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14 12 11 10 4 2 Wie hoch muss eine Altersvorsorge sein? Eine Seite umschlagen Technologie steht vor einer neuen Investitionswelle Aktien aus der Euro- zone sind zu billig, um sie links liegen zu lassen Sichern Sie sich Gewinne aus dem Wachstumspool der Weltwirtschaft Hochverzinsliche Anleihen Strategie Akzente & ... zur Verwaltung Ihres persönlichen und Familienvermögens Monatliche Publikation von KBC Bank & Versicherung Nr. 03 - 2. März 2012

Strategie & Akzente Strategie

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Strategie & Akzente ist eine monatliche Publikation von KBC Bank & Versicherung

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2Wie hoch muss eine Altersvorsorge sein?

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Technologie steht vor einer neuen Investitionswelle

Aktien aus der Euro-zone sind zu billig, um sie links liegen zu lassen

Sichern Sie sich Gewinne aus dem Wachstumspool der Weltwirtschaft

Hochverzinsliche Anleihen

Strategie Akzente& ... zur Verwaltung Ihres persönlichen und Familienvermögens

Monatliche Publikation von KBC Bank & Versicherung

Nr. 03 - 2. März 2012

Page 2: Strategie & Akzente Strategie

Machen Sie sich auf das teuerste Szenario gefasst

Die Lebenserwartung und das Durchschnittsalter, in dem die Menschen ins Altersheim gehen, sind leicht zu ermitteln. Auch die langfristige Renditeerwartung eines Anlageport-folios und jedes Anlagetyps lassen sich bequem ausrechnen. Aber wie das in unserer persönlichen Situation aussehen wird, kann niemand vorhersagen. Damit die Sozialsi-cherheit bezahlbar bleibt, wird die Heimpflege ausgebaut. Das ist die kostengünstigste Pflege, die überdies dem Wunsch vieler Senioren entspricht, solange wie möglich zu Hause wohnen zu bleiben. Trotzdem bereiten wir uns am besten auf eine Unterbringung in einem Altersheim, die teuerste Pflege für Senioren, vor. Der Tagespreis liegt jetzt un-gefähr bei 50 Euro. Zur Deckung der zusätzlichen medizinischen Kosten sollte rechtzei-tig eine Krankenhausaufenthaltsversicherung abgeschlossen werden. Rechnen Sie dann noch 5 Euro für persönliche Ausgaben hinzu, ergeben sich Kosten von 55 Euro pro Tag.

Obwohl die meisten Menschen ihre alten Tage am liebsten in ihrem eigenen Haus verbringen, ist die Unterbringung in einem Altersheim oft die einzige Lösung. Aber die Pflegekosten schie-ßen schnell in die Höhe. Beugen Sie Geldsorgen vor, indem Sie rechtzeitig auf den Aufbau eines Kapitals achten, mit dem Sie die Kosten für den Lebensunterhalt im Alter bestreiten kön-nen. Aber wie bestimmen wir den Umfang dieses Kapitals? Den meisten fällt die Einschätzung dieses Notgroschens ziemlich schwer. Deshalb denken wir mit Ihnen mit.

Wie hoch muss eine Altersvorsorge sein?

S c h w e r p u n k t e

•Denken Sie jetzt schon an Ihre alten

Tage…

•… und vergessen Sie die Kranken-

hausaufenthaltsversicherung nicht

Thema

Strategie & Akzente 2

Page 3: Strategie & Akzente Strategie

Inflation nicht vergessen

Personen, die sich auf eine Aufnah-me in ein Seniorenheim in 25 Jahren (also ab 2036) vorbereiten möchten, müssen eine Jahresinflation von 2% (Inflationsziel der Europäischen Zentralbank) oder vorsichtshalber eine Jahresinflation von 2,5% be-rücksichtigen. In dem Tempo erhöht sich der Tagespreis von 50 Euro auf 102 Euro oder 37 250 Euro für das gesamte Jahr 2036.

Für wie viel Kapital müssen Sie sorgen?Die Entwicklungen an den Finanz-märkten laufen eher zyklisch. In bestimmten Perioden weisen die Aktienmärkte deswegen hohe Schwankungen auf. Dies hat tiefgrei-fende Folgen für Personen, die ein monatliches oder jährliches Einkom-men aus Anlagen erzielen wollen. Aus der Vergangenheit wissen wir, dass es ein nach dem dynamischen Risi-koprofil angelegtes Portfolio ermög-licht, jährlich indexiert einen Betrag von 3,5 bis 4% des Anfangskapitals zu entnehmen, ohne es zu verpul-vern. In unserem Beispiel haben wir für die Zeit ab 2036 einen jährlichen Bedarf von 37 250 Euro. Die gesetz-

liche Rente deckt den Bedarf zum Teil. Im Jahr 2010 betrug die durch-schnittliche Monatsrente 944 Euro oder 11 328 Euro1 auf Jahresbasis. Im Jahr 2036 wird der Jahresbetrag inflationsbedingt auf ca. 21 000 Euro ansteigen. Dadurch beträgt der jähr-liche Fehlbetrag 16 250 Euro (37 250 – 21 000 Euro). Wenn dieser Betrag nicht höher steigen darf als 3,75% des Anfangskapitals, dann benö-tigen Sie ein Anfangskapital von 433 333 Euro, nämlich 16 250 Euro geteilt durch 3,75%. Sie können sich jedoch auch für einen Abbauplan entscheiden, bei dem ein Teil des Kapitals zur Schließung der Renten-lücke eingesetzt wird. Möglicherwei-se erhalten Sie eine höhere Rente oder beziehen Sie ein Zusatzeinkom-men etwa in Form von Mieteinnah-men. In jedem dieser Beispiele wird das erforderliche Anfangskapital herabgesetzt.

Halten Sie Ihr Risiko-profil im AugeBei Entnahmen ist es angebracht, erst die Barmittel anzugreifen. Denn ihre Rendite ist am niedrigsten. In einer nächsten Phase kommen dann die festverzinslichen Werte an die Reihe. Da Aktien langfristig die

höchste Rendite abwerfen, sollten sie erst im letzten Moment angerührt werden. Wenn Sie dieses Verfahren anwenden, ohne Zwischenkorrektu-ren vorzunehmen, könnte sich das Risiko Ihres Portfolios jedoch stark erhöhen. Letzten Endes würden sich dann nur noch Aktien im Portfolio befinden. Sie sollten darauf achten, dass Ihr Portfolio jederzeit Ihrem Ri-sikoprofil entsprechend angelegt ist.

