aufruf bei Facebook und frage an-dere Communities aus anderen Städten, welche

das Gleiche möchten. In einer sportlich aktiven Community wie Deiner, kannst du viel schneller Unterstützer mobilisieren, wie bei anderen städ-tebaulichen Ideen und Projekten, da eine schon bestehende Community über mehr Startkapital verfügt. Deine Crowd ist immer der erste An-sprechpartner, wenn es um Unterstützung geht.„Ihr seid Stadtmacher“ - Das muss begriffen wer-

den. Jeder Bürger einer jeden Stadt ist ein Stadt-macher. Möchtest du etwas in deiner Stadt verän-dern, musst du dich selbst darum kümmern und weitere Menschen überzeugen. Das bringt dir die nötige Legitimation, um dein Vorhaben der Stadt vorzustellen. Denn es ist ein wachsendes Bedürf-nis der Menschen, Stadt selber zu machen.

„Ich muss herausfinden, ob und wie ich meine Idee umsetzen kann! Wer kann mir dabei hel-fen?“

Wie schaffe ich es, einen Parkour-Park in Kassel zu realisieren? Was sind die ersten Schritte, die ich gehen muss? Zu aller erst beginne ich damit, dass ich adäquate Beispiele in Deutschland suche. Am besten wel-che, die bereits umgesetzt wurden. Dazu wäre es gut, wenn die Parks in Städten oder Gemeinden realisiert wurden, die eine ähnliche Aufstellung wie Kassel haben – so wäre die Vergleichbarkeit einfacher. Nur woher weiss ich welche Städte ähn-

liche Voraussetzungen haben? Dazu beraten mich die „Stadtmacher“, denn sie haben einen detail-lierten Blick auf die Situation.

Als nächster Schritt wird Kontakt zu den Verant-wortlichen der Beispielprojekte aufgenommen und ein Interviewtermin vereinbart. Dabei schöp-fen wir ihr Expertenwissen ab. Das kann in Form eines gemeinsamen Workshops, eines Interviews und/oder einer Exkursion stattfinden. Ziel ist es, herauszufinden, welche Schritte diese zur Um-setzung gegangen sind und welche Tipps und Tricks sie zur Umsetzung in Kassel haben. Es wer-den Fragen geklärt, z.B. wie sie einen passenden Ort fanden, wie sie den Bau genehmigt bekamen,

woher sie Gelder akqurierten und wer den Park pflegt – alles Fragen die unsere Kasseler Parkour To–Do–Liste füllen.

Parkour - wie Katzen oder Affen springen, klet-tern, drehen und hangeln sich die Sportler über Mauern, Geländer und Häuser. Eine Sportart, die als Kunst der effizienten Fortbewegung bezeichnet wird. Moment - Effizienz, ist das nicht ein Wort mit dem viele Leistungsdruck verbin-den? Effizienter, höher, schneller, weiter sein als alle anderen? Parkour ist eine Sportart ohne Wettkampf - das ist eher selten. Ursprünglich in Frankreich von Georges Hébert als „methode naturelle“ erfunden, wurde in den späten 80er Jahren von Raymond Belle und sei-nem Sohn David zum Parkour weiterentwickelt. Effiziente Fortbewegung von einem Punkt A zu einem Punkt B - so ist die offizielle Beschrei-bung - doch die Wirklichkeit sieht wesentlich eleganter aus als der Lexikonsatz.

Über Autos und Recks, große Kisten und dicke Matratzen springen die Parkour Sportler beim Training - gegenseitig erklären sie sich die Tech-niken und helfen sich - jeder nimmt auf den an-deren und die Umgebung Rücksicht. Die Trai-ningsgruppe ist bunt gemischt - die Stimmung ist gut - Beats und Bässe hallen aus der großen Stereoanlage - und das Training kostet gerade mal drei Euro. Parkour kann jeder erlernen, ein gutes Körpergergefühl und vor allem Vertrauen in die eigene Sicherheit sind sehr wichtig- man überwindet Distanzen und Höhen und dabei überwindet man auch eigene Schwächen, denn man besiegt die eigene Unsicherheit. Schaffe ich es auf das Auto zu springen, dann den weiten Sprung auf den Kasten? Man schafft es und hat am nächsten Tag Muskelkater, sodass man sich

kaum bewegen kann - so muss doch eine Sport-art sein: günstig, jeder kann es lernen, es macht Spaß, für jedes Niveau gibt es Trainingsgeräte und Techniken - und man kann es theoretisch überall in der Stadt ausführen. Wie jede Sportart birgt auch Parkour Gefahren, aber Parkour ist nur so gefährlich wie man es sich selbst macht. Um Anfänger an den Sport heranführen zu können, braucht die Sportart einen Trainings-ort mit Geräten, an denen sie üben können. Einen Ort, der ebenso die Schnittstelle zwischen beaufsichtigtem Training in der Halle und freiem Training in der Stadt schafft. Damit die Anfänger irgendwann über Geländer, Straßenbahnhäus-chen oder Mauern springen und Kassel eine neue Möglichkeit des Sports bieten kann.

Ganz abhängig davon, wo die Anlage am Ende stehen soll, muss mehr oder weniger Überzeu-gungsarbeit in der Politik geleistet werden. Je gefragter die angedachte Fläche ist, desto schwie-riger kann es wohlmöglich werden, sich gegen-über anderen potenziellen Nutzern, die eventu-ell kommerzielle Ziele verfolgen, durchzusetzen. Innenstadtlage dürfte eher zu den gefragteren Flächen zählen, was aber nicht bedeutet, dass es sich nicht lohnen soll, sich darum zu bemühen!In den politischen Reihen sollte ankommen, dass Parkour eine aufstrebende Sport- bzw. Kunstart ist, die bestenfalls einen gesellschaftlichen und kulturellen Mehrwert mit sich bringt. Mit einer großen „Crowd“ würden sich diesbezügliche Ar-

gumente sehr gut untermauern lassen. Eventuell könnte auch eine öffentliche Demonstration (nicht im Sinne von Protest, sondern im Sinne von Vor-führung und Veranschaulichung) ein gutes Licht auf den Sport und seine Anhänger werfen.Des weiteren könnte Wohlwollen und Zuspruch seitens des Bürgermeisters und Sportdezernen-ten Jürgen Kaiser eine besonders große Gewich-tung unter den politischen Vertretern beigemes-sen werden.

Du weisst was du zu tun hast? Du kannst das Pro-jekt umsetzen und die Finanzen sind auch geklärt? Du hast die Politik überzeugt? Dir folgen unzähli-ge Menschen? Alle Hürden sind überwunden!

Baue zu Deinem Projekt eine schöne Präsenta-tion auf und stelle diese im Rathaus vor. Lade Deine Community zu dem Stadtrat-Termin ein und bitte sie sich vorzustellen. Wichtig ist auch die Menschen hervorzuheben, die dir mit tatkräf-tiger Unterstützung geholfen haben. Wer hat für die Finanzielle Unterstützung gesorgt und wer besitzt das planerische Fachwissen? Wie soll das Parkourgelände aussehen und wo soll es sich be-finden? Wenn du es bis auf das letzte Detail aus-

gearbeitet hast, sollte dir nichts mehr im Wege stehen.

Es kann losgehen!

To Do:1. Finde einen Ort2. Finde ein Konzept3. Finde Unterstützer 4. Finde Verantwort- liche

To Do:1. Finde einen Ort, indem du zu-

erst an Orten wie xy suchst (Gibt

es besonders einfach zu bekom-

mende Flächen in der Stadt)

2. Finde ein passendes Konzept, dass

auf politischen Zuspruch stößt

3. Finde indivduelle Unterstützer

finanziell und biete ihnen Pro-

jektpakete an , die sie unterstüt-

zen können , kläre welche das

sein könnten

4. Finde Unterstützer zum Bau

5. Finde Verantwortliche

Start Fachliche Hürde

Stadtmacher-Tipp

Politische Hürde ZielFinanzielleHürde

RechtlicheHürde

To Do:1. Fläche in Zusammenarbeit mit

Stadt gefunden .

2. Konzept entwickelt und von Poli-

tik „abgesegnet“

3. Die Crowd steht hinter mir und

unterstützt mich fachlich und fi-

nanziell .

4. Der Bau ist gesichert.

5. Zukünftig werden wir uns z.B. als

Verein organisieren .

111. Finde einen Ort11. Finde einen Ort

1. Finde einen Ort11. Finde einen Ort2. Finde ein Konzept12. Finde ein Konzept

21. Finde einen Ort, indem du zu-21. Finde einen Ort, indem du zu-

erst an Orten wie xy suchst (Gibt2 erst an Orten wie xy suchst (Gibt

großzügig als fortlaufendes A3 gewählt, und sollte eine Zeitung suggerieren. In der Reflexion stellte sich heraus, dass die Ansprechpartner in diesem Entwurf ungeklärt bleiben und ein Exposé kon-krekte Ansprechpartner identifizieren sollte, um zielführend zu sein. Der überar-beitete Entwurf ergab zwei Entwürfe: das eine für Interessierte des Sportes und das andere für mögliche Unterstützer. In der Ausführung ergab sich den Entwurf, wel-ches werbend agieren sollte in schlichtes DIN A4 zu konstruieren, ohne Farbe, um mögliche Druckkosten gering zu halten. Der Entwurf sah vor das Corporate Des-gin der warnenden Nachrichten auf Zig-

artettenschachteln positiv umzuwandeln. Sprüche wie „Parkour macht mobil, bei Arbeit, Sport und Spiel“ oder „Parkour hilft ihnen und den Menschen in ihrer Umgebung“ suggerieren nicht nur die Grundgedanken des Sportes, sondern werbend zusätzlich. Einfach, schlicht und konkrekt - denn die Grundidee zu infor-mieren ist bereits gegeben. Das Idee zu Informieren ist mit dem gleichen Ausse-hen in der Gesellschaft bereits verankert. Die Layoutimmitation vereinfacht die Intension zu informieren und provoziert, um im Gedächtnis zu bleiben. Eine asu-führlichere Information wird dann auf der Rückseite gegeben. Dabei wird zuerst

Abb. 17:

Projektexposé, erster Entwurf

Sobald die Planungen stehen solltet ihr abklären, welche Arbeiten ihr an eurem Trainingsplatz in Eigenarbeit, aber mit fachlicher Unterstützung, durchführen könnt. Damit habt ihr die Möglichkeit die entstehenden Kosten auf ein Minimum zu re-duzieren. Den Restbetrag könnt ihr möglicherwei-se über Crowdfunding, beispielsweise innerhalb der Parcoursgemeinschaft Kassel, organisieren. Fehlen dann immer noch Mittel um die Trainings-anlage realisierbar zu machen, ist die Stadt euer nächster Ansprechpartner. Um aber Unterstüt-zung von der Stadt zu bekommen solltet ihr ei-nen Verein gründen. Dieser hat dann noch die Richtlinien der Stadt zur Sportförderung zu erfül-len, um Gelder zu erhalten. Die Stadt fördert den

Vereinseigenen Sportstättenbau. Natürlich sind Sponsorengelder immer eine wichtige Einnahme-quelle. Denkbar wären hier örtliche Einzelhändler, im Besonderen Sportwarenhändler, Banken oder Krankenkassen.Zu überprüfen sind Mittel aus Bundesförderpro-grammen wie z.B. “Soziale Stadt”.

