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1. 2. 3. 4. 5. 6. Stand: 25.02.2013 10:04:14 Vorgangsmappe für die Drucksache 16/3557 "Gesetzentwurf zur Änderung des Gemeinde- und Landkreiswahlgesetzes" _______________________________________________________________________ Vorgangsverlauf: Gesetzentwurf 16/3557 vom 10.02.2010 Plenarprotokoll Nr. 42 vom 24.02.2010 Beschlussempfehlung mit Bericht 16/6696 des KI vom 09.12.2010 Beschluss des Plenums 16/6726 vom 15.12.2010 Plenarprotokoll Nr. 63 vom 15.12.2010 Gesetz- und Verordnungsblatt vom 28.12.2010

Stand: 25.02.2013 10:04:14 Vorgangsmappe für die Drucksache … · 2020. 1. 10. · Bayerischer Landtag 16.Wahlperiode Drucksache16/3557 10.02.2010 Gesetzentwurf zur Änderung des

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Page 1: Stand: 25.02.2013 10:04:14 Vorgangsmappe für die Drucksache … · 2020. 1. 10. · Bayerischer Landtag 16.Wahlperiode Drucksache16/3557 10.02.2010 Gesetzentwurf zur Änderung des

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Stand 25022013 100414

Vorgangsmappe fuumlr die Drucksache 163557

Gesetzentwurf zur Aumlnderung des Gemeinde- und Landkreiswahlgesetzes

_______________________________________________________________________

Vorgangsverlauf

Gesetzentwurf 163557 vom 10022010

Plenarprotokoll Nr 42 vom 24022010

Beschlussempfehlung mit Bericht 166696 des KI vom 09122010

Beschluss des Plenums 166726 vom 15122010

Plenarprotokoll Nr 63 vom 15122010

Gesetz- und Verordnungsblatt vom 28122010

Bayerischer Landtag 16 Wahlperiode Drucksache 163557

10022010

Gesetzentwurf der Abgeordneten Thomas Hacker Dr Andreas Fischer Tobias Thal-hammer Joumlrg Rohde Dr Otto Bertermann Brigitte Meyer Thomas Dechant Julika Sandt und Fraktion (FDP)

Christian Meiszligner Dr Florian Herrmann Manfred Laumlndner Andreas Lorenz Angelika Schorer Jakob Schwimmer Max Strehle Dr Manfred Weiszlig Otto Zeitler Josef Zellmeier CSU

zur Aumlnderung des Gemeinde- und Landkreiswahlgesetzes

A) Problem

Die auf die Bewerber entfallenden Sitze bei der Wahl von Gemeinderatsmit-gliedern und Kreisraumlten werden gegenwaumlrtig nach dem Sitzzuteilungsverfah-ren nach drsquoHondt ermittelt

Das drsquoHondtrsquosche Houmlchstzahlverfahren ist zwar ein von der Rechtsprechung als verfassungsmaumlszligig angesehenes Berechnungsverfahren (vgl zB VerfGH 14 17 47 184 = BayVBl 1994 716 VerfGH 46 201 = BayVBl 1993 591 BVerfGE 79 169) beguumlnstigt aber tendenziell die groumlszligeren Parteien und Waumlhlergruppen Das Verfahren nach Hare-Niemeyer bildet demgegenuumlber den Waumlhlerwillen hinsichtlich kleinerer Parteien und Waumlhlergruppen besser ab

B) Loumlsung

Art 35 Abs 2 GLKrWG wird in der Weise geaumlndert dass die Sitzzuteilung bei der Wahl der Gemeinderatsmitglieder und der Kreisraumlte nach dem Sitzzu-teilungsverfahren nach Hare-Niemeyer (Hamilton-Verfahren) erfolgt

C) Alternativen

Beibehaltung des bisherigen Rechtszustandes

D) Kosten

Keine

Drucksachen Plenarprotokolle sowie die Tagesordnungen der Vollversammlung und der Aus-schuumlsse sind im Internet unter wwwbayernlandtagde - Dokumente abrufbar Die aktuelle Sitzungsuumlbersicht steht unter wwwbayernlandtagde ndash AktuellesSitzungen zur Verfuumlgung

Bayerischer Landtag 16 Wahlperiode Drucksache163557 10022010

Gesetzentwurf zur Aumlnderung des Gemeinde- und Landkreiswahlgesetzes

sect 1

Art 35 Abs 2 des Gesetzes uumlber die Wahl der Gemeinderaumlte der Buumlrger-meister der Kreistage und der Landraumlte (Gemeinde- und Landkreiswahlge-setz ndash GLKrWG) in der Fassung der Bekanntmachung vom 7 November 2006 (GVBl S 834 BayRS 2021-12-I) erhaumllt folgende Fassung

bdquo(2) 1Fuumlr die Sitzverteilung wird die Gesamtsitzzahl vervielfacht mit der Zahl der Stimmen die fuumlr einen Wahlvorschlag oder soweit Listenverbin-dungen bestehen fuumlr die verbundenen Wahlvorschlaumlge insgesamt abgegeben worden sind durch die Gesamtzahl der fuumlr alle Wahlvorschlaumlge insgesamt abgegebenen Stimmen geteilt 2Jeder Wahlvorschlag oder jede Verbindung von Wahlvorschlaumlgen erhaumllt zunaumlchst so viele Sitze wie ganze Zahlen darauf entfallen 3Die weiteren zu vergebenden Sitze werden den Wahlvorschlaumlgen und Verbindungen von Wahlvorschlaumlgen in der Reihenfolge der houmlchsten Zahlenbruchteile die sich bei der Berechnung nach Satz 1 ergeben zugeteilt 4Bei gleichem Anspruch mehrerer Wahlvorschlaumlge auf einen Sitz faumlllt dieser dem Wahlvorschlag zu dessen in Betracht kommende sich bewerbende Per-son die groumlszligere Stimmenzahl aufweist sonst entscheidet das Losldquo

sect 2

Dieses Gesetz tritt am helliphelliphelliphelliphelliphelliphelliphelliphelliphelliphelliphelliphelliphelliphelliphelliphellip in Kraft

Begruumlndung

Zu sect 1

sect 1 fuumlhrt das Sitzzuteilungsverfahren nach Hare-Niemeyer (Hamilton-Verfahren) fuumlr die im Gesetz uumlber die Wahl der Gemeinderaumlte der Buumlrgermeister der Kreistage und der Landraumlte (GLKrWG) geregelten Kommunalwahlen ein und ersetzt das bisher fuumlr die Bestimmung der auf die Bewerber entfallenden Sitze bei der Wahl von Gemeinde-ratsmitgliedern und Kreisraumlten uumlbliche Sitzzuteilungsverfahren nach drsquoHondt Dieses Verfahren wird auch bei der Landtagswahl angewandt wo es ebenfalls das drsquoHondtrsquosche Verfahren abgeloumlst hat Es bildet den Waumlhlerwillen hinsichtlich kleine-rer Parteien und Waumlhlergruppen besser ab

Im Verfahren nach Hare-Niemeyer (Hamilton-Verfahren) wird die Gesamtsitzzahl mit der fuumlr einen Vorschlag abgegebenen Stimmen multipliziert und das Produkt durch die Gesamtstimmen geteilt Aus der sich ergebenden Quote ergibt sich die Sitzzutei-lung Fuumlr jede volle Zahl wird ein Sitz zugewiesen Die noch verbleibenden Restsitze werden in der Reihenfolge der houmlchsten Nachkommareste der Quoten vergeben

Zu sect 2

sect 2 regelt das Inkrafttreten

Redner zu nachfolgendem Tagesordnungspunkt

Erster Vizepraumlsident Reinhold BockletAbg Joachim Hanisch

Erster Vizepraumlsident Reinhold Bocklet Ich rufe die Tagesordnungspunkte 4 a 4 b

und 4 c auf

Gesetzentwurf der Abgeordneten Hubert Aiwanger Tanja Schweiger Joachim

Hanisch und Fraktion (FW)

zur Aumlnderung des Gemeinde- und Landkreiswahlgesetzes und des

Bezirkswahlgesetzes (Drs 163486)

- Erste Lesung -

und

Gesetzentwurf der Abgeordneten

Thomas Hacker Dr Andreas Fischer Tobias Thalhammer u a und Fraktion (FDP)

Christian Meiszligner Dr Florian Herrmann Manfred Laumlndner u a (CSU)

zur Aumlnderung des Gemeinde- und Landkreiswahlgesetzes (Drs 163557)

- Erste Lesung -

und

Gesetzentwurf der Abgeordneten Margarete Bause Sepp Daxenberger Ulrike

Gote u a und Fraktion (BUumlNDNIS 90DIE GRUumlNEN)

zur Aumlnderung des Gemeinde- und Landkreiswahlgesetzes sowie des

Bezirkswahlgesetzes (Drs 163661)

- Erste Lesung -

Zu Wort hat sich nur der Abgeordnete Hanisch gemeldet der den Gesetzentwurf der

Freien Waumlhler begruumlndet Herr Kollege Hanisch Sie haben das Wort

Joachim Hanisch (FW) Herr Praumlsident meine Damen und Herren Ich verspreche

Ihnen es kurz zu machen Grundsaumltzlich aber ist dieses Thema fuumlr uns ganz entscheishy

dend Wir haben jahrzehntelang darum gekaumlmpft das drsquohondtsche Verfahren aus den

Gesetzen zu entfernen und ein anderes Sitzverteilungssystem einzufuumlhren das den

kleinen Gruppierungen und Parteien die Entscheidungen leichter macht und fuumlr sie

Protokollauszug42 Plenum 24022010 Bayerischer Landtag shy 16 Wahlperiode 1

guumlnstiger ist Heute stellen wir fest dass in diesem Hohen Hause wohl keiner mehr fuumlr

das drsquohondtsche Verfahren stimmen wird Deshalb betrachten wir dies als riesengroszligen

Erfolg Der Berg hat sich bewegt bzw die Freien Waumlhler haben den Berg in Bewegung

gesetzt Der Erfolg heiligt letztlich die Mittel Deshalb ist fuumlr uns heute ein ganz wichtiger

Tag Wir sind froh dass dieses drsquohondtsche Verfahren endlich abgeschafft wird

Allerdings stoumlrt uns die Tatsache dass wir im Landtag in fast allen Gesetzen das Vershy

fahren nach SainteshyLagueumlSchepers als Grundlage der Sitzverteilung haben Das gilt fuumlr

den Aumlltestenrat genauso wie fuumlr das Praumlsidium So steht es in sect 25 unserer Geschaumlftsshy

ordnung in Artikel 1 Absatz 2 des parlamentarischen Kontrollgremiumgesetzes oder in

Artikel 3 des Untersuchungsausschussgesetzes Uumlberall finden wir das Verfahren nach

SainteshyLagueumlSchepers Auch auf Bundesebene sieht das Bundeswahlgesetz fuumlr den

Bundestag und fuumlr die Ausschuumlsse des Bundestags seit 1988 dieses Verfahren vor Auf

europaumlischer Ebene wird das Europaumlische Parlament nach dem System SainteshyLagueuml

Schepers besetzt Jetzt geht es nur noch um die kommunale Ebene Es waumlre deshalb

eigentlich die konsequente und logische Fortsetzung dieses Verfahren auch fuumlr die

kommunale Ebene zu waumlhlen Wir schlagen Ihnen das vor

Die anderen Antraumlge haben sich leider fuumlr das HareshyNiemeyershyVerfahren ausgesproshy

chen Vielleicht kann man das noch einmal uumlberdenken Es waumlre eigentlich eine tolle

Sache wenn es von der kommunalen Ebene bis nach Europa das gleiche Verfahren

gaumlbe Wir plaumldieren dafuumlr

(Beifall bei den Freien Waumlhlern)

Erster Vizepraumlsident Reinhold Bocklet Gibt es weitere Wortmeldungen dazu shy Ich

sehe keine Damit ist die Aussprache geschlossen Im Einvernehmen mit dem Aumlltestenshy

rat schlage ich vor die drei Gesetzentwuumlrfe dem Ausschuss fuumlr Kommunale Fragen und

Innere Sicherheit als dem federfuumlhrenden Ausschuss zu uumlberweisen Besteht damit Einshy

verstaumlndnis shy Das scheint so zu sein Dann ist das so beschlossen

Protokollauszug42 Plenum 24022010 Bayerischer Landtag shy 16 Wahlperiode 2

Bayerischer Landtag 16 Wahlperiode Drucksache 166696 09122010

Drucksachen Plenarprotokolle sowie die Tagesordnungen der Vollversammlung und der Ausschuumlsse sind im Internet unter wwwbayernlandtagde - Dokumente abrufbar Die aktuelle Sitzungsuumlbersicht steht unter wwwbayernlandtagde ndash AktuellesSitzungen zur Verfuumlgung

Beschlussempfehlung und Bericht des Ausschusses fuumlr Kommunale Fragen und Innere Sicherheit

1 Gesetzentwurf der Abgeordneten Thomas Hacker Dr Andreas Fischer Tobias Thalhammer ua und Fraktion (FDP) Christian Meiszligner ua CSU

Drs 163557

zur Aumlnderung des Gemeinde- und Landkreiswahl-gesetzes

2 Aumlnderungsantrag der Abgeordneten Tho-mas Hacker Dr Andreas Fischer Joumlrg Rohde ua FDP Christian Meiszligner ua CSU

Drs 165202

zum Gesetzentwurf der Abgeordneten Hacker Dr Fischer Thalhammer ua und Fraktion und Meiszlig-ner ua zur Aumlnderung des Gemeinde- und Land-kreiswahlgesetzes (Drs 163557)

3 Gesetzentwurf der Abgeordneten Margarete Bause Sepp Daxenberger Ulrike Gote ua und Frakti-on (BUumlNDNIS 90DIE GRUumlNEN)

Drs 163661

zur Aumlnderung des Gemeinde- und Landkreiswahl-gesetzes sowie des Bezirkswahlgesetzes

I Beschlussempfehlung

Zustimmung in folgender gemeinsamer neuer Fassung

bdquoGesetzentwurf zur Aumlnderung des Gemeinde- und Landkreiswahlgesetzes sowie des Bezirkswahl-

gesetzes

sect 1

Art 35 Abs 2 des Gesetzes uumlber die Wahl der Ge-meinderaumlte der Buumlrgermeister der Kreistage und der Landraumlte (Gemeinde- und Landkreiswahlgesetz ndash GLKrWG) in der Fassung der Bekanntmachung vom 7 November 2006 (GVBl S 834 BayRS 2021-12-I) er-haumllt folgende Fassung

bdquo(2) 1Fuumlr die Sitzverteilung wird die Gesamtsitzzahl vervielfacht mit der Zahl der Stimmen die fuumlr einen Wahlvorschlag oder soweit Listenverbindungen beste-hen fuumlr die verbundenen Wahlvorschlaumlge insgesamt abgegeben worden sind durch die Gesamtzahl der fuumlr alle Wahlvorschlaumlge insgesamt abgegebenen Stimmen geteilt 2Jeder Wahlvorschlag oder jede Verbindung von Wahlvorschlaumlgen erhaumllt zunaumlchst so viele Sitze wie ganze Zahlen darauf entfallen 3Die weiteren zu vergebenden Sitze werden den Wahlvorschlaumlgen und Verbindungen von Wahlvorschlaumlgen in der Reihenfol-ge der houmlchsten Zahlenbruchteile die sich bei der Be-rechnung nach Satz 1 ergeben zugeteilt 4Bei gleichem Anspruch mehrerer Wahlvorschlaumlge auf einen Sitz faumlllt dieser dem Wahlvorschlag zu dessen in Betracht kommende sich bewerbende Person die groumlszligere Stim-menzahl aufweist sonst entscheidet das Losldquo

sect 2

Art 4 Abs 1 Nr 6 des Gesetzes uumlber die Wahl der Be-zirkstage (Bezirkswahlgesetz ndash BezWG) in der Fassung der Bekanntmachung vom 12 Februar 2003 (GVBl S 144 BayRS 2021-3-I) zuletzt geaumlndert durch sect 5 des Gesetzes vom 26 Juli 2006 (GVBl S 405) erhaumllt fol-gende Fassung

bdquo6 Art 39 40 41 42 Abs 1 2 3 und 5 Art 43 Abs 1 Art 44 bis 46 48 50 (Bestimmungen uumlber die Fest-stellung des Wahlergebnisses) mit der Maszliggabe dass an die Stelle der Bezeichnungen bdquoLandeswahlaus-schussldquo bdquoLandeswahlleiterldquo und bdquoAbgeordneterldquo die Bezeichnungen bdquoWahlkreisausschussldquo bdquoWahlkreislei-terldquo und bdquoBezirksratldquo treten dass im Fall des Art 42 Abs 5 das Wahlergebnis im Bezirk maszliggebend ist und dass eine Erhoumlhung der Gesamtzahl der Bezirksraumlte bei Anwendung des Art 44 Abs 2 nur eintritt wenn sie sich aus der Bezirkswahl selbst ergibtldquo

sect 3

Dieses Gesetz tritt am helliphelliphelliphelliphelliphelliphelliphellip in Kraftldquo

Seite 2 Bayerischer Landtag 16 Wahlperiode Drucksache 166696

Berichterstatter zu 1 u 2 Dr Andreas Fischer Berichterstatterin zu 3 Susanna Tausendfreund Mitberichterstatterin zu 1 u 2 Susanna Tausendfreund Mitberichterstatter zu 3 Dr Andreas Fischer

II Bericht

1 Die Gesetzentwuumlrfe wurden dem Ausschuss fuumlr Kommunale Fragen und Innere Sicherheit feder-fuumlhrend zugewiesen Der Ausschuss fuumlr Verfassung Recht Parlaments-fragen und Verbraucherschutz hat die Gesetzent-wuumlrfe endberaten Zum Gesetzentwurf Drs 163557 wurde der Aumlnde-rungsantrag Drs 165202 eingereicht

2 Der federfuumlhrende Ausschuss hat die Gesetzent-wuumlrfe Drs 163557 und Drs 163661 sowie den Aumlnderungsantrag Drs 165202 in seiner 34 Sit-zung am 10 November 2010 beraten Hinsichtlich des Gesetzentwurfes Drs 163557 hat der Ausschuss e i n s t i m m i g in der in I enthal-tenen Fassung Zustimmung empfohlen Hinsichtlich des Aumlnderungsantrags Drs 165202 hat der Ausschuss einstimmig Z u s t i m m u n g empfohlen Der Aumlnderungsantrag hat durch die Aufnahme in I seine Erledigung gefunden Hinsichtlich des Gesetzentwurfes Drs 163661 hat der Ausschuss einstimmig Z u s t i m m u n g in der in I enthaltenen gemeinsamen Neufassung emp-fohlen

3 Der Ausschuss fuumlr Verfassung Recht Parlaments-fragen und Verbraucherschutz hat die Gesetzent-wuumlrfe Drs 163557 und Drs 163661 sowie den Aumlnderungsantrag Drs 165202 in seiner 47 Sit-zung am 9 Dezember 2010 endberaten Hinsichtlich der Gesetzentwuumlrfe Drs 163557 und Drs 163661 hat der Ausschuss e i n s t i m m i g der Beschlussempfehlung des federfuumlhrenden Aus-schusses zugestimmt mit der Maszliggabe dass sect 3 der gemeinsamen Neufassung folgende Fassung erhaumllt

bdquosect 3

(1) Dieses Gesetz tritt am 1 Januar 2011 in Kraft

(2) 1sect 1 dieses Gesetzes ist erstmals fuumlr die all-gemeinen Gemeinde- und Landkreiswahlen im Jahr 2014 anzuwenden 2Fuumlr vor dem

1 Januar 2014 stattfindende Gemeinde- und Landkreiswahlen sind die Vorschriften des Gemeinde- und Landkreiswahlgesetzes in der bis zum Ablauf des 31 Dezember 2010 geltenden Fassung anzuwendenldquo

Hinsichtlich des Aumlnderungsantrags Drs 165202 hat der Ausschuss einstimmig Z u s t i m m u n g empfohlen Der Aumlnderungsantrag hat durch die Aufnahme in I seine Erledigung gefunden

Joachim Hanisch Vorsitzender

Bayerischer Landtag 16 Wahlperiode Drucksache 166726 15122010

Beschluss des Bayerischen Landtags

Der Landtag hat in seiner heutigen oumlffentlichen Sitzung beraten und beschlossen

1 Gesetzentwurf der Abgeordneten Thomas Hacker Dr Andreas Fischer Tobias Thalhammer Joumlrg Rohde Dr Otto Bertermann Brigitte Meyer Tho-mas Dechant Julika Sandt und Fraktion (FDP) Christian Meiszligner Dr Florian Herrmann Manfred Laumlndner Andreas Lorenz Angelika Schorer Jakob Schwimmer Max Strehle Dr Manfred Weiszlig Otto Zeitler Josef Zellmeier CSU Drs 163557 166696

2 Gesetzentwurf der Abgeordneten Margarete Bause Sepp Daxenberger Ulrike Gote Susanna Tausend-freund Dr Sepp Duumlrr Christine Kamm Christine Stahl Simone Tolle und Fraktion (BUumlNDNIS 90 DIE GRUumlNEN) Drs 163661 166696

Gesetz zur Aumlnderung des Gemeinde- und Landkreiswahl-gesetzes sowie des Bezirkswahlgesetzes

sect 1

Art 35 Abs 2 des Gesetzes uumlber die Wahl der Gemeinderauml-te der Buumlrgermeister der Kreistage und der Landraumlte (Ge-meinde- und Landkreiswahlgesetz ndash GLKrWG) in der Fas-sung der Bekanntmachung vom 7 November 2006 (GVBl S 834 BayRS 2021-12-I) erhaumllt folgende Fassung

bdquo(2) 1Fuumlr die Sitzverteilung wird die Gesamtsitzzahl ver-vielfacht mit der Zahl der Stimmen die fuumlr einen Wahlvor-schlag oder soweit Listenverbindungen bestehen fuumlr die verbundenen Wahlvorschlaumlge insgesamt abgegeben wor-den sind durch die Gesamtzahl der fuumlr alle Wahlvorschlaumlge insgesamt abgegebenen Stimmen geteilt 2Jeder Wahlvor-schlag oder jede Verbindung von Wahlvorschlaumlgen erhaumllt zunaumlchst so viele Sitze wie ganze Zahlen darauf entfallen 3Die weiteren zu vergebenden Sitze werden den Wahlvor-schlaumlgen und Verbindungen von Wahlvorschlaumlgen in der Reihenfolge der houmlchsten Zahlenbruchteile die sich bei der Berechnung nach Satz 1 ergeben zugeteilt 4Bei gleichem Anspruch mehrerer Wahlvorschlaumlge auf einen Sitz faumlllt dieser dem Wahlvorschlag zu dessen in Betracht kommen-de sich bewerbende Person die groumlszligere Stimmenzahl auf-weist sonst entscheidet das Losldquo

sect 2

Art 4 Abs 1 Nr 6 des Gesetzes uumlber die Wahl der Be-zirkstage (Bezirkswahlgesetz ndash BezWG) in der Fassung der Bekanntmachung vom 12 Februar 2003 (GVBl S 144 BayRS 2021-3-I) zuletzt geaumlndert durch sect 5 des Gesetzes vom 26 Juli 2006 (GVBl S 405) erhaumllt folgende Fassung

bdquo6 Art 39 bis 41 42 Abs 1 bis 3 und 5 Art 43 Abs 1 Art 44 bis 46 48 50 (Bestimmungen uumlber die Feststel-lung des Wahlergebnisses) mit der Maszliggabe dass an die Stelle der Bezeichnungen bdquoLandeswahlausschussldquo bdquoLandeswahlleiterldquo und bdquoAbgeordneterldquo die Bezeich-nungen bdquoWahlkreisausschussldquo bdquoWahlkreisleiterldquo und bdquoBezirksratldquo treten dass im Fall des Art 42 Abs 5 das Wahlergebnis im Bezirk maszliggebend ist und dass eine Erhoumlhung der Gesamtzahl der Bezirksraumlte bei Anwen-dung des Art 44 Abs 2 nur eintritt wenn sie sich aus der Bezirkswahl selbst ergibtldquo

sect 3

(1) Dieses Gesetz tritt am 1 Januar 2011 in Kraft

(2) 1sect 1 dieses Gesetzes ist erstmals fuumlr die allgemeinen Gemeinde- und Landkreiswahlen im Jahr 2014 anzuwen-den 2Fuumlr vor dem 1 Januar 2014 stattfindende Gemeinde- und Landkreiswahlen sind die Vorschriften des Gemeinde- und Landkreiswahlgesetzes in der bis zum Ablauf des 31 Dezember 2010 geltenden Fassung anzuwenden

Die Praumlsidentin

IV

Franz Maget

II Vizepraumlsident

Drucksachen Plenarprotokolle sowie die Tagesordnungen der Vollversammlung und der Ausschuumlsse sind im Internet unter wwwbayernlandtagde - Dokumente abrufbar Die aktuelle Sitzungsuumlbersicht steht unter wwwbayernlandtagde ndash AktuellesSitzungen zur Verfuumlgung

Redner zu nachfolgendem Tagesordnungspunkt

Praumlsidentin Barbara StammAbg Joachim HanischAbg Joumlrg RohdeAbg Christian MeiszlignerAbg Susanna TausendfreundAbg Reinhold PerlakZweiter Vizepraumlsident Franz Maget

Praumlsidentin Barbara Stamm Ich rufe die Tagesordnungspunkte 15 und 16 auf

Gesetzentwurf der Abgeordneten Hubert Aiwanger Tanja Schweiger Joachim

Hanisch und Fraktion (FW)

zur Aumlnderung des Gemeinde- und Landkreiswahlgesetzes und des

Bezirkswahlgesetzes (Drs 163486)

- Zweite Lesung -

und

Gesetzentwurf der Abgeordneten

Thomas Hacker Dr Andreas Fischer Tobias Thalhammer u a und Fraktion

(FDP)

Christian Meiszligner u a (CSU)

zur Aumlnderung des Gemeinde- und Landkreiswahlgesetzes (Drs 163557)

- Zweite Lesung -

hierzu

Aumlnderungsantrag der Abgeordneten

Thomas Hacker Dr Andreas Fischer Joumlrg Rohde u a (FDP)

Christian Meiszligner u a (CSU)

(Drs 165202)

und

Gesetzentwurf der Abgeordneten Margarete Bause Sepp Daxenberger Ulrike

Gote u a und Fraktion (BUumlNDNIS 90DIE GRUumlNEN)

zur Aumlnderung des Gemeinde- und Landkreiswahlgesetzes sowie des

Bezirkswahlgesetzes (Drs 163661)

Protokollauszug63 Plenum 15122010 Bayerischer Landtag - 16 Wahlperiode 1

- Zweite Lesung -

Ich eroumlffne die gemeinsame Aussprache Im Aumlltestenrat wurde hierzu eine Redezeit

von fuumlnf Minuten vereinbart Erste Wortmeldung fuumlr die Freien Waumlhler Herr Kollege

Hanisch

Joachim Hanisch (FW) Sehr geehrte Frau Praumlsidentin liebe Kolleginnen und Kolle-

gen Heute geht es darum wie wir die Stimmen die eine parteiliche Gruppierung be-

kommen hat in Sitze umwandeln Wie sorge ich dafuumlr dass ein Ausschuss ein Ar-

beitskreis oder was auch immer das Spiegelbild des Plenums des Stadt- bzw

Gemeinderats darstellt Dazu gibt es verschiedene Verfahren Bisher hatten wir fast

uumlberall das drsquoHondtsche Verfahren angewandt Fuumlr mich ist es ein Meilenstein dass

sich in diesem Hause alle Fraktionen zumindest daruumlber einig sind dass wir dieses

drsquoHondtsche Verfahren in Zukunft nicht mehr haben wollen Das konnte man vor eini-

gen Jahren in der Form noch nicht erwarten

Jetzt geht es darum welches der anderen Verfahren das bessere ist Fuumlr welches sol-

len wir uns entscheiden Hierzu haben die Freien Waumlhler eine klare Auffassung Wir

sind der Meinung dass das Verfahren nach Sainte-LagueumlSchepers besser ist Wir

fordern deshalb dass dieses Verfahren eingefuumlhrt wird Wir sind der Auffassung dass

das Verfahren nach Hare-Niemeyer wesentlich besser als das drsquoHondtrsquosche Verfahren

und mit dem Verfahren nach Sainte-LagueumlSchepers vergleichbar ist Bei einer Erhouml-

hung der Gesamtsitzzahl koumlnnte aber nach dem Hare-Niemeyer-Verfahren ein Sitz

verloren gehen Sie koumlnnen jetzt sagen das sind nur Details Wenn wir aber schon die

Moumlglichkeit haben die Verfahren neu zu regeln sollten wir das Verfahren nehmen

das sich in den letzten Jahren konsequent durchgesetzt hat Dafuumlr plaumldieren wir aus-

druumlcklich

Meine Damen und Herren von der CSU und der FDP Sie haben mit Ihren Stimmen im

Bundestag dafuumlr gesorgt dass das Verfahren nach Sainte-LagueumlSchepers eingefuumlhrt

wird Sie haben im Europaumlischen Parlament mitgestimmt als dort ein neues Verfahren

Protokollauszug63 Plenum 15122010 Bayerischer Landtag - 16 Wahlperiode 2

gewaumlhlt wurde und Sie haben sich auch dort - ich nehme an aus gutem Grund - fuumlr

das Verfahren nach Sainte-LagueumlSchepers eingesetzt Sie haben somit dafuumlr ge-

sorgt dass dieses Verfahren jetzt in der Europaumlischen Union und auch im Bundestag

gilt Wenn Sie sich sect 25 der Geschaumlftsordnung fuumlr den Bayerischen Landtag anschau-

en finden Sie auch dort fuumlr die Ausschussbesetzung das Verfahren nach Sainte-

LagueumlSchepers

Nachdem wir dieses System auf allen Ebenen eingefuumlhrt haben ist es fuumlr uns in ge-

wisser Form unlogisch dass auf kommunaler Ebene ploumltzlich das Verfahren nach

Hare-Niemeyer eingefuumlhrt wird Unser Gesetzentwurf ist deshalb sehr eindeutig Wir

sprechen uns fuumlr das Verfahren nach Sainte-LagueumlSchepers aus Nachdem wir aber

nach den Beratungen in den Fraktionen befuumlrchten dass unser Antrag keine Mehrheit

finden wird werden wir auch dem Gesetzentwurf der FDP und der CSU zustimmen

weil uns die zweitbeste Loumlsung allemal mehr Wert ist als dieses wohl zu den Akten zu

legende drsquoHondtrsquosche Verfahren Deshalb stimmen wir auch dem Antrag der CSU zu

Praumlsidentin Barbara Stamm Naumlchste Wortmeldung fuumlr die FDP-Fraktion Herr Kolle-

ge Rohde

Joumlrg Rohde (FDP) Frau Praumlsidentin liebe Kolleginnen und Kollegen Herr Kollege

Hanisch vielen Dank fuumlr die Ankuumlndigung dass Sie nachher dem Gesetzentwurf von

FDP und CSU zustimmen Dazu aber eine kleine Korrektur fuumlrs Protokoll Sie hatten

uumlberschwaumlnglich damit begonnen dass wir nicht nur uumlber die Verteilung der Sitze des

jeweiligen Kommunalparlaments sondern auch uumlber die Verteilung der Ausschusssit-

ze reden Das ist heute gerade nicht Gegenstand der Debatte Das wollte ich fuumlr das

Protokoll richtigstellen

Uns eint aber die Freude daruumlber dass wir das erst- oder zweitbeste aber auf keinen

Fall das drittbeste Verfahren welches bisher noch gilt anwenden wollen Das Verfah-

ren nach drsquoHondt ist ein zwar zulaumlssiges Verfahren Zumindest fuumlhlen sich aber kleine

Parteien bei diesem Verfahren das eine oder andere Mal benachteiligt sodass wir uns

Protokollauszug63 Plenum 15122010 Bayerischer Landtag - 16 Wahlperiode 3

daruumlber freuen dass wir gemeinsam mit unserem Koalitionspartner den Gesetzent-

wurf zur Aumlnderung des Gemeinde- und Landkreiswahlgesetzes auf den Weg bringen

und damit das Verfahren nach Hare-Niemeyer festschreiben konnten

Jede politische Ebene sei es der Bundestag das Europaparlament oder auch wir ist

berechtigt das Verfahren zu aumlndern Wenn wir heute das Verfahren nach Sainte-

LagueumlSchepers einfuumlhren wuumlrden koumlnnten wir es morgen vielleicht schon wieder aumln-

dern weil an anderer Stelle ein anderer Beschluss gefasst wird Die Sitze fuumlr den Bun-

destag werden aber nach Hare-Niemeyer ausgezaumlhlt Auch die Sitze im Landtag

werden nach Hare-Niemeyer ausgezaumlhlt Deswegen ist in Bayern auch ein Prozess

gefuumlhrt worden Insofern befinden wir uns durchaus im Kanon mit den anderen Ebe-

nen uumlber uns wenn wir fuumlr die Kommunalwahlen Hare-Niemeyer vorschreiben Dieses

Verfahren ist durchaus eine der zu waumlhlenden Optionen Wir freuen uns daruumlber dass

wir dieses Gesetz noch vor Weihnachten verabschieden koumlnnen Logischerweise koumln-

nen wir damit dem Gesetzentwurf der Freien Waumlhler nicht naumlhertreten wobei wir na-

tuumlrlich wissen dass die Auszaumlhlmethode zu nahezu gleichen Ergebnissen fuumlhrt Die

beiden Verfahren unterscheiden sich wirklich nur in Nuancen

Der wesentliche Punkt der uns eint ist die Abkehr vom dacuteHondtschen System Wie

das spaumlter einmal in den Ausschuumlssen bei der nachgelagerten Entscheidungsfindung

ist ist an anderer Stelle zu beraten Da freue ich mich auch auf die Diskussion

(Beifall bei der FDP)

Praumlsidentin Barbara Stamm Danke schoumln Naumlchste Wortmeldung fuumlr die CSU-Frak-

tion Herr Kollege Meiszligner

Christian Meiszligner (CSU) Frau Praumlsidentin Kolleginnen und Kollegen Kollege

Rohde hat es schoumln erklaumlrt Aber ich war so schlecht in Mathematik dass ich mich

sehr ungern in diese Zaumlhlerei hineinbegebe Es ist ein Beitrag zum groszligen Werk der

Umsetzung des Koalitionsvertrages Wir bitten um Zustimmung und freuen uns uumlber

die politische Klugheit der Freien Waumlhler uns da zu folgen

Protokollauszug63 Plenum 15122010 Bayerischer Landtag - 16 Wahlperiode 4

(Beifall bei Abgeordneten der CSU und des Abgeordneten Joumlrg Rohde (FDP))

Praumlsidentin Barbara Stamm Ich darf nun das Wort fuumlr die Fraktion des BUumlNDNIS-

SES 90DIE GRUumlNEN Frau Kollegin Tausendfreund erteilen

Susanna Tausendfreund (GRUumlNE) Frau Praumlsidentin liebe Kolleginnen und Kolle-

gen Ich habe es nicht zu hoffen gewagt dass ich es noch erleben werde dass wir

das dacuteHondtsche Verfahren als Auszaumlhlungsverfahren tatsaumlchlich bis zur naumlchsten

Kommunalwahl abschaffen

(Beifall der Abgeordneten Margarete Bause (GRUumlNE) - Joumlrg Rohde (FDP)

Sehen Sie kaum sind wir wieder da hellip)

Damit enden tatsaumlchlich die ungleich gewichtete Verteilung in den Kommunalparla-

menten die Verzerrungen bei der Zusammensetzung zugunsten der groszligen Parteien

und zulasten der kleinen Parteien Hier hat es in der Vergangenheit wirklich erhebliche

Verzerrungen gegeben Es ist von uns und von der FDP mehrfach gegen das Verfah-

ren nach drsquoHondt geklagt worden In Bezug auf die Landtagswahlen und die damit ver-

bundene siebenfache Anwendung von drsquoHondt hatte die Klage der FDP Erfolg

DrsquoHondt ist fuumlr die Landtagswahlen untersagt worden Die Landtagswahlen werden

deshalb schon seit einiger Zeit nach Hare-Niemeyer ausgezaumlhlt aber eben nicht die

Kommunalwahlen Da hat das Verfassungsgericht gesagt das Verfahren nach

drsquoHondt sei gerade noch verfassungsgemaumlszlig

Es ist ein Beitrag der FDP diesen Punkt in den Koalitionsvertrag hineingebracht zu

haben

(Beifall bei der FDP)

sodass wir Hare-Niemeyer fuumlr alle Wahlen heute einstimmig verabschieden koumlnnen

Nach der letzten Kommunalwahl hat es wieder erhebliche Verzerrungen gegeben Es

wurde eine Verfassungsbeschwerde eingereicht die leider abgelehnt worden ist

Protokollauszug63 Plenum 15122010 Bayerischer Landtag - 16 Wahlperiode 5

Diese Klage ist sehr gut aufbereitet und zeigt sehr deutlich wie groszlig die Verzerrungen

tatsaumlchlich gewesen sind Es gab in der Regel Abweichungen um ein bis zwei Sitze

Solche erheblichen Abweichungen kann man bei Gremien mit beispielsweise 30 50

oder 60 gewaumlhlten Mandatstraumlgern nicht durchgehen lassen

Wir haben heute ein gesetzgeberisches Kuriosum Es gab den Gesetzentwurf der

Freien Waumlhler fuumlr das Verfahren nach Sainte-LagueumlSchepers dann - nur bezogen

auf die Gemeindewahlen und Landkreiswahlen - den Gesetzentwurf der Koalitions-

fraktionen Ferner gab es unseren den Gesetzentwurf der GRUumlNEN der sich auf alle

kommunalen Ebenen bezogen hat also auch auf die Bezirkstage Dann kam ein

nachgeschobener Gesetzentwurf der Koalitionsfraktionen Im Innenausschuss haben

wir uns darauf geeinigt dass die Koalitionsfraktionen ihren Gesetzentwurf entspre-

chend unserem Gesetzentwurf aumlndern Wir haben dann auch unseren Gesetzentwurf

wieder angepasst sodass wir heute einen Gesetzentwurf der GRUumlNEN und einen Ge-

setzentwurf der Koalitionsfraktionen parallel haben die beide heute beschlossen wer-

den Sie sind identisch Ich sage das weil vorhin immer nur vom Gesetzentwurf der

Koalitionsfraktionen die Rede war

(Christian Meiszligner (CSU) Entschuldigung)

Also zur Klarstellung Heute stehen zwei Gesetzentwuumlrfe zur Abstimmung Das im Ge-

setzentwurf der Freien Waumlhler auf kommunaler Ebene bevorzugte Verfahren nach

Sainte-LagueumlSchepers ist nicht das exaktere Verfahren Hare-Niemeyer ist mathema-

tisch genau Bei Gremien deren Groumlszlige schon vorher feststeht gibt es auch keine Ver-

zerrung Die Moumlglichkeit dass es da einen Effekt gibt wie Sie angesprochen haben

besteht nicht

Wenn wir die Sache verabschieden haben wir einen Gleichklang fuumlr Landtagswahlen

Bezirkstagswahlen Gemeindewahlen Stadtratswahlen Kreistagswahlen Sie werden

alle nach dem gleichen Prinzip ausgezaumlhlt und sind dann mathematisch korrekt be-

Protokollauszug63 Plenum 15122010 Bayerischer Landtag - 16 Wahlperiode 6

setzt Im Jahr 2014 werden sich die Kommunalparlamente dann gerechter zusammen-

setzen

(Beifall bei den GRUumlNEN)

Praumlsidentin Barbara Stamm Frau Kollegin bitte verbleiben Sie am Redepult fuumlr eine

Zwischenbemerkung des Kollegen Rohde

Joumlrg Rohde (FDP) Frau Kollegin ich moumlchte Ihre umfassende Aufzaumlhlung die sehr

detailreich war nur um eine Nuance ergaumlnzen Ich erinnere daran dass das Bezirks-

tagswahlrecht auch im Koalitionsvertrag vereinbart war sodass Ihr Antrag in dieser

Legislaturperiode vielleicht nicht unbedingt erforderlich war

(Margarete Bause (GRUumlNE) Es ist manches vereinbart was nicht Realitaumlt ist -

Zuruf der Abgeordneten Simone Tolle (GRUumlNE))

Das moumlchte ich nur ergaumlnzen weil Sie sonst alles vollstaumlndig dargestellt haben

Susanna Tausendfreund (GRUumlNE) Ich hatte den Eindruck dass Sie die Bezirks-

tagswahlen einfach vergessen haben Deshalb haben wir den umfassenden Gesetz-

entwurf nachgeschoben Sie haben ja dann nachgezogen Sie haumltten das auch sein

lassen und unserem Gesetzentwurf zustimmen koumlnnen

(Beifall der Abgeordneten Margarete Bause (GRUumlNE) - Johanna Werner-Mug-

gendorfer (SPD) Das geht nicht das koumlnnen Sie vergessen das erleben wir

nicht)

Das machen Sie ja heute sowieso

Praumlsidentin Barbara Stamm Jetzt darf ich fuumlr die SPD-Fraktion dem Kollegen Perlak

das Wort erteilen Bitte schoumln

Reinhold Perlak (SPD) Sehr geehrte Frau Praumlsidentin verehrte Kolleginnen und Kol-

legen Die moumlglichst gerechte Abbildung von Wahlergebnissen in der Zuteilung von

Protokollauszug63 Plenum 15122010 Bayerischer Landtag - 16 Wahlperiode 7

Sitzen sowohl in Gemeinden wie Landkreisen und Bezirken ist nicht erst seit heute in

der Diskussion Sie hat uns schon mehrfach auch in diesem Hohen Hause beschaumlftigt

Der Abloumlsung des ungerechten Sitzzuteilungsverfahren nach dacuteHondt scheinen wie

wir gehoumlrt haben nunmehr alle Fraktionen einmuumltig zuzustimmen Es ist auch nach-

vollziehbar weil der Waumlhlerwille im Vergleich zum mathematisch wohl exakteren

Hare-Niemeyer-Verfahren oder zum etwas komplizierteren aber dennoch gerechteren

Verfahren nach Sainte-LagueumlSchepers weniger angemessen abgebildet wird und

dann nach wie vor die groszligen Parteien bevorzugt wuumlrden

Gestatten Sie mir auch darauf hinzuweisen dass der Bayerische Verfassungsge-

richtshof einraumlumt dass das dacuteHondtsche Verfahren nicht ausreichend - ich zitiere

woumlrtlich - zu wahlproporzgerechten Ergebnissen fuumlhrt Das sollte fuumlr uns Anlass

genug sein von dem alten Zopf Abstand zu nehmen

Es ist schon dargestellt worden dass das Verfahrens nach Sainte-LagueumlSchepers

auf Europa- und Bundesebene laumlngst angewendet wird Ich darf daran erinnern dass

die Mehrheitsfraktionen bei der Konstituierung dieses Landtags in dieser Wahlperiode

dieses Verfahren sicherlich auch aus bestimmten Gruumlnden angewandt haben weil es

ihnen entsprechende Sitze zugefuumlhrt hat die sie sonst nicht bekommen haumltten

Innerhalb der kommunalen Koumlrperschaftsebenen werden aber immer noch unter-

schiedliche Sitzzuteilungsverfahren angewendet Deshalb sollte das klar geregelt wer-

den Weil es aber selbst unter wissenschaftlich angestellten Analysen keine klare

Empfehlung fuumlr Hare-Niemeyer oder zu Sainte-LagueumlSchepers gibt war es schon im

Vorfeld bei der Behandlung im Fachausschuss schwierig sich auf eines der beiden

Verfahren festzulegen

Unsere Fraktion ist auch deshalb davon ausgegangen dass die getroffene Vereinba-

rung naumlmlich einen gemeinsamen Gesetzentwurf aller Fraktionen vorzulegen erst

dann greift wenn ein Gesetzentwurf der Staatsregierung vorliegt Dieser Gesetzent-

wurf liegt leider trotz Empfehlung des Fachausschusses nicht vor Auch die vorge-

Protokollauszug63 Plenum 15122010 Bayerischer Landtag - 16 Wahlperiode 8

schlagene Pruumlfung Herr Kollege Rohde zur Abwaumlgung der beiden Verfahren ist un-

terblieben - leider

Dies war schlieszliglich der Grund dafuumlr dass wir heute als einzige Fraktion keinen eige-

nen Gesetzentwurf eingebracht haben weil wir eben auf diese Absprache vertraut

haben Wir haben immer schon - das ist hinlaumlnglich bekannt - Hare-Niemeyer favori-

siert zu einem Zeitpunkt allerdings als es das Verfahren nach Sainte-LagueumlSche-

pers noch gar nicht gab Wahlverfahrensexperten meine Damen und Herren bestaumlti-

gen uns mittlerweile dass das Verfahren nach Sainte-LagueumlSchepers den

Waumlhlerwillen unter allen Verfahren am besten abbildet Leider werden wir uns zu

Letzterem vermutlich heute mehrheitlich nicht durchringen koumlnnen Aber weil alle Ge-

setzentwuumlrfe die wir heute in Zweiter Lesung behandeln in allen wesentlichen Inhal-

ten und Zielsetzungen gleichgelagert sind stimmen wir wie schon im federfuumlhrenden

Ausschuss fuumlr Kommunale Fragen und Innere Sicherheit dem Gesetzentwurf in Ta-

gesordnungspunkt 15 und - wenngleich nur als zweitbester Loumlsung - auch den Ge-

setzentwuumlrfen im Tagesordnungspunkt 16 zu

(Beifall bei der SPD)

Praumlsidentin Barbara Stamm Bei der groszligen Uumlbereinstimmung des Hohen Hauses

verzichtet Innenminister Herrmann auf seine Wortmeldung Das ist doch eine Aner-

kennung Auch ich freue mich daruumlber

(Zurufe von den Freien Waumlhlern und den GRUumlNEN)

Damit ist die Aussprache geschlossen Wir kommen zur Abstimmung Dazu werden

die Tagesordnungspunkte wieder getrennt

Ich lasse zunaumlchst uumlber den Tagesordnungspunkt 15 abstimmen Der Abstimmung

liegt der Initiativgesetzentwurf der Fraktion der Freien Waumlhler auf Drucksache 163486

zugrunde Der federfuumlhrende Ausschuss fuumlr Kommunale Fragen und Innere Sicherheit

empfiehlt auf Drucksache 166682 die Ablehnung des Gesetzentwurfs Wer dagegen

Protokollauszug63 Plenum 15122010 Bayerischer Landtag - 16 Wahlperiode 9

dem Gesetzentwurf zustimmen will den bitte ich um das Handzeichen - Das sind die

Fraktionen der SPD und der Freien Waumlhler und Frau Abgeordnete Dr Gabriele Pauli

fraktionslos Gegenstimmen - Das sind die Fraktionen der CSU und der FDP Stim-

menthaltungen - Das ist die Fraktion des BUumlNDNISSES 90DIE GRUumlNEN Damit ist

der Gesetzentwurf abgelehnt

Wir kommen zur Abstimmung uumlber den Tagesordnungspunkt 16 Der Abstimmung lie-

gen der Initiativgesetzentwurf der FDP-Fraktion und von Abgeordneten der CSU-Frak-

tion auf Drucksache 163557 der Aumlnderungsantrag von Abgeordneten der FDP und

der CSU auf Drucksache 165202 der Initiativgesetzentwurf der Fraktion des BUumlND-

NISSES 90DIE GRUumlNEN auf Drucksache 163661 und die Beschlussempfehlung des

federfuumlhrenden Ausschusses fuumlr Kommunale Fragen und Innere Sicherheit auf Druck-

sache 166696 zugrunde

Der federfuumlhrende Ausschuss schlaumlgt fuumlr beide Gesetzentwuumlrfe eine gemeinsame

Neufassung vor Der Ausschuss fuumlr Verfassung Recht Parlamentsfragen und Ver-

braucherschutz stimmt bei seiner Endberatung der Beschlussempfehlung des feder-

fuumlhrenden Ausschusses zu allerdings mit der Maszliggabe dass sect 3 neu gefasst wird Im

Einzelnen verweise ich auf die Drucksache 166696 Wer dem Gesetzentwurf in der

Fassung des endberatenden Ausschusses zustimmen will den bitte ich um das Hand-

zeichen - Das ist das gesamte Hohe Haus Gegenstimmen Keine Stimmenthaltun-

gen - Keine Einstimmig so beschlossen

Da ein Antrag auf Dritte Lesung nicht gestellt wurde fuumlhren wir gemaumlszlig sect 56 der Ge-

schaumlftsordnung sofort die Schlussabstimmung durch Ich schlage vor sie in einfacher

Form durchzufuumlhren - Widerspruch erhebt sich nicht Wer dem Gesetzentwurf in der

Fassung des endberatenden Ausschusses seine Zustimmung geben will den bitte ich

sich vom Platz zu erheben - Das ist das gesamte Hohe Haus Ich bitte die Gegenstim-

men anzuzeigen - Keine Stimmenthaltungen - Keine

Protokollauszug63 Plenum 15122010 Bayerischer Landtag - 16 Wahlperiode 10

Damit ist das Gesetz angenommen Es hat den Titel Gesetz zur Aumlnderung des Ge-

meinde- und Landkreiswahlgesetzes sowie des Bezirkswahlgesetzes

Mit der Annahme der Gesetzentwuumlrfe in der soeben beschlossenen Fassung hat der

Aumlnderungsantrag auf der Drucksache 165202 seine Erledigung gefunden Das Hohe

Haus nimmt davon Kenntnis

Verehrte Kolleginnen und Kollegen wir sind sehr gut in der Zeit Damit haben Sie sich

eine Mittagspause von einer Stunde verdient Das tut auch dem Stenografischen

Dienst gut Wir treffen uns um 1345 Uhr wieder

(Unterbrechung von 1244 bis 1345 Uhr)

Zweiter Vizepraumlsident Franz Maget Meine Damen und Herren liebe Kolleginnen

und Kollegen es ist 1345 Uhr

Protokollauszug63 Plenum 15122010 Bayerischer Landtag - 16 Wahlperiode 11

B 1612

Bayerisches 845

Gesetz- und Verordnungsblatt Nr22 Muumlnchen den 28 Dezember 2010

Datum In haI t Seite

21122010 Gesetz zur Aumlnderung des Gemeinde- und Landkreiswahlgesetzes sowie des Bezirks-wahlgesetzes 846

2021-11212021-3-1

21122010 Gesetz uumlber Gewaumlhrleistungen im Zusammenhang mit der Bewerbung und der Austrashygung der XXIII Olympischen und der XII Paralympischen Winterspiele 2018 (Olympia-gesetz- OlympiaG) 847

66c2-F

21122010 Gesetz zur Aumlnderung des Gesetzes uumlber Zustaumlndigkeiten zum Vollzug wirtschaftsrechtli-cher Vorschriften und der Verordnung uumlber Aufgaben der Groszligen Kreisstaumldte 848

700-2-W 2020-1-1-3-I

14122010 Verordnung zur Ausfuumlhrung des Waffen- und Beschussrechts (AVWaffBeschR) 851 2186-1-1

14122010 Verordnung zur Aumlnderung der Verordnung uumlber Zustaumlndigkeiten auf dem Gebiet des Arshybeitsschutzes der Sicherheitstechnik des Chemikalien- und Medizinprodukterechtsund der Verordnung uumlber die Zustaumlndigkeiten zum Vollzug atomrechtlicher Vorschriften 853

805-2-UG 751-1-UG

14122010 Satzung zur Aumlnderung der Satzung der Bayerischen Forschungsstiftung 863 282-2-11-1-W

3122010 Verordnung zur Aumlnderung der Verordnung zum Vollzugtierschutzrechtlicher Vorschriften 864 7833-1-1-UG

10122010 Verordnung uumlber das Heilverfahren nach Dienstunfaumlllen (Bayerische Heilvertahrens-verordnung - BayHeilvfV) 865

2033-1-1-1-F

1312 2010 Verordnung zur Aumlnderung der Verordnung zur Ausfuumlhrung des Bayerischen Schulfinari-zierungsgesetzes 869

2230-7-1-1-UK

13122010 Achte Verordnung zur Aumlnderung der GerichtlichenZustaumlndigkeitsverordnungJustiz 870 300-3-1-J

15122010 Verordnung zur Aumlnderung der Verordnung uumlber die Benutzungsgebuumlhren der staatlichen Vermessungs aumlmter 871

2013-2-9-F

846 Bayerisches Gesetz- und Verordnungs blatt Nr 222010

2021-12-12021-3-1

Gesetz zur Aumlnderung des

Gemeinde- und Landkreiswahlgesetzes sowie des Bezirkswahlgesetzes

Vom 21 Dezember 2010

Der Landtag des Freistaates Bayern hat das folshygende Gesetz beschlossen das hiermit bekannt geshymacht wird

sect 1

Art 35 Abs 2 des Gesetzes uumlber die Wahl der Gemeinderaumlte der Buumlrgermeister der Kreistage und der Landraumlte (Gemeinde- und Landkreiswahlgesetz -GLKrWG) in der Fassung der Bekanntmachung vom 7 November 2006 (GVBl S 834 BayRS2021-12-I) erhaumllt folgende Fassung

(2) lFuumlr die Sitzverteilung wird die Gesamtsitzshyzahl vervielfacht mit der Zahl der Stimmen die fuumlr eishynen Wahlvorschlag oder soweit Listenverbindungen bestehen fuumlr die verbundenen Wahlvorschlaumlge insshygesamt abgegeben worden sind diIrch die Gesamtshyzahl der fuumlr alle Wahlvorschlaumlge insgesamt abgegebeshynen Stimmen geteilt 2Jeder Wahlvorschlag oder jede Verbindung von Wahlvorschlaumlgen erhaumllt zunaumlchst so viele Sitze wie ganze Zahlen darauf entfallen 3Die weiteren zu vergebenden Sitze werden den Wahlvorshyschlaumlgen und Verbindungen von Wahlvorschlaumlgen in der Reihenfolge der houmlchsten Zahlenbruchteile die sich bei der Berechnung nach Satz 1 ergeben zugeshyteilt 4Bei gleichem Anspruch mehrerer Wahlvorschlaumlshyge auf einen Sitz faumlllt dieser dem Wahlvorschlag zu

dessen inBetracht kommende sich bewerbende Pershyson die groumlszligere Stimmenzahl aufweist sonst entscheishydet das Los

sect 2

Art 4 Abs 1 Nr 6 des Gesetzes uumlber die Nahl der Bezirkstage (Bezirkswahlgesetz - BezWG) inder

Fassung der Bekanntmachung vom 12 Februar 2003 (GVBl S 144 BayRS 2021-3-I) zuletzt geaumlndert durch sect 5 des Gesetzes vom 26 Juli 2006 (GVBl S 405) ershyhaumllt folgende Fassung

6 Art 39 bis 41 42 Abs 1 bis 3 und 5 Art 43 Abs 1 Art 44 bis 464850 (Bestimmungen uumlber die Feststellung des Wahlergebnisses) mit der Maszliggabe dass andie Stelle der Bezeichnungen Landeswahlausschuss Landeswahlleiter und Abgeordneter die Bezeichnungen Wahlshykreisausschuss Wahlkreisleiter und Beshyzirksrat treten dass im Fall des Art 42 Abs 5 das Wahlergebnis im Bezirk maszliggebend ist und dass eine Erhoumlhung der Gesamtzahl der Bezirksshyraumlte bei Anwendung des Art 44 Abs 2 nur einshytritt wenn sie sich aus der Bezirkswahl selbst ershygibt

sect 3

(1) Dieses Gesetz tritt am 1 Januar 2011 in Kraft

(2) lsect 1 dieses Gesetzes ist erstmals fuumlr die allshygemeinen Gemeinde- undLandkreiswahlen im Jahr 2014 anzuwenden 2Fuumlr vor dem 1 Januar 2014 stattshyfindende Gemeinde- und Landkreiswahlen sind die Vorschriften des Gemeinde- und Landkreiswahlgeshysetzes in der bis zum Ablauf des 31 Dezember 2010 geltenden Fassung anzuwenden

Muumlnchen den 21 Dezember 2010

Der BayerischeMinisterpraumlsident

Horst See hof e r

  • Deckblatt
  • Gesetzentwurf 163557 vom 10022010
  • Plenarprotokoll Nr 42 vom 24022010
  • Beschlussempfehlung mit Bericht 166696 des KI vom 09122010
  • Beschluss des Plenums 166726 vom 15122010
  • Plenarprotokoll Nr 63 vom 15122010
  • Gesetz- und Verordnungsblatt vom 28122010
Page 2: Stand: 25.02.2013 10:04:14 Vorgangsmappe für die Drucksache … · 2020. 1. 10. · Bayerischer Landtag 16.Wahlperiode Drucksache16/3557 10.02.2010 Gesetzentwurf zur Änderung des

Bayerischer Landtag 16 Wahlperiode Drucksache 163557

10022010

Gesetzentwurf der Abgeordneten Thomas Hacker Dr Andreas Fischer Tobias Thal-hammer Joumlrg Rohde Dr Otto Bertermann Brigitte Meyer Thomas Dechant Julika Sandt und Fraktion (FDP)

Christian Meiszligner Dr Florian Herrmann Manfred Laumlndner Andreas Lorenz Angelika Schorer Jakob Schwimmer Max Strehle Dr Manfred Weiszlig Otto Zeitler Josef Zellmeier CSU

zur Aumlnderung des Gemeinde- und Landkreiswahlgesetzes

A) Problem

Die auf die Bewerber entfallenden Sitze bei der Wahl von Gemeinderatsmit-gliedern und Kreisraumlten werden gegenwaumlrtig nach dem Sitzzuteilungsverfah-ren nach drsquoHondt ermittelt

Das drsquoHondtrsquosche Houmlchstzahlverfahren ist zwar ein von der Rechtsprechung als verfassungsmaumlszligig angesehenes Berechnungsverfahren (vgl zB VerfGH 14 17 47 184 = BayVBl 1994 716 VerfGH 46 201 = BayVBl 1993 591 BVerfGE 79 169) beguumlnstigt aber tendenziell die groumlszligeren Parteien und Waumlhlergruppen Das Verfahren nach Hare-Niemeyer bildet demgegenuumlber den Waumlhlerwillen hinsichtlich kleinerer Parteien und Waumlhlergruppen besser ab

B) Loumlsung

Art 35 Abs 2 GLKrWG wird in der Weise geaumlndert dass die Sitzzuteilung bei der Wahl der Gemeinderatsmitglieder und der Kreisraumlte nach dem Sitzzu-teilungsverfahren nach Hare-Niemeyer (Hamilton-Verfahren) erfolgt

C) Alternativen

Beibehaltung des bisherigen Rechtszustandes

D) Kosten

Keine

Drucksachen Plenarprotokolle sowie die Tagesordnungen der Vollversammlung und der Aus-schuumlsse sind im Internet unter wwwbayernlandtagde - Dokumente abrufbar Die aktuelle Sitzungsuumlbersicht steht unter wwwbayernlandtagde ndash AktuellesSitzungen zur Verfuumlgung

Bayerischer Landtag 16 Wahlperiode Drucksache163557 10022010

Gesetzentwurf zur Aumlnderung des Gemeinde- und Landkreiswahlgesetzes

sect 1

Art 35 Abs 2 des Gesetzes uumlber die Wahl der Gemeinderaumlte der Buumlrger-meister der Kreistage und der Landraumlte (Gemeinde- und Landkreiswahlge-setz ndash GLKrWG) in der Fassung der Bekanntmachung vom 7 November 2006 (GVBl S 834 BayRS 2021-12-I) erhaumllt folgende Fassung

bdquo(2) 1Fuumlr die Sitzverteilung wird die Gesamtsitzzahl vervielfacht mit der Zahl der Stimmen die fuumlr einen Wahlvorschlag oder soweit Listenverbin-dungen bestehen fuumlr die verbundenen Wahlvorschlaumlge insgesamt abgegeben worden sind durch die Gesamtzahl der fuumlr alle Wahlvorschlaumlge insgesamt abgegebenen Stimmen geteilt 2Jeder Wahlvorschlag oder jede Verbindung von Wahlvorschlaumlgen erhaumllt zunaumlchst so viele Sitze wie ganze Zahlen darauf entfallen 3Die weiteren zu vergebenden Sitze werden den Wahlvorschlaumlgen und Verbindungen von Wahlvorschlaumlgen in der Reihenfolge der houmlchsten Zahlenbruchteile die sich bei der Berechnung nach Satz 1 ergeben zugeteilt 4Bei gleichem Anspruch mehrerer Wahlvorschlaumlge auf einen Sitz faumlllt dieser dem Wahlvorschlag zu dessen in Betracht kommende sich bewerbende Per-son die groumlszligere Stimmenzahl aufweist sonst entscheidet das Losldquo

sect 2

Dieses Gesetz tritt am helliphelliphelliphelliphelliphelliphelliphelliphelliphelliphelliphelliphelliphelliphelliphelliphellip in Kraft

Begruumlndung

Zu sect 1

sect 1 fuumlhrt das Sitzzuteilungsverfahren nach Hare-Niemeyer (Hamilton-Verfahren) fuumlr die im Gesetz uumlber die Wahl der Gemeinderaumlte der Buumlrgermeister der Kreistage und der Landraumlte (GLKrWG) geregelten Kommunalwahlen ein und ersetzt das bisher fuumlr die Bestimmung der auf die Bewerber entfallenden Sitze bei der Wahl von Gemeinde-ratsmitgliedern und Kreisraumlten uumlbliche Sitzzuteilungsverfahren nach drsquoHondt Dieses Verfahren wird auch bei der Landtagswahl angewandt wo es ebenfalls das drsquoHondtrsquosche Verfahren abgeloumlst hat Es bildet den Waumlhlerwillen hinsichtlich kleine-rer Parteien und Waumlhlergruppen besser ab

Im Verfahren nach Hare-Niemeyer (Hamilton-Verfahren) wird die Gesamtsitzzahl mit der fuumlr einen Vorschlag abgegebenen Stimmen multipliziert und das Produkt durch die Gesamtstimmen geteilt Aus der sich ergebenden Quote ergibt sich die Sitzzutei-lung Fuumlr jede volle Zahl wird ein Sitz zugewiesen Die noch verbleibenden Restsitze werden in der Reihenfolge der houmlchsten Nachkommareste der Quoten vergeben

Zu sect 2

sect 2 regelt das Inkrafttreten

Redner zu nachfolgendem Tagesordnungspunkt

Erster Vizepraumlsident Reinhold BockletAbg Joachim Hanisch

Erster Vizepraumlsident Reinhold Bocklet Ich rufe die Tagesordnungspunkte 4 a 4 b

und 4 c auf

Gesetzentwurf der Abgeordneten Hubert Aiwanger Tanja Schweiger Joachim

Hanisch und Fraktion (FW)

zur Aumlnderung des Gemeinde- und Landkreiswahlgesetzes und des

Bezirkswahlgesetzes (Drs 163486)

- Erste Lesung -

und

Gesetzentwurf der Abgeordneten

Thomas Hacker Dr Andreas Fischer Tobias Thalhammer u a und Fraktion (FDP)

Christian Meiszligner Dr Florian Herrmann Manfred Laumlndner u a (CSU)

zur Aumlnderung des Gemeinde- und Landkreiswahlgesetzes (Drs 163557)

- Erste Lesung -

und

Gesetzentwurf der Abgeordneten Margarete Bause Sepp Daxenberger Ulrike

Gote u a und Fraktion (BUumlNDNIS 90DIE GRUumlNEN)

zur Aumlnderung des Gemeinde- und Landkreiswahlgesetzes sowie des

Bezirkswahlgesetzes (Drs 163661)

- Erste Lesung -

Zu Wort hat sich nur der Abgeordnete Hanisch gemeldet der den Gesetzentwurf der

Freien Waumlhler begruumlndet Herr Kollege Hanisch Sie haben das Wort

Joachim Hanisch (FW) Herr Praumlsident meine Damen und Herren Ich verspreche

Ihnen es kurz zu machen Grundsaumltzlich aber ist dieses Thema fuumlr uns ganz entscheishy

dend Wir haben jahrzehntelang darum gekaumlmpft das drsquohondtsche Verfahren aus den

Gesetzen zu entfernen und ein anderes Sitzverteilungssystem einzufuumlhren das den

kleinen Gruppierungen und Parteien die Entscheidungen leichter macht und fuumlr sie

Protokollauszug42 Plenum 24022010 Bayerischer Landtag shy 16 Wahlperiode 1

guumlnstiger ist Heute stellen wir fest dass in diesem Hohen Hause wohl keiner mehr fuumlr

das drsquohondtsche Verfahren stimmen wird Deshalb betrachten wir dies als riesengroszligen

Erfolg Der Berg hat sich bewegt bzw die Freien Waumlhler haben den Berg in Bewegung

gesetzt Der Erfolg heiligt letztlich die Mittel Deshalb ist fuumlr uns heute ein ganz wichtiger

Tag Wir sind froh dass dieses drsquohondtsche Verfahren endlich abgeschafft wird

Allerdings stoumlrt uns die Tatsache dass wir im Landtag in fast allen Gesetzen das Vershy

fahren nach SainteshyLagueumlSchepers als Grundlage der Sitzverteilung haben Das gilt fuumlr

den Aumlltestenrat genauso wie fuumlr das Praumlsidium So steht es in sect 25 unserer Geschaumlftsshy

ordnung in Artikel 1 Absatz 2 des parlamentarischen Kontrollgremiumgesetzes oder in

Artikel 3 des Untersuchungsausschussgesetzes Uumlberall finden wir das Verfahren nach

SainteshyLagueumlSchepers Auch auf Bundesebene sieht das Bundeswahlgesetz fuumlr den

Bundestag und fuumlr die Ausschuumlsse des Bundestags seit 1988 dieses Verfahren vor Auf

europaumlischer Ebene wird das Europaumlische Parlament nach dem System SainteshyLagueuml

Schepers besetzt Jetzt geht es nur noch um die kommunale Ebene Es waumlre deshalb

eigentlich die konsequente und logische Fortsetzung dieses Verfahren auch fuumlr die

kommunale Ebene zu waumlhlen Wir schlagen Ihnen das vor

Die anderen Antraumlge haben sich leider fuumlr das HareshyNiemeyershyVerfahren ausgesproshy

chen Vielleicht kann man das noch einmal uumlberdenken Es waumlre eigentlich eine tolle

Sache wenn es von der kommunalen Ebene bis nach Europa das gleiche Verfahren

gaumlbe Wir plaumldieren dafuumlr

(Beifall bei den Freien Waumlhlern)

Erster Vizepraumlsident Reinhold Bocklet Gibt es weitere Wortmeldungen dazu shy Ich

sehe keine Damit ist die Aussprache geschlossen Im Einvernehmen mit dem Aumlltestenshy

rat schlage ich vor die drei Gesetzentwuumlrfe dem Ausschuss fuumlr Kommunale Fragen und

Innere Sicherheit als dem federfuumlhrenden Ausschuss zu uumlberweisen Besteht damit Einshy

verstaumlndnis shy Das scheint so zu sein Dann ist das so beschlossen

Protokollauszug42 Plenum 24022010 Bayerischer Landtag shy 16 Wahlperiode 2

Bayerischer Landtag 16 Wahlperiode Drucksache 166696 09122010

Drucksachen Plenarprotokolle sowie die Tagesordnungen der Vollversammlung und der Ausschuumlsse sind im Internet unter wwwbayernlandtagde - Dokumente abrufbar Die aktuelle Sitzungsuumlbersicht steht unter wwwbayernlandtagde ndash AktuellesSitzungen zur Verfuumlgung

Beschlussempfehlung und Bericht des Ausschusses fuumlr Kommunale Fragen und Innere Sicherheit

1 Gesetzentwurf der Abgeordneten Thomas Hacker Dr Andreas Fischer Tobias Thalhammer ua und Fraktion (FDP) Christian Meiszligner ua CSU

Drs 163557

zur Aumlnderung des Gemeinde- und Landkreiswahl-gesetzes

2 Aumlnderungsantrag der Abgeordneten Tho-mas Hacker Dr Andreas Fischer Joumlrg Rohde ua FDP Christian Meiszligner ua CSU

Drs 165202

zum Gesetzentwurf der Abgeordneten Hacker Dr Fischer Thalhammer ua und Fraktion und Meiszlig-ner ua zur Aumlnderung des Gemeinde- und Land-kreiswahlgesetzes (Drs 163557)

3 Gesetzentwurf der Abgeordneten Margarete Bause Sepp Daxenberger Ulrike Gote ua und Frakti-on (BUumlNDNIS 90DIE GRUumlNEN)

Drs 163661

zur Aumlnderung des Gemeinde- und Landkreiswahl-gesetzes sowie des Bezirkswahlgesetzes

I Beschlussempfehlung

Zustimmung in folgender gemeinsamer neuer Fassung

bdquoGesetzentwurf zur Aumlnderung des Gemeinde- und Landkreiswahlgesetzes sowie des Bezirkswahl-

gesetzes

sect 1

Art 35 Abs 2 des Gesetzes uumlber die Wahl der Ge-meinderaumlte der Buumlrgermeister der Kreistage und der Landraumlte (Gemeinde- und Landkreiswahlgesetz ndash GLKrWG) in der Fassung der Bekanntmachung vom 7 November 2006 (GVBl S 834 BayRS 2021-12-I) er-haumllt folgende Fassung

bdquo(2) 1Fuumlr die Sitzverteilung wird die Gesamtsitzzahl vervielfacht mit der Zahl der Stimmen die fuumlr einen Wahlvorschlag oder soweit Listenverbindungen beste-hen fuumlr die verbundenen Wahlvorschlaumlge insgesamt abgegeben worden sind durch die Gesamtzahl der fuumlr alle Wahlvorschlaumlge insgesamt abgegebenen Stimmen geteilt 2Jeder Wahlvorschlag oder jede Verbindung von Wahlvorschlaumlgen erhaumllt zunaumlchst so viele Sitze wie ganze Zahlen darauf entfallen 3Die weiteren zu vergebenden Sitze werden den Wahlvorschlaumlgen und Verbindungen von Wahlvorschlaumlgen in der Reihenfol-ge der houmlchsten Zahlenbruchteile die sich bei der Be-rechnung nach Satz 1 ergeben zugeteilt 4Bei gleichem Anspruch mehrerer Wahlvorschlaumlge auf einen Sitz faumlllt dieser dem Wahlvorschlag zu dessen in Betracht kommende sich bewerbende Person die groumlszligere Stim-menzahl aufweist sonst entscheidet das Losldquo

sect 2

Art 4 Abs 1 Nr 6 des Gesetzes uumlber die Wahl der Be-zirkstage (Bezirkswahlgesetz ndash BezWG) in der Fassung der Bekanntmachung vom 12 Februar 2003 (GVBl S 144 BayRS 2021-3-I) zuletzt geaumlndert durch sect 5 des Gesetzes vom 26 Juli 2006 (GVBl S 405) erhaumllt fol-gende Fassung

bdquo6 Art 39 40 41 42 Abs 1 2 3 und 5 Art 43 Abs 1 Art 44 bis 46 48 50 (Bestimmungen uumlber die Fest-stellung des Wahlergebnisses) mit der Maszliggabe dass an die Stelle der Bezeichnungen bdquoLandeswahlaus-schussldquo bdquoLandeswahlleiterldquo und bdquoAbgeordneterldquo die Bezeichnungen bdquoWahlkreisausschussldquo bdquoWahlkreislei-terldquo und bdquoBezirksratldquo treten dass im Fall des Art 42 Abs 5 das Wahlergebnis im Bezirk maszliggebend ist und dass eine Erhoumlhung der Gesamtzahl der Bezirksraumlte bei Anwendung des Art 44 Abs 2 nur eintritt wenn sie sich aus der Bezirkswahl selbst ergibtldquo

sect 3

Dieses Gesetz tritt am helliphelliphelliphelliphelliphelliphelliphellip in Kraftldquo

Seite 2 Bayerischer Landtag 16 Wahlperiode Drucksache 166696

Berichterstatter zu 1 u 2 Dr Andreas Fischer Berichterstatterin zu 3 Susanna Tausendfreund Mitberichterstatterin zu 1 u 2 Susanna Tausendfreund Mitberichterstatter zu 3 Dr Andreas Fischer

II Bericht

1 Die Gesetzentwuumlrfe wurden dem Ausschuss fuumlr Kommunale Fragen und Innere Sicherheit feder-fuumlhrend zugewiesen Der Ausschuss fuumlr Verfassung Recht Parlaments-fragen und Verbraucherschutz hat die Gesetzent-wuumlrfe endberaten Zum Gesetzentwurf Drs 163557 wurde der Aumlnde-rungsantrag Drs 165202 eingereicht

2 Der federfuumlhrende Ausschuss hat die Gesetzent-wuumlrfe Drs 163557 und Drs 163661 sowie den Aumlnderungsantrag Drs 165202 in seiner 34 Sit-zung am 10 November 2010 beraten Hinsichtlich des Gesetzentwurfes Drs 163557 hat der Ausschuss e i n s t i m m i g in der in I enthal-tenen Fassung Zustimmung empfohlen Hinsichtlich des Aumlnderungsantrags Drs 165202 hat der Ausschuss einstimmig Z u s t i m m u n g empfohlen Der Aumlnderungsantrag hat durch die Aufnahme in I seine Erledigung gefunden Hinsichtlich des Gesetzentwurfes Drs 163661 hat der Ausschuss einstimmig Z u s t i m m u n g in der in I enthaltenen gemeinsamen Neufassung emp-fohlen

3 Der Ausschuss fuumlr Verfassung Recht Parlaments-fragen und Verbraucherschutz hat die Gesetzent-wuumlrfe Drs 163557 und Drs 163661 sowie den Aumlnderungsantrag Drs 165202 in seiner 47 Sit-zung am 9 Dezember 2010 endberaten Hinsichtlich der Gesetzentwuumlrfe Drs 163557 und Drs 163661 hat der Ausschuss e i n s t i m m i g der Beschlussempfehlung des federfuumlhrenden Aus-schusses zugestimmt mit der Maszliggabe dass sect 3 der gemeinsamen Neufassung folgende Fassung erhaumllt

bdquosect 3

(1) Dieses Gesetz tritt am 1 Januar 2011 in Kraft

(2) 1sect 1 dieses Gesetzes ist erstmals fuumlr die all-gemeinen Gemeinde- und Landkreiswahlen im Jahr 2014 anzuwenden 2Fuumlr vor dem

1 Januar 2014 stattfindende Gemeinde- und Landkreiswahlen sind die Vorschriften des Gemeinde- und Landkreiswahlgesetzes in der bis zum Ablauf des 31 Dezember 2010 geltenden Fassung anzuwendenldquo

Hinsichtlich des Aumlnderungsantrags Drs 165202 hat der Ausschuss einstimmig Z u s t i m m u n g empfohlen Der Aumlnderungsantrag hat durch die Aufnahme in I seine Erledigung gefunden

Joachim Hanisch Vorsitzender

Bayerischer Landtag 16 Wahlperiode Drucksache 166726 15122010

Beschluss des Bayerischen Landtags

Der Landtag hat in seiner heutigen oumlffentlichen Sitzung beraten und beschlossen

1 Gesetzentwurf der Abgeordneten Thomas Hacker Dr Andreas Fischer Tobias Thalhammer Joumlrg Rohde Dr Otto Bertermann Brigitte Meyer Tho-mas Dechant Julika Sandt und Fraktion (FDP) Christian Meiszligner Dr Florian Herrmann Manfred Laumlndner Andreas Lorenz Angelika Schorer Jakob Schwimmer Max Strehle Dr Manfred Weiszlig Otto Zeitler Josef Zellmeier CSU Drs 163557 166696

2 Gesetzentwurf der Abgeordneten Margarete Bause Sepp Daxenberger Ulrike Gote Susanna Tausend-freund Dr Sepp Duumlrr Christine Kamm Christine Stahl Simone Tolle und Fraktion (BUumlNDNIS 90 DIE GRUumlNEN) Drs 163661 166696

Gesetz zur Aumlnderung des Gemeinde- und Landkreiswahl-gesetzes sowie des Bezirkswahlgesetzes

sect 1

Art 35 Abs 2 des Gesetzes uumlber die Wahl der Gemeinderauml-te der Buumlrgermeister der Kreistage und der Landraumlte (Ge-meinde- und Landkreiswahlgesetz ndash GLKrWG) in der Fas-sung der Bekanntmachung vom 7 November 2006 (GVBl S 834 BayRS 2021-12-I) erhaumllt folgende Fassung

bdquo(2) 1Fuumlr die Sitzverteilung wird die Gesamtsitzzahl ver-vielfacht mit der Zahl der Stimmen die fuumlr einen Wahlvor-schlag oder soweit Listenverbindungen bestehen fuumlr die verbundenen Wahlvorschlaumlge insgesamt abgegeben wor-den sind durch die Gesamtzahl der fuumlr alle Wahlvorschlaumlge insgesamt abgegebenen Stimmen geteilt 2Jeder Wahlvor-schlag oder jede Verbindung von Wahlvorschlaumlgen erhaumllt zunaumlchst so viele Sitze wie ganze Zahlen darauf entfallen 3Die weiteren zu vergebenden Sitze werden den Wahlvor-schlaumlgen und Verbindungen von Wahlvorschlaumlgen in der Reihenfolge der houmlchsten Zahlenbruchteile die sich bei der Berechnung nach Satz 1 ergeben zugeteilt 4Bei gleichem Anspruch mehrerer Wahlvorschlaumlge auf einen Sitz faumlllt dieser dem Wahlvorschlag zu dessen in Betracht kommen-de sich bewerbende Person die groumlszligere Stimmenzahl auf-weist sonst entscheidet das Losldquo

sect 2

Art 4 Abs 1 Nr 6 des Gesetzes uumlber die Wahl der Be-zirkstage (Bezirkswahlgesetz ndash BezWG) in der Fassung der Bekanntmachung vom 12 Februar 2003 (GVBl S 144 BayRS 2021-3-I) zuletzt geaumlndert durch sect 5 des Gesetzes vom 26 Juli 2006 (GVBl S 405) erhaumllt folgende Fassung

bdquo6 Art 39 bis 41 42 Abs 1 bis 3 und 5 Art 43 Abs 1 Art 44 bis 46 48 50 (Bestimmungen uumlber die Feststel-lung des Wahlergebnisses) mit der Maszliggabe dass an die Stelle der Bezeichnungen bdquoLandeswahlausschussldquo bdquoLandeswahlleiterldquo und bdquoAbgeordneterldquo die Bezeich-nungen bdquoWahlkreisausschussldquo bdquoWahlkreisleiterldquo und bdquoBezirksratldquo treten dass im Fall des Art 42 Abs 5 das Wahlergebnis im Bezirk maszliggebend ist und dass eine Erhoumlhung der Gesamtzahl der Bezirksraumlte bei Anwen-dung des Art 44 Abs 2 nur eintritt wenn sie sich aus der Bezirkswahl selbst ergibtldquo

sect 3

(1) Dieses Gesetz tritt am 1 Januar 2011 in Kraft

(2) 1sect 1 dieses Gesetzes ist erstmals fuumlr die allgemeinen Gemeinde- und Landkreiswahlen im Jahr 2014 anzuwen-den 2Fuumlr vor dem 1 Januar 2014 stattfindende Gemeinde- und Landkreiswahlen sind die Vorschriften des Gemeinde- und Landkreiswahlgesetzes in der bis zum Ablauf des 31 Dezember 2010 geltenden Fassung anzuwenden

Die Praumlsidentin

IV

Franz Maget

II Vizepraumlsident

Drucksachen Plenarprotokolle sowie die Tagesordnungen der Vollversammlung und der Ausschuumlsse sind im Internet unter wwwbayernlandtagde - Dokumente abrufbar Die aktuelle Sitzungsuumlbersicht steht unter wwwbayernlandtagde ndash AktuellesSitzungen zur Verfuumlgung

Redner zu nachfolgendem Tagesordnungspunkt

Praumlsidentin Barbara StammAbg Joachim HanischAbg Joumlrg RohdeAbg Christian MeiszlignerAbg Susanna TausendfreundAbg Reinhold PerlakZweiter Vizepraumlsident Franz Maget

Praumlsidentin Barbara Stamm Ich rufe die Tagesordnungspunkte 15 und 16 auf

Gesetzentwurf der Abgeordneten Hubert Aiwanger Tanja Schweiger Joachim

Hanisch und Fraktion (FW)

zur Aumlnderung des Gemeinde- und Landkreiswahlgesetzes und des

Bezirkswahlgesetzes (Drs 163486)

- Zweite Lesung -

und

Gesetzentwurf der Abgeordneten

Thomas Hacker Dr Andreas Fischer Tobias Thalhammer u a und Fraktion

(FDP)

Christian Meiszligner u a (CSU)

zur Aumlnderung des Gemeinde- und Landkreiswahlgesetzes (Drs 163557)

- Zweite Lesung -

hierzu

Aumlnderungsantrag der Abgeordneten

Thomas Hacker Dr Andreas Fischer Joumlrg Rohde u a (FDP)

Christian Meiszligner u a (CSU)

(Drs 165202)

und

Gesetzentwurf der Abgeordneten Margarete Bause Sepp Daxenberger Ulrike

Gote u a und Fraktion (BUumlNDNIS 90DIE GRUumlNEN)

zur Aumlnderung des Gemeinde- und Landkreiswahlgesetzes sowie des

Bezirkswahlgesetzes (Drs 163661)

Protokollauszug63 Plenum 15122010 Bayerischer Landtag - 16 Wahlperiode 1

- Zweite Lesung -

Ich eroumlffne die gemeinsame Aussprache Im Aumlltestenrat wurde hierzu eine Redezeit

von fuumlnf Minuten vereinbart Erste Wortmeldung fuumlr die Freien Waumlhler Herr Kollege

Hanisch

Joachim Hanisch (FW) Sehr geehrte Frau Praumlsidentin liebe Kolleginnen und Kolle-

gen Heute geht es darum wie wir die Stimmen die eine parteiliche Gruppierung be-

kommen hat in Sitze umwandeln Wie sorge ich dafuumlr dass ein Ausschuss ein Ar-

beitskreis oder was auch immer das Spiegelbild des Plenums des Stadt- bzw

Gemeinderats darstellt Dazu gibt es verschiedene Verfahren Bisher hatten wir fast

uumlberall das drsquoHondtsche Verfahren angewandt Fuumlr mich ist es ein Meilenstein dass

sich in diesem Hause alle Fraktionen zumindest daruumlber einig sind dass wir dieses

drsquoHondtsche Verfahren in Zukunft nicht mehr haben wollen Das konnte man vor eini-

gen Jahren in der Form noch nicht erwarten

Jetzt geht es darum welches der anderen Verfahren das bessere ist Fuumlr welches sol-

len wir uns entscheiden Hierzu haben die Freien Waumlhler eine klare Auffassung Wir

sind der Meinung dass das Verfahren nach Sainte-LagueumlSchepers besser ist Wir

fordern deshalb dass dieses Verfahren eingefuumlhrt wird Wir sind der Auffassung dass

das Verfahren nach Hare-Niemeyer wesentlich besser als das drsquoHondtrsquosche Verfahren

und mit dem Verfahren nach Sainte-LagueumlSchepers vergleichbar ist Bei einer Erhouml-

hung der Gesamtsitzzahl koumlnnte aber nach dem Hare-Niemeyer-Verfahren ein Sitz

verloren gehen Sie koumlnnen jetzt sagen das sind nur Details Wenn wir aber schon die

Moumlglichkeit haben die Verfahren neu zu regeln sollten wir das Verfahren nehmen

das sich in den letzten Jahren konsequent durchgesetzt hat Dafuumlr plaumldieren wir aus-

druumlcklich

Meine Damen und Herren von der CSU und der FDP Sie haben mit Ihren Stimmen im

Bundestag dafuumlr gesorgt dass das Verfahren nach Sainte-LagueumlSchepers eingefuumlhrt

wird Sie haben im Europaumlischen Parlament mitgestimmt als dort ein neues Verfahren

Protokollauszug63 Plenum 15122010 Bayerischer Landtag - 16 Wahlperiode 2

gewaumlhlt wurde und Sie haben sich auch dort - ich nehme an aus gutem Grund - fuumlr

das Verfahren nach Sainte-LagueumlSchepers eingesetzt Sie haben somit dafuumlr ge-

sorgt dass dieses Verfahren jetzt in der Europaumlischen Union und auch im Bundestag

gilt Wenn Sie sich sect 25 der Geschaumlftsordnung fuumlr den Bayerischen Landtag anschau-

en finden Sie auch dort fuumlr die Ausschussbesetzung das Verfahren nach Sainte-

LagueumlSchepers

Nachdem wir dieses System auf allen Ebenen eingefuumlhrt haben ist es fuumlr uns in ge-

wisser Form unlogisch dass auf kommunaler Ebene ploumltzlich das Verfahren nach

Hare-Niemeyer eingefuumlhrt wird Unser Gesetzentwurf ist deshalb sehr eindeutig Wir

sprechen uns fuumlr das Verfahren nach Sainte-LagueumlSchepers aus Nachdem wir aber

nach den Beratungen in den Fraktionen befuumlrchten dass unser Antrag keine Mehrheit

finden wird werden wir auch dem Gesetzentwurf der FDP und der CSU zustimmen

weil uns die zweitbeste Loumlsung allemal mehr Wert ist als dieses wohl zu den Akten zu

legende drsquoHondtrsquosche Verfahren Deshalb stimmen wir auch dem Antrag der CSU zu

Praumlsidentin Barbara Stamm Naumlchste Wortmeldung fuumlr die FDP-Fraktion Herr Kolle-

ge Rohde

Joumlrg Rohde (FDP) Frau Praumlsidentin liebe Kolleginnen und Kollegen Herr Kollege

Hanisch vielen Dank fuumlr die Ankuumlndigung dass Sie nachher dem Gesetzentwurf von

FDP und CSU zustimmen Dazu aber eine kleine Korrektur fuumlrs Protokoll Sie hatten

uumlberschwaumlnglich damit begonnen dass wir nicht nur uumlber die Verteilung der Sitze des

jeweiligen Kommunalparlaments sondern auch uumlber die Verteilung der Ausschusssit-

ze reden Das ist heute gerade nicht Gegenstand der Debatte Das wollte ich fuumlr das

Protokoll richtigstellen

Uns eint aber die Freude daruumlber dass wir das erst- oder zweitbeste aber auf keinen

Fall das drittbeste Verfahren welches bisher noch gilt anwenden wollen Das Verfah-

ren nach drsquoHondt ist ein zwar zulaumlssiges Verfahren Zumindest fuumlhlen sich aber kleine

Parteien bei diesem Verfahren das eine oder andere Mal benachteiligt sodass wir uns

