Stillen, Ernährung und Gewichtsverlauf Weltstillwoche 2013: Interdisziplinäre Fachtagung:...
35
Von der Brust zum Big Mac Stillen, Ernährung und Gewichtsverlauf Weltstillwoche 2013: Interdisziplinäre Fachtagung: «Prävention durch Stillen – Platz dem Stillen» 26. September 2013 in Teufen AR Gabi Eugster, MAS Ernährung und Gesundheit ETH
Stillen, Ernährung und Gewichtsverlauf Weltstillwoche 2013: Interdisziplinäre Fachtagung: «Prävention durch Stillen – Platz dem Stillen» 26. September
Stillen, Ernhrung und Gewichtsverlauf Weltstillwoche 2013:
Interdisziplinre Fachtagung: Prvention durch Stillen Platz dem
Stillen 26. September 2013 in Teufen AR Gabi Eugster, MAS Ernhrung
und Gesundheit ETH
Folie 2
Breast is best Prgung des Geschmacks Schwangerschaft Stillzeit
Einfhrung der B(r)eikost Gewichtsverlauf: Von Perzentilen und
bergewicht Gabi Eugster: Von der Brust zum Big Mac, Teufen,
September 20132
Folie 3
Breast ist best! bester Start ins Leben. optimale
Zusammensetzung der Muttermilch: Deckt die Ernhrungsbedrfnisse der
ersten sechs Monaten. enthlt bioaktive Substanzen: Enzyme,
Immunglobuline, Wachstumsfaktoren, usw. schtzt vor Krankheiten und
Allergien. Gewhnt Kind an kulturbliche Nahrung. schenkt
Geborgenheit. ist kostengnstig und praktisch. usw., usw. Aber im
Zentrum steht Gabi Eugster: Von der Brust zum Big Mac, Teufen,
September 2013 3
Folie 4
der Instinkt des Kindes Jedes Baby kommt mit einem angeborenen
Instinkt zur Welt. Das Baby weiss, wie viel Nahrung es braucht. Das
Baby signalisiert, wann es Hunger hat und wann es satt ist. Stillen
nach Bedarf schtzt den kindlichen Instinkt. Diesen Instinkt gilt es
(mglichst lange) zu erhalten! Gabi Eugster: Von der Brust zum Big
Mac, Teufen, September 2013 4
Folie 5
Ernhrungsgewohnheiten werden (auch) von aussen geprgt Gabi
Eugster: Von der Brust zum Big Mac, Teufen, September 2013 Prgung
des Geschmacks Prgung im Mutterleib und whrend Stillzeit Prgung in
frher Kindheit (Beikosteinfhrung) Prgung des Stoffwechsels Fetale
Programmierung 5
Folie 6
Schwangerschaft Die erste Prgung geschieht schon im Mutterleib
Gabi Eugster: Von der Brust zum Big Mac, Teufen, September
20136
Folie 7
Schwangerschaft: Erstes Geschmackstraining Geruchs- und
Geschmacksstoffe diffundieren in Fruchtwasser. Versuchspersonen
konnten den Geruch von Knoblauch sowie von Kmmel und Curry
wahrnehmen. Gabi Eugster: Von der Brust zum Big Mac, Teufen,
September 20137
Folie 8
Schwangerschaft: Erstes Geschmackstraining Ftus entwickelt sehr
frh Geruchs- und Geschmackssinn. Neugeborene im Alter von 3 Tagen
kennen Geschmack und Geruch des Fruchtwassers ihrer Mutter und
bevorzugen diesen (3). Gabi Eugster: Von der Brust zum Big Mac,
Teufen, September 20138
Folie 9
Schwangerschaft: Erstes Geschmackstraining Babys, deren Mtter
whrend der Schwangerschaft Karottensaft getrunken haben,
akzeptierten in der Phase der Beikost Karottenmus eher (4). Aber:
Das ist keine Methode mit Erfolgsgarantie! Gabi Eugster: Von der
Brust zum Big Mac, Teufen, September 20139
Folie 10
Stillzeit Muttermilch verndert den Geschmack Gabi Eugster: Von
der Brust zum Big Mac, Teufen, September 201310
Folie 11
Angeborene Geschmacks- prferenzen Vorliebe fr sss Vorliebe fr
salzig Vorliebe fr Fett als Geschmackstrger Abneigung gegen
bitteren Geschmack Gabi Eugster: Von der Brust zum Big Mac, Teufen,
September 201311
Folie 12