„Die Gründung eines Vereins widerspricht dem freien Gedanken von Parkour.“

Diese Aussage ist im ersten Moment durchaus nachvollziehbar. Jedoch haben sich mittlerweile eine Vielzahl von Sportlern in Vereinen organisiert, in denen das Freiheitsgefühl zentraler Bestand-teil im Wesen und in der Ausübung ihrer Sport-art ist. Denn „(Sport-)Verein“ heißt nicht gleich „1. F.C. Irgendwas“, sondern kann durchaus auch auf subkulturelle Individualsportarten angewandt werden. Dazu bietet es allen Beteiligten bzw. Mit-gliedern Vorteile in den Bereichen der Organi-sation und in rechtlichen Belangen.Als Kasseler Paradebeispiel sollte an dieser Stel-

le der Verein „Kesselschmiede e.V.“ genannt werden, in dem sich unter anderem der 1989 ge-gründete „Mr. Wilson Skateboardverein e.V.“ befindet, einem der ersten Skateboardvereine Deutschlands.Zwischen Parkour und dem Skateboarden lassen sich bei näherer Betrachtung einige parallelen er-kennen. Auch für das Skateboarden, eine Sport-art, die sich genau wie Parkour durch den krea-tiven Umgang mit der Umgebung auszeichnet, ist die Organisation zu einem Verein ein anfangs diskutierter Schritt gewesen. Inzwischen hat der „Mr. Wilson Skateboardverein e.V.“ allerdings Bundesweit eine Vorreiterfunktion in der Sze-ne erhalten und besitzt eine im gleichen Maßstab

gefragte und komplett in Eigeninitiative errichte-te Indoor-Skateanlage. Zwar ist auch das Skate-boarden in erster Linie ein Outdoor-Sport, jedoch bietet die Halle gerade Anfängern gute Möglich-keiten ihre Fähigkeiten aufzubauen und zu schu-len, bevor sie sich dann ins Freie trauen.Auch beim brisanten Thema um Haftung bei Ver-letzungen und Sachschäden haben die Skate-boarder mittlerweile viel Erfahrung gesammelt.Um genaueres über die Vor- und Nachteile ei-ner Vereinsgründung für subkulturelle Sport- bzw. Kunstarten wie Parkour zu erfahren, ist die Kontaktaufnahme zu Matthias Weiland, dem 1. Vorsitzenden des „Mr. Wilson Skateboardvereins e.V.“ deshalb sehr zu empfehlen.

Ihr benötigt eine Crowd! Eine Crowd besteht aus Menschen, die euch helfen euer Projekt um-zusetzen. „Crowdsourcing“ ist dabei das ent-scheidende Wort. Die Crowd wird als Ideen- und/oder Geldgeber eingesetzt. Viele Projekte wer-den aber auch mit “Muskelkraft” und Eigenen-gagement gefördert. Dafür werden 4 Ressourcen benötigt: poiltische Zustimmung, juristisches

Know-How, planerisches Fachwissen und Geld. Die Crowd kann hierfür die Ressourcen juristi-sches Know-How, planersiches Fachwissen und auch die finanziellen Mittel abdecken. Habt ihr jemanden in Eurer Community mit den entspre-chenden Fähigkeiten? Dabei spielt es keine Rolle, ob jemand aus der Crowd vor Ort ansprechbar ist oder aus weiter Ferne kommt. Habt ihr die drei

Ressourcen gesammelt, benötigt Ihr nur noch die politische Zustimmung.Eine Crowd benötigt man für immer mehr Projek-te, die man umgesetzen möchte. Egal ob du eine Idee für ein städtebauliches Projekt hast oder eine Internetplattform aufbauen willst. Eine Crowd zeigt der Politik, der Industrie und dem Gewerbe, dass sich Menschen für ein bestimmtes Anlie-

gen interessieren, sich vernetzen und dafür die nötige Bereitschaft zeigen, die es braucht, ob-wohl die Umsetzung noch nicht vollständig ge-sichert ist.Wie ihr eine Crowd gewinnt: Stelle dein Projekt anderen Menschen, z.B. deinen Freunden vor, schreibe einen Aufruf bei Facebook und frage an-dere Communities aus anderen Städten, welche

das Gleiche möchten. In einer sportlich aktiven Community wie Deiner, kannst du viel schneller Unterstützer mobilisieren, wie bei anderen städ-tebaulichen Ideen und Projekten, da eine schon bestehende Community über mehr Startkapital verfügt. Deine Crowd ist immer der erste An-sprechpartner, wenn es um Unterstützung geht.„Ihr seid Stadtmacher“ - Das muss begriffen wer-

den. Jeder Bürger einer jeden Stadt ist ein Stadt-macher. Möchtest du etwas in deiner Stadt verän-dern, musst du dich selbst darum kümmern und weitere Menschen überzeugen. Das bringt dir die nötige Legitimation, um dein Vorhaben der Stadt vorzustellen. Denn es ist ein wachsendes Bedürf-nis der Menschen, Stadt selber zu machen.

„Ich muss herausfinden, ob und wie ich meine Idee umsetzen kann! Wer kann mir dabei hel-fen?“

Wie schaffe ich es, einen Parkour-Park in Kassel zu realisieren? Was sind die ersten Schritte, die ich gehen muss? Zu aller erst beginne ich damit, dass ich adäquate Beispiele in Deutschland suche. Am besten wel-che, die bereits umgesetzt wurden. Dazu wäre es gut, wenn die Parks in Städten oder Gemeinden realisiert wurden, die eine ähnliche Aufstellung wie Kassel haben – so wäre die Vergleichbarkeit einfacher. Nur woher weiss ich welche Städte ähn-

liche Voraussetzungen haben? Dazu beraten mich die „Stadtmacher“, denn sie haben einen detail-lierten Blick auf die Situation.

Als nächster Schritt wird Kontakt zu den Verant-wortlichen der Beispielprojekte aufgenommen und ein Interviewtermin vereinbart. Dabei schöp-fen wir ihr Expertenwissen ab. Das kann in Form eines gemeinsamen Workshops, eines Interviews und/oder einer Exkursion stattfinden. Ziel ist es, herauszufinden, welche Schritte diese zur Um-setzung gegangen sind und welche Tipps und Tricks sie zur Umsetzung in Kassel haben. Es wer-den Fragen geklärt, z.B. wie sie einen passenden Ort fanden, wie sie den Bau genehmigt bekamen,

woher sie Gelder akqurierten und wer den Park pflegt – alles Fragen die unsere Kasseler Parkour To–Do–Liste füllen.

Parkour - wie Katzen oder Affen springen, klet-tern, drehen und hangeln sich die Sportler über Mauern, Geländer und Häuser. Eine Sportart, die als Kunst der effizienten Fortbewegung bezeichnet wird. Moment - Effizienz, ist das nicht ein Wort mit dem viele Leistungsdruck verbin-den? Effizienter, höher, schneller, weiter sein als alle anderen? Parkour ist eine Sportart ohne Wettkampf - das ist eher selten. Ursprünglich in Frankreich von Georges Hébert als „methode naturelle“ erfunden, wurde in den späten 80er Jahren von Raymond Belle und sei-nem Sohn David zum Parkour weiterentwickelt. Effiziente Fortbewegung von einem Punkt A zu einem Punkt B - so ist die offizielle Beschrei-bung - doch die Wirklichkeit sieht wesentlich eleganter aus als der Lexikonsatz.

Über Autos und Recks, große Kisten und dicke Matratzen springen die Parkour Sportler beim Training - gegenseitig erklären sie sich die Tech-niken und helfen sich - jeder nimmt auf den an-deren und die Umgebung Rücksicht. Die Trai-ningsgruppe ist bunt gemischt - die Stimmung ist gut - Beats und Bässe hallen aus der großen Stereoanlage - und das Training kostet gerade mal drei Euro. Parkour kann jeder erlernen, ein gutes Körpergergefühl und vor allem Vertrauen in die eigene Sicherheit sind sehr wichtig- man überwindet Distanzen und Höhen und dabei überwindet man auch eigene Schwächen, denn man besiegt die eigene Unsicherheit. Schaffe ich es auf das Auto zu springen, dann den weiten Sprung auf den Kasten? Man schafft es und hat am nächsten Tag Muskelkater, sodass man sich

kaum bewegen kann - so muss doch eine Sport-art sein: günstig, jeder kann es lernen, es macht Spaß, für jedes Niveau gibt es Trainingsgeräte und Techniken - und man kann es theoretisch überall in der Stadt ausführen. Wie jede Sportart birgt auch Parkour Gefahren, aber Parkour ist nur so gefährlich wie man es sich selbst macht. Um Anfänger an den Sport heranführen zu können, braucht die Sportart einen Trainings-ort mit Geräten, an denen sie üben können. Einen Ort, der ebenso die Schnittstelle zwischen beaufsichtigtem Training in der Halle und freiem Training in der Stadt schafft. Damit die Anfänger irgendwann über Geländer, Straßenbahnhäus-chen oder Mauern springen und Kassel eine neue Möglichkeit des Sports bieten kann.

Ganz abhängig davon, wo die Anlage am Ende stehen soll, muss mehr oder weniger Überzeu-gungsarbeit in der Politik geleistet werden. Je gefragter die angedachte Fläche ist, desto schwie-riger kann es wohlmöglich werden, sich gegen-über anderen potenziellen Nutzern, die eventu-ell kommerzielle Ziele verfolgen, durchzusetzen. Innenstadtlage dürfte eher zu den gefragteren Flächen zählen, was aber nicht bedeutet, dass es sich nicht lohnen soll, sich darum zu bemühen!In den politischen Reihen sollte ankommen, dass Parkour eine aufstrebende Sport- bzw. Kunstart ist, die bestenfalls einen gesellschaftlichen und kulturellen Mehrwert mit sich bringt. Mit einer großen „Crowd“ würden sich diesbezügliche Ar-

gumente sehr gut untermauern lassen. Eventuell könnte auch eine öffentliche Demonstration (nicht im Sinne von Protest, sondern im Sinne von Vor-führung und Veranschaulichung) ein gutes Licht auf den Sport und seine Anhänger werfen.Des weiteren könnte Wohlwollen und Zuspruch seitens des Bürgermeisters und Sportdezernen-ten Jürgen Kaiser eine besonders große Gewich-tung unter den politischen Vertretern beigemes-sen werden.

Du weisst was du zu tun hast? Du kannst das Pro-jekt umsetzen und die Finanzen sind auch geklärt? Du hast die Politik überzeugt? Dir folgen unzähli-ge Menschen? Alle Hürden sind überwunden!

Baue zu Deinem Projekt eine schöne Präsenta-tion auf und stelle diese im Rathaus vor. Lade Deine Community zu dem Stadtrat-Termin ein und bitte sie sich vorzustellen. Wichtig ist auch die Menschen hervorzuheben, die dir mit tatkräf-tiger Unterstützung geholfen haben. Wer hat für die Finanzielle Unterstützung gesorgt und wer besitzt das planerische Fachwissen? Wie soll das Parkourgelände aussehen und wo soll es sich be-finden? Wenn du es bis auf das letzte Detail aus-

gearbeitet hast, sollte dir nichts mehr im Wege stehen.

Es kann losgehen!

To Do:1. Finde einen Ort2. Finde ein Konzept3. Finde Unterstützer 4. Finde Verantwort- liche

To Do:1. Finde einen Ort, indem du zu-

erst an Orten wie xy suchst (Gibt

es besonders einfach zu bekom-

mende Flächen in der Stadt)

2. Finde ein passendes Konzept, dass

auf politischen Zuspruch stößt

3. Finde indivduelle Unterstützer

finanziell und biete ihnen Pro-

jektpakete an , die sie unterstüt-

zen können , kläre welche das

sein könnten

4. Finde Unterstützer zum Bau

5. Finde Verantwortliche

Start Fachliche Hürde

Stadtmacher-Tipp

Politische Hürde ZielFinanzielleHürde

RechtlicheHürde

To Do:1. Fläche in Zusammenarbeit mit

Stadt gefunden .