Hilfe vom Arbeitgeber und vom FinanzamtUngefähr 70% der Arbeitnehmer baut über ihren Arbeitgeber eine zu-sätzliche Altersvorsorge auf. Selbst-ständige können über eine freiwillige Zusatzrente einen Notgroschen bei-seitelegen. Unter bestimmten Be-dingungen können wir im Rahmen des Pensionssparens oder des lang-fristigen Sparens zwischen 18 und 64 Jahren steuerliche Anreize nutzen. Für all diese Sparformen gilt jedoch: jung begonnen, halb gewonnen.

1 Der Einfachheit halber werden weder Steuern (in dieser Größen-ordnung irrelevant) noch mögliche Regierungsmaßnahmen zur Auf-rechterhaltung der Rentenfinanzierung berücksichtigt.

Strategie & Akzente 3

Page 4: Strategie & Akzente Strategie

Die neuesten Entwicklungen in der griechischen Tragödie und die Haltung der Hauptakteure haben gezeigt, dass es nach zwei Jahren Krisenmanage-ment immer noch keine grundlegende Lösung für die Krise der griechischen Staatsfinanzen gibt. Allerdings schei-nen die Bedrohungen für das euro- päische Finanzsystem beseitigt zu sein. Auch die Wirtschaftsdaten bes-sern sich. Das Risiko einer neuen weltweiten Rezession hat dadurch weiter abgenommen. Grund genug, das Geldanlageportfolio etwas dyna-mischer zu gestalten.

Die Eurokrise ist abgehaktEine wirkliche Lösung gibt es nicht, aber Europa hat es in den letzten Monaten geschafft, das griechische Problem zu isolieren und zu verhin-dern, dass ein eventueller Konkurs Griechenlands die gesamte Euro-zone lahmlegt. Das Handeln der Troika aus Europäischer Kommission, Europäischer Zentralbank (EZB) und dem Internationalen Währungsfonds (IWF) hat die Risiken für die euro-päische Wirtschaft insgesamt und für den Finanzsektor im Besonderen stark verringert. Zwar hat die Ansteckungs-gefahr in den letzten Wochen abge-nommen, ganz verschwunden ist sie nicht.

Konjunkturhimmel hellt sich aufEuropa steuert auf einige Quartale mit negativem Wachstum zu. Der starke Rückgang der Vertrauensindikatoren ist erst vor kurzem zum Stehen ge-kommen. Wenn kaum ein Wirtschafts-wachstum stattfindet, wird es noch schwieriger, die Haushaltsziele für 2012 und 2013 zu erreichen.

Die schwache Konjunktur in Europa hat jedoch kaum Auswirkungen auf die Weltwirtschaft. In den letzten Mo-naten herrschte dort ein bemerkens-werter Konjunkturoptimismus. Die Zunahme der Beschäftigung und das wachsende Unternehmervertrauen lassen vermuten, dass die Wirtschaft die Gefahrenzone einer Rezession verlässt:

•Der führende ISM des verarbei-tenden Gewerbes steigt bereits im dritten Monat in Folge. Er steht jetzt bei 54,1 - weit außerhalb der Gefahrenzone einer Rezession. Auch der US-Verbraucher zeig-te sich in den letzten Monaten zunehmend optimistisch. Es ist kein Zufall, dass die Entwicklung des Konjunkturbarometers mit der Entwicklung der Inflation zusam-menfällt.

•In den letzten fünf Monaten wurden monatlich im Mittel 185 000 neue Ar- beitsplätze geschaffen. Die Arbeitslo-

senrate ist von 9,1% Anfang 2011 auf 8,3% im Januar 2012 gesunken. In diesem Wahljahr wird Präsident Obama alles versuchen, um das Be- schäftigungswachstum über 200 000 Einheiten im Monat zu halten.

Die Kraft der Desinflation

Der erwartete Rückgang der Inflation kann das Wirtschaftswachstum stimu-lieren. 2011 war die Inflation unter dem Druck der steigenden Öl-, Nahrungs-mittel- und Rohstoffpreise erheblich gestiegen. Schon im Frühjahr 2011 erreichten die Preise einen Gipfel. Seit dem Spätjahr erleben wir nun eine Ab-kühlung der Inflation. Das Jahr 2012 kann also zurückgeben, was 2011 ge-nommen hat; Kaufkraft für die Haus-halte, Sauerstoff für die Wirtschaft.

Beim Inflationsszenario spielen die Öl- und Rohstoffpreise eine wichtige Rol-le. Es gibt immer etwas, das den Öl-markt stört. Zurzeit sind das vor allem die nuklearen Ambitionen des Iran. Wenn sich der Ölpreis auf dem heu-tigen Stand hält, fällt die Inflation in Europa auf ungefähr +1,4% bis Ende 2012. Fällt der Ölpreis auf 100 Dollar je Barrel , fällt die Inflation ganz schnell auf 0%. Erst wenn der Ölpreis auf 135 Dollar steigt, wird sich die Inflation bei 3% einpendeln.

Eine Seite umschlagen

S c h w e r p u n k t e

•Unsicherheiten abgenommen

•Setzen Sie auf die Konjunkturerholung

•Nutzen Sie die abgenommene

Risikoscheu

Strategie & Akzente 4

Strategie

Page 5: Strategie & Akzente Strategie

Unternehmensresultate: vorwiegend positive Überraschungen

Im vierten Quartal 2011 hatten die börsennotierten Unternehmen in den USA (S&P 500) einen Gewinn-anstieg von durchschnittlich 3,5%. Nicht so spektakulär wie in den letz-ten Quartalen, aber immer noch ein gutes Resultat. In den USA liegen die Unternehmensgewinne schon 7% über dem vorigen historischen Re-kord. Die Unternehmen des MSCI Europe gaben hingegen einen Ge-winnrückgang gegenüber dem Vor-quartal von 6,5% bekannt.

Die explosiven Gewinne in den ver-gangenen Quartalen haben die Bar-geldpositionen der Unternehmen weiter gestärkt. Während der hinter uns liegenden Krisenjahre haben viele

Unternehmen ihre Investitionen stark zurückgeschraubt. Wir meinen aber, dass es zu einer Aufholbewegung kommen kann. In den Zahlen des BIP-Wachstums oder den Arbeitsmarkt-statistiken kam das noch nicht zum Ausdruck, aber die Industrie in den USA erlebte in den letzten Monaten ein kräftiges Wachstum. Seit dem Tief-punkt im Mai 2009 (67,3%) ist die Ka-pazitätsauslastung im Januar schon auf 78,1% gestiegen (zum Vergleich: der vorige Höhepunkt lag bei 81,3%).

