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stefan m. gergely

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Page 1: stefan m. gergely

22. März 1985, S50. -

I

-.~.<'JksU- .-S' n.ifrPmV^V-rTii'^ii'_ifffl"-_-M_-_

DER HÄRTESTE T

DEN ES JE GAB

Page 2: stefan m. gergely

So sitzt man im Büro der Zukunft

^„«•VB^äS**

Drehstühle von Wiesner-Hager. Synchro-Sit heißt der Büro-Drehstuhl, der je­de Bewegung des Kör­pers mitmacht. Die rich­tige Sitzhaltung für jede Arbeitssituation schließt Ermüdung von vornher­ein aus und läßt dem Büroschlaf keine Chan­ce. Speziell für Bild­schirmarbeitsplätze sind leitfähige Materialien in den Stoff eingearbeitet. So wird jede statische Aufladung vermieden -das Arbeitsklima bleibt frei von Störungen.

MMS

WIESNER HAGER I M

Vielfalt ist unsere Stärke

Page 3: stefan m. gergely

INTERN

Liebe Leser! D> "ieses trend-profil-Sonderheft enthält den umfangreichsten und härtesten Vergleichstest von Mikrocomputern, der bisher in einer deutschsprachigen Zeitschrift veröffentlicht wurde. 14 für den kommerziellen Einsatz konzipierte Personal Computer und rund zweieinhalb Dutzend Anwender-Programme im Gesamtwert von fast zwei Millionen Schilling wurden von einer Experten-Jury zwei Monate lang nach allen Regeln der EDV-Kunst geprüft; gut 50 Computer-Einsteiger arbeiteten der Reihe nach an den Testgeräten und beurteilten ihre Eindrücke mit insgesamt 12.000 Einzelwertungen. Für Computer-Freaks: Die gesammelten Ergebnisse unserer Untersuchungen beanspruchen mehr als fünf Millionen Bytes Speicherplatz.

Die Test-Manager Stefan M. Gergely und Alois M. Göschl destillierten diese Datenfülle zu klaren Aussagen, die dem EDV-interessierten Laien ebenso wie dem Fachmann Leitlinien zur unabhängigen Meinungsbildung vermitteln. Das oberste Ziel war dabei, mehr Transparenz in einen undurchsichtigen Markt zu bringen.

Denn sogar für Experten ist es zunehmend schwierig, sich im Dschungel von mittlerweile über 100 verschiedenen Modellen von Mikros der dritten Generation, mit fast einem Dutzend Betriebssystemen und Tausenden Anwenderprogrammen, zurechtzufinden. Der interessierte Laie, der weder mit „RAMs" noch mit „Booting-Disks" etwas anzufangen weiß, wird häufig schon nach den ersten zaghaften Erkundigungen entmutigt kapitulieren. Wir glauben, daß die mangelnde Transparenz des PC-Markts zur Zeit der stärkste Hemmschuh seines Wachstums ist. Deshalb sind wir überzeugt, daß auch die EDV-Hersteller diesen Vergleichstest begrüßen werden - selbst wenn manche ihrer Produkte kritisiert wurden.

S. Heger" gibt es beim trend-profil-Computertest keinen. Nicht, weil wir uns gescheut hätten, damit alle anderen Modelle zu „Verlierern" zu stempeln. In der EDV-Branche kommt es aber - mehr als anderswo - darauf an, jeweils für eine bestimmte Aufgabe eine möglichst gute Lösung zu finden. Für einen Kaufmann, der seine Bilanz als farbige

Alois Göschl, Helmut Voska, Stefan M. Gergely, Okfm. Günter Enickl

Säulenhalle am Bildschirm beurteilen will, wird in der Regel ein anderes Produkt geeignet sein als für einen Techniker, der große Zahlenmengen möglichst schnell verdaten möchte, oder einen Rechtsanwalt, der zur Rationalisierung seiner Kanzlei einen Computer zum Texten sucht. Wer gerne auf unwegsamen Waldwegen herumkutschiert, wird sich in der Regel auch ein anderes Auto kaufen als jemand, den es Tag für Tag ärgert, in der Wiener Innenstadt keinen Parkplatz zu finden.

Di 'ieser Vergleichstest liefert aber sehr wohl vergleichende Wertungen für jene, die einen schnellen Rechner suchen oder andere, die mit einem Textprogramm häufig Serienbriefe verschicken wollen. Auch auf die Frage, welche Software dem |

SSn . EXTRA 22. März 1985

Page 4: stefan m. gergely

streßgeplagten Manager am ehesten nutzen könnte, haben wir eine Antwort. Allerdings waren wir angesichts der Fülle des Angebots an Hardware und Software gezwungen, vorab eine Auswahl zu treffen.

Die Ju ry hat in mehreren Sitzungen einen - wie wir meinen, akzeptablen -Kompromiß gefunden (siehe „So wurde getestet" auf Seite 12). Unsere Auswahl bedeutet keineswegs, daß die nicht getesteten Produkte von vornherein als „minderwertig" erachtet wurden. Eine Marktübersicht auf Seite 32 vermittelt deshalb die technischen Daten aller anderen - mit den Testgeräten vergleichbaren - Mikrocomputer.

H, .itzige Diskussionen gab es unter den Testexperten zur Frage, ob nicht jeder derartige Vergleichstest bei seinem Erscheinen bereits überholt sei: Demnächst schon würden, so sagten manche Auguren voraus, neue, viel leistungsfähigere Computer auf den Markt kommen, und damit seien viele der heute auf der Testliste stehenden Geräte überholt. Wer dieses Argument akzeptiert, der müßte - in einem schnellebigen Markt wie diesem - auf einen Vergleichstest von vornherein verzichten.

Wir sind anderer Meinung: Erstens sind die in den nächsten Monaten zu erwartenden neuen PC-Modelle mit aller Wahrscheinlichkeit nicht so revolutionär, daß alle ihre Vorgänger damit automatisch zu Ladenhütern würden (die Hersteller müßten ja auch blöd sein, wenn sie sich auf diese Weise ihr Geschäft selbst ruinierten); und zum zweiten haben wir neben Geräten, die sich bereits am Markt etablieren konnten, auch Neuankömmlinge im Test berücksichtigt; einer davon wird in Österreich erst ab Mai zu kaufen sein.

Nach den neuesten Daten der Marktforschungsfirma Diebold-Parisini haben die in diesem Heft getesteten Computer im Jahre 1984 zu gut 50 Prozent den österreichischen Markt (in Stückzahlen) beherrscht. Die Testcomputer und die geprüften Programme werden auch in den nächsten Monaten am Markt kräftig mitmischen.

Ds ' aß an den Testergebnissen nichts geschönt und nichts unterschlagen wurde, versteht sich von selbst; darüber hinaus entstand dank der Mitarbeit zahlreicher EDV-Experten immerhin der erste professionelle Praxistest in der PC-Branche.

Nicht immer waren die Fachleute bei ihrem Urteil einer Meinung. So wurden die Vor-und Nachteile der integrierten Softwarepakete unterschiedlich gewertet. Diese Diskrepanzen sind aber verständlich: Jede Wertung wird in hohem Maß durch den dabei angelegten Maßstab beeinflußt. Bei den erwähnten integrierten Paketen ist es sogar sinnvoll, aus unterschiedlichen Blickwinkeln zu urteilen. Wir freuen uns über die Vielfalt der Wertungen: So kann sich jeder Leser seine eigene Meinung bilden.

G, "eschäftsführer Günter J. Enickl stand an der Wiege des ersten Sonderhefts, das trend und profil gemeinsam herausgeben. Die profil-Mitarbeiter Stefan M. Gergely und Alois M. Göschl leisteten vier Monate lang harte Arbeit, um den Computertest erfolgreich über die Runden zu bringen (die Runde der Testexperten wird auf Seite 12 vorgestellt). Personal-Computer von Ericsson und Olivetti sorgten für die rechnerische Erhärtung der Ergebnisse. Alfred Worm deckte Stärken und Schwächen der Computer von Apple, IBM und Wang auf. Helmut A. Gansterer, Reinhard Tramontana und profil-Cartoonist Erich Eibl näherten sich auf subjektive Weise dem Thema. trend-Graphik-Chef Ernst Pavlovic sorgte, unterstützt von profil-Foto-Chef Walter Wobrazek, für die im trend gewohnte ästhetische Form. Den Anzeigenkontakt hielten Josef Frühwirth, Johann Hudribusch und Josef Scheibenreif.

Helmut Voska, profil-Chefredakteur, Herausgeber des trend-profil-Sonderhefts

Titelbild: Rene Prohaska

22. März 1985 trend CVTOA

Page 5: stefan m. gergely

SIEMENS

Die ganze Welt beschäftigt sich heute mit diesen Buchstaben. Damit die Kommunikation - auch zwischen PC - besser wird:

Das »S« steht für die »Dienste« (services): Alle gegenwärtigen und zu­künftigen Kommunikations­dienste, wie Femsprechen, Femschreiben, Bild- und Daten­kommunikation oder kombi­nierte Formen werden über eine einzige Leitung den Teil­nehmern zugeführt und können gleichzeitig genutzt werden.

Das »D« steht für »digital«: Bei der digitalen Übertragung werden Nachrichten - ähnlich wie beim Morsen — in elektrische Impulse um­gewandelt. Die einheitliche, digitale Über­tragung ist Voraussetzung für die gemeinsame Nutzung eines Netzes durch alle Kommu­nikationsdienste. Und sie macht die Datenübertragung schneller und die Sprach­übertragung qualitativ besser.

Das »N« steht für•• (network): Die Basis des ISDN wird zu Anfang die vertraute Kupferleitung sein. Spater dient die Glas­faser als Übertragungs­medium, die eine erheb­lich größere Kapazität besitzt und dann auch Bewegtbildkommunika­tion in bester Qualität -natürlich in Farbe -zuläßt.

Das »I« steht für »integriert« (integrated). Es bedeutet, daß statt mehrerer nebeneinander bestehender Kommunikationsnetze für die verschiedenen Dienste nur noch ein universelles Netz benötigt wird, dessen Basis das bereits vorhandene Telefonnetz ist.

Der Start in die Telekommunikation von morgen hat begonnen. Das zuständige Beratungskomitee der internationalen Femmeldetechnik CCITT hat sich auf technische Empfehlungen für die Integration der Kommunikationsnetze - kurz ISDN (Integrated Services Digital Network) geeinigt.

In Zukunft können gemäß diesen Empfehlungen die Teilnehmer über die bereits vorhandene Telefonanschlußleitung mit einer einzigen Rufnummer femsprechen, femkopieren, btxen, teletexen, femschreiben und Daten übertragen. Schneller, kostengünstiger und gleichzeitig.

So kann man beispielsweise beim Telefonieren Computern oder in nur wenigen Sekunden - gesprächsbegleitend - eine Femkopie zum Partner senden.

Diese Entwicklung - hin zur offenen Kommunikation wesentlich die Möglichkeiten der Bürokommunikation.

beeinflußt

Siemens bringt die richtigen Voraussetzungen für diese weltweite Entwicklung mit. Denn wer seit fast 40 Jahren der Nachrichtentechnik wesentliche Impulse gab und sie heute als drittgrößter Anbieter für Telekommunikation auf dem Weltmarkt gibt, kann auf den notwendigen Erfahrungen aufbauen.

Wer an der ISDN-Idee wesentlich mitgewirkt hat und an der internationalen Normierung maßgebend beteiligt ist, ist auch kompetent für die Umsetzung dieses Konzepts.

Und wer in den Basistechnologien wie der Mikroelektronik oder der optischen Übertragungstechnik zu Hause ist - wer von Anfang an an Computer und Communications zusammenführte - ist richtig vorbereitet für die Realisierung und Einführung des ISDN.

ISDN das Ziel - ' Siemens der kompetente Partner - auch bei PC 1

Page 6: stefan m. gergely

Die neuen TRIEBE: Innovative Techno­logien. Die Smart Card BULL CP8. Das Drucksystem BULL M 9060.

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Die BLATTER: Für den direkten Daten­zugriff von jedem Arbeitsplatz aus. Büroautomation. BULL Terminals. BULL Mikrocomputer.

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Die ZWEIGE: Voneinander unabhän­gige und miteinander verbundene Computer. BULL DPS 4, BULL DPS 6.

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Der SAFT: Uneingeschränkter Kom­munikationsfluß durch ein lückenloses und offenes Netzwerk. DSA.

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Der STAMM: Hochentwickelte Com­putersysteme der mittleren und oberen Leistungsklasse: BULL DPS 7, BULL DPS 8, BULL DPS 88.

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Die WURZELN: Gemeinsame For­schung und Entwicklung mit dem amerikanischen Informatik-Konzern Honeywell.

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Page 7: stefan m. gergely

Organisch vom Stamm bis zu weitver­zweigten Verästelungen innerhalb und außer­halb Ihres Betriebes.

Der größte europäische Computer-Her­steller bietet Ihnen zukunftsweisende Technolo­gien für allgemeinen und branchenspezifischen Einsatz von Computern. Durch den beschleu­nigten, vereinfachten und verbesserten Daten­zugriff wächst nicht nur Ihre Konkurrenzfähig­keit gewaltig, sondern auch die Rentabilität Ihrer Investitionen.

BULL Computer gibt es Von bis. Vom Mikrocomputer bis zum Großrechner, vom Einplatzsystem bis zum weltweiten Netzwerk. Und: Sie können das internationale Know-how und das österreichische Servicenetz nützen.

Weltweit arbeitet BULL mit Software-Produzenten, Universitäten, Forschungszentren und anderen Innovatoren zusammen. BULL ist in 74 Ländern fest verwurzelt. BULL ist überall, wo Sie sind. Auch in Ihrer Nähe. Zweigen Sie ein paar Minuten ab, um nähere Informationen anzufordern.

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Computer m@on© welll Bull AG Österreich Linke Wienzeile 236,1150 Wien, Tel. 0222/85 36 41-0

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Page 8: stefan m. gergely

INHALT

Mikros im Vormarsch 14 Zuerst waren sie nur zum Spielen da -jetzt sind sie unverzichtbar. 250 Hersteller von Persönlichen Computern kämpfen um den größten Wachstumsmarkt der Tech­nik-Geschichte.

Test 35 Aufdecker Alfred Worm spielte mit IBM-AT, Wang-PC und Apple-Macintosh. Er entdeckte eine Ge­liebte, ein neues Spielzeug und einen Sklaven.

Parade 43 Alle .14 Testgeräte: Testergebnisse, Hintergrundinformationen, techni­sche Daten.

PC-Wettrennen 60 Wissen Sie, was der Bibliothekar von Alexandria, Eratosthenes (280 . bis 200 v. Chr.), mit Computern zu tun hat? Wir wußten's auch nicht. Jetzt wissen wir's, und wir wissen auch, wie schnell welche Computer rechnen.

Software: Unter der Lupe 77 Framework, Symphony, Open Access - sie alle haben Datenbank, Kalkulation und Textverarbeitung, genauso wie Fisch, Milch und Fleisch aus Eiweiß, Kohlenhydrat und Fett bestehen., Aber wenn man sie kostet, schmecken sie ganz an­ders.

8 22. März 1985 •SSÄ EXTRA

Page 9: stefan m. gergely

Jury intern: So wurde getestet Das Ergebnis 12 eines Vergleichstests hängt von der Auswahl der Testobjekte und den Prüfkriterien ab.

Titelgeschichte: Mikros im Vormarsch 14

Marktforschung: PC-Einsatz in Österreich 20 Der Einzug der Mikrocomputer in die Welt der Wirtschaft hat gerade erst begonnen.

PC-Einsatz im GroBuntemehmen: Jeden Tag 22 ein neuer Mikro Wie die VOEST-Alpine AG den Einsatz von Personal Computern forciert.

Essay: Der Computer ist ein guter Mensch Von Helmut A. Gansterer.

24

Einstiegstest: Die Antwort auf 12.000 Fragen 28 Insgesamt 53 Personen arbeiteten zum erstenmal in ihrem Leben auf Mikrocomputern. Ihr Urteil überraschte.

trend-profil-Computerlexikon 30

Marktübersicht: 16-bit-Mikrocomputer Was 32 sie können, was sie kosten.

Spielzeug, Sklave und Geliebte Alfred worm 35 testet Apple-Macintosh, Wang-PC und IBM-AT.

Test-Geräte: Die 16-bit-Parade von Stefan 43 M. Gergely und Alois M. Göschl.

ACT Apricot Xi: Schottisches Obst Diebriti- 44 sehe Firma Applied Computer Techniques will Apple und IBM zugleich Konkurrenz machen.

Apple Macintosh: Der Außenseiter Die neun 45 Jahre junge US-Firma Apple arbeitet nach dem Motto „anders als IBM".

Canon AS 100: Wenigstens gestochen scharf 46 Bei Canon legt man Wert auf gute Optik. In anderer Hinsicht läßt der AS 100 jedoch zu wünschen übrig.

DEC Rainbow 100+: Zwitter zum Abverkauf? 47 Die zweitgrößte Computerfirma der Welt, Digital Equipment Corporation, setzte bei den Mikros auf Vielseitigkeit.

Ericsson PC: Der blonde Schwede Die seh we- 48 dische Firma Ericsson ist weltweit der viertgrößte Hersteller von Telefonie-Anlagen. Im PC-Bereich setzt sie technisch auf das IBM-Konzept.

HP 150: Magische Berührung Mit aufwendi- 49 ger Technik sucht die kalifornische Firma Hew­lett Packard neuartigen Kontakt zum Benutzer.

IBM-XT und -AT: Der große Bruder Die tech- 50 nische Qualität des IBM-XT ist in der Fachwelt umstritten. Kein Zweifel besteht jedoch, daß sich das Gerät weltweit am besten verkauft.

Olivetti M24: Rasanter Italiener im nordita- 52 lienischen Scarmagno läuft alle 15 Sekunden ein Personal Computer vom Fließband.

Philips 3100: Im Schneckentempo Der 53 Philips-PC ist billig, aber langsam. Bald soll er schneller werden.

Siemens PC-D: Das deutsche Rennpferd Der 54 ab Mai in Österreich erhältliche Siemens PC-D ist so schnell wie ein Porsche und so preisgünstig wie • ein Volkswagen.

Sperry PC: Mehr als ein Alibi. Der US- 55 Computerpionier Sperry vermarktet einen voll IBM-kompatiblen Mikröcomputer.der technisch einige Vorteile hat.

Texas Instruments PC: Computer als Anruf- 56 beantworter Zum Texas Instruments Professio­nal Computer kann man durchs Mikrophon sprechen.

Wang PC: Kein Japaner Nur der Name des 57 Firmengründers ist fernöstlich. Ansonst ist Wang Laboratories Inc. eine US-amerikanische Firma; der Professional PC wird aber auch in Europa gebaut.

PC-Vergleich: Was sie kosten in manchen 58 Konfigurationen unterscheiden sich die Preise der Testgeräte beträchtlich. •

Benchmark-Tests: Das PC-Wettrennen Bei 60 manchen Computeranwendungen spielt die Re­chenzeit eine maßgebliche Rolle. Die Testgeräte schnitten dabei mit recht unterschiedlichen Ergebnissen ab.

Ergonomietest: Mit gemischten Gefühlen Ein 64 kritischer Vergleich von Tastaturen, Bildschir­men und Bedienungsanleitungen.

Software-Test: Was Betriebssysteme (nicht) 68 können Das Management des Innenlebens von Mikrocomputern hat mitunter seine Tücken. Vor allem die Datensicherung ist ungelöst.

Praxistest Framework: Was macht ein Mana- 72 ger mit dem PC? Führungskräfte, die ohne PC auskommen wollen, könnten bald arbeitslos sein..

Vergleichstest Integrierte Software: Unter 77 der Xupe Zahlreiche EDV-Hersteller schnüren verschiedene Computerprogramme zu mehr oder weniger integrierten Paketen. Der Preis dafür: zahlreiche Kompromisse.

Softwarefirmen in Österreich 81

Praxistest Marktforschung: Mit Zahlen jon- 82 glieren Wie gut sich die integrierten Softwarepa­kete Open Access, Framework und Symphony für Hirnarbeiter eignen.

Texttest: Briefe ohne Radiergummi 13 ver- 86 schiedene Textprogramme für Mikrocomputer im Praxisvergleich.

Interview: So baute ich einen Personal Com- 92 puter Der Betriebselektriker Bernhard Konecny baute sich einen PC selbst - ums halbe Geld.

Praxistest Chemie-EDV: Schnee am Bild- 94 schirm Im Prinzip können Mikrocomputer Meß­werte chemischer Analysen verarbeiten. Die Verständigung gelang aber nur auf Umwegen.

intern 3 profan 96 Impressum 9 Cartoon 98

SSÄ-EXTRA Herausgeber: Helmut Voska .

Test-Management: Stefan M. Gergely und Alois M. Göschl

Mitarbeiter: Dr. Kurt Arnegger, Igo Besser, Dr. Johann Günther, Bernd Hettlinger, Dipl.-Ing. Kurt P. Judmann, Helmut F. Karner, Roland Langer, Dr. Hans Lovrek, Ing. Friedrich Mayer, Dkfm. Karl-Heinz Mayer, Dr. Heinrich Mechtler, Dipl.-Ing. Gottfried Petschl, Dipl.-Ing. Gerhard Pevny, Alexander und Stephan Schipal,. Dipl.-Ing. Gerhard Schmitt, Dipl.-Ing. Wolfgang Schulner, Ing. Herbert Somme­rer, Mag. Hermann Stark, Dr. Manfred Wöhrl

trend-profil-Autoren: Helmut A. Gansterer, Reinhard Tramon-tana, Ing. Alfred Worm

Illustration: Erich Eibl, Ernst Pavlovic

Fotoredaktion und, Produktion: Walter Wobrazek

Geschäftsführung: Dkfm. Günter Josef Enickl

Eigentümer und Verleger: Wirtschafts-Trend Zeitschriften verlags-ges. m. b. H.

Anschrift des Medieninhabers und des Herausgebers: 10I0 Wien, Marc-Aurel-Straße 10-12, Telefon 66 16 704)

Vertrieb: Franz X. Sattler, Alfred Worm (Leitung)

Anzeigenkontakt: Johann Hudribusch und Josef Scheiben­reif

Marketing: Josef Frühwirth

Werbung: Gabriele Wallner

Druck: Kurier Zeitungsverlag und Druckerei AG., 1072 Wien; Druckzentrum Wald­heim Eberle

Preis: öS 50.-

Erscheinungsort: Wien, Verlagspostamt.lOlO Wien, P. b. b.

!5$!i EXTRA 22. März 1985

Page 10: stefan m. gergely

Der

Victor

Winf r ied Gerstner und O t t o Braasch erhalten

den Victor des Monats für die rasante Beschleunigung

der archäologischen Forschung in Bayern.

Page 11: stefan m. gergely

„Was um Himmels Willen ist denn das?" fragten die Preis­

träger im Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege ange­

sichts, der Birne auf dem Marmorsockel. Es war der erste

„Victor des Monats" - überreicht als Auszeichnung für eine

Idee; die zeigt, was.für erstaunliche Sachen man mit dem'

Sirius von Victor machen kann.

Hier ist das Erstaunliche, daß Herr Gerstner mit dem

Sirius die archäologischen Bodenschätze Bayerns rettet:

Diese Schätze entdeckt Herr Braasch von seiner Cessna aus

in derartig rasantem Tempo, daß.die Fund-Lawine ohne

den Sirius schlichtweg nicht zu bewältigen und also auch

nicht zu retten wäre.

Die Luftbildarchäologie verdankt ihre Erfolge der einfa­

chen Tatsache, daß man klarer sieht, wenn man über den

Dingen steht (bzw. schwebt): Wo ein Fußgänger ein paar

belanglose Huckel sieht, sieht Otto Braasch von seiner

Cessna aus Gräber aus der Bronzezeit; wo der Bauer ein

paar Streifen schlechter wachsenden Getreides bemerkt,

erkennt Otto Braasch den Grundriß einer römischen Villa.

Bisher sind es an die 15 000 Fundstellen, festgehalten

auf über 250 000 Luftbildern, die er auf diese Weise ent­

deckt hat.

Dank seiner riesigen Speicherkapazität wird der Sirius

spielend fertig mit all den keltischen Tempeln, römischen

Straßen, Steinzeitdörfern: Er beherbergt das größte archäo­

logische Luftbildarchiv Deutschlands. Und

dank des hervorragenden Programms von

Herrn Gerstner wahrscheinlich auch das

schnellste: Jedes Bild ist- in Sekunden­

schnelle herausgesucht, jede Forscher-

Anfrage genau beantwortet, und auch das

Zeichnen einer exakten Fundstellenkarte

erledigt der Sirius in kürzester Zeit völlig

selbständig: Jeder Archäologe sieht so auf einen Blick,

welche Funde vor dem Bagger zu retten sind.

Warum steht ausgerechnet der Sirius im Landesamt für

Denkmalpflege?.Winfried Gerstner: „Wegen seiner riesigen.

Speicherkapazität, wegen seines hervorragenden Bild­

schirms, und weil man grafisch einfach alles mit ihm

machen kann."

Denken Sie aber bitte nicht, daß ein Computer, der so

tolle Sachen machen kann, sich vielleicht zu schade ist für

ganz normale Arbeiten wie Buch- oder Lagerhaltung. Sie

brauchen sich nur sein riesiges Software-Angebot anzu­

schauen, um zu wissen, daß er praktisch alles kann.

Der Sirius von Victor: enorme Speicherkapazität (bis

zu 896 KB ausbaubarer Hauptspeicher, 2 Diskettenlauf­

werke mit je 1200 KB - beidseitig bespielt - oder 10 000-

30 000 KB Festplattenspeicher); vorbildliche Ergonomie

(frei bewegliche Tastatur, dreh- und schwenkbarer Moni­

tor, gestochen scharfes Bild) und eine Anwendungs^Vielsei-

tigkeit, von der die gesamte Fachwelt schwärmt.

Sagen Sie uns, was Sie mit Ihrem Sirius machen; je ungewöhn­

licher Ihre Idee ist, desto größer ist Ihre Chance, den Victor des

nächsten Monats zu gewinnen. Victor Technologies, Hackhofer-

gasse 9.A-U90 Wien. V I C T 1 _ ^ R

Ich sage Ihnen nicht, was ich mit dem. Sirius mache, weil

ich noch gar keinen habe. Schicken Sie mir

deshalb bitte ausführliche.Informationen.

Mein Name:

Meine Adresse:

Meine Branche: .

Einsenden, an Victor Technologies,

Hackhofergasse 9, A-1190 Wien.

Der Sirius von Victor .

Den soll uns mal einer

nachbauen.

Page 12: stefan m. gergely

JURY INTERN

SO WURDE GETESTET Das Ergebnis eines Vergleichstests hängt von der Auswahl der Testobjekte und den Prüfkriterien ab. VorTf fe¥n lv rGra

Beim trend-profil-Computertest wur­den nur solche Geräte berücksichtigt,

die für den kommerziellen Einsatz be­stimmt sind —. Spielcomputer schieden daher von vornherein aus. Als technischen Standard setzten wir zunächst einen 16-Bit-Mikroprozessor in der zentralen Recheneinheit voraus; außerdem sollten die. Geräte das Betriebssystem MS-DOS verstehen können. Bei der ersten Sitzung der Juroren (siehe Kasten „Die Tester") wurden fünf Testgeräte als Fixstarter ver­einbart: IBM-XT, Olivetti M 24, Apple Macintosh, HP 150 und DEC Rainbow. Zehn weitere landeten auf einer Warteliste. Schon diese Auswahl war nicht unproble­matisch: • Der Apple Macintosh besitzt einen

"32-Bit-Mikroprozessor, aber kein MS-DOS-Betriebssystem, paßte also nicht ins Konzept. Andererseits wird der Macintosh - nicht nur von der Apple-Marketing-abteilung - als Alternative zu den anderen Testgeräten genannt. Wäre er nicht berück­sichtigt worden, dann hätte man uns den

Vorwurf machen können, einen Mikro­computer zu „unterschlagen", der in der Handhabung völlig neue - und attraktiv scheinende - Ansätze verwirklicht. Die weltweiten Verkaufszahlen für 1984 geben uns mittlerweile recht: mit 275.000 ver­kauften Exemplaren ist der Mac auch in der Realität offenbar eine ernst zu nehmende Alternative. • IBM hatte* als wir das Modell IBM-XT als Testkandidaten auswählten, bereits ein neues, technisch leistungsfähigeres Gerät -den IBM-AT - angekündigt. Allerdings war unklar, wann der AT tatsächlich im breiten Maßstab verfügbar sein würde. Hätten wir uns mit dem XT begnügt, dann wäre aber der Einwand unvermeidbar gewesen, der Vergleichstest berücksichtige nicht den letzten Stand der Technik. An­dererseits protestierten einige Firmenver­treter, als sie erfuhren, daß auch der AT getestet werden sollte: Es sei unfair, so ihr Argument, einen PC zu testen, der tech­nisch bereits einer neuen Generation ange­hört.

Tatsächlich hatte die Ankündigung des AT in der PC-Branche für Unruhe gesorgt: Er galt als wesentlich leistungsfähiger als der Marktführer XT - an dem sich viele Konkurrenten orientiert hatten - und sollte nicht viel mehr kosten.

Unsere Entscheidung: Wir nahmen beide Modelle in die Liste auf. Für den Einstiegstest sollte allerdings nur der IBM-XT ins Rennen geworfen werden; zusätz­lich wollten wir den Unterschied in den technischen Fähigkeiten zwischen XT und AT messen (diese Entscheidung ergab sich bei näherer Überlegung von selbst, denn nur wenige Anwenderprogramme waren während der Testphase bereits an den IBM-AT fertig angepaßt).

Bei der zweiten Sitzung der Jury wurden aus den ursprünglich geplanten fünf Mikro­computern schließlich vierzehn. Wir hat­ten inzwischen auch Vertreter der Markt­forschungsfirmen Diebold-Parisini und In­ternational Data Corporation befragt, wel­che Geräte sich gut verkauften. Einige Computer interessierten uns außerdem wegen technischer Besonderheiten: So nah­men wir den Canon AS 100 nicht auf, weil er in Österreich ein Renner ist, sondern

Die Tester Organisation nnd Durchführung des Compu­tertests:

Stefan M. Gergely und Alois M. Göschl Planung nnd Beratung:

Dr. Kurt Arnegger (Dataservice) Dipl.-Ing. Kurt P. Judmann (Byte-Shop) Helmut F. Kamer (Northern Telecom) Dr. Heinrich Mechtler (Ueberreuter-Media)

Einstiegstest: 22 EDV-Laien (10 davon absolvierten den Test zur Gänze); Betreuung: Alois M. Göschl 43 Schülerinnen und Schüler der EDV-HTL in Wien 5, Spengergasse 20; Betreuung: Mag. Dr. Manfred Wöhrl

Auswertung: Mag. Hermann Stark (Dataservice) unter Mitarbeit von Alois M. Göschl, Bernd Hettlinger und Roland Langer

weil er als einziges der Testgeräte serien­mäßig einen Grafik-Prozessor eingebaut hat.

Da für den kommerziellen Einsatz meist große Datenspeicher erforderlich sind, wurden die PC-Versionen mit eingebauter Festplatte getestet. Im Jahre 1984 wurden 60 Prozent der professionellen PCs in dieser Ausstattung verkauft, der Rest ent­fiel auf Geräte mit zwei Diskettenstatio­nen.

12 22. März 1985 £3., EXTRA

Page 13: stefan m. gergely

Relativ leicht fiel uns die Auswahl der Test-Software: Es wurden nur solche Text­programme aufgenommen, die mindestens auf einem der getesteten Mikros funktio­nieren. Hier war auch das Angebot weit

Benchmarktests: Dipl.-Ing. Gottfried Petschl (Technische Universität Wien) Alexander und Stephan Schipal

Vergleichstest Apple Macintosh, IBM-AT und Wang PC: Ing. Alfred Worm (profil)

Ergonomietest: Dipl.-Ing. Gerhard Schmitt (Technische Universität Wien)

Betriebssystemtest: Igo Besser (EDV-Betriebsberater)

Vergleichstest Integrierte Software: Dr. Hans Lovrek (Betriebsberater) Dkfm. Karl-Heinz Mayer (IDC Österreich) Mag. Hermann Stark (Dataservice)

Vergleichstest Textverarbeitung: Dr. Johann Günther (Kapsch AG) Dipl.-Ing. Wolfgang Schulner (EDV-Zen­trum der Bundeswirtschaftskammer)

Kommunikationstest: Ing. Friedrich Mayer (Topopharma) Dipl.-Ing. Gottfried Petschl (TU Wien) Dipl.-Ing. Gerhard Pevny (Logotronic) Ing. Sommerer (MegaByte Computer Club)

übersichtlicher. Bei den integrierten Soft­warepaketen schließlich gab es unter den Experten überhaupt keine Diskussion, daß Lotus 1-2-3, Framework, Open Access und Symphony „dabei"sein müssen (wie bei den Software-Tests gearbeitet wurde, ist in den einzelnen Testberichten näher erklärt).

Damit war bereits ein sehr umfangrei­ches Programm zu absolvieren. Deshalb mußten einige Wünsche offenbleiben: • So hätten wir gern auch eine Anzahl

verschiedener Drucker untersucht. Aber das eigens für den trend-profil-Computer-test eingerichtete Labor war mit den 14 Testgeräten schon gerammelt voll. Wir entschieden deshalb, den Druckertest für einen späteren Zeitpunkt aufzuheben. • In letzter Zeit kamen zahlreiche „Netz­werke" für Personal Computer auf den Markt. Mehrere Juroren orteten dringen­den Bedarf beim Konsumenten, über deren Qualitäten Näheres zu erfahren. Um PC-Netzwerke wirklich zu testen, hätten wir aber pro Test-PC nicht ein Exemplar, sondern gleich vier oder fünf benötigt. Wir hätten vielleicht ein einziges solches Netz­werk testen können, wären damit aber zu einer Auswahl gezwungen gewesen, die - zu Recht - von den Mitbewerbern als „Partei­nahme" kritisiert worden wäre. Mit einer bloßen Beschreibung von Datennetzen wollten wir uns andererseits nicht zufrie­den geben. Auch dieser Test wurde daher vertagt.

Keinesfalls verzichtet haben wir dagegen auf den „Einstiegstest" (siehe Seite 28): Der trend-profil-Computertest ist ja nicht nur für EDV-Erfahrene gedacht, sondern min­destens ebenso für interessierte Laien. Wir wollten deshalb herausfinden, wie die Testgeräte im Urteil von Personen ab­schnitten, die noch nie zuvor mit den Testcomputern gearbeitet hatten. Diese Idee stieß bei den Juroren und den Firmen­vertretern sofort auf lebhaftes Interesse: Auch sie waren interessiert herauszufin­den, wie die einzelnen Testgeräte bei „EDV-Einsteigern" ankommen, die schließlich die Mehrheit der potentiellen Käufer darstellen.

Den Firmenvertretern gegenüber spiel­ten wir mit offenen Karten: Sie hatten mehrfach Gelegenheit, die Testkriterien und unser Testlabor an Ort und Stelle zu begutachten. Vermutlich waren die Zu­sammenkünfte der Firmenvertreter für sie mindestens ebenso spannend wir für uns: Es trafen sich dabei nicht nur alte Be­kannte, sondern auch Konkurrenten, die einander vorher persönlich nie begegnet waren. Die wichtigsten Testergebnisse stellten wir den Firmen zur Stellungnahme zur Verfügung.

Dank gebührt nicht nur den Firmen, die uns Hardware und Software zum Testen überließen, sondern im besonderen den gut zwei Dutzend Experten, ohne die dieser Test die Bezeichnung „professionell" nicht •verdient hätte. Da es sich durchwegs um vielbeschäftigte Profis handelte, war unser Testlabor am Abend oder an Wochenen­den meist stärker frequentiert als untertags. Der Vollständigkeit halber sei erwähnt, daß die Tester nur ad personam und nicht als Vertreter ihrer Finnen bzw. Organisa­tionen mitwirkten. • •

profil EXTRA

MILAS-Schallschluck-hauben machen jeden Drucker leiser.

Die „heiße" Kombination: " ^ MILAS-Schallschluckhauben aus Aluminiumprofil für Mannesmann-Tally-Drucker und Super-Drucker­tisch COMPTABLE von MILAS - 50 dB (A), formschön und bedie­nungsfreundlich - Aluminium als leitendes Material leitet jede statische Aufladung ga­rantiert ab.

Terminal-Lift-Arm Trägt jeden Bildschirm und läßt sich an jedem Arbeitsplatz sicher befesti­gen.

Generalvertretung:

Fbrmalsystem

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22. März 1985 13

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TITELGESCHICHTE

MIKROS IM VORMARSCH Zuerst waren sie bloß zum Spielen da; jetzt mausern sie sich zum unentbehrlichen Hilfsmittel bei der Arbeit. 250 Hersteller von Persönlichen Computern kämpfen erbittert um den schnellsten Wachstumsmarkt der Technikgeschichte. Von Stefan M. GERGELY

J uli 1951: Der erste Computer, UNI-VACI, wird 1951 an die Statistikbe­

hörde der Vereinigten Staaten verkauft. Branchenkenner sagen voraus, daß mit 30, vielleicht 50 oder 60 Stück der tonnen­schweren Rechnerkolosse der Weltmarkt gesättigt sein werde.

März 1985: Eine Statistik der US-Marktforschungsfirma International Data Corp. (IDC) meldet, daß Apple, Commo­dore und IBM im abgelaufenen Jahr welt­weit über 6 Millionen Personal Computer für Büro und Heim verkaufen konnten.

Mit einiger Verspätung gegenüber den USA beginnt auch die Österreicher das PC-Fieber zu erfassen:

• Absatz und Umsatz bei Mikrocompu­tern haben sich, ermittelte Dipl.-Ing. Wal­ter Boltz von Diebold-Parisini, hierzu­lande von 1983 auf 1984 verdoppelt;

• im Jahr 1984 wurden in der Alpenrepu­blik über 78.000 Mikrocomputer im Ge­samtwert von 1,8 Milliarden Schilling verkauft (inklusive Heimcomputer).

Marktführer bei den Busineß-Geräten ist eindeutig IBM: 1600 Stück des Modells IBM-XT konnten im Vorjahr abgesetzt werden. Mit einigem Abstand folgen die in diesem trend-profil-Sonderheft getesteten Computer Olivetti M24 (471 Stück) und Wang Professional PC (355). Vom Apple Macintosh dürften nur 150 Stück verkauft worden sein.

Im Vergleich mit der weltweiten Ver­kaufsstatistik wirken diese Zahlen beschei­den: Laut IDC-Zählung wurden 1984 390.000 Stück IBM-XT, 81.200 Wang PCs und 275.000 Macintoshs ausgeliefert. Die meisten davon in den Vereinigten Staaten: Nimmt man die Einwohnerzahl als Maß­stab, wurden in den USA relativ etwa doppelt soviel Mikrocomputer verkauft

wie in Österreich. Während jenseits des Atlantiks bereits einer von drei Büroarbei­tern („white-collar-workers") vor einem Bildschirm sitzt, ist in Westeuropa das Verhältnis noch 1 zu 12.

Eine ähnliche Vormachtstellung hat die USA auch auf der Anbieterseite: 80 Pro­zent des Weltumsatzes in der Informa­tionsindustrie werden gegenwärtig auf das Konto von US-Unternehmen gebucht.

Rund 250 PC-Hersteller bewerben sich zur Zeit um einen Markt, der weltweit jedes Jahr um mehr als 50 Prozent wächst. Für die meisten von ihnen dürfte der Boom bald zu Ende sein: Kaum zwei Dutzend Anbieter, ist Erik Hargesheimer von IDC-Deutschland überzeugt, werden am Ende des Jahrzehnts den Kampf um den PC-Markt erfolgreich überstanden haben. Ge­nauso, wie zu Beginn der Auto-Euphorie Hunderte Hersteller mitmachen wollten und heute nur rund zwei Dutzend übrig­geblieben sind.

Mehrere EDV-Firmen mußten den kal­ten Wind der Marktauslese bereits erleben:

• Texas Instruments hatte 1980 den Heimcomputer TI 99/4A um 1.150 US-Dollar angeboten; 1983 wurde er um lächerliche 100 US-Dollar verschleudert. Nach Millionenverlusten zog sich der te-xanischen Chip-Fabrikant aus dem Ge­schäft mit Spielzeugcomputern zurück;

• der als Buchautor erfolgreiche Adam Osborne erlitt mit den ersten Modellen eines tragbaren Computers finanziell Schiffbruch;

• die US-Firmen Fortune Systems und Victor Technologies segelten im vergange­nen Jahr knapp am Rande des Konkurses1).

14 22. März 1985

') Victor isl gegenwärtig wieder saniert, weil sie der Wiener Manager Heinz Werner Krause an die schwedische Datatronic vermittelte.

tra^ EXTRA

Altair 8800, der eigentliche Pionier der Mikrocomputer-Ära, ist bereits museums­reif. Die Zeitschrift „Popular Electronics" hatte den Selbstbau-Computer um 395 US-Dollar im Jänner 1975 als weltwei­ten Durchbruch angepriesen. Der Herstel­ler des Altair 8800 ist mittlerweile längst pleite gegangen. Heute wird der Erstling von Sammlern um ein Vielfaches seines früheren Werts ersteigert.

Obwohl erst zehn Jahre jung, ist der Personal Computer bereits mehrere Gene­rationen alt. Diese werden gewöhnlich an der Leistungsfähigkeit des Datenhirns ge­messen: Der Ur-Mikroprozessor 4004, von der US-Firma Intel 1971 im Auftrag für einen japanischen Kunden gebaut, konnte nur Datenstücke mit 4 Bit Länge verarbei­ten. 4 solche Informationseinheiten rei­chen gerade aus, um 16 verschiedene Zahlen in der Binärsprache des Computers darzustellen, der nur „0" und „ 1" - das sind die erwähnten Bits - versteht, weil all die winzigen Schalter eines Elektronenrech­ners nur zwei Zustände kennen - „ein" und „aus". Will man dagegen alle Buchstaben des Alphabets, Ziffern und Satzzeichen in Bits symbolisieren, benötigt man Informa­tionspakete von je 8 Bits (Techniker nen­nen sie „Bytes"). Ein halbwegs leistungsfä­higer Mikroprozessor muß also „Worte" mit 8 Bit Länge auf einmal verarbeiten können. Bereits 1972 wurde der Intel 8008 als erster 8-Bit-Mikroprozessor angekündigt. Aber erst sein Nachfolger 8080 war lei­stungsfähig genug, um im Altair 8800 die erste PC-Generation einzuläuten. Das bes­sere Geschäft machte schließlich der Intel-Konkurrent Zilog Inc. mit dem 8-Bit-Chip Z80A, der in den Heimcomputern der späten siebziger Jahre millionenfach Ein­satz fand.

Bereits 1974 stellte Intel den ersten 16-Bit-Mikroprozessor 8088 vor. Entwor­fen hatte ihn übrigens derselbe Japaner, Masatoshi Shima, der bei Zilog den Z80A gebaut hatte. Der 8088 war wesentlich schneller als sein Vorgänger 8008 und konnte um ein Vielfaches mehr Speicher ansprechen. Däein Computer praktisch bei jeder Rechenoperation Informationen aus den durchnumerierten Plätzen seines Ar­beitsspeichers abruft, ist der direkte Kon­takt zwischen Zentraleinheit und Speicher entscheidend für seine Leistungsfähigkeit. Mit 8-Bit-Paketen ließen sich aber nur 256 verschiedene Speicherplätze ansprechen, 16-Bit-Prozessoren dagegen schaffen rund 65.000 Plätze auf einmal.

Heute ist der Intel 8088 in den meisten Personal Computern der zweiten Genera­tion zu finden (8 von 14 der in diesem Heft getesteten Modelle haben ihn eingebaut, 3 beherbergen seinen schnelleren Bruder, den Intel 8086). Seit kurzem stehen aber

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bereits 32-Bit-Mikroprozessoren in den Startlöchern. Der Motorola 68000 im Apple Macintosh ist einer der ersten Vorreiter der neuen Generation.

32-Bit-Mikroprozessoren schaffen rund 2,5 Millionen Rechenoperationen pro Se­kunde und können auf über 4 Milliarden Speicherplätze direkt zurückgreifen. 200.000 Transistoren sind auf einem klei­nen Siliziumplättchen mit 84 Quadrat­millimeter Fläche eingepfercht.

Noch etwa zwei Jahre lang, so schätzen Branchenkenner, werden sich 16-Bit-Computer gut verkaufen. 1986 sollen lei­stungsfähige 32-Bit-Computer, prognosti­ziert die kalifornische Marktforschungs­firma Infocorp., mit vorerst relativ be­scheidenen 2 Milliarden US-Dollar Um­satz die Ablöse antreten. 1990 aber werden sie bereits 75 Milliarden erwirtschaften.

Analog zur Wachablöse bei den Mikro­prozessoren erlebt auch das Management der PC (im Fachjargon: das Betriebssy­stem) einen Generationenwechsel: • Bei den 8-Bit-Mikros etablierte sich das Betriebssystem CP/M (Control Program

for Microcomputer) der US-Firma Digital Research als Platzhirsch; • 1980 trafen sich IBM-Forscher in Seattle mit dem damals 24jährigen William H. Gates zu geheimen Vertragsyerhandlun-gen. Aus dem Projekt (Codename „Chess") wurde der IBM PC und das Standard-Betriebssystem der 16-Bit-Generation, MS-DOS (Microsoft-Disk Operating Sy­stem);

• bei den 32-Bit-Computern wird sich voraussichtlich das von der US-amerika­nischen Telefongesellschaft AT & T be­reits Ende der sechziger Jahre konzipierte Betriebssystem UNIX breit machen.

Die Persönlichen Computer werden mit jeder neuen Generation nicht nur sprung-

Foto: Andreas Nottebohm

16 22. März 1985

haft leistungsfähiger, sondern ebenso ra­sant billiger: • 1976 kostete ein Bürocomputer mit Bildschirm, Drucker und 20-Megabyte-Massenspeicher knapp 800.000 Schilling. Heute sind ähnlich leistungsfähige PC um rund ein Zehntel zu haben; • 32-Bit-Prozessoren, die 1980 etwa 1000 US-Dollar wert waren, dürften im Jahre 1988 - so eine Diebold-Schätzung - um 25 Dollar verschleudert werden; • kostete 1970 ein Speicherchip mit 1024 Bit Fassungsvermögen („1 K-Chip") 300 Schilling, wird der seit kurzem im Villacher Werk der Firma Siemens gefertigte 256 K-Chip in der Massenfertigung kaum teurer sein. • mußte man im Jahre 1984 für einen

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16-Bit-Mikrocomputer mit Bildschirm, Tasta­tur und zwei Disketten­stationen als externer Datenspeicher rund 60.000 Schilling bezah­len, bietet die Firma Commodore seit An­fang März ein vergleich­bares Gerät um 35.000 Schilling an.

Zuwachsraten in der Gegend von 50 Prozent wird der PC-Markt vor­aussichtlich auch in den kommenden Jahren verzeichnen. Während die Heimcomputer-Euphorie deutlich ab­flaut, dürfte der Absatz von Mikros für den pro-' fessionellen Einsatz wertmäßig überpropor­tional zunehmen. Maß­geblichen Anteil an die­ser Entwicklung haben

nicht nur immer bessere und billigere Chips, sondern auch Computerprogramme („Software"), die den Geschäftsleuten mühselige Arbeit abnehmen.

Den Vorreiter zum Busineß-Boom spielte natürlich wieder ein Amerikaner: Im Wintersemester 1978 saß der vollbär­tige Daniel Bricklin gerade in einer Vorle­sung über Modelle zur Kostenrechnung, als ihm eine zündende Idee kam. Der Profes­sor demonstrierte soeben, wie die Ände­rung bestimmter Faktoren, etwa Schwan­kungen des Dollarkurses, in der Folge die Bilanz eines Unternehmens beeinflußten. Bald war die Tafel übersät mit langen Zahlenkolonnen. Für jedes neue Beispiel mußte der Professor mit seinem Taschen­rechner noch einmal alles durchrechnen. Genau dasselbe könnte man, dachte Brick­lin, mit einem Mikrocomputer viel elegan­ter machen. In monatelanger Program­mierarbeit schrieb er gemeinsam mit ei­nem Freund das PC-Programm „VisiCalc" (Visible Calculator), gewissermaßen ein elektronisches Kontenblatt. Vergleichba­res hatte es bisher nicht einmal für Groß­rechner gegeben.

