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Kurzinfo 6: Stoffliche Verwertung von ölhaltigen Schleifschlämmen Abfälle sind gemäß Kreislaufwirtschafts- und Abfallgesetz (KrW-/AbfG), sofern sie nicht zu vermeiden sind, stofflich zu verwerten oder zur Gewinnung von Energie zu nutzen. Wenn keine Verwertung möglich ist, muss eine schadlose Beseitigung er- folgen. Zur Abgrenzung gegenüber Spänen und Stäuben sind Schleifschlämme als feine Metallspäne aus der Metallbe- und -verarbeitung, vermischt mit Schleifmittelabrieb, Kühlschmierstoffen, sonstigen Verunreinigungen und Rückständen aus der Feinfil- tration zu bezeichnen. Entsprechend dem Europäischen Abfallverzeichnis sind die Abfallschlüssel 12 01 14* und 12 01 15 (Bearbeitungsschlämme) bzw. 12 01 18* (Schleif-, Hon- und Läppschlämme) zu verwenden. Nachfolgend werden die bestehenden Möglichkeiten einer stofflichen Verwer- tung von ölhaltigen Schleifschlämmen kurz beschrieben. Eine Auflistung der derzeit in Deutschland verfügbaren Verwertungsanlagen finden Sie auf der Rückseite dieser KURZINFO. Konditionierung und Verwendung als Zuschlagstoff in der Zementindustrie Wenn bei der Zementherstellung Fe-arme Rohstoffe verwendet werden, ist die Zugabe von Eisenerz erforderlich. Unter bestimmten technischen und genehmi- gungsrechtlichen Voraussetzungen können -eventuell nach entsprechender Vorbe- handlung- ölhaltige Schleifschlämme als Fe-haltiger Zuschlagstoff in den Prozess eingebracht werden. Sinterung und Verwendung als Rohstoffsubstitut im Hochofenprozess Zur Verhüttung von ölhaltigen Schleifschlämmen muss eine Sinterung vorgeschaltet werden. Das dann vorliegende feste, stückige Material kann, je nach Qualität und Quantität, im Hochofen als Substitut für Roheisenerz eingesetzt werden. Brikettierung/Verpressung und Einsatz als Rohstoff in Gießereien/Stahlwerken Ölhaltige Schleifschlämme können nicht direkt in Stahlwerken/Gießereien einge- setzt werden. Sie müssen zuvor in eine feste, stückige Form gebracht werden. Durch eine Brikettierung/Verpressung mit werkstoffgleichen Spänen wird dies ermöglicht und somit eine Substitution von Rohstoffen durch das Einschmelzen erreicht. Stoffliche Verwertung von ölhaltigen Schleifschlämmen Sonderabfall-Management-Gesellschaft Rheinland-Pfalz mbH SAM Sonderabfall-Management-Gesellschaft Rheinland-Pfalz mbH Wilhelm-Theodor-Römheld-Str. 34 55130 Mainz Telefon: 0 61 31/9 82 98-0 Fax: 0 61 31/9 82 98-22 E-Mail: [email protected] www.sam-rlp.de Stand: Dezember 2008

Stoffliche Verwertung von ölhaltigen Schleifschlämmen · Kurzinfo 6: Stoffliche Verwertung von ölhaltigen Schleifschlämmen Um die grundsätzliche Verwertbarkeit eines ölhaltigen

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Abfälle sind gemäß Kreislaufwirtschafts- und Abfallgesetz (KrW-/AbfG), sofern sie nicht zu vermeiden sind, stofflich zu verwerten oder zur Gewinnung von Energie zu nutzen. Wenn keine Verwertung möglich ist, muss eine schadlose Beseitigung er-folgen.Zur Abgrenzung gegenüber Spänen und Stäuben sind Schleifschlämme als feine Metallspäne aus der Metallbe- und -verarbeitung, vermischt mit Schleifmittelabrieb, Kühlschmierstoffen, sonstigen Verunreinigungen und Rückständen aus der Feinfil-tration zu bezeichnen. Entsprechend dem Europäischen Abfallverzeichnis sind die Abfallschlüssel 12 01 14* und 12 01 15 (Bearbeitungsschlämme) bzw. 12 01 18* (Schleif-, Hon- und Läppschlämme) zu verwenden. Nachfolgend werden die bestehenden Möglichkeiten einer stofflichen Verwer-tung von ölhaltigen Schleifschlämmen kurz beschrieben. Eine Auflistung der derzeit in Deutschland verfügbaren Verwertungsanlagen finden Sie auf der Rückseite dieser KURZINFO.