Protokollauszug63 Plenum 15122010 Bayerischer Landtag - 16 Wahlperiode 3

daruumlber freuen dass wir gemeinsam mit unserem Koalitionspartner den Gesetzent-

wurf zur Aumlnderung des Gemeinde- und Landkreiswahlgesetzes auf den Weg bringen

und damit das Verfahren nach Hare-Niemeyer festschreiben konnten

Jede politische Ebene sei es der Bundestag das Europaparlament oder auch wir ist

berechtigt das Verfahren zu aumlndern Wenn wir heute das Verfahren nach Sainte-

LagueumlSchepers einfuumlhren wuumlrden koumlnnten wir es morgen vielleicht schon wieder aumln-

dern weil an anderer Stelle ein anderer Beschluss gefasst wird Die Sitze fuumlr den Bun-

destag werden aber nach Hare-Niemeyer ausgezaumlhlt Auch die Sitze im Landtag

werden nach Hare-Niemeyer ausgezaumlhlt Deswegen ist in Bayern auch ein Prozess

gefuumlhrt worden Insofern befinden wir uns durchaus im Kanon mit den anderen Ebe-

nen uumlber uns wenn wir fuumlr die Kommunalwahlen Hare-Niemeyer vorschreiben Dieses

Verfahren ist durchaus eine der zu waumlhlenden Optionen Wir freuen uns daruumlber dass

wir dieses Gesetz noch vor Weihnachten verabschieden koumlnnen Logischerweise koumln-

nen wir damit dem Gesetzentwurf der Freien Waumlhler nicht naumlhertreten wobei wir na-

tuumlrlich wissen dass die Auszaumlhlmethode zu nahezu gleichen Ergebnissen fuumlhrt Die

beiden Verfahren unterscheiden sich wirklich nur in Nuancen

Der wesentliche Punkt der uns eint ist die Abkehr vom dacuteHondtschen System Wie

das spaumlter einmal in den Ausschuumlssen bei der nachgelagerten Entscheidungsfindung

ist ist an anderer Stelle zu beraten Da freue ich mich auch auf die Diskussion

(Beifall bei der FDP)

Praumlsidentin Barbara Stamm Danke schoumln Naumlchste Wortmeldung fuumlr die CSU-Frak-

tion Herr Kollege Meiszligner

Christian Meiszligner (CSU) Frau Praumlsidentin Kolleginnen und Kollegen Kollege

Rohde hat es schoumln erklaumlrt Aber ich war so schlecht in Mathematik dass ich mich

sehr ungern in diese Zaumlhlerei hineinbegebe Es ist ein Beitrag zum groszligen Werk der

Umsetzung des Koalitionsvertrages Wir bitten um Zustimmung und freuen uns uumlber

die politische Klugheit der Freien Waumlhler uns da zu folgen

Protokollauszug63 Plenum 15122010 Bayerischer Landtag - 16 Wahlperiode 4

(Beifall bei Abgeordneten der CSU und des Abgeordneten Joumlrg Rohde (FDP))

Praumlsidentin Barbara Stamm Ich darf nun das Wort fuumlr die Fraktion des BUumlNDNIS-

SES 90DIE GRUumlNEN Frau Kollegin Tausendfreund erteilen

Susanna Tausendfreund (GRUumlNE) Frau Praumlsidentin liebe Kolleginnen und Kolle-

gen Ich habe es nicht zu hoffen gewagt dass ich es noch erleben werde dass wir

das dacuteHondtsche Verfahren als Auszaumlhlungsverfahren tatsaumlchlich bis zur naumlchsten

Kommunalwahl abschaffen

(Beifall der Abgeordneten Margarete Bause (GRUumlNE) - Joumlrg Rohde (FDP)

Sehen Sie kaum sind wir wieder da hellip)

Damit enden tatsaumlchlich die ungleich gewichtete Verteilung in den Kommunalparla-

menten die Verzerrungen bei der Zusammensetzung zugunsten der groszligen Parteien

und zulasten der kleinen Parteien Hier hat es in der Vergangenheit wirklich erhebliche

Verzerrungen gegeben Es ist von uns und von der FDP mehrfach gegen das Verfah-

ren nach drsquoHondt geklagt worden In Bezug auf die Landtagswahlen und die damit ver-

bundene siebenfache Anwendung von drsquoHondt hatte die Klage der FDP Erfolg

DrsquoHondt ist fuumlr die Landtagswahlen untersagt worden Die Landtagswahlen werden

deshalb schon seit einiger Zeit nach Hare-Niemeyer ausgezaumlhlt aber eben nicht die

Kommunalwahlen Da hat das Verfassungsgericht gesagt das Verfahren nach

drsquoHondt sei gerade noch verfassungsgemaumlszlig

Es ist ein Beitrag der FDP diesen Punkt in den Koalitionsvertrag hineingebracht zu

haben

(Beifall bei der FDP)

sodass wir Hare-Niemeyer fuumlr alle Wahlen heute einstimmig verabschieden koumlnnen

Nach der letzten Kommunalwahl hat es wieder erhebliche Verzerrungen gegeben Es

wurde eine Verfassungsbeschwerde eingereicht die leider abgelehnt worden ist

Protokollauszug63 Plenum 15122010 Bayerischer Landtag - 16 Wahlperiode 5

Diese Klage ist sehr gut aufbereitet und zeigt sehr deutlich wie groszlig die Verzerrungen

tatsaumlchlich gewesen sind Es gab in der Regel Abweichungen um ein bis zwei Sitze

Solche erheblichen Abweichungen kann man bei Gremien mit beispielsweise 30 50

oder 60 gewaumlhlten Mandatstraumlgern nicht durchgehen lassen

Wir haben heute ein gesetzgeberisches Kuriosum Es gab den Gesetzentwurf der

Freien Waumlhler fuumlr das Verfahren nach Sainte-LagueumlSchepers dann - nur bezogen

auf die Gemeindewahlen und Landkreiswahlen - den Gesetzentwurf der Koalitions-

fraktionen Ferner gab es unseren den Gesetzentwurf der GRUumlNEN der sich auf alle

kommunalen Ebenen bezogen hat also auch auf die Bezirkstage Dann kam ein

nachgeschobener Gesetzentwurf der Koalitionsfraktionen Im Innenausschuss haben

wir uns darauf geeinigt dass die Koalitionsfraktionen ihren Gesetzentwurf entspre-

chend unserem Gesetzentwurf aumlndern Wir haben dann auch unseren Gesetzentwurf

wieder angepasst sodass wir heute einen Gesetzentwurf der GRUumlNEN und einen Ge-

setzentwurf der Koalitionsfraktionen parallel haben die beide heute beschlossen wer-

den Sie sind identisch Ich sage das weil vorhin immer nur vom Gesetzentwurf der

Koalitionsfraktionen die Rede war

(Christian Meiszligner (CSU) Entschuldigung)

Also zur Klarstellung Heute stehen zwei Gesetzentwuumlrfe zur Abstimmung Das im Ge-

setzentwurf der Freien Waumlhler auf kommunaler Ebene bevorzugte Verfahren nach

Sainte-LagueumlSchepers ist nicht das exaktere Verfahren Hare-Niemeyer ist mathema-

tisch genau Bei Gremien deren Groumlszlige schon vorher feststeht gibt es auch keine Ver-

zerrung Die Moumlglichkeit dass es da einen Effekt gibt wie Sie angesprochen haben

besteht nicht

Wenn wir die Sache verabschieden haben wir einen Gleichklang fuumlr Landtagswahlen

Bezirkstagswahlen Gemeindewahlen Stadtratswahlen Kreistagswahlen Sie werden

alle nach dem gleichen Prinzip ausgezaumlhlt und sind dann mathematisch korrekt be-

Protokollauszug63 Plenum 15122010 Bayerischer Landtag - 16 Wahlperiode 6

setzt Im Jahr 2014 werden sich die Kommunalparlamente dann gerechter zusammen-

setzen

(Beifall bei den GRUumlNEN)

Praumlsidentin Barbara Stamm Frau Kollegin bitte verbleiben Sie am Redepult fuumlr eine

Zwischenbemerkung des Kollegen Rohde

Joumlrg Rohde (FDP) Frau Kollegin ich moumlchte Ihre umfassende Aufzaumlhlung die sehr

detailreich war nur um eine Nuance ergaumlnzen Ich erinnere daran dass das Bezirks-

tagswahlrecht auch im Koalitionsvertrag vereinbart war sodass Ihr Antrag in dieser

Legislaturperiode vielleicht nicht unbedingt erforderlich war

(Margarete Bause (GRUumlNE) Es ist manches vereinbart was nicht Realitaumlt ist -

Zuruf der Abgeordneten Simone Tolle (GRUumlNE))

Das moumlchte ich nur ergaumlnzen weil Sie sonst alles vollstaumlndig dargestellt haben

Susanna Tausendfreund (GRUumlNE) Ich hatte den Eindruck dass Sie die Bezirks-

tagswahlen einfach vergessen haben Deshalb haben wir den umfassenden Gesetz-

entwurf nachgeschoben Sie haben ja dann nachgezogen Sie haumltten das auch sein

lassen und unserem Gesetzentwurf zustimmen koumlnnen

(Beifall der Abgeordneten Margarete Bause (GRUumlNE) - Johanna Werner-Mug-

gendorfer (SPD) Das geht nicht das koumlnnen Sie vergessen das erleben wir

nicht)

Das machen Sie ja heute sowieso

Praumlsidentin Barbara Stamm Jetzt darf ich fuumlr die SPD-Fraktion dem Kollegen Perlak

das Wort erteilen Bitte schoumln

Reinhold Perlak (SPD) Sehr geehrte Frau Praumlsidentin verehrte Kolleginnen und Kol-

legen Die moumlglichst gerechte Abbildung von Wahlergebnissen in der Zuteilung von

Protokollauszug63 Plenum 15122010 Bayerischer Landtag - 16 Wahlperiode 7

Sitzen sowohl in Gemeinden wie Landkreisen und Bezirken ist nicht erst seit heute in

der Diskussion Sie hat uns schon mehrfach auch in diesem Hohen Hause beschaumlftigt

Der Abloumlsung des ungerechten Sitzzuteilungsverfahren nach dacuteHondt scheinen wie

wir gehoumlrt haben nunmehr alle Fraktionen einmuumltig zuzustimmen Es ist auch nach-

vollziehbar weil der Waumlhlerwille im Vergleich zum mathematisch wohl exakteren

Hare-Niemeyer-Verfahren oder zum etwas komplizierteren aber dennoch gerechteren

Verfahren nach Sainte-LagueumlSchepers weniger angemessen abgebildet wird und

dann nach wie vor die groszligen Parteien bevorzugt wuumlrden

Gestatten Sie mir auch darauf hinzuweisen dass der Bayerische Verfassungsge-

richtshof einraumlumt dass das dacuteHondtsche Verfahren nicht ausreichend - ich zitiere

woumlrtlich - zu wahlproporzgerechten Ergebnissen fuumlhrt Das sollte fuumlr uns Anlass

genug sein von dem alten Zopf Abstand zu nehmen

Es ist schon dargestellt worden dass das Verfahrens nach Sainte-LagueumlSchepers

auf Europa- und Bundesebene laumlngst angewendet wird Ich darf daran erinnern dass

die Mehrheitsfraktionen bei der Konstituierung dieses Landtags in dieser Wahlperiode

dieses Verfahren sicherlich auch aus bestimmten Gruumlnden angewandt haben weil es

ihnen entsprechende Sitze zugefuumlhrt hat die sie sonst nicht bekommen haumltten

Innerhalb der kommunalen Koumlrperschaftsebenen werden aber immer noch unter-

schiedliche Sitzzuteilungsverfahren angewendet Deshalb sollte das klar geregelt wer-

den Weil es aber selbst unter wissenschaftlich angestellten Analysen keine klare

Empfehlung fuumlr Hare-Niemeyer oder zu Sainte-LagueumlSchepers gibt war es schon im

Vorfeld bei der Behandlung im Fachausschuss schwierig sich auf eines der beiden

Verfahren festzulegen

Unsere Fraktion ist auch deshalb davon ausgegangen dass die getroffene Vereinba-

rung naumlmlich einen gemeinsamen Gesetzentwurf aller Fraktionen vorzulegen erst

dann greift wenn ein Gesetzentwurf der Staatsregierung vorliegt Dieser Gesetzent-

wurf liegt leider trotz Empfehlung des Fachausschusses nicht vor Auch die vorge-

Protokollauszug63 Plenum 15122010 Bayerischer Landtag - 16 Wahlperiode 8

schlagene Pruumlfung Herr Kollege Rohde zur Abwaumlgung der beiden Verfahren ist un-

terblieben - leider

Dies war schlieszliglich der Grund dafuumlr dass wir heute als einzige Fraktion keinen eige-

nen Gesetzentwurf eingebracht haben weil wir eben auf diese Absprache vertraut

haben Wir haben immer schon - das ist hinlaumlnglich bekannt - Hare-Niemeyer favori-

siert zu einem Zeitpunkt allerdings als es das Verfahren nach Sainte-LagueumlSche-

pers noch gar nicht gab Wahlverfahrensexperten meine Damen und Herren bestaumlti-

gen uns mittlerweile dass das Verfahren nach Sainte-LagueumlSchepers den

Waumlhlerwillen unter allen Verfahren am besten abbildet Leider werden wir uns zu

Letzterem vermutlich heute mehrheitlich nicht durchringen koumlnnen Aber weil alle Ge-

setzentwuumlrfe die wir heute in Zweiter Lesung behandeln in allen wesentlichen Inhal-

ten und Zielsetzungen gleichgelagert sind stimmen wir wie schon im federfuumlhrenden

Ausschuss fuumlr Kommunale Fragen und Innere Sicherheit dem Gesetzentwurf in Ta-

gesordnungspunkt 15 und - wenngleich nur als zweitbester Loumlsung - auch den Ge-

setzentwuumlrfen im Tagesordnungspunkt 16 zu

(Beifall bei der SPD)

Praumlsidentin Barbara Stamm Bei der groszligen Uumlbereinstimmung des Hohen Hauses

verzichtet Innenminister Herrmann auf seine Wortmeldung Das ist doch eine Aner-

kennung Auch ich freue mich daruumlber

(Zurufe von den Freien Waumlhlern und den GRUumlNEN)

Damit ist die Aussprache geschlossen Wir kommen zur Abstimmung Dazu werden

die Tagesordnungspunkte wieder getrennt

Ich lasse zunaumlchst uumlber den Tagesordnungspunkt 15 abstimmen Der Abstimmung

liegt der Initiativgesetzentwurf der Fraktion der Freien Waumlhler auf Drucksache 163486

zugrunde Der federfuumlhrende Ausschuss fuumlr Kommunale Fragen und Innere Sicherheit

empfiehlt auf Drucksache 166682 die Ablehnung des Gesetzentwurfs Wer dagegen

Protokollauszug63 Plenum 15122010 Bayerischer Landtag - 16 Wahlperiode 9

dem Gesetzentwurf zustimmen will den bitte ich um das Handzeichen - Das sind die

Fraktionen der SPD und der Freien Waumlhler und Frau Abgeordnete Dr Gabriele Pauli

fraktionslos Gegenstimmen - Das sind die Fraktionen der CSU und der FDP Stim-

menthaltungen - Das ist die Fraktion des BUumlNDNISSES 90DIE GRUumlNEN Damit ist

der Gesetzentwurf abgelehnt

Wir kommen zur Abstimmung uumlber den Tagesordnungspunkt 16 Der Abstimmung lie-

gen der Initiativgesetzentwurf der FDP-Fraktion und von Abgeordneten der CSU-Frak-

tion auf Drucksache 163557 der Aumlnderungsantrag von Abgeordneten der FDP und

der CSU auf Drucksache 165202 der Initiativgesetzentwurf der Fraktion des BUumlND-

NISSES 90DIE GRUumlNEN auf Drucksache 163661 und die Beschlussempfehlung des

federfuumlhrenden Ausschusses fuumlr Kommunale Fragen und Innere Sicherheit auf Druck-

sache 166696 zugrunde

Der federfuumlhrende Ausschuss schlaumlgt fuumlr beide Gesetzentwuumlrfe eine gemeinsame

Neufassung vor Der Ausschuss fuumlr Verfassung Recht Parlamentsfragen und Ver-

braucherschutz stimmt bei seiner Endberatung der Beschlussempfehlung des feder-

fuumlhrenden Ausschusses zu allerdings mit der Maszliggabe dass sect 3 neu gefasst wird Im

Einzelnen verweise ich auf die Drucksache 166696 Wer dem Gesetzentwurf in der

Fassung des endberatenden Ausschusses zustimmen will den bitte ich um das Hand-

zeichen - Das ist das gesamte Hohe Haus Gegenstimmen Keine Stimmenthaltun-

gen - Keine Einstimmig so beschlossen

Da ein Antrag auf Dritte Lesung nicht gestellt wurde fuumlhren wir gemaumlszlig sect 56 der Ge-

schaumlftsordnung sofort die Schlussabstimmung durch Ich schlage vor sie in einfacher

Form durchzufuumlhren - Widerspruch erhebt sich nicht Wer dem Gesetzentwurf in der

Fassung des endberatenden Ausschusses seine Zustimmung geben will den bitte ich

sich vom Platz zu erheben - Das ist das gesamte Hohe Haus Ich bitte die Gegenstim-

men anzuzeigen - Keine Stimmenthaltungen - Keine

Protokollauszug63 Plenum 15122010 Bayerischer Landtag - 16 Wahlperiode 10

Damit ist das Gesetz angenommen Es hat den Titel Gesetz zur Aumlnderung des Ge-

meinde- und Landkreiswahlgesetzes sowie des Bezirkswahlgesetzes

Mit der Annahme der Gesetzentwuumlrfe in der soeben beschlossenen Fassung hat der

Aumlnderungsantrag auf der Drucksache 165202 seine Erledigung gefunden Das Hohe

Haus nimmt davon Kenntnis

Verehrte Kolleginnen und Kollegen wir sind sehr gut in der Zeit Damit haben Sie sich

eine Mittagspause von einer Stunde verdient Das tut auch dem Stenografischen

Dienst gut Wir treffen uns um 1345 Uhr wieder

(Unterbrechung von 1244 bis 1345 Uhr)

Zweiter Vizepraumlsident Franz Maget Meine Damen und Herren liebe Kolleginnen

und Kollegen es ist 1345 Uhr

Protokollauszug63 Plenum 15122010 Bayerischer Landtag - 16 Wahlperiode 11

B 1612

Bayerisches 845

Gesetz- und Verordnungsblatt Nr22 Muumlnchen den 28 Dezember 2010

Datum In haI t Seite

21122010 Gesetz zur Aumlnderung des Gemeinde- und Landkreiswahlgesetzes sowie des Bezirks-wahlgesetzes 846

2021-11212021-3-1

21122010 Gesetz uumlber Gewaumlhrleistungen im Zusammenhang mit der Bewerbung und der Austrashygung der XXIII Olympischen und der XII Paralympischen Winterspiele 2018 (Olympia-gesetz- OlympiaG) 847

66c2-F

21122010 Gesetz zur Aumlnderung des Gesetzes uumlber Zustaumlndigkeiten zum Vollzug wirtschaftsrechtli-cher Vorschriften und der Verordnung uumlber Aufgaben der Groszligen Kreisstaumldte 848

700-2-W 2020-1-1-3-I

14122010 Verordnung zur Ausfuumlhrung des Waffen- und Beschussrechts (AVWaffBeschR) 851 2186-1-1

14122010 Verordnung zur Aumlnderung der Verordnung uumlber Zustaumlndigkeiten auf dem Gebiet des Arshybeitsschutzes der Sicherheitstechnik des Chemikalien- und Medizinprodukterechtsund der Verordnung uumlber die Zustaumlndigkeiten zum Vollzug atomrechtlicher Vorschriften 853

805-2-UG 751-1-UG

14122010 Satzung zur Aumlnderung der Satzung der Bayerischen Forschungsstiftung 863 282-2-11-1-W

3122010 Verordnung zur Aumlnderung der Verordnung zum Vollzugtierschutzrechtlicher Vorschriften 864 7833-1-1-UG

10122010 Verordnung uumlber das Heilverfahren nach Dienstunfaumlllen (Bayerische Heilvertahrens-verordnung - BayHeilvfV) 865

2033-1-1-1-F

1312 2010 Verordnung zur Aumlnderung der Verordnung zur Ausfuumlhrung des Bayerischen Schulfinari-zierungsgesetzes 869

2230-7-1-1-UK

13122010 Achte Verordnung zur Aumlnderung der GerichtlichenZustaumlndigkeitsverordnungJustiz 870 300-3-1-J

15122010 Verordnung zur Aumlnderung der Verordnung uumlber die Benutzungsgebuumlhren der staatlichen Vermessungs aumlmter 871

2013-2-9-F

846 Bayerisches Gesetz- und Verordnungs blatt Nr 222010

2021-12-12021-3-1

Gesetz zur Aumlnderung des

Gemeinde- und Landkreiswahlgesetzes sowie des Bezirkswahlgesetzes

Vom 21 Dezember 2010

Der Landtag des Freistaates Bayern hat das folshygende Gesetz beschlossen das hiermit bekannt geshymacht wird

sect 1

Art 35 Abs 2 des Gesetzes uumlber die Wahl der Gemeinderaumlte der Buumlrgermeister der Kreistage und der Landraumlte (Gemeinde- und Landkreiswahlgesetz -GLKrWG) in der Fassung der Bekanntmachung vom 7 November 2006 (GVBl S 834 BayRS2021-12-I) erhaumllt folgende Fassung

(2) lFuumlr die Sitzverteilung wird die Gesamtsitzshyzahl vervielfacht mit der Zahl der Stimmen die fuumlr eishynen Wahlvorschlag oder soweit Listenverbindungen bestehen fuumlr die verbundenen Wahlvorschlaumlge insshygesamt abgegeben worden sind diIrch die Gesamtshyzahl der fuumlr alle Wahlvorschlaumlge insgesamt abgegebeshynen Stimmen geteilt 2Jeder Wahlvorschlag oder jede Verbindung von Wahlvorschlaumlgen erhaumllt zunaumlchst so viele Sitze wie ganze Zahlen darauf entfallen 3Die weiteren zu vergebenden Sitze werden den Wahlvorshyschlaumlgen und Verbindungen von Wahlvorschlaumlgen in der Reihenfolge der houmlchsten Zahlenbruchteile die sich bei der Berechnung nach Satz 1 ergeben zugeshyteilt 4Bei gleichem Anspruch mehrerer Wahlvorschlaumlshyge auf einen Sitz faumlllt dieser dem Wahlvorschlag zu

dessen inBetracht kommende sich bewerbende Pershyson die groumlszligere Stimmenzahl aufweist sonst entscheishydet das Los

sect 2

Art 4 Abs 1 Nr 6 des Gesetzes uumlber die Nahl der Bezirkstage (Bezirkswahlgesetz - BezWG) inder

Fassung der Bekanntmachung vom 12 Februar 2003 (GVBl S 144 BayRS 2021-3-I) zuletzt geaumlndert durch sect 5 des Gesetzes vom 26 Juli 2006 (GVBl S 405) ershyhaumllt folgende Fassung

6 Art 39 bis 41 42 Abs 1 bis 3 und 5 Art 43 Abs 1 Art 44 bis 464850 (Bestimmungen uumlber die Feststellung des Wahlergebnisses) mit der Maszliggabe dass andie Stelle der Bezeichnungen Landeswahlausschuss Landeswahlleiter und Abgeordneter die Bezeichnungen Wahlshykreisausschuss Wahlkreisleiter und Beshyzirksrat treten dass im Fall des Art 42 Abs 5 das Wahlergebnis im Bezirk maszliggebend ist und dass eine Erhoumlhung der Gesamtzahl der Bezirksshyraumlte bei Anwendung des Art 44 Abs 2 nur einshytritt wenn sie sich aus der Bezirkswahl selbst ershygibt

sect 3

(1) Dieses Gesetz tritt am 1 Januar 2011 in Kraft

(2) lsect 1 dieses Gesetzes ist erstmals fuumlr die allshygemeinen Gemeinde- undLandkreiswahlen im Jahr 2014 anzuwenden 2Fuumlr vor dem 1 Januar 2014 stattshyfindende Gemeinde- und Landkreiswahlen sind die Vorschriften des Gemeinde- und Landkreiswahlgeshysetzes in der bis zum Ablauf des 31 Dezember 2010 geltenden Fassung anzuwenden

Muumlnchen den 21 Dezember 2010

Der BayerischeMinisterpraumlsident

Horst See hof e r

  • Deckblatt
  • Gesetzentwurf 163557 vom 10022010
  • Plenarprotokoll Nr 42 vom 24022010
  • Beschlussempfehlung mit Bericht 166696 des KI vom 09122010
  • Beschluss des Plenums 166726 vom 15122010
  • Plenarprotokoll Nr 63 vom 15122010
  • Gesetz- und Verordnungsblatt vom 28122010
Page 3: Stand: 25.02.2013 10:04:14 Vorgangsmappe für die Drucksache … · 2020. 1. 10. · Bayerischer Landtag 16.Wahlperiode Drucksache16/3557 10.02.2010 Gesetzentwurf zur Änderung des

Bayerischer Landtag 16 Wahlperiode Drucksache163557 10022010

Gesetzentwurf zur Aumlnderung des Gemeinde- und Landkreiswahlgesetzes

sect 1

Art 35 Abs 2 des Gesetzes uumlber die Wahl der Gemeinderaumlte der Buumlrger-meister der Kreistage und der Landraumlte (Gemeinde- und Landkreiswahlge-setz ndash GLKrWG) in der Fassung der Bekanntmachung vom 7 November 2006 (GVBl S 834 BayRS 2021-12-I) erhaumllt folgende Fassung

bdquo(2) 1Fuumlr die Sitzverteilung wird die Gesamtsitzzahl vervielfacht mit der Zahl der Stimmen die fuumlr einen Wahlvorschlag oder soweit Listenverbin-dungen bestehen fuumlr die verbundenen Wahlvorschlaumlge insgesamt abgegeben worden sind durch die Gesamtzahl der fuumlr alle Wahlvorschlaumlge insgesamt abgegebenen Stimmen geteilt 2Jeder Wahlvorschlag oder jede Verbindung von Wahlvorschlaumlgen erhaumllt zunaumlchst so viele Sitze wie ganze Zahlen darauf entfallen 3Die weiteren zu vergebenden Sitze werden den Wahlvorschlaumlgen und Verbindungen von Wahlvorschlaumlgen in der Reihenfolge der houmlchsten Zahlenbruchteile die sich bei der Berechnung nach Satz 1 ergeben zugeteilt 4Bei gleichem Anspruch mehrerer Wahlvorschlaumlge auf einen Sitz faumlllt dieser dem Wahlvorschlag zu dessen in Betracht kommende sich bewerbende Per-son die groumlszligere Stimmenzahl aufweist sonst entscheidet das Losldquo

sect 2

Dieses Gesetz tritt am helliphelliphelliphelliphelliphelliphelliphelliphelliphelliphelliphelliphelliphelliphelliphelliphellip in Kraft

Begruumlndung

Zu sect 1

sect 1 fuumlhrt das Sitzzuteilungsverfahren nach Hare-Niemeyer (Hamilton-Verfahren) fuumlr die im Gesetz uumlber die Wahl der Gemeinderaumlte der Buumlrgermeister der Kreistage und der Landraumlte (GLKrWG) geregelten Kommunalwahlen ein und ersetzt das bisher fuumlr die Bestimmung der auf die Bewerber entfallenden Sitze bei der Wahl von Gemeinde-ratsmitgliedern und Kreisraumlten uumlbliche Sitzzuteilungsverfahren nach drsquoHondt Dieses Verfahren wird auch bei der Landtagswahl angewandt wo es ebenfalls das drsquoHondtrsquosche Verfahren abgeloumlst hat Es bildet den Waumlhlerwillen hinsichtlich kleine-rer Parteien und Waumlhlergruppen besser ab

Im Verfahren nach Hare-Niemeyer (Hamilton-Verfahren) wird die Gesamtsitzzahl mit der fuumlr einen Vorschlag abgegebenen Stimmen multipliziert und das Produkt durch die Gesamtstimmen geteilt Aus der sich ergebenden Quote ergibt sich die Sitzzutei-lung Fuumlr jede volle Zahl wird ein Sitz zugewiesen Die noch verbleibenden Restsitze werden in der Reihenfolge der houmlchsten Nachkommareste der Quoten vergeben

Zu sect 2

sect 2 regelt das Inkrafttreten

Redner zu nachfolgendem Tagesordnungspunkt

Erster Vizepraumlsident Reinhold BockletAbg Joachim Hanisch

Erster Vizepraumlsident Reinhold Bocklet Ich rufe die Tagesordnungspunkte 4 a 4 b

und 4 c auf

Gesetzentwurf der Abgeordneten Hubert Aiwanger Tanja Schweiger Joachim

Hanisch und Fraktion (FW)

zur Aumlnderung des Gemeinde- und Landkreiswahlgesetzes und des

Bezirkswahlgesetzes (Drs 163486)

- Erste Lesung -

und

Gesetzentwurf der Abgeordneten

Thomas Hacker Dr Andreas Fischer Tobias Thalhammer u a und Fraktion (FDP)

Christian Meiszligner Dr Florian Herrmann Manfred Laumlndner u a (CSU)

zur Aumlnderung des Gemeinde- und Landkreiswahlgesetzes (Drs 163557)

- Erste Lesung -

und

Gesetzentwurf der Abgeordneten Margarete Bause Sepp Daxenberger Ulrike

Gote u a und Fraktion (BUumlNDNIS 90DIE GRUumlNEN)

zur Aumlnderung des Gemeinde- und Landkreiswahlgesetzes sowie des

Bezirkswahlgesetzes (Drs 163661)

- Erste Lesung -

Zu Wort hat sich nur der Abgeordnete Hanisch gemeldet der den Gesetzentwurf der

Freien Waumlhler begruumlndet Herr Kollege Hanisch Sie haben das Wort

Joachim Hanisch (FW) Herr Praumlsident meine Damen und Herren Ich verspreche

Ihnen es kurz zu machen Grundsaumltzlich aber ist dieses Thema fuumlr uns ganz entscheishy

dend Wir haben jahrzehntelang darum gekaumlmpft das drsquohondtsche Verfahren aus den

Gesetzen zu entfernen und ein anderes Sitzverteilungssystem einzufuumlhren das den

kleinen Gruppierungen und Parteien die Entscheidungen leichter macht und fuumlr sie

Protokollauszug42 Plenum 24022010 Bayerischer Landtag shy 16 Wahlperiode 1

guumlnstiger ist Heute stellen wir fest dass in diesem Hohen Hause wohl keiner mehr fuumlr

das drsquohondtsche Verfahren stimmen wird Deshalb betrachten wir dies als riesengroszligen

Erfolg Der Berg hat sich bewegt bzw die Freien Waumlhler haben den Berg in Bewegung

gesetzt Der Erfolg heiligt letztlich die Mittel Deshalb ist fuumlr uns heute ein ganz wichtiger

Tag Wir sind froh dass dieses drsquohondtsche Verfahren endlich abgeschafft wird

Allerdings stoumlrt uns die Tatsache dass wir im Landtag in fast allen Gesetzen das Vershy

fahren nach SainteshyLagueumlSchepers als Grundlage der Sitzverteilung haben Das gilt fuumlr

den Aumlltestenrat genauso wie fuumlr das Praumlsidium So steht es in sect 25 unserer Geschaumlftsshy

ordnung in Artikel 1 Absatz 2 des parlamentarischen Kontrollgremiumgesetzes oder in

Artikel 3 des Untersuchungsausschussgesetzes Uumlberall finden wir das Verfahren nach

SainteshyLagueumlSchepers Auch auf Bundesebene sieht das Bundeswahlgesetz fuumlr den

Bundestag und fuumlr die Ausschuumlsse des Bundestags seit 1988 dieses Verfahren vor Auf

europaumlischer Ebene wird das Europaumlische Parlament nach dem System SainteshyLagueuml

Schepers besetzt Jetzt geht es nur noch um die kommunale Ebene Es waumlre deshalb

eigentlich die konsequente und logische Fortsetzung dieses Verfahren auch fuumlr die

kommunale Ebene zu waumlhlen Wir schlagen Ihnen das vor

Die anderen Antraumlge haben sich leider fuumlr das HareshyNiemeyershyVerfahren ausgesproshy

chen Vielleicht kann man das noch einmal uumlberdenken Es waumlre eigentlich eine tolle

Sache wenn es von der kommunalen Ebene bis nach Europa das gleiche Verfahren

gaumlbe Wir plaumldieren dafuumlr

(Beifall bei den Freien Waumlhlern)

Erster Vizepraumlsident Reinhold Bocklet Gibt es weitere Wortmeldungen dazu shy Ich

sehe keine Damit ist die Aussprache geschlossen Im Einvernehmen mit dem Aumlltestenshy

rat schlage ich vor die drei Gesetzentwuumlrfe dem Ausschuss fuumlr Kommunale Fragen und

Innere Sicherheit als dem federfuumlhrenden Ausschuss zu uumlberweisen Besteht damit Einshy

verstaumlndnis shy Das scheint so zu sein Dann ist das so beschlossen

Protokollauszug42 Plenum 24022010 Bayerischer Landtag shy 16 Wahlperiode 2

Bayerischer Landtag 16 Wahlperiode Drucksache 166696 09122010

Drucksachen Plenarprotokolle sowie die Tagesordnungen der Vollversammlung und der Ausschuumlsse sind im Internet unter wwwbayernlandtagde - Dokumente abrufbar Die aktuelle Sitzungsuumlbersicht steht unter wwwbayernlandtagde ndash AktuellesSitzungen zur Verfuumlgung

Beschlussempfehlung und Bericht des Ausschusses fuumlr Kommunale Fragen und Innere Sicherheit

1 Gesetzentwurf der Abgeordneten Thomas Hacker Dr Andreas Fischer Tobias Thalhammer ua und Fraktion (FDP) Christian Meiszligner ua CSU

Drs 163557

zur Aumlnderung des Gemeinde- und Landkreiswahl-gesetzes

2 Aumlnderungsantrag der Abgeordneten Tho-mas Hacker Dr Andreas Fischer Joumlrg Rohde ua FDP Christian Meiszligner ua CSU

Drs 165202

zum Gesetzentwurf der Abgeordneten Hacker Dr Fischer Thalhammer ua und Fraktion und Meiszlig-ner ua zur Aumlnderung des Gemeinde- und Land-kreiswahlgesetzes (Drs 163557)

3 Gesetzentwurf der Abgeordneten Margarete Bause Sepp Daxenberger Ulrike Gote ua und Frakti-on (BUumlNDNIS 90DIE GRUumlNEN)

Drs 163661

zur Aumlnderung des Gemeinde- und Landkreiswahl-gesetzes sowie des Bezirkswahlgesetzes

I Beschlussempfehlung

Zustimmung in folgender gemeinsamer neuer Fassung

bdquoGesetzentwurf zur Aumlnderung des Gemeinde- und Landkreiswahlgesetzes sowie des Bezirkswahl-

gesetzes

sect 1

Art 35 Abs 2 des Gesetzes uumlber die Wahl der Ge-meinderaumlte der Buumlrgermeister der Kreistage und der Landraumlte (Gemeinde- und Landkreiswahlgesetz ndash GLKrWG) in der Fassung der Bekanntmachung vom 7 November 2006 (GVBl S 834 BayRS 2021-12-I) er-haumllt folgende Fassung

bdquo(2) 1Fuumlr die Sitzverteilung wird die Gesamtsitzzahl vervielfacht mit der Zahl der Stimmen die fuumlr einen Wahlvorschlag oder soweit Listenverbindungen beste-hen fuumlr die verbundenen Wahlvorschlaumlge insgesamt abgegeben worden sind durch die Gesamtzahl der fuumlr alle Wahlvorschlaumlge insgesamt abgegebenen Stimmen geteilt 2Jeder Wahlvorschlag oder jede Verbindung von Wahlvorschlaumlgen erhaumllt zunaumlchst so viele Sitze wie ganze Zahlen darauf entfallen 3Die weiteren zu vergebenden Sitze werden den Wahlvorschlaumlgen und Verbindungen von Wahlvorschlaumlgen in der Reihenfol-ge der houmlchsten Zahlenbruchteile die sich bei der Be-rechnung nach Satz 1 ergeben zugeteilt 4Bei gleichem Anspruch mehrerer Wahlvorschlaumlge auf einen Sitz faumlllt dieser dem Wahlvorschlag zu dessen in Betracht kommende sich bewerbende Person die groumlszligere Stim-menzahl aufweist sonst entscheidet das Losldquo

sect 2

Art 4 Abs 1 Nr 6 des Gesetzes uumlber die Wahl der Be-zirkstage (Bezirkswahlgesetz ndash BezWG) in der Fassung der Bekanntmachung vom 12 Februar 2003 (GVBl S 144 BayRS 2021-3-I) zuletzt geaumlndert durch sect 5 des Gesetzes vom 26 Juli 2006 (GVBl S 405) erhaumllt fol-gende Fassung

bdquo6 Art 39 40 41 42 Abs 1 2 3 und 5 Art 43 Abs 1 Art 44 bis 46 48 50 (Bestimmungen uumlber die Fest-stellung des Wahlergebnisses) mit der Maszliggabe dass an die Stelle der Bezeichnungen bdquoLandeswahlaus-schussldquo bdquoLandeswahlleiterldquo und bdquoAbgeordneterldquo die Bezeichnungen bdquoWahlkreisausschussldquo bdquoWahlkreislei-terldquo und bdquoBezirksratldquo treten dass im Fall des Art 42 Abs 5 das Wahlergebnis im Bezirk maszliggebend ist und dass eine Erhoumlhung der Gesamtzahl der Bezirksraumlte bei Anwendung des Art 44 Abs 2 nur eintritt wenn sie sich aus der Bezirkswahl selbst ergibtldquo

sect 3

Dieses Gesetz tritt am helliphelliphelliphelliphelliphelliphelliphellip in Kraftldquo

Seite 2 Bayerischer Landtag 16 Wahlperiode Drucksache 166696

Berichterstatter zu 1 u 2 Dr Andreas Fischer Berichterstatterin zu 3 Susanna Tausendfreund Mitberichterstatterin zu 1 u 2 Susanna Tausendfreund Mitberichterstatter zu 3 Dr Andreas Fischer

II Bericht

1 Die Gesetzentwuumlrfe wurden dem Ausschuss fuumlr Kommunale Fragen und Innere Sicherheit feder-fuumlhrend zugewiesen Der Ausschuss fuumlr Verfassung Recht Parlaments-fragen und Verbraucherschutz hat die Gesetzent-wuumlrfe endberaten Zum Gesetzentwurf Drs 163557 wurde der Aumlnde-rungsantrag Drs 165202 eingereicht

2 Der federfuumlhrende Ausschuss hat die Gesetzent-wuumlrfe Drs 163557 und Drs 163661 sowie den Aumlnderungsantrag Drs 165202 in seiner 34 Sit-zung am 10 November 2010 beraten Hinsichtlich des Gesetzentwurfes Drs 163557 hat der Ausschuss e i n s t i m m i g in der in I enthal-tenen Fassung Zustimmung empfohlen Hinsichtlich des Aumlnderungsantrags Drs 165202 hat der Ausschuss einstimmig Z u s t i m m u n g empfohlen Der Aumlnderungsantrag hat durch die Aufnahme in I seine Erledigung gefunden Hinsichtlich des Gesetzentwurfes Drs 163661 hat der Ausschuss einstimmig Z u s t i m m u n g in der in I enthaltenen gemeinsamen Neufassung emp-fohlen

3 Der Ausschuss fuumlr Verfassung Recht Parlaments-fragen und Verbraucherschutz hat die Gesetzent-wuumlrfe Drs 163557 und Drs 163661 sowie den Aumlnderungsantrag Drs 165202 in seiner 47 Sit-zung am 9 Dezember 2010 endberaten Hinsichtlich der Gesetzentwuumlrfe Drs 163557 und Drs 163661 hat der Ausschuss e i n s t i m m i g der Beschlussempfehlung des federfuumlhrenden Aus-schusses zugestimmt mit der Maszliggabe dass sect 3 der gemeinsamen Neufassung folgende Fassung erhaumllt

bdquosect 3

(1) Dieses Gesetz tritt am 1 Januar 2011 in Kraft

(2) 1sect 1 dieses Gesetzes ist erstmals fuumlr die all-gemeinen Gemeinde- und Landkreiswahlen im Jahr 2014 anzuwenden 2Fuumlr vor dem

1 Januar 2014 stattfindende Gemeinde- und Landkreiswahlen sind die Vorschriften des Gemeinde- und Landkreiswahlgesetzes in der bis zum Ablauf des 31 Dezember 2010 geltenden Fassung anzuwendenldquo

Hinsichtlich des Aumlnderungsantrags Drs 165202 hat der Ausschuss einstimmig Z u s t i m m u n g empfohlen Der Aumlnderungsantrag hat durch die Aufnahme in I seine Erledigung gefunden

Joachim Hanisch Vorsitzender

Bayerischer Landtag 16 Wahlperiode Drucksache 166726 15122010

Beschluss des Bayerischen Landtags

Der Landtag hat in seiner heutigen oumlffentlichen Sitzung beraten und beschlossen

1 Gesetzentwurf der Abgeordneten Thomas Hacker Dr Andreas Fischer Tobias Thalhammer Joumlrg Rohde Dr Otto Bertermann Brigitte Meyer Tho-mas Dechant Julika Sandt und Fraktion (FDP) Christian Meiszligner Dr Florian Herrmann Manfred Laumlndner Andreas Lorenz Angelika Schorer Jakob Schwimmer Max Strehle Dr Manfred Weiszlig Otto Zeitler Josef Zellmeier CSU Drs 163557 166696

2 Gesetzentwurf der Abgeordneten Margarete Bause Sepp Daxenberger Ulrike Gote Susanna Tausend-freund Dr Sepp Duumlrr Christine Kamm Christine Stahl Simone Tolle und Fraktion (BUumlNDNIS 90 DIE GRUumlNEN) Drs 163661 166696

Gesetz zur Aumlnderung des Gemeinde- und Landkreiswahl-gesetzes sowie des Bezirkswahlgesetzes

sect 1

Art 35 Abs 2 des Gesetzes uumlber die Wahl der Gemeinderauml-te der Buumlrgermeister der Kreistage und der Landraumlte (Ge-meinde- und Landkreiswahlgesetz ndash GLKrWG) in der Fas-sung der Bekanntmachung vom 7 November 2006 (GVBl S 834 BayRS 2021-12-I) erhaumllt folgende Fassung

bdquo(2) 1Fuumlr die Sitzverteilung wird die Gesamtsitzzahl ver-vielfacht mit der Zahl der Stimmen die fuumlr einen Wahlvor-schlag oder soweit Listenverbindungen bestehen fuumlr die verbundenen Wahlvorschlaumlge insgesamt abgegeben wor-den sind durch die Gesamtzahl der fuumlr alle Wahlvorschlaumlge insgesamt abgegebenen Stimmen geteilt 2Jeder Wahlvor-schlag oder jede Verbindung von Wahlvorschlaumlgen erhaumllt zunaumlchst so viele Sitze wie ganze Zahlen darauf entfallen 3Die weiteren zu vergebenden Sitze werden den Wahlvor-schlaumlgen und Verbindungen von Wahlvorschlaumlgen in der Reihenfolge der houmlchsten Zahlenbruchteile die sich bei der Berechnung nach Satz 1 ergeben zugeteilt 4Bei gleichem Anspruch mehrerer Wahlvorschlaumlge auf einen Sitz faumlllt dieser dem Wahlvorschlag zu dessen in Betracht kommen-de sich bewerbende Person die groumlszligere Stimmenzahl auf-weist sonst entscheidet das Losldquo

sect 2

Art 4 Abs 1 Nr 6 des Gesetzes uumlber die Wahl der Be-zirkstage (Bezirkswahlgesetz ndash BezWG) in der Fassung der Bekanntmachung vom 12 Februar 2003 (GVBl S 144 BayRS 2021-3-I) zuletzt geaumlndert durch sect 5 des Gesetzes vom 26 Juli 2006 (GVBl S 405) erhaumllt folgende Fassung

bdquo6 Art 39 bis 41 42 Abs 1 bis 3 und 5 Art 43 Abs 1 Art 44 bis 46 48 50 (Bestimmungen uumlber die Feststel-lung des Wahlergebnisses) mit der Maszliggabe dass an die Stelle der Bezeichnungen bdquoLandeswahlausschussldquo bdquoLandeswahlleiterldquo und bdquoAbgeordneterldquo die Bezeich-nungen bdquoWahlkreisausschussldquo bdquoWahlkreisleiterldquo und bdquoBezirksratldquo treten dass im Fall des Art 42 Abs 5 das Wahlergebnis im Bezirk maszliggebend ist und dass eine Erhoumlhung der Gesamtzahl der Bezirksraumlte bei Anwen-dung des Art 44 Abs 2 nur eintritt wenn sie sich aus der Bezirkswahl selbst ergibtldquo

sect 3

(1) Dieses Gesetz tritt am 1 Januar 2011 in Kraft

(2) 1sect 1 dieses Gesetzes ist erstmals fuumlr die allgemeinen Gemeinde- und Landkreiswahlen im Jahr 2014 anzuwen-den 2Fuumlr vor dem 1 Januar 2014 stattfindende Gemeinde- und Landkreiswahlen sind die Vorschriften des Gemeinde- und Landkreiswahlgesetzes in der bis zum Ablauf des 31 Dezember 2010 geltenden Fassung anzuwenden

Die Praumlsidentin

IV

Franz Maget

II Vizepraumlsident

Drucksachen Plenarprotokolle sowie die Tagesordnungen der Vollversammlung und der Ausschuumlsse sind im Internet unter wwwbayernlandtagde - Dokumente abrufbar Die aktuelle Sitzungsuumlbersicht steht unter wwwbayernlandtagde ndash AktuellesSitzungen zur Verfuumlgung

Redner zu nachfolgendem Tagesordnungspunkt

Praumlsidentin Barbara StammAbg Joachim HanischAbg Joumlrg RohdeAbg Christian MeiszlignerAbg Susanna TausendfreundAbg Reinhold PerlakZweiter Vizepraumlsident Franz Maget

Praumlsidentin Barbara Stamm Ich rufe die Tagesordnungspunkte 15 und 16 auf

Gesetzentwurf der Abgeordneten Hubert Aiwanger Tanja Schweiger Joachim

Hanisch und Fraktion (FW)

zur Aumlnderung des Gemeinde- und Landkreiswahlgesetzes und des

Bezirkswahlgesetzes (Drs 163486)

- Zweite Lesung -

und

Gesetzentwurf der Abgeordneten

Thomas Hacker Dr Andreas Fischer Tobias Thalhammer u a und Fraktion

(FDP)

Christian Meiszligner u a (CSU)

zur Aumlnderung des Gemeinde- und Landkreiswahlgesetzes (Drs 163557)

- Zweite Lesung -

hierzu

Aumlnderungsantrag der Abgeordneten

Thomas Hacker Dr Andreas Fischer Joumlrg Rohde u a (FDP)

Christian Meiszligner u a (CSU)

(Drs 165202)

und

Gesetzentwurf der Abgeordneten Margarete Bause Sepp Daxenberger Ulrike

Gote u a und Fraktion (BUumlNDNIS 90DIE GRUumlNEN)

zur Aumlnderung des Gemeinde- und Landkreiswahlgesetzes sowie des

Bezirkswahlgesetzes (Drs 163661)

Protokollauszug63 Plenum 15122010 Bayerischer Landtag - 16 Wahlperiode 1

- Zweite Lesung -

Ich eroumlffne die gemeinsame Aussprache Im Aumlltestenrat wurde hierzu eine Redezeit

von fuumlnf Minuten vereinbart Erste Wortmeldung fuumlr die Freien Waumlhler Herr Kollege

Hanisch

Joachim Hanisch (FW) Sehr geehrte Frau Praumlsidentin liebe Kolleginnen und Kolle-

gen Heute geht es darum wie wir die Stimmen die eine parteiliche Gruppierung be-

kommen hat in Sitze umwandeln Wie sorge ich dafuumlr dass ein Ausschuss ein Ar-

beitskreis oder was auch immer das Spiegelbild des Plenums des Stadt- bzw

Gemeinderats darstellt Dazu gibt es verschiedene Verfahren Bisher hatten wir fast

uumlberall das drsquoHondtsche Verfahren angewandt Fuumlr mich ist es ein Meilenstein dass

sich in diesem Hause alle Fraktionen zumindest daruumlber einig sind dass wir dieses

drsquoHondtsche Verfahren in Zukunft nicht mehr haben wollen Das konnte man vor eini-

gen Jahren in der Form noch nicht erwarten

Jetzt geht es darum welches der anderen Verfahren das bessere ist Fuumlr welches sol-

len wir uns entscheiden Hierzu haben die Freien Waumlhler eine klare Auffassung Wir

sind der Meinung dass das Verfahren nach Sainte-LagueumlSchepers besser ist Wir

fordern deshalb dass dieses Verfahren eingefuumlhrt wird Wir sind der Auffassung dass

das Verfahren nach Hare-Niemeyer wesentlich besser als das drsquoHondtrsquosche Verfahren

und mit dem Verfahren nach Sainte-LagueumlSchepers vergleichbar ist Bei einer Erhouml-

hung der Gesamtsitzzahl koumlnnte aber nach dem Hare-Niemeyer-Verfahren ein Sitz

verloren gehen Sie koumlnnen jetzt sagen das sind nur Details Wenn wir aber schon die

Moumlglichkeit haben die Verfahren neu zu regeln sollten wir das Verfahren nehmen

das sich in den letzten Jahren konsequent durchgesetzt hat Dafuumlr plaumldieren wir aus-

druumlcklich

Meine Damen und Herren von der CSU und der FDP Sie haben mit Ihren Stimmen im

Bundestag dafuumlr gesorgt dass das Verfahren nach Sainte-LagueumlSchepers eingefuumlhrt

wird Sie haben im Europaumlischen Parlament mitgestimmt als dort ein neues Verfahren

Protokollauszug63 Plenum 15122010 Bayerischer Landtag - 16 Wahlperiode 2

gewaumlhlt wurde und Sie haben sich auch dort - ich nehme an aus gutem Grund - fuumlr

das Verfahren nach Sainte-LagueumlSchepers eingesetzt Sie haben somit dafuumlr ge-

sorgt dass dieses Verfahren jetzt in der Europaumlischen Union und auch im Bundestag

gilt Wenn Sie sich sect 25 der Geschaumlftsordnung fuumlr den Bayerischen Landtag anschau-

en finden Sie auch dort fuumlr die Ausschussbesetzung das Verfahren nach Sainte-

LagueumlSchepers

Nachdem wir dieses System auf allen Ebenen eingefuumlhrt haben ist es fuumlr uns in ge-

wisser Form unlogisch dass auf kommunaler Ebene ploumltzlich das Verfahren nach

Hare-Niemeyer eingefuumlhrt wird Unser Gesetzentwurf ist deshalb sehr eindeutig Wir

sprechen uns fuumlr das Verfahren nach Sainte-LagueumlSchepers aus Nachdem wir aber

nach den Beratungen in den Fraktionen befuumlrchten dass unser Antrag keine Mehrheit

finden wird werden wir auch dem Gesetzentwurf der FDP und der CSU zustimmen

weil uns die zweitbeste Loumlsung allemal mehr Wert ist als dieses wohl zu den Akten zu

legende drsquoHondtrsquosche Verfahren Deshalb stimmen wir auch dem Antrag der CSU zu

Praumlsidentin Barbara Stamm Naumlchste Wortmeldung fuumlr die FDP-Fraktion Herr Kolle-

ge Rohde

Joumlrg Rohde (FDP) Frau Praumlsidentin liebe Kolleginnen und Kollegen Herr Kollege

Hanisch vielen Dank fuumlr die Ankuumlndigung dass Sie nachher dem Gesetzentwurf von

FDP und CSU zustimmen Dazu aber eine kleine Korrektur fuumlrs Protokoll Sie hatten

uumlberschwaumlnglich damit begonnen dass wir nicht nur uumlber die Verteilung der Sitze des

jeweiligen Kommunalparlaments sondern auch uumlber die Verteilung der Ausschusssit-

ze reden Das ist heute gerade nicht Gegenstand der Debatte Das wollte ich fuumlr das

Protokoll richtigstellen

Uns eint aber die Freude daruumlber dass wir das erst- oder zweitbeste aber auf keinen

Fall das drittbeste Verfahren welches bisher noch gilt anwenden wollen Das Verfah-

ren nach drsquoHondt ist ein zwar zulaumlssiges Verfahren Zumindest fuumlhlen sich aber kleine

Parteien bei diesem Verfahren das eine oder andere Mal benachteiligt sodass wir uns

Protokollauszug63 Plenum 15122010 Bayerischer Landtag - 16 Wahlperiode 3

daruumlber freuen dass wir gemeinsam mit unserem Koalitionspartner den Gesetzent-

wurf zur Aumlnderung des Gemeinde- und Landkreiswahlgesetzes auf den Weg bringen

und damit das Verfahren nach Hare-Niemeyer festschreiben konnten

Jede politische Ebene sei es der Bundestag das Europaparlament oder auch wir ist

berechtigt das Verfahren zu aumlndern Wenn wir heute das Verfahren nach Sainte-

LagueumlSchepers einfuumlhren wuumlrden koumlnnten wir es morgen vielleicht schon wieder aumln-

dern weil an anderer Stelle ein anderer Beschluss gefasst wird Die Sitze fuumlr den Bun-

destag werden aber nach Hare-Niemeyer ausgezaumlhlt Auch die Sitze im Landtag

werden nach Hare-Niemeyer ausgezaumlhlt Deswegen ist in Bayern auch ein Prozess

gefuumlhrt worden Insofern befinden wir uns durchaus im Kanon mit den anderen Ebe-

nen uumlber uns wenn wir fuumlr die Kommunalwahlen Hare-Niemeyer vorschreiben Dieses

Verfahren ist durchaus eine der zu waumlhlenden Optionen Wir freuen uns daruumlber dass

wir dieses Gesetz noch vor Weihnachten verabschieden koumlnnen Logischerweise koumln-

nen wir damit dem Gesetzentwurf der Freien Waumlhler nicht naumlhertreten wobei wir na-

tuumlrlich wissen dass die Auszaumlhlmethode zu nahezu gleichen Ergebnissen fuumlhrt Die

beiden Verfahren unterscheiden sich wirklich nur in Nuancen

Der wesentliche Punkt der uns eint ist die Abkehr vom dacuteHondtschen System Wie

das spaumlter einmal in den Ausschuumlssen bei der nachgelagerten Entscheidungsfindung

ist ist an anderer Stelle zu beraten Da freue ich mich auch auf die Diskussion

(Beifall bei der FDP)

Praumlsidentin Barbara Stamm Danke schoumln Naumlchste Wortmeldung fuumlr die CSU-Frak-

tion Herr Kollege Meiszligner

Christian Meiszligner (CSU) Frau Praumlsidentin Kolleginnen und Kollegen Kollege

Rohde hat es schoumln erklaumlrt Aber ich war so schlecht in Mathematik dass ich mich

sehr ungern in diese Zaumlhlerei hineinbegebe Es ist ein Beitrag zum groszligen Werk der

Umsetzung des Koalitionsvertrages Wir bitten um Zustimmung und freuen uns uumlber

die politische Klugheit der Freien Waumlhler uns da zu folgen

Protokollauszug63 Plenum 15122010 Bayerischer Landtag - 16 Wahlperiode 4

(Beifall bei Abgeordneten der CSU und des Abgeordneten Joumlrg Rohde (FDP))

Praumlsidentin Barbara Stamm Ich darf nun das Wort fuumlr die Fraktion des BUumlNDNIS-

SES 90DIE GRUumlNEN Frau Kollegin Tausendfreund erteilen

Susanna Tausendfreund (GRUumlNE) Frau Praumlsidentin liebe Kolleginnen und Kolle-

gen Ich habe es nicht zu hoffen gewagt dass ich es noch erleben werde dass wir

das dacuteHondtsche Verfahren als Auszaumlhlungsverfahren tatsaumlchlich bis zur naumlchsten

Kommunalwahl abschaffen

(Beifall der Abgeordneten Margarete Bause (GRUumlNE) - Joumlrg Rohde (FDP)

Sehen Sie kaum sind wir wieder da hellip)

Damit enden tatsaumlchlich die ungleich gewichtete Verteilung in den Kommunalparla-

menten die Verzerrungen bei der Zusammensetzung zugunsten der groszligen Parteien

und zulasten der kleinen Parteien Hier hat es in der Vergangenheit wirklich erhebliche

Verzerrungen gegeben Es ist von uns und von der FDP mehrfach gegen das Verfah-

ren nach drsquoHondt geklagt worden In Bezug auf die Landtagswahlen und die damit ver-

bundene siebenfache Anwendung von drsquoHondt hatte die Klage der FDP Erfolg

DrsquoHondt ist fuumlr die Landtagswahlen untersagt worden Die Landtagswahlen werden

deshalb schon seit einiger Zeit nach Hare-Niemeyer ausgezaumlhlt aber eben nicht die

Kommunalwahlen Da hat das Verfassungsgericht gesagt das Verfahren nach

drsquoHondt sei gerade noch verfassungsgemaumlszlig

Es ist ein Beitrag der FDP diesen Punkt in den Koalitionsvertrag hineingebracht zu

haben

(Beifall bei der FDP)

sodass wir Hare-Niemeyer fuumlr alle Wahlen heute einstimmig verabschieden koumlnnen

Nach der letzten Kommunalwahl hat es wieder erhebliche Verzerrungen gegeben Es

wurde eine Verfassungsbeschwerde eingereicht die leider abgelehnt worden ist

Protokollauszug63 Plenum 15122010 Bayerischer Landtag - 16 Wahlperiode 5

Diese Klage ist sehr gut aufbereitet und zeigt sehr deutlich wie groszlig die Verzerrungen

tatsaumlchlich gewesen sind Es gab in der Regel Abweichungen um ein bis zwei Sitze

Solche erheblichen Abweichungen kann man bei Gremien mit beispielsweise 30 50

oder 60 gewaumlhlten Mandatstraumlgern nicht durchgehen lassen

Wir haben heute ein gesetzgeberisches Kuriosum Es gab den Gesetzentwurf der

Freien Waumlhler fuumlr das Verfahren nach Sainte-LagueumlSchepers dann - nur bezogen

auf die Gemeindewahlen und Landkreiswahlen - den Gesetzentwurf der Koalitions-

fraktionen Ferner gab es unseren den Gesetzentwurf der GRUumlNEN der sich auf alle

kommunalen Ebenen bezogen hat also auch auf die Bezirkstage Dann kam ein

nachgeschobener Gesetzentwurf der Koalitionsfraktionen Im Innenausschuss haben

wir uns darauf geeinigt dass die Koalitionsfraktionen ihren Gesetzentwurf entspre-

chend unserem Gesetzentwurf aumlndern Wir haben dann auch unseren Gesetzentwurf

wieder angepasst sodass wir heute einen Gesetzentwurf der GRUumlNEN und einen Ge-

setzentwurf der Koalitionsfraktionen parallel haben die beide heute beschlossen wer-

den Sie sind identisch Ich sage das weil vorhin immer nur vom Gesetzentwurf der

Koalitionsfraktionen die Rede war

(Christian Meiszligner (CSU) Entschuldigung)

Also zur Klarstellung Heute stehen zwei Gesetzentwuumlrfe zur Abstimmung Das im Ge-

setzentwurf der Freien Waumlhler auf kommunaler Ebene bevorzugte Verfahren nach

Sainte-LagueumlSchepers ist nicht das exaktere Verfahren Hare-Niemeyer ist mathema-

tisch genau Bei Gremien deren Groumlszlige schon vorher feststeht gibt es auch keine Ver-

zerrung Die Moumlglichkeit dass es da einen Effekt gibt wie Sie angesprochen haben

besteht nicht

Wenn wir die Sache verabschieden haben wir einen Gleichklang fuumlr Landtagswahlen

Bezirkstagswahlen Gemeindewahlen Stadtratswahlen Kreistagswahlen Sie werden

alle nach dem gleichen Prinzip ausgezaumlhlt und sind dann mathematisch korrekt be-

Protokollauszug63 Plenum 15122010 Bayerischer Landtag - 16 Wahlperiode 6

setzt Im Jahr 2014 werden sich die Kommunalparlamente dann gerechter zusammen-

setzen

(Beifall bei den GRUumlNEN)

Praumlsidentin Barbara Stamm Frau Kollegin bitte verbleiben Sie am Redepult fuumlr eine

Zwischenbemerkung des Kollegen Rohde

Joumlrg Rohde (FDP) Frau Kollegin ich moumlchte Ihre umfassende Aufzaumlhlung die sehr

detailreich war nur um eine Nuance ergaumlnzen Ich erinnere daran dass das Bezirks-

tagswahlrecht auch im Koalitionsvertrag vereinbart war sodass Ihr Antrag in dieser

Legislaturperiode vielleicht nicht unbedingt erforderlich war

(Margarete Bause (GRUumlNE) Es ist manches vereinbart was nicht Realitaumlt ist -

Zuruf der Abgeordneten Simone Tolle (GRUumlNE))

Das moumlchte ich nur ergaumlnzen weil Sie sonst alles vollstaumlndig dargestellt haben

Susanna Tausendfreund (GRUumlNE) Ich hatte den Eindruck dass Sie die Bezirks-

tagswahlen einfach vergessen haben Deshalb haben wir den umfassenden Gesetz-

entwurf nachgeschoben Sie haben ja dann nachgezogen Sie haumltten das auch sein

lassen und unserem Gesetzentwurf zustimmen koumlnnen

(Beifall der Abgeordneten Margarete Bause (GRUumlNE) - Johanna Werner-Mug-

gendorfer (SPD) Das geht nicht das koumlnnen Sie vergessen das erleben wir

nicht)

Das machen Sie ja heute sowieso

Praumlsidentin Barbara Stamm Jetzt darf ich fuumlr die SPD-Fraktion dem Kollegen Perlak

das Wort erteilen Bitte schoumln

Reinhold Perlak (SPD) Sehr geehrte Frau Praumlsidentin verehrte Kolleginnen und Kol-

legen Die moumlglichst gerechte Abbildung von Wahlergebnissen in der Zuteilung von

Protokollauszug63 Plenum 15122010 Bayerischer Landtag - 16 Wahlperiode 7

Sitzen sowohl in Gemeinden wie Landkreisen und Bezirken ist nicht erst seit heute in

der Diskussion Sie hat uns schon mehrfach auch in diesem Hohen Hause beschaumlftigt

Der Abloumlsung des ungerechten Sitzzuteilungsverfahren nach dacuteHondt scheinen wie

wir gehoumlrt haben nunmehr alle Fraktionen einmuumltig zuzustimmen Es ist auch nach-

vollziehbar weil der Waumlhlerwille im Vergleich zum mathematisch wohl exakteren

Hare-Niemeyer-Verfahren oder zum etwas komplizierteren aber dennoch gerechteren

Verfahren nach Sainte-LagueumlSchepers weniger angemessen abgebildet wird und

dann nach wie vor die groszligen Parteien bevorzugt wuumlrden

Gestatten Sie mir auch darauf hinzuweisen dass der Bayerische Verfassungsge-

richtshof einraumlumt dass das dacuteHondtsche Verfahren nicht ausreichend - ich zitiere

woumlrtlich - zu wahlproporzgerechten Ergebnissen fuumlhrt Das sollte fuumlr uns Anlass

genug sein von dem alten Zopf Abstand zu nehmen

Es ist schon dargestellt worden dass das Verfahrens nach Sainte-LagueumlSchepers

auf Europa- und Bundesebene laumlngst angewendet wird Ich darf daran erinnern dass

die Mehrheitsfraktionen bei der Konstituierung dieses Landtags in dieser Wahlperiode

dieses Verfahren sicherlich auch aus bestimmten Gruumlnden angewandt haben weil es

ihnen entsprechende Sitze zugefuumlhrt hat die sie sonst nicht bekommen haumltten

Innerhalb der kommunalen Koumlrperschaftsebenen werden aber immer noch unter-

schiedliche Sitzzuteilungsverfahren angewendet Deshalb sollte das klar geregelt wer-

den Weil es aber selbst unter wissenschaftlich angestellten Analysen keine klare

Empfehlung fuumlr Hare-Niemeyer oder zu Sainte-LagueumlSchepers gibt war es schon im

Vorfeld bei der Behandlung im Fachausschuss schwierig sich auf eines der beiden

Verfahren festzulegen

Unsere Fraktion ist auch deshalb davon ausgegangen dass die getroffene Vereinba-

rung naumlmlich einen gemeinsamen Gesetzentwurf aller Fraktionen vorzulegen erst

dann greift wenn ein Gesetzentwurf der Staatsregierung vorliegt Dieser Gesetzent-

wurf liegt leider trotz Empfehlung des Fachausschusses nicht vor Auch die vorge-

Protokollauszug63 Plenum 15122010 Bayerischer Landtag - 16 Wahlperiode 8

schlagene Pruumlfung Herr Kollege Rohde zur Abwaumlgung der beiden Verfahren ist un-

terblieben - leider

Dies war schlieszliglich der Grund dafuumlr dass wir heute als einzige Fraktion keinen eige-

nen Gesetzentwurf eingebracht haben weil wir eben auf diese Absprache vertraut

haben Wir haben immer schon - das ist hinlaumlnglich bekannt - Hare-Niemeyer favori-

siert zu einem Zeitpunkt allerdings als es das Verfahren nach Sainte-LagueumlSche-

pers noch gar nicht gab Wahlverfahrensexperten meine Damen und Herren bestaumlti-

gen uns mittlerweile dass das Verfahren nach Sainte-LagueumlSchepers den

Waumlhlerwillen unter allen Verfahren am besten abbildet Leider werden wir uns zu

Letzterem vermutlich heute mehrheitlich nicht durchringen koumlnnen Aber weil alle Ge-

setzentwuumlrfe die wir heute in Zweiter Lesung behandeln in allen wesentlichen Inhal-

ten und Zielsetzungen gleichgelagert sind stimmen wir wie schon im federfuumlhrenden

Ausschuss fuumlr Kommunale Fragen und Innere Sicherheit dem Gesetzentwurf in Ta-

gesordnungspunkt 15 und - wenngleich nur als zweitbester Loumlsung - auch den Ge-

setzentwuumlrfen im Tagesordnungspunkt 16 zu

(Beifall bei der SPD)

Praumlsidentin Barbara Stamm Bei der groszligen Uumlbereinstimmung des Hohen Hauses

verzichtet Innenminister Herrmann auf seine Wortmeldung Das ist doch eine Aner-

kennung Auch ich freue mich daruumlber

(Zurufe von den Freien Waumlhlern und den GRUumlNEN)

Damit ist die Aussprache geschlossen Wir kommen zur Abstimmung Dazu werden

die Tagesordnungspunkte wieder getrennt

Ich lasse zunaumlchst uumlber den Tagesordnungspunkt 15 abstimmen Der Abstimmung

liegt der Initiativgesetzentwurf der Fraktion der Freien Waumlhler auf Drucksache 163486

zugrunde Der federfuumlhrende Ausschuss fuumlr Kommunale Fragen und Innere Sicherheit

empfiehlt auf Drucksache 166682 die Ablehnung des Gesetzentwurfs Wer dagegen

Protokollauszug63 Plenum 15122010 Bayerischer Landtag - 16 Wahlperiode 9

dem Gesetzentwurf zustimmen will den bitte ich um das Handzeichen - Das sind die

Fraktionen der SPD und der Freien Waumlhler und Frau Abgeordnete Dr Gabriele Pauli

fraktionslos Gegenstimmen - Das sind die Fraktionen der CSU und der FDP Stim-

menthaltungen - Das ist die Fraktion des BUumlNDNISSES 90DIE GRUumlNEN Damit ist

der Gesetzentwurf abgelehnt

Wir kommen zur Abstimmung uumlber den Tagesordnungspunkt 16 Der Abstimmung lie-

gen der Initiativgesetzentwurf der FDP-Fraktion und von Abgeordneten der CSU-Frak-

tion auf Drucksache 163557 der Aumlnderungsantrag von Abgeordneten der FDP und

der CSU auf Drucksache 165202 der Initiativgesetzentwurf der Fraktion des BUumlND-

NISSES 90DIE GRUumlNEN auf Drucksache 163661 und die Beschlussempfehlung des

federfuumlhrenden Ausschusses fuumlr Kommunale Fragen und Innere Sicherheit auf Druck-

sache 166696 zugrunde

Der federfuumlhrende Ausschuss schlaumlgt fuumlr beide Gesetzentwuumlrfe eine gemeinsame

Neufassung vor Der Ausschuss fuumlr Verfassung Recht Parlamentsfragen und Ver-

braucherschutz stimmt bei seiner Endberatung der Beschlussempfehlung des feder-

fuumlhrenden Ausschusses zu allerdings mit der Maszliggabe dass sect 3 neu gefasst wird Im

Einzelnen verweise ich auf die Drucksache 166696 Wer dem Gesetzentwurf in der

Fassung des endberatenden Ausschusses zustimmen will den bitte ich um das Hand-

zeichen - Das ist das gesamte Hohe Haus Gegenstimmen Keine Stimmenthaltun-

gen - Keine Einstimmig so beschlossen

Da ein Antrag auf Dritte Lesung nicht gestellt wurde fuumlhren wir gemaumlszlig sect 56 der Ge-

schaumlftsordnung sofort die Schlussabstimmung durch Ich schlage vor sie in einfacher

Form durchzufuumlhren - Widerspruch erhebt sich nicht Wer dem Gesetzentwurf in der

Fassung des endberatenden Ausschusses seine Zustimmung geben will den bitte ich

sich vom Platz zu erheben - Das ist das gesamte Hohe Haus Ich bitte die Gegenstim-

men anzuzeigen - Keine Stimmenthaltungen - Keine

Protokollauszug63 Plenum 15122010 Bayerischer Landtag - 16 Wahlperiode 10

Damit ist das Gesetz angenommen Es hat den Titel Gesetz zur Aumlnderung des Ge-

meinde- und Landkreiswahlgesetzes sowie des Bezirkswahlgesetzes

Mit der Annahme der Gesetzentwuumlrfe in der soeben beschlossenen Fassung hat der

Aumlnderungsantrag auf der Drucksache 165202 seine Erledigung gefunden Das Hohe

Haus nimmt davon Kenntnis

Verehrte Kolleginnen und Kollegen wir sind sehr gut in der Zeit Damit haben Sie sich

eine Mittagspause von einer Stunde verdient Das tut auch dem Stenografischen

Dienst gut Wir treffen uns um 1345 Uhr wieder

(Unterbrechung von 1244 bis 1345 Uhr)

Zweiter Vizepraumlsident Franz Maget Meine Damen und Herren liebe Kolleginnen

und Kollegen es ist 1345 Uhr

Protokollauszug63 Plenum 15122010 Bayerischer Landtag - 16 Wahlperiode 11

B 1612

Bayerisches 845

Gesetz- und Verordnungsblatt Nr22 Muumlnchen den 28 Dezember 2010

Datum In haI t Seite

21122010 Gesetz zur Aumlnderung des Gemeinde- und Landkreiswahlgesetzes sowie des Bezirks-wahlgesetzes 846

2021-11212021-3-1

21122010 Gesetz uumlber Gewaumlhrleistungen im Zusammenhang mit der Bewerbung und der Austrashygung der XXIII Olympischen und der XII Paralympischen Winterspiele 2018 (Olympia-gesetz- OlympiaG) 847

66c2-F

21122010 Gesetz zur Aumlnderung des Gesetzes uumlber Zustaumlndigkeiten zum Vollzug wirtschaftsrechtli-cher Vorschriften und der Verordnung uumlber Aufgaben der Groszligen Kreisstaumldte 848

700-2-W 2020-1-1-3-I

14122010 Verordnung zur Ausfuumlhrung des Waffen- und Beschussrechts (AVWaffBeschR) 851 2186-1-1

14122010 Verordnung zur Aumlnderung der Verordnung uumlber Zustaumlndigkeiten auf dem Gebiet des Arshybeitsschutzes der Sicherheitstechnik des Chemikalien- und Medizinprodukterechtsund der Verordnung uumlber die Zustaumlndigkeiten zum Vollzug atomrechtlicher Vorschriften 853

805-2-UG 751-1-UG

14122010 Satzung zur Aumlnderung der Satzung der Bayerischen Forschungsstiftung 863 282-2-11-1-W

3122010 Verordnung zur Aumlnderung der Verordnung zum Vollzugtierschutzrechtlicher Vorschriften 864 7833-1-1-UG

10122010 Verordnung uumlber das Heilverfahren nach Dienstunfaumlllen (Bayerische Heilvertahrens-verordnung - BayHeilvfV) 865

2033-1-1-1-F

1312 2010 Verordnung zur Aumlnderung der Verordnung zur Ausfuumlhrung des Bayerischen Schulfinari-zierungsgesetzes 869

2230-7-1-1-UK

13122010 Achte Verordnung zur Aumlnderung der GerichtlichenZustaumlndigkeitsverordnungJustiz 870 300-3-1-J

15122010 Verordnung zur Aumlnderung der Verordnung uumlber die Benutzungsgebuumlhren der staatlichen Vermessungs aumlmter 871

2013-2-9-F

846 Bayerisches Gesetz- und Verordnungs blatt Nr 222010

2021-12-12021-3-1

Gesetz zur Aumlnderung des

Gemeinde- und Landkreiswahlgesetzes sowie des Bezirkswahlgesetzes

Vom 21 Dezember 2010

Der Landtag des Freistaates Bayern hat das folshygende Gesetz beschlossen das hiermit bekannt geshymacht wird

sect 1

Art 35 Abs 2 des Gesetzes uumlber die Wahl der Gemeinderaumlte der Buumlrgermeister der Kreistage und der Landraumlte (Gemeinde- und Landkreiswahlgesetz -GLKrWG) in der Fassung der Bekanntmachung vom 7 November 2006 (GVBl S 834 BayRS2021-12-I) erhaumllt folgende Fassung

(2) lFuumlr die Sitzverteilung wird die Gesamtsitzshyzahl vervielfacht mit der Zahl der Stimmen die fuumlr eishynen Wahlvorschlag oder soweit Listenverbindungen bestehen fuumlr die verbundenen Wahlvorschlaumlge insshygesamt abgegeben worden sind diIrch die Gesamtshyzahl der fuumlr alle Wahlvorschlaumlge insgesamt abgegebeshynen Stimmen geteilt 2Jeder Wahlvorschlag oder jede Verbindung von Wahlvorschlaumlgen erhaumllt zunaumlchst so viele Sitze wie ganze Zahlen darauf entfallen 3Die weiteren zu vergebenden Sitze werden den Wahlvorshyschlaumlgen und Verbindungen von Wahlvorschlaumlgen in der Reihenfolge der houmlchsten Zahlenbruchteile die sich bei der Berechnung nach Satz 1 ergeben zugeshyteilt 4Bei gleichem Anspruch mehrerer Wahlvorschlaumlshyge auf einen Sitz faumlllt dieser dem Wahlvorschlag zu

dessen inBetracht kommende sich bewerbende Pershyson die groumlszligere Stimmenzahl aufweist sonst entscheishydet das Los

sect 2

Art 4 Abs 1 Nr 6 des Gesetzes uumlber die Nahl der Bezirkstage (Bezirkswahlgesetz - BezWG) inder

Fassung der Bekanntmachung vom 12 Februar 2003 (GVBl S 144 BayRS 2021-3-I) zuletzt geaumlndert durch sect 5 des Gesetzes vom 26 Juli 2006 (GVBl S 405) ershyhaumllt folgende Fassung

6 Art 39 bis 41 42 Abs 1 bis 3 und 5 Art 43 Abs 1 Art 44 bis 464850 (Bestimmungen uumlber die Feststellung des Wahlergebnisses) mit der Maszliggabe dass andie Stelle der Bezeichnungen Landeswahlausschuss Landeswahlleiter und Abgeordneter die Bezeichnungen Wahlshykreisausschuss Wahlkreisleiter und Beshyzirksrat treten dass im Fall des Art 42 Abs 5 das Wahlergebnis im Bezirk maszliggebend ist und dass eine Erhoumlhung der Gesamtzahl der Bezirksshyraumlte bei Anwendung des Art 44 Abs 2 nur einshytritt wenn sie sich aus der Bezirkswahl selbst ershygibt

sect 3

(1) Dieses Gesetz tritt am 1 Januar 2011 in Kraft

(2) lsect 1 dieses Gesetzes ist erstmals fuumlr die allshygemeinen Gemeinde- undLandkreiswahlen im Jahr 2014 anzuwenden 2Fuumlr vor dem 1 Januar 2014 stattshyfindende Gemeinde- und Landkreiswahlen sind die Vorschriften des Gemeinde- und Landkreiswahlgeshysetzes in der bis zum Ablauf des 31 Dezember 2010 geltenden Fassung anzuwenden

Muumlnchen den 21 Dezember 2010

Der BayerischeMinisterpraumlsident

Horst See hof e r

  • Deckblatt
  • Gesetzentwurf 163557 vom 10022010
  • Plenarprotokoll Nr 42 vom 24022010
  • Beschlussempfehlung mit Bericht 166696 des KI vom 09122010
  • Beschluss des Plenums 166726 vom 15122010
  • Plenarprotokoll Nr 63 vom 15122010
  • Gesetz- und Verordnungsblatt vom 28122010
Page 4: Stand: 25.02.2013 10:04:14 Vorgangsmappe für die Drucksache … · 2020. 1. 10. · Bayerischer Landtag 16.Wahlperiode Drucksache16/3557 10.02.2010 Gesetzentwurf zur Änderung des

Redner zu nachfolgendem Tagesordnungspunkt

Erster Vizepraumlsident Reinhold BockletAbg Joachim Hanisch

Erster Vizepraumlsident Reinhold Bocklet Ich rufe die Tagesordnungspunkte 4 a 4 b

und 4 c auf

Gesetzentwurf der Abgeordneten Hubert Aiwanger Tanja Schweiger Joachim

Hanisch und Fraktion (FW)

zur Aumlnderung des Gemeinde- und Landkreiswahlgesetzes und des

Bezirkswahlgesetzes (Drs 163486)

- Erste Lesung -

und

Gesetzentwurf der Abgeordneten

Thomas Hacker Dr Andreas Fischer Tobias Thalhammer u a und Fraktion (FDP)

Christian Meiszligner Dr Florian Herrmann Manfred Laumlndner u a (CSU)

zur Aumlnderung des Gemeinde- und Landkreiswahlgesetzes (Drs 163557)

- Erste Lesung -

und

Gesetzentwurf der Abgeordneten Margarete Bause Sepp Daxenberger Ulrike

Gote u a und Fraktion (BUumlNDNIS 90DIE GRUumlNEN)

zur Aumlnderung des Gemeinde- und Landkreiswahlgesetzes sowie des

Bezirkswahlgesetzes (Drs 163661)

- Erste Lesung -

Zu Wort hat sich nur der Abgeordnete Hanisch gemeldet der den Gesetzentwurf der

Freien Waumlhler begruumlndet Herr Kollege Hanisch Sie haben das Wort

Joachim Hanisch (FW) Herr Praumlsident meine Damen und Herren Ich verspreche

Ihnen es kurz zu machen Grundsaumltzlich aber ist dieses Thema fuumlr uns ganz entscheishy

dend Wir haben jahrzehntelang darum gekaumlmpft das drsquohondtsche Verfahren aus den

Gesetzen zu entfernen und ein anderes Sitzverteilungssystem einzufuumlhren das den

kleinen Gruppierungen und Parteien die Entscheidungen leichter macht und fuumlr sie

Protokollauszug42 Plenum 24022010 Bayerischer Landtag shy 16 Wahlperiode 1

guumlnstiger ist Heute stellen wir fest dass in diesem Hohen Hause wohl keiner mehr fuumlr

das drsquohondtsche Verfahren stimmen wird Deshalb betrachten wir dies als riesengroszligen

Erfolg Der Berg hat sich bewegt bzw die Freien Waumlhler haben den Berg in Bewegung

gesetzt Der Erfolg heiligt letztlich die Mittel Deshalb ist fuumlr uns heute ein ganz wichtiger

Tag Wir sind froh dass dieses drsquohondtsche Verfahren endlich abgeschafft wird

Allerdings stoumlrt uns die Tatsache dass wir im Landtag in fast allen Gesetzen das Vershy

fahren nach SainteshyLagueumlSchepers als Grundlage der Sitzverteilung haben Das gilt fuumlr

den Aumlltestenrat genauso wie fuumlr das Praumlsidium So steht es in sect 25 unserer Geschaumlftsshy

ordnung in Artikel 1 Absatz 2 des parlamentarischen Kontrollgremiumgesetzes oder in

Artikel 3 des Untersuchungsausschussgesetzes Uumlberall finden wir das Verfahren nach

SainteshyLagueumlSchepers Auch auf Bundesebene sieht das Bundeswahlgesetz fuumlr den

Bundestag und fuumlr die Ausschuumlsse des Bundestags seit 1988 dieses Verfahren vor Auf

europaumlischer Ebene wird das Europaumlische Parlament nach dem System SainteshyLagueuml

Schepers besetzt Jetzt geht es nur noch um die kommunale Ebene Es waumlre deshalb

eigentlich die konsequente und logische Fortsetzung dieses Verfahren auch fuumlr die

kommunale Ebene zu waumlhlen Wir schlagen Ihnen das vor

Die anderen Antraumlge haben sich leider fuumlr das HareshyNiemeyershyVerfahren ausgesproshy

chen Vielleicht kann man das noch einmal uumlberdenken Es waumlre eigentlich eine tolle

Sache wenn es von der kommunalen Ebene bis nach Europa das gleiche Verfahren

gaumlbe Wir plaumldieren dafuumlr

(Beifall bei den Freien Waumlhlern)

Erster Vizepraumlsident Reinhold Bocklet Gibt es weitere Wortmeldungen dazu shy Ich

sehe keine Damit ist die Aussprache geschlossen Im Einvernehmen mit dem Aumlltestenshy

rat schlage ich vor die drei Gesetzentwuumlrfe dem Ausschuss fuumlr Kommunale Fragen und

Innere Sicherheit als dem federfuumlhrenden Ausschuss zu uumlberweisen Besteht damit Einshy

verstaumlndnis shy Das scheint so zu sein Dann ist das so beschlossen

Protokollauszug42 Plenum 24022010 Bayerischer Landtag shy 16 Wahlperiode 2

Bayerischer Landtag 16 Wahlperiode Drucksache 166696 09122010

Drucksachen Plenarprotokolle sowie die Tagesordnungen der Vollversammlung und der Ausschuumlsse sind im Internet unter wwwbayernlandtagde - Dokumente abrufbar Die aktuelle Sitzungsuumlbersicht steht unter wwwbayernlandtagde ndash AktuellesSitzungen zur Verfuumlgung

Beschlussempfehlung und Bericht des Ausschusses fuumlr Kommunale Fragen und Innere Sicherheit

1 Gesetzentwurf der Abgeordneten Thomas Hacker Dr Andreas Fischer Tobias Thalhammer ua und Fraktion (FDP) Christian Meiszligner ua CSU

Drs 163557

zur Aumlnderung des Gemeinde- und Landkreiswahl-gesetzes

2 Aumlnderungsantrag der Abgeordneten Tho-mas Hacker Dr Andreas Fischer Joumlrg Rohde ua FDP Christian Meiszligner ua CSU

Drs 165202

zum Gesetzentwurf der Abgeordneten Hacker Dr Fischer Thalhammer ua und Fraktion und Meiszlig-ner ua zur Aumlnderung des Gemeinde- und Land-kreiswahlgesetzes (Drs 163557)

3 Gesetzentwurf der Abgeordneten Margarete Bause Sepp Daxenberger Ulrike Gote ua und Frakti-on (BUumlNDNIS 90DIE GRUumlNEN)

Drs 163661

zur Aumlnderung des Gemeinde- und Landkreiswahl-gesetzes sowie des Bezirkswahlgesetzes

I Beschlussempfehlung

Zustimmung in folgender gemeinsamer neuer Fassung

bdquoGesetzentwurf zur Aumlnderung des Gemeinde- und Landkreiswahlgesetzes sowie des Bezirkswahl-

gesetzes

sect 1

Art 35 Abs 2 des Gesetzes uumlber die Wahl der Ge-meinderaumlte der Buumlrgermeister der Kreistage und der Landraumlte (Gemeinde- und Landkreiswahlgesetz ndash GLKrWG) in der Fassung der Bekanntmachung vom 7 November 2006 (GVBl S 834 BayRS 2021-12-I) er-haumllt folgende Fassung

bdquo(2) 1Fuumlr die Sitzverteilung wird die Gesamtsitzzahl vervielfacht mit der Zahl der Stimmen die fuumlr einen Wahlvorschlag oder soweit Listenverbindungen beste-hen fuumlr die verbundenen Wahlvorschlaumlge insgesamt abgegeben worden sind durch die Gesamtzahl der fuumlr alle Wahlvorschlaumlge insgesamt abgegebenen Stimmen geteilt 2Jeder Wahlvorschlag oder jede Verbindung von Wahlvorschlaumlgen erhaumllt zunaumlchst so viele Sitze wie ganze Zahlen darauf entfallen 3Die weiteren zu vergebenden Sitze werden den Wahlvorschlaumlgen und Verbindungen von Wahlvorschlaumlgen in der Reihenfol-ge der houmlchsten Zahlenbruchteile die sich bei der Be-rechnung nach Satz 1 ergeben zugeteilt 4Bei gleichem Anspruch mehrerer Wahlvorschlaumlge auf einen Sitz faumlllt dieser dem Wahlvorschlag zu dessen in Betracht kommende sich bewerbende Person die groumlszligere Stim-menzahl aufweist sonst entscheidet das Losldquo

sect 2

Art 4 Abs 1 Nr 6 des Gesetzes uumlber die Wahl der Be-zirkstage (Bezirkswahlgesetz ndash BezWG) in der Fassung der Bekanntmachung vom 12 Februar 2003 (GVBl S 144 BayRS 2021-3-I) zuletzt geaumlndert durch sect 5 des Gesetzes vom 26 Juli 2006 (GVBl S 405) erhaumllt fol-gende Fassung

bdquo6 Art 39 40 41 42 Abs 1 2 3 und 5 Art 43 Abs 1 Art 44 bis 46 48 50 (Bestimmungen uumlber die Fest-stellung des Wahlergebnisses) mit der Maszliggabe dass an die Stelle der Bezeichnungen bdquoLandeswahlaus-schussldquo bdquoLandeswahlleiterldquo und bdquoAbgeordneterldquo die Bezeichnungen bdquoWahlkreisausschussldquo bdquoWahlkreislei-terldquo und bdquoBezirksratldquo treten dass im Fall des Art 42 Abs 5 das Wahlergebnis im Bezirk maszliggebend ist und dass eine Erhoumlhung der Gesamtzahl der Bezirksraumlte bei Anwendung des Art 44 Abs 2 nur eintritt wenn sie sich aus der Bezirkswahl selbst ergibtldquo

sect 3

Dieses Gesetz tritt am helliphelliphelliphelliphelliphelliphelliphellip in Kraftldquo

