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BEHAM | FINK | JANIK V ÖLKERRECHT VERSTEHEN 2., überarbeitete Auflage

Stimmen zur ersten Aufl age: BEHAM | FINK | JANIK Joachim ... · Stimmen zur ersten Aufl age: Eine gelungene Einführung in das Völkerrecht, die inhaltlich ausgewogen ist und sich

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Stimmen zur ersten Aufl age:

Eine gelungene Einführung in das Völkerrecht, die inhaltlich ausgewogen ist und sich gut lesen lässt. Auch dem erfahrenen Völkerrechtler ermöglicht das Werk bei Zweifelsfragen eine schnelle Orientierung über den aktuellen Diskussionsstand.

Joachim Gruber, Westsächsische Hochschule Zwickau

Es ist ungewöhnlich, wenn nicht arrivierte Ordinarien, sondern junge Assistenten, dieeben ihre Masterabschlüsse gemacht haben, ein juristisches Lehrbuch schreiben. Doches hat den Vorteil, dass sie noch sehr unmittelbar wissen, was die Studierenden zurPrüfungsvorbereitung wirklich brauchen, wie man den Stoff so vermittelt, dass ihn auch (Noch)Nicht-Fachleute gut aufnehmen können.

Gerhard Jandl, Bundesministerium für Europa, Integration und Äußeres

Peace Palace Library – Public International Law – Librarian´s Choice 2016

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ISBN 978-3-7089-1787-0

BEHAM | FINK | JANIK

VÖLKERRECHT VERSTEHEN2., überarbeitete Aufl age

Markus Behamist Habilitand an der Universität Passau, Deutschland.

Melanie Finkist Postdoctoral Researcher an der Universität Leiden, Niederlande.

Ralph Janikist Lehrbeauftragter an der Universität Wien, Österreich.

Bibliografische Information Der Deutschen NationalbibliothekDie Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der DeutschenNationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet überhttp://dnb.d-nb.de abrufbar.

Copyright © 2019 Facultas Verlags- und Buchhandels AGfacultas Universitätsverlag, A-1050 WienAlle Rechte, insbesondere das Recht der Vervielfältigung und der Verbreitungsowie der Übersetzung, sind vorbehalten.Satz: derAuer, 1050 WienDruck: Finidr s.r.o., Český TěšínISBN 9978-3-7089-1787-0

Die AutorenMarkus Beham ist Habilitand an der Universität Passau, Deutschland.Melanie Fink ist Postdoctoral Researcher an der Universität Leiden, Niederlande.Ralph Janik ist Lehrbeauftragter an der Universität Wien, Österreich.

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Vorwort zur 2. Auflage

Die positive Aufnahme der ersten Auflage hat uns darin bestärkt, das Ziel einer konzisen und innovativen Darstellung des Völkerrechts, die zugleich inhaltlich alle relevanten Bereiche ab-deckt, weiter zu verfolgen. Die vielen hilfreichen Kommentare unserer Kolleginnen und Kol-legen, aber insbesondere der vielen Studierenden, die sich damit auf ihre Kurse und Prüfungen im Völkerrecht vorbereitet haben, bereichern die zweite Auflage. Ihnen allen gilt ein ganz be-sonderer Dank.

Während wir uns besonders darüber freuen, dass unser Lehrbuch auch über die Grenzen hinaus im gesamten deutschsprachigen Raum Anklang gefunden hat, liegt der Fokus bei in-nerstaatlichen Bezügen nach wie vor auf Österreich. Wir bitten um Nachsicht. Zugleich soll dadurch versucht werden, auch der österreichischen diplomatischen und gerichtlichen Praxis sowie der damit einhergehenden Dogmatik eine zusätzliche Stimme zu geben (so wurde im Fall unterschiedlicher deutscher Übersetzungen völkerrechtlicher Verträge auch stets auf die amtliche österreichische Textfassung zurückgegriffen).

Sämtliche Angaben befinden sich auf Stand der zweiten Jahreshälfte 2018. Vereinzelt konnten noch vor Redaktionsschluss aktuellste Entwicklungen aufgenommen wer-den. Anregungen, Kommentare und errata nehmen die Autoren weiterhin gerne unter [email protected] entgegen.

Für die kritische Durchsicht einzelner Kapitel und Passagen möchten wir uns ganz herz-lich bei folgenden Person bedanken: Hans-Georg Dederer, Gerhard Hafner, Peter Hilpold, Ger-hard Jandl, Donata Kremsner, Paul Leifer, Irmgard Marboe, Astrid Reisinger- Coracini, Erich Schweighofer, Sigmar Stadlmeier, Helmut Tichy, Stephan Wittich. An der Universität Passau haben sich Christiane Schleich um die kritischen Durchsicht der ersten Auflage sowie Susann Burger um die Bearbeitung des finalen Manuskripts verdient gemacht.

Peter Wittmann gilt neben seinem Vertrauen in die erste Auflage ein großer Dank für die unvorstellbar unkomplizierte Umsetzung. Marion Bräuer und Gerhard Egger danken wir für Geduld und Mühe um das Layout.

Die Autoren, Leiden/Passau/Wien im März 2019

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Inhalt

Vorwort zur 2. Auflage .................................................................................................................5Abkürzungsverzeichnis ..............................................................................................................19Leserguide ..................................................................................................................................251. Einleitung ..............................................................................................................................27

1.1. Was ist Völkerrecht? .....................................................................................................281.2. Besonderheiten des Völkerrechts ..................................................................................281.3. Ist Völkerrecht überhaupt „Recht“? .............................................................................301.4. Prinzipien des Völkerrechts ..........................................................................................31

1.4.1. Der Eckpfeiler des Völkerrechts: Souveränität ....................................................311.4.2. Die wechselseitige Beziehung der Staaten: Reziprozität ......................................331.4.3. Der Käfig der Realität: Effektivität .......................................................................331.4.4. Treu und Glauben ..................................................................................................33

1.5. Völkerrecht und innerstaatliches Recht.........................................................................341.6. Eine kurze Geschichte des Völkerrechts .......................................................................34

1.6.1. Der Westfälische Friede und der Wiener Kongress ...............................................361.6.2. Die Zwischenkriegszeit .........................................................................................371.6.3. Nach 1945..............................................................................................................371.6.4. Sonderentwicklung: Kommunismus .....................................................................38

1.7. Zur Struktur dieses Buchs .............................................................................................39

Allgemeiner Teil

2. Völkerrechtsquellen ..............................................................................................................432.1. Allgemeines ...................................................................................................................43

2.1.1. Artikel 38 IGH-Statut ............................................................................................432.1.2. Normenhierarchie ..................................................................................................442.1.3. Ius cogens und erga omnes....................................................................................452.1.4. „Soft law“ ..............................................................................................................472.1.5. Normenkollision ....................................................................................................472.1.6. Lückenschließung ..................................................................................................482.1.7. „Estoppel“ .............................................................................................................482.1.8. Verschweigung („acquiescence“) ..........................................................................49

2.2. Internationale Abkommen (Artikel 38(1)(a) IGH-Statut) .............................................502.2.1. Unterscheidung nach der Funktion........................................................................502.2.2. Unterscheidung nach den Parteien ........................................................................502.2.3. Unterscheidung nach der Materie..........................................................................502.2.4. Wann liegt ein Vertrag vor? ...................................................................................512.2.5. Vorschriften über die Anwendung von Verträgen..................................................51

2.3. Internationales Gewohnheitsrecht (Artikel 38(1)(b) IGH-Statut) .................................512.3.1. Staatenpraxis .........................................................................................................522.3.2. Opinio iuris ...........................................................................................................532.3.3. Geografische Anwendung......................................................................................532.3.4. „Persistent objector“ ..............................................................................................542.3.5. Entstehungsparadoxon...........................................................................................552.3.6. Entstehung aus Verträgen ......................................................................................562.3.7. Kodifikation ...........................................................................................................56

Inhalt

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2.3.8. Gewohnheitsrecht anderer Völkerrechtssubjekte? ................................................572.4. Allgemeine Rechtsgrundsätze (Artikel 38(1)(c) IGH-Statut) .......................................58

2.4.1. Entstehungsgeschichte...........................................................................................592.4.2. Ermittlung allgemeiner Rechtsgrundsätze.............................................................592.4.3. Die wichtigsten allgemeinen Rechtsgrundsätze ....................................................59

2.5. Hilfsmittel (Artikel 38(1)(d) IGH-Statut) .....................................................................602.5.1. Gerichtliche Entscheidungen .................................................................................602.5.2. Lehren der anerkanntesten Autoren .......................................................................60

2.6. Einseitige Rechtsgeschäfte ............................................................................................612.6.1. Selbstständige einseitige Rechtsgeschäfte.............................................................622.6.2. Unselbstständige einseitige Rechtsgeschäfte ........................................................62

2.7. Beschlüsse Internationaler Organisationen ...................................................................622.7.1. Wirkung von Beschlüssen Internationaler Organisationen ...................................632.7.2. Beschlüsse der Vereinten Nationen .......................................................................63

3. Die Wiener Vertragsrechtskonvention ..................................................................................653.1. Allgemeines ...................................................................................................................653.2. Grundsätze.....................................................................................................................663.3. Geltungsbereich (Artikel 3–5).......................................................................................67

3.3.1. Verträge außerhalb des Wirkungsbereichs der WVK (Artikel 3) ..........................673.3.2. Rückwirkungsverbot (Artikel 4) ...........................................................................673.3.3. Gründungsverträge Internationaler Organisationen (Artikel 5) ............................67

3.4. Vertragsabschluss (Artikel 6–25) ..................................................................................683.4.1. Vertragsschlusskompetenz (Artikel 7–8) ...............................................................683.4.2. Vertragsschlussverfahren (Artikel 9–16) ...............................................................693.4.3. Teilweise Bindung an einen Vertrag (Artikel 17) ..................................................703.4.4. Frustrationsverbot (Artikel 18) ..............................................................................703.4.5. Vorbehalte (Artikel 19–23) ....................................................................................713.4.6. Inkrafttreten (Artikel 24) .......................................................................................733.4.7. Vorläufige Anwendung (Artikel 25) ......................................................................73

3.5. Vertragsinterpretation (Artikel 31–33) ..........................................................................743.6. Vertragsänderung (Artikel 39–41) .................................................................................753.7. Anfechtungsgründe (Artikel 46–53) .............................................................................76

3.7.1. Formelle Willensmängel (Artikel 46–47)..............................................................763.7.2. Materielle Willensmängel (Artikel 48–52)............................................................773.7.3. Ius cogens (Artikel 53) ..........................................................................................77

3.8. Ordentliche Beendigung (Artikel 54–59)......................................................................783.9. Außerordentliche Beendigungsgründe (Artikel 60–64) ................................................78

3.9.1. Erhebliche Vertragsverletzung (Artikel 60) ..........................................................793.9.2. Nachträgliche Unmöglichkeit der Erfüllung (Artikel 61) .....................................793.9.3. Grundlegende Veränderung der Umstände (Artikel 62) ........................................803.9.4. Abbruch diplomatischer oder konsularischer Beziehungen (Artikel 63 in Verbindung mit 74) ...........................................................................................................803.9.5. Ius cogens superveniens (Artikel 64) ....................................................................803.9.6. Desuetudo und Obsoleterklärung als außerordentliche Beendigungsgründe? ......81

3.10. Trennbarkeit von Vertragsbestimmungen (Artikel 44) ...............................................813.11. Verfahren bei Ungültigkeit oder Beendigung von Verträgen (Artikel 65–68) ............813.12. Abschließende Bestimmungen (Artikel 73–85) ..........................................................82

Inhalt

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3.13. Exkurs: Die Wiener Vertragsrechtskonvention von 1986 ...........................................834. Völkerrechtssubjekte .............................................................................................................85

