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Exklusiv für Vertriebspartner* AUSGABE 12 | 3. QUARTAL 2014
Andrew Dreaneen
Head of Schroder GAIA
Product & Business
Development
Steigende Zinsen im Anleihensektor – Und
was kommt dann?
Fonds
Ein neuer Fonds auf der
Schroder GAIA Fondsplattform
Spezial
Hinter den Kulissen – Unser
Fonds-Zentrum in Luxemburg
Vermischtes
Richtig in der Schlange stehen
können nur die Briten
Schroders EXPERT Q3 / 20142
INHALT
2 Inhalt
3 Editorial
NEUES VON SCHRODERS
4 Meldungen
TOPTHEMA
7 Steigende Zinsen im Anleihensektor –
Und was kommt dann?
INVESTMENTGEDANKEN
12 Wie fl exibel ist mein Rentenfonds
wirklich?
FONDS
17 It’s Birthday Time –
Ein „kleiner“ Fonds wird 1 Jahr
18 Die Hedgefondsbändiger –
Ein neuer Fonds auf der Schroder
GAIA Fondsplattform
23 Top Performer
24 Fragen an Andrew Dreaneen
NAREIKE’S DEMOGRAFIE-ECKE
26 Was haben China, mehr als
9,6 Milliarden Menschen und
Harley Davidson gemeinsam?
MÄRKTE
28 Die Märkte im Überblick
SPEZIAL
30 Hinter den Kulissen –
Unser Fonds-Zentrum in Luxemburg
34 Selbstfahrende Autos:
nur noch eine Frage der Zeit?
VERMISCHTES
39 Schroders DVD-Empfehlung
40 Schroders Chronik:
Stillstand in den 30ern
42 Britisches: Richtig in der Schlange
stehen können nur die Briten
44 Expert-Kreuzworträtsel
SERVICE
46 Expertplausch
46 Impressum
47 Termine
47 Kontakt: So erreichen Sie das
Schroders-Team
* Exlusiv für Vertriebspartner,
da der Schroders Expert
Informationsmaterial nach
§ 31 Abs. 2 Satz 4 Nr. 2 WpHG
darstellt.
Schroders EXPERT Q3 / 20143
EDITORIAL
Von Achim Küssner,
Geschäftsführer
der Schroder Invest-
ment Management
GmbH
Was in den USA funktioniert, muss doch auch hierzu-
lande irgendwie umsetzbar sein. So oder so ähnlich
werden es sich die Marketing- und Vertriebsstrategen
einiger ETF-Anbieter wohl gedacht haben. Denn wäh-
rend jenseits des Atlantiks Privatkunden einen relativ
hohen Anteil am ETF-Volumen halten, dominieren zu
90 Prozent institutionelle Investoren wie Hedgefonds
oder das Treasury den europäischen Markt. Das
sollen nun ETF-basierte Portfoliolösungen mit redu-
zierten Managementgebühren richten. Das Prinzip
klingt dabei im ersten Moment einfach: Eine bunte
Mischung aus vermeintlich kostengünstigen ETFs
wird zu einem möglichst ausgewogenen Gesamtport-
folio zusammengesetzt.
Verstehen Sie mich nicht falsch, es ist absolut legitim
für Anleger, auch auf die Kosten zu schauen – können
zu hohe Fondsgebühren doch die Performance
schmälern. Unser eigener Schroder ISF QEP Global
Core beispielsweise kommt mit schlanken 0,5 Prozent
jährlich aus und schafft mit diesem Kostenvorteil
eine Mehrrendite gegenüber dem Wettbewerb. Doch
deshalb die Kosten als ausschlaggebendes oder gar
einziges Kriterium für eine Investmententscheidung
heranzuziehen, halte ich für schlichtweg falsch. Was
nützen im Fall der besagten Lösungen auf ETF-Basis
die niedrigen Kosten, wenn sich die Asset Allokation
erst noch beweisen muss? Beziehungsweise wird
sie sogar sträfl icherweise zum Teil den Privatkunden
überlassen. Ein Risiko, das ich als Anleger nicht
bereit wäre einzugehen. Ist die richtige Portfolio-
zusammenstellung doch nachweislich der größte
Performancegarant.
Es gilt jedoch, nicht nur zu kritisieren, sondern auch
mit konstruktiven Lösungsvorschlägen aufzuwarten.
Und hier glaube ich, dass die moderne Portfolio-
theorie in Form adäquater Multi-Asset-Fonds längst
weiter ist. In Multi-Asset-Produkten werden die ver-
schiedenen Anlageklassen aktiv gespielt, es kommen
unter anderem Derivate zum Einsatz und Absolute
und Total Return-Ideen werden im Portfolio umge-
setzt. Die Fondsmanager haben Zugang zu moder-
nen Instrumentarien und können auch alternative
Anlageklassen, wie etwa Private Equity oder Infra-
struktur, zur Diversifi kation nutzen und trotzdem
handelt es sich um regulierte Produkte, die deshalb
auch für Privatanleger geeignet sind.
Sicher, den Einsatz all dieser Instrumente und die
Erfahrung der Fondsmanager gibt es nicht gratis –
andererseits bilden auch ETF-Anbieter einen Index
nicht aus Nächstenliebe ab. Lediglich ihr geringerer
Aufwand spiegelt sich in Form von niedrigeren
Gebühren wider. Doch wenn der Mehrwert von Multi-
Asset-Produkten, die Erfahrung der Fondsmanager
und der Zugriff auf ein breites Research die höheren
Gebühren überwiegt, kann es eigentlich nur heißen:
Nur billig ist keine Lösung.
Interessante Lösungen mit Mehrwert fi nden Sie
vielleicht schon auf den folgenden Seiten.
Ihr
Geiz ist gar nicht so geil
Schroders EXPERT Q3 / 20144
NEUES VON SCHRODERS
Meldungen
+ + + Alex Tedder neuer Leiter für internationale Aktien + + +
Alex Tedder ist seit Juni diesen Jahres neuer Leiter des internationalen Aktienteams
von Schroders. Er ist für das Management, die strategische Planung und die
Leitung des Teams für globale und internationale Aktien zuständig und berichtet an
Peter Harrison, Global Head of Equities, der einige der Aufgaben vor seiner Einstel-
lung übergangsweise innehatte. Simon Webber, Lead Portfolio Manager Global
Equities, wird sich wie bisher auch auf den Bereich Investments konzentrieren und
dafür weiterhin eng mit den weltweiten Sektorspezialisten zusammenarbeiten. Vor
seinem Wechsel zu Schroders war Alex Tedder für American Century Investments
tätig und zeichnete in der Position des Senior Vice Presidents und Co-Head of
Global and Non-US Large Cap Strategies für Kundengelder in Höhe von 21 Milliar-
den US-Dollar und ein Team von 15 Experten verantwortlich. Mit seinen mehr als
20 Jahren Erfahrung ist er eine ideale Ergänzung für das bestehende globale
Aktienteam, das aus acht Sektorspezialisten und zwei Portfolio Managern besteht.
+ + + Denis Parisien neuer Portfoliomanager für Emerging Markets Debt Relative Return + + +
Schroders Emerging Markets Debt Relative Return-Team in New York heißt Denis
Parisien als neuen Portfolio Manager willkommen. Ab sofort wird er sich auf die
Analyse von Unternehmensanleihen aus den Schwellenländern fokussieren und
unter Führung von James Barrineau, Co-Head of Emerging Markets Debt Relative
Return, beim Management bestehender Portfolios unterstützen. Parisien kommt
von der Deutschen Bank Securities, New York, wo er vier Jahre als Head of
Emerging Markets Corporate Debt Research and Strategies tätig war. Unter ande-
rem hat er dort die Analyse neu gestaltet und eine einzigartige Research-Plattform
für Emerging Markets entwickelt, die Fundamentaldaten mit einer relativen Value-
Analyse kombiniert. Davor war er bei Santander Investment Securities als Executive
Director und Head of Latin American Fixed Income Research tätig. Eine weitere
Station seiner Karriere ist die in Miami ansässige Standard New York Securities, wo
er rund fünf Jahre als Senior Vice Präsident und Head of Research verantwortlich
zeichnete.
Denis Parisien
+ + + Schroders bezieht neues Büro im Frankfurter TaunusTurm + + +
Seit dem 16. Juni 2014 befi ndet sich das Deutschlandbüro von Schroders in neuen
Räumlichkeiten im 29. Stockwerk des Frankfurter TaunusTurms. Gegenüber des
vorherigen Unternehmenssitzes gelegen, werden in den neuen Büroräumen nun
die drei Geschäftsbereiche Vermögensverwaltung, Immobilienmanagement und
Privat kundengeschäft auf einer 1.500 Quadratmeter großen, langfristig angemiete-
ten Etage gebündelt. Der 170 Meter hohe TaunusTurm ist eines der effi zientesten
Bürogebäude in Frankfurt mit einer Mietfl äche von insgesamt 60.000 Quadrat-
metern. Unter anderem zählt eine neue Depandance des Museums für Moderne
Kunst zu seinen Mietern. Das neue Wahrzeichen bietet neben der idealen Innen-
stadtlage, einen direkte Zugang zum Park sowie einen gastronomischen Service
im Gebäude.
Schroders EXPERT Q3 / 20145
NEUES VON SCHRODERS
+ + + Beförderung für Peter Harrison + + +
Peter Harrison ist ab sofort neuer Head of Investment bei Schroders in London. Er
wird in seiner neuen Funktion für alle Investmentaktiviäten der Gesellschaft verant-
wortlich zeichnen. Zuvor war er als Global Head of Equities für die Aktienanlagen
des Hauses zuständig. Seine freigewordene Position wird mit der Rückkehrerin
Nicky Richards, zuvor CEO und CIO bei MLC Investment Management in Australien,
besetzt. Richards startete ihre Karriere vor rund 16 Jahren bei Schroders.
Peter Harrison
+ + + Drei Neuzugänge für das Schroders-Research + + +
Über gleich zwei neue Teammitglieder darf sich Rory Bateman, Head of UK and
European Equities, freuen. Ab sofort verstärken die beiden Senior Research Analys-
ten Henrik Nyblom und Roger Doig sein Londoner Team.
Nyblom kommt von Nomura und wird bei Schroders europäische Telekom- und
Medienwerte abdecken. Er ist seit 17 Jahren in der Branche tätig und wird vor allem
aufgrund seiner Erfahrungen auf der Verkäuferseite dem Schroders-Team wertvolle
Einblicke in die Unternehmenswelt und die regulatorischen Gegebenheiten des
Telekommunikationssektors geben können. Roger Doig wechselt innerhalb von
Schroders, wo er zuvor für das Credit Research Team in London europäische
Finanzwerte analysiert hat. Für das UK and European Equities Team wird sich Doig
ab sofort auf europäische Versicherungstitel und verschiedene Finanzwerte kon-
zentrieren. Er ist seit 2007 bei Schroders und war davor als Aktienanalyst für euro-
päische Versicherer bei JP Morgan tätig.
Zudem wird Robert Kendrick ab sofort das Londoner Fixed Income Credit
Research Team verstärken. Zuvor war er für Legal and General Investment Management tätig und hat dort als Senior Credit Analyst Banken und Versicherer
weltweit abgedeckt.
Henrik Nyblom
Robert Kendrick
Roger Doig
City Tower in Manchester.
+ + + Schroders kauft City Tower in Manchester + + +
Schroder Property erwirbt für umgerechnet 162 Millionen Euro (132 Millionen briti-
sche Pfund) das höchste Bürogebäude in Manchester zu einer Anfangsrendite von
sieben Prozent. Der 107 Meter hohe City Tower ist damit in den Händen von gleich
drei Anlagevehikeln. Der Schroder UK Property Fund, in dem auch deutsche Inves-
toren investiert sind, hält einen wesentlichen Anteil an der prominenten Immobilie.
Verkäufer des 57.175 Quadratmeter sowie 456 Parkplätze umfassenden dreißig-
stöckigen Towers ist das britische Immobilienunternehmen Bruntwood. Zentral
gelegen und gut an das Verkehrsnetz angebunden, bietet das 1967 erbaute Wahr-
zeichen ideale Voraussetzungen für seine rund 115 Mieter, zu denen neben Einzel-
händlern, Hotelunterkünften und Freizeiteinrichtungen vor allem Firmen zählen.
Hauptmieter der Bürofl ächen sind unter anderem das National Institute für Health
and Care Excellence, das Justizministerium und die University of Law.
Schroders EXPERT Q3 / 20146
NEUES VON SCHRODERS
Meldungen
+ + + FWW zeichnet über 100 Schroders-Fonds mit Bestnote aus + + +
Ganze 79 Aktien- und 24 Rentenfonds von Schroders sind mit fünf FundStars
ausgezeichnet worden, der Bestnote des auf Fondsinformationen spezialisierten
Anbieters Financial Webworks1 (FWW). Bewertet wurden die Schroders-Produkte
anhand der erzielten Wertentwicklung und dem dabei eingegangenen Risiko, wo-
raus anschließend die risikoadjustierte Performance über drei Jahre errechnet
wurde. Die FWW Group vergleicht auf diese Weise rund 26.500 Fonds in einer haus-
eigenen Datenbank und unterstützt so Fondsberater und Anleger bei ihren Anlage-
entscheidungen.
„Natürlich freut es uns sehr, dass wir gleich mit mehr als 100 unserer Fonds dieses
tolle Ergebnis erzielen konnten“, sagt Achim Küssner, Geschäftsführer der Schroder
Investment Management GmbH. „Es zeigt aber auch, mit welch hoher Qualität und
Treffsicherheit unsere Fondsmanager durch die Bank weg arbeiten. Performance
ist in unserem Haus also kein Zufall, sondern die logische Konsequenz aus Exper-
tise und exzellentem Research.“
+ + + Schroder Property verbucht Rekord-Transaktionsvolumen in 2013 + + +
Mehr als 600 Millionen Euro alleine am deutschen Immobilienmarkt – mit diesem
für das Unternehmen bisher höchsten Transaktionsvolumen schließt Schroder Pro-
perty das Geschäftsjahr 2013 ab. Davon entfallen etwa 500 Millionen Euro auf
Verkäufe – vor allem in den Bereichen Wohn- und Logistikimmobilien. Angekauft
wurden im vergangenen Jahr vor allem Büroimmobilien für rund 100 Millionen Euro
für ein pan-europäisches Mandat und einen deutschen Immobilien-Spezialfonds.
Zu den in Deutschland erworbenen Immobilien zählten unter anderem Bürogebäu-
de in Frankfurt und in München. Neben einem Anstieg des Transaktionsvolumens
nahm auch das Vermietungsvolumen in Deutschland zu. Insgesamt wurden neue
Mietverträge für ca. 55.000 m² im Wert von rund drei Millionen Euro neu abge-
schlossen oder prolongiert. 2014 wird das Transaktionsvolumen in Deutschland
aller Voraussicht nach geringer ausfallen. Dafür plant man bei Schroder Property
die Ankaufsquote in diesem Jahr zu erhöhen.
1 Quelle: FWW Group. Stand 30. Mai 2014.
Schroders EXPERT Q3 / 2014
TOPTHEMA
7
Steigende Zinsen im Anleihensektor – Und was kommt dann?
Die vergangenen Jahre lassen sich ohne
Zweifel als Jahre der politischen und
volkswirtschaftlichen Extreme bezeichnen.
Die Eurokrise hat lange Zeit die Welt in
Atem gehalten. Vormals als „sichere Häfen“
geltende Papiere waren und sind teilweise
immer noch nicht wirklich attraktiv – wie
zum Beispiel zehnjährige Bundesanleihen,
deren Realverzinsung nach Abzug der
Infl ation negativ ausfällt. Kurz gesagt, es
ist offensichtlich, dass politische Entschei-
dungen und Veränderungen den Markt
und das Investitionsverhalten maßgeblich
beeinfl ussen. Das wird vermutlich auch
in Zukunft der Fall sein.
uu
Allerdings scheint nun eine Erholung in greif-
barer Nähe und in Anbetracht soliderer US-
Wirtschaft sdaten fragen sich Anleger natür-
lich, wie lange es noch dauern wird, bis auch die
Zinsen wieder steigen. Flexible Anleihenfonds wür-
den in einem solchen Szenario den notwendigen
Spielraum bieten, um negative Überraschungen zu
vermeiden.
Der 12. Dezember 2012 war für den damaligen
Fed-Vorsitzenden Ben Bernanke ein denkwürdiger
Tag, da er ein Programm der massiven quantitativen
Lockerung von monatlich 85 Milliarden US-Dollar
Schroders EXPERT Q3 / 2014
TOPTHEMA
8
Quelle: Schroders. Stand 30.06.2014. Die Alphagenerie-
rung, die oben dargestellt ist, repräsentiert die Sicht des
Schroder Global Multi Sector Portfolio Management Team.
8
7
6
5
4
3
2
1
0
Rendite in %
Je höher das Alphaziel,
desto unterschiedlicher
der Anteil der Quellen
am Gesamtergebnis.
4 % 8 % Alphaziel
Die Alpha-Lieferanten
■ Duration
■ Zinskurve
■ Land
■ Währung
■ Credit Beta
■ Credit Sector
■ Relative Value
uu ankündigte, das die Märkte grundlegend beeinfl ussen
würde. Diese erhöhten monatlichen Wertpapierkäufe
bedeuteten, dass die US-Notenbank (Fed) mehr
als drei Billionen US-Dollar pro Jahr in die US-
Wirtschaft pumpen würde.
Abgesehen von diesen gigantischen Anreizen kün-
digte Bernanke an, dass der Zins, zu dem sich Banken
untereinander Geld leihen (die Fed Funds Rate), so
lange „außergewöhnlich niedrig“ bleiben würde, bis
die Arbeitslosigkeit auf 6,5 Prozent oder darunter
gehen und die längerfristigen Inflationserwartun-
gen „gut verankert“ sein würden.
Während des Jahres 2013 und Anfang 2014 hielten
renditehungrige Anleger aufgrund dieses hohen
Liquiditätsangebots und der Versicherungen der Fed
und anderer Zentralbanken, dass die Zinsen vorerst
niedrig bleiben würden, Ausschau nach Renditen, wo
immer sie zu fi nden waren. Mittlerweile erscheinen
aufgrund dessen die Anleihenbewertungen in einer
Reihe von Marktsegmenten ausgereizt.
Allerdings hat sich die Weltwirtschaft mit viel
weniger Problemen herumzuschlagen als noch im
Jahre 2012 oder etwa vor sechs Monaten. Die
Arbeitslosigkeit in den USA liegt unter der von
Bernanke festgesetzten Marke von 6,5 Prozent, der
Infl a tionsdruck nimmt zu und all dies ereignet sich
vor dem Hintergrund der allmählichen Drosselung
der quantitativen Lockerung. Die Fed beruft sich
nicht mehr auf eine bestimmte wirtschaft liche Kenn-
zahl bei ihren Zinsentscheidungen, aber es ist davon
auszugehen, dass eine Zinserhöhung mittlerweile in
greifb arer Nähe ist.
„Eine Zinserhöhung scheint in greifbarer Nähe –
allerdings ist das für Anleiheninvestoren erst einmal
negativ, oder?“
Noch notieren die Leitzinsen allerdings auf Rekord-
tiefständen und die reine Marktrendite macht nie-
manden mehr reich. Die klassische Wette auf fallende
Zinsen und die damit verbundenen Kurssteigerungen
im Anleihenbereich funktionieren schon seit länge-
rem nicht mehr. Und die Aussichten auf steigende
Zinsen sind für Inhaber von Anleihen generell negativ.
Wie können sich also Anleiheninvestoren vor einer
Korrektur angesichts einer drohenden Zins erhöhung
schützen? Eine Art der Risikominderung oder der
renditeträchtigen Nutzung einer Zinserhöhung sind
Anlagen in fl exiblen Anleihenfonds.
Das Hauptziel von Managern konventioneller
Anleihenfonds besteht darin, den Referenzindex
weitestgehend zu replizieren. Im Weiteren haben sie
aber kaum Spielraum, ihren Einschätzungen Aus-
druck zu verleihen. So weichen die Portfolio bestände
in der Praxis im allgemeinen kaum von der Bench-
mark ab. Da der Manager eines konven tionellen An-
leihenfonds seine Überzeugung oder seinem Pessi-
mismus stets nur über eine leichte Über- bzw.
Untergewichtung gegenüber der Benchmark wider-
spiegeln wird, lässt sich das mit einer Zinserhöhung
einhergehende Risiko unter Umständen nicht voll-
ständig ausmerzen. Denn die Durationsposition des
Portfolios hängt letztlich von der der Benchmark ab.
Dies ist bei einem fl exiblen Anleihenfonds nicht der
Fall. Der Fondmanager kann sich an einem sehr
breiten Index wie beispielsweise dem Barclays Global
Aggregate orientieren, um die Volatilität aus relativer
Sicht zu überwachen. Er könnte aber auch ganz auf
eine Benchmark verzichten und sein Portfolio ent-
sprechend seinen besten Ideen managen. Mit dieser
Vorgehensweise erschließt er sich somit das größt-
mögliche Investmentuniversum. Fondsmanager fl e-
xibler Anleihenfonds haben vielmehr die Freiheit
über alle Branchen und Sektoren hinweg zu investie-
ren, fl exibel im Durations- und Währungsmanage-
ment sowie der Positionierung entlang der Zinskurve
zu sein. Die breitere Auswahl von verfügbaren Anla-
gestrategien ermöglicht es einem fl exibel agierenden
Manager viel höhere Allokationen in Bezug auf das
Risiko einzugehen oder diese stärker zu meiden.
