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Symptomatische Therapie Symptomatische Therapie der der Multiplen Sklerose Multiplen Sklerose OA.Dr.Claudia OA.Dr.Claudia Franta Franta Landesklinikum – Landesklinikum – St.Pölten St.Pölten Neurologische Abteilung Neurologische Abteilung Symptomatische Symptomatische Therapie der Therapie der Multiplen Multiplen Sklerose Sklerose

Symptomatische Therapie der Multiplen Sklerose OA.Dr.Claudia Franta Landesklinikum – St.Pölten Neurologische Abteilung Symptomatische Therapie der Multiplen

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Symptomatische Therapie der Symptomatische Therapie der Multiplen SkleroseMultiplen Sklerose

OA.Dr.Claudia FrantaOA.Dr.Claudia Franta

Landesklinikum – St.Pölten Landesklinikum – St.Pölten Neurologische AbteilungNeurologische Abteilung

Symptomatische Symptomatische Therapie der Therapie der Multiplen Multiplen SkleroseSklerose

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Symptomatische Therapie der Symptomatische Therapie der Multiplen SkleroseMultiplen Sklerose

Welche Symptome ?Welche Symptome ?

I: Störungen der Motorik und KoordinationI: Störungen der Motorik und Koordination 1.Spastik und Paresen1.Spastik und Paresen 2.Ataxie, Tremor2.Ataxie, Tremor

II. Schmerzen und SensibilitätsstörungenII. Schmerzen und Sensibilitätsstörungen

III: Vegetative FunktionsstörungenIII: Vegetative Funktionsstörungen

33.Blasenfunktionsstörungen.Blasenfunktionsstörungen 4.Darmentleerungsstörungen4.Darmentleerungsstörungen

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Symptomatische Therapie der Symptomatische Therapie der Multiplen SkleroseMultiplen Sklerose

IV: Neuropsychologische Störungen IV: Neuropsychologische Störungen 5.Fatigue – chron.Müdigkeit5.Fatigue – chron.Müdigkeit 6.Depressio6.Depressio 7.Kognitive Störungen7.Kognitive Störungen

V: Paroxysmale SymptomeV: Paroxysmale Symptome

VI: Epileptisch AnfälleVI: Epileptisch Anfälle

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Symptomatische Therapie der Symptomatische Therapie der Multiplen SkleroseMultiplen Sklerose

Ziel:Ziel:

Behandlung einzelner SymptomeBehandlung einzelner Symptome Verbesserung funktioneller FähigkeitenVerbesserung funktioneller Fähigkeiten Verhinderung sekundärer KomplikationenVerhinderung sekundärer Komplikationen

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Symptomatische Therapie der Symptomatische Therapie der Multiplen SkleroseMultiplen Sklerose

Wie:Wie: MedikamentösMedikamentös PhysiotherapiePhysiotherapie ErgotherapieErgotherapie LogotherapieLogotherapie Versorgung mit HilfsmittelVersorgung mit Hilfsmittel Selten operativSelten operativ

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I/1.Spastik und ParesenI/1.Spastik und Paresen

Definition:Definition: Spastik ist die Geschwindigkeitsabhängige, Spastik ist die Geschwindigkeitsabhängige,

pathologische Zunahme der Muskelspannungpathologische Zunahme der Muskelspannung Mit verminderter Kraft- und Ausdauerleistung Mit verminderter Kraft- und Ausdauerleistung

des Muskels, des Muskels, Tonus kann permanent oder intermittierend Tonus kann permanent oder intermittierend

gesteigert sein.gesteigert sein. Führt zu Schmerzen und schmerzhaften Führt zu Schmerzen und schmerzhaften

BewegungseinschränkungenBewegungseinschränkungen Spinale AutomatismenSpinale Automatismen

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I/1.Spastik und ParesenI/1.Spastik und Paresen

CharakteristikCharakteristik::

Wechselnde Intensität , Situationsbedingt, oder Wechselnde Intensität , Situationsbedingt, oder dauernd vorhandendauernd vorhanden

Beine häufiger als die ArmeBeine häufiger als die Arme Häufig nächtliche BetonungHäufig nächtliche Betonung SchmerzenSchmerzen Funktionelle EinschränkungenFunktionelle Einschränkungen

Aber auch: Stützfunktion bei musk.ParesenAber auch: Stützfunktion bei musk.Paresen