2. Konzept entwickelt und von Poli-

tik „abgesegnet“

3. Die Crowd steht hinter mir und

unterstützt mich fachlich und fi-

nanziell .

4. Der Bau ist gesichert.

5. Zukünftig werden wir uns z.B. als

Verein organisieren .

Projektexposé: erster Entwurf, eigene Grafik

allgemein über die gesellschaftliche Ent-wicklungen, wie das Übergewicht, zu wenig Bewegung, Kommunikation via Internet, fehlender Wahrnehmung der dirketen Umwelt informeirt und erläutert wie dagegen Parkoursport helfen kann. Ein QR-Code ermöglicht direkt auf die Facebook-Seite des PKRFT-Kassels zu gelangen und unmittelbar mitmachen zu können. Das andere Exposé ist an mögliche Unterstützer gerichtet, es bleibt im Lay-out schlichter und klassischer - orientiert sich am Corporate Design des Stadtma-cher indem das quardratische Format der Stadtmacher-Flyer aufgegriffen wird.

Das werbende Element umhüllt diesen und zeigt wieder die vier Bausteine auf die benötigt werden um das Projekt zu realisieren. Ein Zusatz erklärt das Design, indem gesagt wird, dass dabei erstmal alle möglichen Anknüpfungspunkte auf-gezeigt werden, um keinen Weg auszu-schließen. Das Projektexposé verblieb auf diesem Stand, und ein neuer Schritt wurde angestoßen, denn ein Termin zwi-schen Vertretern des Next-kassel-Teams und Vertretern der Stadtverwaltung fand statt. Dieser Termin dient dem Austausch zwischen den studentischen Projekten und den Ressorts der Stadtverwaltung, um sich wechselseitig auf dem aktuellen

Sobald die Planungen stehen solltet ihr abklären, welche Arbeiten ihr an eurem Trainingsplatz in Eigenarbeit, aber mit fachlicher Unterstützung, durchführen könnt. Damit habt ihr die Möglichkeit die entstehenden Kosten auf ein Minimum zu re-duzieren. Den Restbetrag könnt ihr möglicherwei-se über Crowdfunding, beispielsweise innerhalb der Parcoursgemeinschaft Kassel, organisieren. Fehlen dann immer noch Mittel um die Trainings-anlage realisierbar zu machen, ist die Stadt euer nächster Ansprechpartner. Um aber Unterstüt-zung von der Stadt zu bekommen solltet ihr ei-nen Verein gründen. Dieser hat dann noch die Richtlinien der Stadt zur Sportförderung zu erfül-len, um Gelder zu erhalten. Die Stadt fördert den

Vereinseigenen Sportstättenbau. Natürlich sind Sponsorengelder immer eine wichtige Einnahme-quelle. Denkbar wären hier örtliche Einzelhändler, im Besonderen Sportwarenhändler, Banken oder Krankenkassen.Zu überprüfen sind Mittel aus Bundesförderpro-grammen wie z.B. “Soziale Stadt”.

„Die Gründung eines Vereins widerspricht dem freien Gedanken von Parkour.“

Diese Aussage ist im ersten Moment durchaus nachvollziehbar. Jedoch haben sich mittlerweile eine Vielzahl von Sportlern in Vereinen organisiert, in denen das Freiheitsgefühl zentraler Bestand-teil im Wesen und in der Ausübung ihrer Sport-art ist. Denn „(Sport-)Verein“ heißt nicht gleich „1. F.C. Irgendwas“, sondern kann durchaus auch auf subkulturelle Individualsportarten angewandt werden. Dazu bietet es allen Beteiligten bzw. Mit-gliedern Vorteile in den Bereichen der Organi-sation und in rechtlichen Belangen.Als Kasseler Paradebeispiel sollte an dieser Stel-

le der Verein „Kesselschmiede e.V.“ genannt werden, in dem sich unter anderem der 1989 ge-gründete „Mr. Wilson Skateboardverein e.V.“ befindet, einem der ersten Skateboardvereine Deutschlands.Zwischen Parkour und dem Skateboarden lassen sich bei näherer Betrachtung einige parallelen er-kennen. Auch für das Skateboarden, eine Sport-art, die sich genau wie Parkour durch den krea-tiven Umgang mit der Umgebung auszeichnet, ist die Organisation zu einem Verein ein anfangs diskutierter Schritt gewesen. Inzwischen hat der „Mr. Wilson Skateboardverein e.V.“ allerdings Bundesweit eine Vorreiterfunktion in der Sze-ne erhalten und besitzt eine im gleichen Maßstab

gefragte und komplett in Eigeninitiative errichte-te Indoor-Skateanlage. Zwar ist auch das Skate-boarden in erster Linie ein Outdoor-Sport, jedoch bietet die Halle gerade Anfängern gute Möglich-keiten ihre Fähigkeiten aufzubauen und zu schu-len, bevor sie sich dann ins Freie trauen.Auch beim brisanten Thema um Haftung bei Ver-letzungen und Sachschäden haben die Skate-boarder mittlerweile viel Erfahrung gesammelt.Um genaueres über die Vor- und Nachteile ei-ner Vereinsgründung für subkulturelle Sport- bzw. Kunstarten wie Parkour zu erfahren, ist die Kontaktaufnahme zu Matthias Weiland, dem 1. Vorsitzenden des „Mr. Wilson Skateboardvereins e.V.“ deshalb sehr zu empfehlen.

Ihr benötigt eine Crowd! Eine Crowd besteht aus Menschen, die euch helfen euer Projekt um-zusetzen. „Crowdsourcing“ ist dabei das ent-scheidende Wort. Die Crowd wird als Ideen- und/oder Geldgeber eingesetzt. Viele Projekte wer-den aber auch mit “Muskelkraft” und Eigenen-gagement gefördert. Dafür werden 4 Ressourcen benötigt: poiltische Zustimmung, juristisches

Know-How, planerisches Fachwissen und Geld. Die Crowd kann hierfür die Ressourcen juristi-sches Know-How, planersiches Fachwissen und auch die finanziellen Mittel abdecken. Habt ihr jemanden in Eurer Community mit den entspre-chenden Fähigkeiten? Dabei spielt es keine Rolle, ob jemand aus der Crowd vor Ort ansprechbar ist oder aus weiter Ferne kommt. Habt ihr die drei

Ressourcen gesammelt, benötigt Ihr nur noch die politische Zustimmung.Eine Crowd benötigt man für immer mehr Projek-te, die man umgesetzen möchte. Egal ob du eine Idee für ein städtebauliches Projekt hast oder eine Internetplattform aufbauen willst. Eine Crowd zeigt der Politik, der Industrie und dem Gewerbe, dass sich Menschen für ein bestimmtes Anlie-

gen interessieren, sich vernetzen und dafür die nötige Bereitschaft zeigen, die es braucht, ob-wohl die Umsetzung noch nicht vollständig ge-sichert ist.Wie ihr eine Crowd gewinnt: Stelle dein Projekt anderen Menschen, z.B. deinen Freunden vor, schreibe einen Aufruf bei Facebook und frage an-dere Communities aus anderen Städten, welche

das Gleiche möchten. In einer sportlich aktiven Community wie Deiner, kannst du viel schneller Unterstützer mobilisieren, wie bei anderen städ-tebaulichen Ideen und Projekten, da eine schon bestehende Community über mehr Startkapital verfügt. Deine Crowd ist immer der erste An-sprechpartner, wenn es um Unterstützung geht.„Ihr seid Stadtmacher“ - Das muss begriffen wer-

den. Jeder Bürger einer jeden Stadt ist ein Stadt-macher. Möchtest du etwas in deiner Stadt verän-dern, musst du dich selbst darum kümmern und weitere Menschen überzeugen. Das bringt dir die nötige Legitimation, um dein Vorhaben der Stadt vorzustellen. Denn es ist ein wachsendes Bedürf-nis der Menschen, Stadt selber zu machen.

„Ich muss herausfinden, ob und wie ich meine Idee umsetzen kann! Wer kann mir dabei hel-fen?“

Wie schaffe ich es, einen Parkour-Park in Kassel zu realisieren? Was sind die ersten Schritte, die ich gehen muss? Zu aller erst beginne ich damit, dass ich adäquate Beispiele in Deutschland suche. Am besten wel-che, die bereits umgesetzt wurden. Dazu wäre es gut, wenn die Parks in Städten oder Gemeinden realisiert wurden, die eine ähnliche Aufstellung wie Kassel haben – so wäre die Vergleichbarkeit einfacher. Nur woher weiss ich welche Städte ähn-

liche Voraussetzungen haben? Dazu beraten mich die „Stadtmacher“, denn sie haben einen detail-lierten Blick auf die Situation.

Als nächster Schritt wird Kontakt zu den Verant-wortlichen der Beispielprojekte aufgenommen und ein Interviewtermin vereinbart. Dabei schöp-fen wir ihr Expertenwissen ab. Das kann in Form eines gemeinsamen Workshops, eines Interviews und/oder einer Exkursion stattfinden. Ziel ist es, herauszufinden, welche Schritte diese zur Um-setzung gegangen sind und welche Tipps und Tricks sie zur Umsetzung in Kassel haben. Es wer-den Fragen geklärt, z.B. wie sie einen passenden Ort fanden, wie sie den Bau genehmigt bekamen,

woher sie Gelder akqurierten und wer den Park pflegt – alles Fragen die unsere Kasseler Parkour To–Do–Liste füllen.

Parkour - wie Katzen oder Affen springen, klet-tern, drehen und hangeln sich die Sportler über Mauern, Geländer und Häuser. Eine Sportart, die als Kunst der effizienten Fortbewegung bezeichnet wird. Moment - Effizienz, ist das nicht ein Wort mit dem viele Leistungsdruck verbin-den? Effizienter, höher, schneller, weiter sein als alle anderen? Parkour ist eine Sportart ohne Wettkampf - das ist eher selten. Ursprünglich in Frankreich von Georges Hébert als „methode naturelle“ erfunden, wurde in den späten 80er Jahren von Raymond Belle und sei-nem Sohn David zum Parkour weiterentwickelt. Effiziente Fortbewegung von einem Punkt A zu einem Punkt B - so ist die offizielle Beschrei-bung - doch die Wirklichkeit sieht wesentlich eleganter aus als der Lexikonsatz.

Über Autos und Recks, große Kisten und dicke Matratzen springen die Parkour Sportler beim Training - gegenseitig erklären sie sich die Tech-niken und helfen sich - jeder nimmt auf den an-deren und die Umgebung Rücksicht. Die Trai-ningsgruppe ist bunt gemischt - die Stimmung ist gut - Beats und Bässe hallen aus der großen Stereoanlage - und das Training kostet gerade mal drei Euro. Parkour kann jeder erlernen, ein gutes Körpergergefühl und vor allem Vertrauen in die eigene Sicherheit sind sehr wichtig- man überwindet Distanzen und Höhen und dabei überwindet man auch eigene Schwächen, denn man besiegt die eigene Unsicherheit. Schaffe ich es auf das Auto zu springen, dann den weiten Sprung auf den Kasten? Man schafft es und hat am nächsten Tag Muskelkater, sodass man sich

kaum bewegen kann - so muss doch eine Sport-art sein: günstig, jeder kann es lernen, es macht Spaß, für jedes Niveau gibt es Trainingsgeräte und Techniken - und man kann es theoretisch überall in der Stadt ausführen. Wie jede Sportart birgt auch Parkour Gefahren, aber Parkour ist nur so gefährlich wie man es sich selbst macht. Um Anfänger an den Sport heranführen zu können, braucht die Sportart einen Trainings-ort mit Geräten, an denen sie üben können. Einen Ort, der ebenso die Schnittstelle zwischen beaufsichtigtem Training in der Halle und freiem Training in der Stadt schafft. Damit die Anfänger irgendwann über Geländer, Straßenbahnhäus-chen oder Mauern springen und Kassel eine neue Möglichkeit des Sports bieten kann.