Schroders EXPERT Q3 / 2014
TOPTHEMA
9
„An eine Benchmark gebunden zu sein,
birgt jede Menge Risiken“
Anfang Juni kündigte die Europäische Zentralbank
(EZB) eine seit langem erwartete Senkung des Refi -
nanzierungssatzes auf 0,15 Prozent an, während der
Einlagenzins mittlerweile bei –0,1 Prozent im negati-
ven Bereich liegt. Diese Zinsschritte wurden in Anbe-
tracht einer niedrigen Infl ation in der Eurozone und
zur Schwächung des starken Euro unternommen,
der der Wettbewerbsfähigkeit
schadete. Die negativen Einla-
genzinsen dürft en die Kapital-
zufl üsse reduzieren und für
eine höhere Infl ation sorgen.
Darin unterscheidet sich die
Eurozone von den USA deut-
lich, wo mittlerweile alles für
eine Zinserhöhung spricht.
Ein uneingeschränkt agieren-
der Anleihenfondsmanager
könnte eine Strategie umset-
zen, die von diesem Unter-
schied profi tieren würde. Da
die Geldpolitik in der Euro-
zone sehr entgegenkommend
bleibt, dürft en Positionen
in Schuldtiteln europäischer
Kernländer von längerer Du-
ration weiterhin Unterstüt-
zung erfahren. Niedrige und
rückläufi ge Leitzinsen sind für
Anleiheninvestoren positiv.
Der Manager eines fl exiblen Anleihenfonds könnte
außerdem eine Short-Position in der US-Dollar-
Duration eingehen und das Portfolio somit von einer
Zins erhöhung der US-Notenbank profi tieren lassen.
„Beständige Gesamtrenditen mit fl exiblen
Anleihefonds erreichen“
Das wertvollste Instrument eines fl exiblen Anleihen-
fonds also ist der Handlungsspielraum seines Man-
dats. Die Fähigkeit, das Risiko eines Portfolios lau-
fend und aktiv anzupassen, ermöglicht es, beständige
Gesamtrenditen zu erzielen. Während konventionelle
Anleihenfonds ein zielgerichtetes Engagement in be-
stimmten Segmenten des Anleihenmarktes bieten,
kann der Manager eines fl exiblen Mandats das Port-
folio so positionieren, dass er von einer breiteren
Auswahl an Märkten und Marktbedingungen profi -
tiert oder aufgrund dessen besser geschützt ist. Wei-
terhin kann er zielgerichtete und aktive Durationspo-
sitionen eingehen, wodurch diese Anlageinstrumente
in einem Umfeld steigender Zinsen noch wertvoller
werden. uu
Durationsposition
Unter der „Duration“ versteht
man die Anfälligkeit der Positio-
nen des Fondsmanagers für Zins-
schwankungen. Die Duration ei-
nes Fonds bringt zum Ausdruck,
wie stark der Portfoliowert des
Fonds auf veränderte Zinssätze
reagieren würde. Die vorherr-
schende Logik gebietet, dass
bei steigenden Zinsen eine hohe
Durationsposition zu meiden ist,
denn höhere Zinsen wirken sich
negativ auf die Bewertungen von
Anleihen aus. Je höher die Durati-
on eines Portfolios im Falle stei-
gender Zinsen, desto höher die
Anlageverluste.
Schroders Expertikon
So könnte beispielsweise ein Engagement in Hoch-
zinsanleihen auf Kosten von Investment-Grade-
Titeln eingegangen werden und umgekehrt. Das
Fondsmanagement könnte je nach Einschätzung der
Zinsentwicklung einer Volkswirtschaft unterschied-
liche Fremdwährungsgeschäft e in verschiedenen
Devisen eingehen. Alternativ hierzu könnte es auch
einer Überzeugung zum Ausblick verschiedener
Regionen oder Anlageklassen Ausdruck verleihen.
Darüber hinaus bestünde die Möglichkeit die
„Durationsposition“ stärker abzuändern als es in
einem konventionellen Anleihenfonds möglich
wäre – ein wesentliches Instrument, mit dem der
Portfoliomanager das Risiko von Zinserhöhungen
mindern oder von einer solchen geldpolitischen Ent-
scheidung gar profi tieren kann.
In einem konventionellen Anleihenfonds haben
die begrenzten Optionen des Managers zur Folge,
dass das Portfolio gegenüber der Benchmark zwar
eine „untergewichtete“ Durationsposition aufweisen
kann, eine komplette Abkehr aber nur bedingt mög-
lich wäre.
Im Gegensatz dazu sind fl exible bzw. „go anywhe-
re“ Anleihenfonds, die keine Benchmark befolgen,
auch nicht darauf angewiesen, ein Index-Portfolio
nach zubilden. Das Durationsprofi l kann daher we-
sentlich fl exibler sein. Der Manager könnte die Port-
folioduration in einem Marktsegment verringern und
sie stattdessen in einem anderen wieder erhöhen. Die
Duration kann nach Regionen, Anlageklassen oder
einem bestimmten Segment der Zinskurve, das als
attraktiv erachtet wird, umgeschichtet werden. Sie
kann auch mit Hilfe von Optionen anstelle von
Direktanlagen in Anleihen eingegangen werden.
Dadurch werden Strategien handlungsfähiger und
Manager können sich in bestimmten Bereichen in
punkto Duration „short“ positionieren. Uneinge-
schränkte Anleihenfonds können in einem solchen
Umfeld brillieren. Die Möglichkeit von Short-Posi-
tionen oder negativen Durationspositionen erlaubt
es den Investoren nicht nur, sich vor einer Zins-
erhöhung zu schützen, sondern sogar von ihr zu
profi tieren.
Ein wesentliches Merkmal der Märkte im gegen-
wärtigen Umfeld ist beispielsweise der jeweils
unterschiedliche Ausblick auf die verschiedenen
Volkswirtschaft en. Am off ensichtlichsten ist der
Unterschied zu sehen zwischen der Eurozone und
den USA.
Schroders EXPERT Q3 / 2014
TOPTHEMA
10
Anlagegründe Anlagerisiken
■ Zielt darauf ab, die Anlagemöglichkeiten zu
nutzen, die sich aus der Volatilität der globalen
Makroökonomie ergeben.
■ Ein Fonds mit umfassenden Anlagemöglich-
keiten und der Flexibilität, in eine breite Palette
an Strategien zu investieren, darunter auch
festverzinsliche Papiere und Währungen.
■ Erfahrenes Team aus internationalen Spezia-
listen im Makro-Bereich, die über viele Markt-
zyklen hinweg solide risikobereinigte Renditen
erwirtschaftet haben.2
■ Vollständig integriert in das erfolgreiche größere
Rententeam von Schroders. Dies ermöglich
es, die besten Chancen und Anlagestile des
Global Fixed Income Team zu nutzen, um eine
gute Sharpe Ratio zu erzielen.
■ Historische Renditen in ähnlichen von dem
Team geführten Strategien haben geringe
Korrelationen mit anderen Märkten erzielt.2
■ Ausfallrisiko/Derivate: Wenn die Gegenpartei eines Finanz derivats ausfällt,
gehen der nicht realisierte Gewinn des Kontrakts und sein Marktengagement
möglicherweise verloren.
■ Kreditrisiko/ABS/MBS: MBS- oder ABS-Anleihen erlangen möglicherweise
nicht den vollständigen, von den zugrunde liegenden Kreditnehmern geschul-
deten Betrag zurück.
■ Kreditrisiko/Schuldtitel: Ein Emittent von Wertpapieren kann unter
Umständen nicht in der Lage sein, seinen Verpfl ichtungen zur Vornahme
rechtzeitiger Zins- und Kapitalzahlungen nachzukommen. Dies wirkt sich
auf das Kredit rating dieser Wertpapiere aus.
■ Kreditrisiko/Anleihen unter Investment Grade: Wertpapiere unter Invest-
ment Grade zahlen in der Regel höhere Renditen als Wertpapiere mit einem
höheren Rating, unterliegen jedoch auch einem höheren Markt-, Kredit- und
Ausfallrisiko.
■ Finanztechniken/Ergebnis von Derivaten: Es gibt keine Garantie, dass
ein Finanz derivat sein angestrebtes Ergebnis erzielt, selbst wenn die
Bedingungen des Kontrakts vollständig erfüllt werden.
■ Operationelles Risiko/Dritte: Die geschäftlichen Abläufe des Fonds hängen
von Dritten ab. Sollte es bei diesen zu einem Ausfall kommen, könnte dies zu
einer Störung oder einem Verlust für den Fonds führen.
Kl. C, USD, thes. Kl. C, EUR Hedged, thes.
ISIN LU0827487413 LU0827488734
Aufl age 01.10.2012 01.10.2012
Ausgabeaufschlag 1,01010 %
Managementgebühr 1,00 % p. a.
Fondsmanager Bob Jolly
Mindestanlagesumme 500.000 USD
Schroder GAIA Global Macro Bond
uu Flexibel mit Schroders im Anleihenmarkt
Die Freiheit fl exibel zu agieren, nutzt beispielsweise
der Schroder GAIA Global Macro Bond, der auf
der im November 2009 etablierten Schroders-Platt-
form GAIA (Global Alternative Investor Access)
liegt. Der Fonds kann in beide Richtungen, also long
wie short, investieren und strebt trotz des aktuellen
Niedrig zinsumfelds eine Rendite an, die deutlich
über dem Geldmarkt liegt. Ziel ist eine Jahresrendite
von acht Prozent über dem Drei-Monats-Interban-
kenzinssatz Libor in US-Dollar was auch bei steigen-
der Infl ation Kapitalzuwächse bedeutet.
Die Geschichte des Schroder GAIA Global
Macro Bond ist noch recht kurz, er wurde am
1. Oktober 2012 aufgelegt. Eine längere und erfolg-
reiche Historie hat hingegen der Investmentansatz:
Er beruht auf der seit zehn Jahren existierenden und
erprobten Strategie des Schroder ISF1 Strategic
Bond.
Short-Positionen sind möglich
Vor dem Hintergrund des aktuellen Marktumfeldes
setzt das Fondsmanagement des Schroder GAIA
Global Macro Bond im Gegensatz zum Schroder
ISF Strategic Bond auf noch mehr Flexibilität. Daher
wird der Fonds völlig unabhängig von einer Bench-
mark gemanagt, verfolgt einen Top-down-Ansatz und
kann auch Short-Positionen eingehen. Für die Kon-
struktion des Portfolios kann das Management –
ebenso wie bei der älteren Strategie – in Staats- und
1 Schroder ISF steht im Text für Schroder International Selection Fund.
2 Quelle: Schroders. Stand: 31. Dezember 2013.
Schroders EXPERT Q3 / 2014
TOPTHEMA
11
Anlagegründe Anlagerisiken
■ Anlageansatz ist unabhängig vom Markt -
umfeld und der jeweiligen Entwicklungsrich-
tung von Zinssätzen oder Kreditspannen
und verfolgt einen Absolute-Return Ansatz.
Der Fonds unterliegt keinerlei Stil vorgaben.
■ Breit diversifi zierte Anlagemöglichkeiten
dank fl exibler Gewichtung bei Zins-, Kredit-
und Währungsstrategien.
■ Themenbasierter globaler Anlageprozess
ermöglicht es, globale Chancen index-
unabhängig zu nutzen.
■ Alternative zu stärker eingeschränkten her-
kömmlichen Long-only-Rentenstrategien.
■ Ziel ist eine Rendite von +4 % brutto über
dem LIBOR in einem Marktzyklus.
■ Diversifi kation durch Anlagestil und Zeit-
horizont mit einem starken Fokus auf
diszipliniertem Portfolio aufbau und Risiko-
kontrolle.
■ Ausfallrisiko/Derivate: Wenn die Gegenpartei eines Finanzderivats ausfällt,
gehen der nicht realisierte Gewinn des Kontrakts und sein Marktengagement
möglicherweise verloren.
■ Kreditrisiko/ABS/MBS: MBS- oder ABS-Anleihen erlangen möglicherweise
nicht den vollständigen, von den zugrunde liegenden Kreditnehmern geschul-
deten Betrag zurück.
■ Kreditrisiko/Schuldtitel: Ein Emittent von Wertpapieren kann unter
Um ständen nicht in der Lage sein, seinen Verpfl ichtungen zur Vornahme
rechtzeitiger Zins- und Kapitalzahlungen nachzukommen. Dies wirkt sich
auf das Kreditrating dieser Wertpapiere aus.
■ Kreditrisiko/Anleihen unter Investment Grade: Wertpapiere unter Invest-
ment Grade zahlen in der Regel höhere Renditen als Wertpapiere mit einem
höheren Rating, unterliegen jedoch auch einem höheren Markt-, Kredit- und
Ausfallrisiko.
■ Finanztechniken/Ergebnis von Derivaten: Es gibt keine Garantie, dass
ein Finanzderivat sein angestrebtes Ergebnis erzielt, selbst wenn die
Bedingungen des Kontrakts vollständig erfüllt werden.
■ Operationelles Risiko/Dritte: Die geschäftlichen Abläufe des Fonds hängen
von Dritten ab. Sollte es bei diesen zu einem Ausfall kommen, könnte dies zu
einer Störung oder einem Verlust für den Fonds führen.
Kl. A, USD, thes. Kl. A, USD, aussch. Kl. A, EUR Hedged, thes. Kl. A, EUR Hedged, aussch.
ISIN LU0201322137 LU0216291897 LU0201323531 LU0471239094
Aufl age 30.09.2004 15.04.2004 30.09.2004 04.12.2009
Ausschüttung
feste Ausschüttung
von 3 % p. a.;
monatl. ausschüttend
feste Ausschüttung
von 3 % p. a.;
vierteljährl. ausschüttend
Ausgabeaufschlag 3,09278 %
Managementgebühr 1,00 % p. a.
Vergleichsindex USD LIBOR 3 Monate
Fondsmanager Bob Jolly & Gareth Isaac
Schroder ISF Strategic Bond
Unternehmensanleihen, Hochzinstitel, Währungen
der Industrienationen und der Emerging Markets,
forderungsbesicherte Wertpapiere wie Asset-backed
Securities und Mortgage-backed Securities oder
Derivate investieren.
„Der Schroder GAIA Global Macro Bond –
Ein ‘go anywhere’ Fund mit Potential“
Im Gegensatz zum Schroder ISF Strategic Bond hat
Fondsmanager Bob Jolly bei der Asset- Allokation
noch mehr Freiheiten und kann deutlich höhere Po-
sitionen sowohl auf der Long- als auch auf der Short-
Seite eingehen. Der Schroder GAIA Global Macro
Bond kann, wenn nötig, im Rahmen der Durations-
steuerung eine Bandbreite zwischen –10 und +15
Jahren ausschöpfen. Insbesondere auf der Short-Seite
bietet sich somit eine effi ziente Möglichkeit, sich ge-
gen Infl ation oder auch steigende Zinsen zu schützen.
Denn höhere Zinsen führen im Falle einer negativen
Duration des Portfolios sogar zu Gewinnmitnahmen.
Bewährt hat sich, dass der Schroder ISF Strategic
Bond sowohl zum breiten Anleihen- als auch Aktien-
markt unkorreliert ist, womit er als Beimischung zu
vielen Portfolios klare Diversifi kationsvorteile bietet.
Durch die wesentlich stärker ausgeprägte Flexibilität
des Schroder GAIA Global Macro Bond ist dem -
zu folge davon auszugehen, dass der angesprochene
Diversifi kationseff ekt noch gesteigert werden kann und
sich damit potentielle Vorteile ergeben könnten.
12Schroders EXPERT Q3 / 2014
INVESTMENTGEDANKEN
In der Eurozone, Großbritannien und den USA herrschen bereits seit
Jahren extrem niedrige oder gar negative Realzinsen. Durch diese
und andere Formen der fi nanziellen Repression werden Anleger
heimlich enteignet, denn die Ersparnisse verlieren real an Kaufkraft.
Zudem wird der Aufbau von Rücklagen für den Ruhestand erheblich
erschwert. Die heimliche Enteignung betrifft fast alle Sparer.
Dazu geführt hat vor allem die Tatsache, dass die Zentralbanken den
Märkten mehr Liquidität als erforderlich zur Verfügung stellen, mit dem
Ziel die Zinserwartungen künstlich niedrig zu halten. Die US-Zentralbank
„Fed“ hat sogar die Anleger spürbar verdrängt; sie kauft mehr als zwei
Drittel der von der US-Regierung begebenen Anleihen auf. Da sich die
US-Wirtschaft inzwischen moderat erholt und sich die Arbeitslosenquote
einem Wert von 6,5 Prozent annähert, hat die Fed beschlossen, den
Umfang ihrer stimulierenden Anleihekäufer zu reduzieren – also das so
genannte „Tapering“ durchzuführen. Somit soll ein Anstieg der lang-
fristigen Zinsen vorangetrieben werden.
Tobias Eppler,
Investment Analyst
bei Schroders in
Frankfurt
Wie fl exibel ist mein Rentenfonds wirklich?
13Schroders EXPERT Q3 / 2014
INVESTMENTGEDANKEN
In Europa und Großbritannien gewann die
Er holung 2014 ebenfalls an Dynamik. Die
Umfragen zur Aktivität fi elen in den Peripherie-
ländern und in Großbritannien besser aus. Die
niedrigen Zinsen und die Stabilisierung des Ban-
kensektors werden die anhaltende Beschleunigung
der Wirtschaft saktivität stützen. Die Defl ations-
ängste in der Eurozone scheinen sich derzeit zu
zerstreuen. Die britischen Politiker sorgen sich ver-
stärkt um die steigenden Immobilienpreise und ver-
schärft en die Hypothekenvorschrift en weiter. Die
Aussicht auf eine selbsttragende Erholung der Peri-
pherie wird durch die Heraufstufung der Kreditwür-
digkeit von Portugal und dem Ausstieg des Landes
aus dem Rettungsprogramm erneut deutlich verbes-
sert. Eine Bedrohung für die Erholung Europas stellt
allerdings noch immer der Ukraine-Konfl ikt dar,
denn die Eurozone ist stark von russischen Gasliefe-
rungen abhängig, und es bestehen enge Geschäft s-
beziehungen zwischen West- und Osteuropa.
Flexibilität ist entscheidend
Generell bleibt festzuhalten, dass es schwieriger ge-
worden ist, Renditen mit Anleiheprodukten zu er-
wirtschaft en. Insbesondere in einem Marktumfeld,
welches auf längere Sicht von Niedrigzinsen geprägt
sein wird. Um diesem Umstand entgegen zu wirken
ist ein dynamischer und fl exibler Ansatz unausweich-
lich geworden. Was bedeutet aber „Flexibilität“ bei
Rentenfonds?
In erster Linie müssen sich Anleger von einem
Benchmark-Gedanken lösen und die Bereitschaft
mitbringen, in alle Renten-Segmente weltweit (Staats-
anleihen, Unternehmensanleihen, Schwellenländer-
anleihen etc.) sowie in Devisen (FX) investieren
zu wollen. Entscheidend ist eine benchmarkunab-
hängige Vorgehensweise deshalb, um problematische
Sektoren oder Länder im Vergleich zu Index-Strate-
gien erst gar nicht im Portfolio berücksichtigen zu
müssen. Sobald Rentenfondsmanager den traditio-
nellen Benchmark-Ansatz hinter sich lassen, können
sie sich zudem das größtmögliche Investmentuniver-
sum erschließen und nur solche Anlageklassen allo-
kieren, die die attraktivsten Renditechancen bieten.
Somit geht es ausschließlich um die Erzielung von
absoluten Renditen. Die Indexentwicklung spielt bei
diesem Ansatz also eine deutlich untergeordnete bis
gar keine Rolle mehr.
Eine weitere wichtige Information welche die
Flexibilität eines Rentenportfolios beschreibt, ist die
Durationsbandbreite. Generell misst die Duration
das Zinsänderungsrisiko einer Anleihe (bzw. eines
Anleiheportfolios) als Elastizität des Anleihekurses
(modifi ed Duration) oder in Jahren der Kapitalbin-
dungsdauer (Macaulay Duration). Pauschal kann
man sagen, je höher die Duration desto stärker re-
agiert der Fonds auf Änderungen des Zinsniveaus.
Eine „modifi ed Duration“ von bspw. 5 Prozent zeigt
in der Th eorie, dass bei einer Parallelverschiebung
der Zinskurve um 100 Basispunkte nach oben das
Fondsportfolio 5 Prozent an Wert verliert. Fallen die
Zinsen, steigt der Wert des Portfolios entsprechend.
Nun bewegt sich die Zinsstrukturkurve in der Praxis
nur selten parallel. Aber nichtsdestotrotz gibt die
Duration eines Fonds eine gute Indikation über
Verlustrisiken bei einem Zinsanstieg und sollte bei
Investitionen in Rentenfonds beachtet werden.