Die erste Busineß-Software hatte in kürzester Zeit sensationellen Erfolg. Viele Geschäftsleute kauften sich bald für 2000 Dollar einen Apple-Computer, nur um mit zusätzlich 200 Dollar ein VisiCalc erstehen und gebrauchen zu können. Einen noch frappanteren Höhenflug erlebte Lotus 1-2-3, das erste integrierte Computerpro­gramm (siehe Seite 77)-es steht seit seiner Markteinführung im Jahre 1982 unange­fochten an der Spitze der Software-Best­sellerliste.

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1984 machte Lotus 157 Millionen US-Dollar Umsatz und 36 Millionen Dollar Gewinn.

Auch die Produzenten der Hardware haben den Zug der Zeit erkannt und steigen ins Software-Geschäft ein. IBM machte 1984 nur etwa 10 Prozent seines PC-Um­satzes mit Software. 1990 sollen es, schätzt Allen J. Krove, IBM-Chef für Finanzen und Planung, über 30 Prozent sein.

Neben dem Trend zur Software zeichnen sich gegenwärtig zwei weitere Tendenzen am internationalen Informationsmarkt ab: • Die Hersteller von Großrechnern und Minicomputern wollen - ebenso wie IBM - zunehmend auch von den Mikros profi­tieren, weil ihre traditionellen Märkte nur vergleichsweise langsam wachsen. Lag im

Erster Transistor (1947) Beginn einer technischen Revolution

I . Geburtsjahr des PC, 1975, der Umsatz in der EDV-Branche noch zu 83 Prozent bei Großrechnern, werden es .1985 weltweit nur mehr 36 Prozent sein - Mikros bean­spruchen bereits 43 Prozent. Dazu kommt, daß Mikrocomputer in ihrer Leistung im­mer näher an Minicomputer herankom­men. Der neue IBM-AT beispielsweise macht bereits dem IBM System 34, einem alteingesessenen Vertreter der mittleren Datentechnik, in technischer Sicht Kon­kurrenz; • die bislang voneinander isolierten Mi­kros werden zu Netzwerken verknüpft. Obwohl sie nicht zuletzt gebaut wurden, um ihre Benutzer von Großcomputern unabhängig zu machen, sollen sie jetzt mit ihren größeren Brüdern und anderen PC-Kollegen Daten austauschen können. Nutznießer der Entwicklung sind Tele­kommunikationshersteller und die Post­

verwaltungen. „Computer sind einsam", wirbt die Deutsche Bundespost in ganzsei­tigen Inseraten - man möge doch dafür sorgen, daß sie miteinander telefonieren können.

Vor diesem Hintergrund hat soeben ein harter Wettkampf zwischen dem Compu-termulti IBM (370.000 Angestellte, 1000 Milliarden Schilling Umsatz) und dem US-amerikanischen Kommunikationsgi­ganten AT & T (385.000 Angestellte, 1150 Milliarden Schilling Umsatz) begonnen. Jeder expandiert in den angestammten Bereich des anderen: IBM kaufte die Firma Rolm, einen Hersteller von Telekommu­nikationsgerät, AT & T dagegen erwarb 25 Prozent des Computerfabrikanten Olivetti. Aus der Verschmelzung von Daten- und Kommunikationstechnik wird ein neuer, milliardenschwerer Wachstumsmarkt ent­stehen. In etwa zehn Jahren wird die Schlacht zwischen IBM und AT & T entschieden sein.

Wie dann der Informationsmarkt kon­kret aussehen wird, ist ungewiß. Weil die aktuelle Lebenszeit von Mikrocomputern auf dem Markt nur etwa 18 Monate beträgt und gleichzeitig völlig neue Technologien - beispielsweise optische Speichermedien mit wesentlich höherer Kapazität als ma­gnetische Datenträger - vor der Tür stehen, haben langfristige Marktprognosen zur Zeit eine ähnliche Gewißheit wie Voraussagen aus dem Kaffeesud. Sicher ist nur, daß die Informationstechnik weiterhin rasant vor­anschreiten wird. Fraglich ist dagegen, ob ihre Benutzer den rasanten Generationen­wechsel im selben Tempo mitmachen werden. Genauso ungewiß ist, wie die sozialen Konsequenzen der Mikroelektro­nik, die sich beispielsweise aus der turbu­lenten Umschichtung der Arbeitsbedin­gungen ergeben, ohne größere gesellschaft­liche Konflikte bewältigt werden können.

Die Techniker jedenfalls konzipieren bereits die menschenleere Fabrik („Com­puter Integrated Manufacturing") und das papierlose Büro („Office Automation"). Textverarbeitung, Telekonferenzen, com­putergesteuerte Telefonsysteme, Fotoko­pierer, Netzwerke und Bürocomputer-das alles soll den Trend zum papierlosen Büro ausmachen. In der Realität entsteht aller­dings nicht selten der Eindruck, daß mehr Papier denn je aus dem Drucker rattert, mehr Akten als je zuvor angelegt werden und schnelle Kopierer die beste Existenz­sicherung für die Papierindustrie darstel­len.

„Das papierlose Büro", prophezeit des­halb Amy Wohl, Berater für Büroautoma­tisierung in Pennsylvania, „wird um die gleiche Zeit kommen wie das papierlose Klo." • •

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IBM PC XT mehr Personal Computer?

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Illustration: Karl Knezu

MARKTFORSCHUNG

PC-EINSATZ ÖSTERREICH Der Einzug der Mikrocomputer in die Welt der Wirtschaft hat gerade erst

begonnen. Von Dipl.-Ing. Walter BOLTZ1)

J eder redet vom PC. In allen Zeitungen, auf Plakaten und aufwendigen Pro­

spekten wird dafür geworben. Einzelne Praxis-Berichte über spektakuläre Ratio-

') Dipl.-Ing. Waller Boltz isl LeiterdcraufComputercinsatz spezialisierten Beratungsfirma Diebold-Parisini. Adresse: 1040 Wien, Opemgasse 20b.

nalisierungserfolge sorgen für euphorische Stimmung. Wer aber was mit Mikrocom­putern in Österreich tatsächlich macht, bleibt im dunkeln. Glaubt man den An­preisungen der Hersteller, muß der PC ein wahres Wunderding sein: Text bearbeiten soll er können, dazu Tabellenkalkulation,

alles in Sekundenschnelle; große Daten­banken kann er angeblich speichern, und auf Knopfdruck seien beliebig geformte Grafiken zu erzeugen. Der Dialog mit Großrechnern sei weiters kein Problem.

Nicht wenige Anwender berichten dage­gen voller Frustration, der PC sei für Laien keineswegs so leicht zu bedienen wie erwartet, Bedienungsanleitungen entpupp­ten sich als unvollständig, unrichtig oder einfach nicht vorhanden, und die Beratung durch Händler und Hersteller bei Proble­men des EDV-Alltags lasse mehr als zu wünschen übrig.

Faktum ist, daß zur Zeit in Österreich rund 20.000 kommerzielle Mikrocomputer mit einem Preis von mehr als 35.000 Schilling installiert sind: • ungefähr 40 Prozent davon stehen in Großbetrieben, • mehr als ein Viertel in mittelgroßen Firmen, • weitere 20 Prozent sind bei Kleinbetrie­ben und Freiberuflern im Einsatz.

In Großfirmen setzen derzeit vor allem die Abteilungen für Planung und Marke­ting auf die „dezentrale Intelligenz". Nicht selten, weil ihre spezifischen Wünsche von der hausinternen EDV-Abteilung als lä­stige Kleinigkeiten auf die lange Bank geschoben wurden. Im Rechnungswesen dienen PC zur Erstellung von Budgets und Investitionsrechnungen. In technischen Abteilungen werden Mikros für Berech­nungen und statistische Analysen einge­setzt.

Zufrieden sind die PC-BenUtzer in der Regel dann, wenn sie einige ungeschriebene Regeln befolgt haben: • PC eignen sich für individuelle Aufga­ben, die keine oder nur wenige Daten aus anderen Bereichen erfordern; • sie helfen bei einmalig auftretenden Problemen, die sonst nicht vorkommen; • sie werden dort eingesetzt, wo die EDV-Zentrale keine wirtschaftliche Lö­sung anbieten kann; • ungeeignet sind PC dagegen dort, wo große Datenmengen anfallen, extrem hohe Verfügbarkeit verlangt wird und zentrale Kontrolle erforderlich scheint.

In erster Linie ist der PC damit eine „Insellösung": Ich bezweifle, daß mehr als 10 Prozent aller Personal-Computer in Großbetrieben derzeit wirklich an Groß­rechner angeschlossen sind - obwohl dies in der Regel technisch möglich wäre.

In der Praxis dürften zahlreiche Firmen, die die Anschaffung von Mikrocomputern zunächst den einzelnen Abteilungen über­ließen, einiges Lehrgeld dafür bezahlt ha­ben. Da die Zusatzkosten im ersten Be­triebsjahr etwa 30 bis 50 Prozent des

20 22. März 1985 S3ä EXTRA

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Anschaffungspreises ausmachen, ist der wirtschaftliche Einsatz ohne zentralen Be-nützerservice kaum erreichbar.

Der PC, von vielen als Alternative zum EDV-Zentralismus gepriesen, verlangt in der Praxis wiederum nach einem Monopol. Die meisten Großbetriebe haben daher inzwischen zentrale PC-Servicestellen ge­schaffen, die bei der Auswahl von Hard­ware und Software mitreden und beraten und auch die nötigen Schulungen für die Anwender organisieren.

Die österreichischen.Mittelbetriebe set-, zen PC derzeit meist zur Ergänzung bereits installierter Bürocomputer ein. In vielen Fällen dürften unrealistische Vorstellungen über ihre Leistungsfähigkeit zu Enttäu­schungen geführt haben. Ihre Grenzen zeigen sich

• in der Finanzbuchhaltung bei insgesamt 10.000 Konten und bei 10.000 Buchungen im Monat, • in der Kundenverwaltung bei 20.000 bis 40.000 Adressen und • in der Lagerwirtschaft bei 10.000 bis 30.000 Artikel.

Während in Großfirmen oft „EDV. Gurus" als Berater verfügbar sind, müssen sich kleinere Betriebe auf Hersteller oder Händler verlassen. Den Mitarbeitern der diversen Computershops fehlen jedoch nur zu oft grundlegende Kenntnisse über wirt­schaftliche Zusammenhänge. Nicht selten wird daher der Ankauf von Mikrocompu­tern unsystematisch geplant und durchge­führt. Unliebsame Überraschungen sind dann an der Tagesordnung. Andererseits eröffnet der PC für Kleinbetriebe erstmals die Chance, mittels EDV rationalisieren zu können.

Charakteristisch für den PC-Einsatz bei Kleinfirmen und Freiberuflern ist: .

• Der PC ist die einzige EDV-Unterstüt­zung und • die Anwender sind - bis auf wenige Freaks - komplette EDV-Laien. Auch hier müssen die Computerhändler beratend einspringen.

Bis jetzt werden PC in Kleinbetrieben vorwiegend für Buchhaltung und Fakturie­rung eingesetzt. Der Trend geht aber eindeutig zu kompletten Branchenlösun­gen, etwa für Installateure und Bäcker. Diese sind jedoch nicht selten teurer als der Computer allein.

Das Manko bei Schulung und Beratung wird in Zukunft noch deutlicher spürbar werden. Denn es besteht kein Zweifel, daß der Personalcomputer zu einer drasti­schen Ausweitung der Rechnerunterstüt-zung am Arbeitsplatz führen wird: späte­stens Mitte der neunziger Jahre wird -davon bin ich überzeugt - auf praktisch jedem Arbeitsplatz ein Computer stehen. •

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PC-EINSATZ IM GROSSUNTERNEHMEN

JEDEN TAG EIN NEUER MIKRO Wie die VOEST-ALPINE AG den Einsatz von Personal Computern

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I m Jahr-1990 werden im Unternehmen", prognostiziert Dipl.-Ing. Heribert Ange­

rer, für die Entwicklung kommerzieller Software verantwortlicher VOEST-Mana-ger, „rund 2000 Mikrocomputer für Büro­aufgaben installiert sein". Etwa so viele PCs hat die IBM 1984 in ganz Österreich verkauft. Damit ist die VOEST-ALPINE für PC-Hersteller nicht einfach ein Kunde, sondern „ein Markt".

Mit anderen Worten: Jeden Tag wird bei uns ein neuer Mikrocomputer installiert. Wir erwarten uns vom Personal Computer am Arbeitsplatz des Managers, des Sach­bearbeiters, aber auch der Schreibkraft eine

- • der Kontakt mit zentralen Großrech­nern, das heißt, der „CorporateDatabase", • als Terminals (beispielsweise im Be­schaffungssystem und bei der. Reiscabrech-nung bereits installiert).

Die größten Vorteile sehen -wir kurzfri­stig beim „Mischen" von Texten, Daten und grafischen- Darstellungen. mittels' PC. Künftig werden auch abteilungsspezifische Teilmengen der Corporate Database für eine Steigerung der Produktivität sorgen2).

Zahlreiche PC-Hersteller bemühen sich derzeit um den VOEST-Markt. Obwohl fast jeder Mikro seine speziellen Vorteile hat, konzentrieren wir uns derzeit auf drei Lieferanten - IBM, Hewlett Packard und

Sekretärin vor Bildschirm Produktivitätssteigerung von 20 Prozent erwartet

Produktivitätssteigerung von insgesamt rund 20 Prozent-damit wird täglich mehr als eine Stunde zusätzliche Arbeitskapazi­tät geschaffen. Die Einsatzgebiete der Mi­krocomputer werden sein: • individuelle Datenverarbeitung unter Verwendung von Standardprogrammen,

') Erich K. Surböck ist Leiter der Abteilung BUrosysteme bei der VOEST-ALPINE AG. Adresse: Floragasse 7. A-1040 Wien. 2) Anwendungen zur Prozcßsleuerung und im technischen Bereich.bleiben hierauBcr Betracht.

22 22. März 1985

Digital Equipment, - weil in der VOEST Großrechner dieser Firmen seit langem im Einsatz sind und darüber hinaus sicher scheint, daß sie zu jenen PC-Herstellern gehören, die den künftigen, sehr harten Auslescprozeß überleben werden.

Für die Auswahl haben wir darüber hinaus vier Kriterien festgelegt: • Dort, wo die Personal Computer mit größeren Rechnern „reden" müssen, kann der Einsatz einer bestimmten Type unver­zichtbar sein.

prohi EXTRA

• An allen Standorten des Unternehmens sollen einheitliche PC-Typen verfügbar sein. • Da die VOEST auch selbst Mikrocom­puter vertreibt, werden Vorteile aus Be­schaffungsmengen und Lagerhaltung auch •firmenintern genutzt. • Die Mitarbeiter sollen mit einheitli­chen Tastaturtypen und EDV-Befehls­strukturen arbeiten können.

Für die Auswahlder Software gilt ähnli­ches. Keinesfalls wird es bei der VOEST Individualprogrammierung durch den Be­nutzer geben: Ich kann mir kaum eine größere Verschwendung als einen hochdo-

ErichK. Surböck Personal Computer für VOEST-Manager

tierten Mitarbeiter vorstellen, der sich mit Basic- oder Pascal-Befehlen herumschlägt. Für jede Funktion der Büroautomation gibt es derzeit zahlreiche Standardpro­gramme. Wir. setzen dabei mehr auf gut eingeführte Spezialwerkzeuge - etwa dBASE, WordStar.oder SuperCalc - als auf die vielumworbenen integrierten Pro­gramme Open Access, Framework • oder Symphony. Letztere sind zwar in sich einheitlich aufgebaut und vergleichsweise billig. Nicht einheitlich dagegen ist ihre Leistungstiefe: So ist beispielsweise die Textverarbeitung bei Open Access unzu­reichend; die Größe der Datenbank in Framework und Symphony reicht vermut­lich nicht einmal für die Verwaltung eines Kindergartens3). Wir glauben, daß dem-

. nächst auf der Ebene des Betriebssystems einheitliche Strukturen verfügbar sein wer­den, die die integrierten Pakete zum kurz­fristigen Provisorium machen. ' • •

') Dieses Manko kann zwar durch die zusätzliche Verwen­dung einer Datenbank-Software wie dBASE kompensiert werden, doch isl-damit der wichtigste Vorteil der Integra­tion - die Einheitlichkeit - wieder dahin.

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Helmut A. Gansterer

DER COMPUTER IST EIN GUTER MENSCH Wer nicht bald servus zu ihm sagt, sagt bald adieu.

i.

H; I aben Sie je zuvor einen gesehen, mein Herr? Ja,

Sie. Und ich rede auch mit Ihnen, gnädige Frau. Jemals gearbeitet mit einem dieser Commodores oder Timex Sinclairs oder Osbornes oder diesem TRS-80 III? Und wie gefallen Ihnen diese apples, . diese Äpfelchen? Nur ein Scherz, mein Sohn, ein guter, sauberer Scherz. Aber Sie schauen so skeptisch drein, als kämen Sie aus Mis­souri, und ich möchte Ihnen doch nur eine dieser Schönheiten verkaufen, weil Sie brauchen das Ding, und Sie wollen es, was immer Sie auch sagen. Tief in Ihrem allamerikanischen Herzen hungern Sie nach diesem kleinen Schatz, der für Sie rechnet und listet und lagert und zeichnet und schreibt und spricht, und eines Tages küßt er auch für Sie (kein Angriff, gnädiges Fräulein, Pardon). Die Pointe des Ganzen ist: Der Computer spart Ihnen Zeit. ZEIT, ZEIT, ZEIT. Und wir brauchen alle Zeit, die wir haben.können. Man kann die Zeit nicht totschlagen, ohne die Ewigkeit zu verletzen. Thoreau hat das gesagt. Großer Amerikaner, dieser Thoreau.

Roger Rosenblatt hat das geschrieben, im TIME-Magazin. Großer Amerikaner, dieser Rosenblatt.

II.

propos TIME. Dort war vielleicht die

Hölle los, als es darum ging, den „Mann des Jahres 1982" zu wählen.

Warum ich das weiß? Erstens, weil in Redaktionen immer die Hölle los ist, ob was los ist oder nicht. Aber im speziellen Fall weiß ich es, weil ich TIME als Urvater der Magazine verehre und mich umhöre und mich umlese, wenn es um diese Gazette geht.

Also, es war genau so, daß der oberste

Chef, Henry Grunwald, verlegen in die Redaktionsversammlung stolperte und sagte, legt die Popcorns zur Seite und hört zu, ihr erinnert euch doch noch ans fünfziger Jahr? Haben wir dort einen einzelnen Mann des Jahres gewählt? Nein, haben wir nicht: Wir haben G. I. JOE, eine Gattung gewählt. Und was war. 1956? Da wählten wir den UNGARISCHEN PA­TRIOTEN. Und 1966 wählten wir DIE JUNGEN, Und 1969 die MITTELAME­RIKANER, und zwar alle, nicht einen. Wißt ihr, wen wir heuer, 1982, wählen werden?

„Die Mafia?" fragte einer. „Die Republi­kaner? Die Surfer? Die Polizei?"

„Nein", sagte Henry Grunwald, „wir wählen den COMPUTER zum Mann des Jahres."

„Heiliger Vater", sagte Wilton Winn, der aus Rom angereiste Korrespondent.

Und Traudl Lessing, die sich für TIME in Österreich umtreibt, wandte ein: „Gar nicht gut, Chef. Man kann nicht eine Maschine zum Mann des Jahres machen. Ich erinnere ans Vorjahr. Dunkles Jahr in der Geschichte der Magazine. Unser Lieb­lings-Wirtschaftsmagazin in Good Old Eu­rope, trend in Austria, hat Helene Damm, sorry, eine Helene Partik-Pable zum Mann des Jahres gemacht. Die männlichen Leser waren unglücklich wegen der Helene. Die weiblichen Leser waren unglücklich, weil Helene ein Mann war. Furchtbarer Wirbel, trend hat sich, höre ich, von dem Schlag nicht wieder erholt. Schleppt sich dahin, von der Schwester profil am weißen Stock geführt."

„Bin ehrlich froh, daß du das sagst", murmelte Henry, „das darf uns nicht eins sein. Das müssen wir berücksichtigen. Also, der Computer steht. Aber wir ma­chen ihn nicht zum Mann, sondern zur Maschine des Jahres."

Drei Leute muckten noch auf, darunter ausgerechnet Frederic Golden, der Alt­

spatz. Jeder wußte, daß er seine Manu­skripte auf einer TRS-80 Modell III schrieb: „Erinnert ihr euch", fragte er mit der leisen, seifigen Stimme verdienter Routiniers, „wie ich im April die Cover­story über die Computer-Generation schrieb? Die Story war fertig. Ich, alt und übermüdet, drückte den falschen Knopf, und die verdammte Maschine schluckte die ganze Story. Fünfzehn Seiten weg, als hätte ich sie in den Reißwolf geworfen. Ich erhebe die Stimme für die Füllfeder als Mann des Jahres."

Lange noch hallte seine Stimme durch die Korridore, durch die ihn mitleidige Sekretärinnen wegtrugen. ^Dupont", so klang es grausig, „Waterman, Montblanc, Parker, Pelikaaaah . . . "

Jay.Cocks fand als erster seine Stimme wieder: „Ich muß Frederic recht geben. Ich spreche da sicher auch im Namen unseres Korrespondenten in San Francisco, Mi­chael Moritz. Ich erinnere mich noch, wie ich auf seine Story wartete und wie man mir sagte, daß Mikes Verbindung, nämlich die zwischen Computer und Telefon, zusam­mengebrochen sei. Ich glaubte es nicht. Ich hatte sofort die Vision eines alternden Hippies, der die Story nicht fertigkriegte und altmodische Depressionen hatte. Ich habe ihm unrecht getan. Es war wirklich der verdammte Computer. Diese Compu­ter sind unreife Männer des Jahres."

Jay fand aber keine Mehrheit. Den Schlußpunkt setzte schließlich der

senior writer Otto Friedrich, der seinem Namen Ehre machte und noch wußte, was Zucht und Ordnung ist: „Man kann die Demokratie auch übertreiben, Chef. Sie haben den Computer erfunden. Sie werden sich dabei etwas gedacht haben. Ich bin dafür. Ich schreibe auch gern die Story, unter einer einzigen Bedingung. Ich schreibe sie mit einer Maschine meiner Wahl."

Und so kam es auch.

24 22. März 1985 £_}?. EXTRA

Page 25: stefan m. gergely

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Otto Friedrich schrieb die Geschichte. Er schrieb über die Maschine des Jahres. Er schrieb über den Computer. Er schrieb auf seiner mechanischen

Schreibmaschine, Royal 440, Jahrgang 68.

III.

1982! Was für ein ijahr! Krei-

sky sprach von der haltbarsten Regierung aller Zeiten. Niki Lauda kehrte zurück in die Formel I. Und auch wir waren voll Euphorie.

Denn in diesem Jahr hat man uns den Computer geschenkt.

Uns allen. Alles, was sich davor in der Elektronik

abgespielt hatte, war Diktatur und Oligar­chie, die Herrschaft der Großen und Mäch­tigen und Superreichen. Sie allein konnten sich Computer leisten, die Firmen und Konzerne und Genossenschaften, die Shell AG und die Leyland very limited und Mr.

Hunt, der damit seine Silberverluste aus­rechnete, mit silbernen Tasten, und die Banken, die ihr elegantes Gespür für die Masse entdeckten und den Computer als Bürosklaven fürs breite Geschäft.

Bevor das wunderbare Jahr 1982 kam, standen wir vor den Auslagen und drückten uns die Nasen platt und sagten jessasna und gingen heim und rechneten mit unseren abgenagten Bleistiften, zwei mal zwei ist vier. Und wußten die ganze Zeit, das geht viel schneller mit einem Computer, aber der kostet furchtbar viel Geld.

Die Computer waren groß und teuer, wie das IBM-Gebäude am Donaukanal, das die fortschrittlichen Redakteure von trend und profil sehnsüchtig musterten von ihrem kleinen, bescheidenen, gelben Haus aus, das vis-ä-vis steht und durch das der kalte Winterwind pfiff.

Doch 1982, und kein Monat früher, pfiffen wir Kirchenmäuse selbst. Die Per­sonalcomputer waren voll da. Sie waren

£ 3 . . EXTRA

hübsch und preiswert. Wir drückten die Schnauzen nicht mehr an die Auslagen­scheiben, sondern steckten sie in die „Com­puter-City" beim Hilton und fragten, was soll's denn kosten, und es war gar nicht mehr so viel. Pfeifdrauf, sagten die hungrig­sten Elektroniker unter uns, wieder kein Opernball in diesem Jahr, aber dafür mein erster Sinclair, mein erster Hewlett-Packard, mein erster XRS-Super-Hyper-Multifix 14. Packen Sie das Ding ein und bitte eine deutsche Bedienungsanleitung -englisch? - auch gut, aber bitte nicht japanisch, irgendwie eingerostet, domo arigato gozaimas - und so viel ist es ja wirklich nicht. Major credit cards accep­ted? Wunderbar. Rechnung frühestens in sechs Wochen. Da kann noch viel passie­ren. Und die Alte soll zum Naschmarkt gehen, herrliche, preiswerte Fisolen. Fleisch ist gestrichen. Ist sowieso schlecht für die Gicht und fürs G'sicht. Wer Schwein ißt, sieht bald aus wie eines, sagte ein kluger Mann.

22. März 1985 25

Page 26: stefan m. gergely

So redeten wir mit uns, und so war es. Der Computer kam durch die Tür

herein. Wir boten ihm höflich Platz und fragten,

ob's zieht. Wir legten Deckerl auf ihn, hielten ihn

warm und schmückten ihn. Er war der Weihnachtsbaum für das

ganze Jahr. Eine neue Zeit stieg auf wie die Sonne. Übrigens stieg auch die Zahl der Kir­

chenaustritte und Scheidungen.

W; IV.

Jer hat die Schreibma­schine erfunden?

Wer die Schiffsschraube? Wer das Auto? Wer den Computer? Wer, wenn nicht wir? Natürlich hat Markus das Auto erfunden

und nicht irgendein dahergelaufener Herr Daimler oder Benz.

Und ich erinnere mich mit ausdrückli­cher Wärme an einen „Seinerzeit"-Bericht des trend, wo als erster wirklich ernst zu nehmender Computer das „Mailüfterl" unseres trefflichen Prof. Heinz Zemanek verzeichnet war.

„Der Computer spart dir Zeit, Zeit, Zeit — " Aber bitte, man kann sich's natürlich

auch primitiver machen und die Entwick­lung vom EDV-Mammut zum Jahrhun­dertprodukt Personalcomputer amerika­nisch sehen.

Der erste, vollelektronische Digital-Computer in den USA war der ENIAC. Er war ein unmittelbares Nachkriegskind. Er wog 30 Tonnen. Er enthielt 18.000 Va­kuum-Röhren. Im Durchschnitt brannte alle sieben Minuten eine durch. Heute werfe ich meinen Typeprinter an die Wand, wenn er nach 24stündigem Dauereinsatz einmal piep macht.

Er wiegt übrigens keine 30 Tonnen, sondern 2,7 Kilo. Der Transistor und der Integrierte Schaltkreis aus den 50er Jahren (Elvis sang CRYING IN THE CHAPEL) reduzierten einen wohnungsgroßen Rech­ner auf einen Silizium-Chip in der Größe eines Fingernagels. Der ENIAC kostete 500.000 Nachkriegs-Dollar, ein Personal­computer kostet maximal 10.000 Dollar heutiger Härte.

Computer-Freaks kennen den folgenden Vergleich, aber ich möchte ihn für die Unbekehrten und alle willkommenen Neu­linge wiederholen: Hätte sich die Automo­bilindustrie so entwickelt wie jene der Datenverarbeiter, kostete ein Rolls-Royce heute 60 Schilling. Und man könnte

700.000 Kilometer fahren mit einem Liter bleifreiem Normal.

Weil der Vergleich mit Autos so an­schaulich ist, gleich noch ein Wort zu unserem Computer-Vergleichstest.

Wir rennen, um es geradeheraus zu sagen, momentan herum wie die Affen und schreien, wieder ein echter Hit, aber auf den Stimmen liegt Heiserkeit wie ein Schatten.

Erstens glauben wir nicht an unsere Fehlerlosigkeit. Irgendein Mist wird schon hineingekommen sein auf dem langen Weg zwischen Test und Druck.

Zweitens fühlen wir jetzt schon Grant gegenüber jenen, die nicht begreifen, daß es eine Höllenarbeit war. Eine von der Sorte, „die man nie mehr macht". Die Tester Gergely und Göschl sehen aus wie die sepiafarbenen Fotos ihrer Großväter auf den Nachtkastln der Großmütter.

Drittens sind unsere Stimmen schon vorbeugend heiser, weil es Anrufe von Lesern geben wird, die alles unbedingt in der Form einer Hitparade wissen wollen: Erster wurde, Zweiter wurde, Letzter wurde . . .

Das geht einfach nicht, und auch da helfen die Autos zum Verständnis weiter.

Es gibt wahrscheinlich keinen dümme­ren Jury-Wettbewerb als „Das Auto des Jahres".

Theoretisch ist es denkbar, daß dieses Auto kein einziger Mensch kauft. Käufer sind sinnlich, Autos sind sinnlich, wie sinnlich ist erst ein Autokauf. Keinen interessiert DAS BESTE IM SCHNITT, jeden interessiert DAS BESTE FÜR MICH.

Für Autos und Computer gleichermaßen gilt: Es gibt keine wirklich schlechten mehr.

D;

tt

26 22. März 1985

Der Computer ist dein bester Freund, besser als Herbert und Mimi und

Max" Und sie haben Hunderte Eigenschaften,

deren eine dem einen und deren andere dem anderen Käufer besonders wichtig ist.

Beim Auto: Will ich Höchstgeschwindig­keit oder niedrigsten Verbrauch, ein offe­nes Dach oder einen sargartigen Kombi?

Beim Computer: Will ich Supergraphik zum Töten von Raumschiffen oder ein Kompaktmodell, das in den Kofferraum meines Sportwagens paßt, einen Bild­schirm zum Anfingerin oder eine „Maus"?

Mein impulsgesteuerter Anrufbeantwor­ter würde an dieser Stelle sagen: „Sprechen Sie JETZT."

Säf i EXTRA

|ie Überschrift dieses Es­says lautet: Der Compu­

ter ist ein guter Mensch. Eigentlich ein feiger Titel. Er müßte

heißen: Der Computer ist der beste Freund. Er verhilft mir zu MEHR ZEIT und

erhöht, was beweisbar ist, Output und Qualität der Arbeit.

Wie ist das mit euch, Freunde: Helmut, Herbert, Heinz? Sank nicht meine Qualität nach jedem Abend mit euch? Habt ihr mir je so viel Zeit geschenkt, wie ihr mir raubtet?

Und wie ist das mit euch, Freundinnen: Lilo, Laura, Lorli? Habt ihr je so zuverläs­sig „guten Morgen" gesagt wie mein Com­puter? Habt ihr wie er immer nett gefragt, „Can I help you?", wenn mir etwas Be­stimmtes fehlte? Habt ihr die Träume vermehrt?

Der Computer hat es, und wie. Er ist, wenn man euch Lieben jetzt ausklammert, überhaupt der Ersatz der Trottelarbeit durch den Traum.

Hören wir noch einmal, was unser Freund Roger Rosenblatt zu sagen hat: „Wenn wir Zeit sparen, tun wir es manch­mal auf eine gute und manchmal auf eine schlechte Weise. Zeit ist Geld. Das ist die eine Seite. Aber Zeit ist, und das geht über alles, die Zeit für Träume. Computer geben dir Zeit für Träume."

Man kann niemand zwingen, seine Zeit zu nützen, aber darf man wenigstens bitten, die Maschinen nicht zu stürmen, die es unsereinem leichter machen, endlich wie­der Rilke zu lesen?

Ich rufe einen großen Zeugen aus der Literatur auf, D. H. Lawrence: „Erfindun­gen steigen dann auf, wenn sie gebraucht werden", sagte er, und: „Gerade die hu­mansten Nationen erfanden die meisten Maschinen."

Großer Amerikaner, dieser Lawrence. Das ist ein trend-profil-Sonderheft und

heißt doch nicht, daß alle Mitarbeiter einer Meinung sind. Wir haben Maschinenstür­mer auch in den eigenen Reihen. Und es sind nicht die schlechtesten. Sie sind sehr sympathisch, haben durchwegs gute Ma­nieren und sprechen mit mürber Eleganz von diesen Dingern, die sie niemals verste­hen wollen.

Ich kenne sie alle, denn noch vor kurzer Zeit war ich einer von ihnen.

Heute bin ich dankbar für den glückli­chen Wechsel in das Lager vis-ä-vis.

Heute zähle ich, mit dem lächerlichen Augenglanz des Konvertiten, zu den Elek-troniknarren des Hauses.

Große Österreicher, diese Computer­freunde von trend und profil. • •

Page 27: stefan m. gergely

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Eine gute Idee nach der anderen

Page 28: stefan m. gergely

EINSTIEGSTEST

DIE ANTWORT AUF 12.000 FRAGEN Ipsg^amt 53 Personen arbeiteten zum erstenmal in ihrem Leben auf Mikrocomputern. Ihr Urteil überraschte. Von Stefan M. GERGELY und Alois M. GÖSCHL

Vorher war es fur mich irgendwie utopisch, mit EDV zu arbeiten", be­

richtet die 32jährige Christine Ettl über ihre Erfahrungen bei der Arbeit an 13 Testcom­putern, Je tz t weiß ich, es ist gar nicht so schlimm." „Ich habe die Einsatzmöglich­keiten von PC", gibt Notar Magister Peter Malaniuk nach einigen Nachmittagen in unserem Testlabor zu Protokoll, „über­schätzt." Agrarökonomie-Student Dirk Conrad sagt: „Es ist faszinierend, diese Technik zu beherrschen."

Rund die Hälfte von fast zwei Dutzend Mitarbeitern, die bei unserem „Einstiegs­test" das erstemal in ihrem Leben mit Mikrocomputern arbeiteten, hatte die Aus­dauer,

• die einzelnen Testgeräte der Reihe nach zusammenzubauen und einzuschalten,

• auf jedem PC ein Textprogramm zu laden und

• damit einen Brief zu tippen.

Die anderen EDV-Laien streikten meist schon nach dem ersten oder zweiten Com-

28 22. März 1985

puter, zum Teil, weil sie erkannt hatten, daß für die Aufgabe mehr Zeit erforderlich war, als sie investieren wollten, zum Teil aber auch, weil sie offenbar mit dem Fachchinesisch der Bedienungsanleitungen nicht zurecht kamen.

Die Latte war für die Einstiegstester tatsächlich hoch gesteckt: Sie erhielten keinen technischen Einführungskurs, son­dern mußten von Anfang an mit der von den Herstellern mitgelieferten Dokumen­tation auskommen. So, als ob sie einen Computer über den Ladentisch gekauft und dann ohne fremde Hilfe damit zu arbeiten hätten. Nur wenn sich ein Ein­stiegstester hoffnungslos im Gestrüpp von Sondertasten und Programmhierarchien verhedderte, wurden ihm Ezzes gegeben.

Für uns war dieser Test ein Experiment mit ungewissem Ausgang: Zu Beginn hätte niemand voraussagen können, ob das Kon­zept überhaupt realisierbar sein würde -sogar Fachleute mußten bei manchen Ge­räten eine ganze Weile suchen, bis sie überhaupt den Knopf zum Einschalten entdeckten; und EDV-Laien mit dem Be­triebssystem MS-DOS zu konfrontieren,

£önr?i EXTRA

hatten EDV-Profis, vorab als Zumutung eingestuft.

So gesehen, waren wir letztlich ange­nehm überrascht, daß der Einstiegstest von einem knappen Dutzend Testpersonen zur Gänze absolviert wurde. „Ich bin verwun­dert", resümierte Student Otto W. Riedl nach 13 Testläufen, „wie leicht man mit Mikrocomputern arbeiten kann."

Die Laientester füllten nach jedem von ihnen bewältigten Gerät einen Fragebogen mit 83 Positionen aus. „Ist Ihnen die Bildschirmgröße sympathisch?" wollten wir wissen, „Konnten Sie sich auf der Tastatur leicht zurechtfinden?" und „Hal­ten Sie den benötigten Zeitaufwand für die Lösung der gestellten Aufgabe für vertret­bar?"

In Summe erhielten wir so rund 8000 Einzelwertungen.

Am Ende des Experiments führten die Tester noch eine vergleichende Beurteilung der Testcomputer durch: Die Kriterien „Formschönheit", „Bildschirm", „Tasta­tur", „Diskettenstation", „Bedienerhand­buch" und „Benützerfreundlichkeit" konn­ten mit Punkten von 0 bis 10 benotet werden. Auch 43 Schülerinnen und Schüler der dritten Klassen der HTL für Datenver­arbeitung-jeder hatte an vier Vormittagen der Reihe nach an allen Test-PC gearbeitet - werteten dabei mit. Sie waren zwar.keine blutigen EDV-Laien mehr,, hatten aber in ihrer Ausbildung noch nicht mit Mikro­computern der Testkategorie gearbeitet. EDV-Lehrer Mag. Dr. Manfred Wöhrl organisierte und beaufsichtigte den Test. Das Resultat: insgesamt fast 4000 Einzel­wertungen.

Der „Laientest" war damit der mit Abstand aufwendigste Teil des trend-profil-Computertests. Die Testergebnisse zeigten zunächst zweierlei: • Bei.der Gesamtwertung lagen die mei­sten Noten höher als 5 - ein insgesamt positives Urteil für. alle Testgeräte. • In mancher, abernicht in jeder Hinsicht streuten die Bewertungen ganz erheblich. So gab es Tester, die den Canon AS-100 als das formschönste Gerät einstuften, und andere, die gegenteiliger Auffassung waren (Standardabweichung der Gesamtwertung: 3,4). Ein analoges Resultat erhielte man wahrscheinlich, wenn man. das Design verschiedener Automarken beurteilen ließe. Formschönheit ist eben Ge­schmackssache.

Die besten Schönheitsnoten erhielten im Mittelwert der Siemens PC (7,0), gefolgt vom IBM-XT (6,8) und Hewlett Packard 150 (6,6). Als eher unschön wurden der Macintosh (4,8) und der Canon AS-100 (4,8) bewertet.

Beim Kriterium „Bedienerfreundlich­keit" lag der Macintosh mit 7,5 Punkten an

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Ergebnisse der Vergleichswertung der Einstiegstester als Durchschnitt (arithmetisches Mittel von rund 50 Wertungen, bei denen Punkte auf einer Skala von 0 bis 10 vergeben wurden) und als Standardabweichung.

Kurzbezeichnung für die Test-PC: AP = ACT Apricot Xi, AL = Apple Macintosh, CA = Canon AS 100, DE = DEC Rainbow 100+, ER = Ericsson PC, HP = HP 150, XT = IBM-XT, OL = Olivetti M 24. PH = Philips 3100, SI = Siemens PC-D, SP = Sperry PC, TI = Texas Instruments PC, WA = Wang PC

profil EXTRA 22. März 1985 29

Page 30: stefan m. gergely

der Spitze, gefolgt vom IBM-XT (7,1), Siemens (6,8) und Hewlett Packard (HP) 150 (6.1). „Maus" und „Kontaktschirm" kamen offenbar gut an: Bei der Auswertung der nach jedem Einstiegstest ausgefüllten Fragebögen erhielt die Apple-Maus - sie macht den Benutzer von der Tastatur weitgehend unabhängig - die beste Note (mit der sonst eher seltenen Standardab­weichung von 0.0) auch der Kontaktschirm des HP 150, bei dem man durch Finger­druck Programme aufrufen und Befehle eingeben kann, wurde einhellig gut bewer­tet.

Macintosh und HP 150 waren auch in den Testpausen sehr gefragt: Das von PC-Tester Alfred Worm zur Verfügung gestellte Apple-Spiel „Daleks II" reüssierte ebenso wie das Schachprogramm des HP 150, bei dem die Vorteile des Kontakt­schirms besonders deutlich wurden (auf dem Bildschirm ist ein Schachbrett mit den einzelnen Figuren abgebildet; man bewegt diese, indem man mit dem Finger zuerst auf sie und dann auf die Stelle zeigt, wo man hinfahren möchte).

Beim Zusammenstecken der Geräteteile kamen die Tester am. besten mit dem Apricot und dem Ericsson PC zurecht, während der Siemens offenbar Probleme bereitete.

Die aus Laiensicht besten Handbücher waren die zum Siemens (7,3), IBM-XT (6,7) und Texas Instruments (6,3) geliefer­ten; die Gebrauchsanleitungen von Canon AS-100 (4,3), Wang (4,4) und Apricot (4,7) fanden weniger Gefallen.

Bei der Frage, ob die am Bildschirm angezeigten Buchstaben und Ziffern leser­lich seien, zeigten sich Texas Instruments, Canon, Siemens und Apple als vorteilhaft. Als am ehesten flimmerfrei wurden der HP 150 und der Wang PC eingestuft. Die Zufriedenheit mit der Hintergrundfarbe des Schirms wurde ebenfalls erhoben: Der bernsteinfarbene Ericsson konnte dabei nicht restlos überzeugen, ebensowenig der grüne Philips und der dunkle Sperry; deutlich bevorzugt wurde der helle Hinter­grund beim Apple und Siemens.

Die Tastaturen vonSiemcns(6,6), Wang, DEC.Rainbow und IBM-XT (6.5) sowie Hewlett Packard (6.3) fanden mehr Gefal­len als die des Macintosh (3,7). Der Druckwiderstand der Tasten scheint bei Canon, Olivetti M24 und Siemens „rich­tig" zu sein, während der Macintosh eine schlechte Note erntete.

Positive Bewertungen erzielten die Dis­kettenstationen von IBM-XT (6,8), Sie­mens (6,7) und Olivetti (6,6) Macintosh, Canon und DEC Rainbow blieben im unteren Durchschnitt. Als geräuscharm wurden die Spcichcrcinheiten des Sperry,

Apricot und Apple empfunden, als laut dagegen der Philips 3100 und DEC Rain­bow.

Die Frage nach der Geräuscharmut hät­ten wir uns übrigens sparen können - wir hätten diese durch physikalische Messung des Lärmpegels objektiv erheben können; wir haben jedoch diese und andere Krite­rien - ähnlich wie Meinungsforscher dies zu tun pflegen - bewußt in den Fragebogen „eingestreut", um die Verläßlichkeit der Resultate anhand von „Kontrollen" ermit­teln zu können. Das Ergebnis: die Bewer­tungen stimmten im wesentlichen mit den objektiv erhebbaren Tatsachen überein.

Auch konnten wir den Einwand, das Ausfüllen von Fragebögen nach jedem Einzeltest liefere anfechtbare Resultate, weil die Ergebnisse durch eine „Lernkurve" überlagert sein könnten, durch eine gezielte Auswertung entkräften: die Antworten „verstehe ich nicht" und „habe ich nicht ausprobiert" wurden bei den jeweils ersten Testaufgaben nicht signifikant häufiger angekreuzt als bei den letzten. Was natür­lich nicht zwangsläufig bedeutet, daß es ohne Einfluß blieb, ob ein Gerät als erstes oder als letztes untersucht wurde').

Die Antwort auf unsere 12.000 Fragen hätten wir ohne Computer kaum ermitteln können. Die EDV-Schüler Bernd Heltlin-gcr und Roland Langer hatten trotzdem viele Stunden zu tun, um die Einzelwertun­gen in die Datenbank des Softwarepakets „Open Access" und das Tabellen pro­gramm von „Lotus 1-2-3" (siehe Seite 77) einzuspeisen. Software-Tester Magister Hermann Stark opferte mehrere Nächte, um aus dem Datendschungel übersichtli­che Grafiken zu destillieren. Ohne zwei für die Auswertung zur Verfügung gestellte Computer (Olivetti M24 und Ericsson PC) hätte das Errechnen der Testergebnisse vermutlich Wochen gedauert.

Unser persönlicher Eindruck zum Ein­stiegstest: Die EDV-Laien kamen in sehr unterschiedlicher Weise mit den Testgerä­ten zurecht; die Teenager darunter kamen von Anfang an mit den PCs zu Rande, so als ob sie immer schon damit gearbeitet hätten. Ältere Teilnehmer mußten dagegen offenbar hemmende Schranken überwin­den. Einige wurden schließlich von der Faszination der . EDV-Technik gepackt. „Ich kann mit dem Gerät", so ein EDV-Laie am Ende des Tests, „machen, was ich will. Das ist fast wie Onanie." • •

') Die oben angegebenen Zahlenwcrtc fiir die Einzelbeno-tungen stammen in allen Fällen aus der nach Abschluß der Tcslrcihc durchgeführten Vergleichswertung und sind da­her kaum anfechtbar: Nach Ende der Einzcltests hatten die Laien einen guten Überblick und konnten ihre subjektiven Eindrücke durch eine vergleichende Wertung wiedergeben. Sie wurden dabei angewiesen, die Punklcskala von 0 bis 10 nach Möglichkeit voll auszuschöpfen.

TREND-PROFIL

Adresse: Gibt den Ort an, an dem Daten im Computer gespeichert sind.

Anwenderprogramm: Programm (Soft­ware), das für spezielle Zwecke des Benut­zers geschrieben wurde (z. B. Textpro­gramm). Im Gegensatz dazu steht das Betriebsprogramm (Betriebssystem), das nur zum reinen Betrieb des Computers dient.

Arbeitsspeicher: Auch Hauptspeicher genannt. Der Speicher, der sich im Com­puter selbst befindet. Für die meisten Anwendungen ist er zu klein. Deshalb sind noch externe Speicher nötig, um vernünftig arbeiten zu können.

ASCII: Abkürzung für „American Stan­dard Code for Information Interchange". Internationale Vereinbarung, nach der ein Byte einem bestimmten Zeichen zugeord­net wird.

Auflösung: Unter Auflösung versteht man, in wie viele einzeln ansteuerbare Bildpunkte ein Bild aufgeteilt ist. Je größer die Zahl der Bildpunkte, desto „schärfer" ist das Bild.

Back-up: Das Sichern gespeicherter In­formation. Damit beim Ausfall eines Da­tenspeichers die Informationen nicht ver­lorengehen, kopiert man die Datenträger in bestimmten Zeitabständen.

BASIC: Abkürzung für „Beginners All-Purpose Symbolic Instruction Code": Im Jahre 1962 entwickelte einfache und leicht erlernbare Programmiersprache.

Benchmark-Test: Meßverfahren, um die Schnelligkeit eines Rechners oder des Zu­griffs auf einen Speicher zu objektivieren.

Betriebssystem: „Management" des Computers. Das Betriebssystem organi­siert und steuert alle internen Abläufe des Computers und steht für den Benutzer weitgehend im Hintergrund.

Bit: Kleinstes Informationselement, das vom Computer verarbeitet wird. Es kann den Wert 0 oder 1 annehmen.

Byte: Gruppe von 8 Bits. Grundlage für EDV-Befehle. Ein Kilobyte (KB) sind 1024 Bytes, ein Megabyte (MB) ca. 1 Million Bytes.

Chip: Halbleiterbauelement aus Sili­zium; auch integrierter Schaltkreis ge­nannt.

Computersprachen: „Sprachen", die der Computer versteht. Dazu gehören BASIC, FORTRAN, LOGO oder PASCAL. Übli­cherweise bestehen Computersprachen aus einem begrenzten englischen Vokabular,

30 22. März 1985 plrilhi EXTRA

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COMPUTER-LEXIKON

das nach bestimmten Regeln („Syntax") anzuwenden ist.

CP/M: Abkürzung für Control Program for Microcomputers. Bei 8-bit-Mikrocom-putern weitverbreitetes Betriebssystem der US-Firma Digital Research.

CPU: Abkürzung für „Central Proces­sing Unit". Zentrale Prozessoreinheit des Computers.. Schaltkreis, der das System überwacht.

Cursor: Blinkende Steuermarke am Bild­schirm, die dem Benutzer anzeigt, an welcher Stelle des Programms er sich gerade befindet; Der Cursor kann durch eigene Tasten (Cursortasten) nach links, rechts, oben und unten bewegt werden. .

Datei: Bereich logisch zusammengehöri­ger Daten (Texte oder Rechenoperatio­nen).

Datenbank: Sammlung von Datenmen­gen (Dateien), nach bestimmten Kriterien geordnet.

Diskette: Magnetischer Datenträger, auch Floppy-Disk genannt. Kunststoff-platte, auf der Daten aus dem Computer gespeichert, aber auch wieder in den Com­puter eingegeben werden können.

Diskettenkapazität: Maß für die Daten­menge, die auf einer Diskette Platz findet.

Einplatz-System: Es kann jeweils immer nur ein Benutzer am Computer arbeiten.

Erweiterungsbus: Vorrichtung zur Ver­bindung mit zusätzlichen Hardware-Tei­len.

Fenster, Fenstertechnik: Aufteilung ei­nes Bildschirms in mehrere Bereiche, in denen unterschiedliche Informationen dar­gestellt werden.

