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„Ed tisit lorerci dui- sisl ullum exero digna facilis sectet wis ex ex eugait Ed tisit lorerci dui- isl ullum exero igna facilis sectet wis ex ex eugait tinuität und Kreativität heiden. Man muss sich en Storyletter auen, dann weiß man, ch meine.“ muss sich r weiß man, Krise bietet Chancen. aben sie genutzt, um Team für die globale, mediale munikationswelt weiter „Ich glaube nicht, dass wir weiterkomme wenn wir sag schon gut geh mich über Anrufe en mitten in der 2 oder 3 Uhr, die nem Krisenfall Ich springe sofort Bett und beginne beit. Während der me ich mit extrem Ich freue mich über Anrufe von Kunden mitten in oder 3 Uhr, die Hilfe in einem Krisenfall benöti- gen. Ich springe „Kontinuität u entscheiden. M nur den Storyl anschauen, dan was ich meine „Ed tisit sisl ullum digna fac wis ex ex „Kontinuitä Krea entscheiden mus nur den Story „Menschen, die lügen, verraten sich beispielsweise durch eine Bewegung, die nicht ins Bild passt „Nicht alles wie es schei chen, die lügen, eine Bewegung, ins Bild passt.“ Amir Kassaei Alistair Nicholas Heidrun Haug & Björn Eichstädt Thorsten Havener storyletter 03.2010 Agentur für Public Relations

Storyletter 03.2010

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Monat für Monat erreicht der multimediale Newsletter von Storymaker seine Leser per E-Mail, Xing und Twitter.

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„Ed tisit lorerci dui-sisl ul lum exero digna facilis sectet wis ex ex eugait

„Ed tisit lorerci dui-sisl ul lum exero digna facilis sectet wis ex ex eugait

„Kontinuität und Kreativität entscheiden. Man muss sich nur den Storyletter anschauen, dann weiß man,was ich meine.“

„Kontinuität und Kreativität entscheiden. Man muss sich nur den Storyletter anschauen, dann weiß man,was ich meine.“

„Jede Krise bietet Chancen. Wir haben sie genutzt, um unser Team für die globale, multimediale Kommunikationswelt weiter zu

„Ich glaube nicht, dass wir weiterkommen, wenn wir sagen: es wird schon gut gehen.“

Ich freue mich über Anrufe von Kunden mitten in der Nacht, um 2 oder 3 Uhr, die Hilfe in einem Krisenfall benötigen. Ich springe sofort aus dem Bett und beginne mit der Arbeit. Während der Krise komme ich mit extrem wenig Schlaf aus. Ich trinke viel Kaffee und lege mich für ein paar Minuten oder

Ich freue mich über Anrufe von

Kunden mitten in der Nacht, um 2 oder 3 Uhr, die Hilfe in einem

Krisenfall benöti-gen. Ich springe

„Kontinuität und Kreativität entscheiden. Man muss sich nur den Storyletter anschauen, dann weiß man,was ich meine.“

„Ed tisit lorerci dui-sisl ul lum exero digna facilis sectet wis ex ex eugait

„Kontinuität und Kreativität

entscheiden. Man muss sich

nur den Storyletter anschauen, dann

weiß man,was ich meine.“

„Menschen, die lügen, verraten sich beispielsweise durch eine Bewegung, die nicht ins Bild passt.“

„Nicht alles ist so, wie es scheint“

„Menschen, die lügen, verraten sich

beispielsweise durch eine Bewegung,

die nicht ins Bild passt.“

Amir Kassaei

Alistair Nicholas

Heidrun Haug & Björn Eichstädt

Thorsten Havener

storyletter03.2010

Agentur für Public Relations

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2 storyletter // 03.2010

Heidrun Haug & Björn Eichstädt S. 4

storyletter 03.2010 // Interview-Spezial

Alistair Nicholas S. 20

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Thorsten Havener

storyletter 03.2010 // Interview-Spezial

Amir Kassaei S. 12

S. 26

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Ein Gespräch mit Heidrun Haug und Björn Eichstädt,

geschäftsführende Gesellschafter der Storymaker GmbH, über Krise und Wandel,

neue Medien und neue Märkte und die Rolle der

PR-Agentur Storymaker im Ländle

„Nicht alles, aber das Beste“

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Ein Gespräch mit Heidrun Haug und Björn Eichstädt,

geschäftsführende Gesellschafter der Storymaker GmbH, über Krise und Wandel,

neue Medien und neue Märkte und die Rolle der

PR-Agentur Storymaker im Ländle

„Nicht alles, aber das Beste“

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o steht storymaker heute und wie hat sich die agen-

tur in der krise geschlagen?

hh: Jede Krise bietet Chancen. Wir haben sie genutzt, um unser Team für die globale, multimediale Kommunikationswelt weiter zu qualifizieren. Hart getroffen haben uns mehrere Übernahmen von Kunden, durch die wir Etats verloren haben. Das beste Ergebnis ist, dass wir dafür neue namhafte Kunden gewonnen haben, die wir umfas-send in der Unternehmenskommunikation begleiten, und dass wir alle Mitarbeiter halten konnten.

be: Die Agentur ist heute deutlich brei-ter aufgestellt als vor drei Jahren. Wir haben den Bereich der integrierten Online-Kommunikation konsequent aufgebaut, bie-ten multimediale PR, vernetzte Corporate-Publishing-Konzepte und agieren erfolg-reich in den Social Media – für uns selbst und unsere Kunden. Storymaker gehört derzeit zu einer der vorausdenkenden Agenturen in der deutschen PR-Szene. Das können wir uns guten Gewissens auf die Fahnen schreiben.