Viele Manager von Anleihenfonds verwenden
jedoch kein aktives Durationsmanagement und
können oft mals nur ein Jahr nach unten bzw. oben
gegenüber einer Benchmark abweichen. Die Bench-
mark-Duration der gängigen Indizes bewegt sich
derzeit im Bereich von 3 bis 6 Jahren und weist damit uu
14Schroders EXPERT Q3 / 2014
INVESTMENTGEDANKEN
durchaus hohe Zinsänderungsrisiken auf. Um diesem
Risiko entgegenzuwirken, bieten einige Fondsgesell-
schaft en Durations-gehedgte Anteilsklassen an. Auf-
grund der ansteigenden Zinsstrukturkurve fallen
für diese Absicherung momentan jedoch recht hohe
Kosten an, so dass Investoren in derartigen An-
teilsklassen von steigenden Zinsen am langen Ende
der Zinskurve ausgehen müssen. Flexible Renten-
fonds – meist erkennbar an einem Namensbestand-
teil wie „Strategic“ oder „Unconstrained“ – können
für Investoren eine Lösung darstellen, die bereit sind
ihr komplettes Rentenmanagement inkl. aller Anlage-
entscheidungen einem Manager anzuvertrauen.
Gemäß Konzept kaufen die Fondsmanager nicht nur
eine Rentenanlageklasse, sondern decken nahezu das
ganze Universum von Staats- über Unternehmens-
bis hin zu High-Yield- und Schwellenländer-Anleihen
ab. Daneben besteht die Möglichkeit eines aktiven
Währungsmanagements und, natürlich, einer aktiven
Durationssteuerung. Diese umfasst auch die Mög-
lichkeit des Eingehens einer negativen Durations-
positionierung, so dass von Zinssteigerungen sogar
profi tiert werden kann.
Das Universum dieser fl exiblen Fondslösungen ist
allerdings noch sehr breit gestreut. Viele Fonds wei-
sen zudem noch sehr kurze Track Records auf und
die Fondsmanager hatten noch nicht ausreichend
Gelegenheit, ihre Fähigkeiten tatsächlich in einem
schwierigen Zins- und Marktumfeld unter Beweis zu
stellen. In der Vergangenheit hatten viele fl exible
Rentenfonds die Tendenz, verstärkt im High-Yield-
Segment investiert gewesen zu sein, was unter Um-
ständen nicht von jedem Anleger gewünscht ist, da
man sich anstatt des Zinsänderungsrisikos plötzlich
verstärkt Ausfallrisken gegenüber sieht.
Schon seit vielen Jahren bietet Schroders Anlegern
die Möglichkeit mit sehr fl exiblen „go anywhere“
Ansätzen in die Rentenmärkte zu investieren, um alle
vorhandenen Alphaquellen ausschöpfen zu können.
In der Vergleichsgruppe der fl exiblen Rentenfonds
fällt auf, dass sich die Fondslösungen von Schroders
durch eine stabile und schwankungsärmere Wertent-
wicklung auszeichnen. Insbesondere der Schroder
ISF Strategic Credit, mit einem ausgewogenen
Portfolio bestehend aus Investment Grade und High-
Yield-Anleihen ist hier aufzuführen.
Während der Schroder ISF Strategic Credit regio-
nal vor allem in UK und Europa investiert ist, hat
beispielsweise der Goldman Sachs Strategic Income
Bond seinen Schwerpunkt nahezu komplett in den
USA (über 88 Prozent Exposure)1. Weitere Unter-
schiede gibt es zudem in der Sektoren-Allokation.
Der Fokus des Schroders Produktes liegt auf Unter-
nehmensanleihen, während der Goldman Sachs
Fonds sehr stark in (US-)Staatsanleihen investiert.
Somit wird klar, dass beide Fonds ihre Flexibilität
sehr unterschiedlich zum Einsatz bringen. Aktuellen
Einschätzungen zufolge ist mit steigenden Zinsen in
den USA früher zu rechnen als in Europa. Das heißt,
der Goldman Sachs Fonds wird nach aktueller
Portfoliozusammen setzung noch stärker auf eine
negative Duration (aktuell –4,79) setzen und somit
das Risikoprofi l vermutlich erhöhen. Im Gegensatz
hierzu wird Schroders im Einklang mit der Fonds-
strategie das Zinsänderungsrisiko strukturell niedrig
halten (Duration aktuell 1,6 %)2.
uu
Fazit: Mit dem Ende des 30-jährigen Rentenbullenmarktes ist auch
die Zeit der reinen Beta-Wetten (einfach dem Index folgen) vorbei und
die Zeiten der ruhigen Rentenmärkte wurden abgelöst durch turbu-
lentere Marktphasen. Folglich sind die Zeiten, in denen bspw. mit
Investment-Grade-Unternehmensanleihen zweistellige Jahresrenditen
erzielt werden konnten erst einmal passé. Sich jetzt aber schnell von
allen Renteninvestitionen zu trennen, ist ebenfalls keine Lösung –
insbesondere unter dem Aspekt der Portfoliodiversifi zierung. Viel-
mehr sollte man seine Renteninvestitionen genau untersuchen um zu
erkennen, welche Zins- und Kredit-Risiken man in den Portfolios hat
und wie fl exibel der Fondsmanager bei steigenden oder fallenden
Zinsniveaus die Duration steuern kann. Für Anleger, die in der Lage
sind, taktisch und strategisch in allen Festzinsbereichen weltweit
sowie in Devisen (FX) zu investieren, bietet selbst das derzeitige
Niedrigzinsumfeld also weiterhin jede Menge Gelegenheiten, Alpha
zu generieren.
uu
1 Quelle: Goldmann Sachs. Stand 31.05.2014.
2 Quelle: Schroders. Stand 31.05.2014.
15Schroders EXPERT Q3 / 2014
INVESTMENTGEDANKEN
3 Quelle: Schroders.
Stand 30.06.2014.
4 Der Schroder ISF
Strategic Credit
wurde am 12.03.2014
aufgelegt, um einen
Wechsel von Anteil-
inhabern des Caze-
nove Strategic Debt
Fund zum Schroder
ISF SICAV zu ver-
einfachen. Vor dem
12.03.2014 verwen-
det der Fonds die
Erfolgsbilanz des
Cazenove Strategic
Debt Fund (aufge-
legt am 10.12.2007)
als Erfolgsbilanz für
seine Performance.
Anlagefocus
Absolute Return /
Total Return
(Libor Plus)
Schroder ISF Strategic Bond
– Globale Absolute Return Strategie
– Keine Benchmark
– Performanceziel: 3M Libor + 4 % (gross) p. a.
– EUR Hedged, A-Anteile, thes., ISIN: LU0201323531
– Manager: Bob Jolly (seit 30. November 2011)
– Aufl age: 30. September 2004
– Volumen: USD 2,07 Mrd.
– Aktuelle effektive Duration: – 2,38
– Investmentprozess: Makroökonomisch orientiert
– Performance seit Übernahme von Bob Jolly: +11,34 % (nach Kosten)3
– Durationsbandbreite: – 3 bis +7,5 Jahre
Absolute Return /
Total Return
(Libor Plus)
Schroder ISF Strategic Credit
– Globale Absolute Return Strategie mit europäischem Fokus und ausgewogene
Kombination von High Yield- und Investment Grade-Anleihen
– Keine Benchmark
– EUR Hedged, C-Anteile, thes., ISIN: LU0995124236
– Manager: Peter Harvey
– Aufl age: 12. März 2014 4
– Volumen: EUR 480 Mio.
– Aktuelle effektive Duration: 1,6
– Investmentprozess: Bottum-up orientiert
– Performance seit 11. Mai 2010 (Aufl age Anteilsklasse C, EUR Hedged, thes.):
22,12 % (nach Kosten)3
– Durationsbandbreits: zu jederzeit weniger als 4 Jahre
– Strukturell niedrige Portfolioduration
Benchmark
Unconstrained*
Schroder ISF Global Unconstrained Bond
– EUR Hedged, A-Anteile, thes., ISIN: LU0894413409
– Performanceziel: Benchmark + 4 % – 5 % (brutto) p. a. über einen rollierenden
Zeitraum von 3–5 Jahren
– Benchmark: Barclays Capital Global Aggregate Bond
– Renditequellen: Mix aus Index- und Investmentstrategie
– Manager: Bob Jolly & Gareth Isaac
– Aufl age: 17. April 2013
– Volumen: USD 18,8 Mio.
– Aktuelle effektive Duration: 3,91
– Performance seit Aufl age: + 3,78 % (nach Kosten)3
– Durationsbandbreite: – 2 /+10 Jahre
uu
16Schroders EXPERT Q3 / 2014
INVESTMENTGEDANKEN
Quelle: Morningstar DirectSM. Stand: 20. Juni 2014.
Chancen/Risikiprofi l (Zeitraum: 01. 06. 2011 – 31. 05. 2014)
■ Schroder ISF Strategic
Credit, C, EUR Hdg
■ Schroder ISF Strategic Bd,
A, EUR Hdg
■ GS Glbl Strategic Income
Bd OtherCcy, EUR Hdg
■ PIMCO GIS Unconstrained
Bd, E, EUR Hdg
■ JPM Global Strategic
Bd, A, EUR Hdg
■ Fidelity Gl Strategic
Bd, A, EUR Hdg
Rendite in %
6,00
5,00
4,00
3,00
2,00
1,00
0,000,00 %
Standardabweichung
1,00 % 2,00 % 3,00 % 4,00 %
Quelle: Morningstar DirectSM. Stand: 20. Juni 2014.
Chancen/Risikoprofi l (Zeitraum: 01. 06. 2013 – 31. 05. 2014)
■ Schroder ISF Strategic
Credit, C, EUR Hdg
■ Schroder ISF Glbl
Uncstrd Bd, A, EUR Hdg
■ Schroder ISF Strategic Bd,
A, EUR Hdg
■ GS Glbl Strategic Income
Bd OtherCcy, EUR Hdg
■ PIMCO GIS Unconstrained
Bd, E, EUR Hdg
■ JPM Global Strategic
Bd, A, EUR Hdg
■ Fidelity Gl Strategic
Bd, A, EUR Hdg
Rendite in %
5,00
4,00
3,00
2,00
1,00
0,00
–1,00
–2,00
–3,000,00 %
Standardabweichung
1,00 % 2,00 % 3,00 % 4,00 % 5,00 %
Quelle: Morningstar DirectSM. Stand: 20. Juni 2014.
Performancevergleich (Zeitraum: 06. 04. 2011 – 19. 06. 2014)
Schroder ISF Strategic Credit, C, EUR Hedged PIMCO GIS Unconstrained Bd, E, EUR Hedged
GS Glbl Strategic Income Bd OtherCcy EUR Hedged JPM Global Strategic Bd, A, EUR Hedged
Rendite in %
181614121086420
–2–4–6
06/2011 12/2011 06/2012 12/2012 06/2013 12/2013 06/2014
uu
FONDS
17Schroders EXPERT Q3 / 2014
Quelle: Schroders. Stand 30. Juni 2014.
Rendite-Risikoprofi l über 1 Jahr (01.07.2013 – 30.06.2014)
■ Schroder SSF Multi-Asset 80 C EUR
Rendite
10,00 %
8,00 %
6,00 %
4,00 %
2,00 %
0,00 %0,00 %
Standardabweichung
1,00 % 2,00 % 3,00 % 4,00 % 5,00 %
Quelle: Schroders. Stand 30. Juni 2014.
Wertentwicklung 1 Jahr nach Aufl age am 28.06.2014
Schroder SSF Multi-Asset 80 C EUR, LU0941339474
Rendite
9,00 %
8,00 %
7,00 %
6,00 %
5,00 %
4,00 %
3,00 %
2,00 %
1,00 %
0,00 %06/
201308/
201310/
201312/
201302/
201404/
201406/
2014
Seit seiner Aufl age erzielte der ausgewogene
Multi-Asset Fonds ein Plus von 7,5 Prozent.
Darüber hinaus konnten die beiden Fondsmana-
ger Daniel Caderas und Urs Duss diese Wertent-
wicklung aufgrund der breiten Diversifi zierung in
unterschiedliche Anlageklassen mit einer äußerst
niedrigen Volatilität von nur 4,5 Prozent realisieren.1
Das Fondsmanagement des Schroder SSF Multi-
Asset 80 setzt dafür auf eine aktive und fl exible, an
die jeweilige Marktsituation angepasste, Investment-
strategie. Um mit dem Fonds in jeder Marktlage be-
ständige Erträge zu erwirtschaft en, passt das Fonds-
management das Portfolio regelmäßig an. Je nach
Wirtschaft slage kann das Fondsmanagement des
Schroder SSF Multi-Asset 80 also mehr Aktien
oder Anleihen sowie alternative Investments kaufen.
Insgesamt stehen ihm mehr als zehn verschiedene
Anlageklassen zur Verfügung, deren Auft eilung im
Portfolio nicht etwa statisch fest steht, sondern aktiv
angepasst wird. Als jahrelanger strategischer Partner
It’s Birthday Time – Ein „kleiner“ Fonds wird 1 JahrDer Schroder SSF Multi-Asset 80 feiert in diesem Jahr seinen ersten
Geburtstag. Der Garantiefonds wurde am 28. Juni 2013 aufgelegt und
kann seitdem mit Blick auf risikoadjustierte Erträge einen starken Track
Record vorweisen.
der Versicherungswirtschaft hat Schroders mit dem
Garantiefonds Schroder SSF Multi-Asset 80 ein
Produkt entwickelt, das exakt auf die Bedürfnisse der
Branche zugeschnitten ist. Dafür hat Schroders ver-
schiedene Versicherungspartner sehr früh in die Pro-
duktentwicklung mit einbezogen. Das Ergebnis ist
ein maßgeschneidertes Produkt, mit einem Wert-
erhalt von mindestens 80 Prozent (maximaler Verlust
20 Prozent) auf Monatsbasis, mit dem die Versicherer
ihre Garantien bedienen können.
Charles Neus
Leiter Versicherungsgeschäft
Telefon +49 (0) 69 97 57 17-245
Für weitere Informationen und über welchen Versicherer
sie diesen Fonds beziehen können, melden Sie sich bei
Charles Neus:
1 Quelle: Schroders.
Stand 30.06.2014.
Hedgefonds haben hierzulande einen zweifel-
haften Ruf. Dabei können sie, richtig aus-
gewählt, einen positiven Beitrag zur Stabilität
eines Portfolios leisten. Mit der Plattform
GAIA bringt Schroders Transparenz in einen
bislang intransparenten Markt.
18Schroders EXPERT Q3 / 2014
FONDS
Die Hedgefonds-bändiger – Ein neuer Fonds auf der Schroder GAIAFondsplattform
In den vergangenen Jahren mussten
Investoren eine wichtige Lektion ler-
nen: Korrelationen zwischen Anlage-
klassen sind nicht in Stein gemeißelt.
Immer mehr Anleger suchen deshalb
nach alternativen Anlagen mit asymme-
trischem Risikoprofi l, die ein Portfolio in
einer solchen Situation stabilisieren und
gegen extreme Stürme am Kapitalmarkt
wetterfester machen. Und landen dabei
früher oder später auch bei Hedgefonds.
Deren grundsätzliche Idee ist es, das
Kapital unabhängig vom Marktumfeld zu
erhalten und möglichst zu vermehren.
Und sie können, richtig ausgewählt, das
Rendite-Risiko-Profi l eines Portfolios
verbessern.
Doch genau darin, die richtige Auswahl
zu treff en, liegt die Schwierigkeit. Für In-
vestoren ist es kaum möglich, in dieser
Produktkategorie die Spreu vom Weizen
zu trennen. Der Markt und die Fonds sind
höchst intransparent. Die Hedgefonds-
Manager verfolgen sehr unterschiedliche
Strategien und besitzen extrem viele
Freiheiten. Der Erfolg eines Hedgefonds
hängt damit aber auch in hohem Maße
vom jeweiligen Manager ab. Dessen Qua-
lität aber umfassend zu beurteilen, ist für
Investoren auf Grund der mangelnden
Transparenz so gut wie unmöglich.
Hedgefonds genauestens
analysiert
Auf diese Herausforderungen hat Schro-
ders schon 2009 reagiert und die Alterna-
tive Plattform GAIA, das steht für Global
Alternative Investor Access, ins Leben
gerufen. Alle dort verfügbaren Hedge-
fonds durchlaufen einen strengen und
gründlichen Auswahlprozess. Dafür ana-
lysieren die Experten von Schroders
sämtliche Aspekte der Anlageprozesse der
Fonds, deren Strategie und das Manage-
ment. Um dann genau die Manager aus-
zuwählen, die eine nachweisbare Erfolgs-
historie haben und ihren Anlageprozess
sowie ihre Risikokontrolle auch innerhalb
der UCITS-IV-Vorgaben umsetzen und
Anlegern eine angemessene Liquidität
bieten zu können.
Der neueste Zugang auf der Schroders
GAIA Plattform ist der Schroder GAIA
Paulson Merger Arbitrage, welcher
ab dem 25. Juni 2014 zeichenbar ist. Sei-
nen Ursprung hat der Fonds im Hause
Paulson & Co – einem Hedgefonds-Ma-
nager der in der Branche wahrscheinlich
seines Gleichen sucht.
John Paulson gründete 1994 Paulson
& Co. und startete im Mai 1996 mit sei-
nem Flaggschiff , einer globalen Merger
Arbitrage Strategie. Seitdem hat John
einen außerordentlich guten Trackrecord
aufgebaut. Er hat in den letzten 20 Jahren
nur 2011 und 1998 Geld verloren. Insge-
samt konnte seine Strategie seit Aufl age
eine Rendite von über 12 Prozent p. a.
erzielen und damit den S&P 500 Index
um mehr als 400 Prozent.1 übertreff en.
Darüber hinaus wurde die Performance
gegenüber dem S&P 500 Index mit etwa
der Hälft e der Standard Abweichung
(8 Prozent vs. 16 Prozent) und deutlich
geringerem maximalen Drawdown (–15,6
Prozent vs. –51 Prozent) realisiert.
Wir von Schroders sind sehr stolz
John Paulson für eine Kooperation ge-
wonnen zu haben und haben mit ihm
gemeinsam einen Fonds aufgelegt,
der das Gewinnpotenzial der Merger-
Arbitrage ausschöpfen soll. Wir spra-
chen mit John Paulson, dem Manager
des Schroder GAIA Paulson Merger
Arbitrage, um herauszufi nden, wie
dieser neue Fonds die Anleger dabei
unterstützen kann, bei geringer Volati-
lität und begrenzten Marktkorrelatio-
nen überdurchschnittliche Renditen
zu erzielen.
Können Sie uns ein wenig über
Paulson & Co. und das Team erzählen,
das diesen Fonds betreut?
Ich habe Paulson & Co. 1994 gegründet.
Seitdem haben mein Team und ich die
Anlagekapazitäten und die Infrastruktur
der Firma kontinuierlich ausgebaut, so-
dass wir heute ein Vermögen von rund
22 Mrd. USD2 verwalten. Derzeit beschäf-
tigen wir 125 Mitarbeiter in New York,
London und Hongkong.
Alle unsere Strategien beruhen auf der-
selben Anlagephilosophie und verfolgen
dieselben Ziele: Kapitalerhalt, überdurch-
schnittliche Renditen, geringe Volatilität
und begrenzte Korrelationen mit den
breiten Märkten. Die Mitarbeiter von
Paulson & Co. – mich eingeschlossen –
bilden die größte Anlegerklasse unserer
FONDS
19Schroders EXPERT Q3 / 2014
John Paulson
ist Geschäftsführer von Paulson & Co., die sich auf Fusionen und
Übernahmen spezialisiert hat. Vor der Firmengründung war er
vier Jahre lang aktiver Teilhaber bei Gruss Partners und zuvor
vier Jahre lang Managing Director für Fusionen und Übernahmen
bei Bear Stearns. John Paulson besitzt einen MBA der Harvard
Business School und wurde 1980 zum Baker Scholar ernannt, die
höchste Auszeichnung der Harvard University. Darüber hinaus
studierte er Finanzwissenschaften an der New York University,
die ihm den Bachelor of Science mit „summa cum laude“ verlieh. Als Jahr-
gangsbester wurde er dort zum Abschlussredner gewählt.
1 Quelle: Paulson & Co. Stand 31. Mai 2014.
2 Quelle: Paulson & Co. Stand 28. März 2014.
uu
Fonds. Ich bin der Portfoliomanager für
alle Fonds, werde jedoch von einem Team
aus 54 Investmentexperten unterstützt.
Dazu gehören sowohl Sektor- als auch
Transaktionsspezialisten, die zum Fonds-
management beitragen. Andrew Hoine,
der seit 1998 bei der Firma tätig ist, und
Jim Hoff man verfügen über jeweils mehr
als 20 Jahre Erfahrung im Fusionsgeschäft
und sind die Co-Manager des Fonds.
Was ist das Besondere
an diesem Fonds?
Die Fonds für Merger-Arbitrage sind un-
sere ältesten und größten Produkte und
machen mit einem verwalteten Vermögen
von etwa 8 Milliarden US Dollar rund
35 Prozent unseres Gesamtvermögens
aus. In ihrer 20-jährigen Erfolgsbilanz ha-
ben sie bei einer Vielzahl von Fusionsge-
schäft en generell eine gute Performance
erzielt. Das Spektrum der Transaktionen
umfasst die Ausnutzung von Kursdiff e-
renzen zwischen Bieter und Übernahme-
ziel, Topping Bids (bei denen die Gebote
von Dritten übertroff en werden), Liqui-
dationen, Sanierungen im Insolvenzfall,
im Voraus angekündigte Geschäft e und
Tauschangebote. Der Schroder GAIA
Paulson Merger Arbitrage gehört jetzt
auch zu diesem Fondsspektrum.