Festplatte: Im Englischen auch als „Win­chester" bezeichnet. Externer Massenspei­cher des Computers. Alternative: Diskette: Im Normalfall ist die Festplatte fix einge­baut.

Floppy-Disk: Siehe Diskette. Großrechner: englisch:.Mainframe. Lei­

stungsfähige Computeranlagen im Wert von mindestens einigen Millionen Schil­ling.

Hardware: Alle elektronischen und me­chanischen Teile eines Computers (Gegen­satz: Software).

Input: Das, was an Daten in den Com­puter eingegeben wird.

Integrierter Schaltkreis: Auf kleinstem Raum (z. B. Chip) untergebrachter Schalt­kreis.

K: Siehe KB.

KB: Kilobyte. Maßeinheit für Speicher­kapazität (1024 Byte = 1 KByte = 1024 Zeichen).

Kompatibilität: Verträglichkeit. Man un­terscheidet zwischen Hardware- und Soft­ware-Kompatibilität. Bedeutet, daß z. B. Produkte verschiedener Hersteller mitein­ander verbunden werden können. . Laufwerk: Bezeichnung für den Antrieb

und Schreib-/l_esevorrichtung des exter­nen Speichers (Diskette, Festplatte).

Maus: Handgroßes Gerät, das mit dem Bildschirm durch ein Kabel verbunden ist. Durch Schieben der Maus über eine glatte Fläche kann der Cursor auf dem Bild­schirm bewegt werden.

Mehrplatzsystem: englisch: Multiuser-System. Ein Computersystem, an dem mehrere Benutzer gleichzeitig arbeiten können.

Menü: Namentliche Auflistung der im Computer gespeicherten Programme oder Dateien am Bildschirm. Der Benutzer wählt sich aus, was er will, und ruft durch Eingabe des am Bildschirm angegebenen Kürzels das Programm/die Datei auf.

Mikroprozessor: Steuereinheit und Re­chenwerk eines Computers; Bestandteil der Zentraleinheit. Es gibt im POBereich

8-bit-, 16-bit- und 32-bit-Prozessoren, die entweder 8, 16 oder 32 Bits gleichzeitig verarbeiten können. 8-bit-Prozessor: z. B. Z80A; 16-bit-Prozessor: z. B. Intel 8086, 80186; 32-bit-Prozessor: z. B. Motorola 68020.

Minicomputer: Liegen in Preis und Lei­stung zwischen Großcomputern und Mi­krocomputern. Die Grenzen sind jedoch fließend.

MS-DOS: Abkürzung für Microsoft-Disk Operating System. MS-DOS ist das Standard-Betriebssystem für 16-bit-Mi-krocomputer.

Netzwerk: System von Ubertragungswe-gen, mit denen mehrere Computer mitein­ander verbunden werden können.

Output: Daten, die vom Computer aus­gegeben werden.

Parallele Schnittstelle: Siehe Schnitt­stelle.

Peripherie: An den Zentralrechner über Kabel direkt angeschlossene Zusatzgeräte, wie Drucker oder Diskettenlaufwerk.

Portabilität: Grad der Ubertragbarkeit eines Programms von einem Computer auf einen Computer anderen Typs.

Prozessor: Steuereinheit und Rechen­werk eines Computers; Bestandteil der Zentraleinheit. Arithmetikprozessoren und Graphikprozessoren dienen zur Aus­führung arithmetischer respektive graphi­scher Aufgaben.

RAM: Abkürzung für Random Access Memory; Speicherchips mit wahlfreiem Zugriff, deren Inhalt der Anwender durch Löschen oder Hinzufügen von Daten än­dern kann.

ROM: Abkürzung für Read Only Me­mory; Nur-Lese-Speicher. Können- vom Anwender nicht beschrieben werden.

Schnittstelle: Über Schnittstellen wer­den Peripheriegeräte an die Zentraleinheit (CPU) angeschlossen; es gibt parallele Schnittstellen (bei denen- mehrere Bits gleichzeitig übertragen werden) und serielle (bei denen die Bits nacheinander übertra­gen werden). Serielle Schnittstellen: z. B. RS232 (V24); parallele Schnittstellen: Centronics oder IEEE 488.

Serielle Schnittstelle: Siehe Schnitt­stelle.

Software: Gesamtheit aller für einen Computer zur Verfügung stehenden Pro­gramme: Man unterscheidet Betriebs-Software und Anwender-Software.

Tintenstrahldrucker: Durch winzige Öff­nungen werden Tintentropfen aus einer Kompressionskammer auf das Papier ge­spritzt.

UNIX: Von der US-amerikanischen Te­lefongesellschaft entwickeltes Mehrbenut­zer-Betriebssystem; im wesentlichen für 32-bit-Prozessoren geeignet. • •

£ön i .. EXTRA 22. März 1985 31

Page 32: stefan m. gergely

MARKTÜBERSICHT 16-Bit-MIKROCOMPUTER erstellt von Alexander SCHIPAL

Anmerkungen: Die Einteilung in Tischcomputer, tragbare Computer und Mehrplatz-Mikrocomputer erfolgte nach der vorwiegenden Bestimmung des Modells. Die Übergänge sind allerdings z. T. fließend; beispielsweise können manche Tischcomputer, etwa der IBM-AT, zu Mehrplatzsystemen ausgebaut werden. Der Abschnitt „Tragbare Computer" umfaßt Portable Computer (Gewicht über 10 Kilogramm) und Lapsize Computer = Computer im Aktenkofferformat (Gewicht rund 4 bis 5 Kilogramm).

"_ _ —

X ACT ACT ADDS Advance

Apple

Apple

Burroughs Canon Casio

Control Data Commodore Compaq Compudata Corona Data General Datapoint Digital Equipment

Digital Equipment

Ericsson Esprit

Fujitsu

Hewlett Packard Honeywell IBM IBM ICL ITT Kontron Litton

MAD MDS Multitech

NCR NEC North Star

Olivetti Olympia Philips Rair Rut Sharp Siemens Sperry

_! Apricot Xi Apricot Fl

PC Genie 16

Macintosh XI (Lisa 2/10) Macintosh

B25 AS 100 FP-6000S

CRS-100 PC 10, 20 Deskpro 1 bis 4

Tulip 1

PC DG 10,10/SP Vista PC Rainbow 100,100+

Professional 350,380

PC 9310 FM-I6S

150 Micral 90-30 PC, XT

AT PC 6,16,36,46 Xtra Ergo PC Monroe System 2000 MAD-I Hero 330x PC PC-4i

8800 Advantage 8/16

M24 People P3I00 Black Bos Bee 4050

MZ564I, MZ5645 PC-D PC

e

8086/5

8086/5 8088/4,77 8086/4,77

68000/8

68000/8 80186/8 8088/4

8086/8

8088/4,77 8088/4,77

8086/8 8086/8 8088/4,77

8086/8 80186/8 8088/4,82

LSI 11

8088/4,77 8088/4,77

8086/8

8088/8 8088/4,77 8088/4,77

80286/6 8088/5 8088/4,77 8088/4,77

80186/8 80186/7,2 80186/8 8088/4,77 8088/4,77

8088/4

8088/8 8086/8

8086/5 8088/4,77

8088/8 8086/4,77

8086/8 80186/8 8088/7,16

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a. £

Eclipse

Z80A/4

Z80A/4

Z80A/4 Z80A/4

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768 768 640 768

1024

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640 512 1024

640 640 640 3072 1024 640 640 896 704 1024

640 640 640 512 640 512 1024 1024 512 1024 1024 640

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720/3,5

720/3,5 360 360

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400/3,5 640 640, 1200/8 320,1200/8

360 360 360 800, 1000/8

360 360 640 390

400

360 360 360 710/3,5 360 360 1200,360 780 360 360 720 360 640 360 360 800 360 360,720 640 360 1000 720 800,1000/8

720 360

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10

ext 20,40') 10 bis 40 8,6 10,20

20,30 10 10,30 10,40

10 15,38,76 10 bis 40 5,10,31

10 bis 33

10 10 ext 10 bis 80

5,15 10, ext 50 10 20,40 10,20, ext 40 10 10,17 10,32 10 5,10,20 10 10 bis 60 ext 10 bis 100

5,15 10 10 10 10,19 ext 10 10,ext 10

13 10

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M.F/15 M

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1 800x400

640x256 640x200 640x200

720x364

512x342 720x348 640x400

640x400

640x400 640x200 640x200 768x576 640x400 640x240 720x348 800x240

960x480

640x200 640x200 640x200

512x390 640x200 640x350 640x350 640x400 640x200 720x348 640x400 720x350 720x348 640x200

640x400 640x400

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£

70.000 46.100(1 Fl) 59.000 52.800

-

65.800(128,1 Fl) 93.200 75.800 62.500

-36.750 70.000 69.800 65.000

104.000 110.700 77.600

-

58.000 76.800 73.600

77.600 59.000 61.000

104.900 66.000 56.400 77.900 94.000

.75.000 140.000 35.900 62.900

k.A.

60.000 56.600

93.800 58.900 62.000 62.000

-63.700 61.700

®

1 117.000 (Fg) k.A. 105.000 (Fg) 98.000 (Fg)

137.600(1024)

k.A. 199.000 129.000 (Fg) 132.000 (Fg)

143.000(640,30 Fp, Fg) (3) LA.

122.700 145.000 (Fg) 102.000

270.000(15 Fp,4-Platz) 175.000 (Fg)

125.500(256) 171.100(640, Fg)

166.000

95.100(256) 117.100(640, Fg) LA. 140.200(640,2 Fl, Fg)

123.800(256) (3) 120.000 (Fg)

(3) 100.000(256) 125.200(640, Fg) (3) 163.000(640,20 Fp, Fg) (3) 125.000 (3) 112.500 (Fg) (3) 119.500

165.000 (Fg) 120.000 (Fg)

(3) 233.000 LA. 121.500 (Fg) 104.000 (Fg)

115.000(15 Fp) (3) 99.400(256) 125.900(640, Fg)

168.500 (Fg)

(3) 96.000 (256) 125.500 (640, Fg) (2) 115.000 (3) 109.000

(3)98.900(256)

(3) 95.800(256) 122.700(640, Fg)

1.

*s Q

X

Sewa Sewa Kontron Gügger Datentechnik

Apple

Apple Burroughs Canon

EDV-Studio Porsch CDC Commodore Elsinco

Ttschcomputer ®

-a < Wr. Neustadt, GQnserstr. 90 Wr. Neustadt, GQnserstr. 90 Vb'sendorf, Eisgrubeng. 2

Sonnleiten, Tannheim

1, Rotenturmstr. 1

1, Rotenturmstr. 1 9, Alserbachstr. 18

3, Modecenterstr. 22 9, Kinderspitalg. 13

3, Kelsenstr. 2 23, Kinskig 40-44 l2.RotenmUhlg.il

J.A. K. Konings4, Schwarzenbergpl. 10 Phoinix

(2) Data General Datapoint Digital Equipment Digital Equipment Ericsson

NOG Multidala

HP Honeywell IBM IBM ICL ITT Kontron Dorfmeister Schwaighofer

(3) Tonko Bitronic NCR TEC

4, GuBhausstr. 18

3, Ungarg. 37 4, Prinz-Eugen-Str. 8 Vb'sendorf, Nordring 2

Vb'sendorf, Nordring 2

23, Richard-Strauss-Str. 43 2, Untere Donaustr. 17 12, Tivolig. 52

22, Lieblg 1 15, Linke Wienzeile 236 2, Obere Donaustr. 95 2. Obere Donaustr. 95 12, Meidlinger Hauptstr. 51 3, Am Heumarkt 27 Vb'sendorf, Eisgrubeng 2 19, Heiligenstadler Lände 19a Innsbruck, Inrain 11 8, Blindeng 3 6, Stumperg. 30 13, Hietzinger Kai 101-105

8, Hernalser Gürtel 14 Byte Computer 4, Favoritenstr. 20

Olivetti

Olympia Philips Data Wiesmayr

3, Rennweg 9 23, Herzigg. 9 IO,TriesterStr. 100 Linz, Jungwirthstr. 16

Ruf-Computer 1, Stock-im-Eisen-PI. 3

Facit-Addo (3) Siemens

Sperry

6,MariahilferStr. 51 21, Siemensstr. 88-92 7, Mariahilfer Str. 20

®

e

_ 026 22/81710 02622/817 10 67 06 31 056 75/6364

63 8840

638840 3175 31-0

78 5601-0 426344

78 7511 67 5600 871751 65 1900 65 2366

72 5161 6547 960 6901-0

6901-0

613641

24 84 14-0 83 3501 25 (XH)

85 3641-0 26I(M) 26 10-0 8366 39-0 72 2687-0 67 0631 36 77 70-0 0 5222/20994 42 54 51 56 4229

94 7511-0 48 27 86 65 37 81

734501 8645 21-0 62 21 11-0 073 2/6673 730 52 2681 57 35 85-0

7293-0 93 96 26-0

Page 33: stefan m. gergely

Televideo

Texas Instruments

Toshiba Triumph-Adler Victor Wang Xerox Zenith

Tele-PC, XT Professional PC

TI500 Alphatronic P30, P40

Sirius 1 Professional PC

16/8 ZI50

8088/5 8088/4,77

8088/4,77 8088/4 8088/4,77

8086/8 8086/4,77 8088/4,77

8085/3

Z80A/4

640 768

640 512 896 640 512 640

360 360

360 800 1200 360 360,1000/8 360

10, ext 33,86 10,18

10 5,12

10,30 10,30 10 10

M,F M,F

M, F

M,F M,F M, F M M,F

640x200 J -720x300

640x200 J -640x288 800x400 J 640x225 640x250

640x400 J -

- J - J

- J - J - J - J

- J - J

59.900 68.000

54.000 74.500 84.000 75.900 73.000 62.600(360)

115.000 104.800(256) 177.900(768, Fg)

102.000 (Fg) (3) 139.000(12 Fp)

II 7.000 (Fg)

(3) 111.300(256) 151.100(640, Fg) (3) 125.300(256)

109.500(360, Fg)

Microsystems 22, Aspemer Heldenpl. 6 22 15 64 TI Brunn a Geb., 022 36/84 6 21

Industries». B 16 CHG 5, Margaretengürtel 12 55 21 35 Triumph-Adler 20, Dresdner Str. 49 3516 41-0 Victor 19, Hackhoferg. 9 37 40 34

Wang 15, Linke Wimzeile 234 85 85 33-0 Rank Xerox 19, Nußdorfer Lände 29 37 3511-0 Folger 8, Blindengasse 36 42 5121

2. Tragbare Computer 2 © ®

£ c_

2 H • g£ <k -£ £

ACT Compaq

Corona Data General Hewlett Packard Hewlelt-Packard

IBM Kaypro

Olivetti Osbome Sharp Televideo Texas Instruments

Texas Instruments

Toshiba Victor Zenith

Portable PC 6,5 Portable, Portable Plus 14 Portable PC DG/One

no Integral-PC Portable PC

16

M2I Vadem PC 5000

TPC-II Pro-Lile

Professional Portable

TI100 Vicki ZI60

12 4.

4,5 13 15 16

14

4,5 4,3 14

4,8

15

4,1 II 19

8086/5 8088/4,77

8088/4,77 80C88/4 80C86/5.33

68000/8 8088/4,77 8088/4,77

8086/8 80C86/4.77 8088/4,77

8088/5

80C86/5

8088/4,77

80C88/4.77

8086/4,77 8088/4,77

768 640 640 512 272 7680 640 512

640 512 320

640 768

768

512

640 640

720/3,5 360

360 720/3,5 ext 360 ext 710/3,5

720/3,5 360 360

360, 720 360 ext 360 360 '

720/3,5

360

720/3,5 ext 360 1200 360

ext 10

10 10 bis 40 ext 10

--exl 10,20 10

ext 10

--ext 10,33,86

-' 10

ext 10

--

LCD 25 Zeilen, ext F

M/9 M/9,extF LCD 25 Zeilen, ext F LCD 16 Zeilen ELD 25 Zeilen M/9, ext F M/9, ext F

M/9,exfF LCD 16 Zeilen LCD 8 Zeilen

M/9 LCD 25 Zeilen

M/9, F/9, ext F

LCD 25 Zeilen, ext F

M/9 M/9, ext F

640x200

640x200 640x400 640x256 480x128 512x255 640x200 640x200

640x400

480x128 640x 80

640x200

640x200

720x300

640x200 800x400 640x400

- -J J J -

J -

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- J - J - J - J J -- J - J

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- J - J - J

58.700(1 Fl)

60.700 53.000 67.000(128,1 Fl)

70.000 (0 R) 133.500(1 Fl) 54.800 LA .

56.400 L A . 46.900(128,2 Fl)

57.900 72.500(1 Fl)

63.200

46.800(1 Fl)

70.000 63.700(360)

L A .

120.000 110.000 94.800 (256,2 Fl) 89.000(256,1 Fl)

-LA. LA .

LA .

-73.500 (256,2 Fl)

LA .

-131.500 (Fg)

69.800(512, 2 Fl)

--

Sewa Elsinco

Phoinix

Data General HP HP IBM Eprom Computer Olivetti Microcom

Facit-Addo Microsystems Tl

Tl

CHG Victor Folger

Wr. Neustadt, Günserstr. 90 12, RotenmDhlg 11 4, Gußhausstr. 18

3, Ungarg. 37 22, Lieblg. 1 22, Lieblg 1 2, Obere Donaustr. 95 4, Theresianumg. 17

3, Rennweg 9 23, Zetscheg 1 6, Mariahilfer Str. 51 22, Asperner Heldenpl. 6

Brunn a. Geb., Industriesir. B 16

Brunn a. Geb., Industriestr. B 16 5, MargaretengDrtel 12 19, Hackhoferg. 9

8, Blindeng 36

02622/81710 87 17 51 65 2366 72 5161 2500-0 25 00-0 2610-0 658419

734501 67 3607

57 3585-0 221564

022 36/84 6 21

022 36/84 621

55 21 35 3740 34

42 5121

3 . Mehrplatz-Mikrocomputer

_ — X

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® E

tl _3 '5

£ £ Alpha Micro Altos Corona Cromenco

Fortune Honeywell Kontron

NCR North Star Northern Telecom Rair

Sharp

Televideo

AM lOxx ACS 486-20 Mega-PC

CS-lOObisCS-400

32:16 Micral 90-50 PSI9068 Tower 16/32 Dimension Vienna

Super Micro 0A-95

PM/16

68000/8 80186/8

8088/8 68010/10

68000/10

8086/5 68000/10 68000/10 80186/6

80286/8 80286/8 68000/8

80186/8

Z80A/4

Z80A/4

8192 800 1024 1000 512/User 360

16384 390 1200/8

1024 800 1024 600

2048 640 2048 600 512/User 360

2048 k. A. 2048 1000 1024 800 1024 740

10 bis 280 25

10 bis 80 50,140,280

10 bis 120

10, ext20 20,40,140 30 bis 120 15,30,60 40 bis 160 50,100

10 bis 40 43,86

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220.000 (20 Fp,4-Platz)

179.000 (25 Fp, 4-P1)

205.000(10 Fp, 2-PI) 220.000 (50 Fp, 4-PI)

330.000 (20 Fp, 4-P1) 164.000(256,10 Fp, 4- PI) 272.000 (20 Fp. 4-P1) 267.000 (30 Fp, 4-P1)

150.000(15 Fp, 2-PI) 348.000 (40 Fp, 40 St, 4-PI) 330.000 (50 Fp, 45 St, 4-P1)

290.000 (40 Fp,2-Platz)

(2) CVS

(2) NOG Phoinix

(2) Stahl

(2) SWE

(2) Honeywell (2) Kontron

(2) NCR Byte Computer Data 100

(2) Wiesmayr Facit-Addo Microsystems

Fischamend, Hamburger Str. 34

2, Untere Donaustr. 17 4, Gußhausstr. 18.

4, Operng 20b

2l.Schenkendorfg.80 15, Unke Wienzeile 236 Vb'sendorf, Eisgrubeng 2 13, Hietzinger Kai 101-105 4, Favoritenstr. 20

3, Reisnerstr. 18 Linz, Jungwirthstr. 16 6, Mariahilfer Str. 51 22, Aspemer Heldenpl. 6

022 32/7138 2484 14. •

65 23 66 57 5696-0

305513 85 3641-0

6706 31 94 7511-0

65 37 81 73 3545-0

0 73 2/66 73 730 57 35 85-0 2215 64

® Mikroprozessor ® zusälzl. Mikroproz.-Angabe nach dem Schrägstrich: Taklfrequcnz (in MHz) @ Maximale Kapazität des Arbeitsspeichers © Speicherkapazität der 5.25-Zoll-Diskeltc. Bei Abweichung Angabc des Durchmessers in Klammer (in Zoll) © Angabe der möglichen Speicherkapazitäten (in Megabyte), ext. = externe Erwcilerungseinheil. N = keine Festplatte verfügbar _ M = Monochromschirm. F=Farbschirm. LCD = Flüssigkristallanzeige. T = Terminal (über serielle Schnittstelle) _ maximale Bildschirmauflösung für Grafik (Zahl der Bildpunkte horizontal/vertikal) _ Angabc. ob der PC zum IBM-PC weitgehend kompatibel ist. J = weitgehend zum IBM-PC kompatibel ® Mchrplatz-Bclricbssystcm. J = Mehrplatzbclriebssystcm vorhanden, N = kein Mchrplatzbctricbssyslem vorhanden, k. A. = keine Angabe erhältlich ® Betriebssystem UNIX. J = vorhanden ® Betriebssystem MS-DOS. J = vorhanden ® Nettopreis in Schilling für Konfiguration mit 2 Diskettenlaufwerken. 256 K RAM und Monochromschirm. MS-DOS-Bctriebssystem. Abweichungen: I Fl = nur ein Diskettenlaufwerk,

0 Fl = keine Diskettenspeicher. 128 K = RAM-Kapazität 128 K @ Nettopreis in Schilling für Konfiguralion mil Festplatte. 512 K RAM und Monochrom- (M) oder Farbschirm (F). Abweichungen: in Klammer Angabc der RAM-Kapazität (in K). Festplattenkapazität (Fp. in Megabyte) und Farbgrafik (Fg). wenn im Preis inbegriffen ® Tochterfirma. Generalvertretung oder Händler ® Bei Adresse in Wien nur Angabe des Bezirks ® Bei Adresse in Wien ohne Angabc der Vorwahl (0 22 2)

') angekündigt ') Preis für Bildschirm-Terminals nicht inbegriffen J) Preisangabe ohne Grafik

£__?. EXTRA

Page 34: stefan m. gergely

BEZAHLTE ANZEIGE

Die Technologie-Milliarde Ein neues Förderungsprogramm der Bundesregierung hilft der österreichischen Wirtschaft beim Eintritt ins Computerzeitalter.

Auch Klein- und Mittelbetriebe dürfen den Anschluß an die internationale

Entwicklung im Bereich der Hochtechno­logie nicht verpassen. Denn Innovation ist nicht nur ein Schlagwort, sondern schon längst eine Grundvoraussetzung zur Be­hauptung im international scharfen, wirt­schaftlichen Wettbewerb.

Die Bundesregierung hat deshalb ein Förderungsprogramm installiert, das ins­gesamt eine Milliarde Schilling ausmacht: Innerhalb der nächsten drei Jahre wird diese Technologie-Milliarde speziell für Maßnahmen zur Förderung von For­schung, Entwicklung und Anwendung neuer Technologien zur Verfügung ste­hen.

Für Forschung und Entwicklung wer­den 170 Millionen Schilling bereitgestellt.

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Mit 750 Millionen Schilling wird die An­wendung gefördert. Die beiden zuständi­gen Minister, Dr. Heinz Fischerund Dkfm. Ferdinand Lacina, registrieren bereits re­ges Interesse für dieses Programm und wollen die Anträge möglichst unbürokra­tisch und rasch erledigen.

Das Förderungsprogramm konzentriert sich auf mehrere Schwerpunkte, so daß für jeden innovativen Unternehmer etwas dabei ist. Den Anfang macht die Mikro­elektronik, wobei das computerunter­stützte Projektieren, Entwickeln und Kon­struieren (CAD) genauso gesondert be­rücksichtigt wird wie die computerunter­stützte Steuerung des Fertigungsablau­

fes, des Materialflusses und der Lagerhal­tung (CAM).

Als weitere Schwerpunkte werden die Bio- und.Gentechnologie und die Umwelt­

technologie, verbunden mit der Enfwick-lung und Anwendung neuer Werkstoffe, folgen.

„Es handelt sich hier um Grundstoffe der Zukunft, ohne die kein Land wirt­schaftlich bestehen kann", meint der Bundesminister für öffentliche Wirtschaft und Verkehr, Ferdinand Lacina, dazu.

„Dabei hat es ein kleiner Industriestaat wie Österreich wesentlich schwerer als große Länder, wo über öffentliche Auf­träge auf dem Gebiet der Rüstung oder der Raumfahrt gigantische Wirtschafts­programme finanziert werden. Wir müs­sen daher versuchen; dieses Defizit durch Forschungs- und Innovationsförderung wettzumachen."

Nutznießer der neuen Förderung sind vor allem Klein- und Mittelbetriebe. Wer in die Mikroelektronik investiert, erhält Zu­schüsse bis zu 10 Millionen Schilling. Wer CAD/CAM einführen will, kann sowohl bei den Geräten als auch bei der Software auf Unterstützung bauen. Obergrenze: Eine Million Schilling, womit der Zuschnitt der Förderung auf Unternehmen kleinerer Betriebsgröße deutlich wird.

Es geht aber nicht nur ums Geld. Nicht weniger wichtig ist es, den Unternehmen eine Beratung zur Verfügung zu stellen. Deshalb werden auch die Kosten der Bedarfsanalyse, der Wirtschaftlichkeits­untersuchung sowie der Hardware- und Softwareauswahl gefördert. Obergrenze: 200.000,- Schilling. Außerdem wird in Kürze ein CAD/CAM-Institut seine Arbeit aufnehmen, das alle erforderlichen Infor­mationen anbietet und ein Wegweiser in die Zukunft ist.

Wissenschaftsminister Fischer geht es dabei nicht nur um eine Förderung des verstärkten Technologieeinsatzes nach dem Kriterium der größten Verwertungs­chance, sondern auch um die Abschät­zung der Folgen für die Menschen. „Wir haben daher auch der Technologiefolgen­abschätzung einen eigenen Platz einge­räumt. Damit wird vorgesorgt, daß die neuen Technologien gut überlegt und ausbalanciert zur Anwendung gelangen."

Wie wird gefördert? Mikroelektronikförderung:

Forschung und Entwicklung: Forschungsprojekte oder For­schungsanteile von Projekten können im Wege der Auftragsforschung (Auf­träge mit Werkvertragscharakter) durch Vergütung der anrechenbaren Kosten gefördert werden. Fertigungsüberleitung und Investi­tionen: Zuschüsse bis zu 10 Millionen Schil­ling pro Unternehmen und Jahr, Dar­lehen: maximale Laufzeit 8 Jahre bei einer maximalen tilgungsfreien Pe­riode von 4 Jahren, Zinssatz 5% p. a.

CAD/CAM-Förderung: Förderung von Bedarfsanalyse, Wirt­schaftlichkeitsuntersuchung, Hard­ware- und Softwareauswahl: 50% der Kosten, maximal 200.000,-Schilling. Investitionsförderung: 30% der Kosten für Hardware und Software, maximal eine Million Schil­ling.

Nähere Informationen über das Förde­rungsprogramm erhalten Sie bei: - Bundesministerium für Wissenschaft

und Forschung Freyung 1, A-1010 Wien Telefon 6620/2255 oder 2244 DW

- Bundesministerium für öffentliche Wirtschaft und Verkehr Annagasse 5, A-1010 Wien Telefon 527636-217 DW

34 22. März 1985

Page 35: stefan m. gergely

füSH/WANG-PC/IBIYI-AT

SKLAVE JE - f l

Ein Speziall

Page 36: stefan m. gergely

MACINTOSH VON APPLE

SPIELZEUG FUR INTELLEKTUELLE

N irgendwo wird so hemmungslos ge­mopst wie in der EDV-Branche: Oft­

mals sind die Hardwares verschiedener Firmen nur mehr am Typenschild unter­scheidbar. Oder am Preis: Nicht selten sind die Plagiate wesentlich billiger als das Original - und technologisch ausgereifter.

Die Fakten: Der Macintosh von Apple, vom deutschen EDV-Magazin CHIP zum „Computer des Jahres 1984" erkoren, ist eine Nachahmung der besonderen, näm­lich der besonders erfolgreichen, ja fast sensationellen Art.

Ein gewisser Alan Kay war es, der die Learning Research Group von Xerox in Palo Alto gründete, um dem Anwender die Computer-Nutzung zu erleichtern und die „Bedienerfreundlichkeit" zu verbessern. Xerox produzierte dann auch die Vorgän­germodelle des Macintosh, denen aber -aus irgendwelchen Gründen - der durch­schlagende Erfolg versagt blieb. Was mög­licherweise damit zusammenhängt, daß Alan Kay zu Atari wechselte und der Xerox-,,Volkscomputer" den geistigen Va­ter verlor.

Steven P. Jobs, der progressiv-unkon­ventionelle Chairman of the Board von Apple Computer Inc. (Jahresumsatz 1984: 1,52 Milliarden Dollar, Reingewinn: 64 Millionen), engagierte kurzerhand den ehe­maligen Xerox-Tüftler Kay und bewies damit einmal mehr sein sicheres Gspür für gute Leute. Jobs wandert seit Bestand von Apple (1980) am schmalen Grat zwischen Erfolg und Absturz: Mit dem eher schwächlichen und sündteuren Computer Apple-Lisa gelang ihm der große Durch­bruch jedenfalls nicht; mit dem „Mac" zelebrierte er den Ehrgeiz, den Branchen­riesen IBM auf den zweiten Platz zu verweisen.

Der historischen Wahrheit wegen sei es gesagt: Die Wiege des „Mac" stand eigent­lich bei Xerox in Palo Alto, und die IBM-Bosse können auch weiterhin ruhig schlafen. Der „Mac", eine genial-wahnwit­zige Vision von Steve Jobs, ist keine Gefahr für die breitgefächerte IBM-Palette. Er wird es auch niemals sein, denn kaum sorgte der „Mac" für Schlagzeilen, schlug IBM mit dem IBM-AT zu - und katapul­

tierte damit das drollige Äpfelchen auf die hinteren Technologie-Ränge.

Wie auch immer: „Mac", zwölf Kilo schwer, unscheinbar, im Rucksack verstau­bar (und daher ein „portable Computer"), hat es - trotz unliebenswürdiger Meriten -durchaus in sich. Im März 1984 wurde er in den USA (wo er bis heute produziert

36 22. März 1985

wird) präsentiert, und schon im ersten Halbjahr erkletterte er mit 110.000 Stück die Verkaufshitparaden.

Hierzulande läuft die Sache weit weniger euphorisch: Seit dem Sommer 1984 wur­den erst wenige Hundert „Macs" an den Mann gebracht. In der BRD rangiert der IBM-PC souverän am ersten Platz, gefolgt vom Apple He, während der Macintosh schon seit Monaten um den sechsten Platz herumgeistert.

Das besagt aber nichts: Jeder Zweck erfordert den speziellen Computer, und es ist eigentlich unzulässig, einen IBM mit einem Apple in einem Atemzug zu nennen. IBM ist volle Professionalität auf höchster Ebene; „Mac" ist ein vollprofessionelles Spielzeug. Ein sündteures Spielzeug.

Denn seine größte Schwäche ist sein Preis. Die Grundversion - bestehend aus dem CPU-Kastel mit eingebauter 3,5-Zoll-Floppy, System-Software, Demo­kassetten, Schreib-(„Macwrite"-) und Zei-chen-(„Macpaint"-)Software, drei sehr gu­ten, aber nicht ganz fehlerlosen Handbü­chern, alles in 128-K- Version - kostet samt Keyboard in Österreich etwa 63.000 Schil­ling.

In den USA kriegt man das alles um 1700 Dollar - knapp 40.000 Schilling; amerika­nische Studenten werden darüber hinaus

S3_i EXTRA

mit SonderofTerten zum Preis von 1000 Dollar verwöhnt.

Aber in reiner Grundversion ist „Mac" ein kümmerlicher Torso. Man braucht einen Drucker, also den Apple-Image-writer um 15.000 Schilling. Wer die 128 K auf 512 K aufrüsten will, muß für die Platine zusätzlich 22 Blaue auf den Tisch der 14 in Österreich autorisierten Apple-Händler blättern. Ein externes Zusatzlauf­werk - für professionelles Werken unent­behrlich - kostet noch einmal 15 Tausen­der. Eine 10-Megabyte-Platte (Massenspei­cher, der etwa 4000 Buchseiten entspricht), von der Firma Tecmar produziert, kann um weitere 60.000 Schilling gekauft wer­den. So daß sich ein vorerst komplettes „Mac"-System - ohne Farbmonitor - bei 170.000 Schilling einpendelt. „Mac" ist damit teurer als IBM, teurer als WANG.

Zwar kann man den Händlern bis zu zehn Prozent abfeilschen - in Österreich ist der Macintosh dennoch zu teuer. Er muß billiger werden, denn er hat sein Schatten­dasein im preislichen Ghetto nicht ver­dient: Er ist zu sensationell, um etwa über eine Preisschwelle zu stolpern.

„Mac" kann schreiben, rechnen, zeich­nen, sprechen, musizieren - und das alles in verblüffender Perfektion. In den USA gibt es derzeit rund 350 Anwender-Soft­ware-Pakete, unzählige Bücher und Maga­zine (etwa „Macworld"), die den „Mac" in ein Universalinstrument verwandeln. Vom elektronischen Schachpartner über den Tonsimulator oder den Graphikzeich­ner bis hin zum perfekten Kaikulanten.

In Österreich gibt es kaum mehr als zehn Softwarepakete, kaum Literatur und fast keine Magazine: Das Gehirnschmalz, das in den USA in Apple investiert wird, dringt kaum bis nach Österreich vor. Die etwa 60 Softwarepakete, die ich im letzten Jahr testete, wurden samt und sonders nur am grauen Markt kolportiert.

„Mac" ist ein Meilenstein der EDV-Technologie, denn er ist der bisher einzige vollprofessionelle PC, der vom blutigsten Laien schon in kürzester Zeit erobert wird.

Page 37: stefan m. gergely

Seit anderthalb Jahren arbeite ich am WANG, ohne dessen stillste Ecken schon voll erforscht zu haben; seit zwei Monaten teste ich den IBM-AT und brauche noch Jahre, um ihn voll auszuloten. Den „Mac" aber installierte ich in wenigen Minuten und verwendete ihn nach einer weiteren Stunde als vollwertiges Handwerkszeug eines Journalisten.

Sein Geheimnis ist die „Menü"-Steue-rung: Der Apparat wird eingeschaltet, die Softwarediskette ins interne Laufwerk ein­geschoben, am Bildschirm erscheint ein freundliches „Willkommen bei Macin­tosh" - und die „Menü"-Leiste am oberen Bildschirmrand zeigt einem die weitere Vorgangsweise an. Die Diskette selbst erscheint in verkleinerter, modifizierter Form als „Ikone" am rechten Bildschirm­rand und kann durch „Anklicken" geöffnet werden. „Geklickt" wird mit der „Maus" -einem umwerfenden Peripheriegerät.

Die „Maus" ist ein kleines Kastei, das mühelos im Handteller Platz findet, an deren Oberseite eine „Klick-Taste", an deren Unterseite eine auf der Schreibtisch­oberfläche gleitende Kugel alle Befehle in den Rechner überträgt. Am Bildschirm signalisiert ein Pfeil den jeweiligen Stand der „Maus". Wird die „Maus" bewegt, vollzieht der Pfeil die Bewegungen am Bildschirm nach.

Schiebt man den Pfeil in eine „Ikone" und drückt man die „Maus"-Taste (= „An­klicken"), dann öffnet sich ein „Fenster" (= „Window-Technik") und gibt den Dis­ketteninhalt in Form weiterer „Ikonen" frei. Diese sind beschriftet („System" oder „Macwrite") oder können, wenn neue Do­kumente erstellt werden, selbst beschriftet werden. Die einzelnen „Ikonen" dieses im „Fenster" dargestellten Inhaltsverzeichnis­ses können dadurch geöffnet (und dann bearbeitet) werden, indem sie mit der „Maus" wieder nur angeklickt werden.

Klickt man etwa die „Macpaint-Ikone" an, öffnet sich der Bildschirm, und es erscheint ein wahres Furioso an Zeichen­werkzeugen - Pinsel, Bleistifte, Spraydose, Schriftzeichen, dutzendfach variable Füll­muster, vorgegebene Ellipsen- oder Vier­eckmuster und mancherlei Kinkerlitzchen - , die dann allesamt mit der „Maus" zum Computerbild verwandelt (und natürlich ausgedruckt) werden können.

Die „Menü-Leiste" am oberen Bild­schirmrand bietet die weiteren Möglichkei­ten: Mit der „Maus" angesteuert, sichert sie die kreierten Bilder, gibt sie ihnen einen Namen, bietet sie die Möglichkeiten, Do­kumente zu duplizieren oder in Zwischen­speicher abzulegen. Man kann aber auch die Zeichnungen aus „Macpaint" in Schreibdokumente aus „Macwrite" hinein­

schieben und damit Text um Zeichnungen erweitern.

Sensationell ist die Schreibsoftware „Macwrite", die Journalisten und Sekretä­rinnen im Sturm erobert: Man kann zwi­schen neun Schriftarten („Zeichensätze"), sechs Schriftgrößen, acht Schriftstilen (kur­siv, fett etc.) wählen, aber auch - mit dem Zusatzprogramm „MacFont" - eigene Zei­chensätze (griechisch, zyrillisch, arabisch etc.) selbst erfinden.

„Macwrite" dupliziert, speichert ständig wiederkehrende Redewendungen ab, setzt diese auf „Maus-Klick" an gewünschter Stelle wieder ein und korrigiert mühlos alle Fehler.

„Macwrite" ist Software der genialsten Art. Wenn Steigerungen möglich sind, dann soll es durch „Macword" geschehen -wobei diese Superschreibsoftware in Öster­reich noch nicht vorhanden ist. Der öster­reichische Apple-Vertreter Friedhelm Ull­rich hat noch für den März 60 neue Softwarepakete angekündigt - vielleicht ist auch „Macword" dabei.

Seit ich am „Mac" arbeite, rührte ich keine Schreibmaschine mehr an. Verblüf­fend ist die Kommunikation zwischen Bildschirm und Drucker: Bis zum kleinsten Pünktchen (etwa aus der „Spraydose") wird das Dokument minutiös vom Monitor auf Druckerpapier übertragen - kein Bit geht dabei verloren.

„Macs" Monitor ist von umwerfender Qualität: Das hohe Auflösungsvermögen (512/342 Punkte) ergibt ein gestochen scharfes Bild, das weder Augenflimmern noch Kopfschmerz nach einem vollen Arbeitstag provoziert.

Die Anwendersoftware ist gewaltig: „MacChart" zaubert verblüffende Graphi­ken auf Bildschirm und Drucker. Mit der „Maus" kann ein Balkendiagramm in Se­kundenschnelle in eine Kuchen- oder Kur­vengraphik umgewandelt, kann das Hoch­in ein Querformat umgewandelt werden. „Filevision" zaubert auf den Bildschirm bewegliche Graphiken und versieht d iese-als beliebig lange Hintergrunddateien - mit „darunterliegenden Dateikarten.

Man kann damit im „Vordergrund" eine

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Zeichnung erstellen und im „Hintergrund" Erläuterungen speichern - und natürlich auch drucken.

In den USA gibt es dicke Magazine und Bücher, die sich nur mit „Mac"-Software befassen: Etwa mit der bewährten und auch auf anderen Computern laufenden Kalku­lationssoftware „Multiplan", dem elektro­nischen Schachspiel „Sargon III", dem voll ausgereiften „Microsoft-Basic", den Zei­chendisketten „Mac The Knife", „Leo­nardo da Vinci" oder „Click-Art" oder dem Adressenprogramm „MacAdress".

Verblüffend: „Smooth Talker". Diese Software ermöglicht die Umsetzung eines geschriebenen Dokumentes in einen, vom „Mac"-Synthesizer „gesprochenen" Text. Oder man läßt eine Klaviatur am Monitor erscheinen, tippt die eigenen Noten ein -und der Computer spielt dann die Melodie.

Wenn der Speicherplatz reicht. Aber der Speicher ist, neben dem hohen

Preis, eine der größten Schwächen des „Mac".

Ein durchschnittlich illustriertes Bilddo­kument verbraucht 25 kB Speicherplatz, genausoviel wie etwa ein zweiseitiger pro-fil-Artikel.

Eine 3,5-Zoll-Diskette speichert 400 kB. 110 davon verschlingt das Betriebssystem, weitere 230 die Anwendersoftwarc „Mac­write" und „Macpaint". Verbleibt zum Anlegen eigener Dokumente ein Rcstspei-cherplatz von 50 oder 60 kB.

Ohne externer Zusatzfloppy ist das Ar­beiten am „Mac" deshalb praktisch un­möglich. Es fehlt am Speichervermögen. Und . schon wird eine weitere „Mac"-Sch wache transparent: Er zeigt das Schwin­den des Speichers nicht an. Es kann also passieren, daß man seitenlange Schreibdo­kumente produziert, diese dann aber nicht ausdrucken kann, weil man das Speicher­volumen längst gesprengt hat

Ein „Mac" ohne externes Zusatzlaufwerk ist daher ein echter Krampf. Mit Zusatz­floppy stehen einem zwar 400 weitere kB zur Verfügung - für kaufmännische Arbei­ten ist dieses Volumen aber ebenfalls zuwenig. Da muß eine 10-Megabyte-Festplatte (um 60.000 Schilling) her - und mit dieser Investition „rechnet" sich das System dann schon nicht mehr. Angeblich kann man den „Mac" bis auf 45 MB ausbauen - was das alles kosten soll, weiß aber kein Mensch.

Dennoch: Der „Mac" ist ein Vorgriff auf die Zukunft. Ein verblüffender Computer mit (zumindest in ein oder zwei Jahren) riesigen Software-Angeboten. Er ist teuer und - vom Speicher her - zu schwachbrü-stig. i

Er ist ein Spielzeug für Intellektuelle -oder für solche, die es mit dem „Mac" werden wollen. • •

22. März 1985 37

Page 38: stefan m. gergely

WANG PROFESSIONAL-COMPUTER

DER SKLAVE

E r läuft und läuft und läuft - wie ein unbeirrbarer Wahnsinniger. Sein

elektronisches Pflichtbewußtsein wird nur durch Einwirkungen äußerer Gewalt ge­bremst: Vom Elektriker, der die Neonröhre wechselt und dabei irrtümlich den Schrau­benzieher auf die CPU fallen läßt; oder von der Putzfrau, die glaubt, die Zentraleinheit zwecks Reinigung unter Wasser setzen zu müssen.

Ansonst ist der Wang zuverlässig wie ein VW-Käfer: Er funktioniert.

Schon im zweiten Jahr arbeite ich nun, viele Stunden am Tag, mit „Josef (aus irgendwelchen Gründen werden EDV-Anlagen von pathologischen Computer-Freaks immer mit männlichen Spitznamen bedacht) - noch nie ließ er mich im Stich.

10 Megabytes finden auf seiner Winche-ster-Platte (Massenspeicher) Platz, gerade ausreichend, um mit diesem Personalcom­puter die signifikanten Routinearbeiten eines mittleren Gewerbebetriebes abzu­wickeln: Buchhaltung, Lagerverwaltung, Fakturierung, Adressenspeicherung.

Der Wang-PC ist ein ungemein gutmü­tiger und wohlwollender Sklave - er führt, ohne lange zu bocken, aus, was man ihm befiehlt. Seine Stärke ist die Massenverar­beitung und die Mitarbeiter-Freundlich­keit.

Was nicht unbedingt mit der „Bediener­freundlichkeit" gleichzusetzen ist: Ein Apple-Macintosh ist „bedienerfreund­lich", denn seine Software ist so konzipiert, daß am Bildschirm die weiteren Verwen­dungsschritte schrittweise aufgezeigt und vom Anwender nur ausgewählt zu werden brauchen. Am „Mac" findet sich der blutigste Laie zurecht.

Um den Wang zu bedienen, müssen Fachleute die Vorarbeit leisten: Die Soft­ware erst so zurechtbasteln, daß sie dann vom Laien angewendet werden kann. Nach diesem ersten Schritt aber wird der Wang „mitarbeiterfreundlich": Der grün-gelbe Monitor (der wahlweise mit Standplatte oder Schwenkarm geliefert wird) spiegelt nicht; flimmert nicht. Er ist von einer faszinierenden Brillanz (800/300 Punkte) und in seiner Helligkeit verstellbar. Man kann stundenlang Daten eingeben, ohne daß der Schädel brummt - und das ist ein Kriterium, das nicht jeder Computer dieser Preiskategorie (rund 120.000 Schilling) erfüllt.

Ergonometrisch wunderbar ausgeformt ist aber auch die Tastatur (Keyboard), die - ausgestattet mit einem separierten Zah­lenblock - das Eingeben riesiger Daten­mengen zum verwechslungssicheren Ver­gnügen macht. Das Keyboard mit seinen 106 Tasten ist - man verzeihe diesen banalen Anbiederungsversuch - „schön". Wie überhaupt der Wang-PC vom Styling her „schön" ist: Nicht klobig, sondern nobel durchdesignt.

Meine Mitarbeiter arbeiten gerne mit „Josef, weil er anständig genug ist, seinem Namen als „Professional Computer" un­

Speicherkapazität ungeeignet ist; und die teurere mit 10-MB-Winchester-Drive plus einem 360-K-Laufwerk (formatiert).

Man muß hier mit dem neuen IBM vergleichen, dessen Laufwerk 1,2 MB um­faßt: ein gewaltiger Sprung (der sich natür­lich - zusätzliche technische Finessen mit­eingeschlossen - finanziell mit gut 50 Tausendern zu Buche schlägt) im Vergleich zu den 360 K von Wang. Das tägliche Datensichern wird dadurch etwas mühsa­mer, da eine Datei mit etwa 2000 Kunden die 360 K bereits sprengt. Es muß daher schon mit mehreren Disketten gesichert werden -was ein paar Minuten zeitaufwen­diger ist.

Die CPU des Wang läßt sich übrigens mit einer Schiene an die Kante des Schreib­tisches anhängen oder flach auf den Boden oder Tisch legen. Unmöglich aber ist, was bei IBM oder DEC (Digital) selbstver­ständlich ist: Man kann die CPU des Wang nicht hochkant auf einen „Fuß" aufstellen.

38 22. März 1985

aufdringlich alle Ehre zu machen. Er ist kein Müde-Macher und beim Zugriff auf große Dateien wesentlich schneller als beispielsweise der IBM-XT (aber langsa­mer als der IBM-AT).

Er ist, auch das soll man sagen, leise. Als ich die beiden letzten Monate im Rahmen des trend-profil-Testes mein Herz an den IBM-AT verlor, erschütterte es mich, daß der neue Supercomputer der Welt größten Elektronikfirma einen geradezu unanstän­digen Wirbel (mit dem CPU-Kühler) pro­duziert.

Ich kenne den Wang-PC in zwei Ausfüh­rungen: Die billige Version mit zwei Dis­kettenlaufwerken (zwei Mal 360 K), die für kommerzielles Arbeiten infolge geringer

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Denn die Öffnung für das Diskettenlauf­werk liegt an der genau gegenüberliegenden Seite des Hauptschalters: Würde man das Kastei hinstellen, käme man entweder an den Schalter oder an die Diskettenstation nicht heran.

Ich kenne auch keinen Computer dieser Preiskategorie, bei dem eine „Escape"-Taste (mit der sich lange Dateien stoppen lassen) nicht Selbstverständlichkeit ist.

Wang ist diese - fast drollige - Aus­nahme: Zwar besitze ich ein Bedienungs­handbuch, in dem die Funktion der Wang-„Escape"-Taste auf mehreren Seiten be­schrieben ist - die Taste, über die erzählt wird, fehlt.

Und einmal im Mäkeln, sei auch dieses

Page 39: stefan m. gergely

leidige Thema erwähnt: Die Bediener-Handbücher des Wang sind eine Katastro­phe. „Josef - seit anderthalb Jahren für den Wirtschaftstrend als Sklave tätig -wurde mir mit einem englischen Handbuch angeliefert, das ein russischer Kroate völlig unverständlich gedichtet haben muß. Ich beschwerte mich und bekam dann eine deutsche Version nachgeliefert. In der gab es dann ein Inhaltsverzeichnis - aber ohne Seitennumerierung.

