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Systemhandbuch SENTRON VL - stest1.etnetera.czstest1.etnetera.cz/.../manual_sentron-3vl_10-2004_de.pdf · in Verbindung mit von Siemens empfohlenen bzw. zu gelassenen Fremdgerät

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Wichtige Hinweise,Inhaltsverzeichnis

Systembeschreibung 1

Einbau 2

Anschlüsse 3

Aufbau und Funktionsweise der Leistungsschalter

4

Anwendung 5

Schaltpläne 6

Selektivität 7

Wartungshinweise 8

Fehlersuche 9

Ausgabe 10/2004

System

SENTRON VL

Handbuch

GWA 4NEB 110 0110-01

Bestellnummer

Sicherheitstechnische Hinweise

Dieses Handbuch enthält Hinweise, die Sie zu Ihrer persönlichen Sicherheit sowie zur Vermeidung von Sach-schäden beachten müssen. Die Hinweise sind durch ein Warndreieck hervorgehoben und je nach Gefähr-dungsgrad folgendermaßen dargestellt:

Sicherheitshinweisist eine wichtige Information, die für die Abnahme und den sicherheitsgerichteten Einsatz des Produktes bedeutsam ist.

Gefahrbedeutet, dass Tod, schwere Körperverletzung oder erheblicher Sachschaden eintreten werden, wenn die ent-sprechenden Vorsichtsmaßnahmen nicht getroffen werden.

Warnungbedeutet, dass Tod, schwere Körperverletzung oder erheblicher Sachschaden eintreten können, wenn die ent-sprechenden Vorsichtsmaßnahmen nicht getroffen werden.

Vorsichtbedeutet, dass eine leichte Körperverletzung oder ein Sachschaden eintreten können, wenn die entsprechen-den Vorsichtsmaßnahmen nicht getroffen werden.

Vorsichtbedeutet, dass ein Sachschaden eintreten kann, wenn die entsprechenden Vorsichtsmaßnahmen nicht getrof-fen werden.

Achtungist eine wichtige Information über das Produkt, die Handhabung des Produktes oder den jeweiligen Teil der Dokumentation, auf den besonders aufmerksam gemacht werden soll.

Qualifiziertes Personal

Inbetriebsetzung und Betrieb eines Gerätes dürfen nur von qualifiziertem Personal vorgenommen werden. Qualifiziertes Personal im Sinne der sicherheitstechnischen Hinweise dieses Handbuchs sind Personen, die die Berechtigung haben, Geräte, Systeme und Stromkreise gemäß den Standards der Sicherheitstechnik in Betrieb zu nehmen, zu erden und zu kennzeichnen.

Bestimmungsgemäßer Gebrauch

Beachten Sie folgendes:

WarnungDas Gerät darf nur für die im Katalog und in der technischen Beschreibung vorgesehenen Einsatzfälle und nur in Verbindung mit von Siemens empfohlenen bzw. zugelassenen Fremdgeräten und -komponenten verwendet werden.

Der einwandfreie und sichere Betrieb des Produktes setzt sachgemäßen Transport, sachgemäße Lagerung, Aufstellung und Montage sowie sorgfältige Bedienung und Instandhaltung voraus.

Marken

Alle mit dem Schutzrechtsvermerk ® gekennzeichneten Bezeichnungen sind eingetragene Marken der Siemens AG. Die übrigen Bezeichnungen in dieser Schrift können Marken sein, deren Benutzung durch Dritte für deren Zwecke die Rechte der Inhaber verletzen können.

Siemens AGBereich Automatisierungs- und AntriebstechnikGeschäftsgebiet Niederspannungs-Schalttechnik90327 Nürnberg

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Haftungsausschluss

Wir haben den Inhalt der Druckschrift auf Übereinstimmung mit derbeschriebenen Hard- und Software geprüft. Dennoch können Abwei-chungen nicht ausgeschlossen werden, so dass wir für die vollstän-dige Übereinstimmung keine Gewähr übernehmen. Die Angaben indieser Druckschrift werden regelmäßig überprüft, notwendige Kor-rekturen sind in den nachfolgenden Auflagen enthalten. Für Verbes-serungsvorschläge sind wir dankbar.

Technical Assistance: Telephone: +49 (0) 911-895-5900 (8°° - 17°° CET) Fax: +49 (0) 911-895-5907E-mail: [email protected]: www.siemens.de/lowvoltage/technical-assistance

Technical Support: Telephone: +49 (0) 180 50 50 222

Inhaltsverzeichnis

1 SENTRON VL Systembeschreibung . . . . . . . . . . . . . . . . . 1-1

1.1 Betriebsbedingungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1-21.2 Anwendungsübersicht . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1-21.3 Überblick SENTRON VL . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1-31.4 Übersicht Schaltleistung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1-41.5 Technische Übersicht . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1-51.6 Normen und Bestimmungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1-71.7 Schutzart . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1-81.8 Einsatzbedingungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1-91.8.1 Allgemeines . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1-91.8.2 Schockfestigkeit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1-91.8.3 Strombegrenzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1-91.9 Reduktionsfaktoren bei großen Aufstellungshöhen . . . . . . . . . . . 1-91.10 Reduktionsfaktoren bei besonderen Umgebungsbedingungen . . . . . 1-101.10.1 Thermisch-magnetische Überstromauslöser (Temperaturen > 50 °C) . . 1-101.10.2 Thermisch-magnetische Überstromauslöser + RCD-Baustein

(Temperaturen > 50 °C). . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1-121.10.3 Elektronische Überstromauslöser (Temperaturen > 50 °C) . . . . . . . 1-131.10.4 Thermisch-magnetische Überstromauslöser (Temperaturen < 50°C) . . 1-141.11 Einsatz in Netzen mit unterschiedlichen Frequenzen . . . . . . . . . . 1-141.11.1 Einfluss von Netzfrequenz und Oberwellen auf die Funktion von

Schaltgeräten. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1-141.11.2 Thermische Belastbarkeit der Systemkomponenten und Leiter in

Abhängigkeit von der Netzfrequenz . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1-141.11.3 Strombelastbarkeit von Leistungsschaltern . . . . . . . . . . . . . . . 1-151.11.4 Einsatz in 16 2/3 Hz-Netzen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1-151.11.5 Einsatz in 50/60 Hz-Netzen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1-151.11.6 Leistungsschalter für 400 Hz-Anwendungen . . . . . . . . . . . . . . 1-151.12 Einfluss von Temperatur und Feuchtigkeit auf Überstromauslöser . . . 1-161.12.1 Thermisch-magnetische Überstromauslöser TM . . . . . . . . . . . . 1-161.12.2 Elektronische Überstromauslöser ETU . . . . . . . . . . . . . . . . . 1-161.12.3 Elektronische Überstromauslöser LCD-ETU . . . . . . . . . . . . . . 1-161.13 Verlustleistung bei Festeinbau-Leistungsschaltern . . . . . . . . . . . 1-171.13.1 Verlustleistung bei thermisch-magnetischen Überstromauslösern . . . 1-171.13.2 Verlustleistung bei elektronischen Überlastauslösern. . . . . . . . . . 1-181.14 Leistungsschalter mit Differenzstromschutz – RCD-Baustein . . . . . . 1-181.15 Überstromauslösesystem - Übersicht . . . . . . . . . . . . . . . . . 1-231.15.1 Thermisch-magnetische Überstromauslöser TM VL160X . . . . . . . . 1-241.15.2 Thermisch-magnetische Überstromauslöser TM VL160-VL630 . . . . . 1-241.15.3 Elektronische Überstromauslöser ETU VL160-VL1600 . . . . . . . . . 1-241.15.4 Elektronische Überstromauslöser LCD - ETU . . . . . . . . . . . . . . 1-261.15.5 Menüstruktur elektronische LCD-Auslöseeinheit 3VL. . . . . . . . . . 1-281.15.7 Überstromauslösesystem - Übersicht Funktionen . . . . . . . . . . . 1-32

SENTRON VL SystemhandbuchGWA 4NEB 110 0110-01 3

1.16 Erdschlussschutz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1-331.16.1 Messmethode 1: Vektorielle Summenstrombildung . . . . . . . . . . 1-331.17 Typenschild und Kenn-Nummer. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1-34

2 Einbau . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2-1

2.2 Festeinbau . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2-22.3 Steckbare Ausführung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2-32.4 Einschub-Ausführung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2-32.5 Montage und Sicherheitsabstände . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2-42.5.1 Montage/Einbau . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2-42.5.3 Sicherheitsabstände zwischen Leistungsschaltern . . . . . . . . . . . 2-72.6.1 Bemessungsbetriebsspannung: Ue ≤ 600 V AC/500 V DC . . . . . . . 2-92.6.2 Bemessungsbetriebsspannung: Ue ≤ 690 V AC/600 V DC . . . . . . . 2-13

3 Anschlüsse . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3-1

3.1 Hauptleiteranschluss bei SENTRON VL Festeinbau-Ausführung . . . . 3-23.1.1 Netzanschluss . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3-23.1.2 Rundleiteranschlussklemmen für Kabel (Kupfer/Alu) . . . . . . . . . . 3-23.1.3 Rahmenklemmen (Kupferleitungen oder Schienen) . . . . . . . . . . . 3-33.1.4 Frontseitige Anschlussschienen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3-33.1.5 Frontseitige Anschlussschienen für vergrößerten Polabstand. . . . . . 3-43.1.6 Rückseitige Anschlüsse . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3-43.1.7 Rückseitiger Flachsammelschienen-Anschluss . . . . . . . . . . . . . 3-53.1.8 Anschluss mit Schraubverbindung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3-63.1.9 Anschluss mit Kabelschuhen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3-63.2 Hauptleiteranschluss bei Steck- und Einschub-Ausführung . . . . . . . 3-73.2.1 Stecksockel: Frontseitiger Anschluss mit Schienenanschlussstücken . . 3-73.2.2 Stecksockel: Rückseitiger Anschluss mit Flachschienenanschlüssen . . 3-73.2.3 Einschub-Ausführung: Frontseitiger Anschluss mit

Schienenanschlussstücken . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3-83.2.4 Einschub-Ausführung: Rückseitiger Anschluss mit

Flachschienenanschlüssen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3-83.3 Lage und Position der Anschlussklemmen . . . . . . . . . . . . . . . 3-93.3.1 Sekundär-Anschluss bei Festeinbau-Ausführung . . . . . . . . . . . . 3-103.4 Umrechnungstabellen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3-113.4.1 Metrische/US-amerikanische Querschnitte . . . . . . . . . . . . . . . 3-113.4.2 Andere Umrechnungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3-12

4 Aufbau und Funktionsweise der Leistungsschalter . . . . . . . . . 4-1

4.1 Aufbau . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4-24.2 Antriebe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4-44.2.1 Kipphebel. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4-44.2.2 Frontdrehantrieb . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4-54.2.3 Türkupplungsdrehantrieb . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4-5

SENTRON VL Systemhandbuch4 GWA 4NEB 110 0110-01

4.3 Voreilender Hilfsschalter beim Ein- und Ausschalten . . . . . . . . . . 4-74.3.1 Voreilender Hilfsschalter beim Einschalten von "OFF" nach "ON"

(voreilender Schließer) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4-74.3.2 Voreilender Hilfsschalter beim Ausschalten (voreilender Öffner) . . . . 4-74.3.3 Technische Daten. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4-84.4 Verriegelungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4-84.4.1 Abschließvorrichtung für Kipphebel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4-84.4.2 Sicherheitsschloss für Dreh- oder Motorantrieb . . . . . . . . . . . . 4-84.4.3 Gegenseitige Verriegelung zweier Leistungsschalter (Seilzug) in

Festeinbau-, Steck- und Einschub-Ausführung . . . . . . . . . . . . . 4-94.4.4 Gegenseitige Verriegelung (Rückseitiger Verriegelungsbaustein) für zwei

Leistungsschalter in Festeinbau-, Steck- und Einschub-Ausführung . . . 4-124.5 Motorantrieb mit Federspeicher . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4-134.5.1 Technische Daten: Motorantrieb mit Speicher . . . . . . . . . . . . . 4-164.6 Unterspannungsauslöser . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4-174.6.1 Technische Daten: Unterspannungsauslöser . . . . . . . . . . . . . . 4-174.7 Spannungsauslöser. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4-184.7.1 Technische Daten: Spannungsauslöser . . . . . . . . . . . . . . . . . 4-184.8 Hilfs- und Alarmschalter . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4-194.8.1 Technische Daten: Hilfsschalter. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4-204.9 Blendrahmen für Türausschnitte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4-214.10 Anschlussabdeckungen/Trennwände . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4-224.11 Phasentrennwände . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4-224.12 Kipphebelverlängerungen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4-234.13 Weiteres Zubehör . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4-234.13.1 Positionsmeldeschalter . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4-234.13.2 Hilfsleiterstecksystem . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4-244.13.3 Verriegelungsarten des Einschubs . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4-254.13.4 Einschubkurbel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4-254.13.5 Auslösetest-Taste . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4-264.13.6 Tragbares Prüfgerät. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4-26

5 Anwendung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5-1

5.1 Kombination Frequenzumrichter und Leistungsschalter SENTRON VL . 5-25.1.1 Allgemeine Informationen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5-25.1.2 SIRIUS Sanftstarter und Leistungsschalter SENTRON VL. . . . . . . . 5-25.1.3 Frequenzumrichter/drehzahlveränderbare Antriebe und

Leistungsschalter SENTRON VL . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5-25.2 Leistungsschalter für Kondensatorbatterien . . . . . . . . . . . . . . 5-35.3 Einsatz der Leistungsschalter SENTRON VL in Gleichstrom-Anlagen . . 5-55.3.1 Schaltungsvorschläge für Gleichstromanlagen . . . . . . . . . . . . . 5-65.4 Leistungsschalter für den Motorschutz . . . . . . . . . . . . . . . . . 5-75.4.1 Funktionsweise der Überstromauslöser . . . . . . . . . . . . . . . . 5-75.4.2 Thermisches Gedächnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5-85.4.3 Leistungsschalter für den Motorschutz mit fester Auslöseklasse

ETU 10M . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5-105.4.4 Leistungsschalter für den Motorschutz mit einstellbarer Auslöseklasse

ETU 30M . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5-115.4.5 Leistungsschalter für den Motorschutz mit einstellbarer Auslöseklasse

ETU 40M . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5-12

SENTRON VL SystemhandbuchGWA 4NEB 110 0110-01 5

6 Schaltpläne . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6-1

7 Selektivität. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7-1

7.1 Strom-Selektivität . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7-27.2 Zeit-Selektivität . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7-37.3 Download der Selektivitäts-Tabellen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7-37.4 Hinweise zu den ermittelten Selektivitätsgrenzwerten . . . . . . . . . 7-4

8 Wartungshinweise. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8-1

8.1 Wartung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8-28.2 Funktionsprüfung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8-2

9 Fehlersuche . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9-1

9.1 Hinweise zur Fehlersuche . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9-2

SENTRON VL Systemhandbuch6 GWA 4NEB 110 0110-01

Bilder

Bild 1-1: Überblick SENTRON VL . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1-3Bild 1-2: Thermisch-magnetisch TM . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1-16Bild 1-3: Standard-ETU . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1-16Bild 1-4: ETU/LCD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1-16Bild 1-5: VL160X mit RCD-Baustein . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1-21Bild 1-6: VL160X mit RCD-Baustein . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1-21Bild 1-7: VL160 mit RCD-Baustein . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1-21Bild 1-8: Linksseitige Montage bei VL160X mit RCD-Baustein . . . . . . . . . 1-21Bild 1-9: RCD-Baustein für VL160 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1-21Bild 1-10: Menü der LCD-Anzeige des Überstromauslösers . . . . . . . . . . . 1-27Bild 1-11: Detail Menü des Überstromauslösers LCD ETU 40 . . . . . . . . . . 1-28Bild 1-12: Beispiel Schutzänderung des Überstromauslösers LCD ETU 40 . . . . 1-29Bild 1-13: Detail Menü des Überstromauslösers LCD ETU 40 M . . . . . . . . . 1-30Bild 1-14: Beispiel Schutzänderung des Überstromauslösers LCD ETU 40 M . . 1-31Bild 1-15: Leistungsschalter in symmetrisch belastetem System . . . . . . . . 1-33Bild 1-16: 3-polige Leistungsschalter, Stromwandler im N-Leiterstrom . . . . . 1-33Bild 1-17: 4-polige Leistungsschalter, Stromwandler intern installiert . . . . . . 1-33Bild 1-18: 3-polige Leistungsschalter, Stromwandler im geerdeten Sternpunkt

des Transformators . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1-34Bild 1-19: Leistungsschalter – Beschriftung und Bedienelemente . . . . . . . . 1-34Bild 2-1: Frontseitiger Anschluss Montageplatte . . . . . . . . . . . . . . . . 2-2Bild 2-2: Rückseitiger Anschluss Montageplatte . . . . . . . . . . . . . . . . 2-2Bild 2-3: Frontseitiger Anschluss Tragschiene . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2-2Bild 2-4: Frontseitiger Anschluss . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2-2Bild 2-5: Rückseitiger Anschluss . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2-2Bild 2-6: Frontseitiger Anschluss Montageplatte . . . . . . . . . . . . . . . . 2-3Bild 2-7: Rückseitiger Anschluss Montageplatte . . . . . . . . . . . . . . . . 2-3Bild 2-8: Frontseitiger Anschluss Tragschiene . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2-3Bild 2-9: Rückseitiger Anschluss Tragschiene . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2-3Bild 2-10: Frontseitiger Anschluss Einschub-Ausführung . . . . . . . . . . . . . 2-3Bild 2-11: Rückseitiger Anschluss Einschub-Ausführung . . . . . . . . . . . . . 2-3Bild 2-12: Betriebsstellung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2-4Bild 2-13: Trennstellung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2-4Bild 2-14: Absetzstellung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2-4Bild 2-15: Montage/Einbau . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2-4Bild 2-16: Sicherheitsabstände . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2-5Bild 2-17: Mindestabstand zwischen zwei horizontal oder vertikal eingebauten