die krise hat im medienmarkt beson-ders tiefe spuren hinterlassen. was

w

„Jede Krise bietet Chancen. Wir haben

sie genutzt, um unser Team für die globale,

multimediale Kommunikationswelt

weiter zu qualifizieren.“

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bedeutet das für die pr-arbeit?

be: Neue Medien wie Twitter, Facebook und Xing haben ihren Platz auch in der Unternehmenskommunikation erobert. Das hat die Kommunikation tiefgreifend verän-dert – sie ist schneller, unmittelbarer und fragmentierter geworden. Entscheidend ist die Interaktion, weshalb wir auch von Dia- und Multilog sprechen. Aus der Pressearbeit ist wieder mehr eine Öffentlichkeitsarbeit geworden – die „Public“ aus Public Relations spielt eine zentrale Rolle, nicht mehr nur die Presse. Das bringt viele neue Chancen, um mit den Zielgruppen in Kontakt zu tre-

ten. Aber es verändert die Aufgaben einer PR-Agentur enorm.

gibt es da konkrete beispiele?

be: Das beginnt beim täglichen Monitoring: Ein PR-Berater muss die Vielfalt der Medien im Blick behalten. Was läuft in Blogs, welche News gibt es in Online-Magazinen, laufen wichtige Themen für den Kunden über Twitter? Und die eigentliche Herausforderung sind integrierte Konzepte, die Online und Print vernetzen und damit die Wirkung potenzieren. Leider nutzen viele Unternehmen, die erste Schritte in der Online- und Social-Media-Kommunikation gehen, nur einzelne Kanäle – etwa Twitter. Das große Bild bleibt dabei allerdings auf der Strecke. Nur mit einer integrierten Kommunikationsarchitektur, die Twitter, Facebook, Xing, Blog und Website sowie diverse Hosting-Plattformen beinhaltet, kann sich die volle Wirkung von Online-Kommunikation entfalten.

hh: Eine PR-Agentur ist heute nicht nur Content-Lieferant, sondern auch Berater für Kommunikationstechnologie und Vernetzung. Der Aufbau einer multimedialen Infrastruktur hat uns in den letzten Jahren stark gefordert – finanziell wie qualitativ. Das Corporate- und Social-Media-Team von Björn ist die Task Force für diese innovati-ven PR-Anwendungen und trägt diese neuen Themen in die Gesamtagentur.

„Jede Krise bietet Chancen. Wir haben

sie genutzt, um unser Team für die globale,

multimediale Kommunikationswelt

weiter zu qualifizieren.“

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die neuen kommunikationstechniken sind verhältnismässig preisgünstig. wie wirkt sich das aus?

hh: Oft in schlechter Kommunikations-qua lität. Der geringe Preis etwa für eine Video- oder Kameraausrüstung verleitet

viele zu semiprofessionellen oder gar ama-teurhaften PR-Produkten.

be: Das stimmt, die Qualität sinkt an vielen Stellen. Der billige Zugang wird häufig mit „Ideen aus der Hüfte“ ergänzt. Da entstehen viele Rohrkrepierer – weil

„Kontinuität und Kreativität entscheiden. Man muss sich nur den Storyletter anschauen, dann weiß man,was ich meine.“

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Seite. Ein Trugschluss ist allerdings, dass der Preisverfall bei der Hardware sich ähnlich auf die Kreation auswirkt. Gute Ideen und Wissen lassen sich nicht in Massenware herstellen wie ein Handy oder eine Kamera. Vielmehr wird die zu nutzen-de Kommunikationslogistik immer kom-plexer und damit werden die Möglichkeiten vielfältiger, aber eben auch individueller.

corporate publishing hat stark zuge-nommen. kann ein unternehmen da- mit noch aufmerksamkeit erzielen?

be: Kontinuität und Kreativität entschei-den. Man muss sich nur den Storyletter anschauen, dann weiß man, was ich meine.

„Kontinuität und Kreativität entscheiden. Man muss sich nur den Storyletter anschauen, dann weiß man,was ich meine.“

nicht bedacht wird, dass kommunikative Expertise immer noch das A und O ist. Die kann allerdings heute auch ein klei-nes Unternehmen nutzen. Etwa indem es mit einer kleinen, aber feinen Kampagne systematisch die Zielgruppe anspricht. Die Aufgaben verlagern sich auf die kreative

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was muss eine agentur heute bieten, um mit den grossen internationalen agentur-netzwerken konkurrieren zu können?

be: Nicht alles, aber das Beste.

hh: Richtig. Storymaker ist als strategi-scher PR-Partner für Markenunternehmen im B2B-Bereich aufgestellt. Das bedeutet, dass wir bei den Leistungen, die wir anbie-ten, top sein müssen. Das beginnt beim Projekt- und Kommunikationsmanagement, umfasst die kreative Entwicklung und zuverlässige Umsetzung des PR-Plans und schließt die Evaluation über die Wirkung ein. Ein wesentlicher Erfolgsfaktor ist und bleibt die Kompetenz und Stabilität des PR-Teams.

be: Die Agentur hat inzwischen eine brei-te Expertise – von der Entwicklung der Unternehmensstory über die Kampagne bis zur kompletten Produktion von Corporate Media. Wir beraten Unternehmen bei der Online-Strategie ebenso wie wir den Vorstand auf das Gespräch mit Wirtschaftsjournalisten vorbereiten. Unser Fokus liegt aber nach wie vor auf der Story als integrativem, imageförderndem

Instrument. Hier sind wir oft besser als große Allround-Agenturen.

was kann storymaker bei der inter-nationalität bieten?