Für private Zwecke schaffte ich mirdann einen zweiten Wang an („Otto"), zu dem dann ein deutsches Manual geliefert wurde: Textiert hat dieses in wunderschönes Pla­stik eingepackte Buch ein kroatischer Russe nach einem Jahr Deutschunterricht.

Der Wang ist daher kein Gerät für Laien: Die schlecht formulierten Handbücher er­lauben es nicht, alle Feinheiten des Systems zu erkennen. Erst ein Fachmann ist in der Lage, dem Laien zu erklären, was im Handbuch unverständlich beschrieben ist.

Einschränkung: Die Wiener Wang-Fi-liale ist offenbar Kummer gewöhnt und gibt auf Fragen eines verzweifelten Laien freundlichst Auskunft - telefonisch. Das beruhigt, weil man sich dann - vor dem adretten Gerät sitzend - nicht ganz verlo­ren vorkommt.

Wang expandiert auch enorm am euro­päischen Markt: Wurden 1981 (im ersten Betriebsjahr - so jung ist diese Sparte!) noch Geräte im Wert von 47 Millionen Dollar vom irländischen Werk Limerick ausgeliefert, waren es 1984 schon 289 Millionen.

Die jährlichen Steigerungsraten liegen -wohl nicht zu Unrecht - bei 40 Prozent, und das alles, obwohl Wang sicher nicht zu den euphorischen Selbstbejublern zählt. Man muß schon sehr lange in den interna­tionalen Fachgazetten blättern, um irgend­welche Artikel über den Wang-PC zu finden. Das aber spricht für den „Professio­nal", denn technologisch ist dieses Produkt so perfekt, daß es darauf verzichten kann, pausenlos sich selbst zu konkurrenzieren.

Wang arbeitet selbstverständlich mit dem Betriebssystem MS-DOS und selbst weiterentwickelter Schnittstelle zu den An­wendungen. Der Betrieb erfolgt über eine Menüführung, wobei es - wie erwähnt - für Laien nicht einfach ist, anhand des Ma­nuals neue Menüpunkte in das Standard-Menü hineinzuzaubern. Zahlreiche, zum Teil wieder für Laien unverwertbare Uti­lity-Routinen bieten dem Fachmann wert­volle Arbeitserleichterungen.

Der Wang arbeitet mit den EDV-Spra-

Wang wird, im Gegensatz zum „Mac" (USA), in zwei Werken in Schottland hergestellt. 85 Prozent aller Gerätekompo­nenten werden in Europa produziert - und das merkt man dem Gerät auch an. Denn die deutsche Tastatur (QWERTZ) ist, selbstverständlich mit allen Umlauten be­schriftet, ausgesprochen „deutsch­schmeichelnd" - kommt der deutschen Schreibweise enorm gut entgegen.

chen Basic, Fortran, Pascal, Cobol und erlaubt Makroassembler. Ich selbst instal­lierte Basic (mit dem sich ein hinreißender Tongenerator in Bewegung setzen läßt) und versuchte (mit Hilfe der automatischen Zeilennumerierung) ein paar Spielpro­gramme.

Ich bin kein Basic-Fan und spiele nur ungern am Computer: Fast glaube ich, daß Basic am Wang etwas deplaziert ist.

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Seit es das Kalkulationsprogramm „Multiplan" gibt, läuft dieses auf all mei­nen PC: Am Wang weder besser noch schlechter als auf allen anderen.

Probiert habe ich auch die Wang-Gra-fik: Gegenüber dem MacChart (auf Mac­intosh) ist sie herzhaft naiv, fast kindisch.

Der Wang bietet zwei Textverarbeitun­gen an: Die normale und die erweiterte (der ein englisches Lexikon beigefügt ist), die -trotz Unterstützung durch diverse Hilfsta­sten - relativ kompliziert ist. Für Sekretä­rinnen bedarf es einiger Zeit zur Einarbei­tung - als Journalist schreibe ich nicht am Wang. Und wenn, dann verwende ich den hinreißend simplen eingebauten Text-Editor, der eigentlich zum Schreiben eige­ner Programme gedacht ist - und ohne weiteres als Schreibautomat (aber ohne Zeilenbegrenzung) verwendet werden kann.

Mein komplettes Buchhaltungs-, Abrechnungs- und Lagerhaltungspaket wird über das Datenbank-Management-System dBase II abgespult, das in wunder­barer Harmonie zum Wang steht. Weil der aufwendige trend-profil-Computertest diese Software nicht umfaßt, sei es hier erwähnt: dBase II ist eine traumhafte Da­tenbank-Software, die gewaltige Leistun­gen vollbringt. Seit ein paar Monaten gibt es die neue Version dBase III (die ich am IBM-AT testete), die neue Dimensionen in die Datenbanktechnik hineinbringt. Faszi­nierende durch die Gewalt der Befehle, weniger faszinierende, weil - im Gegensatz zu den Beteuerungen der Programmierer-dBase III gegenüber dBase II nicht voll aufwärts kompatibel ist. Die Programmda­teien müssen - zumindest teilweise - von der Version II auf III umgeschrieben wer­den.

Aber das ist kein Wang-Problem.

Wohl aber, daß hierzulande viel zuwenig bekannt ist, daß Wang mit Wang-Net eine Netzwerk-Technologie besitzt, die den Zu­sammenschluß mehrerer PCs zum Ver­bundsystem erlaubt. In Genf besuchte ich eine arabische Bank, die - im Verbund zwischen IBM und Wang - nahe daran ist, das legendäre „papierfreie Büro" verwirk­licht zu haben: Vom Archiv bis hin zum Kundenkonto.

Aber das liegt möglicherweise am Un­derstatement dieses Produktes: Man will sich offenbar nicht selbst berühmen.

Das ist Firmenphilosophie. Schleierhaft freilich ist, wie der Kunde dann wissen soll, was Wang ihm für Möglichkeiten sonst noch bieten kann.

Einen Wang liebt man nicht: Diesen Sklaven hat man eben. • •

22. März 1985 39

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IBM-AT

DER GELIEBTE Kein Personal Computer ist perfekt.

Auch der IBM-AT (= „advanced tech­nology" = fortgeschrittene Technologie) nicht: Das jüngste und - auf PC-Ebene -teuerste Kind von Mother Big Blue, also von IBM, laboriert an erstaunlichen Weh­wehchen.

So etwa röchelte bei einem meiner Testgeräte der CPU-Ventilator des AT wie ein in den letzten Zügen liegender Kühl­schrank, was vielleicht ein Einzelfall gewe­sen sein mag (weitere fünf Geräte derselben Type, die in den letzten Tagen durch meine Hände wanderten, waren zwar wesentlich „leiser", aber keineswegs leise genug); so etwa besitzt sein Keyboard noch immer keinen separierten Ziffern- und Cursor­block (obwohl zwischen der Tastatur des XT und des AT Welten liegen: Jede neue PC-Generation lernt offenbar aus den Fehlern der alten - dennoch erreicht der ergonometrische AT-Standard keineswegs den Level eines IBM-3270/PC); und so verliert sich auch die Bildschirmschärfe bei Verwendung des XT-Grafikmodus in die Nähe der Minimalqualitäten von Billigst­computern - was allesamt für ein Gerät nahe der 200.000-Schilling-Preisgrenze schandbar ist.

Ohne auffrisierte Grafik - es gibt sie seit kurzem - und neue teure Farbschirme wirkt der AT-Monitor wie ein 2 CV mit einem Porsche-Motor.

IBM-Manager wissen aber um die Schwächen ihrer Bildschirme Bescheid -und empfehlen vorerst einmal einen Grundig-Schirm. Es steht aber außer Frage, daß der AT monitormäßig schon bald den hervorragenden Qualitätsstandard des 3270/PC erreicht haben wird.

Womit ich die Mängelliste - hoher Preis, Lautstärke des Ventilators, nicht optimal-ergonometrische Tastatur, (noch) schwa­che Grafik-Monitorschärfe - abhaken kann.

Mit einer Einschränkung: Der großen Nachfrage wegen gibt es beim AT derzeit, und nicht nur bei uns in Österreich, wochenlange Lieferzeiten. Aus der subjek­tiven Sicht des Käufers ist dies jedenfalls ein Mangel.

Objektiv ist dies ein Kompliment für diesen PC: Man reißt sich um ihn.

Das kommt nicht von ungefähr: Als der AT im letzten Herbst (übrigens in den USA und in Österreich fast gleichzeitig) vorge­

stellt wurde, schrieben sich die Fachjour­nalisten aus aller Herren Länder die Finger wund. Und alle waren sich einig: Der AT ist ein „Super-Computer", ein „Flaggschiff oder „der Beginn einer neuen Ära".

Mit Jubel dieser Art geize ich: Ich testete dieses Gerät (mit diversen Software-Pake­ten, Schreibprogrammen, den Daten-bank-Softwares dBase II und III, aber auch mit diversen Spielen) fast zwei Monate lang - und werde den eigenen Prinzipien untreu.

Ich juble mit: Der AT ist super. Ausbaubar bis auf ein geräteintegriertes

Speichervolumen von 41,2 Megabyte, ei­nem Diskettenlaufwerk von 1,2 MB (was

" S W - B e z i r

Was freilich die Geschwindigkeit be­trifft, mit der er sich durch Datenbanken mit 20.000 records wühlt, zieht man schon den Hut: Der 16-Bit-Prozessor (iAPX 286 von Intel) rechnet mit einer affenartigen Geschwindigkeit.

Er ist angeblich zweieinhalbmal so schnell wie der XT. Stefan Gergely und seine Freunde, die für dieses Sonderheft den einzelnen PCs mit Stoppuhr und wissenschaftlicher Akribie zu Leibe rück­ten, können des AT phantastische Rechen­geschwindigkeiten sicher besser objektivie­ren. Für mich als simplen EDV-Laien, der nicht jedem Computer zuerst den Bench­marktest abverlangt, war jedoch das blitz­artige Auffinden von Datensätzen aus Riesendateien enorm beeindruckend.

Man spürt, daß der AT schneller ist als die anderen - auch ohne Stoppuhr. Legt man irgendein EDV-Pingpongspiel ein, dann sieht man das auch: Die Bällchen schießen wie Pfeile hin und her.

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40 22. März 1985

die tägliche Datensicherung enorm erleich­tert) und - wahlweise - einem 320/360-KB-Laufwerk (damit man auch die am IBM-PC bzw. IBM-XT produzier­ten Daten lesen kann), läßt dieses Kastei an die Speicherkapazität keine Wünsche mehr offen.

„Schneller, größer, stärker und doch kompatibel", heißt der IBM-Slogan.

Er stimmt - zumindest größtenteils. Vielleicht lag es an mir, vielleicht an den ratlosen Experten, vielleicht aber doch am AT: Nicht jede Software, die am XT problemlos schnurrte, tat dies auch am AT. Vor allem Spiel-Software (die jeder verant­wortungsbewußte Manager dann in die Diskettenstation einschiebt, wenn die Mit­arbeiter nicht zuschauen) ist gelegentlich auf den AT allergisch.

profil EXTRA

Apropos Spiele: Schon seit sieben Jahren gibt es die Computersprache BASIC, und seit jeher kommt sie mir umständlich, zeitaufwendig und reichlich albern vor (was mir BASIC-Freaks verzeihen mögen). Wann immer ich vor einem neuen PC sitze, tippe ich - auf Wunder wartend - daher irgendein kleines BASIC-Spielchen ein und erwarte mir dabei irgendwelche sensatio­nellen Innovationen.

Des AT BASIC (Version: 3.0) läßt mich weiterhin warten und hoffen. Davon abge­sehen, daß der AT seinem BASIC lediglich einen jämmerlichen Arbeitsbereich^ von 64 KB einräumt (persönliche Meinung: vielleicht mutet IBM keinem Manager dieses BASIC zu?), ist diese EDV-Sprache stockkonservativ. Eigentlich genauso pri­mitiv wie vor Jahren: Weil wichtige Be-

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fehle nicht existieren, kann man noch immer kein BASIC-Programm richtig strukturieren; und weil die BASIC-Befehle noch immer nicht zeilenweise auf ihre Syntax-Richtigkeit geprüft werden, kann man sich stundenlang zum Krüppel schrei­ben - ehe man dann am dicken Ende die Fehlermeldung bekommt.

Das IBM-BASIC trägt jedenfalls nichts dazu bei, mich endlich zum BASIC-Fan zu machen.

Erweiterung um ein neueres Modell zum alten Eisen und auf den Mist gehört.

Bösartig formuliert: Es gibt unendlich viele Plagiate, die sich darum reißen, als „IBM-kompatibel" eingestuft zu werden. Aber die besten IBM-Plagiate liefert noch allemal IBM selbst.

Und wenn IBM schon einmal einen Flop baut, wie dies beim IBM-junior passierte (der — obwohl groß angekündigt - in weiser Selbstein- bzw. -abschätzung den Weg bis

Der AT wird übrigens mit dem Betriebs­system DOS 3.0 geliefert, das die Hardware optimal unterstützt. Angeblich kommt schon demnächst das Betriebssystem XENIX (praktisch ident mit UNIX). Das macht den AT interessant: Er wird „mehr-platzfahig". Drei Leute können über Ter­minals an einem AT hängen und gleichzei­tig arbeiten. Gesehen habe ich das in der Praxis noch nicht, aber denkbar ist es -wenn auch mit Zeitverlust: Der gleichzei­tige Zugriff mehrerer Leute auf dieselbe Datenbank kostet jedenfalls Zeit. Aber was soll's: Der AT wird dann bestenfalls ge­nauso schnell wie andere PCs auch. Und wer einen AT für sich allein haben möchte, will ihn ohnehin nicht mit anderen teilen.

Denn der möchte, um die große weite Welt zu schnuppern, sein Gerät bestenfalls an ein riesiges Network anhängen, um zu kommunizieren. Und genau das ist der Vorteil, den IBM seinen Kunden bietet: eine bis ins Unendliche ausbaufähige, im Netzwerk die' ganze Welt umschließende, breitgefächerte Hardware-Palette.

Die IBMs sind untereinander kompati­bel, und auf das kommt es ja letztlich an: Der Kaufmann, der im letzten Jahr in einen XT investierte, kann den AT dazuspannen. Er braucht bei IBM keine Angst zu haben, daß sein erst kürzlich eingekaufter PC bei

nach Österreich erst gar nicht fand), dann trägt „Big Blue" diesen Umfaller mit Würde. Und liefert, quasi als Entschädi­gung, den umso sensationelleren AT nach.

Apple huldigt einer ähnlichen Philoso­phie: Die „Apple-Lisa" war ein Absturz, der „Macintosh", der dann folgte, ein Bombenerfolg.

An Software gibt es für den AT nichts, was es nicht gäbe: Die vollständige Be­schreibung der für IBM vorhandenen Soft­ware würde Bücher füllen. Signifikant ist, daß das erst kürzlich auf den Markt geworfene Software-Paket „Open Access" zuerst in IBM-brauchbarer Version gelie­fert wurde.

Das mag den IBM-Managern schmei­cheln, daß die großen Software-Häuser der Welt ihre Produkte zuerst für IBM zurecht­basteln und dann erst die anderen Compu­terfirmen bedienen. Im Fall von „Open Access" hält sich - wie bei den meisten „integrierten Software-Paketen" - der Er­folg in Grenzen. Ein Paket, das rechnen, zeichnen, schreiben und nebstbei noch Dateien verwalten kann, wird seiner stati­schen Starrheit wegen auch auf einem IBM-AT nicht besser. Und auch nicht schneller.

Es brach für mich ausgerechnet am AT eine Welt zusammen, als ich beim Testen

^ EXTRA

von Ashton Tates Datenbank-Software dBase III feststellte, daß sie noch nicht annähernd jenen Reifegrad besitzt, den die Vorgänger-Version dBase II berühmt machte. Über dBase III werden in fast allen EDV-Gazetten der ganzen Welt wahre Wunderdinge, vor allem höchste Perfek­tion, berichtet. Diese Meldungen sind falsch: Wer seine Dateien bisher unter dBase II pflegte, wird bald erkennen, daß nur wenige Programme auch auf der Ver­sion III laufen.

Sie müssen umgeschrieben werden -aber dafür kann IBM nichts. Das Service, das der Welt größter EDV-Produzent bie­tet, ist jedenfalls perfekt: Man bekommt um sein Geld hinreißende farbige Hand­bücher, perfekte Auskünfte durch IBM-Experten (auch am Telefon) und weltweit hervorragende Fachliteratur (Bücher, Ma­gazine, Einzelartikel).

Ein IBM - egal welche Type - ist letztlich für jeden Laien ein hervorragendes Ein­stiegsgerät. Er ist, von der Bedienung her, zunächst nicht rasend „user-friendly", weil komplizierte Technologien nicht so ohne weiteres auf Macintosh-Standard gebracht werden können.

Beim IBM-PC, -XT oder -AT erreicht jedoch die Dokumentation einen Standard, der auch für Laien optimal ist: Anhand vorhandener Literatur kann jedes dieser Geräte schrittweise erobert werden. Man kann Spiele oder Grafjken selbst program­mieren, Datenbanken selbst entwerfen oder Kalkulationsmodelle nach eigenem Zuschnitt basteln.

Das alles ist unlustig, wenn Manuals in schlecht geschriebenem Englisch - wie das bei vielen PCs der Fall ist-die Erforschung eines Computers vermiesen. Ich behaupte sogar, daß ein gut formuliertes Handbuch ebenso wichtig ist wie die Hardware selbst.

IBM dokumentiert in klar formulierter deutscher Sprache, und die meisten Soft­ware-Pakete, die am IBM laufen, gibt es ebenfalls auf deutsch. Big Mother Blue weiß also, was sie ihren Kunden schuldig ist: perfektes Service.

Das rechtfertigt den gediegenen Preis. Gewiß: Der AT hat - noch - Mängel.

Aber die Mängel des AT könnten bei anderen Firmen auf Jahre hinaus als Innovation verkauft werden.

Also sind sie zu verkraften. Vor zehn Jahren entstand der erste PC.

Es war dies der monströse Compucorp 625 mit 64 KB, gewissermaßen der Urmensch unter den Personal Computern. Vor vier Jahren stieg dann IBM in den PC-Markt ein - mit einem Urmenschen, der schon aufrecht gehen konnte.

Jetzt gibt es den AT, womit die PC-Ära am Niveau des Homo sapiens angelangt ist.

22. März 1985 41

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ItSI-ütHAIt:

DIE 16-BIT-PARADE Alle haben einen Bildschirm, ein Kastei für den Speicher und viele Tasten. Alle werden Mikrocomputer genannt, weil ihre Rechenleistung auf einem Mikroprozessor beruht. Erst in der praktischen Arbeit entfaltet jeder von ihnen ein Eigenleben. Der Fachmann erkennt's schon an den technischen Daten. Der Laie urteilt oft nach anderen Kriterien.

Auf den folgenden Seiten lassen wir die Testcomputer der alphabetischen Reihe nach aufmarschieren. Was sie kosten, stellt ein Vergleich auf Seite 58 dar. Von Stefan M. GERGELY und Alois M. GÖSCHL.

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ACT APRICOT Xi

SCHOTTISCHES OBST Die britische Firma Applied Computer Techniques will Apple und IBM zugleich Konkurrenz machen.

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Das billigste Modell kann es mit dem Heimcomputer

Apple II aufnehmen, das teuer­ste mischt sich in die Reihen der professionellen Mikros. Be­nannt sind alle nach der engli­schen Bezeichnung für Marille. Obwohl dort, wo sie entstehen, das kernige Obst nicht gerne gedeiht: Der Apricot wird im schottischen Glenrothe gebaut, dem europäischen Gegenstück zum kalifornischen Silicon Valley.

Mit dem Apricot F l , dem Apricot Portable, dem Apricot PC bzw. Xi und einer Netz­werklösung hat sich die 1969 in Bristol gegründete Firma ACT (Applied Computer Techni­ques) am europäischen Markt bereits einen Namen gemacht. Die Produktfamilie, 1983 aus der Taufe gehoben, konnte bis Ende 1984 den ersten Platz auf der britischen PC-Hitliste er­obern (ACT-Jahresumsatz 1984: rund 2,6 Milliarden Schilling). In Österreich wur­den die nordischen Früchte erst vor vier Monaten präsentiert; ob sie sich auch bei uns erfolg­reich durchsetzen können, bleibt abzuwarten.

Bemerkenswert ist jedenfalls der Preis: Der Apricot Xi ist in fast jeder Konfiguration das billigste der Testgeräte.

Wir kosteten aus der Apri-cot-Familie die Sorte Apricot Xi (so wird die mit Festplatte ausgestattete Version des Apri­cot PC genannt). Mit seinen Mitbewerbern HP 150 und Apple Macintosh gemeinsam hat er das neue, kleine Disket­tenformat mit 3,5 Zoll Durch­messer sowie das kompakte Design - mit knapp 14 Kilo­

gramm wiegt er etwa soviel wie ein IBM-Portable. Der „Preis" dafür: ein relativ kleiner Bild­schirm und keine Farben.

Erfreulich aus der Reihe tanzt der Apricot, wenn man ihn einschaltet: Am Bildschirm erscheinen 30 Kästchen mit Kürzeln für die verfugbaren Programme, bei ACT „Mana­ger" genannt. Dieses Haupt­menü spart dem Laien - ähn­

lich wie beispielsweise beim HP 150 - das lästige Hantieren mit Kommandos im MS-DOS-Betriebssystem. Während man beim HP 150 auf den Kontakt­schirm tippt, um ein Programm auszusuchen oder einen Befehl einzugeben, hat die Apricot-Tastatur einen „Micro-Screen" eingebaut: ein schmaler Mini­bildschirm mit Flüssigkristall­anzeige gibt dort eine „Speise­karte" an, mit Druck auf eine Sensortaste wird gewählt. Nor­malerweise zeigt der Mikro-Screen Datum und Uhrzeit; die „Calc"-Taste verwandelt ihn zusätzlich in einen Taschen-

Mikroprozessor Typ/Taktfrequenz (MHz) maximale Arbeitsspeicherkapazität (KB) Diskettenkapazität (KB), Durchmesser (Zoll) Festplattenkapazität (MB) Farbbildschirm

Diagonale (Zoll) Gesamtzahlen der Farben Farben simultan/Auflösung (Hör. x Vert.) Buchstaben matrix (Hör. x Vert.)

Monochrombildschirm Diagonale (Zoll) Farbe Buchstabenmatrix (Hör. x Vert.) Grafikauflösung (Hör. x Vert.)

Parallele Schnittstellen IEC 488 Centronics

Serielle Schnittstellen batteriegepufferte Uhr Netzwerk Einplatz-Betriebssysteme (Standard)

Einplatz-Betriebssysteme (Option) Mehrplatz-Betriebssysteme zusätzliche Hardware-Merkmale

8086/5 768 720, 3,5

• 5; 10; 20 ja 10 16 16/800x400 10x 16

ja 9; 12 Grün I0x 16 800 x 400 nein ja 1 ja Omninet MS/DOS CCP/M C/DOS Microscreen, 6 Sensortasten

rechner. Mit anderen Worten: Die Briten haben sich einiges ausgedacht, um die Benutzer des Apricot an der Hand zu fuhren.

Dennoch konnte der Apricot beim Einstiegstest für das Kri­terium „Bedienerfreundlich­keit" nur einen Wert im un­teren Mittelfeld erreichen. Es erscheint möglich, daß bei die­sem Urteil Kritik an der - zum Zeitpunkt des Tests nur in englischer Sprache verfügbaren - Bedienungsanleitung und Probleme mit der unübersicht­lichen Tastatur mitgespielt haben. Auch Ergonomietester Dipl.-Ing. Gerhard Schmitt beurteilte die Tastatur zwar insgesamt mit „gut", der Glie­derung des Keyboards konnte er aber nur ein „mangelhaft" abgewinnen.

Der Apricot kommunizierte im Praxistest ohne Mucken mit den über das Telefon erreich­baren Datenbanken der Firma Dialog in Kalifornien; auch die Analysengeräte des Chemikers Ing. Friedrich Mayer (siehe Seite 94) konnte er verstehen. Zum Datenaustausch mit dem IBM-XT und anderen PC hat der Apricot Xi eigene Pro­gramme auf der Festplatte ver­fügbar.

Bis jetzt ist die Firma Applied Computer Techniques hierzulande wenig bekannt. Das könnte bald anders wer­den: Demnächst soll eine groß angelegte Anzeigenkampagne im deutschen Sprachraum für Apricot-Computer werben. So­wohl IBM als auch Apple will man damit Marktanteile weg­schnappen.

Der Apricot im Urteil der Tester

Schnelligkeit: Platz 12 (Rechner) Platz 5 (Festplatte)

Einstiegstest: meist im Mittelfeld der Ver­gleichswertung

Ergonomietest: Handbuch und Bildschirm „be­friedigend" Tastatur „gut" (aber: Übersicht­lichkeit „mangelhaft")

Textprogramm SoperWriter: „befriedigend"

44 22. März 1985 £3ft EXTRA

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APPLE MACINTOSH

DER AUSSENSEITER

JM_9 Jahre junge_ US-Firma Apple arbeitet nach dem Motto „anders als IBM".

E s war ein schwerer Feh­ler", so der 30jährige Ste­

ven P. Jobs, Boß der kaliforni­schen Erfolgsfirma Apple Computer Inc. (Jahresumsatz 1984: 35 Milliarden Schilling) in Anspielung auf ein vor kur­zem eingestelltes US-Anti-trust-Verfahren, „den IBM-Konzern nicht zu zerschlagen". Bei Großrechnern ist IBM -auch „Big Blue" genannt - mit zwei Drittel des Weltmarkts eindeutig der Tonangeber; seit IBM auch bei den Mikrocom­putern präsent ist, hat sich die 5800 Mann starke Apple-Crew geschworen, eine derartige Vor­machtstellung bei den Kleinst­computern nicht entstehen zu lassen.

Die Antwort der Herausfor­derer aus dem kalifornischen Cupertino: das Leichtgewicht „Macintosh". Das dritte Pro­dukt nach dem Kassenschlager „Apple II" (bisher fast 2 Millio­nen Stück verkauft) und der für den kommerziellen Einsatz konzipierten „Lisa" (vor kur­zem in „Macintosh XL" umge­tauft) wiegt kaum halb soviel wie die meisten der von uns getesteten PC-Konkurrenten; böse Zungen behaupten, der nach der Apfelsorte Mclntosh benannte Portable leiste auch nur halb soviel.

Die Einschätzung der Test­experten zeigte: bei „Äpfeln" kommt es offenbar auf den Geschmack an. Nicht wenige gestandene EDV-Profis lehn­ten den Macintosh -zumindest in der Ausbaustufe mit 128 K Speicher - von vornherein als „Schwachmatikus" ab. Andere wiederum waren von dem Au­ßenseiter in der 16-Bit-Branche begeistert. Die meisten bedau­

erten allerdings, daß der Mac mit keinem seiner Konkurren­ten „reden" kann: Apple ist zur restlichen PC-Welt inkompati­bel1).

Beim Mac ist eben alles an­ders.

Einerseits scheint das eigen­willige Mac-Konzept jedenfalls gut genug zu sein, um bereits eifrige Nachahmer auf den Plan

zu rufen. Schlagworte wie „Fenstertechnik", „Maus" und „Ikone" finden sich immer häufiger auch in den Prospek­ten der Konkurrenz. Während bei „konventionellen" Mikros die Grafik eher als Nebensache gilt, lebt der Mac von gestochen scharfen Bildern - nicht um­sonst ist er das einzige Test­gerät, das zahlreiche verschie­dene Schrifttypen am Monitor erscheinen und genauso auch mit dem „Imagewriter" zu Pa­pier bringen kann.

Andererseits ist der jüngste, vor einem Jahr präsentierte „Apfel" aber noch in mancher Hinsicht unreif:

Mikroprozessor Typ/Taktfrequenz (MHz) maximale Arbeitsspeicherkapazität (KB) Diskettenkapazität (KB)

Durchmesser (Zoll) Festplattenkapazität (MB) Monochrombildschirm

Diagonale (Zoll) Farbe Buchstabenmatrix (Hör. x Vert.) Grafikauflösung (Hör. x Vert.)

Parallele Schnittstellen IEC 488 Centronics

Serielle Schnittstellen batteriegepufferte Uhr Netzwerk Teletexanschluß (Option) Enveiterungsbus Vorhandene/Freie Steckpl. Einplatz-Betriebssysteme (Standard)

Einplatz-Betriebssysteme (Option) Mehrplatz-Betriebssysteme zusätzliche Hardware-Merkmale

') angekündigt

68000/8 512 400 3,5 20; 40') j a 9 Weiß variabel 512x340 nein nein 2 ja Appletalk1) ja') nein Mac-OS Ucsd-p, CP/M-68 K nein Sprachausgabe, Vierkanalton

• Die Ausführung mit 128 K Arbeitsspeicher streikt beim Texten bereits nach etwa 15 Seiten. • Die von uns getestete 512-K-Version („Fat Mac") er­laubt zwar, ganze 70 Seiten Text auf einmal zu bearbeiten. Allerdings funktionierte der Befehl „Disk-Copy" beim Ar­beiten mit einer Diskettensta­tion nicht. Wenn man weiß, wie durch „Ikonen schleppen" ko­piert wird, kommt man mit etwa zweimaligem Ein- und Auswerfen der Disketten ans Ziel. • Obwohl nirgendwo davor gewarnt wird, darf man die „Macintosh Guided Tour" und beispielsweise „MacWrite" niemals zugleich laden (unsere Laientester brachten auf diese Weise mehrfach Disketten zum ruinösen „Absturz"). • Der Macintosh hat zwar einen schnellen Prozessor (Typ Motorola 68000), seine Disket­teneinheit kann dagegen be­stenfalls als behäbig bezeichnet werden.

Leider ist der Mac nach wie vor farblos - alle anderen Test­geräte haben einen oder meh­rere Farbschirme im Pro­gramm. In den USA sind seit kurzem externe Festplatten fur den Apple verfügbar. Zusam­men mit dem ebenfalls ange­kündigten - jedoch von uns nicht getesteten - Netzwerk „AppleTalk" (Aufpreis pro Einheit: 50 US-Dollar in den USA) könnte der Mac zum ernsthaften Herausforderer für kommerzielle PCs werden.

') Ein schwacher Trost, daß sich der Mac mit Hilfe des Programms MacTerminal als IBM-Station der Type 3278 gebärdet.

Der Apple Macintosh im Urteil der Tester

Schnelligkeit: Platz 5 (Rechner)

Einstiegstest: Beste Wertung für Bediener­freundlichkeit und Bildschirm, letzter Platz bei den Kriterien Formschönheit, Diskettenstation und Tastatur, „Sehr gut" für die Maus

Ergonomietest: Bedienungsanleitung „gut" Bildschirm „sehr gut"

gStfi EXTRA 22. März 1985 45

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CANON AS-100

WENIGSTENS GESTOCHEN SCHARF Bei Canon legt man Wert auf gute Optik. In anderer Hinsicht läßt der Mikrocomputer AS-100 jedoch zu wünschen übrig.

Beim Canon AS-100 schie­den sich die Geister ganz

gewaltig: Einige EDV-Laien verglichen ihn im Aussehen mit einer Waschmaschine. An­dere lobten ihn als das form­schönste der Testgeräte. Im Mittel aller Wertungen landete der Nippon-PC dann doch auf dem letzten Platz.

Mikrocomputer kauft man zwar in der Regel nicht der Schönheit wegen. Aber in an­deren Disziplinen konnte der Canon AS-100 ebenfalls nicht gerade brillieren: So erzielte er vor allem bei den Laien-Ver­gleichswertungen „Tastatur" und „Bedienerfreundlichkeit" schlechte Noten. Ähnlich wie der Apple Macintosh konnte der Japaner außerdem mit kei­nem der anderen Testgeräte reden: Der AS-100 hat zwar ein MS-DOS-Betriebssystem, aber offenbar in einer recht eigen­willigen Variante (auch das Diskettenformat tanzt aus der Reihe). Die Folge: Die gängi­gen, für IBM-kompatible Rech­ner geschriebenen Computer­programme konnten weder ein­gelesen noch gestartet werden. Für den Canon AS-100 werden jedoch auch Laufwerke für Dis­ketten mit 8 Zoll Durchmesser angeboten, die laut Angabe des Herstellers im IBM-3740-Format lesen und schreiben können.

Demnächst wird Canon au­ßerdem ein Folgemodell, den Canon AS-200, auf den Markt bringen, das zu IBM kompati­bel sein soll.

Andererseits ist der Canon AS-100 serienmäßig mit einem Grafikprozessor ausgerüstet. Und er hat einen vorzüglichen Farbbildschirm. Das Resultat: schnelle Grafik und ein gesto­chen scharfes Bild.

Obwohl wir bei diesem Test verschiedene Drucker nicht vergleichend werten wollten,

ließen wir uns nicht entgehen, den Tintenstrahldrucker AS-1210 auszuprobieren. Dieses Canon-Produkt wird von meh­reren PC-Konkurrenten ver­trieben und läßt - bei einem Preis von 16.300 Schilling -wenig Wünsche offen. Farbige Graphiken konnten vom Ca­non-Bildschirm ohne Mühe und Qualitätsverlust zu Papier gebracht werden (was sonst nicht ganz so selbstverständlich ist).

Für Liebhaber von „Business Graphics" hat der Canon AS-100 also einiges zu bieten.

Unwillkürlich wird man

Mikroprozessor Typ/Taktfrequenz (MHz) maximale Arbeitsspeicherkapazität (KB) Diskettenkapazität (KB), Durchmesser (Zoll) Festplattenkapazität (MB) Farbbildschirm

Diagonale (Zoll) Gesamtzahlen der Farben Farben simultan/Auflösung (Hör. x Buchstabenmatrix (Hör. x Vert.)

Monochrombildschirm Diagonale (Zoll) Farbe Buchstabenmatrix (Hör. x Vert.) Grafikauflösung (Hör. x Vert.)

Parallele Schnittstellen IEC 488 Centronics

Serielle Schnittstellen batteriegepuflerte Uhr Netzwerk Teletexanschluß (Option) Einplatz-Betriebssysteme (Standard) zusätzliche Hardware-Merkmale

Vert.)

8088/4 512 640/5,25 10

ja 12 27 8/640 x 400 8x 16 ja 12 Grün 8 x 1 6 640 x 400 nein ja Option Option nein nein MS/DOS Grafikprozessor (NEC 7220)

daran erinnert, daß die 25.000 Mann starke Firma aus dem Fernen Osten mit Kameras und Kopierern groß geworden ist. Aber bereits 1964 hatte Canon mit dem Elektronenrechner „Canola" eine Premiere gelie­fert. Ende der siebziger Jahre kamen dann die Tischcompu­ter der Serie AX und BX auf den Markt, und 1980 konzi­pierte die 200 Mann starke Canon-Entwicklungscrew den AS-100. Der Personal Compu­ter wird fast zur Gänze im eigenen Haus gefertigt.

Daß im vergangenen Jahr in Österreich nur 62 Stück vom AS-100 verkauft wurden, be­deutet nicht, daß PC made in Japan für europäische und US-amerikanische Hersteller in Zukunft keine Konkurrenz sein werden: Auch bei den Autos waren die Japaner zuerst jahre­lang im Export wenig erfolg­reich; mittlerweile sind sie für manche europäische Fabrikan­ten zur „gelben Gefahr" gewor­den. Der japanische PC-Markt ist allerdings bisher vergleichs­weise schwach entwickelt -1984 wurden „nur" 1,5 Millio­nen Personal Computer ver­kauft. Marktführer ist die Nip­pon-Firma NEC mit 70 Pro­zent, gefolgt von Fujitsu und IBM mit je rund 9 Prozent. Ähnlich wie in den USA kom­men aber auch im Fernen Osten PC-Firmen bereits ins Schleudern: Nach einer Ver­lustbilanz mußte Sord, Herstel­ler von IBM-kompatiblen Mi­kros, deshalb mit dem Elektro­nikgiganten Toshiba fusionie­ren. Branchenkenner erwarten, daß die Japaner demnächst mit PC im Aktenkofferformat im internationalen Geschäft er­folgreich sein werden.

Der Canon AS-100 im Urteil der Tester

Schnelligkeit: Platz 13 (Rechner) Platz 10 (Zugriff auf die Fest­platte)

Ergonomietest: Bedienungsanleitung „befriedi­gend" Bildschirm und Tastatur „gut"

Einstiegstest: schlechteste Wertung für „Form-schönheit" „Handbuch" und „Be­dienerfreundlichkeit"

46 22. März 1985 g3_. EXTRA

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DEC RAINBOW 1 0 0 +

ZWITTER ZUM ABVERKAUF? Digital Equipment Corporatiörrsetzte__)ei—=3

den Mikros auf Vielseitigkeit. Seit

e i - • • • • • • • ,

Anfang März wird der Rainbow nicht mehr ^ produziert.

Bis vor kurzem konnten Personal Computer nur

EDV-Worte mit 8-Bit-Länge verarbeiten. Jetzt beherrschen Mikros den Markt, die in der 16-Bit-Sprache rechnen. Der Bit-Sprung teilt die Welt der PC in zwei Lager: Anwenderpro­gramme für 8-Bit-Rechner können auf den neuen Geräten nicht ohne weiteres gestartet werden. Die Software-Inge­nieure müssen also nochmals von vorn beginnen. Die US-Firma Digital Equipment Cor­poration (auch unter dem Kür­zel DEC bekannt) wollte die­sem Manko abhelfen und baute in ihrem Personal Computer namens Rainbow 100 serien­mäßig zwei Mikroprozessoren ein, einen Zilog Z80A für die 8-Bit-Welt und einen Intel 8088 für die 16.Bit-Welt.

Damit ist der Rainbow tech­nisch ein vielseitiger Zwitter.

Aber nur auf dem Papier. Unser Testgerät hatte zwar den gleichen 8088-Prozessor wie viele seiner Konkurrenten und verstand das Standard-Be­triebssystem MS-DOS, aber mit den für IBM-Computer geschriebenen Programmen konnte er wenig anfangen1).

Der Rainbow ist zu IBM nicht voll kompatibel.

Die Folge: Nur vergleichs­weise wenige Softwarepakete können ohne Anpassung instal­liert werden.

Auch der Datenspeicher des Rainbow arbeitet nach eigenem Prinzip: Die Disketten werden grundsätzlich nur auf einer

Seite „beschriftet" (dafür hat das Gerät neben der Festplatte statt einer zwei Diskettensta­tionen). Die Computerverstän­digung mittels Diskettentrans­fer hat deshalb Grenzen. Ande­rerseits gelang der Dialog mit der IBM-Welt über den DEC-Texteditor „RED" problemlos.

Im Einstiegstest erzielte der Rainbow 10CM) die zweitbeste Wertung fur die Tastatur und

die viertbeste für „Formschön­heit" und „Bedienungshand­buch"; die Diskettenstation da­gegen landete an drittletzter Stelle. Große Probleme machte ein für Laien zunächst unwich­tig scheinendes Manko: Im Handbuch fehlt die Angabe, wie das Sonderzeichen „\" - es wird beim Arbeiten mit dem Betriebssystem MS-DOS häu­fig gebraucht - aufgerufen wer­den kann. Eine Taste trägt die Beschriftung „\", ihre Betäti­gung fuhrt aber dennoch nicht zum gewünschten Ergebnis. Des Rätsels Lösung: Man muß eine Taste und dann noch eine

Mikroprozessor Typ/Taktfrequenz (MHz) maximale Arbeitsspeicherkapazität (KB) Diskettenkapazität (KB), Durchmesser (Zoll) Festplattenkapazität (MB) Farbbildschirm

Diagonale (Zoll) Gesamtzahlen der Farben Farben simultan/Auflösung (Hör. x Vert.) Buchstabenmatrix (Hör. x Vert.)

Monochrombildschirm Diagonale (Zoll) Farbe Buchstabenmatrix (Hör. x Vert.) Grafikauflösung (Hör. x Vert.)

Parallele Schnittstellen IEC 488 Centronics

Serielle Schnittstellen batteriegepufferte Uhr Netzwerk Teletexanschluß (Option) Erweiterungsbus Vorhandene/Freie Steckpl. Einplatz-Betriebssysteme (Standard) Mehrplatz-Betriebssysteme zusätzliche Hardware-Merkmale

8088/4, 82; Z80A/4 896 390/5,25 5; 10; 31 ja 13 4096 16/400x240 7 x 8 ja 12 Weiß, Grün, Bernstein 7 x 8 800 x 240 Option nein 2 (Synchronbetr. mögl.) Option Omninet ja 4/1 MS/DOS, CP/M-80, 86 MP/M, Xenix Option: Sprachausgabe

zweite, diese aber zweimal hin­tereinander, drücken. Ansonst ist die Tastatur zweifellos über­sichtlich („sehrgut" im Ergono­mietest). Auch der Bildschirm hat eine angenehme Eigenheit: Die Zeilen wandern ohne Rucker nach oben und unten („Soft Scroll").

Digital Equipment (Jahres­umsatz: rund HO Milliarden Schilling) hat in der Branche der Minicomputer einen star­ken Namen. Vom Erfolgs-Mini PDP-11 wurden bislang über 500.000 Stück verkauft. Für Besitzer solcher DEC-Compu-ter ist die Erweiterung der Pro­duktpalette durch den Rain­bow vielleicht ein Vorteil, weil damit alles in einer Familie bleibt. Allerdings zählt der Rainbow zu den teuersten Mo­dellen der PC-Gilde.

Bis Ende 1984 wurden welt­weit rund 140.000 und in Öster­reich rund 250 Stück an den Mann gebracht. Zur Zeit sind etwa 100.000 Stück auf Lager. Sie werden noch verkauft. Ab sofort sollen jedoch, so verkün­dete DEC-Chef Ken Olsen vor kurzem, keine Rainbows mehr vom Fließband kommen. Was nicht bedeutet, daß sich DEC aus dem PC-Geschäft ganz zu­rückzieht: Weiterhin sind - mit den Testgeräten technisch nicht vergleichbare - Profi-Mikro­computer im Angebot.

') Welche filr 8-Bit-Computer konzipierten Programme der Rainbow versteht, haben wir nicht getestet. J) Die nur mit Diskettenlaufwerken ausge­stattete Version hat die Bezeichnung „100", bei eingebauter - allerdings geräuschvoller - Festplatte wird daraus „100+".

Der DEC Rainbow 100+ im Urteil der Tester

Schnelligkeit: Platz 7 (Rechner und Zugriff auf die Festplatte)

Ergonomietest: Bedienungsanleitung „befriedi­gend" Tastatur Übersichtlichkeit „sehr gut" Gesamtwertung „gut" Monochrom-Schirm: zwischen „gut" und „befriedigend"

Einstiegstest: Formschönheit und Handbuch: 4. Platz Tastatur zweitbeste Wertung Diskettenstation: drittletzter Platz Bedienungsanleitung: Wertung im Mittelfeld

£3A EXTRA 22. März 1985 47

Page 48: stefan m. gergely

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ERICSSON PC

DER BLONDE SCHWEDE tem. Ericsson Information Sy­stems ist die EDV-Tochter des weltweit viertgrößten Herstel­lers von Telefonanlagen. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhun­derts von Lars Magnus Erics­son gegründet, zählt der skan­dinavische Telcfongigant ge­genwärtig insgesamt 70.000

Die schwedische Firma Ericsson ist weltweit der viertgrößte Hersteller von Telefon-Anlagen. Im PC-Bereich setzt sie technisch auf das IBM-Konzept

F ast allen Klonen des IBM PC (im Fachjargon

„look-alikes") ist zweierlei ge­meinsam: Sie bieten in den technischen Details etwas mehr als der Marktleader und sind etwas billiger. Der Ericsson PC macht da keine Ausnahme - er hat schon in der Grundausstat­tung einen Monochrom-Bild-schirm, der auch Grafik kann und unterwirft sich den als streng geltenden Ergonomiege­setzten Schwedens. Und er ist in der Grundausstattung um rund 5 Prozent billiger als der IBM-XT (siehe Preisvergleich Seite 58). Ob dieser Preisvorteil auch in Zukunft zur Konkur­renzfähigkeit am Markt genü­gen wird, ist fraglich, seitdem Anfang März die Firma Com­modore mit einem angeblich IBM-kompatiblen PC auf den Markt kam, der nur wenig mehr als die Hälfte kostet.

Auch von außen kann man den nordischen PC sogleich erkennen: Er ist „blond" und der Bildschirm bernsteinfar­ben. Die Systembox ist etwas kleiner als die des IBM-XT.

Der Ericsson PC wird seit dem vergangenen September in Österreich vermarktet. Bis Jah­resende 1984 weist die Die-bold-Statistik 208 verkaufte Exemplare aus - gar nicht so schlecht für den Anfang. Für 1985 erwartet sich die Schwe­denfirma zehn Prozent des Marktanteils bei Mikrocompu-

Mitarbeiter. Jeder, der heute zum Telefon greift, bedient sich übrigens einer Ericsson-Erfindung: Früher waren Mi­krofon und Hörer voneinander getrennt; der skandinavische Hersteller baute den ersten Hö­rer mit Sprcch- und Ohrmu­schel, die durch einen Hand­griff verbunden sind. Heute stellt Ericsson beispielsweise das komplette Telefon netz für Brasilien her. In Österreich wurden unter anderem die ÖMV, Steyr-Daimler-Puch, die Wiener Stadtwerke und Raiffcisen mit Tclefonanlagen

Mikroprozessor Typ/Taktfrequcnz (MHz) maximale Arbeitsspeicherkapazilät (KB) Diskcltenkapazitäl (KB), Durchmesser (Zoll) Festplattenkapazität (MB) Farbbildschirm

Diagonale (Zoll) Gesamtzahlen der Farben Farben simultan/Auflösung (Hör. x Vert.)

Buch staben matrix Monochrombildschirm

Diagonale (Zoll) Farbe Buchstabenmatrix (Hör.x Verl.) Grafikauflösung (Hor.x Verl.)

Parallele Schnittstellen IEC488 Centronics

Serielle Schnittstellen battcricgepuffcrtc Uhr Netzwerk Teletcxanschluß (Option) Erwcilcrungsbus Vorhandcne/Freic Steckpl. Einplalz-Bctricbssysteme (Standard)

Einplatz-Betriebssysteme (Option) Mehrplatz-Bctriebssystcmc

8088/4,77 640 360. 5,25 10

ja 12 16 16/640x200 9 x 16 j a 12 Bernstein 9x16 640x400 Option j a 1 Option Ethernet ja 6/3 MSDOS CCP/M nein

ausgestattet. Unter den Liefe­ranten für Bildschirme in der Groß-EDV liegt Ericsson hier­zulande hinter IBM an zweiter Stelle.

Ericsson Information Sy­stemserzielte im Vorjahr einen Umsatz von rund 10 Milliar­den Schilling. Das Unterneh­men ist aus der Fusion der EDV-Firma Datasaab - sie er­zeugte bisher Terminals für Banken und Minicomputer -mit dem Bürofabrikanten Facit entstanden, der neben Schreib­maschinen und Druckern auch Büromöbel herstellt. Zusam­men mit dem kommunika­tionstechnischen Know-how der Ericsson-Mutter sind damit für einen Hersteller von Mikro­computern so ziemlich alle Voraussetzungen da, die man sich wünschen kann. Dement­sprechend wird auch das Ziel der Firmenpolitik für die Zu­kunft definiert: die Integration von Computer-, Kommunika­tions- und Bürotechnik.

Im Ergonomietest schnitt der schwedische Personal-Compu­ter nicht so gut ab, wie die Werbung hoffen läßt: Bild­schirm und Tastatur wurden zwischen „gut" und „befriedi­gend" beurteilt. Im Einstiegs­test landete die Tastatur des Ericsson-PC am vorletzten Platz, bei der Formschönheit teilt er sich mit dem Olivetti M2 4 den vorletzten Platz. Bei den anderen Kriterien wurden Plätze im Mittelfeld erreicht.

Der Ericsson PC im Urteil der Tester

Schnelligkeit: Platz 10 (Rechner) Platz 11 (Zugriff auf die Fest­platte) Platz 5 Setzungsberechnung für den Grundbau

Ergonomietest: Handbuch „gut" Tastatur und Bildschirm zwi­schen „gut" und „befriedigend"

Einstiegstest: Platz 5 Bedienerfreundlichkeit' und Diskettenstation, Handbuch Platz 8, Bildschirm Platz 9, Form­schönheit Platz 10.

48 22. März 1985 profil EXTRA

Page 49: stefan m. gergely

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HP 150

MAGISCHE BERÜHRUNG

Mit aufwendiger

Technik sucht Hewlett

Packard neuartigen

Kontakt zum Benutzer:

Den Bildschirm kann

man auch anfassen.