Was ist das Anlageuniversum
des Fonds?
Der Fonds investiert nur dort, wo wir
klare Vorteile sehen. Der Schwerpunkt
liegt derzeit auf Nordamerika und
Europa. Die Strategie ist nicht auf be-
stimmte Instrumente oder Wertpapiere
beschränkt. Wir wenden alle Arten öf-
fentlich gehandelter Wertpapiere an, vor
allem Aktien und Anleihen, vereinzelt
aber auch OTC-Instrumente, Optionen,
Swaps (einschl. Credit Default Swaps)
und andere Derivate.
Wie erarbeiten Sie neue Ideen und
wie sieht Ihr Anlageprozess aus?
Unsere Anlageexperten sind entweder auf
bestimmte Sektoren und Branchen oder
bestimmte Funktionen wie z. B. Transak-
tionen, Regulierung, Bankgeschäft e und
Rechnungslegung spezialisiert. Da sich
ereignisbedingte Anlagechancen nicht
sehr häufi g ergeben, ist eine eff ektive Ana-
lyse in diesem Bereich für die meisten In-
vestoren mit großen Schwierigkeiten und
hohen Kosten verbunden. Wir versuchen,
von dieser „Informationsineffi zienz“ zu
profi tieren, indem wir mit Hilfe unserer
Fachkompetenz detaillierte Fundamental-
analysen nach dem Bottom-up-Prinzip
vornehmen. Daraus leiten wir umfassende
20Schroders EXPERT Q3 / 2014
FONDS
Quelle: Paulson & Co und Schroders per 31. März 2014.
800
700
600
500
400
300
200
100
0
14
12
10
8
6
4
2
0
18
16
14
12
10
8
6
4
2
0
0
–10
–20
–30
–40
–50
–60
Kumulierte Rendite in % Annualisierte Rendite in % Annualisierte Volatilität in % Maximalverlust in %
Paulson Paulson Paulson PaulsonS&P500
S&P500
S&P500
S&P500
HFRI Index
HFRI Index
HFRI Index
HFRI Index
Beträchtliches Alpha bei geringer Volatilität seit Aufl age
uu
Erkenntnisse über die Risiken und Vortei-
le solcher Ereignisse ab. Wenn ein Analyst
eine potentielle Gelegenheit erkennt, un-
terzieht er das betreff ende Unternehmen,
seine Branche, seine Konkurrenten und
das voraussichtliche Ereignis einer ersten
Analyse.
Die Analyse wird daraufh in genau
geprüft und in der Regel weiterverfolgt,
wenn sie dem Portfoliomanager im Ansatz
attraktiv erscheint. In einem nächsten
Schritt kommt es dann gegebenenfalls zu
einer Anlageentscheidung. In dieser Phase
des Prozesses erarbeitet das Analysten-
team zudem Vorschläge zur Absicherung
der Position. Dabei liegt der Fokus auf den
Markt-, Sektor und unternehmensspezi-
fi schen Risiken. Etwa 75 Prozent unserer
Research-Tätigkeit erfolgt intern. Unsere
Anlagemöglichkeiten ermitteln wir an-
hand verschiedener Quellen, wie zum
Beispiel aktuelle Meldungen in einschlä-
gigen Medien und Fachzeitschrift en,
aber auch durch unsere Beziehungen mit
den Unternehmen auf der Verkaufsseite,
Branchenkontakte und das professionelle
Netzwerk unserer Anlageexperten.
Wie ist das Portfolio strukturiert?
Der strukturelle Fokus des Portfolios liegt
zunächst auf Transaktionen, die aus unse-
rer Sicht geringe Risiken aufweisen und
hohe Renditen versprechen. Jede erdenk-
liche Anlagechance wird sorgfältig unter-
sucht und anhand ihrer Risiken eingestuft .
Wir konzentrieren uns auf das untere
Ende des Risikospektrums, analysieren die
Ertragsmerkmale und nehmen dann die
Transaktionen in das Portfolio auf, die
unserer Meinung nach die beste risikobe-
reinigte Rendite bieten. Die Geschäft e mit
den besten risikobereinigten Rendite-
merkmalen erhalten eine höhere Gewich-
tung (maximal 10 Prozent – das laut
UCITS-Richtlinien vorgeschriebene Posi-
tionslimit). Das Portfolio umfasst in der
Regel 30 bis 60 Positionen, die nach Regio-
nen, Sektoren und Wertpapierarten diver-
sifi ziert sind. Die 10 größten Positionen
machen normalerweise 40–60 Prozent des
Portfolios aus. Die meisten Positionen im
Portfolio entfallen auf Unternehmen mit
hoher Marktkapitalisierung.
Wie verwalten Sie das Risiko
innerhalb des Portfolios?
Hauptziele des Fonds sind der Kapitaler-
halt, eine geringe Korrelation mit anderen
Märkten und eine minimale negative
Volatilität. Wir verwenden verschiedene
direkte und marktspezifi sche Sicherungs-
geschäft e, um die Marktkorrelationen und
Maximalverluste möglichst gering zu hal-
ten. Außerdem untersuchen wir das Auf-
und Abwärtspotenzial einer Transaktion
und wie wahrscheinlich eine solche Ent-
wicklung ist. Dadurch umgehen wir von
vornherein die riskanteren Arbitrage-Ge-
schäft e, die in der Vergangenheit ein ge-
ringes oder sogar negatives Wertpotential
ausgewiesen haben. Die Positionsgrößen
werden zunächst so festgelegt, dass ein
möglicher Verlust maximal 2 Prozent des
Nettoinventarwerts beträgt. Wir suchen
nach Transaktionsmerkmalen, die mit
hoher Wahrscheinlichkeit auf einen er-
folgreichen Abschluss hindeuten. Unser
Fokus liegt auf der strategischen Kombi-
nation solider Übernahmeziele großer
Kaufi nteressenten. Dadurch erhöht sich
die Wahrscheinlichkeit, dass die Transak-
tionen im Portfolio unabhängig vom
Marktumfeld in den meisten Fällen zum
Abschluss kommen.
Der Umfang der einzelnen Positionen
hängt von ihrem jeweiligen Verlustrisiko,
der Wahrscheinlichkeit eines solchen Ver-
lustes, dem Gewinnpotential beziehungs-
weise der Wahrscheinlichkeit eines sol-
chen Gewinns und der Wahrscheinlichkeit
ab, dass die Transaktion letztlich scheitert.
Wir haben ein internes Risikomanage-
mentsystem entwickelt, das auf unsere
Bedürfnisse abgestimmt ist. Darüber hin-
aus greifen wir auf externe Dienstleister
wie Riskmetrics zurück.
Wie kam es zu der Zusammenarbeit
mit Schroders?
Nachdem wir diese Strategie seit 20 Jah-
ren erfolgreich verwaltet hatten, wollten
wir sie in Form eines UCITS-Fonds einem
breiteren Kreis von Interessenten zugäng-
lich machen. Schroders besitzt in diesem
Bereich ein hohes Renommee und verfügt
über eine der führenden UCITS-Ver-
triebsplattformen für alternative Anlagen.
Wir sehen große Chancen in der Merger
Arbitrage-Strategie und begrüßen die
Möglichkeit, sie durch unsere neue Part-
nerschaft mit Schroders weiter zu er-
schließen.
Warum ist gerade jetzt ein guter
Zeitpunkt, um in eine Strategie für
Merger Arbitrage zu investieren?
Die Ansicht, dass es bei der Merger
Arbitrage nur darum geht, Kursdiff eren-
zen auszunutzen, ist weit verbreitet. Unser
Ansatz beruht jedoch auf einer wesent-
lichen breiter gefassten Defi nition. Auf
diese Weise können wir in vielen ver-
schiedenen Marktszenarien Gewinne er-
zielen. Die weltweite Fusions- und Über-
nahmeaktivität ist zurzeit sehr robust.
Allein im April 2014 wurden Transak-
tionen von über 400 Milliarden US Dollar
angekündigt, das ist der höchste monat-
liche Wert seit über fünf Jahren. Davon
profi tiert auch unsere Strategie. Mit ange-
kündigten Transaktionen von durch-
schnittlich 650 Milliarden US Dollar pro
Quartal (annualisiert 2,6 Billionen US
Dollar) bleibt die globale Fusions- und
Übernahmetätigkeit weiterhin stabil. Die
annualisierten Renditen von Spread-
Transaktionen sind im Allgemeinen nicht
sonderlich attraktiv, sie liegen zwischen
4 und 7 Prozent. Während die Spreads
regulärer Geschäft e weiterhin knapp sind,
besteht bei Transaktionen mit komplexen
Strukturen, Konkurrenzgeboten und im
Voraus angekündigten Deals die Chance
auf höhere risikobereinigte Renditen.
Mit unserem Ansatz sind wir in der Lage,
diese höheren Renditen zu erzielen, in-
dem wir Chancen nutzen im Bereich
Risikoarbitrage, Fusionen und spezielle
Ereignisse im Unternehmensumfeld. Da
das Marktspektrum in der Merger
Arbitrage sehr umfangreich ist (und kon-
tinuierlich zunimmt), wird der Fonds aus
unserer Sicht auch künft ig erfolgreich
sein.
Vielen Dank John
FONDS
21Schroders EXPERT Q3 / 2014
uu
22Schroders EXPERT Q3 / 2014
FONDS
Anlagegründe Anlagerisiken
■ Der Fonds macht sich die wachsenden Marktchancen
zu nutze, die sich durch Arbitragegeschäfte ergeben.
Der Fondsmanager berücksichtigt dabei alle Arten von
Zusammenlegungs- und Übernahmetransaktionen sowie
andere Arten von Ereignissen, z. B. Umstrukturierungen
von Unternehmen, Konkurse und Liquidationsszenarios.
■ Dabei investiert das Team in die Chancen, die sich bei
komplexen Fusionen ergeben. Diese bieten höhere
Gewinnaussichten als die problemlosen Standarddeals
(auch Plain-Vanilla-Deals genannt), die gern von anderen
Merger-Arbitrage-Managern genutzt werden.
■ Insbesondere stehen qualitativ hochwertige Übernahmen
mit hohen Spreads deutlich im Fokus. Dadurch tendiert das
Portfolio zu Transaktionen mit potenziellen „Topping Bids“,
bei denen die Angebote von dritter Seite übertroffen werden,
und konzentriert sich auf Deals mit außergewöhnlichen
Strukturen.
■ Der erste Paulson Merger Fonds wurde 1994 aufgelegt.
Derzeit verwaltet die Strategie knapp unter 8 Mrd. US-Dollar.
So wurde seit Aufl age eine annualisierte Nettorendite von
über zwölf Prozent erwirtschaftet.3
■ Ein sehr erfahrenes Team aus 54 Anlagespezialisten.
■ Ausfallrisiko/Derivate: Wenn die Gegenpartei eines Finanz-
derivats ausfällt, gehen der nicht realisierte Gewinn des Kon-
trakts und sein Marktengagement möglicherweise verloren.
■ Kreditrisiko/Schuldtitel: Ein Emittent von Wertpapieren
kann unter Umständen nicht in der Lage sein, seinen Ver-
pfl ichtungen zur Vornahme rechtzeitiger Zins- und Kapital-
zahlungen nachzukommen. Dies wirkt sich auf das Kredit-
rating dieser Wertpapiere aus.
■ Kreditrisiko/Anleihen unter Investment Grade: Wertpapiere
unter Investment Grade zahlen in der Regel höhere Renditen
als Wertpapiere mit einem höheren Rating, unterliegen jedoch
auch einem höheren Markt-, Kredit- und Ausfallrisiko.
■ Ereignisrisiko/Risikoarbitrage: Der Fonds wird bedeutende
Positionen in Unternehmen aufnehmen, die an Zusammen-
legungs- und Übernahmetransaktionen sowie anderen Unter-
nehmensereignissen beteiligt sind, deren Ergebnisse unge-
wiss sind und die sich unter gewissen Umständen negativ
auf die Wertentwicklung des Fonds auswirken können.
■ Finanztechniken/Ergebnis von Derivaten: Es gibt keine
Garantie, dass ein Finanzderivat sein angestrebtes Ergebnis
erzielt, selbst wenn die Bedingungen des Kontrakts voll-
ständig erfüllt werden.
■ Liquiditätsrisiko/Risikoarbitrage: Es kann schwierig sein,
Anlagen in Unternehmen, die an Zusammenlegungen und
anderen Unternehmensereignissen beteiligt sind, schnell zu
verkaufen. Dies kann den Wert des Fonds und unter extre-
men Marktbedingungen auch seine Fähigkeit zur Abwicklung
von Rücknahmeanträgen beeinträchtigen.
■ Operationelles Risiko/Dritte: Die geschäftlichen Abläufe
des Fonds hängen von Dritten ab. Sollte es bei diesen
zu einem Ausfall kommen, könnte dies zu einer Störung
oder einem Verlust für den Fonds führen.
Kl. C, USD, thes. Kl. C, EUR Hedged, thes.
ISIN LU1062022733 LU1062023111
Aufl age 25.06.2014 25.06.2014
Ausgabeaufschlag 1,01010 %
Managementgebühr p. a. 1,25 %
Performancegebühr Vorbehaltlich des „High Water Mark Principle“, 20 % der Wertentwicklung
der Anteilsklasse, die über BBA Libor USD 3 Month Act 360 hinausgeht.
Fondsmanager John Paulson – Geschäftsführer von Paulson & Co.
Mindestanlagesumme 500.000 USD
Schroder GAIA Paulson Merger Arbitrage
3 Paulson International Ltd. – Mai 1996 bis 31. März 2014. Wertentwicklung netto unter
Ausschluss von Gebühren.
Wichtiger Hinweis: Die hierin geäußer-
ten Ansichten und Meinungen stammen
von John Paulson, Manager des Schroder
GAIA Paulson Merger Arbitrage, und stel-
len nicht notwendigerweise die in anderen
Mitteilungen, Strategien oder Fonds von
Schroders ausgedrückten oder aufge-
führten Ansichten dar.
uu
FONDS
23Schroders EXPERT Q3 / 2014
InInInInInInInnnnInInnIInnI ddddddddddddddddderererererererererrereeeer TTTTTTTTTTTTababababababababaabbababbabababeleleleleleleleelelleleelelllelelelelelelleeleelee fifififififififififififififififififinnnnnnnnnnnnndededededededededddeededeeedededen n n nn nnnnnnnnn SiSiSiSiSSiSiSiSiSSSiSSiSSSSiS e e ee eeeee eeeeeee eieieieieieieieieieieeee neneneenenennenenennenenn AAAAAAAAAAAAAAAusususususususssuusuuuusu wawawawawwawaawawwwwwawwaww hlhlhlhlhlhlhhlhlhhhlh vvvvvvvvvvvonononononnonoononnonoonoon SSSSSSSSSSSSSchchchchchhcchchchhchcchc rororororooorooroorororroodededdedededededdedededdededdersrsrsrrsrsrsrsrsrsrsss FFFFFFFFFFFFonononononoonooonononononnondsdsdsdsdsdsdsdsdsdsdsdss, , ,,, ,,,,
didididididididididididididididie e e e ee ee e ee eee e e übübübübübübübübübübübübübübübüberererererererererererererererer ddddddddddddddddasasasasasasasasasasasasasasasas llllllllllllllllauauauauauauauauauauauauauauauaufefefefefefefefefefefefefefefefendndndndndndndndndndndndndndndnddeeeeeeeeeeeeeeee JaJaJaJaJaJaJaJaJaJaJaJaJaJaJaJahrhrhrhrhrhrhrhrhrhrhrhrhrhrhrhr ssssssssssssssssowowowowowowowowowowowowowowowowieieieieieieieieieieieieiieieieie üüüüüüüüüüüüüüüübebebebebebebebebebebebebebebeber rrrr r r r r r r r r r rr 1,1,1,1,11,1,1,1,1,1,1,1,11,1,1, 3333333333333333 uuuuuuuuuuuuuuuundndndndndndndndndndndndndndndnd 5555555555555555 JJJJJJJJJJJJJJJJahahahahahahahahahahahahahahahahrererererererererererererererere zzzzzzzzzzzzzzzzuuuuuuuuuuuuuuuu
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Top Performer
Schroder ISF Quartil Rang/
Vgl.-Gruppe
Vgl.-Gruppe
Morningstar
Wertentwicklung
des Fonds (umgerechnet in
Euro)
Laufendes Jahr
Schroder ISF Middle East
A, USD, thes., LU0314587907
1 2 / 23 Africa & Middle East Equity +18,8 %
Schroder ISF Frontier Markets Equity
A, USD, thes., LU0562313402
1 2 / 18 Global Frontier Markets Equity +17,9 %
Schroder ISF Japanese Opportunities
A, JPY, thes., LU0270818197
1 4 / 162 Japan Large-Cap Equity +7,8 %
Schroder ISF Global Energy
A, USD, thes., LU0256331488
1 4 / 39 Sector Equity Energy +19,9 %
1 Jahr
Schroder ISF European Equity Yield
A, EUR, thes., LU0106236267
1 3 / 27 Europe Equity Income +26,1 %
Schroder ISF Frontier Markets Equity
A, USD, thes., LU0562313402
1 1 / 17 Global Frontier Markets Equity +31,9 %
Schroder ISF Japanese Opportunities
A, JPY, thes., LU0270818197
1 5 / 155 Japan Large-Cap Equity +13,4 %
Schroder ISF Global Energy
A, USD, thes., LU0256331488
1 4 / 38 Sector Equity Energy +32,5 %
3 Jahre
Schroder ISF Asian Total Return
A, USD, thes., LU0326948709
1 2 / 25 Asia Allocation +8,9 %
Schroder ISF Frontier Markets Equity
A, USD, thes., LU0562313402
1 1 2 / 8 Global Frontier Markets Equity +20,8 %
Schroder ISF Japanese Opportunities
A, JPY, thes., LU0270818197
1 9 / 144 Japan Large-Cap Equity +13,3 %
Schroder ISF Taiwanese Equity
A, USD, thes., LU0270814014
1 1 2 / 11 Taiwan Large-Cap Equity +9,5 %
5 Jahre
Schroder ISF Middle East
A, USD, thes., LU0314587907
1 1 / 16 Africa & Middle East Equity +15,6 %
Schroder ISF Asian Total Return
A, USD, thes., LU0326948709
1 1 / 25 Asia Allocation +15,4 %
Schroder ISF Emerging Europe
A, EUR, thes, LU0106817157
1 1 1 / 48 Emerging Europe Equity +12,9 %
Schroder ISF Taiwanese Equity
A, USD, thes., LU0270814014
1 1 / 10 Taiwan Large-Cap Equity +15,3 %
Quelle: Schroders, Morningstar. Stand: 30. Juni 2014. Wertentwicklung auf Basis des Nettoinventarwerts der angegebenen Anteilsklasse
auf EUR-Basis bzw. umgerechnet in EUR. Berechnung nach Abzug der jährlichen Managementgebühr und fondsinterner Kosten und bei
Wiederanlage aller Erträge (BVI-Methode). Fremdwährungsanlagen unterliegen Währungsschwankungen. Die Wertentwicklung in der
Vergangenheit ist kein verlässlicher Hinweis auf den künftigen Wertverlauf. Angaben zu den Vergleichsgruppen und Ratings: Morningstar.
FONDS
24Schroders EXPERT Q3 / 2014
Andrew
Dreaneen
Head of Schroder
GAIA Product
& Business
Development
Ihre erste prägende Erfahrung
zum Thema Geld?
Meine ersten Erfahrungen mit Geld
machte ich auf der Grundschule in
Neuseeland. Dort hat man den Kindern
Sparkonten bei der örtlichen Postbank
eingerichtet – ich glaube, am Ende der
Grundschule hatte ich rund 20 Euro auf
meinem Konto. Denn den größten Teil
meines Taschengeldes hatte ich in Süßig-
keiten investiert, was heute meinen Zahn-
arzt zu einem reichen Mann macht!
Wie haben Sie Ihr Studium
fi nanziert?
Größtenteils mit Hilfe meiner Eltern und
einer Mischung aus Darlehen, Ferienjobs
und Teilzeitarbeit.
Haben Sie ein berufl iches
Vorbild?
Ich habe kein spezielles Vorbild. Viel-
mehr habe ich das Glück, mit einigen der
erfolgreichsten Hedgefondsmanager der
Branche zusammenarbeiten zu dürfen,
zu denen ich oft aufschaue. Besonders zu
denen, die noch genauso engagiert sind
wie am ersten Tag und trotz Anhäufung
beträchtlicher Vermögen alles tun, um
das Geld ihrer Kunden zu vermehren. Es
ist leicht, einen Hedgefonds zu starten,
aber schwer, langfristig im Geschäft zu
bleiben. Sie müssen dazu intelligent,
konzentriert, bescheiden, geduldig und
unabhängig sein – alles Eigenschaft en,
die nur wenige Menschen haben.
Die unsinnigste Börsen-Theorie,
die Ihnen je untergekommen ist?