hh: Wir sind seit über zwei Jahren in Peking mit einer Repräsentanz vertre-ten. Jetzt gehen wir den nächsten Schritt und gründen ein „Wholly Foreign Owned Enterprise“. Damit sind wir voll geschäfts-fähig in China und können auch von chi-nesischen Firmen beauftragt werden. Die eigene Erfahrung, wie man im Ausland und noch dazu in einer sehr fremden Kultur ein Unternehmen aufbaut, ist mehr wert als jedes große Netzwerk. Wir erleben selbst, wie man in einem fremden Markt schnell ins Straucheln kommt, wie man verhandeln und kommunizieren muss. Die PR-Konzepte aus Deutschland taugen in China nur begrenzt.

was ist anders?

hh: Trotz aller Internet-Begeisterung in China: Die persönliche Begegnung ist das A und O für den Erfolg. Der Medienmarkt ist staatlich kontrolliert, die Journalisten spielen oft eine PR-Rolle für Regierung und

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Gesellschaft und PR wie auch Marketing sind noch sehr unterentwickelt. Nicht nur Sprache, auch Denkweise und Symbolik sind völlig anders. Deshalb funktionie-ren Übersetzungen nur sehr bedingt; wir entwickeln PR-Konzepte vom chinesi-schen Standpunkt aus und in chinesischer Sprache.

be: PR ist und bleibt eben lokal. Da haben wir viel für internationale Kunden publi-kationen gelernt, die Korrespondenten in allen Distributionsländern erfordern.

wie geht es weiter mit storymaker?

be: Die Agentur hat gezeigt, dass sie innovationsfähig ist. Storymaker gehört zu den Kommunikationsdienstleistern, die sich mit den neuen Medien und Techniken weiterentwickelt hat. Deshalb kommen tolle Unternehmen wie Carl Zeiss, Walter oder auch öffentliche Auftraggeber wie das Goethe Institut und Baden-Württemberg International auf uns zu und beauftra-gen uns als ihre Agentur für PR und Kommunikation.

hh: Storymaker ist in Baden-Württemberg die umsatzstärkste Agentur. Diese Position

wollen wir ausbauen – auch mit noch mehr Kunden aus dem Ländle. Hier gibt es viele Technologiefirmen, die in ihrem Markt führend sind und langfristig gute Kontakte zu ihrer Kundschaft pf legen. Doch die Kommunikation muss mit der raschen Veränderung der Märkte und der Globalisierung Schritt halten können. Da genügt es nicht mehr, einen Hofschreiber für die Pressemeldungen zu beschäftigen. Den innovativen Ideenschmieden im Süden der Republik, aber natürlich auch wie bis-lang bundesweit, bieten wir Beratung und Unterstützung bei ihrer internationalen Kommunikation an, die ihre technische Spitzenposition unterstreicht. Als inha-bergeführte Agentur ist Storymaker auch von der eigenen Kultur her der richtige Partner.

www.storymaker.dewww.storyletter.dewww.twitter.com/storymaker

marc volandAccount ManagerStorymaker

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„Wir müssen über den eigenen Tod sprechen“

Umsatzverluste, Anzeigenkrise, Relevanzverlust.

Die Werbung scheint am Boden. Und sollte über die eigene

Relevanz nachdenken. Davon ist Amir Kassaei, Chief

Creative Director des Werbegiganten Doyle Dane Bernbach (DDB),

ehemaliger Chef des deutschen Art Directors Club (ADC)

und einer der weltweit führenden Kreativen überzeugt.

Im Gespräch mit Björn Eichstädt skizziert er seine Vorstellung

von der Zukunft der Branche.

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„Wir müssen über den eigenen Tod sprechen“

Umsatzverluste, Anzeigenkrise, Relevanzverlust.

Die Werbung scheint am Boden. Und sollte über die eigene

Relevanz nachdenken. Davon ist Amir Kassaei, Chief

Creative Director des Werbegiganten Doyle Dane Bernbach (DDB),

ehemaliger Chef des deutschen Art Directors Club (ADC)

und einer der weltweit führenden Kreativen überzeugt.

Im Gespräch mit Björn Eichstädt skizziert er seine Vorstellung

von der Zukunft der Branche.

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ie werbebranche ist in der krise. um sätze brechen massiv

ein, preise purzeln. wo geht es hin mit der werbung?Die Entwicklung hat sich abgezeichnet. Es war immer klar, dass das Geschäftsmodell Werbung endlich ist. Auch vor der Fi nanz­krise, die jetzt nur als Beschleuniger wirkt. Dinge, die auch schon vorher nicht funk­tioniert haben, werden einfach stärker an die Oberfläche gespült. Traditionelle Kom­munikationsdienstleister bekommen große Probleme. Auch online. Denn es handelt sich nicht einfach um einen Shift von haptischen zu digitalen Medien.

jetzt mal konkret: warum ist das sys­tem endlich? Mit der schnellen Digitalisierung verändern sich die Medien und deren Nutzung – das hat

direkt etwas mit der Werbung zu tun. Aber viel wichtiger: Rein quantitatives Wachstum funktioniert nicht mehr, das ist eine Lehre der Krise. Die klassische Werbung war der verlängerte Arm einer Wirtschaft, die die Menschen dazu bringen wollte, Dinge zu kaufen, die sie nicht brauchten. Denn das Ziel war nur: quantitativer Absatz. Und die Methoden folgten klassischen Vorstellungen: Dass der Mensch verführbar ist, ohne einen substanziellen Nutzen zu haben. Da denke ich sicherlich radikaler als viele. Ein Großteil der Werbebranche glaubt noch immer, dass wir lediglich von analog auf digital umstel-len und der Rest schön so bleibt, wie er war. Daran glaube ich nicht. Eher: das System wankt.

ist da auch der wunsch vater des gedankens? idealisten vor?