Der Rahmen rund um den Bildschirm des Hewlett

Packard HP 150 ist durchlö­chert: Um den Bildschirm herum sind zahlreiche winzige Leuchtquellen in das Gehäuse eingebaut, die das Blickfeld mit einem unsichtbaren Gitter von Wärmestrahlen überziehen. Wenn man mit dem Finger auf ein bestimmtes Areal des Bild­schirms zeigt, dann wird an dieser Stelle der Strahlenfluß unterbrochen; ein eigener Mi­kroprozessor ortet die Koordi­naten der „Störung" und mel­det sie postwendend an die Rechenzentrale des Compu­ters. Der Bildschirm wird so zur Tastatur: Befehle, die bei ande­ren Geräten durch Eintippen einer Buchstabenfolge über­mittelt werden müssen, können beim HP 150 durch simples Anfingerin des Bildschirms mitgeteilt werden. Vorausge­setzt, der gewünschte Befehl wird in einem Bildschirmfen­ster angeboten.

Zur Hardware des „Touch Screen" - den leuchtenden In­frarotdioden und Detektoren -hat Hewlett Packard deshalb eine Software eingebaut, die die Befehls-Menüs am Bildschirm lesbar und verständlich er­scheinen läßt. Wenn man den HP 150 einschaltet, bekommt man zuerst eine Auswahl fur die Hauptspeisen in Form von hellen Rechtecken vorgesetzt, in denen Kurztexte wie „Appli­kation starten", „WordStar" oder „Schach" erscheinen. Wer zum nächsten Gang ein Schachspiel wünscht, zeigt mit

dem Finger auf „Schach", und wenige Sekunden später er­scheint ein Schachbrett mit den einzelnen Figuren, fixfertig in den Ausgangspositionen aufge­stellt. Will man mit dem Kö­nigsbauern einleiten, zeigt man auf ihn und anschließend auf das gewünschte freie Feld. Ein

kurzer Piepston - und der Kö­nigsbauer hat den Platz ge­wechselt.

„Einige Kunden haben uns", so Jim Sutton, Leiter des HP-150-Entwicklungsteams (Codename des Projekts: Ma­gic), „auf die Idee des Kontakt-schirms gebracht." Ob sich der Aufwand für die neue Schnitt­stelle zum Benutzer lohnt, ist noch nicht gesichert. Im ersten Verkaufsjahr, 1984, wurden aber immerhin 100.000 Stück weltweit und in Österreich 180 an den Mann gebracht.

Mikroprozessor Typ/Taktfrequenz (MHz) maximale Arbeitsspeicherkapazität (KB) Diskettenkapazität (KB), Durchmesser (Zoll) Festplattenkapazität (MB) Monochrombildschirm

Diagonale (Zoll) Farbe Buchstabenmatrix (Hor.xVert.) Grafikauflösung (Hor.xVert.)

Parallele Schnittstellen IEC 488 Centronics

Serielle Schnittstellen batteriegepuffertc Uhr Netzwerk Teletexanschluß (Option) Erweiterungsbus Vorhandene/Freie Steckpl. Einplatz-Betriebssystcme (Standard)

Einplatz-Betriebssysteme (Option) Mehrplatz-Betriebssysteme zusätzliche Hardwaremerkmale

8088/8 640 710,3,5 5; 15 ja 9 Grün 9x14 512x390 ja Option 1

ja Ethernet ja 2/1 MSDOS nein nein Kontaktschirm eingebauter Drucker

Das Unternehmen HP hat in der Gilde der Wissenschafter und Techniker seit langem ein Image ähnlich wie Mercedes bei den Autos: teuer, aber tech­nisch hervorragend. Vor allem in der Meßtechnik und der Medizinelektronik kann HP Verkaufserfolge vorweisen. Dem breiten Publikum be­kannt wurde das Unternehmen mit leistungsfähigen Taschen­rechnern: Anfang der siebziger Jahre dachte HP-Mitbegründer Bill Hewlett, es müsse einfacher und besser sein, den Ingenieu­ren, die sich damals noch mit Rechenschiebern abmühten, eine Rechenmaschine zu ge­ben. Aber das Management war skeptisch. Es gebe keinen Markt für 400 US-Dollar teure Rechner, fand eine Marktana­lyse heraus, solange die. Re­chenschieber nur 20 Dollar ko­steten. Der HP 35 wurde trotz­dem gebaut, weil Hewlett per­sönlich danach verlangte. We­nige Jahre später hatten die „Pocket Calculators" die Re­chenlineale aus dem Rennen geworfen.

Auch bei den Mikrocompu­tern will Hewlett Packard in Zukunft mehr als bisher mit­mischen. Der HP 150 verwirk­licht nicht nur ein neues Kon­zept, er ist auch kompakt: Seine Stellfläche ist kleiner als die der IBM-kompatiblen Konkurren­ten; trotzdem ist am Gehäuse­dach zusätzlich ein Drucker eingebaut. Seit kurzem hat der HP 150 einen kleinen Bruder: Der HP 110, 4 Kilogramm leicht, belebt zur Zeit den Markt für tragbare Computer. Heuer will der Hersteller 200.000 Stück davon verkau­fen.

Der HP 150 im Urteil der Tester

Schnelligkeit: Platz 8 (Rechner) Platz 6 (Zugriff auf die Festplatte)

Ergonomietest: Bedienungsanleitung und Tasta­tur „gut", Bildschirm „befriedigend"

Einstiegstest: Platz 3 für Formschönheit und Bildschirm, guter Durchschnitt für die Tastatur, der Kontaktschirm kam gut an

profil EXTRA 22. März 1985 49

Page 50: stefan m. gergely

IBM PC-XT UND -AT

DER GROSSE BRUDER

Die technische Qualität

des IBM-XT ist in der

Fachwelt umstritten.

Kein Zweifel besteht

Jedoch, daß sich das

Gerät weltweitem

besten verkauft.

I nternational Business Machi­nes - kurz IBM oder „Big

Blue" genannt - erzielt mehr Umsatz als alle anderen Com­puterfirmen zusammen, die beim Vergleichstest mitmach­ten. In Zahlen: rund 1000 Mil­liarden Schilling im Jahr 1984. Etwa zwei Drittel des Welt­markts bei Großcomputern kann der blaue EDV-Gigant beanspruchen; über 80 Prozent aller Zentralrechner in der österreichischen Bundesver­waltung sind von IBM.

Als der US-Multi im Okto­ber 1981 den Start ins PC-Geschäft verkündete, gab es nicht wenige Skeptiker, die IBM eine Bauchlandung pro­phezeiten. Der Mikro-Markt funktioniere, so ihr Argument, völlig anders als der Verkauf

von Großrechnern; IBM werde es kaum schaffen, in kürzester Zeit das für Groß-EDV konzi­pierte Marketing völlig neu zu organisieren und neue Ver­triebswege bereitzustellen. Überdies sei der IBM-PC tech­nisch überraschend bieder aus­gefallen: Der Mikroprozessor Intel 8088 sei keineswegs der

letzte Schrei, und die Disketten hätten ohne weiteres mehr Speicherkapazität haben kön­nen.

Etwas mehr als drei Jahre später hatte IBM fast I.Millio­nen vom Einstiegsmodell IBM-PC verkauft. Der Nach­folger IBM-XT wurde im März 1983 angekündigt - Ende 1984 waren bereits weltweit 435.000 installiert. Die österreichische Diebold-Statistik weist für 1984 1600 Stück aus.

Der IBM verkaufte sich sogar weit besser, als die firmeninter­nen Verkaufsprognosen erwar-

Getestetes Gerät Typ Mikroprozessor Typ/Taktfrequenz (MHz) maximale Arbeitsspeicherkapazität (KB) Diskettenkapazität (KB)/Durchmesser (Zoll) Festplattenkapazität (MB) Farbbildschirm (neue Version)

Diagonale (Zoll) Gesamtzahlen der Farben

' Farben simultan/Auflösung (Hör. x Vert.) Buchstabenmatrix (Hor.xVert.)

Monochrombildschirm Diagonale (Zoll)/Farbe Buchstabenmatrix (Hor.xVert.) Grafikauflösung (Hor.xVert.)

Parallele Schnittstellen IEC 488 Centronics

Serielle Schnittstellen batteriegepufferte Uhr Netzwerk Teletexanschluß (Option) Erweiterungsbus: Vorhandene/Freie Steckpl. Einplatz-Betriebssysteme Mehrplatz-Betriebssysteme

XT 8088/4,77 640 360/5,25 10; 20

ja 13 64 16/640x350 8x14 ja 12/Grün 9x14 640x350 Option Option Option Option PC-Network u. a. ja 5/1 MSDOS,CP/M86,ücsd-p div. Fremdfirmen

AT 80286/6 3000 1200/5,25 20; 40 ja 13 64 16/640x350 8x14 ja 12/Grün 9x14 640x350 Option Option Option ja PC-Network u. a. ja 8/4 MSDOS, CP/M86, Ucsd-p XENIX-286 u. a.

tet hatten. Darüber hinaus be­einflußt der PC die gesamte Branche: seit IBM im PC-Markt mitmischt, gibt es zum ersten Mal einen „Industrie­standard": Mit Ausnahme des Apple Macintosh verwenden alle Testgeräte das von IBM in Auftrag gegebene Betriebs­system MS-DOS. Zahlreiche Konkurrenten werben zur Zeit mit der Angabe, sie seien „IBM-kompatibel". Um mit IBM mithalten zu können, bie­ten einige ihre Klone etwas billiger an; andere locken mit zusätzlichen technischen Zuckerln. Vor allem aber kön­nen sie davon profitieren, daß die weitaus meisten Anwender­programme für den IBM-PC geschrieben wurden und daher in der Regel auch auf den kompatiblen Mikros laufen.

Während es früher üblich war, das technische Innenleben von Computern wie ein Staats­geheimnis zu hüten, setzte IBM beim PC von vornherein auf eine „offene" Architektur -jeder Bastler und jeder Ent­wicklungsingenieur kann sich ein technisches Handbuch zum IBM-PC mit den kompletten Schaltplänen kaufen und sich eigene Zusätze zusammen­bauen. Heute lebt ein ganzer Industriezweig vom Verkauf diverser Erweiterungen: Ob man einen Roboter, eine Alarmanlage oder einen Syn­thesizer steuern will, Daten über Videokamera, Strichcode­leser, Mikrofon oder auch handschriftlich mit einem schlichten Kugelschreiber ein­geben will - es gibt (zumindest in den USA) fast nichts, was es nicht für die Personal Compu­ter von IBM gibt. Bis vor kurzem wurden für den IBM-XT ein Monochrom-Bild-schirm für Textverarbeitung und ein Farbschirm für grafi­schen Einsatz angeboten. Das neue IBM-System „Enhanced Colour Graphics" beseitigt die eher unbefriedigende Doppel-geleisigkeit; mit einer Grafik-Erweiterungskarte und dazu passendem Farbschirm erhält man eine Auflösung von 640 mal 350 Bildpunkten - und 64 verschiedene Farben. Ein zu-

50 22. März 1985 profil EXTRA

Page 51: stefan m. gergely

sätzlicher „Textmodus" liefert mit einer Auflösung von 750 mal 350 ein ähnlich gutes Bild wie die frühere farblose Variante. Der einzige Nachteil: Nicht alle IBM-Anwenderpro­gramme laufen ohne Anpas­sung. Eine weitere Neuentwick­lung klingt interessant, konnte aber von uns noch nicht gete­stet werden: TopView, ein Hilfsprogramm für das Be­triebssystem MS-DOS. Letzte­res war bisher nicht in der Lage, mehrere Programme gleichzei­tigablaufen zu lassen (Fachaus­druck: Multitasking). Mit Top-View sollen Multitasking und Fenstertechnik ä la Macintosh möglich werden (auch die US-Firma Digital Research bietet mit Concurrent DOS einen ähnlichen Zusatz an). Ähnlich wie bei der auffrisierten Grafik müssen aber wiederum An­wenderprogramme umge­schrieben werden, vor allem solche, die direkt in den Bild­schirmspeicher schreiben.

Im August 1984 stellte IBM das bislang leistungsfähigste seiner PC-Familie vor, das Modell IBM-AT. Der AT rech­net zweieinhalbmal so schnell wie der XT, seine Disketten fassen dreimal so viele Daten, Tastatur und grafische Qualität sind verbessert; erstmals hat ein PC-Gehäuse auch einen Schlüssel zum Zusperren. Der AT hat serienmäßig eine batte­riegepufferte Uhr eingebaut. Von der Leistungsfähigkeit her ist der AT zum Mehrplatz-System prädestiniert und damit Vertreter einer neuen PC-Ge­neration. Allerdings braucht er dafür ein neues Betriebssystem (Xenix-286). Für dieses muß wiederum erst die Anwender­software adaptiert werden, be­vor der AT in der Praxis das Attribut „Multi-User" bean­spruchen kann.

Allerdings wird der IBM-AT vorerst nur schleppend aus­geliefert (weltweit 25.000 Stück bis Ende 1984). Branchen­insider munkeln von Produk­tionsengpässen und Proble­men, die IBM mit der Anpas­sung des AT haben soll. Viele Anwenderprogramme müssen

noch umgeschrieben werden. Nicht ausgeschlossen ist, daß der AT ab Mitte 1985 in einer veränderten Version vom Fließband kommt. Kauflustige Interessenten sind jedenfalls zur Zeit verunsichert. Dennoch hecken die Konkurrenten be­reits hektisch Pläne aus, wie sie auf die neue Herausforderung antworten.

Wir haben das Modell AT getestet, um herauszufinden, um wieviel schnelleres rechnet. Beim Einstiegstest verglichen wir nur das Modell XT mit seinen Konkurrenten: Disket­tenstation und Farbbild­schirm1) schnitten dabei am besten ab; bei den Kriterien „Formschönheit", „Tastatur", „Handbuch" und „Bediener­freundlichkeit" landete der XT auf dem zweiten Platz.

Im PC-Wettrennen ent­puppte sich der XT als ver­gleichsweise langsam (Platz 11 bzw. 12). Der AT dagegen war deutlich der schnellste Rech­ner, beim Zugriff auf die Fest­platte kam er auf Platz 3.

') Getestet wurde das Modell ohne die seit kurzem angebotene Grafikerweiterung („Enhanced PC Graphics Adapter").

Der IBM-XT im Urteil der Tester

Schnelligkeit: Platz 11 (Rechner) Platz 12 (Zugriff auf die Fest­platte)

Ergonomietest: Handbuch „sehr gut" Monochromschirm „gut" Farbbildschirm „befriedigend" Tastatur „befriedigend"

Einstiegstest: Platz 1 für Diskettenstation und Farbbildschirm Platz 2 für Formschönheit, Tastatur, Handbuch und Bedie­nerfreundlichkeit Platz 3 für Monochrom-Bild-schirm

Der IBM-AT im PC-Wettrennen

Schnelligkeit: Platz 1 (Rechner) Platz 3 (Zugriff auf die Festplatte)

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Inkrementale, absolute und programmier­bare Drehgeber

Inkrementales Wegmeßsystem Ultraschall-Längenmeßsystem

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D Mikroschalter D Kodierschalter und LED-Anzeigen D Tasten und Tastaturen Q Koordinatenschalter D Integrierte Schaltkreise

D Print-Kodierschalter D Print-Taster und Elemente D Print-LED-Anzeigen

D Elektromechanische und pneumatische Zähler

D Vorwählzähler und Betriebsstundenzähler D Elektronische Zähler D Programmierbare Steuerzähler

k t r o n i k ORC-Gliederfür Schütze Q Universal-RC-Glieder D Motorentstörung D Ventilentstörung D Netzgeräte D Relais-Interfacebausteine D Programmierbare Steuerung

i Automation D Strichcodeleser

Page 52: stefan m. gergely

OLIVETTI M24

RASANTER ITALIENER

Im norditalienischen Scarmagno läuft alle f, .— -L-- __,

15 Sekunden ein Personal Computer vom Fließband. crrr:— . —r~~"'' urrrrrrr: —r~n

Von außen gleicht das Ge­bäude einer riesigen La­

gerhalle. Drinnen werken 4500 Arbeiter und bald Hunderte Roboter um die Wette. Ihr Produkt: der Olivetti M24. Dennoch macht die Computer­fabrik in Scarmagno das Aosta-tal nicht zum italienischen „Si­licon Valley": Der M24 wurde im Forschungs- und Entwick­lungszentrum der Olivetti im kalifornischen Cupertino kon­zipiert. Im M24 steckt also ein beträchtlicher Teil US-Know-how. Die Errichtung des High-Tech-Ablegers in den USA war übrigens eine der ersten Taten, die der Italiener Carlo De Be-nedetti vor rund 5 Jahren setzte, als er nach einem kurzen Intermezzo als Fiat-Spitzen­manager zum Chef des italieni­schen Büromaschinenkonzerns aufrückte (und bei der Gelegen­heit auch gleich 25 Prozent der - damals recht billigen -Stammaktien einkaufte). Der Deal machte sich bezahlt: Heute werden in Scarmagno pro Tag 1000 Personal-Com­puter produziert. Die Olivetti-Umsätze stiegen in den letzten Jahren um 250 Prozent und lagen 1984 bei fast 60 Milliar­den Schilling.

Die 50.000 Mann starke Oli­vetti-Gruppe ist nicht nur der größte europäische Produzent von Büroautomaten, sondern seit kurzem auch ein bedeuten­der Faktor im internationalen Computergeschäft. Im vergan­genen Jahr kaufte der US-amerikanische Telefonriese AT & T um 5,4 Milliarden Schilling ein Viertel der Oli­vetti-Aktien und ließ sich als

Morgengabe gleich 120.000 Olivetti-Mikrocomputer für den US-Markt liefern. Fast doppelt soviel sollen 1985 ver­schifft werden. Aus der von Benedetti eingefädelten Hoch­zeit von EDV- und Telekom­munikations-Know-how ist in nächster Zukunft einiges an

Produktneuheiten zu erwarten. Dem Leader IBM könnte damit ein ernstzunehmender Kon­kurrent am Markt erwachsen sein.

Der AT & T-Vertrag ist De Benedetti aber nicht genug: Ende Februar kaufte Olivetti um 250 Millionen Schilling 49,3 Prozent des britischen Computerproduzenten Acorn sowie das europäische Ver­triebsnetz für die Bürosysteme der US-Firma Exxon Corp.

Was die technischen Daten betrifft, kann es der M24 mit dem um zwei Jahre älteren

Mikroprozessor Typ/Taktfrequenz (MHz) maximale Arbeitsspeicherkapazität (KB) Diskettenkapazität (KB)/Durchmesser (Zoll) Festplattenkapazität (MB) Farbbildschirm

Diagonale (2toll) Gesamtzahl der Farben Farben simultan/Auflösung (Hör. x Vert.) Buchstabenmatrix (Hor.xVert.)

Monochrombildschirm Diagonale (Zoll) Farbe Buchstabenmatrix (Hor.xVert.) Grafikauflösung (Hor.xVert.)

Parallele Schnittstellen IEC 488 Centronics

Serielle Schnittstelle batteriegepufferte Uhr Netzwerk Teletexanschluß (Option) Erweiterungsbus: Vorhandene/Freie Steckpl. Einplatz-Betriebssysteme

Einplatz-Betriebssysteme (Option) Mehrplatz-Betriebssysteme

8086/8 640 360;720/5,25 10

ja 12 16 16/640x400 8x16 ja 12 Weiß, Grün, Bernstein 8x16 640x400 Option ja 1

ja Ethernet, DR-Net u. a. ja 7/5 MSDOS CP/M86, PCOS, Ucsd-p C/DOS, XENIX u. a.

IBM-XT spielend aufnehmen: Er hat den leistungsfähigen Mi­kroprozessor Intel 8086 einge­baut und rechnet daher mehr als doppelt so schnell, versteht den XT ohne Dolmetsch (und kann daher auch alle für IBM geschriebenen Programme ver­werten), hat vier Betriebssy­steme im Köcher und eine hochauflösende Grafik. Wenn IBM nicht vor kurzem das Modell AT ins Rennen ge­bracht hätte, wäre der M24 mit dem Siemens PC-D als schnell­ster Rechner aus unserem PC-Wettrennen hervorgegan­gen1).

Technisch ist damit der M24 zweifellos ein hochinteressan­tes Produkt (auch das Preis-Leistungs-Verhältnis ist gün­stig). Wir konnten die Ergeb­nisse des Einstiegstests auf dem M24 auswerten und freuten uns dabei über den schnellen Italie­ner. Nicht ganz so erfreulich war, was der M24 an Bewertun­gen über sich ausspuckte: Im Einstiegstest - die Laientester wußten kaum etwas über die technischen Daten - schnitt er nicht gerade phänomenal ab. Beim Kriterium „Formschön­heit" lag er mit dem Erics­son-PC an drittletzter Stelle, Tastatur und Bedienerfreund­lichkeit wurden als durch­schnittlich benotet; gute Werte erzielten dagegen Handbuch und Diskettenstation.

') Der Olivetti-Firmenvertreter kritisierte mehrfach die Entscheidung, den IBM-AT in den Vergleichstest aufzunehmen. Tat­sächlich ist der AT ein Vertreter einer neuen PC-Generation und deshalb nicht direkt mit den Konkurrenzmodellen des XT ver­gleichbar. Andererseits hätte unser Ver-gleichslest den Anspruch auf Aktualität begraben müssen, hätten wir den AT nicht berücksichtigt.

Der Olivetti M24 im Urteil der Tester

Schnelligkeit: Platz 3 (Rechner) Platz 4 (Zugriff auf die Festplatte)

Ergonomietest: Handbuch und Tastatur „gut" Farbbildschirm „befriedigend" Monochrombildschirm „gut"

Einstiegstest: gute Wertung: Handbuch, Disket­tenstation Mittelfeld: Tastatur, Bediener­freundlichkeit; drittletzter Platz für „Formschönheit"

52 22. März 1985 £önfä EXTRA

Page 53: stefan m. gergely

PHILIPS P 3100

IM SCHNECKENTEMPO

Der PhilißsjCjst billig^ aber langsam. Bald soll er schneller werden.

Der P 31 OO ist keine Eigen­entwicklung der Firma

Philips. Er ist als „Corona PC" in der EDV-Branche längst be­kannt, wird aber seit kurzem auch von Philips-Kanada in Lizenz erzeugt. Technisch ge­hört er zu den IBM-kompati­blen Mikrocomputern. Weil er aber - erfreulicherweise — einen Bildschirm mit höherer Auflö­sung hat, als IBM bis vor kurzem anbot, laufen am Phi­lips nicht alle Programme des Marktleaders.

Im Einstiegstest erzielte der P3100 durchwegs Werte im Mittelfeld. Er gehört zu den billigsten der Testgeräte. Beim PC-Wettrennen allerdings blieb er im Hintertreffen. Als wir der Firma Philips Data Systems dieses Ergebnis mit­teilten, herrschte zunächst un­gläubiges Staunen. Tatsächlich hätte der P 3100 - von seinem technischen Aufbau her -schneller sein müssen. Es habe sich, teilte Philips Data Sy­stems mit, bei unserem Testge­rät um eine Vorversion gehan­delt, an deren Verbesserung man arbeite.

In Kürze, so wurde uns ver­sichert, sei eine flinkere Va­riante verkaufsfertig.

Auch die zum Test gelieferte Bedienungsanleitung, von Er­gonomietester Dipl.-Ing. Ger­hard Schmitt wegen zahlreicher Fehler als „mangelhaft" einge­stuft, sei keine endgültige Fas­sung. Philips hat den P3100 allerdings schon auf der Ifabo 1984 angekündigt. Laut Die-bold-Statistik wurden bis Ende 1984 immerhin 320 Stück ver­kauft.

Ursprünglich war für unse­ren Computertest gar nicht der P 3100, sondern das Philips-

Modell P 2000 vorgesehen. In­serate kündigten es zu Beginn des Tests in einer neuen Ver­sion mit 16-Bit-Mikroprozes-sor bereits offiziell zum Ver­kauf an. Der P 2000 wird zum Großteil im Philips-Werk am Wiener Flötzersteig gebaut. Wir hätten uns über einen

Computer „made in Austria" gefreut. Geliefert wurde aller­dings das Modell P 3100. Phi­lips hat eben eine breite Pro­duktpalette.

Der P 2000 war von der österreichischen Philips Data Systems nicht zuletzt deshalb in Auftrag gegeben worden, um drohende Entlassungen bei der Wiener Fabrik zu vermeiden. Kurze Zeit später entschieden sich allerdings die Konzern­bosse in der Eindhovener Phi­lips-Zentrale, weltweit den Mi­krocomputer der Firma Co­rona zu vermarkten. Damit war

Mikroprozessor Typ/Taktfrequenz (MHz) maximale Arbeitsspeicherkapazität (KB) Diskettenkapazität (KB)/Durchmesser (Zoll) Festplattenkapazität (MB) Farbbildschirm

Diagonale (Zoll) Gesamtzahl der Farben Farben simultan/Auflösung (Hör. x Buchstabenmatrix (Hor.xVert.)

Monochrombildschirm Diagonale (Zoll) Farbe Buchstabenmatrix (Hor.xVert.) Grafikauflösung (Hör. x Vert.)

Parallele Schnittstellen IEC 488 Centronics

Serielle Schnittstelle batteriegepufferte Uhr Netzwerk Teletexanschluß (Option)

Vert.)

Erweiterungsbus: Vorhandene/Freie Steckpl. Einplatz-Betriebssysteme (Standard) Mehrplatz-Betriebssysteme

8088/4,77 1024 360/5,25 10 ja 14 16 16/640x200 8x8 ja 12 Grün 8x13 640x325 Option ja 1 Option PC-Net ja (angekündigt) 4/2 MSDOS nein

der P2000 ins Abseits ge­drängt. Dennoch bietet ihn die österreichische Philips Data Systems in der Bundesrepublik Deutschland über eigens ange­heuerte Händler zum Verkauf an, während die deutsche Phi­lips-Tochter den P3100 im Programm hat. Wir sind ge­spannt, welcher der beiden sich besser verkaufen wird.

In Österreich bietet Philips für beide Geräte einen bundes­weiten Kundendienst mit fast 250 Technikern für Wartung und Betreuung - ein Vorteil, den andere PC-Hersteller nicht vorweisen können. Mit über 10.000 Mitarbeitern ist die österreichische Philips-Toch­ter schließlich einer der größten heimischen Betriebe. Bei einem Jahresumsatz von über 70 Mil­lionen Schilling bei Text­systemen, Dialog-Computern und Bankterminals konnte sich der Unternehmenszweig Phi­lips Data Systems am inländi­schen Markt eine starke Posi­tion erobern.

Auch im internationalen EDV-Geschäft redet Europas größter Elektrokonzern (mehr als 300 Milliarden Umsatz, rund 340.000 Mitarbeiter welt­weit) in mehrfacher Hinsicht mit: Gemeinsam mit der US-amerikanischen Telefongesell­schaft AT & T wurde ein Toch­terunternehmen gegründet, das digitale Nachrichtenvermitt­lungssysteme vermarktet. Der 1891 als Glühlampenfabrik ge­gründete holländische Konzern gilt außerdem als Pionier bei der Entwicklung optischer Speichermedien.

Der Philips 3100 im Ur­teil der Tester

Schnel l igkeit : Platz 14 (Rechner) Platz 14 (Zugriff auf die Fest­platte)1)

Ergonomietest: Bedienungsanleitung „mangel­haft"1) Tastatur „befriedigend" Bildschirm „gut"

Einstiegstest: durchwegs Werte im Mittelfeld

') Laut Philips Data Systems ist eine schnellere Version in Vorbereitung

') Laut Philips Data Systems ist die gete­stete Bedienungsanleitung eine Vorversion.

Ä EXTRA 22. März 1985 53

Page 54: stefan m. gergely

SIEMENS PC-D

DAS DEUTSCHE RENNPFERD

Der ab Mai in Österreich

erhältliche Siemens

PC-D ist schnell wie ein

Porsche und

preisgünstig wie ein

Volkswagen^

Als die trend-profil-Com-puterjury im November

1984 die Auswahl der Test­geräte diskutierte, war der Sie­mens PC-D noch so gut wie unbekannt. Der brandneue Mi-kro kam dann als letzter in unser Testlabor. In der Ver­gleichswertung steht er dafür heute an prominenter Stelle: • Im Einstiegstest erzielte der PC made in Germany bei den Kriterien „Formschönheit", „Tastatur" und „Handbuch" den ersten, und bei der Wertung der Diskettenstation und des Bildschirms den zweiten Platz; für „Bedienerfreundlichkeit" erhielt er Bronze zuerkannt.

• Der Siemens PC-D hat die eindeutig schnellste Festplatte, im Rechnerwettrennen landete er auf Platz 2. • Ergonomietester Dipl.-Ing. Gerhard Schmitt beurteilte das Handbuch und die Tastatur mit „gut", der Bildschirm er­hielt ein seltenes „sehr gut". Resultate, die sich sehen lassen können.

Als vornehme Untertreibung mutet dagegen die Angabe des Herstellers an, die Produk­tionskapazität der Siemens-PC-Fabrik in Augsburg sei zu­nächst mit 1000 Stück pro Monat festgelegt. Genausoviel baut Olivetti in einem Tag.

„Unsere Zielrichtung ist", so Diplomkaufmann Reiner Hai­lauer, PC-Vertriebsleiter bei Siemens Deutschland über die Marketing-Strategie für den

PC-D, „Textbearbeitung mit Zusatznutzen zu bieten". Mit anderen Worten: Der Siemens ist für den Einsatz im Büro gedacht. In erster Linie will man sich, so Hailauer, an Kun­den wenden, die bereits einen Siemens-Großcomputer ihr ei­gen nennen. Deshalb ist der

PC-D - ebenso wie seine Brü­der PC-X und PC-MX 1)- tech­nisch an die eigene Familie angepaßt. Mit IBM ist er dage­gen nur begrenzt kompatibel. Hailauer: „Siemens ist groß genug für eine eigene Produkt­linie." Ein Anspruch, der sich mit Zahlen belegen läßt: Mit rund 350 Milliarden Schilling Jahresumsatz und 320.000 An­gestellten in 100 Ländern ist das deutsche Elektrounterneh-men weltweit unter den ersten 10 seiner Branche.

') Der PC-X verwendet das Betriebssystem Xenix, und der PC-MX ist darüber hinaus mehrplatzf-hig.

Mikroprozessor Typ/Taktfrequenz (MHz) maximale Arbeitsspeicherkapazität (KB) Diskettenkapazität (KB)/Durchmesser (Zoll) Festplattenkapazität (MB) Farbbildschirm

Diagonale (Zoll) Gesamtzahl der Farben Farben simultan/Auflösung (Hör. x Vert.) Buchstabenmatrix (hör. x Vert.)

Monochrombildschirm Diagonale (Zoll) Farbe Buchstabenmatrix (Hor.xVert.) Grafikauflösung (Hor.xVert.)

Parallele Schnittstellen IEC 488 Centronics

Serielle Schnittstellen batteriegepufTerte Uhr Netzwerk Teletexanschluß (Option) Erweiterungsbus: Vorhandene/Freie Steckpl. Einplatz-Betriebssysteme (Standard)

Einplatz-Betriebssysteme (Option) Mehrplatz-Betriebssysteme

80186/8 1024 720/5,25 15

ja (angekündigt) k.A. k.A. k.A. k.A. j a 12 Weiß 8x14 640x350 (angek.) nein nein 2 j a Ethernet, TTX j a 2/2 MSDOS nein nein

Daß damit die reichlich vor­handenen Anwenderpro­gramme für IBM und seine Klone nicht ohne Anpassung lauffahig sind, mag für manche PC-Freaks bedauerlich sein. Siemens stört es wenig: Nach dem Motto „Klasse statt Masse" (Hallauer) wurden bis­her nur einige Dutzend Soft­ware-Pakete adaptiert. Bei­spielsweise das Textprogramm MS-Word und das Kalkula­tionsprogramm Multiplan. Ab März soll eine Version des integrierten Pakets Open Access fertig sein. Der Benutzer wird dabei mit eigens konzi­pierten Menüs verwöhnt: Be­reits beim Einschalten des Sie­mens PC erscheint eine „Spei­sekarte" mit dem Programm­angebot. Blitzschnell und leise.

Neben dem Apple Macin­tosh stellte Siemens den einzi­gen Bildschirm zur Verfügung, der dunkle Schrift auf hellem Hintergrund bietet (auf Knopf­druck kann er auch mit hellen Zeichen auf dunklem Schirm leuchten). Demnächst soll er auch grafikfähig sein; ein Farb­bildschirm ist angekündigt.

Spät, aber doch hat Siemens mit der ausländischen Konkur­renz mindestens gleichgezogen. Er ist tatsächlich ein PC „made in Germany": Der Mikro wurde in der Bundesrepublik entwickelt, Tastatur und Drucker kommen aus dem Hause Siemens, der Bildschirm von AEG-Telefunken und die Festplattenstation von BASF. Nur der Mikroprozessor Type 80186 wird vom US-Hersteller Intel zugekauft. Dafür werden die Speicherbausteine im Sie­menswerk in Villach gebaut.

Der Siemens PC-D im Urteil der Tester

Schnelligkeit: Platz 2 (Rechner) Platz 1 (Zugriff auf die Festplatte)

Einstiegstest: Beste Wertung fiir Formschö'nheit Tastatur und Handbuch, zweitbe­ste für Diskettenstation und Bild­schirm Platz 3 für Bedienerfreundlichkeit

Ergonomietest: Bildschirm „sehr gut" Tastatur und Handbuch „gut"

54 22. März 1985 profil EXTRA

Page 55: stefan m. gergely

SPERRY PC

MEHR ALS EIN ALIBI

JJer US-Computer­pionier Sperry vermarktet einen voll: IBM-kompatiblen Mikrocomputer,_der technisch einige^ Vorteile hat.

Sperry brachte 1951 den weltweit ersten Großcom­

puter auf den Markt. Bei den Mikros dagegen stieg das Unternehmen als einer der letz­ten EDV-Giganten ins Ge­schäft. Offenbar ist es für Her­steller großer Rechner mittler­weile unabdingbar geworden, am untersten Ende der Pro­duktpalette auch einen PC an­zubieten; es macht schließlich kein gutes Bild, wenn ein Be­trieb, dessen zentrale EDV-Anlage beispielsweise das Sperry-Schild trägt, bei Arbeitsplatzcomputern auf die Konkurrenz angewiesen ist.

Der Sperry PC ist vom tech­nischen Aufbau her ein Zwil­ling des Marktführers IBM PC, Weil er als verspäteter Ab­klatsch im Verkauf wohl kaum reüssieren könnte, wurden ihm aber einige zusätzliche Fines­sen verpaßt: • Beim Sperry PC kann man das Herz des Rechners, den sogenannten Taktgeber, durch Knopfdruck um 50 Prozent höher schlagen lassen. Die sol­cherart auffrisierte Version rechnet dann entsprechend schneller, • der Farbbildschirm kann mit besserer Auflösung als die bislang vermarkteten IBM-Schirme leuchten, und • der Sperry PC hat serien­mäßig eine Uhr eingebaut. Beim IBM-XT muß man diese extra kaufen. Trotzdem ist der

seit Herbst 1984 in Österreich vermarktete Sperry PC etwas billiger als der IBM-XT. Das Gerät wird übrigens teilweise von dem japanischen Elektro­nikhersteller Mitsubishi er­zeugt und in den USA auch von der Firma Leading Edge ver­trieben. Beim Einstiegstest lan­

dete der Sperry PC meist im oberen Mittelfeld der Wertun­gen. Einige Laien meldeten Probleme bei der Bedienung der Diskettenstation. Leider war nur eine Bedienungsanlei­tung in englischer Sprache ver­fügbar. Ergonomietester Dipl.-Ing. Gerhard Schmitt beurteilte Bildschirm und Tastatur mit „befriedigend" und Bedie­nungsanleitung mit „gut".

Beim PC-Wettrennen bean­spruchte der Sperry PC den 6. Platz im Rechnertest und den 9. Platz für die Schnellig­keit der Festplatte.

Mikroprozessor Typ/Taktfrequenz (MHz) maximale Arbeitsspeicherkapazität (KB) Diskettenkapazität (KB)/Durchmesser (Zoll) Festplattenkapazität (MB) Farbbildschirm

Diagonale (Zoll) Gesamtzahlen der Farben Farben simultan/Auflösung (Hör. x Vert.) Buchstabenmatrix (Hor.xVert.)

Monochrombildschirm Diagonale (Zoll) Farbe Buchstabenmatrix (Hor.xVert.) Grafikauflösung (Hor.xVert.)

Parallele Schnittstellen IEC 488 Centronics

Serielle Schnittstellen batteriegepufferte Uhr Netzwerk Teletexanschluß (Option) Erweiterungsbus Vorhandene/Freie Steckpl. Einplatz-Betriebssysteme (Standard)

Einplatz-Betriebssysteme (Option) Mehrplatz-Betriebssysteme

8088/7,16 640 360/5,25 10

ja 12 256 16/640x400 8x16 ja 12 Grün 9x14 nicht grafikfähig Option ja 1 ja Usernet nein 7/3 MS/DOS CCP/M nein

IBM-kompatibel dürfte der Sperry-Mikro jedenfalls sein: Wir fanden kein IBM-Pro­gramm, das dort nicht gelaufen wäre. Wie gut er sich mit den größeren Computermodellen seiner Familie verständigen kann, haben wir nicht getestet. Sperry propagiert jedenfalls die „Advanced Systems Architec­ture" als aufeinander abge­stimmte „Konföderation" der ganzen Produktfamilie. Zu er­warten ist, daß sich Sperry in Zukunft verstärkt den Persön­lichen Computern zuwendet: Für das neue Betriebssystem UNIX der US-amerikanischen Telefongesellschaft AT & T hat sich Sperry bereits die Lizenz besorgt.

Das US-Unternehmen (Jah­resumsatz: rund 130 Milliarden Schilling; rund 75.000 Mitar­beiter) blickt auf eine bewegte Geschichte zurück. Der von der Eckart-M auch ly Computer Company entwickelte UNI-VACI wurde nach einer Fusion mit der US-Firma Remington Rand im Jahre 1951 als erster Großcomputer am Marktange­boten; 1955 fusionierte das Un­ternehmen mit der Firma Sperry Gyroscope und behielt den Namen der letzteren (lange Zeit allerdings als „Sperry-Univac"). Mit dem Know-how des EDV-Pioniers war Sperry nach dem zweiten Weltkrieg in einer besseren Ausgangsposi­tion als International Business Machines. Aber IBM verfügte offenbar über die besseren Ver­käufer: Im Jahre 1955 hatte Sperry 30 Großcomputer in­stalliert, IBM aber nur 24. Ein Jahr später konnte Sperry 46 vorweisen, IBM dagegen 76 und dreimal so viele Aufträge. Den damals gegenüber IBM verlorenen Vorsprung konnte Sperry nie wieder aufholen.

Der Sperry PC im Urteil der Tester

Schnelligkeit: Platz 6 (Rechengeschwindigkeit) Platz 9 (Zugriff auf die Festplatte)

Ergonomietest: Bedienungsanleitung „gut" Bildschirm und Tastatur „befrie­digend"

Einstiegstest: Meist im oberen Mittelfeld der Wertungen

p ^ i EXTRA 22. März 1985 55

Page 56: stefan m. gergely

TEXAS INSTRUMENTS PC

COMPUTER ALS ANRUFBEANTWORTER

Zum Texas Instruments Professional Computer kann man durchs 7 MlrTröföliTr-^rwhen^ ,—„___.___ . — . — r — n

Das Ding kostet rund. 40.000 Schilling. Drin

ist ein 32-Bit-Prozessor „TMS 3200", der 8000 Mal pro Sekunde elektrische Mikrofon­signale abtastet: Schall wird dabei in Bits und Bytes ver­messen. Zuerst spricht man dem Sprachmodul von Texas Instruments - als Option zum PC erhältlich - eine Liste von Worten vor, um den Computer auf seinen Chef zu eichen. Nur von ihm läßt er sich dann akustisch befehligen.

Der Texas Instruments PC könnte auch als - sündteurer -Anrufbeantworter eingesetzt werden: Man schließt ihn ans Telefon an und speichert einen Ansagetext. Nachrichten jedes Anrufers wandern dann auf die Festplatte. In den USA soll der PC-Sprachpionier auch ein­gesetzt werden, um Botschaften zu übermitteln: Man spricht einen Text auf Platte, program­miert Telefonnummer und ge­wünschte Uhrzeit, und der PC meldet sich automatisch und im Computerslang beim Emp­fanger.

Nicht so in Österreich. Die Post hat den Texas Instruments PC noch nicht als Telefonfräu­lein genehmigt. Wir haben das Sprachmodul deshalb nicht im Praxiseinsatz getestet.

Abgesehen davon ist der Texas Instruments PC ein Mikrocomputer wie andere auch. Im Konzept dem IBM-XT angepaßt, aber etwas schneller (beim PC-Wettren­nen landete er beim Rechner­testauf Platz 9, beim Kriterium „Zugriff auf die Festplatte" auf Platz 8). Der Farb-Bildschirm

hat darüber hinaus eine ver­gleichsweise hohe Auflösung. Im Ergonomietest glänzten Be­dienungsanleitung und Tasta­tur mit „sehr gut". Beim Ein­stiegstest schnitt das Handbuch unter den besten ab, bei den anderen Wertungen landete der

in Austin, USA, gefertigte und in Holland zusammengebaute PC eher im Mittelfeld.

Weltweit wurden seit 1983 etwas über 40.000 Texas Instruments Personal Compu­ter installiert. In Österreich konnten 1984 rund 130 Stück an den Mann gebracht werden. Rekordwerte sind das keine. Möglich ist, daß Texas Instru­ments noch unter seinem Flop im Heimcomputergeschäft lei­det: 1980 hatte die 50 Jahre zuvor im ölland Texas als „Geophysical Services Inc." ge­gründete Firma den Hobby-

Mikroprozessor Typ/Taktfrequenz (MHz) maximale Arbeitsspeicherkapazität (KB) Diskettenkapazität (KB)/Durchmesser (Zoll) Festplattenkapazität (MB) Farbbildschirm

Diagonale (Zoll) Gesamtzahlen der Farben Farben simultan/Auflösung (Hör. x Buchstabenmatrix (Hor.xVert.)

Monochrombildschirm Diagonale (Zoll) Farbe Buchstabenmatrix (Hor.xVert.) Grafikauflösung (Hör. x Vert.)

Parallele Schnittstellen IEC 488 Centronics

Serielle Schnittstellen batteriegepufferte Uhr Netzwerk Teletexanschluß (Option)

Vert.)

Erweiterungsbus Vorhandene/Freie Steckpl. Einplatz-Betriebssysteme (Standard)

Einplatz-Betriebssysteme (Option) zusätzliche Hardware-Merkmale

8088/4,77 768 360/5,25 10; 18 ja 13 8 8/720 x 300 9x12 ja 12 Grün 9x12 720x300 Option ja Option Option Ethernet ja 5/3 MS/DOS CCP/M, Ucsd-p

Sprachein- u. -ausgäbe

rechner TI 99/4 auf den Markt gebracht. Weil dieser sich an­fangs gar nicht recht verkaufen ließ, senkte Texas Instruments den Preis von zuerst 1150 US-Dollar auf 800, dann auf 500 Dollar, und zuletzt wurde der Spielcomputer um 100 Dollar verschleudert. Man hoffte, mit diesem Kampfpreis nicht nur möglichst rasch die Rechner in hohen Stückzahlen zu ver­scherbeln, sondern in der Folge mit - zu Marktpreisen angebo­tenen - Peripheriegeräten und Anwenderprogrammen Ge­winne zu erzielen. Die Rech­nung ging nicht auf. Texas Instruments zog sich vorerst aus dem Spielcomputerbereich zurück. Bei den professionellen Geräten will man dasselbe Schicksal nicht nochmals er­leben. Neben dem PC bietet Texas Instruments auch einen Portable Computer an, der nach Angaben des Herstellers mit seinem größeren Bruder voll kompatibel ist und einen Farbschirm beherbergt - eine Seltenheit bei tragbaren Com­putern. Seit neuestem bieten die Texaner auch einen Com­puter im Aktenkofferformat an.

Groß geworden ist die US-Firma mit Halbleiterbauele­menten: 1954 fertigte Texas Instruments den ersten Transi­stor in Serie, baute 1958 die ersten integrierten Schaltkreise und machte in den siebziger Jahren mit Magnetblasenspei­chern und Sprach-Synthese-Chips Furore. Mit einem Um­satz von 85 Milliarden Schilling ist Texas Instruments Markt­führer unter den Chip-Herstel­lern - er produziert mehr inte­grierte Schaltkreise als alle Konkurrenten zusammenge­nommen.

Der Texas Instruments PC im Urteil der Tester Schnelligkeit:

Platz 9 (Rechengeschwindigkeit) Platz 8 (Zugriff auf die Festplatte)

Ergonomietest: Bedienungsanleitung und Tasta­tur „sehr gut", Farb-Bildschirm „gut"

Einstiegstest: Bedienungsanleitung Platz 3, bei den übrigen Kriterien im Mittelfeld

56 22. März 1985 SöT.. EXTRA

Page 57: stefan m. gergely

WANG PROFESSIONAL PC

KEIN JAPANER Nur der Name des r_-l " - -7Z77.. .," ' ..,„

Firmengründers ist L.: ::::.: — —::~":^.:::::rr

fernöstlich. Ansonst ist Wang Laboratories Inc. eine US-amerikanische Firma.

Zuerst wollte der Physiker Dr. An Wang die wissen­

schaftliche Laufbahn einschla­gen. Dann gründete er eine Firma, die elektronische Bau­teile herstellte. Heute macht der in Shanghai geborene US-Einwanderer rund 50 Milliar­den Schilling Jahresumsatz und rangiert hinter Apple auf Platz 2 der Wachstums-Rangli­ste (52 Prozent Jahreszuwachs im Fünfjahresmittel).

Der Name Wang ist in erster Linie den Bürorationalisierern bekannt. Dort liegt auch eine Stärke des US-Chinesen: Das Wang-Textprogramm „Ad­vanced WP" war Testsieger im Vergleichstest der Experten (siehe Seite 86). Den Zugang zur „Office Automation" fand Wang bereits 1962 mit der Entwicklung des ersten elektro­nischen Satzsystems LINA-SEC. Anfang der siebziger Jahre reüssierte Wang mit Textautomaten, 1977 stieg er mit Minicomputern ins EDV-Geschäft, und 1982 folgte der „Professional Computer". Bis Ende 1984 wurden weltweit 112.000 Stück davon verkauft.

Der Wang PC fiel den Te­stern • schon rein optisch auf: Das Design des Bildschirms fand vielfach Gefallen, die Dis­kettenstation wirkte dagegen ausgesprochen plump und sperrig. Techniker dürfte das nicht weiter stören, denn der Wang bietet eine besonders „schnelle" Festplatte.

Beim Einschalten meldet sich der Professional benützer-freundlich mit einem Menü, das auflistet, was er alles kann.

Einige Einstiegstester aller­dings freuten sich zu früh - sie verhedderten sich beim Durch­forsten des Menüs, als sie vom System nach einem „Pfadna­men" gefragt wurden („eine halbe Stunde den Pfadnamen gesucht", protokollierte bei­spielsweise Laientester Herbert Gebauer)1).

Das „Einfuhrungs"-Hand-buch dürfte nicht ganz unbe­

gründet in der Vergleichswer­tung der Einstiegstester mit am schlechtesten abgeschnitten ha­ben.

Dagegen wurde die Tastatur allgemein gelobt: Im Ver-gieichstest der Einsteiger er­klomm sie einen Spitzenwert, und Tastentiger Dipl.-Ing. Ger­hard Schmitt notete mit einem seltenen „sehr gut".

Für Techniker erfreulich dürfte die Nachricht sein, daß im Wang PC ab Mai auch der superneue Mikroprozessor In­tel 80286 eingebaut werden kann - damit wird Wang mit dem IBM-AT gleichziehen.

Mikroprozessor Typ/Taktfrequenz (MHz) maximale Arbeitsspeicherkapazität (KB) Diskettenkapazität (KB)/Durchmesser Zoll Festplattenkapazität (MB) Farbbildschirm

Diagonale (Zoll) Gesamtzahlen der Farben Farben simultan/Auflösung (Hör. x Vert.) Buchstabenmatrix (Hor.xVert.)

Monochrombildschirm Diagonale (Zoll) Farbe Buchstabenmatrix (Hor.xVert.) Grafikauflösung (Hor.xVert.)