Dass Hedgefonds teuer sind und keinen
Wert bieten, sodass Anleger mit einer
Anlage in ETFs besser beraten wären. Es
stimmt, dass ETFs vergleichsweise recht
kostengünstig sind und preiswerten Zu-
gang zu Markt-Beta bieten. Allerdings
sollten Anleger die Gebühren nicht iso-
liert betrachten und besser die Qualität
des Managers, die Dauer und Konstanz
seiner Erfolgsbilanz (netto), sowie ande-
re wichtige Faktoren wie Absicherung
gegen Verluste, Volatilität und Korrela-
tion im Blick behalten.
Als Head of Schroder GAIA Product
& Business Development ist Andrew
Dreaneen für die globale Geschäfts-
entwicklung der UCITS-konformen
Schroder GAIA-Hedgefonds-Platt-
form verantwortlich. Zu seinen Auf-
gaben in dieser Funktion gehören
die Managerauswahl, Produktent-
wicklung und -management sowie
Vertrieb und Marketing. Davor be-
kleidete Dreaneen bei Schroders
verschiedene Funktionen in Luxem-
burg und London, unter anderem als
Head of Product Development für
Schroders-Fonds mit Domizil in
Luxemburg. Er kam im Jahr 2000 zu
Schroders. Seine Laufbahn im Invest-
mentgeschäft begann Dreaneen
1998 bei der kleinen auf den Agrar-
bereich spezialisierten Investment-
boutique FMG in Neuseeland. Er be-
sitzt ein postgraduierten Abschluss
in Betriebswirtschaft von der Massey
University, Neuseeland.
FRAGEN ANANDREW DREANEEN
FONDS
25Schroders EXPERT Q3 / 2014
Welches Buch sollte jeder Fonds-
manager gelesen haben?
„When Genius Failed: Th e Rise and Fall of
Long-Term Capital Management“ (auf
Deutsch: Der große Irrtum: Die spektaku-
läre Geschichte vom Aufstieg und Unter-
gang des raffi niertesten Investmentfonds
aller Zeiten).
Wie motivieren Sie sich, wenn Sie
mit den Fonds, die sie auf die
GAIA-Plattform genommen haben,
einmal hinter der Konkurrenz
zurückbleiben?
Bei der Aufnahme eines neuen Hedge-
fondsmanagers auf unsere UCITS-Platt-
form gehen wir sehr selektiv vor und
überlegen genau, mit wem wir eine Part-
nerschaft eingehen. Wir suchen nach
äußerst glaubwürdigen und sehr erfahre-
nen Managern, die in ihrer bisherigen
Laufb ahn erfolgreich waren und konstant
gute risikobereinigte Renditen vorzuwei-
sen haben. Doch wir wissen sehr wohl,
dass eine Wertentwicklung in der Ver-
gangenheit kein Garant für den zukünft i-
gen Wert ist. Und selbst die allerbesten
Manager durchleben mitunter schwierige
und herausfordernde Phasen. Wenn sich
also ein Fonds unterdurchschnittlich ent-
wickelt, ist es sehr wichtig, motiviert zu
bleiben und sich aktiv bei den Kunden zu
engagieren, um sicherzustellen, dass sie
die Gründe für die Underperformance
verstehen und die Prognose des Mana-
gers sowie die aktuelle Positionierung des
Portfolios kennen.
Und die Belohnung, wenn ein Fonds
alle anderen abgehängt?
Zum Feiern eines Erfolgs öff nen wir gele-
gentlich eine Flasche Champagner, gehen
in ein gutes Restaurant oder nehmen an
einer interessanten Sportveranstaltung
teil – wie kürzlich am Wimbledon-Halb-
fi nale der Damen.
Ihr bislang schönstes Erlebnis
in Ihrer bisherigen berufl ichen
Laufbahn?
Wir haben in diesem Jahr einen schönen
Meilenstein erreicht und sind zur größten
UCITS-konformen Hedgefonds-Plattform
aufgestiegen. Und das mit nur fünf Fonds,
während die anderen im Durchschnitt
rund 15 bis 20 Fonds haben. Das spricht
für unseren Prozess der Managerauswahl,
die Stärke der Marke Schroders und unse-
ren Vertrieb.
Worüber haben Sie sich in jüngster
Zeit so richtig geärgert?
Mit fällt da nichts Spezielles ein. Es gibt
immer ein paar Stolpersteine auf dem
Weg. Aber ich versuche, mich nicht allzu
lange damit aufzuhalten, und arbeite ein-
fach konzentriert weiter, damit am Ende
das Positive überwiegt.
Und wem würden Sie gern einmal
gehörig die Meinung sagen?
Ich möchte hier keine Einzelperson nen-
nen. Aber es gibt einige Kommentatoren,
die abfällig über UCITS-konforme
Hedgefonds sprechen – mit Äußerungen
wie: Diese seien schlechter als Off shore-
Hedgefonds, da es sich um verwässerte
Versionen von Flaggschiff -Fonds mit gro-
ßem Tracking Error handele. Sie seien
teurer und werden bei täglichem oder
wöchentlichem Handel an Privatanleger
verkauft , jagen der Performance hinterher
und haben sehr kurze Haltezeiten. Ich
muss sagen, dass ich diesen Ansichten aus
vollem Herzen widersprechen muss. Ich
empfi nde sie als eine grobe Verein-
fachung/Generalisierung der alternativen
UCITS-Branche.
Was sammeln Sie?
Ich habe eine sehr kleine, bescheidene
Weinsammlung. Zugegebener maßen feh-
len in ihr noch einige hochwertige deut-
sche Weine, ehe ich mich einen echten
Kenner nennen kann!
Wann schalten Sie Ihr Handy aus?
Erst vor dem Schlafengehen.
Wem folgen Sie auf Twitter?
Zurzeit niemandem. Dabei bin ich aller-
dings nicht technophob, sondern ledig-
lich von der alten Schule, was die meisten
Social Media Plattformen anbelangt. Ich
ver schicke meine Briefe immer noch mit
der Brieft aube.
Ihre liebste TV-Serie?
Ich versuche, mich von Fernsehserien
fernzuhalten. Denn sie können einen
richtig ablenken und an die Couch fesseln
und man kann seine Zeit mit Sicherheit
produktiver verbringen.
Und wo schalten Sie sofort ab?
Normalerweise bei jedem Programm, in
dem es keine Bloomberg-Nachrichten
und keinen Sport gibt.
Was weckt eher Ihre Leidenschaft –
Fußball oder Rockmusik?
Hmm, das muss angesichts der Weltmeis-
terschaft Fußball sein und meine Mann-
schaft , die Red Devils, waren ja recht lange
im Wettbewerb.
Welches Spiel haben Sie jüngst
besucht?
Das letzte Spiel, das ich besucht habe, war
Tottenham gegen West Ham. Dieses Lon-
doner Derby ist immer sehr spannend
und aufregend. Dazu hat West Ham auch
noch gewonnen, was super war, da ich
Fan dieser Mannschaft bin.
Auf welchen Luxusartikel würden
Sie nur ungern verzichten?
Eine Flasche Pétrus 1982 …
Und wofür würden Sie notfalls sogar
Ihr Konto überziehen?
Anteile am neuen Schroder GAIA Paulson
Merger Arbitrage Fonds. Ha ha ha, Sie geste-
hen es mir doch zu, voreingenommen sein?
Wein oder Bier zum Essen?
Beides. Erst belgisches Bier, dann franzö-
sischer Wein … Oh, sorry. Ich meinte
natürlich Paulaner Weißbier, gefolgt von
einem Riesling Dr. Loosen.
Welches Hilfsprojekt haben Sie
jüngst fi nanziell unterstützt?
Den MoonWalk London 2014 zugunsten
der Brustkrebshilfe.
Wo wollen Sie leben, wenn Sie einmal
nicht mehr arbeiten müssen?
In der Bay of Islands in Neuseeland,
meinem Heimatland.
1 Quelle: Institut für Pädagogik und Zukunftsforschung (Weltgeschehen, Bevölkerung und Gesellschaft), Martin R. Textor. Stand Mai 2014.
2 Quelle: Schroders Research. Stand 2012 3 Quelle: UN World Population Prospects. Stand 2009. 4 Quelle: Macquire Research.
Stand Mai 2013. 5 Quelle: Schroders; Harley Davidson. Stand Mai 2014.
26Schroders EXPERT Q3 / 2014
NAREIKE’S DEMOGR AFIE-ECKE
Was haben China, mehr als 9,6 Milliarden Menschen und Harley Davidson gemeinsam?Sie stehen einem Wandel gegenüber, der sich nicht aufhalten lässt.
Joachim Nareike
Leiter Publikumsfondsvertrieb
heute und in 30 Jahren
In diesem Expert möchte ich mich
etwas näher mit den einzelnen In-
vestmentthemen des demografi schen
Wandels beschäft igen. Aus diesem Grund
habe ich Ihnen ein paar Fakten aufgeführt
und erläutert, welcher Sektor bzw. welche
Investmentidee sich hier zeigen kann bzw.
könnte.
Wussten Sie schon, dass . . .
. . . die Hälft e aller Chinesen bereits heute
in einer Stadt wohnen?1
. . . 2100 ca. 80 Prozent aller Menschen auf
der Welt in Städten leben werden?1
. . . Drei Prozent der Erdoberfl äche mit
Städten bebaut sind und knapp 80 Pro-
zent des CO2 Ausstoßes in diesen Städ-
ten stattfi ndet?1
. . . die PKW Dichte in China aktuell
der PKW Dichte in den USA aus dem
Jahre 1914 entspricht?2
. . . 2030 ca. 100 Prozent mehr PKWs in
China gefahren werden als noch 2009?3
. . . im Jahre 2050 auf jeden Konsumenten
in der westlichen Welt, 6 Konsumen-
ten aus den sogenannten Schwellen-
ländern kommen?3
Urbanisierung und Infrastruktur
Die Zahlen zur globalen Urbanisierung
sind mehr als beeindruckend: Das Wachs-
tum der Weltbevölkerung wird sich
zunehmend in Ballungszentren konzent-
rieren. Bis 2025 werden weltweit die
Schwellenländer durch Konsum und
Investitionen mehr als die Hälft e zum
globalen BIP beitragen. Bis 2050 werden
auf die Schwellenländer 98 Prozent des
Bevölkerungswachstums entfallen. 2050
werden bereits rund 67 Prozent der Welt-
bevölkerung in Städten leben – gegenüber
etwa 50 Prozent im Jahr 2014. Dabei wer-
den Großstädte mit mindestens 1 Million
Einwohnern und Mega-Citys mit min-
destens 10 Millionen Einwohnern laut
dem Bericht der Vereinten Nationen
„World Urbanization Prospect 2011“ die
größten Zuwächse verzeichnen.
Am dringendsten benötigen Groß-
städte Infrastruktur, d.h. neue Straßen-,
Schienen-, Telekommunikations-, Flug-
hafen- und Stromnetze, um die grund-
legendsten urbanen Voraussetzungen zu
erfüllen. In vielen Ländern besteht ein
enormer Bedarf an besseren Beförde-
rungsmöglichkeiten. Der öff entliche Per-
sonennahverkehr reicht in den meisten
Städten nicht aus, die rasant steigende
Einwohnerzahl innerstädtisch zu trans-
portieren. Aus diesem Grund hat sich in
sehr vielen Städten bereits heute das Taxi
als echte Alternative zu mangelndem
öff entlichen Personennahverkehr bzw.
mangelnder Infrastruktur der Städte
ausgebildet.
Ein Unternehmen, das von diesem
Trend bzw. der Notwendigkeit nach Alter-
nativen profi tieren wird, ist das zweit-
größte indonesische Taxiunternehmen
„Express Transido Utama“. Die indo-
nesische Megametropole mit mehr als
12 Millionen Einwohnern hat im Ver-
gleich zu anderen asiatischen Metropolen
(noch) die niedrigste Taxidurchdringung
(Abb. 1), wir gehen sehr stark davon aus,
dass sich das in absehbarer Zeit ändern
wird und setzen auf diese Entwicklung
mit einer Allokation in diesem
Unternehmen.
„ Die demografi sche Entwicklung
ist als Investmentthema deswegen
so attraktiv, weil es relativ leicht
vorhersehbar und nur äußerst schwer
zu verändern ist.“
27Schroders EXPERT Q3 / 2014
NAREIKE’S DEMOGR AFIE-ECKE
Quelle: Macquire Research. Stand Mai 2013. Quelle: Euromotor; Goldmann Sachs. Stand Juni 2012.
7
6
5
4
3
2
1
0
250
200
150
100
50
0
Taxi pro tausend Einwohner Ausgaben für Körperpfl ege/Kopf (weibl. Bevölkerung) in USD
Jakart
a Ø
Ind
ustr
ie-
natio
nen
Bra
sili
en
Ru
ssla
nd Ø
S
ch
welle
n-
län
der
Ch
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Ind
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Ho
ng
ko
ng
Mu
mb
ai
Pekin
g
Ban
gko
k
Sin
gap
ur
Ku
ala
Lu
mp
ur
Abb. 1: Jakarta hat die niedrigste Taxidurchdringung in Asien
Abb. 2: Ausgaben für Körperpfl ege steigen mit dem Einkommen
212
108
68
2916
3 2
Das Unternehmen zeichnet sich neben
einem Marktanteil von bereits 10 Prozent
durch ein innovatives und von der UNO
anerkanntes Geschäft smodell zur Be-
kämpfung der Armut aus. Besonders er-
wähnenswert ist bspw. die Unterzeich-
nung von 7-Jahres-Verträgen mit den
Fahrern und einer täglichen Abrechnung
mit einer fairen Auft eilung der Umsätze.
Ebenso bemerkenswert erscheint uns,
dass nach Ablauf der Verträge die Fahrer
die Fahrzeuge behalten dürfen, was dazu
anregt, dass die Fahrzeuge pfl eglich behan-
delt und die Wartungskosten und somit die
Betriebsausgaben reduziert werden.
Auch durch diesen Umstand zieht das
Unternehmen erfahrene Fahrer an und
erzielt hohe interne Renditen von mehr
als 35 Prozent. Durch das starke Firmen-
wachstum plant die Geschäft sleitung bis
zum Jahr 2016 die Fahrzeugfl otte zu ver-
doppeln.4
Florierende Verbrauchermärkte
Urbanisierung und steigende Einkom-
men sind die Hauptwachstumstreiber
der globalen Verbraucherbasis. Auf die
Schwellenländer entfallen bereits heute
mehr als die Hälft e des globalen Ver-
brauchs der meisten Rohstoff e, der globa-
len Exporte und der Zufl üsse an Direktin-
vestitionen aus dem Ausland. Auf Basis
von Hochrechnungen des weltweiten Be-
völkerungswachstums kommen ab 2050
auf jeden Verbraucher in der westlichen
Welt sechs in den Schwellenländern. Un-
ternehmen, die in der Konsumgüterbranche
operieren, werden von dieser Entwicklung
besonders profi tieren. Eines der erfolg-
reichsten Unternehmen in der Kosmetik-
branche mit Fokus auf die Schwellenlän-
der ist das US-Unternehmen Estée Lauder
(Abb. 2), welches derzeit mit knapp drei
Prozent Gewichtung zu den Top 10 Posi-
tionen im Schroder ISF Global Demo-
graphic Opportunities gehört.
Darüber hinaus verfügen wir über sehr
gute Daten, wie in den Industrieländern
Menschen verschiedener Altersgruppen
ihr Geld ausgeben. Zudem wissen wir auch,
wie viele Menschen sich zu unterschiedli-
chen Zeitpunkten in der Zukunft in jeder
Altersgruppe befi nden werden, weil die
meisten von ihnen bereits geboren sind.
Durch die Kombination dieser beiden
Erkenntnisebenen sind wir in der Lage,
für bestimmte Produkte die zukünft ige
Marktgröße zu prognostizieren.
Alle Altersklassen verhalten sich heut-
zutage anders, als vor 50 Jahren. Ab einem
Alter von 55 Jahren sprechen viele For-
scher deswegen von einem zweiten Auf-
bruch. Während die Generation davor
noch eine Familie gründete und schließ-
lich in Rente ging, beginnen viele Men-
schen über 55 heute noch einmal ein neu-
es Leben: neuer Job, neue Wohnung,
neuer Partner. Die Devise lautet also
Motorrad statt Treppenlift .
Die wachsende Bevölkerungsschicht
der sogenannten „Best Ager“, also Men-
schen im besten Alter von 55+ Jahren,
gibt ihr Geld gerne aus – wenn Unterneh-
men sie geschickt ansprechen. Ein Unter-
nehmen, das dieses Unterfangen gut um-
setzt, ist unserer Meinung nach Harley
Davidson. Nicht nur verfügt Harley
Davidson über eine einen hohen und
wachsenden globalen Marktanteil, son-
dern hat die Zeichen des demografi schen
Wandels verstanden. Somit setzt die lang-
fristige Unternehmensstrategie darauf,
die „Best Ager“ Zielgruppe gezielt zu er-
weitern. Mit einer Gewichtung von über
drei Prozent gehören auch diese Aktien zu
den zehn größten Beständen im Fonds.5
In den nächsten Ausgaben unseres
Experts werde ich Ihnen weitere Anlage-
themen näher vorstellen, die maßgeblich
von den Veränderungen durch den demo-
grafi schen Wandel profi tieren werden.
Ich freue mich auf weitere Gespräche zu
diesem und allen anderen Th emen mit
Ihnen.
Bis bald, Ihr/Euer
Jo Nareike
Schroders EXPERT Q3 / 201428
MÄRK TE
Die Märkte im Überblick
Japan Wir haben Japan aufgrund der jüngsten
Erholung auf dem japanischen Aktienmarkt trotz des
starken Yen höher eingestuft. Diese recht positive Entwick-
lung könnte signalisieren, dass die Investoren allmählich
andere Faktoren als die voraussichtlichen weiteren Zinssen-
kungen zur Unterstützung des Marktes in Betracht ziehen.
Zu den Auslösern dessen zählen unter anderem die neuesten
Konjunkturdaten, die darauf hindeuten, dass die Wirtschaft
die Steuererhöhung im April und die viel diskutierten Steuer-
senkungen für Unternehmen besser verkraftet als erwartet.
Schroder ISF Japanese Opportunities
UK Aufgrund des starken
britischen Pfunds und
des bedeutenden Anteils der
britischen, im Ausland erzielten,
Unternehmensgewinne stehen
wir Großbritannien relativ gese-
hen weniger positiv gegenüber.
Zudem scheint Mark Carney,
Gouverneur der Bank of Eng-
land, eine härtere Gangart
einzulegen, sodass auch künftig
mit einem starken Pfund zu
rechnen ist.
Schroder ISF UK Equity
Aktien
1 Schroder ISF steht im gesamten Text für Schroder International Selection Fund.
USA Unsere Einstellung gegenüber
US-Aktien bleibt positiv, da der Markt
aus unserer Sicht nach wie vor ein starkes
Potenzial für Gewinnzuwächse bietet. Außer-
dem ist es vielversprechend, dass die Gewin-
ne im Vergleich zu 2013 seit Jahres beginn
einen wesentlich höheren Beitrag zu den
Renditen leisten. Aktienrückkäufe seitens der
Unternehmen verlangsamen sich zwar, aber
dennoch ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass
insgesamt die Unternehmensaktivitäten
ansteigen und frei werdende Gelder für M&A
Aktivitäten eingesetzt werden.
Schroder ISF1 US Small&Mid Cap Equity
Europa (ex UK)
Wir haben Europa auf
neutral herabgestuft, obwohl
die Politik der Europäischen
Zentralbank weiterhin unter-
stützend wirkt. Bis dato hat sich
der Markt gut entwickelt, und
mit der prognostizierten
Verbesserung der Margen, die
bisher allerdings nicht realisiert
wurden, halten wir Gewinn-
mitnahmen zu diesem Zeitpunkt
für umsichtig.
Schroder ISF European
Opportunities
Schwellenländer Der Aufschwung in den Industrie-
staaten scheint endlich auf die Schwellenländer über-
zugehen, vor allem durch den höheren Privatkonsum und
der gelockerten Fiskalbremse im Westen. Die zyklische Ver-
besserung könnte den Grundstein für einen nachhaltigen
gewinnbedingten Aufwärtstrend in dieser Region legen,
wodurch diese Länder angesichts des historisch niedrigen
Bewertungsniveaus äußerst attraktiv werden würden. Daher
weiten wir unsere positive Einschätzung der Schwellenländer
von Asien auf das breitere Anlageuniversum aus.
Schroder ISF Emerging Europe
Schroder ISF QEP Global Emerging Markets
Schroders EXPERT Q3 / 201429
MÄRK TE
Erwartete Wertentwicklung:
Positiv Neutral Negativ
Staatsanleihen
In Bezug auf die Duration bleiben
wir in Anbetracht der fortlaufenden
geldpolitischen Impulse in den meisten
Industrieländern neutral. Das Wirtschafts-
wachstum verläuft moderat, obgleich sich
ein allmählicher Anstieg der Infl ations-
erwartungen abzeichnet. US-Schatzan-
leihen gewichten wir auf relativer Basis
gegenüber britischen Staatsanleihen und
Bundesanleihen weiterhin unter. In Bezug
auf die europäische Duration bleiben wir
neutral, da die EZB dem Markt weiterhin
Liquidität bietet. Die US-Duration haben
wir aufgrund der anhaltenden Verbesse-
rung der amerikanischen Wirtschafts-
daten auf ein einstelliges Minus herab-
gestuft.