Bewertung als PufferDie gesamte Gewinnmasse der US-Unternehmen (S&P 500) ist heute über 7% höher als beim vorigen Rekord aus dem zweiten Quartal 2007. Die Aktienkurse sind jedoch noch 14% niedriger. Das ist der Kern der niedri-gen Bewertung der Aktien.

KGV Europa und USA

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2002 03 04 05 06 07 08 09 10 11 12

MSCI Europe MSCI USA

Die Folgen der Konjunkturflaute in Europa sind begrenzt

Strategie & Akzente 5

Page 6: Strategie & Akzente Strategie

50%

2%

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40%

1% 2%

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4,5% 7,5%

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3,5%2%

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47%

Im sehr defensiven Musterportfolio legen wir 10% in Aktien an. Das Aktienportfolio wird ganz mit kapitalgeschützten Anlageformen (20%) bestückt. Das Aktienrisiko der geschützten Anlageinstrumente beträgt 50%. Anleihen haben einen Anteil von 43% am Portfolio, und dies inklusive des festverzinslichen Teils der Aktienanlagen mit Kapitalschutz. Letzterer stellt 10% des Portfolios (das sind 50% von 20%, siehe oben). Wir legen 33% direkt in Anleihen an. Liquiditäten haben einen Anteil von 47% am Portfolio. Die nachstehend behandelten Schwerpunkte betreffen Anlagen in anderen Währungen als dem Euro, passen aber nur in sehr begrenztem Maße zu einem sehr defensiven Portfolio.

Im defensiven Musterportfolio legen wir 25% in Aktien an. Anlageformen ohne Kapitalschutz machen 7,5% des Portfolios aus. Aktienanlagen mit Kapitalschutz erhalten eine Gewichtung von 35%. Das Aktienrisiko der geschützten Anlageinstrumente beträgt 50%. Die Anleiheposi-tion macht 65% des Portfolios gegenüber unserer langfristigen Norm von 75% aus. Im Ren-tenbestand muss auch der festverzinsliche Teil der Aktienanlagen mit Kapitalschutz berück-sichtigt werden. Letzterer stellt 17,5% des Portfolios (das sind 50% von 35%, siehe oben). Wir legen 47,5% des Portfolios direkt in Anleihen an. Die Liquiditäten (4,5% des Portfolios) werden in Euro angelegt. Die nachstehend benannten Schwerpunkte auf Anlagen in anderen Währungen als dem Euro passen nur in begrenztem Maße zu einem defensiven Portfolio.

Im dynamischen Musterportfolio legen wir 50% in Aktien an. Anlageformen ohne Kapital-schutz machen 30% des Portfolios aus. Aktienanlagen mit Kapitalschutz erhalten eine Ge-wichtung von 40%. Das Aktienrisiko der geschützten Anlageinstrumente beträgt 50%. Der Rentenbestand macht 47% des Portfolios aus (langfristige Norm: 50%). Im Rentenbestand muss auch der festverzinsliche Teil der Aktienanlagen mit Kapitalschutz berücksichtigt wer-den. Letzterer stellt 20% des Portfolios (das sind 50% von 40%, siehe oben). Wir legen 27% des Portfolios direkt in Anleihen mit relativ kurzer Restlaufzeit (max. 3 Jahre) an. Wir halten keine Barbestände in einem Anlageportfolio. Alle behandelten Schwerpunkte kommen für ein dynamisches Portfolio in Betracht.

Im sehr dynamischen Musterportfolio legen wir 70% in Aktien an. Anlageformen ohne Ka-pitalschutz machen 50% des Portfolios aus. Aktienanlagen mit Kapitalschutz erhalten eine Gewichtung von 40%. Das Aktienrisiko der geschützten Anlageinstrumente beträgt 50%. Der Rentenbestand macht 30% des Portfolios aus (langfristige Norm: 25%). Im Rentenbestand muss auch der festverzinsliche Teil der Aktienanlagen mit Kapitalschutz berücksichtigt wer-den. Letzterer stellt 20% des Portfolios (das sind 50% von 40%, siehe oben). Wir legen 10% des Portfolios direkt in Anleihen mit relativ kurzer Restlaufzeit (max. 3 Jahre) an. Wir halten keine Barbestände in einem Anlageportfolio. Alle behandelten Schwerpunkte kommen für ein sehr dynamisches Portfolio in Betracht.

Portfolio

Strategie & Akzente 6

Aktien ohne Kapitalschutz

Aktien mit Kapitalschutz

Obligationen

Immobilien

Alternative Anlagen

BargeldStrategie

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RENTENPORTFOLIO(sehr) dynamisches Pro�l

EUR AndereUSD

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EUR

RENTENPORTFOLIODefensives Pro�l

AndereUSD

(sehr) dynamisches Pro�l

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90%

100%

EUR

RENTENPORTFOLIOSehr defensives Pro�l

AndereUSD

Defensives Pro�l(sehr) dynamisches Pro�l

Blick für das WesentlicheDie Aktienmärkte zeigten in den letzten Wochen eine starke Performance. Diese Erholung hat eine zykli-sche Dimension – aufgrund der positiven Konjunktur-signale, vor allem aus den USA – jedoch auch einen strukturellen Aspekt: Man weiß, dass der Schutzwall Europas gegen die griechischen Probleme stark ge-nug ist. Die Risikoscheu hat stark abgenommen und die Anleger haben wieder den Kern der Sache im Blick:

•Nur mit Aktienanlagen kann man an der Hochkonjunktur in der Welt teilnehmen.

•Ein schwaches Wachstum in den klassischen Industrieländern kann durchaus mit star-ken Unternehmensgewinnen einhergehen. Die Unternehmen waren noch nie so wohlhabend.

•Aktien sind preiswert, Bargeldanlagen und Staatsanleihen sind teuer.

•Dividenden können sich mit Coupons messen.

Wie schon im vorigen Monat, erhöhen wir das Aktien-gewicht in den Portfolios. Da es trotz der günstigen Entwicklungen noch eine Vielzahl von Risiken und Unsicherheiten gibt, widmen wir dem Abdecken des Abwärtsrisikos hohe Aufmerksamkeit. Wir greifen da-bei auf Anlageformen mit Kapitalschutz zurück.