4.1. Völkerrechtssubjektivität ..............................................................................................854.1.1. Definition ...............................................................................................................854.1.2. Völkerrechtssubjektivität und Handlungsfähigkeit ...............................................854.1.3. Kategorien der Völkerrechtssubjektivität ..............................................................86

4.2. Staaten: Allgemeines .....................................................................................................874.3. Die Staatsdefinition .......................................................................................................87

4.3.1. Erstes Element: Staatsgebiet ................................................................................874.3.2. Zweites Element: Staatsvolk .................................................................................904.3.3. Drittes Element: Staatsgewalt ...............................................................................924.3.4. Sonderfrage Staatsgewalt: Anerkennung von Regierungen ..................................934.3.5. Anerkennung von Staaten ......................................................................................95

4.4. Entstehung und Untergang von Staaten ........................................................................984.4.1. Sezession und Separation ......................................................................................984.4.2. Dismembration ......................................................................................................994.4.3. Fusion ..................................................................................................................1004.4.4. Inkorporation .......................................................................................................100

4.5. Erwerb von Staatsgebiet ..............................................................................................1014.5.1. Okkupation ..........................................................................................................1024.5.2. Anschwemmung ..................................................................................................1024.5.3. Zession ................................................................................................................1034.5.4. Ersitzung ..............................................................................................................1034.5.5. Annexion .............................................................................................................103

4.6. Staatennachfolge .........................................................................................................1044.6.1. Staatennachfolge in Verträge: Vertragskategorien ...............................................1044.6.2. Staatennachfolge in Verträge: Die Bedeutung der Form des Übergangs der

Gebietshoheit .......................................................................................................1054.6.3. Staatennachfolge in Schulden, Vermögen und Archive ......................................1064.6.4. Staatennachfolge und Konzessionen ...................................................................1084.6.5. Staatennachfolge und Staatsbürgerschaften ........................................................1084.6.6. Staatennachfolge und Staatenverantwortlichkeit ................................................109

4.7. Vorstaatliche Völkerrechtssubjekte .............................................................................1094.7.1. Nicht-unabhängige Völker .................................................................................1104.7.2. Kriegführende ......................................................................................................1114.7.3. De facto-Regime..................................................................................................112

4.8. Gebiete unter internationaler Verwaltung ...................................................................1124.8.1. Kosovo ................................................................................................................1124.8.2. Osttimor ...............................................................................................................1134.8.3. Historische Vorläufer: Mandats- und Treuhandgebiete .......................................113

4.9. Internationale Organisationen .....................................................................................1134.9.1. Was ist eine Internationale Organisation? ...........................................................1134.9.2. Arten Internationaler Organisationen ..................................................................1144.9.3. Was ist keine Internationale Organisation? .........................................................1154.9.4. Geschichte ...........................................................................................................1164.9.5. Entstehung und Untergang ..................................................................................1174.9.6. Völkerrechtssubjektivität .....................................................................................118

Inhalt

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4.9.7. Kompetenzen .......................................................................................................1214.9.8. Mitgliedschaft und sonstige Formen der Teilnahme ...........................................1224.9.9. Suspendierung von Mitgliedschaftsrechten, Ausschluss und Austritt .................1234.9.10. Die Vertretungsbefugnis in Internationalen Organisationen .............................1244.9.11. Aufbau und Organe ...........................................................................................1254.9.12. Entscheidungsfindung .......................................................................................1264.9.13. Finanzierung ......................................................................................................1274.9.14. Arbeitsrecht .......................................................................................................127

4.10. Traditionelle Völkerrechtssubjekte sui generis .........................................................1284.10.1. Das Internationale Komitee vom Roten Kreuz .................................................1284.10.2. Der Heilige Stuhl ...............................................................................................1284.10.3. Der Souveräne Malteser-Ritter-Orden ..............................................................129

4.11. Individuen ..................................................................................................................1294.12. NGOs.........................................................................................................................1294.13. Multi- oder Transnationale Unternehmen .................................................................129

5. Die Vereinten Nationen .......................................................................................................1315.1. Allgemeines .................................................................................................................1315.2. Entstehungsgeschichte ................................................................................................132

5.2.1. Völkerbund ..........................................................................................................1325.2.2. San Francisco Konferenz.....................................................................................132

5.3. Die Charta der Vereinten Nationen .............................................................................1335.3.1. Aufbau der Charta ...............................................................................................1335.3.2. Anwendungsvorrang der Charta (Artikel 103 UN-Charta) .................................1345.3.3. Wirkung gegenüber Dritten .................................................................................1345.3.4. Änderungen der UN-Charta ................................................................................1345.3.5. IGH-Statut ...........................................................................................................134

5.4. Völkerrechtssubjektivität ............................................................................................1355.5. Ziele und Grundsätze ..................................................................................................1355.6. Mitgliedschaft .............................................................................................................1355.7. Geografischer Schlüssel ..............................................................................................1365.8. Sitz der Vereinten Nationen ........................................................................................1375.9. Finanzierung ................................................................................................................1375.10. Die Hauptorgane der Vereinten Nationen .................................................................138

5.10.1. Das Sekretariat ..................................................................................................1385.10.2. Die Generalversammlung ..................................................................................1385.10.3. Der Sicherheitsrat ..............................................................................................1395.10.4. Der Wirtschafts- und Sozialrat ..........................................................................1425.10.5. Der Treuhand(schafts)rat ...................................................................................1425.10.6. Der Internationale Gerichtshof .........................................................................142

5.11. Wichtige Nebenorgane der Vereinten Nationen ........................................................1425.11.1. International Law Commission .........................................................................1435.11.2. Weitere Nebenorgane .........................................................................................143

5.12. Spezialorganisationen ...............................................................................................1445.13. Verwandte Organisationen ........................................................................................1455.14. UN-Dienstrecht .........................................................................................................145

6. Das Recht der Europäischen Union ....................................................................................1476.1. Die Besonderheiten der EU .........................................................................................147

Inhalt

11

6.2. Geschichte ...................................................................................................................1496.2.1. Die Anfänge einer supranationalen Organisation ................................................1496.2.2. Von den Römer Verträgen zur Europäischen Union ............................................1496.2.3. Die Europäische Union nach dem Vertrag von Lissabon ....................................150

6.3. Die Organe der EU ......................................................................................................1506.3.1. Der Europäische Rat ............................................................................................1516.3.2. Der Rat ...............................................................................................................1526.3.3. Die Europäische Kommission .............................................................................1536.3.4. Das Europäische Parlament .................................................................................1546.3.5. Der Gerichtshof der Europäischen Union ...........................................................155

6.4. Mitgliedschaft in der EU .............................................................................................1556.4.1. Beitritt zur EU ....................................................................................................1566.4.2. Austritt aus der EU .............................................................................................1576.4.3. Ausschluss und Suspendierung von Mitgliedschaftsrechten ...............................1596.4.4. Assoziierung mit der EU .....................................................................................160

6.5. Ziele und Kompetenzen der EU ..................................................................................1616.5.1. Ziele und Aufgaben der EU .................................................................................1616.5.2. Kompetenzaufteilung zwischen der EU und ihren Mitgliedstaaten ...................1616.5.3. Ausübung der Kompetenzen ...............................................................................163

6.6. Rechtsetzung der EU ...................................................................................................1636.7. Überblick über ausgewählte Bereiche .........................................................................165

6.7.1. Unionsbürgerschaft .............................................................................................1656.7.2. Der Binnenmarkt .................................................................................................1666.7.3. Der Raum der Freiheit, der Sicherheit und des Rechts .......................................167

6.8. Rechtsschutz durch den EuGH....................................................................................1686.9. Das auswärtige Handeln der EU .................................................................................169

6.9.1. Der konstitutionelle Rahmen ..............................................................................1696.9.2. Die Kompetenz der EU zum Abschluss von Verträgen ......................................1706.9.3. Die Gemeinsame Außen- und Sicherheitspolitik ................................................1726.9.4. Das im AEUV geregelte auswärtige Handeln .....................................................174

7. Völkerrecht und Österreich .................................................................................................1767.1. Das Völkerrecht in der österreichischen Rechtsordnung ............................................176

7.1.1. Formen der Inkorporation des Völkerrechts .......................................................1767.1.2. Inkorporation des Völkerrechts in Österreich: Allgemeines ...............................1797.1.3. Völkergewohnheitsrecht und allgemeine Rechtsgrundsätze ...............................1797.1.4. Völkerrechtliche Verträge: Abschluss .................................................................1807.1.5. Völkerrechtliche Verträge: Geltung .....................................................................183

7.2. Österreich nach 1918...................................................................................................1837.3. Österreich und der Zweite Weltkrieg ..........................................................................184

7.3.1. Österreich bis 1938 ..............................................................................................1847.3.2. „Anschluss“ und „Opferthese“ in Österreich ......................................................1867.3.3. Österreich von 1938 bis 1945 ..............................................................................1877.3.4. Österreich ab 1945...............................................................................................188

7.4. Österreich als neutraler Staat ......................................................................................1917.4.1. Die Neutralitätsverpflichtung Österreichs ...........................................................1917.4.2. Inhalt der Neutralitätsverpflichtung.....................................................................192

7.5. Exkurs: Österreich und Südtirol .................................................................................194

Inhalt

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Besonderer Teil

8. Immunität ............................................................................................................................1998.1. Grundlagen ..................................................................................................................199

8.1.1. Warum gewährt das Völkerrecht Immunität? .....................................................1998.1.2. Immunität als prozessuale Vorfrage ....................................................................2008.1.3. Zeitpunkt der Bestimmung des Immunitätsumfangs...........................................2028.1.4. Unterscheidung zwischen Erkenntnis- und Vollstreckungsverfahren .................202

8.2. Rechtsquellen ..............................................................................................................2028.3. Staatenimmunität.........................................................................................................203

8.3.1. Träger der Staatenimmunität ...............................................................................2038.3.2. Klassische Ausnahmen von der Staatenimmunität ..............................................2048.3.3. Der Grundsatz der relativen Immunität ...............................................................2048.3.4. Die Abgrenzung zwischen hoheitlichem und privatwirtschaftlichem Handeln .2058.3.5. Weitere Ausnahmen von der Staatenimmunität ..................................................2078.3.6. Immunität im Vollstreckungsverfahren ...............................................................2088.3.7. Vereinbarkeit der Immunität mit dem Recht auf ein faires Verfahren .................209

8.4. Immunität Internationaler Organisationen ..................................................................2118.4.1. Die Beschränkung auf funktionelle Immunität ...................................................2118.4.2. Einräumung alternativer Rechtswege und das Recht auf ein faires Verfahren ...213

9. Der diplomatische Verkehr..................................................................................................2169.1. Allgemeines .................................................................................................................216

9.1.1. Organe des diplomatischen Verkehrs ..................................................................2169.1.2. Rechtsquellen ......................................................................................................2169.1.3. „Courtoisie“ .........................................................................................................2179.1.4. Privilegien und Immunitäten ...............................................................................217

9.2. Immunität Zentraler Organe ........................................................................................2199.3. Diplomaten ..................................................................................................................219

9.3.1. Definition .............................................................................................................2199.3.2. Aufgaben .............................................................................................................2209.3.3. Akkreditierung im Empfangsstaat .......................................................................2219.3.4. Unverletzlichkeit und Immunität.........................................................................2229.3.5. Unverletzlichkeit von Gebäuden und diplomatischen Gegenständen .................2249.3.6. Erleichterungen ...................................................................................................2269.3.7. Privilegien ...........................................................................................................2269.3.8. Einschränkungen .................................................................................................2279.3.9. Exkurs: Diplomatisches Asyl ..............................................................................2279.3.10. Abbruch diplomatischer Beziehungen...............................................................2289.3.11. Rechtsfolgen einer Verletzung der WDK ..........................................................228