Leistungsschaltern . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2-6Bild 2-18: Mindestabstand zwischen Leistungsschalter und Metall . . . . . . . 2-6Bild 2-19: Darstellung der verschiedenen Anschlussarten . . . . . . . . . . . . 2-7Bild 2-20: Befestigung bei Kabelanschluss . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2-8

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Bild 2-21: Befestigung bei Schienenanschluss . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2-8Bild 3-1: Einspeisearten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3-2Bild 3-2: Mehrfacheinspeiseklemme . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3-2Bild 3-3: Anwendung Mehrfacheinspeiseklemme . . . . . . . . . . . . . . . . 3-2Bild 3-4: Rahmenklemmen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3-3Bild 3-5: Rahmenklemmen mit massiver/flexibler Kupferschiene oder Leitung . 3-3Bild 3-6: Frontseitige Anschlussschiene . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3-3Bild 3-7: Anwendung Frontseitige Anschlussschiene . . . . . . . . . . . . . . 3-3Bild 3-8: Sammelschienen mit vergrößertem Polabstand . . . . . . . . . . . . 3-4Bild 3-9: Anwendung Sammelschienen mit vergrößertem Polabstand . . . . . 3-4Bild 3-10: Runde Anschlüsse . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3-4Bild 3-11: Anwendung Anschlüsse . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3-4Bild 3-12: Flachsammelschiene . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3-5Bild 3-13: Anwendung Flachsammelschiene . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3-5Bild 3-14: Anschluss mit Schraubverbindung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3-6Bild 3-15: Herstellen eines Anschlusses mit Schraubverbindung . . . . . . . . . 3-6Bild 3-16: Kabelschuh . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3-6Bild 3-17: Anwendung Kabelschuh Nr. 1 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3-6Bild 3-18: Anwendung Kabelschuh Nr. 2 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3-6Bild 3-19: Anwendung Kabelschuh Nr. 3 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3-6Bild 3-20: Stecksockel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3-7Bild 3-21: Stecksockel mit Schienenanschluss . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3-7Bild 3-22: Stecksockel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3-7Bild 3-23: Stecksockel mit rückseitigen Flachschienenanschlüssen . . . . . . . 3-7Bild 3-24: Einschub-Ausführung mit frontseitigen Schienenanschlüssen und

Klemmenabdeckungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3-8Bild 3-25: Einschub-Ausführung mit frontseitigen Schienenanschlüssen . . . . . 3-8Bild 3-26: Einschub-Ausführung mit rückseitigen Flachschienenanschlüssen . . 3-8Bild 3-27: Einschub-Ausführung mit rückseitigen Flachschienenanschlüssen . . 3-8Bild 3-28: Lage der Anschlussklemmen am Leistungsschalter . . . . . . . . . . 3-9Bild 3-29: Lage der Anschlussklemmen beim Zubehör . . . . . . . . . . . . . . 3-9Bild 4-1: Innenansicht MCCB . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4-3Bild 4-2: Kipphebel in "ON" Position . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4-4Bild 4-3: Kipphebel-Stellungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4-4Bild 4-4: Drehantrieb . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4-5Bild 4-5: Türkupplungsdrehantrieb . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4-5Bild 4-6: Drehantrieb mit voreilenden Hilfschaltern . . . . . . . . . . . . . . . 4-7Bild 4-7: Abschließvorrichtung für Kipphebel . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4-8Bild 4-8: Frontdrehantrieb . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4-9Bild 4-9: Motorantrieb mit Speicher für VL250 . . . . . . . . . . . . . . . . . 4-9Bild 4-10: Motorantrieb mit Speicher für VL630 . . . . . . . . . . . . . . . . . 4-9Bild 4-11: Mit Kipphebel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4-9

SENTRON VL Systemhandbuch8 GWA 4NEB 110 0110-01

Bild 4-12: Mit Drehantrieb . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4-9Bild 4-13: Kombinationsmöglichkeiten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4-10Bild 4-14: Festeinbau-Ausführung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4-12Bild 4-15: Steckbare Ausführung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4-12Bild 4-16: Festeinbau-Ausführung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4-12Bild 4-17: Steckbare Ausführung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4-12Bild 4-18: Motorantrieb mit Federspeicher . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4-13Bild 4-19: Motorantrieb mit Speicher ist gespannt . . . . . . . . . . . . . . . . 4-14Bild 4-20: Anzeige: Federspeicher entladen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4-14Bild 4-21: Motorantrieb mit Speicher entladen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4-14Bild 4-22: Anzeige: Federspeicher gespannt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4-14Bild 4-23: Motorantrieb mit Speicher entladen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4-14Bild 4-24: Anzeige: Federspeicher gespannt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4-14Bild 4-25: Motorantrieb mit Speicher . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4-15Bild 4-26: Umschalter Vor Ort/Fern . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4-15Bild 4-27: Verriegelungsschieber mit Vorhängeschloss . . . . . . . . . . . . . . 4-15Bild 4-28: Verriegelungsschieber mit Vorhängeschloss . . . . . . . . . . . . . . 4-15Bild 4-29: Mechanische Verriegelung mit Sicherheitsschloss . . . . . . . . . . 4-16Bild 4-30: Mechanische Verriegelung mit Sicherheitsschloss . . . . . . . . . . 4-16Bild 4-31: Unterspannungsauslöser . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4-17Bild 4-32: Spannungsauslöser . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4-18Bild 4-33: Blendrahmen für Türausschnitte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4-21Bild 4-34: 3VL9300-8BC00 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4-21Bild 4-35: 3VL9300-8BG00 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4-21Bild 4-36: 3VL9300-8BC00 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4-21Bild 4-37: 3VL9300-8BJ00/3VL9300-8BD00 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4-21Bild 4-38: Standard-Anschlussabdeckung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4-22Bild 4-39: Verlängerte Anschlussabdeckung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4-22Bild 4-40: Phasentrennwände . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4-22Bild 4-41: Anwendung Phasentrennwände . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4-22Bild 4-42: Kipphebelverlängerung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4-23Bild 4-43: Anwendung Kipphebelverlängerung . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4-23Bild 4-44: Positionsmeldeschalter . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4-23Bild 4-45: Hilfsleiterstecksystem . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4-24Bild 4-46: Verriegelungsarten des Einschubs . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4-25Bild 4-47: Einschubkurbel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4-25Bild 4-48: Auslösetest-Taste . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4-26Bild 4-49: Tragbares Prüfgerät . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4-26Bild 5-1: Frequenzumrichter . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5-2Bild 5-2: ETU mit Auslöseklassen 5, 10, 15, 20, 30 . . . . . . . . . . . . . . . 5-9Bild 5-3: Ansprechzeit des Auslösers nach Überlastauslösung . . . . . . . . . 5-9Bild 5-4: Strom-Zeit-Kurve vor und nach Überlast, mit thermischem Gedächnis 5-10

SENTRON VL SystemhandbuchGWA 4NEB 110 0110-01 9

Bild 6-1: Anschlussplan für VL160X - VL630 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6-2Bild 6-2: Geräteschaltplan für VL160 - VL250 . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6-3Bild 6-3: Geräteschaltplan für Leistungsschalter VL400 für den Motorschutz,

und VL400 - VL1600 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6-3Bild 6-4: Motorantrieb mit Federspeicher für VL160X - VL250, ohne

Unterspannungsauslöser . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6-4Bild 6-5: Motorantrieb mit Federspeicher für VL160X - VL250 mit

Unterspannungsauslöser . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6-4Bild 6-6: Motorantrieb mit Federspeicher für VL400 - VL800 ohne

Unterspannungsauslöser . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6-5Bild 6-7: Motorantrieb mit Speicher für VL400 - VL800 mit

Unterspannungsauslöser . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6-5Bild 6-8: Motorantrieb mit Speicher für VL1250 und VL1600 ohne

Unterspannungsauslöser . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6-6Bild 6-9: Motorantrieb mit Speicher für VL1250 und VL1600 mit

Unterspannungsauslöser . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6-6Bild 6-10: Unterspannungs- und Spannungsauslöser für VL160X bis VL1600 . . 6-7Bild 6-11: Verzögerungsgerät (3TX4701-0A) für Unterspannungsauslöser

für VL160X bis VL1600 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6-7Bild 6-12: 4-poliger 3VL1 mit RCD-Baustein . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6-8Bild 6-13: 4-poliger Leistungsschalter für VL160, VL1250, VL400 . . . . . . . . 6-8

SENTRON VL Systemhandbuch10 GWA 4NEB 110 0110-01

Tabellen

Tabelle 1-1: Übersicht Schaltleistung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1-4Tabelle 1-2: Übersicht der Schutzarten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1-8Tabelle 1-3: Reduktionsfaktoren für große Aufstellungshöhen . . . . . . . . . . . . 1-9Tabelle 1-4: Reduktionsfaktoren Thermisch-magnetische Überstromauslöser

(Festeinbau) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1-10Tabelle 1-5: Reduktionsfaktoren Thermisch-magnetische Überstromauslöser

(Steck- oder Einschub-Ausführung) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1-11Tabelle 1-6: Reduktionsfaktoren Thermisch-magnetische Überstromauslöser

+ RCD-Baustein (Festeinbau) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1-12Tabelle 1-7: Reduktionsfaktoren Thermisch-magnetische Überstromauslöser

+ RCD-Baustein (Steck- oder Einschub-Ausführung) . . . . . . . . . . . 1-12Tabelle 1-8: Reduktionsfaktoren Elektronische Überstromauslöser

(Festeinbau) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1-13Tabelle 1-9: Reduktionsfaktoren Elektronische Überstromauslöser

(Steck- oder Einschub-Ausführung) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1-13Tabelle 1-10:Reduktionsfaktoren Thermisch-magnetische Überstromauslöser . . . 1-14Tabelle 1-11:Übersicht für abweichende Netzfrequenzen . . . . . . . . . . . . . . . 1-15Tabelle 1-12:Verlustleistung bei thermisch-magnetischen Überstromauslösern (TM) 1-17Tabelle 1-13:Verlustleistung bei elektronischen Überlastauslösern (ETU/LCD ETU) 1-18Tabelle 1-14:Übersicht RCD-Bausteine . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1-22Tabelle 1-15:Überstromauslösesystem - Übersicht . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1-23Tabelle 1-16:Bestellnummernschema (MLFB) für 3VL-Komponenten . . . . . . . . 1-35Tabelle 2-1: Übersicht der Einbauarten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2-2Tabelle 2-2: Sicherheitsabstände zwischen Leistungsschaltern . . . . . . . . . . . 2-7Tabelle 2-3: Empfohlene Kabelbefestigungsabstände . . . . . . . . . . . . . . . . . 2-8Tabelle 2-4: Anschlussarten (für Ue ≤ 600 V AC/500 V DC) . . . . . . . . . . . . . . 2-9Tabelle 2-5: Anschlussarten (für Ue <= 600 V AC/500 V DC) . . . . . . . . . . . . . 2-13Tabelle 3-1: Beschreibung Anschlussklemmen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3-10Tabelle 3-2: Umrechnungstabelle AWG/MCM ↔ mm² . . . . . . . . . . . . . . . . . 3-11Tabelle 3-3: Umrechnungsfaktoren verschiedener Größen . . . . . . . . . . . . . . . 3-12Tabelle 4-1: Zubehörübersicht . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4-6Tabelle 4-2: Technische Daten der voreilenden Hilfsschalter . . . . . . . . . . . . . 4-8Tabelle 5-1: SENTRON VL . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5-2Tabelle 5-2: Auswahlbeispiele für Kondensatorschutzbeschaltungen . . . . . . . . 5-4Tabelle 5-3: Schaltungsvorschläge für 3- und 4-polige Leistungsschalter . . . . . . 5-6Tabelle 5-4: Leistungsschalter für den Motorschutz mit fester Auslöseklasse

ETU 10M . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5-10Tabelle 5-5: Leistungsschalter für den Motorschutz mit einstellbarer Auslöseklasse

ETU 30M . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5-11Tabelle 5-6: Leistungsschalter für den Motorschutz mit einstellbarer Auslöseklasse

ETU 40M . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5-12

SENTRON VL SystemhandbuchGWA 4NEB 110 0110-01 11

SENTRON VL Systemhandbuch12 GWA 4NEB 110 0110-01

Wichtige Hinweise

Zweck des HandbuchsDieses Handbuch dient als Nachschlagewerk. Die Informationen dieses Handbuches ermöglichen es Ihnen, das System SENTRON VL zu projektieren und zu bedienen.

LeserkreisDieses Handbuch wendet sich an Personen, die die erforderlichen Qualifikationen für die Inbetriebnahme und den Betrieb des Systems SENTRON VL besitzen.

GültigkeitsbereichDieses Handbuch ist gültig für die Leistungsschalter mit den Bezeichnungen:

SENTRON VL160XVL160VL250VL400VL630VL800VL1250VL1600

Normen und ZulassungenDie Leistungsschalter SENTRON VL entsprechen den Bestimmungen:• IEC 60947-1, EN 60947-1• DIN VDE 0660, Teil 100• IEC 60947-2, EN 60947-2• DIN VDE 0660, Teil 101• Trennereigenschaften gemäß IEC 60947-3, EN 60947-3

HaftungsausschlussDie hier beschriebenen Produkte wurden entwickelt, um als Teil einer Gesamtanlage oder Maschine sicherheitsgerichtete Funktionen zu übernehmen. Ein komplettes sicher-heitsgerichtetes System enthält in der Regel Sensoren, Auswerteeinheiten, Meldegeräte und Konzepte für sichere Abschaltungen. Es liegt im Verantwortungsbereich des Herstel-lers einer Anlage oder Maschine die korrekte Gesamtfunktion sicherzustellen. Die Sie-mens AG, ihre Niederlassungen und Beteiligungsgesellschaften (im Folgenden “Sie-mens”) ist nicht in der Lage, alle Eigenschaften einer Gesamtanlage oder Maschine, die nicht durch Siemens konzipiert wurde, zu garantieren.

Siemens übernimmt auch keine Haftung für Empfehlung die durch die nachfolgende Beschreibung gegeben bzw. impliziert werden. Aufgrund der nachfolgenden Beschrei-bung können keine neuen, über die allgemeinen Siemens - Lieferbedingungen hinausge-henden, Garantie-, Gewährleitungs- oder Haftungsansprüche abgeleitet werden.

SENTRON VL SystemhandbuchGWA 4NEB 110 0110-01 i

Wichtige Hinweise

Ständig aktuelle InformationenWeitere Unterstützung erhalten Sie unter folgenden Rufnummern:

Technical Assistance: Telefon: +49 (0) 911-895-5900 (8°° - 17°° MEZ)Fax: +49 (0) 911-895-5907

oder im Internet unter:

E-mail: [email protected]: www.siemens.de/lowvoltage/technical-assistance

Technical Support: Telefon: +49 (0) 180 50 50 222

KorrekturblattAm Ende des Buches ist ein Korrekturblatt eingeheftet. Tragen Sie dort bitte Ihre Verbes-serungs-, Ergänzungs- und Korrekturvorschläge ein und senden Sie das Blatt an uns zurück. Sie helfen uns damit, die nächste Auflage zu verbessern.