Unternehmensanleihen stellen den Kern des Ren-tenbestands dar. Die Zinsdifferenz zu (deutschen) Staatsanleihen beträgt rund drei Prozentpunkte. Dies ist nach wie vor eine attraktive Vergütung für das Kreditrisiko. Angesichts der starken Unternehmens-ergebnisse ist das Ausfallrisiko bei den Unternehmen außerhalb der Finanzbranche sicher nicht gestiegen.

Im Rentenportfolio bevorzugen wir Anleihen mit einer relativ kurzen Laufzeit. Und dies trotz der Tatsache, dass wir mittelfristig keinen starken Anstieg der An-leihezinsen befürchten und wir uns darüber im Klaren sind, dass lange Laufzeiten höhere Zinsen als kur-ze bieten. Künftig kann die Inflation ein Risiko sein. Dann sind lange Laufzeiten schlecht. Wir möchten rechtzeitig zu höheren Renditen wiederanlegen kön-nen.

Strategie & Akzente 7

Staatstitel

Unternehmensanleihen

Wandelanleihen

Indexanleihen

Wandelanleihe Schwellenländer

Euro- und Dollarsatelliten, PLN

Page 8: Strategie & Akzente Strategie

Belgische Staats- anleihenTrotz der vor kurzem durchgeführ-ten Ratingsenkung hat Belgien immer noch eine ausgezeichnete Bonität (AA-Rating bei S&P). Auch verglichen mit anderen Euroländern wird Bel-gien als noch relativ sicher angese-hen. Ende November 2011 erreichte die Zinsdifferenz zwischen Belgien und Deutschland mit 365 Basispunk-ten ein Maximum. Heute beläuft sich dieser sogenannte Spread noch auf 160 Basispunkte. Das ist ungefähr der Mittelwert der Zinsdifferenzen in der Eurozone. Das belgische Rating liegt aber über dem Durchschnitt. Wir er-warten daher, dass die Zinsdifferenz zu Deutschland weiter sinken kann. Durch rückläufige belgische Zinsen werden die Kurse der Staatsanleihen steigen.

Hochverzinsliche AnleihenDie Schuldenkrise ist ein Problem der klassischen – meistens westlichen - Industrienationen. Die Emerging Mar-kets kämpften in der Vergangenheit oft mit einem (Staats-) Schuldenpro-blem. Heute beträgt ihre Staatsver-schuldung durchschnittlich nur die Hälfte der Staatsverschuldung der klassischen Industrieländer. Durch das relativ stärkere Wirtschaftswachs-tum wird der Qualitätsunterschied noch vergrößert.

Dennoch ist die Verzinsung in den Schwellenländern bedeutend höher. Ein gestreutes Portfolio festverzins-licher Werte aus den aufstrebenden Ländern bringt bei einer Laufzeit von bis zu drei Jahren leicht eine Rendite von über 5%. Viele Währungen aus den Schwellenländern sind gegenüber dem Euro zudem noch stark unterbe-wertet. Wenn sie sich weiter festigen, können sie für eine zusätzliche Rendi-te sorgen.

Asiatische Schwellen-märkteDie Emerging Markets, insbesonde-re Asien, sind weiterhin die Wachs-tumsmaschinen der Weltwirtschaft. Sie bieten auch längerfristig viel Po-tenzial. Das Wirtschaftswachstum ist stark, die Produktivität steigt, die Bevölkerung ist relativ jung, niemand redet von einer Bankenkrise…, alle Voraussetzungen für eine dauerhafte Schaffung von Wohlstand sind erfüllt.

Technologie

Im vierten Quartal 2011 verbuchten die Technologieunternehmen einen durchschnittlich 20,4% höheren Ge-winn als ein Jahr zuvor. Apple leistete einen bedeutenden Beitrag zu die-sem Gewinn, aber auch viele andere Unternehmen hatten gute Resultate. Dennoch kommen von den Analysten

sehr vorsichtige Gewinnprognosen. Das Kurs-Gewinn-Verhältnis von 11,8 liegt rund 10% unter dem des breiten US-Marktes. Historisch gesehen ist es sogar extrem niedrig, denn in den letz-ten 15 Jahren war der Sektor durch-schnittlich 38% teurer. Das erwartete Gewinnwachstum (11%) entspricht hingegen der Marktentwicklung. Es gibt also viel Spielraum für positive Überraschungen, da der Technolo-giesektor unter allen Sektoren den höchsten Gewinnzuwachs hat, sogar bis zu zweimal über dem Marktdurch-schnitt.

Aktien aus der Eurozone

Wir nehmen Aktien aus der Eurozone als Schwerpunkt ins Portfolio. Die Ak-tienmärkte in der Eurozone blieben in den letzten anderthalb Jahren hinter denen der meisten anderen Regionen zurück. Seit 23. Oktober 2009 – dem Tag, an dem bekannt wurde, dass die griechischen Zahlen über Schulden und Staatshaushalt geschönt waren – lag die Performance des Aktieninde-xes MSCI EMU (in Euro) mehr als 50% unter dem S&P 500 in den USA. Der Tiefpunkt wurde Mitte Januar erreicht. Seitdem hat die Eurozone kaum 4% zurückgewonnen.

Strategie

Strategie & Akzente 8

Akzente im Portfolio

Page 9: Strategie & Akzente Strategie

Wirtschaftliche Perspektiven27-02-2012 WWU Großbritannien USA JapanWirtschaftswachstum (%)

2011 1,6 0,9 1,7 -0,92012 0,0 0,9 2,0 1,62013 1,2 1,6 2,1 1,4

Inflation (%)2011 2,7 4,4 3,1 -0,22012 1,8 2,7 1,7 -0,32013 1,6 2,0 2,1 -0,2

Leitzins (%) (*)27-02-2012 1,00 0,50 0,25 0,10Mai 2012

August 2012Zehnjahrezins (%) (*)

27-02-2012 1,98 2,19 2,01 0,99Mai 2012August 2012

Wechselkurs (**) 1 EUR = GBP 1 EUR = USD 1 EUR = JPY27-02-2012 1 0,84 1,33 102,54Mai 2012 -August 2012 -(*) : Anstieg um zirka 25 Basispunkte ab heutigem Niveau; : Anstieg um zirka 50 Basispunkte ab heutigem Niveau usw;( * * ) : Aufwertung um zirka 2,5 % gegenüber Euro ab heutigem Niveau; : Aufwertung um zirka 5 % gegenüber Euro ab heutigem Niveau usw.