Konditionierung und Verwendung als Zuschlagstoff in der ZementindustrieWenn bei der Zementherstellung Fe-arme Rohstoffe verwendet werden, ist die Zugabe von Eisenerz erforderlich. Unter bestimmten technischen und genehmi-gungsrechtlichen Voraussetzungen können -eventuell nach entsprechender Vorbe-handlung- ölhaltige Schleifschlämme als Fe-haltiger Zuschlagstoff in den Prozess eingebracht werden.

Sinterung und Verwendung als Rohstoffsubstitut im HochofenprozessZur Verhüttung von ölhaltigen Schleifschlämmen muss eine Sinterung vorgeschaltet werden. Das dann vorliegende feste, stückige Material kann, je nach Qualität und Quantität, im Hochofen als Substitut für Roheisenerz eingesetzt werden.

Brikettierung/Verpressung und Einsatz als Rohstoff in Gießereien/StahlwerkenÖlhaltige Schleifschlämme können nicht direkt in Stahlwerken/Gießereien einge-setzt werden. Sie müssen zuvor in eine feste, stückige Form gebracht werden. Durch eine Brikettierung/Verpressung mit werkstoffgleichen Spänen wird dies ermöglicht und somit eine Substitution von Rohstoffen durch das Einschmelzen erreicht.

Stoffliche Verwertung von ölhaltigen Schleifschlämmen

Sonderabfall-Management-Gesellschaft Rheinland-Pfalz mbH

SAMSonderabfall-Management-Gesellschaft Rheinland-Pfalz mbHWilhelm-Theodor-Römheld-Str. 3455130 MainzTelefon: 0 61 31/9 82 98-0Fax: 0 61 31/9 82 98-22E-Mail: [email protected]: Dezember 2008

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Um die grundsätzliche Verwertbarkeit eines ölhaltigen Schleifschlamms vorab beurteilen zu kön-nen, sind folgende Informationen erforderlich:

• bearbeitete Werkstoffe• Konsistenz und Zusammensetzung (Metall- und Ölgehalt)• eingesetzte Kühlschmierstoffe (KSS)• betriebsinterne Vorbehandlungsmaßnahmen• Mengenaufkommen

Um die Einhaltung der Annahmeparameter der Verwertungsanlagen gewährleisten zu können, ist die Erstellung einer Feststoffanalytik grundsätzlich erforderlich. Die Verwerter behalten sich weitergehende Untersuchungen von stoffgleichen Proben vor.

Verwertungsanlagen in Deutschland bzw. zuweisungsfähige Anlagen gemäß dem rheinland-pfälzischen Landesabfallwirtschafts- und Altlastengesetz:

Burghardt & Sohn GmbH

Grubenstraße 4

66540 Neunkirchen

Tel.: 06821 / 8 69 22 - 0

Gerhard Lang GmbH & Co. KG

Ferdinand-Rahner-Straße

76571 Gaggenau

Tel.: 07225 / 96 69 - 41

Muldenhütten Recycling und

Umwelttechnik GmbH

Postfach 12

09582 Freiberg

Tel.: 03731 / 3 67 - 231

Die Aufstellung stellt unseren derzeitigen Kenntnisstand dar und erhebt keinen Anspruch auf Voll-ständigkeit und Richtigkeit.

Mit unseren VVV-Kurzinfos wollen wir konkrete Möglichkeiten zur Vermeidung, Verminderung und Verwertung bestimmter gefährlicher Abfälle aufzeigen und den Einstieg in ihre Umsetzung er-leichtern.

Die Reihe wird fortgesetzt und gegebenenfalls aktualisiert.

Nickelhütte Aue GmbH

Rudolf-Breitscheid-Straße

08280 Aue

Tel.: 03771 / 5 05 - 305

Theo Steil GmbH

Ostkai 6

54293 Trier

Tel.: 0651 / 6 89 - 210