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I/1.Spastik und ParesenI/1.Spastik und Paresen

Therapieziele:Therapieziele:

--Verbesserung der Mobilität durchVerbesserung der Mobilität durch

Reduktion der SpastikReduktion der Spastik

-erreichen optimaler Bewegungsmuster-erreichen optimaler Bewegungsmuster

-Schmerzreduktion-Schmerzreduktion

-Vermeidung von Komplikationen :-Vermeidung von Komplikationen :

(Kontrakturen, Decubitalulcera)(Kontrakturen, Decubitalulcera)

-Verbesserung der Lebensqualität-Verbesserung der Lebensqualität

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I/1.Spastik und ParesenI/1.Spastik und Paresen

Therapie:Therapie:- Nicht medikamentöse Therapie – Basis der Therapie- Nicht medikamentöse Therapie – Basis der Therapie - Physiotherapie-Heilgymnastik – z.B. nach- Physiotherapie-Heilgymnastik – z.B. nach Bobath , PNF und Vojta – multimodaleBobath , PNF und Vojta – multimodale RehabilitationRehabilitation - - LaufbandtherapieLaufbandtherapie - motorgetriebene Fahrräder- motorgetriebene Fahrräder - passives Bewegen: spez.Lagerung, langsame ton.- passives Bewegen: spez.Lagerung, langsame ton. Muskeldehnung, dyn.od.statische SchienenMuskeldehnung, dyn.od.statische Schienen - Aerobes Training- Aerobes Training - Kälteanwendungen- Kälteanwendungen

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I/1.Spastik und ParesenI/1.Spastik und Paresen

orale Antispastika orale Antispastika

-langsames Aufdosieren-langsames Aufdosieren

-individ.Dosierung-individ.Dosierung

-Anpassung an Tagesschwankungen-Anpassung an Tagesschwankungen

-Beachtung der Haltefunktion der-Beachtung der Haltefunktion der

SpastikSpastik

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I/1.Spastik und ParesenI/1.Spastik und Paresen

Baclofen,TizanidinBaclofen,Tizanidin BenzodiazepineBenzodiazepine Dantrolen( Dantamacrin)Dantrolen( Dantamacrin) Tolperison(Mydocalm)Tolperison(Mydocalm) Neueren Antiepileptika: Gabapentin, Neueren Antiepileptika: Gabapentin,

Levetirazetam,Levetirazetam, CannabinoideCannabinoide KombinationstherapienKombinationstherapien

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I/1.Spastik und ParesenI/1.Spastik und Paresen

BotulinumtoxinBotulinumtoxin Baclofenpumpe – intrathekales BaclofenBaclofenpumpe – intrathekales Baclofen

Alternative, komplementäre Therapien:Alternative, komplementäre Therapien:

- Fußreflexzonenmassage- Fußreflexzonenmassage

- Elektroakupunktur- Elektroakupunktur

- Nadelakupunktur- Nadelakupunktur

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I/2.Ataxie und TremorI/2.Ataxie und Tremor

Bei 80% der MS-Patienten im Verlauf der Bei 80% der MS-Patienten im Verlauf der Erkrankung, kann willentlich nicht unterdrückt Erkrankung, kann willentlich nicht unterdrückt werden.werden.

- Gang- und Standataxie- Gang- und Standataxie - Intensionstremor- Intensionstremor - Haltetremor, Dysmetrie- Haltetremor, Dysmetrie

Abhängig von der individuellen Abhängig von der individuellen Tagesverfassung, Belastbarkeit und aktuellen Tagesverfassung, Belastbarkeit und aktuellen psychischen Situation des Pat.psychischen Situation des Pat.

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I/2.Ataxie und TremorI/2.Ataxie und Tremor

Therapie:Therapie: - Physio- und Ergotherapie:- Physio- und Ergotherapie: Tonusregulation, Rumpfstabilisierung,Tonusregulation, Rumpfstabilisierung, Sensibilitätsschulung, ErarbeitenSensibilitätsschulung, Erarbeiten koordinierter Bewegungsabläufe, Arbeit mitkoordinierter Bewegungsabläufe, Arbeit mit größtmögl. Unterstützungsfläche, etc.größtmögl. Unterstützungsfläche, etc. - Autogenes Training, Progressive- Autogenes Training, Progressive Muskelentspannung nach JacobsonMuskelentspannung nach Jacobson - Kurzfrist.Eisanwendung- Kurzfrist.Eisanwendung