Seite 2 Bayerischer Landtag 16 Wahlperiode Drucksache 166696

Berichterstatter zu 1 u 2 Dr Andreas Fischer Berichterstatterin zu 3 Susanna Tausendfreund Mitberichterstatterin zu 1 u 2 Susanna Tausendfreund Mitberichterstatter zu 3 Dr Andreas Fischer

II Bericht

1 Die Gesetzentwuumlrfe wurden dem Ausschuss fuumlr Kommunale Fragen und Innere Sicherheit feder-fuumlhrend zugewiesen Der Ausschuss fuumlr Verfassung Recht Parlaments-fragen und Verbraucherschutz hat die Gesetzent-wuumlrfe endberaten Zum Gesetzentwurf Drs 163557 wurde der Aumlnde-rungsantrag Drs 165202 eingereicht

2 Der federfuumlhrende Ausschuss hat die Gesetzent-wuumlrfe Drs 163557 und Drs 163661 sowie den Aumlnderungsantrag Drs 165202 in seiner 34 Sit-zung am 10 November 2010 beraten Hinsichtlich des Gesetzentwurfes Drs 163557 hat der Ausschuss e i n s t i m m i g in der in I enthal-tenen Fassung Zustimmung empfohlen Hinsichtlich des Aumlnderungsantrags Drs 165202 hat der Ausschuss einstimmig Z u s t i m m u n g empfohlen Der Aumlnderungsantrag hat durch die Aufnahme in I seine Erledigung gefunden Hinsichtlich des Gesetzentwurfes Drs 163661 hat der Ausschuss einstimmig Z u s t i m m u n g in der in I enthaltenen gemeinsamen Neufassung emp-fohlen

3 Der Ausschuss fuumlr Verfassung Recht Parlaments-fragen und Verbraucherschutz hat die Gesetzent-wuumlrfe Drs 163557 und Drs 163661 sowie den Aumlnderungsantrag Drs 165202 in seiner 47 Sit-zung am 9 Dezember 2010 endberaten Hinsichtlich der Gesetzentwuumlrfe Drs 163557 und Drs 163661 hat der Ausschuss e i n s t i m m i g der Beschlussempfehlung des federfuumlhrenden Aus-schusses zugestimmt mit der Maszliggabe dass sect 3 der gemeinsamen Neufassung folgende Fassung erhaumllt

bdquosect 3

(1) Dieses Gesetz tritt am 1 Januar 2011 in Kraft

(2) 1sect 1 dieses Gesetzes ist erstmals fuumlr die all-gemeinen Gemeinde- und Landkreiswahlen im Jahr 2014 anzuwenden 2Fuumlr vor dem

1 Januar 2014 stattfindende Gemeinde- und Landkreiswahlen sind die Vorschriften des Gemeinde- und Landkreiswahlgesetzes in der bis zum Ablauf des 31 Dezember 2010 geltenden Fassung anzuwendenldquo

Hinsichtlich des Aumlnderungsantrags Drs 165202 hat der Ausschuss einstimmig Z u s t i m m u n g empfohlen Der Aumlnderungsantrag hat durch die Aufnahme in I seine Erledigung gefunden

Joachim Hanisch Vorsitzender

Bayerischer Landtag 16 Wahlperiode Drucksache 166726 15122010

Beschluss des Bayerischen Landtags

Der Landtag hat in seiner heutigen oumlffentlichen Sitzung beraten und beschlossen

1 Gesetzentwurf der Abgeordneten Thomas Hacker Dr Andreas Fischer Tobias Thalhammer Joumlrg Rohde Dr Otto Bertermann Brigitte Meyer Tho-mas Dechant Julika Sandt und Fraktion (FDP) Christian Meiszligner Dr Florian Herrmann Manfred Laumlndner Andreas Lorenz Angelika Schorer Jakob Schwimmer Max Strehle Dr Manfred Weiszlig Otto Zeitler Josef Zellmeier CSU Drs 163557 166696

2 Gesetzentwurf der Abgeordneten Margarete Bause Sepp Daxenberger Ulrike Gote Susanna Tausend-freund Dr Sepp Duumlrr Christine Kamm Christine Stahl Simone Tolle und Fraktion (BUumlNDNIS 90 DIE GRUumlNEN) Drs 163661 166696

Gesetz zur Aumlnderung des Gemeinde- und Landkreiswahl-gesetzes sowie des Bezirkswahlgesetzes

sect 1

Art 35 Abs 2 des Gesetzes uumlber die Wahl der Gemeinderauml-te der Buumlrgermeister der Kreistage und der Landraumlte (Ge-meinde- und Landkreiswahlgesetz ndash GLKrWG) in der Fas-sung der Bekanntmachung vom 7 November 2006 (GVBl S 834 BayRS 2021-12-I) erhaumllt folgende Fassung

bdquo(2) 1Fuumlr die Sitzverteilung wird die Gesamtsitzzahl ver-vielfacht mit der Zahl der Stimmen die fuumlr einen Wahlvor-schlag oder soweit Listenverbindungen bestehen fuumlr die verbundenen Wahlvorschlaumlge insgesamt abgegeben wor-den sind durch die Gesamtzahl der fuumlr alle Wahlvorschlaumlge insgesamt abgegebenen Stimmen geteilt 2Jeder Wahlvor-schlag oder jede Verbindung von Wahlvorschlaumlgen erhaumllt zunaumlchst so viele Sitze wie ganze Zahlen darauf entfallen 3Die weiteren zu vergebenden Sitze werden den Wahlvor-schlaumlgen und Verbindungen von Wahlvorschlaumlgen in der Reihenfolge der houmlchsten Zahlenbruchteile die sich bei der Berechnung nach Satz 1 ergeben zugeteilt 4Bei gleichem Anspruch mehrerer Wahlvorschlaumlge auf einen Sitz faumlllt dieser dem Wahlvorschlag zu dessen in Betracht kommen-de sich bewerbende Person die groumlszligere Stimmenzahl auf-weist sonst entscheidet das Losldquo

sect 2

Art 4 Abs 1 Nr 6 des Gesetzes uumlber die Wahl der Be-zirkstage (Bezirkswahlgesetz ndash BezWG) in der Fassung der Bekanntmachung vom 12 Februar 2003 (GVBl S 144 BayRS 2021-3-I) zuletzt geaumlndert durch sect 5 des Gesetzes vom 26 Juli 2006 (GVBl S 405) erhaumllt folgende Fassung

bdquo6 Art 39 bis 41 42 Abs 1 bis 3 und 5 Art 43 Abs 1 Art 44 bis 46 48 50 (Bestimmungen uumlber die Feststel-lung des Wahlergebnisses) mit der Maszliggabe dass an die Stelle der Bezeichnungen bdquoLandeswahlausschussldquo bdquoLandeswahlleiterldquo und bdquoAbgeordneterldquo die Bezeich-nungen bdquoWahlkreisausschussldquo bdquoWahlkreisleiterldquo und bdquoBezirksratldquo treten dass im Fall des Art 42 Abs 5 das Wahlergebnis im Bezirk maszliggebend ist und dass eine Erhoumlhung der Gesamtzahl der Bezirksraumlte bei Anwen-dung des Art 44 Abs 2 nur eintritt wenn sie sich aus der Bezirkswahl selbst ergibtldquo

sect 3

(1) Dieses Gesetz tritt am 1 Januar 2011 in Kraft

(2) 1sect 1 dieses Gesetzes ist erstmals fuumlr die allgemeinen Gemeinde- und Landkreiswahlen im Jahr 2014 anzuwen-den 2Fuumlr vor dem 1 Januar 2014 stattfindende Gemeinde- und Landkreiswahlen sind die Vorschriften des Gemeinde- und Landkreiswahlgesetzes in der bis zum Ablauf des 31 Dezember 2010 geltenden Fassung anzuwenden

Die Praumlsidentin

IV

Franz Maget

II Vizepraumlsident

Drucksachen Plenarprotokolle sowie die Tagesordnungen der Vollversammlung und der Ausschuumlsse sind im Internet unter wwwbayernlandtagde - Dokumente abrufbar Die aktuelle Sitzungsuumlbersicht steht unter wwwbayernlandtagde ndash AktuellesSitzungen zur Verfuumlgung

Redner zu nachfolgendem Tagesordnungspunkt

Praumlsidentin Barbara StammAbg Joachim HanischAbg Joumlrg RohdeAbg Christian MeiszlignerAbg Susanna TausendfreundAbg Reinhold PerlakZweiter Vizepraumlsident Franz Maget

Praumlsidentin Barbara Stamm Ich rufe die Tagesordnungspunkte 15 und 16 auf

Gesetzentwurf der Abgeordneten Hubert Aiwanger Tanja Schweiger Joachim

Hanisch und Fraktion (FW)

zur Aumlnderung des Gemeinde- und Landkreiswahlgesetzes und des

Bezirkswahlgesetzes (Drs 163486)

- Zweite Lesung -

und

Gesetzentwurf der Abgeordneten

Thomas Hacker Dr Andreas Fischer Tobias Thalhammer u a und Fraktion

(FDP)

Christian Meiszligner u a (CSU)

zur Aumlnderung des Gemeinde- und Landkreiswahlgesetzes (Drs 163557)

- Zweite Lesung -

hierzu

Aumlnderungsantrag der Abgeordneten

Thomas Hacker Dr Andreas Fischer Joumlrg Rohde u a (FDP)

Christian Meiszligner u a (CSU)

(Drs 165202)

und

Gesetzentwurf der Abgeordneten Margarete Bause Sepp Daxenberger Ulrike

Gote u a und Fraktion (BUumlNDNIS 90DIE GRUumlNEN)

zur Aumlnderung des Gemeinde- und Landkreiswahlgesetzes sowie des

Bezirkswahlgesetzes (Drs 163661)

Protokollauszug63 Plenum 15122010 Bayerischer Landtag - 16 Wahlperiode 1

- Zweite Lesung -

Ich eroumlffne die gemeinsame Aussprache Im Aumlltestenrat wurde hierzu eine Redezeit

von fuumlnf Minuten vereinbart Erste Wortmeldung fuumlr die Freien Waumlhler Herr Kollege

Hanisch

Joachim Hanisch (FW) Sehr geehrte Frau Praumlsidentin liebe Kolleginnen und Kolle-

gen Heute geht es darum wie wir die Stimmen die eine parteiliche Gruppierung be-

kommen hat in Sitze umwandeln Wie sorge ich dafuumlr dass ein Ausschuss ein Ar-

beitskreis oder was auch immer das Spiegelbild des Plenums des Stadt- bzw

Gemeinderats darstellt Dazu gibt es verschiedene Verfahren Bisher hatten wir fast

uumlberall das drsquoHondtsche Verfahren angewandt Fuumlr mich ist es ein Meilenstein dass

sich in diesem Hause alle Fraktionen zumindest daruumlber einig sind dass wir dieses

drsquoHondtsche Verfahren in Zukunft nicht mehr haben wollen Das konnte man vor eini-

gen Jahren in der Form noch nicht erwarten

Jetzt geht es darum welches der anderen Verfahren das bessere ist Fuumlr welches sol-

len wir uns entscheiden Hierzu haben die Freien Waumlhler eine klare Auffassung Wir

sind der Meinung dass das Verfahren nach Sainte-LagueumlSchepers besser ist Wir

fordern deshalb dass dieses Verfahren eingefuumlhrt wird Wir sind der Auffassung dass

das Verfahren nach Hare-Niemeyer wesentlich besser als das drsquoHondtrsquosche Verfahren

und mit dem Verfahren nach Sainte-LagueumlSchepers vergleichbar ist Bei einer Erhouml-

hung der Gesamtsitzzahl koumlnnte aber nach dem Hare-Niemeyer-Verfahren ein Sitz

verloren gehen Sie koumlnnen jetzt sagen das sind nur Details Wenn wir aber schon die

Moumlglichkeit haben die Verfahren neu zu regeln sollten wir das Verfahren nehmen

das sich in den letzten Jahren konsequent durchgesetzt hat Dafuumlr plaumldieren wir aus-

druumlcklich

Meine Damen und Herren von der CSU und der FDP Sie haben mit Ihren Stimmen im

Bundestag dafuumlr gesorgt dass das Verfahren nach Sainte-LagueumlSchepers eingefuumlhrt

wird Sie haben im Europaumlischen Parlament mitgestimmt als dort ein neues Verfahren

Protokollauszug63 Plenum 15122010 Bayerischer Landtag - 16 Wahlperiode 2

gewaumlhlt wurde und Sie haben sich auch dort - ich nehme an aus gutem Grund - fuumlr

das Verfahren nach Sainte-LagueumlSchepers eingesetzt Sie haben somit dafuumlr ge-

sorgt dass dieses Verfahren jetzt in der Europaumlischen Union und auch im Bundestag

gilt Wenn Sie sich sect 25 der Geschaumlftsordnung fuumlr den Bayerischen Landtag anschau-

en finden Sie auch dort fuumlr die Ausschussbesetzung das Verfahren nach Sainte-

LagueumlSchepers

Nachdem wir dieses System auf allen Ebenen eingefuumlhrt haben ist es fuumlr uns in ge-

wisser Form unlogisch dass auf kommunaler Ebene ploumltzlich das Verfahren nach

Hare-Niemeyer eingefuumlhrt wird Unser Gesetzentwurf ist deshalb sehr eindeutig Wir

sprechen uns fuumlr das Verfahren nach Sainte-LagueumlSchepers aus Nachdem wir aber

nach den Beratungen in den Fraktionen befuumlrchten dass unser Antrag keine Mehrheit

finden wird werden wir auch dem Gesetzentwurf der FDP und der CSU zustimmen

weil uns die zweitbeste Loumlsung allemal mehr Wert ist als dieses wohl zu den Akten zu

legende drsquoHondtrsquosche Verfahren Deshalb stimmen wir auch dem Antrag der CSU zu

Praumlsidentin Barbara Stamm Naumlchste Wortmeldung fuumlr die FDP-Fraktion Herr Kolle-

ge Rohde

Joumlrg Rohde (FDP) Frau Praumlsidentin liebe Kolleginnen und Kollegen Herr Kollege

Hanisch vielen Dank fuumlr die Ankuumlndigung dass Sie nachher dem Gesetzentwurf von

FDP und CSU zustimmen Dazu aber eine kleine Korrektur fuumlrs Protokoll Sie hatten

uumlberschwaumlnglich damit begonnen dass wir nicht nur uumlber die Verteilung der Sitze des

jeweiligen Kommunalparlaments sondern auch uumlber die Verteilung der Ausschusssit-

ze reden Das ist heute gerade nicht Gegenstand der Debatte Das wollte ich fuumlr das

Protokoll richtigstellen

Uns eint aber die Freude daruumlber dass wir das erst- oder zweitbeste aber auf keinen

Fall das drittbeste Verfahren welches bisher noch gilt anwenden wollen Das Verfah-

ren nach drsquoHondt ist ein zwar zulaumlssiges Verfahren Zumindest fuumlhlen sich aber kleine

Parteien bei diesem Verfahren das eine oder andere Mal benachteiligt sodass wir uns

Protokollauszug63 Plenum 15122010 Bayerischer Landtag - 16 Wahlperiode 3

daruumlber freuen dass wir gemeinsam mit unserem Koalitionspartner den Gesetzent-

wurf zur Aumlnderung des Gemeinde- und Landkreiswahlgesetzes auf den Weg bringen

und damit das Verfahren nach Hare-Niemeyer festschreiben konnten

Jede politische Ebene sei es der Bundestag das Europaparlament oder auch wir ist

berechtigt das Verfahren zu aumlndern Wenn wir heute das Verfahren nach Sainte-

LagueumlSchepers einfuumlhren wuumlrden koumlnnten wir es morgen vielleicht schon wieder aumln-

dern weil an anderer Stelle ein anderer Beschluss gefasst wird Die Sitze fuumlr den Bun-

destag werden aber nach Hare-Niemeyer ausgezaumlhlt Auch die Sitze im Landtag

werden nach Hare-Niemeyer ausgezaumlhlt Deswegen ist in Bayern auch ein Prozess

gefuumlhrt worden Insofern befinden wir uns durchaus im Kanon mit den anderen Ebe-

nen uumlber uns wenn wir fuumlr die Kommunalwahlen Hare-Niemeyer vorschreiben Dieses

Verfahren ist durchaus eine der zu waumlhlenden Optionen Wir freuen uns daruumlber dass

wir dieses Gesetz noch vor Weihnachten verabschieden koumlnnen Logischerweise koumln-

nen wir damit dem Gesetzentwurf der Freien Waumlhler nicht naumlhertreten wobei wir na-

tuumlrlich wissen dass die Auszaumlhlmethode zu nahezu gleichen Ergebnissen fuumlhrt Die

beiden Verfahren unterscheiden sich wirklich nur in Nuancen

Der wesentliche Punkt der uns eint ist die Abkehr vom dacuteHondtschen System Wie

das spaumlter einmal in den Ausschuumlssen bei der nachgelagerten Entscheidungsfindung

ist ist an anderer Stelle zu beraten Da freue ich mich auch auf die Diskussion

(Beifall bei der FDP)

Praumlsidentin Barbara Stamm Danke schoumln Naumlchste Wortmeldung fuumlr die CSU-Frak-

tion Herr Kollege Meiszligner

Christian Meiszligner (CSU) Frau Praumlsidentin Kolleginnen und Kollegen Kollege

Rohde hat es schoumln erklaumlrt Aber ich war so schlecht in Mathematik dass ich mich

sehr ungern in diese Zaumlhlerei hineinbegebe Es ist ein Beitrag zum groszligen Werk der

Umsetzung des Koalitionsvertrages Wir bitten um Zustimmung und freuen uns uumlber

die politische Klugheit der Freien Waumlhler uns da zu folgen

Protokollauszug63 Plenum 15122010 Bayerischer Landtag - 16 Wahlperiode 4

(Beifall bei Abgeordneten der CSU und des Abgeordneten Joumlrg Rohde (FDP))

Praumlsidentin Barbara Stamm Ich darf nun das Wort fuumlr die Fraktion des BUumlNDNIS-

SES 90DIE GRUumlNEN Frau Kollegin Tausendfreund erteilen

Susanna Tausendfreund (GRUumlNE) Frau Praumlsidentin liebe Kolleginnen und Kolle-

gen Ich habe es nicht zu hoffen gewagt dass ich es noch erleben werde dass wir

das dacuteHondtsche Verfahren als Auszaumlhlungsverfahren tatsaumlchlich bis zur naumlchsten

Kommunalwahl abschaffen

(Beifall der Abgeordneten Margarete Bause (GRUumlNE) - Joumlrg Rohde (FDP)

Sehen Sie kaum sind wir wieder da hellip)

Damit enden tatsaumlchlich die ungleich gewichtete Verteilung in den Kommunalparla-

menten die Verzerrungen bei der Zusammensetzung zugunsten der groszligen Parteien

und zulasten der kleinen Parteien Hier hat es in der Vergangenheit wirklich erhebliche

Verzerrungen gegeben Es ist von uns und von der FDP mehrfach gegen das Verfah-

ren nach drsquoHondt geklagt worden In Bezug auf die Landtagswahlen und die damit ver-

bundene siebenfache Anwendung von drsquoHondt hatte die Klage der FDP Erfolg

DrsquoHondt ist fuumlr die Landtagswahlen untersagt worden Die Landtagswahlen werden

deshalb schon seit einiger Zeit nach Hare-Niemeyer ausgezaumlhlt aber eben nicht die

Kommunalwahlen Da hat das Verfassungsgericht gesagt das Verfahren nach

drsquoHondt sei gerade noch verfassungsgemaumlszlig

Es ist ein Beitrag der FDP diesen Punkt in den Koalitionsvertrag hineingebracht zu

haben

(Beifall bei der FDP)

sodass wir Hare-Niemeyer fuumlr alle Wahlen heute einstimmig verabschieden koumlnnen

Nach der letzten Kommunalwahl hat es wieder erhebliche Verzerrungen gegeben Es

wurde eine Verfassungsbeschwerde eingereicht die leider abgelehnt worden ist

Protokollauszug63 Plenum 15122010 Bayerischer Landtag - 16 Wahlperiode 5

Diese Klage ist sehr gut aufbereitet und zeigt sehr deutlich wie groszlig die Verzerrungen

tatsaumlchlich gewesen sind Es gab in der Regel Abweichungen um ein bis zwei Sitze

Solche erheblichen Abweichungen kann man bei Gremien mit beispielsweise 30 50

oder 60 gewaumlhlten Mandatstraumlgern nicht durchgehen lassen

Wir haben heute ein gesetzgeberisches Kuriosum Es gab den Gesetzentwurf der

Freien Waumlhler fuumlr das Verfahren nach Sainte-LagueumlSchepers dann - nur bezogen

auf die Gemeindewahlen und Landkreiswahlen - den Gesetzentwurf der Koalitions-

fraktionen Ferner gab es unseren den Gesetzentwurf der GRUumlNEN der sich auf alle

kommunalen Ebenen bezogen hat also auch auf die Bezirkstage Dann kam ein

nachgeschobener Gesetzentwurf der Koalitionsfraktionen Im Innenausschuss haben

wir uns darauf geeinigt dass die Koalitionsfraktionen ihren Gesetzentwurf entspre-

chend unserem Gesetzentwurf aumlndern Wir haben dann auch unseren Gesetzentwurf

wieder angepasst sodass wir heute einen Gesetzentwurf der GRUumlNEN und einen Ge-

setzentwurf der Koalitionsfraktionen parallel haben die beide heute beschlossen wer-

den Sie sind identisch Ich sage das weil vorhin immer nur vom Gesetzentwurf der

Koalitionsfraktionen die Rede war

(Christian Meiszligner (CSU) Entschuldigung)

Also zur Klarstellung Heute stehen zwei Gesetzentwuumlrfe zur Abstimmung Das im Ge-

setzentwurf der Freien Waumlhler auf kommunaler Ebene bevorzugte Verfahren nach

Sainte-LagueumlSchepers ist nicht das exaktere Verfahren Hare-Niemeyer ist mathema-

tisch genau Bei Gremien deren Groumlszlige schon vorher feststeht gibt es auch keine Ver-

zerrung Die Moumlglichkeit dass es da einen Effekt gibt wie Sie angesprochen haben

besteht nicht

Wenn wir die Sache verabschieden haben wir einen Gleichklang fuumlr Landtagswahlen

Bezirkstagswahlen Gemeindewahlen Stadtratswahlen Kreistagswahlen Sie werden

alle nach dem gleichen Prinzip ausgezaumlhlt und sind dann mathematisch korrekt be-

Protokollauszug63 Plenum 15122010 Bayerischer Landtag - 16 Wahlperiode 6

setzt Im Jahr 2014 werden sich die Kommunalparlamente dann gerechter zusammen-

setzen

(Beifall bei den GRUumlNEN)

Praumlsidentin Barbara Stamm Frau Kollegin bitte verbleiben Sie am Redepult fuumlr eine

Zwischenbemerkung des Kollegen Rohde

Joumlrg Rohde (FDP) Frau Kollegin ich moumlchte Ihre umfassende Aufzaumlhlung die sehr

detailreich war nur um eine Nuance ergaumlnzen Ich erinnere daran dass das Bezirks-

tagswahlrecht auch im Koalitionsvertrag vereinbart war sodass Ihr Antrag in dieser

Legislaturperiode vielleicht nicht unbedingt erforderlich war

(Margarete Bause (GRUumlNE) Es ist manches vereinbart was nicht Realitaumlt ist -

Zuruf der Abgeordneten Simone Tolle (GRUumlNE))

Das moumlchte ich nur ergaumlnzen weil Sie sonst alles vollstaumlndig dargestellt haben

Susanna Tausendfreund (GRUumlNE) Ich hatte den Eindruck dass Sie die Bezirks-

tagswahlen einfach vergessen haben Deshalb haben wir den umfassenden Gesetz-

entwurf nachgeschoben Sie haben ja dann nachgezogen Sie haumltten das auch sein

lassen und unserem Gesetzentwurf zustimmen koumlnnen

(Beifall der Abgeordneten Margarete Bause (GRUumlNE) - Johanna Werner-Mug-

gendorfer (SPD) Das geht nicht das koumlnnen Sie vergessen das erleben wir

nicht)

Das machen Sie ja heute sowieso

Praumlsidentin Barbara Stamm Jetzt darf ich fuumlr die SPD-Fraktion dem Kollegen Perlak

das Wort erteilen Bitte schoumln

Reinhold Perlak (SPD) Sehr geehrte Frau Praumlsidentin verehrte Kolleginnen und Kol-

legen Die moumlglichst gerechte Abbildung von Wahlergebnissen in der Zuteilung von

Protokollauszug63 Plenum 15122010 Bayerischer Landtag - 16 Wahlperiode 7

Sitzen sowohl in Gemeinden wie Landkreisen und Bezirken ist nicht erst seit heute in

der Diskussion Sie hat uns schon mehrfach auch in diesem Hohen Hause beschaumlftigt

Der Abloumlsung des ungerechten Sitzzuteilungsverfahren nach dacuteHondt scheinen wie

wir gehoumlrt haben nunmehr alle Fraktionen einmuumltig zuzustimmen Es ist auch nach-

vollziehbar weil der Waumlhlerwille im Vergleich zum mathematisch wohl exakteren

Hare-Niemeyer-Verfahren oder zum etwas komplizierteren aber dennoch gerechteren

Verfahren nach Sainte-LagueumlSchepers weniger angemessen abgebildet wird und

dann nach wie vor die groszligen Parteien bevorzugt wuumlrden

Gestatten Sie mir auch darauf hinzuweisen dass der Bayerische Verfassungsge-

richtshof einraumlumt dass das dacuteHondtsche Verfahren nicht ausreichend - ich zitiere

woumlrtlich - zu wahlproporzgerechten Ergebnissen fuumlhrt Das sollte fuumlr uns Anlass

genug sein von dem alten Zopf Abstand zu nehmen

Es ist schon dargestellt worden dass das Verfahrens nach Sainte-LagueumlSchepers

auf Europa- und Bundesebene laumlngst angewendet wird Ich darf daran erinnern dass

die Mehrheitsfraktionen bei der Konstituierung dieses Landtags in dieser Wahlperiode

dieses Verfahren sicherlich auch aus bestimmten Gruumlnden angewandt haben weil es

ihnen entsprechende Sitze zugefuumlhrt hat die sie sonst nicht bekommen haumltten

Innerhalb der kommunalen Koumlrperschaftsebenen werden aber immer noch unter-

schiedliche Sitzzuteilungsverfahren angewendet Deshalb sollte das klar geregelt wer-

den Weil es aber selbst unter wissenschaftlich angestellten Analysen keine klare

Empfehlung fuumlr Hare-Niemeyer oder zu Sainte-LagueumlSchepers gibt war es schon im

Vorfeld bei der Behandlung im Fachausschuss schwierig sich auf eines der beiden

Verfahren festzulegen

Unsere Fraktion ist auch deshalb davon ausgegangen dass die getroffene Vereinba-

rung naumlmlich einen gemeinsamen Gesetzentwurf aller Fraktionen vorzulegen erst

dann greift wenn ein Gesetzentwurf der Staatsregierung vorliegt Dieser Gesetzent-

wurf liegt leider trotz Empfehlung des Fachausschusses nicht vor Auch die vorge-

Protokollauszug63 Plenum 15122010 Bayerischer Landtag - 16 Wahlperiode 8

schlagene Pruumlfung Herr Kollege Rohde zur Abwaumlgung der beiden Verfahren ist un-

terblieben - leider

Dies war schlieszliglich der Grund dafuumlr dass wir heute als einzige Fraktion keinen eige-

nen Gesetzentwurf eingebracht haben weil wir eben auf diese Absprache vertraut

haben Wir haben immer schon - das ist hinlaumlnglich bekannt - Hare-Niemeyer favori-

siert zu einem Zeitpunkt allerdings als es das Verfahren nach Sainte-LagueumlSche-

pers noch gar nicht gab Wahlverfahrensexperten meine Damen und Herren bestaumlti-

gen uns mittlerweile dass das Verfahren nach Sainte-LagueumlSchepers den

Waumlhlerwillen unter allen Verfahren am besten abbildet Leider werden wir uns zu

Letzterem vermutlich heute mehrheitlich nicht durchringen koumlnnen Aber weil alle Ge-

setzentwuumlrfe die wir heute in Zweiter Lesung behandeln in allen wesentlichen Inhal-

ten und Zielsetzungen gleichgelagert sind stimmen wir wie schon im federfuumlhrenden

Ausschuss fuumlr Kommunale Fragen und Innere Sicherheit dem Gesetzentwurf in Ta-

gesordnungspunkt 15 und - wenngleich nur als zweitbester Loumlsung - auch den Ge-

setzentwuumlrfen im Tagesordnungspunkt 16 zu

(Beifall bei der SPD)

Praumlsidentin Barbara Stamm Bei der groszligen Uumlbereinstimmung des Hohen Hauses

verzichtet Innenminister Herrmann auf seine Wortmeldung Das ist doch eine Aner-

kennung Auch ich freue mich daruumlber

(Zurufe von den Freien Waumlhlern und den GRUumlNEN)

Damit ist die Aussprache geschlossen Wir kommen zur Abstimmung Dazu werden

die Tagesordnungspunkte wieder getrennt

Ich lasse zunaumlchst uumlber den Tagesordnungspunkt 15 abstimmen Der Abstimmung

liegt der Initiativgesetzentwurf der Fraktion der Freien Waumlhler auf Drucksache 163486

zugrunde Der federfuumlhrende Ausschuss fuumlr Kommunale Fragen und Innere Sicherheit

empfiehlt auf Drucksache 166682 die Ablehnung des Gesetzentwurfs Wer dagegen

Protokollauszug63 Plenum 15122010 Bayerischer Landtag - 16 Wahlperiode 9

dem Gesetzentwurf zustimmen will den bitte ich um das Handzeichen - Das sind die

Fraktionen der SPD und der Freien Waumlhler und Frau Abgeordnete Dr Gabriele Pauli

fraktionslos Gegenstimmen - Das sind die Fraktionen der CSU und der FDP Stim-

menthaltungen - Das ist die Fraktion des BUumlNDNISSES 90DIE GRUumlNEN Damit ist

der Gesetzentwurf abgelehnt

Wir kommen zur Abstimmung uumlber den Tagesordnungspunkt 16 Der Abstimmung lie-

gen der Initiativgesetzentwurf der FDP-Fraktion und von Abgeordneten der CSU-Frak-

tion auf Drucksache 163557 der Aumlnderungsantrag von Abgeordneten der FDP und

der CSU auf Drucksache 165202 der Initiativgesetzentwurf der Fraktion des BUumlND-

NISSES 90DIE GRUumlNEN auf Drucksache 163661 und die Beschlussempfehlung des

federfuumlhrenden Ausschusses fuumlr Kommunale Fragen und Innere Sicherheit auf Druck-

sache 166696 zugrunde

Der federfuumlhrende Ausschuss schlaumlgt fuumlr beide Gesetzentwuumlrfe eine gemeinsame

Neufassung vor Der Ausschuss fuumlr Verfassung Recht Parlamentsfragen und Ver-

braucherschutz stimmt bei seiner Endberatung der Beschlussempfehlung des feder-

fuumlhrenden Ausschusses zu allerdings mit der Maszliggabe dass sect 3 neu gefasst wird Im

Einzelnen verweise ich auf die Drucksache 166696 Wer dem Gesetzentwurf in der

Fassung des endberatenden Ausschusses zustimmen will den bitte ich um das Hand-

zeichen - Das ist das gesamte Hohe Haus Gegenstimmen Keine Stimmenthaltun-

gen - Keine Einstimmig so beschlossen

Da ein Antrag auf Dritte Lesung nicht gestellt wurde fuumlhren wir gemaumlszlig sect 56 der Ge-

schaumlftsordnung sofort die Schlussabstimmung durch Ich schlage vor sie in einfacher

Form durchzufuumlhren - Widerspruch erhebt sich nicht Wer dem Gesetzentwurf in der

Fassung des endberatenden Ausschusses seine Zustimmung geben will den bitte ich

sich vom Platz zu erheben - Das ist das gesamte Hohe Haus Ich bitte die Gegenstim-

men anzuzeigen - Keine Stimmenthaltungen - Keine

Protokollauszug63 Plenum 15122010 Bayerischer Landtag - 16 Wahlperiode 10

Damit ist das Gesetz angenommen Es hat den Titel Gesetz zur Aumlnderung des Ge-

meinde- und Landkreiswahlgesetzes sowie des Bezirkswahlgesetzes

Mit der Annahme der Gesetzentwuumlrfe in der soeben beschlossenen Fassung hat der

Aumlnderungsantrag auf der Drucksache 165202 seine Erledigung gefunden Das Hohe

Haus nimmt davon Kenntnis

Verehrte Kolleginnen und Kollegen wir sind sehr gut in der Zeit Damit haben Sie sich

eine Mittagspause von einer Stunde verdient Das tut auch dem Stenografischen

Dienst gut Wir treffen uns um 1345 Uhr wieder

(Unterbrechung von 1244 bis 1345 Uhr)

Zweiter Vizepraumlsident Franz Maget Meine Damen und Herren liebe Kolleginnen

und Kollegen es ist 1345 Uhr

Protokollauszug63 Plenum 15122010 Bayerischer Landtag - 16 Wahlperiode 11

B 1612

Bayerisches 845

Gesetz- und Verordnungsblatt Nr22 Muumlnchen den 28 Dezember 2010

Datum In haI t Seite

21122010 Gesetz zur Aumlnderung des Gemeinde- und Landkreiswahlgesetzes sowie des Bezirks-wahlgesetzes 846

2021-11212021-3-1

21122010 Gesetz uumlber Gewaumlhrleistungen im Zusammenhang mit der Bewerbung und der Austrashygung der XXIII Olympischen und der XII Paralympischen Winterspiele 2018 (Olympia-gesetz- OlympiaG) 847

66c2-F

21122010 Gesetz zur Aumlnderung des Gesetzes uumlber Zustaumlndigkeiten zum Vollzug wirtschaftsrechtli-cher Vorschriften und der Verordnung uumlber Aufgaben der Groszligen Kreisstaumldte 848

700-2-W 2020-1-1-3-I

14122010 Verordnung zur Ausfuumlhrung des Waffen- und Beschussrechts (AVWaffBeschR) 851 2186-1-1

14122010 Verordnung zur Aumlnderung der Verordnung uumlber Zustaumlndigkeiten auf dem Gebiet des Arshybeitsschutzes der Sicherheitstechnik des Chemikalien- und Medizinprodukterechtsund der Verordnung uumlber die Zustaumlndigkeiten zum Vollzug atomrechtlicher Vorschriften 853

805-2-UG 751-1-UG

14122010 Satzung zur Aumlnderung der Satzung der Bayerischen Forschungsstiftung 863 282-2-11-1-W

3122010 Verordnung zur Aumlnderung der Verordnung zum Vollzugtierschutzrechtlicher Vorschriften 864 7833-1-1-UG

10122010 Verordnung uumlber das Heilverfahren nach Dienstunfaumlllen (Bayerische Heilvertahrens-verordnung - BayHeilvfV) 865

2033-1-1-1-F

1312 2010 Verordnung zur Aumlnderung der Verordnung zur Ausfuumlhrung des Bayerischen Schulfinari-zierungsgesetzes 869

2230-7-1-1-UK

13122010 Achte Verordnung zur Aumlnderung der GerichtlichenZustaumlndigkeitsverordnungJustiz 870 300-3-1-J

15122010 Verordnung zur Aumlnderung der Verordnung uumlber die Benutzungsgebuumlhren der staatlichen Vermessungs aumlmter 871

2013-2-9-F

846 Bayerisches Gesetz- und Verordnungs blatt Nr 222010

2021-12-12021-3-1

Gesetz zur Aumlnderung des

Gemeinde- und Landkreiswahlgesetzes sowie des Bezirkswahlgesetzes

Vom 21 Dezember 2010

Der Landtag des Freistaates Bayern hat das folshygende Gesetz beschlossen das hiermit bekannt geshymacht wird

sect 1

Art 35 Abs 2 des Gesetzes uumlber die Wahl der Gemeinderaumlte der Buumlrgermeister der Kreistage und der Landraumlte (Gemeinde- und Landkreiswahlgesetz -GLKrWG) in der Fassung der Bekanntmachung vom 7 November 2006 (GVBl S 834 BayRS2021-12-I) erhaumllt folgende Fassung

(2) lFuumlr die Sitzverteilung wird die Gesamtsitzshyzahl vervielfacht mit der Zahl der Stimmen die fuumlr eishynen Wahlvorschlag oder soweit Listenverbindungen bestehen fuumlr die verbundenen Wahlvorschlaumlge insshygesamt abgegeben worden sind diIrch die Gesamtshyzahl der fuumlr alle Wahlvorschlaumlge insgesamt abgegebeshynen Stimmen geteilt 2Jeder Wahlvorschlag oder jede Verbindung von Wahlvorschlaumlgen erhaumllt zunaumlchst so viele Sitze wie ganze Zahlen darauf entfallen 3Die weiteren zu vergebenden Sitze werden den Wahlvorshyschlaumlgen und Verbindungen von Wahlvorschlaumlgen in der Reihenfolge der houmlchsten Zahlenbruchteile die sich bei der Berechnung nach Satz 1 ergeben zugeshyteilt 4Bei gleichem Anspruch mehrerer Wahlvorschlaumlshyge auf einen Sitz faumlllt dieser dem Wahlvorschlag zu

dessen inBetracht kommende sich bewerbende Pershyson die groumlszligere Stimmenzahl aufweist sonst entscheishydet das Los

sect 2

Art 4 Abs 1 Nr 6 des Gesetzes uumlber die Nahl der Bezirkstage (Bezirkswahlgesetz - BezWG) inder

Fassung der Bekanntmachung vom 12 Februar 2003 (GVBl S 144 BayRS 2021-3-I) zuletzt geaumlndert durch sect 5 des Gesetzes vom 26 Juli 2006 (GVBl S 405) ershyhaumllt folgende Fassung

6 Art 39 bis 41 42 Abs 1 bis 3 und 5 Art 43 Abs 1 Art 44 bis 464850 (Bestimmungen uumlber die Feststellung des Wahlergebnisses) mit der Maszliggabe dass andie Stelle der Bezeichnungen Landeswahlausschuss Landeswahlleiter und Abgeordneter die Bezeichnungen Wahlshykreisausschuss Wahlkreisleiter und Beshyzirksrat treten dass im Fall des Art 42 Abs 5 das Wahlergebnis im Bezirk maszliggebend ist und dass eine Erhoumlhung der Gesamtzahl der Bezirksshyraumlte bei Anwendung des Art 44 Abs 2 nur einshytritt wenn sie sich aus der Bezirkswahl selbst ershygibt

sect 3

(1) Dieses Gesetz tritt am 1 Januar 2011 in Kraft

(2) lsect 1 dieses Gesetzes ist erstmals fuumlr die allshygemeinen Gemeinde- undLandkreiswahlen im Jahr 2014 anzuwenden 2Fuumlr vor dem 1 Januar 2014 stattshyfindende Gemeinde- und Landkreiswahlen sind die Vorschriften des Gemeinde- und Landkreiswahlgeshysetzes in der bis zum Ablauf des 31 Dezember 2010 geltenden Fassung anzuwenden

Muumlnchen den 21 Dezember 2010

Der BayerischeMinisterpraumlsident

Horst See hof e r

  • Deckblatt
  • Gesetzentwurf 163557 vom 10022010
  • Plenarprotokoll Nr 42 vom 24022010
  • Beschlussempfehlung mit Bericht 166696 des KI vom 09122010
  • Beschluss des Plenums 166726 vom 15122010
  • Plenarprotokoll Nr 63 vom 15122010
  • Gesetz- und Verordnungsblatt vom 28122010
Page 5: Stand: 25.02.2013 10:04:14 Vorgangsmappe für die Drucksache … · 2020. 1. 10. · Bayerischer Landtag 16.Wahlperiode Drucksache16/3557 10.02.2010 Gesetzentwurf zur Änderung des

Erster Vizepraumlsident Reinhold Bocklet Ich rufe die Tagesordnungspunkte 4 a 4 b

und 4 c auf

Gesetzentwurf der Abgeordneten Hubert Aiwanger Tanja Schweiger Joachim

Hanisch und Fraktion (FW)

zur Aumlnderung des Gemeinde- und Landkreiswahlgesetzes und des

Bezirkswahlgesetzes (Drs 163486)

- Erste Lesung -

und

Gesetzentwurf der Abgeordneten

Thomas Hacker Dr Andreas Fischer Tobias Thalhammer u a und Fraktion (FDP)

Christian Meiszligner Dr Florian Herrmann Manfred Laumlndner u a (CSU)

zur Aumlnderung des Gemeinde- und Landkreiswahlgesetzes (Drs 163557)

- Erste Lesung -

und

Gesetzentwurf der Abgeordneten Margarete Bause Sepp Daxenberger Ulrike

Gote u a und Fraktion (BUumlNDNIS 90DIE GRUumlNEN)

zur Aumlnderung des Gemeinde- und Landkreiswahlgesetzes sowie des

Bezirkswahlgesetzes (Drs 163661)

- Erste Lesung -

Zu Wort hat sich nur der Abgeordnete Hanisch gemeldet der den Gesetzentwurf der

Freien Waumlhler begruumlndet Herr Kollege Hanisch Sie haben das Wort

Joachim Hanisch (FW) Herr Praumlsident meine Damen und Herren Ich verspreche

Ihnen es kurz zu machen Grundsaumltzlich aber ist dieses Thema fuumlr uns ganz entscheishy

dend Wir haben jahrzehntelang darum gekaumlmpft das drsquohondtsche Verfahren aus den

Gesetzen zu entfernen und ein anderes Sitzverteilungssystem einzufuumlhren das den

kleinen Gruppierungen und Parteien die Entscheidungen leichter macht und fuumlr sie

Protokollauszug42 Plenum 24022010 Bayerischer Landtag shy 16 Wahlperiode 1

guumlnstiger ist Heute stellen wir fest dass in diesem Hohen Hause wohl keiner mehr fuumlr

das drsquohondtsche Verfahren stimmen wird Deshalb betrachten wir dies als riesengroszligen

Erfolg Der Berg hat sich bewegt bzw die Freien Waumlhler haben den Berg in Bewegung

gesetzt Der Erfolg heiligt letztlich die Mittel Deshalb ist fuumlr uns heute ein ganz wichtiger

Tag Wir sind froh dass dieses drsquohondtsche Verfahren endlich abgeschafft wird

Allerdings stoumlrt uns die Tatsache dass wir im Landtag in fast allen Gesetzen das Vershy

fahren nach SainteshyLagueumlSchepers als Grundlage der Sitzverteilung haben Das gilt fuumlr

den Aumlltestenrat genauso wie fuumlr das Praumlsidium So steht es in sect 25 unserer Geschaumlftsshy

ordnung in Artikel 1 Absatz 2 des parlamentarischen Kontrollgremiumgesetzes oder in

Artikel 3 des Untersuchungsausschussgesetzes Uumlberall finden wir das Verfahren nach

SainteshyLagueumlSchepers Auch auf Bundesebene sieht das Bundeswahlgesetz fuumlr den

Bundestag und fuumlr die Ausschuumlsse des Bundestags seit 1988 dieses Verfahren vor Auf

europaumlischer Ebene wird das Europaumlische Parlament nach dem System SainteshyLagueuml

Schepers besetzt Jetzt geht es nur noch um die kommunale Ebene Es waumlre deshalb

eigentlich die konsequente und logische Fortsetzung dieses Verfahren auch fuumlr die

kommunale Ebene zu waumlhlen Wir schlagen Ihnen das vor

Die anderen Antraumlge haben sich leider fuumlr das HareshyNiemeyershyVerfahren ausgesproshy

chen Vielleicht kann man das noch einmal uumlberdenken Es waumlre eigentlich eine tolle

Sache wenn es von der kommunalen Ebene bis nach Europa das gleiche Verfahren

gaumlbe Wir plaumldieren dafuumlr

(Beifall bei den Freien Waumlhlern)

Erster Vizepraumlsident Reinhold Bocklet Gibt es weitere Wortmeldungen dazu shy Ich

sehe keine Damit ist die Aussprache geschlossen Im Einvernehmen mit dem Aumlltestenshy

rat schlage ich vor die drei Gesetzentwuumlrfe dem Ausschuss fuumlr Kommunale Fragen und

Innere Sicherheit als dem federfuumlhrenden Ausschuss zu uumlberweisen Besteht damit Einshy

verstaumlndnis shy Das scheint so zu sein Dann ist das so beschlossen

Protokollauszug42 Plenum 24022010 Bayerischer Landtag shy 16 Wahlperiode 2

Bayerischer Landtag 16 Wahlperiode Drucksache 166696 09122010

Drucksachen Plenarprotokolle sowie die Tagesordnungen der Vollversammlung und der Ausschuumlsse sind im Internet unter wwwbayernlandtagde - Dokumente abrufbar Die aktuelle Sitzungsuumlbersicht steht unter wwwbayernlandtagde ndash AktuellesSitzungen zur Verfuumlgung

Beschlussempfehlung und Bericht des Ausschusses fuumlr Kommunale Fragen und Innere Sicherheit

1 Gesetzentwurf der Abgeordneten Thomas Hacker Dr Andreas Fischer Tobias Thalhammer ua und Fraktion (FDP) Christian Meiszligner ua CSU

Drs 163557

zur Aumlnderung des Gemeinde- und Landkreiswahl-gesetzes

2 Aumlnderungsantrag der Abgeordneten Tho-mas Hacker Dr Andreas Fischer Joumlrg Rohde ua FDP Christian Meiszligner ua CSU

Drs 165202

zum Gesetzentwurf der Abgeordneten Hacker Dr Fischer Thalhammer ua und Fraktion und Meiszlig-ner ua zur Aumlnderung des Gemeinde- und Land-kreiswahlgesetzes (Drs 163557)

3 Gesetzentwurf der Abgeordneten Margarete Bause Sepp Daxenberger Ulrike Gote ua und Frakti-on (BUumlNDNIS 90DIE GRUumlNEN)

Drs 163661

zur Aumlnderung des Gemeinde- und Landkreiswahl-gesetzes sowie des Bezirkswahlgesetzes

I Beschlussempfehlung

Zustimmung in folgender gemeinsamer neuer Fassung

bdquoGesetzentwurf zur Aumlnderung des Gemeinde- und Landkreiswahlgesetzes sowie des Bezirkswahl-

gesetzes

sect 1

Art 35 Abs 2 des Gesetzes uumlber die Wahl der Ge-meinderaumlte der Buumlrgermeister der Kreistage und der Landraumlte (Gemeinde- und Landkreiswahlgesetz ndash GLKrWG) in der Fassung der Bekanntmachung vom 7 November 2006 (GVBl S 834 BayRS 2021-12-I) er-haumllt folgende Fassung

bdquo(2) 1Fuumlr die Sitzverteilung wird die Gesamtsitzzahl vervielfacht mit der Zahl der Stimmen die fuumlr einen Wahlvorschlag oder soweit Listenverbindungen beste-hen fuumlr die verbundenen Wahlvorschlaumlge insgesamt abgegeben worden sind durch die Gesamtzahl der fuumlr alle Wahlvorschlaumlge insgesamt abgegebenen Stimmen geteilt 2Jeder Wahlvorschlag oder jede Verbindung von Wahlvorschlaumlgen erhaumllt zunaumlchst so viele Sitze wie ganze Zahlen darauf entfallen 3Die weiteren zu vergebenden Sitze werden den Wahlvorschlaumlgen und Verbindungen von Wahlvorschlaumlgen in der Reihenfol-ge der houmlchsten Zahlenbruchteile die sich bei der Be-rechnung nach Satz 1 ergeben zugeteilt 4Bei gleichem Anspruch mehrerer Wahlvorschlaumlge auf einen Sitz faumlllt dieser dem Wahlvorschlag zu dessen in Betracht kommende sich bewerbende Person die groumlszligere Stim-menzahl aufweist sonst entscheidet das Losldquo

sect 2

Art 4 Abs 1 Nr 6 des Gesetzes uumlber die Wahl der Be-zirkstage (Bezirkswahlgesetz ndash BezWG) in der Fassung der Bekanntmachung vom 12 Februar 2003 (GVBl S 144 BayRS 2021-3-I) zuletzt geaumlndert durch sect 5 des Gesetzes vom 26 Juli 2006 (GVBl S 405) erhaumllt fol-gende Fassung

bdquo6 Art 39 40 41 42 Abs 1 2 3 und 5 Art 43 Abs 1 Art 44 bis 46 48 50 (Bestimmungen uumlber die Fest-stellung des Wahlergebnisses) mit der Maszliggabe dass an die Stelle der Bezeichnungen bdquoLandeswahlaus-schussldquo bdquoLandeswahlleiterldquo und bdquoAbgeordneterldquo die Bezeichnungen bdquoWahlkreisausschussldquo bdquoWahlkreislei-terldquo und bdquoBezirksratldquo treten dass im Fall des Art 42 Abs 5 das Wahlergebnis im Bezirk maszliggebend ist und dass eine Erhoumlhung der Gesamtzahl der Bezirksraumlte bei Anwendung des Art 44 Abs 2 nur eintritt wenn sie sich aus der Bezirkswahl selbst ergibtldquo

sect 3

Dieses Gesetz tritt am helliphelliphelliphelliphelliphelliphelliphellip in Kraftldquo

Seite 2 Bayerischer Landtag 16 Wahlperiode Drucksache 166696

Berichterstatter zu 1 u 2 Dr Andreas Fischer Berichterstatterin zu 3 Susanna Tausendfreund Mitberichterstatterin zu 1 u 2 Susanna Tausendfreund Mitberichterstatter zu 3 Dr Andreas Fischer

II Bericht

1 Die Gesetzentwuumlrfe wurden dem Ausschuss fuumlr Kommunale Fragen und Innere Sicherheit feder-fuumlhrend zugewiesen Der Ausschuss fuumlr Verfassung Recht Parlaments-fragen und Verbraucherschutz hat die Gesetzent-wuumlrfe endberaten Zum Gesetzentwurf Drs 163557 wurde der Aumlnde-rungsantrag Drs 165202 eingereicht

2 Der federfuumlhrende Ausschuss hat die Gesetzent-wuumlrfe Drs 163557 und Drs 163661 sowie den Aumlnderungsantrag Drs 165202 in seiner 34 Sit-zung am 10 November 2010 beraten Hinsichtlich des Gesetzentwurfes Drs 163557 hat der Ausschuss e i n s t i m m i g in der in I enthal-tenen Fassung Zustimmung empfohlen Hinsichtlich des Aumlnderungsantrags Drs 165202 hat der Ausschuss einstimmig Z u s t i m m u n g empfohlen Der Aumlnderungsantrag hat durch die Aufnahme in I seine Erledigung gefunden Hinsichtlich des Gesetzentwurfes Drs 163661 hat der Ausschuss einstimmig Z u s t i m m u n g in der in I enthaltenen gemeinsamen Neufassung emp-fohlen

3 Der Ausschuss fuumlr Verfassung Recht Parlaments-fragen und Verbraucherschutz hat die Gesetzent-wuumlrfe Drs 163557 und Drs 163661 sowie den Aumlnderungsantrag Drs 165202 in seiner 47 Sit-zung am 9 Dezember 2010 endberaten Hinsichtlich der Gesetzentwuumlrfe Drs 163557 und Drs 163661 hat der Ausschuss e i n s t i m m i g der Beschlussempfehlung des federfuumlhrenden Aus-schusses zugestimmt mit der Maszliggabe dass sect 3 der gemeinsamen Neufassung folgende Fassung erhaumllt

bdquosect 3

(1) Dieses Gesetz tritt am 1 Januar 2011 in Kraft

(2) 1sect 1 dieses Gesetzes ist erstmals fuumlr die all-gemeinen Gemeinde- und Landkreiswahlen im Jahr 2014 anzuwenden 2Fuumlr vor dem

1 Januar 2014 stattfindende Gemeinde- und Landkreiswahlen sind die Vorschriften des Gemeinde- und Landkreiswahlgesetzes in der bis zum Ablauf des 31 Dezember 2010 geltenden Fassung anzuwendenldquo

Hinsichtlich des Aumlnderungsantrags Drs 165202 hat der Ausschuss einstimmig Z u s t i m m u n g empfohlen Der Aumlnderungsantrag hat durch die Aufnahme in I seine Erledigung gefunden

Joachim Hanisch Vorsitzender

Bayerischer Landtag 16 Wahlperiode Drucksache 166726 15122010

Beschluss des Bayerischen Landtags

Der Landtag hat in seiner heutigen oumlffentlichen Sitzung beraten und beschlossen

1 Gesetzentwurf der Abgeordneten Thomas Hacker Dr Andreas Fischer Tobias Thalhammer Joumlrg Rohde Dr Otto Bertermann Brigitte Meyer Tho-mas Dechant Julika Sandt und Fraktion (FDP) Christian Meiszligner Dr Florian Herrmann Manfred Laumlndner Andreas Lorenz Angelika Schorer Jakob Schwimmer Max Strehle Dr Manfred Weiszlig Otto Zeitler Josef Zellmeier CSU Drs 163557 166696

2 Gesetzentwurf der Abgeordneten Margarete Bause Sepp Daxenberger Ulrike Gote Susanna Tausend-freund Dr Sepp Duumlrr Christine Kamm Christine Stahl Simone Tolle und Fraktion (BUumlNDNIS 90 DIE GRUumlNEN) Drs 163661 166696

Gesetz zur Aumlnderung des Gemeinde- und Landkreiswahl-gesetzes sowie des Bezirkswahlgesetzes

sect 1

Art 35 Abs 2 des Gesetzes uumlber die Wahl der Gemeinderauml-te der Buumlrgermeister der Kreistage und der Landraumlte (Ge-meinde- und Landkreiswahlgesetz ndash GLKrWG) in der Fas-sung der Bekanntmachung vom 7 November 2006 (GVBl S 834 BayRS 2021-12-I) erhaumllt folgende Fassung

bdquo(2) 1Fuumlr die Sitzverteilung wird die Gesamtsitzzahl ver-vielfacht mit der Zahl der Stimmen die fuumlr einen Wahlvor-schlag oder soweit Listenverbindungen bestehen fuumlr die verbundenen Wahlvorschlaumlge insgesamt abgegeben wor-den sind durch die Gesamtzahl der fuumlr alle Wahlvorschlaumlge insgesamt abgegebenen Stimmen geteilt 2Jeder Wahlvor-schlag oder jede Verbindung von Wahlvorschlaumlgen erhaumllt zunaumlchst so viele Sitze wie ganze Zahlen darauf entfallen 3Die weiteren zu vergebenden Sitze werden den Wahlvor-schlaumlgen und Verbindungen von Wahlvorschlaumlgen in der Reihenfolge der houmlchsten Zahlenbruchteile die sich bei der Berechnung nach Satz 1 ergeben zugeteilt 4Bei gleichem Anspruch mehrerer Wahlvorschlaumlge auf einen Sitz faumlllt dieser dem Wahlvorschlag zu dessen in Betracht kommen-de sich bewerbende Person die groumlszligere Stimmenzahl auf-weist sonst entscheidet das Losldquo

sect 2

Art 4 Abs 1 Nr 6 des Gesetzes uumlber die Wahl der Be-zirkstage (Bezirkswahlgesetz ndash BezWG) in der Fassung der Bekanntmachung vom 12 Februar 2003 (GVBl S 144 BayRS 2021-3-I) zuletzt geaumlndert durch sect 5 des Gesetzes vom 26 Juli 2006 (GVBl S 405) erhaumllt folgende Fassung

bdquo6 Art 39 bis 41 42 Abs 1 bis 3 und 5 Art 43 Abs 1 Art 44 bis 46 48 50 (Bestimmungen uumlber die Feststel-lung des Wahlergebnisses) mit der Maszliggabe dass an die Stelle der Bezeichnungen bdquoLandeswahlausschussldquo bdquoLandeswahlleiterldquo und bdquoAbgeordneterldquo die Bezeich-nungen bdquoWahlkreisausschussldquo bdquoWahlkreisleiterldquo und bdquoBezirksratldquo treten dass im Fall des Art 42 Abs 5 das Wahlergebnis im Bezirk maszliggebend ist und dass eine Erhoumlhung der Gesamtzahl der Bezirksraumlte bei Anwen-dung des Art 44 Abs 2 nur eintritt wenn sie sich aus der Bezirkswahl selbst ergibtldquo

sect 3

(1) Dieses Gesetz tritt am 1 Januar 2011 in Kraft

(2) 1sect 1 dieses Gesetzes ist erstmals fuumlr die allgemeinen Gemeinde- und Landkreiswahlen im Jahr 2014 anzuwen-den 2Fuumlr vor dem 1 Januar 2014 stattfindende Gemeinde- und Landkreiswahlen sind die Vorschriften des Gemeinde- und Landkreiswahlgesetzes in der bis zum Ablauf des 31 Dezember 2010 geltenden Fassung anzuwenden

Die Praumlsidentin

IV

Franz Maget

II Vizepraumlsident

Drucksachen Plenarprotokolle sowie die Tagesordnungen der Vollversammlung und der Ausschuumlsse sind im Internet unter wwwbayernlandtagde - Dokumente abrufbar Die aktuelle Sitzungsuumlbersicht steht unter wwwbayernlandtagde ndash AktuellesSitzungen zur Verfuumlgung

Redner zu nachfolgendem Tagesordnungspunkt

Praumlsidentin Barbara StammAbg Joachim HanischAbg Joumlrg RohdeAbg Christian MeiszlignerAbg Susanna TausendfreundAbg Reinhold PerlakZweiter Vizepraumlsident Franz Maget

Praumlsidentin Barbara Stamm Ich rufe die Tagesordnungspunkte 15 und 16 auf

Gesetzentwurf der Abgeordneten Hubert Aiwanger Tanja Schweiger Joachim

Hanisch und Fraktion (FW)

zur Aumlnderung des Gemeinde- und Landkreiswahlgesetzes und des

Bezirkswahlgesetzes (Drs 163486)

- Zweite Lesung -

und

Gesetzentwurf der Abgeordneten

Thomas Hacker Dr Andreas Fischer Tobias Thalhammer u a und Fraktion

(FDP)

Christian Meiszligner u a (CSU)

zur Aumlnderung des Gemeinde- und Landkreiswahlgesetzes (Drs 163557)

- Zweite Lesung -

hierzu

Aumlnderungsantrag der Abgeordneten

Thomas Hacker Dr Andreas Fischer Joumlrg Rohde u a (FDP)

Christian Meiszligner u a (CSU)

(Drs 165202)

und

Gesetzentwurf der Abgeordneten Margarete Bause Sepp Daxenberger Ulrike

Gote u a und Fraktion (BUumlNDNIS 90DIE GRUumlNEN)

zur Aumlnderung des Gemeinde- und Landkreiswahlgesetzes sowie des

Bezirkswahlgesetzes (Drs 163661)

Protokollauszug63 Plenum 15122010 Bayerischer Landtag - 16 Wahlperiode 1

- Zweite Lesung -

Ich eroumlffne die gemeinsame Aussprache Im Aumlltestenrat wurde hierzu eine Redezeit

von fuumlnf Minuten vereinbart Erste Wortmeldung fuumlr die Freien Waumlhler Herr Kollege

Hanisch

Joachim Hanisch (FW) Sehr geehrte Frau Praumlsidentin liebe Kolleginnen und Kolle-

gen Heute geht es darum wie wir die Stimmen die eine parteiliche Gruppierung be-

kommen hat in Sitze umwandeln Wie sorge ich dafuumlr dass ein Ausschuss ein Ar-

beitskreis oder was auch immer das Spiegelbild des Plenums des Stadt- bzw

Gemeinderats darstellt Dazu gibt es verschiedene Verfahren Bisher hatten wir fast

uumlberall das drsquoHondtsche Verfahren angewandt Fuumlr mich ist es ein Meilenstein dass

sich in diesem Hause alle Fraktionen zumindest daruumlber einig sind dass wir dieses

drsquoHondtsche Verfahren in Zukunft nicht mehr haben wollen Das konnte man vor eini-

gen Jahren in der Form noch nicht erwarten

Jetzt geht es darum welches der anderen Verfahren das bessere ist Fuumlr welches sol-

len wir uns entscheiden Hierzu haben die Freien Waumlhler eine klare Auffassung Wir

sind der Meinung dass das Verfahren nach Sainte-LagueumlSchepers besser ist Wir

fordern deshalb dass dieses Verfahren eingefuumlhrt wird Wir sind der Auffassung dass

das Verfahren nach Hare-Niemeyer wesentlich besser als das drsquoHondtrsquosche Verfahren

und mit dem Verfahren nach Sainte-LagueumlSchepers vergleichbar ist Bei einer Erhouml-

hung der Gesamtsitzzahl koumlnnte aber nach dem Hare-Niemeyer-Verfahren ein Sitz

verloren gehen Sie koumlnnen jetzt sagen das sind nur Details Wenn wir aber schon die

Moumlglichkeit haben die Verfahren neu zu regeln sollten wir das Verfahren nehmen

das sich in den letzten Jahren konsequent durchgesetzt hat Dafuumlr plaumldieren wir aus-

druumlcklich

Meine Damen und Herren von der CSU und der FDP Sie haben mit Ihren Stimmen im

Bundestag dafuumlr gesorgt dass das Verfahren nach Sainte-LagueumlSchepers eingefuumlhrt

wird Sie haben im Europaumlischen Parlament mitgestimmt als dort ein neues Verfahren

Protokollauszug63 Plenum 15122010 Bayerischer Landtag - 16 Wahlperiode 2

gewaumlhlt wurde und Sie haben sich auch dort - ich nehme an aus gutem Grund - fuumlr

das Verfahren nach Sainte-LagueumlSchepers eingesetzt Sie haben somit dafuumlr ge-

sorgt dass dieses Verfahren jetzt in der Europaumlischen Union und auch im Bundestag

gilt Wenn Sie sich sect 25 der Geschaumlftsordnung fuumlr den Bayerischen Landtag anschau-

en finden Sie auch dort fuumlr die Ausschussbesetzung das Verfahren nach Sainte-

LagueumlSchepers

Nachdem wir dieses System auf allen Ebenen eingefuumlhrt haben ist es fuumlr uns in ge-

wisser Form unlogisch dass auf kommunaler Ebene ploumltzlich das Verfahren nach

Hare-Niemeyer eingefuumlhrt wird Unser Gesetzentwurf ist deshalb sehr eindeutig Wir

sprechen uns fuumlr das Verfahren nach Sainte-LagueumlSchepers aus Nachdem wir aber

nach den Beratungen in den Fraktionen befuumlrchten dass unser Antrag keine Mehrheit

finden wird werden wir auch dem Gesetzentwurf der FDP und der CSU zustimmen

weil uns die zweitbeste Loumlsung allemal mehr Wert ist als dieses wohl zu den Akten zu

legende drsquoHondtrsquosche Verfahren Deshalb stimmen wir auch dem Antrag der CSU zu

Praumlsidentin Barbara Stamm Naumlchste Wortmeldung fuumlr die FDP-Fraktion Herr Kolle-

ge Rohde

Joumlrg Rohde (FDP) Frau Praumlsidentin liebe Kolleginnen und Kollegen Herr Kollege

Hanisch vielen Dank fuumlr die Ankuumlndigung dass Sie nachher dem Gesetzentwurf von

FDP und CSU zustimmen Dazu aber eine kleine Korrektur fuumlrs Protokoll Sie hatten

uumlberschwaumlnglich damit begonnen dass wir nicht nur uumlber die Verteilung der Sitze des

jeweiligen Kommunalparlaments sondern auch uumlber die Verteilung der Ausschusssit-

ze reden Das ist heute gerade nicht Gegenstand der Debatte Das wollte ich fuumlr das

Protokoll richtigstellen

Uns eint aber die Freude daruumlber dass wir das erst- oder zweitbeste aber auf keinen

Fall das drittbeste Verfahren welches bisher noch gilt anwenden wollen Das Verfah-

ren nach drsquoHondt ist ein zwar zulaumlssiges Verfahren Zumindest fuumlhlen sich aber kleine

Parteien bei diesem Verfahren das eine oder andere Mal benachteiligt sodass wir uns

Protokollauszug63 Plenum 15122010 Bayerischer Landtag - 16 Wahlperiode 3

daruumlber freuen dass wir gemeinsam mit unserem Koalitionspartner den Gesetzent-

wurf zur Aumlnderung des Gemeinde- und Landkreiswahlgesetzes auf den Weg bringen

und damit das Verfahren nach Hare-Niemeyer festschreiben konnten

Jede politische Ebene sei es der Bundestag das Europaparlament oder auch wir ist

berechtigt das Verfahren zu aumlndern Wenn wir heute das Verfahren nach Sainte-

LagueumlSchepers einfuumlhren wuumlrden koumlnnten wir es morgen vielleicht schon wieder aumln-

dern weil an anderer Stelle ein anderer Beschluss gefasst wird Die Sitze fuumlr den Bun-

destag werden aber nach Hare-Niemeyer ausgezaumlhlt Auch die Sitze im Landtag

werden nach Hare-Niemeyer ausgezaumlhlt Deswegen ist in Bayern auch ein Prozess

gefuumlhrt worden Insofern befinden wir uns durchaus im Kanon mit den anderen Ebe-

nen uumlber uns wenn wir fuumlr die Kommunalwahlen Hare-Niemeyer vorschreiben Dieses

Verfahren ist durchaus eine der zu waumlhlenden Optionen Wir freuen uns daruumlber dass

wir dieses Gesetz noch vor Weihnachten verabschieden koumlnnen Logischerweise koumln-

nen wir damit dem Gesetzentwurf der Freien Waumlhler nicht naumlhertreten wobei wir na-

tuumlrlich wissen dass die Auszaumlhlmethode zu nahezu gleichen Ergebnissen fuumlhrt Die

beiden Verfahren unterscheiden sich wirklich nur in Nuancen

Der wesentliche Punkt der uns eint ist die Abkehr vom dacuteHondtschen System Wie

das spaumlter einmal in den Ausschuumlssen bei der nachgelagerten Entscheidungsfindung

ist ist an anderer Stelle zu beraten Da freue ich mich auch auf die Diskussion

(Beifall bei der FDP)

Praumlsidentin Barbara Stamm Danke schoumln Naumlchste Wortmeldung fuumlr die CSU-Frak-

tion Herr Kollege Meiszligner

Christian Meiszligner (CSU) Frau Praumlsidentin Kolleginnen und Kollegen Kollege

Rohde hat es schoumln erklaumlrt Aber ich war so schlecht in Mathematik dass ich mich

sehr ungern in diese Zaumlhlerei hineinbegebe Es ist ein Beitrag zum groszligen Werk der

Umsetzung des Koalitionsvertrages Wir bitten um Zustimmung und freuen uns uumlber

die politische Klugheit der Freien Waumlhler uns da zu folgen

Protokollauszug63 Plenum 15122010 Bayerischer Landtag - 16 Wahlperiode 4

(Beifall bei Abgeordneten der CSU und des Abgeordneten Joumlrg Rohde (FDP))

Praumlsidentin Barbara Stamm Ich darf nun das Wort fuumlr die Fraktion des BUumlNDNIS-

SES 90DIE GRUumlNEN Frau Kollegin Tausendfreund erteilen

Susanna Tausendfreund (GRUumlNE) Frau Praumlsidentin liebe Kolleginnen und Kolle-

gen Ich habe es nicht zu hoffen gewagt dass ich es noch erleben werde dass wir

das dacuteHondtsche Verfahren als Auszaumlhlungsverfahren tatsaumlchlich bis zur naumlchsten

Kommunalwahl abschaffen

(Beifall der Abgeordneten Margarete Bause (GRUumlNE) - Joumlrg Rohde (FDP)

Sehen Sie kaum sind wir wieder da hellip)

Damit enden tatsaumlchlich die ungleich gewichtete Verteilung in den Kommunalparla-

menten die Verzerrungen bei der Zusammensetzung zugunsten der groszligen Parteien

und zulasten der kleinen Parteien Hier hat es in der Vergangenheit wirklich erhebliche

Verzerrungen gegeben Es ist von uns und von der FDP mehrfach gegen das Verfah-

ren nach drsquoHondt geklagt worden In Bezug auf die Landtagswahlen und die damit ver-

bundene siebenfache Anwendung von drsquoHondt hatte die Klage der FDP Erfolg

DrsquoHondt ist fuumlr die Landtagswahlen untersagt worden Die Landtagswahlen werden

deshalb schon seit einiger Zeit nach Hare-Niemeyer ausgezaumlhlt aber eben nicht die

Kommunalwahlen Da hat das Verfassungsgericht gesagt das Verfahren nach

drsquoHondt sei gerade noch verfassungsgemaumlszlig

Es ist ein Beitrag der FDP diesen Punkt in den Koalitionsvertrag hineingebracht zu

haben

(Beifall bei der FDP)

sodass wir Hare-Niemeyer fuumlr alle Wahlen heute einstimmig verabschieden koumlnnen

Nach der letzten Kommunalwahl hat es wieder erhebliche Verzerrungen gegeben Es

wurde eine Verfassungsbeschwerde eingereicht die leider abgelehnt worden ist

Protokollauszug63 Plenum 15122010 Bayerischer Landtag - 16 Wahlperiode 5

Diese Klage ist sehr gut aufbereitet und zeigt sehr deutlich wie groszlig die Verzerrungen

tatsaumlchlich gewesen sind Es gab in der Regel Abweichungen um ein bis zwei Sitze

Solche erheblichen Abweichungen kann man bei Gremien mit beispielsweise 30 50

oder 60 gewaumlhlten Mandatstraumlgern nicht durchgehen lassen

Wir haben heute ein gesetzgeberisches Kuriosum Es gab den Gesetzentwurf der

Freien Waumlhler fuumlr das Verfahren nach Sainte-LagueumlSchepers dann - nur bezogen

auf die Gemeindewahlen und Landkreiswahlen - den Gesetzentwurf der Koalitions-

fraktionen Ferner gab es unseren den Gesetzentwurf der GRUumlNEN der sich auf alle

kommunalen Ebenen bezogen hat also auch auf die Bezirkstage Dann kam ein

nachgeschobener Gesetzentwurf der Koalitionsfraktionen Im Innenausschuss haben

wir uns darauf geeinigt dass die Koalitionsfraktionen ihren Gesetzentwurf entspre-

chend unserem Gesetzentwurf aumlndern Wir haben dann auch unseren Gesetzentwurf

wieder angepasst sodass wir heute einen Gesetzentwurf der GRUumlNEN und einen Ge-

setzentwurf der Koalitionsfraktionen parallel haben die beide heute beschlossen wer-

den Sie sind identisch Ich sage das weil vorhin immer nur vom Gesetzentwurf der

Koalitionsfraktionen die Rede war

(Christian Meiszligner (CSU) Entschuldigung)

Also zur Klarstellung Heute stehen zwei Gesetzentwuumlrfe zur Abstimmung Das im Ge-

setzentwurf der Freien Waumlhler auf kommunaler Ebene bevorzugte Verfahren nach

Sainte-LagueumlSchepers ist nicht das exaktere Verfahren Hare-Niemeyer ist mathema-

tisch genau Bei Gremien deren Groumlszlige schon vorher feststeht gibt es auch keine Ver-

zerrung Die Moumlglichkeit dass es da einen Effekt gibt wie Sie angesprochen haben

besteht nicht

Wenn wir die Sache verabschieden haben wir einen Gleichklang fuumlr Landtagswahlen

Bezirkstagswahlen Gemeindewahlen Stadtratswahlen Kreistagswahlen Sie werden

alle nach dem gleichen Prinzip ausgezaumlhlt und sind dann mathematisch korrekt be-

Protokollauszug63 Plenum 15122010 Bayerischer Landtag - 16 Wahlperiode 6

setzt Im Jahr 2014 werden sich die Kommunalparlamente dann gerechter zusammen-

setzen

(Beifall bei den GRUumlNEN)

Praumlsidentin Barbara Stamm Frau Kollegin bitte verbleiben Sie am Redepult fuumlr eine

Zwischenbemerkung des Kollegen Rohde

Joumlrg Rohde (FDP) Frau Kollegin ich moumlchte Ihre umfassende Aufzaumlhlung die sehr

detailreich war nur um eine Nuance ergaumlnzen Ich erinnere daran dass das Bezirks-

tagswahlrecht auch im Koalitionsvertrag vereinbart war sodass Ihr Antrag in dieser

Legislaturperiode vielleicht nicht unbedingt erforderlich war

(Margarete Bause (GRUumlNE) Es ist manches vereinbart was nicht Realitaumlt ist -

Zuruf der Abgeordneten Simone Tolle (GRUumlNE))

Das moumlchte ich nur ergaumlnzen weil Sie sonst alles vollstaumlndig dargestellt haben

Susanna Tausendfreund (GRUumlNE) Ich hatte den Eindruck dass Sie die Bezirks-

tagswahlen einfach vergessen haben Deshalb haben wir den umfassenden Gesetz-

entwurf nachgeschoben Sie haben ja dann nachgezogen Sie haumltten das auch sein

lassen und unserem Gesetzentwurf zustimmen koumlnnen

(Beifall der Abgeordneten Margarete Bause (GRUumlNE) - Johanna Werner-Mug-

gendorfer (SPD) Das geht nicht das koumlnnen Sie vergessen das erleben wir

nicht)

Das machen Sie ja heute sowieso

Praumlsidentin Barbara Stamm Jetzt darf ich fuumlr die SPD-Fraktion dem Kollegen Perlak

das Wort erteilen Bitte schoumln

Reinhold Perlak (SPD) Sehr geehrte Frau Praumlsidentin verehrte Kolleginnen und Kol-

legen Die moumlglichst gerechte Abbildung von Wahlergebnissen in der Zuteilung von

Protokollauszug63 Plenum 15122010 Bayerischer Landtag - 16 Wahlperiode 7

Sitzen sowohl in Gemeinden wie Landkreisen und Bezirken ist nicht erst seit heute in

der Diskussion Sie hat uns schon mehrfach auch in diesem Hohen Hause beschaumlftigt

Der Abloumlsung des ungerechten Sitzzuteilungsverfahren nach dacuteHondt scheinen wie

wir gehoumlrt haben nunmehr alle Fraktionen einmuumltig zuzustimmen Es ist auch nach-

vollziehbar weil der Waumlhlerwille im Vergleich zum mathematisch wohl exakteren

Hare-Niemeyer-Verfahren oder zum etwas komplizierteren aber dennoch gerechteren

Verfahren nach Sainte-LagueumlSchepers weniger angemessen abgebildet wird und

dann nach wie vor die groszligen Parteien bevorzugt wuumlrden

Gestatten Sie mir auch darauf hinzuweisen dass der Bayerische Verfassungsge-

richtshof einraumlumt dass das dacuteHondtsche Verfahren nicht ausreichend - ich zitiere

woumlrtlich - zu wahlproporzgerechten Ergebnissen fuumlhrt Das sollte fuumlr uns Anlass

genug sein von dem alten Zopf Abstand zu nehmen

Es ist schon dargestellt worden dass das Verfahrens nach Sainte-LagueumlSchepers

auf Europa- und Bundesebene laumlngst angewendet wird Ich darf daran erinnern dass

die Mehrheitsfraktionen bei der Konstituierung dieses Landtags in dieser Wahlperiode

dieses Verfahren sicherlich auch aus bestimmten Gruumlnden angewandt haben weil es

ihnen entsprechende Sitze zugefuumlhrt hat die sie sonst nicht bekommen haumltten

Innerhalb der kommunalen Koumlrperschaftsebenen werden aber immer noch unter-

schiedliche Sitzzuteilungsverfahren angewendet Deshalb sollte das klar geregelt wer-

den Weil es aber selbst unter wissenschaftlich angestellten Analysen keine klare

Empfehlung fuumlr Hare-Niemeyer oder zu Sainte-LagueumlSchepers gibt war es schon im

Vorfeld bei der Behandlung im Fachausschuss schwierig sich auf eines der beiden

Verfahren festzulegen

Unsere Fraktion ist auch deshalb davon ausgegangen dass die getroffene Vereinba-

rung naumlmlich einen gemeinsamen Gesetzentwurf aller Fraktionen vorzulegen erst

dann greift wenn ein Gesetzentwurf der Staatsregierung vorliegt Dieser Gesetzent-

wurf liegt leider trotz Empfehlung des Fachausschusses nicht vor Auch die vorge-

Protokollauszug63 Plenum 15122010 Bayerischer Landtag - 16 Wahlperiode 8

schlagene Pruumlfung Herr Kollege Rohde zur Abwaumlgung der beiden Verfahren ist un-

terblieben - leider

Dies war schlieszliglich der Grund dafuumlr dass wir heute als einzige Fraktion keinen eige-

nen Gesetzentwurf eingebracht haben weil wir eben auf diese Absprache vertraut

haben Wir haben immer schon - das ist hinlaumlnglich bekannt - Hare-Niemeyer favori-

siert zu einem Zeitpunkt allerdings als es das Verfahren nach Sainte-LagueumlSche-

pers noch gar nicht gab Wahlverfahrensexperten meine Damen und Herren bestaumlti-

gen uns mittlerweile dass das Verfahren nach Sainte-LagueumlSchepers den

Waumlhlerwillen unter allen Verfahren am besten abbildet Leider werden wir uns zu

Letzterem vermutlich heute mehrheitlich nicht durchringen koumlnnen Aber weil alle Ge-

setzentwuumlrfe die wir heute in Zweiter Lesung behandeln in allen wesentlichen Inhal-

ten und Zielsetzungen gleichgelagert sind stimmen wir wie schon im federfuumlhrenden

Ausschuss fuumlr Kommunale Fragen und Innere Sicherheit dem Gesetzentwurf in Ta-

gesordnungspunkt 15 und - wenngleich nur als zweitbester Loumlsung - auch den Ge-

setzentwuumlrfen im Tagesordnungspunkt 16 zu

(Beifall bei der SPD)

Praumlsidentin Barbara Stamm Bei der groszligen Uumlbereinstimmung des Hohen Hauses

verzichtet Innenminister Herrmann auf seine Wortmeldung Das ist doch eine Aner-

kennung Auch ich freue mich daruumlber

(Zurufe von den Freien Waumlhlern und den GRUumlNEN)

Damit ist die Aussprache geschlossen Wir kommen zur Abstimmung Dazu werden

die Tagesordnungspunkte wieder getrennt

Ich lasse zunaumlchst uumlber den Tagesordnungspunkt 15 abstimmen Der Abstimmung

liegt der Initiativgesetzentwurf der Fraktion der Freien Waumlhler auf Drucksache 163486

zugrunde Der federfuumlhrende Ausschuss fuumlr Kommunale Fragen und Innere Sicherheit

empfiehlt auf Drucksache 166682 die Ablehnung des Gesetzentwurfs Wer dagegen

Protokollauszug63 Plenum 15122010 Bayerischer Landtag - 16 Wahlperiode 9

dem Gesetzentwurf zustimmen will den bitte ich um das Handzeichen - Das sind die

Fraktionen der SPD und der Freien Waumlhler und Frau Abgeordnete Dr Gabriele Pauli

fraktionslos Gegenstimmen - Das sind die Fraktionen der CSU und der FDP Stim-

menthaltungen - Das ist die Fraktion des BUumlNDNISSES 90DIE GRUumlNEN Damit ist

der Gesetzentwurf abgelehnt

Wir kommen zur Abstimmung uumlber den Tagesordnungspunkt 16 Der Abstimmung lie-

gen der Initiativgesetzentwurf der FDP-Fraktion und von Abgeordneten der CSU-Frak-

tion auf Drucksache 163557 der Aumlnderungsantrag von Abgeordneten der FDP und

der CSU auf Drucksache 165202 der Initiativgesetzentwurf der Fraktion des BUumlND-

NISSES 90DIE GRUumlNEN auf Drucksache 163661 und die Beschlussempfehlung des

federfuumlhrenden Ausschusses fuumlr Kommunale Fragen und Innere Sicherheit auf Druck-

sache 166696 zugrunde

Der federfuumlhrende Ausschuss schlaumlgt fuumlr beide Gesetzentwuumlrfe eine gemeinsame

Neufassung vor Der Ausschuss fuumlr Verfassung Recht Parlamentsfragen und Ver-

braucherschutz stimmt bei seiner Endberatung der Beschlussempfehlung des feder-

fuumlhrenden Ausschusses zu allerdings mit der Maszliggabe dass sect 3 neu gefasst wird Im

Einzelnen verweise ich auf die Drucksache 166696 Wer dem Gesetzentwurf in der

Fassung des endberatenden Ausschusses zustimmen will den bitte ich um das Hand-

zeichen - Das ist das gesamte Hohe Haus Gegenstimmen Keine Stimmenthaltun-

gen - Keine Einstimmig so beschlossen

Da ein Antrag auf Dritte Lesung nicht gestellt wurde fuumlhren wir gemaumlszlig sect 56 der Ge-

schaumlftsordnung sofort die Schlussabstimmung durch Ich schlage vor sie in einfacher

Form durchzufuumlhren - Widerspruch erhebt sich nicht Wer dem Gesetzentwurf in der

Fassung des endberatenden Ausschusses seine Zustimmung geben will den bitte ich

sich vom Platz zu erheben - Das ist das gesamte Hohe Haus Ich bitte die Gegenstim-

men anzuzeigen - Keine Stimmenthaltungen - Keine

Protokollauszug63 Plenum 15122010 Bayerischer Landtag - 16 Wahlperiode 10

Damit ist das Gesetz angenommen Es hat den Titel Gesetz zur Aumlnderung des Ge-

meinde- und Landkreiswahlgesetzes sowie des Bezirkswahlgesetzes

Mit der Annahme der Gesetzentwuumlrfe in der soeben beschlossenen Fassung hat der

Aumlnderungsantrag auf der Drucksache 165202 seine Erledigung gefunden Das Hohe

Haus nimmt davon Kenntnis

Verehrte Kolleginnen und Kollegen wir sind sehr gut in der Zeit Damit haben Sie sich

eine Mittagspause von einer Stunde verdient Das tut auch dem Stenografischen

Dienst gut Wir treffen uns um 1345 Uhr wieder

(Unterbrechung von 1244 bis 1345 Uhr)

Zweiter Vizepraumlsident Franz Maget Meine Damen und Herren liebe Kolleginnen

und Kollegen es ist 1345 Uhr

Protokollauszug63 Plenum 15122010 Bayerischer Landtag - 16 Wahlperiode 11

B 1612

Bayerisches 845

Gesetz- und Verordnungsblatt Nr22 Muumlnchen den 28 Dezember 2010

Datum In haI t Seite

21122010 Gesetz zur Aumlnderung des Gemeinde- und Landkreiswahlgesetzes sowie des Bezirks-wahlgesetzes 846

2021-11212021-3-1

21122010 Gesetz uumlber Gewaumlhrleistungen im Zusammenhang mit der Bewerbung und der Austrashygung der XXIII Olympischen und der XII Paralympischen Winterspiele 2018 (Olympia-gesetz- OlympiaG) 847

66c2-F

21122010 Gesetz zur Aumlnderung des Gesetzes uumlber Zustaumlndigkeiten zum Vollzug wirtschaftsrechtli-cher Vorschriften und der Verordnung uumlber Aufgaben der Groszligen Kreisstaumldte 848

700-2-W 2020-1-1-3-I

14122010 Verordnung zur Ausfuumlhrung des Waffen- und Beschussrechts (AVWaffBeschR) 851 2186-1-1

14122010 Verordnung zur Aumlnderung der Verordnung uumlber Zustaumlndigkeiten auf dem Gebiet des Arshybeitsschutzes der Sicherheitstechnik des Chemikalien- und Medizinprodukterechtsund der Verordnung uumlber die Zustaumlndigkeiten zum Vollzug atomrechtlicher Vorschriften 853

805-2-UG 751-1-UG

14122010 Satzung zur Aumlnderung der Satzung der Bayerischen Forschungsstiftung 863 282-2-11-1-W

3122010 Verordnung zur Aumlnderung der Verordnung zum Vollzugtierschutzrechtlicher Vorschriften 864 7833-1-1-UG

10122010 Verordnung uumlber das Heilverfahren nach Dienstunfaumlllen (Bayerische Heilvertahrens-verordnung - BayHeilvfV) 865

2033-1-1-1-F

1312 2010 Verordnung zur Aumlnderung der Verordnung zur Ausfuumlhrung des Bayerischen Schulfinari-zierungsgesetzes 869

2230-7-1-1-UK

13122010 Achte Verordnung zur Aumlnderung der GerichtlichenZustaumlndigkeitsverordnungJustiz 870 300-3-1-J

15122010 Verordnung zur Aumlnderung der Verordnung uumlber die Benutzungsgebuumlhren der staatlichen Vermessungs aumlmter 871

2013-2-9-F

846 Bayerisches Gesetz- und Verordnungs blatt Nr 222010

2021-12-12021-3-1

Gesetz zur Aumlnderung des

Gemeinde- und Landkreiswahlgesetzes sowie des Bezirkswahlgesetzes

Vom 21 Dezember 2010

Der Landtag des Freistaates Bayern hat das folshygende Gesetz beschlossen das hiermit bekannt geshymacht wird

sect 1

Art 35 Abs 2 des Gesetzes uumlber die Wahl der Gemeinderaumlte der Buumlrgermeister der Kreistage und der Landraumlte (Gemeinde- und Landkreiswahlgesetz -GLKrWG) in der Fassung der Bekanntmachung vom 7 November 2006 (GVBl S 834 BayRS2021-12-I) erhaumllt folgende Fassung

(2) lFuumlr die Sitzverteilung wird die Gesamtsitzshyzahl vervielfacht mit der Zahl der Stimmen die fuumlr eishynen Wahlvorschlag oder soweit Listenverbindungen bestehen fuumlr die verbundenen Wahlvorschlaumlge insshygesamt abgegeben worden sind diIrch die Gesamtshyzahl der fuumlr alle Wahlvorschlaumlge insgesamt abgegebeshynen Stimmen geteilt 2Jeder Wahlvorschlag oder jede Verbindung von Wahlvorschlaumlgen erhaumllt zunaumlchst so viele Sitze wie ganze Zahlen darauf entfallen 3Die weiteren zu vergebenden Sitze werden den Wahlvorshyschlaumlgen und Verbindungen von Wahlvorschlaumlgen in der Reihenfolge der houmlchsten Zahlenbruchteile die sich bei der Berechnung nach Satz 1 ergeben zugeshyteilt 4Bei gleichem Anspruch mehrerer Wahlvorschlaumlshyge auf einen Sitz faumlllt dieser dem Wahlvorschlag zu

dessen inBetracht kommende sich bewerbende Pershyson die groumlszligere Stimmenzahl aufweist sonst entscheishydet das Los

sect 2

Art 4 Abs 1 Nr 6 des Gesetzes uumlber die Nahl der Bezirkstage (Bezirkswahlgesetz - BezWG) inder