d

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Zunächst muss man sehen: DDB lebt als Unternehmen massiv von Werbung der alten Form. Wenn ich also postuliere, was ich postu-liere, dann stelle ich auch unser Tun massiv in Frage. Da hängen ja einige Arbeitsplätze – in Deutschland 2000 Mann – dran. Ich säge ja an unserem eigenen Ast und das kann ich nur tun, weil ich davon überzeugt bin, dass es so kommt, wie ich das sehe. Wir müssen über den eigenen Tod sprechen. Das ist eine Art von Ehrlichkeit, die uns hilft, Lösungen zu finden. Ich glaube nicht, dass wir weiter-kommen, wenn wir sagen: es wird schon gut gehen.

was müsste denn jeder, der sich mit kommunikation beschäftigt, überden-ken?Ich denke – und das gilt für alle, die sich mit Kommunikation befassen, egal ob Werber oder PRler – dass wir uns ernsthaft die Sub-stanzfrage stellen müssen. Inwiefern spre-chen wir wirklich auf Augenhöhe mit unse-ren Auftraggebern? Und wie viel Wissen und Verständnis für das, was wir da tun, haben wir denn realistisch betrachtet? Wir müs-sen dahin zurückgehen, wo die Werbung in Deutschland vor 60 Jahren angefangen hat. Mit Beratung, die beim Kunden Ernst genom-men wird, mit Wissen über die Märkte, die

uns zu wirklichen Ansprechpartnern für die Entscheider macht. Wobei ich auch nicht sage, dass wir unser Berufsbild ändern sollen – aber die Substanz und die Nachvollziehbarkeit von Ergebnissen wird entscheidender. Wir müssen wieder besser verstehen, wie wir die Aufmerksamkeit der Menschen bekommen. Oder eben auch nicht bekommen. Das schaf-fen wir nur dadurch, dass wir unser Tun und die Umwelt, in der wir agieren, in Frage stel-len. Das Verhalten unseres Zielpublikums ändert sich.

ändert es sich aber schlagartig so mas siv, dass wir einen extremen um schwung brauchen? oder hat man nur sehr lange alte dinge verkauft, die so längst nicht mehr funktionie-ren? Ich glaube beides. Es ist ja sehr menschlich, dass man an dem System festhalten will,

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das einen gut ernährt hat. Wir wollten ein-fach zu lange nicht wahrhaben, dass eine Atomisierung der Medienkanäle stattfindet. Und viele wollen das immer noch nicht wahr-haben. Und wir sind von der Geschwindigkeit der Entwicklung überrannt worden. Auch sind viele Begriffe nicht mehr so eindeutig definiert, wie sie es einmal waren. Was ist zum Beispiel heute ein „Medium“? Ich sage: es ist inzwischen alles ein Medium.

nach dem platzen der new-economy-blase haben viele nicht mehr geglaubt, dass es so weit kommt. hat diese krise anfang der 2000er auch den blick für die veränderung verstellt? denn eigentlich kam vieles ja deutlich lang-samer, als es die vordenker der 90er erwartet hatten. wir hatten zeit!Ja. Aber es ist menschlich, dass man nicht freiwillig raus in den Regen geht, wenn die Decke noch halbwarm ist. Und das ist sie. Viele Unternehmen wollen und kön-nen noch immer nicht auf die sogenannte Massenkommunikation verzichten. Weil sie von der falschen Überzeugung aus-gehen, dass sie über die Massenmedien noch die Leute erreichen. Und ich denke auch, dass Fortschritt immer eine Frage des Timings ist. Man wusste in den 90ern schon viel. Aber das Timing war nicht richtig. Alleine in den letzten drei Jahren sind ja Dinge passiert, die den Wandel trei-ben, die aber in den 90ern nicht verfügbar und deshalb auch nicht vorstellbar waren.

Etwa: das mobile Internet. Da ist ein Medienverhalten aufgetreten, das es vorher nicht gab. Und: die sogenannte Finanzkrise hat einen weiteren wichtigen Faktor mit sich gebracht. Die Menschen haben keine Lust mehr darauf, dass ihnen irgendwel-che Leute irgendeinen Kram verkaufen. Und man hat die Möglichkeit, allwissend zu sein, durch das Web, und man kann selbst entscheiden, was richtig ist. Diese Implikationen für das Geschäftsmodell der professionellen Kommunikation müssen wir beachten. Und zwar konsequent.

wo muss ein kommunikationsdienst-leister hin, wenn er in zukunft noch eine tragende rolle spielen will? Ich sehe die Gefahr, dass professionelle Kom munikatoren künftig nur noch als rei - ne Exekutoren agieren werden. Die Denk-arbeit wird an anderer Stelle passieren. In neuen Unternehmen, die wir heute noch nicht kennen. Hier wird überlegt werden, was der er lebbare Nutzen von Unter neh - men, ihren Produkten und ihren Dienst-leistungen sein kann. Hier werden Kom-munikationsstrategien mit diesen Über-legungen verwoben. Klas si sche Kommu-nikatoren werden nur noch Ausführende sein. Es gibt noch nicht viele Beispiele für diese neuen Unternehmen. Aber es werden mehr. Und wenn es stimmt, dass wir in einer Systemkrise sind, dann werden sich klassische Agenturen warm anziehen oder sich schnell umstellen müssen.