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I/2.Ataxie und TremorI/2.Ataxie und Tremor

Medikamentös:Medikamentös: - Antikonvulsiva: CRBAM,Primidon,- Antikonvulsiva: CRBAM,Primidon, Clonazepam( Rivotril) nur wennClonazepam( Rivotril) nur wenn der Tremor überwiegt, Zofran,der Tremor überwiegt, Zofran, CannabinoideCannabinoide - Betarezeptorenblocker- Betarezeptorenblocker

- Elektrostimulation des Thalamus: Indikation- Elektrostimulation des Thalamus: Indikation sehr zurückhaltend gestelltsehr zurückhaltend gestellt

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II.Schmerz und II.Schmerz und SensibilitätsstörungenSensibilitätsstörungen

Häufigkeit zw. 29 – 86% bei MS-Pat.Häufigkeit zw. 29 – 86% bei MS-Pat. 4.Kategorien:4.Kategorien:

1. Schmerz als direkte Folge der MS1. Schmerz als direkte Folge der MS

2. indirekte Folge der MS2. indirekte Folge der MS

3. unter med.Therapie3. unter med.Therapie

4. MS-unabhängige Schmerzen4. MS-unabhängige Schmerzen

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II.Schmerz und II.Schmerz und SensibilitätsstörungenSensibilitätsstörungen

Meßmethode:Meßmethode:

- Schmerztagebuch- Schmerztagebuch

- visuelle Analogskala- visuelle Analogskala

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II.Schmerz und II.Schmerz und SensibilitätsstörungenSensibilitätsstörungen

Therapieziel:Therapieziel:

- Schmerzreduktion- Schmerzreduktion - Geringere Beeinträchtigung der - Geringere Beeinträchtigung der Mobilität,Leistungsvermögen und Mobilität,Leistungsvermögen und seelischer Belastungseelischer Belastung - Besserung der Lebensqualiät- Besserung der Lebensqualiät - Vermeidung der Chronifizierung- Vermeidung der Chronifizierung

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II.Schmerz und II.Schmerz und SensibilitätsstörungenSensibilitätsstörungen

Therapie:Therapie: Medikamentös bei Schmerz als direkte Folge d. MS:Medikamentös bei Schmerz als direkte Folge d. MS: - akute Schmerzen : - akute Schmerzen : ON –CortisonON –Cortison Trigeminusneuralgie,sek.paroxys-Trigeminusneuralgie,sek.paroxys- male Dyskinesien, to. Hirnstammanfälle –male Dyskinesien, to. Hirnstammanfälle – CarbamezepinCarbamezepin - chron.Schmerzen:- chron.Schmerzen: meist unangenehm brennende Dysästhesien -meist unangenehm brennende Dysästhesien - Trizyclische AntidepressivaTrizyclische Antidepressiva Antikonvulsiva : CBZ, Gabapentin,OXCAntikonvulsiva : CBZ, Gabapentin,OXC

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II.Schmerz und II.Schmerz und SensibilitätsstörungenSensibilitätsstörungen

Nichtmedikamentöse Therapien bei Nichtmedikamentöse Therapien bei Schmerz als indirekte Folge d. MS:Schmerz als indirekte Folge d. MS:

- intensive Physio- Ergotherapie- intensive Physio- Ergotherapie

- Physikal. Therapie- Physikal. Therapie

- Psycholog.Schmerztherapie,va. Bei- Psycholog.Schmerztherapie,va. Bei

ChronifizierungChronifizierung

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III/3.BlasenfunktionsstörungenIII/3.Blasenfunktionsstörungen

Bei bis zu 80% im Verlauf der Erkrankung,Bei bis zu 80% im Verlauf der Erkrankung, oft auch als Erstsymptom, ohne andere Sy.oft auch als Erstsymptom, ohne andere Sy. Symptome:Symptome: - Detrusorhyperreflexie mit imperativem- Detrusorhyperreflexie mit imperativem Harndrang 24 – 85%Harndrang 24 – 85% - häufige Miktion 17 – 82%- häufige Miktion 17 – 82% - Urge-Inkontinenz 19 – 72%- Urge-Inkontinenz 19 – 72% - verzögerte Miktion 25 – 49%- verzögerte Miktion 25 – 49% - Restharnbildung- Restharnbildung

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III/3.BlasenfunktionsstörungenIII/3.Blasenfunktionsstörungen