Strategie & Akzente 9

Branchenstreuung AktienportfolioEnergie

Roh-, Hilfs- und betriebstoffe

Industrie

Nicht-Basiskonsumgüter

Basiskonsumgüter

Gesundheitswesen

Finanzen

Technologie

Telekommunikationsdienste

Versorgungsbetriebe

Neutrale StreuungHeutige Streuung

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Page 10: Strategie & Akzente Strategie

Der Technologiesektor wächst nicht mehr so, wie in den 1990iger Jahren. Das Wachstum ist aber auch nicht auf das Niveau eines reifen Sektors gesunken, auch wenn die gegenwär-tigen Bewertungen in diese Richtung zeigen. Durch die Angst vor einer welt-weiten Rezession hatte der Sektor mit unter der Risikoscheu der Anleger zu leiden. Überdies schraubten viele Be-triebsleiter ihre Investitionen in Tech-nik auf ein Mindestmaß zurück. Wir sind dadurch jetzt in einer Situation, in der das Wachstumspotenzial des Sektors unterschätzt wird. Drei Trends sind die Basis für ein starkes struktu-relles Wachstum.

•Wir wollen überall online sein. Das stimuliert den Verkauf von Smartphones und Tablet-PCs. Intelligente Fernseher bringen neue Anwendungen ins Wohnzimmer und Cloud Computing ermög-licht den Verbrauchern eine stän-dige Verbindung mit ihrem sozia-len Netzwerk. Das führt zu einem exponentiellen Wachstum des mobilen Datenverkehrs und erfor-dert hohe Investitionen in die Netzwerkkapazitäten.

•Die Unternehmen können den Austausch alter Geräte nicht mehr aufschieben. Teure Wartung sti-muliert die Wiederaufnahme der

Investitionen.

• Im vierten Quartal 2011, als die Konjunktur ins Stocken geriet, verbuchten die Technologiebetriebe ein gutes Resultat. Misstrauische Anleger sind jedoch vorsich-tig bei den Gewinnprognosen. Das Kurs-Gewinn-Verhältnis des Sektors von 11,8 liegt unter dem des US-Marktes. In den letzten 15 Jahren waren die Anleger bereit, für den Sektor eine Prämie

von 38% zu zahlen. Heute notiert der Sektor mit einem Disagio von 10%, während der erwarte-te Gewinnzuwachs von 11% im Trend des breiten Marktes liegt. Es ist also viel Spielraum für positive Überraschungen vorhanden.

Technologie

Die KBC stellt Ihnen als Vertriebsge-sellschaft „Technology“ vor, einen Teil-fonds der belgischen Bevek (1) KBC Equity Fund. Der Teilfonds wird aktiv verwaltet; Ziel ist es, mindestens 75% der Vermögenswerte in Aktien von Technologie-Unternehmen anzule-gen, wo alle Voraussetzungen für ein kurz- bis mittelfristig beschleunigtes Wirtschaftswachstum erfüllt sind. Der Teilfonds lautet auf USD. Die Volatilität des Nettoinventarwerts kann aufgrund der Zusammensetzung des Portfolios hoch sein.

(1) Siehe Fußnote 1 auf der letzten Seite

KBC Equity Fund Technology ist ein Teilfonds des offenen Investmentfonds belgischen Rechts KBC Equity Fund. Es kann täglich ein- und ausgestiegen werden. Einstiegsgebühr: 3%. Ausstiegsgebühr: keine. Betrag, um einen Ausstieg innerhalb eines Monats nach dem Einstieg uninteressant zu machen: max. 5%. Börsenumsatzsteuer: Anteilscheine mit Ertragsansammlung: 0,65% beim Ausstieg (max. 975 Euro). Finanzdienstleistungen: KBC Bank, CBC Banque und Centea. Vereinfachter Prospekt, Prospekt und letzter Zwischenbericht in allen Filialen der KBC Bank, CBC Banque und Centea. Quellensteuer auf die Dividenden (Anteilscheine mit Ertragsausschüttung): 21%. Je nach der individuellen Situation jedes Anlegers kann eine Abgabe von 4% zusätzlich zur Quellensteuer anfallen. Wertzuwachs (Anteilscheine mit Ertragsansammlung) unterliegt nicht der Quellensteuer.

Technologie steht vor einer neuen Investitionswelle

S c h w e r p u n k t e

•Wachstum unterschätzt

•Technologiebetriebe stecken mit in

der allgemeinen Malaise

•Aufschub der Investitionen endet

Strategie & Akzente 10

Unter der Lupe

Organismen für gemeinsame Anlagen (OGA)(1)

Page 11: Strategie & Akzente Strategie

Die Finanzmärkte waren bis 23. Okto-ber 2009 im Banne der Subprime-Kri-se, eine direkte Folge des Weiterver-kaufs von Hypothekarkrediten, die in den USA Haushalten mit der gerings-ten Bonität gewährt worden waren. Zu dieser Zeit beichtete die griechische Regierung, dass die Zahlen über die Staatsverschuldung und das Haus-haltsdefizit geschönt waren. Bei jeder neuen Episode in der Eurokrise blieb die Aufmerksamkeit der Anleger auf Europa fixiert. Nach einer schwierigen Entscheidungsfindung, die sich be-reits mehr als zwei Jahre hinzieht, ist es den europäischen Politikern gelun-gen, die Krise unter Kontrolle zu brin-gen. Die europäischen Aktienbörsen sind aber stark ins Hintertreffen gera-ten. In dieser Zeit war der S&P 500 in Euro um 44% gestiegen, während der MSCI EMU um 10% sank.

Eine der Säulen unserer Anlage-strategie ist, dass das griechische Schuldenproblem nach zwei Jahren Krisenmanagement endlich isoliert wurde. Mit anderen Worten: Die An-leger berücksichtigen in den Kursen jetzt das schlechteste Szenario. Seit dem Tiefpunkt am 11. Januar 2012 hat der MSCU EMU magere 4% zurück-gewonnen. Das kann der Anfang einer Aufholbewegung sein.

Denn wir wollen jetzt einmal eine Lanze für die europäi-schen Aktien brechen. Vor einem Jahr war das europäi-sche Börsenbarometer unge-fähr auf dem gleichen Stand wie jetzt. Aber heute sind die Unsicherheiten über eine weltweite Rezession, über ein Inflationsproblem und über die Sanierung der euro-päischen Staatsfinanzen viel geringer geworden. Wir blei-ben mit beiden Beinen auf dem Boden, indem wir bei der europäischen Wirtschaft von einem Nullwachstum ausgehen. Das ist besser, als wir noch vor einigen Quartalen annahmen. Wir dürfen nicht vergessen, dass Europa einer der offensten Volkswirtschaften der Welt ist. Dadurch dürfen wir die europäische Wirtschaft nicht mit den europäischen Unternehmen gleich-setzen. Die glänzenden Exportzahlen von Unternehmen wie Autoherstellern oder Produzenten von Luxusgütern illustrieren, dass viele Unternehmen ihr schwaches Umsatzwachstum in der Eurozone mit einem starken Wachs-tum in anderen Regionen ausgleichen.