SENTRON VL Systemhandbuchii GWA 4NEB 110 0110-01

SENTRON VL Systembeschreibung 1

SENTRON VL SystemhandbuchGWA 4NEB 110 0110-01 1-1

SENTRON VL Systembeschreibung

1.1 Betriebsbedingungen

Leistungsschalter SENTRON VL von Siemens sind klimafest. Sie sind für den Betrieb in geschlossenen Räumen ausgelegt, in denen keine erschwerten Betriebsbedingungen herrschen (z. B. Staub, ätzende Dämpfe oder schädigende Gase).Für die Installation in staubigen oder feuchten Räumen müssen geeignete Gehäuse verwendet werden. Im Fall von schädigenden Gasen (z. B. Schwefel-wasserstoffdämpfen) in der Umgebungsluft muss eine ausreichende Frischluft-zufuhr gewährleistet sein.Den maximal zulässigen Umgebungstemperaturbereich sowie die Bemessungs-betriebsströme für die verschiedenen Umgebungstemperaturen entnehmen Sie bitte den Technischen Daten.

1.2 Anwendungsübersicht

Anlagenschutz

Die Auslöser für Anlagenschutz sind zum Schutz von Kabel, Leitungen und nicht motorischen Verbrauchern gegen Überlast und Kurzschluss abgestimmt.

Motor-/Generatorschutz

Die Überlast- und Kurzschlussauslöser sind für den opti-malen Schutz und den Direktanlauf von Drehstrom-Käfig-läufermotoren ausgelegt. Die Leistungsschalter für den Motorschutz besitzen Phasenausfallempfindlichkeit und ein thermisches Gedächtnis, welches den Motor gegen Überhitzung schützt. Die einstellbare Trägheitsklasse ermöglicht dem Anwender die Einstellung des Überlast-auslösers auf die Anlaufbedingungen des zu schützen-den Motors.

Starterkombination

Starterkombinationen bestehen aus: Leistungsschalter + Schütz + Überlastrelais. Der Leistungsschalter übernimmt dabei den Kurzschluss-schutz und die Trennerfunktion. Das Schütz hat die Auf-gabe, den Abzweig betriebsmäßig zu schalten. Das Überlastrelais übernimmt den Überlastschutz, welcher speziell auf den Motor abgestimmt werden kann. Der Leistungsschalter für Starterkombination ist daher mit einem einstellbaren und unverzögerten Kurzschlussaus-löser ausgestattet.

Leistungs-Trennschalter

Diese Leistungsschalter werden als Einspeise-, Haupt- oder Trennschalter ohne Überlastschutz eingesetzt. Sie verfügen über feste Kurzschlussauslöser, wodurch Vorsi-cherungen entfallen können.

SENTRON VL Systemhandbuch1-2 GWA 4NEB 110 0110-01

SENTRON VL Systembeschreibung

1.3 Überblick SENTRON VL

Bild 1-1: Überblick SENTRON VL

1 Schalteinheit

2 Austauschbarer Überstromauslöser (TM, ETU, ETU-LCD)

3 Internes Zubehör (Spannungsauslöser, Unterspannungsauslöser, Hilfs- und Alarmschalter)

4 Anschlussschienen mit vergrößertem Polabstand

5 Frontseitige Anschlussschienen

6 Mehrfacheinspeiseklemme

7 Rückseitige Anschlüsse

8 Anschlussabdeckungen und Trennwände

9 Stecksockel

10 Einschubausführungs-Bausatz

11 Drehantriebe/Motorantrieb

12 Blend- und Abdeckrahmen

13 RCD-Baustein

10

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11

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4

8

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67

SENTRON VL SystemhandbuchGWA 4NEB 110 0110-01 1-3

SENTRON VL Systembeschreibung

1.4 Übersicht Schaltleistung

Tabelle 1-1: Übersicht Schaltleistung

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SENTRON VL Systemhandbuch1-4 GWA 4NEB 110 0110-01

SENTRON VL Systembeschreibung

1.5 Technische Übersicht

1) Bemessungsisolationsspannung der Hauptstrombahnen Ui=800 V AC2) Gleichstrom-Bemessungsdaten gelten nur für thermisch-magnetische Überstromauslöser3) Für Nennströme ab 25 A. Für Nennströme 16 A und 20 A ist bei VL160X Nennspannung 690 V AC nicht verfügbar.

TYP SENTRON VL160X VL160 VL250 VL400

Bemessungsstrom bei 50 °C Umgebungstemperatur

16 bis 160 A 26 bis 160 A 80 bis 250 A 125 bis 400 A

Polzahl 3 4 3 4 3 4 3 4

Bemessungsbetriebsspg. Ue1)

(AC) 50 - 60 Hz [V] 690 690 690 690

(DC) 2) [V] 250 250 600 600 600 600 600 600

Überstromauslöser

Thermisch-magnetisch TM X X X X X X X X

Elektronischer Auslöser ETULCD

––

––

XX

XX

XX

XX

XX

XX

Austauschbarkeit – – X X X X X X

mm Amm Bmm Cmm D

10515781

107

13915781

107

10517581

107

13917581

107

10517581

107

13917581

107

139279102138

183279102138

SENTRON VL - N Bemessungsausschaltstrom (kA) symmetrisch (Standardschaltvermögen)

Icu/Ics Icu/Ics Icu/Ics Icu/Ics

IEC 60947-2

bis zu 240 V AC415 V AC440 V AC500 V AC690 V AC

65/6540/4025/2018/148/4 3)

65/6540/4025/2025/2012/6

65/6540/4025/2025/2012/6

65/6545/4535/2625/2015/8

bis zu 250 V DC500 V DC600 V DC

30––

32––

32––

32––

SENTRON VL - H Bemessungsausschaltstrom (kA) symmetrisch (Hohes Schaltvermögen)

Icu/Ics Icu/Ics Icu/Ics Icu/Ics

IEC 60947-2

bis zu 240 V AC415 V AC440 V AC500 V AC690 V AC

100/7570/7042/3230/2312/6 3)

100/7570/7050/3840/3012/6

100/7570/7050/3840/3012/6

100/7570/7050/3840/3015/8

bis zu 250 V DC500 V DC600 V DC

30––

3232–

3232–

3232–

SENTRON VL SystemhandbuchGWA 4NEB 110 0110-01 1-5

SENTRON VL Systembeschreibung

1) Bemessungsisolationsspannung der Hauptstrombahnen Ui=800 V AC2) Gleichstrom-Bemessungsdaten gelten nur für thermisch-magnetische Überstromauslöser

TYP SENTRON VL160X VL160 VL250 VL400

SENTRON VL - L Bemessungsausschaltstrom (kA) symmetrisch (Sehr hohes Schaltvermögen)

Icu/Ics Icu/Ics Icu/Ics Icu/Ics

IEC 60947-2

bis zu 240 V AC415 V AC440 V AC500 V AC690 V AC

–––––

200/150100/7575/5050/3812/6

200/150100/7575/5050/3812/6

200/150100/7575/5050/3815/8

bis zu 250 V DC500 V DC600 V DC

–––

323230

323230

323230

TYP SENTRON VL630 VL800 VL1250 VL1600

Bemessungsstrom bei 50 °C Umgebungstemperatur

252 bis 630 A 320 bis 800 A 400 bis 1250 A 640 bis 1600 A

Polzahl 3 4 3 4 3 4 3 4

Bemessungsbetriebsspg. Ue1)

(AC) 50 - 60 Hz [V] 690 690 690 690

(DC) 2) [V] 600 600 – – – – – –

Überstromauslöser

Thermisch-magnetisch TM X X – – – – – –

Elektronischer Auslöser ETULCD

X X X X X X X X

Austauschbarkeit X X X X X X X X

mm Amm Bmm Cmm D

190279102138

253279102138

190406114151

253406114151

229406152207

305406152207

229406152207

305406152207

SENTRON VL - N Bemessungsausschaltstrom (kA) symmetrisch

Icu/Ics Icu/Ics Icu/Ics Icu/Ics

IEC 60947-2

bis zu 240 V AC415 V AC690 V AC

65/6545/4520/10

65/6550/5020/10

65/3550/2520/10

65/3550/2520/10

bis zu 250 V DC500 V DC600 V DC

32––

–––

–––

–––

SENTRON VL Systemhandbuch1-6 GWA 4NEB 110 0110-01

SENTRON VL Systembeschreibung

1.6 Normen und Bestimmungen

Die Leistungsschalter SENTRON VL erfüllen:• IEC 60947-1, EN 60947-1• DIN VDE 0660, Teil 100• IEC 60947-2, EN 60947-2• DIN VDE 0660, Teil 101

Trennereigenschaften gemäß: • IEC 60947-3, EN 60947-3

Für zusätzliche Normen wenden Sie sich bitte an SIEMENS.

Die Überstromauslöser der Leistungsschalter für den Motorschutz erfüllen zusätzlich: • IEC 60947-4-1• DIN VDE 0660, Teil 102.

Hauptschalter nach: • DIN EN 60204 bzw. • DIN VDE 0113 (siehe unter Anwendungsbereich)

NOT-AUS-Schalter nach: • DIN EN 60204 bzw. • DIN VDE 0113 (siehe unter Anwendungsbereich)

Folgende Zertifikate sind auf Wunsch erhältlich:• CE-Konformitätsbescheinigung • Typprüfbescheinigung - ICE 60947• Typprüfbescheinigung - CCC (China)• Schiffbau-Approbationen (GL, LRS, DNV)• Herkunftszeugnis• Halogenfrei• PVC-frei

TYP SENTRON VL630 VL800 VL1250 VL1600

SENTRON VL - H Bemessungsausschaltstrom (kA) symmetrisch

Icu/Ics Icu/Ics Icu/Ics Icu/Ics

IEC 60947-2

bis zu 240 V AC415 V AC690 V AC

100/7570/7030/15

100/7570/7030/15

100/5070/3530/15

100/5070/3530/15

bis zu 250 V DC500 V DC600 V DC

3232–

–––

–––

–––

SENTRON VL - L Bemessungsausschaltstrom (kA) symmetrisch

Icu/Ics Icu/Ics Icu/Ics Icu/Ics

IEC 60947-2

bis zu 240 V AC415 V AC690 V AC

200/150100/7535/17

200/150100/7535/17

200/100100/5035/17

200/100100/5035/17

bis zu 250 V DC500 V DC600 V DC

323230

–––

–––

–––

SENTRON VL SystemhandbuchGWA 4NEB 110 0110-01 1-7

SENTRON VL Systembeschreibung

1.7 Schutzart

Alle Kompaktleistungsschalter SENTRON VL von Siemens werden unabhängig von Größe und Ausführung in Schutzart IP20 gebaut.Für die Grundausführung des Leistungsschalters SENTRON VL in IP20 ist außer-dem eine große Palette an zusätzlichem Zubehör erhältlich.Um eine höhere Schutzart zu gewährleisten, ist das unten aufgeführte Zubehör geeignet:Die Schutzart gemäß IEC 60529 wird in der folgenden Tabelle aufgeführt:

Leistungsschalter

FingersicherheitGeschützt gegen feste Fremdkörper mit 12,5 mm Durchmes-ser und größer.

IP20

Leistungsschalter mit Anschlussabdeckung

Geschützt gegen den Zugang zu spannungsführenden Teilen mit einem Werkzeug.Geschützt gegen feste Fremdkörper mit 2,5 mm Durchmes-ser und größer.

IP30

Leistungsschalter steckbar

FingersicherheitGeschützt gegen feste Fremdkörper mit 12,5 mm Durchmes-ser und größer. *Wenn der Leistungsschalter eingebaut ist und die gelieferten Abde-ckungen montiert sind.

IP20

IP30*

Leistungsschalter mit Blendrahmen und Motorantrieb

Geschützt gegen den Zugang zu spannungsführenden Teilen mit einem Draht.Geschützt gegen feste Fremdkörper mit 1,0 mm Durchmes-ser und größer.

IP40

Leistungsschalter mit Blendrahmen für den Türausschnitt

Geschützt gegen den Zugang zu spannungsführenden Teilen mit einem Draht.Geschützt gegen feste Fremdkörper mit 1,0 mm Durchmes-ser und größer.

IP40

Leistungsschalter mit Blendrahmen und Frontdrehantrieb

Geschützt gegen den Zugang zu spannungsführenden Teilen mit einem Draht.Geschützt gegen feste Fremdkörper mit 1,0 mm Durchmes-ser und größer.

IP40

Leistungsschalter mit Türkupplungsdrehantrieb

Geschützt gegen das Eindringen von Staub und Strahlwas-ser aus allen Richtungen.

IP65

Tabelle 1-2: Übersicht der Schutzarten

SENTRON VL Systemhandbuch1-8 GWA 4NEB 110 0110-01

SENTRON VL Systembeschreibung

1.8 Einsatzbedingungen

1.8.1 Allgemeines

Die Leistungsschalter SENTRON VL von Siemens sind gegenüber den meisten klimatischen Veränderungen unempfindlich. Alle Leistungsschalter SENTRON VL von Siemens sind werksseitig so konstruiert, dass sie beim Einsatz in 50/60 Hz-Netzen bis zu 50 °C ohne Leistungsminderung arbeiten. Beim Einsatz in höheren Umgebungstemperaturen, über 2000 m Höhe oder in Netzen mit unterschiedlichen Frequenzen müssen unter Umständen Reduktionsfaktoren (Derating) berücksichtigt werden. Bitte verwenden Sie die entsprechenden Tabellen in Abschnitt 1.9 und Abschnitt 1.10.

Die Leistungsschalter SENTRON VL sind für den Betrieb in geschlossenen Räu-men ausgelegt, in denen keine erschwerten Betriebsbedingungen herrschen (z. B. Staub, ätzende Dämpfe, schädigende Gase).Für die Installation in staubigen oder feuchten Räumen müssen geeignete Gehäuse verwendet werden. Im Fall von schädigenden Gasen (z. B. Schwefel-wasserstoffdämpfen) in der Umgebungsluft muss eine ausreichende Frischluft-zufuhr gewährleistet sein.Den maximal zulässigen Umgebungstemperaturbereich sowie die Bemessungs-betriebsströme für die verschiedenen Umgebungstemperaturen entnehmen Sie bitte den Technischen Daten.

1.8.2 Schockfestigkeit

Alle Leistungsschalter SENTRON VL von Siemens verfügen über eine Schock-festigkeit gemäß den in IEC 68 Teil 2 festgelegten Prüfverfahren.

1.8.3 Strombegrenzung

Die Leistungsschalter SENTRON VL von Siemens sind nach dem Prinzip der magnetischen Abstoßung der Kontakte ausgelegt. Die Kontakte öffnen sich, bevor der voraussichtliche Spitzenwert des Kurzschlussstromes erreicht wird. Durch die magnetische Abstoßung der Kontakte reduziert sich ganz erheblich die thermische Belastung I2t sowie die mechanische Belastung durch den Stoss-kurzschlussstrom IP der Systemkomponenten, welche während eines Kurz-schlusses auftreten.

1.9 Reduktionsfaktoren bei großen Aufstellungshöhen

Die geringere Luftdichte in Höhenlagen über 2000 Metern wirkt sich auf die elektrischen Kenndaten von Kompaktleistungsschaltern aus. Die folgende Tabelle zeigt die Reduktionsfaktoren, die beim Einsatz von Leistungsschaltern in über 2000 m Höhe beachtet werden müssen.

Leistungsschalter Höhe [m]

2000 3000 4000

Alle

Dielektrische Festigkeit 1,0 0,9 0,8

Betriebsspannung 1,0 0,9 0,8

Faktor x In bei 50 °C 1,0 0,96 0,92

Tabelle 1-3: Reduktionsfaktoren für große Aufstellungshöhen

SENTRON VL SystemhandbuchGWA 4NEB 110 0110-01 1-9

SENTRON VL Systembeschreibung

1.10 Reduktionsfaktoren bei besonderen Umgebungsbedingungen

Eine Herabsetzung des Bemessungsbetriebsstromes (Derating) der Leistungs-schalter SENTRON VL ist notwendig, wenn die am Leistungsschalter herr-schende Umgebungstemperatur 50 °C überschreitet. Bei Leistungsschaltern mit RCD-Baustein oder in Steck-/Einschubausführung beträgt die Bezugstemperatur 40 °C.Die zulässige Last für die verschiedenen Umgebungstemperaturen mit Bezug auf den Bemessungsbetriebsstrom der Leistungsschalter entnehmen Sie bitte den Technischen Daten.Weiterhin sind die folgenden Punkte zu beachten, da jeder dieser Faktoren den Bemessungsbetriebsstrom und die zulässige Last beeinflussen kann:• Typ des Leistungsschalters (fest montierte, steckbare oder Einschub-Ausführung)• Typ des Hauptanschlusses (Sammelschiene vertikal-horizontal, Kabel)• Umgebungstemperatur, die am Leistungsschalter herrscht• Reduktionsfaktoren durch die Aufstellungshöhe (siehe Abschnitt 1.9)• Reduktionsfaktoren durch die Temperatur in Abhängigkeit von verschiedenen Auslö-

sern und Anschlüssen (siehe Abschnitt 1.10.2 bis Abschnitt 1.10.4)• Schutzart (siehe Abschnitt 1.7)

1.10.1 Thermisch-magnetische Überstromauslöser

Festeinbau:

Leistungs

-schalter

In

bei 50 °C

Quer-

schnitt Cu

mm² min.