Fassung der Bekanntmachung vom 12 Februar 2003 (GVBl S 144 BayRS 2021-3-I) zuletzt geaumlndert durch sect 5 des Gesetzes vom 26 Juli 2006 (GVBl S 405) ershyhaumllt folgende Fassung

6 Art 39 bis 41 42 Abs 1 bis 3 und 5 Art 43 Abs 1 Art 44 bis 464850 (Bestimmungen uumlber die Feststellung des Wahlergebnisses) mit der Maszliggabe dass andie Stelle der Bezeichnungen Landeswahlausschuss Landeswahlleiter und Abgeordneter die Bezeichnungen Wahlshykreisausschuss Wahlkreisleiter und Beshyzirksrat treten dass im Fall des Art 42 Abs 5 das Wahlergebnis im Bezirk maszliggebend ist und dass eine Erhoumlhung der Gesamtzahl der Bezirksshyraumlte bei Anwendung des Art 44 Abs 2 nur einshytritt wenn sie sich aus der Bezirkswahl selbst ershygibt

sect 3

(1) Dieses Gesetz tritt am 1 Januar 2011 in Kraft

(2) lsect 1 dieses Gesetzes ist erstmals fuumlr die allshygemeinen Gemeinde- undLandkreiswahlen im Jahr 2014 anzuwenden 2Fuumlr vor dem 1 Januar 2014 stattshyfindende Gemeinde- und Landkreiswahlen sind die Vorschriften des Gemeinde- und Landkreiswahlgeshysetzes in der bis zum Ablauf des 31 Dezember 2010 geltenden Fassung anzuwenden

Muumlnchen den 21 Dezember 2010

Der BayerischeMinisterpraumlsident

Horst See hof e r

  • Deckblatt
  • Gesetzentwurf 163557 vom 10022010
  • Plenarprotokoll Nr 42 vom 24022010
  • Beschlussempfehlung mit Bericht 166696 des KI vom 09122010
  • Beschluss des Plenums 166726 vom 15122010
  • Plenarprotokoll Nr 63 vom 15122010
  • Gesetz- und Verordnungsblatt vom 28122010
Page 6: Stand: 25.02.2013 10:04:14 Vorgangsmappe für die Drucksache … · 2020. 1. 10. · Bayerischer Landtag 16.Wahlperiode Drucksache16/3557 10.02.2010 Gesetzentwurf zur Änderung des

guumlnstiger ist Heute stellen wir fest dass in diesem Hohen Hause wohl keiner mehr fuumlr

das drsquohondtsche Verfahren stimmen wird Deshalb betrachten wir dies als riesengroszligen

Erfolg Der Berg hat sich bewegt bzw die Freien Waumlhler haben den Berg in Bewegung

gesetzt Der Erfolg heiligt letztlich die Mittel Deshalb ist fuumlr uns heute ein ganz wichtiger

Tag Wir sind froh dass dieses drsquohondtsche Verfahren endlich abgeschafft wird

Allerdings stoumlrt uns die Tatsache dass wir im Landtag in fast allen Gesetzen das Vershy

fahren nach SainteshyLagueumlSchepers als Grundlage der Sitzverteilung haben Das gilt fuumlr

den Aumlltestenrat genauso wie fuumlr das Praumlsidium So steht es in sect 25 unserer Geschaumlftsshy

ordnung in Artikel 1 Absatz 2 des parlamentarischen Kontrollgremiumgesetzes oder in

Artikel 3 des Untersuchungsausschussgesetzes Uumlberall finden wir das Verfahren nach

SainteshyLagueumlSchepers Auch auf Bundesebene sieht das Bundeswahlgesetz fuumlr den

Bundestag und fuumlr die Ausschuumlsse des Bundestags seit 1988 dieses Verfahren vor Auf

europaumlischer Ebene wird das Europaumlische Parlament nach dem System SainteshyLagueuml

Schepers besetzt Jetzt geht es nur noch um die kommunale Ebene Es waumlre deshalb

eigentlich die konsequente und logische Fortsetzung dieses Verfahren auch fuumlr die

kommunale Ebene zu waumlhlen Wir schlagen Ihnen das vor

Die anderen Antraumlge haben sich leider fuumlr das HareshyNiemeyershyVerfahren ausgesproshy

chen Vielleicht kann man das noch einmal uumlberdenken Es waumlre eigentlich eine tolle

Sache wenn es von der kommunalen Ebene bis nach Europa das gleiche Verfahren

gaumlbe Wir plaumldieren dafuumlr

(Beifall bei den Freien Waumlhlern)

Erster Vizepraumlsident Reinhold Bocklet Gibt es weitere Wortmeldungen dazu shy Ich

sehe keine Damit ist die Aussprache geschlossen Im Einvernehmen mit dem Aumlltestenshy

rat schlage ich vor die drei Gesetzentwuumlrfe dem Ausschuss fuumlr Kommunale Fragen und

Innere Sicherheit als dem federfuumlhrenden Ausschuss zu uumlberweisen Besteht damit Einshy

verstaumlndnis shy Das scheint so zu sein Dann ist das so beschlossen

Protokollauszug42 Plenum 24022010 Bayerischer Landtag shy 16 Wahlperiode 2

Bayerischer Landtag 16 Wahlperiode Drucksache 166696 09122010

Drucksachen Plenarprotokolle sowie die Tagesordnungen der Vollversammlung und der Ausschuumlsse sind im Internet unter wwwbayernlandtagde - Dokumente abrufbar Die aktuelle Sitzungsuumlbersicht steht unter wwwbayernlandtagde ndash AktuellesSitzungen zur Verfuumlgung

Beschlussempfehlung und Bericht des Ausschusses fuumlr Kommunale Fragen und Innere Sicherheit

1 Gesetzentwurf der Abgeordneten Thomas Hacker Dr Andreas Fischer Tobias Thalhammer ua und Fraktion (FDP) Christian Meiszligner ua CSU

Drs 163557

zur Aumlnderung des Gemeinde- und Landkreiswahl-gesetzes

2 Aumlnderungsantrag der Abgeordneten Tho-mas Hacker Dr Andreas Fischer Joumlrg Rohde ua FDP Christian Meiszligner ua CSU

Drs 165202

zum Gesetzentwurf der Abgeordneten Hacker Dr Fischer Thalhammer ua und Fraktion und Meiszlig-ner ua zur Aumlnderung des Gemeinde- und Land-kreiswahlgesetzes (Drs 163557)

3 Gesetzentwurf der Abgeordneten Margarete Bause Sepp Daxenberger Ulrike Gote ua und Frakti-on (BUumlNDNIS 90DIE GRUumlNEN)

Drs 163661

zur Aumlnderung des Gemeinde- und Landkreiswahl-gesetzes sowie des Bezirkswahlgesetzes

I Beschlussempfehlung

Zustimmung in folgender gemeinsamer neuer Fassung

bdquoGesetzentwurf zur Aumlnderung des Gemeinde- und Landkreiswahlgesetzes sowie des Bezirkswahl-

gesetzes

sect 1

Art 35 Abs 2 des Gesetzes uumlber die Wahl der Ge-meinderaumlte der Buumlrgermeister der Kreistage und der Landraumlte (Gemeinde- und Landkreiswahlgesetz ndash GLKrWG) in der Fassung der Bekanntmachung vom 7 November 2006 (GVBl S 834 BayRS 2021-12-I) er-haumllt folgende Fassung

bdquo(2) 1Fuumlr die Sitzverteilung wird die Gesamtsitzzahl vervielfacht mit der Zahl der Stimmen die fuumlr einen Wahlvorschlag oder soweit Listenverbindungen beste-hen fuumlr die verbundenen Wahlvorschlaumlge insgesamt abgegeben worden sind durch die Gesamtzahl der fuumlr alle Wahlvorschlaumlge insgesamt abgegebenen Stimmen geteilt 2Jeder Wahlvorschlag oder jede Verbindung von Wahlvorschlaumlgen erhaumllt zunaumlchst so viele Sitze wie ganze Zahlen darauf entfallen 3Die weiteren zu vergebenden Sitze werden den Wahlvorschlaumlgen und Verbindungen von Wahlvorschlaumlgen in der Reihenfol-ge der houmlchsten Zahlenbruchteile die sich bei der Be-rechnung nach Satz 1 ergeben zugeteilt 4Bei gleichem Anspruch mehrerer Wahlvorschlaumlge auf einen Sitz faumlllt dieser dem Wahlvorschlag zu dessen in Betracht kommende sich bewerbende Person die groumlszligere Stim-menzahl aufweist sonst entscheidet das Losldquo

sect 2

Art 4 Abs 1 Nr 6 des Gesetzes uumlber die Wahl der Be-zirkstage (Bezirkswahlgesetz ndash BezWG) in der Fassung der Bekanntmachung vom 12 Februar 2003 (GVBl S 144 BayRS 2021-3-I) zuletzt geaumlndert durch sect 5 des Gesetzes vom 26 Juli 2006 (GVBl S 405) erhaumllt fol-gende Fassung

bdquo6 Art 39 40 41 42 Abs 1 2 3 und 5 Art 43 Abs 1 Art 44 bis 46 48 50 (Bestimmungen uumlber die Fest-stellung des Wahlergebnisses) mit der Maszliggabe dass an die Stelle der Bezeichnungen bdquoLandeswahlaus-schussldquo bdquoLandeswahlleiterldquo und bdquoAbgeordneterldquo die Bezeichnungen bdquoWahlkreisausschussldquo bdquoWahlkreislei-terldquo und bdquoBezirksratldquo treten dass im Fall des Art 42 Abs 5 das Wahlergebnis im Bezirk maszliggebend ist und dass eine Erhoumlhung der Gesamtzahl der Bezirksraumlte bei Anwendung des Art 44 Abs 2 nur eintritt wenn sie sich aus der Bezirkswahl selbst ergibtldquo

sect 3

Dieses Gesetz tritt am helliphelliphelliphelliphelliphelliphelliphellip in Kraftldquo

Seite 2 Bayerischer Landtag 16 Wahlperiode Drucksache 166696

Berichterstatter zu 1 u 2 Dr Andreas Fischer Berichterstatterin zu 3 Susanna Tausendfreund Mitberichterstatterin zu 1 u 2 Susanna Tausendfreund Mitberichterstatter zu 3 Dr Andreas Fischer

II Bericht

1 Die Gesetzentwuumlrfe wurden dem Ausschuss fuumlr Kommunale Fragen und Innere Sicherheit feder-fuumlhrend zugewiesen Der Ausschuss fuumlr Verfassung Recht Parlaments-fragen und Verbraucherschutz hat die Gesetzent-wuumlrfe endberaten Zum Gesetzentwurf Drs 163557 wurde der Aumlnde-rungsantrag Drs 165202 eingereicht

2 Der federfuumlhrende Ausschuss hat die Gesetzent-wuumlrfe Drs 163557 und Drs 163661 sowie den Aumlnderungsantrag Drs 165202 in seiner 34 Sit-zung am 10 November 2010 beraten Hinsichtlich des Gesetzentwurfes Drs 163557 hat der Ausschuss e i n s t i m m i g in der in I enthal-tenen Fassung Zustimmung empfohlen Hinsichtlich des Aumlnderungsantrags Drs 165202 hat der Ausschuss einstimmig Z u s t i m m u n g empfohlen Der Aumlnderungsantrag hat durch die Aufnahme in I seine Erledigung gefunden Hinsichtlich des Gesetzentwurfes Drs 163661 hat der Ausschuss einstimmig Z u s t i m m u n g in der in I enthaltenen gemeinsamen Neufassung emp-fohlen

3 Der Ausschuss fuumlr Verfassung Recht Parlaments-fragen und Verbraucherschutz hat die Gesetzent-wuumlrfe Drs 163557 und Drs 163661 sowie den Aumlnderungsantrag Drs 165202 in seiner 47 Sit-zung am 9 Dezember 2010 endberaten Hinsichtlich der Gesetzentwuumlrfe Drs 163557 und Drs 163661 hat der Ausschuss e i n s t i m m i g der Beschlussempfehlung des federfuumlhrenden Aus-schusses zugestimmt mit der Maszliggabe dass sect 3 der gemeinsamen Neufassung folgende Fassung erhaumllt

bdquosect 3

(1) Dieses Gesetz tritt am 1 Januar 2011 in Kraft

(2) 1sect 1 dieses Gesetzes ist erstmals fuumlr die all-gemeinen Gemeinde- und Landkreiswahlen im Jahr 2014 anzuwenden 2Fuumlr vor dem

1 Januar 2014 stattfindende Gemeinde- und Landkreiswahlen sind die Vorschriften des Gemeinde- und Landkreiswahlgesetzes in der bis zum Ablauf des 31 Dezember 2010 geltenden Fassung anzuwendenldquo

Hinsichtlich des Aumlnderungsantrags Drs 165202 hat der Ausschuss einstimmig Z u s t i m m u n g empfohlen Der Aumlnderungsantrag hat durch die Aufnahme in I seine Erledigung gefunden

Joachim Hanisch Vorsitzender

Bayerischer Landtag 16 Wahlperiode Drucksache 166726 15122010

Beschluss des Bayerischen Landtags

Der Landtag hat in seiner heutigen oumlffentlichen Sitzung beraten und beschlossen

1 Gesetzentwurf der Abgeordneten Thomas Hacker Dr Andreas Fischer Tobias Thalhammer Joumlrg Rohde Dr Otto Bertermann Brigitte Meyer Tho-mas Dechant Julika Sandt und Fraktion (FDP) Christian Meiszligner Dr Florian Herrmann Manfred Laumlndner Andreas Lorenz Angelika Schorer Jakob Schwimmer Max Strehle Dr Manfred Weiszlig Otto Zeitler Josef Zellmeier CSU Drs 163557 166696

2 Gesetzentwurf der Abgeordneten Margarete Bause Sepp Daxenberger Ulrike Gote Susanna Tausend-freund Dr Sepp Duumlrr Christine Kamm Christine Stahl Simone Tolle und Fraktion (BUumlNDNIS 90 DIE GRUumlNEN) Drs 163661 166696

Gesetz zur Aumlnderung des Gemeinde- und Landkreiswahl-gesetzes sowie des Bezirkswahlgesetzes

sect 1

Art 35 Abs 2 des Gesetzes uumlber die Wahl der Gemeinderauml-te der Buumlrgermeister der Kreistage und der Landraumlte (Ge-meinde- und Landkreiswahlgesetz ndash GLKrWG) in der Fas-sung der Bekanntmachung vom 7 November 2006 (GVBl S 834 BayRS 2021-12-I) erhaumllt folgende Fassung

bdquo(2) 1Fuumlr die Sitzverteilung wird die Gesamtsitzzahl ver-vielfacht mit der Zahl der Stimmen die fuumlr einen Wahlvor-schlag oder soweit Listenverbindungen bestehen fuumlr die verbundenen Wahlvorschlaumlge insgesamt abgegeben wor-den sind durch die Gesamtzahl der fuumlr alle Wahlvorschlaumlge insgesamt abgegebenen Stimmen geteilt 2Jeder Wahlvor-schlag oder jede Verbindung von Wahlvorschlaumlgen erhaumllt zunaumlchst so viele Sitze wie ganze Zahlen darauf entfallen 3Die weiteren zu vergebenden Sitze werden den Wahlvor-schlaumlgen und Verbindungen von Wahlvorschlaumlgen in der Reihenfolge der houmlchsten Zahlenbruchteile die sich bei der Berechnung nach Satz 1 ergeben zugeteilt 4Bei gleichem Anspruch mehrerer Wahlvorschlaumlge auf einen Sitz faumlllt dieser dem Wahlvorschlag zu dessen in Betracht kommen-de sich bewerbende Person die groumlszligere Stimmenzahl auf-weist sonst entscheidet das Losldquo

sect 2

Art 4 Abs 1 Nr 6 des Gesetzes uumlber die Wahl der Be-zirkstage (Bezirkswahlgesetz ndash BezWG) in der Fassung der Bekanntmachung vom 12 Februar 2003 (GVBl S 144 BayRS 2021-3-I) zuletzt geaumlndert durch sect 5 des Gesetzes vom 26 Juli 2006 (GVBl S 405) erhaumllt folgende Fassung

bdquo6 Art 39 bis 41 42 Abs 1 bis 3 und 5 Art 43 Abs 1 Art 44 bis 46 48 50 (Bestimmungen uumlber die Feststel-lung des Wahlergebnisses) mit der Maszliggabe dass an die Stelle der Bezeichnungen bdquoLandeswahlausschussldquo bdquoLandeswahlleiterldquo und bdquoAbgeordneterldquo die Bezeich-nungen bdquoWahlkreisausschussldquo bdquoWahlkreisleiterldquo und bdquoBezirksratldquo treten dass im Fall des Art 42 Abs 5 das Wahlergebnis im Bezirk maszliggebend ist und dass eine Erhoumlhung der Gesamtzahl der Bezirksraumlte bei Anwen-dung des Art 44 Abs 2 nur eintritt wenn sie sich aus der Bezirkswahl selbst ergibtldquo

sect 3

(1) Dieses Gesetz tritt am 1 Januar 2011 in Kraft

(2) 1sect 1 dieses Gesetzes ist erstmals fuumlr die allgemeinen Gemeinde- und Landkreiswahlen im Jahr 2014 anzuwen-den 2Fuumlr vor dem 1 Januar 2014 stattfindende Gemeinde- und Landkreiswahlen sind die Vorschriften des Gemeinde- und Landkreiswahlgesetzes in der bis zum Ablauf des 31 Dezember 2010 geltenden Fassung anzuwenden

Die Praumlsidentin

IV

Franz Maget

II Vizepraumlsident

Drucksachen Plenarprotokolle sowie die Tagesordnungen der Vollversammlung und der Ausschuumlsse sind im Internet unter wwwbayernlandtagde - Dokumente abrufbar Die aktuelle Sitzungsuumlbersicht steht unter wwwbayernlandtagde ndash AktuellesSitzungen zur Verfuumlgung

Redner zu nachfolgendem Tagesordnungspunkt

Praumlsidentin Barbara StammAbg Joachim HanischAbg Joumlrg RohdeAbg Christian MeiszlignerAbg Susanna TausendfreundAbg Reinhold PerlakZweiter Vizepraumlsident Franz Maget

Praumlsidentin Barbara Stamm Ich rufe die Tagesordnungspunkte 15 und 16 auf

Gesetzentwurf der Abgeordneten Hubert Aiwanger Tanja Schweiger Joachim

Hanisch und Fraktion (FW)

zur Aumlnderung des Gemeinde- und Landkreiswahlgesetzes und des

Bezirkswahlgesetzes (Drs 163486)

- Zweite Lesung -

und

Gesetzentwurf der Abgeordneten

Thomas Hacker Dr Andreas Fischer Tobias Thalhammer u a und Fraktion

(FDP)

Christian Meiszligner u a (CSU)

zur Aumlnderung des Gemeinde- und Landkreiswahlgesetzes (Drs 163557)

- Zweite Lesung -

hierzu

Aumlnderungsantrag der Abgeordneten

Thomas Hacker Dr Andreas Fischer Joumlrg Rohde u a (FDP)

Christian Meiszligner u a (CSU)

(Drs 165202)

und

Gesetzentwurf der Abgeordneten Margarete Bause Sepp Daxenberger Ulrike

Gote u a und Fraktion (BUumlNDNIS 90DIE GRUumlNEN)

zur Aumlnderung des Gemeinde- und Landkreiswahlgesetzes sowie des

Bezirkswahlgesetzes (Drs 163661)

Protokollauszug63 Plenum 15122010 Bayerischer Landtag - 16 Wahlperiode 1

- Zweite Lesung -

Ich eroumlffne die gemeinsame Aussprache Im Aumlltestenrat wurde hierzu eine Redezeit

von fuumlnf Minuten vereinbart Erste Wortmeldung fuumlr die Freien Waumlhler Herr Kollege

Hanisch

Joachim Hanisch (FW) Sehr geehrte Frau Praumlsidentin liebe Kolleginnen und Kolle-

gen Heute geht es darum wie wir die Stimmen die eine parteiliche Gruppierung be-

kommen hat in Sitze umwandeln Wie sorge ich dafuumlr dass ein Ausschuss ein Ar-

beitskreis oder was auch immer das Spiegelbild des Plenums des Stadt- bzw

Gemeinderats darstellt Dazu gibt es verschiedene Verfahren Bisher hatten wir fast

uumlberall das drsquoHondtsche Verfahren angewandt Fuumlr mich ist es ein Meilenstein dass

sich in diesem Hause alle Fraktionen zumindest daruumlber einig sind dass wir dieses

drsquoHondtsche Verfahren in Zukunft nicht mehr haben wollen Das konnte man vor eini-

gen Jahren in der Form noch nicht erwarten

Jetzt geht es darum welches der anderen Verfahren das bessere ist Fuumlr welches sol-

len wir uns entscheiden Hierzu haben die Freien Waumlhler eine klare Auffassung Wir

sind der Meinung dass das Verfahren nach Sainte-LagueumlSchepers besser ist Wir

fordern deshalb dass dieses Verfahren eingefuumlhrt wird Wir sind der Auffassung dass

das Verfahren nach Hare-Niemeyer wesentlich besser als das drsquoHondtrsquosche Verfahren

und mit dem Verfahren nach Sainte-LagueumlSchepers vergleichbar ist Bei einer Erhouml-

hung der Gesamtsitzzahl koumlnnte aber nach dem Hare-Niemeyer-Verfahren ein Sitz

verloren gehen Sie koumlnnen jetzt sagen das sind nur Details Wenn wir aber schon die

Moumlglichkeit haben die Verfahren neu zu regeln sollten wir das Verfahren nehmen

das sich in den letzten Jahren konsequent durchgesetzt hat Dafuumlr plaumldieren wir aus-

druumlcklich

Meine Damen und Herren von der CSU und der FDP Sie haben mit Ihren Stimmen im

Bundestag dafuumlr gesorgt dass das Verfahren nach Sainte-LagueumlSchepers eingefuumlhrt

wird Sie haben im Europaumlischen Parlament mitgestimmt als dort ein neues Verfahren

Protokollauszug63 Plenum 15122010 Bayerischer Landtag - 16 Wahlperiode 2

gewaumlhlt wurde und Sie haben sich auch dort - ich nehme an aus gutem Grund - fuumlr

das Verfahren nach Sainte-LagueumlSchepers eingesetzt Sie haben somit dafuumlr ge-

sorgt dass dieses Verfahren jetzt in der Europaumlischen Union und auch im Bundestag

gilt Wenn Sie sich sect 25 der Geschaumlftsordnung fuumlr den Bayerischen Landtag anschau-

en finden Sie auch dort fuumlr die Ausschussbesetzung das Verfahren nach Sainte-

LagueumlSchepers

Nachdem wir dieses System auf allen Ebenen eingefuumlhrt haben ist es fuumlr uns in ge-

wisser Form unlogisch dass auf kommunaler Ebene ploumltzlich das Verfahren nach

Hare-Niemeyer eingefuumlhrt wird Unser Gesetzentwurf ist deshalb sehr eindeutig Wir

sprechen uns fuumlr das Verfahren nach Sainte-LagueumlSchepers aus Nachdem wir aber

nach den Beratungen in den Fraktionen befuumlrchten dass unser Antrag keine Mehrheit

finden wird werden wir auch dem Gesetzentwurf der FDP und der CSU zustimmen

weil uns die zweitbeste Loumlsung allemal mehr Wert ist als dieses wohl zu den Akten zu

legende drsquoHondtrsquosche Verfahren Deshalb stimmen wir auch dem Antrag der CSU zu

Praumlsidentin Barbara Stamm Naumlchste Wortmeldung fuumlr die FDP-Fraktion Herr Kolle-

ge Rohde

Joumlrg Rohde (FDP) Frau Praumlsidentin liebe Kolleginnen und Kollegen Herr Kollege

Hanisch vielen Dank fuumlr die Ankuumlndigung dass Sie nachher dem Gesetzentwurf von

FDP und CSU zustimmen Dazu aber eine kleine Korrektur fuumlrs Protokoll Sie hatten

uumlberschwaumlnglich damit begonnen dass wir nicht nur uumlber die Verteilung der Sitze des

jeweiligen Kommunalparlaments sondern auch uumlber die Verteilung der Ausschusssit-

ze reden Das ist heute gerade nicht Gegenstand der Debatte Das wollte ich fuumlr das

Protokoll richtigstellen

Uns eint aber die Freude daruumlber dass wir das erst- oder zweitbeste aber auf keinen

Fall das drittbeste Verfahren welches bisher noch gilt anwenden wollen Das Verfah-

ren nach drsquoHondt ist ein zwar zulaumlssiges Verfahren Zumindest fuumlhlen sich aber kleine

Parteien bei diesem Verfahren das eine oder andere Mal benachteiligt sodass wir uns

Protokollauszug63 Plenum 15122010 Bayerischer Landtag - 16 Wahlperiode 3

daruumlber freuen dass wir gemeinsam mit unserem Koalitionspartner den Gesetzent-

wurf zur Aumlnderung des Gemeinde- und Landkreiswahlgesetzes auf den Weg bringen

und damit das Verfahren nach Hare-Niemeyer festschreiben konnten

Jede politische Ebene sei es der Bundestag das Europaparlament oder auch wir ist

berechtigt das Verfahren zu aumlndern Wenn wir heute das Verfahren nach Sainte-

LagueumlSchepers einfuumlhren wuumlrden koumlnnten wir es morgen vielleicht schon wieder aumln-

dern weil an anderer Stelle ein anderer Beschluss gefasst wird Die Sitze fuumlr den Bun-

destag werden aber nach Hare-Niemeyer ausgezaumlhlt Auch die Sitze im Landtag

werden nach Hare-Niemeyer ausgezaumlhlt Deswegen ist in Bayern auch ein Prozess

gefuumlhrt worden Insofern befinden wir uns durchaus im Kanon mit den anderen Ebe-

nen uumlber uns wenn wir fuumlr die Kommunalwahlen Hare-Niemeyer vorschreiben Dieses

Verfahren ist durchaus eine der zu waumlhlenden Optionen Wir freuen uns daruumlber dass

wir dieses Gesetz noch vor Weihnachten verabschieden koumlnnen Logischerweise koumln-

nen wir damit dem Gesetzentwurf der Freien Waumlhler nicht naumlhertreten wobei wir na-

tuumlrlich wissen dass die Auszaumlhlmethode zu nahezu gleichen Ergebnissen fuumlhrt Die

beiden Verfahren unterscheiden sich wirklich nur in Nuancen

Der wesentliche Punkt der uns eint ist die Abkehr vom dacuteHondtschen System Wie

das spaumlter einmal in den Ausschuumlssen bei der nachgelagerten Entscheidungsfindung

ist ist an anderer Stelle zu beraten Da freue ich mich auch auf die Diskussion

(Beifall bei der FDP)

Praumlsidentin Barbara Stamm Danke schoumln Naumlchste Wortmeldung fuumlr die CSU-Frak-

tion Herr Kollege Meiszligner

Christian Meiszligner (CSU) Frau Praumlsidentin Kolleginnen und Kollegen Kollege

Rohde hat es schoumln erklaumlrt Aber ich war so schlecht in Mathematik dass ich mich

sehr ungern in diese Zaumlhlerei hineinbegebe Es ist ein Beitrag zum groszligen Werk der

Umsetzung des Koalitionsvertrages Wir bitten um Zustimmung und freuen uns uumlber

die politische Klugheit der Freien Waumlhler uns da zu folgen

Protokollauszug63 Plenum 15122010 Bayerischer Landtag - 16 Wahlperiode 4

(Beifall bei Abgeordneten der CSU und des Abgeordneten Joumlrg Rohde (FDP))

Praumlsidentin Barbara Stamm Ich darf nun das Wort fuumlr die Fraktion des BUumlNDNIS-

SES 90DIE GRUumlNEN Frau Kollegin Tausendfreund erteilen

Susanna Tausendfreund (GRUumlNE) Frau Praumlsidentin liebe Kolleginnen und Kolle-

gen Ich habe es nicht zu hoffen gewagt dass ich es noch erleben werde dass wir

das dacuteHondtsche Verfahren als Auszaumlhlungsverfahren tatsaumlchlich bis zur naumlchsten

Kommunalwahl abschaffen

(Beifall der Abgeordneten Margarete Bause (GRUumlNE) - Joumlrg Rohde (FDP)

Sehen Sie kaum sind wir wieder da hellip)

Damit enden tatsaumlchlich die ungleich gewichtete Verteilung in den Kommunalparla-

menten die Verzerrungen bei der Zusammensetzung zugunsten der groszligen Parteien

und zulasten der kleinen Parteien Hier hat es in der Vergangenheit wirklich erhebliche

Verzerrungen gegeben Es ist von uns und von der FDP mehrfach gegen das Verfah-

ren nach drsquoHondt geklagt worden In Bezug auf die Landtagswahlen und die damit ver-

bundene siebenfache Anwendung von drsquoHondt hatte die Klage der FDP Erfolg

DrsquoHondt ist fuumlr die Landtagswahlen untersagt worden Die Landtagswahlen werden

deshalb schon seit einiger Zeit nach Hare-Niemeyer ausgezaumlhlt aber eben nicht die

Kommunalwahlen Da hat das Verfassungsgericht gesagt das Verfahren nach

drsquoHondt sei gerade noch verfassungsgemaumlszlig

Es ist ein Beitrag der FDP diesen Punkt in den Koalitionsvertrag hineingebracht zu

haben

(Beifall bei der FDP)

sodass wir Hare-Niemeyer fuumlr alle Wahlen heute einstimmig verabschieden koumlnnen

Nach der letzten Kommunalwahl hat es wieder erhebliche Verzerrungen gegeben Es

wurde eine Verfassungsbeschwerde eingereicht die leider abgelehnt worden ist

Protokollauszug63 Plenum 15122010 Bayerischer Landtag - 16 Wahlperiode 5

Diese Klage ist sehr gut aufbereitet und zeigt sehr deutlich wie groszlig die Verzerrungen

tatsaumlchlich gewesen sind Es gab in der Regel Abweichungen um ein bis zwei Sitze

Solche erheblichen Abweichungen kann man bei Gremien mit beispielsweise 30 50

oder 60 gewaumlhlten Mandatstraumlgern nicht durchgehen lassen

Wir haben heute ein gesetzgeberisches Kuriosum Es gab den Gesetzentwurf der

Freien Waumlhler fuumlr das Verfahren nach Sainte-LagueumlSchepers dann - nur bezogen

auf die Gemeindewahlen und Landkreiswahlen - den Gesetzentwurf der Koalitions-

fraktionen Ferner gab es unseren den Gesetzentwurf der GRUumlNEN der sich auf alle

kommunalen Ebenen bezogen hat also auch auf die Bezirkstage Dann kam ein

nachgeschobener Gesetzentwurf der Koalitionsfraktionen Im Innenausschuss haben

wir uns darauf geeinigt dass die Koalitionsfraktionen ihren Gesetzentwurf entspre-

chend unserem Gesetzentwurf aumlndern Wir haben dann auch unseren Gesetzentwurf

wieder angepasst sodass wir heute einen Gesetzentwurf der GRUumlNEN und einen Ge-

setzentwurf der Koalitionsfraktionen parallel haben die beide heute beschlossen wer-

den Sie sind identisch Ich sage das weil vorhin immer nur vom Gesetzentwurf der

Koalitionsfraktionen die Rede war

(Christian Meiszligner (CSU) Entschuldigung)

Also zur Klarstellung Heute stehen zwei Gesetzentwuumlrfe zur Abstimmung Das im Ge-

setzentwurf der Freien Waumlhler auf kommunaler Ebene bevorzugte Verfahren nach

Sainte-LagueumlSchepers ist nicht das exaktere Verfahren Hare-Niemeyer ist mathema-

tisch genau Bei Gremien deren Groumlszlige schon vorher feststeht gibt es auch keine Ver-

zerrung Die Moumlglichkeit dass es da einen Effekt gibt wie Sie angesprochen haben

besteht nicht

Wenn wir die Sache verabschieden haben wir einen Gleichklang fuumlr Landtagswahlen

Bezirkstagswahlen Gemeindewahlen Stadtratswahlen Kreistagswahlen Sie werden

alle nach dem gleichen Prinzip ausgezaumlhlt und sind dann mathematisch korrekt be-

Protokollauszug63 Plenum 15122010 Bayerischer Landtag - 16 Wahlperiode 6

setzt Im Jahr 2014 werden sich die Kommunalparlamente dann gerechter zusammen-

setzen

(Beifall bei den GRUumlNEN)

Praumlsidentin Barbara Stamm Frau Kollegin bitte verbleiben Sie am Redepult fuumlr eine

Zwischenbemerkung des Kollegen Rohde

Joumlrg Rohde (FDP) Frau Kollegin ich moumlchte Ihre umfassende Aufzaumlhlung die sehr

detailreich war nur um eine Nuance ergaumlnzen Ich erinnere daran dass das Bezirks-

tagswahlrecht auch im Koalitionsvertrag vereinbart war sodass Ihr Antrag in dieser

Legislaturperiode vielleicht nicht unbedingt erforderlich war

(Margarete Bause (GRUumlNE) Es ist manches vereinbart was nicht Realitaumlt ist -

Zuruf der Abgeordneten Simone Tolle (GRUumlNE))

Das moumlchte ich nur ergaumlnzen weil Sie sonst alles vollstaumlndig dargestellt haben

Susanna Tausendfreund (GRUumlNE) Ich hatte den Eindruck dass Sie die Bezirks-

tagswahlen einfach vergessen haben Deshalb haben wir den umfassenden Gesetz-

entwurf nachgeschoben Sie haben ja dann nachgezogen Sie haumltten das auch sein

lassen und unserem Gesetzentwurf zustimmen koumlnnen

(Beifall der Abgeordneten Margarete Bause (GRUumlNE) - Johanna Werner-Mug-

gendorfer (SPD) Das geht nicht das koumlnnen Sie vergessen das erleben wir

nicht)

Das machen Sie ja heute sowieso

Praumlsidentin Barbara Stamm Jetzt darf ich fuumlr die SPD-Fraktion dem Kollegen Perlak

das Wort erteilen Bitte schoumln

Reinhold Perlak (SPD) Sehr geehrte Frau Praumlsidentin verehrte Kolleginnen und Kol-

legen Die moumlglichst gerechte Abbildung von Wahlergebnissen in der Zuteilung von

Protokollauszug63 Plenum 15122010 Bayerischer Landtag - 16 Wahlperiode 7

Sitzen sowohl in Gemeinden wie Landkreisen und Bezirken ist nicht erst seit heute in

der Diskussion Sie hat uns schon mehrfach auch in diesem Hohen Hause beschaumlftigt

Der Abloumlsung des ungerechten Sitzzuteilungsverfahren nach dacuteHondt scheinen wie

wir gehoumlrt haben nunmehr alle Fraktionen einmuumltig zuzustimmen Es ist auch nach-

vollziehbar weil der Waumlhlerwille im Vergleich zum mathematisch wohl exakteren

Hare-Niemeyer-Verfahren oder zum etwas komplizierteren aber dennoch gerechteren

Verfahren nach Sainte-LagueumlSchepers weniger angemessen abgebildet wird und

dann nach wie vor die groszligen Parteien bevorzugt wuumlrden

Gestatten Sie mir auch darauf hinzuweisen dass der Bayerische Verfassungsge-

richtshof einraumlumt dass das dacuteHondtsche Verfahren nicht ausreichend - ich zitiere

woumlrtlich - zu wahlproporzgerechten Ergebnissen fuumlhrt Das sollte fuumlr uns Anlass

genug sein von dem alten Zopf Abstand zu nehmen

Es ist schon dargestellt worden dass das Verfahrens nach Sainte-LagueumlSchepers

auf Europa- und Bundesebene laumlngst angewendet wird Ich darf daran erinnern dass

die Mehrheitsfraktionen bei der Konstituierung dieses Landtags in dieser Wahlperiode

dieses Verfahren sicherlich auch aus bestimmten Gruumlnden angewandt haben weil es

ihnen entsprechende Sitze zugefuumlhrt hat die sie sonst nicht bekommen haumltten

Innerhalb der kommunalen Koumlrperschaftsebenen werden aber immer noch unter-

schiedliche Sitzzuteilungsverfahren angewendet Deshalb sollte das klar geregelt wer-

den Weil es aber selbst unter wissenschaftlich angestellten Analysen keine klare

Empfehlung fuumlr Hare-Niemeyer oder zu Sainte-LagueumlSchepers gibt war es schon im

Vorfeld bei der Behandlung im Fachausschuss schwierig sich auf eines der beiden

Verfahren festzulegen

Unsere Fraktion ist auch deshalb davon ausgegangen dass die getroffene Vereinba-

rung naumlmlich einen gemeinsamen Gesetzentwurf aller Fraktionen vorzulegen erst

dann greift wenn ein Gesetzentwurf der Staatsregierung vorliegt Dieser Gesetzent-

wurf liegt leider trotz Empfehlung des Fachausschusses nicht vor Auch die vorge-

Protokollauszug63 Plenum 15122010 Bayerischer Landtag - 16 Wahlperiode 8

schlagene Pruumlfung Herr Kollege Rohde zur Abwaumlgung der beiden Verfahren ist un-

terblieben - leider

Dies war schlieszliglich der Grund dafuumlr dass wir heute als einzige Fraktion keinen eige-

nen Gesetzentwurf eingebracht haben weil wir eben auf diese Absprache vertraut

haben Wir haben immer schon - das ist hinlaumlnglich bekannt - Hare-Niemeyer favori-

siert zu einem Zeitpunkt allerdings als es das Verfahren nach Sainte-LagueumlSche-

pers noch gar nicht gab Wahlverfahrensexperten meine Damen und Herren bestaumlti-

gen uns mittlerweile dass das Verfahren nach Sainte-LagueumlSchepers den

Waumlhlerwillen unter allen Verfahren am besten abbildet Leider werden wir uns zu

Letzterem vermutlich heute mehrheitlich nicht durchringen koumlnnen Aber weil alle Ge-

setzentwuumlrfe die wir heute in Zweiter Lesung behandeln in allen wesentlichen Inhal-

ten und Zielsetzungen gleichgelagert sind stimmen wir wie schon im federfuumlhrenden

Ausschuss fuumlr Kommunale Fragen und Innere Sicherheit dem Gesetzentwurf in Ta-

gesordnungspunkt 15 und - wenngleich nur als zweitbester Loumlsung - auch den Ge-

setzentwuumlrfen im Tagesordnungspunkt 16 zu

(Beifall bei der SPD)

Praumlsidentin Barbara Stamm Bei der groszligen Uumlbereinstimmung des Hohen Hauses

verzichtet Innenminister Herrmann auf seine Wortmeldung Das ist doch eine Aner-

kennung Auch ich freue mich daruumlber

(Zurufe von den Freien Waumlhlern und den GRUumlNEN)

Damit ist die Aussprache geschlossen Wir kommen zur Abstimmung Dazu werden

die Tagesordnungspunkte wieder getrennt

Ich lasse zunaumlchst uumlber den Tagesordnungspunkt 15 abstimmen Der Abstimmung

liegt der Initiativgesetzentwurf der Fraktion der Freien Waumlhler auf Drucksache 163486

zugrunde Der federfuumlhrende Ausschuss fuumlr Kommunale Fragen und Innere Sicherheit

empfiehlt auf Drucksache 166682 die Ablehnung des Gesetzentwurfs Wer dagegen

Protokollauszug63 Plenum 15122010 Bayerischer Landtag - 16 Wahlperiode 9

dem Gesetzentwurf zustimmen will den bitte ich um das Handzeichen - Das sind die

Fraktionen der SPD und der Freien Waumlhler und Frau Abgeordnete Dr Gabriele Pauli

fraktionslos Gegenstimmen - Das sind die Fraktionen der CSU und der FDP Stim-

menthaltungen - Das ist die Fraktion des BUumlNDNISSES 90DIE GRUumlNEN Damit ist

der Gesetzentwurf abgelehnt

Wir kommen zur Abstimmung uumlber den Tagesordnungspunkt 16 Der Abstimmung lie-

gen der Initiativgesetzentwurf der FDP-Fraktion und von Abgeordneten der CSU-Frak-

tion auf Drucksache 163557 der Aumlnderungsantrag von Abgeordneten der FDP und

der CSU auf Drucksache 165202 der Initiativgesetzentwurf der Fraktion des BUumlND-

NISSES 90DIE GRUumlNEN auf Drucksache 163661 und die Beschlussempfehlung des

federfuumlhrenden Ausschusses fuumlr Kommunale Fragen und Innere Sicherheit auf Druck-

sache 166696 zugrunde

Der federfuumlhrende Ausschuss schlaumlgt fuumlr beide Gesetzentwuumlrfe eine gemeinsame

Neufassung vor Der Ausschuss fuumlr Verfassung Recht Parlamentsfragen und Ver-

braucherschutz stimmt bei seiner Endberatung der Beschlussempfehlung des feder-

fuumlhrenden Ausschusses zu allerdings mit der Maszliggabe dass sect 3 neu gefasst wird Im

Einzelnen verweise ich auf die Drucksache 166696 Wer dem Gesetzentwurf in der

Fassung des endberatenden Ausschusses zustimmen will den bitte ich um das Hand-

zeichen - Das ist das gesamte Hohe Haus Gegenstimmen Keine Stimmenthaltun-

gen - Keine Einstimmig so beschlossen

Da ein Antrag auf Dritte Lesung nicht gestellt wurde fuumlhren wir gemaumlszlig sect 56 der Ge-

schaumlftsordnung sofort die Schlussabstimmung durch Ich schlage vor sie in einfacher

Form durchzufuumlhren - Widerspruch erhebt sich nicht Wer dem Gesetzentwurf in der

Fassung des endberatenden Ausschusses seine Zustimmung geben will den bitte ich

sich vom Platz zu erheben - Das ist das gesamte Hohe Haus Ich bitte die Gegenstim-

men anzuzeigen - Keine Stimmenthaltungen - Keine

Protokollauszug63 Plenum 15122010 Bayerischer Landtag - 16 Wahlperiode 10

Damit ist das Gesetz angenommen Es hat den Titel Gesetz zur Aumlnderung des Ge-

meinde- und Landkreiswahlgesetzes sowie des Bezirkswahlgesetzes

Mit der Annahme der Gesetzentwuumlrfe in der soeben beschlossenen Fassung hat der

Aumlnderungsantrag auf der Drucksache 165202 seine Erledigung gefunden Das Hohe

Haus nimmt davon Kenntnis

Verehrte Kolleginnen und Kollegen wir sind sehr gut in der Zeit Damit haben Sie sich

eine Mittagspause von einer Stunde verdient Das tut auch dem Stenografischen

Dienst gut Wir treffen uns um 1345 Uhr wieder

(Unterbrechung von 1244 bis 1345 Uhr)

Zweiter Vizepraumlsident Franz Maget Meine Damen und Herren liebe Kolleginnen

und Kollegen es ist 1345 Uhr

Protokollauszug63 Plenum 15122010 Bayerischer Landtag - 16 Wahlperiode 11

B 1612

Bayerisches 845

Gesetz- und Verordnungsblatt Nr22 Muumlnchen den 28 Dezember 2010

Datum In haI t Seite

21122010 Gesetz zur Aumlnderung des Gemeinde- und Landkreiswahlgesetzes sowie des Bezirks-wahlgesetzes 846

2021-11212021-3-1

21122010 Gesetz uumlber Gewaumlhrleistungen im Zusammenhang mit der Bewerbung und der Austrashygung der XXIII Olympischen und der XII Paralympischen Winterspiele 2018 (Olympia-gesetz- OlympiaG) 847

66c2-F

21122010 Gesetz zur Aumlnderung des Gesetzes uumlber Zustaumlndigkeiten zum Vollzug wirtschaftsrechtli-cher Vorschriften und der Verordnung uumlber Aufgaben der Groszligen Kreisstaumldte 848

700-2-W 2020-1-1-3-I

14122010 Verordnung zur Ausfuumlhrung des Waffen- und Beschussrechts (AVWaffBeschR) 851 2186-1-1

14122010 Verordnung zur Aumlnderung der Verordnung uumlber Zustaumlndigkeiten auf dem Gebiet des Arshybeitsschutzes der Sicherheitstechnik des Chemikalien- und Medizinprodukterechtsund der Verordnung uumlber die Zustaumlndigkeiten zum Vollzug atomrechtlicher Vorschriften 853

805-2-UG 751-1-UG

14122010 Satzung zur Aumlnderung der Satzung der Bayerischen Forschungsstiftung 863 282-2-11-1-W

3122010 Verordnung zur Aumlnderung der Verordnung zum Vollzugtierschutzrechtlicher Vorschriften 864 7833-1-1-UG

10122010 Verordnung uumlber das Heilverfahren nach Dienstunfaumlllen (Bayerische Heilvertahrens-verordnung - BayHeilvfV) 865

2033-1-1-1-F

1312 2010 Verordnung zur Aumlnderung der Verordnung zur Ausfuumlhrung des Bayerischen Schulfinari-zierungsgesetzes 869

2230-7-1-1-UK

13122010 Achte Verordnung zur Aumlnderung der GerichtlichenZustaumlndigkeitsverordnungJustiz 870 300-3-1-J

15122010 Verordnung zur Aumlnderung der Verordnung uumlber die Benutzungsgebuumlhren der staatlichen Vermessungs aumlmter 871

2013-2-9-F

846 Bayerisches Gesetz- und Verordnungs blatt Nr 222010

2021-12-12021-3-1

Gesetz zur Aumlnderung des

Gemeinde- und Landkreiswahlgesetzes sowie des Bezirkswahlgesetzes

Vom 21 Dezember 2010

Der Landtag des Freistaates Bayern hat das folshygende Gesetz beschlossen das hiermit bekannt geshymacht wird

sect 1

Art 35 Abs 2 des Gesetzes uumlber die Wahl der Gemeinderaumlte der Buumlrgermeister der Kreistage und der Landraumlte (Gemeinde- und Landkreiswahlgesetz -GLKrWG) in der Fassung der Bekanntmachung vom 7 November 2006 (GVBl S 834 BayRS2021-12-I) erhaumllt folgende Fassung

(2) lFuumlr die Sitzverteilung wird die Gesamtsitzshyzahl vervielfacht mit der Zahl der Stimmen die fuumlr eishynen Wahlvorschlag oder soweit Listenverbindungen bestehen fuumlr die verbundenen Wahlvorschlaumlge insshygesamt abgegeben worden sind diIrch die Gesamtshyzahl der fuumlr alle Wahlvorschlaumlge insgesamt abgegebeshynen Stimmen geteilt 2Jeder Wahlvorschlag oder jede Verbindung von Wahlvorschlaumlgen erhaumllt zunaumlchst so viele Sitze wie ganze Zahlen darauf entfallen 3Die weiteren zu vergebenden Sitze werden den Wahlvorshyschlaumlgen und Verbindungen von Wahlvorschlaumlgen in der Reihenfolge der houmlchsten Zahlenbruchteile die sich bei der Berechnung nach Satz 1 ergeben zugeshyteilt 4Bei gleichem Anspruch mehrerer Wahlvorschlaumlshyge auf einen Sitz faumlllt dieser dem Wahlvorschlag zu

dessen inBetracht kommende sich bewerbende Pershyson die groumlszligere Stimmenzahl aufweist sonst entscheishydet das Los

sect 2

Art 4 Abs 1 Nr 6 des Gesetzes uumlber die Nahl der Bezirkstage (Bezirkswahlgesetz - BezWG) inder

Fassung der Bekanntmachung vom 12 Februar 2003 (GVBl S 144 BayRS 2021-3-I) zuletzt geaumlndert durch sect 5 des Gesetzes vom 26 Juli 2006 (GVBl S 405) ershyhaumllt folgende Fassung

6 Art 39 bis 41 42 Abs 1 bis 3 und 5 Art 43 Abs 1 Art 44 bis 464850 (Bestimmungen uumlber die Feststellung des Wahlergebnisses) mit der Maszliggabe dass andie Stelle der Bezeichnungen Landeswahlausschuss Landeswahlleiter und Abgeordneter die Bezeichnungen Wahlshykreisausschuss Wahlkreisleiter und Beshyzirksrat treten dass im Fall des Art 42 Abs 5 das Wahlergebnis im Bezirk maszliggebend ist und dass eine Erhoumlhung der Gesamtzahl der Bezirksshyraumlte bei Anwendung des Art 44 Abs 2 nur einshytritt wenn sie sich aus der Bezirkswahl selbst ershygibt

sect 3

(1) Dieses Gesetz tritt am 1 Januar 2011 in Kraft

(2) lsect 1 dieses Gesetzes ist erstmals fuumlr die allshygemeinen Gemeinde- undLandkreiswahlen im Jahr 2014 anzuwenden 2Fuumlr vor dem 1 Januar 2014 stattshyfindende Gemeinde- und Landkreiswahlen sind die Vorschriften des Gemeinde- und Landkreiswahlgeshysetzes in der bis zum Ablauf des 31 Dezember 2010 geltenden Fassung anzuwenden

Muumlnchen den 21 Dezember 2010

Der BayerischeMinisterpraumlsident

Horst See hof e r

  • Deckblatt
  • Gesetzentwurf 163557 vom 10022010
  • Plenarprotokoll Nr 42 vom 24022010
  • Beschlussempfehlung mit Bericht 166696 des KI vom 09122010
  • Beschluss des Plenums 166726 vom 15122010
  • Plenarprotokoll Nr 63 vom 15122010
  • Gesetz- und Verordnungsblatt vom 28122010
Page 7: Stand: 25.02.2013 10:04:14 Vorgangsmappe für die Drucksache … · 2020. 1. 10. · Bayerischer Landtag 16.Wahlperiode Drucksache16/3557 10.02.2010 Gesetzentwurf zur Änderung des

Bayerischer Landtag 16 Wahlperiode Drucksache 166696 09122010

Drucksachen Plenarprotokolle sowie die Tagesordnungen der Vollversammlung und der Ausschuumlsse sind im Internet unter wwwbayernlandtagde - Dokumente abrufbar Die aktuelle Sitzungsuumlbersicht steht unter wwwbayernlandtagde ndash AktuellesSitzungen zur Verfuumlgung

Beschlussempfehlung und Bericht des Ausschusses fuumlr Kommunale Fragen und Innere Sicherheit

1 Gesetzentwurf der Abgeordneten Thomas Hacker Dr Andreas Fischer Tobias Thalhammer ua und Fraktion (FDP) Christian Meiszligner ua CSU

Drs 163557

zur Aumlnderung des Gemeinde- und Landkreiswahl-gesetzes

2 Aumlnderungsantrag der Abgeordneten Tho-mas Hacker Dr Andreas Fischer Joumlrg Rohde ua FDP Christian Meiszligner ua CSU

Drs 165202

zum Gesetzentwurf der Abgeordneten Hacker Dr Fischer Thalhammer ua und Fraktion und Meiszlig-ner ua zur Aumlnderung des Gemeinde- und Land-kreiswahlgesetzes (Drs 163557)

3 Gesetzentwurf der Abgeordneten Margarete Bause Sepp Daxenberger Ulrike Gote ua und Frakti-on (BUumlNDNIS 90DIE GRUumlNEN)

Drs 163661

zur Aumlnderung des Gemeinde- und Landkreiswahl-gesetzes sowie des Bezirkswahlgesetzes

I Beschlussempfehlung

Zustimmung in folgender gemeinsamer neuer Fassung

bdquoGesetzentwurf zur Aumlnderung des Gemeinde- und Landkreiswahlgesetzes sowie des Bezirkswahl-

gesetzes

sect 1

Art 35 Abs 2 des Gesetzes uumlber die Wahl der Ge-meinderaumlte der Buumlrgermeister der Kreistage und der Landraumlte (Gemeinde- und Landkreiswahlgesetz ndash GLKrWG) in der Fassung der Bekanntmachung vom 7 November 2006 (GVBl S 834 BayRS 2021-12-I) er-haumllt folgende Fassung

bdquo(2) 1Fuumlr die Sitzverteilung wird die Gesamtsitzzahl vervielfacht mit der Zahl der Stimmen die fuumlr einen Wahlvorschlag oder soweit Listenverbindungen beste-hen fuumlr die verbundenen Wahlvorschlaumlge insgesamt abgegeben worden sind durch die Gesamtzahl der fuumlr alle Wahlvorschlaumlge insgesamt abgegebenen Stimmen geteilt 2Jeder Wahlvorschlag oder jede Verbindung von Wahlvorschlaumlgen erhaumllt zunaumlchst so viele Sitze wie ganze Zahlen darauf entfallen 3Die weiteren zu vergebenden Sitze werden den Wahlvorschlaumlgen und Verbindungen von Wahlvorschlaumlgen in der Reihenfol-ge der houmlchsten Zahlenbruchteile die sich bei der Be-rechnung nach Satz 1 ergeben zugeteilt 4Bei gleichem Anspruch mehrerer Wahlvorschlaumlge auf einen Sitz faumlllt dieser dem Wahlvorschlag zu dessen in Betracht kommende sich bewerbende Person die groumlszligere Stim-menzahl aufweist sonst entscheidet das Losldquo

sect 2

Art 4 Abs 1 Nr 6 des Gesetzes uumlber die Wahl der Be-zirkstage (Bezirkswahlgesetz ndash BezWG) in der Fassung der Bekanntmachung vom 12 Februar 2003 (GVBl S 144 BayRS 2021-3-I) zuletzt geaumlndert durch sect 5 des Gesetzes vom 26 Juli 2006 (GVBl S 405) erhaumllt fol-gende Fassung

bdquo6 Art 39 40 41 42 Abs 1 2 3 und 5 Art 43 Abs 1 Art 44 bis 46 48 50 (Bestimmungen uumlber die Fest-stellung des Wahlergebnisses) mit der Maszliggabe dass an die Stelle der Bezeichnungen bdquoLandeswahlaus-schussldquo bdquoLandeswahlleiterldquo und bdquoAbgeordneterldquo die Bezeichnungen bdquoWahlkreisausschussldquo bdquoWahlkreislei-terldquo und bdquoBezirksratldquo treten dass im Fall des Art 42 Abs 5 das Wahlergebnis im Bezirk maszliggebend ist und dass eine Erhoumlhung der Gesamtzahl der Bezirksraumlte bei Anwendung des Art 44 Abs 2 nur eintritt wenn sie sich aus der Bezirkswahl selbst ergibtldquo

sect 3

Dieses Gesetz tritt am helliphelliphelliphelliphelliphelliphelliphellip in Kraftldquo

Seite 2 Bayerischer Landtag 16 Wahlperiode Drucksache 166696

Berichterstatter zu 1 u 2 Dr Andreas Fischer Berichterstatterin zu 3 Susanna Tausendfreund Mitberichterstatterin zu 1 u 2 Susanna Tausendfreund Mitberichterstatter zu 3 Dr Andreas Fischer

II Bericht

1 Die Gesetzentwuumlrfe wurden dem Ausschuss fuumlr Kommunale Fragen und Innere Sicherheit feder-fuumlhrend zugewiesen Der Ausschuss fuumlr Verfassung Recht Parlaments-fragen und Verbraucherschutz hat die Gesetzent-wuumlrfe endberaten Zum Gesetzentwurf Drs 163557 wurde der Aumlnde-rungsantrag Drs 165202 eingereicht

2 Der federfuumlhrende Ausschuss hat die Gesetzent-wuumlrfe Drs 163557 und Drs 163661 sowie den Aumlnderungsantrag Drs 165202 in seiner 34 Sit-zung am 10 November 2010 beraten Hinsichtlich des Gesetzentwurfes Drs 163557 hat der Ausschuss e i n s t i m m i g in der in I enthal-tenen Fassung Zustimmung empfohlen Hinsichtlich des Aumlnderungsantrags Drs 165202 hat der Ausschuss einstimmig Z u s t i m m u n g empfohlen Der Aumlnderungsantrag hat durch die Aufnahme in I seine Erledigung gefunden Hinsichtlich des Gesetzentwurfes Drs 163661 hat der Ausschuss einstimmig Z u s t i m m u n g in der in I enthaltenen gemeinsamen Neufassung emp-fohlen

3 Der Ausschuss fuumlr Verfassung Recht Parlaments-fragen und Verbraucherschutz hat die Gesetzent-wuumlrfe Drs 163557 und Drs 163661 sowie den Aumlnderungsantrag Drs 165202 in seiner 47 Sit-zung am 9 Dezember 2010 endberaten Hinsichtlich der Gesetzentwuumlrfe Drs 163557 und Drs 163661 hat der Ausschuss e i n s t i m m i g der Beschlussempfehlung des federfuumlhrenden Aus-schusses zugestimmt mit der Maszliggabe dass sect 3 der gemeinsamen Neufassung folgende Fassung erhaumllt

bdquosect 3

(1) Dieses Gesetz tritt am 1 Januar 2011 in Kraft

(2) 1sect 1 dieses Gesetzes ist erstmals fuumlr die all-gemeinen Gemeinde- und Landkreiswahlen im Jahr 2014 anzuwenden 2Fuumlr vor dem

1 Januar 2014 stattfindende Gemeinde- und Landkreiswahlen sind die Vorschriften des Gemeinde- und Landkreiswahlgesetzes in der bis zum Ablauf des 31 Dezember 2010 geltenden Fassung anzuwendenldquo

Hinsichtlich des Aumlnderungsantrags Drs 165202 hat der Ausschuss einstimmig Z u s t i m m u n g empfohlen Der Aumlnderungsantrag hat durch die Aufnahme in I seine Erledigung gefunden

Joachim Hanisch Vorsitzender

Bayerischer Landtag 16 Wahlperiode Drucksache 166726 15122010

Beschluss des Bayerischen Landtags

Der Landtag hat in seiner heutigen oumlffentlichen Sitzung beraten und beschlossen

1 Gesetzentwurf der Abgeordneten Thomas Hacker Dr Andreas Fischer Tobias Thalhammer Joumlrg Rohde Dr Otto Bertermann Brigitte Meyer Tho-mas Dechant Julika Sandt und Fraktion (FDP) Christian Meiszligner Dr Florian Herrmann Manfred Laumlndner Andreas Lorenz Angelika Schorer Jakob Schwimmer Max Strehle Dr Manfred Weiszlig Otto Zeitler Josef Zellmeier CSU Drs 163557 166696

2 Gesetzentwurf der Abgeordneten Margarete Bause Sepp Daxenberger Ulrike Gote Susanna Tausend-freund Dr Sepp Duumlrr Christine Kamm Christine Stahl Simone Tolle und Fraktion (BUumlNDNIS 90 DIE GRUumlNEN) Drs 163661 166696

Gesetz zur Aumlnderung des Gemeinde- und Landkreiswahl-gesetzes sowie des Bezirkswahlgesetzes

sect 1

Art 35 Abs 2 des Gesetzes uumlber die Wahl der Gemeinderauml-te der Buumlrgermeister der Kreistage und der Landraumlte (Ge-meinde- und Landkreiswahlgesetz ndash GLKrWG) in der Fas-sung der Bekanntmachung vom 7 November 2006 (GVBl S 834 BayRS 2021-12-I) erhaumllt folgende Fassung

bdquo(2) 1Fuumlr die Sitzverteilung wird die Gesamtsitzzahl ver-vielfacht mit der Zahl der Stimmen die fuumlr einen Wahlvor-schlag oder soweit Listenverbindungen bestehen fuumlr die verbundenen Wahlvorschlaumlge insgesamt abgegeben wor-den sind durch die Gesamtzahl der fuumlr alle Wahlvorschlaumlge insgesamt abgegebenen Stimmen geteilt 2Jeder Wahlvor-schlag oder jede Verbindung von Wahlvorschlaumlgen erhaumllt zunaumlchst so viele Sitze wie ganze Zahlen darauf entfallen 3Die weiteren zu vergebenden Sitze werden den Wahlvor-schlaumlgen und Verbindungen von Wahlvorschlaumlgen in der Reihenfolge der houmlchsten Zahlenbruchteile die sich bei der Berechnung nach Satz 1 ergeben zugeteilt 4Bei gleichem Anspruch mehrerer Wahlvorschlaumlge auf einen Sitz faumlllt dieser dem Wahlvorschlag zu dessen in Betracht kommen-de sich bewerbende Person die groumlszligere Stimmenzahl auf-weist sonst entscheidet das Losldquo

sect 2

Art 4 Abs 1 Nr 6 des Gesetzes uumlber die Wahl der Be-zirkstage (Bezirkswahlgesetz ndash BezWG) in der Fassung der Bekanntmachung vom 12 Februar 2003 (GVBl S 144 BayRS 2021-3-I) zuletzt geaumlndert durch sect 5 des Gesetzes vom 26 Juli 2006 (GVBl S 405) erhaumllt folgende Fassung

bdquo6 Art 39 bis 41 42 Abs 1 bis 3 und 5 Art 43 Abs 1 Art 44 bis 46 48 50 (Bestimmungen uumlber die Feststel-lung des Wahlergebnisses) mit der Maszliggabe dass an die Stelle der Bezeichnungen bdquoLandeswahlausschussldquo bdquoLandeswahlleiterldquo und bdquoAbgeordneterldquo die Bezeich-nungen bdquoWahlkreisausschussldquo bdquoWahlkreisleiterldquo und bdquoBezirksratldquo treten dass im Fall des Art 42 Abs 5 das Wahlergebnis im Bezirk maszliggebend ist und dass eine Erhoumlhung der Gesamtzahl der Bezirksraumlte bei Anwen-dung des Art 44 Abs 2 nur eintritt wenn sie sich aus der Bezirkswahl selbst ergibtldquo

sect 3

(1) Dieses Gesetz tritt am 1 Januar 2011 in Kraft

(2) 1sect 1 dieses Gesetzes ist erstmals fuumlr die allgemeinen Gemeinde- und Landkreiswahlen im Jahr 2014 anzuwen-den 2Fuumlr vor dem 1 Januar 2014 stattfindende Gemeinde- und Landkreiswahlen sind die Vorschriften des Gemeinde- und Landkreiswahlgesetzes in der bis zum Ablauf des 31 Dezember 2010 geltenden Fassung anzuwenden

Die Praumlsidentin

IV

Franz Maget

II Vizepraumlsident

Drucksachen Plenarprotokolle sowie die Tagesordnungen der Vollversammlung und der Ausschuumlsse sind im Internet unter wwwbayernlandtagde - Dokumente abrufbar Die aktuelle Sitzungsuumlbersicht steht unter wwwbayernlandtagde ndash AktuellesSitzungen zur Verfuumlgung

Redner zu nachfolgendem Tagesordnungspunkt

Praumlsidentin Barbara StammAbg Joachim HanischAbg Joumlrg RohdeAbg Christian MeiszlignerAbg Susanna TausendfreundAbg Reinhold PerlakZweiter Vizepraumlsident Franz Maget

Praumlsidentin Barbara Stamm Ich rufe die Tagesordnungspunkte 15 und 16 auf

Gesetzentwurf der Abgeordneten Hubert Aiwanger Tanja Schweiger Joachim

Hanisch und Fraktion (FW)

zur Aumlnderung des Gemeinde- und Landkreiswahlgesetzes und des

Bezirkswahlgesetzes (Drs 163486)

- Zweite Lesung -

und

Gesetzentwurf der Abgeordneten

Thomas Hacker Dr Andreas Fischer Tobias Thalhammer u a und Fraktion

(FDP)

Christian Meiszligner u a (CSU)

zur Aumlnderung des Gemeinde- und Landkreiswahlgesetzes (Drs 163557)

- Zweite Lesung -

hierzu

Aumlnderungsantrag der Abgeordneten

Thomas Hacker Dr Andreas Fischer Joumlrg Rohde u a (FDP)

Christian Meiszligner u a (CSU)

(Drs 165202)

und

Gesetzentwurf der Abgeordneten Margarete Bause Sepp Daxenberger Ulrike

Gote u a und Fraktion (BUumlNDNIS 90DIE GRUumlNEN)

zur Aumlnderung des Gemeinde- und Landkreiswahlgesetzes sowie des

Bezirkswahlgesetzes (Drs 163661)

Protokollauszug63 Plenum 15122010 Bayerischer Landtag - 16 Wahlperiode 1

- Zweite Lesung -

Ich eroumlffne die gemeinsame Aussprache Im Aumlltestenrat wurde hierzu eine Redezeit

von fuumlnf Minuten vereinbart Erste Wortmeldung fuumlr die Freien Waumlhler Herr Kollege

Hanisch

Joachim Hanisch (FW) Sehr geehrte Frau Praumlsidentin liebe Kolleginnen und Kolle-

gen Heute geht es darum wie wir die Stimmen die eine parteiliche Gruppierung be-

kommen hat in Sitze umwandeln Wie sorge ich dafuumlr dass ein Ausschuss ein Ar-

beitskreis oder was auch immer das Spiegelbild des Plenums des Stadt- bzw

Gemeinderats darstellt Dazu gibt es verschiedene Verfahren Bisher hatten wir fast

uumlberall das drsquoHondtsche Verfahren angewandt Fuumlr mich ist es ein Meilenstein dass

sich in diesem Hause alle Fraktionen zumindest daruumlber einig sind dass wir dieses

drsquoHondtsche Verfahren in Zukunft nicht mehr haben wollen Das konnte man vor eini-

gen Jahren in der Form noch nicht erwarten

Jetzt geht es darum welches der anderen Verfahren das bessere ist Fuumlr welches sol-

len wir uns entscheiden Hierzu haben die Freien Waumlhler eine klare Auffassung Wir

sind der Meinung dass das Verfahren nach Sainte-LagueumlSchepers besser ist Wir

fordern deshalb dass dieses Verfahren eingefuumlhrt wird Wir sind der Auffassung dass

das Verfahren nach Hare-Niemeyer wesentlich besser als das drsquoHondtrsquosche Verfahren

und mit dem Verfahren nach Sainte-LagueumlSchepers vergleichbar ist Bei einer Erhouml-

hung der Gesamtsitzzahl koumlnnte aber nach dem Hare-Niemeyer-Verfahren ein Sitz

verloren gehen Sie koumlnnen jetzt sagen das sind nur Details Wenn wir aber schon die

Moumlglichkeit haben die Verfahren neu zu regeln sollten wir das Verfahren nehmen

das sich in den letzten Jahren konsequent durchgesetzt hat Dafuumlr plaumldieren wir aus-

druumlcklich

Meine Damen und Herren von der CSU und der FDP Sie haben mit Ihren Stimmen im

Bundestag dafuumlr gesorgt dass das Verfahren nach Sainte-LagueumlSchepers eingefuumlhrt

wird Sie haben im Europaumlischen Parlament mitgestimmt als dort ein neues Verfahren

Protokollauszug63 Plenum 15122010 Bayerischer Landtag - 16 Wahlperiode 2

gewaumlhlt wurde und Sie haben sich auch dort - ich nehme an aus gutem Grund - fuumlr

das Verfahren nach Sainte-LagueumlSchepers eingesetzt Sie haben somit dafuumlr ge-

sorgt dass dieses Verfahren jetzt in der Europaumlischen Union und auch im Bundestag

gilt Wenn Sie sich sect 25 der Geschaumlftsordnung fuumlr den Bayerischen Landtag anschau-

en finden Sie auch dort fuumlr die Ausschussbesetzung das Verfahren nach Sainte-

LagueumlSchepers

Nachdem wir dieses System auf allen Ebenen eingefuumlhrt haben ist es fuumlr uns in ge-

wisser Form unlogisch dass auf kommunaler Ebene ploumltzlich das Verfahren nach

Hare-Niemeyer eingefuumlhrt wird Unser Gesetzentwurf ist deshalb sehr eindeutig Wir

sprechen uns fuumlr das Verfahren nach Sainte-LagueumlSchepers aus Nachdem wir aber

nach den Beratungen in den Fraktionen befuumlrchten dass unser Antrag keine Mehrheit

finden wird werden wir auch dem Gesetzentwurf der FDP und der CSU zustimmen

weil uns die zweitbeste Loumlsung allemal mehr Wert ist als dieses wohl zu den Akten zu

legende drsquoHondtrsquosche Verfahren Deshalb stimmen wir auch dem Antrag der CSU zu

Praumlsidentin Barbara Stamm Naumlchste Wortmeldung fuumlr die FDP-Fraktion Herr Kolle-

ge Rohde

Joumlrg Rohde (FDP) Frau Praumlsidentin liebe Kolleginnen und Kollegen Herr Kollege

Hanisch vielen Dank fuumlr die Ankuumlndigung dass Sie nachher dem Gesetzentwurf von

FDP und CSU zustimmen Dazu aber eine kleine Korrektur fuumlrs Protokoll Sie hatten

uumlberschwaumlnglich damit begonnen dass wir nicht nur uumlber die Verteilung der Sitze des

jeweiligen Kommunalparlaments sondern auch uumlber die Verteilung der Ausschusssit-

ze reden Das ist heute gerade nicht Gegenstand der Debatte Das wollte ich fuumlr das

Protokoll richtigstellen

Uns eint aber die Freude daruumlber dass wir das erst- oder zweitbeste aber auf keinen

Fall das drittbeste Verfahren welches bisher noch gilt anwenden wollen Das Verfah-

ren nach drsquoHondt ist ein zwar zulaumlssiges Verfahren Zumindest fuumlhlen sich aber kleine

Parteien bei diesem Verfahren das eine oder andere Mal benachteiligt sodass wir uns

Protokollauszug63 Plenum 15122010 Bayerischer Landtag - 16 Wahlperiode 3

daruumlber freuen dass wir gemeinsam mit unserem Koalitionspartner den Gesetzent-

wurf zur Aumlnderung des Gemeinde- und Landkreiswahlgesetzes auf den Weg bringen

und damit das Verfahren nach Hare-Niemeyer festschreiben konnten

Jede politische Ebene sei es der Bundestag das Europaparlament oder auch wir ist

berechtigt das Verfahren zu aumlndern Wenn wir heute das Verfahren nach Sainte-

LagueumlSchepers einfuumlhren wuumlrden koumlnnten wir es morgen vielleicht schon wieder aumln-

dern weil an anderer Stelle ein anderer Beschluss gefasst wird Die Sitze fuumlr den Bun-

destag werden aber nach Hare-Niemeyer ausgezaumlhlt Auch die Sitze im Landtag

werden nach Hare-Niemeyer ausgezaumlhlt Deswegen ist in Bayern auch ein Prozess

gefuumlhrt worden Insofern befinden wir uns durchaus im Kanon mit den anderen Ebe-

nen uumlber uns wenn wir fuumlr die Kommunalwahlen Hare-Niemeyer vorschreiben Dieses

Verfahren ist durchaus eine der zu waumlhlenden Optionen Wir freuen uns daruumlber dass

wir dieses Gesetz noch vor Weihnachten verabschieden koumlnnen Logischerweise koumln-

nen wir damit dem Gesetzentwurf der Freien Waumlhler nicht naumlhertreten wobei wir na-

tuumlrlich wissen dass die Auszaumlhlmethode zu nahezu gleichen Ergebnissen fuumlhrt Die

beiden Verfahren unterscheiden sich wirklich nur in Nuancen

Der wesentliche Punkt der uns eint ist die Abkehr vom dacuteHondtschen System Wie

das spaumlter einmal in den Ausschuumlssen bei der nachgelagerten Entscheidungsfindung

ist ist an anderer Stelle zu beraten Da freue ich mich auch auf die Diskussion

(Beifall bei der FDP)

Praumlsidentin Barbara Stamm Danke schoumln Naumlchste Wortmeldung fuumlr die CSU-Frak-

tion Herr Kollege Meiszligner

Christian Meiszligner (CSU) Frau Praumlsidentin Kolleginnen und Kollegen Kollege

Rohde hat es schoumln erklaumlrt Aber ich war so schlecht in Mathematik dass ich mich

sehr ungern in diese Zaumlhlerei hineinbegebe Es ist ein Beitrag zum groszligen Werk der

Umsetzung des Koalitionsvertrages Wir bitten um Zustimmung und freuen uns uumlber

die politische Klugheit der Freien Waumlhler uns da zu folgen

Protokollauszug63 Plenum 15122010 Bayerischer Landtag - 16 Wahlperiode 4

(Beifall bei Abgeordneten der CSU und des Abgeordneten Joumlrg Rohde (FDP))

Praumlsidentin Barbara Stamm Ich darf nun das Wort fuumlr die Fraktion des BUumlNDNIS-

SES 90DIE GRUumlNEN Frau Kollegin Tausendfreund erteilen

Susanna Tausendfreund (GRUumlNE) Frau Praumlsidentin liebe Kolleginnen und Kolle-

gen Ich habe es nicht zu hoffen gewagt dass ich es noch erleben werde dass wir

das dacuteHondtsche Verfahren als Auszaumlhlungsverfahren tatsaumlchlich bis zur naumlchsten

Kommunalwahl abschaffen

(Beifall der Abgeordneten Margarete Bause (GRUumlNE) - Joumlrg Rohde (FDP)

Sehen Sie kaum sind wir wieder da hellip)

Damit enden tatsaumlchlich die ungleich gewichtete Verteilung in den Kommunalparla-

menten die Verzerrungen bei der Zusammensetzung zugunsten der groszligen Parteien

und zulasten der kleinen Parteien Hier hat es in der Vergangenheit wirklich erhebliche

Verzerrungen gegeben Es ist von uns und von der FDP mehrfach gegen das Verfah-

ren nach drsquoHondt geklagt worden In Bezug auf die Landtagswahlen und die damit ver-

bundene siebenfache Anwendung von drsquoHondt hatte die Klage der FDP Erfolg

DrsquoHondt ist fuumlr die Landtagswahlen untersagt worden Die Landtagswahlen werden

deshalb schon seit einiger Zeit nach Hare-Niemeyer ausgezaumlhlt aber eben nicht die

Kommunalwahlen Da hat das Verfassungsgericht gesagt das Verfahren nach

drsquoHondt sei gerade noch verfassungsgemaumlszlig

Es ist ein Beitrag der FDP diesen Punkt in den Koalitionsvertrag hineingebracht zu

haben

(Beifall bei der FDP)

sodass wir Hare-Niemeyer fuumlr alle Wahlen heute einstimmig verabschieden koumlnnen

Nach der letzten Kommunalwahl hat es wieder erhebliche Verzerrungen gegeben Es

wurde eine Verfassungsbeschwerde eingereicht die leider abgelehnt worden ist

Protokollauszug63 Plenum 15122010 Bayerischer Landtag - 16 Wahlperiode 5

Diese Klage ist sehr gut aufbereitet und zeigt sehr deutlich wie groszlig die Verzerrungen

tatsaumlchlich gewesen sind Es gab in der Regel Abweichungen um ein bis zwei Sitze

Solche erheblichen Abweichungen kann man bei Gremien mit beispielsweise 30 50

oder 60 gewaumlhlten Mandatstraumlgern nicht durchgehen lassen

Wir haben heute ein gesetzgeberisches Kuriosum Es gab den Gesetzentwurf der

Freien Waumlhler fuumlr das Verfahren nach Sainte-LagueumlSchepers dann - nur bezogen

auf die Gemeindewahlen und Landkreiswahlen - den Gesetzentwurf der Koalitions-

fraktionen Ferner gab es unseren den Gesetzentwurf der GRUumlNEN der sich auf alle

kommunalen Ebenen bezogen hat also auch auf die Bezirkstage Dann kam ein

nachgeschobener Gesetzentwurf der Koalitionsfraktionen Im Innenausschuss haben

wir uns darauf geeinigt dass die Koalitionsfraktionen ihren Gesetzentwurf entspre-

chend unserem Gesetzentwurf aumlndern Wir haben dann auch unseren Gesetzentwurf

wieder angepasst sodass wir heute einen Gesetzentwurf der GRUumlNEN und einen Ge-

setzentwurf der Koalitionsfraktionen parallel haben die beide heute beschlossen wer-

den Sie sind identisch Ich sage das weil vorhin immer nur vom Gesetzentwurf der

Koalitionsfraktionen die Rede war

(Christian Meiszligner (CSU) Entschuldigung)

Also zur Klarstellung Heute stehen zwei Gesetzentwuumlrfe zur Abstimmung Das im Ge-

setzentwurf der Freien Waumlhler auf kommunaler Ebene bevorzugte Verfahren nach

Sainte-LagueumlSchepers ist nicht das exaktere Verfahren Hare-Niemeyer ist mathema-

tisch genau Bei Gremien deren Groumlszlige schon vorher feststeht gibt es auch keine Ver-

zerrung Die Moumlglichkeit dass es da einen Effekt gibt wie Sie angesprochen haben

besteht nicht

Wenn wir die Sache verabschieden haben wir einen Gleichklang fuumlr Landtagswahlen

Bezirkstagswahlen Gemeindewahlen Stadtratswahlen Kreistagswahlen Sie werden

alle nach dem gleichen Prinzip ausgezaumlhlt und sind dann mathematisch korrekt be-

Protokollauszug63 Plenum 15122010 Bayerischer Landtag - 16 Wahlperiode 6

setzt Im Jahr 2014 werden sich die Kommunalparlamente dann gerechter zusammen-

setzen

(Beifall bei den GRUumlNEN)

Praumlsidentin Barbara Stamm Frau Kollegin bitte verbleiben Sie am Redepult fuumlr eine

Zwischenbemerkung des Kollegen Rohde

Joumlrg Rohde (FDP) Frau Kollegin ich moumlchte Ihre umfassende Aufzaumlhlung die sehr

detailreich war nur um eine Nuance ergaumlnzen Ich erinnere daran dass das Bezirks-

tagswahlrecht auch im Koalitionsvertrag vereinbart war sodass Ihr Antrag in dieser

Legislaturperiode vielleicht nicht unbedingt erforderlich war

(Margarete Bause (GRUumlNE) Es ist manches vereinbart was nicht Realitaumlt ist -

Zuruf der Abgeordneten Simone Tolle (GRUumlNE))

Das moumlchte ich nur ergaumlnzen weil Sie sonst alles vollstaumlndig dargestellt haben

Susanna Tausendfreund (GRUumlNE) Ich hatte den Eindruck dass Sie die Bezirks-

tagswahlen einfach vergessen haben Deshalb haben wir den umfassenden Gesetz-

entwurf nachgeschoben Sie haben ja dann nachgezogen Sie haumltten das auch sein

lassen und unserem Gesetzentwurf zustimmen koumlnnen

(Beifall der Abgeordneten Margarete Bause (GRUumlNE) - Johanna Werner-Mug-

gendorfer (SPD) Das geht nicht das koumlnnen Sie vergessen das erleben wir

nicht)

Das machen Sie ja heute sowieso

Praumlsidentin Barbara Stamm Jetzt darf ich fuumlr die SPD-Fraktion dem Kollegen Perlak

das Wort erteilen Bitte schoumln

Reinhold Perlak (SPD) Sehr geehrte Frau Praumlsidentin verehrte Kolleginnen und Kol-

legen Die moumlglichst gerechte Abbildung von Wahlergebnissen in der Zuteilung von

Protokollauszug63 Plenum 15122010 Bayerischer Landtag - 16 Wahlperiode 7

Sitzen sowohl in Gemeinden wie Landkreisen und Bezirken ist nicht erst seit heute in

der Diskussion Sie hat uns schon mehrfach auch in diesem Hohen Hause beschaumlftigt

Der Abloumlsung des ungerechten Sitzzuteilungsverfahren nach dacuteHondt scheinen wie

wir gehoumlrt haben nunmehr alle Fraktionen einmuumltig zuzustimmen Es ist auch nach-

vollziehbar weil der Waumlhlerwille im Vergleich zum mathematisch wohl exakteren

Hare-Niemeyer-Verfahren oder zum etwas komplizierteren aber dennoch gerechteren

Verfahren nach Sainte-LagueumlSchepers weniger angemessen abgebildet wird und

dann nach wie vor die groszligen Parteien bevorzugt wuumlrden

Gestatten Sie mir auch darauf hinzuweisen dass der Bayerische Verfassungsge-

richtshof einraumlumt dass das dacuteHondtsche Verfahren nicht ausreichend - ich zitiere

woumlrtlich - zu wahlproporzgerechten Ergebnissen fuumlhrt Das sollte fuumlr uns Anlass

genug sein von dem alten Zopf Abstand zu nehmen

Es ist schon dargestellt worden dass das Verfahrens nach Sainte-LagueumlSchepers

auf Europa- und Bundesebene laumlngst angewendet wird Ich darf daran erinnern dass

die Mehrheitsfraktionen bei der Konstituierung dieses Landtags in dieser Wahlperiode

dieses Verfahren sicherlich auch aus bestimmten Gruumlnden angewandt haben weil es

ihnen entsprechende Sitze zugefuumlhrt hat die sie sonst nicht bekommen haumltten

Innerhalb der kommunalen Koumlrperschaftsebenen werden aber immer noch unter-

schiedliche Sitzzuteilungsverfahren angewendet Deshalb sollte das klar geregelt wer-

den Weil es aber selbst unter wissenschaftlich angestellten Analysen keine klare

Empfehlung fuumlr Hare-Niemeyer oder zu Sainte-LagueumlSchepers gibt war es schon im

Vorfeld bei der Behandlung im Fachausschuss schwierig sich auf eines der beiden

Verfahren festzulegen

Unsere Fraktion ist auch deshalb davon ausgegangen dass die getroffene Vereinba-

rung naumlmlich einen gemeinsamen Gesetzentwurf aller Fraktionen vorzulegen erst

dann greift wenn ein Gesetzentwurf der Staatsregierung vorliegt Dieser Gesetzent-

wurf liegt leider trotz Empfehlung des Fachausschusses nicht vor Auch die vorge-

Protokollauszug63 Plenum 15122010 Bayerischer Landtag - 16 Wahlperiode 8

schlagene Pruumlfung Herr Kollege Rohde zur Abwaumlgung der beiden Verfahren ist un-

terblieben - leider

Dies war schlieszliglich der Grund dafuumlr dass wir heute als einzige Fraktion keinen eige-

nen Gesetzentwurf eingebracht haben weil wir eben auf diese Absprache vertraut

haben Wir haben immer schon - das ist hinlaumlnglich bekannt - Hare-Niemeyer favori-

siert zu einem Zeitpunkt allerdings als es das Verfahren nach Sainte-LagueumlSche-

pers noch gar nicht gab Wahlverfahrensexperten meine Damen und Herren bestaumlti-

gen uns mittlerweile dass das Verfahren nach Sainte-LagueumlSchepers den

Waumlhlerwillen unter allen Verfahren am besten abbildet Leider werden wir uns zu

Letzterem vermutlich heute mehrheitlich nicht durchringen koumlnnen Aber weil alle Ge-

setzentwuumlrfe die wir heute in Zweiter Lesung behandeln in allen wesentlichen Inhal-

ten und Zielsetzungen gleichgelagert sind stimmen wir wie schon im federfuumlhrenden

Ausschuss fuumlr Kommunale Fragen und Innere Sicherheit dem Gesetzentwurf in Ta-

gesordnungspunkt 15 und - wenngleich nur als zweitbester Loumlsung - auch den Ge-

setzentwuumlrfen im Tagesordnungspunkt 16 zu

(Beifall bei der SPD)

Praumlsidentin Barbara Stamm Bei der groszligen Uumlbereinstimmung des Hohen Hauses

verzichtet Innenminister Herrmann auf seine Wortmeldung Das ist doch eine Aner-

kennung Auch ich freue mich daruumlber

(Zurufe von den Freien Waumlhlern und den GRUumlNEN)

Damit ist die Aussprache geschlossen Wir kommen zur Abstimmung Dazu werden

die Tagesordnungspunkte wieder getrennt

Ich lasse zunaumlchst uumlber den Tagesordnungspunkt 15 abstimmen Der Abstimmung

liegt der Initiativgesetzentwurf der Fraktion der Freien Waumlhler auf Drucksache 163486

zugrunde Der federfuumlhrende Ausschuss fuumlr Kommunale Fragen und Innere Sicherheit

empfiehlt auf Drucksache 166682 die Ablehnung des Gesetzentwurfs Wer dagegen

Protokollauszug63 Plenum 15122010 Bayerischer Landtag - 16 Wahlperiode 9

dem Gesetzentwurf zustimmen will den bitte ich um das Handzeichen - Das sind die

Fraktionen der SPD und der Freien Waumlhler und Frau Abgeordnete Dr Gabriele Pauli

fraktionslos Gegenstimmen - Das sind die Fraktionen der CSU und der FDP Stim-

menthaltungen - Das ist die Fraktion des BUumlNDNISSES 90DIE GRUumlNEN Damit ist

der Gesetzentwurf abgelehnt

Wir kommen zur Abstimmung uumlber den Tagesordnungspunkt 16 Der Abstimmung lie-

gen der Initiativgesetzentwurf der FDP-Fraktion und von Abgeordneten der CSU-Frak-

tion auf Drucksache 163557 der Aumlnderungsantrag von Abgeordneten der FDP und

der CSU auf Drucksache 165202 der Initiativgesetzentwurf der Fraktion des BUumlND-

NISSES 90DIE GRUumlNEN auf Drucksache 163661 und die Beschlussempfehlung des

federfuumlhrenden Ausschusses fuumlr Kommunale Fragen und Innere Sicherheit auf Druck-

sache 166696 zugrunde

Der federfuumlhrende Ausschuss schlaumlgt fuumlr beide Gesetzentwuumlrfe eine gemeinsame

Neufassung vor Der Ausschuss fuumlr Verfassung Recht Parlamentsfragen und Ver-

braucherschutz stimmt bei seiner Endberatung der Beschlussempfehlung des feder-

fuumlhrenden Ausschusses zu allerdings mit der Maszliggabe dass sect 3 neu gefasst wird Im

Einzelnen verweise ich auf die Drucksache 166696 Wer dem Gesetzentwurf in der

Fassung des endberatenden Ausschusses zustimmen will den bitte ich um das Hand-

zeichen - Das ist das gesamte Hohe Haus Gegenstimmen Keine Stimmenthaltun-

gen - Keine Einstimmig so beschlossen

Da ein Antrag auf Dritte Lesung nicht gestellt wurde fuumlhren wir gemaumlszlig sect 56 der Ge-

schaumlftsordnung sofort die Schlussabstimmung durch Ich schlage vor sie in einfacher

Form durchzufuumlhren - Widerspruch erhebt sich nicht Wer dem Gesetzentwurf in der