Gabi Eugster: Von der Brust zum Big Mac, Teufen, September
201312 rest water sweet sour bitter
Folie 13
Muttermilch schmeckt vertraut Muttermilch nimmt Geschmack und
Geruch der mtterlichen Nahrung an. Muttermilch schmeckt deshalb
hnlich wie Fruchtwasser und damit vertraut. Neugeborene bevorzugen
den Geruch von Muttermilch. Auch Flaschenkinder bevorzugen in den
ersten Lebenstagen den Geschmack von Muttermilch. Gabi Eugster: Von
der Brust zum Big Mac, Teufen, September 201313
Folie 14
Muttermilch schmeckt anders Viele Geruchs- und
Geschmackskomponenten der mtterlichen Nahrung erscheinen in der
Muttermilch wieder. Untersucht sind: Knoblauch Alkohol Mint Vanille
Gabi Eugster: Von der Brust zum Big Mac, Teufen, September
201314
Folie 15
Muttermilch schmeckt anders Babys essen spter vielseitiger,
wenn sie schon in der Stillzeit mit verschiedenen
Geschmackseindrcken konfrontiert werden. gestillte Babys, die schon
Beikost bekamen, assen mehr Pfirsiche und Bohnen, wenn die Mtter
diese Speisen zu sich nahmen. Gabi Eugster: Von der Brust zum Big
Mac, Teufen, September 201315
Folie 16
Negative Prgung Ratten bevorzugten Junk-Food, wenn ihre Mutter
whrend der Schwangerschaft und Stillzeit Junk-Food gefttert wurde.
Babys, die whrend Schwangerschaft und Stillzeit Tabakrauch
ausgesetzt waren, rauchten spter hufiger. Gabi Eugster: Von der
Brust zum Big Mac, Teufen, September 201316
Folie 17
Beikost Erste feste Nahrung prgt geschmacklich und sozial Gabi
Eugster: Von der Brust zum Big Mac, Teufen, September 201317
Folie 18
Bei-Kost Hauptkost Gabi Eugster: Von der Brust zum Big Mac,
Teufen, September 2013 18 Aus Gabi Eugster: Babyernhrung
gesund&richtig
Folie 19
Bei-Kost Hauptkost SVM/ASISP, RG-Tagung 2013, Gabi Eugster:
Spezielle Ernhrungsgewohnheiten 19 Muttermilch bleibt das
wichtigste Lebensmittel im ersten Lebensjahr. Feste Nahrung ergnzt
Muttermilch. Muttermilch gibt Energie und Geborgenheit. Nicht
gestilltes Kind braucht Flaschenmilch (schlechte Kopie). WHO
empfiehlt 2 Jahre zu stillen. Individuell optimale Lsung: Vor, nach
oder zwischen den Mahlzeiten stillen.
Folie 20
Natrliche Nahrung fr den Menschen Der Mensch ist ein Omnivore
Grosse Anpassungsfhigkeit an Nahrungsangebot der Umgebung Grosse
kulturelle Unterschiede Kulturelle Unterschied zeigen sich auch bei
der Einfhrung der Beikost. Gabi Eugster: Von der Brust zum Big Mac,
Teufen, September 201320
Folie 21
Ich bin bereit Baby zeigt, dass es essen mchte. Baby
verschlingt Essen der Eltern mit den Augen und versucht Essen zu
erhaschen. Baby sitzt mit Untersttzung aufrecht und hlt den Kopf
selbst. Baby ffnet den Mund, nimmt den Brei mit der Zuge auf und
schluckt. Baby zeigt Sttigung durch Verweigerung. Baby hat mehr
Hunger. Gabi Eugster: Von der Brust zum Big Mac, Teufen, September
2013 21
Folie 22
Karotten, Krbis oder Bananen Gute Nahrungsmittel fr den
Breistart: Banane, gekochte Kartoffeln, Karotten, Krbis oder
Zucchini, Avocado. Nur ein Lebensmittel in den ersten Brei! Bei
Gemse etwas Pflanzenl beigeben. Kein Salz oder Zucker (oder sonst
was zum Brei geben). Wann der erste Brei serviert wird und welcher
es ist, darf individuell verschieden sein. Gabi Eugster: Von der
Brust zum Big Mac, Teufen, September 2013 22
Folie 23
Vielseitige Ernhrung Eine vielseitige Ernhrung garantiert die
Versorgung mit einer Vielzahl von Makro- und Mikronhrstoffen.