9.4. Konsuln .......................................................................................................................2299.4.1. Aufgaben .............................................................................................................2309.4.2. Exkurs: Artikel 36 WKK und der LaGrand-Fall ................................................2319.4.3. Unverletzlichkeit und Immunität.........................................................................2329.4.4. Unverletzlichkeit von Gebäuden und konsularischen Gegenständen .................2329.4.5. Erleichterungen und Privilegien ..........................................................................233

9.5. Organe von und bei Internationalen Organisationen ...................................................2339.5.1. Mitarbeiter Internationaler Organisationen .........................................................2339.5.2. Vertreter bei Internationalen Organisationen .......................................................234

Inhalt

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9.5.3. Exkurs: Europäischer Auswärtiger Dienst ..........................................................2359.6. Ad hoc-Vertretungen....................................................................................................236

9.6.1. Spezialmissionen .................................................................................................2369.6.2. Internationale Konferenzen ................................................................................236

9.7. Apostolische Nuntiaturen ............................................................................................2369.8. Sonderfall im Ausland stationierter Truppen ..............................................................237

10. Friedliche Streitbeilegung .................................................................................................23810.1. Allgemeines ...............................................................................................................23810.2. Rechtsquellen ............................................................................................................23910.3. Diplomatische Mittel der Streitbeilegung .................................................................239

10.3.1. Verhandlungen („Negotiation“) ........................................................................23910.3.2. Untersuchungen („Enquiry“) .............................................................................24010.3.3. Vermittlung („Mediation“) ................................................................................24010.3.4. Vergleich („Conciliation“) .................................................................................241

10.4. Richterliche Mittel der Streitbeilegung .....................................................................24110.4.1. Schiedsspruch („Arbitration“) ...........................................................................24110.4.2. Gerichtliche Regelung („Judicial Settlement“) .................................................243

10.5. Regionale Abkommen oder Organe der Streitbeilegung...........................................24310.6. Der Internationale Gerichtshof (IGH) .......................................................................244

10.6.1. Allgemeines .......................................................................................................24410.6.2. Zuständigkeit .....................................................................................................24510.6.3. Anzuwendendes Recht ......................................................................................24710.6.4. Prozessuale Aspekte ..........................................................................................24710.6.5. Gutachten...........................................................................................................250

11. Völkerrecht und Gewaltanwendung ..................................................................................25211.1. Das Gewaltverbot ......................................................................................................252

11.1.1. Allgemeines .......................................................................................................25211.1.2. Rechtsquellen ....................................................................................................25211.1.3. Geschichte .........................................................................................................25311.1.4. Der Gewaltbegriff ..............................................................................................255

11.2. Das System der kollektiven Sicherheit ......................................................................25811.2.1. Bedrohung des Friedens, Friedensbrüche und Angriffshandlungen ..................25811.2.2. Maßnahmen ohne Waffengewalt .......................................................................25911.2.3. Militärische Maßnahmen ...................................................................................25911.2.4. Die Entwicklung des Systems der kollektiven Sicherheit .................................26011.2.5. Exkurs: Die „Vereint für den Frieden“-Resolution ...........................................261

11.3. Das Recht auf Selbstverteidigung .............................................................................26211.3.1. Individuelle und kollektive Selbstverteidigung .................................................26211.3.2. Angriff mit Waffengewalt ..................................................................................26311.3.3. Meldepflicht .......................................................................................................26711.3.4. Gegenwärtigkeit ................................................................................................26711.3.5. Notwendigkeit ...................................................................................................26811.3.6. Verhältnismäßigkeit ...........................................................................................268

11.4. Sonderfall: Intervention auf Einladung .....................................................................26911.5. Humanitäre Intervention ..........................................................................................27011.6. Das Prinzip der Schutzverantwortung .......................................................................271

11.6.1. Hintergrund ........................................................................................................272

Inhalt

14

11.6.2. Inhalt .................................................................................................................27211.6.3. Rechtlicher Status ..............................................................................................27311.6.4. Das Prinzip der Schutzverantwortung in der Praxis ..........................................273

11.7. Friedenserhaltende Operationen ................................................................................27511.7.1. Hintergrund ........................................................................................................27511.7.2. Die klassischen drei Grundsätze friedenserhaltender Operationen ...................27511.7.3. Friedenserhaltende Operationen im Laufe der Zeit ...........................................27611.7.4. Die Neudefinition der drei Grundsätze Friedenserhaltender Operationen ........27711.7.5. Die österreichische Beteiligung an Friedenserhaltenden Operationen ..............278

11.8. Exkurs: Abrüstung und Rüstungskontrolle ...............................................................27812. Humanitäres Völkerrecht ..................................................................................................281

12.1. Allgemeines ...............................................................................................................28112.2. Rechtsquellen ............................................................................................................28212.3. Kategorien bewaffneter Konflikte .............................................................................283

12.3.1. Internationale und nicht-internationale bewaffnete Konflikte ...........................28312.3.2. Unterschiede und Gemeinsamkeiten der Konflikttypen ....................................285

12.4. Regeln zum Schutz verwundeter Soldaten, Kriegsgefangener oder Zivilpersonen ..28612.4.1. Der Schutz von Verwundeten, Kranken, Schiffbrüchigen und Sanitäts-

personal ............................................................................................................28712.4.2. Die Behandlung von Kriegsgefangenen ............................................................28812.4.3. Pflichten für Besatzungsmächte .......................................................................289

12.5. Zentrale Grundsätze der Kriegsführung ....................................................................29012.5.1. Das Prinzip der Unterscheidung ........................................................................29012.5.2. Das Verbot, Kombattanten unnötiges Leid zuzufügen ......................................292

12.6. Sonderfrage: Humanitäres Völkerrecht und Menschenrechte ..................................29212.7. Einhaltung des humanitären Völkerrechts ................................................................293

12.7.1. Allgemeines .......................................................................................................29312.7.2. Schwere Verletzungen der Genfer Konventionen .............................................293

12.8. Ausblick.....................................................................................................................29413. Sonderregime ....................................................................................................................296

13.1. Seerecht .....................................................................................................................29613.1.1. Innere Gewässer ................................................................................................29713.1.2. Küstenmeer und Anschlusszone ........................................................................29813.1.3. Ausschließliche Wirtschaftszone und Festlandsockel .......................................29813.1.4. Hohe See und Tiefseeboden ..............................................................................30013.1.5. Streitbeilegung...................................................................................................301

13.2. Polarrecht ..................................................................................................................30113.3. Luftfahrtrecht ............................................................................................................302

13.3.1. Das Abkommen über die internationale Zivilluftfahrt ( Chicagoer Abkommen) .......................................................................................................302

13.3.2. Strafrechtliche und terroristische Handlungen im Zusammenhang mit dem Luftverkehr ........................................................................................................304

13.3.3. Die Internationale Zivilluftfahrtorganisation ....................................................30513.4. Weltraumrecht ...........................................................................................................30513.5. Internet und ICANN ..................................................................................................306

14. Internationales Wirtschaftsrecht ........................................................................................30914.1. Das Recht des Welthandels und die WTO ................................................................309

Inhalt

15

14.2. Rechtsquellen des Welthandelsrechts ........................................................................30914.3. Kernbereiche des Welthandelsrechts .........................................................................310

14.3.1. Das Prinzip der Nicht-Diskriminierung ............................................................31014.3.2. Regeln des Marktzugangs .................................................................................31214.3.3. Abwägung zwischen freiem Handel und anderen Interessen ............................31314.3.4. Die Förderung fairen Wettbewerbs und Schutzmaßnahmen .............................31514.3.5. Rechtsstaatlichkeit in Handelsangelegenheiten.................................................31514.3.6. Entwicklungsländer ...........................................................................................316

14.4. Die WTO ...................................................................................................................31614.4.1. Der Aufbau der WTO ........................................................................................31714.4.2. Mitgliedschaft in der WTO ...............................................................................31714.4.3. Entscheidungsfindung in der WTO ...................................................................31814.4.4. Das Streitbeilegungssystem der WTO ...............................................................318

14.5. Das internationale Investitionsschutzrecht ................................................................32114.5.1. Rechtsquellen des Investitionsschutzrechts.......................................................32114.5.2. Aufbau und Inhalt von BITs am Beispiel des österreichischen Modell-BIT.....322

14.6. Kernbereiche des internationalen Investitionsschutzrechts ......................................32314.6.1. Nicht-Diskriminierung ......................................................................................32414.6.2. Faire und gerechte Behandlung sowie voller Schutz und Sicherheit ................32414.6.3. Enteignungen .....................................................................................................32414.6.4. Leistungsvoraussetzungen .................................................................................32514.6.5. Freier Transfer von Vermögenswerten und Kapital ..........................................32614.6.6. Die Beilegung von Investitionsstreitigkeiten ...................................................32614.6.7. Das Internationale Zentrum zur Beilegung von Investitionsstreitigkeiten

(ICSID) ..............................................................................................................32714.7. Das internationale Währungs- und Finanzrecht ........................................................329

14.7.1. Der Internationale Währungsfonds ...................................................................32914.7.2. Die Weltbankgruppe .........................................................................................331

14.8. Exkurs: Staatsbankrott und Staateninsolvenz ...........................................................33214.8.1. Zahlungsaufschub ..............................................................................................33214.8.2. Schuldenerlass ...................................................................................................333

15. Internationales Umweltrecht ............................................................................................33515.1. Allgemeines ...............................................................................................................33515.2. Rechtsquellen ............................................................................................................33615.3. Grundsätze des internationalen Umweltrechts .........................................................337

15.3.1. Das Verbot der Schädigung von Nachbarstaaten und das Vorbeugeprinzip ......33815.3.2. Faire und angemessene Benützung gemeinsamer Umweltressourcen ..............33915.3.3. Das Vorsorgeprinzip ..........................................................................................34015.3.4. Umweltverträglichkeitsprüfung.........................................................................34115.3.5. Das Verursacherprinzip ....................................................................................34115.3.6. Die Informationspflicht .....................................................................................34115.3.7. Die Verhandlungspflicht ....................................................................................34215.3.8. Die Kooperationspflicht ....................................................................................34215.3.9. Nachhaltige Entwicklung ..................................................................................34215.3.10. Gemeinsame, aber unterschiedliche Verantwortlichkeiten .............................343

15.4. Einzelne Umweltbereiche .........................................................................................34315.4.1. Das Kultur- und Naturerbe der Welt ..................................................................344

Inhalt

16

15.4.2. Der internationale Handel mit gefährdeten Tierarten und Pflanzen ..................34415.4.3. Der Schutz der Ozonschicht ..............................................................................34415.4.4. Klimawandel .....................................................................................................34515.4.5. Nuklearenergie und andere gefährliche Tätigkeiten und Substanzen ...............346

16. Internationaler Menschenrechtsschutz ..............................................................................34816.1. Entwicklung der Menschenrechte .............................................................................34816.2. Grundlagen ................................................................................................................349

16.2.1. Durchbrechung der Mediatisierung des Individuums .......................................34916.2.2. Klassische völkerrechtliche Durchsetzung und Menschenrechte .....................34916.2.3. Universalismus und Relativismus .....................................................................35016.2.4. Bindung Internationaler Organisationen an Menschenrechte ...........................350

16.3. Charakter menschenrechtlicher Verpflichtungen ......................................................35016.3.1. Die „drei Generationen“ der Menschenrechte...................................................35016.3.2. Erfolgs- und Verhaltenspflichten .......................................................................35116.3.3. Die dreifache menschenrechtliche Verpflichtung ..............................................351

16.4. Einschränkung von Menschenrechten.......................................................................35216.4.1. Absolute und relative Menschenrechte..............................................................35216.4.2. Notstandsfeste Menschenrechte ........................................................................35216.4.3. Extraterritoriale Anwendbarkeit von Menschenrechten ....................................353