Parallele Schnittstellen IEC 488 Centronics

Serielle Schnittstellen batteriegepufTerte Uhr Netzwerk Teletexanschluß (Option) Erweiterungsbus Vorhandene/Freie Steckpl. Einplatz-Betriebssysteme (Standard)

Einplatz-Betriebssysteme (Option) Mehrplatz-Betriebssysteme

8086/8 640 360/5,25 10; 30 ja 12 16 16/640x225 8x9 ja 12 Grün 10x12 800x300 nein ja 1 nein Wangnet, PC-Net ja 8/3 MS/DOS CP/M86, Ucsd-p nein

Was nicht bedeutet, daß er auch IBM-kompatibel ist: Als Benchmark-Tester Dipl.-Ing. Gottfried Petschl sein für IBM-ähnliche Computer verfaßtes Berechnungsprogramm starten wollte, meldete der Wang PC „Invalid Interrupt Executed" und blieb stumm-).

Bürocomputerhersteller Wang lebte bis vor kurzem in seiner eigenen Welt - er bot eigene Drucker und eigene Be­triebssysteme an und war mit den Produkten anderer Her­steller inkompatibel. Erst An­fang 1984 erklärte sich Wang bereit, die technischen Spezifi­kationen für seine Bürosysteme zu veröffentlichen, damit auch hausfremde Softwarefirmen Entwicklungen für Wang-Computer beginnen konnten. Außerdem wurde angekündigt, man wolle Programme anbie­ten, die den Kontakt zur IBM-Welt herstellen sollen. Weiters kaufte sich die US-Firma im vergangenen Jahr bei der te-xanischen InteCom Inc. ein, einem Hersteller von Telefon-und Datenvermittlungsanla­gen. Damit könnte es Wang gelingen, die Vernetzung seiner Systeme voranzutreiben. Ob Wang auch in Zukunft sein überdurchschnittliches Wachs­tum fortsetzen wird, ist jedoch fraglich. Frederick Wang: „Es genügt, wenn wir so schnell wie die anderen größer werden."

') Im Sachwortverzeichnis zum Einfüh-rungshandbuch - es ist nicht einmal alpha­betisch geordnet - entdeckt man beim genauen Suchen folgende Erklärung für einen „Verzeichnispfad": „Der Name eines Verzeichnisses oder einer Reihe von Ver­zeichnissen, durch Schrägstriche getrennt, denen wahlweise eine Laufwerkbezeich­nung vorausgeht und dem Computer die Zugriffsweise auf eine Datei in einer mehr­stufigen Struktur mitteilt." !) Wang verfügt allerdings über Zusatzpro­gramme, um seine PCs zwecks Datenaus­tausch mit der IBM-Welt zu verbinden.

Der Wang PC im Urteil der Tester

Schnelligkeit: Platz 4 (Rechner) Platz 2 (Zugriff auf die Festplatte)

Ergonomietest: Bedienungsanleitung „befriedigend" Tastatur „sehr gut" Bildschirm „gut"

Einstiegstest: vorletzter Platz für das Hand­buch, ansonst Wertungen im Mit­telfeld

Saft EXTRA 22. März 1985 57

Page 58: stefan m. gergely

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Apricot PC

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Wie sich die Testgeräte 1984 am österreichischen Markt verkauften1)

') Angaben der Marktforschungsfirma Diebold-Parisini. Die Absatzzahlen schlie­ßen Geräteversionen mit zwei Diskettenstationen sowie solche mit Festplatte ein. Einige PC (beispielsweise ACT Apricot) wurden in Österreich erst gegen Ende 1984 eingeführt; die Absatzzahlen können daher nur bedingt mit denen der anderen Geräte verglichen werden.

') Der Siemens PC-D wird in Österreich erst ab Mai 1985 erhältlich sein.

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Karikatur aus „Punch"

„Also, wenn du fünf Taschenrechner hast und ich zwei wegnehme - wie viele hast du dann noch?'

Der erste Personalcomputer der 4. Generation

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INKLUDIERTE SOFTWARE:

MS-DOS 2.11, ASYNCHRONE TERMINALEMULATION, BASIC, DIENSTPROGRAMME

TABELLENKALKULATION, TEXTVERARBEITUNG, TERMINPLANUNG

Autorisierte ACT-Generalvertretung

§£!___ COMPUTER - SOFTWARE - ENTWICKLUNG WALTER GMBH 2700 WR. NEUSTADT GÜNSERSTRASSE 90 TEL. 0 26 22/81 71-0 TELEX. 16419

Der Process Controller, der

neue Dimensionen erschließt: PCA5

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prohi EXTRA 22. März 1985 59

Page 60: stefan m. gergely

BENCHMARK-TESTS

DAS PC-WETTRENNEN Bei manchen CompuTeranwencIuTigerT^pielt die Rechenzeit eine"

maßgebliche Rolle. Die Testgeräte schnitten dabei mit recht

unterschiedlichen ErgebnisseTTaE

Illustration: Bruce Meek

Wie schnell ein Computer rechnet, läßt sich mit der Stoppuhr feststel­

len. Während sich Fragen wie: „Gefällt Ihnen das Design?" eher an den persönli­chen Geschmack richten, bietet sich die Messung des Rechentempos (im Fachjar­gon: Benchmark-Tests) demnach als objek­tives Maß zur Beurteilung von PCs an.

Zumindest auf den ersten Blick. Als die EDV-Expertenrunde des trend-

profil-Computertests überlegte, wie die PC-Olympiade gestaltet werden sollte, meldeten sich Kritiker, die meinten, Benchmark-Tests seien überflüssig, weil bei den meisten PC-Anwendungen die Rasanz des Rechners ohnehin nicht wichtig

60 22. März 1985 £,•}_. EXTRA

Page 61: stefan m. gergely

sei. Um einen Text am Computer zu bearbeiten, ist es tatsächlich fast immer irrelevant, ob man mit einem schnellen 16-bit-PC oder mit einem langsamen 8-bit-Gerät arbeitet. Andererseits waren wir schließlich doch froh, zur Auswertung der Ergebnisse des Laientests (siehe Seite 30) den schnellen Olivetti M 24 be­nützen zu können: Als wir die eigens zu diesem Zweck erstellte Datenbank mit etwa 12.000 Datensätzen für statistische

verwendete Methode zum Auffinden von Primzahlen erfand, ist dieser Test ein probates Mittel zur Beurteilung der Schnel­ligkeit der CPU (Central Processing Unit, das Herzstück jedes Computers). Die 14 Testcomputer mußten dabei nach einem Programm in der Computersprache Basic alle Primzahlen von 1 bis 8190 ausrechnen, und das zehnmal hintereinander (wir lie­ßen den Sklavenjob zehnmal ausführen, um Rechenzeiten zu erhalten, bei denen

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Test 1: Rechengeschwindigkeit -Sieb des Eratosthenes ( T e s t e r : S t e p h a n S c h i p a l )

R e c h e n z e i t i n M i n u t e n

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Festplatte zur Verfügung hatten, konnte dieses Gerät nicht mit antreten1).

• Test 3 war ein Praxisbeispiel anhand eines kommerziell erhältlichen Programms für Bauingenieure, bei dem ca. 4,8 Millio­nen Rechenschritte ausgeführt werden müssen. Das von uns eingesetzte Basic-Programm („Setzungsberechnung für den Grundbau") hat der Kremser Technische Mathematiker Dipl.-Ing. Gottfried Petschl erstellt (Verkaufspreis: 12.000 Schilling). Bauingenieure können damit beispiels­weise errechnen, um wieviel Zentimeter sich ein Haus heben oder senken würde, wenn man gleich daneben eine Baugrube aushöbe oder ein Fundament errichtete. Ohne Computer ist diese Aufgabe gar nicht oder nur mit - oft fehlerhaften - Nähe­rungsberechnungen lösbar; gleichwohl kann das Resultat für jeden Häuslbauer wichtig sein.

Das Setzungs-Programm entstand in den siebziger Jahren am Institut fürGeotechnik und Verkehrswesen (Abteilung für Boden­mechanik) und beanspruchte ursprünglich leistungsfähige Großrechner der Firmen Control Data und Prime. Der 35jährige Petschl, der zur Zeit am Rechenzentrum der Technischen Universität Wien mit einem Sondervertrag des Wissenschafts­ministeriums als Chefprogrammierer tätig ist, brauchte immerhin zwei Monate, um die etwa 30.000 Programmschritte so mit seinem Personal Computer in BAS1C-

und grafische Zwecke ausquetschten, benö­tigte der Computer für einzelne Datenver­knüpfungen mitunter eine Viertelstunde -bei einem langsameren Rechner hätten wir möglicherweise eine Stunde warten müs­sen. Dort, wo die Rechnergeschwindigkeit eine wichtige Rolle spielt, ist allerdings -versicherten die Fachleute übereinstim­mend - die Wahl der Software mindestens ebenso entscheidend wie das Tempo des EDV-Gehirns.

Trotzdem haben wir uns entschieden, eine PC-Olympiade abzuhalten. Nicht, weil wir der Ansicht sind, der schnellste Computer sei automatisch auch der beste, sondern weil Benchmark-Resultate zumin­dest eine wertvolle Zusatzinformation sind (abgesehen davon, daß sie zum Standard-Repertoire jedes Computer-Vergleichstests zählen).

Unser PC-Wettrennen wurde in drei Disziplinen abgehalten: • Test 1: Zunächst mußte der Klassiker unter den Benchmark-Tests, das soge­nannte „Sieb des Eratosthenes", absolviert werden. Benannt nach dem Leiter der im Altertum weltberühmten Bibliothek von Alexandria (Eratosthenes lebte etwa 280 bis 200 v. Chr.), der eine noch heute

Fehler beim Stoppen der Zeit verhältnis­mäßig bedeutungslos werden). • Test 2: Messung der Schnelligkeit des Zugriffs auf den Massenspeicher: Eine Folge von 32 Ziffern mußte dabei jeweils 3000mal von der CPU auf die Festplatte und wieder zurück „geschrieben" werden. Da wir für den Apple Macintosh keine

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Sprache zu formulieren, daß sie auch von 16-bit-Mikrocomputern ausgeführt wer­den können. Da unsere Testgeräte teilweise

') Wir hätten auch das Tempo des Zugriffs auf die Diskeltenslalion eruieren können: dieser Test wäre aber für die Praxis weit weniger aussagefähig gewesen, denn die Zugriffsgeschwindigkcit spielt nur dort eine relevante Rolle, wo es um große Datcnbcslände. etwa auf einer Festplatte, geht.

22. März 1985 61

Page 62: stefan m. gergely

auf unterschiedliche Programmierdialekte hören, konnten sich bei diesem Wettlauf nur 6 Computer qualifizieren.

Daß der IBM-AT beim ersten Test am schnellsten rechnen würde (siehe Grafik), hatten die Experten vorausgesehen; der AT ist im Primzahlen-Wettlauf immerhin zweieinhalb Mal schneller als sein zwei Jahre älterer Vorgänger IBM-XT. Der

schnellsten Plattenzugriff, dicht gefolgt von IBM-AT und Wang PC. Das Schlußlicht: wiederum Philips 3100').

Der Vergleich mit den Ergebnissen des von Dipl.-Ing. Petschl durchgeführten Pra­xistests ergab im wesentlichen dieselbe Reihenfolge wie das Wettrennen um die Primzahlen (nur IBM-XT und Ericsson PC tauschten die Plätze). Beim Texas Instru­ments PC, Wang PC, DEC Rainbow,

Tester Petschl Basic-Programm für Bauingenieure als Geschwindigkeitstestj,

Siemens PC-D, der Olivetti M24 und der Wang PC rechneten aber nur wenig langsa­mer als der AT. Warum der Philips 3100 mit Abstand das Schlußlicht bildete, ist zumindest merkwürdig: Er hat den glei­chen Mikroprozessor wie andere PCs, die um einiges schneller zum Ziel kamen2). Irgendwo mußte er eine versteckte Bremse eingebaut haben3).

Auch mit der Placierung des Apple Macintosh hatten wir nicht gerechnet. Seine Recheneinheit (Motorola 68000) gilt als besonders schnell. Möglich, daß das von uns verwendete Basic-Programm von Apple einen Streich gespielt hat.

Überraschungen erbrachte auch der Test Nr. 2: Der Siemens PC-D hat demnach den

Macintosh mitlaufen lassen zu können. Auch diese Geräte kamen aber nicht aus den Startlöchern. Der Petschl-Test lieferte damit gleichzeitig einen weiteren Hinweis zur Frage, welche unserer Testcomputer weitgehend IBM-kompatibel sind: Olivetti M24, Sperry PC, Ericsson PC und Philips 3100 (bei letzterem konnte allerdings das Resultat der Setzungsberechnung nicht grafisch dargestellt werden).

Keine Frage, daß ein guter Kopfrechner Wochen oder sogar Monate brauchte, um beispielsweise eine dem „Sieb des Erato­sthenes" vergleichbare Aufgabe zu lösen. Wie groß der Abstand in der Rechenlei­stung zwischen Mikro- und Großcompu­tern aber trotzdem noch immer ist, ermit-

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Test 3: Praxistest „Setzungs­berechnung für den Grundbau" (Tester: Dipl.-Ing. Goltfried Petschl)

Rechen/eil in Minuten

') Die CPU ist bei unseren Testgeräten ein sogenannter Mikroprozessor, die Rechengeschwindigkeit dieses Bauteils hängt im wesentlichen von seinem Typ (der Intel 8086 beispielsweise ist „schneller" als der 8088) und der Taktfrequenz ab. Sie gibt im wahrsten Sinn des Wortes den Takt an: Ein Intel 8088 mit 4,7 MHz Taktfrequenz beispielsweise ist langsamer als einer mit 10 MHz. J) Stellungnahme der Firma Philips Data Systems: „Das Tür den Computertest zur Verfügung gestellte Modell wird zur Zeit verbessert. Wir werden in Kürze eine neue Version ausliefern können, die etwa so schnell wie der IBM-XT arbeiten wird."

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Test 2: Schnelligkeit des Zugriffs auf die Festplatte (Tester: Stephan Schipal)

Rechenzeit in Minuten

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62 22. März 1985

Canon AS 100 und Siemens PC-D ließ sich das Petschl-Programm allerdings nicht starten; wir versuchten, das Testprogramm auf das kleinere Disketten-Format (3,5 Zoll Durchmesser) zu kopieren, um den HP 150, den Apricot PC und den Apple

£ 3 . . EXTRA

telte der US-Amerikaner Andrew Wood: Er ließ den Primzahlentest von einem IBM-3033-Großcomputer absolvieren. Dieser war bereits nach 0,0078 Sekunden fertig. Damit ist er 100.000 Mal schneller als unser Rekordhalter. • •

Page 63: stefan m. gergely

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Page 64: stefan m. gergely

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ERGONOMIE-TEST

MIT GEMISCHTEN GEFÜHLEN Dipl.-Ing. Gerhard SCHMITT1) verglich Tastaturen, Bildschirme und

Bedienungsanleitungen der Testgeräte.

F ür Laien und ungeübte Benutzer von Mikrocomputern ist es meist relativ

unwichtig, ob der Mikroprozessor ihres Modells eine Taktfrequenz von 4 oder 7 Megahertz hat (siehe Seite 60), entschei­dend ist dagegen, wie gut der PC für seine tägliche Arbeit geeignet ist: Eine verständ-

') Dipl.-Ing. Gerhard Schmitt, 40, ist seit 1974 im Rechen­zentrum der Technischen Universität Wien tätig und gegenwärtig für Ausbildung und Beratung der universitären Computerbenutzer zuständig. Außerdem ist er stellvertre­tender Vorsitzender des Fachnormenausschusses Informa­tionsverarbeitung beim österreichischen Normungsinsti­tut.

liehe Bedienungsanleitung ist dabei mehr wert als ein schneller Prozessor; ein Bild­schirm, auf dem „m" und „w" ohne Lupe kaum unterscheidbar sind, oder eine Tastenanordnung, bei der man leicht aus Versehen eine „heikle" Taste erwischt, können die Freude am Computer weit eher verderben als ein langsames Diskettenlauf­werk.

Um es gleich vorweg zu nehmen: Bei den 13 von mir getesteten Geräten war in ergonomischer Hinsicht einiges auszuset­zen.

Fotomontage: Karl Knezu

So wundert mich, nach der Durchsicht der Bedienungsanleitungen überhaupt nicht mehr, daß die Autoren anonym geblieben sind: Die Handbücher sind we­der stilistisch noch inhaltlich Meister­werke. • Die nur in englischer Sprache geliefer­ten Gebrauchsanweisungen sind im allge­meinen nicht an die in Österreich erhält­lichen PC-Versionen angepaßt; beim Erics­son PC beispielsweise sind alle Spannungs­angaben durch Überkleben ausgebessert. • Die Sprache der deutschen Handbücher ist oft auch für den Fachmann nur schwer verständlich. In Zweifelsfällen mußte ich immer wieder auf das englische Original zurückgreifen. • Einige Firmen bieten im Kopierverfah­ren hergestellte Unterlagen an (siehe Ta­belle 1). Diese sind sowohl vom inhaltli­chen als auch vom Standpunkt der Lesbar­keit abzulehnen. Bei Geräten, die rund 100.000 Schilling kosten, darf sich der Konsument mehr erwarten.

Das qualitativ schlechteste Handbuch ist meiner Ansicht nach das zum Philips P3100: Es strotzt nur so von Schlampe­reien und Fehlern, die bei einer einiger­maßen sorgfaltigen Bearbeitung nicht pas­sieren dürfen2).

64 22. März 1985 profil EXTRA

Page 65: stefan m. gergely

Details für Tastentiger Herkömmliche Schreibmaschinen ha­

ben rund 50 Tasten, Mikrocomputer oft mehr als doppelt soviel. Mit gutem Grund, denn sie können weit mehr, als nur Texte erfassen: Im Dialog mit dem Rechner gibt es häufig wiederkehrende Befehle, bei denen es sinnvoll ist, eigene Tasten - die „Funktionstasten" -dami t zu belegen3). So ist bei manchen Textprogrammen eine eigene Taste für die Anweisung vorgese­hen, eine ganze Zeile mit einem Knopf­druck zu löschen; eine andere läßt automa­tisch die vorangehende Bildschirmseite erscheinen. Theoretisch erleichtern solche Zusätze die Arbeit erheblich. Vorausge­setzt, die Gestaltung der Tastatur ist über­sichtlich und „praktisch".

Der österreichische Fachnormenaus-

Wie ein gutes PC-Hand­buch aussehen sollte

•k Für Mikrocomuter, die für den professio­nellen Einsatz in Österreich gedacht sind, erwarte ich eine Bedienungsanleitung in deut­scher Sprache, die von einem EDV-Fach­mann redigiert ist. k Zu empfehlen ist die Form des Ringbuchs, damit man einzelne Blätter beim Übergang zu verbesserten Geräteversionen austauschen kann; in diesem Fall müssen die Hersteller allerdings dafür sorgen, daß ihre Kunden laufend die auf den neuesten Stand gebrachten Versionen erhalten. •k Hektographierte Handbücher sind abzu­lehnen; ein guter Schriftsatz erleichtert alle­mal noch die Lesbarkeit. * Wünschenswert ist auch Farbgebung: Ideal wäre es meiner Ansicht nach, bei konkreten Beispielen alles, was der Benutzer eintippen muß, in Grün, und das, was der Computer darauf antwortet, in Rot zu drucken (oder in irgendeiner anderen Farbe). * PC-Handbücher sollten einen Abschnitt aufweisen, der sich an EDV-Laien wendet, und eine exakte, ausfuhrliche Dokumentation für den Experten.

allerdings durchwegs normgerecht. Man­che Abweichungen bei den anderen Tasten sind nur gering. Unverständlich ist mir dagegen, daß die Anordnung von wichtigen Sonderzeichen in einigen Fällen weder auf der Tastatur bezeichnet noch in der Ge­brauchsanleitung angeführt ist. Wer bei­spielsweise mit dem Betriebssystem MS-DOS arbeitet, kommt ohne die „Back-slash"-Taste ganz einfach nicht aus: Ohne „\" kommt man nicht einmal mit dem Inhaltsverzeichnis zu Rande. Bei der von DEC gelieferten Version des Rainbow 100+ habe ich sie aber nur durch Zufall gefunden

Tabelle 1: Test Bedienungsanleitung Kriterium Test-PC:

Umfang (Seiten): - Installationshinweise - Bedienungsanleitung Sprachen: - deutsch - englisch Herstellung: - Schriftsatz - Schreibmasch-/Matrix-/

Typenradschrift Farbe: - Schwarzweiß - mit Farbe

Gesamtwertung:

(l = sehr gut. 2 = gut. 3 = befriedig ') Note 3 wegen fehlender Beschr

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3

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20 240

3

Wie eine gute Tastatur aufgebaut sein sollte

•k Voraussetzung ist eine in deutschen Lan­den übliche Belegung der Buchstaben („QWERTZ" und nicht „QWERTY"); für die Gestaltung gibt es eine önorm. if Wichtig ist die auf einen Blick übersichtli­che Gliederung der Tastenfelder (alphanume­rische Tasten, Cursor-Block und Zehner-Block); Farbgebung und Beschriftung helfen dabei. •k Die Tastatur sollte in der Neigung verstell­bar sein; der Anschluß des Kabels sollte an der Vorderseite des Geräts liegen. •k „Heikle" Tasten, wie z. B. die „Return"-oder „Lösch"-Taste, sollten ausreichend groß sein und nicht unmittelbar neben anderen häufig benützten Tasten liegen. * Druckwiderstand und Tastenweg sind so einzustellen, daß man unwillkürlich „spürt", wann die Eingabe erfolgt ist. •k Ein Schutz vor versehentlicher Doppelbe­tätigung ist wichtig. •k Häufig benützte Sonderzeichen sind durch Beschriftung, Tastaturschablonen oder we­nigsten eine Übersichtstabelle kenntlich zu machen.

schuß für Informationsverarbeitung hat sich bemüht, dafür eine einheitliche Leitli­nie zu schaffen4). Auch die Vertreter der Hersteller waren eingeladen, daran mitzu­arbeiten. Um so bedauerlicher ist, daß -mit Ausnahme des Apple Macintosh -keine der getesteten Tastaturen dieser Norm völlig entspricht. Man könnte ein­wenden, es sei unbillig, von den Herstellern zu verlangen, für einen relativ kleinen Markt wie Österreich maßgeschneiderte „Keyboards" zu bauen. Aber das Argu­ment „zieht" nicht: Die Norm ist inhaltlich mit der in der Bundesrepublik gültigen DIN-Norm identisch. Die Lage der Buch­staben des Alphabets und der Ziffern ist

') Stellungnahme der Firma Philips Data Systems: Das für den Computertest zur Verfügung gestellte Handbuch ist eine Vorversion und wird noch verbessert. J) Früher löste man das Problem durch Mehrfachbelegung der alphanumerischen Tasten und erzeugte damit beim Benutzer oft heillose Verwirrung. •) Sie wurde als ÖNORM A 250I im Jahre 1980 veröffent­licht und regelt rund die Hälfte der bei PC-Tastaturen Üblicherweise eingesetzten Tasten. Der Normenausschuß arbeitet dabei eng mit internationalen Gremien zusammen.

Kriterium Test-PC:

QWERTZ-Tastatur: Anzahl Funktionstasten Ziffernblock: Tasten für Cursor-Steuerung: - eigene Tasten

Tabelle 2: AP

ja 8

ja

• - mit numerischen Tasten - keine Anschlaggeräusch: - hörbar - -klik" - „beep" Tastaturbeschriftung: - deutsch - englisch Übersichtlichkeit:

Gesamtwertung:

(l = sehr gut, 2 = gut. 3 = befi !) Die gegenüber der Wertun „MikroScreens" vergeben J) Der Macintosh hat als we« der anderen Test-Geräte nicl

4

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iedigend, 4 = mangelhaft) g nach Übersichtlichkeit positivere Gesamtwertung wurde wegen des zusätzlich vorhandenen

•ntliches Bedienungselement neben der Tastatur die „Maus"; die Tastatur ist deshalb mit jenen lt vergleichbar und wurde nicht gewertet

profii EXTRA 22. März 1985 65

Page 66: stefan m. gergely

(und damit eine Wette um eine Flasche Sekt gewonnen): Das richtige „\"-Zeichen erscheint beim Rainbow nur dann am Bildschirm, wenn man die Taste „Kombi­zeichen" und dann zweimal hintereinander die „7"-Taste drückt.

Was sich der Techniker gedacht hat, als er diese Kombination einprogrammierte, ist mir schleierhaft.

Bei näherer Betrachtung der getesteten Bildschirme stellte ich fest (siehe Ta­belle 3): • „1", „I" und „1" kann man beim Apricot PC, Ericsson PC und Olivetti M24 (Farbschirm) kaum auseinanderhalten;

Wie ein guter Bildschirm gestaltet sein sollte

k Die Auflösung muß ausreichend gut sein, um ähnlich aussehende Zeichen (siehe Tabelle zum Bildschirmtest) ohne Schwierigkeiten unterscheiden zu können. * Der Bildschirm sollte leicht verstellbar und in die gewünschte Augenhöhe justierbar sein. •k Für das Abschreiben von Papiervorlagen eignen sich Bildschirme mit hellem Hinter­grund; auch ein dunkler Hintergrund mit grünen Zeichen ist vorteilhaft (hier kann aber auch der persönliche „Geschmack" ausschlag­gebend sein). •k Flimmer- und Blendfreiheit sind eine unabdingbare Voraussetzung.

Ergonomietester Schmitt Um 100.000 Schilling darf sich der Käufer mehr erwarten

• „O" und „ 0 " waren überhaupt nur beim Macintosh, Siemens PC-D und Ericsson PC gut lesbar, • „w" und „m" sind einander auf den

Kriterium

Bildschirmfarbe: - Farbe - Grün - Bernstein - Schwarzweiß Lesbarkeit: - gut - mäßig Umlaute: - gut - geht noch - zu klein Unterlängen: - sehr gut - gut - knapp Verwechselbarkeit: - 0, O, Q - 1,1,1 - UV, uv - wm Verstellbarkeit: - ja - nein Gesamtwertung:

(1 = sehr gut, 2 = gut, 3-

Tabelle 3 AP

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wurde unter dem Gesichtspunkt ihrer Eignung zur Texterfassung vorgenommen. Die Verstellbarkeit wurde anhand der gelieferten Version beurteilt.

Foto: Johannes Ifkovits

Farbschirmen von Olivetti M24 und Sperry PC zum Verwechseln ähnlich. . Große Unterschiede in der Lesbarkeit

zeigten sich zwischen Färb- und mono­chromen Bildschirmen. Bei den letzteren spielt auch der „Geschmack" eine Rolle: Ich persönlich bevorzuge grüne Zeichen auf dunklem Hintergrund. Für das Abtip­pen einer Textvorlage auf Papier ist aber zweifellos schwarze Schrift auf hellem Hintergrund vorzuziehen.

Am Institut für Umwelthygiene wurde die Beanspruchung von Schreibkräften bei der Bildschirmarbeit arbeitsmedizinisch untersucht. Dabei zeigte sich unter ande­rem, daß die Belastung bei gelben Bildzei­chen anfangs geringer ist als bei grünen, bei längerem Arbeiten jedoch höher. Die Test­personen klagten häufiger über Augenflim-mern, wenn sie mit grünen Bildzeichen arbeiteten; andererseits führten sie bei gelben Bildzeichen öfter Kopfschmerzen als Beschwerden an. Die in jeder Hinsicht ideale Bildschirmfarbe dürfte es also offen­bar nicht geben.

Unerfreulich finde ich, daß sich bei einigen Testgeräten (Texas Instruments PC, Philips P 3100, Canon AS 100 und Apple Macintosh) der Bildschirm nicht neigen ließ. Dadurch ist eine individuell angepaßte, ergonomische Gestaltung des Arbeitsplatzes wesentlich erschwert.

Im Gesamturteil sehr positiv: die Bild­schirme von Apple Macintosh und Sie­mens PC-D. • •

66 22. März 1985 pirohl EXTRA

Page 67: stefan m. gergely

Zeit zum Denken Jetzt können Sie den Anforderungen von morgen

ruhig entgegensehen. Denn mit dem Professional Com­puter von Wang erhalten Sie einen Partner, der Sie in allen Situationen voll unterstützt.

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Page 68: stefan m. gergely

SOFTWARETEST

WAS BETRIEBSSYSTEME (NICHT) KÖNNEN Das Management des Innenlebens von Mikrocomputern hat mitunter seine Tücken. Vor allem die Datensicherung ist unbefriedigend gelöst. \^h~igöBlsSERJ)

Wer glaubt, er brauche bloß seinen Personal Computer einzuschalten

und könne sofort beginnen, einen Brief zu schreiben oder in einer Datenbank zu suchen, der irrt: Zuerst muß er seinem Computer „die Schuhe anziehen" - so

verlangt der Computer, eine Reihe von EDV-Regeln zu befolgen. Diese sind je­doch um einiges komplizierter als die Straßenverkehrsordnung. Im Prinzip wird beim Booting das sogenannte Betriebssy­stem installiert (im EDV-Jargon: „hochge-

Igo Besser Datensicherung am PC - zu teuer oder zu umständlich

lautet zumindest die wortgetreue Überset­zung des englischen Fachworts „Booting". Mit dieser EDV-chinesischen Vokabel wird der Übergang des Mikrocomputers vom teuren Staubfanger zum - mehr oder weniger handlichen - Arbeitsgerät um­schrieben.

Auch beim Auto genügt es, nur den Zündschlüssel zu drehen, um losfahren zu können. Aber dann beginnen die Pro­bleme. Genauso wie der Autofahrer die Verkehrsregeln kennen.und einhalten muß,

') Igo Besser, 43. arbeitete als Programmierer bei Steyr-Daimler-Puch, Porr und ASDAG, war von 1968 bis 1973 Projektleiter bei der Siemens AG und führte dann bei der Firma Austria-Wirtschaftsprilfung EDV-Revisionen durch. Anschließend war er fast drei Jahre bei Austro-Olivetti. Seit 1980 ist Besser als Berater von Großunternehmen selbstän­dig. Adresse des Autors: Herrengasse 6-8/2/3/10, A-1010 Wien.

68 22. März 1985

fahren"). Es stellt gewissermaßen das Ma­nagement des Computers dar: Das Be­triebssystem • steuert Ein- und Ausgabe am Bild­schirm, der Tastatur und dem Drucker („Peripherie"); der Benutzer ist damit von den Aufgaben befreit, die mit seinem eigentlichen Problem, zum Beispiel dem Schreiben eines Briefs, nur bedingt zu tun haben, und kann sich voll der Sache widmen; • führt vom Anwender gegebene Anwei­sungen durch und • verwaltet den Inhalt der Datenspeicher.

In der Groß-EDV ist in der Regel ein eigener, hochbezahlter Spezialist - der Systemprogrammierer-nur furdie Betreu­ung des Betriebssystems tätig.

£önr?i EXTRA

Für die (technisch bereits überholte) Generation von Mikrocomputern mit 8-Bit-Prozessoren hatte sich das Betriebs­system CP/M (Control Program for Micro­processors) der. US-Firma Digital Research als Industriestandard etabliert. Als sich der EDV-Marktleader IBM Anfang der achtzi­ger Jahre entschloß, auch in den Markt der Mikrocomputer einzusteigen, bestellte IBM für seinen zukünftigen PC ein neues Betriebssystem. Den Auftrag erhielt aber nicht Digital Research, sondern die US-Firma Microsoft. Das Betriebssystem er­hielt den Namen MS-DOS und gilt heute für Rechner der 16-Bit-Generation als Industriestandard2).

Mit Ausnahme des Apple Macintosh gehorchen alle Geräte des trend-profil-Computertests dem Betriebssystem MS-DOS in der Version 2.1 (MS-DOS ist eine Abkürzung für MicroSoft-Disk Operating System). Für Germanen ist die genannte Version insofern interessant, als sich diese am Bildschirm manchmal in einer Sprache meldet, die zum Deutschen gewisse Ähn­lichkeiten hat. Beim Übersetzen dürften allerdings zuweilen die Marketing-Abtei­lungen ihre Finger mit im Spiel gehabt haben: so wird beispielsweise das englische „Abort" einmal mit „Abbruch" und ein andermal mit „Beenden" eingedeutscht. Mag sein, daß „Beenden" besser klingt; wer an den Inhalt von Wörtern glaubt, wird sich allerdings wundern - einen Befehl zu beenden ist etwas ganz anderes, als ihn abzubrechen.

Eine besondere Feinheit der Betriebssy­steme tritt zutage, wenn der Benutzer aufgefordert wird, Datum und Uhrzeit einzutippen3):

Bei manchen Geräten gilt die Reihen­folge Monat-Tag-Jahr (wie in den USA), bei anderen dagegen Jahr-Monat-Tag (wie hierzulande üblich). Wer es verkehrt herum macht, wird vom Computer post­wendend abgewiesen. Wichtig ist außer­dem, die Angaben jeweils fein säuberlich durch einen Bindestrich zu trennen. Nicht so bei der Eingabe der Uhrzeit: hier will das Betriebssystem unsinnigerweise, daß zwi­schen Stunde; Minute und Sekunde nichts anderes als ein Doppelpunkt steht.

Abweichungen von dieser Diktatur wer­den grundsätzlich nicht akzeptiert.

Für den Laien ist eine solche Art der Begrüßung eher keine Einladung zum Wei­termachen. Kein Wunder, wenn es ihm. beim „Booting" die Schuhe nicht an-, ') Inzwischen bietet Digital Research mit „Concurrent-DOS" eine leistungsfähige Alternative zu MS-DOS an. Vier verschiedene Programme können dabei gleichzeitig abge­wickelt werden („Multi-Tasking").'Die Bedienerfuhrung wurde weiter verbessert. ') Man kann sich, den Vorgang auch - wenn man's weiß -durch zweimaliges Drücken der „Retum"-Taste sparen; um im Computer zu dokumentieren, was wann gearbeitet wurde, ist die Eingabe von Datum und Uhrzeit allerdings notwendig und sinnvoll.

Page 69: stefan m. gergely

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steuerung in Deutsch, Englisch, Franzö­sisch, Italienisch

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Texte - Bausteinverarbeitung - bis zu 200 Zeichen pro Zeile - Kurztexte und Befehlsfolgen auf Tasten

programmierbar - Silbentrennung,;manuell und automa­

tisch - Textformat beliebig gestaltbar, z. B.

Schriftart, Zeilenabstand, Zeilenzahl, lin­ker und rechter Rand, Absatzgrenze, Blocksatz usw.

- automatisches Einfügen von Seitennum­mern, Überschriften und Fussnoten

Adressen / Karteiführung - frei gestaltbares Format bis 99 Felder - Serienbriefe, Etiketten und Listen nach

vielfältigen Selektionsmöglichkeiten

Rechnen - 4 Grundrechenarten im Text für Ange­

bote, Rechnungen, Kalkulationen usw.

Datenaustausch - mit d Base II, d Base III* - mit Multiplan* - mit Lotus 1-2-3* 'Trademarks

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Hardware - läuft auf allen Computersystemen.mit

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Page 70: stefan m. gergely

sondern auszieht. Immerhin wird dabei unmißverständlich klargelegt, daß der Computer eben doch nur ein Blech-Trottel ist.

Beim Test-Booting fiel auf, daß der Canon AS 100 und der Philips 3100 verlan­gen, das Anziehen der Schuhe mittels Diskette („Booting-Disk") vorzunehmen, während alle anderen PCs dabei wahlweise auch auf Anweisungen der eingebauten. Festplatte hörten. Letzteres hat zwei Vor­teile:

Wenn nur eine Person mit dem PC arbeitet, ist es praktisch, von der Platte aus zu „booten" - man spart sich dabei, nach jedem gewollten oder ungewollten Absturz des Systems nach der Booting-Disk zu kramen.

Für mehrere Benutzer desselben Mikro­computers ermöglicht eine Booting-Disk, daß sich jeder einzelne seine Starthilfe maßschneidert: je nach Anforderung wird er dem PC dabei entweder flinke Lauf­schuhe oder schwere Kletterstiefel anzie­hen: Damit ist übrigens auch eine primitive Form des Datenschutzes gewährleistet.

Als Disc-Jockey erfolgreich Die Größe der externen Speicherplatte

(„Floppy Disk") trennt die Test-Geräte in zwei Lager: HP 150, Apricot PC und Apple Macintosh sind für 3,5-Zoll-Floppies ge-

ihnen „schreiben" (geprüft wurden For­mate von 160 bis 360 kB); auch der Siemens PC-D, der mit seinem 720-kB-Format mehr Daten faßt als die anderen4). Nur der Canon AS 100 spricht offenbar eine eigene Diskettensprache - dafür kann er 640 kB auf einer Diskette speichern.

Ein düsteres Kapitel: die Datensicherung

EDV-Insider sind überzeugt, Dante Alighieri müsse beim Dichten des „Infer­nos" die Stimmung eines Computeranwen­ders vor Augen gehabt haben, der soeben feststellte, daß ihm eine wichtige Datensi­cherung fehlt. „Si non e vero, e ben' trovato" - wenn es nicht wahr ist, dann ist es gut erfunden.

Die Fakten: Auf einer 10-Megabyte-Festplatte haben rund 5000 Seiten Text oder etwa 100.000 Adressen Platz. Ein technisches Versagen oder ein Bedienungs­fehler - und alle Daten sind futsch. Das Betriebssystem MSLDOS hat zwar vorsorg­lich einen „Backup"-Befehl auf Lager; um den Inhalt einer Festplatte damit zu si­chern, benötigt man aber zirka 28 Floppies mit je 360 kB Fassungsvermögen, exakt der Reihe nach numeriert. Ein Irrtum, und das Durcheinander ist perfekt. Der Aufwand

Software

Betriebssoftware

Betriebssystem

- 8-Bit-Mikro

- 16-Bit-Mikra

• 32-Blt-Mlkro

prozi

prozi

proz

Programmier­sprachen

«sor: CP/M

sssor: MS/00S

«son UNIX =

Hiltsprogramme

Anwendungssoftware]

problemorlentiert branchenorientiert

• Textverarbeitung

• Tabellenkalkulation

• Business Graphics

• Integrierte Sortware

, Installateur-Programm

• Friseure

- Gastgewerbe u.a.

baut, alle anderen verwenden das her­kömmliche S'/f-Zoll-Forrriat. Die kleinen Disketten sind vergleichsweise besser „ver­packt" - es gelingt bei ihnen nur mehr mit Mühe, die magnetische Oberfläche des Datenträgers durch Staub oder Fingerab­drücke zu versauen. Kaffee-dicht dürften sie allerdings auch nicht sein.

Mit einer Ausnahme konnten alle Test­geräte mit 5'/4-ZolNDisketten die Datenträ­ger ihrer Konkurrenten „lesen" und auf

für eine Datensicherung: eineinhalb Stun­den und 1500 Schilling für die Floppies5).

Die von der Herstellern angebotene Backup-Lösung ist daher in der Regel unbrauchbar und eine Augenauswischerei.

Die Gefahr, daß eine Festplatte abstürzt, ist nicht von der Hand zu weisen: • Ein einziger Bedienungsfehler genügt, und alles ist gelöscht6); auch für böswillige Mitarbeiter ist damit ein breites Betäti­gungsfeld eröffnet. • Wenn der Hersteller eines Plattenlauf­werks eine „Mittlere Zeitspanne zwischen zwei Fehlern" (kurz: MTBF) von 10.000 Stunden angibt, scheint das zunächst enorm viel zu sein. Ein Kalenderjahr hat in der Regel rund 2000 Arbeitsstunden. Im Durchschnitt muß man also mit einem Fehler in fünf Betriebsjahren rechnen. In der Praxis kann eine Platte aber auch schon nach ein paar Monaten Betrieb Fehler

zeigen (im Zuge der Reparatur werden dann alle Daten gelöscht).

Die MTBF-Angabe darf daher über ein Faktum nicht hinwegtäuschen: Wann Feh­ler auftreten, ist nie vorhersehbar.

Die derzeit einzig sinnvolle technische Lösung der Misere ist die Datensicherung auf Magnetbandkassetten. Der Inhalt einer 10-Megabyte-Festplatte ist damit in weni­ger als einer halben Stunde und ohne lästigen Diskettenwechsel verwahrt. Prak­tikabel ist die Lösung aber kaum: Ein dafür geeignetes Kassettenlaufwerk kostet min­destens 60.000 Schilling.

Fazit: Wer auf Mikrocomputern wert­volle Daten speichert, muß sich beim Sichern dieser Daten bei den Testgeräten mit unzureichenden oder sehr teuren Hilfs­mitteln abfinden. • •

*) Der IBM-AT wurde bei diesem Vergleich nicht berück­sichtigt; Tür ihn gibt es Disketten, die bis zu 1200 kB speichern. !) Diesen Aufwand muß man nicht am Ende jedes Arbeits­tages einkalkulieren: Es ist möglich, nur die pro Tag allenfalls geänderten oder neuen Datensätze zu sichern. Aber auch diese Arbeit ist mühsam und nicht ohne Tücken.

*) Mit dem Befehl „DELETE text" wird die Datei namens „text** unwiderruflich gelöscht. Wenn sich das als Irrtum erweist, müssen die Daten neu eingegeben werden. Nur beim Apple Macintosh kann man einen derartigen Fehler wiedergutmachen: Bei diesem Gerät werden Daten gelöscht, indem man sie - symbolisch - in einen am Bildschirm dargestellten Papierkorb wirft. Wenn der Com­puter nicht mittlerweile ausgeschaltet war, läßt sich später den Papierkorb „umdrehen" und es fallen alle Dateien . wieder heraus, die zum Löschen bestimmt waren.

70 22. März 1985 £3.1 EXTRA

Page 71: stefan m. gergely

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Page 72: stefan m. gergely

PRAXISTEST FRAMEWORK

WAS MACHT EIN MANAGER MIT DEM PC? Führungskräfte, die ohne^PC auskommen wollen, könnten bald

anbeiteiösielri: Von DiTHans'LOVREhO)

R und drei Millionen „Persönliche Computer" dürften gegenwärtig welt­

weit im Einsatz stehen. Die Systeme kosten mehr als 50.000 Schilling, werden häufig als Statussymbol angeschafft und stehen nach kurzem Gebrauch in der Ecke, wenn die - oft falschen - Erwartungen der Anwender enttäuscht wurden.

Auch Bösewicht J. R. der TV-Serie „Dallas" posiert neuerdings vor einem PC, ohne ihn zu benützen.

Die Werbung der Computerindustrie sieht den PC jedenfalls als unentbehrliche Entscheidungshilfe auf dem Schreibtisch jeder Führungskraft. Aber die Probleme beginnen bereits bei der Tastatur; sie ist -trotz „Maus", „Schirm zum Anfassen" und Spracheingabe - immer noch zur Eingabe von Zahlen und Texten nötig. Allerdings sind viele Manager nicht in der Lage, fand eine Studie der US-Firma Data Courier, Inc., heraus, eine Schreibmaschinentasta­tur zu bedienen. Nicht wenige wollen es auch gar nicht: Der Gedanke, beider Arbeit mit einem Bildschirm kommunizieren zu müssen anstatt der bildschönen Sekretärin zu diktieren, kann sie kaum begeistern.

Die Bezeichnung „Persönlicher Compu­ter" dürfte daran kaum etwas ändern.

Das von Werbung und Medien geprägte Rollenbild zeigt den Manager mit Autote­lefon und Diktiergerät, aber nicht an einer Schreibmaschine. Angesichts dieser Vor­belastung muß der Mikrocomputer, so könnte man schließen, besondere Vorteile bieten, um Aussicht auf die Chefetagen zu bekommen. Ich bin überzeugt, daß ein Durchbruch nur erfolgen wird, wenn Soft­ware angeboten wird, welche die Kapazitä­ten des Computers dem Manager erschlie­ßen: Bisher sorgte der Einsatz der EDV vorwiegend für die Rationalisierung von Routineabläufen; jetzt soll der Computer zusätzlich eine Arbeitsweise unterstützen,

') Dr. Hans Lovrek ist Absolvent der Wirtschafts-Hochschule St. Gallen und Jurist. Er arbeitete drei Jahre lang für den Großindustriellen Karl Kahane als Manager für die Entwicklung neuer Produkte und machte sich anschließend als Betriebsberater selbständig.

die häufig aus kaum vorprogrammierbaren Ausnahmefällen besteht.

Das seit einigen Monaten vermarktete „Framework" der kalifornischen 500-Mann-Firma Ashton Täte hat - wenn man den bisher veröffentlichten Testbe­richten glauben darf - am ehesten die Chance, diesen Anspruch zu erfüllen.

anderen Fähigkeiten, die von Managern gefordert werden, ist die Bedienung einer Tastatur ein Kinderspiel. Wer sich mit diesem Gedanken anfreundet, hat den Zeitaufwand in Kürze amortisiert..

Das Erstellen komplizierter Texte auf dem Mikrocomputer ist meiner Ansicht nach die natürliche Weiterentwicklung ei­ner Arbeitsweise, welche mit Radieren, Ausbessern, ja sogar. Überkleben zu Unter­lagen geführt hat, die so manche Sekretärin verzweifeln ließ. Die Qualität des Textes war dann im wesentlichen durch die Fru­strationsschwelle von Verfasser und. Schreibkraft bestimmt. Dagegen ist die. Möglichkeit, ein bestimmtes Wort im gesamten Text automatisch durch ein richtig geschriebenes oder treffenderes zu ersetzen, ein echter Fortschritt.

Damit ist aber nicht gesagt, daß der Manager auch Routinekorrespondenz selbst erledigen sollte. Jedes Schriftstück ist durch das Anlegen einer Datei, das Aus­drucken etc. mit einem fixen Zeitaufwand

72 22. März 1985

Manager Lovrek Computer ersetzt nicht Intuition

Die Fakten: Framework „läuft" auf den IBM-kompatiblen 16-Bit-Mikros und bie­tet Textverarbeitung, Tabellenkalkulation, Grafik, Datenbank und elektronische Kommunikation: Fünf Teilprogramme sind demnach in eines verschmolzen -daher der Name „Integrierte Software".

Der Manager als Texter Wenn Führungskräfte als kreatives „Set­

ting" die Nähe einer Sekretärin oder eine bestimmte Sorte linierten Papiers brau­chen, um treffende Analysen und- raffi­nierte Verträge zu formulieren, erübrigt sich, ein Textcomputer von vornherein. Keinesfalls zutreffend ist aber die Vorstel­lung, die Arbeit an einer Tastatur sei eine subalterne Tätigkeit oder dem kreativen Denken hinderlich. Im Vergleich zu den

£i,nf?i EXTRA

Foto: Johannes Itkovits

verbunden, der rationeller durch die Sekre­tärin erledigt wird. Sie bekommt damit die Möglichkeit, Briefe selbständiger als bisher zu verfassen, weil nachträgliche Korrektu­ren ohne nennenswerten Zeitverlust mög­lich sind.

Trotzdem ist es immer noch eine Alter­native; auf Band zu diktieren. Vorausge­setzt, die Sekretärin tippt den Text nachher nicht mit einer konventionellen Schreib­maschine, sondern auf dem Mikrocompu­ter. Mit anderen Worten: Auch die Sekre­tärin braucht dann einen „Persönlichen Computer". Im Idealfall müßten Manager und Sekretärin ein Computersystem mit zwei Bildschirmen- zur Verfügung haben: Dann kann der Manager das Ergebnis seines Diktats elektronisch abrufen und korrigieren.

Page 73: stefan m. gergely

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Page 74: stefan m. gergely

Daß Textautomaten die Produktivität der Büroarbeit erhöhen, wird von der Busineß-Fachwelt übrigens längst nicht mehr bestritten. Diskutiert wird allenfalls, ob die Schreibtätigkeit dadurch um 100, 200 oder gar 300 Prozent effektiver wird.

Tabellenkalkulation: dem Selbstbetrug entgehen

Der Höhepunkt fast jeder Computerprä­sentation ist die Umsetzung von Zahlenko­lonnen in gestapelte Balken-, explodie­rende Torten- und sonstige Diagramme. Meist werden dabei phänomenal steigende Gewinne simuliert, als ob die Projektionen

von Zahlenpaaren besteht: Umsatzdaten werden mit dem Vorjahr verglichen, die Pay-Back-Zeiten verschiedener Investitio­nen gegenüber gestellt und Bilanz-Kenn­zahlen-in ihrer Entwicklung analysiert.

Noch bearbeiten viele Manager dieses Zahlenmaterial mit Bleistift, Taschenrech­ner und Intuition. Die Analyse der Vergan­genheit und Prognosen für die Zukunft müssen sich dabei aus Zeitmangel meist auf wenige Varianten beschränken - kriti­sche Umweltfaktoren werden nur gefühls­mäßig oder gar nicht erfaßt.

Mit einem Spreadsheet ist es dagegen eine Sache von wenigen Minuten, die Ergebnisse für sämtliche Dollar-Wechsei­

des Computers die Realität erzwingen könnten:

Der Kurvenzauber rückt den „Persönli­chen Computer", unterstellen Skeptiker, in die Nähe unterhaltsamer Videospiele.