Fassung des endberatenden Ausschusses seine Zustimmung geben will den bitte ich

sich vom Platz zu erheben - Das ist das gesamte Hohe Haus Ich bitte die Gegenstim-

men anzuzeigen - Keine Stimmenthaltungen - Keine

Protokollauszug63 Plenum 15122010 Bayerischer Landtag - 16 Wahlperiode 10

Damit ist das Gesetz angenommen Es hat den Titel Gesetz zur Aumlnderung des Ge-

meinde- und Landkreiswahlgesetzes sowie des Bezirkswahlgesetzes

Mit der Annahme der Gesetzentwuumlrfe in der soeben beschlossenen Fassung hat der

Aumlnderungsantrag auf der Drucksache 165202 seine Erledigung gefunden Das Hohe

Haus nimmt davon Kenntnis

Verehrte Kolleginnen und Kollegen wir sind sehr gut in der Zeit Damit haben Sie sich

eine Mittagspause von einer Stunde verdient Das tut auch dem Stenografischen

Dienst gut Wir treffen uns um 1345 Uhr wieder

(Unterbrechung von 1244 bis 1345 Uhr)

Zweiter Vizepraumlsident Franz Maget Meine Damen und Herren liebe Kolleginnen

und Kollegen es ist 1345 Uhr

Protokollauszug63 Plenum 15122010 Bayerischer Landtag - 16 Wahlperiode 11

B 1612

Bayerisches 845

Gesetz- und Verordnungsblatt Nr22 Muumlnchen den 28 Dezember 2010

Datum In haI t Seite

21122010 Gesetz zur Aumlnderung des Gemeinde- und Landkreiswahlgesetzes sowie des Bezirks-wahlgesetzes 846

2021-11212021-3-1

21122010 Gesetz uumlber Gewaumlhrleistungen im Zusammenhang mit der Bewerbung und der Austrashygung der XXIII Olympischen und der XII Paralympischen Winterspiele 2018 (Olympia-gesetz- OlympiaG) 847

66c2-F

21122010 Gesetz zur Aumlnderung des Gesetzes uumlber Zustaumlndigkeiten zum Vollzug wirtschaftsrechtli-cher Vorschriften und der Verordnung uumlber Aufgaben der Groszligen Kreisstaumldte 848

700-2-W 2020-1-1-3-I

14122010 Verordnung zur Ausfuumlhrung des Waffen- und Beschussrechts (AVWaffBeschR) 851 2186-1-1

14122010 Verordnung zur Aumlnderung der Verordnung uumlber Zustaumlndigkeiten auf dem Gebiet des Arshybeitsschutzes der Sicherheitstechnik des Chemikalien- und Medizinprodukterechtsund der Verordnung uumlber die Zustaumlndigkeiten zum Vollzug atomrechtlicher Vorschriften 853

805-2-UG 751-1-UG

14122010 Satzung zur Aumlnderung der Satzung der Bayerischen Forschungsstiftung 863 282-2-11-1-W

3122010 Verordnung zur Aumlnderung der Verordnung zum Vollzugtierschutzrechtlicher Vorschriften 864 7833-1-1-UG

10122010 Verordnung uumlber das Heilverfahren nach Dienstunfaumlllen (Bayerische Heilvertahrens-verordnung - BayHeilvfV) 865

2033-1-1-1-F

1312 2010 Verordnung zur Aumlnderung der Verordnung zur Ausfuumlhrung des Bayerischen Schulfinari-zierungsgesetzes 869

2230-7-1-1-UK

13122010 Achte Verordnung zur Aumlnderung der GerichtlichenZustaumlndigkeitsverordnungJustiz 870 300-3-1-J

15122010 Verordnung zur Aumlnderung der Verordnung uumlber die Benutzungsgebuumlhren der staatlichen Vermessungs aumlmter 871

2013-2-9-F

846 Bayerisches Gesetz- und Verordnungs blatt Nr 222010

2021-12-12021-3-1

Gesetz zur Aumlnderung des

Gemeinde- und Landkreiswahlgesetzes sowie des Bezirkswahlgesetzes

Vom 21 Dezember 2010

Der Landtag des Freistaates Bayern hat das folshygende Gesetz beschlossen das hiermit bekannt geshymacht wird

sect 1

Art 35 Abs 2 des Gesetzes uumlber die Wahl der Gemeinderaumlte der Buumlrgermeister der Kreistage und der Landraumlte (Gemeinde- und Landkreiswahlgesetz -GLKrWG) in der Fassung der Bekanntmachung vom 7 November 2006 (GVBl S 834 BayRS2021-12-I) erhaumllt folgende Fassung

(2) lFuumlr die Sitzverteilung wird die Gesamtsitzshyzahl vervielfacht mit der Zahl der Stimmen die fuumlr eishynen Wahlvorschlag oder soweit Listenverbindungen bestehen fuumlr die verbundenen Wahlvorschlaumlge insshygesamt abgegeben worden sind diIrch die Gesamtshyzahl der fuumlr alle Wahlvorschlaumlge insgesamt abgegebeshynen Stimmen geteilt 2Jeder Wahlvorschlag oder jede Verbindung von Wahlvorschlaumlgen erhaumllt zunaumlchst so viele Sitze wie ganze Zahlen darauf entfallen 3Die weiteren zu vergebenden Sitze werden den Wahlvorshyschlaumlgen und Verbindungen von Wahlvorschlaumlgen in der Reihenfolge der houmlchsten Zahlenbruchteile die sich bei der Berechnung nach Satz 1 ergeben zugeshyteilt 4Bei gleichem Anspruch mehrerer Wahlvorschlaumlshyge auf einen Sitz faumlllt dieser dem Wahlvorschlag zu

dessen inBetracht kommende sich bewerbende Pershyson die groumlszligere Stimmenzahl aufweist sonst entscheishydet das Los

sect 2

Art 4 Abs 1 Nr 6 des Gesetzes uumlber die Nahl der Bezirkstage (Bezirkswahlgesetz - BezWG) inder

Fassung der Bekanntmachung vom 12 Februar 2003 (GVBl S 144 BayRS 2021-3-I) zuletzt geaumlndert durch sect 5 des Gesetzes vom 26 Juli 2006 (GVBl S 405) ershyhaumllt folgende Fassung

6 Art 39 bis 41 42 Abs 1 bis 3 und 5 Art 43 Abs 1 Art 44 bis 464850 (Bestimmungen uumlber die Feststellung des Wahlergebnisses) mit der Maszliggabe dass andie Stelle der Bezeichnungen Landeswahlausschuss Landeswahlleiter und Abgeordneter die Bezeichnungen Wahlshykreisausschuss Wahlkreisleiter und Beshyzirksrat treten dass im Fall des Art 42 Abs 5 das Wahlergebnis im Bezirk maszliggebend ist und dass eine Erhoumlhung der Gesamtzahl der Bezirksshyraumlte bei Anwendung des Art 44 Abs 2 nur einshytritt wenn sie sich aus der Bezirkswahl selbst ershygibt

sect 3

(1) Dieses Gesetz tritt am 1 Januar 2011 in Kraft

(2) lsect 1 dieses Gesetzes ist erstmals fuumlr die allshygemeinen Gemeinde- undLandkreiswahlen im Jahr 2014 anzuwenden 2Fuumlr vor dem 1 Januar 2014 stattshyfindende Gemeinde- und Landkreiswahlen sind die Vorschriften des Gemeinde- und Landkreiswahlgeshysetzes in der bis zum Ablauf des 31 Dezember 2010 geltenden Fassung anzuwenden

Muumlnchen den 21 Dezember 2010

Der BayerischeMinisterpraumlsident

Horst See hof e r

  • Deckblatt
  • Gesetzentwurf 163557 vom 10022010
  • Plenarprotokoll Nr 42 vom 24022010
  • Beschlussempfehlung mit Bericht 166696 des KI vom 09122010
  • Beschluss des Plenums 166726 vom 15122010
  • Plenarprotokoll Nr 63 vom 15122010
  • Gesetz- und Verordnungsblatt vom 28122010
Page 8: Stand: 25.02.2013 10:04:14 Vorgangsmappe für die Drucksache … · 2020. 1. 10. · Bayerischer Landtag 16.Wahlperiode Drucksache16/3557 10.02.2010 Gesetzentwurf zur Änderung des

Seite 2 Bayerischer Landtag 16 Wahlperiode Drucksache 166696

Berichterstatter zu 1 u 2 Dr Andreas Fischer Berichterstatterin zu 3 Susanna Tausendfreund Mitberichterstatterin zu 1 u 2 Susanna Tausendfreund Mitberichterstatter zu 3 Dr Andreas Fischer

II Bericht

1 Die Gesetzentwuumlrfe wurden dem Ausschuss fuumlr Kommunale Fragen und Innere Sicherheit feder-fuumlhrend zugewiesen Der Ausschuss fuumlr Verfassung Recht Parlaments-fragen und Verbraucherschutz hat die Gesetzent-wuumlrfe endberaten Zum Gesetzentwurf Drs 163557 wurde der Aumlnde-rungsantrag Drs 165202 eingereicht

2 Der federfuumlhrende Ausschuss hat die Gesetzent-wuumlrfe Drs 163557 und Drs 163661 sowie den Aumlnderungsantrag Drs 165202 in seiner 34 Sit-zung am 10 November 2010 beraten Hinsichtlich des Gesetzentwurfes Drs 163557 hat der Ausschuss e i n s t i m m i g in der in I enthal-tenen Fassung Zustimmung empfohlen Hinsichtlich des Aumlnderungsantrags Drs 165202 hat der Ausschuss einstimmig Z u s t i m m u n g empfohlen Der Aumlnderungsantrag hat durch die Aufnahme in I seine Erledigung gefunden Hinsichtlich des Gesetzentwurfes Drs 163661 hat der Ausschuss einstimmig Z u s t i m m u n g in der in I enthaltenen gemeinsamen Neufassung emp-fohlen

3 Der Ausschuss fuumlr Verfassung Recht Parlaments-fragen und Verbraucherschutz hat die Gesetzent-wuumlrfe Drs 163557 und Drs 163661 sowie den Aumlnderungsantrag Drs 165202 in seiner 47 Sit-zung am 9 Dezember 2010 endberaten Hinsichtlich der Gesetzentwuumlrfe Drs 163557 und Drs 163661 hat der Ausschuss e i n s t i m m i g der Beschlussempfehlung des federfuumlhrenden Aus-schusses zugestimmt mit der Maszliggabe dass sect 3 der gemeinsamen Neufassung folgende Fassung erhaumllt

bdquosect 3

(1) Dieses Gesetz tritt am 1 Januar 2011 in Kraft

(2) 1sect 1 dieses Gesetzes ist erstmals fuumlr die all-gemeinen Gemeinde- und Landkreiswahlen im Jahr 2014 anzuwenden 2Fuumlr vor dem

1 Januar 2014 stattfindende Gemeinde- und Landkreiswahlen sind die Vorschriften des Gemeinde- und Landkreiswahlgesetzes in der bis zum Ablauf des 31 Dezember 2010 geltenden Fassung anzuwendenldquo

Hinsichtlich des Aumlnderungsantrags Drs 165202 hat der Ausschuss einstimmig Z u s t i m m u n g empfohlen Der Aumlnderungsantrag hat durch die Aufnahme in I seine Erledigung gefunden

Joachim Hanisch Vorsitzender

Bayerischer Landtag 16 Wahlperiode Drucksache 166726 15122010

Beschluss des Bayerischen Landtags

Der Landtag hat in seiner heutigen oumlffentlichen Sitzung beraten und beschlossen

1 Gesetzentwurf der Abgeordneten Thomas Hacker Dr Andreas Fischer Tobias Thalhammer Joumlrg Rohde Dr Otto Bertermann Brigitte Meyer Tho-mas Dechant Julika Sandt und Fraktion (FDP) Christian Meiszligner Dr Florian Herrmann Manfred Laumlndner Andreas Lorenz Angelika Schorer Jakob Schwimmer Max Strehle Dr Manfred Weiszlig Otto Zeitler Josef Zellmeier CSU Drs 163557 166696

2 Gesetzentwurf der Abgeordneten Margarete Bause Sepp Daxenberger Ulrike Gote Susanna Tausend-freund Dr Sepp Duumlrr Christine Kamm Christine Stahl Simone Tolle und Fraktion (BUumlNDNIS 90 DIE GRUumlNEN) Drs 163661 166696

Gesetz zur Aumlnderung des Gemeinde- und Landkreiswahl-gesetzes sowie des Bezirkswahlgesetzes

sect 1

Art 35 Abs 2 des Gesetzes uumlber die Wahl der Gemeinderauml-te der Buumlrgermeister der Kreistage und der Landraumlte (Ge-meinde- und Landkreiswahlgesetz ndash GLKrWG) in der Fas-sung der Bekanntmachung vom 7 November 2006 (GVBl S 834 BayRS 2021-12-I) erhaumllt folgende Fassung

bdquo(2) 1Fuumlr die Sitzverteilung wird die Gesamtsitzzahl ver-vielfacht mit der Zahl der Stimmen die fuumlr einen Wahlvor-schlag oder soweit Listenverbindungen bestehen fuumlr die verbundenen Wahlvorschlaumlge insgesamt abgegeben wor-den sind durch die Gesamtzahl der fuumlr alle Wahlvorschlaumlge insgesamt abgegebenen Stimmen geteilt 2Jeder Wahlvor-schlag oder jede Verbindung von Wahlvorschlaumlgen erhaumllt zunaumlchst so viele Sitze wie ganze Zahlen darauf entfallen 3Die weiteren zu vergebenden Sitze werden den Wahlvor-schlaumlgen und Verbindungen von Wahlvorschlaumlgen in der Reihenfolge der houmlchsten Zahlenbruchteile die sich bei der Berechnung nach Satz 1 ergeben zugeteilt 4Bei gleichem Anspruch mehrerer Wahlvorschlaumlge auf einen Sitz faumlllt dieser dem Wahlvorschlag zu dessen in Betracht kommen-de sich bewerbende Person die groumlszligere Stimmenzahl auf-weist sonst entscheidet das Losldquo

sect 2

Art 4 Abs 1 Nr 6 des Gesetzes uumlber die Wahl der Be-zirkstage (Bezirkswahlgesetz ndash BezWG) in der Fassung der Bekanntmachung vom 12 Februar 2003 (GVBl S 144 BayRS 2021-3-I) zuletzt geaumlndert durch sect 5 des Gesetzes vom 26 Juli 2006 (GVBl S 405) erhaumllt folgende Fassung

bdquo6 Art 39 bis 41 42 Abs 1 bis 3 und 5 Art 43 Abs 1 Art 44 bis 46 48 50 (Bestimmungen uumlber die Feststel-lung des Wahlergebnisses) mit der Maszliggabe dass an die Stelle der Bezeichnungen bdquoLandeswahlausschussldquo bdquoLandeswahlleiterldquo und bdquoAbgeordneterldquo die Bezeich-nungen bdquoWahlkreisausschussldquo bdquoWahlkreisleiterldquo und bdquoBezirksratldquo treten dass im Fall des Art 42 Abs 5 das Wahlergebnis im Bezirk maszliggebend ist und dass eine Erhoumlhung der Gesamtzahl der Bezirksraumlte bei Anwen-dung des Art 44 Abs 2 nur eintritt wenn sie sich aus der Bezirkswahl selbst ergibtldquo

sect 3

(1) Dieses Gesetz tritt am 1 Januar 2011 in Kraft

(2) 1sect 1 dieses Gesetzes ist erstmals fuumlr die allgemeinen Gemeinde- und Landkreiswahlen im Jahr 2014 anzuwen-den 2Fuumlr vor dem 1 Januar 2014 stattfindende Gemeinde- und Landkreiswahlen sind die Vorschriften des Gemeinde- und Landkreiswahlgesetzes in der bis zum Ablauf des 31 Dezember 2010 geltenden Fassung anzuwenden

Die Praumlsidentin

IV

Franz Maget

II Vizepraumlsident

Drucksachen Plenarprotokolle sowie die Tagesordnungen der Vollversammlung und der Ausschuumlsse sind im Internet unter wwwbayernlandtagde - Dokumente abrufbar Die aktuelle Sitzungsuumlbersicht steht unter wwwbayernlandtagde ndash AktuellesSitzungen zur Verfuumlgung

Redner zu nachfolgendem Tagesordnungspunkt

Praumlsidentin Barbara StammAbg Joachim HanischAbg Joumlrg RohdeAbg Christian MeiszlignerAbg Susanna TausendfreundAbg Reinhold PerlakZweiter Vizepraumlsident Franz Maget

Praumlsidentin Barbara Stamm Ich rufe die Tagesordnungspunkte 15 und 16 auf

Gesetzentwurf der Abgeordneten Hubert Aiwanger Tanja Schweiger Joachim

Hanisch und Fraktion (FW)

zur Aumlnderung des Gemeinde- und Landkreiswahlgesetzes und des

Bezirkswahlgesetzes (Drs 163486)

- Zweite Lesung -

und

Gesetzentwurf der Abgeordneten

Thomas Hacker Dr Andreas Fischer Tobias Thalhammer u a und Fraktion

(FDP)

Christian Meiszligner u a (CSU)

zur Aumlnderung des Gemeinde- und Landkreiswahlgesetzes (Drs 163557)

- Zweite Lesung -

hierzu

Aumlnderungsantrag der Abgeordneten

Thomas Hacker Dr Andreas Fischer Joumlrg Rohde u a (FDP)

Christian Meiszligner u a (CSU)

(Drs 165202)

und

Gesetzentwurf der Abgeordneten Margarete Bause Sepp Daxenberger Ulrike

Gote u a und Fraktion (BUumlNDNIS 90DIE GRUumlNEN)

zur Aumlnderung des Gemeinde- und Landkreiswahlgesetzes sowie des

Bezirkswahlgesetzes (Drs 163661)

Protokollauszug63 Plenum 15122010 Bayerischer Landtag - 16 Wahlperiode 1

- Zweite Lesung -

Ich eroumlffne die gemeinsame Aussprache Im Aumlltestenrat wurde hierzu eine Redezeit

von fuumlnf Minuten vereinbart Erste Wortmeldung fuumlr die Freien Waumlhler Herr Kollege

Hanisch

Joachim Hanisch (FW) Sehr geehrte Frau Praumlsidentin liebe Kolleginnen und Kolle-

gen Heute geht es darum wie wir die Stimmen die eine parteiliche Gruppierung be-

kommen hat in Sitze umwandeln Wie sorge ich dafuumlr dass ein Ausschuss ein Ar-

beitskreis oder was auch immer das Spiegelbild des Plenums des Stadt- bzw

Gemeinderats darstellt Dazu gibt es verschiedene Verfahren Bisher hatten wir fast

uumlberall das drsquoHondtsche Verfahren angewandt Fuumlr mich ist es ein Meilenstein dass

sich in diesem Hause alle Fraktionen zumindest daruumlber einig sind dass wir dieses

drsquoHondtsche Verfahren in Zukunft nicht mehr haben wollen Das konnte man vor eini-

gen Jahren in der Form noch nicht erwarten

Jetzt geht es darum welches der anderen Verfahren das bessere ist Fuumlr welches sol-

len wir uns entscheiden Hierzu haben die Freien Waumlhler eine klare Auffassung Wir

sind der Meinung dass das Verfahren nach Sainte-LagueumlSchepers besser ist Wir

fordern deshalb dass dieses Verfahren eingefuumlhrt wird Wir sind der Auffassung dass

das Verfahren nach Hare-Niemeyer wesentlich besser als das drsquoHondtrsquosche Verfahren

und mit dem Verfahren nach Sainte-LagueumlSchepers vergleichbar ist Bei einer Erhouml-

hung der Gesamtsitzzahl koumlnnte aber nach dem Hare-Niemeyer-Verfahren ein Sitz

verloren gehen Sie koumlnnen jetzt sagen das sind nur Details Wenn wir aber schon die

Moumlglichkeit haben die Verfahren neu zu regeln sollten wir das Verfahren nehmen

das sich in den letzten Jahren konsequent durchgesetzt hat Dafuumlr plaumldieren wir aus-

druumlcklich

Meine Damen und Herren von der CSU und der FDP Sie haben mit Ihren Stimmen im

Bundestag dafuumlr gesorgt dass das Verfahren nach Sainte-LagueumlSchepers eingefuumlhrt

wird Sie haben im Europaumlischen Parlament mitgestimmt als dort ein neues Verfahren

Protokollauszug63 Plenum 15122010 Bayerischer Landtag - 16 Wahlperiode 2

gewaumlhlt wurde und Sie haben sich auch dort - ich nehme an aus gutem Grund - fuumlr

das Verfahren nach Sainte-LagueumlSchepers eingesetzt Sie haben somit dafuumlr ge-

sorgt dass dieses Verfahren jetzt in der Europaumlischen Union und auch im Bundestag

gilt Wenn Sie sich sect 25 der Geschaumlftsordnung fuumlr den Bayerischen Landtag anschau-

en finden Sie auch dort fuumlr die Ausschussbesetzung das Verfahren nach Sainte-

LagueumlSchepers

Nachdem wir dieses System auf allen Ebenen eingefuumlhrt haben ist es fuumlr uns in ge-

wisser Form unlogisch dass auf kommunaler Ebene ploumltzlich das Verfahren nach

Hare-Niemeyer eingefuumlhrt wird Unser Gesetzentwurf ist deshalb sehr eindeutig Wir

sprechen uns fuumlr das Verfahren nach Sainte-LagueumlSchepers aus Nachdem wir aber

nach den Beratungen in den Fraktionen befuumlrchten dass unser Antrag keine Mehrheit

finden wird werden wir auch dem Gesetzentwurf der FDP und der CSU zustimmen

weil uns die zweitbeste Loumlsung allemal mehr Wert ist als dieses wohl zu den Akten zu

legende drsquoHondtrsquosche Verfahren Deshalb stimmen wir auch dem Antrag der CSU zu

Praumlsidentin Barbara Stamm Naumlchste Wortmeldung fuumlr die FDP-Fraktion Herr Kolle-

ge Rohde

Joumlrg Rohde (FDP) Frau Praumlsidentin liebe Kolleginnen und Kollegen Herr Kollege

Hanisch vielen Dank fuumlr die Ankuumlndigung dass Sie nachher dem Gesetzentwurf von

FDP und CSU zustimmen Dazu aber eine kleine Korrektur fuumlrs Protokoll Sie hatten

uumlberschwaumlnglich damit begonnen dass wir nicht nur uumlber die Verteilung der Sitze des

jeweiligen Kommunalparlaments sondern auch uumlber die Verteilung der Ausschusssit-

ze reden Das ist heute gerade nicht Gegenstand der Debatte Das wollte ich fuumlr das

Protokoll richtigstellen

Uns eint aber die Freude daruumlber dass wir das erst- oder zweitbeste aber auf keinen

Fall das drittbeste Verfahren welches bisher noch gilt anwenden wollen Das Verfah-

ren nach drsquoHondt ist ein zwar zulaumlssiges Verfahren Zumindest fuumlhlen sich aber kleine

Parteien bei diesem Verfahren das eine oder andere Mal benachteiligt sodass wir uns

Protokollauszug63 Plenum 15122010 Bayerischer Landtag - 16 Wahlperiode 3

daruumlber freuen dass wir gemeinsam mit unserem Koalitionspartner den Gesetzent-

wurf zur Aumlnderung des Gemeinde- und Landkreiswahlgesetzes auf den Weg bringen

und damit das Verfahren nach Hare-Niemeyer festschreiben konnten

Jede politische Ebene sei es der Bundestag das Europaparlament oder auch wir ist

berechtigt das Verfahren zu aumlndern Wenn wir heute das Verfahren nach Sainte-

LagueumlSchepers einfuumlhren wuumlrden koumlnnten wir es morgen vielleicht schon wieder aumln-

dern weil an anderer Stelle ein anderer Beschluss gefasst wird Die Sitze fuumlr den Bun-

destag werden aber nach Hare-Niemeyer ausgezaumlhlt Auch die Sitze im Landtag

werden nach Hare-Niemeyer ausgezaumlhlt Deswegen ist in Bayern auch ein Prozess

gefuumlhrt worden Insofern befinden wir uns durchaus im Kanon mit den anderen Ebe-

nen uumlber uns wenn wir fuumlr die Kommunalwahlen Hare-Niemeyer vorschreiben Dieses

Verfahren ist durchaus eine der zu waumlhlenden Optionen Wir freuen uns daruumlber dass

wir dieses Gesetz noch vor Weihnachten verabschieden koumlnnen Logischerweise koumln-

nen wir damit dem Gesetzentwurf der Freien Waumlhler nicht naumlhertreten wobei wir na-

tuumlrlich wissen dass die Auszaumlhlmethode zu nahezu gleichen Ergebnissen fuumlhrt Die

beiden Verfahren unterscheiden sich wirklich nur in Nuancen

Der wesentliche Punkt der uns eint ist die Abkehr vom dacuteHondtschen System Wie

das spaumlter einmal in den Ausschuumlssen bei der nachgelagerten Entscheidungsfindung

ist ist an anderer Stelle zu beraten Da freue ich mich auch auf die Diskussion

(Beifall bei der FDP)

Praumlsidentin Barbara Stamm Danke schoumln Naumlchste Wortmeldung fuumlr die CSU-Frak-

tion Herr Kollege Meiszligner

Christian Meiszligner (CSU) Frau Praumlsidentin Kolleginnen und Kollegen Kollege

Rohde hat es schoumln erklaumlrt Aber ich war so schlecht in Mathematik dass ich mich

sehr ungern in diese Zaumlhlerei hineinbegebe Es ist ein Beitrag zum groszligen Werk der

Umsetzung des Koalitionsvertrages Wir bitten um Zustimmung und freuen uns uumlber

die politische Klugheit der Freien Waumlhler uns da zu folgen

Protokollauszug63 Plenum 15122010 Bayerischer Landtag - 16 Wahlperiode 4

(Beifall bei Abgeordneten der CSU und des Abgeordneten Joumlrg Rohde (FDP))

Praumlsidentin Barbara Stamm Ich darf nun das Wort fuumlr die Fraktion des BUumlNDNIS-

SES 90DIE GRUumlNEN Frau Kollegin Tausendfreund erteilen

Susanna Tausendfreund (GRUumlNE) Frau Praumlsidentin liebe Kolleginnen und Kolle-

gen Ich habe es nicht zu hoffen gewagt dass ich es noch erleben werde dass wir

das dacuteHondtsche Verfahren als Auszaumlhlungsverfahren tatsaumlchlich bis zur naumlchsten

Kommunalwahl abschaffen

(Beifall der Abgeordneten Margarete Bause (GRUumlNE) - Joumlrg Rohde (FDP)

Sehen Sie kaum sind wir wieder da hellip)

Damit enden tatsaumlchlich die ungleich gewichtete Verteilung in den Kommunalparla-

menten die Verzerrungen bei der Zusammensetzung zugunsten der groszligen Parteien

und zulasten der kleinen Parteien Hier hat es in der Vergangenheit wirklich erhebliche

Verzerrungen gegeben Es ist von uns und von der FDP mehrfach gegen das Verfah-

ren nach drsquoHondt geklagt worden In Bezug auf die Landtagswahlen und die damit ver-

bundene siebenfache Anwendung von drsquoHondt hatte die Klage der FDP Erfolg

DrsquoHondt ist fuumlr die Landtagswahlen untersagt worden Die Landtagswahlen werden

deshalb schon seit einiger Zeit nach Hare-Niemeyer ausgezaumlhlt aber eben nicht die

Kommunalwahlen Da hat das Verfassungsgericht gesagt das Verfahren nach

drsquoHondt sei gerade noch verfassungsgemaumlszlig

Es ist ein Beitrag der FDP diesen Punkt in den Koalitionsvertrag hineingebracht zu

haben

(Beifall bei der FDP)

sodass wir Hare-Niemeyer fuumlr alle Wahlen heute einstimmig verabschieden koumlnnen

Nach der letzten Kommunalwahl hat es wieder erhebliche Verzerrungen gegeben Es

wurde eine Verfassungsbeschwerde eingereicht die leider abgelehnt worden ist

Protokollauszug63 Plenum 15122010 Bayerischer Landtag - 16 Wahlperiode 5

Diese Klage ist sehr gut aufbereitet und zeigt sehr deutlich wie groszlig die Verzerrungen

tatsaumlchlich gewesen sind Es gab in der Regel Abweichungen um ein bis zwei Sitze

Solche erheblichen Abweichungen kann man bei Gremien mit beispielsweise 30 50

oder 60 gewaumlhlten Mandatstraumlgern nicht durchgehen lassen

Wir haben heute ein gesetzgeberisches Kuriosum Es gab den Gesetzentwurf der

Freien Waumlhler fuumlr das Verfahren nach Sainte-LagueumlSchepers dann - nur bezogen

auf die Gemeindewahlen und Landkreiswahlen - den Gesetzentwurf der Koalitions-

fraktionen Ferner gab es unseren den Gesetzentwurf der GRUumlNEN der sich auf alle

kommunalen Ebenen bezogen hat also auch auf die Bezirkstage Dann kam ein

nachgeschobener Gesetzentwurf der Koalitionsfraktionen Im Innenausschuss haben

wir uns darauf geeinigt dass die Koalitionsfraktionen ihren Gesetzentwurf entspre-

chend unserem Gesetzentwurf aumlndern Wir haben dann auch unseren Gesetzentwurf

wieder angepasst sodass wir heute einen Gesetzentwurf der GRUumlNEN und einen Ge-

setzentwurf der Koalitionsfraktionen parallel haben die beide heute beschlossen wer-

den Sie sind identisch Ich sage das weil vorhin immer nur vom Gesetzentwurf der

Koalitionsfraktionen die Rede war

(Christian Meiszligner (CSU) Entschuldigung)

Also zur Klarstellung Heute stehen zwei Gesetzentwuumlrfe zur Abstimmung Das im Ge-

setzentwurf der Freien Waumlhler auf kommunaler Ebene bevorzugte Verfahren nach

Sainte-LagueumlSchepers ist nicht das exaktere Verfahren Hare-Niemeyer ist mathema-

tisch genau Bei Gremien deren Groumlszlige schon vorher feststeht gibt es auch keine Ver-

zerrung Die Moumlglichkeit dass es da einen Effekt gibt wie Sie angesprochen haben

besteht nicht

Wenn wir die Sache verabschieden haben wir einen Gleichklang fuumlr Landtagswahlen

Bezirkstagswahlen Gemeindewahlen Stadtratswahlen Kreistagswahlen Sie werden

alle nach dem gleichen Prinzip ausgezaumlhlt und sind dann mathematisch korrekt be-

Protokollauszug63 Plenum 15122010 Bayerischer Landtag - 16 Wahlperiode 6

setzt Im Jahr 2014 werden sich die Kommunalparlamente dann gerechter zusammen-

setzen

(Beifall bei den GRUumlNEN)

Praumlsidentin Barbara Stamm Frau Kollegin bitte verbleiben Sie am Redepult fuumlr eine

Zwischenbemerkung des Kollegen Rohde

Joumlrg Rohde (FDP) Frau Kollegin ich moumlchte Ihre umfassende Aufzaumlhlung die sehr

detailreich war nur um eine Nuance ergaumlnzen Ich erinnere daran dass das Bezirks-

tagswahlrecht auch im Koalitionsvertrag vereinbart war sodass Ihr Antrag in dieser

Legislaturperiode vielleicht nicht unbedingt erforderlich war

(Margarete Bause (GRUumlNE) Es ist manches vereinbart was nicht Realitaumlt ist -

Zuruf der Abgeordneten Simone Tolle (GRUumlNE))

Das moumlchte ich nur ergaumlnzen weil Sie sonst alles vollstaumlndig dargestellt haben

Susanna Tausendfreund (GRUumlNE) Ich hatte den Eindruck dass Sie die Bezirks-

tagswahlen einfach vergessen haben Deshalb haben wir den umfassenden Gesetz-

entwurf nachgeschoben Sie haben ja dann nachgezogen Sie haumltten das auch sein

lassen und unserem Gesetzentwurf zustimmen koumlnnen

(Beifall der Abgeordneten Margarete Bause (GRUumlNE) - Johanna Werner-Mug-

gendorfer (SPD) Das geht nicht das koumlnnen Sie vergessen das erleben wir

nicht)

Das machen Sie ja heute sowieso

Praumlsidentin Barbara Stamm Jetzt darf ich fuumlr die SPD-Fraktion dem Kollegen Perlak

das Wort erteilen Bitte schoumln

Reinhold Perlak (SPD) Sehr geehrte Frau Praumlsidentin verehrte Kolleginnen und Kol-

legen Die moumlglichst gerechte Abbildung von Wahlergebnissen in der Zuteilung von

Protokollauszug63 Plenum 15122010 Bayerischer Landtag - 16 Wahlperiode 7

Sitzen sowohl in Gemeinden wie Landkreisen und Bezirken ist nicht erst seit heute in

der Diskussion Sie hat uns schon mehrfach auch in diesem Hohen Hause beschaumlftigt

Der Abloumlsung des ungerechten Sitzzuteilungsverfahren nach dacuteHondt scheinen wie

wir gehoumlrt haben nunmehr alle Fraktionen einmuumltig zuzustimmen Es ist auch nach-

vollziehbar weil der Waumlhlerwille im Vergleich zum mathematisch wohl exakteren

Hare-Niemeyer-Verfahren oder zum etwas komplizierteren aber dennoch gerechteren

Verfahren nach Sainte-LagueumlSchepers weniger angemessen abgebildet wird und

dann nach wie vor die groszligen Parteien bevorzugt wuumlrden

Gestatten Sie mir auch darauf hinzuweisen dass der Bayerische Verfassungsge-

richtshof einraumlumt dass das dacuteHondtsche Verfahren nicht ausreichend - ich zitiere

woumlrtlich - zu wahlproporzgerechten Ergebnissen fuumlhrt Das sollte fuumlr uns Anlass

genug sein von dem alten Zopf Abstand zu nehmen

Es ist schon dargestellt worden dass das Verfahrens nach Sainte-LagueumlSchepers

auf Europa- und Bundesebene laumlngst angewendet wird Ich darf daran erinnern dass

die Mehrheitsfraktionen bei der Konstituierung dieses Landtags in dieser Wahlperiode

dieses Verfahren sicherlich auch aus bestimmten Gruumlnden angewandt haben weil es

ihnen entsprechende Sitze zugefuumlhrt hat die sie sonst nicht bekommen haumltten

Innerhalb der kommunalen Koumlrperschaftsebenen werden aber immer noch unter-

schiedliche Sitzzuteilungsverfahren angewendet Deshalb sollte das klar geregelt wer-

den Weil es aber selbst unter wissenschaftlich angestellten Analysen keine klare

Empfehlung fuumlr Hare-Niemeyer oder zu Sainte-LagueumlSchepers gibt war es schon im

Vorfeld bei der Behandlung im Fachausschuss schwierig sich auf eines der beiden

Verfahren festzulegen

Unsere Fraktion ist auch deshalb davon ausgegangen dass die getroffene Vereinba-

rung naumlmlich einen gemeinsamen Gesetzentwurf aller Fraktionen vorzulegen erst

dann greift wenn ein Gesetzentwurf der Staatsregierung vorliegt Dieser Gesetzent-

wurf liegt leider trotz Empfehlung des Fachausschusses nicht vor Auch die vorge-

Protokollauszug63 Plenum 15122010 Bayerischer Landtag - 16 Wahlperiode 8

schlagene Pruumlfung Herr Kollege Rohde zur Abwaumlgung der beiden Verfahren ist un-

terblieben - leider

Dies war schlieszliglich der Grund dafuumlr dass wir heute als einzige Fraktion keinen eige-

nen Gesetzentwurf eingebracht haben weil wir eben auf diese Absprache vertraut

haben Wir haben immer schon - das ist hinlaumlnglich bekannt - Hare-Niemeyer favori-

siert zu einem Zeitpunkt allerdings als es das Verfahren nach Sainte-LagueumlSche-

pers noch gar nicht gab Wahlverfahrensexperten meine Damen und Herren bestaumlti-

gen uns mittlerweile dass das Verfahren nach Sainte-LagueumlSchepers den

Waumlhlerwillen unter allen Verfahren am besten abbildet Leider werden wir uns zu

Letzterem vermutlich heute mehrheitlich nicht durchringen koumlnnen Aber weil alle Ge-

setzentwuumlrfe die wir heute in Zweiter Lesung behandeln in allen wesentlichen Inhal-

ten und Zielsetzungen gleichgelagert sind stimmen wir wie schon im federfuumlhrenden

Ausschuss fuumlr Kommunale Fragen und Innere Sicherheit dem Gesetzentwurf in Ta-

gesordnungspunkt 15 und - wenngleich nur als zweitbester Loumlsung - auch den Ge-

setzentwuumlrfen im Tagesordnungspunkt 16 zu

(Beifall bei der SPD)

Praumlsidentin Barbara Stamm Bei der groszligen Uumlbereinstimmung des Hohen Hauses

verzichtet Innenminister Herrmann auf seine Wortmeldung Das ist doch eine Aner-

kennung Auch ich freue mich daruumlber

(Zurufe von den Freien Waumlhlern und den GRUumlNEN)

Damit ist die Aussprache geschlossen Wir kommen zur Abstimmung Dazu werden

die Tagesordnungspunkte wieder getrennt

Ich lasse zunaumlchst uumlber den Tagesordnungspunkt 15 abstimmen Der Abstimmung

liegt der Initiativgesetzentwurf der Fraktion der Freien Waumlhler auf Drucksache 163486

zugrunde Der federfuumlhrende Ausschuss fuumlr Kommunale Fragen und Innere Sicherheit

empfiehlt auf Drucksache 166682 die Ablehnung des Gesetzentwurfs Wer dagegen

Protokollauszug63 Plenum 15122010 Bayerischer Landtag - 16 Wahlperiode 9

dem Gesetzentwurf zustimmen will den bitte ich um das Handzeichen - Das sind die

Fraktionen der SPD und der Freien Waumlhler und Frau Abgeordnete Dr Gabriele Pauli

fraktionslos Gegenstimmen - Das sind die Fraktionen der CSU und der FDP Stim-

menthaltungen - Das ist die Fraktion des BUumlNDNISSES 90DIE GRUumlNEN Damit ist

der Gesetzentwurf abgelehnt

Wir kommen zur Abstimmung uumlber den Tagesordnungspunkt 16 Der Abstimmung lie-

gen der Initiativgesetzentwurf der FDP-Fraktion und von Abgeordneten der CSU-Frak-

tion auf Drucksache 163557 der Aumlnderungsantrag von Abgeordneten der FDP und

der CSU auf Drucksache 165202 der Initiativgesetzentwurf der Fraktion des BUumlND-

NISSES 90DIE GRUumlNEN auf Drucksache 163661 und die Beschlussempfehlung des

federfuumlhrenden Ausschusses fuumlr Kommunale Fragen und Innere Sicherheit auf Druck-

sache 166696 zugrunde

Der federfuumlhrende Ausschuss schlaumlgt fuumlr beide Gesetzentwuumlrfe eine gemeinsame

Neufassung vor Der Ausschuss fuumlr Verfassung Recht Parlamentsfragen und Ver-

braucherschutz stimmt bei seiner Endberatung der Beschlussempfehlung des feder-

fuumlhrenden Ausschusses zu allerdings mit der Maszliggabe dass sect 3 neu gefasst wird Im

Einzelnen verweise ich auf die Drucksache 166696 Wer dem Gesetzentwurf in der

Fassung des endberatenden Ausschusses zustimmen will den bitte ich um das Hand-

zeichen - Das ist das gesamte Hohe Haus Gegenstimmen Keine Stimmenthaltun-

gen - Keine Einstimmig so beschlossen

Da ein Antrag auf Dritte Lesung nicht gestellt wurde fuumlhren wir gemaumlszlig sect 56 der Ge-

schaumlftsordnung sofort die Schlussabstimmung durch Ich schlage vor sie in einfacher

Form durchzufuumlhren - Widerspruch erhebt sich nicht Wer dem Gesetzentwurf in der

Fassung des endberatenden Ausschusses seine Zustimmung geben will den bitte ich

sich vom Platz zu erheben - Das ist das gesamte Hohe Haus Ich bitte die Gegenstim-

men anzuzeigen - Keine Stimmenthaltungen - Keine

Protokollauszug63 Plenum 15122010 Bayerischer Landtag - 16 Wahlperiode 10

Damit ist das Gesetz angenommen Es hat den Titel Gesetz zur Aumlnderung des Ge-

meinde- und Landkreiswahlgesetzes sowie des Bezirkswahlgesetzes

Mit der Annahme der Gesetzentwuumlrfe in der soeben beschlossenen Fassung hat der

Aumlnderungsantrag auf der Drucksache 165202 seine Erledigung gefunden Das Hohe

Haus nimmt davon Kenntnis

Verehrte Kolleginnen und Kollegen wir sind sehr gut in der Zeit Damit haben Sie sich

eine Mittagspause von einer Stunde verdient Das tut auch dem Stenografischen

Dienst gut Wir treffen uns um 1345 Uhr wieder

(Unterbrechung von 1244 bis 1345 Uhr)

Zweiter Vizepraumlsident Franz Maget Meine Damen und Herren liebe Kolleginnen

und Kollegen es ist 1345 Uhr

Protokollauszug63 Plenum 15122010 Bayerischer Landtag - 16 Wahlperiode 11

B 1612

Bayerisches 845

Gesetz- und Verordnungsblatt Nr22 Muumlnchen den 28 Dezember 2010

Datum In haI t Seite

21122010 Gesetz zur Aumlnderung des Gemeinde- und Landkreiswahlgesetzes sowie des Bezirks-wahlgesetzes 846

2021-11212021-3-1

21122010 Gesetz uumlber Gewaumlhrleistungen im Zusammenhang mit der Bewerbung und der Austrashygung der XXIII Olympischen und der XII Paralympischen Winterspiele 2018 (Olympia-gesetz- OlympiaG) 847

66c2-F

21122010 Gesetz zur Aumlnderung des Gesetzes uumlber Zustaumlndigkeiten zum Vollzug wirtschaftsrechtli-cher Vorschriften und der Verordnung uumlber Aufgaben der Groszligen Kreisstaumldte 848

700-2-W 2020-1-1-3-I

14122010 Verordnung zur Ausfuumlhrung des Waffen- und Beschussrechts (AVWaffBeschR) 851 2186-1-1

14122010 Verordnung zur Aumlnderung der Verordnung uumlber Zustaumlndigkeiten auf dem Gebiet des Arshybeitsschutzes der Sicherheitstechnik des Chemikalien- und Medizinprodukterechtsund der Verordnung uumlber die Zustaumlndigkeiten zum Vollzug atomrechtlicher Vorschriften 853

805-2-UG 751-1-UG

14122010 Satzung zur Aumlnderung der Satzung der Bayerischen Forschungsstiftung 863 282-2-11-1-W

3122010 Verordnung zur Aumlnderung der Verordnung zum Vollzugtierschutzrechtlicher Vorschriften 864 7833-1-1-UG

10122010 Verordnung uumlber das Heilverfahren nach Dienstunfaumlllen (Bayerische Heilvertahrens-verordnung - BayHeilvfV) 865

2033-1-1-1-F

1312 2010 Verordnung zur Aumlnderung der Verordnung zur Ausfuumlhrung des Bayerischen Schulfinari-zierungsgesetzes 869

2230-7-1-1-UK

13122010 Achte Verordnung zur Aumlnderung der GerichtlichenZustaumlndigkeitsverordnungJustiz 870 300-3-1-J

15122010 Verordnung zur Aumlnderung der Verordnung uumlber die Benutzungsgebuumlhren der staatlichen Vermessungs aumlmter 871

2013-2-9-F

846 Bayerisches Gesetz- und Verordnungs blatt Nr 222010

2021-12-12021-3-1

Gesetz zur Aumlnderung des

Gemeinde- und Landkreiswahlgesetzes sowie des Bezirkswahlgesetzes

Vom 21 Dezember 2010

Der Landtag des Freistaates Bayern hat das folshygende Gesetz beschlossen das hiermit bekannt geshymacht wird

sect 1

Art 35 Abs 2 des Gesetzes uumlber die Wahl der Gemeinderaumlte der Buumlrgermeister der Kreistage und der Landraumlte (Gemeinde- und Landkreiswahlgesetz -GLKrWG) in der Fassung der Bekanntmachung vom 7 November 2006 (GVBl S 834 BayRS2021-12-I) erhaumllt folgende Fassung

(2) lFuumlr die Sitzverteilung wird die Gesamtsitzshyzahl vervielfacht mit der Zahl der Stimmen die fuumlr eishynen Wahlvorschlag oder soweit Listenverbindungen bestehen fuumlr die verbundenen Wahlvorschlaumlge insshygesamt abgegeben worden sind diIrch die Gesamtshyzahl der fuumlr alle Wahlvorschlaumlge insgesamt abgegebeshynen Stimmen geteilt 2Jeder Wahlvorschlag oder jede Verbindung von Wahlvorschlaumlgen erhaumllt zunaumlchst so viele Sitze wie ganze Zahlen darauf entfallen 3Die weiteren zu vergebenden Sitze werden den Wahlvorshyschlaumlgen und Verbindungen von Wahlvorschlaumlgen in der Reihenfolge der houmlchsten Zahlenbruchteile die sich bei der Berechnung nach Satz 1 ergeben zugeshyteilt 4Bei gleichem Anspruch mehrerer Wahlvorschlaumlshyge auf einen Sitz faumlllt dieser dem Wahlvorschlag zu

dessen inBetracht kommende sich bewerbende Pershyson die groumlszligere Stimmenzahl aufweist sonst entscheishydet das Los

sect 2

Art 4 Abs 1 Nr 6 des Gesetzes uumlber die Nahl der Bezirkstage (Bezirkswahlgesetz - BezWG) inder

Fassung der Bekanntmachung vom 12 Februar 2003 (GVBl S 144 BayRS 2021-3-I) zuletzt geaumlndert durch sect 5 des Gesetzes vom 26 Juli 2006 (GVBl S 405) ershyhaumllt folgende Fassung

6 Art 39 bis 41 42 Abs 1 bis 3 und 5 Art 43 Abs 1 Art 44 bis 464850 (Bestimmungen uumlber die Feststellung des Wahlergebnisses) mit der Maszliggabe dass andie Stelle der Bezeichnungen Landeswahlausschuss Landeswahlleiter und Abgeordneter die Bezeichnungen Wahlshykreisausschuss Wahlkreisleiter und Beshyzirksrat treten dass im Fall des Art 42 Abs 5 das Wahlergebnis im Bezirk maszliggebend ist und dass eine Erhoumlhung der Gesamtzahl der Bezirksshyraumlte bei Anwendung des Art 44 Abs 2 nur einshytritt wenn sie sich aus der Bezirkswahl selbst ershygibt

sect 3

(1) Dieses Gesetz tritt am 1 Januar 2011 in Kraft

(2) lsect 1 dieses Gesetzes ist erstmals fuumlr die allshygemeinen Gemeinde- undLandkreiswahlen im Jahr 2014 anzuwenden 2Fuumlr vor dem 1 Januar 2014 stattshyfindende Gemeinde- und Landkreiswahlen sind die Vorschriften des Gemeinde- und Landkreiswahlgeshysetzes in der bis zum Ablauf des 31 Dezember 2010 geltenden Fassung anzuwenden

Muumlnchen den 21 Dezember 2010

Der BayerischeMinisterpraumlsident

Horst See hof e r

  • Deckblatt
  • Gesetzentwurf 163557 vom 10022010
  • Plenarprotokoll Nr 42 vom 24022010
  • Beschlussempfehlung mit Bericht 166696 des KI vom 09122010
  • Beschluss des Plenums 166726 vom 15122010
  • Plenarprotokoll Nr 63 vom 15122010
  • Gesetz- und Verordnungsblatt vom 28122010
Page 9: Stand: 25.02.2013 10:04:14 Vorgangsmappe für die Drucksache … · 2020. 1. 10. · Bayerischer Landtag 16.Wahlperiode Drucksache16/3557 10.02.2010 Gesetzentwurf zur Änderung des

Bayerischer Landtag 16 Wahlperiode Drucksache 166726 15122010

Beschluss des Bayerischen Landtags

Der Landtag hat in seiner heutigen oumlffentlichen Sitzung beraten und beschlossen

1 Gesetzentwurf der Abgeordneten Thomas Hacker Dr Andreas Fischer Tobias Thalhammer Joumlrg Rohde Dr Otto Bertermann Brigitte Meyer Tho-mas Dechant Julika Sandt und Fraktion (FDP) Christian Meiszligner Dr Florian Herrmann Manfred Laumlndner Andreas Lorenz Angelika Schorer Jakob Schwimmer Max Strehle Dr Manfred Weiszlig Otto Zeitler Josef Zellmeier CSU Drs 163557 166696

2 Gesetzentwurf der Abgeordneten Margarete Bause Sepp Daxenberger Ulrike Gote Susanna Tausend-freund Dr Sepp Duumlrr Christine Kamm Christine Stahl Simone Tolle und Fraktion (BUumlNDNIS 90 DIE GRUumlNEN) Drs 163661 166696

Gesetz zur Aumlnderung des Gemeinde- und Landkreiswahl-gesetzes sowie des Bezirkswahlgesetzes

sect 1

Art 35 Abs 2 des Gesetzes uumlber die Wahl der Gemeinderauml-te der Buumlrgermeister der Kreistage und der Landraumlte (Ge-meinde- und Landkreiswahlgesetz ndash GLKrWG) in der Fas-sung der Bekanntmachung vom 7 November 2006 (GVBl S 834 BayRS 2021-12-I) erhaumllt folgende Fassung

bdquo(2) 1Fuumlr die Sitzverteilung wird die Gesamtsitzzahl ver-vielfacht mit der Zahl der Stimmen die fuumlr einen Wahlvor-schlag oder soweit Listenverbindungen bestehen fuumlr die verbundenen Wahlvorschlaumlge insgesamt abgegeben wor-den sind durch die Gesamtzahl der fuumlr alle Wahlvorschlaumlge insgesamt abgegebenen Stimmen geteilt 2Jeder Wahlvor-schlag oder jede Verbindung von Wahlvorschlaumlgen erhaumllt zunaumlchst so viele Sitze wie ganze Zahlen darauf entfallen 3Die weiteren zu vergebenden Sitze werden den Wahlvor-schlaumlgen und Verbindungen von Wahlvorschlaumlgen in der Reihenfolge der houmlchsten Zahlenbruchteile die sich bei der Berechnung nach Satz 1 ergeben zugeteilt 4Bei gleichem Anspruch mehrerer Wahlvorschlaumlge auf einen Sitz faumlllt dieser dem Wahlvorschlag zu dessen in Betracht kommen-de sich bewerbende Person die groumlszligere Stimmenzahl auf-weist sonst entscheidet das Losldquo

sect 2

Art 4 Abs 1 Nr 6 des Gesetzes uumlber die Wahl der Be-zirkstage (Bezirkswahlgesetz ndash BezWG) in der Fassung der Bekanntmachung vom 12 Februar 2003 (GVBl S 144 BayRS 2021-3-I) zuletzt geaumlndert durch sect 5 des Gesetzes vom 26 Juli 2006 (GVBl S 405) erhaumllt folgende Fassung

bdquo6 Art 39 bis 41 42 Abs 1 bis 3 und 5 Art 43 Abs 1 Art 44 bis 46 48 50 (Bestimmungen uumlber die Feststel-lung des Wahlergebnisses) mit der Maszliggabe dass an die Stelle der Bezeichnungen bdquoLandeswahlausschussldquo bdquoLandeswahlleiterldquo und bdquoAbgeordneterldquo die Bezeich-nungen bdquoWahlkreisausschussldquo bdquoWahlkreisleiterldquo und bdquoBezirksratldquo treten dass im Fall des Art 42 Abs 5 das Wahlergebnis im Bezirk maszliggebend ist und dass eine Erhoumlhung der Gesamtzahl der Bezirksraumlte bei Anwen-dung des Art 44 Abs 2 nur eintritt wenn sie sich aus der Bezirkswahl selbst ergibtldquo

sect 3

(1) Dieses Gesetz tritt am 1 Januar 2011 in Kraft

(2) 1sect 1 dieses Gesetzes ist erstmals fuumlr die allgemeinen Gemeinde- und Landkreiswahlen im Jahr 2014 anzuwen-den 2Fuumlr vor dem 1 Januar 2014 stattfindende Gemeinde- und Landkreiswahlen sind die Vorschriften des Gemeinde- und Landkreiswahlgesetzes in der bis zum Ablauf des 31 Dezember 2010 geltenden Fassung anzuwenden

Die Praumlsidentin

IV

Franz Maget

II Vizepraumlsident

Drucksachen Plenarprotokolle sowie die Tagesordnungen der Vollversammlung und der Ausschuumlsse sind im Internet unter wwwbayernlandtagde - Dokumente abrufbar Die aktuelle Sitzungsuumlbersicht steht unter wwwbayernlandtagde ndash AktuellesSitzungen zur Verfuumlgung

Redner zu nachfolgendem Tagesordnungspunkt

Praumlsidentin Barbara StammAbg Joachim HanischAbg Joumlrg RohdeAbg Christian MeiszlignerAbg Susanna TausendfreundAbg Reinhold PerlakZweiter Vizepraumlsident Franz Maget

Praumlsidentin Barbara Stamm Ich rufe die Tagesordnungspunkte 15 und 16 auf

Gesetzentwurf der Abgeordneten Hubert Aiwanger Tanja Schweiger Joachim

Hanisch und Fraktion (FW)

zur Aumlnderung des Gemeinde- und Landkreiswahlgesetzes und des

Bezirkswahlgesetzes (Drs 163486)

- Zweite Lesung -

und

Gesetzentwurf der Abgeordneten

Thomas Hacker Dr Andreas Fischer Tobias Thalhammer u a und Fraktion

(FDP)

Christian Meiszligner u a (CSU)

zur Aumlnderung des Gemeinde- und Landkreiswahlgesetzes (Drs 163557)

- Zweite Lesung -

hierzu

Aumlnderungsantrag der Abgeordneten

Thomas Hacker Dr Andreas Fischer Joumlrg Rohde u a (FDP)

Christian Meiszligner u a (CSU)

(Drs 165202)

und

Gesetzentwurf der Abgeordneten Margarete Bause Sepp Daxenberger Ulrike

Gote u a und Fraktion (BUumlNDNIS 90DIE GRUumlNEN)

zur Aumlnderung des Gemeinde- und Landkreiswahlgesetzes sowie des

Bezirkswahlgesetzes (Drs 163661)

Protokollauszug63 Plenum 15122010 Bayerischer Landtag - 16 Wahlperiode 1

- Zweite Lesung -

Ich eroumlffne die gemeinsame Aussprache Im Aumlltestenrat wurde hierzu eine Redezeit

von fuumlnf Minuten vereinbart Erste Wortmeldung fuumlr die Freien Waumlhler Herr Kollege

Hanisch

Joachim Hanisch (FW) Sehr geehrte Frau Praumlsidentin liebe Kolleginnen und Kolle-

gen Heute geht es darum wie wir die Stimmen die eine parteiliche Gruppierung be-

kommen hat in Sitze umwandeln Wie sorge ich dafuumlr dass ein Ausschuss ein Ar-

beitskreis oder was auch immer das Spiegelbild des Plenums des Stadt- bzw

Gemeinderats darstellt Dazu gibt es verschiedene Verfahren Bisher hatten wir fast

uumlberall das drsquoHondtsche Verfahren angewandt Fuumlr mich ist es ein Meilenstein dass

sich in diesem Hause alle Fraktionen zumindest daruumlber einig sind dass wir dieses

drsquoHondtsche Verfahren in Zukunft nicht mehr haben wollen Das konnte man vor eini-

gen Jahren in der Form noch nicht erwarten

Jetzt geht es darum welches der anderen Verfahren das bessere ist Fuumlr welches sol-

len wir uns entscheiden Hierzu haben die Freien Waumlhler eine klare Auffassung Wir

sind der Meinung dass das Verfahren nach Sainte-LagueumlSchepers besser ist Wir

fordern deshalb dass dieses Verfahren eingefuumlhrt wird Wir sind der Auffassung dass

das Verfahren nach Hare-Niemeyer wesentlich besser als das drsquoHondtrsquosche Verfahren

und mit dem Verfahren nach Sainte-LagueumlSchepers vergleichbar ist Bei einer Erhouml-

hung der Gesamtsitzzahl koumlnnte aber nach dem Hare-Niemeyer-Verfahren ein Sitz

verloren gehen Sie koumlnnen jetzt sagen das sind nur Details Wenn wir aber schon die

Moumlglichkeit haben die Verfahren neu zu regeln sollten wir das Verfahren nehmen

das sich in den letzten Jahren konsequent durchgesetzt hat Dafuumlr plaumldieren wir aus-

druumlcklich

Meine Damen und Herren von der CSU und der FDP Sie haben mit Ihren Stimmen im

Bundestag dafuumlr gesorgt dass das Verfahren nach Sainte-LagueumlSchepers eingefuumlhrt

wird Sie haben im Europaumlischen Parlament mitgestimmt als dort ein neues Verfahren

Protokollauszug63 Plenum 15122010 Bayerischer Landtag - 16 Wahlperiode 2

gewaumlhlt wurde und Sie haben sich auch dort - ich nehme an aus gutem Grund - fuumlr

das Verfahren nach Sainte-LagueumlSchepers eingesetzt Sie haben somit dafuumlr ge-

sorgt dass dieses Verfahren jetzt in der Europaumlischen Union und auch im Bundestag

gilt Wenn Sie sich sect 25 der Geschaumlftsordnung fuumlr den Bayerischen Landtag anschau-

en finden Sie auch dort fuumlr die Ausschussbesetzung das Verfahren nach Sainte-

LagueumlSchepers

Nachdem wir dieses System auf allen Ebenen eingefuumlhrt haben ist es fuumlr uns in ge-

wisser Form unlogisch dass auf kommunaler Ebene ploumltzlich das Verfahren nach

Hare-Niemeyer eingefuumlhrt wird Unser Gesetzentwurf ist deshalb sehr eindeutig Wir

sprechen uns fuumlr das Verfahren nach Sainte-LagueumlSchepers aus Nachdem wir aber

nach den Beratungen in den Fraktionen befuumlrchten dass unser Antrag keine Mehrheit

finden wird werden wir auch dem Gesetzentwurf der FDP und der CSU zustimmen

weil uns die zweitbeste Loumlsung allemal mehr Wert ist als dieses wohl zu den Akten zu

legende drsquoHondtrsquosche Verfahren Deshalb stimmen wir auch dem Antrag der CSU zu

Praumlsidentin Barbara Stamm Naumlchste Wortmeldung fuumlr die FDP-Fraktion Herr Kolle-

ge Rohde

Joumlrg Rohde (FDP) Frau Praumlsidentin liebe Kolleginnen und Kollegen Herr Kollege

Hanisch vielen Dank fuumlr die Ankuumlndigung dass Sie nachher dem Gesetzentwurf von

FDP und CSU zustimmen Dazu aber eine kleine Korrektur fuumlrs Protokoll Sie hatten

uumlberschwaumlnglich damit begonnen dass wir nicht nur uumlber die Verteilung der Sitze des

jeweiligen Kommunalparlaments sondern auch uumlber die Verteilung der Ausschusssit-

ze reden Das ist heute gerade nicht Gegenstand der Debatte Das wollte ich fuumlr das

Protokoll richtigstellen

Uns eint aber die Freude daruumlber dass wir das erst- oder zweitbeste aber auf keinen

Fall das drittbeste Verfahren welches bisher noch gilt anwenden wollen Das Verfah-

ren nach drsquoHondt ist ein zwar zulaumlssiges Verfahren Zumindest fuumlhlen sich aber kleine

Parteien bei diesem Verfahren das eine oder andere Mal benachteiligt sodass wir uns

Protokollauszug63 Plenum 15122010 Bayerischer Landtag - 16 Wahlperiode 3

daruumlber freuen dass wir gemeinsam mit unserem Koalitionspartner den Gesetzent-

wurf zur Aumlnderung des Gemeinde- und Landkreiswahlgesetzes auf den Weg bringen

und damit das Verfahren nach Hare-Niemeyer festschreiben konnten

Jede politische Ebene sei es der Bundestag das Europaparlament oder auch wir ist

berechtigt das Verfahren zu aumlndern Wenn wir heute das Verfahren nach Sainte-

LagueumlSchepers einfuumlhren wuumlrden koumlnnten wir es morgen vielleicht schon wieder aumln-

dern weil an anderer Stelle ein anderer Beschluss gefasst wird Die Sitze fuumlr den Bun-

destag werden aber nach Hare-Niemeyer ausgezaumlhlt Auch die Sitze im Landtag

werden nach Hare-Niemeyer ausgezaumlhlt Deswegen ist in Bayern auch ein Prozess

gefuumlhrt worden Insofern befinden wir uns durchaus im Kanon mit den anderen Ebe-

nen uumlber uns wenn wir fuumlr die Kommunalwahlen Hare-Niemeyer vorschreiben Dieses

Verfahren ist durchaus eine der zu waumlhlenden Optionen Wir freuen uns daruumlber dass

wir dieses Gesetz noch vor Weihnachten verabschieden koumlnnen Logischerweise koumln-

nen wir damit dem Gesetzentwurf der Freien Waumlhler nicht naumlhertreten wobei wir na-

tuumlrlich wissen dass die Auszaumlhlmethode zu nahezu gleichen Ergebnissen fuumlhrt Die

beiden Verfahren unterscheiden sich wirklich nur in Nuancen

Der wesentliche Punkt der uns eint ist die Abkehr vom dacuteHondtschen System Wie

das spaumlter einmal in den Ausschuumlssen bei der nachgelagerten Entscheidungsfindung

ist ist an anderer Stelle zu beraten Da freue ich mich auch auf die Diskussion

(Beifall bei der FDP)

Praumlsidentin Barbara Stamm Danke schoumln Naumlchste Wortmeldung fuumlr die CSU-Frak-

tion Herr Kollege Meiszligner

Christian Meiszligner (CSU) Frau Praumlsidentin Kolleginnen und Kollegen Kollege

Rohde hat es schoumln erklaumlrt Aber ich war so schlecht in Mathematik dass ich mich

sehr ungern in diese Zaumlhlerei hineinbegebe Es ist ein Beitrag zum groszligen Werk der

Umsetzung des Koalitionsvertrages Wir bitten um Zustimmung und freuen uns uumlber

die politische Klugheit der Freien Waumlhler uns da zu folgen

Protokollauszug63 Plenum 15122010 Bayerischer Landtag - 16 Wahlperiode 4

(Beifall bei Abgeordneten der CSU und des Abgeordneten Joumlrg Rohde (FDP))

Praumlsidentin Barbara Stamm Ich darf nun das Wort fuumlr die Fraktion des BUumlNDNIS-

SES 90DIE GRUumlNEN Frau Kollegin Tausendfreund erteilen

Susanna Tausendfreund (GRUumlNE) Frau Praumlsidentin liebe Kolleginnen und Kolle-

gen Ich habe es nicht zu hoffen gewagt dass ich es noch erleben werde dass wir

das dacuteHondtsche Verfahren als Auszaumlhlungsverfahren tatsaumlchlich bis zur naumlchsten

Kommunalwahl abschaffen

(Beifall der Abgeordneten Margarete Bause (GRUumlNE) - Joumlrg Rohde (FDP)

Sehen Sie kaum sind wir wieder da hellip)

Damit enden tatsaumlchlich die ungleich gewichtete Verteilung in den Kommunalparla-

menten die Verzerrungen bei der Zusammensetzung zugunsten der groszligen Parteien

und zulasten der kleinen Parteien Hier hat es in der Vergangenheit wirklich erhebliche

Verzerrungen gegeben Es ist von uns und von der FDP mehrfach gegen das Verfah-

ren nach drsquoHondt geklagt worden In Bezug auf die Landtagswahlen und die damit ver-

bundene siebenfache Anwendung von drsquoHondt hatte die Klage der FDP Erfolg

DrsquoHondt ist fuumlr die Landtagswahlen untersagt worden Die Landtagswahlen werden

deshalb schon seit einiger Zeit nach Hare-Niemeyer ausgezaumlhlt aber eben nicht die

Kommunalwahlen Da hat das Verfassungsgericht gesagt das Verfahren nach

drsquoHondt sei gerade noch verfassungsgemaumlszlig

Es ist ein Beitrag der FDP diesen Punkt in den Koalitionsvertrag hineingebracht zu

haben

(Beifall bei der FDP)

sodass wir Hare-Niemeyer fuumlr alle Wahlen heute einstimmig verabschieden koumlnnen

Nach der letzten Kommunalwahl hat es wieder erhebliche Verzerrungen gegeben Es

wurde eine Verfassungsbeschwerde eingereicht die leider abgelehnt worden ist

Protokollauszug63 Plenum 15122010 Bayerischer Landtag - 16 Wahlperiode 5

Diese Klage ist sehr gut aufbereitet und zeigt sehr deutlich wie groszlig die Verzerrungen

tatsaumlchlich gewesen sind Es gab in der Regel Abweichungen um ein bis zwei Sitze

Solche erheblichen Abweichungen kann man bei Gremien mit beispielsweise 30 50

oder 60 gewaumlhlten Mandatstraumlgern nicht durchgehen lassen

Wir haben heute ein gesetzgeberisches Kuriosum Es gab den Gesetzentwurf der

Freien Waumlhler fuumlr das Verfahren nach Sainte-LagueumlSchepers dann - nur bezogen

auf die Gemeindewahlen und Landkreiswahlen - den Gesetzentwurf der Koalitions-

fraktionen Ferner gab es unseren den Gesetzentwurf der GRUumlNEN der sich auf alle

kommunalen Ebenen bezogen hat also auch auf die Bezirkstage Dann kam ein

nachgeschobener Gesetzentwurf der Koalitionsfraktionen Im Innenausschuss haben

wir uns darauf geeinigt dass die Koalitionsfraktionen ihren Gesetzentwurf entspre-

chend unserem Gesetzentwurf aumlndern Wir haben dann auch unseren Gesetzentwurf

wieder angepasst sodass wir heute einen Gesetzentwurf der GRUumlNEN und einen Ge-

setzentwurf der Koalitionsfraktionen parallel haben die beide heute beschlossen wer-

den Sie sind identisch Ich sage das weil vorhin immer nur vom Gesetzentwurf der

Koalitionsfraktionen die Rede war

(Christian Meiszligner (CSU) Entschuldigung)

Also zur Klarstellung Heute stehen zwei Gesetzentwuumlrfe zur Abstimmung Das im Ge-

setzentwurf der Freien Waumlhler auf kommunaler Ebene bevorzugte Verfahren nach

Sainte-LagueumlSchepers ist nicht das exaktere Verfahren Hare-Niemeyer ist mathema-

tisch genau Bei Gremien deren Groumlszlige schon vorher feststeht gibt es auch keine Ver-

zerrung Die Moumlglichkeit dass es da einen Effekt gibt wie Sie angesprochen haben

besteht nicht

Wenn wir die Sache verabschieden haben wir einen Gleichklang fuumlr Landtagswahlen

Bezirkstagswahlen Gemeindewahlen Stadtratswahlen Kreistagswahlen Sie werden

alle nach dem gleichen Prinzip ausgezaumlhlt und sind dann mathematisch korrekt be-

Protokollauszug63 Plenum 15122010 Bayerischer Landtag - 16 Wahlperiode 6

setzt Im Jahr 2014 werden sich die Kommunalparlamente dann gerechter zusammen-

setzen

(Beifall bei den GRUumlNEN)

Praumlsidentin Barbara Stamm Frau Kollegin bitte verbleiben Sie am Redepult fuumlr eine

Zwischenbemerkung des Kollegen Rohde

Joumlrg Rohde (FDP) Frau Kollegin ich moumlchte Ihre umfassende Aufzaumlhlung die sehr

detailreich war nur um eine Nuance ergaumlnzen Ich erinnere daran dass das Bezirks-

tagswahlrecht auch im Koalitionsvertrag vereinbart war sodass Ihr Antrag in dieser

Legislaturperiode vielleicht nicht unbedingt erforderlich war

(Margarete Bause (GRUumlNE) Es ist manches vereinbart was nicht Realitaumlt ist -

Zuruf der Abgeordneten Simone Tolle (GRUumlNE))

Das moumlchte ich nur ergaumlnzen weil Sie sonst alles vollstaumlndig dargestellt haben

Susanna Tausendfreund (GRUumlNE) Ich hatte den Eindruck dass Sie die Bezirks-

tagswahlen einfach vergessen haben Deshalb haben wir den umfassenden Gesetz-

entwurf nachgeschoben Sie haben ja dann nachgezogen Sie haumltten das auch sein

lassen und unserem Gesetzentwurf zustimmen koumlnnen

(Beifall der Abgeordneten Margarete Bause (GRUumlNE) - Johanna Werner-Mug-

gendorfer (SPD) Das geht nicht das koumlnnen Sie vergessen das erleben wir

nicht)

Das machen Sie ja heute sowieso

Praumlsidentin Barbara Stamm Jetzt darf ich fuumlr die SPD-Fraktion dem Kollegen Perlak

das Wort erteilen Bitte schoumln

Reinhold Perlak (SPD) Sehr geehrte Frau Praumlsidentin verehrte Kolleginnen und Kol-

legen Die moumlglichst gerechte Abbildung von Wahlergebnissen in der Zuteilung von

Protokollauszug63 Plenum 15122010 Bayerischer Landtag - 16 Wahlperiode 7

Sitzen sowohl in Gemeinden wie Landkreisen und Bezirken ist nicht erst seit heute in

der Diskussion Sie hat uns schon mehrfach auch in diesem Hohen Hause beschaumlftigt

Der Abloumlsung des ungerechten Sitzzuteilungsverfahren nach dacuteHondt scheinen wie

wir gehoumlrt haben nunmehr alle Fraktionen einmuumltig zuzustimmen Es ist auch nach-

vollziehbar weil der Waumlhlerwille im Vergleich zum mathematisch wohl exakteren

Hare-Niemeyer-Verfahren oder zum etwas komplizierteren aber dennoch gerechteren

Verfahren nach Sainte-LagueumlSchepers weniger angemessen abgebildet wird und

dann nach wie vor die groszligen Parteien bevorzugt wuumlrden

Gestatten Sie mir auch darauf hinzuweisen dass der Bayerische Verfassungsge-

richtshof einraumlumt dass das dacuteHondtsche Verfahren nicht ausreichend - ich zitiere

woumlrtlich - zu wahlproporzgerechten Ergebnissen fuumlhrt Das sollte fuumlr uns Anlass

genug sein von dem alten Zopf Abstand zu nehmen

Es ist schon dargestellt worden dass das Verfahrens nach Sainte-LagueumlSchepers

auf Europa- und Bundesebene laumlngst angewendet wird Ich darf daran erinnern dass

die Mehrheitsfraktionen bei der Konstituierung dieses Landtags in dieser Wahlperiode

dieses Verfahren sicherlich auch aus bestimmten Gruumlnden angewandt haben weil es

ihnen entsprechende Sitze zugefuumlhrt hat die sie sonst nicht bekommen haumltten

Innerhalb der kommunalen Koumlrperschaftsebenen werden aber immer noch unter-

schiedliche Sitzzuteilungsverfahren angewendet Deshalb sollte das klar geregelt wer-

den Weil es aber selbst unter wissenschaftlich angestellten Analysen keine klare

Empfehlung fuumlr Hare-Niemeyer oder zu Sainte-LagueumlSchepers gibt war es schon im

Vorfeld bei der Behandlung im Fachausschuss schwierig sich auf eines der beiden

Verfahren festzulegen

Unsere Fraktion ist auch deshalb davon ausgegangen dass die getroffene Vereinba-

rung naumlmlich einen gemeinsamen Gesetzentwurf aller Fraktionen vorzulegen erst

dann greift wenn ein Gesetzentwurf der Staatsregierung vorliegt Dieser Gesetzent-

wurf liegt leider trotz Empfehlung des Fachausschusses nicht vor Auch die vorge-

Protokollauszug63 Plenum 15122010 Bayerischer Landtag - 16 Wahlperiode 8

schlagene Pruumlfung Herr Kollege Rohde zur Abwaumlgung der beiden Verfahren ist un-

terblieben - leider

Dies war schlieszliglich der Grund dafuumlr dass wir heute als einzige Fraktion keinen eige-

nen Gesetzentwurf eingebracht haben weil wir eben auf diese Absprache vertraut

haben Wir haben immer schon - das ist hinlaumlnglich bekannt - Hare-Niemeyer favori-

siert zu einem Zeitpunkt allerdings als es das Verfahren nach Sainte-LagueumlSche-

pers noch gar nicht gab Wahlverfahrensexperten meine Damen und Herren bestaumlti-

gen uns mittlerweile dass das Verfahren nach Sainte-LagueumlSchepers den

Waumlhlerwillen unter allen Verfahren am besten abbildet Leider werden wir uns zu

Letzterem vermutlich heute mehrheitlich nicht durchringen koumlnnen Aber weil alle Ge-

setzentwuumlrfe die wir heute in Zweiter Lesung behandeln in allen wesentlichen Inhal-

ten und Zielsetzungen gleichgelagert sind stimmen wir wie schon im federfuumlhrenden

Ausschuss fuumlr Kommunale Fragen und Innere Sicherheit dem Gesetzentwurf in Ta-

gesordnungspunkt 15 und - wenngleich nur als zweitbester Loumlsung - auch den Ge-

setzentwuumlrfen im Tagesordnungspunkt 16 zu

(Beifall bei der SPD)

Praumlsidentin Barbara Stamm Bei der groszligen Uumlbereinstimmung des Hohen Hauses

verzichtet Innenminister Herrmann auf seine Wortmeldung Das ist doch eine Aner-

kennung Auch ich freue mich daruumlber

(Zurufe von den Freien Waumlhlern und den GRUumlNEN)

Damit ist die Aussprache geschlossen Wir kommen zur Abstimmung Dazu werden

die Tagesordnungspunkte wieder getrennt

Ich lasse zunaumlchst uumlber den Tagesordnungspunkt 15 abstimmen Der Abstimmung

liegt der Initiativgesetzentwurf der Fraktion der Freien Waumlhler auf Drucksache 163486

zugrunde Der federfuumlhrende Ausschuss fuumlr Kommunale Fragen und Innere Sicherheit

empfiehlt auf Drucksache 166682 die Ablehnung des Gesetzentwurfs Wer dagegen

Protokollauszug63 Plenum 15122010 Bayerischer Landtag - 16 Wahlperiode 9

dem Gesetzentwurf zustimmen will den bitte ich um das Handzeichen - Das sind die

Fraktionen der SPD und der Freien Waumlhler und Frau Abgeordnete Dr Gabriele Pauli

fraktionslos Gegenstimmen - Das sind die Fraktionen der CSU und der FDP Stim-

menthaltungen - Das ist die Fraktion des BUumlNDNISSES 90DIE GRUumlNEN Damit ist

der Gesetzentwurf abgelehnt

Wir kommen zur Abstimmung uumlber den Tagesordnungspunkt 16 Der Abstimmung lie-

gen der Initiativgesetzentwurf der FDP-Fraktion und von Abgeordneten der CSU-Frak-

tion auf Drucksache 163557 der Aumlnderungsantrag von Abgeordneten der FDP und

der CSU auf Drucksache 165202 der Initiativgesetzentwurf der Fraktion des BUumlND-

NISSES 90DIE GRUumlNEN auf Drucksache 163661 und die Beschlussempfehlung des

federfuumlhrenden Ausschusses fuumlr Kommunale Fragen und Innere Sicherheit auf Druck-

sache 166696 zugrunde

Der federfuumlhrende Ausschuss schlaumlgt fuumlr beide Gesetzentwuumlrfe eine gemeinsame

Neufassung vor Der Ausschuss fuumlr Verfassung Recht Parlamentsfragen und Ver-

braucherschutz stimmt bei seiner Endberatung der Beschlussempfehlung des feder-

fuumlhrenden Ausschusses zu allerdings mit der Maszliggabe dass sect 3 neu gefasst wird Im

Einzelnen verweise ich auf die Drucksache 166696 Wer dem Gesetzentwurf in der

Fassung des endberatenden Ausschusses zustimmen will den bitte ich um das Hand-

zeichen - Das ist das gesamte Hohe Haus Gegenstimmen Keine Stimmenthaltun-

gen - Keine Einstimmig so beschlossen

Da ein Antrag auf Dritte Lesung nicht gestellt wurde fuumlhren wir gemaumlszlig sect 56 der Ge-

schaumlftsordnung sofort die Schlussabstimmung durch Ich schlage vor sie in einfacher

Form durchzufuumlhren - Widerspruch erhebt sich nicht Wer dem Gesetzentwurf in der

Fassung des endberatenden Ausschusses seine Zustimmung geben will den bitte ich

sich vom Platz zu erheben - Das ist das gesamte Hohe Haus Ich bitte die Gegenstim-

men anzuzeigen - Keine Stimmenthaltungen - Keine

Protokollauszug63 Plenum 15122010 Bayerischer Landtag - 16 Wahlperiode 10

Damit ist das Gesetz angenommen Es hat den Titel Gesetz zur Aumlnderung des Ge-

meinde- und Landkreiswahlgesetzes sowie des Bezirkswahlgesetzes

Mit der Annahme der Gesetzentwuumlrfe in der soeben beschlossenen Fassung hat der

Aumlnderungsantrag auf der Drucksache 165202 seine Erledigung gefunden Das Hohe

Haus nimmt davon Kenntnis

Verehrte Kolleginnen und Kollegen wir sind sehr gut in der Zeit Damit haben Sie sich

eine Mittagspause von einer Stunde verdient Das tut auch dem Stenografischen

Dienst gut Wir treffen uns um 1345 Uhr wieder

(Unterbrechung von 1244 bis 1345 Uhr)

Zweiter Vizepraumlsident Franz Maget Meine Damen und Herren liebe Kolleginnen

und Kollegen es ist 1345 Uhr

Protokollauszug63 Plenum 15122010 Bayerischer Landtag - 16 Wahlperiode 11

B 1612

Bayerisches 845

Gesetz- und Verordnungsblatt Nr22 Muumlnchen den 28 Dezember 2010

Datum In haI t Seite

21122010 Gesetz zur Aumlnderung des Gemeinde- und Landkreiswahlgesetzes sowie des Bezirks-wahlgesetzes 846

2021-11212021-3-1

21122010 Gesetz uumlber Gewaumlhrleistungen im Zusammenhang mit der Bewerbung und der Austrashygung der XXIII Olympischen und der XII Paralympischen Winterspiele 2018 (Olympia-gesetz- OlympiaG) 847

66c2-F

21122010 Gesetz zur Aumlnderung des Gesetzes uumlber Zustaumlndigkeiten zum Vollzug wirtschaftsrechtli-cher Vorschriften und der Verordnung uumlber Aufgaben der Groszligen Kreisstaumldte 848

700-2-W 2020-1-1-3-I

14122010 Verordnung zur Ausfuumlhrung des Waffen- und Beschussrechts (AVWaffBeschR) 851 2186-1-1

14122010 Verordnung zur Aumlnderung der Verordnung uumlber Zustaumlndigkeiten auf dem Gebiet des Arshybeitsschutzes der Sicherheitstechnik des Chemikalien- und Medizinprodukterechtsund der Verordnung uumlber die Zustaumlndigkeiten zum Vollzug atomrechtlicher Vorschriften 853

805-2-UG 751-1-UG

14122010 Satzung zur Aumlnderung der Satzung der Bayerischen Forschungsstiftung 863 282-2-11-1-W

3122010 Verordnung zur Aumlnderung der Verordnung zum Vollzugtierschutzrechtlicher Vorschriften 864 7833-1-1-UG

10122010 Verordnung uumlber das Heilverfahren nach Dienstunfaumlllen (Bayerische Heilvertahrens-verordnung - BayHeilvfV) 865

2033-1-1-1-F

1312 2010 Verordnung zur Aumlnderung der Verordnung zur Ausfuumlhrung des Bayerischen Schulfinari-zierungsgesetzes 869

2230-7-1-1-UK

13122010 Achte Verordnung zur Aumlnderung der GerichtlichenZustaumlndigkeitsverordnungJustiz 870 300-3-1-J

15122010 Verordnung zur Aumlnderung der Verordnung uumlber die Benutzungsgebuumlhren der staatlichen Vermessungs aumlmter 871

2013-2-9-F

846 Bayerisches Gesetz- und Verordnungs blatt Nr 222010

2021-12-12021-3-1

Gesetz zur Aumlnderung des

Gemeinde- und Landkreiswahlgesetzes sowie des Bezirkswahlgesetzes

Vom 21 Dezember 2010

Der Landtag des Freistaates Bayern hat das folshygende Gesetz beschlossen das hiermit bekannt geshymacht wird

sect 1

Art 35 Abs 2 des Gesetzes uumlber die Wahl der Gemeinderaumlte der Buumlrgermeister der Kreistage und der Landraumlte (Gemeinde- und Landkreiswahlgesetz -GLKrWG) in der Fassung der Bekanntmachung vom 7 November 2006 (GVBl S 834 BayRS2021-12-I) erhaumllt folgende Fassung

(2) lFuumlr die Sitzverteilung wird die Gesamtsitzshyzahl vervielfacht mit der Zahl der Stimmen die fuumlr eishynen Wahlvorschlag oder soweit Listenverbindungen bestehen fuumlr die verbundenen Wahlvorschlaumlge insshygesamt abgegeben worden sind diIrch die Gesamtshyzahl der fuumlr alle Wahlvorschlaumlge insgesamt abgegebeshynen Stimmen geteilt 2Jeder Wahlvorschlag oder jede Verbindung von Wahlvorschlaumlgen erhaumllt zunaumlchst so viele Sitze wie ganze Zahlen darauf entfallen 3Die weiteren zu vergebenden Sitze werden den Wahlvorshyschlaumlgen und Verbindungen von Wahlvorschlaumlgen in der Reihenfolge der houmlchsten Zahlenbruchteile die sich bei der Berechnung nach Satz 1 ergeben zugeshyteilt 4Bei gleichem Anspruch mehrerer Wahlvorschlaumlshyge auf einen Sitz faumlllt dieser dem Wahlvorschlag zu

dessen inBetracht kommende sich bewerbende Pershyson die groumlszligere Stimmenzahl aufweist sonst entscheishydet das Los

sect 2

Art 4 Abs 1 Nr 6 des Gesetzes uumlber die Nahl der Bezirkstage (Bezirkswahlgesetz - BezWG) inder

Fassung der Bekanntmachung vom 12 Februar 2003 (GVBl S 144 BayRS 2021-3-I) zuletzt geaumlndert durch sect 5 des Gesetzes vom 26 Juli 2006 (GVBl S 405) ershyhaumllt folgende Fassung

6 Art 39 bis 41 42 Abs 1 bis 3 und 5 Art 43 Abs 1 Art 44 bis 464850 (Bestimmungen uumlber die Feststellung des Wahlergebnisses) mit der Maszliggabe dass andie Stelle der Bezeichnungen Landeswahlausschuss Landeswahlleiter und Abgeordneter die Bezeichnungen Wahlshykreisausschuss Wahlkreisleiter und Beshyzirksrat treten dass im Fall des Art 42 Abs 5 das Wahlergebnis im Bezirk maszliggebend ist und dass eine Erhoumlhung der Gesamtzahl der Bezirksshyraumlte bei Anwendung des Art 44 Abs 2 nur einshytritt wenn sie sich aus der Bezirkswahl selbst ershygibt

sect 3

(1) Dieses Gesetz tritt am 1 Januar 2011 in Kraft

(2) lsect 1 dieses Gesetzes ist erstmals fuumlr die allshygemeinen Gemeinde- undLandkreiswahlen im Jahr 2014 anzuwenden 2Fuumlr vor dem 1 Januar 2014 stattshyfindende Gemeinde- und Landkreiswahlen sind die Vorschriften des Gemeinde- und Landkreiswahlgeshysetzes in der bis zum Ablauf des 31 Dezember 2010 geltenden Fassung anzuwenden

Muumlnchen den 21 Dezember 2010

Der BayerischeMinisterpraumlsident

Horst See hof e r

  • Deckblatt
  • Gesetzentwurf 163557 vom 10022010
  • Plenarprotokoll Nr 42 vom 24022010
  • Beschlussempfehlung mit Bericht 166696 des KI vom 09122010
  • Beschluss des Plenums 166726 vom 15122010
  • Plenarprotokoll Nr 63 vom 15122010
  • Gesetz- und Verordnungsblatt vom 28122010
Page 10: Stand: 25.02.2013 10:04:14 Vorgangsmappe für die Drucksache … · 2020. 1. 10. · Bayerischer Landtag 16.Wahlperiode Drucksache16/3557 10.02.2010 Gesetzentwurf zur Änderung des

Redner zu nachfolgendem Tagesordnungspunkt

Praumlsidentin Barbara StammAbg Joachim HanischAbg Joumlrg RohdeAbg Christian MeiszlignerAbg Susanna TausendfreundAbg Reinhold PerlakZweiter Vizepraumlsident Franz Maget

Praumlsidentin Barbara Stamm Ich rufe die Tagesordnungspunkte 15 und 16 auf

Gesetzentwurf der Abgeordneten Hubert Aiwanger Tanja Schweiger Joachim

Hanisch und Fraktion (FW)

zur Aumlnderung des Gemeinde- und Landkreiswahlgesetzes und des

Bezirkswahlgesetzes (Drs 163486)

- Zweite Lesung -

und

Gesetzentwurf der Abgeordneten

Thomas Hacker Dr Andreas Fischer Tobias Thalhammer u a und Fraktion

(FDP)

Christian Meiszligner u a (CSU)

zur Aumlnderung des Gemeinde- und Landkreiswahlgesetzes (Drs 163557)

- Zweite Lesung -

hierzu

Aumlnderungsantrag der Abgeordneten

Thomas Hacker Dr Andreas Fischer Joumlrg Rohde u a (FDP)

Christian Meiszligner u a (CSU)

(Drs 165202)

und

Gesetzentwurf der Abgeordneten Margarete Bause Sepp Daxenberger Ulrike

Gote u a und Fraktion (BUumlNDNIS 90DIE GRUumlNEN)

zur Aumlnderung des Gemeinde- und Landkreiswahlgesetzes sowie des

Bezirkswahlgesetzes (Drs 163661)

Protokollauszug63 Plenum 15122010 Bayerischer Landtag - 16 Wahlperiode 1

- Zweite Lesung -

Ich eroumlffne die gemeinsame Aussprache Im Aumlltestenrat wurde hierzu eine Redezeit

von fuumlnf Minuten vereinbart Erste Wortmeldung fuumlr die Freien Waumlhler Herr Kollege