Folge:Folge:

- rez.Harnwegsinfekte- rez.Harnwegsinfekte

- Durchschlafstörungen- Durchschlafstörungen

- Unterbauchschmerzen, Zunahme der - Unterbauchschmerzen, Zunahme der

SpastikSpastik

- Sozialer Rückzug- Sozialer Rückzug

- eingeschränkte Lebensqualität- eingeschränkte Lebensqualität

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III/3.BlasenfunktionsstörungenIII/3.Blasenfunktionsstörungen

Basisdiagnostik:Basisdiagnostik:

- Miktionstagebuch- Miktionstagebuch

- Labor- Labor

- Restharnbestimmung- Restharnbestimmung

- Videourodynamik- Videourodynamik

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III/3.BlasenfunktionsstörungenIII/3.Blasenfunktionsstörungen

Allgemeine Maßnahmen:Allgemeine Maßnahmen:

- Miktionskalender- Miktionskalender

- Blasentraining- Blasentraining

- Versorgung mit Hilfsmittel- Versorgung mit Hilfsmittel

- Biofeedback, Beckenbodentraining- Biofeedback, Beckenbodentraining

- Elektrostimulation - TENS- Elektrostimulation - TENS

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III/3.BlasenfunktionsstörungenIII/3.Blasenfunktionsstörungen

Medikamentöse Therapie:Medikamentöse Therapie: - Bessere Füllung der Harnblase: - Bessere Füllung der Harnblase: Inkontan,Spasmolyt,Ditropan,DetrusitolInkontan,Spasmolyt,Ditropan,Detrusitol - Hemmung des Blasenschließmuskels:- Hemmung des Blasenschließmuskels: Alna, Xatral, DibenzyranAlna, Xatral, Dibenzyran - Antispastika : Baclofen- Antispastika : Baclofen - haüfiger nächtl.Harndrang: Minirin- haüfiger nächtl.Harndrang: Minirin - regelmäß.Harnwegsinfekte: - regelmäß.Harnwegsinfekte: Acimethin,PreiselsanAcimethin,Preiselsan

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III/3.BlasenfunktionsstörungenIII/3.Blasenfunktionsstörungen

Invasive und operative Therapien:Invasive und operative Therapien:

nur als Ultimo rationur als Ultimo ratio

- intermitt.Einmalkathederisierung- intermitt.Einmalkathederisierung

- Intravesikale Therapie: Capsaicin, Botox- Intravesikale Therapie: Capsaicin, Botox

- suprapub.Katheder- suprapub.Katheder

- ganz selten chron.S3 Stimulation mit- ganz selten chron.S3 Stimulation mit

implant.Elektrodeimplant.Elektrode

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III/4.DarmfunktionsstörungenIII/4.Darmfunktionsstörungen

Bis zu 70% der MS-Patienten , aber auch Bis zu 70% der MS-Patienten , aber auch bei gesunden Menschen sehr häufigbei gesunden Menschen sehr häufig

- Obstipation am Häufigsten- Obstipation am Häufigsten

- Stuhlinkontinenz sehr selten- Stuhlinkontinenz sehr selten

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III/4.DarmfunktionsstörungenIII/4.Darmfunktionsstörungen

Allgemeine Maßnahmen:Allgemeine Maßnahmen: - Ballaststoffreiche Ernährung- Ballaststoffreiche Ernährung - ausreichend Flüssigkeitszufuhr- ausreichend Flüssigkeitszufuhr - regelmäß.Bewegung- regelmäß.Bewegung - Beckenbodengymnastik- Beckenbodengymnastik

Bei hartnäckigen Fällen:Bei hartnäckigen Fällen: - Laevolac, Movicol, Forlax- Laevolac, Movicol, Forlax

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III/4.DarmfunktionsstörungenIII/4.Darmfunktionsstörungen

Bei Stuhlinkontinenz:Bei Stuhlinkontinenz:

- regelmäß-Abführen- regelmäß-Abführen

- Beckenbodentraining- Beckenbodentraining

- elektrische Stimulation des Schließ-- elektrische Stimulation des Schließ-

muskelsmuskels

- Tierkohle, Imodium- Tierkohle, Imodium

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IV/5.FatigueIV/5.Fatigue

75% der Patienten75% der Patienten - Oft als Erstsymptom- Oft als Erstsymptom - 28% der Pat. Beschreibt es als- 28% der Pat. Beschreibt es als gravierendstes Symptomgravierendstes Symptom