Quer-

schnitt Al

mm² min.

Max. Bemessungsdauerstrom

entsprechend der

Umgebungstemperatur x In

40 °C 50 °C 60 °C 70 °C

VL160X 16 A20 A25 A32 A40 A50 A63 A80 A100 A125 A160 A

2,52,54610101625355070

4461010162535507095

1 1 0,93 0,86

VL160 50 A63 A80 A100 A125 A160 A

101625355070

162535507095

1 1 0,93 0,86

VL250 200 A250 A

95120

120185

1 1 0,93 0,86

VL400 200 A250 A315 A400 A

95120185240

120185

2x1202x150

1 1 0,93 0,86

Tabelle 1-4: Reduktionsfaktoren Thermisch-magnetische Überstromauslöser

SENTRON VL Systemhandbuch1-10 GWA 4NEB 110 0110-01

SENTRON VL Systembeschreibung

Steck- oder Einschub-Ausführung:

Beispiel für VL250:• In = 200 A bei 50 °C• Umgebungstemperatur = 60 °C

In = 200 x 0,93 = 186 A für Festeinbau-AusführungIn = 200 x 0,93 x 0,9 = 167 A für Steck-Ausführung

VL630 315400500630

185240

2x1502x185

2x1202x1502x1852x240

1 1 0,93 0,86

Leistungs-

schalter

Auslöser

thermisch-magnetisch TM

Koeffizient

bei

von [A] bis [A] 40 °C 50 °C 60 °C 70 °C

VL160X 16 40 1 1 1 1

VL160 & VL160X

50125

100160

11

10,9

10,9

10,9

VL250 200 250 1 0,9 0,9 0,9

VL400 200315

250400

11

10,9

10,9

10,9

VL630 315500

400630

11

10,85

10,85

10,85

Tabelle 1-5: Reduktionsfaktoren Thermisch-magnetische Überstromauslöser (Steck- oder Einschub-Ausführung)

Leistungs

-schalter

In

bei 50 °C

Quer-

schnitt Cu

mm² min.

Quer-

schnitt Al

mm² min.

Max. Bemessungsdauerstrom

entsprechend der

Umgebungstemperatur x In

40 °C 50 °C 60 °C 70 °C

Tabelle 1-4: Reduktionsfaktoren Thermisch-magnetische Überstromauslöser

SENTRON VL SystemhandbuchGWA 4NEB 110 0110-01 1-11

SENTRON VL Systembeschreibung

1.10.2 Thermisch-magnetische Überstromauslöser + RCD-Baustein

Festeinbau:

Steck- oder Einschub-Ausführung:

Leistungs-

schalter

In bei

50 °C

Quer-

schnitt

Cu

[mm2]

min.

Quer-

schnitt

Al

[mm2]

min.

Max. Bemessungsdauerstrom

entsprechend der

Umgebungstemperatur x In

40 °C 50 °C 60 °C) 70 °C

VL160X 16 A20 A25 A32 A40 A50 A63 A80 A100 A125 A160 A

2,52,54610101625355070

4461010162535507095

1 1 0,93 0,80

VL160 50 A63 A80 A100 A125 A160 A

101625355070

162535507095

1 1 0,93 0,80

VL250 200 A250 A

95120

120185

1 1 0,86 0,80

VL400 200 A250 A315 A400 A

95120185240

120185

2x1202x150

1 1 0,86 0,80

Tabelle 1-6: Reduktionsfaktoren Thermisch-magnetische Überstromauslöser + RCD-Baustein (Festeinbau)

Leistungs-

schalter

Auslöser

thermisch-magnetisch TM

Koeffizient

bei

von [A] bis [A] 40 °C 50 °C 60 °C 70 °C

VL160X 16 40 1 1 1 1

VL160 & VL160X

50125

100160

11

0,970,88

0,970,88

0,970,88

VL250 200 250 1 0,85 0,85 0,85

VL400 200315

250400

11

0,970,85

0,970,85

0,970,85

Tabelle 1-7: Reduktionsfaktoren Thermisch-magnetische Überstromauslöser + RCD-Baustein (Steck- oder Einschub-Ausführung)

SENTRON VL Systemhandbuch1-12 GWA 4NEB 110 0110-01

SENTRON VL Systembeschreibung

1.10.3 Elektronische Überstromauslöser

Festeinbau:

Steck- oder Einschub-Ausführung:

Beispiel für VL250:• In = 250 A bei 50 °C• Umgebungstemperatur = 60 °C

In = 250 x 0,95 = 237 A für Festeinbau-AusführungIn = 250 x 0,95 x 0,9 = 213 A für Steck-Ausführung

• IR auf nächstmöglichen Wert einstellen

IR = 0,95 In für Festeinbau-AusführungIR = 0,8 In für Steck-Ausführung

Leistungs-

schalter

In bei

50 °C

Quer-

schnitt Cu

[mm2]

min.

Quer-

schnitt Al

[mm2]

min.

Max. Bemessungsdauerstrom

entsprechend der

Umgebungstemperatur x In

40 °C 50 °C 60 °C 70 °C)

VL160 63 A100 A160 A

163570

255095

1 1 1 0,80

VL250 200 A250 A

95120

120185

11

11

10,95

0,800,80

VL400 315 A400 A

185240

2x1202x150

11

11

10,95

0,800,80

VL630 630 A 2x185 2x240 1 1 0,95 0,80

VL800 800 A 2x 50x5 1 1 0,95 0,80

VL250 1000 A1250 A

2x 60x52x 80x5

11

11

10,95

0,800,80

VL1600 1600 A 2x 100x5 1 1 0,95 0,80

Tabelle 1-8: Reduktionsfaktoren Elektronische Überstromauslöser (Festeinbau)

Leistungs-

schalter

Elektronische(r)

Auslöser ETU

Koeffizient

bei

von [A] bis [A] 40 °C 50 °C 60 °C 70 °C

VL160 63125

100160

11

10,9

10,9

10,9

VL250 200 250 1 0,9 0,9 0,9

VL400 315 400 1 0,9 0,9 0,9

VL630 630 1 0,85 0,85 0,85

VL800 800 1 0,9 0,9 0,9

VL1250 1000 1250 1 0,95 0,95 0,95

VL1600 1600 1 0,8 0,8 0,8

Tabelle 1-9: Reduktionsfaktoren Elektronische Überstromauslöser (Steck- oder Einschub-Ausführung)

SENTRON VL SystemhandbuchGWA 4NEB 110 0110-01 1-13

SENTRON VL Systembeschreibung

1.10.4 Thermisch-magnetische Überstromauslöser

Thermisch-magnetischen Überstromauslöser sind auf 50 °C kalibriert. Dies hat zur Folge, dass sich die Auslösezeiten des thermischen Überstromauslösers bei niedrigeren Umgebungstemperaturen bei gleichem Strom erhöhen.Um die Auslösezeiten zu korrigieren, müssen die Einstellungen des thermi-schen Überstromauslösers um den nachfolgenden Faktor korrigiert werden (niedrigere Einstellwerte).

Beispiel für VL250:• In = 250 A bei 50 °CEinstellung des thermischen Überstromauslösers: 250A

• Umgebungstemperatur = 20 °CKorrigierte Einstellung = 250 x 0,87 = 217 A

1.11 Einsatz in Netzen mit unterschiedlichen Frequenzen

1.11.1 Einfluss von Netzfrequenz und Oberwellen auf die Funktion von

Schaltgeräten

Wenn Niederspannungs-Schaltgeräte, die für 50/60 Hz ausgelegt sind, bei ande-ren Netzfrequenzen eingesetzt werden, müssen folgende Punkte beachtet wer-den:• Thermische Auswirkungen auf die Systemkomponenten,• Schaltvermögen• Lebensdauer des Kontaktsystems• Auslöseverhalten der Überstromauslöser• Verhalten von Zubehör

1.11.2 Thermische Belastbarkeit der Systemkomponenten und Leiter in

Abhängigkeit von der Netzfrequenz

Im Gegensatz zu Gleichstrom fließt Wechselstrom nicht gleichmäßig durch den gesamten Querschnitt eines Leiters. Die Stromdichte nimmt zur Oberfläche hin zu. Dieses Phänomen verstärkt sich mit zunehmender Frequenz. Bei sehr hohen Frequenzen führt die Leitermitte kaum Strom, dieser fließt dann nur in einer dünnen Schicht an der Oberfläche des Leiters. Dies ist allgemein unter der Bezeichnung "Skin-Effekt" bekannt. Aus diesem "Skin-Effekt" ergibt sich, dass der Leiterquerschnitt nur zum Teil Strom führt und dass die Impedanz von Lei-tern linear mit der steigenden Frequenz zunimmt.

Leistungsschalter bei 0°C bei 10°C bei 20°C bei 30°C bei 40°C bei 50°C

VL160X 0,80 0,83 0,87 0,90 0,95 1

VL160 0,80 0,83 0,87 0,90 0,95 1

VL250 0,80 0,83 0,87 0,90 0,95 1

VL400 0,80 0,83 0,87 0,90 0,95 1

VL630 0,80 0,83 0,87 0,90 0,95 1

Tabelle 1-10: Reduktionsfaktoren Thermisch-magnetische Überstromauslöser

SENTRON VL Systemhandbuch1-14 GWA 4NEB 110 0110-01

SENTRON VL Systembeschreibung

1.11.3 Strombelastbarkeit von Leistungsschaltern

Leistungsschalter, die für eine Wechselspannung von 50/60 Hz ausgelegt sind, können bei niedrigeren Frequenzen mindestens für dieselben Bemessungs-ströme eingesetzt werden. Im Gegensatz dazu muss jedoch der zulässige Betriebsstrom bei höheren Frequenzen über 100 Hz reduziert werden, um sicherzustellen, dass die spezifizierten Temperaturanstiegsgrenzen nicht über-schritten werden. Im Vergleich zur Belastbarkeit bei 50 Hz muss zum Beispiel bei 400 Hz die zulässige Belastbarkeit eines Leistungsschalters auf 50 %bis 80 % reduziert werden.

1.11.4 Einsatz in 16 2/3 Hz-Netzen

Bei Frequenzen bis 16 2/3 Hz müssen Leistungsschalter nach ihrem Gleich-strom-Schaltvermögen ausgewählt werden. Diese Werte können dem entspre-chenden Siemens-Katalog LV30 "Produkte und Systeme zur Energieverteilung" entnommen werden. Bei 16 2/3 Hz und 380/400 V ist der Bemessungsbetriebs-strom des Leistungsschalters gleich dem bei 50/60 Hz – 3-polig, wobei zwei Pole in Reihe verwendet werden. Bei 16 2/3 Hz und 500 V müssen alle drei Pole in Reihe verwendet werden.

1.11.5 Einsatz in 50/60 Hz-Netzen

Dies sind die normalen Einsatzbedingungen. Die Auswahl kann in dem entspre-chenden Siemens-Katalog LV 30 "Produkte und Systeme zur Energieverteilung" in Abhängigkeit von Umgebungstemperatur, Schaltvermögen usw. getroffen werden.

1.11.6 Leistungsschalter für 400 Hz-Anwendungen

Auf Anfrage

Version Typ VL Einsatz in Netzen mit:

16 2/3 Hz 50/60 Hz 400 Hz DC

VL160X TM Ja Ja a. Anfr. Ja

VL160ETU/LCD Nein Ja Nein Nein

TM Ja Ja a. Anfr. Ja

VL250ETU/LCD Nein Ja Nein Nein

TM Ja Ja a. Anfr. Ja

VL400ETU/LCD Nein Ja Nein Nein

TM Ja Ja a. Anfr. Ja

VL630ETU/LCD Nein Ja Nein Nein

TM Ja Ja a. Anfr. Ja

VL800 ETU/LCD Nein Ja Nein Nein

VL1250 ETU/LCD Nein Ja Nein Nein

VL1600 ETU/LCD Nein Ja Nein Nein

Tabelle 1-11: Übersicht für abweichende Netzfrequenzen

SENTRON VL SystemhandbuchGWA 4NEB 110 0110-01 1-15

SENTRON VL Systembeschreibung

1.11.7 Einsatz in Gleichspannungsnetzen

Die Leistungsschalter SENTRON VL von Siemens mit thermisch-magnetischen Überstromauslösern sind für den Einsatz in Gleichspannungsnetzen geeignetDie Leistungsschalter SENTRON VL, die elektronische Überlastauslöser besit-zen, sind hingegen für Gleichspannungsnetze nicht geeignet.Die maximalen Bemessungsdaten sowie die Anschlusskonfiguration für das Schalten von Gleichstrom sind in Abschnitt 5.3 enthalten.

1.12 Einfluss von Temperatur und Feuchtigkeit auf

Überstromauslöser

1.12.1 Thermisch-magnetische Überstromauslöser TM

1.12.2 Elektronische Überstromauslöser ETU

1.12.3 Elektronische Überstromauslöser LCD-ETU

Bild 1-2: Thermisch-magnetisch TM–25 °C bis + 50 °C, 95%

Die thermisch-magnetischen Überstromauslöser SENTRON VL von Siemens sind für den Einsatz bei Umgebungstemperaturen von bis zu 70 °C und einer nicht kondensierenden Feuchtigkeit bis 95% ausge-legt. Bei Umgebungstemperaturen ab 50 °C müssen die entsprechenden Korrekturfaktoren berücksichtigt werden. Siehe Abschnitt 1.10.1 auf Seite 10.

Bild 1-3: Standard-ETU-25 °C bis +70 °C, 95%

Die elektronischen Überstromauslöser SENTRON VL sind für Umgebungstemperaturen von bis zu 70 °C und einer nicht kondensierenden Feuchtigkeit bis 95% ausgelegt. Bei Umgebungstemperaturen ab 50 °C müssen die entsprechenden Korrekturfaktoren berück-sichtigt werden. Siehe Abschnitt 1.10.3 auf Seite 13.

Bild 1-4: ETU/LCD-25 °C bis +70 °C, 95%

Die hochwertigen elektronischen Überstromauslöser LCD-ETU sind für Umgebungstemperaturen von bis zu 70 °C und einer nicht kondensierenden Feuchtigkeit bis 95% ausgelegt. Bei Umgebungstemperaturen ab 50 °C müssen die entsprechenden Korrekturfaktoren berücksichtigt werden. Siehe Abschnitt 1.10.3 auf Seite 13.

SENTRON VL Systemhandbuch1-16 GWA 4NEB 110 0110-01

SENTRON VL Systembeschreibung

1.13 Verlustleistung bei Festeinbau-Leistungsschaltern

1.13.1 Verlustleistung bei thermisch-magnetischen Überstromauslösern (TM)

Verlustleistung für In bei 3-phasiger symmetrischer Belastung

Typ Bemessungsstrom [A] Verlustleistung [W]

VL160X 16 12

20 19

25 12

32 12

40 18

50 16

63 19

80 30

100 24

125 33

160 42

VL160 50 16

63 20

80 25

100 25

125 35

160 45

VL250 200 45

250 55

Vl400 200 60

250 70

315 110

400 135

VL630 315 85

400 120

500 170

630 230

Tabelle 1-12: Verlustleistung bei thermisch-magnetischen Überstromauslösern (TM)

SENTRON VL SystemhandbuchGWA 4NEB 110 0110-01 1-17

SENTRON VL Systembeschreibung

1.13.2 Verlustleistung bei elektronischen Überlastauslösern (ETU/LCD ETU)

Verlustleistung für In bei 3-phasiger symmetrischer Belastung

1.14 Leistungsschalter mit Differenzstromschutz – RCD-Baustein

Die RCD-Bausteine SENTRON VL werden als Zubehör zu den Leistungsschal-tern VL160X, VL160, VL250 und VL400 mit thermisch-magnetischen Über-stromauslösern geliefert. Diese Kombination wird als Leistungsschalter mit Dif-ferenzstromschutz vom Typ A bezeichnet. Typ A bedeutet, dass die Auslösung sowohl bei Fehlern in sinusförmigen Wechselströmen als auch bei Fehlern in pulsierenden Gleichströmen gewährleistet ist. Diese Einheiten besitzen eine einstellbare Auslösezeitverzögerung ∆t. Die Werte für den Bemessungsfehler-strom I∆n können ebenfalls eingestellt werden.