Ganz abhängig davon, wo die Anlage am Ende stehen soll, muss mehr oder weniger Überzeu-gungsarbeit in der Politik geleistet werden. Je gefragter die angedachte Fläche ist, desto schwie-riger kann es wohlmöglich werden, sich gegen-über anderen potenziellen Nutzern, die eventu-ell kommerzielle Ziele verfolgen, durchzusetzen. Innenstadtlage dürfte eher zu den gefragteren Flächen zählen, was aber nicht bedeutet, dass es sich nicht lohnen soll, sich darum zu bemühen!In den politischen Reihen sollte ankommen, dass Parkour eine aufstrebende Sport- bzw. Kunstart ist, die bestenfalls einen gesellschaftlichen und kulturellen Mehrwert mit sich bringt. Mit einer großen „Crowd“ würden sich diesbezügliche Ar-

gumente sehr gut untermauern lassen. Eventuell könnte auch eine öffentliche Demonstration (nicht im Sinne von Protest, sondern im Sinne von Vor-führung und Veranschaulichung) ein gutes Licht auf den Sport und seine Anhänger werfen.Des weiteren könnte Wohlwollen und Zuspruch seitens des Bürgermeisters und Sportdezernen-ten Jürgen Kaiser eine besonders große Gewich-tung unter den politischen Vertretern beigemes-sen werden.

Du weisst was du zu tun hast? Du kannst das Pro-jekt umsetzen und die Finanzen sind auch geklärt? Du hast die Politik überzeugt? Dir folgen unzähli-ge Menschen? Alle Hürden sind überwunden!

Baue zu Deinem Projekt eine schöne Präsenta-tion auf und stelle diese im Rathaus vor. Lade Deine Community zu dem Stadtrat-Termin ein und bitte sie sich vorzustellen. Wichtig ist auch die Menschen hervorzuheben, die dir mit tatkräf-tiger Unterstützung geholfen haben. Wer hat für die Finanzielle Unterstützung gesorgt und wer besitzt das planerische Fachwissen? Wie soll das Parkourgelände aussehen und wo soll es sich be-finden? Wenn du es bis auf das letzte Detail aus-

gearbeitet hast, sollte dir nichts mehr im Wege stehen.

Es kann losgehen!

To Do:1. Finde einen Ort2. Finde ein Konzept3. Finde Unterstützer 4. Finde Verantwort- liche

To Do:1. Finde einen Ort, indem du zu-

erst an Orten wie xy suchst (Gibt

es besonders einfach zu bekom-

mende Flächen in der Stadt)

2. Finde ein passendes Konzept, dass

auf politischen Zuspruch stößt

3. Finde indivduelle Unterstützer

finanziell und biete ihnen Pro-

jektpakete an , die sie unterstüt-

zen können , kläre welche das

sein könnten

4. Finde Unterstützer zum Bau

5. Finde Verantwortliche

Start Fachliche Hürde

Stadtmacher-Tipp

Politische Hürde ZielFinanzielleHürde

RechtlicheHürde

To Do:1. Fläche in Zusammenarbeit mit

Stadt gefunden .

2. Konzept entwickelt und von Poli-

tik „abgesegnet“

3. Die Crowd steht hinter mir und

unterstützt mich fachlich und fi-

nanziell .

4. Der Bau ist gesichert.

5. Zukünftig werden wir uns z.B. als

Verein organisieren .

großzügig als fortlaufendes A3 gewählt, und sollte eine Zeitung suggerieren. In der Reflexion stellte sich heraus, dass die Ansprechpartner in diesem Entwurf ungeklärt bleiben und ein Exposé kon-krekte Ansprechpartner identifizieren sollte, um zielführend zu sein. Der überar-beitete Entwurf ergab zwei Entwürfe: das eine für Interessierte des Sportes und das andere für mögliche Unterstützer. In der Ausführung ergab sich den Entwurf, wel-ches werbend agieren sollte in schlichtes DIN A4 zu konstruieren, ohne Farbe, um mögliche Druckkosten gering zu halten. Der Entwurf sah vor das Corporate Des-gin der warnenden Nachrichten auf Zig-

artettenschachteln positiv umzuwandeln. Sprüche wie „Parkour macht mobil, bei Arbeit, Sport und Spiel“ oder „Parkour hilft ihnen und den Menschen in ihrer Umgebung“ suggerieren nicht nur die Grundgedanken des Sportes, sondern werbend zusätzlich. Einfach, schlicht und konkrekt - denn die Grundidee zu infor-mieren ist bereits gegeben. Das Idee zu Informieren ist mit dem gleichen Ausse-hen in der Gesellschaft bereits verankert. Die Layoutimmitation vereinfacht die Intension zu informieren und provoziert, um im Gedächtnis zu bleiben. Eine asu-führlichere Information wird dann auf der Rückseite gegeben. Dabei wird zuerst

ziert, um im Gedächtnis zu bleiben. Eine asuführlichere Information wird dann auf der Rückseite gegeben. Dabei wird zuerst allgemein über die gesellschaftli-che Entwicklungen, wie das Übergewicht, zu wenig Bewegung, Kommunikation via Internet, fehlender Wahrnehmung der dirketen Umwelt informeirt und erläu-tert wie dagegen Parkoursport helfen kann. Ein QR-Code ermöglicht direkt auf die Facebook-Seite des PKRFT-Kassels zu gelangen und unmittelbar mitmachen zu können.

Das andere Exposé ist an mögliche Unterstützer gerichtet, es bleibt im Lay-out schlichter und klassischer - orientiert sich am Corporate Design des Stadtma-

cher indem das quardratische Format der Stadtmacher-Flyer aufgegriffen wird. Das werbende Element umhüllt diesen und zeigt wieder die vier Bausteine auf die benötigt werden um das Projekt zu realisieren. Ein Zusatz erklärt das Design, indem gesagt wird, dass dabei erstmal alle möglichen Anknüpfungspunkte auf-gezeigt werden, um keinen Weg auszu-schließen. Das Projektexposé verblieb auf diesem Stand, und ein neuer Schritt wurde angestoßen, denn ein Termin zwi-schen Vertretern des Next-kassel-Teams und Vertretern der Stadtverwaltung fand statt. Dieser Termin dient dem Austausch zwischen den studentischen Projekten und den Ressorts der Stadtverwaltung, um sich wechselseitig auf dem aktuellen

Unterstützer gerichtet, es bleibt im Lay-out schlichter und klassischer - orientiert sich am Corporate Design des Stadtma-

zwischen den studentischen Projekten und den Ressorts der Stadtverwaltung, um sich wechselseitig auf dem aktuellen

Sobald die Planungen stehen solltet ihr abklären, welche Arbeiten ihr an eurem Trainingsplatz in Eigenarbeit, aber mit fachlicher Unterstützung, durchführen könnt. Damit habt ihr die Möglichkeit die entstehenden Kosten auf ein Minimum zu re-duzieren. Den Restbetrag könnt ihr möglicherwei-se über Crowdfunding, beispielsweise innerhalb der Parcoursgemeinschaft Kassel, organisieren. Fehlen dann immer noch Mittel um die Trainings-anlage realisierbar zu machen, ist die Stadt euer nächster Ansprechpartner. Um aber Unterstüt-zung von der Stadt zu bekommen solltet ihr ei-nen Verein gründen. Dieser hat dann noch die Richtlinien der Stadt zur Sportförderung zu erfül-len, um Gelder zu erhalten. Die Stadt fördert den

Vereinseigenen Sportstättenbau. Natürlich sind Sponsorengelder immer eine wichtige Einnahme-quelle. Denkbar wären hier örtliche Einzelhändler, im Besonderen Sportwarenhändler, Banken oder Krankenkassen.Zu überprüfen sind Mittel aus Bundesförderpro-grammen wie z.B. “Soziale Stadt”.

„Die Gründung eines Vereins widerspricht dem freien Gedanken von Parkour.“

Diese Aussage ist im ersten Moment durchaus nachvollziehbar. Jedoch haben sich mittlerweile eine Vielzahl von Sportlern in Vereinen organisiert, in denen das Freiheitsgefühl zentraler Bestand-teil im Wesen und in der Ausübung ihrer Sport-art ist. Denn „(Sport-)Verein“ heißt nicht gleich „1. F.C. Irgendwas“, sondern kann durchaus auch auf subkulturelle Individualsportarten angewandt werden. Dazu bietet es allen Beteiligten bzw. Mit-gliedern Vorteile in den Bereichen der Organi-sation und in rechtlichen Belangen.Als Kasseler Paradebeispiel sollte an dieser Stel-

le der Verein „Kesselschmiede e.V.“ genannt werden, in dem sich unter anderem der 1989 ge-gründete „Mr. Wilson Skateboardverein e.V.“ befindet, einem der ersten Skateboardvereine Deutschlands.Zwischen Parkour und dem Skateboarden lassen sich bei näherer Betrachtung einige parallelen er-kennen. Auch für das Skateboarden, eine Sport-art, die sich genau wie Parkour durch den krea-tiven Umgang mit der Umgebung auszeichnet, ist die Organisation zu einem Verein ein anfangs diskutierter Schritt gewesen. Inzwischen hat der „Mr. Wilson Skateboardverein e.V.“ allerdings Bundesweit eine Vorreiterfunktion in der Sze-ne erhalten und besitzt eine im gleichen Maßstab

gefragte und komplett in Eigeninitiative errichte-te Indoor-Skateanlage. Zwar ist auch das Skate-boarden in erster Linie ein Outdoor-Sport, jedoch bietet die Halle gerade Anfängern gute Möglich-keiten ihre Fähigkeiten aufzubauen und zu schu-len, bevor sie sich dann ins Freie trauen.Auch beim brisanten Thema um Haftung bei Ver-letzungen und Sachschäden haben die Skate-boarder mittlerweile viel Erfahrung gesammelt.Um genaueres über die Vor- und Nachteile ei-ner Vereinsgründung für subkulturelle Sport- bzw. Kunstarten wie Parkour zu erfahren, ist die Kontaktaufnahme zu Matthias Weiland, dem 1. Vorsitzenden des „Mr. Wilson Skateboardvereins e.V.“ deshalb sehr zu empfehlen.