Menschen, die sich vielseitig ernhren, haben einen besseren
Ernhrungsstatus. Prvention vor ernhrungs- bedingten Krankheiten.
Ziel der Prgung: Hinfhren des Kindes zu einer vielseitigen und
gesunden Ernhrungsweise. Gabi Eugster: Von der Brust zum Big Mac,
Teufen, September 201323
Folie 24
Gestillte Kinder kennen schon viele Geschmacksnuancen und
akzeptieren deshalb hufig einen vielfltigeren Speiseplan. Je
vielfltiger der Speiseplan in den ersten Beikostmonaten ist, desto
vielfltiger wird der Speiseplan in spteren Jahren sein. Ein
vielfltiges Nahrungsangebot ist von Vorteil Am Anfang alle 3-4 Tage
ein neues Nahrungsmittel anbieten. Vielfalt versus Einheitsbrei
Gabi Eugster: Von der Brust zum Big Mac, Teufen, September
201324
Folie 25
Neophobie Was das Baby nicht kennt, das isst es nicht. Studien
zeigen : Ein neues Nahrungsmittel muss bis zu 10 Mal versucht
werden, bevor es akzeptiert wird. Nicht zu frh aufgeben aber
gelassen bleiben. Gabi Eugster: Von der Brust zum Big Mac, Teufen,
September 201325
Folie 26
Fertigbrei und Kindernahrungsmittel Glschenbrei und Fertigbrei
sind standardisiert. Praktisch keine Variation des Geschmackes.
Kindernahrungsmittel und Juniormens knnen Aromastoffe und
Geschmacks- verstrker enthalten. Kindernahrungsmittel enthalten
hufig viel Zucker. Prgung auf sptere (Fertig-)Gerichte aus der
Industrie Gabi Eugster: Von der Brust zum Big Mac, Teufen,
September 201326
Folie 27
Ich will keinen Brei Nicht wenige Kinder mgen keinen Brei, sind
aber trotzdem fr feste Kost bereit. Die meisten Babys mgen
Fingerfood. Babys mchten die Welt (und das Essen) mit den Fingern
be-greifen wichtige Sinneserfahrung. Gute Knabbereien: Gekochte
Gemsestcke, Reiswaffeln, weiche Frchte, Brot, usw. Gabi Eugster:
Von der Brust zum Big Mac, Teufen, September 2013 27
Folie 28
Knabbern gewhnt an spteres Essen Kinder sollen mglichst frh das
kulturell, familieninterne Essen kennen lernen. Knabbern ist der
erste Schritt an den Familientisch. Das Kind gewhnt sich knabbernd
an neue Speisen. Gabi Eugster: Von der Brust zum Big Mac, Teufen,
September 201328
Folie 29
Gewichts- verlauf Von Perzentilen und bergewicht Gabi Eugster:
Von der Brust zum Big Mac, Teufen, September 201329
Folie 30
Liebe geht durch den Magen Fttern des Kleinkindes beeinflusst
Beziehung Oft gibt es Lob fr gutes, unkompliziertes Essen Viel
essen ist gut! Risiko: Schlecht zunehmende Kinder Der leer
gegessene Teller als Bumerang! Zwang ist die grsste Ess-
Erziehungs-Snde. Gabi Eugster: Von der Brust zum Big Mac, Teufen,
September 201330
Folie 31
Heute ist Essen: Ernhrung Genuss Entfremdung Prestige
Lebensgefhl Trend Gesundheit Schlechtes Gewissen
Gesellschaftsthema... Essen im berfluss 31 Gabi Eugster: Von der
Brust zum Big Mac, Teufen, September 2013
Folie 32
bergewicht bei Kindern in der Schweiz Gabi Eugster: Von der
Brust zum Big Mac, Teufen, September 201332 Quelle: 6.
Schweizerischer Ernhrungsbericht, 2012
Folie 33
Ernhrung Gabi Eugster: Von der Brust zum Big Mac, Teufen,
September 201333
Folie 34
Gewichtsverlauf 34
Folie 35
Eltern in ihrer Kompetenz strken Familires bergewicht kommt
nicht nur von den Genen. Erziehungs- und Bewegungsstil beeinflusst
Ernhrungsverhalten nachweislich: autoritativer Erziehungsstil
schneidet am besten ab! Freude am Essen: Vorbild von Mama und Papa,
Schwester und Bruder. Gutes Angebot und Vorbild tragen langfristig.
35 SVM/ASISP, RG-Tagung 2013, Gabi Eugster: Spezielle
Ernhrungsgewohnheiten