In einer störungsfreien Anlage ist im Summenstromwandler des RCD-Bausteins die Summe der Ströme gleich Null. Ein Erdschlussstrom, der aufgrund eines Iso-lationsfehlers im geschützten Stromkreis auftritt, ergibt einen Differenzstrom, der eine Spannung in der Sekundärwicklung des Stromwandlers induziert. Die Auswerteelektronik überwacht die induzierte Spannung und sendet einen Aus-lösebefehl an den RCD-Auslöser, wenn das Auslösekriterium erfüllt ist. Die Kombination Leistungsschalter mit Differenzstromschutz ist so ausgelegt, dass sie ein Öffnen der Leistungsschalterkontakte bewirkt, wenn der Differenzstrom einen gegebenen Wert erreicht. Der Leistungsschalter mit Differenzstromschutz wird vielfach eingesetzt, um eine Doppelfunktion zu realisieren:• Schutz der Anlagen vor Überlast- und Kurzschlussströmen.• Schutz der Leitungen und elektrischen Betriebsmittel vor Schäden durch Erdschlüsse.

Die Leistungsschalter VL160X – VL400, die mit einem RCD-Baustein SENTRON VL ausgestattet sind, entsprechen IEC60947-2 Anhang B. Der RCD-Baustein SENTRON VL entspricht IEC 61000-4-2 bis 61000-4-6,IEC 61000-4-11 und EN 55011, Klasse B (entspricht CISPR 11) bzgl. elektromag-netischer Verträglichkeit.

Typ Bemessungsstrom [A] Verlustleistung [W]

VL160 63 7

100 16

160 40

VL250 200 42

250 60

VL400 315 60

400 90

VL630 630 160

VL800 800 250

VL1250 1000 135

1250 210

VL1600 1600 260

Tabelle 1-13: Verlustleistung bei elektronischen Überlastauslösern (ETU/LCD ETU)

SENTRON VL Systemhandbuch1-18 GWA 4NEB 110 0110-01

SENTRON VL Systembeschreibung

Die Bezugsumgebungstemperatur für die RCD-Bausteine und Leistungsschalter SENTRON VL ist 40 °C. Die Anbaubarkeit des RCD-Bausteins SENTRON VL an den Leistungsschalter SENTRON VL hat keine Auswirkungen auf die charakte-ristischen Kenndaten des Leistungsschalters, wie z. B:• Bemessungsspannung (50/60 Hz), Schaltvermögen• Elektrische und mechanische Lebensdauer• Anschlüsse• Antriebe (VL160, VL250, VL400)• Hilfsschalter und -Auslöser Bemessungsstrom siehe Abschnitt 1.10

Standardmerkmale• Mechanische Auslöseanzeige:

Die Reset-Taste springt heraus, wenn der RCD-Baustein den Leistungsschalter aus-löst.

• Reset-Taste:muss nach einer Auslösung des Leistungsschalters durch den RCD-Baustein manuell zurückgesetzt werden. Der Leistungsschalter kann erst nach dem Rücksetzen des RCD-Bausteins zurückgesetzt und wiedereingeschaltet werden.

• Abdeckung:Veränderbare Einstellungen für ∆t und I∆n.Um Änderungen zu verhindern, steht eine plombierbare transparente Abdeckung zur Verfügung.

• LED-Anzeigen:3 LEDs (grün/gelb/rot) zeigen die Höhe des Ableit-/Fehlerstromes an. Die blinkende Anzeige signalisiert wenn der RCD-Baustein SENTRON VL funktionsbereit ist.– Grün: I∆ = 25% des eingestellten Wertes, die Leitung führt Spannung– Grün+Gelb: 25% < I∆ < 50% des eingestellten I∆n- Wertes– Grün+Gelb+Rot: I∆ = 50% des eingestellten I∆n-Wertes

• Prüftaste:Mit der Prüftaste wird die Funktion des RCD-Bausteines überprüft. Beim Drücken der Prüftaste wird über eine auf dem Summenstromwandler angebrachte Prüfwicklung Differenzstrom simuliert. Bei korrekter Funktion muss der RCD-Baustein den Leis-tungsschalter auslösen.Die Prüftaste muss mindestens für den Zeitraum des Verzögerungszeiteinstellwertes ∆t gedrückt gehalten werden.

• Eine Netztrennvorrichtung:ermöglicht, die Auswerteelektronik des RCD-Bausteins vom Stromkreis zu trennen, ohne die Primärkabel oder Sammelschienen zu entfernen (z. B vor Isolationsprüfun-gen).– Begrenzung der maximalen dielektrischen Stehspannung auf einen Effektivwert von

AC 3500 V für dieses Merkmal• Schutzfunktion bis AC 50 V zwischen Phase und Neutral-Leiter• Der RCD-Baustein besitzt eine Stoßstromfestigkeit von Ipeak = 2000 A. Die Standard-

Stoßwelle ist als 8/20-µs-Wellenform definiert.• Der RCD-Baustein löst bei Einschaltströmen nicht aus

∆t ≥ 0 Irms = 3000A

∆t ≥ 60ms

• Die Leistungsschalterkombination mit Differenzstromschutz kann von beiden Seiten eingespeist werden.

• Passend für Leistungsschalter-Standardzubehör – Abdeckungen, Trennwände, Draht-verbinder.

Ipeak 20 In 2××=

SENTRON VL SystemhandbuchGWA 4NEB 110 0110-01 1-19

SENTRON VL Systembeschreibung

Besondere Merkmale des VL160X

• Die Auslösung des Leistungsschalters erfolgt über ein elektromagnetisches Auslöse-relais, das in der Kammer für den Einbau von Zubehör des Leistungsschalters links vom Kipphebel installiert ist. Die Auslöseeinheit ist an den RCD-Baustein SENTRON VL angeschlossen und erhält einen Auslösebefehl, wenn die voreingestellten Fehler-ströme erreicht werden.

• Internes Zubehör kann noch zusätzlich in der Vertiefung für den Einbau von Zubehör des SENTRON VL rechts vom Kipphebel installiert werden.

• Die Reset-Taste funktioniert genauso wie bei den RCD-Bausteinen VL160 bis 400 und ist über die Leistungsschalter-Zubehörabdeckung, die mit dieser Baugruppe geliefert wird, zugänglich.

• Es ist ein spezieller Bausatz ist erhältlich, um den RCD-Baustein und den VL160X nebeneinander zu montieren. Der Montageadapter ermöglicht die Montage auf eine DIN 50023-Hutschiene. Der Kragen der Kombination ist über seine gesamte Länge 45 mm breit.

• Motorantriebe mit Speicher sowie Drehantriebe können bei diesem Produkt nicht installiert werden.

Besondere Merkmale von VL160, VL250, VL400• Die Auslösung des Leistungsschalters erfolgt über einen direkt wirkenden Stößel vom

RCD-Baustein zum Anlagenschutzschalter. Die elektromechanische Auslöseeinheit ist im RCD-Baustein integriert

• Die Reset-Taste springt über die Oberfläche der RCD-Baustein-Abdeckung heraus, um anzuzeigen, dass der RCD-Baustein den Anlagenschutzschalter ausgelöst hat. Diese Einheit verhindert, dass die Anlagenschutzschalterkontakte geschlossen werden, bevor die Reset-Taste des RCD-Bausteins manuell zurückgesetzt wurde.

• Diese Bauweise ist kompatibel mit dem Anlagenschutzschalter-Zubehör, einschließlich des Zubehörs für externe Antriebe sowie für Festeinbau, Steck- und Einschub-Mon-tage.

• Ein Hilfsschalter (Wechsler) ist vorhanden. Die Kontakte ändern ihren Zustand, wenn der RCD-Baustein den Anlagenschutzschalter auslöst. Der Kontakt ist geeignet für– 2 A 250 V AC Anwendungen (0,5 A induktiv)– 0,5 A 125 V DC.Das kleinste Schaltvermögen beträgt 50 mA bei 5 V AC/DC.

• Fernauslösung ist möglich. Der Kunde schließt über eine zweiadrige verdrillte Leitung einen Schalter (Schließer) an den Klemmen X13.1 und X13.3 an. Der Schaltkontakt sollte ein minimales Schaltvermögen von 5 V/1 mA aufweisen (z. B. SIEMENS 3SB3). Wird der Schließer betätigt, löst der RCD-Baustein aus. Die Anschlussklemmen X13.1 und X13.3 sind durch einen Übertrager galvanisch vom Netz getrennt (Funktionsklein-spannung, FELV). Die Auslösezeit des Leistungsschalters mit Differenzstromschutz beträgt max. 50 ms unabhängig von der eingestellten Auslösezeitverzögerung ∆t. In besonderen Fällen, wie z. B. Verlegung der Leitung im Freien, ist durch geeignete Verlegung oder Schutzbeschaltung dafür Sorge zu tragen, das die Amplitude von Über-spannungen (z. B. Gewitterüberspannungen) zwischen Leiter und Erde auf 2,5 kV begrenzt wird.

Besondere Anforderungen:• Jeder RCD-Baustein benötigt eine separate Leitung zur Fernauslösung. Es ist nicht

möglich, eine Leitung zu verwenden und zwei oder mehr RCD-Bausteine parallel zu schalten. Die Verwendung von zwei oder mehr parallel geschalteten Schaltern zur Fernauslösung eines RCD-Bausteins ist möglich.

• Der Kunde stellt eine ungeschirmte oder geschirmte verdrillte Doppelleitung mit einer maximalen Kapazität von 36 nF sowie einem maximalen Widerstand von 50 Ohm zur Verfügung (Gesamtlänge = hin und zurück). Beispiel: Die maximale Leitungslänge bei einer Leitungskapazität von 120 nF/km beträgt 330 m. Bei einer geschirmten Leitung darf der Schirm nicht auf den PE-Leiter der Anlage gelegt werden.

SENTRON VL Systemhandbuch1-20 GWA 4NEB 110 0110-01

SENTRON VL Systembeschreibung

• Ein separater Leiter sollte den Anschluss X13.2 mit der Erdungssammelschiene (E oder PE) verbinden. Dieser Anschluss wird empfohlen, um elektrostatische Ladung an der Fernauslöseleitung zu verhindern. Dies trifft besonders zu, wenn lange Kabel (>10 m) verwendet werden. Andernfalls ist die Fernauslöseleitung potentialfrei.

Aufbau des RCD-Bausteins

Bild 1-5: VL160X mit RCD-Baustein

Bild 1-6: VL160X mit RCD-Baustein Bild 1-7: VL160 mit RCD-Baustein

Bild 1-8: Linksseitige Montage bei VL160X mit RCD-Baustein

Bild 1-9: RCD-Baustein für VL160

Reset

Reset

SENTRON VL SystemhandbuchGWA 4NEB 110 0110-01 1-21

SENTRON VL Systembeschreibung

RCD-Baustein

Leistungsschalter für

den Anlagenschutz

3- und 4-polig

Bemessungs-

strom In

A

Differenz-

ströme I∆n

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A

Verzögerungs-

zeit

td

einstellbars

Bemessungs-

betriebs-

spannung

Ue

V AC

VL160X(Einbau von unten)(Einbau linksseitig)

1600,030,100,300,501,003,00

unverzögert0,060,100,250,501,00

127 - 480

VL160 160127 - 480230 - 690

VL250 250127 - 480230 - 690

VL400 400127 - 480230 - 690

Tabelle 1-14: Übersicht RCD-Bausteine

SENTRON VL Systemhandbuch1-22 GWA 4NEB 110 0110-01

SENTRON VL Systembeschreibung

1.15 Überstromauslösesystem - Übersicht

Tabelle 1-15: Überstromauslösesystem - Übersicht

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Anlagenschutz

Motorschutz

Generatorschutz

Funktion

Elektronischer AuslöserElektronischer

Auslöser mit LCD Anzeige

Bestellnummer- ergänzung

Ein

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Auslöser

Therm. Gedächtnis

Phasenausfall

Kommunikationsfähig

Erdschlussschutz

Polzahl

N-Pol geschützt

I²t

Trägheit einstellbar

Thermo-Mag. Auslöser

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SENTRON VL SystemhandbuchGWA 4NEB 110 0110-01 1-23

SENTRON VL Systembeschreibung

1.15.1 Thermisch-magnetische Überstromauslöser TM VL160X

1.15.2 Thermisch-magnetische Überstromauslöser TM VL160-VL630

1.15.3 Elektronische Überstromauslöser ETU VL160-VL1600

Allgemein:• Für das Auslösesystem ist keine Hilfsspannung erforderlich• Alle ETUs haben ein thermisches Gedächtnis• Eine blinkende grüne LED zeigt den einwandfreien Betrieb des Mikroprozessors an• Überlaststatus (I > 1,05 x IR) wird durch eine dauerhaft leuchtende gelbe LED (Alarm)

angezeigt• Integrierte Selbsttestfunktion• Steckbuchse für Testgerät

Anwendung: Anlagenschutz - TM,

Funktion LI/LIN (nicht austauschbar)

Überlastschutz fest eingestellt, Kurzschlussschutz fest eingestellt

Anwendung: Anlagenschutz - TM,

Funktion LI/LIN (nicht austauschbar)

Überlastschutz einstellbar IR = 0,8 bis 1 x InKurzschlussschutz fest eingestellt

Anwendung: Anlagenschutz - TM,

Funktion LI/LIN

Überlastschutz einstellbar IR = 0,8 bis 1 x InKurzschlussschutz einstellbar Ii = 5 bis 10 x In für VL160 bi VL630

Anwendung: ETU10 für Anlagenschutz,

Funktion LI/LIN

Überlastschutz IR = 0,4; 0,45; 0,5 bis 0,95; 1 x In Trägheitsgrad tR = 2,5 bis 30Kurzschlussschutz (unverzögert) Ii = 1,25 bis 11 x In (baugrößenabhängig)

Anwendung: ETU20 für Anlagen- und Genera-

torschutz, Funktion LSI/LSIN

Überlastschutz IR = 0,4; 0,45; 0,5 bis 0,95; 1 x InKurzschlussschutz (kurzzeitverzögert) Isd = 1,5 bis 10 x IR, tsd = 0 bis 0,5 sI2t umschaltbar ein/ausKurzschlussschutz (unverzögert) Ii = 11 x In (fest eingestellt, baugrößenabhängig)

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SENTRON VL Systemhandbuch1-24 GWA 4NEB 110 0110-01

SENTRON VL Systembeschreibung

Anwendung: ETU12 für Anlagenschutz,

Funktion LIG/LING

Überlastschutz IR = 0,4; 0,45; 0,5 bis 0,95; 1 x InTrägheitsgrad tR = 2,5 bis 30Kurzschlussschutz (unverzögert) Ii = 1,25 bis 11 x In (baugrößenabhängig)Erdschlussschutz: Messmethode Nr. 1: (GR) vektorielle Sum-menstrombildung in den drei Phasen und N-Leiter (4-Leitersysteme); I∆n = In, Ausführungen „AC“, „AD“, „BC“, „BD“Messmethode Nr. 2: (GGND) direkte Erfassung des Erdschlussstromes über einen Stromwandler, der im geerdeten Sternpunkt installiert ist, Ig = In (unverzögert); Ausführungen „AJ“

Anwendung: ETU22 für Anlagen- und Genera-

torschutz, Funktion LSIG/LSING

Überlastschutz IR = 0,4; 0,45; 0,5 bis 0,95; 1 x In,Kurzschlussschutz (kurzzeitverzögert) Isd = 1,5 bis 10 x IR, tsd = 0 bis 0,5 sI2t umschaltbar ein/ausKurzschlussschutz (unverzögert) Ii = 11 x In (fest eingestellt, baugrößenabhängig)Erdschlussschutz: Messmethode Nr. 1: (GR) vektorielle Sum-menstrombildung in den drei Phasen und N-Leiter (4-Leitersysteme); I∆n = In, Ausführungen „AG“, „AH“, „BG“, „BH“Messmethode Nr. 2: (GGND) direkte Erfassung des Erdschlussstromes über einen Stromwandler, Ig = In (unverzögert); Ausführungen „AK“

Anwendung: ETU10M für Motorschutz,

Funktion LI

Überlastschutz feinstufig einstellbarIR = 0,41; 0,42 bis 0,98; 0,99; 1 x In,Auslöseklasse tC = 10 (fest eingestellt)Thermisches GedächtnisKurzschlussschutz (unverzögert) Ii = 1,25 bis 11 x In (baugrößenabhängig) mit Phasenausfallempfindlichkeit (siehe Abschnitt 5.4.2)