Akute Fatigue: neu aufgetretene MüdigkeitAkute Fatigue: neu aufgetretene Müdigkeit Chron.Fatigue: >als 6 Wo, an 50% oder Chron.Fatigue: >als 6 Wo, an 50% oder

mehr der Tage bestehendmehr der Tage bestehend

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IV/5.FatigueIV/5.Fatigue

= Stark behindernde körperliche und = Stark behindernde körperliche und kognitive Müdigkeitkognitive Müdigkeit

- zentrale Müdigkeit: Visus,Aufmerksamkeit- zentrale Müdigkeit: Visus,Aufmerksamkeit

kog.Leistung,Motivationkog.Leistung,Motivation

psych.Empfindenpsych.Empfinden

- periphere Müdigkeit: Gehfähigkeit,- periphere Müdigkeit: Gehfähigkeit,

motorische Ausdauermotorische Ausdauer

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IV/5.FatigueIV/5.Fatigue

Definition:Definition: - subjektiver Mangel an physischer - subjektiver Mangel an physischer

und/oder mentaler Energie, störend für und/oder mentaler Energie, störend für alltgl.Aktivitätenalltgl.Aktivitäten

- Unkontrollierbare Apathie / - Unkontrollierbare Apathie / Teilnahmslosigkeit, Erschöpfung, Teilnahmslosigkeit, Erschöpfung, Ermüdung und Energiemangel , vor Ermüdung und Energiemangel , vor Ausbruch der Erkrankung nicht Ausbruch der Erkrankung nicht vorhanden.vorhanden.

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IV/5.FatigueIV/5.Fatigue

DD:DD:

- Depressio- Depressio

- Schlafstörungen- Schlafstörungen

- Chronische Infekte- Chronische Infekte

- Stoffwechselerkrankungen:- Stoffwechselerkrankungen:

zB. HypothyreosezB. Hypothyreose

- NW von Medikamenten- NW von Medikamenten

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IV/5.FatigueIV/5.Fatigue

Therapieziele:Therapieziele:

- Minderung der subjektiven Behinderung- Minderung der subjektiven Behinderung

- Ermöglichung der Teilnahme am- Ermöglichung der Teilnahme am

AlltagslebenAlltagsleben

- Vermeidung sekundärer- Vermeidung sekundärer

PartizipationsstörungenPartizipationsstörungen

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IV/5.FatigueIV/5.Fatigue Therapie:Therapie: - Basismaßnahmen:- Basismaßnahmen: Einteilung der LeistungsfähigkeitEinteilung der Leistungsfähigkeit regelmäß. Pausenregelmäß. Pausen regelmäß. körperliches aerobes Trainingregelmäß. körperliches aerobes Training Entspannungstherapien – Yoga, Auto-Entspannungstherapien – Yoga, Auto- genes Training, Feldenkraisgenes Training, Feldenkrais Kühlung des KörpersKühlung des Körpers Begleiterkrankungen behandelnBegleiterkrankungen behandeln Multimodale RehabilitationsmaßnahmenMultimodale Rehabilitationsmaßnahmen

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IV/5.FatigueIV/5.Fatigue

- Medikamentöse Th:- Medikamentöse Th:

AmantadinAmantadin

ModafinilModafinil

SSRISSRI

4-Aminopyridine4-Aminopyridine

immunmod.Therapienimmunmod.Therapien

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IV/5.FatigueIV/5.Fatigue

Alternative Methoden:Alternative Methoden:

- Yoga- Yoga

- Standfahrrad- Standfahrrad

Keine Wirksamkeit: Psychotherapie, Keine Wirksamkeit: Psychotherapie, Cannabis, Akupunktur, Cannabis, Akupunktur, Magnetfeldtherapie.Magnetfeldtherapie.