16.5. Menschenrechtsschutz im Rahmen der Vereinten Nationen .....................................35716.5.1. Allgemeine Erklärung der Menschenrechte ......................................................35716.5.2. Die UN-Menschenrechtspakte ..........................................................................35716.5.3. Spezielle Menschenrechtsverträge ....................................................................35816.5.4. Menschenrechtsrat .............................................................................................35916.5.5. Hoher Kommissar der Vereinten Nationen für Menschenrechte .......................361

16.6. Menschenrechtsschutz im Rahmen regionaler Internationaler Organisationen ........36116.6.1. Der Europarat ....................................................................................................36116.6.2. Die Europäische Union .....................................................................................36516.6.3. Die Afrikanische Union .....................................................................................36716.6.4. Die Organisation Amerikanischer Staaten ........................................................367

16.7. Ausgewählte Menschenrechte ...................................................................................36816.7.1. Das Verbot des Völkermords .............................................................................36816.7.2. Das Recht auf Leben .........................................................................................36816.7.3. Das Folterverbot ................................................................................................36916.7.4. Das Recht auf ein faires Verfahren ....................................................................371

16.8. Weitere Regime zum Schutz der Rechte von Individuen ..........................................37316.8.1. Das Selbstbestimmungsrecht der Völker ..........................................................37316.8.2. Minderheitenschutz ...........................................................................................37516.8.3. Asylrecht ............................................................................................................376

17. Völkerstrafrecht ................................................................................................................38117.1. Allgemeines ...............................................................................................................381

17.1.1. Völkerrechtliche Verantwortlichkeit des Individuums ......................................38217.1.2. Anknüpfungspunkte innerstaatlicher Strafgerichtsbarkeit ................................38217.1.3. Universalitätsprinzip .........................................................................................38217.1.4. Immunität und andere Hürden ...........................................................................38317.1.5. Aut dedere aut iudicare .....................................................................................384

17.2. Erste Entwicklungen zu einem Völkerstrafrecht .......................................................384

Inhalt

17

17.3. Der Internationale Strafgerichtshof (ICC) ................................................................38617.3.1. Das Römische Statut 1998 ................................................................................38717.3.2. Tatbestände ........................................................................................................38817.3.3. Strafrahmen .......................................................................................................39117.3.4. Gerichtsbarkeit ..................................................................................................39117.3.5. Einleitung des Verfahrens .................................................................................39217.3.6. Zuständigkeit ratione personae .........................................................................39317.3.7. Unerheblichkeit der amtlichen Eigenschaft ......................................................39317.3.8. Opferbeteiligung ................................................................................................39417.3.9. Rechtsdurchsetzung ...........................................................................................39417.3.10. Organisation ....................................................................................................39417.3.11. Situationen und Fälle .......................................................................................395

17.4. Ad hoc-Tribunale .......................................................................................................39617.4.1. Gerichtsbarkeit ..................................................................................................39717.4.2. Tatbestände ........................................................................................................39717.4.3. Organisation ......................................................................................................39817.4.4. Fälle ...................................................................................................................39817.4.5. Kritik .................................................................................................................399

17.5. Hybridtribunale .........................................................................................................39917.5.1. Spezialgerichtshof für Sierra Leone ..................................................................39917.5.2. Außerordentliche Kammern an den Gerichten von Kambodscha .....................40017.5.3. Sondertribunal für den Libanon ........................................................................40017.5.4. Weitere Hybridtribunale ....................................................................................400

18. Völkerrechtliche Verantwortlichkeit .................................................................................40318.1. Grundlagen ................................................................................................................403

18.1.1. Wer ist völkerrechtlich verantwortlich? ............................................................40318.1.2. Völkerrechtliche Verantwortlichkeit als sekundäre Rechtsbeziehung ..............40418.1.3. Verantwortlichkeit und Haftung ........................................................................404

18.2. Rechtsquellen ............................................................................................................40518.3. Entstehung völkerrechtlicher Verantwortlichkeit ......................................................407

18.3.1. Voraussetzungen ................................................................................................40718.3.2. Verletzung einer völkerrechtlichen Verpflichtung .............................................40818.3.3. Zurechnung ........................................................................................................409

18.4. Zurechnung rechtlich ermächtigter Personen ............................................................40918.4.1. Organe ...............................................................................................................41018.4.2. Organleihe .........................................................................................................41018.4.3. Personen mit hoheitlichen Befugnissen (Beliehene) .........................................413

18.5. Zurechnung von prima facie-Privathandeln..............................................................41418.5.1. Zurechnung aufgrund „wirksamer Kontrolle“ ..................................................41418.5.2. Zurechnung aufgrund Anerkennung oder Annahme .........................................41518.5.3. „Geschäftsführung ohne Auftrag“ .....................................................................41718.5.4. Aufständische Bewegungen ..............................................................................417

18.6. „Derivative“ Verantwortlichkeit ................................................................................41818.6.1. Beihilfe oder Unterstützung ..............................................................................41818.6.2. Leitung und Kontrolle .......................................................................................41918.6.3. Nötigung ............................................................................................................419

18.7. Rechtswidrigkeitsausschließungsgründe...................................................................420

Inhalt

18

18.7.1. Einwilligung ......................................................................................................42018.7.2. Selbstverteidigung .............................................................................................42118.7.3. Gegenmaßnahmen .............................................................................................42118.7.4. Höhere Gewalt ...................................................................................................42118.7.5. Notlage ..............................................................................................................42118.7.6. Notstand ............................................................................................................422

18.8. Rechtsfolgen der völkerrechtlichen Verantwortlichkeit ...........................................42318.9. Pflichten des verantwortlichen Staats........................................................................424

18.9.1. Unmittelbare Unrechtsfolgen ............................................................................42418.9.2. Volle Wiedergutmachung: Grundsätze ..............................................................42518.9.3. Volle Wiedergutmachung: Restitution ...............................................................42718.9.4. Volle Wiedergutmachung: Schadenersatz .........................................................42818.9.5. Volle Wiedergutmachung: Genugtuung.............................................................429

18.10. Besondere Verpflichtungen bei Verletzungen von ius cogens .................................43018.11. Rechte des verletzten Staats ....................................................................................431

18.11.1. Wer gilt als verletzter Staat? ............................................................................43118.11.2. Geltendmachung ..............................................................................................43318.11.3. Geltendmachung in Ausübung des Diplomatischen Schutzrechts ..................43318.11.4. Durchsetzung ..................................................................................................437

18.12. Besondere Rechte nicht-verletzter Staaten ..............................................................43818.12.1. Geltendmachung ..............................................................................................43918.12.2. Durchsetzung ...................................................................................................440

Stichwortverzeichnis ................................................................................................................443Fälle und Gutachten .................................................................................................................459Verträge und andere Rechtstexte ..............................................................................................461

27

1. Einleitung

Das Völkerrecht – der englischen Bezeichnung nach auch „internationales Recht“ („interna-tional law“ oder in Unterscheidung zum internationalen Privatrecht auch „public international law“) – regelt klassischerweise die Beziehungen zwischen Staaten. Daher handelt es sich im Gegensatz zu nationalen Rechtsordnungen um über- oder zwischenstaatliches Recht.

Obwohl dieses Rechtsgebiet gerade im Hinblick auf Entstehung und Durchsetzung nach wie vor von Staaten dominiert wird, haben sich in der Zwischenzeit etliche weitere Akteure hinzu-gesellt. Diese spielen eine zunehmend wichtige Rolle im Völkerrecht. Dazu gehören allen voran Internationale Organisationen, deren Anzahl jene der Staaten bereits bei weitem überschritten hat. Das prominenteste Beispiel dafür sind die Vereinten Nationen, welche die Entwicklung des Völkerrechts seit ihrer Gründung maßgeblich prägen. Daneben festigen auch Individuen, Nichtregierungsorganisationen oder Multinationale Unternehmen graduell ihren Platz innerhalb der Völkerrechtsordnung. Dementsprechend hat das Völkerrecht heute natürlich einen weitaus größeren Anwendungsbereich als ihm ursprünglich zugedacht wurde. Es reicht vom Menschen-rechtsschutz und der Jagd nach internationalen Verbrechern bis hin zum Internet und digitaler Kriegsführung („cyberwarfare“).

Eine Besonderheit im Völkerrecht ist das enge Zusammenspiel zwischen Recht und Politik, also den rechtlichen Normen und den faktischen Gegebenheiten der internationalen Beziehun-gen. Das globale politische Mächtegefüge übt einen erheblichen Einfluss auf die Entwicklung und Umsetzung des Völkerrechts aus. Wenngleich sich alle Staaten als Rechtssubjekte theo-retisch gleichberechtigt gegenüberstehen, ist die Realität freilich eine andere. Staaten wie die USA, China oder Russland haben letztlich ein anderes politisches Gewicht als etwa Österreich oder gar Mikrostaaten wie San Marino oder der pazifische Inselstaat Tuvalu.

Gleichheit der Staaten: Anspruch und Wirklichkeit„Alle Staaten sind gleich, aber manche Staaten sind gleicher als andere.“ Mit dieser Abwandlung eines berühmten Zitats des englischen Schriftstellers George Orwell aus seiner Novelle Animal Farm (1945), in der er sich mit dem Wandel im Charakter des kommunistischen Systems von der Russi-schen Revolution zum Stalinismus auseinandersetzte, lässt sich die Diskrepanz zwischen Recht und Realität in den internationalen Beziehungen veranschaulichen (das Originalzitat lautet „All animals are equal, but some animals are more equal than others.“/„Alle Tiere sind gleich, aber manche Tiere sind gleicher als andere.“).

Die strukturellen Besonderheiten des Völkerrechts im Vergleich zum nationalen Recht sind zentral für das Verständnis der Materie. Sie bilden letztlich die Grundlage der unterschiedlichen Regelungsbereiche. Beginnend mit einer groben Definition soll daher im Folgenden ein Über-blick über diese Charakteristika gegeben werden. Dabei wird auch auf die wiederkehrende Fra-ge der Durchsetzbarkeit eingegangen, also ob es sich beim Völkerrecht überhaupt um „Recht“ handelt. Die drei Grundprinzipien des Völkerrechts – Souveränität, Reziprozität und Effektivität – werden gemeinsam mit der Anwendungs- und Interpretationsmaxime von Treu und Glauben veranschaulicht. Ebenso wird das Verhältnis zwischen Völkerrecht und innerstaatlichem Recht behandelt. Anschließend folgt eine kurze Skizze der Entwicklung des Völkerrechts. Zuletzt wer-den die Struktur und didaktische Aufbereitung dieses Lehrbuchs erläutert.

Einleitung

28

1.1. Was ist Völkerrecht?Die Schwierigkeit einer Definition beginnt bereits mit dem etwas unpassenden Begriff „Völker-recht“. Nicht die Völker als Gesamtheit ihrer Individuen selbst, sondern vielmehr die Staaten sind die primären Rechtssubjekte der Völkerrechtsordnung. Völkern kommt allenfalls im Rah-men des Rechts auf Selbstbestimmung eine begrenzte Rechtssubjektivität zu.

Völkerrecht ist die Summe aller Rechte und Pflichten der einzelnen Völkerrechtssubjekte sowie jener Normen, welche die Beziehung zwischen diesen regeln.

Nicht alles, was sich „international“ nennt, ist auch Völkerrecht. So umfasst etwa das interna-tionale Privatrecht die Kollisionsnormen, die regeln, welche nationale Rechtsordnung bei grenz-überschreitenden Privatrechtsgeschäften anwendbar ist. Entsprechend verhält es sich mit dem internationalen Prozess-, Straf- und Verwaltungsrecht. Verwirrend kommt hinzu, dass Bestre-bungen zur Vereinheitlichung innerstaatlicher Rechtsvorschriften sehr wohl auch in völkerrecht-lichen Verträgen zwischen Staaten festgehalten werden. Dieser Bereich ist auch sehr stark mit der sogenannten Rechtsvergleichung verbunden, die sich mit dem Vergleich unterschiedlicher Rechtsordnungen in verschiedenen Staaten beschäftigt.