Schroder ISF EURO Bond
Infl ationsgebundene Anleihen
Die Infl ationstreiber mehren sich
langsam. Auf dem US-Arbeitsmarkt
steigen die Löhne und die Beschäftigung,
während die Nahrungsmittelpreise und
Mieten ebenfalls nach oben tendieren.
Obwohl kein sprunghafter Anstieg
der Infl ation droht, ziehen wir infl ations-
gebundene Anleihen den Nominal-
papieren vor, da Letztere das Infl ations-
risiko unterbewerten.
Schroder ISF
Global Infl ation Linked Bond
Schwellenländeranleihen
Wir stufen die auf USD lautenden
Anleihen der Schwellenländer auf neutral
hoch, da unsere positive Spread-Prog-
nose unsere moderat negative Haltung
bei der US-Duration ausgleicht. Was die
Schwellenländeranleihen in Lokalwährung
angeht, sind wir optimistisch in Bezug auf
das kurze Ende der Renditekurve süd-
afrikanischer und mexikanischer Papiere.
Schroder ISF Emerging
Markets Debt Absolute Return
Unternehmensanleihen
Insgesamt sind wir neutral dieser
Anlageklasse gegenüber eingestellt.
Obwohl US-Anleihen mit Investment
Grade vom US-Aufschwung profitieren
dürften, bleiben wir auf mittlere Sicht
bei einer leicht negativen Haltung. Die
aktuellen Spreads können kaum noch
weiter sinken, während die potenziellen
Zinserhöhungen zu steigenden Spreads
führen könnten. Wir geben europäischen
Unternehmensanleihen mit Investment
Grade weiterhin den Vorzug vor ihren
Pendants aus den USA. Die technischen
Faktoren sind günstig, da kaum Neu-
emissionen erwartet werden, und das
mäßige Wachstum in Europa dürfte
Anleihen zugutekommen. Ferner dürfte
sich die aggressivere Geldpolitik der
EZB weiterhin positiv auf die Kredit-
risikoprämien auswirken.
Schroder ISF EURO Corporate Bond
Schroder ISF Global Convertible Bond
Hochzinsanleihen
Wir stehen Hochzinsanleihen aus
den USA mittelfristig negativ gegenüber.
Aufgrund der Abweichungen zwischen
den Fundamentaldaten von Sektoren
und Einzelwerten rechnen wir mit erhöh-
ten titelspezifischen Risiken. Der Euro-
raum erlebt derzeit kraftloses Kredit-
wachstum und eine ungewöhnlich
niedrige Inflation. Das enorme Angebot
an Fremdkapital scheint sich 2014
ab zuschwächen, wobei der geringe
Zinsaufwand den Deckungsquoten wei-
terhin zugutekommt. Die expansivere
Geldpolitik in Europa erweist sich als
förderlich für die Märkte, ver glichen mit
den USA.
Schroder ISF Global High Yield
Schroder ISF EURO Credit Conviction
Rohstoffe
Wir bleiben bei unserer insgesamt
neutralen Ausrichtung im Rohstoffsektor.
Denn zum einen ist die weitere Entwick-
lung der Agrarpreise aufgrund der unvor-
hersehbaren Wetterverhältnisse unge-
wiss, und zum anderen könnte sich das
Marktklima durch die chinesische Regie-
rungspolitik verbessern. Aufgrund saiso-
naler Faktoren und des positiven Carry
schätzen wir die Energiemärkte weiterhin
konstruktiv ein. Hinsichtlich Gold bleiben
wir weiterhin neutral, da Gold weiterhin
seitwärts tendiert.
Schroder ISF Global Energy
Immobilien
Im Immobiliensektor bleiben wir
bei unserer leicht positiven Einstellung.
Für den britischen Immobilienmarkt
rechnen wir im Vermietungssegment mit
Renditen zwischen 7 und 9 Prozent und
einem Mietwachstum von 2 bis 5 Prozent,
was einen eventuellen Anstieg der Zins-
raten kompensieren sollte. Auch für den
europäischen Immobilienmarkt sehen wir
in den nächsten 12 Monaten ähnliche
Renditen. Kurzfristig könnte ein steigen-
der Kapitalzufl uß aus Asien oder den
USA für einen Renditeeinbruch im hoch-
preisigen Immobiliensegment sorgen.
Schroder ISF Global Property Securities
Anleihen Alternative Investments
SPEZIAL
30Schroders EXPERT Q3 / 2014
Der Margendruck ist überall spürbar und effi -
ziente interne Abwicklungsplattformen, die
den immer diffi ziler werden Anforderungen
eines jeden Kunden gerecht werden können, werden
somit immer wich tiger.
Denn neben guten Produkten, einer Performance,
die sich sehen lassen kann, kompetenten Vertriebs-
personen und einem innovativen Marketing erwartet
der Kunde von Heute auch einen reibungslosen Service
in der Abwicklung, eine maßgeschneiderte Daten-
aufb ereitung sowie Datenlieferung. Fehler in der
Kaufabwicklung werden nicht mehr toleriert. So wird
es für jeden Fondsanbieter immer wichtiger auf dem
neuesten Stand der Technik zu sein, um einen fehler-
losen Ablauf im Rahmen einer Kundenbeziehung zu
gewährleisten.
Um diesem Anspruch gerecht zu werden, hat
Schroders 1999 sein Luxemburger Fondszentrum ge-
gründet, nachdem man zuvor ausgelagerte Dienst-
leistungen wieder internalisiert hat. Gründe für das
Entstehen des Fondszentrums waren zum einen, dass
viele Servicepartner mit dem starken Wachstum von
Schroders nicht mehr mithalten konnten. Zum ande-
ren wollte man bei Schroders die wichtigsten Funk-
tionen und Abläufe im Backoffi ce wieder direkt selbst
kontrollieren, um fl exibel auf die Bedürfnisse der
Kunden reagieren zu können und so eine ins gesamt
hohe Service-Qualität sicherzustellen.
Seit seiner Gründung hat das Fondszentrum jedes
Jahr ein stetiges Wachstum erlebt, außer nach dem
Platzen der Technologieblase und während der
globalen Finanzkrise. Im Jahr 2004 weitete Schroders
sein Kern-Dienstleistungsangebot, was sich bis dato
auf die Fonds mit Domizil in Luxemburg erstreckte,
auf seine Fonds aus Hongkong und den Cayman
Islands aus – später dann auf Singapur, die Schweiz
und im letzten Jahr dann auf die britischen Unit
Trusts, die von der Vermögensverwaltung gemanagt
werden. Somit blickt der Schroders Fondsstandort
Luxemburg mit seiner Kern-Fondsdienstleistungs-
Plattform auf ein verwaltetes Vermögen von ca.
92 Milliarden Euro, in 29 SICAV’s mit 273 Teilfonds
und 1.835 Anteils klassen.
Mittlerweile hat sich das Schroders Fondszentrum
zu einem wahren „Mega-FundHub“ für Schroders
weltweit ent wickelt. Mit seinen 230 Angestellten
ist dieser Fondsstandort zuständig für die Zentra-
lisierung der buchhalterischen Fondseinnahmen
Hinter den Kulissen – Unser Fonds-Zentrum in Luxemburg
Was braucht man für einen guten Fonds ?
Einen guten Fondsmanager ? – Richtig.
Eine gute Performance ? – Auch richtig.
Eine transparente und wettbewerbsfähige Preisstruktur ? – Absolut richtig.
Aber auf jeden Fall braucht es auch einen hervorragenden „Fonds-ViP-Bereich“
mit fähigem Personal, das einen reibungslosen Ablauf hinter den Kulissen
gewährleistet. Denn: Die Fondsindustrie hat eine gewaltige Wachstumsperiode
in den letzten zwei Dekaden hinter sich gebracht und teilweise sehr schwer
zu über blickende Ausmaße angenommen. Nun wird sich entscheiden, wer die
Herausforderungen der Zukunft meistern und sich vor allem technologisch
effi zient aufstellen kann.
Luxemburg
Das Schroders
Gebäude.
Schroders EXPERT Q3 / 2014
SPEZIAL
31
und kümmert sich um die verschiedenen Umsatzbe-
richte, Kundenkalkulationen und Transferpreise für
die insgesamt 144 lokalen Schroders Fondsplattformen
von Indonesien über Australien, Brasilien bis Hong-
kong mit derzeit 663 Fonds, 2.709 Anteilsklassen und
über 214 Milliarden Euro 1 aus aller Welt. Von Luxem-
burg aus werden also alle fi nanziellen Abläufe der
20 Management gesellschaft en von Schroders weltweit
betreut.
Außerdem umfassen die Dienstleistungen von
Schroders in Luxemburg unter anderem ein Devisen-
absicherungsprogramm für ein Kundenvermögen im
Gegenwert von 19 Mrd. USD. Mit diesem Programm
können die Schroders-Kunden aus aller Welt ihre
Transak tionen in den Währungen ihrer Wahl tätigen,
wobei ihre Wertentwicklung mit den Ergebnissen des
Fonds in der Basiswährung korreliert. Weitere Vor-
teile des Programms sind die Reduzierung des
Kontrahentenrisikos und eine höchstmögliche
Ausführungs qualität (Best Execution ).
Die Reduzierung des Kontrahentenrisikos wird
durch den Einsatz zweier Prime Broker angestrebt.
Positionen werden im off enen Wettbewerb mit bis zu
acht der größten Liquiditätsanbieter an den Devisen- uu
Best Execution
Der Ausdruck „Best Execution“ ist aus dem Wertpapierbereich
und speziell bei der Orderausführung seitens der Kreditinstitute zu
beachten. Die rechtliche Grundlage dafür ist MiFID (Markets in
Financial Instruments Directive = Finanzmarktrichtlinie). Das Ziel
von Best Execution ist, ein bestmög liches Ergebnis bei der Order-
ausführung für den Kunden zu schaffen. Hierbei sind der Preis, die
Kosten, die Aus führungsschnelligkeit, die Ausführungswahr-
scheinlichkeit und die Abrechnung sowie alle weiteren möglichen
Seiteneffekte zu berücksichtigen. Es besteht allerdings keine
Garantie, dass jeder einzelne Auftrag tatsächlich zum besten Kurs
ausgeführt wird. Das ausführende Institut muss jedoch nach-
weisen, dass der gewählte Ausführungsort geeignet war, um die
Anforderungen an die „Best Execution“ zu erfüllen. Diese Rege-
lung gilt nicht, wenn der Kunde spezifische Anweisungen zur
Orderausführung gibt.
Schroders Expertikon
1 Quelle: Schroders. Stand 30.06.2014.
Schroders EXPERT Q3 / 2014
SPEZIAL
32
so dass die Anforderungen aller Marktteilnehmer
erfüllt werden.
Das Programm in seiner Gesamtheit gilt als führend
am Markt, nicht nur aufgrund der oben beschriebenen
Eigenschaft en, sondern auch wegen seines kontrollier-
ten Umfelds. So werden unter anderem Perfor-
manceunterschiede der abgesicherten Anteilsklassen
regelmäßig analysiert oder erklärt und die Sicherungs-
positionen täglich auf 100 Prozent angepasst.
Diese geballte Kompetenz aus einer Hand in dem
Luxemburger Fonds Back Offi ce ist fast einmalig in
der Fondsindustrie, soweit uns Kunden berichten,
und Schroders zählt damit zu den Marktführern auf
diesem Gebiet. In diesem Zusammenhang muss man
auch erwähnen, dass Schroders aus Sicherheitsgrün-
den für seine Anleger keine Wertpapierleihe
betreibt, da einfach ein mögliches Ausfallrisiko viel
zu hoch ist.
Aber darauf ruht Schroders sich nicht aus, denn in
einer Welt, die einem voll digitalisierten Zeitalter
entgegen blickt, gilt die Devise „Wer rastet, der rostet“
einmal mehr. Das Ziel von Schroders ist es, langfristig
die besten Fondsdienstleistungen und -technologien
zu entwickeln und diese der gesamten Schroders
märkten gehandelt und an die Prime Broker abgege-
ben. Die daraus entstehenden Engagements mit den
Prime Brokern sind vollständig besichert. Dadurch
sinkt das Risiko fi nanzieller Einbußen aus dem Aus-
fall einer einzelnen Bank oder eines einzelnen Prime
Brokers auf ein absolutes Mindestmaß.
Best Execution wird durch den Handel im off enen
Wettbewerb in einem marktführenden elektroni-
schen Handelssystem (Electronic Communication
Network, ECN) erreicht. Das Programm ist so struk-
turiert, dass umfangreiche Währungspositionen über
mehrere Laufzeiten verteilt werden können. Damit
soll sichergestellt werden, dass die den Märkten prä-
sentierten Transaktionen eine Größe haben, die
leichter verarbeitet werden kann. Größe und Laufzei-
ten der Transaktionen werden laufend analysiert, und
die fi rmeninterne Applikation zur Unterstützung des
Programms ist so fl exibel, dass sie leicht an sich
wechselnde Marktbedingungen an gepasst werden
kann. Gegenwärtig unterstützt das Programm
21 Währungspaare, darunter den chinesischen
Renminbi (CNH) sowie alle wichtigen G10-
Währungen. Es sind unterschiedliche Handelsvarian-
ten möglich (Spot, Forward, Swaps und Block handel),
uu
Luxemburg Heimat des Schroders Fondszentrums.
Luxemburg
Das Fondszentrum
von Schroders.
Schroders EXPERT Q3 / 2014
SPEZIAL
33
Group zur Verfügung zu stellen – zum Vorteil aller
Kollegen und deren Kunden.
Nach einer bemerkenswerten Entwicklung in den
letzten zehn Jahren stehen noch viele weitere Projekte
an. In der Planung sind neue, verbesserte Technolo-
gien für die Fact Sheets und andere aufsichtsrechtlich
erforderliche Dokumente, wie z. B. für die Wesent-
lichen Anlegerinformationen (KIIDs) und Prospekte.
Außerdem sind Pläne angedacht für hochspezialisier-
te NAV (Net Asset Value)-Validierungssysteme, mit
denen der Nettoinventarwert einer Anlage in mehr
als acht Dimensionen, fast bis auf einen Bruchteil
eines Basispunkts pro Tag, genau gemessen werden
kann. Eine neue globale Datenbank- und Workflow-
Lösung für die Fonds, Systeme zur Steuerung auf-
sichtsrechtlicher Anlagerisiken (für die UCITS- und
Die Wertpapierleihe
Die Wertpapierleihe entspricht einem
Darlehen in Wertpapieren. Ein ebenfalls ge-
bräuchlicher Begriff, der eine Wertpapierleihe
bezeichnet, ist Securities Lending. Der Wert-
papiereigner und somit der Darlehensgeber,
leiht einem Darlehensnehmer für einen auf
maximal 6 Monate begrenzten Zeitraum
Wertpapiere. Dafür zahlt der Entleiher (Darle-
hensnehmer) dem Verleiher (Darlehensgeber)
eine Gebühr, das Entgelt. Mit dem Fristablauf
ist der Entleiher zur Rückübereignung von
Wertpapieren gleicher Art und Güte verpfl ich-
tet. Gemäß § 607 BGB wird dieses Geschäft
auch als Sachdarlehen defi niert. Der Verlei-
her bleibt Eigentümer der Wertpapiere, da
während der Überlassung einer Leihe Entgelt
zu zahlen ist. Eventuell anfallende Zinsen
oder Dividenden stehen in dieser Zeit dem
Entleiher zu. Banken oder Broker fungieren
als Mittler von Wertpapierleihegeschäften.
Die Händler nutzen die Wertpapierleihe vor-
nehmlich zum Leerverkauf von Aktien und
spekulieren auf den billigeren Wiedererwerb
am Markt, bevor sie an den Entleiher zurück-
gegeben werden müssen. Auch Arbitrage-
strategien zwischen Kassa- und Terminmärk-
ten beziehen eine Wertpapierleihe mit ein.
Schroders Expertikon
AIMFD-Anforderungen aller Fonds der Gruppe)
sowie weitere Business-Intelligence-Systeme gehören
ebenso zu den Neuerungen, die in der nahen Zukunft
umgesetzt werden sollen. Darüber hinaus werden die
Systeme insofern erweitert, dass das verwaltete
Vermögen und die Mittelfl üsse aller Einzelmandate
genauestens erfasst werden können.
Ein solch großes Orchester aus verschiedenen Vor-
haben, die für die Zukunft des Unternehmens von
immenser Wichtigkeit sind, und aus verschiedenen
Personen, die für den reibungslosen Ablauf sämt-
licher Fonds transaktionen und vielem mehr verant-
wortlich sind, muss auch entsprechend dirigiert wer-
den. Das ist im Falle Schroders Noel Fessey, der im
Jahre 2000 zu Schroders kam und neben seiner Posi-
tion als Geschäft sführer von Schroders Luxemburg
auch Global Head of Fund Services bei Schroders ist.
In dieser Position ist er direkt für das gesamte europä-
ische Fondsangebot verantwortlich und fördert die
internationale Zusammen arbeit über alle Fonds hin-
weg. Er engagiert sich außerdem aktiv in der luxem-
burgischen Fondsbranche und sitzt seit neun Jahren
im Verwaltungsrat der Association of the Luxem-
bourg Fund Industry (ALFI).
Noel Fessey,
Geschäftsführer
von Schroders
Luxemburg.
Schroders EXPERT Q3 / 2014
SPEZIAL
34
Die für das automatisierte Fahren erforder-
liche Technologie macht derzeit beein-
druckende Fortschritte. Bereits 2020 könn-
ten weitgehend selbstfahrende Automobile marktreif
sein und auf unseren Straßen eine Selbstverständlich-
keit darstellen. Wie wird sich dieser aufstrebende
Markt voraussichtlich entwickeln und wer sind die
mög lichen Gewinner und Verlierer?
Unglaublich aber wahr: Ein Großteil der zum
vollautomatischen Fahren benötigten Technologie
existiert bereits seit den 1970er Jahren, als die ersten
selbstfahrenden Fahrzeuge entwickelt wurden –
wenn auch mit recht bescheidenen Fähigkeiten.
Bei der diesjährigen Consumer Electronics Show in
Las Vegas sorgte Audi mit seinem selbstfahrenden A7
für Aufsehen. Hatten die Systeme letztes Jahr noch
den gesamten Koff erraum ausgefüllt, sind sie inzwi-
schen auf die Größe eines Notizblocks zusammen-
geschrumpft (siehe Abbildung 1) – ein Beweis für die
rasant fortschreitende Entwicklung in der Branche.
Dass die meisten von uns noch zu ihren Lebzeiten
selbstfahrende Autos auf den Straßen sehen werden,
ist so gut wie sicher. Der deutsche Automobilzulie-
ferer Continental zum Beispiel will nach eigenen
Angaben bis 2016 teil-, bis 2020 hoch- und bis 2025
vollautomatisierte Systeme anbieten.
Schon jetzt sind zahlreiche Fahrzeuge, insbesondere in
der Luxusklasse, mit unterstützenden Sicherheits-
systemen ausgestattet, die dem Fahrer bestimmte
Aufgaben abnehmen. Continental zufolge beträgt
die Marktdurchdringung von Fahrerassistenz-
systemen (abgekürzt ADAS, d. h. Vorrichtungen
wie automatische Distanzregelung, Totwinkelüber-
wachung, Notbremsassistent, Einparkhilfe und
Spurwechsel assistent) in den Industrieländern unter
Neuwagen schätzungsweise ca. 10–30 Prozent. Be-
stimmte ADAS-Komponenten sind sogar von den
Regulierungsbehörden vorgeschrieben: So müssen
alle in den USA verkauft en Automobile ab 2018 mit
Heckkameras ausgestattet sein. In Europa hingegen
müssen Fahrzeuge, die die höchste Sicherheitsnorm
Euro NCAP 5 erfüllen möchten, nunmehr ein
Notbremssystem besitzen.
Allerdings ist das vollautomatisierte Fahren der-
zeit noch mit beträchtlichen Hindernissen konfron-
tiert, darunter die Haft ungsfrage und sicherlich die
Kundenakzeptanz. Die wichtigsten Herausforde-
rungen bei der Herstellung selbstfahrender Fahr-
zeuge sind dabei:
Selbstfahrende Autos: nur noch eine Frage der Zeit?
Katherine
Davidson,
Global Sector
Specialist –
Automobile
und Co-Fonds-
managerin
Schroder ISF
Global
Demographic
Opportunities
Selbstfahrende Autos waren bis vor einigen
Jahren noch undenkbar und eher etwas, was
in Science Fiction Filmen zu sehen war. Aber
kann man sich wirklich vorstellen in einem
Auto zu sitzen und nichts mehr zu tun, außer
die Landschaft zu betrachten und sonst nichts?
Consumer Electronics Show
Der selbstfahrende Audi A7.
Schroders EXPERT Q3 / 2014
SPEZIAL
35
– Die Technologie
Das Unternehmen Continental beschreibt den
Fahrprozess als ein Akt des Wahrnehmens, Planens
und Handelns. Für die „Wahrnehmungs“- (d. h.