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IV/6.DepressioIV/6.Depressio

Bei bis zu 50% aller MS-PatientenBei bis zu 50% aller MS-Patienten

- episodische depr.Verstimmung: V.a.- episodische depr.Verstimmung: V.a.

bei Erstdiagnose, Krankheitsbewältig-bei Erstdiagnose, Krankheitsbewältig-

ungung

- organische Depressionen- organische Depressionen

- bipolar affektive Psychosen, etwa- bipolar affektive Psychosen, etwa

doppelt so häufig, wie bei Gesundendoppelt so häufig, wie bei Gesunden

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IV/6.DepressioIV/6.Depressio

Therapie:Therapie:

- Psychotherapie: kognitive- Psychotherapie: kognitive

VerhaltenstherapieVerhaltenstherapie

- medikamentös: SSRI, trizyklischen AD- medikamentös: SSRI, trizyklischen AD

ev.NLev.NL

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IV/6.DepressioIV/6.Depressio

Therapieziele:Therapieziele:

- Verminderung subjektiven - Verminderung subjektiven

LeidensdrucksLeidensdrucks

- Vermeidung sekundärer Partizipations-- Vermeidung sekundärer Partizipations-

störungstörung

- Verhütung von Suiziden- Verhütung von Suiziden

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IV/7.Kognitive StörungenIV/7.Kognitive Störungen

Ca. 40% und mehrCa. 40% und mehr

- Aufmerksamkeitsstör.- Aufmerksamkeitsstör.

- Gedächtnisfunktionen- Gedächtnisfunktionen

- exekutive Funktionen- exekutive Funktionen

- visuokonstruktive Fähigkeiten- visuokonstruktive Fähigkeiten

Neuropsychologische TestungNeuropsychologische Testung

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IV/7.Kognitive StörungenIV/7.Kognitive Störungen Therapie:Therapie: - auf individuelle Störungsmuster- auf individuelle Störungsmuster zugeschnittene regelmäß. Therapie maß-zugeschnittene regelmäß. Therapie maß- nahmennahmen - Computergestütztes Training v. Gedächtnis- Computergestütztes Training v. Gedächtnis und Aufmerksamkeitund Aufmerksamkeit - Medikamentös:- Medikamentös: immunmodulierende Th. - sind stabilisierendimmunmodulierende Th. - sind stabilisierend Demenzmedikation - bisher nicht ausreichendDemenzmedikation - bisher nicht ausreichend untersuchtuntersucht

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V.Paroxysmale StörungenV.Paroxysmale Störungen

10 – 20%10 – 20%

Kurze, Sekunden bis wenige Minuten Kurze, Sekunden bis wenige Minuten dauernde ,stereotype klin.Symptomedauernde ,stereotype klin.Symptome

Spontan, oder durch Reize getriggertSpontan, oder durch Reize getriggert

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V.Paroxysmale StörungenV.Paroxysmale Störungen

Trigeminus- , GlossopharyngeusneuralgieTrigeminus- , Glossopharyngeusneuralgie Parästhesien, Dysästhesien, Lhermitte-Zeichen, Parästhesien, Dysästhesien, Lhermitte-Zeichen,

PruritusPruritus Paroxysmale Ataxie und DysarthrieParoxysmale Ataxie und Dysarthrie DyskinesienDyskinesien Myoklonien, SingultusMyoklonien, Singultus Schwindel, Übelkeit, ErbrechenSchwindel, Übelkeit, Erbrechen DoppelbilderDoppelbilder Uhthoff-PhänomenUhthoff-Phänomen

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V.Paroxysmale StörungenV.Paroxysmale Störungen

Therapie:Therapie:

- CRBAM und Gabapentin- CRBAM und Gabapentin

auch LTG, Phenytoin oder Valproat.auch LTG, Phenytoin oder Valproat.

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VI.Epileptische AnfälleVI.Epileptische Anfälle

0,9 – 7,5 %0,9 – 7,5 % GM-Anfälle am häufigstenGM-Anfälle am häufigsten Komplex-partielle AnfälleKomplex-partielle Anfälle

Relativ früh antiepileptischer Relativ früh antiepileptischer Therapiebeginn, da Gefahr rez.Anfälle Therapiebeginn, da Gefahr rez.Anfälle groß.groß.

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Symptomatische Therapie der Symptomatische Therapie der Multiplen SkleroseMultiplen Sklerose

Hilfreiche Ergänzung bei der MS-Hilfreiche Ergänzung bei der MS-BehandlungBehandlung

Beschwerden und Folgezustände Beschwerden und Folgezustände gebessert werdengebessert werden

Sollten aber die so wichtigen Sollten aber die so wichtigen Rehabilitationsmaßnahmen nicht Rehabilitationsmaßnahmen nicht ersetzen,sondern diese unterstützen.ersetzen,sondern diese unterstützen.

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DANKEDANKE