„Ich glaube nicht,

dass wir weiterkommen,

wenn wir sagen: es wird schon

gut gehen.“

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„Ich glaube nicht,

dass wir weiterkommen,

wenn wir sagen: es wird schon

gut gehen.“

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kommunikative denke gepaart mit strategischer unternehmensberatung? In etwa. Verständnis für die wahren Bedürf-nisse der Menschen aus einem stimmigen Welt bild heraus. Und auf dieser Basis ent-sprechende Produkte, Kommunikationswege und Inhalte entwickeln.

eine art mittler zwischen unterneh-men und markt?Richtig. Wobei, wenn man das zu Ende denkt, dann werden diese Menschen selbst Unternehmen gründen. Die Frage wird für die wenigen sein: mache ich das mit einem bestehenden Unternehmen oder mache ich es selbst. Das wird eine Frage der finanziellen Mittel sein.

das heisst: die kommunikationsfähig-keit wird auch kriegsentscheidend

für die nächste generation von un -ter nehmensgründern?Ja. Und das muss dann auch in die Aus-bil dung einfließen. Aber: es dauert. Das ist ja das Schlimme bei solchen subtilen Veränderungen. Wovor wir eigentlich am meisten Angst haben müssen. Dass sich die Welt schleichend verändert und wir irgend-wann aufwachen und erkennen, dass nichts mehr ist wie es war. Man muss mit offenen Augen der sich verändernden Welt begegnen.

was wird mit marketing-abteilungen in unternehmen passieren?Ich glaube, das Marketing der Zukunft wird mehr und mehr ein Teil der Pro dukt-entwicklung werden müssen. Gerade wenn es darum geht, einen erlebbaren Nutzen und Sinn zu schaffen. Dann sind Marketing- und Kommunikationsleute dazu aufgerufen, am

amir kassaei ist seit 2003 Kreativchef und ge -schäftsführender Gesellschafter der DDB Gruppe in Deutschland mit Büros in Hamburg, Berlin und Düsseldorf. Innerhalb von zwei Jahren katapultier te er die Agentur aus dem Nichts unter die kreativ-sten Agenturen Deutschlands und unter die zehn besten Agenturen weltweit (Gunn Report, 2005). Er entwickelte Kampagnen für Mercedes-Benz, Apple, Adidas und Volkswagen. Mit über 2000 nationalen und internationalen Preisen ist er einer der meistausgezeichneten Kreativen der Welt. Beim Cannes Lions Festival holte er allein 25 Löwen in den letzten 3 Jahren. Von Big Won wurde er 2009 zum besten Kreativchef der Welt erklärt.

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Tisch zu sitzen und mit darüber zu entschei-den, was ein gutes und was ein schlechtes Produkt ist. Denn der normale Mensch muss ein Produkt erleben können. Apple ist derzeit das einzige Unternehmen, das das konsequent lebt. Aber es gibt immer mehr Produkte, die einen wirklich erlebbaren Nutzen schaffen. Dass ich als Konsument das Gefühl habe, dass mein Leben ein bisschen besser, effizi-enter und einfacher geworden ist, das sollte das Ziel eines jeden innovativen Produkts sein. Und dann wird sich das Produkt über Empfehlungen auch fast automatisch kom-munizieren. Natürlich braucht man immer noch Kommunikationsprofis, die an den Schaltstellen die richtigen Messages loslas-sen. Aber die eigentliche Arbeit wird künftig an anderer Stelle passieren. Das ist die große Bewegung, die auf uns zukommt. Denn: die Menschen wollen keinen Schrott mehr kaufen, der in der hundertsten Variante das immer Gleiche in neuer Verpackung bringt.

ist das nicht einfach die evolution des marktes? dass auch jeder weiss, wie werbung funktioniert und sich die dinge nicht mehr verkaufen lässt? Ja. Jeder ist irgendwie ein Werbeexperte ge worden. Die Menschen haben sich dieses Wissen durch Erleben erarbeitet. Das System

ist durchschaubar. Und es wird immer durch-schaubarer. Wenn ich heute mit meinem iPhone im Supermarkt den Preis mit einem Reader-Programm abfotografiere, dann kann es mir schon sagen, ob das Produkt im Um kreis von einem Kilometer irgendwo billi-ger zu haben ist. Ein Schild „Sonderangebot“ hilft nicht mehr. Und ich weiß zunehmend über die Zusammensetzung von Produkten Bescheid, kann Beurteilungen lesen, kann mich über kritische Fragen informieren. Das ist das Ende der Absenderkommunikation. Denn jeder wird allwissend und allmächtig. Eine veränderte Wirklichkeit, die wir erst langsam zu spüren bekommen. Aber sie wird vieles und vor allem uns selbst in Frage stel-len.

www.de.ddb.comwww.twitter.com/amirkassaeiwww.amirkassaei.posterous.com/http://thefukuokaproject.posterous.com/(gemeinsam mit Björn Eichstädt)

björn eichstädtManaging PartnerStorymaker

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„Ich behandle jede Krise als Worst Case“

Was bringt den Australier Alistair Nicholas dazu, sich ausgerechnet in China mit Krisen-PR und Reputations-Kommunikation selbständig zu machen? Der erfahrene PR-Experte und CEO der 2003 gegründeten AC Capital Strategic Consulting hielt auf Einladung von Storymaker und dem German Center beim Sino-German Communications Forum in Peking einen Vortrag – und sprach im Interview über Ängste, Nervosität und Entspannung.

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„Ich behandle jede Krise als Worst Case“

Was bringt den Australier Alistair Nicholas dazu, sich ausgerechnet in China mit Krisen-PR und Reputations-Kommunikation selbständig zu machen? Der erfahrene PR-Experte und CEO der 2003 gegründeten AC Capital Strategic Consulting hielt auf Einladung von Storymaker und dem German Center beim Sino-German Communications Forum in Peking einen Vortrag – und sprach im Interview über Ängste, Nervosität und Entspannung.