Die grafische Darstellung sonst unüber­sichtlicher Zahlenreihen kommt dem menschlichen Auffassungsvermögen aber wesentlich entgegen. Trends werden un­mittelbar erfaßt und „Ausreißer" augen­scheinlich, ohne Zahlenpaare mühsam ver­gleichen zu müssen.

Klar ist andererseits auch, daß durch gekonnte Auswahl der grafischen Darstel­lung - insbesondere bei geschickter Wahl des Maßstabes - die Wahrheit glaubhaft verzerrt werden kann. Die Gefahr des Selbstbetruges läßt sich jedoch verringern.

Grundsätzlich beruht die Idee der „elek­tronischen Tabelle" („Spreadsheet") auf der Beobachtung, daß ein großer Teil wirtschaftlicher Führungstätigkeit aus dem zwei- oder mehrdimensionalen Vergleich

74 22,März1985

kurse zwischen 12 und 30 Schilling in einer Kosten- oder Investitionsrechnung durch­spielen zu lassen. Die tatsächliche Entwick­lung des Dollarkurses abzuschätzen, bleibt dann zwar immer noch der Intuition überlassen, aber die Entscheidungsqualität wird durch die exaktere und breitere Informationsbasis wesentlich verbessert.

Dem Manager kann ohne weiteres zuge­mutet werden, daß er die Daten, die er früher in den Taschenrechner eingetippt hat, nun zur wiederholten Verwendung dem Computerprogramm Framework an­vertraut. Bei der Analyse umfangreichen Zahlenmaterials bleibt dagegen offen, wer die Daten eingibt. Dies wird vor allem von der Größe des Betriebs abhängen: • In Kleinfirmen wird dem Manager oft nichts anderes übrigbleiben, als.die richti­gen Daten aus den Bilanzen selbst heraus­zusuchen und in eine Bildschirm-Tabelle einzutragen; • In größeren Unternehmen kann er den

profil EXTRA

„Assistenten der Geschäftsleitung" oder einen Sachbearbeiter damit beschäftigen. Genauso wie die Sekretärin zum Schreiben von Texten sinnvollerweise einen Bild­schirm braucht, der mit dem „Persönlichen Computer" des Managers „reden" kann, wird auch der Sachbearbeiter danach rufen. Fazit: Nötig wären nunmehr bereits entwe­der drei „Persönliche Computer" oder ein System mit drei Bildschirmen. • Verfügt die Firma bereits über eine zentrale EDV-Anlage, können die ge­wünschten Daten - theoretisch - vom PC als „intelligentem Terminal" abgerufen werden. In der Praxis bereitet die Verbin­dung zum Großrechner meist Probleme: das Datenmaterial ist in Großrechnern in der Regel völlig anders aufgebaut, als es PC-Programme ä la Framework benötigen. Erst wenn ein EDV-Spezialist den Bit-. Dschungel auf den beschränkten Horizont von Mikros zurückstutzt, kann Framework in Aktion treten - eine Hürde, die den Chefs der Rechenzentren oft hilft, ihr Informations-Monopol zu verteidigen.

Das Verhältnis zwischen zentraler EDV und „Persönlichem Computer" scheint überhaupt ambivalent zu sein: Viele Ma­nager sprechen dem PC die Existenzbe­rechtigung ab, weil es im Betrieb ohnehin schon einen teuren Computer gebe. Dieser ist jedoch auf Routineabläufe spezialisiert, nicht nur für die Buchhaltung, sondern auch für die regelmäßige Management­information: Spezialwünsche der Chef­etage werden aber dort zum unrationellen Sandkorn im Getriebe.

Genau an diesem Punkt bietet der „Persönliche Computer" eine sinnvolle Alternative: Er stellt jedem Managereinen maßgeschneiderten Datenschatz auf den Tisch. Ergibt eine Analyse dieses Materials, daß beispielsweise die Umsätze besser nach Regionen als nach Kundengruppen zusammengefaßt werden sollten, so wird die zentrale EDV ihre monatlichen Com­puterlisten leicht anpassen können.

Der Rahmen für Framework Die optimale Anwendung für Frame­

work liegt dort, wo bereits vorkompri­mierte Einzeldaten kreativ zu Entschei­dungen zusammenzufassen und Dritten mitzuteilen sind. Framework ist demnach ein typischer „Report-Writer", der Zahlen­material, grafisch aufbereitet, mit Texten verschmelzen läßt. Während beispiels­weise ein Journalist mit einem guten Textprogramm das Auslangen finden kann, der Finanzmann dagegen mit dem Bestseller in Tabellenkalkulation, „Lotus 1-2-3", zufrieden sein wird, ist Framework für Betriebsberater, Assistenten der Ge­schäftsführung und Product Manager gut geeignet. • •

Page 75: stefan m. gergely

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Page 76: stefan m. gergely

76 22. März 1985 Illustration: LINIE/Gerhardt

SSMi EXTRA

Page 77: stefan m. gergely

VERGLEICHSTEST INTEGRIERTE SOFTWARE

UNTER DER LUPE Zahlreiche EDV-Hersteller schnüren verschiedene Computerprogramme

'züTnehrT iden^ Paketen. Der Preis dafür zahlreiche

fomprorr^

Das einzige, was Mitchell Kapor noch an seine Vergangenheit als Hippie der

sechziger Jahre erinnert, ist der Name seines Computerprogramms Lotus, getauft nach einer den Indern heiligen Pflanze aus der Familie der Seerosen. Heute läßt sich der graduierte US-amerikanische Psycho­loge mit Sakko und Krawatte fotografieren: Aus dem Blumenkind ist ein Multimillio­när geworden.

Die Lotus-Karriere Kapors ist kurz, aber steil: Anfang 1982 beschäftigte ihn die Idee, einen neuen Typ von Software zu kreieren; bisher gab es im wesentlichen nur Compu­terprogramme, die jeweils einen bestimm­ten Typ von Aufgaben erledigen konnten, etwa große Datenmengen verwalten, in umfangreichen Tabellen. rechnen oder Texte verarbeiten. Für viele Anwender müßte es, überlegte Kapor, vorteilhaft sein, wenn wenigstens einige dieser Teilbereiche zu einer größeren Einheit integriert wären. Kurz entschlossen hängte er seine Firma Micro Finance Systems an den Nagel und machte sich mit dem Programmierer Jona­than Sachs und sieben Angestellten an die Realisierung der Idee. Im April 1982 wurde die Firma Lotus Development Corpora­tion gegründet, ein halbes Jahr später kam „Lotus 1 -2-3" auf den Markt, und knapp 60 Tage später hatte es bereits die US-Bestsel­lerlisten für Industriesoftware erklommen.

Die US-amerikanische Erfolgsstory in Zahlen: Ende 1983 meldete Lotus einen Jahresumsatz von einer Milliarde Schilling und einen Nettogewinn von fast 300 Mil­lionen. 1984 stieg der Umsatz auf das Dreifache, und der Gewinn verdoppelte sich. In den nächsten Monaten wird Lotus in Europa mit einer 60 Millionen Schilling teuren Anzeigenkampagne um noch mehr Kunden werben.

') Mag. Hermann Stark, 32, ist Absolvent der Wirtschafts-. Universität in Wien. Berufspraxis: Software-Unterstützung bei IBM und Organisator bei L'Oreal. Am Computertest arbeitete Stark als Betriebsberater der Firma Dataservice mit. Er war auch maßgeblich an der Auswertung der Ergebnisse des Einstiegstests beteiligt.

Lotus 1-2-3 beherrscht die Disziplinen Datenbank, Tabellenkalkulation und Gra­fik. Im Mittelpunkt steht ein Bildschirm-„Arbeitsblatt" (Fachwort: „Spreadsheet") mit bis zu 2000 Zeilen und 232 Spalten. Dort werden Firmenbilanzen, statistische Daten oder beliebige andere Tabellen ein­getragen. Mit Hilfe vorgefertigter Rechen-

. funktionen können die Zahlen im Spread­sheet in Sekundenschnelle kreuz und quer addiert, multipliziert, verglichen öder ag-gregiert werden. Für strategische Planun­gen sind „What iP'-Funktionen vorgese­hen: Auf Knopfdruck wird beispielsweise ausgerechnet, wie sich der Gewinn in den nächsten drei Jahren ändert, wenn der Umsatz pro Jahr um 8 Prozent steigt, die Preise für einige Rohstoffe aber um 14 Prozent teurer werden.

Alle Rechenergebnisse lassen sich blitz­schnell als Kurven, Säulendiagramm oder als „Torte" veranschaulichen. Auf diese Weise kamen beispielsweise die Ver­gleichsgrafiken für den trend-profil-Laientest zustande (siehe Seite 30). Mit dem Arbeitsblatt eng verwoben ist ein Informationsspeicher für mehrals zweitau­send Datensätze. Daraus können einzelne Positionen gezielt abgerufen und verknüpft werden. Kostenpunkt des integrierten Pro­gramms: rund 10.000 Schilling.

Texte verarbeiten kann Lotus 1-2-3 nicht. Erst sein Nachfolger, Symphony genannt, beseitigt das Manko, und ein zweites dazu: Symphony-Daten können via Telefon oder Datennetz verschickt werden. Für das seit einigen Monaten vermarktete Paket muß man in Österreich rund 18.000 Schilling auf den Tisch legen. Fraglich ist allerdings, ob Lotus mit dieser Fünf-in-eins-Integration nicht des Guten zuviel getan hat: Symphony ist derart komplex aufgebaut, daß nur geübte Spezia­listen das Potential des Programms voll ausschöpfen werden (sie müssen dazu rund 600 verschiedene Befehle beherrschen). Das Programm verlangt außerdem nach

profit EXTRA

einem Mikrocomputer mit mindestens 512-K-Arbeitsspeicher, sein Spreadsheet ist in der Praxis aber kleiner als das seines Vorgängers Lotus 1-2-3. Dafür soll das Produkt, rechtfertigt Lotus die Komplexi­tät von Symphony, einen Zusammenklang von sich geben, den kein Soloinstrument erreichen kann. v

. Auch ein Symphonie-Orchester mit Er­folg zu dirigieren, erfordert schließlich viel Übung und ein gutes Gedächtnis.

Wer sich für die komplizierte Harmonie­lehre des Programms nicht begeistern kann, hat die Wahl zwischen einer Hand­voll weiterer integrierter Software-Pro­dukte. Vor allem „Open Access" (Herstel­ler: Software Products International) und „Framework" (Hersteller: Ashton Täte) gelten am Weltmarkt als Symphony-Konkurrenten. Auf den ersten Blick kön­nen sie etwa dasselbe wie Symphony: Datenbank, Tabellenkalkulation, Grafik, Textverarbeitung und Kommunikation. Im Praxistest zeigt sich aber, daß die Programmteile der Produkte in sehr unter­schiedlicher Weise zueinander passen:

• Symphony ist voll integriert. Verände­rungen in der Kalkulationstabelle finden sofort in der Datenbank Gehör; Grafiken werden an den neuen Zahlenklang ange­paßt. Gleichzeitig und automatisch. Aber nicht ohne Risiko: Wer sich nicht genau merkt, wo er welche Daten miteinander verknüpft hat und zu welchem Zweck, sieht sich mitunter bald in einem undurchschau­baren Labyrinth gefangen.

• Open Access ist eher ein Konzert für fünf Solisten als ein Quintett - die Integra­tion der Programmteile ist nicht voll gelungen: Der Benutzer muß die Daten selbst transportieren (bei Lotus nimmt ihm dies der Computer ab). Dafür hat Open Access die beste Datenbank; und es ist leicht zu erlernen.

• Framework geht von vornherein einen eigenwilligen Weg: Dem Programm liegen „Frames" zugrunde, die als „Behälter" für Tabellen, Text und Grafiken fungieren. Sie treten am Bildschirm in Form von „Fen­stern" in Erscheinung - wenn's sein muß, alle zur gleichen Zeit. Alle Frames lassen sich beliebig kombinieren. Flexibilität ist Trumpf.

Für den EDV-unerfahrenen Konsumen­ten wird damit die Wahl zur Qual: Wer nicht nur Texte schreiben, sondern auch kalkulieren und Grafiken erzeugen will, steht bei der Software-Auswahl vor einem ähnlichen Dilemma wie jemand, der sich eine Hi-Fi-Anlage kaufen will. Entscheidet

22. März 1985 77

Page 78: stefan m. gergely

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er sich für eine Kompaktanlage, dann ist zwar „alles in einem", in der Regel ist aber nicht alles auch gleich gut. Einmal ist es der Plattenspieler, der sich nicht von selbst hebt, ein anderes Mal der Kassettenteil, der keinen guten Gleichlauf hat. Wenn der Hi-Fi-Interessent dagegen die einzelnen Komponenten von verschiedenen Herstel­lern erwirbt, läuft er Gefahr, daß sie technisch nicht optimal zusammenpassen.

Genauso ist es auch im täglichen Leben: Jedes Zusammensein erfordert Anpassung und Kompromisse: Wie gut das funktio­niert, zeigt meist erst die Praxis.

So wurde getestet

Der trend-profil-Softwaretest verzich­tet auf umfangreiche - dem Laien

ohnehin kaum transparente - technische Analysen, sondern beurteilt die Anwender­programme in der Praxis. Mit konkreten Fragestellungen. Mag. Hermann S t a rk -e r ist als Betriebsberater auf integrierte Soft­ware spezialisiert - suchte einige typische-Problemstellungen aus. Seine Wertung macht deutlich, daß die untersuchten Pro­dukte in vieler Hinsicht nicht vergleichbar, sind: Sie beinhalten zwar alle Datenbank, Kalkulation und Textverarbeitung - ge­nauso wie Fisch, Milch und Fleisch unter anderem aus Eiweiß, Kohlehydrat und Fett

bestehen.' Aber wenn man -sie"kostet-schmecken sie ganz anders. Stark beurteilte auch die Bedienerfreundlichkeit der drei Konkurrenten und wertete dabei zusätzlich die Programme „ProfiRange" und „Cano-Brain".

die, weiteren.Rechen Vorgänge problemlos" ausgeführt werden. Die-erforderlicheOpti­mierung an Hand der Verteilungskurven ist jedoch nur auf.Umwegen lösbar.

Die Aufgabe ist mit Lotus 1-2-3 eindeu­tig am elegantesten lösbar. Bei etwa 200

Vergleichswertung Aufgabenstellung

Auffinden des Lösungswegs Sortieren von ca. 200 Arti­

keln nachabnehmendem Umsatz Ermittlung des Gesamtumsatzes Berechnung der Anteile pro

Artikel am Gesamtumsatz (%) Grafische Darstellung

Gesamturteil

A Anfängerkenntnisse erforderlich

,Analyse eines Warensortiments

B Fortgeschrittenenkenntnisse erforderlich C Spezialkenntnisse notwendig

Framework

B 3

B3 A 2

B2 B3

kompliziert lösbar

i Lotus 1-2-3

A 1

B 1 A 1

B 1 B 1

lösbar

1 komfortabel lösbar 2 lösbar 3 kompliziert lösbar 4 nicht lösbar

h .

ösung mit

Symphony

B2

B 1 A 1

B l B2

lösbar

Open Access

B2

B2 A 2

B2 - 4

teilweise lösbar

78 22. März 1985

Praxisbeispiel „Analyse eines

Warensortiments" Dem Vergleichstest liegt eine für Han­

delsunternehmen typische Aufgabenstel­lung zugrunde:

* Eine Liste von 200 Artikeln, die auch die einzelnen Umsätze enthält, soll nach abnehmendem Umsatz sortiert werden.

•k Die Einzelumsätze sind zum Gesamt­umsatz zu summieren.

•k. Die anteiligen Umsätze pro Artikel in Prozent sollen errechnet und laufend ku­muliert werden.

•k Die Ergebnisse sind als Verteilungs­kurve grafisch darzustellen.

Daraus geht unmittelbar hervor, mit welchem Anteil des Sortiments 50, 80oder 90 Prozent des Gesamtumsatzes erzielt werden. So kann man rechnerisch „Cash-Kühe" und „Ladenhüter" herausfinden. Bei einer großen Zahl von Artikeln wäre der Aufwand, um „händisch" zu einer derartigen Lösung zu gelangen, beträcht­lich.

Anmerkungen des Testers: Framework ist für diese Aufgabe nicht gutgeeignet..Die Testdaten konnten zwar im „Datenbank-Frame" problemlos eingespeichert und sortiert werden, aber die Summierung der Umsätze gelang nicht - die Daten mußten in ein anderes Frame („Spreadsheet-Frame") übertragen werden. Dort konnten

&EXTRA

Artikeln waren die einzelnen Schritte in insgesamt sieben Minuten fertig. Für alle Teilaufgaben bietet Lotus 1-2-3 spezielle Funktionen an. Die Aufgabe kann mit maximal rund 700 Artikeln komfortabel ausgeführt werden. Einziger Problembe­reich: Um die Grafik zu Papier zu.bringen, muß man in ein anderes Programm „um­steigen".

Symphony hat ähnlich wie Lotus 1-2-3 für die Teilaufgaben vorgefertigte Rechen­funktionen; trotzdem ist es um einiges umständlicher: Der Sortiervorgang bei­spielsweise erfordert doppelt so viele Handgriffe wie bei. Lotus 1-2-3. Das Drucken der Grafik gestaltet sich als ebenso langwierig. Das Ausrechnen braucht überdies deutlich mehr Zeit. Für die konkrete Problemstellung scheint Sym­phony „überqualifiziert" zu sein. Trotz­dem stößt die angegebene Analyse mit etwa 350 Artikeln an die Grenze des Pro­gramms.

Open Access erforderte ähnlich wie bei Framework Umwege, die Aufgabe ist aber bis auf die grafische Darstellung lösbar. Open Access rechnete langsamer, als die Vergleichsprogramme, andererseits kön­nen die weitaus größten Datenmengen (bis zu 3200 Artikeln) bewältigt.werden.

Praxisbeispiel „Computerbrief"

Die Aufgabenstellung ist- typisch . für Unternehmen, die Serienbriefe mit person-

Page 79: stefan m. gergely

to,^ij-Bjii_i»_m_rtt!._-«t-*«.-e_-i._i!g: ,•»<-,_____.•_. •• 'W.. .--• •••_.fe_W*- • ..»«A1- W W H t t f t . ••3aftt-_iAV >_.„.__.-••

I » _ F _ _ J U » M I B » I . - » - > _ _ I I « ...<<«*3»i •»••-.*•,

•licher Anrede aussenden wollen. Erforder­lich sind:

•k Anlegen einer umfangreichen Adreßda-tei,

• Eingabe der Adressen,

• Abspeichern diverser Texte für Compu-terbriefe, •

Praxisbeispiel „Marketingkonzeption" Albert Mayer, Product Manager eines

Kosmetikkonzerns, muß der Geschäftslei­tung für eine kurzfristig anberaumte Sit­zung einen umfassenden Bericht über die Verkaufserfolge seiner Produktlinie vorle­gen. Eine derartige Marktübersicht führt

Vergleichswertung Aufgabenstellung

Eingabe der Adreßdatei Max. Anzähl der Adressen Schreiben des Computerbriefs Nach Umsatz selektieren Sortieren nach Postleitzahl Name und Adresse im Text einfugen Individuelle Anrede

Gesamtwertung

A Anfängerkenntnisse erforderlich B Fortgeschrittenenkenntnisse erforderlich C Spezialkenntnisse notwendig

„Computerbrief':

Framework

A 1 300 A 1 B 2 B 1 C 2 - 4

teilweise lösbar

1 2 3 4

Lösung mit Symphony

A 1 400 A 1 C 3 B 1 C 2 C 3

kompliziert lösbar

komfortabel lösbar lösbar kompliziert lösbar nicht lösbar

•Open Access

B 1 30:000

A l B 1 B 1 B 1 B 1

lösbar

licht, wobei laufend Änderungen an der zugrunde liegenden Tabelle möglich sind, die in der Grafik automatisch berücksich­tigt werden, • die es einfach ermöglicht, Tabellen, Grafik und erklärenden Text am Bild­schirm simultan auszuarbeiten, • die unterschiedliche Prognosemodelle unterstützt, • die flexible Konzeption eines Berichts ermöglicht, der Text, Tabellen und Grafik enthält, und • das am Bildschirm Erarbeitete direkt ausdruckt.

Für Mayer ist dabei-wichtig, daß er nicht von vornherein ein fixes Gerüst für seinen Bericht vorgeben muß: Er will simultan an Text, Grafik und Tabelle arbeiten und sein Konzept jederzeit ändern können.

Anmerkungen des Testers: Für diese Aufgabe ist eigentlich- nur Framework gut geeignet. Die einzelnen Bausteine des Be­richts können nur hier simultanbearbeitet und weiterentwickelt werden. Das verfüg­bare Material läßt sich in Kleintabellen optimal anlegen und vervollständigen und grafisch umsetzen. Die so entwickelten Bausteine konnten spielerisch, gruppiert werden, um zu einer optimalen Struktur

• Selektieren der Adressen (zum Beispiel nach Umsatz der Lieferungen),

• Ausdrucken von Briefen für selektierte Adressen:

Name und Adresse sind im Text zu substituieren,

abhängig vom Geschlecht des Adressa­ten soll eine individuelle Anrede („Sehr geehrte Frau Maier", „Sehr geehrter Herr Müller") gewählt werden.

Anmerkung: -Das Software-Paket Lotus 1-2-3 konnte sich für diesen Praxistest nicht qualifizieren, da es keinen • Pro­grammteil „Textverarbeitung" enthält.

Anmerkungen des Testers: An Hand der Dokumentation für Framework schien die Aufgabe zunächst nicht lösbar. Mit einer komplizierten „Fred"-Prozedur (Fred ist eine für Framework konzipierte Program­miersprache) geht's zwar, aber nur für Fachleute.

Bei Symphony waren die Eingabe der Adressen und das Schreiben des Compu­terbriefs problemlos; das Auswählen und die individuelle Anrede erfordern jedoch komplizierte Formeln.

Open Access ist für diese Aufgabe ein­deutig am besten geeignet: Die Adreßdatei ist komfortabel anzufertigen, Brieftext und individuelle Anrede bereiten keinerlei Pro­bleme.

•Vergleichswertung ^Marketingkonzeption": Aufgabenstellung

Grafische Darstellung definieren, die mit Knopf­druck aus einer Tabelle entsteht Zu einer Tabelle und Grafik am Bildschirm Text konzipieren Verschiedene Prognosemodelle durchrechnen Berichtstext erstellen Gesamtbericht mit Text, Grafik und Tabellen konzipieren Drucken des Gesamtberichts

Gesamtwertung

A Anfängerkenntnisse erforderlich B Fortgeschrittenenkenntnisse erforderlich C Spezialkenntnisse notwendig

Framework

A 1

A l C 2 A 1

B 1 B 1

lösbar

Lösung mit Lotus 1-2-3 S\

B 1

B 1 C 1 - 4

- 4 - 4

teilweise

'mphony

B 1

B 1 C 1 B 1

- 4 - 4

und komp lösbar

1 komfortabel lösbar 2 lösbar 3 kompliziert lösbar 4 n icht lösbar

Open Access

- 4

B 3 C 3 A 2

- 4 - 4 .

iziert

möglicherweise zu einer Änderung des Marketingkonzepts, da die Kunden offen­bar dazu übergehen, die Produkte nicht nur als reinen Gebrauchsgegenstand, sondern auch als Statussymbol zu betrachten.

Um den Auftrag der Geschäftsleitung rasch und flexibel ausführen zu können, braucht Mayer für seinen Personal Com­puter Software,

* die eine grafische Darstellung ermög-

£>nr?i EXTRA

des Berichts zu gelangen. Lotus 1-2-3 ist für solche Problemstel­

lungen nicht geeignet, weil es keine Text­verarbeitungsfunktionen enthält. Bei Sym­phony erweist sich die Konzeption des Gesamtberichts als problematisch: Tabel­len und Texte stehen dabei ungeordnet und unübersichtlich in einem großen Arbeits­blatt. Das Drucken ist nicht in einem möglich: Die Grafik muß hinterher einge­klebt werden.

22. März 1985 79

Page 80: stefan m. gergely

Die einzelnen Bausteine des Berichts können mit Open Access, jeder schön für sich, problemlos bearbeitet werden. Um­ständlich ist jedes Wechseln des Arbeitsbe­reichs - Open Access ist eben nicht wie Framework ein voll integriertes Paket. Ebenso aufwendig ist auch das Zusammen­führen der Bausteine in einen Gesamtbe­richt.

Vergleichswertung: Bedienerfreundlichkeit

der Test-Software Die folgende Tabelle enthält eine Wer­

tungaller Hilfsmittel, die dem Benutzer der getesteten integrierten Software-Pakete zur Verfügung gestellt werden. Kriterium der Beurteilung war neben der Bedienerfreund­lichkeit auch die Eindeutigkeit der unter­stützenden Information.

Open Access Die Komponenten: umfangreiche Da­

tenbank. Terminplanung, Tabellenkalku­lation, Textverarbeitung, Grafik und Kommunikation. Diese Einheiten sind miteinander verknüpft, aber nicht voll integriert. Open Access ist in deutscher Sprache verfügbar. Eine neue Version ist in Vorbereitung.

Lizenzgeber: Software Products Interna­tional. USA

Vertretung in. Österreich: IBM Öster­reich, Obere Donaustraße 95, A-1020 Wien

Preis: S 14.300,-

Anmerkungen des Testers: Das Pro­gramm arbeitet mit dem Konzept der getrennten Funktionsbereiche. Hervorzu­heben ist die „mächtige" Datenbank. Open Access ist relativ leicht erlernbar. Als „Arbeitstier" gut zu gebrauchen.

Art der Schnittstelle zum Benutzer

Funktionstasten Menüs Hilfsfunktionen Lernhilfe Dokumentation

Gesamtwertung

PR = Profi Range, CB =

Vergleichswertung: Bedienerfreundlichkeit der Test-Software

(Wertung jeweils mit 1 [Min.] bis 4 [Max.] Punkten) Framework Lotus 1 -2-3 Symphony Open Access PR CB

= CanoBrain

3 4 3 3 3

16

3 3 4 4 4

18

1 2 3 2 1

9

2 2 1 1 2

8

1 1 3 1 1 1 1 2 2

8 5

Framework Die Komponenten: Textverärbeitung,

Entwurfsplanung, Datenbank, Tabellen­kalkulation, Grafik. Das Programm ver­fügt über eine eigene Programmiersprache („Fred"). Das Herz der Software besteht aus „Frames", in sich geschlossenen, aber ineinanderverschachtelten Behältern: Eine enge Schnittstelle zur Datenbank „dBASE" (vom selben Hersteller) ist.vorhanden. Seit kurzem ist auch eine deutsche Version erhältlich.

Lizenzgeber: Ashton Täte, USA Vertretung in Österreich: IBM Öster­

reich, Obere Donaustraße 95, 1020 Wien Preis: S 11.956,-Anmerkungen des Testers: Framework

ist hervorragend geeignet für die Erstellung von Berichten, die Tabellen und Grafi­ken enthalten sollen. Für kreative Mana­ger, die ein Problem nicht systematisch angehen, sondern irgendwo ansetzen und ihr Konzept erst im Lauf der Arbeit entwickeln, ist Framework das Programm der Wahl. Allerdings ist es nicht so leicht erlernbar, wie oft behauptet wird. Ins-, besondere die Programmiersprache Fred erfordert Spezialkenntnisse.

80 22. März 1985'

Lotus 1-2-3 Die Komponenten: Datenbank, Tabel­

lenkalkulation und Grafik. Die Software ist voll integriert. Datenaustausch mit anderen Programmen, z. B: dBase, ist möglich. Lotus l -2-3 ist seit Monaten einer der Bestseller in der PC-Branche.

Lizenzgeber: Lotus Development Cor­poration, USA

Vertretung in Österreich: derzeit keine Preis: S l l . 900,-Anmerkungen des Testers: Wer gerne

mit „Spreadsheets" (Arbeitsblatt für Kal­kulationstabelle) arbeitet, wird sich in Lotus 1-2-3 verlieben. Texten kann 1-2-3 nicht. Lotus 1-2-3 gibt es leider nur in englischer Version.

Symphony Die Komponenten: Datenbank, Text­

verarbeitung, Tabellenkalkulation, Gra­fik und Kommunikation. Symphony ist eine Weiterentwicklung von Lotus 1-2-3.

Lizenzgeber: Lotus Development Cor­poration, USA

Vertretung in Österreich: derzeit keine Preis: S 16.900,-

pmfil EXTRA

Anmerkungen des Testers: Symphony kann zwar auch texten und kommunizieren - was Lotus 1-2-3 nicht kann -.jedoch um den Preis der Einfachheit. Wer nicht ' vorhat, mit dem Programm intensiv und ausdauernd zu arbeiten, wird keine Freude damit haben: Symphony ist schwer durch­schaubar.

ProfiRange

S 8 9 5 0 -S 5 2 5 0 -S 3 9 0 0 -S 4 8 5 0 -

Profi Ränge

Die Komponenten: Textverarbeitung (ProfiText), Tabellenrechnung (ProfiCalc), Dateiverwaltung (ProfiFiler), Adreßda-teien und Serienbriefe (ProfiPost), eigene Befehlssprache (ProfiReport) und Be­triebssystemfunktionen (ProfiON).

ProfiRange wurde von dem Österreicher Dr. Peter Mayer entwickelt. Nach Pro­grammiererfahrungen bei Siemens und Philips machte sich der Physikabsolvent in Wien selbständig. Mit . ProfiRange will Mayer die wichtigsten Bedürfnisse der Büroautomation abdecken. 15 Mitarbeiter arbeiten seit zwei Jahren an der Weiterent­wicklung des Programms.

Lizenzgeber: ProfiSoft Vertretung in Österreich: Softexpreß,

Edelsinnstraße 16, 1120 Wien Preis: ProfiON, ProfiText,

ProfiPost ProfiFiler ProfiCalc ProfiReport

Anmerkungen des Testers: ist im Konzept mit Open Access vergleich­bar; allerdings fehlen in der gelieferten Version Graphik und Kommunikation. Seine Stärke liegt in der Textverarbeitung; in den anderen Bereichen ist das Programm Open Access eher unterlegen.

CanoBrain Die Komponenten: Tabellenkälkula-

tion, Datenbank, Grafik. Die drei Berei­che sind weitgehend integriert. Das Pro­gramm ist nur für den Canon AS 100 verfügbar.

Lizenzgeber: Canon Inc. Tokio, Japan Vertretung in Österreich: Canon, Mode­

centerstraße 22/Stiege A2, 1030 Wien Preis: S 6195,-Anmerkungen des Testers: CanoBrain

kann als „framework-artiges Lotus 1-2-3" angesehen werden. Der Bereich Tabellen­kalkulation ist allerdings Lotus 1-2-3 un­terlegen. Man kann „Bücher" und „Seiten" anlegen und wird dabei an Framework erinnert. Die Grafik kann mit dem Farbdrucker A-1210 hervorragend zu Papier gebracht werden. Ein Programm für Grafik-Liebhaber. • •

Page 81: stefan m. gergely

Software-Firmen in Osterreich Die folgende Liste enthält Angaben über österreichische Firmen, die

Software für Mikrocomputer erzeugen bzw. vertreiben. Abteilungen von Computerherstellern (z. B. Siemens, Philips) und Vertretungen ausländischer

Firmen wurden nicht mit aufgenommen. Die Liste erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Erstellt von Stefan M. Gergely und Alois M. Göschl (Stand: 18. März 1985).

ADLER DATA AGIPLAN PlanungsgmbH AMANSHAUSER COMPUTER ANALYT1KA ARGE SOFT - SpezialSoftware ARIE. Aristide und Dr. M. Arie OHG ATS Datenverarbeitung GmbH & Co KG BEKO Ing. P. Kotauczek GmbH BYTE Computer GmbH & Co KG CAS Computer Applikationen Software CBM Computer-, Betriebswirtschaft- und Management-Service GmbH CHG Computer GmbH COMPUTER CITY, Tillinger & Weinblau GmbH CTA Computer Technik und Automation DATA PROCESSING WEINHOFER DATA SYSTEMS Handels GmbH DATASERVICE Organisations- und Datenverarb. GmbH DATORGA KG DIALOG Handels GmbH DOKTOR BIT ARGE Software DVS Datenverarbeitungs-Service-GmbH E. u. S. Winkler EDV-Beratungs GmbH ED-DATA GmbH EDATA EUROPROCESS GmbH FALKO GmbH FCM-COMPUTER Handels GmbH FIRST VIENNA SOFTWARE OFFICE, Alper & Pesch GmbH GEOTECHNISCHE SOFTWARE Gottfried Petschl GOPAS Datenverarbeitungs GmbH HACKL & MELICHAREK INTERDIALOG Software GmbH INTERDISPO EDV-Service GmbH ISAP IWW Walter Weiss KÄSTNER, Wilhelm Kästner EDV-Support KLEMENT & KRATZER KRIPPNER & KLETZMAIER Elektronikbau GmbH LINK Austria LOGOTRONIC MAGNUS Software GbR MANAGEMENT DATA GmbH MARKOWITSCH GmbH MC Datenverarbeitungs GmbH MELACH Computerlösungen MESONIC Datenverarbeitungs GmbH MIKROZENTRUM Graz FAG MS2 SOFTWARE Michael Scherer MUPID Computer GmbH MW Software OSS Heimo Battista PARISINI & KACEROVSKY PERO COMPUTER Handels GmbH POLYDATA GmbH PREDL Systemhaus RATIO Betriebsberatungs GmbH RESCH Industrial Engineering RUF-Buchhaltung GmbH SCHMIDT Datenverarbeitung GmbH SDS Schnelldatenservice GmbH SERVO DATA Beratungs- und Datenverarb. GmbH SEWA Walter GmbH SOFT-SERVICE Datenverarbeitungs GmbH SOFTEXPRESS Datenverarbeitungs- u. Betriebsber. GmbH SOFTLAB Ges. f. Systementwicklung GmbH SOFTWARE Ges. f. Datenverarb. u. Informationstechnik GmbH SWE-Softwareengineering GmbH SWE Softwareentwicklungs GmbH TELECOM THURNER, Armin Thurner TYRO Computer GmbH VECTOR Software VRZ Vorarlberger Rechenzentrum GmbH WALTHER DATA EDV f. Wirtschaftstreuhänder GmbH WIESLDATA

1150 Wien, Storchengasse I, Tel. 858525 1150 Wien, Loeschenkohlgasse 6, Tel. 923451 5020 Salzburg, Dreifaltigkeitsgasse 3, Tel. 0662/73394 1061 Wien, Mollardgasse 8, Tel. 574781 5102 Anthering 140, Tel. 06223/749 1061 Wien, Mariahilfer Straße ld, Tel. 5641 91 1040 Wien, Favoritenstraße 8, Tel. 6545 86 1030 Wien, Weißgerberlände 38, Tel. 733733 1040 Wien, Favoritenstraße 20, Tel. 653781 8010 Graz, Wickenburggasse 32, Tel. 0316/66560 1010 Wien, Neutorgasse 17, Tel. 632701 1050 Wien, Margaretengürtel 12, Tel. 5521 35 1030 Wien, Landstraßer Hauptstraße 3, Tel. 75 5382 1050 Wien, Margaretengürtel 12, Tel. 543352 1060 Wien Gumpendorfer Straße 65, Tel. 57 7696 4020 Linz, Gärtnerstraße 6, Tel. 0732/660400 1030 Wien, Landstraßer Hauptstraße 5, Tel. 73 15 11 1190 Wien, Cobenzlgasse 79, Tel. 323394 4600 Wels, Roseggerstraße 2, Tel. 07242/22 730 1020 Wien, Alliiertenstraße 18/13, Tel. 2467 754 1020 Wien, Ferdinandstraße 16-18/IV/3, Tel. 248263 1150 Wien, Pelzgasse 13/6, Tel. 957230 1110 Wien, Geiereckstraße 6, Tel. 7801/93 10 1170 Wien, Bergsteiggasse 39/18, Tel. 43 32 03 1120 Wien, Darnautgasse 13, Tel. 83 15 54 1040 Wien, Weyringergasse 33-35, Tel. 653788 1070 Wien, Lindengasse 2, Tel. 93 1723 1010 Wien, Franz-Josefs-Kai 33, Tel. 63 5225 3500 Krems, Alauntalstraße 106, Tel. 02732/704892 1030 Wien, Rennweg 86/8-10, Tel. 78 11 75 1200 Wien, Dresdner Straße 82 9020 Klagenfurt, Karfreitstraße 3, Tel. 04222/512259 1050 Wien, Siebenbrunnengasse 21, Tel. 54 15 71 2512 Tribuswinkel, Süddruckgasse 4, Tel. 02252/86283 1100 Wien, Braunhubergasse 21, Tel. 7459 10 5161 Hallwang-Tiefenbach 235, Tel. 0662/661565 8010 Graz, Morellenfeldgasse 4, Tel. 031 6/73438 4041 Linz, Gewerbehof Urfahr, Tel. 0732/236466 1070 Wien, Lindengasse 2a, Tel. 938292 1010 Wien, Seilerstätte 22, Tel. 5241 95 6850 Dornbirn, Mitteldorfgasse IA, Tel. 055 72/61 548 1090 Wien, Julius-Tandler-Platz 3/6, Tel. 31 35/1840 5020 Salzburg, Marx-Reichlich-Straße 3, Tel. 0662/229 59 1235 Wien, Lehmanngasse 23, Tel. 862284 1100 Wien, Gudrunstraße 189/Top 4, Tel. 6251 68 3001 Mauerbach, Herzog-Friedrich-Platz 1, Tel. 0222/9731 55 8010 Graz, Steyrer Gasse 17, Tel. 031 6/76425 2392 Wienerwald, Sulz 162 8010 Graz, Münzgrabenstraße 11, Tel. 031 6/71 51 40 1080 Wien, Josefstädter Straße 72/2, Tel. 482069 9241 Föderlach, Wernberg 56, Tel. 042 52/2858 1010 Wien, Franz-Josefs-Kai 65, Tel. 31 5934 4020 Linz, Schubertstraße 46, Tel. 0732/662635 1010 Wien, Rotenturmstraße 17, Tel. 632501 3021 Preßbaum, Tel. 02233/2592 1070 Wien, Hermanngasse 3, Tel. 930621 4020 Linz, Figulystraße 32, Tel. 0732/54384 1200 Wien, Romanogasse 28, Tel. 35 1608 1140 Wien, Hütteldorfer Straße 355/6, Tel. 8227635 8041 Graz, Kollwitzgasse 22, Tel. 0316/41216 1070 Wien, Schottenfeldgasse 3, Tel. 930317 2700 Wiener Neustadt, GUnserstraße 90, Tel. 02622/81 71 1010 Wien, Stubenring 18, Tel. 5297 19 1120 Wien, Edelsinnstraße 16, Tel. 83 15 36 1010 Wien, Opernring 4, Tel. 523524 8010 Graz, Schönaugasse 12a, Tel. 031 6/75309 1030 Wien, Reisnerstraße 18, Tel. 726781 1080 Wien, Laudongasse 22, Tel. 434467 1100 Wien, Erlachgasse 116, Tel. 642631 1040 Wien, Gußhausstraße 24-26, Tel. 65 03 04 6300 Wörgl, Steinbacherstraße 2, Tel. 05332/46 41 1030 Wien, Kölblgasse 22, Tel. 7861 89 6850 Dornbirn, Klaudiastraße 6, Tel. 055 72/65 5 11 1120 Wien, Tivoligasse 52, Tel. 833501 1170 Wien, Geblergasse 124, Tel. 45 58 55

Ä EXTRA 22. März 1985 81

Page 82: stefan m. gergely

• _irBKM¥WIWM

PRAXISTEST „MARKTFORSCHUNG"

MIT ZAHLEN JONGLIEREN [fr^mTRarl-Heinz MÄYER1' erslelTteTeh^M

Mikrocomputer - auf einem Mikrocomputer - undverglich dabei die

integrierten Softwarepakete Open Access, Symphony und Framework.

U nser Alltag als Marktforscher ist der gezielte Umgang mit Zahlen: Quanti­

tative Angaben über vergangene oder pro­gnostizierte Marktentwicklungen müssen zueinander in Beziehung gesetzt und die Resultate in übersichtlicher und sinnvoller Weise dargestellt werden - alles Aufgaben, die ohne geeignete technische Hilfsmittel zeitraubend und noch dazu mitunter lang­weilig sind.

einzelner Teilmärkte des Mikrocomputer­marktes enthalten; • das unterschiedlich erwartete Wachs­tum für verschiedene Größenklassen von Geräten soll herausgearbeitet und gra­fisch dargestellt werden; • die zukünftige Entwicklung des Wertes pro Gerät soll für die verschiedenen Grö­ßenklassen ermittelt werden. Dabei sind Angaben in US-Dollar in Schilling umzu-

schlossen. Die zu den Programmen ange­botenen Lernhilfen verraten bereits einiges über die „Philosophie" des Herstellers:

Framework hat sein Tutorial - ein softwaregesteuertes Lehr- und Lernpro­gramm - derart mit Unterhaltungswert ausgestattet, daß es sogar für einen hektisch bis chaotisch veranlagten Manager erträg­lich ist, die Bedienung der zahlreichen Funktionstasten zu erlernen. Um in die „Spionageakademie" aufgenommen zu werden - sie gibt den eher skurrilen Rahmen für das Übungsprogramm ab - , muß eine erhebliche Anzahl verschiedener Funktionstasten innerhalb eines bestimm­ten Zeitrahmens gedrückt werden. Ich halte es für fast unmöglich, daß jemand, der dieses Limit überschreitet, anschließend nicht vom sportlichen Ehrgeiz gepackt wird.

Weniger lustig geht es beim Ubungspro-gramm von Symphony zu: Es ist sachlich, aber kein Wunderwerk. Open Access ver-

StueckpreisentMick lung 2,58 2,25 2,88 1,75 1,58 1,25 1,88 »75 ,58 ,25

B- 8-bit + 16-bit o-**ehn»lat Quelle: IDC Oesterreich, Neulengbach

IDC-Prognose für die Entwicklung der Preise von 8-bit-, 16-bit- und Mehr­platz-Mikrocomputern von 1983 bis 1989 (in Einheiten von 100.000 S). Die Stückpreise zeigen abnehmende Tendenz, am deutlichsten bei den Mehrplatzsystemen (von 230.000 Schilling im Jahr 1983 bis auf rund 150.000 Schilling im Jahr 1989).

IDC-Prognose für den Markt bei kommerziellen Mikrocomputern von 1983 bis 1989 (in Einheiten von 1 Milliarde Schilling). Der Gesamtmarkt erreichte 1984 knapp 1 Milliarde Schilling und wird sich bis 1989 vervierfachen.

Um es gleich vorwegzunehmen: Für „Knowledgeworker" können integrierte Softwarepakete - und ein dazu „passender" Mikrocomputer - zur echten Arbeitser­leichterung werden. Vorausgesetzt, man investiert eine gute Portion Hirnschmalz, um den effizienten Umgang damit zu erlernen. Die Unterschiede zwischen den einzelnen Produkten sind jedoch teilweise beträchtlich.

Meinem Vergleichstest lag ein - fur Marktforscher typisches - Anforderungs­profil zugrunde: • In einer Marktstudie der IDC (Interna­tional Data Corporation) sind Zahlen über die künftig zu erwartende Entwicklung

') Dkfm. Mayer ist Geschäftsführer der International Data Corporation für Österreich. Adresse: A-3040 Neulengbach, Mozartstraße I, Tel. 0 27 72/21 75.

rechnen und die Preise pro Einheit zu berechnen; • jede Angabe soll nur einmal erfaßt und bei Bedarf in andere Tabellen übernom­men werden; • als Ergebnis soll ein kurzer Brief erstellt werden, in dem eine grafische Darstellung über die Entwicklung der erwarteten Ver-kaüfszahlen in Einheiten und die Preisent­wicklung pro Stück enthalten sind.

Die Einstiegshilfe der Test-Software

Open Access, Framework und Sym­phony gehen allesamt in Umfang und Komplexität über ein einfaches Werkzeug hinaus: Eine wirklich produktive Anwen­dung ist ohne erhebliche Einübung ausge-

zichtet überhaupt auf ein Tutorial. Statt dessen sind für alle Funktionsbereiche ausführliche Beispiele mit vorbereiteten Daten gespeichert; nach und nach kann man so die einzelnen Funktionen kennen­lernen. Beim umfangreichsten der drei Pakete gibt es vielleicht gar keine andere Möglichkeit, es in den Griff zu bekommen.

Der Zeitaufwand - jeweils einige Stun­den - rentiert sich meiner Ansicht nach: Später bleiben einem so manche Augen­blicke der Verzweiflung und Frustration erspart.

Auch der Computer ersparte mir nicht die Arbeit, die Daten Stück für Stück in ein Kalkulationsmodell einzugeben. Dem An­fänger scheinen die drei Programmpakete zunächst annähernd gleichwertig zu sein, hat er doch in diesem Stadium noch keine

82 22. März 1985 S3ä EXTRA

Page 83: stefan m. gergely

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Page 84: stefan m. gergely

Chance zu wissen, daß bei Symphony beispielsweise die Zeile mit den Jahreszah­len - etwa von 1983 bis 1989 - mit einem einzigen Befehl eingegeben werden kann, anstatt sie Spalte für Spalte eintragen zu müssen.

Heute bin ich der Meinung, daß Sym­phony das nach Funktionsumfang, Ideen­reichtum und Geschwindigkeit beste Spreadsheet (Kalkulationsprogramm) hat.

Will man die Zahlenkolonnen als farbige Säulenhalle erscheinen lassen, werden Un­terschiede zwischen den Testprogrammen sichtbar: Bei Framework und Symphony kann man blitzschnell zwischen den Funk­tionsbereichen „Kalkulation" und „Gra­fik" hin- und herwechseln, bei Open Access dagegen muß man die Daten vor jedem Bereichswechsel abspeichern.

Die Chance auf fliegenden Wechsel hat allerdings ihren Preis: Framework und Symphony brauchen reichlich Hauptspei­cher (mindestens 512 K sind empfehlens­wert). Außerdem muß man wissen, wie man in der integrierten Software herum­flitzt: Bei den genannten Paketen geht das nicht so selbstverständlich wie bei dem -konsequent menügesteuerten - Open Access.

Die drei Software-Pakete . Arbeitsbereich:

Datenbank Dateiverknüpfung Spreadsheet Optimierung Business-Grafik 3D-Grafik Textverarbeitung Terminplan Datenkommunikation Bedarf Hauptspeicher') Einübung

Beste Eignung

') Diese Angabe ist eine Empfehlung des

Open Access

umfassend ja gut j a gut j a gut j a j a

256 K leicht

universell

Testers

im Vergleich Beurteilung: Framework

einfach nein

einfach nein gut nein gut nein j a

512 K schwierig

Konzeptent­wicklung

°

Symphony

, einfach nein

sehr gut j a gut nein gut

nein ja

512 K schwierig

Spreadsheet

In der Grafik halte ich die drei Pro­gramme für etwa gleichwertig. Open Access bietet ein äußerst wirkungsvolles dreidimensionales Balkendiagramm an und dazu noch die Möglichkeit, vorberei­tete Grafiken für eine Präsentation in der richtigen Reihenfolge in ein fiktives Karus­sell zu laden und damit einfach und verwechslungssicher vorfuhren zu können.

Der Programmteil „Textverarbeitung" ist in allen drei Paketen einfacher gehalten

84 22. März 1985

als bei professionellen Textprogrammen -für die gestellten Anforderungen bin ich aber damit zu Rande gekommen. Die Einblendung von grafischen Darstellungen in einen Brief stößt allerdings bei Sym­phony auf erhebliche Probleme: Man muß aus dem Programm „aussteigen" und ein eigenes Programm namens „Printgraph" aufrufen. Für ein angeblich „integriertes" Paket ein übler Stilbruch.

Wozu die Computerei - könnte man fragen - , wenn man die solcherart ausge-

S 3 8 EXTRA

druckte Grafik mit Schere und Klebstoff auf den im Brieftext freigehaltenen Platz einpicken muß? Das Wiedereinsteigen bei Symphony erfordert außerdem jedesmal lästiges Hantieren mit der Systemdiskette.

Zeitaufwand für die Testaufgabe

Das etwas langsam, nahezu bieder wir­kende Open Access entpuppte sich als das Programm, mit dem der ungeübte Tester sein Ziel am schnellsten und sichersten erreicht hat: • Die konsequente Steuerung mit Hilfe von Menüs erspart dem Anfanger mehr Zeit, als er für das Klettern durch die Menübäume aufwenden muß; • der Zwang zum Abspeichern von Daten vor jedem Funktionswechsel hat auch einen Vorteil: Man ist vor versehentlichem Löschen gefeit; • die mustergültige „UNDO"-Funktion, mit deren Hilfe man jeden falschen Tasten­druck als ungültig erklären kann, ermutigt zum unbekümmerten Experimentieren.