Ihr benötigt eine Crowd! Eine Crowd besteht aus Menschen, die euch helfen euer Projekt um-zusetzen. „Crowdsourcing“ ist dabei das ent-scheidende Wort. Die Crowd wird als Ideen- und/oder Geldgeber eingesetzt. Viele Projekte wer-den aber auch mit “Muskelkraft” und Eigenen-gagement gefördert. Dafür werden 4 Ressourcen benötigt: poiltische Zustimmung, juristisches

Know-How, planerisches Fachwissen und Geld. Die Crowd kann hierfür die Ressourcen juristi-sches Know-How, planersiches Fachwissen und auch die finanziellen Mittel abdecken. Habt ihr jemanden in Eurer Community mit den entspre-chenden Fähigkeiten? Dabei spielt es keine Rolle, ob jemand aus der Crowd vor Ort ansprechbar ist oder aus weiter Ferne kommt. Habt ihr die drei

Ressourcen gesammelt, benötigt Ihr nur noch die politische Zustimmung.Eine Crowd benötigt man für immer mehr Projek-te, die man umgesetzen möchte. Egal ob du eine Idee für ein städtebauliches Projekt hast oder eine Internetplattform aufbauen willst. Eine Crowd zeigt der Politik, der Industrie und dem Gewerbe, dass sich Menschen für ein bestimmtes Anlie-

gen interessieren, sich vernetzen und dafür die nötige Bereitschaft zeigen, die es braucht, ob-wohl die Umsetzung noch nicht vollständig ge-sichert ist.Wie ihr eine Crowd gewinnt: Stelle dein Projekt anderen Menschen, z.B. deinen Freunden vor, schreibe einen Aufruf bei Facebook und frage an-dere Communities aus anderen Städten, welche

das Gleiche möchten. In einer sportlich aktiven Community wie Deiner, kannst du viel schneller Unterstützer mobilisieren, wie bei anderen städ-tebaulichen Ideen und Projekten, da eine schon bestehende Community über mehr Startkapital verfügt. Deine Crowd ist immer der erste An-sprechpartner, wenn es um Unterstützung geht.„Ihr seid Stadtmacher“ - Das muss begriffen wer-

den. Jeder Bürger einer jeden Stadt ist ein Stadt-macher. Möchtest du etwas in deiner Stadt verän-dern, musst du dich selbst darum kümmern und weitere Menschen überzeugen. Das bringt dir die nötige Legitimation, um dein Vorhaben der Stadt vorzustellen. Denn es ist ein wachsendes Bedürf-nis der Menschen, Stadt selber zu machen.

„Ich muss herausfinden, ob und wie ich meine Idee umsetzen kann! Wer kann mir dabei hel-fen?“

Wie schaffe ich es, einen Parkour-Park in Kassel zu realisieren? Was sind die ersten Schritte, die ich gehen muss? Zu aller erst beginne ich damit, dass ich adäquate Beispiele in Deutschland suche. Am besten wel-che, die bereits umgesetzt wurden. Dazu wäre es gut, wenn die Parks in Städten oder Gemeinden realisiert wurden, die eine ähnliche Aufstellung wie Kassel haben – so wäre die Vergleichbarkeit einfacher. Nur woher weiss ich welche Städte ähn-

liche Voraussetzungen haben? Dazu beraten mich die „Stadtmacher“, denn sie haben einen detail-lierten Blick auf die Situation.

Als nächster Schritt wird Kontakt zu den Verant-wortlichen der Beispielprojekte aufgenommen und ein Interviewtermin vereinbart. Dabei schöp-fen wir ihr Expertenwissen ab. Das kann in Form eines gemeinsamen Workshops, eines Interviews und/oder einer Exkursion stattfinden. Ziel ist es, herauszufinden, welche Schritte diese zur Um-setzung gegangen sind und welche Tipps und Tricks sie zur Umsetzung in Kassel haben. Es wer-den Fragen geklärt, z.B. wie sie einen passenden Ort fanden, wie sie den Bau genehmigt bekamen,

woher sie Gelder akqurierten und wer den Park pflegt – alles Fragen die unsere Kasseler Parkour To–Do–Liste füllen.

Parkour - wie Katzen oder Affen springen, klet-tern, drehen und hangeln sich die Sportler über Mauern, Geländer und Häuser. Eine Sportart, die als Kunst der effizienten Fortbewegung bezeichnet wird. Moment - Effizienz, ist das nicht ein Wort mit dem viele Leistungsdruck verbin-den? Effizienter, höher, schneller, weiter sein als alle anderen? Parkour ist eine Sportart ohne Wettkampf - das ist eher selten. Ursprünglich in Frankreich von Georges Hébert als „methode naturelle“ erfunden, wurde in den späten 80er Jahren von Raymond Belle und sei-nem Sohn David zum Parkour weiterentwickelt. Effiziente Fortbewegung von einem Punkt A zu einem Punkt B - so ist die offizielle Beschrei-bung - doch die Wirklichkeit sieht wesentlich eleganter aus als der Lexikonsatz.

Über Autos und Recks, große Kisten und dicke Matratzen springen die Parkour Sportler beim Training - gegenseitig erklären sie sich die Tech-niken und helfen sich - jeder nimmt auf den an-deren und die Umgebung Rücksicht. Die Trai-ningsgruppe ist bunt gemischt - die Stimmung ist gut - Beats und Bässe hallen aus der großen Stereoanlage - und das Training kostet gerade mal drei Euro. Parkour kann jeder erlernen, ein gutes Körpergergefühl und vor allem Vertrauen in die eigene Sicherheit sind sehr wichtig- man überwindet Distanzen und Höhen und dabei überwindet man auch eigene Schwächen, denn man besiegt die eigene Unsicherheit. Schaffe ich es auf das Auto zu springen, dann den weiten Sprung auf den Kasten? Man schafft es und hat am nächsten Tag Muskelkater, sodass man sich

kaum bewegen kann - so muss doch eine Sport-art sein: günstig, jeder kann es lernen, es macht Spaß, für jedes Niveau gibt es Trainingsgeräte und Techniken - und man kann es theoretisch überall in der Stadt ausführen. Wie jede Sportart birgt auch Parkour Gefahren, aber Parkour ist nur so gefährlich wie man es sich selbst macht. Um Anfänger an den Sport heranführen zu können, braucht die Sportart einen Trainings-ort mit Geräten, an denen sie üben können. Einen Ort, der ebenso die Schnittstelle zwischen beaufsichtigtem Training in der Halle und freiem Training in der Stadt schafft. Damit die Anfänger irgendwann über Geländer, Straßenbahnhäus-chen oder Mauern springen und Kassel eine neue Möglichkeit des Sports bieten kann.

Ganz abhängig davon, wo die Anlage am Ende stehen soll, muss mehr oder weniger Überzeu-gungsarbeit in der Politik geleistet werden. Je gefragter die angedachte Fläche ist, desto schwie-riger kann es wohlmöglich werden, sich gegen-über anderen potenziellen Nutzern, die eventu-ell kommerzielle Ziele verfolgen, durchzusetzen. Innenstadtlage dürfte eher zu den gefragteren Flächen zählen, was aber nicht bedeutet, dass es sich nicht lohnen soll, sich darum zu bemühen!In den politischen Reihen sollte ankommen, dass Parkour eine aufstrebende Sport- bzw. Kunstart ist, die bestenfalls einen gesellschaftlichen und kulturellen Mehrwert mit sich bringt. Mit einer großen „Crowd“ würden sich diesbezügliche Ar-

gumente sehr gut untermauern lassen. Eventuell könnte auch eine öffentliche Demonstration (nicht im Sinne von Protest, sondern im Sinne von Vor-führung und Veranschaulichung) ein gutes Licht auf den Sport und seine Anhänger werfen.Des weiteren könnte Wohlwollen und Zuspruch seitens des Bürgermeisters und Sportdezernen-ten Jürgen Kaiser eine besonders große Gewich-tung unter den politischen Vertretern beigemes-sen werden.

Du weisst was du zu tun hast? Du kannst das Pro-jekt umsetzen und die Finanzen sind auch geklärt? Du hast die Politik überzeugt? Dir folgen unzähli-ge Menschen? Alle Hürden sind überwunden!

Baue zu Deinem Projekt eine schöne Präsenta-tion auf und stelle diese im Rathaus vor. Lade Deine Community zu dem Stadtrat-Termin ein und bitte sie sich vorzustellen. Wichtig ist auch die Menschen hervorzuheben, die dir mit tatkräf-tiger Unterstützung geholfen haben. Wer hat für die Finanzielle Unterstützung gesorgt und wer besitzt das planerische Fachwissen? Wie soll das Parkourgelände aussehen und wo soll es sich be-finden? Wenn du es bis auf das letzte Detail aus-

gearbeitet hast, sollte dir nichts mehr im Wege stehen.

Es kann losgehen!

To Do:1. Finde einen Ort2. Finde ein Konzept3. Finde Unterstützer 4. Finde Verantwort- liche

To Do:1. Finde einen Ort, indem du zu-

erst an Orten wie xy suchst (Gibt

es besonders einfach zu bekom-

mende Flächen in der Stadt)

2. Finde ein passendes Konzept, dass

auf politischen Zuspruch stößt

3. Finde indivduelle Unterstützer

finanziell und biete ihnen Pro-

jektpakete an , die sie unterstüt-

zen können , kläre welche das

sein könnten

4. Finde Unterstützer zum Bau

5. Finde Verantwortliche

Start Fachliche Hürde

Stadtmacher-Tipp

Politische Hürde ZielFinanzielleHürde

RechtlicheHürde

To Do:1. Fläche in Zusammenarbeit mit

Stadt gefunden .

2. Konzept entwickelt und von Poli-

tik „abgesegnet“

3. Die Crowd steht hinter mir und

unterstützt mich fachlich und fi-

nanziell .

4. Der Bau ist gesichert.

5. Zukünftig werden wir uns z.B. als

Verein organisieren .

3Fläche in Zusammenarbeit mit3Fläche in Zusammenarbeit mit

Projektexposé: erster Entwurf, eigene Grafik

allgemein über die gesellschaftliche Ent-wicklungen, wie das Übergewicht, zu wenig Bewegung, Kommunikation via Internet, fehlender Wahrnehmung der dirketen Umwelt informeirt und erläutert wie dagegen Parkoursport helfen kann. Ein QR-Code ermöglicht direkt auf die Facebook-Seite des PKRFT-Kassels zu gelangen und unmittelbar mitmachen zu können. Das andere Exposé ist an mögliche Unterstützer gerichtet, es bleibt im Lay-out schlichter und klassischer - orientiert sich am Corporate Design des Stadtma-cher indem das quardratische Format der Stadtmacher-Flyer aufgegriffen wird.

Das werbende Element umhüllt diesen und zeigt wieder die vier Bausteine auf die benötigt werden um das Projekt zu realisieren. Ein Zusatz erklärt das Design, indem gesagt wird, dass dabei erstmal alle möglichen Anknüpfungspunkte auf-gezeigt werden, um keinen Weg auszu-schließen. Das Projektexposé verblieb auf diesem Stand, und ein neuer Schritt wurde angestoßen, denn ein Termin zwi-schen Vertretern des Next-kassel-Teams und Vertretern der Stadtverwaltung fand statt. Dieser Termin dient dem Austausch zwischen den studentischen Projekten und den Ressorts der Stadtverwaltung, um sich wechselseitig auf dem aktuellen

Parkour - Zeit für was Neues

Parkour schärft die Sinne

Parkour die Kunst der effizienten Fortbewegung

Pakour stärkt ihre Gesundheit

Be strong to be useful!

Parkour ist die Trendsportart des 21. Jahrhunderts

Parkour hilft ihnen und den Menschen in

ihrer Umgebung

Parkour sieht keine Hindernisse, sondern

Möglichkeiten

Parkour findet neue Wege

Pakour gehört zu einer modernen

Stadt dazu

Pakour macht mobil bei Arbeit, Sport

und Spielbe PaCOOL

Parkour weckt die Sinne

Parkour fördert reale Interaktionen

Parkour: ein Spielplatz für Alle

Parkour öffnet den Blick

Keine Lust zu Joggen?