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listair, sie sind einer der bekanntesten krisen-pr-ma-

nager in china. wie konnte es passieren, dass sich unter ihrer website-adresse www.accapitalpr.com russische und japanische frauen feilbieten?(lacht) Hätte ich das bloß nie erwähnt! Doch dieser Kontrollverlust kann täglich und überall auf der Welt vorkommen: Jemand hackt sich in das CMS-System ein und nutzt die URL für fremde Zwecke. Vor allem junge Leute haben heute so viel Know-how über die Internettechnologie, dass sich Missbrauch nicht vermeiden lässt. Wir arbeiten mit Hochdruck an einer Lösung.

warum sind sie krisen-experte gewor-den? Ich wechselte vom Journalismus zur Unter-nehmenskommunikation. Weil ich in Kri-sen situationen, die bei Kunden auftraten, immer die Ruhe in Person blieb, hatte ich

in der Agentur bald den Ruf eines Krisen-Managers. Personen, die selbst in Panik geraten und wie aufgescheuchte Hühner mal hierhin, mal dahin laufen, eignen sich nicht für diese Aufgabe. Wichtig ist, dass man den Überblick bewahrt, die Ziele im Auge behält und keinen Aktionismus ent-faltet. Ich habe diese Neigung, und das hat meine Karriere wesentlich geprägt.

nun machen sie ihren job in china, wo krisen an der tagesordnung sind. das klingt doch sehr nach abenteuerlust. Ja, ich mag es, wenn viele Dinge gleich-zeitig passieren und ich eine Fülle an Herausforderungen zu meistern habe. Ich gehöre zu den Menschen, die Problemen gerne auf den Grund gehen und gerade unter Zeitdruck nach Lösungen suchen. Schon als junger Mann brachte ich die besten Leistungen, wenn ich unter großem Druck stand.

wie fühlen sie sich, wenn eine krise hochkocht?Ich freue mich über Anrufe von Kunden mitten in der Nacht, um 2 oder 3 Uhr, die Hilfe in einem Krisenfall benötigen. Ich springe sofort aus dem Bett und beginne mit der Arbeit. Während der Krise komme ich mit extrem wenig Schlaf aus. Ich trin-ke viel Kaffee und lege mich für ein paar Minuten oder auch mal eine Stunde hin. Aber das Projekt hält mich hellwach und quicklebendig. Ich mag das.

a

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Ich freue mich über Anrufe von Kunden mitten in der Nacht, um 2 oder 3 Uhr, die Hilfe in einem Krisenfall benötigen. Ich springe sofort aus dem Bett und beginne mit der Arbeit. Während der Krise komme ich mit extrem wenig Schlaf aus. Ich trinke viel Kaffee und lege mich für ein paar Minuten oder auch mal eine Stunde hin. Aber das Projekt hält mich hellwach und quicklebendig. Ich mag das.

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ihre kunden finden es wahrscheinlich weniger aufregend – vor allem der chef, der schliesslich in die öffentlich-keit treten und dinge zurechtbiegen muss. wie bekommen sie deren nervo-sität unter kontrolle?Hierbei hilft mir meine Vergangenheit als Journalist. Ich erinnere mich an meinen ersten Krisenfall: Ein kleiner Junge fiel in einem Kaufhaus vom 3. Stock in die Tiefe. Ich hatte mit den Reportern zu sprechen, die jede Menge Fragen an das Kaufhaus hatten. Ich blieb bei den Kernaussagen zu dem Unfall und ließ mich nicht auf die Agenda der Medien ein. Das ist der kritischste Erfolgsfaktor, den ich meinen

Kunden predige: Was auch immer die Journalisten fragen, bleiben Sie bei Ihren Botschaften!

gibt es situationen, in denen sie nervös werden?Wenn der Kunde mir nicht alle Infor-mationen weitergibt. Oft gibt es sensible Hintergründe, die sie mir verschweigen. Doch nur, wenn ich alles weiß, kann ich meine Arbeit für sie gut machen. Sie kön nen das mit dem Besuch beim Arzt vergleichen: Der Arzt kann keine richtige Diagnose stellen, wenn der Patient ihn über mögliche Ursachen im Dunkeln lässt. Ich brauche absolutes Vertrauen.

alistair j. nicholasAlistair J. Nicholas ist Geschäftsführer des auf Kommunikation spezialisierten Beratungsunter-neh mens AC Capital Strategic Consulting mit Sitz in Peking, VR China. Als Experte für Reputa-tions-Management hat er sich in China einen Namen als Berater für Krisenkommunikation gemacht. Zu seinen Kunden zählen internationa-le Firmen, da runter mehrere Global Fortune 100 Unternehmen. Erfahrung sammelte er in seiner Zeit als Handelsbeauftragter der Australischen Botschaft in Washington, D.C., für die Weltbank und die Vereinten Nationen sowie als Geschäfts füh-rer des Pekinger Büros der PR-Agentur Edelman.

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welcher war ihr „worst case“?Ich behandle jede Krise als „worst case“. Es gibt Fälle, da möchte der Kunde einfach nur von den Titelseiten der Zeitungen ver-schwinden. Das ist nicht einfach, aber für den Kunden und sein Image kritisch. Also ist es für den Kunden geschäftskritisch und für mich ein „worst case“. Aber ich erzähle Ihnen gerne den „best case“…

…ich höre.… Ich hatte die Anfrage eines Unternehmens für Krisen-Training des Topmanagements. Sie verschwiegen uns, welche Krise bereits im Anmarsch war. Unser Vorbereitungskurs arbeitete mit einer potenziellen Krise, die

sich damit vollkommen deckte. Der CEO fiel fast vom Stuhl, als wir ihn damit kon-frontierten. Wie können Sie bereits davon Ahnung haben, fragte er entsetzt. Unsere Antwort: Das Thema wird in Blogs bereits diskutiert. Danach begann eine sehr ver-trauensvolle Zusammenarbeit.