Unterscheide! Internationales Strafrecht ≠ internationales Strafrecht

Beim internationalen Strafrecht muss man stets unterscheiden, ob die Normen des innerstaat-lichen Strafrechts, die Situationen mit Auslandsbezug regeln, gemeint sind, oder ob man sich auf die individuelle völkerrechtliche Verantwortlichkeit (etwa vor dem Internationalen Straf-gerichtshof) bezieht. Letztere ist sehr wohl Teil der Völkerrechtsordnung und wird dementspre-chend auch als Völkerstrafrecht bezeichnet.

Abgrenzungsschwierigkeiten bestehen darüber hinaus gegenüber dem• internen Recht internationaler Organisationen sowie dem• Recht der Europäischen Union.

Das interne Recht Internationaler Organisationen betrifft primär das „Arbeitsrecht“ ihrer Mitarbeiter. Dieses ist notwendig, weil weder innerstaatliche Vorschriften auf Mitarbeiter Inter-nationaler Organisationen anwendbar sind, noch der innerstaatliche Rechtsweg offen steht. Das Recht der EU hingegen ist streng genommen ein Teilgebiet des Völkerrechts, hat sich aber aufgrund des supranationalen Charakters dieser Internationalen Organisation weitgehend ver-selbstständigt.

1.2. Besonderheiten des VölkerrechtsUm der Schwierigkeit einer Definition zu entgehen, wird das Völkerrecht üblicherweise auch anhand seiner Besonderheiten und strukturellen Unterschiede von typischen innerstaatlichen Rechtsordnungen abgegrenzt. Für Juristen liegt der auffallendste Unterschied wohl in der Auf-findung des Völkerrechts. Während etwa in Österreich die Gesetze grundsätzlich vom National-rat beschlossen und im Bundesgesetzblatt veröffentlicht werden, gestaltet sich die Suche nach den Rechtsvorschriften des Völkerrechts ungleich schwieriger. Man muss sie sprichwörtlich erst einmal „finden“. Das liegt im Wesentlichen daran, dass es im Gegensatz zum innerstaatlichen

Besonderheiten des Völkerrechts

29

Recht kein zentrales Recht- oder Normsetzungsorgan gibt. Anstatt in Gesetzen findet sich das Völkerrecht daher etwa in Verträgen oder entwickelt sich aus der zwischenstaatlichen Praxis.

Artikel 38 IGH-Statut (das Statut deS InternatIonalen GerIchtShofS) legt fest, dass folgende Quellen zur Auffindung von Normen des Völkerrechts anzuwenden sind:

• völkerrechtliche Verträge, • das Völkergewohnheitsrecht sowie• die allgemeinen Rechtsgrundsätze.

Zusätzlich findet sich Völkerrecht auch in Beschlüssen Internationaler Organisationen, wie etwa Resolutionen des UN-Sicherheitsrats, oder in einseitigen Rechtsgeschäften, beispielsweise von Staaten abgegebene Versprechen. Um diese Quellen – insbesondere das ungeschriebene Völ-kergewohnheitsrecht und die allgemeinen Rechtsgrundsätze – leichter zu identifizieren, können gemäß Artikel 38 IGH-Statut Gerichtsentscheidungen und die Lehre herangezogen werden. Sie stellen jedoch keine eigenständigen Rechtsquellen dar. Daneben spielen auch eine ganze Reihe rechtlich nicht bindender Erklärungen und Richtlinien eine bedeutende Rolle (das sogenannte „soft law“).

Besonders auffallend an diesem Quellenkatalog ist, dass aufgrund des Fehlens eines zentralen Rechtsetzungsorgans viele Vorschriften des Völkerrechts letztlich das Ergebnis eines Konsen-ses zwischen den Völkerrechtssubjekten sind. Die Völkerrechtssubjekte, insbesondere Staaten, haben daher einen weitreichenden Einfluss auf die Entstehung des Rechts, das sie anschließend bindet. Diese Form der Willensbildung spielt auch in der Beschlussfassung Internationaler Or-ganisationen eine zunehmende Rolle.

Der zweite augenfällige Unterschied liegt in den Normadressaten des Völkerrechts, also den Subjekten der Völkerrechtsordnung. Während sich das nationale Recht im Wesentlichen an die im Staatsgebiet befindlichen natürlichen und juristischen Personen richtet, regelt das Völker-recht wie bereits eingangs erwähnt in erster Linie die Beziehungen zwischen Staaten sowie jene zwischen Staaten und Internationalen Organisationen und letzteren untereinander.

Daneben gibt es noch eine ganze Reihe weiterer „Kandidaten“ für Völkerrechtssubjektivität, denen in gewisser Hinsicht auch völkerrechtliche Rechte oder Pflichten zukommen, darunter insbesondere Individuen, NGOs („non-governmental organizations“, also Nichtregierungsorga-nisationen) sowie Multi- oder Transnationale Unternehmen („multi- or transnational corporati-ons“, kurz MNCs oder TNCs).

Sie unterscheiden sich von Staaten und Internationalen Organisationen jedoch ganz wesent-lich dadurch, dass sie keine Parteien völkerrechtlicher Verträge sein können und auch sonst nicht (formell) an der Entstehung von Völkergewohnheitsrecht und allgemeinen Rechtsgrundsätzen teilhaben. Dementsprechend wird oft von Völkerrechtssubjekten im engeren und im weiteren Sinne gesprochen: Während Völkerrechtssubjekte im weiteren Sinne schlichtweg als Träger völ-kerrechtlicher Rechte und Pflichten definiert werden, nehmen grundsätzlich nur Völkerrechts-subjekte im engeren Sinne – also Staaten und Internationale Organisationen – an der Erzeugung des Völkerrechts teil.

Ein dritter wesentlicher Unterschied liegt in der Rechtsdurchsetzung des Völkerrechts. Die Durchsetzung nationaler Rechtsvorschriften wird zum einen durch das staatliche Gewaltmono-pol und zum anderen durch das Wirken von Gerichten und Polizei sichergestellt. All dies besteht jedoch im Völkerrecht nicht. Obwohl zwar auch internationale Gerichte ins Leben gerufen wur-den, unterscheiden sich diese ganz wesentlich von nationalen Gerichten, weil sie keine obligato-rische Gerichtsbarkeit ausüben. Selbst dem gerne als „Weltgerichtshof“ bezeichneten Internatio-nalen Gerichtshof müssen sich Staaten erst freiwillig unterwerfen. Es gibt daher nicht nur keinen

Einleitung

30

„Weltgesetzgeber“, es besteht ebenso keine „Weltregierung“, kein „Weltgerichtshof“ und keine „Weltpolizei“. Dementsprechend können Völkerrechtssubjekte Ansprüche regelmäßig nicht wie im innerstaatlichen Weg durchsetzen, sondern sind auf Selbsthilfe angewiesen.

Für den Fall, dass in einer konkreten Situation kein Mechanismus zur Streitbeilegung fest-gelegt wurde, stehen primär zwei Instrumente der Rechtsdurchsetzung zur Verfügung:

• Repressalien, auch als Gegenmaßnahmen bezeichnet, sowie• Retorsionen.

Während Gegenmaßnahmen ausnahmsweise aufgrund einer vorhergehenden Völkerrechtsver-letzung erlaubte, ansonsten aber völkerrechtswidrige Handlungen darstellen, sind Retorsionen grundsätzlich völkerrechtlich erlaubte Handlungen, die im diplomatischen Verkehr als unfreund-lich empfunden werden. Beispiele sind etwa das Abziehen eines Botschafters oder die Verweige-rung zukünftiger Wirtschaftshilfe.

Aufgrund dieser Besonderheiten werden dem Völkerrecht oft folgende drei Charakteristika zugeschrieben: Es ist

• eher koordinierend als regelnd, weil es die Koexistenz, also das „friedliche Zusammen-leben“ von Staaten, betrifft,

• eher horizontal als vertikal, weil sich im Unterschied zum nationalen Recht nicht der Staat als Hoheitsträger einerseits und Individuen andererseits, sondern Staaten grundsätz-lich gleichberechtigt gegenüberstehen, sowie

• eher dezentral als zentral, gibt es doch weder zentrale Rechtsetzungs- noch Rechtsdurch-setzungsorgane.

Diese Charakterisierung ist natürlich nicht absolut zu verstehen. So gibt es etwa im internationa-len Menschenrechtsschutz oder im Völkerstrafrecht Ausnahmen davon, insbesondere aufgrund der Rolle, die Individuen in diesen Bereichen zukommt.

1.3. Ist Völkerrecht überhaupt „Recht“? Gerade aufgrund der im Vergleich zum nationalen Recht oft „zahnlos“ wirkenden internationa-len Rechtsdurchsetzung sieht sich das Völkerrecht mit dem Vorwurf konfrontiert, dass es sich nicht um „Recht“ handle (so etwa John Austin). Bei dieser Argumentation wird allerdings die Unterscheidung zwischen Rechtsdurchsetzung und Rechtsgeltung übersehen. Auch im inner-staatlichen Recht sind etwa Geschwindigkeitsvorschriften im Straßenverkehr nicht deswegen kein Recht, weil sich niemand daran hält und sie inkonsequent verfolgt werden – obwohl es hier sogar eine Rechtsdurchsetzungsinstanz, die Polizei, gäbe.

Der amerikanische Völkerrechtsgelehrte Louis Henkin hat die Frage, weshalb sich ein Staat in Abwesenheit einer zentralen Rechtsdurchsetzungsinstanz an Völkerrecht halten sollte, anhand einer Art Kosten-Nutzen-Analyse aus Sicht der internationalen Beziehungen beantwortet. Da-bei kommt eine ganze Reihe von Konsequenzen für eine Völkerrechtsverletzung in Frage, wobei stets das Prinzip der Reziprozität eine Rolle spielt (siehe sogleich).

Die wohl weitreichendste Folge sind dabei militärische Maßnahmen im Rahmen des Systems der kollektiven Sicherheit der Vereinten Nationen gegen einen Staat. Ebenso kommen aber auch nichtmilitärische Sanktionen, wie etwa die Errichtung von Handelsembargos, das Einfrieren von Konten oder Reisebeschränkungen, in Frage. Solche Maßnahmen wurden etwa von den USA und der EU hinsichtlich Russlands aufgrund der Ukrainekrise ergriffen. Besonders schwerwie-gend kann auch der Verlust internationaler Wirtschaftshilfe ausfallen: So hatten im Februar 2014

Prinzipien des Völkerrechts

31

Norwegen und Dänemark ihre Zahlungen an Uganda gekürzt, nachdem Homosexualität dort unter lebenslange Haftstrafe gestellt worden war.

Mit dem Ausschluss aus einer Internationalen Organisation oder aus einem Vertrag kann auch „Gesichtsverlust“ auf Ebene der internationalen Beziehungen als Konsequenz drohen. Eine sehr weit verbreitete diplomatische Maßnahme in diesem Zusammenhang ist etwa der Abzug oder die Ausweisung von Diplomaten als Ausdruck der Missbilligung (so etwa zuletzt durch das Ver-einigte Königreich nach dem Giftanschlag auf den russischen Doppelagenten Sergei Skripal und dessen Tochter). Als weitere Folge kommt neben der allgemeinen völkerrechtlichen Verantwort-lichkeit auch eine individuelle völkerrechtliche Verantwortung des handelnden Organs in Be-tracht. Jede Völkerrechtsverletzung zieht darüber hinaus zugleich auch eine Präzedenzwirkung nach sich, mit der Konsequenz, dass sich in Zukunft auch andere Staaten weniger von einer gewissen Norm verpflichtet fühlen.