Hanisch

Joachim Hanisch (FW) Sehr geehrte Frau Praumlsidentin liebe Kolleginnen und Kolle-

gen Heute geht es darum wie wir die Stimmen die eine parteiliche Gruppierung be-

kommen hat in Sitze umwandeln Wie sorge ich dafuumlr dass ein Ausschuss ein Ar-

beitskreis oder was auch immer das Spiegelbild des Plenums des Stadt- bzw

Gemeinderats darstellt Dazu gibt es verschiedene Verfahren Bisher hatten wir fast

uumlberall das drsquoHondtsche Verfahren angewandt Fuumlr mich ist es ein Meilenstein dass

sich in diesem Hause alle Fraktionen zumindest daruumlber einig sind dass wir dieses

drsquoHondtsche Verfahren in Zukunft nicht mehr haben wollen Das konnte man vor eini-

gen Jahren in der Form noch nicht erwarten

Jetzt geht es darum welches der anderen Verfahren das bessere ist Fuumlr welches sol-

len wir uns entscheiden Hierzu haben die Freien Waumlhler eine klare Auffassung Wir

sind der Meinung dass das Verfahren nach Sainte-LagueumlSchepers besser ist Wir

fordern deshalb dass dieses Verfahren eingefuumlhrt wird Wir sind der Auffassung dass

das Verfahren nach Hare-Niemeyer wesentlich besser als das drsquoHondtrsquosche Verfahren

und mit dem Verfahren nach Sainte-LagueumlSchepers vergleichbar ist Bei einer Erhouml-

hung der Gesamtsitzzahl koumlnnte aber nach dem Hare-Niemeyer-Verfahren ein Sitz

verloren gehen Sie koumlnnen jetzt sagen das sind nur Details Wenn wir aber schon die

Moumlglichkeit haben die Verfahren neu zu regeln sollten wir das Verfahren nehmen

das sich in den letzten Jahren konsequent durchgesetzt hat Dafuumlr plaumldieren wir aus-

druumlcklich

Meine Damen und Herren von der CSU und der FDP Sie haben mit Ihren Stimmen im

Bundestag dafuumlr gesorgt dass das Verfahren nach Sainte-LagueumlSchepers eingefuumlhrt

wird Sie haben im Europaumlischen Parlament mitgestimmt als dort ein neues Verfahren

Protokollauszug63 Plenum 15122010 Bayerischer Landtag - 16 Wahlperiode 2

gewaumlhlt wurde und Sie haben sich auch dort - ich nehme an aus gutem Grund - fuumlr

das Verfahren nach Sainte-LagueumlSchepers eingesetzt Sie haben somit dafuumlr ge-

sorgt dass dieses Verfahren jetzt in der Europaumlischen Union und auch im Bundestag

gilt Wenn Sie sich sect 25 der Geschaumlftsordnung fuumlr den Bayerischen Landtag anschau-

en finden Sie auch dort fuumlr die Ausschussbesetzung das Verfahren nach Sainte-

LagueumlSchepers

Nachdem wir dieses System auf allen Ebenen eingefuumlhrt haben ist es fuumlr uns in ge-

wisser Form unlogisch dass auf kommunaler Ebene ploumltzlich das Verfahren nach

Hare-Niemeyer eingefuumlhrt wird Unser Gesetzentwurf ist deshalb sehr eindeutig Wir

sprechen uns fuumlr das Verfahren nach Sainte-LagueumlSchepers aus Nachdem wir aber

nach den Beratungen in den Fraktionen befuumlrchten dass unser Antrag keine Mehrheit

finden wird werden wir auch dem Gesetzentwurf der FDP und der CSU zustimmen

weil uns die zweitbeste Loumlsung allemal mehr Wert ist als dieses wohl zu den Akten zu

legende drsquoHondtrsquosche Verfahren Deshalb stimmen wir auch dem Antrag der CSU zu

Praumlsidentin Barbara Stamm Naumlchste Wortmeldung fuumlr die FDP-Fraktion Herr Kolle-

ge Rohde

Joumlrg Rohde (FDP) Frau Praumlsidentin liebe Kolleginnen und Kollegen Herr Kollege

Hanisch vielen Dank fuumlr die Ankuumlndigung dass Sie nachher dem Gesetzentwurf von

FDP und CSU zustimmen Dazu aber eine kleine Korrektur fuumlrs Protokoll Sie hatten

uumlberschwaumlnglich damit begonnen dass wir nicht nur uumlber die Verteilung der Sitze des

jeweiligen Kommunalparlaments sondern auch uumlber die Verteilung der Ausschusssit-

ze reden Das ist heute gerade nicht Gegenstand der Debatte Das wollte ich fuumlr das

Protokoll richtigstellen

Uns eint aber die Freude daruumlber dass wir das erst- oder zweitbeste aber auf keinen

Fall das drittbeste Verfahren welches bisher noch gilt anwenden wollen Das Verfah-

ren nach drsquoHondt ist ein zwar zulaumlssiges Verfahren Zumindest fuumlhlen sich aber kleine

Parteien bei diesem Verfahren das eine oder andere Mal benachteiligt sodass wir uns

Protokollauszug63 Plenum 15122010 Bayerischer Landtag - 16 Wahlperiode 3

daruumlber freuen dass wir gemeinsam mit unserem Koalitionspartner den Gesetzent-

wurf zur Aumlnderung des Gemeinde- und Landkreiswahlgesetzes auf den Weg bringen

und damit das Verfahren nach Hare-Niemeyer festschreiben konnten

Jede politische Ebene sei es der Bundestag das Europaparlament oder auch wir ist

berechtigt das Verfahren zu aumlndern Wenn wir heute das Verfahren nach Sainte-

LagueumlSchepers einfuumlhren wuumlrden koumlnnten wir es morgen vielleicht schon wieder aumln-

dern weil an anderer Stelle ein anderer Beschluss gefasst wird Die Sitze fuumlr den Bun-

destag werden aber nach Hare-Niemeyer ausgezaumlhlt Auch die Sitze im Landtag

werden nach Hare-Niemeyer ausgezaumlhlt Deswegen ist in Bayern auch ein Prozess

gefuumlhrt worden Insofern befinden wir uns durchaus im Kanon mit den anderen Ebe-

nen uumlber uns wenn wir fuumlr die Kommunalwahlen Hare-Niemeyer vorschreiben Dieses

Verfahren ist durchaus eine der zu waumlhlenden Optionen Wir freuen uns daruumlber dass

wir dieses Gesetz noch vor Weihnachten verabschieden koumlnnen Logischerweise koumln-

nen wir damit dem Gesetzentwurf der Freien Waumlhler nicht naumlhertreten wobei wir na-

tuumlrlich wissen dass die Auszaumlhlmethode zu nahezu gleichen Ergebnissen fuumlhrt Die

beiden Verfahren unterscheiden sich wirklich nur in Nuancen

Der wesentliche Punkt der uns eint ist die Abkehr vom dacuteHondtschen System Wie

das spaumlter einmal in den Ausschuumlssen bei der nachgelagerten Entscheidungsfindung

ist ist an anderer Stelle zu beraten Da freue ich mich auch auf die Diskussion

(Beifall bei der FDP)

Praumlsidentin Barbara Stamm Danke schoumln Naumlchste Wortmeldung fuumlr die CSU-Frak-

tion Herr Kollege Meiszligner

Christian Meiszligner (CSU) Frau Praumlsidentin Kolleginnen und Kollegen Kollege

Rohde hat es schoumln erklaumlrt Aber ich war so schlecht in Mathematik dass ich mich

sehr ungern in diese Zaumlhlerei hineinbegebe Es ist ein Beitrag zum groszligen Werk der

Umsetzung des Koalitionsvertrages Wir bitten um Zustimmung und freuen uns uumlber

die politische Klugheit der Freien Waumlhler uns da zu folgen

Protokollauszug63 Plenum 15122010 Bayerischer Landtag - 16 Wahlperiode 4

(Beifall bei Abgeordneten der CSU und des Abgeordneten Joumlrg Rohde (FDP))

Praumlsidentin Barbara Stamm Ich darf nun das Wort fuumlr die Fraktion des BUumlNDNIS-

SES 90DIE GRUumlNEN Frau Kollegin Tausendfreund erteilen

Susanna Tausendfreund (GRUumlNE) Frau Praumlsidentin liebe Kolleginnen und Kolle-

gen Ich habe es nicht zu hoffen gewagt dass ich es noch erleben werde dass wir

das dacuteHondtsche Verfahren als Auszaumlhlungsverfahren tatsaumlchlich bis zur naumlchsten

Kommunalwahl abschaffen

(Beifall der Abgeordneten Margarete Bause (GRUumlNE) - Joumlrg Rohde (FDP)

Sehen Sie kaum sind wir wieder da hellip)

Damit enden tatsaumlchlich die ungleich gewichtete Verteilung in den Kommunalparla-

menten die Verzerrungen bei der Zusammensetzung zugunsten der groszligen Parteien

und zulasten der kleinen Parteien Hier hat es in der Vergangenheit wirklich erhebliche

Verzerrungen gegeben Es ist von uns und von der FDP mehrfach gegen das Verfah-

ren nach drsquoHondt geklagt worden In Bezug auf die Landtagswahlen und die damit ver-

bundene siebenfache Anwendung von drsquoHondt hatte die Klage der FDP Erfolg

DrsquoHondt ist fuumlr die Landtagswahlen untersagt worden Die Landtagswahlen werden

deshalb schon seit einiger Zeit nach Hare-Niemeyer ausgezaumlhlt aber eben nicht die

Kommunalwahlen Da hat das Verfassungsgericht gesagt das Verfahren nach

drsquoHondt sei gerade noch verfassungsgemaumlszlig

Es ist ein Beitrag der FDP diesen Punkt in den Koalitionsvertrag hineingebracht zu

haben

(Beifall bei der FDP)

sodass wir Hare-Niemeyer fuumlr alle Wahlen heute einstimmig verabschieden koumlnnen

Nach der letzten Kommunalwahl hat es wieder erhebliche Verzerrungen gegeben Es

wurde eine Verfassungsbeschwerde eingereicht die leider abgelehnt worden ist

Protokollauszug63 Plenum 15122010 Bayerischer Landtag - 16 Wahlperiode 5

Diese Klage ist sehr gut aufbereitet und zeigt sehr deutlich wie groszlig die Verzerrungen

tatsaumlchlich gewesen sind Es gab in der Regel Abweichungen um ein bis zwei Sitze

Solche erheblichen Abweichungen kann man bei Gremien mit beispielsweise 30 50

oder 60 gewaumlhlten Mandatstraumlgern nicht durchgehen lassen

Wir haben heute ein gesetzgeberisches Kuriosum Es gab den Gesetzentwurf der

Freien Waumlhler fuumlr das Verfahren nach Sainte-LagueumlSchepers dann - nur bezogen

auf die Gemeindewahlen und Landkreiswahlen - den Gesetzentwurf der Koalitions-

fraktionen Ferner gab es unseren den Gesetzentwurf der GRUumlNEN der sich auf alle

kommunalen Ebenen bezogen hat also auch auf die Bezirkstage Dann kam ein

nachgeschobener Gesetzentwurf der Koalitionsfraktionen Im Innenausschuss haben

wir uns darauf geeinigt dass die Koalitionsfraktionen ihren Gesetzentwurf entspre-

chend unserem Gesetzentwurf aumlndern Wir haben dann auch unseren Gesetzentwurf

wieder angepasst sodass wir heute einen Gesetzentwurf der GRUumlNEN und einen Ge-

setzentwurf der Koalitionsfraktionen parallel haben die beide heute beschlossen wer-

den Sie sind identisch Ich sage das weil vorhin immer nur vom Gesetzentwurf der

Koalitionsfraktionen die Rede war

(Christian Meiszligner (CSU) Entschuldigung)

Also zur Klarstellung Heute stehen zwei Gesetzentwuumlrfe zur Abstimmung Das im Ge-

setzentwurf der Freien Waumlhler auf kommunaler Ebene bevorzugte Verfahren nach

Sainte-LagueumlSchepers ist nicht das exaktere Verfahren Hare-Niemeyer ist mathema-

tisch genau Bei Gremien deren Groumlszlige schon vorher feststeht gibt es auch keine Ver-

zerrung Die Moumlglichkeit dass es da einen Effekt gibt wie Sie angesprochen haben

besteht nicht

Wenn wir die Sache verabschieden haben wir einen Gleichklang fuumlr Landtagswahlen

Bezirkstagswahlen Gemeindewahlen Stadtratswahlen Kreistagswahlen Sie werden

alle nach dem gleichen Prinzip ausgezaumlhlt und sind dann mathematisch korrekt be-

Protokollauszug63 Plenum 15122010 Bayerischer Landtag - 16 Wahlperiode 6

setzt Im Jahr 2014 werden sich die Kommunalparlamente dann gerechter zusammen-

setzen

(Beifall bei den GRUumlNEN)

Praumlsidentin Barbara Stamm Frau Kollegin bitte verbleiben Sie am Redepult fuumlr eine

Zwischenbemerkung des Kollegen Rohde

Joumlrg Rohde (FDP) Frau Kollegin ich moumlchte Ihre umfassende Aufzaumlhlung die sehr

detailreich war nur um eine Nuance ergaumlnzen Ich erinnere daran dass das Bezirks-

tagswahlrecht auch im Koalitionsvertrag vereinbart war sodass Ihr Antrag in dieser

Legislaturperiode vielleicht nicht unbedingt erforderlich war

(Margarete Bause (GRUumlNE) Es ist manches vereinbart was nicht Realitaumlt ist -

Zuruf der Abgeordneten Simone Tolle (GRUumlNE))

Das moumlchte ich nur ergaumlnzen weil Sie sonst alles vollstaumlndig dargestellt haben

Susanna Tausendfreund (GRUumlNE) Ich hatte den Eindruck dass Sie die Bezirks-

tagswahlen einfach vergessen haben Deshalb haben wir den umfassenden Gesetz-

entwurf nachgeschoben Sie haben ja dann nachgezogen Sie haumltten das auch sein

lassen und unserem Gesetzentwurf zustimmen koumlnnen

(Beifall der Abgeordneten Margarete Bause (GRUumlNE) - Johanna Werner-Mug-

gendorfer (SPD) Das geht nicht das koumlnnen Sie vergessen das erleben wir

nicht)

Das machen Sie ja heute sowieso

Praumlsidentin Barbara Stamm Jetzt darf ich fuumlr die SPD-Fraktion dem Kollegen Perlak

das Wort erteilen Bitte schoumln

Reinhold Perlak (SPD) Sehr geehrte Frau Praumlsidentin verehrte Kolleginnen und Kol-

legen Die moumlglichst gerechte Abbildung von Wahlergebnissen in der Zuteilung von

Protokollauszug63 Plenum 15122010 Bayerischer Landtag - 16 Wahlperiode 7

Sitzen sowohl in Gemeinden wie Landkreisen und Bezirken ist nicht erst seit heute in

der Diskussion Sie hat uns schon mehrfach auch in diesem Hohen Hause beschaumlftigt

Der Abloumlsung des ungerechten Sitzzuteilungsverfahren nach dacuteHondt scheinen wie

wir gehoumlrt haben nunmehr alle Fraktionen einmuumltig zuzustimmen Es ist auch nach-

vollziehbar weil der Waumlhlerwille im Vergleich zum mathematisch wohl exakteren

Hare-Niemeyer-Verfahren oder zum etwas komplizierteren aber dennoch gerechteren

Verfahren nach Sainte-LagueumlSchepers weniger angemessen abgebildet wird und

dann nach wie vor die groszligen Parteien bevorzugt wuumlrden

Gestatten Sie mir auch darauf hinzuweisen dass der Bayerische Verfassungsge-

richtshof einraumlumt dass das dacuteHondtsche Verfahren nicht ausreichend - ich zitiere

woumlrtlich - zu wahlproporzgerechten Ergebnissen fuumlhrt Das sollte fuumlr uns Anlass

genug sein von dem alten Zopf Abstand zu nehmen

Es ist schon dargestellt worden dass das Verfahrens nach Sainte-LagueumlSchepers

auf Europa- und Bundesebene laumlngst angewendet wird Ich darf daran erinnern dass

die Mehrheitsfraktionen bei der Konstituierung dieses Landtags in dieser Wahlperiode

dieses Verfahren sicherlich auch aus bestimmten Gruumlnden angewandt haben weil es

ihnen entsprechende Sitze zugefuumlhrt hat die sie sonst nicht bekommen haumltten

Innerhalb der kommunalen Koumlrperschaftsebenen werden aber immer noch unter-

schiedliche Sitzzuteilungsverfahren angewendet Deshalb sollte das klar geregelt wer-

den Weil es aber selbst unter wissenschaftlich angestellten Analysen keine klare

Empfehlung fuumlr Hare-Niemeyer oder zu Sainte-LagueumlSchepers gibt war es schon im

Vorfeld bei der Behandlung im Fachausschuss schwierig sich auf eines der beiden

Verfahren festzulegen

Unsere Fraktion ist auch deshalb davon ausgegangen dass die getroffene Vereinba-

rung naumlmlich einen gemeinsamen Gesetzentwurf aller Fraktionen vorzulegen erst

dann greift wenn ein Gesetzentwurf der Staatsregierung vorliegt Dieser Gesetzent-

wurf liegt leider trotz Empfehlung des Fachausschusses nicht vor Auch die vorge-

Protokollauszug63 Plenum 15122010 Bayerischer Landtag - 16 Wahlperiode 8

schlagene Pruumlfung Herr Kollege Rohde zur Abwaumlgung der beiden Verfahren ist un-

terblieben - leider

Dies war schlieszliglich der Grund dafuumlr dass wir heute als einzige Fraktion keinen eige-

nen Gesetzentwurf eingebracht haben weil wir eben auf diese Absprache vertraut

haben Wir haben immer schon - das ist hinlaumlnglich bekannt - Hare-Niemeyer favori-

siert zu einem Zeitpunkt allerdings als es das Verfahren nach Sainte-LagueumlSche-

pers noch gar nicht gab Wahlverfahrensexperten meine Damen und Herren bestaumlti-

gen uns mittlerweile dass das Verfahren nach Sainte-LagueumlSchepers den

Waumlhlerwillen unter allen Verfahren am besten abbildet Leider werden wir uns zu

Letzterem vermutlich heute mehrheitlich nicht durchringen koumlnnen Aber weil alle Ge-

setzentwuumlrfe die wir heute in Zweiter Lesung behandeln in allen wesentlichen Inhal-

ten und Zielsetzungen gleichgelagert sind stimmen wir wie schon im federfuumlhrenden

Ausschuss fuumlr Kommunale Fragen und Innere Sicherheit dem Gesetzentwurf in Ta-

gesordnungspunkt 15 und - wenngleich nur als zweitbester Loumlsung - auch den Ge-

setzentwuumlrfen im Tagesordnungspunkt 16 zu

(Beifall bei der SPD)

Praumlsidentin Barbara Stamm Bei der groszligen Uumlbereinstimmung des Hohen Hauses

verzichtet Innenminister Herrmann auf seine Wortmeldung Das ist doch eine Aner-

kennung Auch ich freue mich daruumlber

(Zurufe von den Freien Waumlhlern und den GRUumlNEN)

Damit ist die Aussprache geschlossen Wir kommen zur Abstimmung Dazu werden

die Tagesordnungspunkte wieder getrennt

Ich lasse zunaumlchst uumlber den Tagesordnungspunkt 15 abstimmen Der Abstimmung

liegt der Initiativgesetzentwurf der Fraktion der Freien Waumlhler auf Drucksache 163486

zugrunde Der federfuumlhrende Ausschuss fuumlr Kommunale Fragen und Innere Sicherheit

empfiehlt auf Drucksache 166682 die Ablehnung des Gesetzentwurfs Wer dagegen

Protokollauszug63 Plenum 15122010 Bayerischer Landtag - 16 Wahlperiode 9

dem Gesetzentwurf zustimmen will den bitte ich um das Handzeichen - Das sind die

Fraktionen der SPD und der Freien Waumlhler und Frau Abgeordnete Dr Gabriele Pauli

fraktionslos Gegenstimmen - Das sind die Fraktionen der CSU und der FDP Stim-

menthaltungen - Das ist die Fraktion des BUumlNDNISSES 90DIE GRUumlNEN Damit ist

der Gesetzentwurf abgelehnt

Wir kommen zur Abstimmung uumlber den Tagesordnungspunkt 16 Der Abstimmung lie-

gen der Initiativgesetzentwurf der FDP-Fraktion und von Abgeordneten der CSU-Frak-

tion auf Drucksache 163557 der Aumlnderungsantrag von Abgeordneten der FDP und

der CSU auf Drucksache 165202 der Initiativgesetzentwurf der Fraktion des BUumlND-

NISSES 90DIE GRUumlNEN auf Drucksache 163661 und die Beschlussempfehlung des

federfuumlhrenden Ausschusses fuumlr Kommunale Fragen und Innere Sicherheit auf Druck-

sache 166696 zugrunde

Der federfuumlhrende Ausschuss schlaumlgt fuumlr beide Gesetzentwuumlrfe eine gemeinsame

Neufassung vor Der Ausschuss fuumlr Verfassung Recht Parlamentsfragen und Ver-

braucherschutz stimmt bei seiner Endberatung der Beschlussempfehlung des feder-

fuumlhrenden Ausschusses zu allerdings mit der Maszliggabe dass sect 3 neu gefasst wird Im

Einzelnen verweise ich auf die Drucksache 166696 Wer dem Gesetzentwurf in der

Fassung des endberatenden Ausschusses zustimmen will den bitte ich um das Hand-

zeichen - Das ist das gesamte Hohe Haus Gegenstimmen Keine Stimmenthaltun-

gen - Keine Einstimmig so beschlossen

Da ein Antrag auf Dritte Lesung nicht gestellt wurde fuumlhren wir gemaumlszlig sect 56 der Ge-

schaumlftsordnung sofort die Schlussabstimmung durch Ich schlage vor sie in einfacher

Form durchzufuumlhren - Widerspruch erhebt sich nicht Wer dem Gesetzentwurf in der

Fassung des endberatenden Ausschusses seine Zustimmung geben will den bitte ich

sich vom Platz zu erheben - Das ist das gesamte Hohe Haus Ich bitte die Gegenstim-

men anzuzeigen - Keine Stimmenthaltungen - Keine

Protokollauszug63 Plenum 15122010 Bayerischer Landtag - 16 Wahlperiode 10

Damit ist das Gesetz angenommen Es hat den Titel Gesetz zur Aumlnderung des Ge-

meinde- und Landkreiswahlgesetzes sowie des Bezirkswahlgesetzes

Mit der Annahme der Gesetzentwuumlrfe in der soeben beschlossenen Fassung hat der

Aumlnderungsantrag auf der Drucksache 165202 seine Erledigung gefunden Das Hohe

Haus nimmt davon Kenntnis

Verehrte Kolleginnen und Kollegen wir sind sehr gut in der Zeit Damit haben Sie sich

eine Mittagspause von einer Stunde verdient Das tut auch dem Stenografischen

Dienst gut Wir treffen uns um 1345 Uhr wieder

(Unterbrechung von 1244 bis 1345 Uhr)

Zweiter Vizepraumlsident Franz Maget Meine Damen und Herren liebe Kolleginnen

und Kollegen es ist 1345 Uhr

Protokollauszug63 Plenum 15122010 Bayerischer Landtag - 16 Wahlperiode 11

B 1612

Bayerisches 845

Gesetz- und Verordnungsblatt Nr22 Muumlnchen den 28 Dezember 2010

Datum In haI t Seite

21122010 Gesetz zur Aumlnderung des Gemeinde- und Landkreiswahlgesetzes sowie des Bezirks-wahlgesetzes 846

2021-11212021-3-1

21122010 Gesetz uumlber Gewaumlhrleistungen im Zusammenhang mit der Bewerbung und der Austrashygung der XXIII Olympischen und der XII Paralympischen Winterspiele 2018 (Olympia-gesetz- OlympiaG) 847

66c2-F

21122010 Gesetz zur Aumlnderung des Gesetzes uumlber Zustaumlndigkeiten zum Vollzug wirtschaftsrechtli-cher Vorschriften und der Verordnung uumlber Aufgaben der Groszligen Kreisstaumldte 848

700-2-W 2020-1-1-3-I

14122010 Verordnung zur Ausfuumlhrung des Waffen- und Beschussrechts (AVWaffBeschR) 851 2186-1-1

14122010 Verordnung zur Aumlnderung der Verordnung uumlber Zustaumlndigkeiten auf dem Gebiet des Arshybeitsschutzes der Sicherheitstechnik des Chemikalien- und Medizinprodukterechtsund der Verordnung uumlber die Zustaumlndigkeiten zum Vollzug atomrechtlicher Vorschriften 853

805-2-UG 751-1-UG

14122010 Satzung zur Aumlnderung der Satzung der Bayerischen Forschungsstiftung 863 282-2-11-1-W

3122010 Verordnung zur Aumlnderung der Verordnung zum Vollzugtierschutzrechtlicher Vorschriften 864 7833-1-1-UG

10122010 Verordnung uumlber das Heilverfahren nach Dienstunfaumlllen (Bayerische Heilvertahrens-verordnung - BayHeilvfV) 865

2033-1-1-1-F

1312 2010 Verordnung zur Aumlnderung der Verordnung zur Ausfuumlhrung des Bayerischen Schulfinari-zierungsgesetzes 869

2230-7-1-1-UK

13122010 Achte Verordnung zur Aumlnderung der GerichtlichenZustaumlndigkeitsverordnungJustiz 870 300-3-1-J

15122010 Verordnung zur Aumlnderung der Verordnung uumlber die Benutzungsgebuumlhren der staatlichen Vermessungs aumlmter 871

2013-2-9-F

846 Bayerisches Gesetz- und Verordnungs blatt Nr 222010

2021-12-12021-3-1

Gesetz zur Aumlnderung des

Gemeinde- und Landkreiswahlgesetzes sowie des Bezirkswahlgesetzes

Vom 21 Dezember 2010

Der Landtag des Freistaates Bayern hat das folshygende Gesetz beschlossen das hiermit bekannt geshymacht wird

sect 1

Art 35 Abs 2 des Gesetzes uumlber die Wahl der Gemeinderaumlte der Buumlrgermeister der Kreistage und der Landraumlte (Gemeinde- und Landkreiswahlgesetz -GLKrWG) in der Fassung der Bekanntmachung vom 7 November 2006 (GVBl S 834 BayRS2021-12-I) erhaumllt folgende Fassung

(2) lFuumlr die Sitzverteilung wird die Gesamtsitzshyzahl vervielfacht mit der Zahl der Stimmen die fuumlr eishynen Wahlvorschlag oder soweit Listenverbindungen bestehen fuumlr die verbundenen Wahlvorschlaumlge insshygesamt abgegeben worden sind diIrch die Gesamtshyzahl der fuumlr alle Wahlvorschlaumlge insgesamt abgegebeshynen Stimmen geteilt 2Jeder Wahlvorschlag oder jede Verbindung von Wahlvorschlaumlgen erhaumllt zunaumlchst so viele Sitze wie ganze Zahlen darauf entfallen 3Die weiteren zu vergebenden Sitze werden den Wahlvorshyschlaumlgen und Verbindungen von Wahlvorschlaumlgen in der Reihenfolge der houmlchsten Zahlenbruchteile die sich bei der Berechnung nach Satz 1 ergeben zugeshyteilt 4Bei gleichem Anspruch mehrerer Wahlvorschlaumlshyge auf einen Sitz faumlllt dieser dem Wahlvorschlag zu

dessen inBetracht kommende sich bewerbende Pershyson die groumlszligere Stimmenzahl aufweist sonst entscheishydet das Los

sect 2

Art 4 Abs 1 Nr 6 des Gesetzes uumlber die Nahl der Bezirkstage (Bezirkswahlgesetz - BezWG) inder

Fassung der Bekanntmachung vom 12 Februar 2003 (GVBl S 144 BayRS 2021-3-I) zuletzt geaumlndert durch sect 5 des Gesetzes vom 26 Juli 2006 (GVBl S 405) ershyhaumllt folgende Fassung

6 Art 39 bis 41 42 Abs 1 bis 3 und 5 Art 43 Abs 1 Art 44 bis 464850 (Bestimmungen uumlber die Feststellung des Wahlergebnisses) mit der Maszliggabe dass andie Stelle der Bezeichnungen Landeswahlausschuss Landeswahlleiter und Abgeordneter die Bezeichnungen Wahlshykreisausschuss Wahlkreisleiter und Beshyzirksrat treten dass im Fall des Art 42 Abs 5 das Wahlergebnis im Bezirk maszliggebend ist und dass eine Erhoumlhung der Gesamtzahl der Bezirksshyraumlte bei Anwendung des Art 44 Abs 2 nur einshytritt wenn sie sich aus der Bezirkswahl selbst ershygibt

sect 3

(1) Dieses Gesetz tritt am 1 Januar 2011 in Kraft

(2) lsect 1 dieses Gesetzes ist erstmals fuumlr die allshygemeinen Gemeinde- undLandkreiswahlen im Jahr 2014 anzuwenden 2Fuumlr vor dem 1 Januar 2014 stattshyfindende Gemeinde- und Landkreiswahlen sind die Vorschriften des Gemeinde- und Landkreiswahlgeshysetzes in der bis zum Ablauf des 31 Dezember 2010 geltenden Fassung anzuwenden

Muumlnchen den 21 Dezember 2010

Der BayerischeMinisterpraumlsident

Horst See hof e r

  • Deckblatt
  • Gesetzentwurf 163557 vom 10022010
  • Plenarprotokoll Nr 42 vom 24022010
  • Beschlussempfehlung mit Bericht 166696 des KI vom 09122010
  • Beschluss des Plenums 166726 vom 15122010
  • Plenarprotokoll Nr 63 vom 15122010
  • Gesetz- und Verordnungsblatt vom 28122010
Page 11: Stand: 25.02.2013 10:04:14 Vorgangsmappe für die Drucksache … · 2020. 1. 10. · Bayerischer Landtag 16.Wahlperiode Drucksache16/3557 10.02.2010 Gesetzentwurf zur Änderung des

Praumlsidentin Barbara Stamm Ich rufe die Tagesordnungspunkte 15 und 16 auf

Gesetzentwurf der Abgeordneten Hubert Aiwanger Tanja Schweiger Joachim

Hanisch und Fraktion (FW)

zur Aumlnderung des Gemeinde- und Landkreiswahlgesetzes und des

Bezirkswahlgesetzes (Drs 163486)

- Zweite Lesung -

und

Gesetzentwurf der Abgeordneten

Thomas Hacker Dr Andreas Fischer Tobias Thalhammer u a und Fraktion

(FDP)

Christian Meiszligner u a (CSU)

zur Aumlnderung des Gemeinde- und Landkreiswahlgesetzes (Drs 163557)

- Zweite Lesung -

hierzu

Aumlnderungsantrag der Abgeordneten

Thomas Hacker Dr Andreas Fischer Joumlrg Rohde u a (FDP)

Christian Meiszligner u a (CSU)

(Drs 165202)

und

Gesetzentwurf der Abgeordneten Margarete Bause Sepp Daxenberger Ulrike

Gote u a und Fraktion (BUumlNDNIS 90DIE GRUumlNEN)

zur Aumlnderung des Gemeinde- und Landkreiswahlgesetzes sowie des

Bezirkswahlgesetzes (Drs 163661)

Protokollauszug63 Plenum 15122010 Bayerischer Landtag - 16 Wahlperiode 1

- Zweite Lesung -

Ich eroumlffne die gemeinsame Aussprache Im Aumlltestenrat wurde hierzu eine Redezeit

von fuumlnf Minuten vereinbart Erste Wortmeldung fuumlr die Freien Waumlhler Herr Kollege

Hanisch

Joachim Hanisch (FW) Sehr geehrte Frau Praumlsidentin liebe Kolleginnen und Kolle-

gen Heute geht es darum wie wir die Stimmen die eine parteiliche Gruppierung be-

kommen hat in Sitze umwandeln Wie sorge ich dafuumlr dass ein Ausschuss ein Ar-

beitskreis oder was auch immer das Spiegelbild des Plenums des Stadt- bzw

Gemeinderats darstellt Dazu gibt es verschiedene Verfahren Bisher hatten wir fast

uumlberall das drsquoHondtsche Verfahren angewandt Fuumlr mich ist es ein Meilenstein dass

sich in diesem Hause alle Fraktionen zumindest daruumlber einig sind dass wir dieses

drsquoHondtsche Verfahren in Zukunft nicht mehr haben wollen Das konnte man vor eini-

gen Jahren in der Form noch nicht erwarten

Jetzt geht es darum welches der anderen Verfahren das bessere ist Fuumlr welches sol-

len wir uns entscheiden Hierzu haben die Freien Waumlhler eine klare Auffassung Wir

sind der Meinung dass das Verfahren nach Sainte-LagueumlSchepers besser ist Wir

fordern deshalb dass dieses Verfahren eingefuumlhrt wird Wir sind der Auffassung dass

das Verfahren nach Hare-Niemeyer wesentlich besser als das drsquoHondtrsquosche Verfahren

und mit dem Verfahren nach Sainte-LagueumlSchepers vergleichbar ist Bei einer Erhouml-

hung der Gesamtsitzzahl koumlnnte aber nach dem Hare-Niemeyer-Verfahren ein Sitz

verloren gehen Sie koumlnnen jetzt sagen das sind nur Details Wenn wir aber schon die

Moumlglichkeit haben die Verfahren neu zu regeln sollten wir das Verfahren nehmen

das sich in den letzten Jahren konsequent durchgesetzt hat Dafuumlr plaumldieren wir aus-

druumlcklich

Meine Damen und Herren von der CSU und der FDP Sie haben mit Ihren Stimmen im

Bundestag dafuumlr gesorgt dass das Verfahren nach Sainte-LagueumlSchepers eingefuumlhrt

wird Sie haben im Europaumlischen Parlament mitgestimmt als dort ein neues Verfahren

Protokollauszug63 Plenum 15122010 Bayerischer Landtag - 16 Wahlperiode 2

gewaumlhlt wurde und Sie haben sich auch dort - ich nehme an aus gutem Grund - fuumlr

das Verfahren nach Sainte-LagueumlSchepers eingesetzt Sie haben somit dafuumlr ge-

sorgt dass dieses Verfahren jetzt in der Europaumlischen Union und auch im Bundestag

gilt Wenn Sie sich sect 25 der Geschaumlftsordnung fuumlr den Bayerischen Landtag anschau-

en finden Sie auch dort fuumlr die Ausschussbesetzung das Verfahren nach Sainte-

LagueumlSchepers

Nachdem wir dieses System auf allen Ebenen eingefuumlhrt haben ist es fuumlr uns in ge-

wisser Form unlogisch dass auf kommunaler Ebene ploumltzlich das Verfahren nach

Hare-Niemeyer eingefuumlhrt wird Unser Gesetzentwurf ist deshalb sehr eindeutig Wir

sprechen uns fuumlr das Verfahren nach Sainte-LagueumlSchepers aus Nachdem wir aber

nach den Beratungen in den Fraktionen befuumlrchten dass unser Antrag keine Mehrheit

finden wird werden wir auch dem Gesetzentwurf der FDP und der CSU zustimmen

weil uns die zweitbeste Loumlsung allemal mehr Wert ist als dieses wohl zu den Akten zu

legende drsquoHondtrsquosche Verfahren Deshalb stimmen wir auch dem Antrag der CSU zu

Praumlsidentin Barbara Stamm Naumlchste Wortmeldung fuumlr die FDP-Fraktion Herr Kolle-

ge Rohde

Joumlrg Rohde (FDP) Frau Praumlsidentin liebe Kolleginnen und Kollegen Herr Kollege

Hanisch vielen Dank fuumlr die Ankuumlndigung dass Sie nachher dem Gesetzentwurf von

FDP und CSU zustimmen Dazu aber eine kleine Korrektur fuumlrs Protokoll Sie hatten

uumlberschwaumlnglich damit begonnen dass wir nicht nur uumlber die Verteilung der Sitze des

jeweiligen Kommunalparlaments sondern auch uumlber die Verteilung der Ausschusssit-

ze reden Das ist heute gerade nicht Gegenstand der Debatte Das wollte ich fuumlr das

Protokoll richtigstellen

Uns eint aber die Freude daruumlber dass wir das erst- oder zweitbeste aber auf keinen

Fall das drittbeste Verfahren welches bisher noch gilt anwenden wollen Das Verfah-

ren nach drsquoHondt ist ein zwar zulaumlssiges Verfahren Zumindest fuumlhlen sich aber kleine

Parteien bei diesem Verfahren das eine oder andere Mal benachteiligt sodass wir uns

Protokollauszug63 Plenum 15122010 Bayerischer Landtag - 16 Wahlperiode 3

daruumlber freuen dass wir gemeinsam mit unserem Koalitionspartner den Gesetzent-

wurf zur Aumlnderung des Gemeinde- und Landkreiswahlgesetzes auf den Weg bringen

und damit das Verfahren nach Hare-Niemeyer festschreiben konnten

Jede politische Ebene sei es der Bundestag das Europaparlament oder auch wir ist

berechtigt das Verfahren zu aumlndern Wenn wir heute das Verfahren nach Sainte-

LagueumlSchepers einfuumlhren wuumlrden koumlnnten wir es morgen vielleicht schon wieder aumln-

dern weil an anderer Stelle ein anderer Beschluss gefasst wird Die Sitze fuumlr den Bun-

destag werden aber nach Hare-Niemeyer ausgezaumlhlt Auch die Sitze im Landtag

werden nach Hare-Niemeyer ausgezaumlhlt Deswegen ist in Bayern auch ein Prozess

gefuumlhrt worden Insofern befinden wir uns durchaus im Kanon mit den anderen Ebe-

nen uumlber uns wenn wir fuumlr die Kommunalwahlen Hare-Niemeyer vorschreiben Dieses

Verfahren ist durchaus eine der zu waumlhlenden Optionen Wir freuen uns daruumlber dass

wir dieses Gesetz noch vor Weihnachten verabschieden koumlnnen Logischerweise koumln-

nen wir damit dem Gesetzentwurf der Freien Waumlhler nicht naumlhertreten wobei wir na-

tuumlrlich wissen dass die Auszaumlhlmethode zu nahezu gleichen Ergebnissen fuumlhrt Die

beiden Verfahren unterscheiden sich wirklich nur in Nuancen

Der wesentliche Punkt der uns eint ist die Abkehr vom dacuteHondtschen System Wie

das spaumlter einmal in den Ausschuumlssen bei der nachgelagerten Entscheidungsfindung

ist ist an anderer Stelle zu beraten Da freue ich mich auch auf die Diskussion

(Beifall bei der FDP)

Praumlsidentin Barbara Stamm Danke schoumln Naumlchste Wortmeldung fuumlr die CSU-Frak-

tion Herr Kollege Meiszligner

Christian Meiszligner (CSU) Frau Praumlsidentin Kolleginnen und Kollegen Kollege

Rohde hat es schoumln erklaumlrt Aber ich war so schlecht in Mathematik dass ich mich

sehr ungern in diese Zaumlhlerei hineinbegebe Es ist ein Beitrag zum groszligen Werk der

Umsetzung des Koalitionsvertrages Wir bitten um Zustimmung und freuen uns uumlber

die politische Klugheit der Freien Waumlhler uns da zu folgen

Protokollauszug63 Plenum 15122010 Bayerischer Landtag - 16 Wahlperiode 4

(Beifall bei Abgeordneten der CSU und des Abgeordneten Joumlrg Rohde (FDP))

Praumlsidentin Barbara Stamm Ich darf nun das Wort fuumlr die Fraktion des BUumlNDNIS-

SES 90DIE GRUumlNEN Frau Kollegin Tausendfreund erteilen

Susanna Tausendfreund (GRUumlNE) Frau Praumlsidentin liebe Kolleginnen und Kolle-

gen Ich habe es nicht zu hoffen gewagt dass ich es noch erleben werde dass wir

das dacuteHondtsche Verfahren als Auszaumlhlungsverfahren tatsaumlchlich bis zur naumlchsten

Kommunalwahl abschaffen

(Beifall der Abgeordneten Margarete Bause (GRUumlNE) - Joumlrg Rohde (FDP)

Sehen Sie kaum sind wir wieder da hellip)

Damit enden tatsaumlchlich die ungleich gewichtete Verteilung in den Kommunalparla-

menten die Verzerrungen bei der Zusammensetzung zugunsten der groszligen Parteien

und zulasten der kleinen Parteien Hier hat es in der Vergangenheit wirklich erhebliche

Verzerrungen gegeben Es ist von uns und von der FDP mehrfach gegen das Verfah-

ren nach drsquoHondt geklagt worden In Bezug auf die Landtagswahlen und die damit ver-

bundene siebenfache Anwendung von drsquoHondt hatte die Klage der FDP Erfolg

DrsquoHondt ist fuumlr die Landtagswahlen untersagt worden Die Landtagswahlen werden

deshalb schon seit einiger Zeit nach Hare-Niemeyer ausgezaumlhlt aber eben nicht die

Kommunalwahlen Da hat das Verfassungsgericht gesagt das Verfahren nach

drsquoHondt sei gerade noch verfassungsgemaumlszlig

Es ist ein Beitrag der FDP diesen Punkt in den Koalitionsvertrag hineingebracht zu

haben

(Beifall bei der FDP)

sodass wir Hare-Niemeyer fuumlr alle Wahlen heute einstimmig verabschieden koumlnnen

Nach der letzten Kommunalwahl hat es wieder erhebliche Verzerrungen gegeben Es

wurde eine Verfassungsbeschwerde eingereicht die leider abgelehnt worden ist

Protokollauszug63 Plenum 15122010 Bayerischer Landtag - 16 Wahlperiode 5

Diese Klage ist sehr gut aufbereitet und zeigt sehr deutlich wie groszlig die Verzerrungen

tatsaumlchlich gewesen sind Es gab in der Regel Abweichungen um ein bis zwei Sitze

Solche erheblichen Abweichungen kann man bei Gremien mit beispielsweise 30 50

oder 60 gewaumlhlten Mandatstraumlgern nicht durchgehen lassen

Wir haben heute ein gesetzgeberisches Kuriosum Es gab den Gesetzentwurf der

Freien Waumlhler fuumlr das Verfahren nach Sainte-LagueumlSchepers dann - nur bezogen

auf die Gemeindewahlen und Landkreiswahlen - den Gesetzentwurf der Koalitions-

fraktionen Ferner gab es unseren den Gesetzentwurf der GRUumlNEN der sich auf alle

kommunalen Ebenen bezogen hat also auch auf die Bezirkstage Dann kam ein

nachgeschobener Gesetzentwurf der Koalitionsfraktionen Im Innenausschuss haben

wir uns darauf geeinigt dass die Koalitionsfraktionen ihren Gesetzentwurf entspre-

chend unserem Gesetzentwurf aumlndern Wir haben dann auch unseren Gesetzentwurf

wieder angepasst sodass wir heute einen Gesetzentwurf der GRUumlNEN und einen Ge-

setzentwurf der Koalitionsfraktionen parallel haben die beide heute beschlossen wer-

den Sie sind identisch Ich sage das weil vorhin immer nur vom Gesetzentwurf der

Koalitionsfraktionen die Rede war

(Christian Meiszligner (CSU) Entschuldigung)

Also zur Klarstellung Heute stehen zwei Gesetzentwuumlrfe zur Abstimmung Das im Ge-

setzentwurf der Freien Waumlhler auf kommunaler Ebene bevorzugte Verfahren nach

Sainte-LagueumlSchepers ist nicht das exaktere Verfahren Hare-Niemeyer ist mathema-

tisch genau Bei Gremien deren Groumlszlige schon vorher feststeht gibt es auch keine Ver-

zerrung Die Moumlglichkeit dass es da einen Effekt gibt wie Sie angesprochen haben

besteht nicht

Wenn wir die Sache verabschieden haben wir einen Gleichklang fuumlr Landtagswahlen

Bezirkstagswahlen Gemeindewahlen Stadtratswahlen Kreistagswahlen Sie werden

alle nach dem gleichen Prinzip ausgezaumlhlt und sind dann mathematisch korrekt be-

Protokollauszug63 Plenum 15122010 Bayerischer Landtag - 16 Wahlperiode 6

setzt Im Jahr 2014 werden sich die Kommunalparlamente dann gerechter zusammen-

setzen

(Beifall bei den GRUumlNEN)

Praumlsidentin Barbara Stamm Frau Kollegin bitte verbleiben Sie am Redepult fuumlr eine

Zwischenbemerkung des Kollegen Rohde

Joumlrg Rohde (FDP) Frau Kollegin ich moumlchte Ihre umfassende Aufzaumlhlung die sehr

detailreich war nur um eine Nuance ergaumlnzen Ich erinnere daran dass das Bezirks-

tagswahlrecht auch im Koalitionsvertrag vereinbart war sodass Ihr Antrag in dieser

Legislaturperiode vielleicht nicht unbedingt erforderlich war

(Margarete Bause (GRUumlNE) Es ist manches vereinbart was nicht Realitaumlt ist -

Zuruf der Abgeordneten Simone Tolle (GRUumlNE))

Das moumlchte ich nur ergaumlnzen weil Sie sonst alles vollstaumlndig dargestellt haben

Susanna Tausendfreund (GRUumlNE) Ich hatte den Eindruck dass Sie die Bezirks-

tagswahlen einfach vergessen haben Deshalb haben wir den umfassenden Gesetz-

entwurf nachgeschoben Sie haben ja dann nachgezogen Sie haumltten das auch sein

lassen und unserem Gesetzentwurf zustimmen koumlnnen

(Beifall der Abgeordneten Margarete Bause (GRUumlNE) - Johanna Werner-Mug-

gendorfer (SPD) Das geht nicht das koumlnnen Sie vergessen das erleben wir

nicht)

Das machen Sie ja heute sowieso

Praumlsidentin Barbara Stamm Jetzt darf ich fuumlr die SPD-Fraktion dem Kollegen Perlak

das Wort erteilen Bitte schoumln

Reinhold Perlak (SPD) Sehr geehrte Frau Praumlsidentin verehrte Kolleginnen und Kol-

legen Die moumlglichst gerechte Abbildung von Wahlergebnissen in der Zuteilung von

Protokollauszug63 Plenum 15122010 Bayerischer Landtag - 16 Wahlperiode 7

Sitzen sowohl in Gemeinden wie Landkreisen und Bezirken ist nicht erst seit heute in

der Diskussion Sie hat uns schon mehrfach auch in diesem Hohen Hause beschaumlftigt

Der Abloumlsung des ungerechten Sitzzuteilungsverfahren nach dacuteHondt scheinen wie

wir gehoumlrt haben nunmehr alle Fraktionen einmuumltig zuzustimmen Es ist auch nach-

vollziehbar weil der Waumlhlerwille im Vergleich zum mathematisch wohl exakteren

Hare-Niemeyer-Verfahren oder zum etwas komplizierteren aber dennoch gerechteren

Verfahren nach Sainte-LagueumlSchepers weniger angemessen abgebildet wird und

dann nach wie vor die groszligen Parteien bevorzugt wuumlrden

Gestatten Sie mir auch darauf hinzuweisen dass der Bayerische Verfassungsge-

richtshof einraumlumt dass das dacuteHondtsche Verfahren nicht ausreichend - ich zitiere

woumlrtlich - zu wahlproporzgerechten Ergebnissen fuumlhrt Das sollte fuumlr uns Anlass

genug sein von dem alten Zopf Abstand zu nehmen

Es ist schon dargestellt worden dass das Verfahrens nach Sainte-LagueumlSchepers

auf Europa- und Bundesebene laumlngst angewendet wird Ich darf daran erinnern dass

die Mehrheitsfraktionen bei der Konstituierung dieses Landtags in dieser Wahlperiode

dieses Verfahren sicherlich auch aus bestimmten Gruumlnden angewandt haben weil es

ihnen entsprechende Sitze zugefuumlhrt hat die sie sonst nicht bekommen haumltten

Innerhalb der kommunalen Koumlrperschaftsebenen werden aber immer noch unter-

schiedliche Sitzzuteilungsverfahren angewendet Deshalb sollte das klar geregelt wer-

den Weil es aber selbst unter wissenschaftlich angestellten Analysen keine klare

Empfehlung fuumlr Hare-Niemeyer oder zu Sainte-LagueumlSchepers gibt war es schon im

Vorfeld bei der Behandlung im Fachausschuss schwierig sich auf eines der beiden

Verfahren festzulegen

Unsere Fraktion ist auch deshalb davon ausgegangen dass die getroffene Vereinba-

rung naumlmlich einen gemeinsamen Gesetzentwurf aller Fraktionen vorzulegen erst

dann greift wenn ein Gesetzentwurf der Staatsregierung vorliegt Dieser Gesetzent-

wurf liegt leider trotz Empfehlung des Fachausschusses nicht vor Auch die vorge-

Protokollauszug63 Plenum 15122010 Bayerischer Landtag - 16 Wahlperiode 8

schlagene Pruumlfung Herr Kollege Rohde zur Abwaumlgung der beiden Verfahren ist un-

terblieben - leider

Dies war schlieszliglich der Grund dafuumlr dass wir heute als einzige Fraktion keinen eige-

nen Gesetzentwurf eingebracht haben weil wir eben auf diese Absprache vertraut

haben Wir haben immer schon - das ist hinlaumlnglich bekannt - Hare-Niemeyer favori-

siert zu einem Zeitpunkt allerdings als es das Verfahren nach Sainte-LagueumlSche-

pers noch gar nicht gab Wahlverfahrensexperten meine Damen und Herren bestaumlti-

gen uns mittlerweile dass das Verfahren nach Sainte-LagueumlSchepers den

Waumlhlerwillen unter allen Verfahren am besten abbildet Leider werden wir uns zu

Letzterem vermutlich heute mehrheitlich nicht durchringen koumlnnen Aber weil alle Ge-

setzentwuumlrfe die wir heute in Zweiter Lesung behandeln in allen wesentlichen Inhal-

ten und Zielsetzungen gleichgelagert sind stimmen wir wie schon im federfuumlhrenden

Ausschuss fuumlr Kommunale Fragen und Innere Sicherheit dem Gesetzentwurf in Ta-

gesordnungspunkt 15 und - wenngleich nur als zweitbester Loumlsung - auch den Ge-

setzentwuumlrfen im Tagesordnungspunkt 16 zu

(Beifall bei der SPD)

Praumlsidentin Barbara Stamm Bei der groszligen Uumlbereinstimmung des Hohen Hauses

verzichtet Innenminister Herrmann auf seine Wortmeldung Das ist doch eine Aner-

kennung Auch ich freue mich daruumlber

(Zurufe von den Freien Waumlhlern und den GRUumlNEN)

Damit ist die Aussprache geschlossen Wir kommen zur Abstimmung Dazu werden

die Tagesordnungspunkte wieder getrennt

Ich lasse zunaumlchst uumlber den Tagesordnungspunkt 15 abstimmen Der Abstimmung

liegt der Initiativgesetzentwurf der Fraktion der Freien Waumlhler auf Drucksache 163486

zugrunde Der federfuumlhrende Ausschuss fuumlr Kommunale Fragen und Innere Sicherheit

empfiehlt auf Drucksache 166682 die Ablehnung des Gesetzentwurfs Wer dagegen

Protokollauszug63 Plenum 15122010 Bayerischer Landtag - 16 Wahlperiode 9

dem Gesetzentwurf zustimmen will den bitte ich um das Handzeichen - Das sind die

Fraktionen der SPD und der Freien Waumlhler und Frau Abgeordnete Dr Gabriele Pauli

fraktionslos Gegenstimmen - Das sind die Fraktionen der CSU und der FDP Stim-

menthaltungen - Das ist die Fraktion des BUumlNDNISSES 90DIE GRUumlNEN Damit ist

der Gesetzentwurf abgelehnt

Wir kommen zur Abstimmung uumlber den Tagesordnungspunkt 16 Der Abstimmung lie-

gen der Initiativgesetzentwurf der FDP-Fraktion und von Abgeordneten der CSU-Frak-

tion auf Drucksache 163557 der Aumlnderungsantrag von Abgeordneten der FDP und

der CSU auf Drucksache 165202 der Initiativgesetzentwurf der Fraktion des BUumlND-

NISSES 90DIE GRUumlNEN auf Drucksache 163661 und die Beschlussempfehlung des

federfuumlhrenden Ausschusses fuumlr Kommunale Fragen und Innere Sicherheit auf Druck-

sache 166696 zugrunde

Der federfuumlhrende Ausschuss schlaumlgt fuumlr beide Gesetzentwuumlrfe eine gemeinsame

Neufassung vor Der Ausschuss fuumlr Verfassung Recht Parlamentsfragen und Ver-

braucherschutz stimmt bei seiner Endberatung der Beschlussempfehlung des feder-

fuumlhrenden Ausschusses zu allerdings mit der Maszliggabe dass sect 3 neu gefasst wird Im

Einzelnen verweise ich auf die Drucksache 166696 Wer dem Gesetzentwurf in der

Fassung des endberatenden Ausschusses zustimmen will den bitte ich um das Hand-

zeichen - Das ist das gesamte Hohe Haus Gegenstimmen Keine Stimmenthaltun-

gen - Keine Einstimmig so beschlossen

Da ein Antrag auf Dritte Lesung nicht gestellt wurde fuumlhren wir gemaumlszlig sect 56 der Ge-

schaumlftsordnung sofort die Schlussabstimmung durch Ich schlage vor sie in einfacher

Form durchzufuumlhren - Widerspruch erhebt sich nicht Wer dem Gesetzentwurf in der

Fassung des endberatenden Ausschusses seine Zustimmung geben will den bitte ich

sich vom Platz zu erheben - Das ist das gesamte Hohe Haus Ich bitte die Gegenstim-

men anzuzeigen - Keine Stimmenthaltungen - Keine

Protokollauszug63 Plenum 15122010 Bayerischer Landtag - 16 Wahlperiode 10

Damit ist das Gesetz angenommen Es hat den Titel Gesetz zur Aumlnderung des Ge-

meinde- und Landkreiswahlgesetzes sowie des Bezirkswahlgesetzes

Mit der Annahme der Gesetzentwuumlrfe in der soeben beschlossenen Fassung hat der

Aumlnderungsantrag auf der Drucksache 165202 seine Erledigung gefunden Das Hohe

Haus nimmt davon Kenntnis

Verehrte Kolleginnen und Kollegen wir sind sehr gut in der Zeit Damit haben Sie sich

eine Mittagspause von einer Stunde verdient Das tut auch dem Stenografischen

Dienst gut Wir treffen uns um 1345 Uhr wieder

(Unterbrechung von 1244 bis 1345 Uhr)

Zweiter Vizepraumlsident Franz Maget Meine Damen und Herren liebe Kolleginnen

und Kollegen es ist 1345 Uhr

Protokollauszug63 Plenum 15122010 Bayerischer Landtag - 16 Wahlperiode 11

B 1612

Bayerisches 845

Gesetz- und Verordnungsblatt Nr22 Muumlnchen den 28 Dezember 2010

Datum In haI t Seite

21122010 Gesetz zur Aumlnderung des Gemeinde- und Landkreiswahlgesetzes sowie des Bezirks-wahlgesetzes 846

2021-11212021-3-1

21122010 Gesetz uumlber Gewaumlhrleistungen im Zusammenhang mit der Bewerbung und der Austrashygung der XXIII Olympischen und der XII Paralympischen Winterspiele 2018 (Olympia-gesetz- OlympiaG) 847

66c2-F

21122010 Gesetz zur Aumlnderung des Gesetzes uumlber Zustaumlndigkeiten zum Vollzug wirtschaftsrechtli-cher Vorschriften und der Verordnung uumlber Aufgaben der Groszligen Kreisstaumldte 848

700-2-W 2020-1-1-3-I

14122010 Verordnung zur Ausfuumlhrung des Waffen- und Beschussrechts (AVWaffBeschR) 851 2186-1-1

14122010 Verordnung zur Aumlnderung der Verordnung uumlber Zustaumlndigkeiten auf dem Gebiet des Arshybeitsschutzes der Sicherheitstechnik des Chemikalien- und Medizinprodukterechtsund der Verordnung uumlber die Zustaumlndigkeiten zum Vollzug atomrechtlicher Vorschriften 853

805-2-UG 751-1-UG

14122010 Satzung zur Aumlnderung der Satzung der Bayerischen Forschungsstiftung 863 282-2-11-1-W

3122010 Verordnung zur Aumlnderung der Verordnung zum Vollzugtierschutzrechtlicher Vorschriften 864 7833-1-1-UG

10122010 Verordnung uumlber das Heilverfahren nach Dienstunfaumlllen (Bayerische Heilvertahrens-verordnung - BayHeilvfV) 865

2033-1-1-1-F

1312 2010 Verordnung zur Aumlnderung der Verordnung zur Ausfuumlhrung des Bayerischen Schulfinari-zierungsgesetzes 869

2230-7-1-1-UK

13122010 Achte Verordnung zur Aumlnderung der GerichtlichenZustaumlndigkeitsverordnungJustiz 870 300-3-1-J

15122010 Verordnung zur Aumlnderung der Verordnung uumlber die Benutzungsgebuumlhren der staatlichen Vermessungs aumlmter 871

2013-2-9-F

846 Bayerisches Gesetz- und Verordnungs blatt Nr 222010

2021-12-12021-3-1

Gesetz zur Aumlnderung des

Gemeinde- und Landkreiswahlgesetzes sowie des Bezirkswahlgesetzes

Vom 21 Dezember 2010

Der Landtag des Freistaates Bayern hat das folshygende Gesetz beschlossen das hiermit bekannt geshymacht wird

sect 1

Art 35 Abs 2 des Gesetzes uumlber die Wahl der Gemeinderaumlte der Buumlrgermeister der Kreistage und der Landraumlte (Gemeinde- und Landkreiswahlgesetz -GLKrWG) in der Fassung der Bekanntmachung vom 7 November 2006 (GVBl S 834 BayRS2021-12-I) erhaumllt folgende Fassung

(2) lFuumlr die Sitzverteilung wird die Gesamtsitzshyzahl vervielfacht mit der Zahl der Stimmen die fuumlr eishynen Wahlvorschlag oder soweit Listenverbindungen bestehen fuumlr die verbundenen Wahlvorschlaumlge insshygesamt abgegeben worden sind diIrch die Gesamtshyzahl der fuumlr alle Wahlvorschlaumlge insgesamt abgegebeshynen Stimmen geteilt 2Jeder Wahlvorschlag oder jede Verbindung von Wahlvorschlaumlgen erhaumllt zunaumlchst so viele Sitze wie ganze Zahlen darauf entfallen 3Die weiteren zu vergebenden Sitze werden den Wahlvorshyschlaumlgen und Verbindungen von Wahlvorschlaumlgen in der Reihenfolge der houmlchsten Zahlenbruchteile die sich bei der Berechnung nach Satz 1 ergeben zugeshyteilt 4Bei gleichem Anspruch mehrerer Wahlvorschlaumlshyge auf einen Sitz faumlllt dieser dem Wahlvorschlag zu

dessen inBetracht kommende sich bewerbende Pershyson die groumlszligere Stimmenzahl aufweist sonst entscheishydet das Los

sect 2

Art 4 Abs 1 Nr 6 des Gesetzes uumlber die Nahl der Bezirkstage (Bezirkswahlgesetz - BezWG) inder

Fassung der Bekanntmachung vom 12 Februar 2003 (GVBl S 144 BayRS 2021-3-I) zuletzt geaumlndert durch sect 5 des Gesetzes vom 26 Juli 2006 (GVBl S 405) ershyhaumllt folgende Fassung

6 Art 39 bis 41 42 Abs 1 bis 3 und 5 Art 43 Abs 1 Art 44 bis 464850 (Bestimmungen uumlber die Feststellung des Wahlergebnisses) mit der Maszliggabe dass andie Stelle der Bezeichnungen Landeswahlausschuss Landeswahlleiter und Abgeordneter die Bezeichnungen Wahlshykreisausschuss Wahlkreisleiter und Beshyzirksrat treten dass im Fall des Art 42 Abs 5 das Wahlergebnis im Bezirk maszliggebend ist und dass eine Erhoumlhung der Gesamtzahl der Bezirksshyraumlte bei Anwendung des Art 44 Abs 2 nur einshytritt wenn sie sich aus der Bezirkswahl selbst ershygibt

sect 3

(1) Dieses Gesetz tritt am 1 Januar 2011 in Kraft

(2) lsect 1 dieses Gesetzes ist erstmals fuumlr die allshygemeinen Gemeinde- undLandkreiswahlen im Jahr 2014 anzuwenden 2Fuumlr vor dem 1 Januar 2014 stattshyfindende Gemeinde- und Landkreiswahlen sind die Vorschriften des Gemeinde- und Landkreiswahlgeshysetzes in der bis zum Ablauf des 31 Dezember 2010 geltenden Fassung anzuwenden

Muumlnchen den 21 Dezember 2010

Der BayerischeMinisterpraumlsident

Horst See hof e r

  • Deckblatt
  • Gesetzentwurf 163557 vom 10022010
  • Plenarprotokoll Nr 42 vom 24022010
  • Beschlussempfehlung mit Bericht 166696 des KI vom 09122010
  • Beschluss des Plenums 166726 vom 15122010
  • Plenarprotokoll Nr 63 vom 15122010
  • Gesetz- und Verordnungsblatt vom 28122010
Page 12: Stand: 25.02.2013 10:04:14 Vorgangsmappe für die Drucksache … · 2020. 1. 10. · Bayerischer Landtag 16.Wahlperiode Drucksache16/3557 10.02.2010 Gesetzentwurf zur Änderung des

- Zweite Lesung -

Ich eroumlffne die gemeinsame Aussprache Im Aumlltestenrat wurde hierzu eine Redezeit

von fuumlnf Minuten vereinbart Erste Wortmeldung fuumlr die Freien Waumlhler Herr Kollege

Hanisch

Joachim Hanisch (FW) Sehr geehrte Frau Praumlsidentin liebe Kolleginnen und Kolle-

gen Heute geht es darum wie wir die Stimmen die eine parteiliche Gruppierung be-

kommen hat in Sitze umwandeln Wie sorge ich dafuumlr dass ein Ausschuss ein Ar-

beitskreis oder was auch immer das Spiegelbild des Plenums des Stadt- bzw

Gemeinderats darstellt Dazu gibt es verschiedene Verfahren Bisher hatten wir fast

uumlberall das drsquoHondtsche Verfahren angewandt Fuumlr mich ist es ein Meilenstein dass

sich in diesem Hause alle Fraktionen zumindest daruumlber einig sind dass wir dieses

drsquoHondtsche Verfahren in Zukunft nicht mehr haben wollen Das konnte man vor eini-

gen Jahren in der Form noch nicht erwarten

Jetzt geht es darum welches der anderen Verfahren das bessere ist Fuumlr welches sol-

len wir uns entscheiden Hierzu haben die Freien Waumlhler eine klare Auffassung Wir

sind der Meinung dass das Verfahren nach Sainte-LagueumlSchepers besser ist Wir

fordern deshalb dass dieses Verfahren eingefuumlhrt wird Wir sind der Auffassung dass

das Verfahren nach Hare-Niemeyer wesentlich besser als das drsquoHondtrsquosche Verfahren

und mit dem Verfahren nach Sainte-LagueumlSchepers vergleichbar ist Bei einer Erhouml-

hung der Gesamtsitzzahl koumlnnte aber nach dem Hare-Niemeyer-Verfahren ein Sitz

verloren gehen Sie koumlnnen jetzt sagen das sind nur Details Wenn wir aber schon die

Moumlglichkeit haben die Verfahren neu zu regeln sollten wir das Verfahren nehmen

das sich in den letzten Jahren konsequent durchgesetzt hat Dafuumlr plaumldieren wir aus-

druumlcklich

Meine Damen und Herren von der CSU und der FDP Sie haben mit Ihren Stimmen im

Bundestag dafuumlr gesorgt dass das Verfahren nach Sainte-LagueumlSchepers eingefuumlhrt

wird Sie haben im Europaumlischen Parlament mitgestimmt als dort ein neues Verfahren

Protokollauszug63 Plenum 15122010 Bayerischer Landtag - 16 Wahlperiode 2

gewaumlhlt wurde und Sie haben sich auch dort - ich nehme an aus gutem Grund - fuumlr

das Verfahren nach Sainte-LagueumlSchepers eingesetzt Sie haben somit dafuumlr ge-

sorgt dass dieses Verfahren jetzt in der Europaumlischen Union und auch im Bundestag

gilt Wenn Sie sich sect 25 der Geschaumlftsordnung fuumlr den Bayerischen Landtag anschau-

en finden Sie auch dort fuumlr die Ausschussbesetzung das Verfahren nach Sainte-

LagueumlSchepers

Nachdem wir dieses System auf allen Ebenen eingefuumlhrt haben ist es fuumlr uns in ge-

wisser Form unlogisch dass auf kommunaler Ebene ploumltzlich das Verfahren nach

Hare-Niemeyer eingefuumlhrt wird Unser Gesetzentwurf ist deshalb sehr eindeutig Wir

sprechen uns fuumlr das Verfahren nach Sainte-LagueumlSchepers aus Nachdem wir aber

nach den Beratungen in den Fraktionen befuumlrchten dass unser Antrag keine Mehrheit

finden wird werden wir auch dem Gesetzentwurf der FDP und der CSU zustimmen

weil uns die zweitbeste Loumlsung allemal mehr Wert ist als dieses wohl zu den Akten zu

legende drsquoHondtrsquosche Verfahren Deshalb stimmen wir auch dem Antrag der CSU zu

Praumlsidentin Barbara Stamm Naumlchste Wortmeldung fuumlr die FDP-Fraktion Herr Kolle-

ge Rohde

Joumlrg Rohde (FDP) Frau Praumlsidentin liebe Kolleginnen und Kollegen Herr Kollege

Hanisch vielen Dank fuumlr die Ankuumlndigung dass Sie nachher dem Gesetzentwurf von

FDP und CSU zustimmen Dazu aber eine kleine Korrektur fuumlrs Protokoll Sie hatten

uumlberschwaumlnglich damit begonnen dass wir nicht nur uumlber die Verteilung der Sitze des

jeweiligen Kommunalparlaments sondern auch uumlber die Verteilung der Ausschusssit-

ze reden Das ist heute gerade nicht Gegenstand der Debatte Das wollte ich fuumlr das

Protokoll richtigstellen

Uns eint aber die Freude daruumlber dass wir das erst- oder zweitbeste aber auf keinen

Fall das drittbeste Verfahren welches bisher noch gilt anwenden wollen Das Verfah-

ren nach drsquoHondt ist ein zwar zulaumlssiges Verfahren Zumindest fuumlhlen sich aber kleine

Parteien bei diesem Verfahren das eine oder andere Mal benachteiligt sodass wir uns

Protokollauszug63 Plenum 15122010 Bayerischer Landtag - 16 Wahlperiode 3

daruumlber freuen dass wir gemeinsam mit unserem Koalitionspartner den Gesetzent-

wurf zur Aumlnderung des Gemeinde- und Landkreiswahlgesetzes auf den Weg bringen

und damit das Verfahren nach Hare-Niemeyer festschreiben konnten

Jede politische Ebene sei es der Bundestag das Europaparlament oder auch wir ist

berechtigt das Verfahren zu aumlndern Wenn wir heute das Verfahren nach Sainte-

LagueumlSchepers einfuumlhren wuumlrden koumlnnten wir es morgen vielleicht schon wieder aumln-

dern weil an anderer Stelle ein anderer Beschluss gefasst wird Die Sitze fuumlr den Bun-

destag werden aber nach Hare-Niemeyer ausgezaumlhlt Auch die Sitze im Landtag

werden nach Hare-Niemeyer ausgezaumlhlt Deswegen ist in Bayern auch ein Prozess

gefuumlhrt worden Insofern befinden wir uns durchaus im Kanon mit den anderen Ebe-

nen uumlber uns wenn wir fuumlr die Kommunalwahlen Hare-Niemeyer vorschreiben Dieses

Verfahren ist durchaus eine der zu waumlhlenden Optionen Wir freuen uns daruumlber dass

wir dieses Gesetz noch vor Weihnachten verabschieden koumlnnen Logischerweise koumln-

nen wir damit dem Gesetzentwurf der Freien Waumlhler nicht naumlhertreten wobei wir na-

tuumlrlich wissen dass die Auszaumlhlmethode zu nahezu gleichen Ergebnissen fuumlhrt Die

beiden Verfahren unterscheiden sich wirklich nur in Nuancen

Der wesentliche Punkt der uns eint ist die Abkehr vom dacuteHondtschen System Wie

das spaumlter einmal in den Ausschuumlssen bei der nachgelagerten Entscheidungsfindung

ist ist an anderer Stelle zu beraten Da freue ich mich auch auf die Diskussion

(Beifall bei der FDP)

Praumlsidentin Barbara Stamm Danke schoumln Naumlchste Wortmeldung fuumlr die CSU-Frak-

tion Herr Kollege Meiszligner

Christian Meiszligner (CSU) Frau Praumlsidentin Kolleginnen und Kollegen Kollege

Rohde hat es schoumln erklaumlrt Aber ich war so schlecht in Mathematik dass ich mich

sehr ungern in diese Zaumlhlerei hineinbegebe Es ist ein Beitrag zum groszligen Werk der

Umsetzung des Koalitionsvertrages Wir bitten um Zustimmung und freuen uns uumlber

die politische Klugheit der Freien Waumlhler uns da zu folgen

Protokollauszug63 Plenum 15122010 Bayerischer Landtag - 16 Wahlperiode 4

(Beifall bei Abgeordneten der CSU und des Abgeordneten Joumlrg Rohde (FDP))

Praumlsidentin Barbara Stamm Ich darf nun das Wort fuumlr die Fraktion des BUumlNDNIS-

SES 90DIE GRUumlNEN Frau Kollegin Tausendfreund erteilen

Susanna Tausendfreund (GRUumlNE) Frau Praumlsidentin liebe Kolleginnen und Kolle-

gen Ich habe es nicht zu hoffen gewagt dass ich es noch erleben werde dass wir

das dacuteHondtsche Verfahren als Auszaumlhlungsverfahren tatsaumlchlich bis zur naumlchsten

Kommunalwahl abschaffen

(Beifall der Abgeordneten Margarete Bause (GRUumlNE) - Joumlrg Rohde (FDP)

Sehen Sie kaum sind wir wieder da hellip)

Damit enden tatsaumlchlich die ungleich gewichtete Verteilung in den Kommunalparla-

menten die Verzerrungen bei der Zusammensetzung zugunsten der groszligen Parteien

und zulasten der kleinen Parteien Hier hat es in der Vergangenheit wirklich erhebliche

Verzerrungen gegeben Es ist von uns und von der FDP mehrfach gegen das Verfah-

ren nach drsquoHondt geklagt worden In Bezug auf die Landtagswahlen und die damit ver-

bundene siebenfache Anwendung von drsquoHondt hatte die Klage der FDP Erfolg

DrsquoHondt ist fuumlr die Landtagswahlen untersagt worden Die Landtagswahlen werden

deshalb schon seit einiger Zeit nach Hare-Niemeyer ausgezaumlhlt aber eben nicht die

Kommunalwahlen Da hat das Verfassungsgericht gesagt das Verfahren nach

drsquoHondt sei gerade noch verfassungsgemaumlszlig

Es ist ein Beitrag der FDP diesen Punkt in den Koalitionsvertrag hineingebracht zu

haben

(Beifall bei der FDP)

sodass wir Hare-Niemeyer fuumlr alle Wahlen heute einstimmig verabschieden koumlnnen

Nach der letzten Kommunalwahl hat es wieder erhebliche Verzerrungen gegeben Es

wurde eine Verfassungsbeschwerde eingereicht die leider abgelehnt worden ist

Protokollauszug63 Plenum 15122010 Bayerischer Landtag - 16 Wahlperiode 5

Diese Klage ist sehr gut aufbereitet und zeigt sehr deutlich wie groszlig die Verzerrungen

tatsaumlchlich gewesen sind Es gab in der Regel Abweichungen um ein bis zwei Sitze

Solche erheblichen Abweichungen kann man bei Gremien mit beispielsweise 30 50

oder 60 gewaumlhlten Mandatstraumlgern nicht durchgehen lassen

Wir haben heute ein gesetzgeberisches Kuriosum Es gab den Gesetzentwurf der

Freien Waumlhler fuumlr das Verfahren nach Sainte-LagueumlSchepers dann - nur bezogen

auf die Gemeindewahlen und Landkreiswahlen - den Gesetzentwurf der Koalitions-

fraktionen Ferner gab es unseren den Gesetzentwurf der GRUumlNEN der sich auf alle

kommunalen Ebenen bezogen hat also auch auf die Bezirkstage Dann kam ein

nachgeschobener Gesetzentwurf der Koalitionsfraktionen Im Innenausschuss haben

wir uns darauf geeinigt dass die Koalitionsfraktionen ihren Gesetzentwurf entspre-

chend unserem Gesetzentwurf aumlndern Wir haben dann auch unseren Gesetzentwurf

wieder angepasst sodass wir heute einen Gesetzentwurf der GRUumlNEN und einen Ge-

setzentwurf der Koalitionsfraktionen parallel haben die beide heute beschlossen wer-

den Sie sind identisch Ich sage das weil vorhin immer nur vom Gesetzentwurf der

Koalitionsfraktionen die Rede war

(Christian Meiszligner (CSU) Entschuldigung)

Also zur Klarstellung Heute stehen zwei Gesetzentwuumlrfe zur Abstimmung Das im Ge-

setzentwurf der Freien Waumlhler auf kommunaler Ebene bevorzugte Verfahren nach

Sainte-LagueumlSchepers ist nicht das exaktere Verfahren Hare-Niemeyer ist mathema-

tisch genau Bei Gremien deren Groumlszlige schon vorher feststeht gibt es auch keine Ver-

zerrung Die Moumlglichkeit dass es da einen Effekt gibt wie Sie angesprochen haben

besteht nicht

Wenn wir die Sache verabschieden haben wir einen Gleichklang fuumlr Landtagswahlen

Bezirkstagswahlen Gemeindewahlen Stadtratswahlen Kreistagswahlen Sie werden

alle nach dem gleichen Prinzip ausgezaumlhlt und sind dann mathematisch korrekt be-

Protokollauszug63 Plenum 15122010 Bayerischer Landtag - 16 Wahlperiode 6

setzt Im Jahr 2014 werden sich die Kommunalparlamente dann gerechter zusammen-

setzen

(Beifall bei den GRUumlNEN)

Praumlsidentin Barbara Stamm Frau Kollegin bitte verbleiben Sie am Redepult fuumlr eine

Zwischenbemerkung des Kollegen Rohde

Joumlrg Rohde (FDP) Frau Kollegin ich moumlchte Ihre umfassende Aufzaumlhlung die sehr

detailreich war nur um eine Nuance ergaumlnzen Ich erinnere daran dass das Bezirks-

tagswahlrecht auch im Koalitionsvertrag vereinbart war sodass Ihr Antrag in dieser

Legislaturperiode vielleicht nicht unbedingt erforderlich war

(Margarete Bause (GRUumlNE) Es ist manches vereinbart was nicht Realitaumlt ist -

Zuruf der Abgeordneten Simone Tolle (GRUumlNE))

Das moumlchte ich nur ergaumlnzen weil Sie sonst alles vollstaumlndig dargestellt haben

Susanna Tausendfreund (GRUumlNE) Ich hatte den Eindruck dass Sie die Bezirks-

tagswahlen einfach vergessen haben Deshalb haben wir den umfassenden Gesetz-

entwurf nachgeschoben Sie haben ja dann nachgezogen Sie haumltten das auch sein

lassen und unserem Gesetzentwurf zustimmen koumlnnen

(Beifall der Abgeordneten Margarete Bause (GRUumlNE) - Johanna Werner-Mug-

gendorfer (SPD) Das geht nicht das koumlnnen Sie vergessen das erleben wir

nicht)

Das machen Sie ja heute sowieso

Praumlsidentin Barbara Stamm Jetzt darf ich fuumlr die SPD-Fraktion dem Kollegen Perlak

das Wort erteilen Bitte schoumln

Reinhold Perlak (SPD) Sehr geehrte Frau Praumlsidentin verehrte Kolleginnen und Kol-

legen Die moumlglichst gerechte Abbildung von Wahlergebnissen in der Zuteilung von

Protokollauszug63 Plenum 15122010 Bayerischer Landtag - 16 Wahlperiode 7

Sitzen sowohl in Gemeinden wie Landkreisen und Bezirken ist nicht erst seit heute in

der Diskussion Sie hat uns schon mehrfach auch in diesem Hohen Hause beschaumlftigt

Der Abloumlsung des ungerechten Sitzzuteilungsverfahren nach dacuteHondt scheinen wie

wir gehoumlrt haben nunmehr alle Fraktionen einmuumltig zuzustimmen Es ist auch nach-

vollziehbar weil der Waumlhlerwille im Vergleich zum mathematisch wohl exakteren

Hare-Niemeyer-Verfahren oder zum etwas komplizierteren aber dennoch gerechteren

Verfahren nach Sainte-LagueumlSchepers weniger angemessen abgebildet wird und

dann nach wie vor die groszligen Parteien bevorzugt wuumlrden

Gestatten Sie mir auch darauf hinzuweisen dass der Bayerische Verfassungsge-

richtshof einraumlumt dass das dacuteHondtsche Verfahren nicht ausreichend - ich zitiere

woumlrtlich - zu wahlproporzgerechten Ergebnissen fuumlhrt Das sollte fuumlr uns Anlass

genug sein von dem alten Zopf Abstand zu nehmen

Es ist schon dargestellt worden dass das Verfahrens nach Sainte-LagueumlSchepers

auf Europa- und Bundesebene laumlngst angewendet wird Ich darf daran erinnern dass

die Mehrheitsfraktionen bei der Konstituierung dieses Landtags in dieser Wahlperiode

dieses Verfahren sicherlich auch aus bestimmten Gruumlnden angewandt haben weil es

ihnen entsprechende Sitze zugefuumlhrt hat die sie sonst nicht bekommen haumltten

Innerhalb der kommunalen Koumlrperschaftsebenen werden aber immer noch unter-

schiedliche Sitzzuteilungsverfahren angewendet Deshalb sollte das klar geregelt wer-

den Weil es aber selbst unter wissenschaftlich angestellten Analysen keine klare

Empfehlung fuumlr Hare-Niemeyer oder zu Sainte-LagueumlSchepers gibt war es schon im

Vorfeld bei der Behandlung im Fachausschuss schwierig sich auf eines der beiden

Verfahren festzulegen

Unsere Fraktion ist auch deshalb davon ausgegangen dass die getroffene Vereinba-

rung naumlmlich einen gemeinsamen Gesetzentwurf aller Fraktionen vorzulegen erst

dann greift wenn ein Gesetzentwurf der Staatsregierung vorliegt Dieser Gesetzent-

wurf liegt leider trotz Empfehlung des Fachausschusses nicht vor Auch die vorge-

Protokollauszug63 Plenum 15122010 Bayerischer Landtag - 16 Wahlperiode 8

schlagene Pruumlfung Herr Kollege Rohde zur Abwaumlgung der beiden Verfahren ist un-

terblieben - leider

Dies war schlieszliglich der Grund dafuumlr dass wir heute als einzige Fraktion keinen eige-

nen Gesetzentwurf eingebracht haben weil wir eben auf diese Absprache vertraut

haben Wir haben immer schon - das ist hinlaumlnglich bekannt - Hare-Niemeyer favori-

siert zu einem Zeitpunkt allerdings als es das Verfahren nach Sainte-LagueumlSche-

pers noch gar nicht gab Wahlverfahrensexperten meine Damen und Herren bestaumlti-

gen uns mittlerweile dass das Verfahren nach Sainte-LagueumlSchepers den

Waumlhlerwillen unter allen Verfahren am besten abbildet Leider werden wir uns zu

Letzterem vermutlich heute mehrheitlich nicht durchringen koumlnnen Aber weil alle Ge-

setzentwuumlrfe die wir heute in Zweiter Lesung behandeln in allen wesentlichen Inhal-

ten und Zielsetzungen gleichgelagert sind stimmen wir wie schon im federfuumlhrenden

Ausschuss fuumlr Kommunale Fragen und Innere Sicherheit dem Gesetzentwurf in Ta-

gesordnungspunkt 15 und - wenngleich nur als zweitbester Loumlsung - auch den Ge-

setzentwuumlrfen im Tagesordnungspunkt 16 zu

(Beifall bei der SPD)

Praumlsidentin Barbara Stamm Bei der groszligen Uumlbereinstimmung des Hohen Hauses

verzichtet Innenminister Herrmann auf seine Wortmeldung Das ist doch eine Aner-

kennung Auch ich freue mich daruumlber

(Zurufe von den Freien Waumlhlern und den GRUumlNEN)

Damit ist die Aussprache geschlossen Wir kommen zur Abstimmung Dazu werden

die Tagesordnungspunkte wieder getrennt

Ich lasse zunaumlchst uumlber den Tagesordnungspunkt 15 abstimmen Der Abstimmung

liegt der Initiativgesetzentwurf der Fraktion der Freien Waumlhler auf Drucksache 163486

zugrunde Der federfuumlhrende Ausschuss fuumlr Kommunale Fragen und Innere Sicherheit

empfiehlt auf Drucksache 166682 die Ablehnung des Gesetzentwurfs Wer dagegen

Protokollauszug63 Plenum 15122010 Bayerischer Landtag - 16 Wahlperiode 9

dem Gesetzentwurf zustimmen will den bitte ich um das Handzeichen - Das sind die

Fraktionen der SPD und der Freien Waumlhler und Frau Abgeordnete Dr Gabriele Pauli

fraktionslos Gegenstimmen - Das sind die Fraktionen der CSU und der FDP Stim-

menthaltungen - Das ist die Fraktion des BUumlNDNISSES 90DIE GRUumlNEN Damit ist

der Gesetzentwurf abgelehnt

Wir kommen zur Abstimmung uumlber den Tagesordnungspunkt 16 Der Abstimmung lie-

gen der Initiativgesetzentwurf der FDP-Fraktion und von Abgeordneten der CSU-Frak-

tion auf Drucksache 163557 der Aumlnderungsantrag von Abgeordneten der FDP und

der CSU auf Drucksache 165202 der Initiativgesetzentwurf der Fraktion des BUumlND-

NISSES 90DIE GRUumlNEN auf Drucksache 163661 und die Beschlussempfehlung des

federfuumlhrenden Ausschusses fuumlr Kommunale Fragen und Innere Sicherheit auf Druck-

sache 166696 zugrunde

Der federfuumlhrende Ausschuss schlaumlgt fuumlr beide Gesetzentwuumlrfe eine gemeinsame

Neufassung vor Der Ausschuss fuumlr Verfassung Recht Parlamentsfragen und Ver-

braucherschutz stimmt bei seiner Endberatung der Beschlussempfehlung des feder-

fuumlhrenden Ausschusses zu allerdings mit der Maszliggabe dass sect 3 neu gefasst wird Im

Einzelnen verweise ich auf die Drucksache 166696 Wer dem Gesetzentwurf in der

Fassung des endberatenden Ausschusses zustimmen will den bitte ich um das Hand-

zeichen - Das ist das gesamte Hohe Haus Gegenstimmen Keine Stimmenthaltun-

gen - Keine Einstimmig so beschlossen

Da ein Antrag auf Dritte Lesung nicht gestellt wurde fuumlhren wir gemaumlszlig sect 56 der Ge-

schaumlftsordnung sofort die Schlussabstimmung durch Ich schlage vor sie in einfacher

Form durchzufuumlhren - Widerspruch erhebt sich nicht Wer dem Gesetzentwurf in der

Fassung des endberatenden Ausschusses seine Zustimmung geben will den bitte ich

sich vom Platz zu erheben - Das ist das gesamte Hohe Haus Ich bitte die Gegenstim-

men anzuzeigen - Keine Stimmenthaltungen - Keine

Protokollauszug63 Plenum 15122010 Bayerischer Landtag - 16 Wahlperiode 10

Damit ist das Gesetz angenommen Es hat den Titel Gesetz zur Aumlnderung des Ge-

meinde- und Landkreiswahlgesetzes sowie des Bezirkswahlgesetzes

Mit der Annahme der Gesetzentwuumlrfe in der soeben beschlossenen Fassung hat der

Aumlnderungsantrag auf der Drucksache 165202 seine Erledigung gefunden Das Hohe

Haus nimmt davon Kenntnis

Verehrte Kolleginnen und Kollegen wir sind sehr gut in der Zeit Damit haben Sie sich

eine Mittagspause von einer Stunde verdient Das tut auch dem Stenografischen

Dienst gut Wir treffen uns um 1345 Uhr wieder

(Unterbrechung von 1244 bis 1345 Uhr)

Zweiter Vizepraumlsident Franz Maget Meine Damen und Herren liebe Kolleginnen

und Kollegen es ist 1345 Uhr

Protokollauszug63 Plenum 15122010 Bayerischer Landtag - 16 Wahlperiode 11

B 1612

Bayerisches 845

Gesetz- und Verordnungsblatt Nr22 Muumlnchen den 28 Dezember 2010

Datum In haI t Seite

21122010 Gesetz zur Aumlnderung des Gemeinde- und Landkreiswahlgesetzes sowie des Bezirks-wahlgesetzes 846

2021-11212021-3-1

21122010 Gesetz uumlber Gewaumlhrleistungen im Zusammenhang mit der Bewerbung und der Austrashygung der XXIII Olympischen und der XII Paralympischen Winterspiele 2018 (Olympia-gesetz- OlympiaG) 847

66c2-F

21122010 Gesetz zur Aumlnderung des Gesetzes uumlber Zustaumlndigkeiten zum Vollzug wirtschaftsrechtli-cher Vorschriften und der Verordnung uumlber Aufgaben der Groszligen Kreisstaumldte 848

700-2-W 2020-1-1-3-I

14122010 Verordnung zur Ausfuumlhrung des Waffen- und Beschussrechts (AVWaffBeschR) 851 2186-1-1

14122010 Verordnung zur Aumlnderung der Verordnung uumlber Zustaumlndigkeiten auf dem Gebiet des Arshybeitsschutzes der Sicherheitstechnik des Chemikalien- und Medizinprodukterechtsund der Verordnung uumlber die Zustaumlndigkeiten zum Vollzug atomrechtlicher Vorschriften 853

805-2-UG 751-1-UG

14122010 Satzung zur Aumlnderung der Satzung der Bayerischen Forschungsstiftung 863 282-2-11-1-W

3122010 Verordnung zur Aumlnderung der Verordnung zum Vollzugtierschutzrechtlicher Vorschriften 864 7833-1-1-UG

10122010 Verordnung uumlber das Heilverfahren nach Dienstunfaumlllen (Bayerische Heilvertahrens-verordnung - BayHeilvfV) 865

2033-1-1-1-F

1312 2010 Verordnung zur Aumlnderung der Verordnung zur Ausfuumlhrung des Bayerischen Schulfinari-zierungsgesetzes 869

2230-7-1-1-UK

13122010 Achte Verordnung zur Aumlnderung der GerichtlichenZustaumlndigkeitsverordnungJustiz 870 300-3-1-J

15122010 Verordnung zur Aumlnderung der Verordnung uumlber die Benutzungsgebuumlhren der staatlichen Vermessungs aumlmter 871