wie entspannen sie sich nach einem krisenprojekt?Ich trinke Bier. Dann gehe ich nach Hause zu meiner Familie, zu meiner Frau und meinen Kindern.

www.accapitalpr.com

Video zum Interview:http://bit.ly/Alistair_Nicholas

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heidrun haugManaging PartnerStorymaker

„Was auch immer die

Journalisten fragen, bleiben

Sie bei Ihren Botschaften!“

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26 storyletter // 03.2010

Thorsten Havener kann Gedanken lesen. Er sieht Personen an, was sie gerade denken, er findet eine Stecknadel, die in einem Saal oder einer Großstadt versteckt wurde, oder er rast, die Augen verbunden, am Steuer eines Cabrios eine kurvige Berg­straße hinauf. Übersinnliche Kräfte – oder alles nur ein Trick? Havener, der auf SAT 1 seine eigene Show hatte, spricht mit Storymaker über Sprache, Suggestion und Selbstbilder.

„Nicht alles ist so, wie es scheint“

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Thorsten Havener kann Gedanken lesen. Er sieht Personen an, was sie gerade denken, er findet eine Stecknadel, die in einem Saal oder einer Großstadt versteckt wurde, oder er rast, die Augen verbunden, am Steuer eines Cabrios eine kurvige Berg­straße hinauf. Übersinnliche Kräfte – oder alles nur ein Trick? Havener, der auf SAT 1 seine eigene Show hatte, spricht mit Storymaker über Sprache, Suggestion und Selbstbilder.

„Nicht alles ist so, wie es scheint“

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err havener, sind sie ein gefähr-licher gesprächspartner?

(lacht) In der Regel nicht. Warum?

sie wissen viel von ihrem gegenüber, vielleicht mehr als ihm lieb ist… Aber weniger als Sie vermuten. Ich ziehe meine Schlüsse, das ist richtig. Von der Kleidung, den Accessoires oder der Art und Weise wie sich jemand gibt, kann ich einiges ablesen. Ob jemand nervös ist, glücklich oder in Sorge, stelle ich fest, indem ich die ganze Person unauffällig, aber umso genauer betrachte. Das ist der ganze Trick, der allerdings viel Übung erfordert. Wie viele Menschen schauen täglich auf ihre Armbanduhr und wissen dennoch nicht, welche Farbe oder Form die

Ziffern auf dem Blatt haben? Wer seine Beobachtung schult, nimmt auch die ver-steckten Indizien, die verräterischen Bewe-gun gen wahr.

welche zum beispiel?Menschen, die lügen, verraten sich bei-spielsweise durch eine Bewegung, die nicht ins Bild passt. Lassen Sie einen von drei Menschen ein Bild zeichnen. Sie wis-sen nicht, wer es ist. Nun bitten Sie alle Teilnehmer unseres kleinen Versuchs, mit „Nein“ zu antworten, wenn Sie fragen: „Haben Sie das Bild gemalt?“. Derjenige, der das Bild gezeichnet hat, wird seine Flunkerei etwa mit einem ganz leichten Kopfnicken verraten. Am meisten erzählen wir aber über unser Gesicht und unsere Augen.

sie können einem menschen auf den kopf zusagen, in welchem land er

zuletzt urlaub gemacht hat, wel-ches auto er fährt oder an wel-chen menschen er denkt?Wenn ich die Umgebung, beispiels-weise Licht, Musik, Aufstellung der Menschen auf der Bühne oder in einem TV-Studio, zu 100 Prozent

kontrollieren kann, könnte man

h

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Wenn ich während einer Vorführung die Gedanken meines Gegenübers erraten möchte, versuche ich, ihn unter anderem auf diese Themen zu bringen, um eine Reaktion zu provozieren, die mir wiederum mehr über die Person verrät.

wie weit reicht die suggestion? Sie beeinflusst unsere Realität. Auch hier ein kleines Beispiel. Vor Ihnen stehen zwei Kisten. Eine davon ist schwarz, die andere gelb. Beide Kisten wiegen genau gleich viel. Dennoch werden Sie die schwarze als schwerer empfinden, wenn Sie sie hochheben. Unabhängig von der tatsächlichen Beschaffenheit der Kisten, beeinf lusst allein die Farbe ihr reales Erleben. Zu jeder Zeit, an jedem Ort haben

den Eindruck gewinnen, ich lese ihre Gedanken. Wie gesagt, ich betrachte jeweils die ganze Person und ziehe meine Schlüsse. Aller dings muss ich mein Ge gen über mithilfe von Sug-gestivmethoden et was kitzeln. Es gibt Techniken, mit denen man ohne Fragen zu stellen Dinge über an dere Menschen heraus bekommt. Zum Beispiel kann man sich das Milton-Modell oder den Barnum-Effekt zunutze machen.

wie muss ich mir das vorstellen?Es gibt Themen, die sind für alle Menschen wichtig. Dazu gehören etwa Liebe, Geld oder Gesundheit. Ich habe beispielsweise für zehn Leute ein Horoskop erstellt. Vier volle Seiten. Etwa die Hälfte von ihnen hat sich vor Überraschung, wie gut ich sie kenne, geradezu überschlagen. Einer sagte sogar, dass das Profil, das ich erstellt habe, zu 100 Prozent auf ihn zuträfe. Dumm nur, dass ich allen zehn genau den gleichen Text gegeben habe. In den Passagen wird sich vermutlich jeder in der einen oder anderen Form wiederfinden, oder will sich wieder-finden.