Anwendung: ETU30M für Motorschutz,

Funktion LI

Überlastschutz feinstufig einstellbarIR = 0,41; 0,42 bis 0,98; 0,99; 1 x In,Auslöseklasse tC = 10 A, 10, 20, 30Thermisches GedächtnisKurzschlussschutz (unverzögert) Ii = 6 bis 11 x In, mit Phasenausfallempfindlichkeit

L

IG

NSE0_00693

.95

CAT.A

X3

>1.05

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R

x�n

.8

.9

Alarm (S)t1.0 2.530.4

.5

.45

.7 .63

R

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25

2086

4

i� 1.2511

Active5

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6

8

10

4

2

3

1.5

=250An� ~ 25 ADn n� = �

NSE-00544

NSE0_00921

L

SIG

sd

.95

25 AG

CAT.A

X3

.9

�x n

.8

Alarm

>1.05R� sd

.5

.63.7.6 sdt

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.45.41.0

4

7

65

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R3

1.58

10t

2 OFF

Active

� t

.5

ON.2

.1

.2

.4.3

.4(S)

2 .3 .10 �2t

= 250An� ~ 25 AGn

NSE-00545

n� = �

NSE0_00943

L

I

Alarm

25 AP

CAT.A

>1.05

X3

�.100.4

0.70.80.9

+

x�

0.60.5

R

n

.07.06

.08

.09

IEC 60947-4EN 60947-4i�

11.01 1.2510

.04.05

.03

.02

6R� i�

8

3

1.5

5 4

Active

�nx2

=250An� ~ 25 AP

NSE-00546

L

I nx

Alarm

>1.050.4

i =11x

NSE0_01160

X3

0.50.6

0.70.80.9

R .10 .01.02.03

.04.05.06

.07.08.09

TC i =6x n

Active

i =8x n

1020

30 102030

102030

10A

n

SENTRON VL SystemhandbuchGWA 4NEB 110 0110-01 1-25

SENTRON VL Systembeschreibung

1.15.4 Elektronische Überstromauslöser LCD ETU

Allgemein:• Für das Auslösesystem ist keine Hilfsspannung erforderlich• Stromanzeige• Eine leuchtende LCD-Anzeige zeigt den einwandfreien Betrieb des Mikroprozessors

an• Überlaststatus (I > 1,05 x IR) wird durch "Ueberlast" auf der LCD-Anzeige angezeigt• Benutzerfreundliche, menügesteuerte Einstellung der Schutzparameter direkt in abso-

luten Ampere-Werten über Tasten• Integrierte Selbsttestfunktion·• Steckbuchse für Testgerät• Kommunikationsanbindung an PROFIBUS-DP

Anwendung: ETU40 für Anlagenschutz,

Funktion LSI, ETU40M Motor-/Generatorschutz,

Funktion LSI/LSIN

Überlastschutz IR = 0,4 bis 1 x In, Auslöseklasse tC = 2,5 bis 30Thermisches Gedächtnis umschaltbar ein/ausKurzschlussschutz (kurzzeitverzögert) Isd = 1,5 bis 10 x IR, tsd = 0 bis 0,5 sI2t umschaltbar ein/ausKurzschlussschutz (unverz.) Ii = 1,25 bis 11 x In(baugrößenabhängig)

Anwendung: ETU42 für Anlagenschutz,

Funktion LSIG/LSING

Überlastschutz IR = 0,4 bis 1 x InTrägheitsgrad tR = 2,5 bis 30Thermisches Gedächtnis umschaltbar ein/ausKurzschlussschutz (kurzzeitverzögert) Isd = 1,5 bis 10 x IR, tsd = 0 bis 0,5 s I2t umschaltbar ein/ausKurzschlussschutz (unverzögert) Ii = 1,25 bis 11 x In (baugrößenabhängig)Erdschlussschutz:Messmethode Nr. 1: (GR) vektorielle Sum-menstrombildung der Ströme in den drei Phasen/und N-Leiter (4-Leitersysteme) I∆n = 0,4 bis 1 x In, Ausführungen „CL“, „CM“, „CN“Messmethode Nr. 2: (GGND) direkte Erfassung des Erdschlussstromes über einen Stromwandler, Ig = 0,4 bis 1 x In, tg=0,1 bis 0,5 s; Ausführung „CM“

NSE0_00944

L

I

ESCL1=178; L2=181

L3=179; N=0

CAT.A =250An� ~ 25 CLn n� = �

NSE-00547

L

S

IG

NSE0_00697

ESCL1=178; L2=181

L3=179; N=0

CAT.A =250An� ~ 25 CLn n� = �

NSE-00547

SENTRON VL Systemhandbuch1-26 GWA 4NEB 110 0110-01

SENTRON VL Systembeschreibung

MENÜ der LCD-Anzeige des Überstromauslösers

Folgende Sprachen sind möglich:• Englisch (voreingestellt)• Spanisch• Deutsch• Französisch

Bild 1-10: Menü der LCD-Anzeige des Überstromauslösers

Hauptmenü Untermenü 1.1 Untermenü1.1.1

Untermenü1.1.1

Default Screen(Basic Metering

and Setup)

View Line View LineProtection

View Motor View MotorProtection

View Protection

View System

View ZSI

View Setpoints

Change Line Change LineProtection

Change Motor View MotorProtection

ChangeProtection

Change ZSI

ChangePassword

ChangeSetpoints

<Password>

Breaker Action

"Emergency"

SENTRON VL SystemhandbuchGWA 4NEB 110 0110-01 1-27

SENTRON VL Systembeschreibung

1.15.5 Menüstruktur elektronische Auslöseeinheit LCD ETU

Bild 1-11: Detail Menü des Überstromauslösers LCD ETU 40

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SENTRON VL Systemhandbuch1-28 GWA 4NEB 110 0110-01

SENTRON VL Systembeschreibung

Bild 1-12: Beispiel Schutzänderung des Überstromauslösers LCD ETU 40

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SENTRON VL SystemhandbuchGWA 4NEB 110 0110-01 1-29

SENTRON VL Systembeschreibung

Bild 1-13: Detail Menü des Überstromauslösers LCD ETU 40 M

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SENTRON VL Systemhandbuch1-30 GWA 4NEB 110 0110-01

SENTRON VL Systembeschreibung

Bild 1-14: Beispiel Schutzänderung des Überstromauslösers LCD ETU 40 M

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SENTRON VL SystemhandbuchGWA 4NEB 110 0110-01 1-31

SENTRON VL Systembeschreibung

1.15.6 Inbetriebnahme

Zur Parametrierung muss der elektronische Überstromauslöser vorher aktiviert werden. Dazu wird ein Mindest-Laststrom von ca. 20% des betreffenden Bemessungsstromes 'In' des Leistungsschalters benötigt.

Der Auslöser "LCD ETU" wird mit den max-Einstellwerten für die Überlast -und Kurzschlussauslöser werksseitig voreingestellt. Das heißt eine Aktivierung und somit Parametrierung bei angeschlossener Last, die einen Mindeststrom von ca. 20% des betreffenden Bemessungsstromes 'In' des Leistungsschalters hat ist möglich.Eine Veränderung der Parameter für die Überlast -und Kurzschlussauslöser im Betrieb unterhalb der momentanen Betriebswerte führt zur einer sofortigen Auslösung.

Falls dieser Mindest-Laststrom nicht zur Verfügung steht, kann die dazu not-wendige Hilfsenergie über das Handprüfgerät 3VL9000-8AK00 eingespeist wer-den. Bei kommunikationsfähigen Leistungsschaltern wird der Auslöser vom COM10 mit Energie versorgt.

Hinweis:

Das Handprüfgerät kann auch von der Instrumentenstelle (SIRENT) in Erlangen ausgeliehen werden:

Anschrift von SIRENT Rentals, Sales and Service Vermietung und Verkauf von Mess- und Prüfgeräten, Werkzeugen:

SIEMENS AGSIRENT Rentals, Sales and ServiceI&S IS 3 SCE ITCGünther-Scharowsky-Str. 291058 Erlangen GermanyTel. 09131-7-33310Fax. [email protected] http://intranet.siemens.de/sirent

Dort können auch die Ausleihbedingungen unter Angabe der Gerätenummer der Instrumentenstelle "S7P460" erfragt werden.

1.15.7 Überstromauslösesystem - Übersicht Funktionen

L LTD → Long Time Delay Überlastschutz

S STD → Short Time Delay Kurzschlusschutz kurzzeitverzögert

I INST → Instantaneous Kurzschlussschutz unverzögert

G GF → Ground Fault Erdschlussschutz

N N → Neutral N-Leiterschutz

Übersicht Bezeichnungen

TM → Thermomagnetischer Überstromauslöser

ETU → Elektronische Überstromauslöser

LCD ETU → Elektronische Überstromauslöser mit LCD-Anzeige

SENTRON VL Systemhandbuch1-32 GWA 4NEB 110 0110-01

SENTRON VL Systembeschreibung

1.16 Erdschlussschutz

Beschreibung

Der Erdschlussauslöser "G" erfasst Fehlerströme, die durch die Erde abfließen und Brände in der Anlage verursachen könnten. Mehreren in Reihe geschalteten Leistungsschaltern kann durch die einstellbare Verzögerungszeit eine gestaffelte Selektivität zugewiesen werden. Die folgenden Messmethoden können angewendet werden, um Neutralleiter- und Erdschlussströme zu erfassen:

1.16.1 Messmethode 1: Vektorielle Summenstrombildung

Erdschlusserfassung in symmetrisch belasteten Systemen

Die drei Phasenströme werden über die vektorielle Summenstrombildung aus-gewertet.

Erdschlusserfassung in unsymmetrisch belasteten Systemen

Der Neutralleiterstrom wird direkt gemessen und bei den 3-poligen Schaltern nur für den Erdschlussschutz, bei den 4-poligen Schaltern auch für den Neutral-leiter-Überlastschutz ausgewertet. Der Überstromauslöser berechnet über die vektorielle Summenstrombildung den Erdschlussstrom der drei Phasenströme und des Neutralleiterstromes. Bei 4-poligen Leistungsschaltern ist der 4. Stromwandler für den Neutralleiter intern installiert.

Bild 1-15: Leistungsschalter in symmetrisch belastetem System

Bild 1-16: 3-polige Leistungsschalter, Stromwandler im N-Leiterstrom

Bild 1-17: 4-polige Leistungsschalter, Stromwandler intern installiert

L1L2L3

PE

3VL

NSE0_00685

L1L2L3N

PE

3VL

T5NSE0_00686

L1L2L3N

PE

3VL

NSE0_00687

SENTRON VL SystemhandbuchGWA 4NEB 110 0110-01 1-33

SENTRON VL Systembeschreibung

Messmethode 2: Direkte Erfassung des Erdschlussstromes über einen Strom-

wandler im geerdeten Sternpunkt des Transformators

Der Stromwandler ist direkt im geerdeten Sternpunkt des Transformators instal-liert.

1.17 Typenschild und Kenn-Nummer

Bild 1-19: Leistungsschalter – Beschriftung und Bedienelemente

Bild 1-18: 3-polige Leistungsschalter, Stromwandler im geerdeten Sternpunkt des Transformators

L1L2L3

3VL

T6

PE

N

NSE0_00688

Zubehörabdeckung(abnehmbar)

Normen

Schaltleistung

Test-Taste

Bezugstemperatur

Überstromauslöser-Typ TM

Überstrom-Einstellung

Katalog-Nr.(MLFB)

Zubehör-Kennungsfelder

AnzeigeSchaltleistung

Leistungs-schalter-Typ

Baugrößen-angabe

Kipphebel mit 3 Positionen

Kurzschluss-Auslöser/ Einstellung

(thermisch-magnetisch)

In Nennstrom desLeistungsschalters

SENTRON VL Systemhandbuch1-34 GWA 4NEB 110 0110-01

SENTRON VL Systembeschreibung

1.17.1 Übersicht MLFB-Systematik

(N = numerischer, A = alfanumerischer Wert)

1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16

3 V L N N N N N A A N N N A A N

Baugröße

Ausführung(ANSI/UL - IEC)

Bemessungs-strom

Ausschalt-vermögen

Überstrom-auslöser

Polzahl

Einbauart und Anschlüsse

Spannung und Unterspg.-Ausl.

Hilfsstrom und Alarmschalter

Tabelle 1-16: Bestellnummernschema (MLFB) für 3VL-Komponenten

SENTRON VL SystemhandbuchGWA 4NEB 110 0110-01 1-35

SENTRON VL Systembeschreibung

SENTRON VL Systemhandbuch1-36 GWA 4NEB 110 0110-01

Einbau 2

SENTRON VL SystemhandbuchGWA 4NEB 110 0110-01 2-1

Einbau

2.1 Übersicht

Die Leistungsschalter SENTRON VL sind in Festeinbau-, Steck- oder Einschub-

Ausführungen, drei- oder vierpolig erhältlich.

2.2 Festeinbau

Leistungsschaltertyp Fest Steckbar Einschub

VL 160X x x –

VL 160 x x x

VL 250 x x x

VL 400 x x x

VL 630 x x x

VL 800 x – x

VL 1250 x – x

VL 1600 x – x

Tabelle 2-1: Übersicht der Einbauarten

Bild 2-1: Frontseitiger Anschluss Montageplatte

Bild 2-2: Rückseitiger Anschluss Montageplatte

Die Leistungsschalter SENTRON VL können direkt auf die Montageplatte mon-tiert werden. Falls Sammel-schienen oder Anschlüsse zum rückseitigen Anschluss verwendet werden, sind die erforderlichen Sicherheitsab-stände zu berücksichtigen (siehe Kapitel 1.5).

Bild 2-3: Frontseitiger Anschluss Tragschiene

Die Leistungsschalter SENTRON VL von Siemens können direkt auf vom Kun-den zur Verfügung gestellte Tragschienen montiert wer-den. Die entsprechenden Schutzabstände müssen ein-gehalten werden.

Bild 2-4: Frontseitiger Anschluss Bild 2-5: Rückseitiger Anschluss

Der Anschluss von Sammel-schienen oder Kabeln kann direkt an Frontanschluss-Sammelschienenerweite-rungen oder Bolzen zum rückseitigen Anschluss erfol-gen. Wenn gerade Sammel-schienenerweiterungen verwendet werden, wird empfohlen, Anschlussabde-ckungen oder Phasentrenn-wände zu verwenden.

SENTRON VL Systemhandbuch2-2 GWA 4NEB 110 0110-01

Einbau

2.3 Steckbare Ausführung

2.4 Einschub-Ausführung

Anschlüsse:

Bild 2-6: Frontseitiger Anschluss Montageplatte

Bild 2-7: Rückseitiger Anschluss Montageplatte

Stecksockel sind mit front- oder rückseitigem Flachan-schluss zum direkten An-schluss von Kabeln oder Sammelschienen erhältlich. Der Stecksockel wird direkt auf der vom Kunden bereit-gestellten Montageplatte oder Tragschiene ange-bracht.

Bild 2-8: Frontseitiger Anschluss Tragschiene

Bild 2-9: Rückseitiger Anschluss Tragschiene

Die entsprechenden Sicher-heitsabstände sind einzuhal-ten. Für die frontseitigen Anschlussschienen sind Anschlussabdeckungen oder Phasentrennwände liefer-bar. Leistungsschalter kön-nen in der „Ein“-Stellung nicht aus dem Stecksockel entfernt werden. Der Leis-tungsschalter geht in die „Ausgelöst“-Stellung, falls der Versuch unternommen wird, den Leistungsschalter auszubauen, während er sich in der „Ein“-Stellung befindet.

Bild 2-10: Frontseitiger Anschluss Einschub-Ausführung

Bild 2-11: Rückseitiger Anschluss Einschub-Ausführung

Die Leistungsschalter SEN-TRON VL können als Ein-schub-Geräte eingesetzt werden. Front- oder rücksei-tiger Anschluss ist möglich. Anschlussabdeckungen wer-den mitgeliefert und sind für den endgültigen Einbau not-wendig.

SENTRON VL SystemhandbuchGWA 4NEB 110 0110-01 2-3

Einbau

Stellungen:

In der Betriebsstellung ist der Leistungsschalter voll eingefahren und alle Kon-takte, Einspeise-, Abgangs- und Hilfskontakte, sind mit dem Einschubrahmen verbunden. Der Leistungsschalter ist betriebsbereit.Eine Sicherheitsverriegelung verhindert, dass der Leistungsschalter im einge-schaltetem Zustand ausgefahren wird. Die Sicherheitsverriegelung bewirkt ein Abschalten des Leistungsschalters damit bei Stromfluss der entstehende Licht-bogen innerhalb des Schalters gelöscht werden kann. In der Absetzstellung kann der Leistungsschalter in den Einschubrahmen einge-setzt bzw. entnommen werden.