Schließlich können auch innerstaatliche Auswirkungen die Folge sein, wozu unter anderem Kritik durch oppositionelle Gruppen und Interessensvertretungen sowie durch NGOs zählen können. Solche schlechte Presse kann wiederum zu einer Niederlage bei der nächsten Wahl führen. Umgekehrt kann ein offener Völkerrechtsbruch im Namen der Souveränität freilich auch die Popularität steigern.

Je nachdem, ob die positiven oder die negativen Folgen einer Handlung überwiegen, zeigt sich, ob es sich für einen Staat eher lohnt, sich an die jeweilige völkerrechtliche Norm zu halten oder diese zu brechen.

1.4. Prinzipien des VölkerrechtsDas Völkerrecht basiert auf einer Reihe allge-meiner Prinzipien, deren Kenntnis das Verständ-nis vieler Besonderheiten und Eigenschaften des Völkerrechts erleichtert. Man kann sie sich als die physikalischen Grundgesetze des Völker-rechts vorstellen. Diese sind insbesondere

• Souveränität,• Reziprozität und• Effektivität.

Hinzu kommt der Grundsatz von Treu und Glau-ben (bona fides, „good faith“).

1.4.1. Der Eckpfeiler des Völkerrechts: Souveränität

Souveränität hat sowohl für das Innen- als auch für das Außenverhältnis eines Staats Bedeutung. Im Innenverhältnis ist damit die höchste Befehlsgewalt eines Staats vis-à-vis seinen Staatsbür-gern gemeint (das sogenannte Gewaltmonopol). Für das Völkerrecht ist vor allem der äußere Aspekt der Souveränität von Bedeutung.

Die Souveränität eines Staats im Außenverhältnis umfasst zwei Aspekte: Zum einen ist es der Ausdruck der Gleichheit oder besser der formellen Gleichwertigkeit mit allen anderen Staaten. Zum anderen umfasst es die Möglichkeit, in Unabhängigkeit, also ohne Einflussnahme eines fremden Staats, zu handeln.

Louis Henkin, How Nations Behave (1979)

In seinem Standardwerk „How Nations Behave“ (2. Auflage 1979) hat Louis Henkin die Frage nach der Einhaltung des Völkerrechts pointiert auf den Punkt gebracht: „Es ist wahrscheinlich der Fall, dass fast alle Staaten fast alle Prinzipien des Völkerrechts und fast alle ihre Verpflichtun-gen fast immer einhalten.“ („It is probably the case that almost all nations observe almost all principles of international law and almost all of their obligations almost all of the time.“)

Einleitung

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Dieses Verhältnis gleicher, unabhängiger Staaten zueinander nennt man auch das „Westfäli-sche System“ (dazu sogleich 1.6.1.). Dabei gibt es zwei mögliche Zugänge, die Souveränität von Staaten im Rahmen des Völkerrechts zu verstehen. Die Lehre der absoluten Souveränität, zu-meist mit dem Namen des deutschen Philosophen Georg Wilhelm Friedrich Hegel (1770–1831) in Verbindung gebracht, geht von einer freiwilligen Selbstbindung der Staaten an das Völker-recht aus. So verstanden bildet das Völkerrecht eine Art „äußeres Staatsrecht“. Das ist allerdings insofern problematisch, als Staaten sich jederzeit von der Bindung durch das Völkerrecht los-lösen könnten. Die heutige Lehre vertritt hingegen die relative Souveränität. Demnach ist kein Staat dem Willen eines anderen Staats unterworfen, sehr wohl jedoch dem Völkerrecht (Primat des Völkerrechts).

Ausdruck findet die souveräne Gleichheit aller Staaten zum Beispiel in der UN-Generalver-sammlung, wo in Abstimmungen der Grundsatz „one state – one vote“ („ein Staat, eine Stim-me“) gilt. Die souveräne Unabhängigkeit aller Staaten manifestiert sich im Grundsatz der Nichteinmischung (Interventionsverbot). Staaten ist es untersagt, sich in die grundlegenden in-neren und äußeren Angelegenheiten anderer Staaten einzumischen, um ein bestimmtes Verhalten zu erzwingen. Davon sind auch nicht-gewaltsame Handlungen erfasst. Die genaue Abgrenzung zwischen unerlaubter Intervention und regulärer zwischenstaatlicher Druckausübung ist oft-mals schwierig, zumal der Begriff des Zwangs dabei weiter zu verstehen ist als im allgemeinen Sprachgebrauch. Weithin akzeptierte Beispiele für Verletzungen des Interventionsverbots sind die verfrühte Anerkennung von Staaten in Sezessionskonflikten, Aufrufe zum Regierungssturz oder die finanzielle Unterstützung von Rebellen in einem internen Konflikt.

Nach klassischem Völkerrecht ist die volle Freiheit hinsichtlich der Behandlung eigener Staatsbürger ebenfalls Ausdruck der Souveränität. Der Zweite Weltkrieg verdeutlichte, dass eine dahingehende externe Kontrolle von Staaten unerlässlich ist. Die Entwicklung der Men-schenrechte steht dabei in einem Spannungsverhältnis zur Souveränität und dem Interven-tionsverbot, weil Staaten dadurch vorgeschrieben wird wie sie ihre eigenen Staatsbürger zu behandeln haben.

Ursprünglich oblag auch dem Staat allein die Wahrnehmung der Interessen seiner Staats-bürger, zumal Individuen dem klassischen Völkerrecht nach lediglich mittelbare Adressaten der Völkerrechtsordnung sind. Dies beinhaltet auch, dass ein Individuum zur Verfolgung möglicher Völkerrechtsverletzungen auf den Heimatstaat angewiesen ist, was nach wie vor insbesondere in der Anwendung des diplomatischen Schutzrechts relevant ist. Dabei wird fingiert, dass die Ver-letzung der Rechte eines Staatsbürgers eine Verletzung des Staats selbst darstellt. Zumal letzterer in der Durchsetzung der Rechte „zwischengeschaltet“ ist, spricht man in diesem Zusammenhang vom Grundsatz der Mediatisierung des Individuums. Auf Grundlage menschenrechtlicher Schutzmechanismen (wie etwa dem Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte) oder des Investitionsschutzrechts können heute allerdings in vielen Fällen Individuen selbst ihre Rechte einfordern.

Anknüpfungspunkt für die Ausübung der Souveränität ist primär das Staatsgebiet. Aller-dings können auch andere Aspekte, wie etwa die Staatsbürgerschaft, eine Rolle spielen. Jedoch kann die Ausübung der Souveränität in Vollstreckung der Gesetze durch das Staatsgebiet einge-schränkt sein, wenn sich beispielsweise ein Staatsbürger im Ausland befindet und sich dadurch dem Zugriff eines Staats entzieht. Das Interventionsverbot wiederum verhindert, dass ein Staat seine Gesetze in einem anderen Staat vollstreckt. Anknüpfungspunkte spielen vor allem auch im Völkerstrafrecht eine Rolle.

Wie weit das Prinzip der Souveränität reichen kann, zeigt sich in der im angelsächsischen „common law“ (insbesondere im Vereinigten Königreich und in den USA) entwickelten

Prinzipien des Völkerrechts

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„act of state“-Doktrin. Demnach unterliegt die Gültigkeit von Hoheitsakten fremder Staaten (auf ihrem eigenen Hoheitsgebiet) nicht der gerichtlichen Überprüfung, selbst wenn dies nur eine Vorfrage zu einem Verfahren darstellen würde. Ausnahmen bestehen mittlerweile etwa hin-sichtlich widerrechtlicher Enteignungen oder schwerwiegender Menschenrechtsverletzungen. Es handelt sich bei dieser Rechtsfigur allerdings nicht um eine völkergewohnheitsrechtliche Ver-pflichtung. Die „act of state“-Doktrin wird primär als Ausfluss des Grundsatzes der Gewalten-teilung verstanden, wonach ansonsten die außenpolitische Handlungsfähigkeit der Exekutive eingeschränkt würde. Letztere soll entscheiden können, ob sie Hoheitsakte fremder Staaten an-erkennt oder eben nicht.

1.4.2. Die wechselseitige Beziehung der Staaten: Reziprozität

Viele Rechtsvorschriften werden eingehalten, weil Staaten ein Interesse daran haben, dass sich auch der Rest der Staatengemeinschaft dementsprechend verhält. Diese „Goldene Regel“ des Völkerrechts nennt man den Grundsatz der Reziprozität. Besonders präsent ist er in Rechtsbe-reichen betreffend Diplomaten und Konsuln. Sämtliche Staaten haben etwa ein Interesse daran, dass ihre Vertreter in anderen Staaten Immunität genießen oder ihre Botschaftsgebäude unver-letzlich sind. Aus diesem Grund unterlassen sie auch gegenüber anderen Staaten entsprechende Völkerrechtsverletzungen. Aber auch auf ganz banaler Ebene kann die Reziprozität greifen. So hängt die Frage, ob Ehegatten eines Diplomaten im jeweiligen Gaststaat eine Arbeitserlaubnis zukommt, meist von der jeweils umgekehrten Rechtslage im Heimatstaat ab. Dürfen also Ehe-gatten von diplomatischen Vertretern des Staats A im Staat B arbeiten, wird dies wohl auch Ehe-gatten von Staatenvertretern von B im Staat A erlaubt sein.

1.4.3. Der Käfig der Realität: Effektivität

Unter Effektivität wird eine bestmögliche Annäherung zwischen rechtlicher und faktischer Wirk-lichkeit verstanden. Besonders im Völkerrecht spielt aufgrund des Einflusses der internationalen Beziehungen die sogenannte normative Kraft des Faktischen eine besondere Rolle. Mehr als andere Rechtsgebiete ist das Völkerrecht an die realen Gegebenheiten gebunden, was auch im Grundsatz ex factis ius oritur (das Recht ergibt sich aus den Fakten) Ausdruck findet. Besonders mächtige Staaten, wie etwa die USA oder Russland, schaffen durch ihr Verhalten Situationen, für die oft pragmatisch eine Angleichung der völkerrechtlichen Ordnung gefunden werden muss.

Als Korrektiv dazu wirkt hingegen der Grundsatz ex iniuria ius non oritur („das Recht ergibt sich nicht aus der Ungerechtigkeit“), wonach faktische Gegebenheiten, die aus einer völker-rechtswidrigen Handlung heraus entstanden sind, nicht anerkannt werden dürfen. So führen die vielen Pattsituationen in Konfliktregionen, wie etwa die türkische Okkupation der nördlichen Hälfte der Insel Zypern, die bereits seit 1974 anhält, nicht zu einer Legitimierung der Situation.

Die Effektivität wird auch in verschiedenen Teilbereichen des Völkerrechts als Bewertungs-kriterium herangezogen. So spielt es eine Rolle im Staatsbürgerschaftsrecht, insbesondere im Zusammenhang mit dem sogenannten „genuine link“, also dem Anknüpfungspunkt eines Indi-viduums an den jeweiligen Staat.

1.4.4. Treu und Glauben

Ein besonders wichtiger Grundsatz in der Anwendung und Interpretation völkerrechtlicher Nor-men ist jener von Treu und Glauben (bona fides, „good faith“). Die Beachtung dieses Prinzips ist eine Grundvoraussetzung für die friedliche Koexistenz von Staaten und das Funktionieren der

Einleitung

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internationalen Beziehungen. Es handelt sich dabei um einen allgemeinen Rechtsgrundsatz, der sich einerseits in sämtlichen Rechtsordnungen der Welt wiederfindet, aber auch aus naturrecht-lichen Erwägungen ergibt. Er spielt insbesondere im Vertragsrecht sowie in der Auslegung von einseitigen Erklärungen eine bedeutende Rolle.