Eurozone

Die KBC stellt Ihnen als Vertriebsge-sellschaft „Eurozone“ vor, einen Teil-fonds der belgischen Bevek (1) KBC Equity Fund. Der Teilfonds wird ak-tiv verwaltet; Ziel ist es, mindestens 75% der Vermögenswerte in Aktien von Unternehmen aus der Eurozone anzulegen. Je nach den Aussichten kann der Verwalter bestimmte Länder bzw. Sektoren stärker oder schwächer gewichten. Die Volatilität des Nettoin-ventarwerts kann aufgrund der Zu-sammensetzung des Portfolios hoch sein.

(1) Siehe Fußnote 1 auf der letzten Seite

KBC Equity Fund Eurozone ist ein Teilfonds des offenen Investmentfonds belgischen Rechts KBC Equity Fund. Es kann täglich ein- und ausgestiegen werden. Einstiegsgebühr: 3%. Ausstiegsgebühr: keine. Betrag, um einen Ausstieg innerhalb eines Monats nach dem Einstieg uninteressant zu machen: max. 5%. Börsenumsatzsteuer: Anteilscheine mit Ertragsansammlung: 0,65% beim Ausstieg (max. 975 Euro). Finanzdienstleistungen: KBC Bank, CBC Banque und Centea. Vereinfachter Prospekt, Prospekt und letzter Zwischenbericht in allen Filialen der KBC Bank, CBC Banque und Centea. Quellensteuer auf die Dividenden (Anteilscheine mit Ertragsausschüttung): 21%. Je nach der individuellen Situation jedes Anlegers kann eine Abgabe von 4% zusätzlich zur Quellensteuer anfallen. Wertzuwachs (Anteilscheine mit Ertragsansammlung) unterliegt nicht der Quellensteuer.

Aktien aus der Eurozone sind zu billig, um sie links liegen zu lassen

S c h w e r p u n k t e

•Eurokrise langsam unter Kontrolle

•Europäische Unternehmen wachsen

außerhalb Europas

Strategie & Akzente 11

Unter der Lupe

Organismen für gemeinsame Anlagen (OGA)(1)

Page 12: Strategie & Akzente Strategie

Die Aktienmärkte der Emerging Mar-kets Südostasiens blieben im Jahr 2011 stark hinter der Entwicklung der Weltindex zurück. Dies war einer Kombination mehrerer Entwicklun-gen zuzuschreiben. So etwa litt die Region unter der Beschleunigung der Inflation, die vor allem auf die kräfti-gen Preiserhöhungen für Lebensmittel zurückzuführen ist. Daneben befürch-teten die Anleger schon seit längerem, dass das hohe Wirtschaftswachs-tum noch weiter ansteigen und eine Überhitzung auslösen wird. Dadurch

würden die Zentralbanken ihre Geld-politik weiter verknappen, um das Wirtschaftswachstum zu verlangsa-men. Vor diesem Hintergrund zweifel-ten viele Investoren daran, dass sich das Wirtschaftswachstum in Südost-asien fortsetzen lässt. Im Lauf der Monate bestätigten die Wirtschafts-nachrichten immer wieder, dass die Probleme in den Griff zu bekom-men sind. Heute hat sich die Stim-mung der Investoren gegenüber der Region ganz aufgehellt. Dadurch ha-ben die asiatischen Börsen in den

letzten Wochen anscheinend zu einer Aufholjagd angesetzt.

Langfristig gute WahlDie Wachstumsmärkte Süd-ostasiens bieten länger-fristig viel Potenzial. In den vergangenen Jahren ist das Wirtschaftswachstum der Region weniger exportab-hängig geworden. Die Region galt nämlich viele Jahre als Billiglohnproduzent. Handel und Verkauf im Inland haben jedoch sprunghaft zugenom-men. Mit der Wirtschaftsent-

wicklung ist eine aufsteigende Mittel-klasse mit erheblichem Einkommen entstanden. Das sollte in den kom-menden Jahren die Binnennachfra-ge beflügeln. Die Binnennachfrage (Konsum, enorme Investitionen in Infrastruktur) übernimmt sogar nach und nach die Rolle des Exports in den Westen als Wachstumsmotor.

Soziale Herausforderun-gen für den StaatIm Vergleich zu den Industrieländern im Westen stehen den aufstreben-den Märkten in Südostasien mach-bare Herausforderungen bevor. Im Westen sieht die Lage ganz anders aus. In Europa, Nordamerika und Ja-pan müssen in den nächsten Jahren Maßnahmen ergriffen werden, um die Staatsfinanzen wieder ins Gleichge-wicht zu bringen und um Reserven zur Finanzierung der Überalterung der Bevölkerung zu bilden. Dadurch wird der Westen einen Teil des Wohlstands einbüßen, während die Wirtschafts-entwicklung gebremst wird. Dadurch wird das Wachstumsgefälle zwischen den aufstrebenden Ländern und den Industrieländern weiter zunehmen.

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S c h w e r p u n k t e

•Wachstum in aufstrebenden Märkten

Südostasiens nicht überhitzt

•Investoren legen ihre Risikoscheu

anscheinend beiseite

•Aktien der Region billiger als im

Westen

Strategie & Akzente 12

Im Fokus Aktienmarkt

Page 13: Strategie & Akzente Strategie

Wir ziehen Asien vor

Unsere Vorliebe für die aufstrebenden Märkte Südostasiens beruht auf meh-reren Faktoren. Dort sind die demo-graphischen Entwicklungen günstig, die gesamtwirtschaftlichen Grund-lagen am solidesten und die Export-einnahmen nicht von den Launen an den Rohstoffmärkten abhängig. Im-mer wieder wurden die Investoren von Zweifeln an der Nachhaltigkeit des Wirtschaftswachstums in Ländern wie China geplagt. Immer wieder überra-schen jedoch die Wachstumszahlen. Das war auch im vierten Quartal 2011 nicht anders. Die diesjährigen Wachs-tumsaussichten Chinas dürften wohl

kaum infrage gestellt werden. 2012 ist nämlich ein wichtiges Jahr für die chinesischen Führer: Erneuerung des Parlaments und Machtwechsel an der Spitze. Man wird alles daran setzen, damit die Hochkonjunktur anhält. Das fördert nämlich einen flexiblen politi-schen Übergang.