Sensoren, Radarsysteme und Kameras) und
„Handlungsphase“ (d. h. Auslöse- und Kontrollsys-
teme) ist die Technologie größtenteils bereits ver-
fügbar. Um einiges tückischer wird es dagegen bei
der „Planungsphase“. Im Grunde genommen be-
nötigt das Fahrzeug ein hohes Maß an künstlicher
Intelligenz, die es ihm ermöglicht, sein Umfeld
wahrzunehmen und zu deuten, um schlussendlich
angemessen zu handeln. Darüber hinaus muss das
Fahrzeug den Ausfall bestimmter Systeme verkraf-
ten können, ohne die Insassen zu gefährden. Bei
den Automobilherstellern arbeiten derzeit zahl-
reiche Soft wareingenieure an der Lösung dieser
Probleme.
– Haftung
Dies scheint gegenwärtig die größte Hürde
zu sein. Denn wer bei einem Unfall mit einem
autonomen Fahrzeug die Schuld trägt – d. h.
Hersteller, Fahrer oder niemand – ist momentan
Gegenstand praktischer und ethischer Diskus-
sionen. Nicht auszuschließen ist, dass die Her-
steller zumindest einen Teil der Versicherungs-
kosten tragen müssen. Doch letztlich dürf-
ten die Gesamtkosten für Versicherungen auf-
grund der geringeren Unfallzahlen sinken. Der
deutschen Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt)
zufolge ließen sich 70 Prozent aller schweren
Unfälle mit Fahrerassistenzsystemen vermeiden.
– Juristische Fragen
Um autonome Fahrzeuge an den Durchschnitts-
verbraucher zu verkaufen, sind sehr komplexe
juristische Hindernisse zu überwinden. Beispiels-
weise schreibt die Wiener Konvention über den
Straßenverkehr noch immer vor, dass der Fahrer
jederzeit die Kontrolle über sein Fahrzeug behalten
muss.
– Infrastruktur/Vernetzung
Vollautomatisierte Fahrzeuge werden aller Wahr-
scheinlichkeit nach eine ununterbrochene Inter-
netverbindung benötigen. Doch das ist gegen-
wärtig nur in großen Städten umsetzbar.
uu
Quelle
: w
ww
.dig
italtre
nd
s.c
om
Abbildung 1:
Selbstfahrsystem des Audi A7 vor einem Jahr (links) und heute (rechts).
Schroders EXPERT Q3 / 2014
SPEZIAL
36
– Kundenakzeptanz
Die Verbraucher werden sich erst daran gewöhnen
müssen, die Kontrolle über das Fahrzeug abzuge-
ben, auch wenn dies durch ADAS-Technologien er-
leichtert wird. Umfragen der Wirtschaft sprüfungs-
gesellschaft KPMG haben aufgezeigt, dass Frauen,
ältere Fahrer und Fahrer von Oberklassenwagen
das größte Interesse an autonomem Fahren haben.
– Kosten
Continental schätzt die zusätzlichen Kosten bis
2020 auf 2.000–3.000 US-Dollar pro Fahrzeug. In
einer Studie von JD Power aus dem Jahr 2012
äußerten 37 Prozent aller Befragten Interesse am
Kauf eines autonomen Fahrzeugs. Nach der Auf-
klärung über Zusatzkosten von etwa 3.000 US-
Dollar sank der Anteil auf 20 Prozent. Die Grafi k
in Abbildung 2 zeigt, wieviel Geld Fahrer in den
einzelnen Ländern für automatisierte Systeme aus-
geben würden (gemäß einer Umfrage von 2013).
Gewiss lassen sich diese Hindernisse aber im Laufe
der Zeit überwinden. Doch bis die Fahrer wirklich
ihre Hände vom Steuer nehmen und Zeitung lesen
können, dürft e noch wesentlich mehr Zeit vergehen
als in der Anfangsphase dieser Technologie.
Gewinner und Verlierer
Der Übergang zum automatisierten Fahren wird in
der Automobilindustrie für einen radikalen Umbruch
sorgen, möglicherweise vergleichbar mit dem Aus-
maß, in dem Smartphones und Tablets die gesamte
PC- und Mobiltelefonbranche umwälzten. Dies liegt
zum Teil daran, dass die aufwendigsten Teile in einem
automatisierten Fahrzeug auf die Soft ware entfallen,
derweil die Hardware-Komponenten eher simpel sind.
Grafi k 3 verdeutlicht, wie sich der Wert eines Fahr-
zeugs in diesem Zusammenhang verschieben könnte.
Nach unserer Einschätzung werden sich die Erst-
ausrüster voraussichtlich für eine der folgenden
Möglichkeiten entscheiden:
1 Voll integriert: Der Erstausrüster wird ein ge-
schlossenes System anbieten – das Fahrzeug ent-
wickeln und herstellen und das Betriebssystem kon-
zipieren (vergleichbar mit Apple). Dies scheint jedoch
nur für die größten Automobilbauer mit soliden
Bilanzen und die Premiumhersteller machbar zu
sein. Diese Unternehmen zählen bislang auch zu
den Pionieren in Sachen autonome Technologie.
2 Nur Hardware: Analog zur Smartphone-Branche
dürft en sich einige Produzenten auf die Herstellung
Sicherheit: Mehr als 75 Prozent
aller Unfälle sind einzig und allein
auf den Fahrer zurückzuführen, der-
weil über 90 Prozent zumindest teil-
weise durch den Fahrer verursacht
werden. Die deutsche Bundes-anstalt für Straßenwesen (BASt) schätzt, dass sich 70 Prozent aller
schweren Unfälle durch Fahrer-
assistenzsysteme vermeiden ließen.
Nach Angaben der American Auto-mobile Association verursachen
Verkehrsunfälle jedes Jahr Kosten in
Höhe von 300 Milliarden US-Dollar.
Versicherungsprämien: Weil
weniger Unfälle passieren, dürften
die Versicherungsbeiträge sinken.
Für Fahrzeuge mit bestimmten un-
Vorteile des autonomen Fahrens
terstützenden Systemen wie einem
Notbremsassistenten, der die Ent-
stehung von Schleudertraumata
verringert, sind die Versicherungen
bereits jetzt schon günstiger.
Effi zienz: Selbstfahrende Automo-
bile dürften sich durch eine wirt-
schaftlichere Fahrweise und dem-
entsprechend einen geringeren
Kraftstoffverbrauch auszeichnen.
Empirische Studien haben aufge-
zeigt, dass sich allein durch die
Verwendung des Temporeglers bis
zu 30 Prozent Kraftstoff sparen
lässt. Außerdem dürften Fahrzeuge
hierdurch in der Lage sein, in gerin-
gerem Abstand zueinander zu fahren
und so die Staugefahr zu senken.
Fahrqualität/Produktivität:
Der durchschnittliche amerikani-
sche Pendler verbringt jährlich
250 Stunden hinter seinem Lenk-
rad. In einer Welt, in der Fahrzeuge
keiner menschlichen Interven tion
mehr bedürfen, werden diese
„Fahrer“ zu Passagieren. Dies
macht Pendeln wesentlich kom-
fortabler. Eine Umfrage des
Marktforschungsunternehmens
JD Power ergab, dass die Ver-
braucher bereit wären, für den mit
autonomem Fahren verbundenen
Komfort 2.000–3.000 US-Dollar
mehr auszugeben. Schließlich
dürften autonome Fahrzeuge auch
die durch Staus verlorene Zeit
verringern.
uu
Abb. 2: Wie viel würden Sie für automatisierte Systeme ausgeben?
Abb. 3: Verschiebung des Werts von Fahrzeugen
Schroders EXPERT Q3 / 2014
SPEZIAL
37
Quelle: Continental-Umfrage. Stand 2013.
Quelle: Morgan Stanley Research.
Stand November 2013.
Automatisierte
Systeme für
die Autobahn
Heutige Fahrzeuge
Automatisiertes
Fahren im Stau
auf der Autobahn
Automatisiertes
Einparken [Parkhaus]
3.000 Euro
2.000 Euro
1.000 Euro
0 EuroDeutschland China Japan USA
2.900 2.600 2.300
1.100
3.000 Euro
2.000 Euro
1.000 Euro
0 EuroDeutschland China Japan USA
1.9002.300 2.400
800
3.000 Euro
2.000 Euro
1.000 Euro
0 EuroDeutschland China Japan USA
1.700 1.900 1.800
900
Autonome Fahrzeuge
20 %
40 %
40 %
10 %
90 %
■ Hardware
■ Software
■ Hardware
■ Software
■ Inhalt
von Hardware konzentrieren, statt große Summen für
die Entwicklung zweitklassiger Betriebssysteme auszu-
geben. Genau wie heute Samsung-Smartphones mit
dem Betriebssystem Android laufen, könnte künft ig
ein Hyundai mit Google-Technologie fahren. Aber
auch dies wird nur für die kosteneffi zientesten Herstel-
ler mit Auslagerung in Billiglohnländer möglich sein.
3 Geringer Kapitaleinsatz/vollständig ausge-
lagert: Marktteilnehmer mit prestigeträchtiger
Marke, aber ohne Größenvorteile könnten aus der
kapitalintensiveren und margenschwachen Auto-
mobilherstellung aussteigen und sich auf Design
und Branding konzentrieren. Den restlichen Pro-
duktionsprozess könnten sie Zulieferern oder Hard-
ware-Herstellern und die Soft ware-Komponenten
Google oder vergleichbaren Unternehmen anver-
trauen. Problematisch hierbei ist, dass Design und
Marke der Fahrzeuge an Relevanz verlieren, zumal
sich die Wertschöpfung auf die Soft ware verlagert
und insbesondere das Fahrvergnügen an Bedeutung
verliert. Einer KPMG-Studie zufolge messen Ver-
braucher Faktoren wie Styling und Innenausstat-
tung in einem selbstfahrenden Fahrzeug geringere
Bedeutung bei.
4 Ausdünnung des Marktes: In diesem Zukunft s-
szenario ist kein Platz für kleine oder ineffi ziente
Hersteller mit Marken für den Massenmarkt. Diese
Hersteller haben schon jetzt Schwierigkeiten. Doch die
Entwicklung hin zum autonomen Fahren wird ihren
Niedergang beschleunigen, da sie nicht über genügend
Ressourcen verfügen, um mit der intermediären
Technologie Schritt zu halten. Darüber hinaus ist der
Markenwert nicht hoch genug, um die Kunden dazu
zu bringen, für zusätzliche Inhalte zu bezahlen.
Auch die Aussichten für die Zulieferer laufen in gewisser
Weise auseinander. Einerseits werden der rückläufi ge
Anteil der Hardware am Gesamtwert eines Fahrzeugs
und die weitere Entwicklung der Fahrzeuge zum Massen-
gut die Preise für Grundkomponenten unter Druck
setzen. Andererseits dürft e die weitere Auslagerung den
Volumina zugute kommen. Bestimmte Zulieferer sind
gut positioniert, was die höherwertigen für das autonome
Fahren erforderlichen Komponenten angeht. uu
Schroders EXPERT Q3 / 2014
SPEZIAL
38
Allgemeine Fahrzeugnachfrage
Wie sich die Entwicklung auf den allgemeinen
Pkw-Bestand auswirken wird, ist noch nicht geklärt.
Sollte der „Idealfall“ selbstfahrender und nicht mehr
vom Menschen gesteuerter Autos eines Tages Wirk-
lichkeit werden, wird der Besitz eines Fahrzeugs
ganz neue Möglichkeiten eröff nen. Denn dann las-
sen sich im Fahrzeug (vergleichbar mit öff entlichen
Verkehrsmitteln) andere Tätigkeiten erledigen –
und das mit mehr Komfort und in gewohnter
Umgebung.
Andererseits stellt sich die Frage, wie viele Haushalte
dann überhaupt noch einen Zweitwagen benötigen,
wenn das Fahrzeug weder am Arbeitsplatz noch am
Flughafen geparkt werden muss. Carsharing wird
realistischer, wenn das Auto den Arbeitnehmer mor-
gens abholen und ihn abends wieder nachhause brin-
gen kann. Ein Fuhrpark mit selbstfahrenden Autos
könnte dann zu einer Art individueller öff entlicher
Nahverkehr werden. KPMG prägte hierbei den
Ausdruck „Zipcar on steroids“ (etwa: Carsharing mit
individueller Note).
Zukunft zum Anfassen
Ideen, die einst in die Kategorie Science Fiction
gehörten, erscheinen zum Greifen nah. Für eine In-
dustrie, die sich seit der Entwicklung des Verbren-
nungsmotors praktisch nicht verändert hat, ist das
eine Revolution.
Noch sind viele Fragen unbeantwortet: Niemand
weiß, wie schnell und wann selbstfahrende Fahrzeuge
Realität sein werden und wie sich die Automobil-
industrie darauf einstellen wird. Von dieser Entwick-
lung könnten darüber hinaus eine ganze Reihe von
Sektoren betroff en sein, angefangen beim Telekom-
sektor (Pkws werden vernetzt) bis hin zu den Medien
(können beim Fahren konsumiert werden) und
dem Versicherungssektor (derzeit im Brennpunkt der
ungeklärten Haft ungsfrage).
Investoren und Unternehmen müssen die Entwick-
lung aufmerksam beobachten und am Ball bleiben.
Der Technologie- und Verkehrsexperte und frühere
FuE-Vizepräsident von General Motors, Larry Burns,
philosophiert schon heute: „Wenn ganze Industrien
umgewälzt werden, tun sich die etablierten Unter-
nehmen meistens schwer damit.“
uu
Consumer Electronics Show
Der selbstfahrende Audi A7. Quelle: www.digitaltrends.com
Selbst-
fahrende
Autos:
nur noch
eine Frage
der Zeit?
Schroders EXPERT Q3 / 201439
VERMISCHTES
„ Der Banker – Master of the Universe“ vom Regisseur Marc Bauder
Schroders DVD-Empfehlung
hielten Anleger eine Aktie im Durch-
schnitt vier Jahre, heute liegt der Wert bei
22 Sekunden. In klaren Sätzen erläutert er
die Fehler in den letzten Jahren und pro-
phezeit zum Beispiel auch, dass Frank-
reich als nächstes EU-Land eine Finanz-
krise auslösen werde. Und was dann
kommen werde? „Game Over“, so Voss.
Der Regisseur Marc Bauder setzt so-
wohl Rainer Voss als auch die Stadt
Frankfurt gekonnt in Szene. Aufgenom-
men wurden die Gespräche in einem
Büroturm mitten im Bankenviertel von
Mainhatten, der nach der Fusion zweier
Banken seit sechs Jahren leersteht. Der
Regisseur inszeniert in exzellenten Bil-
dern nur diesen einen Mann und gibt
seinen Worten Raum. Voss schreitet dabei
durch die skurrile Wüste von Großraum-
büros, leeren Vorstandsräumen und dem
Trading Room mit ausgefransten Com-
puterkabeln. Er spricht auch über All-
machtsfantasien, die irgendwann entste-
hen, wenn man mit einem Klick Millionen
über die Kapitalmärkte schieben kann.
Wie man sich schließlich als „Master of
the Universe“ fühlt.
Die Geschichte von Voss ähnelt der
zahlloser Banker und wurde schon oft er-
Ein leeres Hochhaus, ein ehemali -
ger Investmentbanker und seine
Story – mehr braucht es nicht um
die wohl bisher spannendste Dokumenta-
tion über die deutsche Finanzbranche zu
drehen. Gemeint ist die neue Reportage von
Regisseur Marc Bauder: „Der Banker –
Master of the Universe“.
Im Mittelpunkt steht der deutsche Ex-
Investmentbanker Rainer Voss, der uns an
seinen Erfahrungen teilhaben lässt, ohne
dabei die Finanzbranche zu denunzieren.
Der Mann weiß, wovon er spricht, er
war schließlich einer der erfolgreichsten
Investmentbanker und das über Jahr-
zehnte hinweg. Dass die deutsche Wirt-
schaft früher ein „kuscheliger Kapital-
marktzoo“ war, davon ist er bis heute
überzeugt. Dass viele Produkte sinnvoll
sind, auch wenn Laien sie nicht verstehen
mögen, daran hält er fest. Wenn etwas
schiefgeht, steckt nicht automatisch Ab-
sicht oder Betrug dahinter: „Wir reden
hier nicht über albanische Hütchenspie-
ler.“ Voss hat die Anfänge erlebt, als die
Computer Einzug hielten, als die Bankge-
schäft e international wurden und sich die
Abwicklungen immer weiter beschleunig-
ten. Er nennt eine Vergleichszahl: Früher
Wir fi nden: „Der Banker – Master
of the Universe“ ist ein sehens-
werter Film, weil er die schwierige
Geldmarkt-Problematik transpa-
rent macht. Diese 90 Minuten
wirken wie ein Sog in das dunkle
Herz der Banken. Da könnte einen
schon die große Depression
packen – aber dank Rainer Voss
wird daran erinnert, dass hinter
dem System immer Menschen
stecken, die sich auch ändern
können.
Der Film ist übrigens auch für
den Deutschen Filmpreis 2014
nominiert.
zählt: ein Junge aus der Provinz, der erste
Job mit sofort viel Geld. Der ehemalige
Investmentbanker gewährt uns Einblicke
in die Welt des Investmentbankings und
erklärt dabei das Innenleben von Banken.
Der Preis des Erfolgs ist hoch: „Sie müs-
sen bereit sein, Ihr Leben aufzugeben“, so
Voss.
Rainer Voss
Ex-Investmentbanker.
Schroders EXPERT Q3 / 201440
VERMISCHTES
Stillstand in den 30ernSchroders Chronik
Der Crash von 1929 gilt als der Vater eines jeden Börsenkrachs:
Selten hat ein Ereignis an den Finanzmärkten so lange nachgewirkt.
Er mündete in eine Rezession, die jahrelang die Weltwirtschaft lähmte.
In Deutschland beförderte die Krise sogar den Aufstieg der Nazis.
Grund für den Einbruch war eine Spekula-
tionsblase. In den „goldenen zwanziger
Jahren“ stieg der Dow-Jones-Index ununter-
brochen, viele Anleger träumten vom großen Geld
und nahmen sogar Kredite auf, um Aktien zu kaufen.
Das ging solange gut, bis die Kurse stagnierten und
vielen Anlegern bewusst wurde, welches Risiko sie
ein gegangen waren. Am 24. Oktober 1929, der als
Schwarzer Donnerstag in die Geschichte einging, re-
agierten die Anleger panisch, der Handel brach gleich
mehrmals zusammen. Endgültig stürzten die Kurse
jedoch erst am darauff olgenden Dienstag ab, als der
Index knapp 13 Prozent verlor. Dieser Börsencrash
gilt als Auslöser der „Great Depression“ in den USA
und der Weltwirtschaft skrise.
Auch die J. Henry Schröder & Co. litt unter den
Folgen von 1929. Den Crash konnte das Unterneh-
men zwar noch relativ gut abfedern, doch vor allem
die Weltwirtschaft skrise in den 30er Jahren machte
dem Unternehmen zu schaff en. Die Kunden und
Geschäft spartner mit denen die J. Henry Schröder
& Co. hätte zusammen arbeiten können, blieben aus,
beziehungsweise waren nicht mehr handlungsfähig.
Allein durch die Zahlungseinstellung, die die deut-
sche Regierung 1931 verhängte, hatte die J. Henry
Schröder & Co. ca. 4,9 Millionen Pfund eingefrorene
Forderungen, was in heutigen Verhältnissen in etwa
220 Millionen Pfund entspricht.
Diese Zahlungseinstellung Deutschlands, die auch
unter den Namen Hoover-Moratorium bekannt wur-
de, war ein auf zunächst ein Jahr befristetes Morato-
rium für politische Auslandsschulden, welches die
deutsche Bankenkrise vorläufi g beenden sollte. Doch
die Krise zog weite Kreise und so geriet zuerst das
englische und später das kontinentaleuropäische
Banksystem unter Druck. Zur Bekämpfung der Krise
hätte den Banken eigentlich nun Liquidität bereit-
gestellt werden müssen. Doch für eine solche Politik
stellte der Goldstandard – ein Währungssystem, in
dem eine Währungseinheit durch den Wert einer
feststehenden Menge Feingold defi niert wird – ein
unüberwindliches Hindernis dar. Am 20. September
1931 gab England den Golddevisenstandard auf, da
es immer schwieriger wurde, die defi nierte Goldparität
zu halten. Das Pfund Sterling wurde mit einem Schlag
um 25 Prozent abgewertet.
Im Vergleich zu anderen Banken stand die J. Henry
Schröder & Co. jedoch noch relativ gut da. Es gab
Unternehmen wie Wallace Brothers, Huths, Japhets
und Arbuthnot Latham die formal gesehen insolvent
waren. Goschen & Cluniff zum Beispiel hatte sich nie
vollständig vom Ersten Weltkrieg erholt und ver-
schwand 1939 dann komplett von der Bildfl äche. Bei
Kleinwort und der J. Henry Schröder & Co. war es er-
freulicherweise anders. Sie überlebten durch den
starken Zusammenhalt der Partner und deren Eigen-
kapital, was jährlich in das Unternehmen gesteckt
wurde.