1.5. Völkerrecht und innerstaatliches RechtDas Völkerrecht selbst ist innerstaatlich grundsätzlich „blind“ und stellt lediglich die Anforde-rung, dass es von den Staaten einzuhalten ist und in deren Rechtsordnungen wirksam zu sein hat. Wie das geschieht, ist hingegen den Staaten grundsätzlich selbst überlassen. Die Beziehung zwi-schen nationalen Rechtsordnungen auf der einen Seite und dem Völkerrecht auf der anderen Sei-te kann dabei grob in zwei dogmatische Konzepte eingeteilt werden: Dualismus und Monismus.

Im Dualismus sind das Völkerrecht und das nationale Recht zwei voneinander komplett getrennte Rechtsordnungen, die an unterschiedliche Adressaten gerichtet sind. Während das Völkerrecht primär die Beziehungen zwischen souveränen Staaten regelt, beschäftigt sich das nationale Recht mit Rechten und Pflichten von Personen innerhalb dieser Staaten. Weder das Völkerrecht noch das nationale Recht kann Normen des jeweils anderen Rechtssystems kreieren, ändern oder aufheben. Dies bedeutet notwendigerweise, dass eine Transformation des Völker-rechts notwendig ist, um diesem in der nationalen Rechtsordnung Geltung zu verschaffen.

Im Unterschied dazu geht der Monismus davon aus, dass das Völkerrecht und das nationale Recht Teil eines einzigen Normensystems sind, in dem entweder der „Primat der Völkerrechts-ordnung“ oder (nach mittlerweile veralteter Ansicht) der staatlichen Rechtsordnung gilt. Das Gegenstück zur Transformation im dualistischen Ansatz bildet hier daher die Adoption völker-rechtlicher Normen.

Unterscheide! Monismus – Dualismus

Nach dem Dualismus sind das Völkerrecht und das nationale Recht zwei voneinander getrenn-te Rechtsordnungen. Völkerrechtliche Normen müssen daher in nationales Recht umgesetzt werden, um im innerstaatlichen Recht Geltung zu erlangen (Transformation). Nach dem Monismus sind das Völkerrecht und das nationale Recht Teile einer einheitlichen Rechtsordnung. Völkerrechtliche Normen gelten daher automatisch auch im nationalen Recht (Adoption).

Die meisten Staaten haben sich für gemäßigte Formen entweder des Dualismus oder des Mo-nismus entschieden, die sich in der praktischen Anwendung kaum voneinander unterscheiden. Die österreichische Rechtsordnung entspricht einer Mittelposition. Man spricht hierbei von einem gemäßigten Monismus mit sogenanntem Primat des Völkerrechts (im Gegensatz zum Primat des staatlichen Rechts im Sinne des Völkerrechts als „äußeres Staatsrecht“), wonach das Völkerrecht zwar vorrangig, aber nicht unbedingt unmittelbar gilt.

Die Formen der Inkorporation des Völkerrechts in nationale Rechtsordnungen (Transformation und Adoption) sowie deren Ausgestaltung in Österreich werden in Kapitel 7.1. näher behandelt.

1.6. Eine kurze Geschichte des VölkerrechtsIn kaum einem anderen Rechtsgebiet ist es so wichtig, die jeweiligen historischen und politischen Hintergründe zu kennen, wie im Völkerrecht. Die wichtigsten Zäsuren dessen Entwicklung sind der Westfälische Friede 1648, der Wiener Kongress 1814–1815, die Zwischenkriegszeit (also

Eine kurze Geschichte des Völkerrechts

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die Zeit zwischen Erstem und Zweitem Weltkrieg, 1918–1939) und das Ende des Zweiten Welt-kriegs (also nach 1945). Spätestens nach letzterem bildete sich in den kommunistischen Staaten (insbesondere der Sowjetunion, kurz UdSSR) ein alternativer Erklärungsansatz für die Entwick-lung des Völkerrechts heraus, was aber wiederum nach 1989 ein ebenso rasches Ende fand. Während bis dahin sogar eigene Professuren für Sowjetrecht existierten, erscheint dies heute lediglich als von historischem Interesse. Natürlich hinkt jeder Versuch einer Periodisierung, er-scheint aber sinnvoll, um wesentliche mit diesen Ereignissen im Zusammenhang stehende Ent-wicklungen zu erfassen.

Viele dieser Entwicklungen sind neben dem Zusammenspiel der Staaten auch der Wissen-schaft des Völkerrechts zu verdanken. So wird etwa Hugo Grotius (1583–1645) mit seinem Hauptwerk „De Iure Belli ac Pacis“ („Über das Recht des Kriegs und des Friedens“), das sowohl natur-, als auch positivrechtliche Züge trägt, von manchen als „Vater“ oder gar „Erfinder“ des Völkerrechts bezeichnet. Mit seiner Theorie über die Freiheit der Weltmeere gilt er jedenfalls als Begründer des modernen Seerechts. Weitere prägende Autoren der Völkerrechtsgeschichte waren unter anderem:

• Bartolus de Saxoferrato, der in seinem Werk „Tractatus Represaliarum“ (1354) bereits den Grundsatz par in parem non habet imperium (kein Staat darf über einen anderen zu Gericht sitzen) als Ausdruck der souveränen Gleichheit der Staaten formulierte,

• Francisco de Vitoria (um 1483–1546), Bartolomé de las Casas (1485/86–1566) und Juan Gines Sepúlveda (1490–1573) beschäftigten sich mit der Frage der Anerkennung indigener Völker als Rechtssubjekte, wobei de Vitoria als Begründer der Schule von Sa-lamanca und de las Casas für deren Rechte eintraten, im Gegensatz zu Sepúlveda, der sie als „natürliche Sklaven“ ansah und damit das Handeln der Konquistadoren rechtfertigte,

• Jean Bodin, der sich in seinen „Les Six Livres de la République“ (1576) mit der staat-lichen Souveränität im Innen- und Außenverhältnis beschäftigte und darin den Grundstein für das moderne Souveränitätsverständnis legte, und

• Emer de Vattel, der als Naturrechtler mit seinem Hauptwerk „Le Droit des Gens“ (1758) das Völkerrecht von theologischer Argumentation emanzipierte und auf die Basis von Gerechtigkeit und gleichrangiger Souveränität stellte.

Der ewige Gegensatz: Naturrecht ≠ PositivismusAufgrund der Rechtsanwendung im Völkerrecht – es gibt kein zentrales Recht- oder Normsetzungs-organ – spielt die Unterscheidung zwischen Naturrecht (den „good guys“) und Rechtspositivismus (den „bad guys“) eine bei weitem größere Rolle als in anderen Rechtsgebieten. Naturrechtler wie etwa Grotius oder de Vattel vertraten die Idee, dass es ungeschriebene, naturgegebene Normen gibt, die sich jedem rational denkenden Menschen erschließen (beziehungsweise in früheren Auffas-sungen von Gott gegeben sind). Im Völkerrecht spielen naturrechtliche Grundsätze wie Gerech-tigkeit und Billigkeit nach wie vor eine bedeutende Rolle. Positivismus hingegen beschränkt den Blickwinkel auf den Prozess der Rechtserzeugung. Eine Rechtsvorschrift ist darum gültig, weil sie rechtsgültig gesetzt wurde (positives Recht = gesetztes Recht). Folgt man letzterer Auffassung, muss Recht letztlich nicht notwendigerweise auch gerecht sein. Hans Kelsen vertrat beispielsweise eine strikte Trennung zwischen Recht und Moral, zwischen „sein“ und „sollen“. Zur Gewährleistung ei-nes gewissen Grades an Rechtsstaatlichkeit („rule of law“) strebt man heute danach, naturrechtliche Grundsätze in positives Recht zu gießen.

Obwohl sich auch in anderen Regionen der Welt Regeln für die Beziehungen mit anderen Staaten entwickelt haben, ist das Völkerrecht insbesondere aufgrund seiner historischen Rah-menbedingungen „westlich“ geprägt. Zugleich gibt es heute Bestrebungen, völkerrechtliche

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Normen auch auf andere Rechtsvorschriften, so etwa das Islamische Recht, zurückzuführen. Aus europäischer Perspektive reichen die Wurzeln des Völkerrechts bis in das antike Griechenland zurück. Erst in der frühen Neuzeit (also nach etwa 1500) begann es sich aber in seine heutige Form zu entwickeln.

1.6.1. Der Westfälische Friede und der Wiener Kongress

Als zentraler Anknüpfungspunkt in der Geschichte des modernen Völkerrechts gilt der in An-schluss an den 30-jährigen Krieg geschlossene Westfälische Friede von 1648, der sich aus ins-gesamt drei Friedensverträgen zusammensetzt. Aufgrund der beiden Verhandlungsorte der zwei späteren Verträge spricht man auch von den Friedensverträgen von Münster und Osnabrück. Im Mittelpunkt dieser Entwicklung steht aus völkerrechtlicher Sicht die Entstehung des Territori-alstaats sowie das Verständnis aller Staaten als sich gleichwertig gegenüberstehende souveräne Rechtssubjekte (das sogenannte Westfälische System) mit einem Gewaltmonopol im Inneren, ein Vorgriff auf den späteren Grundsatz der Nichteinmischung. Erstmals – so sagt man – standen sich bei der Unterzeichnung Staaten auf gleicher Augenhöhe gegenüber, ohne dass einem dieser Staaten aufgrund eines Kriegsverlustes Bedingungen aufgezwungen wurden. Dadurch wurde zugleich dem System moderner Nationalstaaten der Weg geebnet.

In den folgenden Jahrhunderten bis zum Ersten Weltkrieg waren Staaten mit Ausnahme kur-zer Unterbrechungen insbesondere nach dem Wiener Kongress von 1814–1815 – dem die in An-schluss an die Französische Revolution Jahr 1789 von Frankreich ausgehenden napoleonischen Koalitionskriege vorangegangen waren – auf ein europäisches Mächtegleichgewicht zwischen Russland, Österreich, Frankreich, England und Preußen bestrebt. Zu diesem Zwecke kam es zu regelmäßigen Zusammenkünften der europäischen Staaten (dem Kongresssystem, auch als „Europäisches Konzert“ bezeichnet), wodurch ein neuerliches, für die gesamte europäische Ord-nung bedrohliches Erstarken eines einzelnen Staats verhindert werden sollte. Bis zum Krimkrieg 1853–1856 herrschte zwischen den Großmächten mit Ausnahme einiger Nebenkriegsschau-plätze Frieden. Daneben gründeten Preußen, Russland und Österreich die „Heilige Allianz“, der außer dem damaligen Kirchenstaat und dem Vereinigten Königreich sämtliche europäische Herrscher christlichen Glaubens beitraten. Die „Heilige Allianz“ sah im Falle von Revolutionen gegen die bestehende innerstaatliche Ordnung eine wechselseitige Unterstützungsverpflichtung vor. Die Zeit des 19. Jahrhunderts wird daher als die Blütephase des Völkerrechts als „Diploma-tenrecht“ angesehen.

Schauplatz vieler diplomatischer und militärischer Auseinandersetzungen war ab dem aus-gehenden 18. Jahrhundert vor allem das untergehende Osmanische Reich (mit dem Kerngebiet in der heutigen Türkei). Daneben verfolgten die europäischen Staaten ihre Ansprüche im Sinne des Kolonialismus, also ihren jeweiligen wirtschaftlichen und politischen Interessen in Übersee, insbesondere in Afrika, der Karibik, Südamerika und Südostasien. Die USA stellten Ende des 18. Jahrhunderts die erste Abspaltung eines Gebiets von ihrer Kolonialmacht dar und etablierten sich im weiteren Verlauf als erste nicht-europäische Großmacht.