Südostasien verdient eigentlich eine PrämieDer MSCI Emerging Asia Index notiert zu einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von 10,8. Dies entspricht einem Disagio von rund 10% zum Weltindex, der zu einem KGV von 11,9 notiert. Traditi-

onsgemäß liegt ein Disagio vor, wobei die Wirtschaftsrisiken in der Region in der Vergangenheit bedeutend höher waren. Wenn sich die Investoren heu-te Fragen stellen, beziehen sich diese eher auf die Gesundheit der Wirtschaft im Westen als in den aufstrebenden Ländern. Daher verdienen sie eher eine Prämie als ein Disagio.

Entwicklung der asiatischen Aktien im Vergleich zum breiten Aktienmarkt

450

400

350

300

250

200

150

100

50

0

01/2007 01/2008 01/2009 01/2010 01/2011 01/2012

MSCI World AC MSCI Emerging Asia

Umfang des inländischen Automarktes (’000)

18.000

16.000

14.000

12.000

10.000

8.000

6.000

4.000

2.000

02005 2008 2011

China

USA

Osten – Jahreswachstum reales BIP(in %)

9,0

8,0

8,0

6,0

5,0

4,0

3,0

2,0

1,0

0,0

-1,0

Nordamerika Europa Japan AufstrebendeLände

davonAsien

2005

2011

2012-15 V

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Strategie & Akzente AKTIEN

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Strategie & Akzente 13

Page 14: Strategie & Akzente Strategie

(1): siehe Fußnote 2 auf der letzten Seite

Alte und neue Welt laufen auseinanderDie Schuldenkrise ist ein Problem der etablierten Industrienationen: Japan ist schon seit Jahren der Schulden-weltmeister. Nach der Finanzkrise haben auch die USA, Großbritannien und viele europäische Länder zur Spit-zengruppe der größten Haushaltssün-der aufgeschlossen. Das ist ein großer Kontrast zur Situation vor einigen Jah-ren. Damals waren die aufstrebenden Märkte häufig ein Herd ausufernder Staats- und Privatverschuldung. Aber diese Zeiten sind vorbei. Heute ge-

hören viele der Schwellenländer zu den Klassenbesten. Ihre Staatsver-schuldung beträgt durchschnittlich nur die Hälfte der Staatsverschuldung der klassischen westlichen Länder. Ihre Leistungsbilanz gegenüber dem Ausland ist ausgewogen. Und es gibt noch einen Unterschied zur alten Welt. Aufstrebende Länder haben ein relativ stärkeres Wirtschaftswachstum. Das

macht den qualitativen Unterschied nur noch größer.

Schwellen-märkte haben das Risikoimage noch nicht abgeschütteltVerglichen mit den Staats-anleihen westlicher Län-der liegen die Zinsniveaus der Staatsanleihen von Schwellenländern be-trächtlich höher als in den alten Industrielän-dern. Das lässt sich in

den letzten Jahren immer schwerer erklären. Wir rücken daher das The-ma der hochverzinslichen Anleihen als Akzent für die Bestückung des Ren-tenbestands in unserem Portfolio in den Vordergrund. Ein gestreutes Port-folio festverzinslicher Werte aus den Schwellenländern kann eine Rendite von 4,4 bis 5% erbringen. Verglichen mit den extrem niedrigen Marktzinsen für Anleihen der solventesten Staaten wie Deutschland oder die USA ist das viel.

Aufs Diversifizieren kommt es anDie Finanzpresse behält die Entwick-lung der Rentenmärkte im Westen genau im Auge. Nachrichten über Ereignisse, die einen Einfluss auf die kleineren Rentenmärkte in den Schwellenländern haben, erreichen uns viel schwieriger. Vor diesem Hin-tergrund bleiben wir mit beiden Bei-nen auf dem Boden und empfehlen eine ausreichende Streuung über ver-schiedene Schuldner. Für Anleger, die in begrenztem Maße in hochverzins-

Hochverzinsliche Anleihen

S c h w e r p u n k t e

•Es gibt eine Alternative zu niedrigen

Renditen.

•Aufs Diversifizieren kommt es an.

Euro und geringe Renditen durch gut gestreutes Anlegen in hochverzinslichen

Währungen umgehen

Strategie & Akzente 14

Im Fokus Renten(2)

Page 15: Strategie & Akzente Strategie

Unsere Anleihenauswahl(2)

Währung Anleihe Ausgabekurs oder

Richtkurs

Kupon Rating

Primärmarkt

EUR KINEPOLIS GROUP NV4.750% 2012/2019 101,88 06/03

Sekundär Markt

AUD GE CAPITAL AUSTRALIA FUNDING5.750% 2012/2017 99,75 17/02 AA+

CAD VOLKSWAGEN FIN.SERVICES NV2.500% 2012/-2015 100,90 06/02 A-

EUR RABOBANK NEDERLAND4.000% 2012/2022 101,70 11/01 AA

NOK EIB3.750% 2011/2018 100,95 31/10 AAA

NZD GENERAL ELECTRIC CAP.CORP.5.500% 2012/2017 101,75 01/02 AA+

TRY KFW7.750% 2011/2013 100,90 16/12 AAA

USD FRANCE TELECOM4.125% 2011/2021 104,90 14/09 A-

(2): siehe Fußnote (2) auf der letzten Seite

lichen Anleihen investieren wollen, ist die Anlage in einem Rentenfonds eine Möglichkeit.

Steigende Wechselkurse können das Sahne-häubchen auf der Ren-dite sein

Viele Währungen aus den Schwel-lenländern sind gegenüber dem Euro noch stark unterbewertet. Wenn die-

se Währungen steigen, kann dies das Sahnehäubchen auf der Rendite sein. Statt auf eine bestimmte Währung zu setzen, entscheiden wir uns für einen Korb mit:

•rohstoffgebundenen Währungen

•Währungen mit Dollarbindung

•aus dem Wachstumspool Asien

•skandinavischen Währungen (als defensive Beimischung).

Wir wenden strenge Regeln für den Aufbau eines hochverzinslichen Ren-tenportfolios an:

•Die Rendite muss hoch genug sein (mindestens 0,5% höher als deut-sche Staatsanleihen).