2.5 Montage und Sicherheitsabstände

2.5.1 Montage/Einbau

Alle Leistungsschalter SENTRON VL können in den gezeigten Positionen mon-tiert werden:

Bild 2-12: Betriebsstellung Bild 2-13: Trennstellung Bild 2-14: Absetzstellung

Bild 2-15: Montage/Einbau

90° 90°90°90°90 ° 90 ° 90 ° 30 °

SENTRON VL Systemhandbuch2-4 GWA 4NEB 110 0110-01

Einbau

2.5.2 Sicherheitsabstände

Während einer Kurzschlussunterbrechung treten in und über den Lichtbogen-kammern des Leistungsschalters hohe Temperaturen, ionisierte Gase und hohe Druck-Werte auf.

Sicherheitsabstände werden benötigt, um:• eine Verteilung des Drucks zu ermöglichen• Feuer oder Schäden durch eventuell entwichene ionisierte Gase zu vermeiden• einen Kurzschluss zu geerdeten Bereichen zu verhindern• Lichtbögen oder Kurzschlussströme zu spannungsführenden Bereichen zu vermeiden

Definition der zulässigen Sicherheitsabstände in [mm] zwischenA: Leistungsschalter und Strombahnen (blankes und geerdetes Metall)B: Leistungsschalter-Phasenklemme und unterer WandC: Seite des Leistungsschalters und Seitenwänden (blankes und geerdetes Metall)D: Leistungsschalter und nichtleitenden Teilen mit mindestens 3 mm dicker Isolierung (Isolator, isolierte Schiene,

lackierte Platte)

Bild 2-16: Sicherheitsabstände

Zulässige Sicherheitsabstände nach IEC 60947

Leistungs-

schalter-Typ

Schaltver-

mögen

A

≤ 415 V

A

>415 - 690 V

B

≤ 690 V

C

≤ 690 V

D

≤ 690 V

mit oder ohne Abde-ckungen

ohne Abde-ckungen

mit Abde-ckungen

VL160X Standard Hoch

35 mm 70 mm 35 mm 25 mm 25 mm 35 mm

VL160 Standard Hoch Sehr hoch

50 mm 100 mm 50 mm 25 mm 25 mm 35 mm

VL250 Standard Hoch Sehr hoch

50 mm 100 mm 50 mm 25 mm 25 mm 35 mm

VL400 Standard Hoch Sehr hoch

50 mm 100 mm 50 mm 25 mm 25 mm 35 mm

VL630 Standard Hoch Sehr hoch

50 mm 100 mm 50 mm 25 mm 25 mm 35 mm

VL800 Standard Hoch Sehr hoch

50 mm 100 mm 50 mm 25 mm 25 mm 35 mm

VL1250 Standard Hoch Sehr hoch

70 mm 100 mm 70 mm 30 mm 30 mm 50 mm

VL1600 Standard Hoch Sehr hoch

100 mm 100 mm 100 mm 100 mm 30 mm 100 mm

C

A

DB

SENTRON VL SystemhandbuchGWA 4NEB 110 0110-01 2-5

Einbau

Werden nicht-isolierte Leitungen an die Anschlüsse 1,3,5 und 7 angeklemmt, müssen diese gegeneinander isoliert werden, was durch Verwendung von Phasentrennwänden oder Anschluss-abdeckungen erreicht werden kann.Bei Spannungen ≥ 600 V AC oder ≥ 500 V DC sollten Anschlussabdeckungen für die Hauptanschlüsse verwendet werden.

Mindestabstand zwischen zwei horizontal oder vertikal eingebauten Leistungsschaltern.

Vergewissern Sie sich, dass der Sammelschienen- oder Kabelanschluss die Luf-tisolationsstrecke nicht verringert. Der zulässige Abstand zwischen zwei Leis-tungsschaltern gilt für Festeinbau- oder steckbare Ausführungen. Manche Zube-hörteile können die Breite des Leitungsschutzschalters vergrößern, siehe Umrisszeichnungen.

Der Abstand zwischen Anschluss und Erdungsmetall muss G ≥ 12 mm sein.Falls der Abstand zur Erde G < 12 mm ist, sind spannungsführende Teile zu iso-lieren oder eine geeignete Trennwand einzubauen.

Vorsicht Je nach Anwendung sind die entsprechenden Luft - und Kriechstrecken zu beachten, z. B. IEC 60439-1.

Bild 2-17: Mindestabstand zwischen zwei horizontal oder vertikal eingebauten Leistungsschaltern

Bild 2-18: Mindestabstand zwischen Leistungsschalter und Metall

E=0

SENTRON VL Systemhandbuch2-6 GWA 4NEB 110 0110-01

Einbau

2.5.3 Sicherheitsabstände zwischen Leistungsschaltern

Mindestabstand zwischen zwei Leistungsschaltern, die direkt übereinander installiert sind, bei unterschiedlichen Anschlussarten

Die in der Tabelle angegebenen Abstände sind notwendig, um die Verteilung von ionisierenden Gasen, die im Kurzschlussfall entstehen, zu ermöglichen.

A Frontseitiger Anschluss mit Kabel, direktB Frontseitiger Anschluss mit KabelschuhC Frontseitiger Anschluss mit FlachschieneD Rückseitiger Anschluss mit Stecksockel oder Schienenanschluss

Bild 2-19: Darstellung der verschiedenen Anschlussarten

Leistungs-

schaltertyp

VL160X VL160 VL250 VL400 VL630 VL800 VL1250 VL1600

Schaltvermögen NH NHL NHL

A ≤ 690 V

160 mm 200 mm

Tabelle 2-2: Sicherheitsabstände zwischen Leistungsschaltern

Isolierung IsolierungIsolierungSchiene

A B C D

SENTRON VL SystemhandbuchGWA 4NEB 110 0110-01 2-7

Einbau

2.5.4 Kabel- und Sammelschienenbefestigung

Der Kompaktleistungsschalter SENTRON VL kann mit Kabeln, flexiblen Kupfer-schienen oder Sammelschienen angeschlossen werden. Kupfer oder Aluminium sind möglich.Im Fall eines Kurzschlusses wirken thermische und elektrodynamische Belas-tungen auf diese Leiter ein. Um gefährliche Effekte zu vermeiden, ist es not-wendig, diese korrekt zu dimensionieren und sie ordnungsgemäß abzufangen.Die unten- und nebenstehenden Abbildungen und Tabellen zeigen den empfoh-lenen maximalen Abstand zwischen Leistungsschalter und erstem Haltepunkt.

Diese Tabelle ist gültig für jedes Schaltvermögen

Bild 2-20: Befestigung bei Kabelanschluss Bild 2-21: Befestigung bei Schienenanschluss

Haltergröße VL160X VL160 VL250 VL400 VL630 VL800 VL1250 VL1600

A-Kabel mm 100 100 130 150 300

B-Kabel mm 400 400 400 400 600

C-Schiene mm 250

Tabelle 2-3: Empfohlene Kabelbefestigungsabstände

A

B

C

SENTRON VL Systemhandbuch2-8 GWA 4NEB 110 0110-01

Einbau

2.6 Übersicht Kabel- und Sammelschienenbefestigung

2.6.1 Bemessungsbetriebsspannung: Ue ≤ 600 V AC/500 V DC

(Angaben über Schaltleistung Icu beziehen sich auf 400/415 V AC)

Schalter-Größe VL160X VL160 VL250 VL400 VL630

Schaltvermögen für Ue ≤ 600 V AC/500 V DC Icu max Icu max Icu max Icu max Icu max

• Kabel direkt montiert• Isolierung bis an Schalter heranZubehör:

• keines

70 kA 100 kA 100 kA 100 kA 100 kA

• Kabel mit Kabelschuh• Isolierung 8 mm über PhasentrennwandZubehör:

• Phasentrennwände• Weitkowitz-Kabelschuh• Anschluss mit Schraubverbindung

70 kA 100 kA 100 kA 100 kA 50 kA

• Kabel mit Kabelschuh• Frontseitige Anschluss-Schienen, Standard• Isolierung 8 mm über PhasentrennwandZubehör:

• Phasentrennwände• Anschluss mit Schraubverbindung• Frontseitige Anschluss-Schienen, Standard

70 kA 100 kA 100 kA 100 kA 50 kA

Tabelle 2-4: Anschlussarten (für Ue ≤ 600 V AC/500 V DC)

������

�8 m

m

SENTRON VL SystemhandbuchGWA 4NEB 110 0110-01 2-9

Einbau

• Kabel mit Kabelschuh• Frontseitige Anschluss-Schienen,

Vergrößerter Polabstand• Isolierung 8 mm über PhasentrennwandZubehör:

• Phasentrennwände• Anschluss mit Schraubverbindung• Frontseitige Anschluss-Schienen, Vergrößert

70 kA 100 kA 100 kA 100 kA 50 kA

• Anschluss-Schiene direkt montiert• Ohne IsolierungZubehör:

• Phasentrennwände• Anschluss mit Schraubverbindung

40 kA 40 kA 40 kA 45 kA 50 kA

• Anschluss-Schiene direkt montiert• Mit verlängerter Anschluss-Abdeckung• Ohne IsolierungZubehör:

• Verlängerte Anschluss-Abdeckung• Anschluss mit Schraubverbindung

70 kA 100 kA 100 kA 100 kA 100 kA

REVERSE

• Anschluss-Schiene direkt montiert• Einspeisung von Überstromauslöserseite• Ohne IsolierungZubehör:

• Phasentrennwände• Anschluss mit Schraubverbindung

70 kA 100 kA 100 kA 100 kA 100 kA

Schalter-Größe VL160X VL160 VL250 VL400 VL630

Schaltvermögen für Ue ≤ 600 V AC/500 V DC Icu max Icu max Icu max Icu max Icu max

Tabelle 2-4: Anschlussarten (für Ue ≤ 600 V AC/500 V DC)

�8 m

m

SENTRON VL Systemhandbuch2-10 GWA 4NEB 110 0110-01

Einbau

• Anschluss-Schiene direkt montiert• Isolierung 250 mm vom SchalterZubehör:

• Anschluss mit Schraubverbindung

70 kA 100 kA 100 kA 100 kA 100 kA

• Anschluss-Schiene direkt montiert• Isolierung 8 mm über Phasentrennwand

und 250 mm vom SchalterZubehör:

• Phasentrennwände• Anschluss mit Schraubverbindung

70 kA 100 kA 100 kA 100 kA 50 kA

• Anschluss-Schiene• Frontseitige Anschluss-Schienen, Standard• Isolierung 8 mm über Phasentrennwand

und 250 mm vom SchalterZubehör:

• Phasentrennwände• Anschluss mit Schraubverbindung• Frontseitige Anschluss-Schienen, Standard

70 kA 100 kA 100 kA 100 kA 50 kA

• Anschluss-Schiene• Frontseitige Anschluss-Schienen,

Vergrößerter Polabstand• Isolierung 8 mm über Phasentrennwand

und 250 mm vom SchalterZubehör:

• Phasentrennwände• Anschluss mit Schraubverbindung• Frontseitige Anschluss-Schienen, Vergrößert

70 kA 100 kA 100 kA 100 kA 50 kA

Schalter-Größe VL160X VL160 VL250 VL400 VL630

Schaltvermögen für Ue ≤ 600 V AC/500 V DC Icu max Icu max Icu max Icu max Icu max

Tabelle 2-4: Anschlussarten (für Ue ≤ 600 V AC/500 V DC)

� ���

8 m

m

250

mm

> 8 mm

> 8 mm

SENTRON VL SystemhandbuchGWA 4NEB 110 0110-01 2-11

Einbau

• Anschluss-Schiene• Frontseitige Anschluss-Schienen, Standard• Isolierung 250 mm vom SchalterZubehör:

• Anschluss mit Schraubverbindung• Frontseitige Anschluss-Schienen, Standard

70 kA 100 kA 100 kA 100 kA 100 kA

• Anschluss-Schiene• Frontseitige Anschluss-Schienen, Standard• Mit verlängerter Anschluss-Abdeckung• Ohne IsolierungZubehör:

• Verlängerte Anschluss-Abdeckung• Anschluss mit Schraubverbindung• Frontseitige Anschluss-Schienen, Standard

70 kA 100 kA 100 kA 100 kA 100 kA

Schalter-Größe VL160X VL160 VL250 VL400 VL630

Schaltvermögen für Ue ≤ 600 V AC/500 V DC Icu max Icu max Icu max Icu max Icu max

Tabelle 2-4: Anschlussarten (für Ue ≤ 600 V AC/500 V DC)

SENTRON VL Systemhandbuch2-12 GWA 4NEB 110 0110-01

Einbau

2.6.2 Bemessungsbetriebsspannung: Ue ≤ 690 V AC/600 V DC

(Angaben über Schaltleistung Icu beziehen sich auf 690 V AC)

Schalter-Größe VL160X VL160 VL250 VL400 VL630

Schaltvermögen für Ue ≤ 690 V AC/600 V DC Icu max Icu max Icu max Icu max Icu max

• Kabel direkt montiert• Isolierung bis an Schalter heran• Zubehör:• Standard Anschluss-Abdeckung

12 kA 12 kA 12 kA 15 kA 35 kA

• Kabel mit Kabelschuh• Weitkowitzkabelschh• Frontseitige Anschluss-Schienen, Standard• Isolierung bis an Schalter heran• Zubehör:• Standard Anschluss-Abdeckung• Anschluss mit Schraubverbindung• Frontseitige Anschluss-Schienen, Standard

12 kA 12 kA 12 kA 15 kA 35 kA

• Kabel mit Kabelschuh• Mit verlängerter Anschluss-Abdeckung• Zubehör:• Verlängerte Anschluss-Abdeckung• Anschluss mit Schraubverbindung

8 kA 12 kA 12 kA 15 kA –

• Anschluss-Schiene direkt montiert• Isolierung 250 mm vom Schalter• Zubehör:• Standard Anschluss-Abdeckung• Anschluss mit Schraubverbindung

12 kA 12 kA 12 kA 15 kA 35 kA

Tabelle 2-5: Anschlussarten (für Ue <= 600 V AC/500 V DC)

SENTRON VL SystemhandbuchGWA 4NEB 110 0110-01 2-13

Einbau

• Anschluss-Schiene• Frontseitige Anschluss-Schienen, Standard• Isolierung 250 mm vom Schalter• Zubehör:• Standard Anschluss-Abdeckung• Anschluss mit Schraubverbindung• Frontseitige Anschluss-Schienen, Standard

12 kA 12 kA 12 kA 15 kA 35 kA

REVERSE

• Anschluss-Schiene direkt montiert• Einspeisung von Überstromauslöserseite• Ohne Isolierung• Zubehör:• Phasentrennwände• Anschluss mit Schraubverbindung

12 kA 12 kA 12 kA 15 kA 35 kA

Schalter-Größe VL160X VL160 VL250 VL400 VL630

Schaltvermögen für Ue ≤ 690 V AC/600 V DC Icu max Icu max Icu max Icu max Icu max

Tabelle 2-5: Anschlussarten (für Ue <= 600 V AC/500 V DC)

SENTRON VL Systemhandbuch2-14 GWA 4NEB 110 0110-01

Anschlüsse 3

SENTRON VL SystemhandbuchGWA 4NEB 110 0110-01 3-1

Anschlüsse

3.1 Hauptleiteranschluss bei SENTRON VL Festeinbau-Ausführung

3.1.1 Netzanschluss

Die Leistungsschalter SENTRON VL können von oben und von unten gespeist werden.

3.1.2 Mehrfacheinspeiseklemme für Kabel (Kupfer/Alu)

Bild 3-1: Einspeisearten

Bild 3-2: Mehrfachein-speiseklemmen

Bild 3-3: Anwendung Mehrfacheinspeise-klemmen

Die Mehrfacheinspeiseklemme für Einspei-sung und Abgänge bestehen aus einem Aluminiumkörper mit einem Zinnüberzug, um ein Oxidieren zu verhindern. Sowohl Aluminium- als auch Kupferkabel können verwendet werden. Pro Klemmstelle ist nur ein Leiter zulässig. Die Mehrfacheinspeiseklemmen sind für die Leistungsschalter SENTRON VL 160X bis VL 1250 lieferbar. Für Leistungsschalter SENTRON VL 160X und VL 160 sind zusätz-lich Schraubanschlüsse nötig.