Die Test-Aufgabe konnte ich mit Open Access in knapp vier Stunden lösen.

Bei Framework und Symphony dagegen landete ich mehrfach in „Sackgassen", aus •• denen ich mich nur durch den Griff zum Netzstecker retten konnte. Unangenehmer Nebeneffekt: Beim ersten Absturz mußte ich dann nochmals von vorne anfangen. Framework bewältigte ich aber schneller als Symphony. In der Hand eines Compu-ter-Pollini - bin ich andererseits überzeugt - läßt sich ein kompliziertes Kalkulations­modell in Symphony am schnellsten auf­bauen und durchrechnen. Konzeption und Ausarbeitung eines längeren Berichts mit Text, Zahlen und Grafik sind dagegen zweifellos mit Framework in konkurrenz­los kurzer Zeit zu bewerkstelligen.

Was ich wem empfehlen kann

Wer ein vielseitiges, fleißiges Arbeits­pferd sucht, das Datenbestände zuverlässig verwaltet, bei der täglichen Arbeit und beim Briefschreiben hilft und darüber hinaus noch den Kalender fuhrt, der kommt mit Open Access wohl am besten zurecht. Seine Datenbank ist ohne Zweifel ein Spitzenprodukt. Insgesamt: das univer­sellste der Test-Programme.

Framework empfehle ich dem Kopfar­beiter, dessen PC von den Niederungen täglicher Routine verschont bleibt und der ein kongeniales Vehikel zur Entwicklung, Durchrechnung und Dokumentation sei­ner Visionen benötigt.

Für den Zahlenzauberer bleibt Sym­phony reserviert: Auch nach wochenlan­gem Gebrauch bietet das Programm noch immer neue Herausforderungen. • •

Page 85: stefan m. gergely

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Page 86: stefan m. gergely

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&

5

VERGLEICHSTEST TEXTVERARBEITUNG

BRIEFE OHNE RADIERGUMMI ^Ä^^^^^2_HJS__!^5^1^Z

F ast ein Drittel aller Tätigkeiten der österreichischen Unternehmen ent­

fällt im Durchschnitt auf Schreibarbeiten. Textautomaten erhöhen die Produktivität von Schreibkräften, so wurde in zahlrei­chen Studien gemessen, um 100 bis 200, zuweilen sogar 400 Prozent. Kein Wunder,

daß „Textverarbeitung" auch das beliebte­ste Einsatzgebiet für professionelle Mikro­computer ist. Eine Investition, die sich lohnen dürfte: Wenn in einer Firma zu 30 Prozent Schreibarbeit geleistet wird, deren Produktivität durch EDV-Einsatz um 100 Prozent steigt, dann werden pro Arbeits­

kraft insgesamt 6 Stunden pro Woche eingespart.

Eine Rechnung, die Befürwortern der 35-Stunden-Woche Freude bereiten dürfte. Um den Hoffnungsmarkt „Büroautoma­tion" wird mit vielerlei Mitteln gekämpft: • Speicherschreibmaschinen sparen Tipp-ex und Korrekturtaste, können sich aber meist nur einige Seiten Text merken. Olivetti und IBM haben gut vier Fünftel des heimischen Markts von insgesamt nahezu einer Milliarde Schilling • Textautomaten - vorwiegend fürs Schreiben konzipierte Computer - fassen dagegen ganze Bücher. Wer gern mit Worten jongliert oder häufig Serienbriefe verschickt, muß sich nur an das Arbeiten vor dem Bildschirm und ein paar Dutzend vorgefertigte Funktionen (wie: „Lösche Absatz", „Satz in den Kurzspeicher", „Druck mit Zeilenausgleich") anfreunden. Philips, Olivetti und IBM sind bei den Einplatzsystemen gut im Rennen, Mehr­platz-Büroautomaten sind eher eine Do­mäne des US-Chinesen An Wang.

• Seit kurzem drängen auch Mikrocom­puter auf den Büro-Markt; für sie sind meist Dutzende von Fremdfabrikaten zum Texten erhältlich, von Billig-Software - das Commodore C 64-Programm „Textomat" der Düsseldorfer EDV-Firma Data Becker beispielsweise kostet rund 900 Schilling -bis zu Exklusivlösungen wie „Spellbinder" der US-Firma Lexisoft (Preis: über 120.000 Schilling). Textprogramme wie etwa „WordStar" sind „portabel", das heißt an PCs verschiedener Hersteller angepaßt, an­dere - wie beispielsweise „MacWrite" von Apple - lassen sich nur auf einem einzigen Computertyp starten. Für den trend-pro-fil-Computertest wurden nur solche Pro­gramme ausgewählt, die auf mindestens einem der 14 Testgeräte laufen, darunter:

• einige für bestimmte PC maßgeschnei­derte Programme (MacWrite, Cano-Wri-ter, Wang-Advanced WP) • portable Text-Software (WordStar, Easy Writer, MS-Word, TexAss, und Wri­ting Assistant) und • integrierte Software, die unter anderem ein Text-Programm enthält (Open Access, Framework, Symphony und Profi-Text).

Die Text-Tester Dr. Johann Günther und Dipl.-Ing. Wolfgang Schulner prüften

') Ing. Dr. Johann Günther studierte in Wien Publizistik und Kunstgeschichte. Er arbeitete bei der Firma Olivetti als Product Manager für Texlverarbeitung und anschließend bei Philips als Vertriebs- und Marketingleiter für Textver­arbeitung und Personal Computer. Derzeit ist er bei der Firma Kapsch AG als Vertriebsleiter tätig und gleichzeitig Geschäftsführer von Data 100. einem Joint-Venture von Kapsch und Northern Telecom. !) Dipl.-Ing. Wolfgang Schulner, 35, studierte in Wien Technische Mathematik und Datenverarbeitung. Der ge­bürtige Waidvienicr ist seit 1976 im EDV-Zentrum der Bundeswirtschaftskammer angestellt und dort als Leiter der Systemgruppe mit der Auswahl der EDV-Betriebsmittel Tür einzelne Kammer-Dienststellen zuständig. In der vorlie­genden Vcrgleichswertung gibt Schulner seine persönliche Meinung wieder.

86 22. März 1985 £3f i EXTRA

Page 87: stefan m. gergely

diese Produkte an Hand einer umfangrei­chen Checkliste mit jeweils mehr als 100 Positionen. Die Resultate der beiden Te­ster wurden miteinander verglichen, um sicherzustellen, daß beide Tester nach denselben Prinzipien urteilten (siehe Ta­belle).

In der Gesamtwertung schnitten die Textprogramme „Advanced WP" und „TexAss" und „ProfiText" am besten ab. Gute Noten erhielten „WordStar" und „MacWrite". Den geringsten Gefallen fan­den „EasyWriter", „SuperWriter", „Open Access", „Writing Assistant" und „Sym­phony".

Bei den meisten der getesteten Pro­gramme sei, so fanden Günther und Schul­ner, die Silbentrennung am Zeilenende unbefriedigend gelöst. Weiters sei bislang kein elektronisches Wörterbuch lieferbar, das eine automatische Korrektur von Rechtschreibfehlern („Spellcheck") ermög­lichen würde - derartige Zusätze sind bisher nur für die englische Sprache zu kaufen.

Günther und Schulner, zum Schreiben von Büchern kaum geeignet. Andererseits brau­che man wesentlich mehr Zeit, um die anspruchsvolleren und vielseitigen Pro­gramme wie etwa „Advanced WP" zu erlernen. Daher sei es vor einer Kaufent­scheidung wichtig, sich zu überlegen, wie häufig man damit arbeiten wolle - wer nur einmal in der Woche seinen PC zum Texten brauche, werde mit „MacWrite" oder „Easywriter" besser fahren als mit „WordStar" oder „Advanced PC".

Anmerkungen zu den Testkriterien

ir Zwischenwertung „Aufbau des Pro­gramms": Geprüft wurde, ob das Pro­gramm datei-, Speicher- oder textorientiert arbeitet. Letzteres trifft für Framework, MacWrite und ProfiText zu. Weiters: Ver­fügbarkeit des Arbeitsspeichers, Mehrspal­tenverarbeitung (möglich bei Framework,

um Zeichen, Wort, Zeile, Satz, Absatz und definierten Bereich zu löschen? Wie viele Tasten müssen gedrückt werden, um zwi­schen „Uberschreibe"-Modus und „Ein-füge"-Modus zu wechseln (4 Tasten bei Open Access); Einfügen von Textteilen aus anderen Dokumenten, Entlöschen von Texten, Kopieren von Texten an eine andere Stelle u. a.

•k Zwischenwertung „Arbeiten mit Text­bausteinen": Kann man Standardtexte in laufenden Text einfügen, automatisches Einfügen von Kopf- und Fußzeilen, auto­matische Seitennumerierung, Fußnoten­verwaltung, Indexerstellung u. a.

ir Zwischenwertung „Suchen und Erset­zen": Kann man eine Zeile, ein Wort oder einen Wortteil als Suchtext eingeben? Läßt sich ein Text alphabetisch/numerisch/ alphanumerisch sortieren (geht nur bei Advanced WP).

•k Zwischenwertung „Rechnen im Text": Addieren, Subtrahieren, Multiplizieren und Dividieren von Zahlen im Text,

Test-Kriterium1)

Name des Testers:

Das Programm wurde getestet auf:

Aufbau des Programms

Handbuch/Lehrprogramm

Bewegung des Cursors

Löschen, Einfügen, Kopieren

Arbeiten mit Textbausteinen

Suchen und Ersetzen

Rechnen im Text

Zeichendarstellung

Formatieren

Zusatzfunktionen

Benützerfreundlichkeit

Advanced WP

Günther

Wang PC

3

2

3

3

2

3

1

3

3

3

3

CanoWriter

Günther

Canon AS-100

3

2

2

2

2

3

0

3

2

2

4

EasyWriter

Schulner

IBM-TX, Ericsson

1

1

2

2

1

.2

0

1

1

1

2

Framework

Günther

IBM-TX

3

1

3

4

3

3

0

2

1

4

2

MacWrite

Schulner

Macintosh

3

3

2

3

2

2

0

4

2

2

4

MS-Word

Schulner

Siemens

3

2

2

4

3

2

0

3

2

1

3

Open Access

Schulner

Texas Instr.

1

3

3

2

1

1

0

1

2

4

3

ProfiText

Günther, IBM-PC Philips P3IO0

4

1

4

3

3

2

0

2

2

3

4

Superwriter

Schulner

Apricot

1

2

2

2

2

2

0

1

2

1

1

Symphony

Schulner

Sperry

2

2

3

3

1

2

3

1

1

2

1

Tex-Ass

Schulner

Ericsson

2

2

3

2

2

2

4

2

3

3

4

Word Star

Schulner, M24

Günther, IBM

3

3

3

3

3

3

0

1

2,5

3

3

Writing Assistant

Günther

IBM PC

2

1

2

2

2

3

0

2

2

3

3

Summe der Zwischenwertungen 29 29

«sehr gut"

25

„gut"

14

„befriedi­gend"

26

„gut"

27

-gut"

25

„gut"

21

„befriedi­gend"

28

„sehr gut"

16

„befriedi­gend"

21

„befriedi­gend"

29

„sehr gut"

27,5

„gut"

22

„befriedi gend"

Testurteil

') Es wurden für jedes Test-Kriterium I (Min.) bis 4 (Max.) Punkte vergeben; war ein Kriterium (z. B. Rechenfunktion im Text) überhaupt nicht vorhanden, wurde mit 0 bewertet. Siehe auch die Anmerkungen zu den Testkriterien.

Bedauerlich sei, so die Tester, daß manche Textprogramme nur in englischer Version angeboten würden. Es erscheine kaum zumutbar, deutschsprachige Schreibkräfte damit zu konfrontieren.

Wer bei dem reichhaltigen Angebot an Text-Software eine Auswahl treffen will, möge vor allem bedenken, ob er bei seiner Arbeit vorwiegend kurze oder eher um­fangreiche Texte zu bearbeiten hat; Pro­gramme wie beispielsweise „Assistant Writer" und „Open Access" seien, urteilen

MS-Word und ProfiText), Zeichensatz u. a. ir Zwischenwertung „Handbuch/Lehrpro­gramm": Sprache und Umfang des Hand­buchs, Lernprogramm für Anfänger, Help-Funktion, Menüsteuerung. •k Zwischenwertung „Bewegung des' Cur­sors": Kann man mit dem Cursor zum nächsten Wortanfang/Zeilenanfang/Satz­anfang/Anfang eines Absatzes/nächste Textseite/Textanfang u. a. springen? -k Zwischenwertung „Löschen, Einfugen, Kopieren": Sind Funktionen vorgesehen,

5 5 8 ! EXTRA

horizontal und vertikal; Prozentrechnung; vorhanden bei Advanced WP, Symphony und Tex-Ass. • r Zwischenwertung „Zeichendarstel­lung": Werden Fettschrift, Kursivschrift, Unterstreichung, Sperren des Textes u. a. am Bildschirm angezeigt? ir Zwischenwertung „Formatieren": Automatischer Zeilenumbruch vorhan­den? Dezimaltabulation (geht nicht bei EasyWriter, Framework, SuperWriter und Symphony); links-/rechtsbündiges Schrei-

22. März 1985 87

Page 88: stefan m. gergely

ben, Zentrieren, Randausgleich, Silben­trennung u. a. ir Zwischenwertung „Zusatzfunktionen": Adreßverwaltung im Programm inbegrif­fen (Framework, Open Access, Symphony und Tex-Ass); Anschlußmöglichkeit an Datenbank, Tabellenkalkulation und Gra­fik. ir Zwischenwertung „Benützerfreundlich-keit": Ist die Bildschirminformation in deutscher Sprache? Menüsteuerung, Feh­lermeldungen, laufend angezeigte Bild­schirminformation, Belegung von Funk­tionstasten. Beste Wertung: Advanced WP, ProfiText und Tex-Ass.

Textprogramm Advanced WP

Advanced WP ist ein für den Wang PC angepaßtes Textprogramm in deutscher Sprache, das einen Arbeitsspeicher von mindestens 256 K erfordert.

Lizenzgeber: Wang Lab. Inc., USA Vertretung in Österreich: Wang, Linke

Wienzeile 234, 1150 Wien Preis: S 7100,-

ir das Rechnen im Text ist für die Praxis ungeeignet; ir die Druckeranpassung ist gut gelöst.

Textprogramm CanoWriter

CanoWriter ist ein für den Canon AS 100 angepaßtes Textsystem.

Lizenzgeber: Canon Inc. Tokio, Japan Vertretung in Österreich: Canon, Mode­

centerstraße 22/Stiege A2, 1030 Wien Preis: S 5970-Anmerkungen des Testers (J. Günther):

* CanoWriter ist zwar in einer guten deutschen Version verfügbar, aber insge­samt kein ideales Textprogramm; ir es fehlen essentielle Funktionen; * die Druckeranpassung ist andererseits gut gelöst.

Textprogramm EasyWriter

EasyWriter ist ein über die Firma IBM vertriebenes Textprogramm.

Lizenzgeber: Information Unlimited Software Inc., USA

Anmerkungen des Testers (J. Günther): * Advanced WP ist schwierig, im Selbst­studium zu erlernen; * das Programm ist für den, der sich auskennt, leicht zu bedienen und eignet sich gut für normale Korrespondenz; ir die Bewegung des Cursors ist nicht auf die Erfordernisse der Textverarbeitung zugeschnitten;

88 22. März 1985

Vertretung für Österreich: IBM Öster­reich, Obere Donaustraße 95, 1020 Wien

Preis: S 4495,-

Anmerkungen des Testers (W. Schulner): * EasyWriter ist einfach zu installieren und rasch zu erlernen. ir Für große Dokumente ist das Programm weniger geeignet.

gStfi EXTRA

ir Die Silbentrennung ist unbefriedigend gelöst. ir Gute Dokumentation des verfügbaren Zeichensatzes. ir Die Bedienerführung kann wahlweise ein- und ausgeschaltet werden.

Textprogramm Framework

Framework ist ein integriertes Software­paket mit Textverarbeitung, Tabellenkal­kulation, Datenbank, Grafik und Kom-

Text-Tester Günther . . . um 100 Prozent steigern

munikation. „Frames" (Rahmen) sind in sich geschlossene, zusammenhängende Programmeinheiten, die verschachtelt, in ihrer Größe verändert und beinahe beliebig auf dem Bildschirm placiert werden kön­nen.

Lizenzgeber: Ashton Täte, USA Vertretung in Österreich: IBM Öster­

reich, Obere Donaustraße 95, 1020 Wien Preis: S 11.956,- (deutsche Version

detto) Anmerkungen des Testers (J. Günther):

•k Framework war nur mit englischer Bedienungsanleitung verfügbar; sie könnte verbessert werden und in deutscher Über­setzung die Arbeit wesentlich erleichtern. ir Die Eingabe ist einfach gelöst; das Programm eignet sich für normale Korre­spondenz und Dokumentation. * Silbentrennung ist keine vorhanden. ir Es sind Drucker und Plotter anschließ­bar, auch Drucken „im Hintergrund" ist möglich.

Page 89: stefan m. gergely

ir Grafiken können in den Text über­nommen werden.

Textprogramm MacWrite

MacWrite ist das auf den Macintosh maßgeschneiderte Textprogramm von Apple. Es unterscheidet sich in seiner Konzeption wesentlich von den meisten anderen Textprogrammen. Der Cursor wird mit einer „Maus" gesteuert. . Lizenzgeber: Apple Computer, Inc., USA

Vertrieb in Österreich: Apple Computer Österreich, Rotenturmstraße 1-3/12, 1010 Wien

Preis: ist im Apple Macintosh inbegrif­fen

Anmerkungen des Testers (W. Schulner): ir MaxWrite ist dank komfortabler Menü­technik rasch erlernt. Nicht außer Betracht sollte man aber lassen, daß die Apple-„Maus" zusätzlich Schreibtischfläche beansprucht. ir Das Programm arbeitet voll textorien­tiert und hält sich streng an das Macin­tosh-Konzept. ir Im Gegensatz zu anderen Programmen sieht man den Text am Bildschirm ge­nauso, wie er gedruckt wird. * Ermöglicht verschiedene Schriftarten (z. B. „New York", „Geneva", „Monaco") in verschiedenen Größen. -k Der Zeichensatz umfaßt viele Sonder­zeichen. •k Die Akzeptanz des Programms ist we­sentlich davon abhängig, wie das Arbeiten mit der „Maus" beurteilt wird. ir Die Silbentrennung ist unbefriedigend gelöst.

Textprogramm MS-Word

Word ist ein Textprogramm der US-Firma Microsoft. Getestet wurde die für den Siemens PC-D adaptierte Version.

Lizenzgeber: Microsoft, USA

Vertretung in Österreich: Softexpress, Edelsinnstraße 16, 1120 Wien

Fa. Peterschinegg, Schindlergasse 31, 1180 Wien

Preis: S 10.100,-Anmerkungen des Testers (W. Schulner):

•k Im Handbuch fehlt ein Schlagwortver­zeichnis. Deshalb findet man nicht immer auf Anhieb die Antworten auf spezielle Fragen. Es enthält Fachausdrücke, die nicht jedermann geläufig sein dürften. ir Zum Unterstreichen, für Fettdruck und Kursivschrift werden die Möglichkeiten grafikfähiger Bildschirme genützt und die

Zeichen so dargestellt, wie sie dann ge­druckt werden. ir Das Programm ist auch für umfangrei­che Dokumente geeignet. Man kann direkt beliebige Textseiten aufsuchen (Unter­schied zu WordStar); dadurch wird die Korrektur langer Texte erleichtert. •k Die Silbentrennung ist unbefriedigend gelöst. ir Es ist möglich, auf mehreren Spalten zu schreiben. Die Erstellung der entsprechen­den Druckformate ist jedoch nicht ganz einfach.

ermöglicht die komfortable Erstellung von Serienbriefen.

Textprogramm ProfiText

ProfiText ist ein Produkt der Reihe ProfiRange (siehe Seite 80). Es kann mit ProfiReport, ProfiPost und ProfiFile kom­biniert werden und bietet dann eine Reihe zusätzlicher Funktionen (wurde nicht gete­stet).

Lizenzgeber: Profi-Soft

»Haben Sie schon mal darüber nachgedacht, weshalb ich Sie noch nicht durch einen Computer ersetzt habe?«

ir Auf einem Bildschirm können mehrere Textausschnitte nebeneinander oder unter­einander dargestellt werden.

Textprogramm Open Access

Open Access ist ein integriertes Softwa­repaket mit Textverarbeitung, Datenbank, Terminplanung, Tabellenkalkulation, Grafik und Kommunikation.

Lizenzgeber: Software Products Interna­tional, USA

Vertretung in Österreich: IBM Öster­reich, Obere Donaustraße 95, 1020 Wien

Preis: S 14.300,-Anmerkungen des Testers (W. Schulner):

ir Open Access ist für umfangreiche Texte weniger geeignet. ir Die Silbentrennung ist unbefriedigend gelöst. * Das Handbuch ist als Lernprogramm aufgebaut und gibt daher nicht immer umfassend Auskunft zu speziellen Fragen. •k Die Funktionen zur Textbearbeitung sind dank ansprechender Benützerführung einfach zu erlernen. •k Die Kombination mit der Datenbank

£ 3 . . EXTRA

Vertretung in Österreich: Softexpress, Edelsinnstraße 16, 1120 Wien

Preis: S 6900,-Anmerkungen des Testers (J. Günther):

ir ProfiText gehört zu den bediener­freundlichsten der. getesteten Text-Pro­gramme. •k Allerdings ist es sehr „langsam". •k Bei der Bedienung der Funktionen ist eine gute Unterstützung durch das Pro­gramm vorgesehen. •k Das Programm ist nicht besonders lei­stungsfähig, dafür gut geeignet für die Basisfunktionen des Alltags von Schreib­kräften.

Textprogramm SuperWriter

SuperWriter ist ein auf dem Apricot PC installiertes Textprogramm, das auch für andere Mikrocomputer verfügbar ist.

Lizenzgeber: SORCIM Cooperation, USA

Vertrieb in Österreich: SEWA-Compu-ter, Wr. Neustadt

Preis: ist beim Apricot Xi inbegriffen Anmerkungen des Testers (W. Schulner):

22. März 1985 89

Page 90: stefan m. gergely

•. s&.«\- s^wmmimmsmMm&K*

• . ir Es wurde, die Version mit. englischer.-Bedienungsanleitung getestet. ir Für die Erläuterung der Cursor-Steu­erung benötigt man die „Answer"-Taste. Diese war nicht auffindbar. ir Für große Dokumente weniger geeignet. ir Die Silbentrennung ist unbefriedigend gelöst; ir Die Installation des Programms könnte verbessert werden.

Textprogramm Symphony

Symphony ist ein integriertes Software­paket mit Textverarbeitung, Tabellenkalr kulation, Kommunikation, Datenbank und Graphik. Es wird bisher nur in engli­scher. Version angeboten.

Lizenzgeber: Lotus Development Cor­poration, USA

Vertretung in Österreich: derzeit keine Preis: S 16.900,-Anmerkungen des Testers (W. Schulner):

•k Eine deutsche Version wäre vorteilhaft.. ir Die Silbentrennung- ist unbefriedigend gelöst. -k Das Rechnen im Text erfordert die Beherrschung der Funktionen für die Ta­bellenkalkulation. ir Das Konzept der Fenstertechnik („Win­dows") ist anfanglich etwas-verwirrend.. ir Komfortable . Drucker-Servicebefehle • ermöglichen die einfache Erstellung von Berichten.

Textprogramm Tex-Ass

Tex-Ass ist ein, „deutsches" Produkt, konzipiert von Dipl.-Math. Thomas Schmidt; Geschäftsführer der 1980 gegrün­deten Bochumer Firma Bongartz & Schmidt. Es ist aber auch in den wichtig­sten europäischen Sprachen verfügbar. Seit kurzem sind zwei zusätzliche Bausteine -Silbentrennung und Teletex - erhältlich. Ab März 1985 ist das Programm auch in einer Version,mit Fenstertechnik lieferbar („Tex-Ass-Window"). Die Firma Bongartz & Schmidt kam zuerst mit einem Kopier­schutz für Basic-Interpreter und indivi­duell angepaßten Firmenprogrammen auf den Markt. 1981 folgte Tex-Ass, ursprüng­lich fur 8-Bit-Mikrocomputer als leistungs­fähiges Textsystem geschrieben. Anfang 1983 adaptierte Thomas Schmidt das Pro­gramm fur 16-Bit-Rechner; dabei wurden auch Schnittstellen- zu anderen Program­men, wie beispielsweise dBase II, vorgese­hen.

Lizenzgeber: Bongartz & Schmidt, Bo­chum, BRD

Vertretung, für Österreich: EDV-Bera­

tung AG, Zürich,. CH.8034Zürich_.Elora-. Straße 7

Preis: sfr. 1950,- (rund S 16.200,-) Anmerkung des Testers (W. Schulner):

* Die Stärken des Programms liegen bei Serienbriefen, der Verwaltung von An­schriften und ihrer Selektion sowie beim Rechnen im Text (über Bausteine, die die Rechenformeln enthalten).. •k Das Kopieren innerhalb eines Textes und das Bewegen von 'Textteilen könnten komfortabler sein. Auch, das Handbuch und die Installationsanleitung sind noch verbesserungsbedürftig. ir Per Aufbau des Bildes ist unkonventio­nell: der Eingabebereich ist mit Punkten „vorformatiert". * Die Menüsteuerung, ist sehr übersicht­lich gestaltet. Tex-Ass ist deshalb rasch erlernbar.

Textprogramm WordStar

WordStar ist das weltweit meistver­kaufte Textprogramm (mehr als eine Mil­lion Installationen). Der Hersteller hat vor kurzem WordStar 2000 angekündigt, das

-Möglichkeiten'de_.ProgrammSiVersehwier gen: zum Beispiel die Verwendung der Funktionstasten und der Cursor-Steu­erungstasten. ir Bei' umfangreichen Texten wird die Bearbeitung zeitraubend: so erforderte ein Sprung von der Bildschirmseite 1 zur Seite 200 2 Minuten und 15 Sekunden, das Kopieren eines Textblocks unter den glei­chen Bedingungen 4 Minuten und 25 Sekunden. •k Serienbriefe sind nur mit dem Zusatz­programm MailMerge zu erstellen (wurde nicht getestet). •k Die Silbentrennung ist relativ komforta­bel gelöst; insgesamt ist jedoch-festzuhal-" ten, daß WordStar besser als sein Ruf ist.

Textprogramm Writing Assistant

Writing Assistant heißt eigentlich „pfs: write" und ist ein Programm der Software Publishing Corp. IBM vertreibt es im Rahmen der Assistant-Serie, die neben Textverarbeitung auch Graphik, Dateiverr waltung und Reporting umfaßt. Für die

»Auf der letzten Sitzung kamen wir überein, den Betrieb zu au­tomatisieren. Der Prozeß 1st beinahe abgeschlossen . . .«

90 22. März 1985

die Funktionen von WordStar, MailMerge und CorrectStar in einem Paket vereinen soll und mit „Fenstertechnik" ausgestattet ist.

Lizenzgeber: MicroPro International, USA

Vertretung in Österreich: derzeit keine Generalvertretung

Preis: S 9030,-Anmerkungen des Testers (W. Schulner):

ir Die von Olivetti gelieferte Version ent­hielt keinen Hinweis, wie das Programm auf dem M24 zu installieren ist. Dabei wird vorausgesetzt, daß man weiß, daß der M24 zum IBM-XT kompatibel ist. Verwendet man nicht vorgegebene Drucker, erfordert die Anpassung des Programms Spezial­kenntnisse. •k In den Trainingslektionen werden viele

23Ü EXTRA

Funktionstasten des IBM PO werden dazu Schablonen angeboten.

Lizenzgeber: IBM Vertretung in Österreich: IBM Öster­

reich, Obere Donaustraße 95, A-1020 Wien Preis: S 2802,-Anmerkungen des Testers (J. Günther):

* Es war. keine deutsche Bedienungsanleir tung verfügbar. Ansonst wäre Writing Assistant ein brauchbares-Werkzeug. ir Deutsche Sonderzeichen (z. B. „ß") sind nicht darstellbar. ir Die Bewegungen des Cursors sind nicht textverarbeitungsorientiert. ir Writing Assistant hat keine Rechen­funktion. ir Es werden gute Anschlußmöglichkeiten an andere Programme (etwa Multiplan oder Grafik Assistant) angeboten. • •

Page 91: stefan m. gergely

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Page 92: stefan m. gergely

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INTERVIEW

Stefan M. GERGELY sprach mit dem 24jährigen Wiener Betriebselektriker

SO BAUTE ICH EINEN PERSONALCOMPUTER S. C: Herr Konecny, wie sind Sie eigentlich auf die Idee gekommen, einen PC zu basteln'/ Konecny: Ich wollte herausfinden, wie die EDVrHersteller diese Aufgabe lösen. Au­ßerdem brauche ich so ein Ding, um mit kommerziell erhältlicher Standardsoftware arbeiten zu können . . . S.G.:. . . etwa Textverarbeitung}' Konecny: Ja, genau. Briefe schreiben, aber auch eine Datenbank aufbauen und ähnli­ches. S.G.: Haben Sie Informatik studiert oder bei einer Computerfirma Programmieren ge­lernt:' Konecny: Keines von beiden. Ich habe drei Jahre lang die HTL, Abteilung Nachrich­tentechnik, besucht, die Ausbildung aber

rungsinstitut belegt und die Abschlußprü­fung für den Betriebselektriker gemacht. Seither entwickle ich freiberuflich Compu­tersteuerungen für Maschinen. S.G.:Kann man davon leben? Konecny: Eigentlich schon. In Gänsemdorf beispielsweise, wo ich früher wohnte, gibt es eine Anzahl Gärtnereien; die können Programmsteuerungen für die Heizung ihrer Glashäuser gut brauchen. Wenn ein Installateurunternehmen so eine Steuerung um zirka 40.000 Schilling anbietet, so kann ich das im Auftrag einer Firma genausogut um 25.000 Schilling realisieren. S.G.: Um wieviel ist Ihr. selbstgebastelter Computer billiger als die gängigen Ver­gleichsprodukte'/ Konecny: Etwa um die Hälfte: Für die

dann abgebrochen, weil sie mir nicht effizient genug schien: Dann habe ich bei diversen Firmen gejobt, unter anderem bei der Post. S.G.: War das effizient genug? Konecny: Keineswegs. Vor gut drei Jahren habe ich dann einen Kurs am Berufsförde-

') Bernhard Konecny ist leitender Sekretär des Megabyte-Computerclubs. Adresse des Megabyte-Computerclubs: Stumpergasse 30. A-1060 Wien, Telefon 0 22 2/56 42 29.

Hardware habe ich etwas über 30.000 Schilling ausgegeben. S.G.: Da ist alles dabei: Recheneinheit, Tastatur, Bildschirm . . .? Konecny: . . . ja, und zwei Diskettenlauf­werke ebenfalls. Das Problem bestand darin, herauszufinden;, wo man die Einzel­teile preisgünstig bekommt. Für manche Chips werden bei uns Traumpreise ver­langt.

92 22. März 1985 S3HI-EXTRA

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S.G.: Apropos Chips: Ist die Zentraleinheit Ihres Computers mit den von uns unter­suchten Testgeräten vergleichbar, was die Technik anlangt? Konecny: Durchaus. Mein PC hat einen 8088 Mikroprozessor und verwendet das Be­triebssystem MS-DOS. Für den 8088 habe ich übrigens in Deutschland umgerechnet 280 Schilling bezahlt; in Österreich hätte er 1200 Schilling gekostet. S.G.: Wie lange haben Sie von der Idee bis zur Fertigstellung Ihres Computers ge­braucht? Konecny: Insgesamt sechs Monate. Die reine Arbeitszeit fürdasZusammenbauen betrug allerdings nur 40 Stunden. Die meiste Zeit ging für das Beschaffen der Einzelteile auf. So mußte ich beispielsweise für einen Chip, der in Singapur gefertigt wird, erst eine Einfuhrbewilligung organisieren. S.G.: 40 Stunden - das klingt relativ einfach. Glauben Sie, daß ein durchschnittlicher Hobbybastler genauso wie Sie einen Com­puter zusammenbauen könnte? Konecny: Da bin ich nicht so sicher. Zu­nächst einmal hat mir zweifellos die Praxis auf dem Gebiet der Computersteuerung enorm geholfen. Man braucht da schon relativ viel Hardware-Kenntnisse. Wenn man sich nicht logisch vorstellen kann, was auf dem Motherboard passiert, dann wird's schwierig. S.G.: Motherboard, was ist das? Konecny: Auf deutsch heißt das Mutterpla­tine. Da ist im wesentlichen die Zentralein­heit des Computers drauf. Eine dem IBM-PC vergleichbare Mutterplatine wird übri­gens um 99,95 US-Dollar in einer ameri­kanischen Computerfachzeitschrift inse­riert. Weiters muß man auch löten kön­nen . . . S.G.:. . . das können Hobbybastler auch. Konecny: Sicherlich, aber wenn Ihr Compu­ter nach dem Zusammenbau nicht funktio­niert und Sie nicht imstande sind, mit einem Oszilloskop die Schaltungen auszu-'

messen, nützt Ihnen auch das Löten nichts. S.G.: Woher haben Sie eigentlich gewußt, welche Modelle der einzelnen Geräteteile mit welchen zusammenpassen? Konecny: Ich habe gezielt nach einem Com­putertyp gesucht, bei dem ein preisgünsti-

Tastatur umprogrammieren und die Steu­ertasten der IBM-Tastatur benützen. S.G.: Und das Diskettenlaufwerk? Konecny: Das habe ich von einem österrei­chischen Händler gekauft. Die anderen Teile zur Fertigstellung des PC - passive

Aufstellung der Gerätekosten

Mutterplatine Floppyplatine Farbgraphikplatine Floppylaufwerk (zweimal) Netzteil Prozessor und

Controllerchips 256 k-RAM-Speicher Gehäuse PC-kompatible Tastatur diverses Kleinmaterial

Summe

s s s s s

' S

s s s s

4.500,-7 0 0 -9 0 0 -

4.000,-2.400,-

3.300,-4.600,-2.000,-3 0 0 0 -3 0 0 0 -

S 32.400,-

ger Selbstbau möglich schien. Durch auf­merksames. Lesen verschiedener Compu­termagazine und ausführliche Diskussio­nen mit Freunden fiel die Wahl schließlich auf ein Modell, das dem IBM-PC sehr ähnlich ist. Schließlich hat IBM mit seinem PC einen Standard geschaffen. Meine Dis­ketten kann ich deshalb bei einer Reihe anderer Geräte verwenden, und auch Zu­satzkarten und viel Software sind erhält­lich. Nachdem ich die Mutterplatine be­stellt hatte, schaute ich mich um die anderen nötigen Einzelteile um. Bei einer anderen Firma fand ich eine Floppy-Controller- und eine Farbgraphikplatine. Alle diese Teile sind nicht bestückt - das heißt, man muß die mitgelieferten inte­grierten Schaltkreise der Reihe nach erst auflöten. Schließlich fand ich auch eine IBM-kompatible Tastatur. Das ist relativ wichtig, weil die meisten Programme, die dem IBM-PC angepaßt sind, direkt die

Foto: Christiano Tekirdali

Bauelemente wie Widerstände und Kon­densatoren - konnte ich zum großen Teil im Bestand meiner Bastelsammlung fin­den. Ich hätte sie mir aber jederzeit beschaffen können. S.G.: Ihr Computer hat auf Anhieb funktio­niert? Konecny: Ja, bis auf ein paar Kleinigkeiten, die schnell behoben waren. Die Mitglieder des Megabyte-Computerclubs, dessen Se­kretär ich bin, haben mir natürlich genau auf die Finger geschaut. Mittlerweile wol­len es mir zwei der Klubmitglieder nach­machen. S.G.: Sie sagten eingangs, Sie wollten durch den Selbst bau erfahren, wie die EDV-Hersteller das Problem lösen. Wissen Sie das jetzt? Konecny: Ohne Zweifel verwenden manche Firmen viel zu viele Einzelteile. Ich bin fest überzeugt: Man könnte Computer wesent­lich simpler bauen. • •

profil EXTRA 22. März 1985 93

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PRAXIS-TEST CHEMIE-EDV

SCHNEE AM BILDSCHIRM Im Prinzip können Mikrocomputer Meßwerte chemischer Analysen

verarbeiten. Die Verständigung gelang in der Praxis aber nur auf C7Z7777Z^7777Z777=7Zrj-77ir.77r^^ •• ^TTZZ:—: T I Z : -1_ 77T7:j:^J.-.J.^—7Z^7~-Z __—_-_i._:—.

Umwegen. Von Dipl.-Ing. Gerhard PEVNY1) und Ing. Friedrich T. MAYER2)

Der Traum jedes chemischen Analyti­kers ist, von der meist zeitraubenden

statistischen Prüfung und Auswertung sei­ner Meßergebnisse befreit zu sein. Nicht selten erhält er dabei Resultate, die ohne komplizierte Rechenverfahren überhaupt nicht brauchbar sind3). Da Persönliche Computer - zumindest in den Werbepro­spekten - (fast) alles können, analysierten wir Regenwasser auf umweltschädliche Verunreinigungen und wollten herausfin-

daher unser Testprogramm ändern. Da inzwischen tiefer Winter herrschte, unter­suchten wir Schnee.

Auch damit konnten sich die Mikrocom­puter nicht gleich anfreunden. Wie immer wir die Verbindungskabel zwischen Meß­gerät (einem „Meßwertintegrator" der Type HP 3390) und PC zusammenlöteten - der Bildschirm blieb entweder stumm oder reagierte mit einem unverständlichen Wirrwarr von Zeichen. Es war ganz einfach

Analytische Meßdaten: Per Computer entwirrt

den, was die Test-Computer mit den Meßwerten anfangen können. Um es gleich vorwegzunehmen: Die Computer verstan­den die Sprache unserer Analysengeräte zunächst ganz und gar nicht. Wir mußten

') Dipl.-Ing. Gerhard Pevny ist Absolvent der HTL für Hochfrequenz und Nachrichtentechnik und diplomierter Informatiker. 1983 legte er die Elektromechaniker-Meister-prüfung ab. Heute ist er Geschäftsführer der Wiener Firma Logotronic. 2) Ing. Friedrich T. Mayer ist Chemiker (HBLVA für chemische Industrie). Er war vier Jahre lang Mitarbeiter verschiedener Analytik-Firmen. Gegcnwänigaulomatis ier t er das Labor der Forschungsfirma Topopharma. 3) So sind beispielsweise manche Analysenkurven, die ein Maß für die Konzentration einer Substanz darstellen, von anderen Kurven überlagert, die von störenden Begleit­stoffen herrühren. Solche Überlagerungen zu entwirren, ist ohne Rechner nur in grober Näherung möglich.

nicht möglich, dem MS-DOS-Betriebssy-stem der Test-Computer zu erklären, wie es auf die chemischen Bit-Folgen reagieren sollte. In keinem der Benützerhandbücher fanden wir Angaben, wie die Verbindungs­stecker zur Außenwelt (im Fachjargon: die serielle Schnittstelle) verdrahtet war. Auch die Vertreter vieler Lieferfirmen zeigten sich teilweise uninformiert.

Die Verständigung begann erst, als wir unser Meßgerät gegen ein anderes ein­tauschten: Der Meßwertintegrator CR 3A der Firma Shimadzu konnte sich mit dem HP 150 und dem Apricot Xi auf Anhieb

unterhalten. Die beiden Computer hatten ein Programm im Speicher, das nur richtig instruiert werden mußte, und schon sau­sten die Meßdaten über den Bildschirm. Ähnliche EDV-Übersetzer (im EDV-Chinesisch: Treiberprogramme) waren auch für die anderen Test-Geräte verfüg­bar. So testeten wir das Programm „Oli-term" von Olivetti und hatten damit bei allen IBM-kompatiblen Rechnern Erfolg4).

Der Analytiker-Traum war damit aber noch nicht erfüllt: Die Meßdaten mußten nun vom Computer umgesetzt werden. Als Schlager erwies sich dabei das integrierte Software-Paket „Symphony"5) (siehe Seite 77): • Die Daten wurden auf 15 Stellen hinter dem Komma genau ausgerechnet, • zahlreiche mathematische Funktionen

zum Umformen der Meßergebnisse stan­den vorgefertigt zur Verfugung und • die grafische Darstellung war problem­los.

Dennoch ist die Lösung für den Analyti­ker nicht ideal brauchbar: Analysen dauern oft eine halbe Stunde; währenddessen ist der PC blockiert. Auch die Verarbeitung größerer Datenmengen (mehr als 6000 Zahlenwerte) dürfte mit Symphony nicht gelingen.

Die Testgeräte erwiesen sich somit fur den Einsatz im Analysenlabor nur bedingt geeignet (abgesehen davon, daß zu ihrer Bedienung gute EDV-Kenntnisse erforder­lich sind). Zum Vergleich prüften wir deshalb einen Computer, der eigens für Chemiker konzipiert ist: Der Anacomp 220 der Firma Kontron verstand im Praxis-Test alle Analysengeräte - einen Varian-Gaschromatographen, einen Waters-Hochdruckflüssigkeitschromatographen und ein Kontron-Spektralphotometer-auf Anhieb. Der einzige Nachteil: Der Ana­comp kostet rund 200.000 Schilling. • •

*)Wir probierten Oliterm beim IBM-XT. Olivetti M24, Ericsson PC und Sperry PC. Für andere Personal Computer sind interaktive Programme verfügbar, wurden aber nicht getestet. ') Auch „Framework" und „Wordstar" bestanden den Schnittstellen-Test. Die Bedienung der Programme ist aber für den Normalverbraucher reichlich kompliziert.

94 22. März 1985 profil EXTRA

Page 95: stefan m. gergely

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Page 96: stefan m. gergely

PROFAN

Reinhard TRAMONTANA

Ich weiß nicht, wie ich in wenigen Zeilen meiner differenzierten Liebe zum

Computer gerecht werden kann - vielleicht gar nicht.

ER IST SCHMÄH I: I ch bin ganz tilt, seitdem ich

von den hörensagenumwo­benen Legenden über die Effizienz, die Vielseitigkeit, ja sogar über die Existenz von Computern gehört habe. Seitdem ich fast sicher bin, zu wissen, daß er in allerkürzester das meiste vom häufigsten durch das kleinste gemeinsame in exakte­ster mit höchsten nullkommajosef plusmi-nus und das noch zu einem hochgerechnet wahren Spott - seitdem spaltet sich mein Organismus in zwei extreme Reaktionen: mit dem Herzen bin ich Feuer und Flamme, mit den Nerven fix und Foxi.

Ich habe ihn ja, nur um das spätberufe­nen Aposteln Seiner Penetranz, des Ewig­heutigen, einmal klar in die Software zu sagen, niemals als Blechtrottel bezeichnet. Ich wußte anfangs gar nicht, daß einer, der weiß, warum es vorgestern trotz dem ganzen versammelten Wetter nicht schön geworden ist, auch aus Blech ist.

Ich habe ihn nie wissentlich herabge­setzt: nachdem mich drei Mädchen unter dem läppischen Vorwand des Mundge­ruchs hintereinander zurückgestoßen hat­ten, war er der erste gütige Weise, der mir erklärte, daß die Kurve meines Biorhyth-. mus nicht zu ihren paßte.

Und ich habe niemals geglaubt, daß manche Menschen versuchen, manche Menschen durch Computer zu ersetzen -und bin mit meiner Meinung erst vor kurzem glänzend bestätigt worden, weil es kein Computer war, dem Friedhelm Fri­schenschlager dringend die Hand schütteln wollte, sondern ein Mensch wie du und ich.

Computer nämlich, und das haben sie mir oft genug unter zwei Mattscheiben gesagt, wollen die Menschen per saldo gar nicht ersetzen. Sie wollen ihnen nur helfen. Und dabei sind sie riesig. Also, es gibt ja immer noch Hinterwäldler - die nennen sich jetzt modisch Hinterfrager, um nicht so altbacken human zu klingen -, die

behaupten, der Computer hätte uns unserer produktiellen Sinnlichkeit beraubt - das ist natürlich Unfug, was- ich bemerkt habe, seitdem mein erster mit meiner Frau durchgebrannt ist.

Die sagen auch, das Computer-Zeitalter werde zweifellos bestimmte uralte Fähig­keiten des Menschen verstümmeln - aber wer von denen schlägt heute zwei Steine aneinander, um sich eine Zigarette anzu­zünden?

N; I ein, Computer kosten uns keine althergebrachten

Einrichtungen - wenn man von der jedem dynamischen Aufsteiger sowieso schon auf den Hammer gehenden Zwischenmensch­lichkeit absieht, was aber, wie ja schon der Name sagt, hauptsächlich bloß für Perso­nal-Computer zutrifft.

Sie bringen uns was. Summen. Resultate. Verrechnungen. Ausdrucke. Tabellen. Übersichten. Schemata. Programme. Che^ mische, physikalische, technische Pro­zesse. Formeln. Prognosen. Und nur dann einen Schreikrampf, wenn mitten ins Spei­chern der Strom ausfallt.

Sie sind wirklich riesig. Einfach ganz Welt. Und sowas von unfällbar

so kraß von unfällbar so laß vom Umfeldhaar so klass wie unfehlbar, daß es kaum zum Derschreiben ist.

Freunde, denen ich seit Jahren mich nicht und nicht anschicken konnte, über den Weg zu trauen, haben mir beinahe glaubhaft versichert, daß der Computer seinem Wesen nach die beste Erfindung der Menschheit gleich nach dem Feuer sei -und da ist was dran: seit Gurtenpflicht und Katalysator-Auto kann ich die Geschichte mit dem Rad auch nicht mehr so ernst nehmen.

G; .elehrte, die mich von der lallgemeinen Nützlichkeit

ihres universitären Stuhlgangs oft nicht wirklich überzeugen konnten - ich hatte meine kleinlichen Zweifel, was ein rein theoretisches Partnerschafts-Seminar an der Angewandten Technik bringen könnte -, haben mich mit praktischer Hardware überzeugt: Sie sind die Größten, was jedwedes Ausspucken und Aufnehmen betrifft.

Und wie klein und handlich sie alle schon geworden sind! Um sich besseres Kopfrechnen zu ersparen, braucht man nicht mehr als fünf Gramm Hirn an der Hand; es ist begeisternd, was man alles nicht mehr im Kopf nutzlos mit sich herumschleppen muß.

Und dann die Spiele: Sie können, so wurde mir von international renommier­ten Misanthropen bewiesen, Abende lang Bridge spielen, ohne mit dem üblichen Gesindel miesmacherischer Mitspieler zu­sammentreffen zu müssen. Wenn Hans Krankl Glück hat, spielt er dank der nächsten Computer-Generation einmal ein ganzes Match durch, ohne kritisiert zu werden.

Für mich - ich nehme an, das ist nicht zu überlesen

- ist der Computer ein Muß, ein Uaah, ein Schmatz: er ist Haustier und Entertain­ment und Partner in einem. Und er braucht weder einen Auslauf noch Karten noch Blumen.

Er bietet die problemloseste Mitteilungs­und damit Daseinsform, er bedarf weder übertriebener Aufmerksamkeit noch lästi­ger Achtung.

Er besteht nicht auf persönlicher Ver­wirklichung und legt auf Würde keinen Wert. Er ist Vorurteilen, Beleidigungen und Dunkeln aller Art gegenüber unempfind­lich. Er ist Gott sei Dank ohne gefiihlsdu-selige Umwege, ohne humanitäre Ein­wände zum permanenten Einsatz für den nackten Selbstzweck bereit.

Er ist ohne Widerspruch bereit, zu arbeiten, solang es ihn gibt.

Er ist so unkompliziert widerspruchslos, daß keiner von ihm sagen kann, er sei nicht nützlich - und er ist so verfügbar, daß er in der sog. vielschichtigen, schnellebigen Zeit unserer Zeit wohl zum besten, nervenscho-nendsten und damit zielstrebigsten Kame­raden geworden ist.

Ich möchte ihn nicht mehr missen, seitdem ich weiß, daß er so gut ist.

Eines Tages wird mir schon noch jemand erklären, wozu. • •

96 22. März 1985 S & i EXTRA

Page 97: stefan m. gergely

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Page 98: stefan m. gergely

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22. März 1985

SSfll EXTRA

Page 99: stefan m. gergely

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