2013-2-9-F

846 Bayerisches Gesetz- und Verordnungs blatt Nr 222010

2021-12-12021-3-1

Gesetz zur Aumlnderung des

Gemeinde- und Landkreiswahlgesetzes sowie des Bezirkswahlgesetzes

Vom 21 Dezember 2010

Der Landtag des Freistaates Bayern hat das folshygende Gesetz beschlossen das hiermit bekannt geshymacht wird

sect 1

Art 35 Abs 2 des Gesetzes uumlber die Wahl der Gemeinderaumlte der Buumlrgermeister der Kreistage und der Landraumlte (Gemeinde- und Landkreiswahlgesetz -GLKrWG) in der Fassung der Bekanntmachung vom 7 November 2006 (GVBl S 834 BayRS2021-12-I) erhaumllt folgende Fassung

(2) lFuumlr die Sitzverteilung wird die Gesamtsitzshyzahl vervielfacht mit der Zahl der Stimmen die fuumlr eishynen Wahlvorschlag oder soweit Listenverbindungen bestehen fuumlr die verbundenen Wahlvorschlaumlge insshygesamt abgegeben worden sind diIrch die Gesamtshyzahl der fuumlr alle Wahlvorschlaumlge insgesamt abgegebeshynen Stimmen geteilt 2Jeder Wahlvorschlag oder jede Verbindung von Wahlvorschlaumlgen erhaumllt zunaumlchst so viele Sitze wie ganze Zahlen darauf entfallen 3Die weiteren zu vergebenden Sitze werden den Wahlvorshyschlaumlgen und Verbindungen von Wahlvorschlaumlgen in der Reihenfolge der houmlchsten Zahlenbruchteile die sich bei der Berechnung nach Satz 1 ergeben zugeshyteilt 4Bei gleichem Anspruch mehrerer Wahlvorschlaumlshyge auf einen Sitz faumlllt dieser dem Wahlvorschlag zu

dessen inBetracht kommende sich bewerbende Pershyson die groumlszligere Stimmenzahl aufweist sonst entscheishydet das Los

sect 2

Art 4 Abs 1 Nr 6 des Gesetzes uumlber die Nahl der Bezirkstage (Bezirkswahlgesetz - BezWG) inder

Fassung der Bekanntmachung vom 12 Februar 2003 (GVBl S 144 BayRS 2021-3-I) zuletzt geaumlndert durch sect 5 des Gesetzes vom 26 Juli 2006 (GVBl S 405) ershyhaumllt folgende Fassung

6 Art 39 bis 41 42 Abs 1 bis 3 und 5 Art 43 Abs 1 Art 44 bis 464850 (Bestimmungen uumlber die Feststellung des Wahlergebnisses) mit der Maszliggabe dass andie Stelle der Bezeichnungen Landeswahlausschuss Landeswahlleiter und Abgeordneter die Bezeichnungen Wahlshykreisausschuss Wahlkreisleiter und Beshyzirksrat treten dass im Fall des Art 42 Abs 5 das Wahlergebnis im Bezirk maszliggebend ist und dass eine Erhoumlhung der Gesamtzahl der Bezirksshyraumlte bei Anwendung des Art 44 Abs 2 nur einshytritt wenn sie sich aus der Bezirkswahl selbst ershygibt

sect 3

(1) Dieses Gesetz tritt am 1 Januar 2011 in Kraft

(2) lsect 1 dieses Gesetzes ist erstmals fuumlr die allshygemeinen Gemeinde- undLandkreiswahlen im Jahr 2014 anzuwenden 2Fuumlr vor dem 1 Januar 2014 stattshyfindende Gemeinde- und Landkreiswahlen sind die Vorschriften des Gemeinde- und Landkreiswahlgeshysetzes in der bis zum Ablauf des 31 Dezember 2010 geltenden Fassung anzuwenden

Muumlnchen den 21 Dezember 2010

Der BayerischeMinisterpraumlsident

Horst See hof e r

  • Deckblatt
  • Gesetzentwurf 163557 vom 10022010
  • Plenarprotokoll Nr 42 vom 24022010
  • Beschlussempfehlung mit Bericht 166696 des KI vom 09122010
  • Beschluss des Plenums 166726 vom 15122010
  • Plenarprotokoll Nr 63 vom 15122010
  • Gesetz- und Verordnungsblatt vom 28122010
Page 13: Stand: 25.02.2013 10:04:14 Vorgangsmappe für die Drucksache … · 2020. 1. 10. · Bayerischer Landtag 16.Wahlperiode Drucksache16/3557 10.02.2010 Gesetzentwurf zur Änderung des

gewaumlhlt wurde und Sie haben sich auch dort - ich nehme an aus gutem Grund - fuumlr

das Verfahren nach Sainte-LagueumlSchepers eingesetzt Sie haben somit dafuumlr ge-

sorgt dass dieses Verfahren jetzt in der Europaumlischen Union und auch im Bundestag

gilt Wenn Sie sich sect 25 der Geschaumlftsordnung fuumlr den Bayerischen Landtag anschau-

en finden Sie auch dort fuumlr die Ausschussbesetzung das Verfahren nach Sainte-

LagueumlSchepers

Nachdem wir dieses System auf allen Ebenen eingefuumlhrt haben ist es fuumlr uns in ge-

wisser Form unlogisch dass auf kommunaler Ebene ploumltzlich das Verfahren nach

Hare-Niemeyer eingefuumlhrt wird Unser Gesetzentwurf ist deshalb sehr eindeutig Wir

sprechen uns fuumlr das Verfahren nach Sainte-LagueumlSchepers aus Nachdem wir aber

nach den Beratungen in den Fraktionen befuumlrchten dass unser Antrag keine Mehrheit

finden wird werden wir auch dem Gesetzentwurf der FDP und der CSU zustimmen

weil uns die zweitbeste Loumlsung allemal mehr Wert ist als dieses wohl zu den Akten zu

legende drsquoHondtrsquosche Verfahren Deshalb stimmen wir auch dem Antrag der CSU zu

Praumlsidentin Barbara Stamm Naumlchste Wortmeldung fuumlr die FDP-Fraktion Herr Kolle-

ge Rohde

Joumlrg Rohde (FDP) Frau Praumlsidentin liebe Kolleginnen und Kollegen Herr Kollege

Hanisch vielen Dank fuumlr die Ankuumlndigung dass Sie nachher dem Gesetzentwurf von

FDP und CSU zustimmen Dazu aber eine kleine Korrektur fuumlrs Protokoll Sie hatten

uumlberschwaumlnglich damit begonnen dass wir nicht nur uumlber die Verteilung der Sitze des

jeweiligen Kommunalparlaments sondern auch uumlber die Verteilung der Ausschusssit-

ze reden Das ist heute gerade nicht Gegenstand der Debatte Das wollte ich fuumlr das

Protokoll richtigstellen

Uns eint aber die Freude daruumlber dass wir das erst- oder zweitbeste aber auf keinen

Fall das drittbeste Verfahren welches bisher noch gilt anwenden wollen Das Verfah-

ren nach drsquoHondt ist ein zwar zulaumlssiges Verfahren Zumindest fuumlhlen sich aber kleine

Parteien bei diesem Verfahren das eine oder andere Mal benachteiligt sodass wir uns

Protokollauszug63 Plenum 15122010 Bayerischer Landtag - 16 Wahlperiode 3

daruumlber freuen dass wir gemeinsam mit unserem Koalitionspartner den Gesetzent-

wurf zur Aumlnderung des Gemeinde- und Landkreiswahlgesetzes auf den Weg bringen

und damit das Verfahren nach Hare-Niemeyer festschreiben konnten

Jede politische Ebene sei es der Bundestag das Europaparlament oder auch wir ist

berechtigt das Verfahren zu aumlndern Wenn wir heute das Verfahren nach Sainte-

LagueumlSchepers einfuumlhren wuumlrden koumlnnten wir es morgen vielleicht schon wieder aumln-

dern weil an anderer Stelle ein anderer Beschluss gefasst wird Die Sitze fuumlr den Bun-

destag werden aber nach Hare-Niemeyer ausgezaumlhlt Auch die Sitze im Landtag

werden nach Hare-Niemeyer ausgezaumlhlt Deswegen ist in Bayern auch ein Prozess

gefuumlhrt worden Insofern befinden wir uns durchaus im Kanon mit den anderen Ebe-

nen uumlber uns wenn wir fuumlr die Kommunalwahlen Hare-Niemeyer vorschreiben Dieses

Verfahren ist durchaus eine der zu waumlhlenden Optionen Wir freuen uns daruumlber dass

wir dieses Gesetz noch vor Weihnachten verabschieden koumlnnen Logischerweise koumln-

nen wir damit dem Gesetzentwurf der Freien Waumlhler nicht naumlhertreten wobei wir na-

tuumlrlich wissen dass die Auszaumlhlmethode zu nahezu gleichen Ergebnissen fuumlhrt Die

beiden Verfahren unterscheiden sich wirklich nur in Nuancen

Der wesentliche Punkt der uns eint ist die Abkehr vom dacuteHondtschen System Wie

das spaumlter einmal in den Ausschuumlssen bei der nachgelagerten Entscheidungsfindung

ist ist an anderer Stelle zu beraten Da freue ich mich auch auf die Diskussion

(Beifall bei der FDP)

Praumlsidentin Barbara Stamm Danke schoumln Naumlchste Wortmeldung fuumlr die CSU-Frak-

tion Herr Kollege Meiszligner

Christian Meiszligner (CSU) Frau Praumlsidentin Kolleginnen und Kollegen Kollege

Rohde hat es schoumln erklaumlrt Aber ich war so schlecht in Mathematik dass ich mich

sehr ungern in diese Zaumlhlerei hineinbegebe Es ist ein Beitrag zum groszligen Werk der

Umsetzung des Koalitionsvertrages Wir bitten um Zustimmung und freuen uns uumlber

die politische Klugheit der Freien Waumlhler uns da zu folgen

Protokollauszug63 Plenum 15122010 Bayerischer Landtag - 16 Wahlperiode 4

(Beifall bei Abgeordneten der CSU und des Abgeordneten Joumlrg Rohde (FDP))

Praumlsidentin Barbara Stamm Ich darf nun das Wort fuumlr die Fraktion des BUumlNDNIS-

SES 90DIE GRUumlNEN Frau Kollegin Tausendfreund erteilen

Susanna Tausendfreund (GRUumlNE) Frau Praumlsidentin liebe Kolleginnen und Kolle-

gen Ich habe es nicht zu hoffen gewagt dass ich es noch erleben werde dass wir

das dacuteHondtsche Verfahren als Auszaumlhlungsverfahren tatsaumlchlich bis zur naumlchsten

Kommunalwahl abschaffen

(Beifall der Abgeordneten Margarete Bause (GRUumlNE) - Joumlrg Rohde (FDP)

Sehen Sie kaum sind wir wieder da hellip)

Damit enden tatsaumlchlich die ungleich gewichtete Verteilung in den Kommunalparla-

menten die Verzerrungen bei der Zusammensetzung zugunsten der groszligen Parteien

und zulasten der kleinen Parteien Hier hat es in der Vergangenheit wirklich erhebliche

Verzerrungen gegeben Es ist von uns und von der FDP mehrfach gegen das Verfah-

ren nach drsquoHondt geklagt worden In Bezug auf die Landtagswahlen und die damit ver-

bundene siebenfache Anwendung von drsquoHondt hatte die Klage der FDP Erfolg

DrsquoHondt ist fuumlr die Landtagswahlen untersagt worden Die Landtagswahlen werden

deshalb schon seit einiger Zeit nach Hare-Niemeyer ausgezaumlhlt aber eben nicht die

Kommunalwahlen Da hat das Verfassungsgericht gesagt das Verfahren nach

drsquoHondt sei gerade noch verfassungsgemaumlszlig

Es ist ein Beitrag der FDP diesen Punkt in den Koalitionsvertrag hineingebracht zu

haben

(Beifall bei der FDP)

sodass wir Hare-Niemeyer fuumlr alle Wahlen heute einstimmig verabschieden koumlnnen

Nach der letzten Kommunalwahl hat es wieder erhebliche Verzerrungen gegeben Es

wurde eine Verfassungsbeschwerde eingereicht die leider abgelehnt worden ist

Protokollauszug63 Plenum 15122010 Bayerischer Landtag - 16 Wahlperiode 5

Diese Klage ist sehr gut aufbereitet und zeigt sehr deutlich wie groszlig die Verzerrungen

tatsaumlchlich gewesen sind Es gab in der Regel Abweichungen um ein bis zwei Sitze

Solche erheblichen Abweichungen kann man bei Gremien mit beispielsweise 30 50

oder 60 gewaumlhlten Mandatstraumlgern nicht durchgehen lassen

Wir haben heute ein gesetzgeberisches Kuriosum Es gab den Gesetzentwurf der

Freien Waumlhler fuumlr das Verfahren nach Sainte-LagueumlSchepers dann - nur bezogen

auf die Gemeindewahlen und Landkreiswahlen - den Gesetzentwurf der Koalitions-

fraktionen Ferner gab es unseren den Gesetzentwurf der GRUumlNEN der sich auf alle

kommunalen Ebenen bezogen hat also auch auf die Bezirkstage Dann kam ein

nachgeschobener Gesetzentwurf der Koalitionsfraktionen Im Innenausschuss haben

wir uns darauf geeinigt dass die Koalitionsfraktionen ihren Gesetzentwurf entspre-

chend unserem Gesetzentwurf aumlndern Wir haben dann auch unseren Gesetzentwurf

wieder angepasst sodass wir heute einen Gesetzentwurf der GRUumlNEN und einen Ge-

setzentwurf der Koalitionsfraktionen parallel haben die beide heute beschlossen wer-

den Sie sind identisch Ich sage das weil vorhin immer nur vom Gesetzentwurf der

Koalitionsfraktionen die Rede war

(Christian Meiszligner (CSU) Entschuldigung)

Also zur Klarstellung Heute stehen zwei Gesetzentwuumlrfe zur Abstimmung Das im Ge-

setzentwurf der Freien Waumlhler auf kommunaler Ebene bevorzugte Verfahren nach

Sainte-LagueumlSchepers ist nicht das exaktere Verfahren Hare-Niemeyer ist mathema-

tisch genau Bei Gremien deren Groumlszlige schon vorher feststeht gibt es auch keine Ver-

zerrung Die Moumlglichkeit dass es da einen Effekt gibt wie Sie angesprochen haben

besteht nicht

Wenn wir die Sache verabschieden haben wir einen Gleichklang fuumlr Landtagswahlen

Bezirkstagswahlen Gemeindewahlen Stadtratswahlen Kreistagswahlen Sie werden

alle nach dem gleichen Prinzip ausgezaumlhlt und sind dann mathematisch korrekt be-

Protokollauszug63 Plenum 15122010 Bayerischer Landtag - 16 Wahlperiode 6

setzt Im Jahr 2014 werden sich die Kommunalparlamente dann gerechter zusammen-

setzen

(Beifall bei den GRUumlNEN)

Praumlsidentin Barbara Stamm Frau Kollegin bitte verbleiben Sie am Redepult fuumlr eine

Zwischenbemerkung des Kollegen Rohde

Joumlrg Rohde (FDP) Frau Kollegin ich moumlchte Ihre umfassende Aufzaumlhlung die sehr

detailreich war nur um eine Nuance ergaumlnzen Ich erinnere daran dass das Bezirks-

tagswahlrecht auch im Koalitionsvertrag vereinbart war sodass Ihr Antrag in dieser

Legislaturperiode vielleicht nicht unbedingt erforderlich war

(Margarete Bause (GRUumlNE) Es ist manches vereinbart was nicht Realitaumlt ist -

Zuruf der Abgeordneten Simone Tolle (GRUumlNE))

Das moumlchte ich nur ergaumlnzen weil Sie sonst alles vollstaumlndig dargestellt haben

Susanna Tausendfreund (GRUumlNE) Ich hatte den Eindruck dass Sie die Bezirks-

tagswahlen einfach vergessen haben Deshalb haben wir den umfassenden Gesetz-

entwurf nachgeschoben Sie haben ja dann nachgezogen Sie haumltten das auch sein

lassen und unserem Gesetzentwurf zustimmen koumlnnen

(Beifall der Abgeordneten Margarete Bause (GRUumlNE) - Johanna Werner-Mug-

gendorfer (SPD) Das geht nicht das koumlnnen Sie vergessen das erleben wir

nicht)

Das machen Sie ja heute sowieso

Praumlsidentin Barbara Stamm Jetzt darf ich fuumlr die SPD-Fraktion dem Kollegen Perlak

das Wort erteilen Bitte schoumln

Reinhold Perlak (SPD) Sehr geehrte Frau Praumlsidentin verehrte Kolleginnen und Kol-

legen Die moumlglichst gerechte Abbildung von Wahlergebnissen in der Zuteilung von

Protokollauszug63 Plenum 15122010 Bayerischer Landtag - 16 Wahlperiode 7

Sitzen sowohl in Gemeinden wie Landkreisen und Bezirken ist nicht erst seit heute in

der Diskussion Sie hat uns schon mehrfach auch in diesem Hohen Hause beschaumlftigt

Der Abloumlsung des ungerechten Sitzzuteilungsverfahren nach dacuteHondt scheinen wie

wir gehoumlrt haben nunmehr alle Fraktionen einmuumltig zuzustimmen Es ist auch nach-

vollziehbar weil der Waumlhlerwille im Vergleich zum mathematisch wohl exakteren

Hare-Niemeyer-Verfahren oder zum etwas komplizierteren aber dennoch gerechteren

Verfahren nach Sainte-LagueumlSchepers weniger angemessen abgebildet wird und

dann nach wie vor die groszligen Parteien bevorzugt wuumlrden

Gestatten Sie mir auch darauf hinzuweisen dass der Bayerische Verfassungsge-

richtshof einraumlumt dass das dacuteHondtsche Verfahren nicht ausreichend - ich zitiere

woumlrtlich - zu wahlproporzgerechten Ergebnissen fuumlhrt Das sollte fuumlr uns Anlass

genug sein von dem alten Zopf Abstand zu nehmen

Es ist schon dargestellt worden dass das Verfahrens nach Sainte-LagueumlSchepers

auf Europa- und Bundesebene laumlngst angewendet wird Ich darf daran erinnern dass

die Mehrheitsfraktionen bei der Konstituierung dieses Landtags in dieser Wahlperiode

dieses Verfahren sicherlich auch aus bestimmten Gruumlnden angewandt haben weil es

ihnen entsprechende Sitze zugefuumlhrt hat die sie sonst nicht bekommen haumltten

Innerhalb der kommunalen Koumlrperschaftsebenen werden aber immer noch unter-

schiedliche Sitzzuteilungsverfahren angewendet Deshalb sollte das klar geregelt wer-

den Weil es aber selbst unter wissenschaftlich angestellten Analysen keine klare

Empfehlung fuumlr Hare-Niemeyer oder zu Sainte-LagueumlSchepers gibt war es schon im

Vorfeld bei der Behandlung im Fachausschuss schwierig sich auf eines der beiden

Verfahren festzulegen

Unsere Fraktion ist auch deshalb davon ausgegangen dass die getroffene Vereinba-

rung naumlmlich einen gemeinsamen Gesetzentwurf aller Fraktionen vorzulegen erst

dann greift wenn ein Gesetzentwurf der Staatsregierung vorliegt Dieser Gesetzent-

wurf liegt leider trotz Empfehlung des Fachausschusses nicht vor Auch die vorge-

Protokollauszug63 Plenum 15122010 Bayerischer Landtag - 16 Wahlperiode 8

schlagene Pruumlfung Herr Kollege Rohde zur Abwaumlgung der beiden Verfahren ist un-

terblieben - leider

Dies war schlieszliglich der Grund dafuumlr dass wir heute als einzige Fraktion keinen eige-

nen Gesetzentwurf eingebracht haben weil wir eben auf diese Absprache vertraut

haben Wir haben immer schon - das ist hinlaumlnglich bekannt - Hare-Niemeyer favori-

siert zu einem Zeitpunkt allerdings als es das Verfahren nach Sainte-LagueumlSche-

pers noch gar nicht gab Wahlverfahrensexperten meine Damen und Herren bestaumlti-

gen uns mittlerweile dass das Verfahren nach Sainte-LagueumlSchepers den

Waumlhlerwillen unter allen Verfahren am besten abbildet Leider werden wir uns zu

Letzterem vermutlich heute mehrheitlich nicht durchringen koumlnnen Aber weil alle Ge-

setzentwuumlrfe die wir heute in Zweiter Lesung behandeln in allen wesentlichen Inhal-

ten und Zielsetzungen gleichgelagert sind stimmen wir wie schon im federfuumlhrenden

Ausschuss fuumlr Kommunale Fragen und Innere Sicherheit dem Gesetzentwurf in Ta-

gesordnungspunkt 15 und - wenngleich nur als zweitbester Loumlsung - auch den Ge-

setzentwuumlrfen im Tagesordnungspunkt 16 zu

(Beifall bei der SPD)

Praumlsidentin Barbara Stamm Bei der groszligen Uumlbereinstimmung des Hohen Hauses

verzichtet Innenminister Herrmann auf seine Wortmeldung Das ist doch eine Aner-

kennung Auch ich freue mich daruumlber

(Zurufe von den Freien Waumlhlern und den GRUumlNEN)

Damit ist die Aussprache geschlossen Wir kommen zur Abstimmung Dazu werden

die Tagesordnungspunkte wieder getrennt

Ich lasse zunaumlchst uumlber den Tagesordnungspunkt 15 abstimmen Der Abstimmung

liegt der Initiativgesetzentwurf der Fraktion der Freien Waumlhler auf Drucksache 163486

zugrunde Der federfuumlhrende Ausschuss fuumlr Kommunale Fragen und Innere Sicherheit

empfiehlt auf Drucksache 166682 die Ablehnung des Gesetzentwurfs Wer dagegen

Protokollauszug63 Plenum 15122010 Bayerischer Landtag - 16 Wahlperiode 9

dem Gesetzentwurf zustimmen will den bitte ich um das Handzeichen - Das sind die

Fraktionen der SPD und der Freien Waumlhler und Frau Abgeordnete Dr Gabriele Pauli

fraktionslos Gegenstimmen - Das sind die Fraktionen der CSU und der FDP Stim-

menthaltungen - Das ist die Fraktion des BUumlNDNISSES 90DIE GRUumlNEN Damit ist

der Gesetzentwurf abgelehnt

Wir kommen zur Abstimmung uumlber den Tagesordnungspunkt 16 Der Abstimmung lie-

gen der Initiativgesetzentwurf der FDP-Fraktion und von Abgeordneten der CSU-Frak-

tion auf Drucksache 163557 der Aumlnderungsantrag von Abgeordneten der FDP und

der CSU auf Drucksache 165202 der Initiativgesetzentwurf der Fraktion des BUumlND-

NISSES 90DIE GRUumlNEN auf Drucksache 163661 und die Beschlussempfehlung des

federfuumlhrenden Ausschusses fuumlr Kommunale Fragen und Innere Sicherheit auf Druck-

sache 166696 zugrunde

Der federfuumlhrende Ausschuss schlaumlgt fuumlr beide Gesetzentwuumlrfe eine gemeinsame

Neufassung vor Der Ausschuss fuumlr Verfassung Recht Parlamentsfragen und Ver-

braucherschutz stimmt bei seiner Endberatung der Beschlussempfehlung des feder-

fuumlhrenden Ausschusses zu allerdings mit der Maszliggabe dass sect 3 neu gefasst wird Im

Einzelnen verweise ich auf die Drucksache 166696 Wer dem Gesetzentwurf in der

Fassung des endberatenden Ausschusses zustimmen will den bitte ich um das Hand-

zeichen - Das ist das gesamte Hohe Haus Gegenstimmen Keine Stimmenthaltun-

gen - Keine Einstimmig so beschlossen

Da ein Antrag auf Dritte Lesung nicht gestellt wurde fuumlhren wir gemaumlszlig sect 56 der Ge-

schaumlftsordnung sofort die Schlussabstimmung durch Ich schlage vor sie in einfacher

Form durchzufuumlhren - Widerspruch erhebt sich nicht Wer dem Gesetzentwurf in der

Fassung des endberatenden Ausschusses seine Zustimmung geben will den bitte ich

sich vom Platz zu erheben - Das ist das gesamte Hohe Haus Ich bitte die Gegenstim-

men anzuzeigen - Keine Stimmenthaltungen - Keine

Protokollauszug63 Plenum 15122010 Bayerischer Landtag - 16 Wahlperiode 10

Damit ist das Gesetz angenommen Es hat den Titel Gesetz zur Aumlnderung des Ge-

meinde- und Landkreiswahlgesetzes sowie des Bezirkswahlgesetzes

Mit der Annahme der Gesetzentwuumlrfe in der soeben beschlossenen Fassung hat der

Aumlnderungsantrag auf der Drucksache 165202 seine Erledigung gefunden Das Hohe

Haus nimmt davon Kenntnis

Verehrte Kolleginnen und Kollegen wir sind sehr gut in der Zeit Damit haben Sie sich

eine Mittagspause von einer Stunde verdient Das tut auch dem Stenografischen

Dienst gut Wir treffen uns um 1345 Uhr wieder

(Unterbrechung von 1244 bis 1345 Uhr)

Zweiter Vizepraumlsident Franz Maget Meine Damen und Herren liebe Kolleginnen

und Kollegen es ist 1345 Uhr

Protokollauszug63 Plenum 15122010 Bayerischer Landtag - 16 Wahlperiode 11

B 1612

Bayerisches 845

Gesetz- und Verordnungsblatt Nr22 Muumlnchen den 28 Dezember 2010

Datum In haI t Seite

21122010 Gesetz zur Aumlnderung des Gemeinde- und Landkreiswahlgesetzes sowie des Bezirks-wahlgesetzes 846

2021-11212021-3-1

21122010 Gesetz uumlber Gewaumlhrleistungen im Zusammenhang mit der Bewerbung und der Austrashygung der XXIII Olympischen und der XII Paralympischen Winterspiele 2018 (Olympia-gesetz- OlympiaG) 847

66c2-F

21122010 Gesetz zur Aumlnderung des Gesetzes uumlber Zustaumlndigkeiten zum Vollzug wirtschaftsrechtli-cher Vorschriften und der Verordnung uumlber Aufgaben der Groszligen Kreisstaumldte 848

700-2-W 2020-1-1-3-I

14122010 Verordnung zur Ausfuumlhrung des Waffen- und Beschussrechts (AVWaffBeschR) 851 2186-1-1

14122010 Verordnung zur Aumlnderung der Verordnung uumlber Zustaumlndigkeiten auf dem Gebiet des Arshybeitsschutzes der Sicherheitstechnik des Chemikalien- und Medizinprodukterechtsund der Verordnung uumlber die Zustaumlndigkeiten zum Vollzug atomrechtlicher Vorschriften 853

805-2-UG 751-1-UG

14122010 Satzung zur Aumlnderung der Satzung der Bayerischen Forschungsstiftung 863 282-2-11-1-W

3122010 Verordnung zur Aumlnderung der Verordnung zum Vollzugtierschutzrechtlicher Vorschriften 864 7833-1-1-UG

10122010 Verordnung uumlber das Heilverfahren nach Dienstunfaumlllen (Bayerische Heilvertahrens-verordnung - BayHeilvfV) 865

2033-1-1-1-F

1312 2010 Verordnung zur Aumlnderung der Verordnung zur Ausfuumlhrung des Bayerischen Schulfinari-zierungsgesetzes 869

2230-7-1-1-UK

13122010 Achte Verordnung zur Aumlnderung der GerichtlichenZustaumlndigkeitsverordnungJustiz 870 300-3-1-J

15122010 Verordnung zur Aumlnderung der Verordnung uumlber die Benutzungsgebuumlhren der staatlichen Vermessungs aumlmter 871

2013-2-9-F

846 Bayerisches Gesetz- und Verordnungs blatt Nr 222010

2021-12-12021-3-1

Gesetz zur Aumlnderung des

Gemeinde- und Landkreiswahlgesetzes sowie des Bezirkswahlgesetzes

Vom 21 Dezember 2010

Der Landtag des Freistaates Bayern hat das folshygende Gesetz beschlossen das hiermit bekannt geshymacht wird

sect 1

Art 35 Abs 2 des Gesetzes uumlber die Wahl der Gemeinderaumlte der Buumlrgermeister der Kreistage und der Landraumlte (Gemeinde- und Landkreiswahlgesetz -GLKrWG) in der Fassung der Bekanntmachung vom 7 November 2006 (GVBl S 834 BayRS2021-12-I) erhaumllt folgende Fassung

(2) lFuumlr die Sitzverteilung wird die Gesamtsitzshyzahl vervielfacht mit der Zahl der Stimmen die fuumlr eishynen Wahlvorschlag oder soweit Listenverbindungen bestehen fuumlr die verbundenen Wahlvorschlaumlge insshygesamt abgegeben worden sind diIrch die Gesamtshyzahl der fuumlr alle Wahlvorschlaumlge insgesamt abgegebeshynen Stimmen geteilt 2Jeder Wahlvorschlag oder jede Verbindung von Wahlvorschlaumlgen erhaumllt zunaumlchst so viele Sitze wie ganze Zahlen darauf entfallen 3Die weiteren zu vergebenden Sitze werden den Wahlvorshyschlaumlgen und Verbindungen von Wahlvorschlaumlgen in der Reihenfolge der houmlchsten Zahlenbruchteile die sich bei der Berechnung nach Satz 1 ergeben zugeshyteilt 4Bei gleichem Anspruch mehrerer Wahlvorschlaumlshyge auf einen Sitz faumlllt dieser dem Wahlvorschlag zu

dessen inBetracht kommende sich bewerbende Pershyson die groumlszligere Stimmenzahl aufweist sonst entscheishydet das Los

sect 2

Art 4 Abs 1 Nr 6 des Gesetzes uumlber die Nahl der Bezirkstage (Bezirkswahlgesetz - BezWG) inder

Fassung der Bekanntmachung vom 12 Februar 2003 (GVBl S 144 BayRS 2021-3-I) zuletzt geaumlndert durch sect 5 des Gesetzes vom 26 Juli 2006 (GVBl S 405) ershyhaumllt folgende Fassung

6 Art 39 bis 41 42 Abs 1 bis 3 und 5 Art 43 Abs 1 Art 44 bis 464850 (Bestimmungen uumlber die Feststellung des Wahlergebnisses) mit der Maszliggabe dass andie Stelle der Bezeichnungen Landeswahlausschuss Landeswahlleiter und Abgeordneter die Bezeichnungen Wahlshykreisausschuss Wahlkreisleiter und Beshyzirksrat treten dass im Fall des Art 42 Abs 5 das Wahlergebnis im Bezirk maszliggebend ist und dass eine Erhoumlhung der Gesamtzahl der Bezirksshyraumlte bei Anwendung des Art 44 Abs 2 nur einshytritt wenn sie sich aus der Bezirkswahl selbst ershygibt

sect 3

(1) Dieses Gesetz tritt am 1 Januar 2011 in Kraft

(2) lsect 1 dieses Gesetzes ist erstmals fuumlr die allshygemeinen Gemeinde- undLandkreiswahlen im Jahr 2014 anzuwenden 2Fuumlr vor dem 1 Januar 2014 stattshyfindende Gemeinde- und Landkreiswahlen sind die Vorschriften des Gemeinde- und Landkreiswahlgeshysetzes in der bis zum Ablauf des 31 Dezember 2010 geltenden Fassung anzuwenden

Muumlnchen den 21 Dezember 2010

Der BayerischeMinisterpraumlsident

Horst See hof e r

  • Deckblatt
  • Gesetzentwurf 163557 vom 10022010
  • Plenarprotokoll Nr 42 vom 24022010
  • Beschlussempfehlung mit Bericht 166696 des KI vom 09122010
  • Beschluss des Plenums 166726 vom 15122010
  • Plenarprotokoll Nr 63 vom 15122010
  • Gesetz- und Verordnungsblatt vom 28122010
Page 14: Stand: 25.02.2013 10:04:14 Vorgangsmappe für die Drucksache … · 2020. 1. 10. · Bayerischer Landtag 16.Wahlperiode Drucksache16/3557 10.02.2010 Gesetzentwurf zur Änderung des

daruumlber freuen dass wir gemeinsam mit unserem Koalitionspartner den Gesetzent-

wurf zur Aumlnderung des Gemeinde- und Landkreiswahlgesetzes auf den Weg bringen

und damit das Verfahren nach Hare-Niemeyer festschreiben konnten

Jede politische Ebene sei es der Bundestag das Europaparlament oder auch wir ist

berechtigt das Verfahren zu aumlndern Wenn wir heute das Verfahren nach Sainte-

LagueumlSchepers einfuumlhren wuumlrden koumlnnten wir es morgen vielleicht schon wieder aumln-

dern weil an anderer Stelle ein anderer Beschluss gefasst wird Die Sitze fuumlr den Bun-

destag werden aber nach Hare-Niemeyer ausgezaumlhlt Auch die Sitze im Landtag

werden nach Hare-Niemeyer ausgezaumlhlt Deswegen ist in Bayern auch ein Prozess

gefuumlhrt worden Insofern befinden wir uns durchaus im Kanon mit den anderen Ebe-

nen uumlber uns wenn wir fuumlr die Kommunalwahlen Hare-Niemeyer vorschreiben Dieses

Verfahren ist durchaus eine der zu waumlhlenden Optionen Wir freuen uns daruumlber dass

wir dieses Gesetz noch vor Weihnachten verabschieden koumlnnen Logischerweise koumln-

nen wir damit dem Gesetzentwurf der Freien Waumlhler nicht naumlhertreten wobei wir na-

tuumlrlich wissen dass die Auszaumlhlmethode zu nahezu gleichen Ergebnissen fuumlhrt Die

beiden Verfahren unterscheiden sich wirklich nur in Nuancen

Der wesentliche Punkt der uns eint ist die Abkehr vom dacuteHondtschen System Wie

das spaumlter einmal in den Ausschuumlssen bei der nachgelagerten Entscheidungsfindung

ist ist an anderer Stelle zu beraten Da freue ich mich auch auf die Diskussion

(Beifall bei der FDP)

Praumlsidentin Barbara Stamm Danke schoumln Naumlchste Wortmeldung fuumlr die CSU-Frak-

tion Herr Kollege Meiszligner

Christian Meiszligner (CSU) Frau Praumlsidentin Kolleginnen und Kollegen Kollege

Rohde hat es schoumln erklaumlrt Aber ich war so schlecht in Mathematik dass ich mich

sehr ungern in diese Zaumlhlerei hineinbegebe Es ist ein Beitrag zum groszligen Werk der

Umsetzung des Koalitionsvertrages Wir bitten um Zustimmung und freuen uns uumlber

die politische Klugheit der Freien Waumlhler uns da zu folgen

Protokollauszug63 Plenum 15122010 Bayerischer Landtag - 16 Wahlperiode 4

(Beifall bei Abgeordneten der CSU und des Abgeordneten Joumlrg Rohde (FDP))

Praumlsidentin Barbara Stamm Ich darf nun das Wort fuumlr die Fraktion des BUumlNDNIS-

SES 90DIE GRUumlNEN Frau Kollegin Tausendfreund erteilen

Susanna Tausendfreund (GRUumlNE) Frau Praumlsidentin liebe Kolleginnen und Kolle-

gen Ich habe es nicht zu hoffen gewagt dass ich es noch erleben werde dass wir

das dacuteHondtsche Verfahren als Auszaumlhlungsverfahren tatsaumlchlich bis zur naumlchsten

Kommunalwahl abschaffen

(Beifall der Abgeordneten Margarete Bause (GRUumlNE) - Joumlrg Rohde (FDP)

Sehen Sie kaum sind wir wieder da hellip)

Damit enden tatsaumlchlich die ungleich gewichtete Verteilung in den Kommunalparla-

menten die Verzerrungen bei der Zusammensetzung zugunsten der groszligen Parteien

und zulasten der kleinen Parteien Hier hat es in der Vergangenheit wirklich erhebliche

Verzerrungen gegeben Es ist von uns und von der FDP mehrfach gegen das Verfah-

ren nach drsquoHondt geklagt worden In Bezug auf die Landtagswahlen und die damit ver-

bundene siebenfache Anwendung von drsquoHondt hatte die Klage der FDP Erfolg

DrsquoHondt ist fuumlr die Landtagswahlen untersagt worden Die Landtagswahlen werden

deshalb schon seit einiger Zeit nach Hare-Niemeyer ausgezaumlhlt aber eben nicht die

Kommunalwahlen Da hat das Verfassungsgericht gesagt das Verfahren nach

drsquoHondt sei gerade noch verfassungsgemaumlszlig

Es ist ein Beitrag der FDP diesen Punkt in den Koalitionsvertrag hineingebracht zu

haben

(Beifall bei der FDP)

sodass wir Hare-Niemeyer fuumlr alle Wahlen heute einstimmig verabschieden koumlnnen

Nach der letzten Kommunalwahl hat es wieder erhebliche Verzerrungen gegeben Es

wurde eine Verfassungsbeschwerde eingereicht die leider abgelehnt worden ist

Protokollauszug63 Plenum 15122010 Bayerischer Landtag - 16 Wahlperiode 5

Diese Klage ist sehr gut aufbereitet und zeigt sehr deutlich wie groszlig die Verzerrungen

tatsaumlchlich gewesen sind Es gab in der Regel Abweichungen um ein bis zwei Sitze

Solche erheblichen Abweichungen kann man bei Gremien mit beispielsweise 30 50

oder 60 gewaumlhlten Mandatstraumlgern nicht durchgehen lassen

Wir haben heute ein gesetzgeberisches Kuriosum Es gab den Gesetzentwurf der

Freien Waumlhler fuumlr das Verfahren nach Sainte-LagueumlSchepers dann - nur bezogen

auf die Gemeindewahlen und Landkreiswahlen - den Gesetzentwurf der Koalitions-

fraktionen Ferner gab es unseren den Gesetzentwurf der GRUumlNEN der sich auf alle

kommunalen Ebenen bezogen hat also auch auf die Bezirkstage Dann kam ein

nachgeschobener Gesetzentwurf der Koalitionsfraktionen Im Innenausschuss haben

wir uns darauf geeinigt dass die Koalitionsfraktionen ihren Gesetzentwurf entspre-

chend unserem Gesetzentwurf aumlndern Wir haben dann auch unseren Gesetzentwurf

wieder angepasst sodass wir heute einen Gesetzentwurf der GRUumlNEN und einen Ge-

setzentwurf der Koalitionsfraktionen parallel haben die beide heute beschlossen wer-

den Sie sind identisch Ich sage das weil vorhin immer nur vom Gesetzentwurf der

Koalitionsfraktionen die Rede war

(Christian Meiszligner (CSU) Entschuldigung)

Also zur Klarstellung Heute stehen zwei Gesetzentwuumlrfe zur Abstimmung Das im Ge-

setzentwurf der Freien Waumlhler auf kommunaler Ebene bevorzugte Verfahren nach

Sainte-LagueumlSchepers ist nicht das exaktere Verfahren Hare-Niemeyer ist mathema-

tisch genau Bei Gremien deren Groumlszlige schon vorher feststeht gibt es auch keine Ver-

zerrung Die Moumlglichkeit dass es da einen Effekt gibt wie Sie angesprochen haben

besteht nicht

Wenn wir die Sache verabschieden haben wir einen Gleichklang fuumlr Landtagswahlen

Bezirkstagswahlen Gemeindewahlen Stadtratswahlen Kreistagswahlen Sie werden

alle nach dem gleichen Prinzip ausgezaumlhlt und sind dann mathematisch korrekt be-

Protokollauszug63 Plenum 15122010 Bayerischer Landtag - 16 Wahlperiode 6

setzt Im Jahr 2014 werden sich die Kommunalparlamente dann gerechter zusammen-

setzen

(Beifall bei den GRUumlNEN)

Praumlsidentin Barbara Stamm Frau Kollegin bitte verbleiben Sie am Redepult fuumlr eine

Zwischenbemerkung des Kollegen Rohde

Joumlrg Rohde (FDP) Frau Kollegin ich moumlchte Ihre umfassende Aufzaumlhlung die sehr

detailreich war nur um eine Nuance ergaumlnzen Ich erinnere daran dass das Bezirks-

tagswahlrecht auch im Koalitionsvertrag vereinbart war sodass Ihr Antrag in dieser

Legislaturperiode vielleicht nicht unbedingt erforderlich war

(Margarete Bause (GRUumlNE) Es ist manches vereinbart was nicht Realitaumlt ist -

Zuruf der Abgeordneten Simone Tolle (GRUumlNE))

Das moumlchte ich nur ergaumlnzen weil Sie sonst alles vollstaumlndig dargestellt haben

Susanna Tausendfreund (GRUumlNE) Ich hatte den Eindruck dass Sie die Bezirks-

tagswahlen einfach vergessen haben Deshalb haben wir den umfassenden Gesetz-

entwurf nachgeschoben Sie haben ja dann nachgezogen Sie haumltten das auch sein

lassen und unserem Gesetzentwurf zustimmen koumlnnen

(Beifall der Abgeordneten Margarete Bause (GRUumlNE) - Johanna Werner-Mug-

gendorfer (SPD) Das geht nicht das koumlnnen Sie vergessen das erleben wir

nicht)

Das machen Sie ja heute sowieso

Praumlsidentin Barbara Stamm Jetzt darf ich fuumlr die SPD-Fraktion dem Kollegen Perlak

das Wort erteilen Bitte schoumln

Reinhold Perlak (SPD) Sehr geehrte Frau Praumlsidentin verehrte Kolleginnen und Kol-

legen Die moumlglichst gerechte Abbildung von Wahlergebnissen in der Zuteilung von

Protokollauszug63 Plenum 15122010 Bayerischer Landtag - 16 Wahlperiode 7

Sitzen sowohl in Gemeinden wie Landkreisen und Bezirken ist nicht erst seit heute in

der Diskussion Sie hat uns schon mehrfach auch in diesem Hohen Hause beschaumlftigt

Der Abloumlsung des ungerechten Sitzzuteilungsverfahren nach dacuteHondt scheinen wie

wir gehoumlrt haben nunmehr alle Fraktionen einmuumltig zuzustimmen Es ist auch nach-

vollziehbar weil der Waumlhlerwille im Vergleich zum mathematisch wohl exakteren

Hare-Niemeyer-Verfahren oder zum etwas komplizierteren aber dennoch gerechteren

Verfahren nach Sainte-LagueumlSchepers weniger angemessen abgebildet wird und

dann nach wie vor die groszligen Parteien bevorzugt wuumlrden

Gestatten Sie mir auch darauf hinzuweisen dass der Bayerische Verfassungsge-

richtshof einraumlumt dass das dacuteHondtsche Verfahren nicht ausreichend - ich zitiere

woumlrtlich - zu wahlproporzgerechten Ergebnissen fuumlhrt Das sollte fuumlr uns Anlass

genug sein von dem alten Zopf Abstand zu nehmen

Es ist schon dargestellt worden dass das Verfahrens nach Sainte-LagueumlSchepers

auf Europa- und Bundesebene laumlngst angewendet wird Ich darf daran erinnern dass

die Mehrheitsfraktionen bei der Konstituierung dieses Landtags in dieser Wahlperiode

dieses Verfahren sicherlich auch aus bestimmten Gruumlnden angewandt haben weil es

ihnen entsprechende Sitze zugefuumlhrt hat die sie sonst nicht bekommen haumltten

Innerhalb der kommunalen Koumlrperschaftsebenen werden aber immer noch unter-

schiedliche Sitzzuteilungsverfahren angewendet Deshalb sollte das klar geregelt wer-

den Weil es aber selbst unter wissenschaftlich angestellten Analysen keine klare

Empfehlung fuumlr Hare-Niemeyer oder zu Sainte-LagueumlSchepers gibt war es schon im

Vorfeld bei der Behandlung im Fachausschuss schwierig sich auf eines der beiden

Verfahren festzulegen

Unsere Fraktion ist auch deshalb davon ausgegangen dass die getroffene Vereinba-

rung naumlmlich einen gemeinsamen Gesetzentwurf aller Fraktionen vorzulegen erst

dann greift wenn ein Gesetzentwurf der Staatsregierung vorliegt Dieser Gesetzent-

wurf liegt leider trotz Empfehlung des Fachausschusses nicht vor Auch die vorge-

Protokollauszug63 Plenum 15122010 Bayerischer Landtag - 16 Wahlperiode 8

schlagene Pruumlfung Herr Kollege Rohde zur Abwaumlgung der beiden Verfahren ist un-

terblieben - leider

Dies war schlieszliglich der Grund dafuumlr dass wir heute als einzige Fraktion keinen eige-

nen Gesetzentwurf eingebracht haben weil wir eben auf diese Absprache vertraut

haben Wir haben immer schon - das ist hinlaumlnglich bekannt - Hare-Niemeyer favori-

siert zu einem Zeitpunkt allerdings als es das Verfahren nach Sainte-LagueumlSche-

pers noch gar nicht gab Wahlverfahrensexperten meine Damen und Herren bestaumlti-

gen uns mittlerweile dass das Verfahren nach Sainte-LagueumlSchepers den

Waumlhlerwillen unter allen Verfahren am besten abbildet Leider werden wir uns zu

Letzterem vermutlich heute mehrheitlich nicht durchringen koumlnnen Aber weil alle Ge-

setzentwuumlrfe die wir heute in Zweiter Lesung behandeln in allen wesentlichen Inhal-

ten und Zielsetzungen gleichgelagert sind stimmen wir wie schon im federfuumlhrenden

Ausschuss fuumlr Kommunale Fragen und Innere Sicherheit dem Gesetzentwurf in Ta-

gesordnungspunkt 15 und - wenngleich nur als zweitbester Loumlsung - auch den Ge-

setzentwuumlrfen im Tagesordnungspunkt 16 zu

(Beifall bei der SPD)

Praumlsidentin Barbara Stamm Bei der groszligen Uumlbereinstimmung des Hohen Hauses

verzichtet Innenminister Herrmann auf seine Wortmeldung Das ist doch eine Aner-

kennung Auch ich freue mich daruumlber

(Zurufe von den Freien Waumlhlern und den GRUumlNEN)

Damit ist die Aussprache geschlossen Wir kommen zur Abstimmung Dazu werden

die Tagesordnungspunkte wieder getrennt

Ich lasse zunaumlchst uumlber den Tagesordnungspunkt 15 abstimmen Der Abstimmung

liegt der Initiativgesetzentwurf der Fraktion der Freien Waumlhler auf Drucksache 163486

zugrunde Der federfuumlhrende Ausschuss fuumlr Kommunale Fragen und Innere Sicherheit

empfiehlt auf Drucksache 166682 die Ablehnung des Gesetzentwurfs Wer dagegen

Protokollauszug63 Plenum 15122010 Bayerischer Landtag - 16 Wahlperiode 9

dem Gesetzentwurf zustimmen will den bitte ich um das Handzeichen - Das sind die

Fraktionen der SPD und der Freien Waumlhler und Frau Abgeordnete Dr Gabriele Pauli

fraktionslos Gegenstimmen - Das sind die Fraktionen der CSU und der FDP Stim-

menthaltungen - Das ist die Fraktion des BUumlNDNISSES 90DIE GRUumlNEN Damit ist

der Gesetzentwurf abgelehnt

Wir kommen zur Abstimmung uumlber den Tagesordnungspunkt 16 Der Abstimmung lie-

gen der Initiativgesetzentwurf der FDP-Fraktion und von Abgeordneten der CSU-Frak-

tion auf Drucksache 163557 der Aumlnderungsantrag von Abgeordneten der FDP und

der CSU auf Drucksache 165202 der Initiativgesetzentwurf der Fraktion des BUumlND-

NISSES 90DIE GRUumlNEN auf Drucksache 163661 und die Beschlussempfehlung des

federfuumlhrenden Ausschusses fuumlr Kommunale Fragen und Innere Sicherheit auf Druck-

sache 166696 zugrunde

Der federfuumlhrende Ausschuss schlaumlgt fuumlr beide Gesetzentwuumlrfe eine gemeinsame

Neufassung vor Der Ausschuss fuumlr Verfassung Recht Parlamentsfragen und Ver-

braucherschutz stimmt bei seiner Endberatung der Beschlussempfehlung des feder-

fuumlhrenden Ausschusses zu allerdings mit der Maszliggabe dass sect 3 neu gefasst wird Im

Einzelnen verweise ich auf die Drucksache 166696 Wer dem Gesetzentwurf in der

Fassung des endberatenden Ausschusses zustimmen will den bitte ich um das Hand-

zeichen - Das ist das gesamte Hohe Haus Gegenstimmen Keine Stimmenthaltun-

gen - Keine Einstimmig so beschlossen

Da ein Antrag auf Dritte Lesung nicht gestellt wurde fuumlhren wir gemaumlszlig sect 56 der Ge-

schaumlftsordnung sofort die Schlussabstimmung durch Ich schlage vor sie in einfacher

Form durchzufuumlhren - Widerspruch erhebt sich nicht Wer dem Gesetzentwurf in der

Fassung des endberatenden Ausschusses seine Zustimmung geben will den bitte ich

sich vom Platz zu erheben - Das ist das gesamte Hohe Haus Ich bitte die Gegenstim-

men anzuzeigen - Keine Stimmenthaltungen - Keine

Protokollauszug63 Plenum 15122010 Bayerischer Landtag - 16 Wahlperiode 10

Damit ist das Gesetz angenommen Es hat den Titel Gesetz zur Aumlnderung des Ge-

meinde- und Landkreiswahlgesetzes sowie des Bezirkswahlgesetzes

Mit der Annahme der Gesetzentwuumlrfe in der soeben beschlossenen Fassung hat der

Aumlnderungsantrag auf der Drucksache 165202 seine Erledigung gefunden Das Hohe

Haus nimmt davon Kenntnis

Verehrte Kolleginnen und Kollegen wir sind sehr gut in der Zeit Damit haben Sie sich

eine Mittagspause von einer Stunde verdient Das tut auch dem Stenografischen

Dienst gut Wir treffen uns um 1345 Uhr wieder

(Unterbrechung von 1244 bis 1345 Uhr)

Zweiter Vizepraumlsident Franz Maget Meine Damen und Herren liebe Kolleginnen

und Kollegen es ist 1345 Uhr

Protokollauszug63 Plenum 15122010 Bayerischer Landtag - 16 Wahlperiode 11

B 1612

Bayerisches 845

Gesetz- und Verordnungsblatt Nr22 Muumlnchen den 28 Dezember 2010

Datum In haI t Seite

21122010 Gesetz zur Aumlnderung des Gemeinde- und Landkreiswahlgesetzes sowie des Bezirks-wahlgesetzes 846

2021-11212021-3-1

21122010 Gesetz uumlber Gewaumlhrleistungen im Zusammenhang mit der Bewerbung und der Austrashygung der XXIII Olympischen und der XII Paralympischen Winterspiele 2018 (Olympia-gesetz- OlympiaG) 847

66c2-F

21122010 Gesetz zur Aumlnderung des Gesetzes uumlber Zustaumlndigkeiten zum Vollzug wirtschaftsrechtli-cher Vorschriften und der Verordnung uumlber Aufgaben der Groszligen Kreisstaumldte 848

700-2-W 2020-1-1-3-I

14122010 Verordnung zur Ausfuumlhrung des Waffen- und Beschussrechts (AVWaffBeschR) 851 2186-1-1

14122010 Verordnung zur Aumlnderung der Verordnung uumlber Zustaumlndigkeiten auf dem Gebiet des Arshybeitsschutzes der Sicherheitstechnik des Chemikalien- und Medizinprodukterechtsund der Verordnung uumlber die Zustaumlndigkeiten zum Vollzug atomrechtlicher Vorschriften 853

805-2-UG 751-1-UG

14122010 Satzung zur Aumlnderung der Satzung der Bayerischen Forschungsstiftung 863 282-2-11-1-W

3122010 Verordnung zur Aumlnderung der Verordnung zum Vollzugtierschutzrechtlicher Vorschriften 864 7833-1-1-UG

10122010 Verordnung uumlber das Heilverfahren nach Dienstunfaumlllen (Bayerische Heilvertahrens-verordnung - BayHeilvfV) 865

2033-1-1-1-F

1312 2010 Verordnung zur Aumlnderung der Verordnung zur Ausfuumlhrung des Bayerischen Schulfinari-zierungsgesetzes 869

2230-7-1-1-UK

13122010 Achte Verordnung zur Aumlnderung der GerichtlichenZustaumlndigkeitsverordnungJustiz 870 300-3-1-J

15122010 Verordnung zur Aumlnderung der Verordnung uumlber die Benutzungsgebuumlhren der staatlichen Vermessungs aumlmter 871

2013-2-9-F

846 Bayerisches Gesetz- und Verordnungs blatt Nr 222010

2021-12-12021-3-1

Gesetz zur Aumlnderung des

Gemeinde- und Landkreiswahlgesetzes sowie des Bezirkswahlgesetzes

Vom 21 Dezember 2010

Der Landtag des Freistaates Bayern hat das folshygende Gesetz beschlossen das hiermit bekannt geshymacht wird

sect 1

Art 35 Abs 2 des Gesetzes uumlber die Wahl der Gemeinderaumlte der Buumlrgermeister der Kreistage und der Landraumlte (Gemeinde- und Landkreiswahlgesetz -GLKrWG) in der Fassung der Bekanntmachung vom 7 November 2006 (GVBl S 834 BayRS2021-12-I) erhaumllt folgende Fassung

(2) lFuumlr die Sitzverteilung wird die Gesamtsitzshyzahl vervielfacht mit der Zahl der Stimmen die fuumlr eishynen Wahlvorschlag oder soweit Listenverbindungen bestehen fuumlr die verbundenen Wahlvorschlaumlge insshygesamt abgegeben worden sind diIrch die Gesamtshyzahl der fuumlr alle Wahlvorschlaumlge insgesamt abgegebeshynen Stimmen geteilt 2Jeder Wahlvorschlag oder jede Verbindung von Wahlvorschlaumlgen erhaumllt zunaumlchst so viele Sitze wie ganze Zahlen darauf entfallen 3Die weiteren zu vergebenden Sitze werden den Wahlvorshyschlaumlgen und Verbindungen von Wahlvorschlaumlgen in der Reihenfolge der houmlchsten Zahlenbruchteile die sich bei der Berechnung nach Satz 1 ergeben zugeshyteilt 4Bei gleichem Anspruch mehrerer Wahlvorschlaumlshyge auf einen Sitz faumlllt dieser dem Wahlvorschlag zu

dessen inBetracht kommende sich bewerbende Pershyson die groumlszligere Stimmenzahl aufweist sonst entscheishydet das Los

sect 2

Art 4 Abs 1 Nr 6 des Gesetzes uumlber die Nahl der Bezirkstage (Bezirkswahlgesetz - BezWG) inder

Fassung der Bekanntmachung vom 12 Februar 2003 (GVBl S 144 BayRS 2021-3-I) zuletzt geaumlndert durch sect 5 des Gesetzes vom 26 Juli 2006 (GVBl S 405) ershyhaumllt folgende Fassung

6 Art 39 bis 41 42 Abs 1 bis 3 und 5 Art 43 Abs 1 Art 44 bis 464850 (Bestimmungen uumlber die Feststellung des Wahlergebnisses) mit der Maszliggabe dass andie Stelle der Bezeichnungen Landeswahlausschuss Landeswahlleiter und Abgeordneter die Bezeichnungen Wahlshykreisausschuss Wahlkreisleiter und Beshyzirksrat treten dass im Fall des Art 42 Abs 5 das Wahlergebnis im Bezirk maszliggebend ist und dass eine Erhoumlhung der Gesamtzahl der Bezirksshyraumlte bei Anwendung des Art 44 Abs 2 nur einshytritt wenn sie sich aus der Bezirkswahl selbst ershygibt

sect 3

(1) Dieses Gesetz tritt am 1 Januar 2011 in Kraft

(2) lsect 1 dieses Gesetzes ist erstmals fuumlr die allshygemeinen Gemeinde- undLandkreiswahlen im Jahr 2014 anzuwenden 2Fuumlr vor dem 1 Januar 2014 stattshyfindende Gemeinde- und Landkreiswahlen sind die Vorschriften des Gemeinde- und Landkreiswahlgeshysetzes in der bis zum Ablauf des 31 Dezember 2010 geltenden Fassung anzuwenden

Muumlnchen den 21 Dezember 2010

Der BayerischeMinisterpraumlsident

Horst See hof e r

  • Deckblatt
  • Gesetzentwurf 163557 vom 10022010
  • Plenarprotokoll Nr 42 vom 24022010
  • Beschlussempfehlung mit Bericht 166696 des KI vom 09122010
  • Beschluss des Plenums 166726 vom 15122010
  • Plenarprotokoll Nr 63 vom 15122010
  • Gesetz- und Verordnungsblatt vom 28122010
Page 15: Stand: 25.02.2013 10:04:14 Vorgangsmappe für die Drucksache … · 2020. 1. 10. · Bayerischer Landtag 16.Wahlperiode Drucksache16/3557 10.02.2010 Gesetzentwurf zur Änderung des

(Beifall bei Abgeordneten der CSU und des Abgeordneten Joumlrg Rohde (FDP))

Praumlsidentin Barbara Stamm Ich darf nun das Wort fuumlr die Fraktion des BUumlNDNIS-

SES 90DIE GRUumlNEN Frau Kollegin Tausendfreund erteilen

Susanna Tausendfreund (GRUumlNE) Frau Praumlsidentin liebe Kolleginnen und Kolle-

gen Ich habe es nicht zu hoffen gewagt dass ich es noch erleben werde dass wir

das dacuteHondtsche Verfahren als Auszaumlhlungsverfahren tatsaumlchlich bis zur naumlchsten

Kommunalwahl abschaffen

(Beifall der Abgeordneten Margarete Bause (GRUumlNE) - Joumlrg Rohde (FDP)

Sehen Sie kaum sind wir wieder da hellip)

Damit enden tatsaumlchlich die ungleich gewichtete Verteilung in den Kommunalparla-

menten die Verzerrungen bei der Zusammensetzung zugunsten der groszligen Parteien

und zulasten der kleinen Parteien Hier hat es in der Vergangenheit wirklich erhebliche

Verzerrungen gegeben Es ist von uns und von der FDP mehrfach gegen das Verfah-

ren nach drsquoHondt geklagt worden In Bezug auf die Landtagswahlen und die damit ver-

bundene siebenfache Anwendung von drsquoHondt hatte die Klage der FDP Erfolg

DrsquoHondt ist fuumlr die Landtagswahlen untersagt worden Die Landtagswahlen werden

deshalb schon seit einiger Zeit nach Hare-Niemeyer ausgezaumlhlt aber eben nicht die

Kommunalwahlen Da hat das Verfassungsgericht gesagt das Verfahren nach

drsquoHondt sei gerade noch verfassungsgemaumlszlig

Es ist ein Beitrag der FDP diesen Punkt in den Koalitionsvertrag hineingebracht zu

haben

(Beifall bei der FDP)

sodass wir Hare-Niemeyer fuumlr alle Wahlen heute einstimmig verabschieden koumlnnen

Nach der letzten Kommunalwahl hat es wieder erhebliche Verzerrungen gegeben Es

wurde eine Verfassungsbeschwerde eingereicht die leider abgelehnt worden ist

Protokollauszug63 Plenum 15122010 Bayerischer Landtag - 16 Wahlperiode 5

Diese Klage ist sehr gut aufbereitet und zeigt sehr deutlich wie groszlig die Verzerrungen

tatsaumlchlich gewesen sind Es gab in der Regel Abweichungen um ein bis zwei Sitze

Solche erheblichen Abweichungen kann man bei Gremien mit beispielsweise 30 50

oder 60 gewaumlhlten Mandatstraumlgern nicht durchgehen lassen

Wir haben heute ein gesetzgeberisches Kuriosum Es gab den Gesetzentwurf der

Freien Waumlhler fuumlr das Verfahren nach Sainte-LagueumlSchepers dann - nur bezogen

auf die Gemeindewahlen und Landkreiswahlen - den Gesetzentwurf der Koalitions-

fraktionen Ferner gab es unseren den Gesetzentwurf der GRUumlNEN der sich auf alle

kommunalen Ebenen bezogen hat also auch auf die Bezirkstage Dann kam ein

nachgeschobener Gesetzentwurf der Koalitionsfraktionen Im Innenausschuss haben

wir uns darauf geeinigt dass die Koalitionsfraktionen ihren Gesetzentwurf entspre-

chend unserem Gesetzentwurf aumlndern Wir haben dann auch unseren Gesetzentwurf

wieder angepasst sodass wir heute einen Gesetzentwurf der GRUumlNEN und einen Ge-

setzentwurf der Koalitionsfraktionen parallel haben die beide heute beschlossen wer-

den Sie sind identisch Ich sage das weil vorhin immer nur vom Gesetzentwurf der

Koalitionsfraktionen die Rede war

(Christian Meiszligner (CSU) Entschuldigung)

Also zur Klarstellung Heute stehen zwei Gesetzentwuumlrfe zur Abstimmung Das im Ge-

setzentwurf der Freien Waumlhler auf kommunaler Ebene bevorzugte Verfahren nach

Sainte-LagueumlSchepers ist nicht das exaktere Verfahren Hare-Niemeyer ist mathema-

tisch genau Bei Gremien deren Groumlszlige schon vorher feststeht gibt es auch keine Ver-

zerrung Die Moumlglichkeit dass es da einen Effekt gibt wie Sie angesprochen haben

besteht nicht

Wenn wir die Sache verabschieden haben wir einen Gleichklang fuumlr Landtagswahlen

Bezirkstagswahlen Gemeindewahlen Stadtratswahlen Kreistagswahlen Sie werden

alle nach dem gleichen Prinzip ausgezaumlhlt und sind dann mathematisch korrekt be-

Protokollauszug63 Plenum 15122010 Bayerischer Landtag - 16 Wahlperiode 6

setzt Im Jahr 2014 werden sich die Kommunalparlamente dann gerechter zusammen-

setzen

(Beifall bei den GRUumlNEN)

Praumlsidentin Barbara Stamm Frau Kollegin bitte verbleiben Sie am Redepult fuumlr eine

Zwischenbemerkung des Kollegen Rohde

Joumlrg Rohde (FDP) Frau Kollegin ich moumlchte Ihre umfassende Aufzaumlhlung die sehr

detailreich war nur um eine Nuance ergaumlnzen Ich erinnere daran dass das Bezirks-

tagswahlrecht auch im Koalitionsvertrag vereinbart war sodass Ihr Antrag in dieser

Legislaturperiode vielleicht nicht unbedingt erforderlich war

(Margarete Bause (GRUumlNE) Es ist manches vereinbart was nicht Realitaumlt ist -

Zuruf der Abgeordneten Simone Tolle (GRUumlNE))

Das moumlchte ich nur ergaumlnzen weil Sie sonst alles vollstaumlndig dargestellt haben

Susanna Tausendfreund (GRUumlNE) Ich hatte den Eindruck dass Sie die Bezirks-

tagswahlen einfach vergessen haben Deshalb haben wir den umfassenden Gesetz-

entwurf nachgeschoben Sie haben ja dann nachgezogen Sie haumltten das auch sein

lassen und unserem Gesetzentwurf zustimmen koumlnnen

(Beifall der Abgeordneten Margarete Bause (GRUumlNE) - Johanna Werner-Mug-

gendorfer (SPD) Das geht nicht das koumlnnen Sie vergessen das erleben wir

nicht)

Das machen Sie ja heute sowieso

Praumlsidentin Barbara Stamm Jetzt darf ich fuumlr die SPD-Fraktion dem Kollegen Perlak

das Wort erteilen Bitte schoumln

Reinhold Perlak (SPD) Sehr geehrte Frau Praumlsidentin verehrte Kolleginnen und Kol-

legen Die moumlglichst gerechte Abbildung von Wahlergebnissen in der Zuteilung von

Protokollauszug63 Plenum 15122010 Bayerischer Landtag - 16 Wahlperiode 7

Sitzen sowohl in Gemeinden wie Landkreisen und Bezirken ist nicht erst seit heute in

der Diskussion Sie hat uns schon mehrfach auch in diesem Hohen Hause beschaumlftigt

Der Abloumlsung des ungerechten Sitzzuteilungsverfahren nach dacuteHondt scheinen wie

wir gehoumlrt haben nunmehr alle Fraktionen einmuumltig zuzustimmen Es ist auch nach-

vollziehbar weil der Waumlhlerwille im Vergleich zum mathematisch wohl exakteren

Hare-Niemeyer-Verfahren oder zum etwas komplizierteren aber dennoch gerechteren

Verfahren nach Sainte-LagueumlSchepers weniger angemessen abgebildet wird und

dann nach wie vor die groszligen Parteien bevorzugt wuumlrden

Gestatten Sie mir auch darauf hinzuweisen dass der Bayerische Verfassungsge-

richtshof einraumlumt dass das dacuteHondtsche Verfahren nicht ausreichend - ich zitiere

woumlrtlich - zu wahlproporzgerechten Ergebnissen fuumlhrt Das sollte fuumlr uns Anlass

genug sein von dem alten Zopf Abstand zu nehmen

Es ist schon dargestellt worden dass das Verfahrens nach Sainte-LagueumlSchepers

auf Europa- und Bundesebene laumlngst angewendet wird Ich darf daran erinnern dass

die Mehrheitsfraktionen bei der Konstituierung dieses Landtags in dieser Wahlperiode

dieses Verfahren sicherlich auch aus bestimmten Gruumlnden angewandt haben weil es

ihnen entsprechende Sitze zugefuumlhrt hat die sie sonst nicht bekommen haumltten

Innerhalb der kommunalen Koumlrperschaftsebenen werden aber immer noch unter-

schiedliche Sitzzuteilungsverfahren angewendet Deshalb sollte das klar geregelt wer-

den Weil es aber selbst unter wissenschaftlich angestellten Analysen keine klare

Empfehlung fuumlr Hare-Niemeyer oder zu Sainte-LagueumlSchepers gibt war es schon im

Vorfeld bei der Behandlung im Fachausschuss schwierig sich auf eines der beiden

Verfahren festzulegen

Unsere Fraktion ist auch deshalb davon ausgegangen dass die getroffene Vereinba-

rung naumlmlich einen gemeinsamen Gesetzentwurf aller Fraktionen vorzulegen erst

dann greift wenn ein Gesetzentwurf der Staatsregierung vorliegt Dieser Gesetzent-

wurf liegt leider trotz Empfehlung des Fachausschusses nicht vor Auch die vorge-

Protokollauszug63 Plenum 15122010 Bayerischer Landtag - 16 Wahlperiode 8

schlagene Pruumlfung Herr Kollege Rohde zur Abwaumlgung der beiden Verfahren ist un-

terblieben - leider

Dies war schlieszliglich der Grund dafuumlr dass wir heute als einzige Fraktion keinen eige-

nen Gesetzentwurf eingebracht haben weil wir eben auf diese Absprache vertraut

haben Wir haben immer schon - das ist hinlaumlnglich bekannt - Hare-Niemeyer favori-

siert zu einem Zeitpunkt allerdings als es das Verfahren nach Sainte-LagueumlSche-

pers noch gar nicht gab Wahlverfahrensexperten meine Damen und Herren bestaumlti-

gen uns mittlerweile dass das Verfahren nach Sainte-LagueumlSchepers den

Waumlhlerwillen unter allen Verfahren am besten abbildet Leider werden wir uns zu

Letzterem vermutlich heute mehrheitlich nicht durchringen koumlnnen Aber weil alle Ge-

setzentwuumlrfe die wir heute in Zweiter Lesung behandeln in allen wesentlichen Inhal-

ten und Zielsetzungen gleichgelagert sind stimmen wir wie schon im federfuumlhrenden

Ausschuss fuumlr Kommunale Fragen und Innere Sicherheit dem Gesetzentwurf in Ta-

gesordnungspunkt 15 und - wenngleich nur als zweitbester Loumlsung - auch den Ge-

setzentwuumlrfen im Tagesordnungspunkt 16 zu

(Beifall bei der SPD)

Praumlsidentin Barbara Stamm Bei der groszligen Uumlbereinstimmung des Hohen Hauses

verzichtet Innenminister Herrmann auf seine Wortmeldung Das ist doch eine Aner-

kennung Auch ich freue mich daruumlber

(Zurufe von den Freien Waumlhlern und den GRUumlNEN)

Damit ist die Aussprache geschlossen Wir kommen zur Abstimmung Dazu werden

die Tagesordnungspunkte wieder getrennt

Ich lasse zunaumlchst uumlber den Tagesordnungspunkt 15 abstimmen Der Abstimmung

liegt der Initiativgesetzentwurf der Fraktion der Freien Waumlhler auf Drucksache 163486

zugrunde Der federfuumlhrende Ausschuss fuumlr Kommunale Fragen und Innere Sicherheit

empfiehlt auf Drucksache 166682 die Ablehnung des Gesetzentwurfs Wer dagegen

Protokollauszug63 Plenum 15122010 Bayerischer Landtag - 16 Wahlperiode 9

dem Gesetzentwurf zustimmen will den bitte ich um das Handzeichen - Das sind die

Fraktionen der SPD und der Freien Waumlhler und Frau Abgeordnete Dr Gabriele Pauli

fraktionslos Gegenstimmen - Das sind die Fraktionen der CSU und der FDP Stim-

menthaltungen - Das ist die Fraktion des BUumlNDNISSES 90DIE GRUumlNEN Damit ist

der Gesetzentwurf abgelehnt

Wir kommen zur Abstimmung uumlber den Tagesordnungspunkt 16 Der Abstimmung lie-

gen der Initiativgesetzentwurf der FDP-Fraktion und von Abgeordneten der CSU-Frak-

tion auf Drucksache 163557 der Aumlnderungsantrag von Abgeordneten der FDP und

der CSU auf Drucksache 165202 der Initiativgesetzentwurf der Fraktion des BUumlND-

NISSES 90DIE GRUumlNEN auf Drucksache 163661 und die Beschlussempfehlung des

federfuumlhrenden Ausschusses fuumlr Kommunale Fragen und Innere Sicherheit auf Druck-

sache 166696 zugrunde

Der federfuumlhrende Ausschuss schlaumlgt fuumlr beide Gesetzentwuumlrfe eine gemeinsame

Neufassung vor Der Ausschuss fuumlr Verfassung Recht Parlamentsfragen und Ver-

braucherschutz stimmt bei seiner Endberatung der Beschlussempfehlung des feder-

fuumlhrenden Ausschusses zu allerdings mit der Maszliggabe dass sect 3 neu gefasst wird Im

Einzelnen verweise ich auf die Drucksache 166696 Wer dem Gesetzentwurf in der

Fassung des endberatenden Ausschusses zustimmen will den bitte ich um das Hand-

zeichen - Das ist das gesamte Hohe Haus Gegenstimmen Keine Stimmenthaltun-

gen - Keine Einstimmig so beschlossen

Da ein Antrag auf Dritte Lesung nicht gestellt wurde fuumlhren wir gemaumlszlig sect 56 der Ge-

schaumlftsordnung sofort die Schlussabstimmung durch Ich schlage vor sie in einfacher

Form durchzufuumlhren - Widerspruch erhebt sich nicht Wer dem Gesetzentwurf in der

Fassung des endberatenden Ausschusses seine Zustimmung geben will den bitte ich

sich vom Platz zu erheben - Das ist das gesamte Hohe Haus Ich bitte die Gegenstim-

men anzuzeigen - Keine Stimmenthaltungen - Keine

Protokollauszug63 Plenum 15122010 Bayerischer Landtag - 16 Wahlperiode 10

Damit ist das Gesetz angenommen Es hat den Titel Gesetz zur Aumlnderung des Ge-

meinde- und Landkreiswahlgesetzes sowie des Bezirkswahlgesetzes

Mit der Annahme der Gesetzentwuumlrfe in der soeben beschlossenen Fassung hat der

Aumlnderungsantrag auf der Drucksache 165202 seine Erledigung gefunden Das Hohe

Haus nimmt davon Kenntnis

Verehrte Kolleginnen und Kollegen wir sind sehr gut in der Zeit Damit haben Sie sich

eine Mittagspause von einer Stunde verdient Das tut auch dem Stenografischen

Dienst gut Wir treffen uns um 1345 Uhr wieder

(Unterbrechung von 1244 bis 1345 Uhr)

Zweiter Vizepraumlsident Franz Maget Meine Damen und Herren liebe Kolleginnen

und Kollegen es ist 1345 Uhr

Protokollauszug63 Plenum 15122010 Bayerischer Landtag - 16 Wahlperiode 11

B 1612

Bayerisches 845

Gesetz- und Verordnungsblatt Nr22 Muumlnchen den 28 Dezember 2010

Datum In haI t Seite

21122010 Gesetz zur Aumlnderung des Gemeinde- und Landkreiswahlgesetzes sowie des Bezirks-wahlgesetzes 846

2021-11212021-3-1

21122010 Gesetz uumlber Gewaumlhrleistungen im Zusammenhang mit der Bewerbung und der Austrashygung der XXIII Olympischen und der XII Paralympischen Winterspiele 2018 (Olympia-gesetz- OlympiaG) 847

66c2-F

21122010 Gesetz zur Aumlnderung des Gesetzes uumlber Zustaumlndigkeiten zum Vollzug wirtschaftsrechtli-cher Vorschriften und der Verordnung uumlber Aufgaben der Groszligen Kreisstaumldte 848

700-2-W 2020-1-1-3-I

14122010 Verordnung zur Ausfuumlhrung des Waffen- und Beschussrechts (AVWaffBeschR) 851 2186-1-1

14122010 Verordnung zur Aumlnderung der Verordnung uumlber Zustaumlndigkeiten auf dem Gebiet des Arshybeitsschutzes der Sicherheitstechnik des Chemikalien- und Medizinprodukterechtsund der Verordnung uumlber die Zustaumlndigkeiten zum Vollzug atomrechtlicher Vorschriften 853

805-2-UG 751-1-UG

14122010 Satzung zur Aumlnderung der Satzung der Bayerischen Forschungsstiftung 863 282-2-11-1-W

3122010 Verordnung zur Aumlnderung der Verordnung zum Vollzugtierschutzrechtlicher Vorschriften 864 7833-1-1-UG

10122010 Verordnung uumlber das Heilverfahren nach Dienstunfaumlllen (Bayerische Heilvertahrens-verordnung - BayHeilvfV) 865

2033-1-1-1-F

1312 2010 Verordnung zur Aumlnderung der Verordnung zur Ausfuumlhrung des Bayerischen Schulfinari-zierungsgesetzes 869

2230-7-1-1-UK

13122010 Achte Verordnung zur Aumlnderung der GerichtlichenZustaumlndigkeitsverordnungJustiz 870 300-3-1-J

15122010 Verordnung zur Aumlnderung der Verordnung uumlber die Benutzungsgebuumlhren der staatlichen Vermessungs aumlmter 871

2013-2-9-F

846 Bayerisches Gesetz- und Verordnungs blatt Nr 222010

2021-12-12021-3-1

Gesetz zur Aumlnderung des

Gemeinde- und Landkreiswahlgesetzes sowie des Bezirkswahlgesetzes

Vom 21 Dezember 2010

Der Landtag des Freistaates Bayern hat das folshygende Gesetz beschlossen das hiermit bekannt geshymacht wird

sect 1

Art 35 Abs 2 des Gesetzes uumlber die Wahl der Gemeinderaumlte der Buumlrgermeister der Kreistage und der Landraumlte (Gemeinde- und Landkreiswahlgesetz -GLKrWG) in der Fassung der Bekanntmachung vom 7 November 2006 (GVBl S 834 BayRS2021-12-I) erhaumllt folgende Fassung

(2) lFuumlr die Sitzverteilung wird die Gesamtsitzshyzahl vervielfacht mit der Zahl der Stimmen die fuumlr eishynen Wahlvorschlag oder soweit Listenverbindungen bestehen fuumlr die verbundenen Wahlvorschlaumlge insshygesamt abgegeben worden sind diIrch die Gesamtshyzahl der fuumlr alle Wahlvorschlaumlge insgesamt abgegebeshynen Stimmen geteilt 2Jeder Wahlvorschlag oder jede Verbindung von Wahlvorschlaumlgen erhaumllt zunaumlchst so viele Sitze wie ganze Zahlen darauf entfallen 3Die weiteren zu vergebenden Sitze werden den Wahlvorshyschlaumlgen und Verbindungen von Wahlvorschlaumlgen in der Reihenfolge der houmlchsten Zahlenbruchteile die sich bei der Berechnung nach Satz 1 ergeben zugeshyteilt 4Bei gleichem Anspruch mehrerer Wahlvorschlaumlshyge auf einen Sitz faumlllt dieser dem Wahlvorschlag zu

dessen inBetracht kommende sich bewerbende Pershyson die groumlszligere Stimmenzahl aufweist sonst entscheishydet das Los

sect 2

Art 4 Abs 1 Nr 6 des Gesetzes uumlber die Nahl der Bezirkstage (Bezirkswahlgesetz - BezWG) inder

Fassung der Bekanntmachung vom 12 Februar 2003 (GVBl S 144 BayRS 2021-3-I) zuletzt geaumlndert durch sect 5 des Gesetzes vom 26 Juli 2006 (GVBl S 405) ershyhaumllt folgende Fassung

6 Art 39 bis 41 42 Abs 1 bis 3 und 5 Art 43 Abs 1 Art 44 bis 464850 (Bestimmungen uumlber die Feststellung des Wahlergebnisses) mit der Maszliggabe dass andie Stelle der Bezeichnungen Landeswahlausschuss Landeswahlleiter und Abgeordneter die Bezeichnungen Wahlshykreisausschuss Wahlkreisleiter und Beshyzirksrat treten dass im Fall des Art 42 Abs 5 das Wahlergebnis im Bezirk maszliggebend ist und dass eine Erhoumlhung der Gesamtzahl der Bezirksshyraumlte bei Anwendung des Art 44 Abs 2 nur einshytritt wenn sie sich aus der Bezirkswahl selbst ershygibt

sect 3

(1) Dieses Gesetz tritt am 1 Januar 2011 in Kraft

(2) lsect 1 dieses Gesetzes ist erstmals fuumlr die allshygemeinen Gemeinde- undLandkreiswahlen im Jahr 2014 anzuwenden 2Fuumlr vor dem 1 Januar 2014 stattshyfindende Gemeinde- und Landkreiswahlen sind die Vorschriften des Gemeinde- und Landkreiswahlgeshysetzes in der bis zum Ablauf des 31 Dezember 2010 geltenden Fassung anzuwenden

Muumlnchen den 21 Dezember 2010

Der BayerischeMinisterpraumlsident

Horst See hof e r

  • Deckblatt
  • Gesetzentwurf 163557 vom 10022010
  • Plenarprotokoll Nr 42 vom 24022010
  • Beschlussempfehlung mit Bericht 166696 des KI vom 09122010
  • Beschluss des Plenums 166726 vom 15122010
  • Plenarprotokoll Nr 63 vom 15122010
  • Gesetz- und Verordnungsblatt vom 28122010
Page 16: Stand: 25.02.2013 10:04:14 Vorgangsmappe für die Drucksache … · 2020. 1. 10. · Bayerischer Landtag 16.Wahlperiode Drucksache16/3557 10.02.2010 Gesetzentwurf zur Änderung des

Diese Klage ist sehr gut aufbereitet und zeigt sehr deutlich wie groszlig die Verzerrungen

tatsaumlchlich gewesen sind Es gab in der Regel Abweichungen um ein bis zwei Sitze

Solche erheblichen Abweichungen kann man bei Gremien mit beispielsweise 30 50

oder 60 gewaumlhlten Mandatstraumlgern nicht durchgehen lassen

Wir haben heute ein gesetzgeberisches Kuriosum Es gab den Gesetzentwurf der

Freien Waumlhler fuumlr das Verfahren nach Sainte-LagueumlSchepers dann - nur bezogen

auf die Gemeindewahlen und Landkreiswahlen - den Gesetzentwurf der Koalitions-

fraktionen Ferner gab es unseren den Gesetzentwurf der GRUumlNEN der sich auf alle

kommunalen Ebenen bezogen hat also auch auf die Bezirkstage Dann kam ein

nachgeschobener Gesetzentwurf der Koalitionsfraktionen Im Innenausschuss haben

wir uns darauf geeinigt dass die Koalitionsfraktionen ihren Gesetzentwurf entspre-

chend unserem Gesetzentwurf aumlndern Wir haben dann auch unseren Gesetzentwurf

wieder angepasst sodass wir heute einen Gesetzentwurf der GRUumlNEN und einen Ge-

setzentwurf der Koalitionsfraktionen parallel haben die beide heute beschlossen wer-

den Sie sind identisch Ich sage das weil vorhin immer nur vom Gesetzentwurf der

Koalitionsfraktionen die Rede war

(Christian Meiszligner (CSU) Entschuldigung)

Also zur Klarstellung Heute stehen zwei Gesetzentwuumlrfe zur Abstimmung Das im Ge-

setzentwurf der Freien Waumlhler auf kommunaler Ebene bevorzugte Verfahren nach

Sainte-LagueumlSchepers ist nicht das exaktere Verfahren Hare-Niemeyer ist mathema-

tisch genau Bei Gremien deren Groumlszlige schon vorher feststeht gibt es auch keine Ver-

zerrung Die Moumlglichkeit dass es da einen Effekt gibt wie Sie angesprochen haben

besteht nicht

Wenn wir die Sache verabschieden haben wir einen Gleichklang fuumlr Landtagswahlen

Bezirkstagswahlen Gemeindewahlen Stadtratswahlen Kreistagswahlen Sie werden

alle nach dem gleichen Prinzip ausgezaumlhlt und sind dann mathematisch korrekt be-

Protokollauszug63 Plenum 15122010 Bayerischer Landtag - 16 Wahlperiode 6

setzt Im Jahr 2014 werden sich die Kommunalparlamente dann gerechter zusammen-

setzen

(Beifall bei den GRUumlNEN)

Praumlsidentin Barbara Stamm Frau Kollegin bitte verbleiben Sie am Redepult fuumlr eine

Zwischenbemerkung des Kollegen Rohde

Joumlrg Rohde (FDP) Frau Kollegin ich moumlchte Ihre umfassende Aufzaumlhlung die sehr

detailreich war nur um eine Nuance ergaumlnzen Ich erinnere daran dass das Bezirks-

tagswahlrecht auch im Koalitionsvertrag vereinbart war sodass Ihr Antrag in dieser

Legislaturperiode vielleicht nicht unbedingt erforderlich war

(Margarete Bause (GRUumlNE) Es ist manches vereinbart was nicht Realitaumlt ist -

Zuruf der Abgeordneten Simone Tolle (GRUumlNE))

Das moumlchte ich nur ergaumlnzen weil Sie sonst alles vollstaumlndig dargestellt haben

Susanna Tausendfreund (GRUumlNE) Ich hatte den Eindruck dass Sie die Bezirks-

tagswahlen einfach vergessen haben Deshalb haben wir den umfassenden Gesetz-

entwurf nachgeschoben Sie haben ja dann nachgezogen Sie haumltten das auch sein

lassen und unserem Gesetzentwurf zustimmen koumlnnen

(Beifall der Abgeordneten Margarete Bause (GRUumlNE) - Johanna Werner-Mug-

gendorfer (SPD) Das geht nicht das koumlnnen Sie vergessen das erleben wir

nicht)

Das machen Sie ja heute sowieso

Praumlsidentin Barbara Stamm Jetzt darf ich fuumlr die SPD-Fraktion dem Kollegen Perlak

das Wort erteilen Bitte schoumln

Reinhold Perlak (SPD) Sehr geehrte Frau Praumlsidentin verehrte Kolleginnen und Kol-

legen Die moumlglichst gerechte Abbildung von Wahlergebnissen in der Zuteilung von

Protokollauszug63 Plenum 15122010 Bayerischer Landtag - 16 Wahlperiode 7

Sitzen sowohl in Gemeinden wie Landkreisen und Bezirken ist nicht erst seit heute in

der Diskussion Sie hat uns schon mehrfach auch in diesem Hohen Hause beschaumlftigt

Der Abloumlsung des ungerechten Sitzzuteilungsverfahren nach dacuteHondt scheinen wie

wir gehoumlrt haben nunmehr alle Fraktionen einmuumltig zuzustimmen Es ist auch nach-

vollziehbar weil der Waumlhlerwille im Vergleich zum mathematisch wohl exakteren

Hare-Niemeyer-Verfahren oder zum etwas komplizierteren aber dennoch gerechteren

Verfahren nach Sainte-LagueumlSchepers weniger angemessen abgebildet wird und

dann nach wie vor die groszligen Parteien bevorzugt wuumlrden

Gestatten Sie mir auch darauf hinzuweisen dass der Bayerische Verfassungsge-

richtshof einraumlumt dass das dacuteHondtsche Verfahren nicht ausreichend - ich zitiere

woumlrtlich - zu wahlproporzgerechten Ergebnissen fuumlhrt Das sollte fuumlr uns Anlass

genug sein von dem alten Zopf Abstand zu nehmen

Es ist schon dargestellt worden dass das Verfahrens nach Sainte-LagueumlSchepers

auf Europa- und Bundesebene laumlngst angewendet wird Ich darf daran erinnern dass

die Mehrheitsfraktionen bei der Konstituierung dieses Landtags in dieser Wahlperiode

dieses Verfahren sicherlich auch aus bestimmten Gruumlnden angewandt haben weil es

ihnen entsprechende Sitze zugefuumlhrt hat die sie sonst nicht bekommen haumltten

Innerhalb der kommunalen Koumlrperschaftsebenen werden aber immer noch unter-

schiedliche Sitzzuteilungsverfahren angewendet Deshalb sollte das klar geregelt wer-

den Weil es aber selbst unter wissenschaftlich angestellten Analysen keine klare

Empfehlung fuumlr Hare-Niemeyer oder zu Sainte-LagueumlSchepers gibt war es schon im

Vorfeld bei der Behandlung im Fachausschuss schwierig sich auf eines der beiden

Verfahren festzulegen

Unsere Fraktion ist auch deshalb davon ausgegangen dass die getroffene Vereinba-

rung naumlmlich einen gemeinsamen Gesetzentwurf aller Fraktionen vorzulegen erst

dann greift wenn ein Gesetzentwurf der Staatsregierung vorliegt Dieser Gesetzent-

wurf liegt leider trotz Empfehlung des Fachausschusses nicht vor Auch die vorge-

Protokollauszug63 Plenum 15122010 Bayerischer Landtag - 16 Wahlperiode 8

schlagene Pruumlfung Herr Kollege Rohde zur Abwaumlgung der beiden Verfahren ist un-

terblieben - leider

Dies war schlieszliglich der Grund dafuumlr dass wir heute als einzige Fraktion keinen eige-

nen Gesetzentwurf eingebracht haben weil wir eben auf diese Absprache vertraut

haben Wir haben immer schon - das ist hinlaumlnglich bekannt - Hare-Niemeyer favori-

siert zu einem Zeitpunkt allerdings als es das Verfahren nach Sainte-LagueumlSche-

pers noch gar nicht gab Wahlverfahrensexperten meine Damen und Herren bestaumlti-

gen uns mittlerweile dass das Verfahren nach Sainte-LagueumlSchepers den

Waumlhlerwillen unter allen Verfahren am besten abbildet Leider werden wir uns zu