•Die Schuldner müssen von aus-reichender Qualität sein (Rating von mindestens BBB, in der Fachsprache „Investment Grade“) wobei Regierungen und überna-tionale Einrichtungen (Weltbank, Europäische Investitionsbank, ADB) bevorzugt werden.

•Streuung: Nie mehr als 10% des Portfolios in derselben Währung.

Die zu erwartende Rendite läuft weit auseinander

SEK

0% 1% 2% 3% 4% 5% 6% 7% 8% 9% 10%

GBPNOKMYRKRWUSDEURPLNIDR

RUBAUDZARBRLHUFTRY

Theoretische Rendite bis zum Tilgungstermin(Yield to maturity)

Strategie & Akzente 15

Page 16: Strategie & Akzente Strategie

Die Verlangsamung des Wirtschaftswachstums hat noch nicht zu einem niedrigeren Ölpreis geführt. Der eskalierende Konflikt zwischen Iran und dem Westen steht einem Preisrückgang im Weg. Iran kündigte an, dass es den Verkauf von Öl an Frankreich und Großbritannien einstellt. Das verdeutlicht, dass Iran sich widersetzen wird, wenn der Westen seine atomaren Ambitionen konterkariert. Der Westen will große Verschiebungen bei den Machtverhältnis-sen im Nahen und Mittleren Osten vermeiden. Das wäre jedoch der Fall, sollte Iran eigene Atomwaffen entwickeln. Die geopolitische Situation im Nahen und Mittleren Osten ist schon komplex genug. Iran ist sich bestens bewusst, dass Öl eine starke Waf-fe ist, um Widerstand zu leisten. Das Land bleibt dabei, dass das Atomprogramm friedliche Zwecke hat, lässt aber keine unabhängigen Kontrollen sei-ner Anlagen zu.

Die nächste Ausgabe erscheint am 6. April 2012

Ein Bild sagt mehr

(1) Die Bevek (Investmentfonds mit variablem Kapital) und die Sicav (société d’investissement à capital variable) sind Organismen für gemeinsame Anlagen (OGAs). Ein OGA wird in der Regel von einem Finanzinstitut gegründet, stellt jedoch eine rechtlich getrennte Einheit dar. Ein OGA-Anteilschein berechtigt zu einem Anteil am Ergebnis der Anlagesumme. Die Anlagesumme kann jedoch an Wert verlieren. Die Anlage in einem OGA ermöglicht die Streuung des Anlagerisikos und erleichtert den Zugang zu Börsen und ausländischen Märkten. Anlagen in OGAs sind vom Einlagensicherungsfonds abgesichert. Demnach zahlt der Schutzfonds eine Leistung von bis zu 20 000 Euro, wenn ein Kreditinstitut oder eine Börsengesellschaft Investmentanteile für Rechnung ihrer Kunden führt und diese den rechtmäßigen Eigentümern nicht ausliefern oder zurückgeben kann. Dabei sei angemerkt, dass der eventuelle Wertverlust eines Investmentanteils im Vergleich zum Kaufpreis vom Einlagensicherungsfonds nicht entschädigt wird.

(2) Eine Anlage ist eine von einem Unternehmen, einer Behörde oder einem Staat ausgegebene Schuldverschreibung, die an einem bestimmten Termin und für einen im Voraus festgelegten, verzinslichen Betrag zurückgezahlt wird.“

Korrespondenz an:KBC BANK AG, KBC Asset Management, Havenlaan 6, 1080 Brüssel

Strategie & Akzente ist eine Veröffentlichung von KBC Asset Management AG (KBC AM). Für die Daten, die als Ausgangspunkt für die Projektionen, Szenarios, Prognosen und Richtkurse benutzt werden, wird auf zuverlässige Quellen und eigene Analysen zurückgegriffen. Diese Empfehlung fällt nicht unter den Begriff “Untersuchung im Anlagebereich“, wie im Königlichen Erlass vom 3. Juni 2007 über die Vorschriften hinsichtlich der Förderung der Unabhängigkeit der Untersuchung im Anlagebereich bestimmt, und fällt folglich unter die gesetzliche Beschreibung einer Werbemitteilung. Die Fondsverwalter von KBC AM können vor der Verteilung dieser Empfehlung mit den besprochenen Aktien handeln. Die Artikel in der Veröffentlichung stellen an sich keine personalisierte Anlageberatung dar. Der Anleger muss selbst noch, am besten in Absprache mit seinem Spar- und Anlageberater oder Kundenbetreuer, überprüfen, ob die besprochenen Aktiva zu seinem persönlichen Risikoprofil und in sein konkretes Anlageportfolio passen. Weder KBC AM noch gleich welch andere Gesellschaft des KBC-Konzerns kann für die eventuelle Ungenauigkeit oder Unvollständigkeit der Daten haftbar gemacht werden.

Herausgeber / Chefredakteur:Alex Wolfers, Product & Knowledge Management KBC AM / Christiaan De Moor

Fakten und sonstige Informationen über börsennotierte Unternehmen:KBC AM veröffentlicht auf ihrer Website ein Aktienporträt über die in dieser Veröffentlichung erwähnten börsennotierten Unternehmen. Dieses Aktienporträt besteht einerseits aus rein faktischen Informationen und andererseits aus der Meinung der Analysten über dieses Unternehmen. Letztere Textabschnitte haben einen farbigen Hintergrund.

Frequenz der NeubewertungenDie Analysten von KBC Asset Management beobachten die Finanzentwicklungen aus der Nähe. Die Aktienempfehlung ist das Ergebnis einer sorgfältigen Analyse von drei Komponenten: der Aktie selbst, der Branche des Unternehmens und der Region, in der das Unternehmen seinen Sitz hat. Jede Änderung einer dieser drei Komponenten kann zu einer Neubewertung führen.

Die AnalysemethodeEine umfassende Beschreibung unserer Analysemethode findet sich in der Edition von Strategie & Akzente Nr. A01 vom 6. Januar 2011. Sie kann unter www.kbcam.be/aandelen/adviesmethodiek abgerufen werden. Ein Exemplar dieser Broschüre ist ebenfalls in jeder KBC-Filiale erhältlich.

Für einige wesentliche Aspekte der Anlageempfehlung, die aus Platzmangel hier nicht angegeben werden, verweisen wir auf die “Allgemeinen Richtlinien für Anlageempfehlungen von KBC Asset Management” unter www.kbcam.be/aandelen.

Fotos: www.shutterstock.com