Bezieht man sich auf die Rechtsvorschriften dieser Zeit, spricht man oft auch vom „klassi-schen Völkerrecht“. Insbesondere Regeln betreffend Diplomaten und Konsuln – so etwa das Wiener Règlement nach dem Wiener Kongress von 1815 hinsichtlich deren Rangordnung – so-wie die Herauskristallisierung wichtiger Prinzipien des Völkerrechts fallen in diese Zeit. Im 19. Jahrhundert wurden erste Internationale Organisationen – zunächst bloß technischer Natur – gegründet, so etwa die Internationale Fernmeldeunion (International Telecommunication Union, kurz ITU) oder der Weltpostverein (Universal Postal Union, kurz UPU). Erste menschenrecht-liche Ansätze haben im Verbot der Sklaverei in dieser Zeit ihren Ursprung. In die Zeit um 1900

Eine kurze Geschichte des Völkerrechts

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fallen auch die frühen Kodifizierungen humanitärer völkerrechtlicher Bestimmungen auf den Haager Friedenskonferenzen. Viele wichtige Schiedsgerichtsfälle stammen aus dem ausgehen-den 19. Jahrhundert, ebenso die Errichtung des Ständigen Schiedshofs in Den Haag.

1.6.2. Die Zwischenkriegszeit

Das Ende des Ersten Weltkriegs brachte mit den sogenannten Pariser Vorortverträgen eine Neu-ordnung Europas. Darauf aufbauend wurde 1920 mit dem Völkerbund die erste politische Internationale Organisation mit universellem Anspruch gegründet. Dieser war aber aufgrund der weltpolitischen Lage und einiger struktureller Defizite zum Scheitern verurteilt. So war die Entscheidungsfindung in wichtigen Fragen an die Einstimmigkeit aller Mitglieder geknüpft. Ob-wohl der Präsident der USA, Woodrow Wilson, eine treibende Kraft hinter dem Völkerbund war, gelang es ihm nicht, den US-Kongress von einem Beitritt zu überzeugen. Weiters konnte kein umfassendes Gewaltverbot normiert werden. Einer Gewaltanwendung musste lediglich eine „Abkühlungsphase“ mit friedlicher Streitbeilegung vorgehen.

Allerdings lieferte der Völkerbund auch wesentliche Vorarbeiten für den Minderheitenschutz und die spätere Dekolonisation, unter anderem durch das Mandatssystem. Mit dem Ständigen Internationalen Gerichtshof in Den Haag, dem Vorgänger des IGH, wurde eine wichtige In-stanz für die Entwicklung des Systems der friedlichen Streitbeilegung geschaffen. Der Rechts-quellenkatalog des Artikel 38 IGH-Statut wurde nahezu wörtlich von diesem übernommen. Der Ständige Internationale Gerichtshof fällte einige bis heute für die Völkerrechtsentwicklung wichtige Entscheidungen, so etwa den Lotus-Fall 1927, der eine (nicht unumstrittene) Grundlage für die Interpretation völkerrechtlicher Verpflichtungen darstellt. Darin wurde festgehalten, dass ein Verhalten lediglich dann völkerrechtlich verboten ist, sofern eine entsprechende Bestimmung in Kraft steht (das sogenannte Lotus-Prinzip)

Der Völkerbund sowie die Versuche, ein Verbot der Gewaltanwendung zu normieren – wenn-gleich zunächst nur auf regionaler Ebene und später auch nur in beschränktem Umfang –, schei-terten letztlich. Zum Teil wird auch diese Phase der Rechtsentwicklung dem „klassischen Völ-kerrecht“ zugerechnet.

1.6.3. Nach 1945

Geprägt von den Eindrücken des Zweiten Weltkriegs veränderten die neugegründeten Vereinten Nationen grundlegend die Gestalt des Völkerrechts. Wesentliche Strukturmängel des Völker-bundes konnten korrigiert werden. Erstmals wurde ein umfassendes Gewaltverbot vertraglich normiert. Mit der Errichtung der Vereinten Nationen gingen auch die Entwicklung des modernen Menschenrechtsschutzes sowie die Dekolonisation einher.

Die neu erlangte Unabhängigkeit einer Vielzahl von Staaten veränderte das Bild der Staaten-gemeinschaft grundlegend. Hatten die Vereinten Nationen im Jahr 1945 noch 51 Gründungsmit-glieder, zählen sie heute insgesamt 193 Staaten.

Die im Rahmen des Dekolonisationsprozesses neu entstandenen Staaten bilden heute zu großen Teilen die sogenannte Dritte Welt, für die vor allem das völkerrechtliche Selbstbestim-mungsrecht, insbesondere verbunden mit dem Recht auf wirtschaftliche Entwicklung, von be-sonderer Bedeutung ist. Sonderentwicklungen, wie etwa der Versuch eine neue internationale Wirtschaftsordnung (kurz NIWO) durchzusetzen, scheiterten allerdings.

Zugleich war diese Phase vom Kalten Krieg zwischen den kommunistischen Staaten und dem „Westen“ überschattet (siehe sogleich zur Sonderentwicklung des Kommunismus). Neben dem atomaren Wettrüsten zwischen den USA und der Sowjetunion wurden diese ideologischen

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Konflikte auf zahlreichen Nebenschauplätzen ausgetragen, so etwa im Koreakrieg, im Vietnam-krieg und zuletzt in Mittelamerika. Internationale Kooperation war zu dieser Zeit nur in be-schränktem Maße möglich.

Erste, zweite, dritte Welt?Der Begriff „Dritte Welt“ stellt einen Sammelbegriff für Entwicklungsländer dar, die wiederum in die Länder der „Vierten Welt“ und „Schwellenländer“ eingeteilt werden. Im Gegensatz dazu galt der Begriff der „Ersten Welt“ für hochentwickelte Industriestaaten, wohingegen die heute nicht mehr existente „Zweite Welt“ die realsozialistischen Staaten des Kommunismus umfasste. Generell sind diese Begriffe problematisch, weil sie stark verallgemeinernd und im Fall der „Dritten Welt“ auch als abwertend empfunden werden.

Mit der Auflösung des kommunistischen Blocks nach 1989 konnte sich die USA zunächst eine Vormachtstellung sichern. Außerdem ist es seit den 1990er Jahren zu einer starken Zunah-me internationaler Zusammenarbeit gekommen. Russland und China leisten dagegen allerdings vermehrt Widerstand. Meinungsverschiedenheiten drehen sich dabei oftmals um die Frage des Einsatzes von militärischer Gewalt, was sich im Verhalten der jeweiligen Mächte im UN-Sicher-heitsrat widerspiegelt. Ein prophezeites Ende des Westfälischen Systems zugunsten einer ein-zigen Hegemonialmacht ist wohl schon aus diesem Grund auszuschließen

Im Hinblick auf die Tatsache, dass sich innerhalb des Völkerrechts zunehmend nahezu auto-nome Rechtsbereiche entwickeln, spricht man von einer Fragmentierung des Völkerrechts. Damit ist gemeint, dass sich anstatt eines einheitlichen Völkerrechts eine Reihe verschiedener Teilbereiche mit jeweils eigenständigen Charakteristika und eigenen Rechtssprechungsorganen entwickelt haben. Dies lässt sich auch aus der Einteilung der Kapitel in diesem Lehrbuch heraus-lesen: Kriegs- und humanitäres Recht, territoriale Sonderregime wie das Seerecht, internationa-les Wirtschaftsrecht (mit wiederum eigenständigen Teilbereichen wie dem Investitionsschutz-recht oder dem WTO-Recht), internationales Umweltrecht, internationaler Menschenrechts-schutz oder Völkerstrafrecht.

1.6.4. Sonderentwicklung: Kommunismus

Die Oktoberrevolution 1917 hatte für Russland nicht bloß den Ausstieg aus dem Ersten Welt-krieg zur Folge, sondern auch ein dreiviertel Jahrhundert Kommunismus. Insbesondere nach 1945 – die Sowjetunion war als Sieger aus dem Zweiten Weltkrieg hervorgegangen – standen sich die Weltanschauung des „Westens“ auf der einen Seite und der kommunistischen Staaten auf der anderen Seite gegenüber. Man sprach in diesem Zusammenhang von einer bipolaren Ordnung.

Innerhalb der kommunistischen Staaten bildete sich ein eigenes Völkerrechtsverständnis heraus. Grundprinzip war der sozialistische Internationalismus. Nach der Breschnew Doktrin wurde es beispielsweise als rechtmäßig angesehen, die Souveränität anderer kommunistischer Staaten bis hin zur militärischen Intervention einzuschränken, sofern diese „in Gefahr“ waren, vom Kommunismus abzugehen. Beispiele sind etwa die sowjetische Intervention aufgrund der Aufstände in Ungarn 1956 und in der Tschechoslowakei 1968 (der „Prager Frühling“). Ebenso gab es Sonderinterpretationen hinsichtlich der Völkerrechtsquellen, so etwa zum Völkergewohn-heitsrecht als konsensualem Recht, was bedeuten würde, dass Staaten nur nach Zustimmung daran gebunden wären (zum Völkergewohnheitsrecht siehe Kapitel 2.3.). Diese sind allerdings heute – wenn überhaupt – lediglich von rechtshistorischer oder -theoretischer Relevanz.

Zur Struktur dieses Buchs

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1.7. Zur Struktur dieses BuchsDie Struktur dieses Buchs folgt der im deutschsprachigen Raum in vielen innerstaatlichen Rechtsgebieten vorgenommenen dogmatischen Unterscheidung zwischen allgemeinem und be-sonderem Teil (gemeinhin auch „AT“ und „BT“ genannt). Wenngleich eine solche Struktur im Völkerrecht eher unüblich ist, soll sie beim Verständnis des Aufbaus und der wesentlichen Funk-tionsweisen des Völkerrechts unterstützen.

Dabei widmet sich der Allgemeine Teil den Fragen der Quellen und der Rechtssubjekte des Völkerrechts. Wenngleich dabei auch materielles Völkerrecht und dessen Anwendung eine Rol-le spielt, könnte man hier vom „formellen“ Rahmen des Völkerrechts sprechen. Die einzelnen Kapitel des Allgemeinen Teils beantworten dem Leser dabei der Reihe nach folgende Fragen:

• Wo ist das Völkerrecht geregelt?• Wie entstehen völkerrechtliche Normen?• Wer sind die einzelnen Akteure?

Der Besondere Teil widmet sich im Anschluss den eigentlichen materiellen Regelungen, also dem „Inhalt“ des Völkerrechts. Dabei werden zunächst die Rechte und Pflichten in den ver-schiedenen Regelungsgebieten erläutert. Es handelt sich also um das substanzielle Recht, die konkreten Verhaltensnormen des Völkerrechts. Anschließend widmet sich das letzte Kapitel der Frage, was geschieht, wenn diese nicht eingehalten werden. Man spricht dabei vom Recht der völkerrechtlichen Verantwortlichkeit. Während gerade dieser Abschnitt von besonderer Bedeu-tung für das Verständnis des Völkerrechts ist, nehmen die Bestimmungen als Rechtsfolgenormen – ähnlich der lex aquilia im römischen Recht – systematisch ihren Platz am Ende des Buchs ein. Der Besondere Teil beantwortet dem Leser also folgende zwei Fragen:

• Was sind die völkerrechtlichen Rechte und Pflichten?• Was ist die Folge, wenn diese nicht eingehalten werden?

u Wiederholungsfragen u Warum ist der Begriff „Völkerrecht“ möglicherweise nicht ganz exakt? u Was sind die Besonderheiten des Völkerrechts im Vergleich zum nationalen Recht? u Was sind die Quellen, wer die Subjekte des Völkerrechts? u Welche primären Mittel der Selbsthilfe gibt es im Völkerrecht? u Warum halten sich Staaten an das Völkerrecht? u Was sind die Prinzipien des Völkerrechts und in welchen substantiellen Rechtsbereichen

sind diese jeweils besonders ausgeprägt? u In welchen großen Schritten entwickelte sich das Völkerrecht wie wir es heute kennen? u Was ist der Völkerbund? Wodurch unterschied sich dieser von den heutigen Vereinten

Nationen?