Die J. Henry Schröder & Co. konnte sich zwischen
den beiden Weltkriegen glücklicherweise auch auf
das fl orierende Tochterunternehmen in New York
verlassen. Bereits 1923 gründete Baron Bruno
Schröder dort die J. Henry Schröder Banking Corpora-
tion, kurz nach seinem Telegrafenkürzel Schrobanco
genannt. Die beiden Söhne der zwei Londoner Ge-
schäft sführer, Helmut Schröder und Henry Tiarks,
bauten mit gerade einmal 25 Jahren das Kapital-
geschäft aus und richteten eine Abteilung für Ver-
mögensverwaltung ein. Zur damaligen Zeit war dies
ein noch recht unbekannter Zweig. Der Schröders-
Ableger hatte sich von der großen Depression in den
USA relativ schnell erholt und konnte das Überleben
der Dynastie dank dem Willen und der strategischen
Weitsicht der zwei Geschäft sführer sichern. Durch
den hervorragenden Ruf und das erfahrene Team in
den USA etablierte sich Schrobanco im damaligen
US-Dollar basierten internationalen Bankenmarkt.
Doch dann starb 1940 unerwartet der Geschäft s-
führer Baron Bruno Schröder und weitere wichtige
Köpfe verließen das Unternehmen. Die Nachfolgere-
gelung musste noch bestimmt werden, um weiter
handlungsfähig zu bleiben.
Schroders EXPERT Q3 / 201441
VERMISCHTES
Das Wahlplakat
aus den 30ern
zeigt William McKinley
auf einer Goldmünze
stehend.
© Library of Congress
Schroders EXPERT Q3 / 201443
VERMISCHTES
Richtig in der Schlange stehen können nur die Briten
Britisches
Überall in England steht man diszipliniert Schlange:
in der Post, im Geschäft oder an der Bushaltestelle.
Niemand drängelt vor, alle halten Abstand zum Nachbarn –
Aber Vorsicht! Höchster Fettnäpfchen-Alarm für Touristen.
Während in Deutschland beispielsweise das
Gesetz des Stärkeren herrscht – zumin-
dest wenn es um das Warten in einer
Schlange geht – da wird mit Ellenbogen gekämpft
und vorgedrängelt, wo immer es geht. In Groß-
britannien ist das in der Schlange stehen fast zu einer
Kunstform erhoben worden, die man als Ausländer
möglichst schnell lernen sollte. Denn sie kommt
nahezu überall zum Einsatz: an der Bushaltestelle,
im Supermarkt, am Bankschalter. Dabei folgt das
Queuing strengen Regeln.
Die Wichtigste dieser Regeln lautet: der genau rich-
tige Abstand zum Vordermann. Lässt man zu viel
Platz zum Vordermann, fragt der nächste Wartende
unweigerlich: „Are you in the queue?“ – „stehen Sie
in der Schlange?“ Das hört sich zwar höfl ich an, heißt
aber in Wirklichkeit: „Wissen Sie dusseliger Trottel
noch nicht mal, wie man sich richtig anstellt?“
Die Ein-Mann-Schlange
Als Maßstab für den richtigen Abstand empfi ehlt
Visit Britain Touristen eine Faustregel aus dem
Guardian: „Am Besten ist, Sie lassen Sie so viel
Platz, wie Sie beim Tanzen mit Ihrer Großtante
lassen würden.“
Eine weitere wichtige Regel: Wird in einem briti-
schen Supermarkt eine neue Kasse aufgemacht,
wird man nie erleben, dass alle Wartenden augen-
blicklich und ungeordnet auf diese zustürzen, nur
um Erster zu sein. Stattdessen reiht man sich in
Großbritannien in der neuen Schlange entspre-
chend der Position in der vorherigen Schlange ein –
eine höchst komplizierte, aber am Ende gerechte
Angelegenheit.
Eine Besonderheit ist auch die Ein-Mann-Schlange:
Steht ein einzelner Engländer an der Bushaltestelle,
ist er automatisch der Kopf einer Schlange. Kommt
ein weiterer Fahrgast dazu, wird er freundlich, aber
bestimmt gebeten, sich direkt dahinter zu stellen:
„Th is is a queue!“
Vordrängeln gibt’s nicht
Ein absolutes No-Go ist Vordrängeln. Es ist gesell-
schaft lich geächtet. Wer sich dennoch wagt, dies zu
tun, wird zwar nicht daran gehindert – dazu sind die
Briten viel zu gut erzogen. Aber ein geräuschvoll ge-
zischtes „tstststs“ wird der „Schlange-Steh-Abtrün-
nige“ zu hören bekommen und natürlich jede Menge
böse Blicke ernten. Denn Vordrängeln ist kein Kava-
liersdelikt, sondern eines der schlimmsten Dinge,
die man tun könnte.
Das Schlangestehen ist also eine ernste und äußerst
komplizierte Angelegenheit, was sich unter anderem
daran zeigt, dass noch nie ein Liebespaar behauptet
hat, sich in der Schlange kennen gelernt zu haben. In
der Schlange spricht man nicht. Eine Umfrage unter
1.200 Schlangestehern in London ergab, dass Männer
beim Warten vor allem den Frauen nachschauen,
Zeitung lesen oder über Fußball nachsinnen. Die
Frauen machen sich Gedanken übers Einkaufen oder
träumen vom Urlaub.
Und woher kommt das Queuing? Laut Visit Britain
hat es vor allem mit dem englischen Fair-Play-
Gedanken zu tun. Eine andere Erklärung lautet:
Die Briten legen allergrößten Wert auf diskretes Ver-
halten. Feste Regeln, an die sich jeder hält, sind dabei
eine gute Hilfe. Sie ersparen allen Beteiligten un-
nötige Diskussionen und vermeiden Streit.
Schroders EXPERT Q3 / 201444
VERMISCHTES
E A R L G R E Y P L U M P U D D I N G Z O O L O U V R E A E R A R U L E S A T O M I U M I D E T A I L S A M A R A S L E H M B E T A Z Y P E R N I N T E N S I V A N Z A H L E N A S E R E I N F E L D T D E P E N D A N C E B S L A N G G I R L E A R R A M P E D U K E E E D E N E R L W E R T F I N A N Z E N E V T E E K A N N E D A B U L G A R E O R A L E H A R A L D A N A L Y S E E G K U N G A R N H A G E L O C A M E R O N T E R H E I R A T E S E S A M H B E C K E N H A M B I G B E N S C O T L A N D Y A R D E E N E O S W A S A K O R N A I R E M R I O N W I M B L E D O N E T G E R N A R A G O N H E L M B A S E N N Y S E R M O N A C O W E M B L E Y Y T N E Y
Schicken Sie uns das Lösungswort zusammen mit
Ihren Kontaktdaten bitte bis zum 28. August 2014
per Mail an: [email protected]
Stichwort: Expert-Kreuzworträtsel
Die Aufl ösung dieses Rätsels fi nden Sie in der
kommenden Expert-Ausgabe. Wir wünschen
viel Spaß beim Rätseln und drücken Ihnen die
Daumen.
Teilnahmebedingungen: Es gewinnt der oder die Einsender(in) mit dem richtigen Lösungswort. Bei mehr
als einer richtigen Einsendung entscheidet das Los. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Mitarbeiter von
Schroders und deren Angehörige sind von der Teilnahme ausgeschlossen. Der oder die Gewinner(in) wird
schriftlich benachrichtigt.
Expert Kreuzworträtsel
Finden Sie das Lösungswort,
und gewinnen Sie einen
Highlander Picknickkorb für
vier Personen.
Highlander Picknickkorb
Fürstliches Picknick im Grünen?
Kein Problem mit dem außerge wöhn-
lich schönen Picknickkorb, der her -
vor ragend für alle Aktivitäten im
Freien geeignet ist. Der Deckel des
„High landers“ ist mit grünem Innen-
futter versehen und mit Lederver-
schlüssen für Teller und Besteck für
vier Personen ausgestattet.
Lösung der Ausgabe 11,
2. Quartal 2014:
Lösungswort:
FIVE O’CLOCK TEA
Herr Beyer von der
Spar kasse KölnBonn hat
den Tee kocher von
Gastroback gewonnen.
Schroders EXPERT Q3 / 201445
VERMISCHTES
1 2 3 4 5 6 7 98 10 11 12 1413 15
5
1 15
11
13 3
6 12
4
9 8
10
7
2
14
1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15
16 17 18 19 20 21 22 23
24 25 26 27 28
29 30 31 32 33
34 35 36 37 38 39 40
41 42 43 44 45 46
47 48 49 50 51 52
53 54 55 56 57
58 59 60 61 62 63 64
65 66 67 68 69 70 71 72
73 74 75 76 77 78 79
80 81 82 83 84 85 86 87 88
89 90 91 92 93 94 95 96
97 98 99 100
101 102 103 104
Waagerecht: 1 Pfandrecht an einem Grundstück 7 Aufgeld 11 Porte-
monnaie 16 gesamter Besitz 19 Gesichtspunkt 21 Einbuße; Defi zit
24 rechtswidriger Zwang 25 Pferderennbahn (englisch) 26 persön-
liches Fürwort (zweite Person Plural) 28 Europäische Weltraumorgani-
sation (Abk.) 29 direkt, original (englisch) 30 spanisch: Los!, Auf!,
Hurra! 31 nicht sauer, bitter oder salzig 33 Gönner, Förderer (Mehr-
zahl) 34 Ausgeber von Wertpapieren (Bankwesen) 36 Kapital anlegen
39 Abgasreiniger (Kurzwort) 41 ein Erdteil 42 Alpengipfel in Sü dtirol
44 Schreibschrank 47 nötigen, mit Gewalt veranlassen 51 Wechsel,
Umgestaltung 52 Luftgeist bei Shakespeare und Goethe 53 altgriechi-
scher Philosoph 54 allgemeingültig 55 bestimmter Artikel 58 Jahrbü-
cher 60 männliches Rind, Bulle 61 griech. Göttin der Morgenröte
62 zurückgesandte Ware 65 System des Rechnungswesens in der
öffentlichen Verwaltung 69 Hautsalbe 72 niemand; nichts 73 festge-
legte Preis-, Wert- oder Mengengrenze (englisch) 75 übertriebene
Sparsamkeit 77 Wüste im Iran 78 nordische Münze 79 griechischer
Liebesgott 80 Ausgabe von Wertpapieren 84 Zahlungsmittel eines
Landes 85 zu keiner Zeit 87 Anrede und Titel in Großbritannien
89 veraltet: Hecke; umfriedeter Wald 90 breiartige Speise 91 Zart-,
Feingefühl 94 Hund bei Walt Disney 96 englischer Adelstitel: Herzog
97 selbstsüchtiger Mensch 98 japanischer Kronprinz 99 moslemi-
scher Name für Jesus 100 deutsches TV-Wirtschafts- und Verbrau-
chermagazin 101 Wort der Ablehnung 102 jedoch, hingegen
103 Maßeinheit der Temperatur 104 letzte Haltestelle
Senkrecht: 2 Währungseinheit in Japan (100 Sen) 3 Vermittlungsge-
bühr 4 Sportwette 5 gesund machen 6 die Ackerkrume lockern
7 jährliche Zahlungsrate zur Tilgung einer Schuld 8 Bezahlung von
Künstlern 9 Bestand, tatsächlicher Vorrat 10 musikalisches Werk
11 schlau, listig 12 Kanton und Bundesstadt der Schweiz 13 Hülsen-
frucht 14 eurasischer Staat 15 Rauchfang, Schornstein 16 Fachspra-
che: Wertigkeit 17 Treffen, Zusammenkunft (engl.) 18 anregende Über-
belastung 20 kegelförmiges Indianerzelt 22 Vorname da Vincis
23 Schwermetall 27 Blechblasinstrument (Mehrzahl) 32 Vorname
Hedins 33 Raumtonverfahren (Kurzwort) 35 Stadtteil von Berlin 37 ein
Planet 38 Dienstvorschrift 40 griechischer Kriegsgott 43 Gesetz-
gebung 45 Preis einer Aktie 46 Senke im Gelände 48 Tipp, Hinweis
49 Tatkraft, Spannkraft 50 deutsche Popsängerin 53 Anleihe
54 unecht wirkendes Verhalten 56 feuchter Wiesengrund 57 Unter-
einheit von Euro und Dollar 59 US-Bürger (ugs.) 61 Kursunterschied an
der Börse 63 aufgebrühtes Heißgetränk 64 Wagnis 66 Freund (spa-
nisch) 67 in gerader Richtung 68 Höhenzug im Weserbergland, in
Niedersachsen 69 Gutschein, Abschnitt 70 nordischer Hirsch 71 Flüs-
sigkeitsansammlung 72 gewährter Zahlungsaufschub 74 Ansehen,
Prestige, Bild (engl.) 76 Gnom; Knirps 81 Sport: Effet, Drall (englisch)
82 altpersische Stadt im heutigen Südwestiran 83 französischer Fluss
in der Normandie 86 Bundesstaat der USA 87 Frauenkurzname
88 sauber, unbeschmutzt 92 Ausruf des Verstehens 93 Ziegenleder
95 Augendeckel
Schroders EXPERT Q3 / 2014
SERVICE
46
Woran erkennt man Ihren
Schreibtisch?
Nur das Genie beherrscht das
Chaos ;-)
Was war Ihr erstes Investment?
Seit meiner Geburt bin ich stolze
Besitzerin von Geschäftsanteilen
einer Raiffeisen-Volksbank.
Als Sie aufgewachsen sind,
was wollten Sie einmal werden?
Ich wollte tatsächlich Fleischfach-
verkäuferin bei unserem Dorf-
Schroders Expertplausch
Stefanie Schoger
Marketing-Mana gerin.
Sie kam im April 2011
zu Schroders.
Fragen an Stefanie Schoger
Was ist für Sie das größte Unglück? Wenn meiner Familie oder Freunden etwas zustößt.
Wo möchten Sie leben? In Australien, und da am liebsten in Melbourne.
Welche Fehler entschuldigen Sie am ehesten? Irrtümer
Ihre liebsten Romanhelden? Alice im Wunderland
Ihre Lieblingsgestalt in der Geschichte? Jeanne D’Arc
Ihre Lieblingshelden/-heldinnen in der Wirklichkeit? Es gibt viele Helden im Alltag …
Ihr Lieblingsmaler? Georges Braque
Ihr Lieblingskomponist? Es gibt mehrere, aber keiner der klassischen Musik.
Ihre Lieblingstugend? Fröhlichkeit
Ihre Lieblingsbeschäftigung? Das Leben genießen.
Wer oder was hätten Sie sein mögen? Ich bin eigentlich ganz gerne ich.
Ihre Lieblingsfarbe? Pantone 281 natürlich – das Schroders Blau.
Ihr Lieblingsschriftsteller? Oscar Wilde
Ihre gegenwärtige Geistesverfassung? Happy
Ihr Motto? „Auch aus Steinen, die einem in den Weg gelegt werden,
kann man Schönes bauen“ – Johann Wolfgang Goethe.
Metzger werden. Gott sei Dank
haben mich meine Eltern überzeugt,
dann doch erst mal mein Abitur zu
machen.
Sie haben eine Zeitmaschine –
in welche Epoche würden Sie
reisen?
Defi nitiv die 20er Jahre. Ich würde
dann auf der Champs-Élysées einen
Café mit George Braque schlürfen
und später das Pariser Nachtleben
der 20er Jahre auskosten.
Rechtliche Hinweise
Verkaufsprospekte: Der Schroders Expert stellt Informationsmaterial nach § 31 Abs. 2 Satz 4 Nr. 2 WpHG dar. Seine Adressaten sind ausschließ-
lich professionelle Kunden von Schroders. Der Schroders Expert dient nicht zur Weitergabe an private Anleger. „Schroders Expert“ stellt kein
Angebot und keine Aufforderung dar, Anteile am Schroder International Selection Fund (der „Gesellschaft“) oder an anderen möglicherweise
erwähnten Fonds zu zeichnen. Keine Angabe sollte als Empfehlung aus gelegt werden. Die Zeichnung von Anteilen an der Gesellschaft kann nur auf
der Grundlage des aktuellen Verkaufsprospekts und des letzten geprüften Jahres berichts (sowie des darauf folgenden ungeprüften Halb-
jahresberichts, sofern veröffentlicht) erfolgen. Weitere fondsspezifi sche Informationen können dem aktuellen ausführlichen sowie dem vereinfachten
Verkaufs prospekt entnommen werden, die kostenlos und in Papierform bei den Zahl-und Informationsstellen in Deutschland (UBS Deutschland AG,
OpernTurm, Bockenheimer Land straße 2–4, 60306 Frankfurt am Main, sowie Schroder Investment Management GmbH, Taunustor 1, 60310 Frank-
furt am Main [nur Infor mationsstelle]) und Österreich (Raiffeisen Zentralbank Österreich Aktiengesellschaft, Am Stadtpark 9, A-1030 Wien, Österreich)
erhältlich sind. Risikohinweis: Investitionen in die Gesellschaften sind mit Risiken verbunden, die in den Verkaufsprospekten ausführlicher
beschrieben werden. Die in der Vergangenheit erzielte Performance gilt nicht als zuverlässiger Hinweis auf künftige Ergebnisse. Anteilspreise
und das daraus resultierende Einkommen können sowohl steigen als auch fallen; Anleger erhalten eventuell den investierten Betrag nicht zurück.
Quellenhinweis: Schroders hat in diesem Magazin seine Ansichten und Marktmeinungen wiedergegeben, und diese können sich jederzeit ändern.
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Impressum
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Schroder Investment
Management GmbH
Taunustor 1 (TaunusTurm)
60310 Frankfurt/Main
Redaktion:
Nicola Raebiger,
Stefanie Schoger
Redaktionsschluss:
29. Juli 2014
Grafi k:
A. Punkt, Darmstadt
Schroders EXPERT Q3 / 2014
SERVICE
47
Wir sind gerne für Sie da:
Publikumsfonds-Team
Joachim Nareike
Leiter Publikumsfondsvertrieb
+49 (0)69 97 57 17-226
Florian Uleer
Vertriebsleiter
+49 (0)69 97 57 17-227
Caterina Zimmermann
Vertriebsleiterin
+49 (0)69 97 57 17-251
Gerrit Eicker
Vertriebsleiter
+49 (0)69 97 57 17-248
Bernd Klapper
Vertriebsleiter
+49 (0)69 97 57 17-243
Deborah Weil
Vertriebsassistenz
+49 (0)69 97 57 17-247
Ronny Pansegrau
Vertriebsleiter
+49 (0)69 97 57 17-250
Tobias Eppler
Investment Analyst
+49 (0)69 97 57 17-249
Versicherungskunden
Charles Neus
Leiter Versicherungsgeschäft
+49 (0)69 97 57 17-245
Dirk Schäfer
Institutional Client Executive
+49 (0)69 97 57 17-242
Markus Gerhardt
Institutional Client Executive
+49 (0)69 97 57 17-241
Lars König
Direktor
+49 (0)69 97 57 17-224
Institutionelle Kunden
Carlos Böhles
Leiter institutionelles Geschäft
+49 (0)69 97 57 17-225
Termine
■ 27. – 28. August 2014
Strategiemeeting Lebensversicherungs-
wirtschaft, Köln
■ 16. – 17. September 2014
Portfolio Masters, Düsseldorf
■ 27. September 2014
Roseninselachter, Starnberg
■ 9. Oktober 2014
Fund Expert Forum, Königstein
■ 28. – 30. Oktober 2014
DKM, Dortmund
Webkonferenzen
Unsere Fondsmanager und Anlageexperten
präsentieren ihre Fonds und sprechen über
aktuelle Marktgeschehnisse.
Für die kostenfreie Online-Teilnahme
besuchen Sie bitte folgende Website:
http://www.schroders.com/
de-fi nanzberater/multimedia/
webkonferenzen
Dort fi nden Sie auch die archivierten
Aufnahmen vergangener Webkonferenzen.
Aktuelle und vergangene Webkonferenzen
■ 22. Juli 2014, 16.00 Uhr
Schroder GAIA Avoca Credit
mit Simon Thorp
■ 23. Juli 2014, 16.00 Uhr
Schroder GAIA Egerton Equity
mit Jeff Blumberg
■ 9. September 2014, 10.00 Uhr
Schroder ISF EURO Bond
mit Bob Jolly und Gareth Isaac
■ 10. September 2014, 10.00 Uhr
Schroder ISF EURO Credit Conviction &
Schroder ISF EURO Corporate Bond
mit Patrick Vogel
Bildnachweise
A. Punkt: Seite 42
Fotolia: Seiten 18, 32
Fotosearch: Seite 12
Thinkstock: Seite 7
Schroders: soweit nicht anders angegeben.
Marketing
Stefanie Schoger
Junior Marketing Manager
+49 (0)69 97 57 17-231
Nicola Raebiger
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Schroder ISF steht für Schroder International Selection Fund. Die Wertentwicklung in der Vergangenheit ist kein zwingender Hinweis auf den zukünftigen Wert-
verlauf, und der investierte Betrag kann den Rückzahlungsbetrag überschreiten. Es wird auf das nicht auszuschließende Risiko von Kurs- und Währungsverlusten
hingewiesen. Zeichnungen für Anteile des Fonds können nur auf der Grundlage des aktuellen Verkaufsprospekts und des letzten geprüften Jahresberichts sowie
des darauf folgenden ungeprüften Halbjahresberichts, sofern veröffentlicht, vorgenommen werden.
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