Mach Parkour!

Parkour ist Abendteuer

Parkour

............................

Parkour

............................

Parkour

............................

DIES IST EINE WERBEKAMAGNE FÜR DEN BAU EINER PARKOURFLÄCHE IN KASSEL DIES IST EINE WERBEKAMAGNE FÜR DEN BAU EINER PARKOURFLÄCHE IN KASSEL DIES IST EINE WERBEKAMAGNE FÜR DEN BAU EINER PARKOURFLÄCHE IN KASSEL

DIES IST EINE WERBEKAMAGNE FÜR DEN BAU EINER PARKOURFLÄCHE IN KASSEL DIES IST EINE WERBEKAMAGNE FÜR DEN BAU EINER PARKOURFLÄCHE IN KASSEL DIES IST EINE WERBEKAMAGNE FÜR DEN BAU EINER PARKOURFLÄCHE IN KASSEL

DIES IST EINE WERBEKAMAGNE FÜR DEN BAU EINER PARKOURFLÄCHE IN KASSELDIES IST EINE WERBEKAMAGNE FÜR DEN BAU EINER PARKOURFLÄCHE IN KASSEL

DIES IST EINE WERBEKAMAGNE FÜR DEN BAU EINER PARKOURFLÄCHE IN KASSEL DIES IST EINE WERBEKAMAGNE FÜR DEN BAU EINER PARKOURFLÄCHE IN KASSEL DIES IST EINE WERBEKAMAGNE FÜR DEN BAU EINER PARKOURFLÄCHE IN KASSEL

DIES IST EINE WERBEKAMAGNE FÜR DEN BAU EINER PARKOURFLÄCHE IN KASSEL

DIES IST EINE WERBEKAMAGNE FÜR DEN BAU EINER PARKOURFLÄCHE IN KASSEL DIES IST EINE WERBEKAMAGNE FÜR DEN BAU EINER PARKOURFLÄCHE IN KASSEL DIES IST EINE WERBEKAMAGNE FÜR DEN BAU EINER PARKOURFLÄCHE IN KASSEL

DIES IST EINE WERBEKAMAGNE FÜR DEN BAU EINER PARKOURFLÄCHE IN KASSELDIES IST EINE WERBEKAMAGNE FÜR DEN BAU EINER PARKOURFLÄCHE IN KASSELDIES IST EINE WERBEKAMAGNE FÜR DEN BAU EINER PARKOURFLÄCHE IN KASSEL

DIES IST EINE WERBEKAMAGNE FÜR DEN BAU EINER PARKOURFLÄCHE IN KASSEL DIES IST EINE WERBEKAMAGNE FÜR DEN BAU EINER PARKOURFLÄCHE IN KASSEL DIES IST EINE WERBEKAMAGNE FÜR DEN BAU EINER PARKOURFLÄCHE IN KASSEL

Parkour - Zeit für was Neues

Parkour schärft die Sinne

Parkour die Kunst der effizienten Fortbewegung

Pakour stärkt ihre Gesundheit

Be strong to be useful!

Parkour ist die Trendsportart des 21. Jahrhunderts

Parkour hilft ihnen und den Menschen in

ihrer Umgebung

Parkour sieht keine Hindernisse, sondern

Möglichkeiten

Parkour findet neue Wege

Pakour gehört zu einer modernen

Stadt dazu

Pakour macht mobil bei Arbeit, Sport

und Spielbe PaCOOL

Parkour weckt die Sinne

Parkour fördert reale Interaktionen

Parkour: ein Spielplatz für Alle

Parkour öffnet den Blick

Keine Lust zu Joggen?

Mach Parkour!

Parkour ist Abendteuer

Parkour

............................

Parkour

............................

Parkour

............................

DIES IST EINE WERBEKAMAGNE FÜR DEN BAU EINER PARKOURFLÄCHE IN KASSEL DIES IST EINE WERBEKAMAGNE FÜR DEN BAU EINER PARKOURFLÄCHE IN KASSEL DIES IST EINE WERBEKAMAGNE FÜR DEN BAU EINER PARKOURFLÄCHE IN KASSEL

DIES IST EINE WERBEKAMAGNE FÜR DEN BAU EINER PARKOURFLÄCHE IN KASSEL DIES IST EINE WERBEKAMAGNE FÜR DEN BAU EINER PARKOURFLÄCHE IN KASSEL DIES IST EINE WERBEKAMAGNE FÜR DEN BAU EINER PARKOURFLÄCHE IN KASSEL

DIES IST EINE WERBEKAMAGNE FÜR DEN BAU EINER PARKOURFLÄCHE IN KASSELDIES IST EINE WERBEKAMAGNE FÜR DEN BAU EINER PARKOURFLÄCHE IN KASSEL

DIES IST EINE WERBEKAMAGNE FÜR DEN BAU EINER PARKOURFLÄCHE IN KASSEL DIES IST EINE WERBEKAMAGNE FÜR DEN BAU EINER PARKOURFLÄCHE IN KASSEL DIES IST EINE WERBEKAMAGNE FÜR DEN BAU EINER PARKOURFLÄCHE IN KASSEL

DIES IST EINE WERBEKAMAGNE FÜR DEN BAU EINER PARKOURFLÄCHE IN KASSEL

DIES IST EINE WERBEKAMAGNE FÜR DEN BAU EINER PARKOURFLÄCHE IN KASSEL DIES IST EINE WERBEKAMAGNE FÜR DEN BAU EINER PARKOURFLÄCHE IN KASSEL DIES IST EINE WERBEKAMAGNE FÜR DEN BAU EINER PARKOURFLÄCHE IN KASSEL

DIES IST EINE WERBEKAMAGNE FÜR DEN BAU EINER PARKOURFLÄCHE IN KASSELDIES IST EINE WERBEKAMAGNE FÜR DEN BAU EINER PARKOURFLÄCHE IN KASSELDIES IST EINE WERBEKAMAGNE FÜR DEN BAU EINER PARKOURFLÄCHE IN KASSEL

DIES IST EINE WERBEKAMAGNE FÜR DEN BAU EINER PARKOURFLÄCHE IN KASSEL DIES IST EINE WERBEKAMAGNE FÜR DEN BAU EINER PARKOURFLÄCHE IN KASSEL DIES IST EINE WERBEKAMAGNE FÜR DEN BAU EINER PARKOURFLÄCHE IN KASSEL

Abb. 18: Projektexposé: zweiter Entwurf

67

Stand zu alten und mögliche Schnittstel-len zu fi nden. An diesem Termin nahmen seitens der Stadtverwaltung Vertreter des Umwelt- und Gartenamt, Verkehr-splanungsamt, Zukunftsbüro, Kulturamt, Referentin vom Stadtbaurat, Stadtpla-nungsamt und ein Pressesprecher statt. Dadurch ergab sich, dass das Stadtpla-nungsamt im „Integrierten Stadtentwick-lungskonzept Kasseler Osten“ als eine Maßnahme eine Fläche für Parkoursport vorgesehen hatte.

Der nächste Schritt, eine geeignete Flä-che zu fi nden, wurde damit auf den Kas-seler Osten beschränkt. Weiterhin gab die Stadt Kassel vor eine bereits versie-gelte Fläche zu suchen, um Neuversiege-

lung zu vermeiden und im Idealfall eine eher industriell geprägte Fläche umzu-nutzen. Weitere Vorgaben entstanden durch das erste Gespräch mit dem Ide-engeber: eine gute Anbindung und einer Mindestgröße von 200 Quadratmeter. Die Auswahl der Flächen wurde zusam-men mit dem Ideengeber getroffen und in einem gemeinsamen Gespräch mit dem Stadtplanungsamt besprochen. Der letzte im Semester stattgefundene Schritt war die Besprechung einer ausgewählten Fläche mit dem Eigentümer und Verwal-ter über die Machbarkeit - welches ergab dass weitere Parteien miteinbezogen werden müssen, bevor eine Anlage rea-lisiert werden kann.

Abb. 19: Projektexposé: zweiter Entwurf

Im Folgenden werden die Anlagen aus Bochum, Wetzlar und Wuppertal vorge-stellt um zu zeigen wie die Trainingsfl ä-che für Kassel aussehen könnte.

Die Wahl fi el auf diese drei Orte, da sie von den Vorrausetzungen, wie Größe der Stadt und Trainingsfl äche und Kommuna-

len Finanzsituation, der Stadt Kassel am ähnlichsten sind.

Für eine bessere Vergleichbarkeit werden die Beispiele alle mithilfe von Steckbrie-fen vorgestellt.

BeispieleBest-Practice Orte zur Orientierung

Abb. 20: Beispiel Wetzlar (Gesamtansicht)

Stec

kbri

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69

Abb. 21: Beispiel Wetzlar

Größe der Anlage:900qm Indoor und 600qm Außenanlage

Kosten:22.000 Euro, 2/3 Förderung durch das Pro-gramm „Soziale Stadt“

Planungsdauer:6 Monate

Realisierung:ortsansässige Bauunternehmer, Angestellte der Stadt Wetzlar und die Traceure

Unterhaltung:Finanziert von Verein und Stadt

Versicherung:Zusatzversicherung durch den Verein

Träger:Verein FunTastic Sports Wetzlar

Träger:Stadt Bochum

Größe der Anlage:ca. 200qm

Kosten:etwa 400.000 Euro, fi nanziert aus Mitteln von Bund, Land und Stadt (Stadtumbau West/Konjunkturpaket II)

Planungsdauer:etwa 2 Jahre

Planung:wbp Landschaftsarchitekten GmbH

Realisierung:X-Move

Versicherung:k.A.Unterhaltung:k.A.

Auszeichnung:Deutscher Spielraumpreis 2011

Abb. 24: Beispiel Bochum

Steckbrief

71Abb. 23: Beispiel Wuppertal

Abb. 22: Beispiel Wuppertal (Gesamtansicht)

Träger:k.A.

Größe der Anlage:ca. 1000qm

Kosten:400.000Euro, 80% Förde-rung durch das Programm „Soziale Stadt“

Planungsdauer:etwa 2 Jahre

Planung:Stadt Wuppertal und PRO ELAN

Realisierung:X-Move

Unterhaltung:Finanziert durch die Stadt

Versicherung:Benutzung erfolgt auf eige-ne Gefahr, bei Großevents wird eine Veranstaltungs-versicherung abgeschlossen

Steckbrief

Wo könnte eine Parkourtrainingsanlage in Kassel entstehen? Welche Flächen bie-ten sich an? Wie mü ssen diese aussehen?Fü r die Suche nach potenziellen Flächen haben uns Ideengeber und Stadt ihre je-weiligen Anforderungen und Vorstellun-gen mitgeteilt.

Fü r Sven Becker, dem Ideengeber, spiel-te der Stadtteil vorerst keine Rolle. Wich-tig war fü r ihn, dass es eine ebene Fläche ist, auf der mehrere Hindernisse und ein weicher Boden angelegt werden können. Besonders förderlich wäre auch eine gute ÖPNV-Anbindung und eine fußläufi ge Erreichbarkeit der Haltestelle, damit Kin-der und Jugendliche, die aus anderen Stadtteilen oder dem Umland kommen, nicht auf die Mobilität ihrer Eltern ange-wiesen sind.

Da fü r den Kasseler Osten bereits ein Entwicklungskonzept besteht, in dem die Rede von einer Förderung des Par-koursports ist, standen für das Stadtpla-nungsamt die Stadtteile fest. Weiterhin sollte die Fläche derzeitig ungenutzt und bereits versiegelt sein.