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Demagogen solche und andere suggestive Methoden eingesetzt. Worauf es ankommt, ist freilich die Motivation, mit der man die Methoden einsetzt. Milton beispielsweise war Psychotherapeut, der mit Sprache und Hypnose seinen Patien ten half. Ich möchte meine Zuschauer zum Staunen bringen und ihnen etwas mitgeben: eine neue Sicht auf die Welt.

eine neue sicht auf die welt. ist es das, was sie in ihren kursen lehren? sie bie-ten auch seminare für manager an.Eher eine neue Sicht auf das Selbst. Eines meiner Prinzipien lautet: Die Energie folgt der Wahrnehmung. Wenn ich etwa jeman-den bitte, mich per Gedanken zu einem zuvor versteckten Gegenstand zu führen, dann reagieren seine Muskeln auf des-sen Vorstellungskraft. Ich lese nicht die

Gedanken meines Partners, den ich am Arm halte, sondern spüre die sogenannten ideomotorischen Bewegungen, die unbe-wusst ausgeführt werden. Übertragen auf die persönliche Situation: Wenn ich nur auf das schaue, was ich nicht kann, dann richtet sich mein Handeln darauf aus. Als Management-Coach versuche ich, meinen Teilnehmern nahezubringen, wie man die eigenen Gedanken in die richtige Richtung bringt, um zufriedener zu sein.

motivationskurse?Positives Denken alleine reicht nicht aus. Gerade im Gegenteil. Teilnehmer, die auf-gepumpt aus Motivationsseminaren kom-men, werden schnell – sehr schnell – mit der Realität konfrontiert. An erster Stelle steht der Aufbau von Kompetenzen. Dann kommt die Motivation. In den Kursen

gewinnspielWir verlosen zwei Eintrittskarten zu Thorsten Haveners neuen Tournee, die im Herbst beginnt, sowie zwei Exemplare seines neuen Buchs „Denken Sie nicht an einen blauen Elefanten“. Wenn Sie an der Verlosung teilnehmen wol-len, senden Sie uns eine E-Mail mit dem Betreff „Havener“ an [email protected] . Die Termine der Tournee finden Sie unter www.thorsten-havener.com/tour.html#Tournee . Bitte geben Sie uns an, für welchen Termin Sie eine Karte gewinnen möchten. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Der Gewinn beinhaltet aus-schließlich eine kostenlose Eintrittskarte.

gewinn-

spiel!

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„Menschen, die lügen,

verraten sich beispielsweise

durch eine Bewegung,

die nicht ins Bild passt.“

marc volandAccount ManagerStorymaker

vermittele ich unter anderem auch die Fähigkeiten, über die wir vorhin sprachen. Reaktionen interpretieren, Gesichter deu-ten. Für einen Manager im Vertrieb ist es beispielsweise sehr wichtig einzuschätzen, ob sein Handelspartner wirklich zornig ist oder seinen Zorn nur vortäuscht, um den Preis zu drücken. Freut sich der Kollege wirklich, oder erhofft er sich von seinem Lächeln nur einen taktischen Vorteil. Nicht alles ist so, wie es scheint.

www.thorsten-havener.com

Video zum Interview: http://bit.ly/Havener

QR-Code:

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storyletter 03.2010 // ImpressumfeedbackIhr Kommentar zu einzelnen Themen oder zum Newsletter interessiert uns. Kennen Sie jemanden, an den wir diesen Newsletter noch schicken sollten? Gibt es Themen, die Sie vermissen? Unsere E-Mail-Adresse: [email protected]

impressumStorymaker GmbHHeidrun Haug / Björn EichstädtDerendinger Straße 5072072 TübingenTel 07071 - 93872-0www.storymaker.dewww.storyletter.de

tübingen, märz 2010

bildnachweise Heidrun Haug und Björn Eichstädt: Kristina FrayneAmir Kassaei: DDB, Björn EichstädtAlistair Nicholas: Alistair NicholasThorsten Havener: Armin Zedler

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„Ed tisit lorerci dui-sisl ul lum exero digna facilis sectet wis ex ex eugait

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„Kontinuität und Kreativität entscheiden. Man muss sich nur den Storyletter anschauen, dann weiß man,was ich meine.“

„Kontinuität und Kreativität entscheiden. Man muss sich nur den Storyletter anschauen, dann weiß man,was ich meine.“

„Jede Krise bietet Chancen. Wir haben sie genutzt, um unser Team für die globale, multimediale Kommunikationswelt weiter zu

„Ich glaube nicht, dass wir weiterkommen, wenn wir sagen: es wird schon gut gehen.“

Ich freue mich über Anrufe von Kunden mitten in der Nacht, um 2 oder 3 Uhr, die Hilfe in einem Krisenfall benötigen. Ich springe sofort aus dem Bett und beginne mit der Arbeit. Während der Krise komme ich mit extrem wenig Schlaf aus. Ich trinke viel Kaffee und lege mich für ein paar Minuten oder

Ich freue mich über Anrufe von

Kunden mitten in der Nacht, um 2 oder 3 Uhr, die Hilfe in einem

Krisenfall benöti-gen. Ich springe

„Kontinuität und Kreativität entscheiden. Man muss sich nur den Storyletter anschauen, dann weiß man,was ich meine.“

„Ed tisit lorerci dui-sisl ul lum exero digna facilis sectet wis ex ex eugait

„Kontinuität und Kreativität

entscheiden. Man muss sich

nur den Storyletter anschauen, dann

weiß man,was ich meine.“

„Menschen, die lügen, verraten sich beispielsweise durch eine Bewegung, die nicht ins Bild passt.“

„Nicht alles ist so, wie es scheint“

„Menschen, die lügen, verraten sich

beispielsweise durch eine Bewegung,

die nicht ins Bild passt.“