Letzterem vermutlich heute mehrheitlich nicht durchringen koumlnnen Aber weil alle Ge-

setzentwuumlrfe die wir heute in Zweiter Lesung behandeln in allen wesentlichen Inhal-

ten und Zielsetzungen gleichgelagert sind stimmen wir wie schon im federfuumlhrenden

Ausschuss fuumlr Kommunale Fragen und Innere Sicherheit dem Gesetzentwurf in Ta-

gesordnungspunkt 15 und - wenngleich nur als zweitbester Loumlsung - auch den Ge-

setzentwuumlrfen im Tagesordnungspunkt 16 zu

(Beifall bei der SPD)

Praumlsidentin Barbara Stamm Bei der groszligen Uumlbereinstimmung des Hohen Hauses

verzichtet Innenminister Herrmann auf seine Wortmeldung Das ist doch eine Aner-

kennung Auch ich freue mich daruumlber

(Zurufe von den Freien Waumlhlern und den GRUumlNEN)

Damit ist die Aussprache geschlossen Wir kommen zur Abstimmung Dazu werden

die Tagesordnungspunkte wieder getrennt

Ich lasse zunaumlchst uumlber den Tagesordnungspunkt 15 abstimmen Der Abstimmung

liegt der Initiativgesetzentwurf der Fraktion der Freien Waumlhler auf Drucksache 163486

zugrunde Der federfuumlhrende Ausschuss fuumlr Kommunale Fragen und Innere Sicherheit

empfiehlt auf Drucksache 166682 die Ablehnung des Gesetzentwurfs Wer dagegen

Protokollauszug63 Plenum 15122010 Bayerischer Landtag - 16 Wahlperiode 9

dem Gesetzentwurf zustimmen will den bitte ich um das Handzeichen - Das sind die

Fraktionen der SPD und der Freien Waumlhler und Frau Abgeordnete Dr Gabriele Pauli

fraktionslos Gegenstimmen - Das sind die Fraktionen der CSU und der FDP Stim-

menthaltungen - Das ist die Fraktion des BUumlNDNISSES 90DIE GRUumlNEN Damit ist

der Gesetzentwurf abgelehnt

Wir kommen zur Abstimmung uumlber den Tagesordnungspunkt 16 Der Abstimmung lie-

gen der Initiativgesetzentwurf der FDP-Fraktion und von Abgeordneten der CSU-Frak-

tion auf Drucksache 163557 der Aumlnderungsantrag von Abgeordneten der FDP und

der CSU auf Drucksache 165202 der Initiativgesetzentwurf der Fraktion des BUumlND-

NISSES 90DIE GRUumlNEN auf Drucksache 163661 und die Beschlussempfehlung des

federfuumlhrenden Ausschusses fuumlr Kommunale Fragen und Innere Sicherheit auf Druck-

sache 166696 zugrunde

Der federfuumlhrende Ausschuss schlaumlgt fuumlr beide Gesetzentwuumlrfe eine gemeinsame

Neufassung vor Der Ausschuss fuumlr Verfassung Recht Parlamentsfragen und Ver-

braucherschutz stimmt bei seiner Endberatung der Beschlussempfehlung des feder-

fuumlhrenden Ausschusses zu allerdings mit der Maszliggabe dass sect 3 neu gefasst wird Im

Einzelnen verweise ich auf die Drucksache 166696 Wer dem Gesetzentwurf in der

Fassung des endberatenden Ausschusses zustimmen will den bitte ich um das Hand-

zeichen - Das ist das gesamte Hohe Haus Gegenstimmen Keine Stimmenthaltun-

gen - Keine Einstimmig so beschlossen

Da ein Antrag auf Dritte Lesung nicht gestellt wurde fuumlhren wir gemaumlszlig sect 56 der Ge-

schaumlftsordnung sofort die Schlussabstimmung durch Ich schlage vor sie in einfacher

Form durchzufuumlhren - Widerspruch erhebt sich nicht Wer dem Gesetzentwurf in der

Fassung des endberatenden Ausschusses seine Zustimmung geben will den bitte ich

sich vom Platz zu erheben - Das ist das gesamte Hohe Haus Ich bitte die Gegenstim-

men anzuzeigen - Keine Stimmenthaltungen - Keine

Protokollauszug63 Plenum 15122010 Bayerischer Landtag - 16 Wahlperiode 10

Damit ist das Gesetz angenommen Es hat den Titel Gesetz zur Aumlnderung des Ge-

meinde- und Landkreiswahlgesetzes sowie des Bezirkswahlgesetzes

Mit der Annahme der Gesetzentwuumlrfe in der soeben beschlossenen Fassung hat der

Aumlnderungsantrag auf der Drucksache 165202 seine Erledigung gefunden Das Hohe

Haus nimmt davon Kenntnis

Verehrte Kolleginnen und Kollegen wir sind sehr gut in der Zeit Damit haben Sie sich

eine Mittagspause von einer Stunde verdient Das tut auch dem Stenografischen

Dienst gut Wir treffen uns um 1345 Uhr wieder

(Unterbrechung von 1244 bis 1345 Uhr)

Zweiter Vizepraumlsident Franz Maget Meine Damen und Herren liebe Kolleginnen

und Kollegen es ist 1345 Uhr

Protokollauszug63 Plenum 15122010 Bayerischer Landtag - 16 Wahlperiode 11

B 1612

Bayerisches 845

Gesetz- und Verordnungsblatt Nr22 Muumlnchen den 28 Dezember 2010

Datum In haI t Seite

21122010 Gesetz zur Aumlnderung des Gemeinde- und Landkreiswahlgesetzes sowie des Bezirks-wahlgesetzes 846

2021-11212021-3-1

21122010 Gesetz uumlber Gewaumlhrleistungen im Zusammenhang mit der Bewerbung und der Austrashygung der XXIII Olympischen und der XII Paralympischen Winterspiele 2018 (Olympia-gesetz- OlympiaG) 847

66c2-F

21122010 Gesetz zur Aumlnderung des Gesetzes uumlber Zustaumlndigkeiten zum Vollzug wirtschaftsrechtli-cher Vorschriften und der Verordnung uumlber Aufgaben der Groszligen Kreisstaumldte 848

700-2-W 2020-1-1-3-I

14122010 Verordnung zur Ausfuumlhrung des Waffen- und Beschussrechts (AVWaffBeschR) 851 2186-1-1

14122010 Verordnung zur Aumlnderung der Verordnung uumlber Zustaumlndigkeiten auf dem Gebiet des Arshybeitsschutzes der Sicherheitstechnik des Chemikalien- und Medizinprodukterechtsund der Verordnung uumlber die Zustaumlndigkeiten zum Vollzug atomrechtlicher Vorschriften 853

805-2-UG 751-1-UG

14122010 Satzung zur Aumlnderung der Satzung der Bayerischen Forschungsstiftung 863 282-2-11-1-W

3122010 Verordnung zur Aumlnderung der Verordnung zum Vollzugtierschutzrechtlicher Vorschriften 864 7833-1-1-UG

10122010 Verordnung uumlber das Heilverfahren nach Dienstunfaumlllen (Bayerische Heilvertahrens-verordnung - BayHeilvfV) 865

2033-1-1-1-F

1312 2010 Verordnung zur Aumlnderung der Verordnung zur Ausfuumlhrung des Bayerischen Schulfinari-zierungsgesetzes 869

2230-7-1-1-UK

13122010 Achte Verordnung zur Aumlnderung der GerichtlichenZustaumlndigkeitsverordnungJustiz 870 300-3-1-J

15122010 Verordnung zur Aumlnderung der Verordnung uumlber die Benutzungsgebuumlhren der staatlichen Vermessungs aumlmter 871

2013-2-9-F

846 Bayerisches Gesetz- und Verordnungs blatt Nr 222010

2021-12-12021-3-1

Gesetz zur Aumlnderung des

Gemeinde- und Landkreiswahlgesetzes sowie des Bezirkswahlgesetzes

Vom 21 Dezember 2010

Der Landtag des Freistaates Bayern hat das folshygende Gesetz beschlossen das hiermit bekannt geshymacht wird

sect 1

Art 35 Abs 2 des Gesetzes uumlber die Wahl der Gemeinderaumlte der Buumlrgermeister der Kreistage und der Landraumlte (Gemeinde- und Landkreiswahlgesetz -GLKrWG) in der Fassung der Bekanntmachung vom 7 November 2006 (GVBl S 834 BayRS2021-12-I) erhaumllt folgende Fassung

(2) lFuumlr die Sitzverteilung wird die Gesamtsitzshyzahl vervielfacht mit der Zahl der Stimmen die fuumlr eishynen Wahlvorschlag oder soweit Listenverbindungen bestehen fuumlr die verbundenen Wahlvorschlaumlge insshygesamt abgegeben worden sind diIrch die Gesamtshyzahl der fuumlr alle Wahlvorschlaumlge insgesamt abgegebeshynen Stimmen geteilt 2Jeder Wahlvorschlag oder jede Verbindung von Wahlvorschlaumlgen erhaumllt zunaumlchst so viele Sitze wie ganze Zahlen darauf entfallen 3Die weiteren zu vergebenden Sitze werden den Wahlvorshyschlaumlgen und Verbindungen von Wahlvorschlaumlgen in der Reihenfolge der houmlchsten Zahlenbruchteile die sich bei der Berechnung nach Satz 1 ergeben zugeshyteilt 4Bei gleichem Anspruch mehrerer Wahlvorschlaumlshyge auf einen Sitz faumlllt dieser dem Wahlvorschlag zu

dessen inBetracht kommende sich bewerbende Pershyson die groumlszligere Stimmenzahl aufweist sonst entscheishydet das Los

sect 2

Art 4 Abs 1 Nr 6 des Gesetzes uumlber die Nahl der Bezirkstage (Bezirkswahlgesetz - BezWG) inder

Fassung der Bekanntmachung vom 12 Februar 2003 (GVBl S 144 BayRS 2021-3-I) zuletzt geaumlndert durch sect 5 des Gesetzes vom 26 Juli 2006 (GVBl S 405) ershyhaumllt folgende Fassung

6 Art 39 bis 41 42 Abs 1 bis 3 und 5 Art 43 Abs 1 Art 44 bis 464850 (Bestimmungen uumlber die Feststellung des Wahlergebnisses) mit der Maszliggabe dass andie Stelle der Bezeichnungen Landeswahlausschuss Landeswahlleiter und Abgeordneter die Bezeichnungen Wahlshykreisausschuss Wahlkreisleiter und Beshyzirksrat treten dass im Fall des Art 42 Abs 5 das Wahlergebnis im Bezirk maszliggebend ist und dass eine Erhoumlhung der Gesamtzahl der Bezirksshyraumlte bei Anwendung des Art 44 Abs 2 nur einshytritt wenn sie sich aus der Bezirkswahl selbst ershygibt

sect 3

(1) Dieses Gesetz tritt am 1 Januar 2011 in Kraft

(2) lsect 1 dieses Gesetzes ist erstmals fuumlr die allshygemeinen Gemeinde- undLandkreiswahlen im Jahr 2014 anzuwenden 2Fuumlr vor dem 1 Januar 2014 stattshyfindende Gemeinde- und Landkreiswahlen sind die Vorschriften des Gemeinde- und Landkreiswahlgeshysetzes in der bis zum Ablauf des 31 Dezember 2010 geltenden Fassung anzuwenden

Muumlnchen den 21 Dezember 2010

Der BayerischeMinisterpraumlsident

Horst See hof e r

  • Deckblatt
  • Gesetzentwurf 163557 vom 10022010
  • Plenarprotokoll Nr 42 vom 24022010
  • Beschlussempfehlung mit Bericht 166696 des KI vom 09122010
  • Beschluss des Plenums 166726 vom 15122010
  • Plenarprotokoll Nr 63 vom 15122010
  • Gesetz- und Verordnungsblatt vom 28122010
Page 17: Stand: 25.02.2013 10:04:14 Vorgangsmappe für die Drucksache … · 2020. 1. 10. · Bayerischer Landtag 16.Wahlperiode Drucksache16/3557 10.02.2010 Gesetzentwurf zur Änderung des

setzt Im Jahr 2014 werden sich die Kommunalparlamente dann gerechter zusammen-

setzen

(Beifall bei den GRUumlNEN)

Praumlsidentin Barbara Stamm Frau Kollegin bitte verbleiben Sie am Redepult fuumlr eine

Zwischenbemerkung des Kollegen Rohde

Joumlrg Rohde (FDP) Frau Kollegin ich moumlchte Ihre umfassende Aufzaumlhlung die sehr

detailreich war nur um eine Nuance ergaumlnzen Ich erinnere daran dass das Bezirks-

tagswahlrecht auch im Koalitionsvertrag vereinbart war sodass Ihr Antrag in dieser

Legislaturperiode vielleicht nicht unbedingt erforderlich war

(Margarete Bause (GRUumlNE) Es ist manches vereinbart was nicht Realitaumlt ist -

Zuruf der Abgeordneten Simone Tolle (GRUumlNE))

Das moumlchte ich nur ergaumlnzen weil Sie sonst alles vollstaumlndig dargestellt haben

Susanna Tausendfreund (GRUumlNE) Ich hatte den Eindruck dass Sie die Bezirks-

tagswahlen einfach vergessen haben Deshalb haben wir den umfassenden Gesetz-

entwurf nachgeschoben Sie haben ja dann nachgezogen Sie haumltten das auch sein

lassen und unserem Gesetzentwurf zustimmen koumlnnen

(Beifall der Abgeordneten Margarete Bause (GRUumlNE) - Johanna Werner-Mug-

gendorfer (SPD) Das geht nicht das koumlnnen Sie vergessen das erleben wir

nicht)

Das machen Sie ja heute sowieso

Praumlsidentin Barbara Stamm Jetzt darf ich fuumlr die SPD-Fraktion dem Kollegen Perlak

das Wort erteilen Bitte schoumln

Reinhold Perlak (SPD) Sehr geehrte Frau Praumlsidentin verehrte Kolleginnen und Kol-

legen Die moumlglichst gerechte Abbildung von Wahlergebnissen in der Zuteilung von

Protokollauszug63 Plenum 15122010 Bayerischer Landtag - 16 Wahlperiode 7

Sitzen sowohl in Gemeinden wie Landkreisen und Bezirken ist nicht erst seit heute in

der Diskussion Sie hat uns schon mehrfach auch in diesem Hohen Hause beschaumlftigt

Der Abloumlsung des ungerechten Sitzzuteilungsverfahren nach dacuteHondt scheinen wie

wir gehoumlrt haben nunmehr alle Fraktionen einmuumltig zuzustimmen Es ist auch nach-

vollziehbar weil der Waumlhlerwille im Vergleich zum mathematisch wohl exakteren

Hare-Niemeyer-Verfahren oder zum etwas komplizierteren aber dennoch gerechteren

Verfahren nach Sainte-LagueumlSchepers weniger angemessen abgebildet wird und

dann nach wie vor die groszligen Parteien bevorzugt wuumlrden

Gestatten Sie mir auch darauf hinzuweisen dass der Bayerische Verfassungsge-

richtshof einraumlumt dass das dacuteHondtsche Verfahren nicht ausreichend - ich zitiere

woumlrtlich - zu wahlproporzgerechten Ergebnissen fuumlhrt Das sollte fuumlr uns Anlass

genug sein von dem alten Zopf Abstand zu nehmen

Es ist schon dargestellt worden dass das Verfahrens nach Sainte-LagueumlSchepers

auf Europa- und Bundesebene laumlngst angewendet wird Ich darf daran erinnern dass

die Mehrheitsfraktionen bei der Konstituierung dieses Landtags in dieser Wahlperiode

dieses Verfahren sicherlich auch aus bestimmten Gruumlnden angewandt haben weil es

ihnen entsprechende Sitze zugefuumlhrt hat die sie sonst nicht bekommen haumltten

Innerhalb der kommunalen Koumlrperschaftsebenen werden aber immer noch unter-

schiedliche Sitzzuteilungsverfahren angewendet Deshalb sollte das klar geregelt wer-

den Weil es aber selbst unter wissenschaftlich angestellten Analysen keine klare

Empfehlung fuumlr Hare-Niemeyer oder zu Sainte-LagueumlSchepers gibt war es schon im

Vorfeld bei der Behandlung im Fachausschuss schwierig sich auf eines der beiden

Verfahren festzulegen

Unsere Fraktion ist auch deshalb davon ausgegangen dass die getroffene Vereinba-

rung naumlmlich einen gemeinsamen Gesetzentwurf aller Fraktionen vorzulegen erst

dann greift wenn ein Gesetzentwurf der Staatsregierung vorliegt Dieser Gesetzent-

wurf liegt leider trotz Empfehlung des Fachausschusses nicht vor Auch die vorge-

Protokollauszug63 Plenum 15122010 Bayerischer Landtag - 16 Wahlperiode 8

schlagene Pruumlfung Herr Kollege Rohde zur Abwaumlgung der beiden Verfahren ist un-

terblieben - leider

Dies war schlieszliglich der Grund dafuumlr dass wir heute als einzige Fraktion keinen eige-

nen Gesetzentwurf eingebracht haben weil wir eben auf diese Absprache vertraut

haben Wir haben immer schon - das ist hinlaumlnglich bekannt - Hare-Niemeyer favori-

siert zu einem Zeitpunkt allerdings als es das Verfahren nach Sainte-LagueumlSche-

pers noch gar nicht gab Wahlverfahrensexperten meine Damen und Herren bestaumlti-

gen uns mittlerweile dass das Verfahren nach Sainte-LagueumlSchepers den

Waumlhlerwillen unter allen Verfahren am besten abbildet Leider werden wir uns zu

Letzterem vermutlich heute mehrheitlich nicht durchringen koumlnnen Aber weil alle Ge-

setzentwuumlrfe die wir heute in Zweiter Lesung behandeln in allen wesentlichen Inhal-

ten und Zielsetzungen gleichgelagert sind stimmen wir wie schon im federfuumlhrenden

Ausschuss fuumlr Kommunale Fragen und Innere Sicherheit dem Gesetzentwurf in Ta-

gesordnungspunkt 15 und - wenngleich nur als zweitbester Loumlsung - auch den Ge-

setzentwuumlrfen im Tagesordnungspunkt 16 zu

(Beifall bei der SPD)

Praumlsidentin Barbara Stamm Bei der groszligen Uumlbereinstimmung des Hohen Hauses

verzichtet Innenminister Herrmann auf seine Wortmeldung Das ist doch eine Aner-

kennung Auch ich freue mich daruumlber

(Zurufe von den Freien Waumlhlern und den GRUumlNEN)

Damit ist die Aussprache geschlossen Wir kommen zur Abstimmung Dazu werden

die Tagesordnungspunkte wieder getrennt

Ich lasse zunaumlchst uumlber den Tagesordnungspunkt 15 abstimmen Der Abstimmung

liegt der Initiativgesetzentwurf der Fraktion der Freien Waumlhler auf Drucksache 163486

zugrunde Der federfuumlhrende Ausschuss fuumlr Kommunale Fragen und Innere Sicherheit

empfiehlt auf Drucksache 166682 die Ablehnung des Gesetzentwurfs Wer dagegen

Protokollauszug63 Plenum 15122010 Bayerischer Landtag - 16 Wahlperiode 9

dem Gesetzentwurf zustimmen will den bitte ich um das Handzeichen - Das sind die

Fraktionen der SPD und der Freien Waumlhler und Frau Abgeordnete Dr Gabriele Pauli

fraktionslos Gegenstimmen - Das sind die Fraktionen der CSU und der FDP Stim-

menthaltungen - Das ist die Fraktion des BUumlNDNISSES 90DIE GRUumlNEN Damit ist

der Gesetzentwurf abgelehnt

Wir kommen zur Abstimmung uumlber den Tagesordnungspunkt 16 Der Abstimmung lie-

gen der Initiativgesetzentwurf der FDP-Fraktion und von Abgeordneten der CSU-Frak-

tion auf Drucksache 163557 der Aumlnderungsantrag von Abgeordneten der FDP und

der CSU auf Drucksache 165202 der Initiativgesetzentwurf der Fraktion des BUumlND-

NISSES 90DIE GRUumlNEN auf Drucksache 163661 und die Beschlussempfehlung des

federfuumlhrenden Ausschusses fuumlr Kommunale Fragen und Innere Sicherheit auf Druck-

sache 166696 zugrunde

Der federfuumlhrende Ausschuss schlaumlgt fuumlr beide Gesetzentwuumlrfe eine gemeinsame

Neufassung vor Der Ausschuss fuumlr Verfassung Recht Parlamentsfragen und Ver-

braucherschutz stimmt bei seiner Endberatung der Beschlussempfehlung des feder-

fuumlhrenden Ausschusses zu allerdings mit der Maszliggabe dass sect 3 neu gefasst wird Im

Einzelnen verweise ich auf die Drucksache 166696 Wer dem Gesetzentwurf in der

Fassung des endberatenden Ausschusses zustimmen will den bitte ich um das Hand-

zeichen - Das ist das gesamte Hohe Haus Gegenstimmen Keine Stimmenthaltun-

gen - Keine Einstimmig so beschlossen

Da ein Antrag auf Dritte Lesung nicht gestellt wurde fuumlhren wir gemaumlszlig sect 56 der Ge-

schaumlftsordnung sofort die Schlussabstimmung durch Ich schlage vor sie in einfacher

Form durchzufuumlhren - Widerspruch erhebt sich nicht Wer dem Gesetzentwurf in der

Fassung des endberatenden Ausschusses seine Zustimmung geben will den bitte ich

sich vom Platz zu erheben - Das ist das gesamte Hohe Haus Ich bitte die Gegenstim-

men anzuzeigen - Keine Stimmenthaltungen - Keine

Protokollauszug63 Plenum 15122010 Bayerischer Landtag - 16 Wahlperiode 10

Damit ist das Gesetz angenommen Es hat den Titel Gesetz zur Aumlnderung des Ge-

meinde- und Landkreiswahlgesetzes sowie des Bezirkswahlgesetzes

Mit der Annahme der Gesetzentwuumlrfe in der soeben beschlossenen Fassung hat der

Aumlnderungsantrag auf der Drucksache 165202 seine Erledigung gefunden Das Hohe

Haus nimmt davon Kenntnis

Verehrte Kolleginnen und Kollegen wir sind sehr gut in der Zeit Damit haben Sie sich

eine Mittagspause von einer Stunde verdient Das tut auch dem Stenografischen

Dienst gut Wir treffen uns um 1345 Uhr wieder

(Unterbrechung von 1244 bis 1345 Uhr)

Zweiter Vizepraumlsident Franz Maget Meine Damen und Herren liebe Kolleginnen

und Kollegen es ist 1345 Uhr

Protokollauszug63 Plenum 15122010 Bayerischer Landtag - 16 Wahlperiode 11

B 1612

Bayerisches 845

Gesetz- und Verordnungsblatt Nr22 Muumlnchen den 28 Dezember 2010

Datum In haI t Seite

21122010 Gesetz zur Aumlnderung des Gemeinde- und Landkreiswahlgesetzes sowie des Bezirks-wahlgesetzes 846

2021-11212021-3-1

21122010 Gesetz uumlber Gewaumlhrleistungen im Zusammenhang mit der Bewerbung und der Austrashygung der XXIII Olympischen und der XII Paralympischen Winterspiele 2018 (Olympia-gesetz- OlympiaG) 847

66c2-F

21122010 Gesetz zur Aumlnderung des Gesetzes uumlber Zustaumlndigkeiten zum Vollzug wirtschaftsrechtli-cher Vorschriften und der Verordnung uumlber Aufgaben der Groszligen Kreisstaumldte 848

700-2-W 2020-1-1-3-I

14122010 Verordnung zur Ausfuumlhrung des Waffen- und Beschussrechts (AVWaffBeschR) 851 2186-1-1

14122010 Verordnung zur Aumlnderung der Verordnung uumlber Zustaumlndigkeiten auf dem Gebiet des Arshybeitsschutzes der Sicherheitstechnik des Chemikalien- und Medizinprodukterechtsund der Verordnung uumlber die Zustaumlndigkeiten zum Vollzug atomrechtlicher Vorschriften 853

805-2-UG 751-1-UG

14122010 Satzung zur Aumlnderung der Satzung der Bayerischen Forschungsstiftung 863 282-2-11-1-W

3122010 Verordnung zur Aumlnderung der Verordnung zum Vollzugtierschutzrechtlicher Vorschriften 864 7833-1-1-UG

10122010 Verordnung uumlber das Heilverfahren nach Dienstunfaumlllen (Bayerische Heilvertahrens-verordnung - BayHeilvfV) 865

2033-1-1-1-F

1312 2010 Verordnung zur Aumlnderung der Verordnung zur Ausfuumlhrung des Bayerischen Schulfinari-zierungsgesetzes 869

2230-7-1-1-UK

13122010 Achte Verordnung zur Aumlnderung der GerichtlichenZustaumlndigkeitsverordnungJustiz 870 300-3-1-J

15122010 Verordnung zur Aumlnderung der Verordnung uumlber die Benutzungsgebuumlhren der staatlichen Vermessungs aumlmter 871

2013-2-9-F

846 Bayerisches Gesetz- und Verordnungs blatt Nr 222010

2021-12-12021-3-1

Gesetz zur Aumlnderung des

Gemeinde- und Landkreiswahlgesetzes sowie des Bezirkswahlgesetzes

Vom 21 Dezember 2010

Der Landtag des Freistaates Bayern hat das folshygende Gesetz beschlossen das hiermit bekannt geshymacht wird

sect 1

Art 35 Abs 2 des Gesetzes uumlber die Wahl der Gemeinderaumlte der Buumlrgermeister der Kreistage und der Landraumlte (Gemeinde- und Landkreiswahlgesetz -GLKrWG) in der Fassung der Bekanntmachung vom 7 November 2006 (GVBl S 834 BayRS2021-12-I) erhaumllt folgende Fassung

(2) lFuumlr die Sitzverteilung wird die Gesamtsitzshyzahl vervielfacht mit der Zahl der Stimmen die fuumlr eishynen Wahlvorschlag oder soweit Listenverbindungen bestehen fuumlr die verbundenen Wahlvorschlaumlge insshygesamt abgegeben worden sind diIrch die Gesamtshyzahl der fuumlr alle Wahlvorschlaumlge insgesamt abgegebeshynen Stimmen geteilt 2Jeder Wahlvorschlag oder jede Verbindung von Wahlvorschlaumlgen erhaumllt zunaumlchst so viele Sitze wie ganze Zahlen darauf entfallen 3Die weiteren zu vergebenden Sitze werden den Wahlvorshyschlaumlgen und Verbindungen von Wahlvorschlaumlgen in der Reihenfolge der houmlchsten Zahlenbruchteile die sich bei der Berechnung nach Satz 1 ergeben zugeshyteilt 4Bei gleichem Anspruch mehrerer Wahlvorschlaumlshyge auf einen Sitz faumlllt dieser dem Wahlvorschlag zu

dessen inBetracht kommende sich bewerbende Pershyson die groumlszligere Stimmenzahl aufweist sonst entscheishydet das Los

sect 2

Art 4 Abs 1 Nr 6 des Gesetzes uumlber die Nahl der Bezirkstage (Bezirkswahlgesetz - BezWG) inder

Fassung der Bekanntmachung vom 12 Februar 2003 (GVBl S 144 BayRS 2021-3-I) zuletzt geaumlndert durch sect 5 des Gesetzes vom 26 Juli 2006 (GVBl S 405) ershyhaumllt folgende Fassung

6 Art 39 bis 41 42 Abs 1 bis 3 und 5 Art 43 Abs 1 Art 44 bis 464850 (Bestimmungen uumlber die Feststellung des Wahlergebnisses) mit der Maszliggabe dass andie Stelle der Bezeichnungen Landeswahlausschuss Landeswahlleiter und Abgeordneter die Bezeichnungen Wahlshykreisausschuss Wahlkreisleiter und Beshyzirksrat treten dass im Fall des Art 42 Abs 5 das Wahlergebnis im Bezirk maszliggebend ist und dass eine Erhoumlhung der Gesamtzahl der Bezirksshyraumlte bei Anwendung des Art 44 Abs 2 nur einshytritt wenn sie sich aus der Bezirkswahl selbst ershygibt

sect 3

(1) Dieses Gesetz tritt am 1 Januar 2011 in Kraft

(2) lsect 1 dieses Gesetzes ist erstmals fuumlr die allshygemeinen Gemeinde- undLandkreiswahlen im Jahr 2014 anzuwenden 2Fuumlr vor dem 1 Januar 2014 stattshyfindende Gemeinde- und Landkreiswahlen sind die Vorschriften des Gemeinde- und Landkreiswahlgeshysetzes in der bis zum Ablauf des 31 Dezember 2010 geltenden Fassung anzuwenden

Muumlnchen den 21 Dezember 2010

Der BayerischeMinisterpraumlsident

Horst See hof e r

  • Deckblatt
  • Gesetzentwurf 163557 vom 10022010
  • Plenarprotokoll Nr 42 vom 24022010
  • Beschlussempfehlung mit Bericht 166696 des KI vom 09122010
  • Beschluss des Plenums 166726 vom 15122010
  • Plenarprotokoll Nr 63 vom 15122010
  • Gesetz- und Verordnungsblatt vom 28122010
Page 18: Stand: 25.02.2013 10:04:14 Vorgangsmappe für die Drucksache … · 2020. 1. 10. · Bayerischer Landtag 16.Wahlperiode Drucksache16/3557 10.02.2010 Gesetzentwurf zur Änderung des

Sitzen sowohl in Gemeinden wie Landkreisen und Bezirken ist nicht erst seit heute in

der Diskussion Sie hat uns schon mehrfach auch in diesem Hohen Hause beschaumlftigt

Der Abloumlsung des ungerechten Sitzzuteilungsverfahren nach dacuteHondt scheinen wie

wir gehoumlrt haben nunmehr alle Fraktionen einmuumltig zuzustimmen Es ist auch nach-

vollziehbar weil der Waumlhlerwille im Vergleich zum mathematisch wohl exakteren

Hare-Niemeyer-Verfahren oder zum etwas komplizierteren aber dennoch gerechteren

Verfahren nach Sainte-LagueumlSchepers weniger angemessen abgebildet wird und

dann nach wie vor die groszligen Parteien bevorzugt wuumlrden

Gestatten Sie mir auch darauf hinzuweisen dass der Bayerische Verfassungsge-

richtshof einraumlumt dass das dacuteHondtsche Verfahren nicht ausreichend - ich zitiere

woumlrtlich - zu wahlproporzgerechten Ergebnissen fuumlhrt Das sollte fuumlr uns Anlass

genug sein von dem alten Zopf Abstand zu nehmen

Es ist schon dargestellt worden dass das Verfahrens nach Sainte-LagueumlSchepers

auf Europa- und Bundesebene laumlngst angewendet wird Ich darf daran erinnern dass

die Mehrheitsfraktionen bei der Konstituierung dieses Landtags in dieser Wahlperiode

dieses Verfahren sicherlich auch aus bestimmten Gruumlnden angewandt haben weil es

ihnen entsprechende Sitze zugefuumlhrt hat die sie sonst nicht bekommen haumltten

Innerhalb der kommunalen Koumlrperschaftsebenen werden aber immer noch unter-

schiedliche Sitzzuteilungsverfahren angewendet Deshalb sollte das klar geregelt wer-

den Weil es aber selbst unter wissenschaftlich angestellten Analysen keine klare

Empfehlung fuumlr Hare-Niemeyer oder zu Sainte-LagueumlSchepers gibt war es schon im

Vorfeld bei der Behandlung im Fachausschuss schwierig sich auf eines der beiden

Verfahren festzulegen

Unsere Fraktion ist auch deshalb davon ausgegangen dass die getroffene Vereinba-

rung naumlmlich einen gemeinsamen Gesetzentwurf aller Fraktionen vorzulegen erst

dann greift wenn ein Gesetzentwurf der Staatsregierung vorliegt Dieser Gesetzent-

wurf liegt leider trotz Empfehlung des Fachausschusses nicht vor Auch die vorge-

Protokollauszug63 Plenum 15122010 Bayerischer Landtag - 16 Wahlperiode 8

schlagene Pruumlfung Herr Kollege Rohde zur Abwaumlgung der beiden Verfahren ist un-

terblieben - leider

Dies war schlieszliglich der Grund dafuumlr dass wir heute als einzige Fraktion keinen eige-

nen Gesetzentwurf eingebracht haben weil wir eben auf diese Absprache vertraut

haben Wir haben immer schon - das ist hinlaumlnglich bekannt - Hare-Niemeyer favori-

siert zu einem Zeitpunkt allerdings als es das Verfahren nach Sainte-LagueumlSche-

pers noch gar nicht gab Wahlverfahrensexperten meine Damen und Herren bestaumlti-

gen uns mittlerweile dass das Verfahren nach Sainte-LagueumlSchepers den

Waumlhlerwillen unter allen Verfahren am besten abbildet Leider werden wir uns zu

Letzterem vermutlich heute mehrheitlich nicht durchringen koumlnnen Aber weil alle Ge-

setzentwuumlrfe die wir heute in Zweiter Lesung behandeln in allen wesentlichen Inhal-

ten und Zielsetzungen gleichgelagert sind stimmen wir wie schon im federfuumlhrenden

Ausschuss fuumlr Kommunale Fragen und Innere Sicherheit dem Gesetzentwurf in Ta-

gesordnungspunkt 15 und - wenngleich nur als zweitbester Loumlsung - auch den Ge-

setzentwuumlrfen im Tagesordnungspunkt 16 zu

(Beifall bei der SPD)

Praumlsidentin Barbara Stamm Bei der groszligen Uumlbereinstimmung des Hohen Hauses

verzichtet Innenminister Herrmann auf seine Wortmeldung Das ist doch eine Aner-

kennung Auch ich freue mich daruumlber

(Zurufe von den Freien Waumlhlern und den GRUumlNEN)

Damit ist die Aussprache geschlossen Wir kommen zur Abstimmung Dazu werden

die Tagesordnungspunkte wieder getrennt

Ich lasse zunaumlchst uumlber den Tagesordnungspunkt 15 abstimmen Der Abstimmung

liegt der Initiativgesetzentwurf der Fraktion der Freien Waumlhler auf Drucksache 163486

zugrunde Der federfuumlhrende Ausschuss fuumlr Kommunale Fragen und Innere Sicherheit

empfiehlt auf Drucksache 166682 die Ablehnung des Gesetzentwurfs Wer dagegen

Protokollauszug63 Plenum 15122010 Bayerischer Landtag - 16 Wahlperiode 9

dem Gesetzentwurf zustimmen will den bitte ich um das Handzeichen - Das sind die

Fraktionen der SPD und der Freien Waumlhler und Frau Abgeordnete Dr Gabriele Pauli

fraktionslos Gegenstimmen - Das sind die Fraktionen der CSU und der FDP Stim-

menthaltungen - Das ist die Fraktion des BUumlNDNISSES 90DIE GRUumlNEN Damit ist

der Gesetzentwurf abgelehnt

Wir kommen zur Abstimmung uumlber den Tagesordnungspunkt 16 Der Abstimmung lie-

gen der Initiativgesetzentwurf der FDP-Fraktion und von Abgeordneten der CSU-Frak-

tion auf Drucksache 163557 der Aumlnderungsantrag von Abgeordneten der FDP und

der CSU auf Drucksache 165202 der Initiativgesetzentwurf der Fraktion des BUumlND-

NISSES 90DIE GRUumlNEN auf Drucksache 163661 und die Beschlussempfehlung des

federfuumlhrenden Ausschusses fuumlr Kommunale Fragen und Innere Sicherheit auf Druck-

sache 166696 zugrunde

Der federfuumlhrende Ausschuss schlaumlgt fuumlr beide Gesetzentwuumlrfe eine gemeinsame

Neufassung vor Der Ausschuss fuumlr Verfassung Recht Parlamentsfragen und Ver-

braucherschutz stimmt bei seiner Endberatung der Beschlussempfehlung des feder-

fuumlhrenden Ausschusses zu allerdings mit der Maszliggabe dass sect 3 neu gefasst wird Im

Einzelnen verweise ich auf die Drucksache 166696 Wer dem Gesetzentwurf in der

Fassung des endberatenden Ausschusses zustimmen will den bitte ich um das Hand-

zeichen - Das ist das gesamte Hohe Haus Gegenstimmen Keine Stimmenthaltun-

gen - Keine Einstimmig so beschlossen

Da ein Antrag auf Dritte Lesung nicht gestellt wurde fuumlhren wir gemaumlszlig sect 56 der Ge-

schaumlftsordnung sofort die Schlussabstimmung durch Ich schlage vor sie in einfacher

Form durchzufuumlhren - Widerspruch erhebt sich nicht Wer dem Gesetzentwurf in der

Fassung des endberatenden Ausschusses seine Zustimmung geben will den bitte ich

sich vom Platz zu erheben - Das ist das gesamte Hohe Haus Ich bitte die Gegenstim-

men anzuzeigen - Keine Stimmenthaltungen - Keine

Protokollauszug63 Plenum 15122010 Bayerischer Landtag - 16 Wahlperiode 10

Damit ist das Gesetz angenommen Es hat den Titel Gesetz zur Aumlnderung des Ge-

meinde- und Landkreiswahlgesetzes sowie des Bezirkswahlgesetzes

Mit der Annahme der Gesetzentwuumlrfe in der soeben beschlossenen Fassung hat der

Aumlnderungsantrag auf der Drucksache 165202 seine Erledigung gefunden Das Hohe

Haus nimmt davon Kenntnis

Verehrte Kolleginnen und Kollegen wir sind sehr gut in der Zeit Damit haben Sie sich

eine Mittagspause von einer Stunde verdient Das tut auch dem Stenografischen

Dienst gut Wir treffen uns um 1345 Uhr wieder

(Unterbrechung von 1244 bis 1345 Uhr)

Zweiter Vizepraumlsident Franz Maget Meine Damen und Herren liebe Kolleginnen

und Kollegen es ist 1345 Uhr

Protokollauszug63 Plenum 15122010 Bayerischer Landtag - 16 Wahlperiode 11

B 1612

Bayerisches 845

Gesetz- und Verordnungsblatt Nr22 Muumlnchen den 28 Dezember 2010

Datum In haI t Seite

21122010 Gesetz zur Aumlnderung des Gemeinde- und Landkreiswahlgesetzes sowie des Bezirks-wahlgesetzes 846

2021-11212021-3-1

21122010 Gesetz uumlber Gewaumlhrleistungen im Zusammenhang mit der Bewerbung und der Austrashygung der XXIII Olympischen und der XII Paralympischen Winterspiele 2018 (Olympia-gesetz- OlympiaG) 847

66c2-F

21122010 Gesetz zur Aumlnderung des Gesetzes uumlber Zustaumlndigkeiten zum Vollzug wirtschaftsrechtli-cher Vorschriften und der Verordnung uumlber Aufgaben der Groszligen Kreisstaumldte 848

700-2-W 2020-1-1-3-I

14122010 Verordnung zur Ausfuumlhrung des Waffen- und Beschussrechts (AVWaffBeschR) 851 2186-1-1

14122010 Verordnung zur Aumlnderung der Verordnung uumlber Zustaumlndigkeiten auf dem Gebiet des Arshybeitsschutzes der Sicherheitstechnik des Chemikalien- und Medizinprodukterechtsund der Verordnung uumlber die Zustaumlndigkeiten zum Vollzug atomrechtlicher Vorschriften 853

805-2-UG 751-1-UG

14122010 Satzung zur Aumlnderung der Satzung der Bayerischen Forschungsstiftung 863 282-2-11-1-W

3122010 Verordnung zur Aumlnderung der Verordnung zum Vollzugtierschutzrechtlicher Vorschriften 864 7833-1-1-UG

10122010 Verordnung uumlber das Heilverfahren nach Dienstunfaumlllen (Bayerische Heilvertahrens-verordnung - BayHeilvfV) 865

2033-1-1-1-F

1312 2010 Verordnung zur Aumlnderung der Verordnung zur Ausfuumlhrung des Bayerischen Schulfinari-zierungsgesetzes 869

2230-7-1-1-UK

13122010 Achte Verordnung zur Aumlnderung der GerichtlichenZustaumlndigkeitsverordnungJustiz 870 300-3-1-J

15122010 Verordnung zur Aumlnderung der Verordnung uumlber die Benutzungsgebuumlhren der staatlichen Vermessungs aumlmter 871

2013-2-9-F

846 Bayerisches Gesetz- und Verordnungs blatt Nr 222010

2021-12-12021-3-1

Gesetz zur Aumlnderung des

Gemeinde- und Landkreiswahlgesetzes sowie des Bezirkswahlgesetzes

Vom 21 Dezember 2010

Der Landtag des Freistaates Bayern hat das folshygende Gesetz beschlossen das hiermit bekannt geshymacht wird

sect 1

Art 35 Abs 2 des Gesetzes uumlber die Wahl der Gemeinderaumlte der Buumlrgermeister der Kreistage und der Landraumlte (Gemeinde- und Landkreiswahlgesetz -GLKrWG) in der Fassung der Bekanntmachung vom 7 November 2006 (GVBl S 834 BayRS2021-12-I) erhaumllt folgende Fassung

(2) lFuumlr die Sitzverteilung wird die Gesamtsitzshyzahl vervielfacht mit der Zahl der Stimmen die fuumlr eishynen Wahlvorschlag oder soweit Listenverbindungen bestehen fuumlr die verbundenen Wahlvorschlaumlge insshygesamt abgegeben worden sind diIrch die Gesamtshyzahl der fuumlr alle Wahlvorschlaumlge insgesamt abgegebeshynen Stimmen geteilt 2Jeder Wahlvorschlag oder jede Verbindung von Wahlvorschlaumlgen erhaumllt zunaumlchst so viele Sitze wie ganze Zahlen darauf entfallen 3Die weiteren zu vergebenden Sitze werden den Wahlvorshyschlaumlgen und Verbindungen von Wahlvorschlaumlgen in der Reihenfolge der houmlchsten Zahlenbruchteile die sich bei der Berechnung nach Satz 1 ergeben zugeshyteilt 4Bei gleichem Anspruch mehrerer Wahlvorschlaumlshyge auf einen Sitz faumlllt dieser dem Wahlvorschlag zu

dessen inBetracht kommende sich bewerbende Pershyson die groumlszligere Stimmenzahl aufweist sonst entscheishydet das Los

sect 2

Art 4 Abs 1 Nr 6 des Gesetzes uumlber die Nahl der Bezirkstage (Bezirkswahlgesetz - BezWG) inder

Fassung der Bekanntmachung vom 12 Februar 2003 (GVBl S 144 BayRS 2021-3-I) zuletzt geaumlndert durch sect 5 des Gesetzes vom 26 Juli 2006 (GVBl S 405) ershyhaumllt folgende Fassung

6 Art 39 bis 41 42 Abs 1 bis 3 und 5 Art 43 Abs 1 Art 44 bis 464850 (Bestimmungen uumlber die Feststellung des Wahlergebnisses) mit der Maszliggabe dass andie Stelle der Bezeichnungen Landeswahlausschuss Landeswahlleiter und Abgeordneter die Bezeichnungen Wahlshykreisausschuss Wahlkreisleiter und Beshyzirksrat treten dass im Fall des Art 42 Abs 5 das Wahlergebnis im Bezirk maszliggebend ist und dass eine Erhoumlhung der Gesamtzahl der Bezirksshyraumlte bei Anwendung des Art 44 Abs 2 nur einshytritt wenn sie sich aus der Bezirkswahl selbst ershygibt

sect 3

(1) Dieses Gesetz tritt am 1 Januar 2011 in Kraft

(2) lsect 1 dieses Gesetzes ist erstmals fuumlr die allshygemeinen Gemeinde- undLandkreiswahlen im Jahr 2014 anzuwenden 2Fuumlr vor dem 1 Januar 2014 stattshyfindende Gemeinde- und Landkreiswahlen sind die Vorschriften des Gemeinde- und Landkreiswahlgeshysetzes in der bis zum Ablauf des 31 Dezember 2010 geltenden Fassung anzuwenden

Muumlnchen den 21 Dezember 2010

Der BayerischeMinisterpraumlsident

Horst See hof e r

  • Deckblatt
  • Gesetzentwurf 163557 vom 10022010
  • Plenarprotokoll Nr 42 vom 24022010
  • Beschlussempfehlung mit Bericht 166696 des KI vom 09122010
  • Beschluss des Plenums 166726 vom 15122010
  • Plenarprotokoll Nr 63 vom 15122010
  • Gesetz- und Verordnungsblatt vom 28122010
Page 19: Stand: 25.02.2013 10:04:14 Vorgangsmappe für die Drucksache … · 2020. 1. 10. · Bayerischer Landtag 16.Wahlperiode Drucksache16/3557 10.02.2010 Gesetzentwurf zur Änderung des

schlagene Pruumlfung Herr Kollege Rohde zur Abwaumlgung der beiden Verfahren ist un-

terblieben - leider

Dies war schlieszliglich der Grund dafuumlr dass wir heute als einzige Fraktion keinen eige-

nen Gesetzentwurf eingebracht haben weil wir eben auf diese Absprache vertraut

haben Wir haben immer schon - das ist hinlaumlnglich bekannt - Hare-Niemeyer favori-

siert zu einem Zeitpunkt allerdings als es das Verfahren nach Sainte-LagueumlSche-

pers noch gar nicht gab Wahlverfahrensexperten meine Damen und Herren bestaumlti-

gen uns mittlerweile dass das Verfahren nach Sainte-LagueumlSchepers den

Waumlhlerwillen unter allen Verfahren am besten abbildet Leider werden wir uns zu

Letzterem vermutlich heute mehrheitlich nicht durchringen koumlnnen Aber weil alle Ge-

setzentwuumlrfe die wir heute in Zweiter Lesung behandeln in allen wesentlichen Inhal-

ten und Zielsetzungen gleichgelagert sind stimmen wir wie schon im federfuumlhrenden

Ausschuss fuumlr Kommunale Fragen und Innere Sicherheit dem Gesetzentwurf in Ta-

gesordnungspunkt 15 und - wenngleich nur als zweitbester Loumlsung - auch den Ge-

setzentwuumlrfen im Tagesordnungspunkt 16 zu

(Beifall bei der SPD)

Praumlsidentin Barbara Stamm Bei der groszligen Uumlbereinstimmung des Hohen Hauses

verzichtet Innenminister Herrmann auf seine Wortmeldung Das ist doch eine Aner-

kennung Auch ich freue mich daruumlber

(Zurufe von den Freien Waumlhlern und den GRUumlNEN)

Damit ist die Aussprache geschlossen Wir kommen zur Abstimmung Dazu werden

die Tagesordnungspunkte wieder getrennt

Ich lasse zunaumlchst uumlber den Tagesordnungspunkt 15 abstimmen Der Abstimmung

liegt der Initiativgesetzentwurf der Fraktion der Freien Waumlhler auf Drucksache 163486

zugrunde Der federfuumlhrende Ausschuss fuumlr Kommunale Fragen und Innere Sicherheit

empfiehlt auf Drucksache 166682 die Ablehnung des Gesetzentwurfs Wer dagegen

Protokollauszug63 Plenum 15122010 Bayerischer Landtag - 16 Wahlperiode 9

dem Gesetzentwurf zustimmen will den bitte ich um das Handzeichen - Das sind die

Fraktionen der SPD und der Freien Waumlhler und Frau Abgeordnete Dr Gabriele Pauli

fraktionslos Gegenstimmen - Das sind die Fraktionen der CSU und der FDP Stim-

menthaltungen - Das ist die Fraktion des BUumlNDNISSES 90DIE GRUumlNEN Damit ist

der Gesetzentwurf abgelehnt

Wir kommen zur Abstimmung uumlber den Tagesordnungspunkt 16 Der Abstimmung lie-

gen der Initiativgesetzentwurf der FDP-Fraktion und von Abgeordneten der CSU-Frak-

tion auf Drucksache 163557 der Aumlnderungsantrag von Abgeordneten der FDP und

der CSU auf Drucksache 165202 der Initiativgesetzentwurf der Fraktion des BUumlND-

NISSES 90DIE GRUumlNEN auf Drucksache 163661 und die Beschlussempfehlung des

federfuumlhrenden Ausschusses fuumlr Kommunale Fragen und Innere Sicherheit auf Druck-

sache 166696 zugrunde

Der federfuumlhrende Ausschuss schlaumlgt fuumlr beide Gesetzentwuumlrfe eine gemeinsame

Neufassung vor Der Ausschuss fuumlr Verfassung Recht Parlamentsfragen und Ver-

braucherschutz stimmt bei seiner Endberatung der Beschlussempfehlung des feder-

fuumlhrenden Ausschusses zu allerdings mit der Maszliggabe dass sect 3 neu gefasst wird Im

Einzelnen verweise ich auf die Drucksache 166696 Wer dem Gesetzentwurf in der

Fassung des endberatenden Ausschusses zustimmen will den bitte ich um das Hand-

zeichen - Das ist das gesamte Hohe Haus Gegenstimmen Keine Stimmenthaltun-

gen - Keine Einstimmig so beschlossen

Da ein Antrag auf Dritte Lesung nicht gestellt wurde fuumlhren wir gemaumlszlig sect 56 der Ge-

schaumlftsordnung sofort die Schlussabstimmung durch Ich schlage vor sie in einfacher

Form durchzufuumlhren - Widerspruch erhebt sich nicht Wer dem Gesetzentwurf in der

Fassung des endberatenden Ausschusses seine Zustimmung geben will den bitte ich

sich vom Platz zu erheben - Das ist das gesamte Hohe Haus Ich bitte die Gegenstim-

men anzuzeigen - Keine Stimmenthaltungen - Keine

Protokollauszug63 Plenum 15122010 Bayerischer Landtag - 16 Wahlperiode 10

Damit ist das Gesetz angenommen Es hat den Titel Gesetz zur Aumlnderung des Ge-

meinde- und Landkreiswahlgesetzes sowie des Bezirkswahlgesetzes

Mit der Annahme der Gesetzentwuumlrfe in der soeben beschlossenen Fassung hat der

Aumlnderungsantrag auf der Drucksache 165202 seine Erledigung gefunden Das Hohe

Haus nimmt davon Kenntnis

Verehrte Kolleginnen und Kollegen wir sind sehr gut in der Zeit Damit haben Sie sich

eine Mittagspause von einer Stunde verdient Das tut auch dem Stenografischen

Dienst gut Wir treffen uns um 1345 Uhr wieder

(Unterbrechung von 1244 bis 1345 Uhr)

Zweiter Vizepraumlsident Franz Maget Meine Damen und Herren liebe Kolleginnen

und Kollegen es ist 1345 Uhr

Protokollauszug63 Plenum 15122010 Bayerischer Landtag - 16 Wahlperiode 11

B 1612

Bayerisches 845

Gesetz- und Verordnungsblatt Nr22 Muumlnchen den 28 Dezember 2010

Datum In haI t Seite

21122010 Gesetz zur Aumlnderung des Gemeinde- und Landkreiswahlgesetzes sowie des Bezirks-wahlgesetzes 846

2021-11212021-3-1

21122010 Gesetz uumlber Gewaumlhrleistungen im Zusammenhang mit der Bewerbung und der Austrashygung der XXIII Olympischen und der XII Paralympischen Winterspiele 2018 (Olympia-gesetz- OlympiaG) 847

66c2-F

21122010 Gesetz zur Aumlnderung des Gesetzes uumlber Zustaumlndigkeiten zum Vollzug wirtschaftsrechtli-cher Vorschriften und der Verordnung uumlber Aufgaben der Groszligen Kreisstaumldte 848

700-2-W 2020-1-1-3-I

14122010 Verordnung zur Ausfuumlhrung des Waffen- und Beschussrechts (AVWaffBeschR) 851 2186-1-1

14122010 Verordnung zur Aumlnderung der Verordnung uumlber Zustaumlndigkeiten auf dem Gebiet des Arshybeitsschutzes der Sicherheitstechnik des Chemikalien- und Medizinprodukterechtsund der Verordnung uumlber die Zustaumlndigkeiten zum Vollzug atomrechtlicher Vorschriften 853

805-2-UG 751-1-UG

14122010 Satzung zur Aumlnderung der Satzung der Bayerischen Forschungsstiftung 863 282-2-11-1-W

3122010 Verordnung zur Aumlnderung der Verordnung zum Vollzugtierschutzrechtlicher Vorschriften 864 7833-1-1-UG

10122010 Verordnung uumlber das Heilverfahren nach Dienstunfaumlllen (Bayerische Heilvertahrens-verordnung - BayHeilvfV) 865

2033-1-1-1-F

1312 2010 Verordnung zur Aumlnderung der Verordnung zur Ausfuumlhrung des Bayerischen Schulfinari-zierungsgesetzes 869

2230-7-1-1-UK

13122010 Achte Verordnung zur Aumlnderung der GerichtlichenZustaumlndigkeitsverordnungJustiz 870 300-3-1-J

15122010 Verordnung zur Aumlnderung der Verordnung uumlber die Benutzungsgebuumlhren der staatlichen Vermessungs aumlmter 871

2013-2-9-F

846 Bayerisches Gesetz- und Verordnungs blatt Nr 222010

2021-12-12021-3-1

Gesetz zur Aumlnderung des

Gemeinde- und Landkreiswahlgesetzes sowie des Bezirkswahlgesetzes

Vom 21 Dezember 2010

Der Landtag des Freistaates Bayern hat das folshygende Gesetz beschlossen das hiermit bekannt geshymacht wird

sect 1

Art 35 Abs 2 des Gesetzes uumlber die Wahl der Gemeinderaumlte der Buumlrgermeister der Kreistage und der Landraumlte (Gemeinde- und Landkreiswahlgesetz -GLKrWG) in der Fassung der Bekanntmachung vom 7 November 2006 (GVBl S 834 BayRS2021-12-I) erhaumllt folgende Fassung

(2) lFuumlr die Sitzverteilung wird die Gesamtsitzshyzahl vervielfacht mit der Zahl der Stimmen die fuumlr eishynen Wahlvorschlag oder soweit Listenverbindungen bestehen fuumlr die verbundenen Wahlvorschlaumlge insshygesamt abgegeben worden sind diIrch die Gesamtshyzahl der fuumlr alle Wahlvorschlaumlge insgesamt abgegebeshynen Stimmen geteilt 2Jeder Wahlvorschlag oder jede Verbindung von Wahlvorschlaumlgen erhaumllt zunaumlchst so viele Sitze wie ganze Zahlen darauf entfallen 3Die weiteren zu vergebenden Sitze werden den Wahlvorshyschlaumlgen und Verbindungen von Wahlvorschlaumlgen in der Reihenfolge der houmlchsten Zahlenbruchteile die sich bei der Berechnung nach Satz 1 ergeben zugeshyteilt 4Bei gleichem Anspruch mehrerer Wahlvorschlaumlshyge auf einen Sitz faumlllt dieser dem Wahlvorschlag zu

dessen inBetracht kommende sich bewerbende Pershyson die groumlszligere Stimmenzahl aufweist sonst entscheishydet das Los

sect 2

Art 4 Abs 1 Nr 6 des Gesetzes uumlber die Nahl der Bezirkstage (Bezirkswahlgesetz - BezWG) inder

Fassung der Bekanntmachung vom 12 Februar 2003 (GVBl S 144 BayRS 2021-3-I) zuletzt geaumlndert durch sect 5 des Gesetzes vom 26 Juli 2006 (GVBl S 405) ershyhaumllt folgende Fassung

6 Art 39 bis 41 42 Abs 1 bis 3 und 5 Art 43 Abs 1 Art 44 bis 464850 (Bestimmungen uumlber die Feststellung des Wahlergebnisses) mit der Maszliggabe dass andie Stelle der Bezeichnungen Landeswahlausschuss Landeswahlleiter und Abgeordneter die Bezeichnungen Wahlshykreisausschuss Wahlkreisleiter und Beshyzirksrat treten dass im Fall des Art 42 Abs 5 das Wahlergebnis im Bezirk maszliggebend ist und dass eine Erhoumlhung der Gesamtzahl der Bezirksshyraumlte bei Anwendung des Art 44 Abs 2 nur einshytritt wenn sie sich aus der Bezirkswahl selbst ershygibt

sect 3

(1) Dieses Gesetz tritt am 1 Januar 2011 in Kraft

(2) lsect 1 dieses Gesetzes ist erstmals fuumlr die allshygemeinen Gemeinde- undLandkreiswahlen im Jahr 2014 anzuwenden 2Fuumlr vor dem 1 Januar 2014 stattshyfindende Gemeinde- und Landkreiswahlen sind die Vorschriften des Gemeinde- und Landkreiswahlgeshysetzes in der bis zum Ablauf des 31 Dezember 2010 geltenden Fassung anzuwenden

Muumlnchen den 21 Dezember 2010

Der BayerischeMinisterpraumlsident

Horst See hof e r

  • Deckblatt
  • Gesetzentwurf 163557 vom 10022010
  • Plenarprotokoll Nr 42 vom 24022010
  • Beschlussempfehlung mit Bericht 166696 des KI vom 09122010
  • Beschluss des Plenums 166726 vom 15122010
  • Plenarprotokoll Nr 63 vom 15122010
  • Gesetz- und Verordnungsblatt vom 28122010
Page 20: Stand: 25.02.2013 10:04:14 Vorgangsmappe für die Drucksache … · 2020. 1. 10. · Bayerischer Landtag 16.Wahlperiode Drucksache16/3557 10.02.2010 Gesetzentwurf zur Änderung des

dem Gesetzentwurf zustimmen will den bitte ich um das Handzeichen - Das sind die

Fraktionen der SPD und der Freien Waumlhler und Frau Abgeordnete Dr Gabriele Pauli

fraktionslos Gegenstimmen - Das sind die Fraktionen der CSU und der FDP Stim-

menthaltungen - Das ist die Fraktion des BUumlNDNISSES 90DIE GRUumlNEN Damit ist

der Gesetzentwurf abgelehnt

Wir kommen zur Abstimmung uumlber den Tagesordnungspunkt 16 Der Abstimmung lie-

gen der Initiativgesetzentwurf der FDP-Fraktion und von Abgeordneten der CSU-Frak-

tion auf Drucksache 163557 der Aumlnderungsantrag von Abgeordneten der FDP und

der CSU auf Drucksache 165202 der Initiativgesetzentwurf der Fraktion des BUumlND-

NISSES 90DIE GRUumlNEN auf Drucksache 163661 und die Beschlussempfehlung des

federfuumlhrenden Ausschusses fuumlr Kommunale Fragen und Innere Sicherheit auf Druck-

sache 166696 zugrunde

Der federfuumlhrende Ausschuss schlaumlgt fuumlr beide Gesetzentwuumlrfe eine gemeinsame

Neufassung vor Der Ausschuss fuumlr Verfassung Recht Parlamentsfragen und Ver-

braucherschutz stimmt bei seiner Endberatung der Beschlussempfehlung des feder-

fuumlhrenden Ausschusses zu allerdings mit der Maszliggabe dass sect 3 neu gefasst wird Im

Einzelnen verweise ich auf die Drucksache 166696 Wer dem Gesetzentwurf in der

Fassung des endberatenden Ausschusses zustimmen will den bitte ich um das Hand-

zeichen - Das ist das gesamte Hohe Haus Gegenstimmen Keine Stimmenthaltun-

gen - Keine Einstimmig so beschlossen

Da ein Antrag auf Dritte Lesung nicht gestellt wurde fuumlhren wir gemaumlszlig sect 56 der Ge-

schaumlftsordnung sofort die Schlussabstimmung durch Ich schlage vor sie in einfacher

Form durchzufuumlhren - Widerspruch erhebt sich nicht Wer dem Gesetzentwurf in der

Fassung des endberatenden Ausschusses seine Zustimmung geben will den bitte ich

sich vom Platz zu erheben - Das ist das gesamte Hohe Haus Ich bitte die Gegenstim-

men anzuzeigen - Keine Stimmenthaltungen - Keine

Protokollauszug63 Plenum 15122010 Bayerischer Landtag - 16 Wahlperiode 10

Damit ist das Gesetz angenommen Es hat den Titel Gesetz zur Aumlnderung des Ge-

meinde- und Landkreiswahlgesetzes sowie des Bezirkswahlgesetzes

Mit der Annahme der Gesetzentwuumlrfe in der soeben beschlossenen Fassung hat der

Aumlnderungsantrag auf der Drucksache 165202 seine Erledigung gefunden Das Hohe

Haus nimmt davon Kenntnis

Verehrte Kolleginnen und Kollegen wir sind sehr gut in der Zeit Damit haben Sie sich

eine Mittagspause von einer Stunde verdient Das tut auch dem Stenografischen

Dienst gut Wir treffen uns um 1345 Uhr wieder

(Unterbrechung von 1244 bis 1345 Uhr)

Zweiter Vizepraumlsident Franz Maget Meine Damen und Herren liebe Kolleginnen

und Kollegen es ist 1345 Uhr

Protokollauszug63 Plenum 15122010 Bayerischer Landtag - 16 Wahlperiode 11

B 1612

Bayerisches 845

Gesetz- und Verordnungsblatt Nr22 Muumlnchen den 28 Dezember 2010

Datum In haI t Seite

21122010 Gesetz zur Aumlnderung des Gemeinde- und Landkreiswahlgesetzes sowie des Bezirks-wahlgesetzes 846

2021-11212021-3-1

21122010 Gesetz uumlber Gewaumlhrleistungen im Zusammenhang mit der Bewerbung und der Austrashygung der XXIII Olympischen und der XII Paralympischen Winterspiele 2018 (Olympia-gesetz- OlympiaG) 847

66c2-F

21122010 Gesetz zur Aumlnderung des Gesetzes uumlber Zustaumlndigkeiten zum Vollzug wirtschaftsrechtli-cher Vorschriften und der Verordnung uumlber Aufgaben der Groszligen Kreisstaumldte 848

700-2-W 2020-1-1-3-I

14122010 Verordnung zur Ausfuumlhrung des Waffen- und Beschussrechts (AVWaffBeschR) 851 2186-1-1

14122010 Verordnung zur Aumlnderung der Verordnung uumlber Zustaumlndigkeiten auf dem Gebiet des Arshybeitsschutzes der Sicherheitstechnik des Chemikalien- und Medizinprodukterechtsund der Verordnung uumlber die Zustaumlndigkeiten zum Vollzug atomrechtlicher Vorschriften 853

805-2-UG 751-1-UG

14122010 Satzung zur Aumlnderung der Satzung der Bayerischen Forschungsstiftung 863 282-2-11-1-W

3122010 Verordnung zur Aumlnderung der Verordnung zum Vollzugtierschutzrechtlicher Vorschriften 864 7833-1-1-UG

10122010 Verordnung uumlber das Heilverfahren nach Dienstunfaumlllen (Bayerische Heilvertahrens-verordnung - BayHeilvfV) 865

2033-1-1-1-F

1312 2010 Verordnung zur Aumlnderung der Verordnung zur Ausfuumlhrung des Bayerischen Schulfinari-zierungsgesetzes 869

2230-7-1-1-UK

13122010 Achte Verordnung zur Aumlnderung der GerichtlichenZustaumlndigkeitsverordnungJustiz 870 300-3-1-J

15122010 Verordnung zur Aumlnderung der Verordnung uumlber die Benutzungsgebuumlhren der staatlichen Vermessungs aumlmter 871

2013-2-9-F

846 Bayerisches Gesetz- und Verordnungs blatt Nr 222010

2021-12-12021-3-1

Gesetz zur Aumlnderung des

Gemeinde- und Landkreiswahlgesetzes sowie des Bezirkswahlgesetzes

Vom 21 Dezember 2010

Der Landtag des Freistaates Bayern hat das folshygende Gesetz beschlossen das hiermit bekannt geshymacht wird

sect 1

Art 35 Abs 2 des Gesetzes uumlber die Wahl der Gemeinderaumlte der Buumlrgermeister der Kreistage und der Landraumlte (Gemeinde- und Landkreiswahlgesetz -GLKrWG) in der Fassung der Bekanntmachung vom 7 November 2006 (GVBl S 834 BayRS2021-12-I) erhaumllt folgende Fassung

(2) lFuumlr die Sitzverteilung wird die Gesamtsitzshyzahl vervielfacht mit der Zahl der Stimmen die fuumlr eishynen Wahlvorschlag oder soweit Listenverbindungen bestehen fuumlr die verbundenen Wahlvorschlaumlge insshygesamt abgegeben worden sind diIrch die Gesamtshyzahl der fuumlr alle Wahlvorschlaumlge insgesamt abgegebeshynen Stimmen geteilt 2Jeder Wahlvorschlag oder jede Verbindung von Wahlvorschlaumlgen erhaumllt zunaumlchst so viele Sitze wie ganze Zahlen darauf entfallen 3Die weiteren zu vergebenden Sitze werden den Wahlvorshyschlaumlgen und Verbindungen von Wahlvorschlaumlgen in der Reihenfolge der houmlchsten Zahlenbruchteile die sich bei der Berechnung nach Satz 1 ergeben zugeshyteilt 4Bei gleichem Anspruch mehrerer Wahlvorschlaumlshyge auf einen Sitz faumlllt dieser dem Wahlvorschlag zu

dessen inBetracht kommende sich bewerbende Pershyson die groumlszligere Stimmenzahl aufweist sonst entscheishydet das Los

sect 2

Art 4 Abs 1 Nr 6 des Gesetzes uumlber die Nahl der Bezirkstage (Bezirkswahlgesetz - BezWG) inder

Fassung der Bekanntmachung vom 12 Februar 2003 (GVBl S 144 BayRS 2021-3-I) zuletzt geaumlndert durch sect 5 des Gesetzes vom 26 Juli 2006 (GVBl S 405) ershyhaumllt folgende Fassung

6 Art 39 bis 41 42 Abs 1 bis 3 und 5 Art 43 Abs 1 Art 44 bis 464850 (Bestimmungen uumlber die Feststellung des Wahlergebnisses) mit der Maszliggabe dass andie Stelle der Bezeichnungen Landeswahlausschuss Landeswahlleiter und Abgeordneter die Bezeichnungen Wahlshykreisausschuss Wahlkreisleiter und Beshyzirksrat treten dass im Fall des Art 42 Abs 5 das Wahlergebnis im Bezirk maszliggebend ist und dass eine Erhoumlhung der Gesamtzahl der Bezirksshyraumlte bei Anwendung des Art 44 Abs 2 nur einshytritt wenn sie sich aus der Bezirkswahl selbst ershygibt

sect 3

(1) Dieses Gesetz tritt am 1 Januar 2011 in Kraft

(2) lsect 1 dieses Gesetzes ist erstmals fuumlr die allshygemeinen Gemeinde- undLandkreiswahlen im Jahr 2014 anzuwenden 2Fuumlr vor dem 1 Januar 2014 stattshyfindende Gemeinde- und Landkreiswahlen sind die Vorschriften des Gemeinde- und Landkreiswahlgeshysetzes in der bis zum Ablauf des 31 Dezember 2010 geltenden Fassung anzuwenden

Muumlnchen den 21 Dezember 2010

Der BayerischeMinisterpraumlsident

Horst See hof e r

  • Deckblatt
  • Gesetzentwurf 163557 vom 10022010
  • Plenarprotokoll Nr 42 vom 24022010
  • Beschlussempfehlung mit Bericht 166696 des KI vom 09122010
  • Beschluss des Plenums 166726 vom 15122010
  • Plenarprotokoll Nr 63 vom 15122010
  • Gesetz- und Verordnungsblatt vom 28122010
Page 21: Stand: 25.02.2013 10:04:14 Vorgangsmappe für die Drucksache … · 2020. 1. 10. · Bayerischer Landtag 16.Wahlperiode Drucksache16/3557 10.02.2010 Gesetzentwurf zur Änderung des

Damit ist das Gesetz angenommen Es hat den Titel Gesetz zur Aumlnderung des Ge-

meinde- und Landkreiswahlgesetzes sowie des Bezirkswahlgesetzes

Mit der Annahme der Gesetzentwuumlrfe in der soeben beschlossenen Fassung hat der

Aumlnderungsantrag auf der Drucksache 165202 seine Erledigung gefunden Das Hohe

Haus nimmt davon Kenntnis

Verehrte Kolleginnen und Kollegen wir sind sehr gut in der Zeit Damit haben Sie sich

eine Mittagspause von einer Stunde verdient Das tut auch dem Stenografischen

Dienst gut Wir treffen uns um 1345 Uhr wieder

(Unterbrechung von 1244 bis 1345 Uhr)

Zweiter Vizepraumlsident Franz Maget Meine Damen und Herren liebe Kolleginnen

und Kollegen es ist 1345 Uhr

Protokollauszug63 Plenum 15122010 Bayerischer Landtag - 16 Wahlperiode 11

B 1612

Bayerisches 845

Gesetz- und Verordnungsblatt Nr22 Muumlnchen den 28 Dezember 2010

Datum In haI t Seite

21122010 Gesetz zur Aumlnderung des Gemeinde- und Landkreiswahlgesetzes sowie des Bezirks-wahlgesetzes 846

2021-11212021-3-1

21122010 Gesetz uumlber Gewaumlhrleistungen im Zusammenhang mit der Bewerbung und der Austrashygung der XXIII Olympischen und der XII Paralympischen Winterspiele 2018 (Olympia-gesetz- OlympiaG) 847

66c2-F

21122010 Gesetz zur Aumlnderung des Gesetzes uumlber Zustaumlndigkeiten zum Vollzug wirtschaftsrechtli-cher Vorschriften und der Verordnung uumlber Aufgaben der Groszligen Kreisstaumldte 848

700-2-W 2020-1-1-3-I

14122010 Verordnung zur Ausfuumlhrung des Waffen- und Beschussrechts (AVWaffBeschR) 851 2186-1-1

14122010 Verordnung zur Aumlnderung der Verordnung uumlber Zustaumlndigkeiten auf dem Gebiet des Arshybeitsschutzes der Sicherheitstechnik des Chemikalien- und Medizinprodukterechtsund der Verordnung uumlber die Zustaumlndigkeiten zum Vollzug atomrechtlicher Vorschriften 853

805-2-UG 751-1-UG

14122010 Satzung zur Aumlnderung der Satzung der Bayerischen Forschungsstiftung 863 282-2-11-1-W

3122010 Verordnung zur Aumlnderung der Verordnung zum Vollzugtierschutzrechtlicher Vorschriften 864 7833-1-1-UG

10122010 Verordnung uumlber das Heilverfahren nach Dienstunfaumlllen (Bayerische Heilvertahrens-verordnung - BayHeilvfV) 865

2033-1-1-1-F

1312 2010 Verordnung zur Aumlnderung der Verordnung zur Ausfuumlhrung des Bayerischen Schulfinari-zierungsgesetzes 869

2230-7-1-1-UK

13122010 Achte Verordnung zur Aumlnderung der GerichtlichenZustaumlndigkeitsverordnungJustiz 870 300-3-1-J

15122010 Verordnung zur Aumlnderung der Verordnung uumlber die Benutzungsgebuumlhren der staatlichen Vermessungs aumlmter 871

2013-2-9-F

846 Bayerisches Gesetz- und Verordnungs blatt Nr 222010

2021-12-12021-3-1

Gesetz zur Aumlnderung des

Gemeinde- und Landkreiswahlgesetzes sowie des Bezirkswahlgesetzes

Vom 21 Dezember 2010

Der Landtag des Freistaates Bayern hat das folshygende Gesetz beschlossen das hiermit bekannt geshymacht wird

sect 1

Art 35 Abs 2 des Gesetzes uumlber die Wahl der Gemeinderaumlte der Buumlrgermeister der Kreistage und der Landraumlte (Gemeinde- und Landkreiswahlgesetz -GLKrWG) in der Fassung der Bekanntmachung vom 7 November 2006 (GVBl S 834 BayRS2021-12-I) erhaumllt folgende Fassung

(2) lFuumlr die Sitzverteilung wird die Gesamtsitzshyzahl vervielfacht mit der Zahl der Stimmen die fuumlr eishynen Wahlvorschlag oder soweit Listenverbindungen bestehen fuumlr die verbundenen Wahlvorschlaumlge insshygesamt abgegeben worden sind diIrch die Gesamtshyzahl der fuumlr alle Wahlvorschlaumlge insgesamt abgegebeshynen Stimmen geteilt 2Jeder Wahlvorschlag oder jede Verbindung von Wahlvorschlaumlgen erhaumllt zunaumlchst so viele Sitze wie ganze Zahlen darauf entfallen 3Die weiteren zu vergebenden Sitze werden den Wahlvorshyschlaumlgen und Verbindungen von Wahlvorschlaumlgen in der Reihenfolge der houmlchsten Zahlenbruchteile die sich bei der Berechnung nach Satz 1 ergeben zugeshyteilt 4Bei gleichem Anspruch mehrerer Wahlvorschlaumlshyge auf einen Sitz faumlllt dieser dem Wahlvorschlag zu

dessen inBetracht kommende sich bewerbende Pershyson die groumlszligere Stimmenzahl aufweist sonst entscheishydet das Los

sect 2

Art 4 Abs 1 Nr 6 des Gesetzes uumlber die Nahl der Bezirkstage (Bezirkswahlgesetz - BezWG) inder

Fassung der Bekanntmachung vom 12 Februar 2003 (GVBl S 144 BayRS 2021-3-I) zuletzt geaumlndert durch sect 5 des Gesetzes vom 26 Juli 2006 (GVBl S 405) ershyhaumllt folgende Fassung

6 Art 39 bis 41 42 Abs 1 bis 3 und 5 Art 43 Abs 1 Art 44 bis 464850 (Bestimmungen uumlber die Feststellung des Wahlergebnisses) mit der Maszliggabe dass andie Stelle der Bezeichnungen Landeswahlausschuss Landeswahlleiter und Abgeordneter die Bezeichnungen Wahlshykreisausschuss Wahlkreisleiter und Beshyzirksrat treten dass im Fall des Art 42 Abs 5 das Wahlergebnis im Bezirk maszliggebend ist und dass eine Erhoumlhung der Gesamtzahl der Bezirksshyraumlte bei Anwendung des Art 44 Abs 2 nur einshytritt wenn sie sich aus der Bezirkswahl selbst ershygibt

sect 3

(1) Dieses Gesetz tritt am 1 Januar 2011 in Kraft

(2) lsect 1 dieses Gesetzes ist erstmals fuumlr die allshygemeinen Gemeinde- undLandkreiswahlen im Jahr 2014 anzuwenden 2Fuumlr vor dem 1 Januar 2014 stattshyfindende Gemeinde- und Landkreiswahlen sind die Vorschriften des Gemeinde- und Landkreiswahlgeshysetzes in der bis zum Ablauf des 31 Dezember 2010 geltenden Fassung anzuwenden

Muumlnchen den 21 Dezember 2010

Der BayerischeMinisterpraumlsident

Horst See hof e r

  • Deckblatt
  • Gesetzentwurf 163557 vom 10022010
  • Plenarprotokoll Nr 42 vom 24022010
  • Beschlussempfehlung mit Bericht 166696 des KI vom 09122010
  • Beschluss des Plenums 166726 vom 15122010
  • Plenarprotokoll Nr 63 vom 15122010
  • Gesetz- und Verordnungsblatt vom 28122010
Page 22: Stand: 25.02.2013 10:04:14 Vorgangsmappe für die Drucksache … · 2020. 1. 10. · Bayerischer Landtag 16.Wahlperiode Drucksache16/3557 10.02.2010 Gesetzentwurf zur Änderung des

B 1612

Bayerisches 845

Gesetz- und Verordnungsblatt Nr22 Muumlnchen den 28 Dezember 2010

Datum In haI t Seite

21122010 Gesetz zur Aumlnderung des Gemeinde- und Landkreiswahlgesetzes sowie des Bezirks-wahlgesetzes 846

2021-11212021-3-1

21122010 Gesetz uumlber Gewaumlhrleistungen im Zusammenhang mit der Bewerbung und der Austrashygung der XXIII Olympischen und der XII Paralympischen Winterspiele 2018 (Olympia-gesetz- OlympiaG) 847

66c2-F

21122010 Gesetz zur Aumlnderung des Gesetzes uumlber Zustaumlndigkeiten zum Vollzug wirtschaftsrechtli-cher Vorschriften und der Verordnung uumlber Aufgaben der Groszligen Kreisstaumldte 848

700-2-W 2020-1-1-3-I

14122010 Verordnung zur Ausfuumlhrung des Waffen- und Beschussrechts (AVWaffBeschR) 851 2186-1-1

14122010 Verordnung zur Aumlnderung der Verordnung uumlber Zustaumlndigkeiten auf dem Gebiet des Arshybeitsschutzes der Sicherheitstechnik des Chemikalien- und Medizinprodukterechtsund der Verordnung uumlber die Zustaumlndigkeiten zum Vollzug atomrechtlicher Vorschriften 853

805-2-UG 751-1-UG

14122010 Satzung zur Aumlnderung der Satzung der Bayerischen Forschungsstiftung 863 282-2-11-1-W

3122010 Verordnung zur Aumlnderung der Verordnung zum Vollzugtierschutzrechtlicher Vorschriften 864 7833-1-1-UG

10122010 Verordnung uumlber das Heilverfahren nach Dienstunfaumlllen (Bayerische Heilvertahrens-verordnung - BayHeilvfV) 865

2033-1-1-1-F

1312 2010 Verordnung zur Aumlnderung der Verordnung zur Ausfuumlhrung des Bayerischen Schulfinari-zierungsgesetzes 869

2230-7-1-1-UK

13122010 Achte Verordnung zur Aumlnderung der GerichtlichenZustaumlndigkeitsverordnungJustiz 870 300-3-1-J

15122010 Verordnung zur Aumlnderung der Verordnung uumlber die Benutzungsgebuumlhren der staatlichen Vermessungs aumlmter 871

2013-2-9-F

846 Bayerisches Gesetz- und Verordnungs blatt Nr 222010

2021-12-12021-3-1

Gesetz zur Aumlnderung des

Gemeinde- und Landkreiswahlgesetzes sowie des Bezirkswahlgesetzes

Vom 21 Dezember 2010

Der Landtag des Freistaates Bayern hat das folshygende Gesetz beschlossen das hiermit bekannt geshymacht wird

sect 1

Art 35 Abs 2 des Gesetzes uumlber die Wahl der Gemeinderaumlte der Buumlrgermeister der Kreistage und der Landraumlte (Gemeinde- und Landkreiswahlgesetz -GLKrWG) in der Fassung der Bekanntmachung vom 7 November 2006 (GVBl S 834 BayRS2021-12-I) erhaumllt folgende Fassung

(2) lFuumlr die Sitzverteilung wird die Gesamtsitzshyzahl vervielfacht mit der Zahl der Stimmen die fuumlr eishynen Wahlvorschlag oder soweit Listenverbindungen bestehen fuumlr die verbundenen Wahlvorschlaumlge insshygesamt abgegeben worden sind diIrch die Gesamtshyzahl der fuumlr alle Wahlvorschlaumlge insgesamt abgegebeshynen Stimmen geteilt 2Jeder Wahlvorschlag oder jede Verbindung von Wahlvorschlaumlgen erhaumllt zunaumlchst so viele Sitze wie ganze Zahlen darauf entfallen 3Die weiteren zu vergebenden Sitze werden den Wahlvorshyschlaumlgen und Verbindungen von Wahlvorschlaumlgen in der Reihenfolge der houmlchsten Zahlenbruchteile die sich bei der Berechnung nach Satz 1 ergeben zugeshyteilt 4Bei gleichem Anspruch mehrerer Wahlvorschlaumlshyge auf einen Sitz faumlllt dieser dem Wahlvorschlag zu

dessen inBetracht kommende sich bewerbende Pershyson die groumlszligere Stimmenzahl aufweist sonst entscheishydet das Los

sect 2

Art 4 Abs 1 Nr 6 des Gesetzes uumlber die Nahl der Bezirkstage (Bezirkswahlgesetz - BezWG) inder

Fassung der Bekanntmachung vom 12 Februar 2003 (GVBl S 144 BayRS 2021-3-I) zuletzt geaumlndert durch sect 5 des Gesetzes vom 26 Juli 2006 (GVBl S 405) ershyhaumllt folgende Fassung

6 Art 39 bis 41 42 Abs 1 bis 3 und 5 Art 43 Abs 1 Art 44 bis 464850 (Bestimmungen uumlber die Feststellung des Wahlergebnisses) mit der Maszliggabe dass andie Stelle der Bezeichnungen Landeswahlausschuss Landeswahlleiter und Abgeordneter die Bezeichnungen Wahlshykreisausschuss Wahlkreisleiter und Beshyzirksrat treten dass im Fall des Art 42 Abs 5 das Wahlergebnis im Bezirk maszliggebend ist und dass eine Erhoumlhung der Gesamtzahl der Bezirksshyraumlte bei Anwendung des Art 44 Abs 2 nur einshytritt wenn sie sich aus der Bezirkswahl selbst ershygibt

sect 3

(1) Dieses Gesetz tritt am 1 Januar 2011 in Kraft

(2) lsect 1 dieses Gesetzes ist erstmals fuumlr die allshygemeinen Gemeinde- undLandkreiswahlen im Jahr 2014 anzuwenden 2Fuumlr vor dem 1 Januar 2014 stattshyfindende Gemeinde- und Landkreiswahlen sind die Vorschriften des Gemeinde- und Landkreiswahlgeshysetzes in der bis zum Ablauf des 31 Dezember 2010 geltenden Fassung anzuwenden

Muumlnchen den 21 Dezember 2010

Der BayerischeMinisterpraumlsident

Horst See hof e r

  • Deckblatt
  • Gesetzentwurf 163557 vom 10022010
  • Plenarprotokoll Nr 42 vom 24022010
  • Beschlussempfehlung mit Bericht 166696 des KI vom 09122010
  • Beschluss des Plenums 166726 vom 15122010
  • Plenarprotokoll Nr 63 vom 15122010
  • Gesetz- und Verordnungsblatt vom 28122010
Page 23: Stand: 25.02.2013 10:04:14 Vorgangsmappe für die Drucksache … · 2020. 1. 10. · Bayerischer Landtag 16.Wahlperiode Drucksache16/3557 10.02.2010 Gesetzentwurf zur Änderung des

846 Bayerisches Gesetz- und Verordnungs blatt Nr 222010

2021-12-12021-3-1

Gesetz zur Aumlnderung des

Gemeinde- und Landkreiswahlgesetzes sowie des Bezirkswahlgesetzes

Vom 21 Dezember 2010

Der Landtag des Freistaates Bayern hat das folshygende Gesetz beschlossen das hiermit bekannt geshymacht wird

sect 1

Art 35 Abs 2 des Gesetzes uumlber die Wahl der Gemeinderaumlte der Buumlrgermeister der Kreistage und der Landraumlte (Gemeinde- und Landkreiswahlgesetz -GLKrWG) in der Fassung der Bekanntmachung vom 7 November 2006 (GVBl S 834 BayRS2021-12-I) erhaumllt folgende Fassung

(2) lFuumlr die Sitzverteilung wird die Gesamtsitzshyzahl vervielfacht mit der Zahl der Stimmen die fuumlr eishynen Wahlvorschlag oder soweit Listenverbindungen bestehen fuumlr die verbundenen Wahlvorschlaumlge insshygesamt abgegeben worden sind diIrch die Gesamtshyzahl der fuumlr alle Wahlvorschlaumlge insgesamt abgegebeshynen Stimmen geteilt 2Jeder Wahlvorschlag oder jede Verbindung von Wahlvorschlaumlgen erhaumllt zunaumlchst so viele Sitze wie ganze Zahlen darauf entfallen 3Die weiteren zu vergebenden Sitze werden den Wahlvorshyschlaumlgen und Verbindungen von Wahlvorschlaumlgen in der Reihenfolge der houmlchsten Zahlenbruchteile die sich bei der Berechnung nach Satz 1 ergeben zugeshyteilt 4Bei gleichem Anspruch mehrerer Wahlvorschlaumlshyge auf einen Sitz faumlllt dieser dem Wahlvorschlag zu

dessen inBetracht kommende sich bewerbende Pershyson die groumlszligere Stimmenzahl aufweist sonst entscheishydet das Los

sect 2

Art 4 Abs 1 Nr 6 des Gesetzes uumlber die Nahl der Bezirkstage (Bezirkswahlgesetz - BezWG) inder

Fassung der Bekanntmachung vom 12 Februar 2003 (GVBl S 144 BayRS 2021-3-I) zuletzt geaumlndert durch sect 5 des Gesetzes vom 26 Juli 2006 (GVBl S 405) ershyhaumllt folgende Fassung

6 Art 39 bis 41 42 Abs 1 bis 3 und 5 Art 43 Abs 1 Art 44 bis 464850 (Bestimmungen uumlber die Feststellung des Wahlergebnisses) mit der Maszliggabe dass andie Stelle der Bezeichnungen Landeswahlausschuss Landeswahlleiter und Abgeordneter die Bezeichnungen Wahlshykreisausschuss Wahlkreisleiter und Beshyzirksrat treten dass im Fall des Art 42 Abs 5 das Wahlergebnis im Bezirk maszliggebend ist und dass eine Erhoumlhung der Gesamtzahl der Bezirksshyraumlte bei Anwendung des Art 44 Abs 2 nur einshytritt wenn sie sich aus der Bezirkswahl selbst ershygibt

sect 3

(1) Dieses Gesetz tritt am 1 Januar 2011 in Kraft

(2) lsect 1 dieses Gesetzes ist erstmals fuumlr die allshygemeinen Gemeinde- undLandkreiswahlen im Jahr 2014 anzuwenden 2Fuumlr vor dem 1 Januar 2014 stattshyfindende Gemeinde- und Landkreiswahlen sind die Vorschriften des Gemeinde- und Landkreiswahlgeshysetzes in der bis zum Ablauf des 31 Dezember 2010 geltenden Fassung anzuwenden

Muumlnchen den 21 Dezember 2010

Der BayerischeMinisterpraumlsident

Horst See hof e r

  • Deckblatt
  • Gesetzentwurf 163557 vom 10022010
  • Plenarprotokoll Nr 42 vom 24022010
  • Beschlussempfehlung mit Bericht 166696 des KI vom 09122010
  • Beschluss des Plenums 166726 vom 15122010
  • Plenarprotokoll Nr 63 vom 15122010
  • Gesetz- und Verordnungsblatt vom 28122010