Nun waren die Kriterien fü r die Suche klar: Es sollte eine ebene, versiegelte und un-genutzte Fläche im Kasseler Osten sein,

die eine ernstzunehmende Größe von ca. 200 qm hat und in einem Umkreis von etwa 500 m zu einer Straßenbahnhalte-stelle entlang der Tramstrecke liegt.

Bei der ersten gruppeninternen Bege-hung fanden sich neun Flächen, die diese Anforderungen erfü llen konnten (s. Abb. 25). Bei einer nächsten Begehung mit dem Ideengeber stellten sich einige der vorgemerkten Flächen wegen unpassen-der Lage und Ausprägung relativ schnell als ungeeignet heraus. Nach Rü cksprache mit der Stadtverwaltung mussten weite-re Flächen bezü glich ihrer Verfügbarkeit ausgeschlossen werden, da fü r sie bereits ein Bebauungsplan entwickelt wird, sie erst kü rzlich umgestaltet wurden oder fü r andere Nutzungen vorgesehen sind.

Bei einem nächsten persönlichen Ge-sprächstermin mit dem Ordnungsamt Kassel, das für die Verwaltung und Ver-anstaltungsplanung des Messeplatzes zuständig ist, blieben also noch drei Flä-chen auf unserer Liste: „Messeplatzrand“ (s. Abb. 25: Nummer 3), „Rangierfl äche am Messeplatz“ (s. Abb. 25: Nummer 3) und „ehemaliger Schuhladen“(s. Abb. 25: Nummer 6). Zu den ersten beiden Flächen wurden direkt Bedenken bezüg-lich der Flutmulde, die bei einem zehn-

Flächensuche

73

Abb. 25: Ausgewählte Flächen der Ortsbegehung.

jährigen Hochwasser “anspringt” und eine Parkouranlage auf und neben dem Messeplatz überfl uten würde. Das könn-te in unregelmäßigen Zeitabständen er-hebliche Materialschäden an der Anlage verursachen, was die Erhaltungskosten erhöhen würde. Darüber hinaus sei al-lerdings erst einmal zu prüfen, ob eine Parkouranlage überhaupt in dem Bereich der Flutmulde gebaut werden darf. Dazu muss das Regierungspräsidium konsul-tiert werden. Da das Nutzungskonzept des Messeplatzes in näherer Zukunft um-geschrieben werden soll, wäre von Seiten des Ordungsamtes das Errichten einer Parkouranlage an dieser Stelle eventuell denkbar.

Nach einem kurzen Telefongespräch mit dem Regierungspräsidium bestätigte sich die Befürchtung: Es dürfen keine fes-ten baulichen Anlagen in diesem Gebiet der Flutmulde errichtet werden und eine Parkouranlage zählt als solche. Diese In-formation eliminiert zwei der letzten drei potenziellen Flächen und hinterlässt das ehemalige “Reno” Schuhhaus an der Leipziger Straße als einzig übrige denk-bare Variante.

75

Projektablauf

Kontaktaufnahme Projektträger - StadtmacherteamInhaltliche Workshops zur Konkretisierung der Projektidee - Abstimmung zwischen Stadtmacherteam und IdeengeberKontaktaufnahme mit der Stadt. Wie steht sie zur Parkour Idee? Erstellung eines „Best -Practice“ Portfolios zur Vorstellung bei der StadtKartierung der möglichen Flächen im Kasseler OstenWorkshop mit Ideengeber zur Abstimmung der FlächenWorkshop mit der Stadt, Projektträger und Stadtmacher-team - gemeinsame Abstimmung der Flächen Klärung der Eigentümerverhältnisse der FlächenErwerb der Fläche und konkrete Planung durch X-MoveRealisierung, Crowdfunding für Erwerb der Fläche, Planung durch X-Move und Geräte

2 3 4 5 67 8 9

10

1

Die Idee „Trainingsanlage für Parkour, Freerunning und Tricking“ ist eine der ersten Ideen aus dem Nextkasselpool. Sie ist eine von zehn Ideen, die für das Stadtmacherprojekt in der Pilotphase ausgewählt wurden.Sie eignet sich besonders als “Stadtma-cheridee”, da sie alle Voraussetzungen besitzt, um den “realen” Stadtmacher-prozess zu simulieren.

Was sind diese Voraussetzungen? Eine “Stadtmacheridee” braucht zu erst einen Ideengeber, einen Stadtmacher, der ge-willt ist, seine Idee voranzubringen und aktiv dahintersteht. Bekannt ist, dass schon lange der Wunsch nach einer Park-our Trainingsanlage in der Stadt besteht - ein weiterer wichtiger Indikator für Stadt-macherprojekte. Im Idealfall steht eine Community hinter den Ideen und unter-stützt den oder die Ideengeber. Anhand des virtuellen Interesses und der damit suggerierten “Community” beurteilt die “Stadtmacher-Zentrale” das Bedürf-nis der Bürger an der Idee. Das Projekt braucht eine gewisse Anzahl an Fans, um auf der Stadtmacherseite online gehen zu können. So wird garantiert, dass es Projekte sind, die eine große Unterstüt-zergruppe haben. Je mehr Unterstützer und Fans das Projekt hat, umso leichter

ist die Umsetzung, denn viele Fans er-leichtern die Finanzierung, die Planung und den Bau. Darüber hinaus vermitteln sie eine stärkere Überzeugungskraft ge-genüber den unterschiedlichen Entschei-dungsträgern der Verwaltung und zeigen die Dringlichkeit auf.

Der Ideengeber, Sven Becker, ist bereits seit acht Jahren in der Parkourcommunity der Stadt Kassel tätig und bringt reich-lich Know-How mit. Außerdem besitzt er auch die Gabe Jugendliche und weitere Interessierte für seine Sportart zu begeis-tern. Parkour ist mehr als nur über Dä-cher, Mauern und Steine zu hüpfen, es ist eine Kunst der effi zienten Fortbewegung. In einem Selbstexperiment und um zu er-fahren, was dieses bedeutet, nahm das Projektteam an einer Trainingseinheit teil. Dabei wurde es für uns immer klarer, was es bedeuten kann, das Mauern, Treppen oder Vorsprünge keine Hindernisse mehr sein sollten, sondern Möglichkeiten. Letztendlich ist es egal, welcher Weg ge-wählt wird. Das Bedeutende ist, dass man sich mit seiner Umgebung auseinander setzt, diese respektiert wird, aber auch all ihre Möglichkeiten wahrnimmt. Parkour verändert den Blick jedes einzelnen!

Da die Herangehensweise innerhalb des

Unsere Arbeit mit dem Ideengeber „Bexen“

Refl exion

77

Stadtmacherkontextes noch nicht etab-liert ist, wurde das Projekt “Parkour” be-gonnen, indem zuerst Kontakt mit dem Ideengeber aufgenommen wurde. Das Treffen hatte das Ziel, alle nun am Prozess beteiligten kennen zu lernen, herauszu-finden, wie eine Parkouranlage in Kassel realisiert werden kann und welche Schrit-te der Ideengeber bereits gegangen ist.

Im nächsten Schritt wurden Planungsbei-spiele aus Bochum, Wuppertal und Wetz-lar analysiert, um Einblicke in die Planung und Umsetzung solcher Anlagen zu be-kommen.

Dabei wurde deutlich wie unterschiedlich die drei Anlagen geplant und umgesetzt worden sind. Der Impuls startete immer mit dem Wunsch nach einer Parkourflä-che, doch wurde sie in den drei Städten unterschiedlich partizipativ bearbeitet. In Wetzlar überließ man die Gestaltung der Community, in Bochum und Wuppertal war das Planungsbüro “x-move” bei der Umsetzung der Anlage beauftragt wor-den. Jedoch ist aus allen drei der selbe partizipative Ansatz zu vermerken, dass aktiv mit der dortigen Community über Ort, Größe, und Erreichbarkeit, sowie die Instandhaltung zusammen gearbeitet wurde.

Aus unseren Bemühen heraus, das Pro-jekt an die Stadt zu tragen, wurde uns vermittelt, dass eine Parkouranlage Teil des Entwicklungsplans des Kasseler Os-ten ist, für diese Anlage aber noch keine Fläche auserkoren wurde. Die Projektteil-nehmer suchten nach möglichen Flächen entlang den Tramhaltestellen der Linien 4 und 8 um die Erreichbarkeit der Anlage zu gewährleisten. Dies ist das wichtigste Kriterium, da die Anlage öffentlich zu-gänglich sein und sie auch von Kindern und Jugendlichen besucht werden soll.

Am 03.02.2015 stellten wir die poten-ziellen Parkourflächen der Stadt vor. Da-bei stachen 3 Flächen besonders hervor: Das alte Reno Schuhhaus an der Leipzi-ger Straße, welche sich durch eine gute Erreichbarkeit besonders hervorhebt. Ebenso wichtig ist die Tatsache, dass die Fläche sehr repräsentativ für den Sport genutzt werden kann. Durch die offene Lage und die Anbindung an den Stadt-kern Bettenhausen, was zur Sensibilisie-rung und Werbung für die Sportart die-nen kann, da der Sport noch nicht in den Köpfen aller Bürger bekannt ist. Die zwei-te Fläche befindet sich hinter dem Mes-seplatz am Platz der deutschen Einheit. Eine gute Erreichbarkeit ist hier eben-falls gegeben. Außerdem ist diese Flä-

che vom Verkehrslärm der B83 durch ein Abstandsgrün geschützt. Auch wenn die öffentliche Wahrnehmung bei dieser Flä-che nicht so groß ist, wie bei dem Schuh-haus, kann der Ideengeber sich besser vorstellen, Events und Workshops zu pla-nen, da es keine unmittelbaren angren-zenden Bewohner gibt. Die genannten Events könnten zusammen mit Veranstal-tungen auf dem Messeplatz gekoppelt werden um die Präsenz von Parkour in der Stadt zu erhöhen. Die dritte Fläche beansprucht einen Teil des Messeplatzes selbst und besitzt die selben Vorausset-zungen wie Fläche Nummer zwei.

79

Das Gebäude des ehemaligen “Reno” Schuhgeschäfts ist in privatem Besitzt und steht zur Vermietung frei. Frau Spiel-meyer vom Stadtplanungsamt hat ange-boten, Kontakt zu den Eigentümern auf-zunehmen und zu prüfen, ob ein Ankauf durch die Stadt möglich ist.

Ist das der Fall, so muss bevor mit dem Bau der Parkouranlage begonnen werden kann, erst einmal das leerstehende La-dengebäude rückgebaut werden. Denk-bar ist dabei, einzelne Mauerelemente stehen zu lassen und diese in das Konzept der Anlage mit einzubeziehen. Ob darü-ber hinaus noch weitere Maßnahmen zur Beseitigung von Altlasten notwendig sein werden, ist noch nicht klar.

Da das Semester an diesem Punkt endet, werden die anstehenden Schritte erst nach der Semesterunterbrechung wieder intensiv von der Fortsetzung des Stadt-macherprojekts angegangen werden.

Das Konzept und der Bau der Anlage soll von den professionellen Spiel-, Sport- und Freizeitanlagenbauern “x-move” übernommen werden, die auch schon in Bochum, Wuppertal und an einigen an-deren Standorten mustergültige Parkour-anlagen errichtet haben. Diese werden

gründlich geprüft und erfüllen die hohen Anforderungen des TÜV, was eine erfor-derliche Absicherung für die Stadt als Be-treiber der Anlage darstellt.

Die Finanzierung der Planung und des Baus soll dann, nachdem alle Unklarhei-ten bezüglich der Fläche beseitigt wer-den konnten, mittels Crowdfunding über die Stadtmacher Website gesichert wer-den. Die fertige Anlage soll öffentlich und für jedermann zugänglich sein. Zu bestimmten Trainingszeiten soll dann der vom Ideengeber zu gründende Parkour-Verein dort seine Trainingseinheiten ver-anstalten können.

Noch ist ungewiss, ob die Eigentümer des ehemaligen “Reno” Schuhgeschäfts zu einem Verkauf des Geländes bereit sind und ob die entsprechenden Ver-handlungen mit der Stadt erfolgreich ver-laufen werden. Eine Absage würde die Arbeit der Projektgruppe einen großen Schritt zurückwerfen. In einem solchen Fall müssten die Kriterien für die Flächen-auswahl gemeinsam mit dem Ideengeber und der Stadt nochmals überarbeitet wer-den und die Suche von neuem beginnen.

Ausblick

4

Fazit

4Fazit

Da Stadtmacher Kassel ein studentisches Projekt ist, hat es mit besonderen Rah-menbedingungen zu tun, die für die üb-rigen Stadtmacher Einrichtungen in Ham-burg, Mönchengladbach und Heidelberg so nicht gelten bzw. nicht gelten werden.

Die Auslegung auf einen Rahmen von einem Semester bringt für viele Studien-projekte im Fachbereich immer Schwie-rigkeiten mit sich. Speziell das kurze Wintersemester stellt für Dozenten und Studenten eine besondere Herausfor-derung bei der ergebnisorientierten Be-endigung der Projekte dar. Das Projekt Stadtmacher Kassel versteht sich im Ge-samten nicht als ein einsemestriges Pro-jekt, sondern soll, ähnlich wie Nextkassel, über mehrere Semester fortgeführt wer-den. Eine vollständige Bearbeitung einer Projektidee mit allen Zwischenschritten bis hin zur Realisierung, ist in einem zeit-lichen Rahmen von nur einem Semester nicht zu bewerkstelligen, sodass schon von Anfang an darauf abgezielt wird, die Ideengeber über mehrere Semester hin-weg zu Betreuen.

Trotzdem bilden die Semesterwechsel immer einen Einschnitt in die Dynamik der Projekte. Der Rundgang am Semes-terende soll immer dazu genutzt werden

(Zwischen-)Ergebnisse vorzustellen. Im Falle eines späten Exits einer der bear-beiteten Projektideen hätte die entspre-chende Bearbeitungsgruppe am Ende dieses ersten Semesters der Stadtmacher allerdings mit mehr oder weniger lee-ren Händen da stehen können. Während ein solches Scheitern der Projektidee im normalen Berufsleben nicht mehr als ein Rückschlag in Bezug auf die Realisierung wäre, würde es vor allem bei der Rund-gangsausstellung wie ein Scheitern der Projektgruppe aussehen, wenn das Se-mesterergebnis am Ende „das geht aber leider nicht“ heißt.

Der Rundgang als fester Termin für eine Zwischenpräsentation gibt allerdings auch eine gute Orientierung und das Gefühl auf etwas hin zu arbeiten, um anschließend daran anzuknüpfen und in den folgenden Semestern weiter zu be-arbeiten.

Und auch wenn „Stadtmacher” nicht nur für das Wintersemester 2014/2015 ge-plant ist, so werden einige Projektteilneh-mer das Projekt nach diesem und auch nach jedem folgenden Semester verlas-sen müssen, um z.B. ihr BPS anzufangen, ihre Bachelor- bzw. Masterarbeit zu ver-fassen. Durch die Unterbrechungen nach

Die Herausforderungen eines universitären Projekts

Stadtmacher in Kassel

83

jedem Semester und der damit zusam-menhängenden Fluktuation der Projekt-teilnehmer, kommt es möglicherweise zu Informationsverlusten, die die Kontinuität des Projektverlaufs sowie der Planungs- und Realisierungsphase beeinträchtigen können.

Stadtmacher - wie Nextkassel auch - bie-tet den Menschen die Möglichkeit selbst zu entscheiden und selbst zu gestalten. Die Legitimation von Bürgerbeteiligung und Partizipation wird aber immer noch in Frage gestellt. Sicher ist, dass nicht jeder Bürger mit entscheidet und dass auch nicht jeder Bürger gehört werden kann und/oder will. Auch werden viele Bürger nur bei dem mit entscheiden, was sie selbst betrifft, bzw. wofür sich der je-weilige Bürger interessiert. Aus anderer Richtung kann man auch nicht vom Bür-ger erwarten, dass er bei jedem Stadtma-cherprojekt mit entscheidet. Stadtmacher muss daher als Chance begriffen werden von Seiten der Bürger aber auch von Sei-ten der Städte und Länder, denn jeder kann mit entscheiden, sowie jeder wäh-len gehen kann.

Bestehende Planfeststellungsverfahren werden nicht verändert. Das Portal greift die Stadt in ihrem Planverfahren nicht an, es zeigt ihr vielmehr die Bedürfnisse der Bürger auf, die selber mit gestalten wol-len und sie erkennt, wo Handlungsbedarf besteht.

Der Bürger bekommt das Recht zur Exe-kutive, was im Planfeststellungsverfahren eher anderen Instanzen vorgesehen ist.

Vielmehr muss die Politik auf die “neuen” Bedürfnisse der Bürger eingehen und er-kennen, dass der Wunsch nach Mitbe-stimmung auch überregional besteht. Bei Bundestagswahlen oder auch bei der letzten Europawahl kann man sich genau dieselben Fragen stellen, wie legitim die neue zusammengesetzte Regierung ist, wenn wir eine Wahlbeteiligung von unter 70 Prozent haben. Bei der letzten Euro-pawahl waren es sogar unter 50 Prozent Wahlbeteiligung. Nicht wählen ist auch ein Weg sich auszudrücken.

Wie die Bundestagswahlen ist die Be-teiligung an solchen Projekten nicht ver-pfl ichtend. Jeder entscheidet für sich selbst. Jeder hat die Möglichkeit mitzu-bestimmen.

Stadtmacher bringt das ganze Vorhaben auf nationale Ebene. Möchte man ein Projekt in Lübeck starten, kann man sich seine Unterstützer auch in Bayern suchen. Anders wie bei Nextkassel begrenzt sich der Planungsort nicht auf einen bestimm-ten Raum, sondern umfasst das gesamte Land. Doch was hat der Bayer mit einem Stadtmacherprojekt aus Lübeck zu tun? Er unterstützt das Projekt, weil er sich ebenfalls dafür interessiert und eventuell ist es ein Pilotprojekt, das weitere Städte

Allgemeine Refl exion des Stadtmacher-Projekts

85

dann ebenfalls in Erwägung ziehen.

Dies kann Stadt, Land und Bund unter Druck setzen. Vielmehr wird aber gezielt Druck ausgeübt auf das, was man verän-dert sehen möchte und nicht das, was inf-rastrukturellen Maßnahmen gerecht wird. Stadtmacher ist immer noch ein vom Bund unterstütztes Projekt. Es ist eine Chance für Bürger und Staat, um direkte Demokratie einfach, verständnisvoll und für jeden erkennbar umzusetzen.

5A

bb

ildung

s- und

Literaturquellen-

verzeichnis

Abbildungen

Abb. 1: Das Stadtmacher-Team KasselEigene Darstellung

Abb. 2: Verortung ausgewählter KulturbetriebeEigene Darstellung

Abb. 3: 4 Felder, die ein Stadtmacherprojekt benötigt.Eigene Darstellung

Abb. 4: Blick auf den potentiellen BühnenstandortEigene Darstellung

Abb. 5: Blick auf den HangEigene Darstellung

Abb. 6: Bebauungsplan U/38 1. Änderunghttp://www.stadt-kassel.de/no_search/cityguide/Zusatzkarten/bplaene/bplaene/plaene/I%2038%20%281%29.pdf

Abb. 7: Visualisierung einer naturnahen Ausgestaltung der AuebühneEigene Darstellung

Abb. 8: Visualisierung einer massiven Bauweise der AuebühneEigene Darstellung

Abb. 9: Funktions- und RaumprogrammZimmermann, Astrid (2014): Landschaft planen. Dimensionen, Elemente, Typologien; Basel

Abb. 10: Beispiel FluchtwegeplanZimmermann, Astrid (2014): Landschaft planen. Dimensionen, Elemente, Typologien; Basel

Abb. 11: Beispiel Schwerinhttp://fi lmlocation.fi lmland-mv.de/bilder_locations/649/649-1287492564-0.jpg

Abbildungs- und Literaturquellenverzeichnis

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Abb. 12: Beispiel Mühlheim an der Ruhrhttp://www.muelheim-ruhr.de/cms/shared/img.php?uid=bac993977c53148298238ab9a1b45046&endung=jpg&brei-

te=539

Abb. 13: Beispiel Loreleyhttp://www.loreley-besucherzentrum.de/uploads/pics/freilichtbuehne.jpg

Abb. 14: Beispiel Schwedt an der Oderhttp://www.moz.de/fileadmin/media/images/articles/1010527307.jpg

Abb. 15: Beispiel Augsburghttp://blog.theater-augsburg.de/wp-content/uploads/2013/06/freilicht_MG_6468-860x573.jpg

Abb. 16: Ideengeber Sven Becker „Bexen“Nextkassel (2014): Nextkassel Report 1.1, Kassel

Abb. 17: Projektexposé, erster EntwurfEigene Darstellung

Abb. 18: Projektexposé: zweiter EntwurfEigene Darstellung

Abb. 19: Projektexposé: zweiter EntwurfEigene Darstellung

Abb. 20: Beispiel Wetzlar (Gesamtansicht)http://www.pkspotblog.com/wp-content/uploads/2013/12/9282591.jpg

Abb. 21: Beispiel Wetzlarhttp://www.mittelhessen.de/fotos_fotos,-Deutschlands-groesster-Parkour-Park-steht-in-Wetzlar-_costart,8_mediaga-

lid,1902.html

Abb. 22: Beispiel Wuppertal (Gesamtansicht)https://www.wuppertal.de/microsite/jugend_freizeit/jugendsport/parkour_area.php?mode=print

Abb. 23: Beispiel Wuppertalhttp://www.spielplatztreff.de/spielplatz/parkour-anlage-bergisches-plateau-in-wuppertal_3115/11054

Abb. 24: Beispiel Bochumhttp://www.borges-spielobjekte.de/ppt/ppt_parkouranlagen.ppt

Abb. 25: Ausgewählte Flächen der OrtsbegehungEigene Darstellung auf Grundlage von Google-Maps Satellitenbild

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Literatur

1 Crowdfunding.dehttp://www.crowdfunding.de/was-ist-crowdfunding/[Letzter Zugriff: 04.03.2015]

2 Crowdfunding.dehttp://www.crowdfunding.de/portfolio-items/statue-ofliberty-new-york/[Letzter Zugriff: 04.03.2015]

3 Gruenderszene.dehttp://www.gruenderszene.de/lexikon/begriffe/crowdsourcing[Letzter Zugriff: 04.03.2015]

4 Pushblog.dehttp://pushblog.de/crowdsourcing-bei-manugoo/[Letzter Zugriff: 04.03.2015]

5 Gruenderszene.dehttp://www.gruenderszene.de/lexikon/begriffe/crowdsourcing[Letzter Zugriff: 04.03.2015]