VL160X/

VL160

VL250 VL400 VL400 VL630 VL800 VL1250

Leiterquerschnitt mehrdrähtig (mm2)

Al Cu

10-9510-95

50-24050-240

120-400 95-240

50-120 50-120

50-240 50-240

50-240 50-240

120-240 120-240

Kabelanschluss-möglichkeit

1 1 1 2 2 3 4

Drehmoment Nm 16-2025-4550-95

6 914

25-3550-185

14 31

95-120150-400

31

56

31 34 42 42

Werkzeug (Sechs-kantschlüssel)

4 8 12 8 8 8 8

Befestigungs-schraube Drehmoment

Nm – 13 15 15 15 15 24

Werkzeug (Innensechskant-schlüssel)*

– 4 6 6 6 8 8

* Für die Befestigungsschrauben der Anschlussstücke

RCD RCD

3VL 3VL 3VL 3VL

Netz Last Netz

NetzNetzLast

Last

Last

Netz: EinspeisungLast: Abgang

SENTRON VL Systemhandbuch3-2 GWA 4NEB 110 0110-01

Anschlüsse

3.1.3 Rahmenklemmen (Kupferleitungen oder Schienen)

3.1.4 Frontseitige Anschlussschienen

Bild 3-4: Rahmen-klemmen

Bild 3-5: Rahmenklem-men mit massiver/ flexibler Kupferschiene oder Leitung

Die Rahmenklemme aus Stahl wird stan-dardmäßig für den Einsatz mit den Leis-tungsschaltern SENTRON VL160X und VL160 geliefert. Optional für VL250 bis VL400. Die Klemme ist so ausgelegt, dass sie eine Leitung oder eine massive/flexible Kupferschiene aufnehmen kann.

Leitungsart VL160X/VL160 VL250 VL400

Eindrähtig/ Mehrdrähtig

mm2 2,5-70 25-150 50-240

Mehrdrähtig mit Aderendhülse

mm2 2,5-50 25-120 50-185

Schienengröße B x H x D

mm 12 x 10 x 19 17 x 10 x 24 25 x 10 x 46

Anzugsdrehmoment mm 4/8 12 25

Werkzeug (Innensechskant-schlüssel)

4 5 8

Bild 3-6: Frontseitige Anschlussschiene

Bild 3-7: Anwendung Frontseitige Anschluss-schiene

Anschlussschienen werden verwendet um den Anschluss an Sammelschienen oder Leitungen in elektrischen Anlagen herzu-stellen. Beim SENTRON VL1600 werden die frontseitigen Anschlussschienen stan-dardmäßig mitgeliefert. Phasentrennwände sind im Lieferumfang enthalten. Verlängerte Anschlussabdeckungen können bei Bedarf eingesetzt werden.Schraubverbindungen (siehe 3.1.8) mit metrischem Gewinde sind notwendig für SENTRON VL160X und 160.

SENTRON VL SystemhandbuchGWA 4NEB 110 0110-01 3-3

Anschlüsse

3.1.5 Frontseitige Anschlussschienen für vergrößerten Polabstand

3.1.6 Rückseitige Anschlüsse

Maß

(mm)

VL160X/

VL160

VL250 VL400 VL630 VL800 VL1250/

VL1600

W 20 22 30,5 42 50 60

L 44,5 44,5 81,75 69,75 91,5 102,25

D 10 13 15 15 15 20

T 6,5 6,5 9,5 9,5 9,5 16

Ø 7 11 11 11 13 13

Bild 3-8: Sammelschie-nen mit vergrößertem Polabstand

Bild 3-9: Anwendung Sammelschienen mit vergrößertem Polabstand

Frontseitige Anschlussschienen für vergrö-ßerten Polabstand werden verwendet, um Sammelschienen-Anschlüsse in Schaltta-feln oder anderen elektrischen Anlagen her-zustellen. Die normale Anwendung ermög-licht die Anpassung an den nächstgrößeren Leistungsschalter. Die Brücken-Maße ent-nehmen Sie bitte Tabelle 1.1.4. oben. Phasentrennwände sind im Lieferumfang enthalten.Achtung: Nicht kombinierbar mit verlänger-ten Klemmenabdeckungen! Zusätzliche Schraubverbindungsan-schlüsse sind notwendig für SENTRON VL160 und VL160X.

VL160X/

VL160

VL250 VL400 VL630 VL800

P (mm) 44,5 44,5 63,5 76 76

Bild 3-10: Runde Anschlüsse

Bild 3-11: Anwendung Anschlüsse

Rückseitige Anschlüsse werden verwen-det, um die Leistungsschalter SENTRON VL an Schalttafeln oder andere Anwendun-gen anzupassen, die einen rückseitigen Anschluss erfordern. Sie werden direkt an einen Standard-Leistungsschalter SEN-TRON VL angeschraubt, wobei keine Modi-fikationen erforderlich sind. Leistungsschal-ter, die in Schalttafeln oder anderen elektri-schen Anlagen installiert sind, können frontseitig ausgebaut werden, indem die Schraube entfernt wird, die den Leistungs-schalter am Anschluss befestigt.

SENTRON VL Systemhandbuch3-4 GWA 4NEB 110 0110-01

Anschlüsse

3.1.7 Rückseitiger Flachsammelschienen-Anschluss

Gewinde

Rundanschluss

VL160X/

VL160

VL250 VL400

Länge kurz (Ls)mm 54 54 56,5

Länge lang (Ll) mm 110 110 116

Gewinde M12 M12 M12

Flachanschluss VL160X/VL160

VL250 VL400

Länge kurz (Ls)mm 51,5 51,5 56

Länge lang (Ll) mm 108,5 108,5 116

Bohrung Ø 11 11 11

W/W/T 25/25/4 25/25/4 28/28/8

Bild 3-12: Flachsammel-schiene

Bild 3-13: Anwendung Flachsammelschiene

Die rückseitigen Flachsammelschienen-An-schlüsse werden für die Leistungsschalter SENTRON VL630 bis VL1600 eingesetzt, um eine Anpassung an Schalttafeln oder andere Anwendungen zu erreichen, die ei-nen rückseitigen Anschluss erfordern. Die rückseitigen Flachsammelschienen-An-schlüsse werden direkt an einen Standard-Leistungsschalter SENTRON VL ange-schraubt, wobei keine Modifikationen erfor-derlich sind. Je nachdem, wie die Sammel-schienenanschlüsse an der Rückseite des Leistungsschalters angebracht werden, wird ein vertikaler oder horizontaler An-schluss hergestellt. Leistungsschalter, die mit Hilfe von rückseitigen Flachsammel-schienen-Anschlüssen in Schalttafeln oder anderen elektrischen Anlagen installiert sind, können frontseitig ausgebaut werden, indem die Befestigungsschraube entfernt wird, die den Leistungsschalter am An-schluss befestigt.

mm VL630 VL800 VL1250 VL1600

W 32 50 50 60

L 66,5 159 159 178

Ø D 11 13 (2x) 13 (2x) 13 (2x)

Schlüsselweite 6 6 6 18

Drehmoment Befestigungs-schraube

15 15 15 30

SENTRON VL SystemhandbuchGWA 4NEB 110 0110-01 3-5

Anschlüsse

3.1.8 Anschluss mit Schraubverbindung

3.1.9 Anschluss mit Kabelschuhen

Kabelschuhe (Ringkabelschuhe) werden verwendet, um Leitungen mit den Anschlüssen des Leistungsschalters zu verbinden.Es werden Weitkowitz-Kabelschuhe mit schmalem Flansch empfohlen (VL1 bis VL4).

Bild 3-14: Anschluss mit Schraubverbindung

Bild 3-15: Herstellen eines Anschlusses mit Schraubverbindung

Die Schraubverbindung mit metrischem Ge-winde wird auf den Zugang und Abgang des Leistungsschalters SENTRON VL ge-schoben und dient als Gewindeadapter für den Anschluss von Sammelschienen oder Kabelschuhen. Falls die unten genannte Größe überschritten wird, ist der Kunde für die Lieferung von Schrauben und Scheiben für die Anschlüsse und Sammelschienen verantwortlich. Die Schraubverbindung wird standardmäßig für den Einsatz mit SEN-TRON VL250 bis VL1250 geliefert.

Leistungs-

schalter

VL160X VL160 VL250 VL400 VL630 VL800 VL1250

Schraube

Kunden-Sam-melschiene T

mm

M5 x 20

1-7

M5 x 20

1-7

M8 x 20

1-7

M8 x 20

3-10

M6 x 30(2x)5-10

M8 x 30(2x)

10-15

M8 x 40(2x)

15-20

Max. Drehmo-ment

Nm 4,5 4,5 10 15 15 24 24

Sammel-schiene

dmaxWmax

mmmm

619

924

924

1032

1042

1350

1350

Bild 3-16: Kabelschuh Bild 3-17: Anwendung Kabelschuh Nr. 1

Bild 3-18: Anwendung Kabelschuh Nr. 2

Bild 3-19: Anwendung Kabelschuh Nr. 3

SENTRON VL Systemhandbuch3-6 GWA 4NEB 110 0110-01

Anschlüsse

3.2 Hauptleiteranschluss bei Steck- und Einschub-Ausführung

3.2.1 Stecksockel: Frontseitiger Anschluss mit Schienenanschlussstücken

3.2.2 Stecksockel: Rückseitiger Anschluss mit Flachschienenanschlüssen

Bild 3-20: Stecksockel Bild 3-21: Stecksockel mit Schienenanschluss(Sammelschienenabde-ckungen werden nicht dargestellt)

Stecksockel vereinfachen den Ein- und Aus-bau der Leistungsschalter SENTRON VL. Der Leistungsschalter ist zusammen mit dem Stecksockel so entwickelt worden, dass ein Trennen in der "ON"-Stellung ver-hindert wird. Sammelschienen oder Leitun-gen können frontseitig angeschlossen wer-den, eine Anschlussabdeckung wird mitge-liefert und ist sowohl für die Zugangs- als auch für die Abgangsseite zu verwenden. Eine zusätzliche Phasentrennwand zur Iso-lierung zwischen den Anschlüssen ist mög-lich (siehe Abschnitt 4.10 und Abschnitt 4.11). Wenn sich der Leistungsschalter in der Betriebsstellung befindet, wird die Pri-märspannung über spezielle Mehrfach-Klemmkontakte im Einschubrahmen ge-speist.

Bild 3-22: Stecksockel Bild 3-23: Stecksockel mit rückseitigen Flach-schienenanschlüssen

Sammelschienen oder Leitungen können rückseitig angeschlossen werden. Je nach Anschlussschienen-Konfiguration sind verti-kale oder horizontale Anschlüsse möglich.

SENTRON VL SystemhandbuchGWA 4NEB 110 0110-01 3-7

Anschlüsse

3.2.3 Einschub-Ausführung: Frontseitiger Anschluss mit Schienenanschlussstücken

3.2.4 Einschub-Ausführung: Rückseitiger Anschluss mit Flachschienenanschlüssen

Bild 3-24: Einschub-Ausführung mit front-seitigen Schienenan-schlüssen und Klemmenabdeckungen

Bild 3-25: Einschub-Ausführung mit front-seitigen Schienenan-schlüssen

Die Einschub-Ausführung ermöglicht den Ein- und Ausbau des Leistungsschalters SENTRON VL ohne ein Abklemmen der Einspeise- oder Abgangsleitungen oder Sammelschienen. Ein spezieller Antriebs-mechanismus, der auf der stationären Bau-gruppe befestigt ist, wird zum Ein- und Ausfahren des Leistungsschalters einge-setzt. Eine mechanische Verriegelung ver-hindert, dass der Leistungsschalter im ein-geschalteten Zustand von der Betriebsstel-lung in die Trennstellung gefahren wird. Der Leistungsschalter wird ausgelöst, be-vor sich die Mehrfachklemmkontakte zwi-schen Leistungsschalter und Einschubrah-men öffnen. Eine Verriegelungsvorrichtung mit Vorhängeschloss befindet sich auf dem stationären Teil des Einschubs. Der Kunde kann den Leistungsschalter entweder in Trenn- oder Betriebsstellung arretieren.

Bild 3-26: Einschub-Ausführung mit rück-seitigen Flachschienen-anschlüssen

Bild 3-27: Einschub-Ausführung mit rück-seitigen Flachschienen-anschlüssen

Wenn die Einschub-Ausführung mit rücksei-tigen Flachschienenanschlüssen einge-setzt wird, ist die Schienenkonfiguration für horizontale Anschlüsse möglich. Für Leis-tungsschalter bis einschließlich VL250 ist ein separater Bausatz für den vertikalen An-schluss erhältlich.

SENTRON VL Systemhandbuch3-8 GWA 4NEB 110 0110-01

Anschlüsse

3.3 Lage und Position der Anschlussklemmen

Bild 3-28: Lage der Anschlussklemmen

Bild 3-29: Lage der Anschlussklemmen

Stecksockel

Drehantrieb

Motorantrieb

X21

X20

X5, X6, X7

X22

TragbaresTestgerätNeutral

Sensor

X24

X3

X12X13

X18, X19

X2 X1X4

RCD-Baustein

X14

X14

X17 X15

X16

SENTRON VL SystemhandbuchGWA 4NEB 110 0110-01 3-9

Anschlüsse

3.3.1 Beschreibung Anschlussklemmen

NummerWo befinden sich

Schalter/ZubehörBeschreibung

X1 Leistungsschalter rechtes Zubehörfach

Spannungsauslöser u. UnterspannungsauslöserHilfs- u. AlarmschalterVL160X bis VL400VL630 bis VL1600

X1.1 + X1.2

X1.1 bis X1.6X1.1 bis X1.8

X2 Leistungsschalter linkes Zubehörfach

Hilfs- u. Alarmschalter VL160X bis VL400VL630 bis VL1600

X2.1 bis X2.6X2.1 bis X2.8

X3 Anschlussbuchse auf ETU/LCD

E/A-Anschluss für tragbares Testgerät oder Kommunikationsadapter

X4 Leistungsschalter linkes Zubehörfach(nur bei 4. Pol

Hilfs- u. AlarmschalterVL160X bis VL400VL630 bis VL1600

X4.1 bis X4.6X4.1 bis X4.8

X5 Hilfsstromsteckver-bindung für Steckso-ckel/Einschubrahmen

MotorantriebFernauslösung RCD-BausteinFalls kein Motorantrieb vorhanden:Fernauslöse-Anzeige RCD-Baustein

X5.1 bis X5.5X5.6 bis X5.8

X5.1 bis X5.3

X6 Hilfsstromsteckver-bindung für Steckso-ckel/Einschubrahmen

Spannungsauslöser oder UnterspannungsauslöserHilfs- oder AlarmschalterFalls Motorantrieb vorhanden:Fernauslöse-Anzeige RCD-Baustein

X6.1 bis X6.2

X6.3 bis X6.8

X6.6 bis X6.8

X7 Hilfsstromsteckver-bindung für Steckso-ckel/Einschubrahmen

Nur VL400 bis VL1600Hilfs- & Alarmschalter X7.1 bis X7.8

X8 Reserviert

X9 Reserviert

X10 (Steck)

Reserviert

X11 (Steck)

Reserviert

X12 RCD-Baustein Nur VL160 bis VL400Fernauslöse-Anzeige X12.1 bis X12.3

X13 RCD-Baustein Nur VL160 bis VL400Fernsteuerung X13.1 bis X13.3

X14 COM 10 (Profibusmodul)

X15 COM 10 (Profibusanschluss)

X16 LCD ETU (COM 10 Anschluss)

X17 COM 10 (Leistungsschalteranschluss)

X18, X19 Handprüfgerät für ETU/LCD ETU

Reserviert

X20 Motor X20.1 N/L- SpannungsversorgungX20.2 ON (elektr. EIN)X20.3 OFF (elektr. AUS)X20.4 L1/L+ SpannungsversorgungX20.5 Schutzleiter

X21 DrehantriebVoreilende Hilfskontakte(Anschlussleitungen)

Voreilende Schließer-Kontakte Ö/S X21.1 bis X21.3 Schalter AX21.4 bis X21.6 Schalter BVoreilende Öffner-Kontakte Ö/SX21.7 bis X21.9 Schalter AX21.10 bis X21.12 Schalter B

Tabelle 3-1: Übersicht der Sekundär-Anschlüsse

SENTRON VL Systemhandbuch3-10 GWA 4NEB 110 0110-01

Anschlüsse

3.4 Umrechnungstabellen

3.4.1 Metrische/US-amerikanische Querschnitte

Metrische Querschnittsangaben, entspr. VDE (mm2) ↔ Leiterquerschnittsanga-ben nach AWG (American Wire Gauge) bzw. MCM (Thousand Circular Mils)

X22 StecksockelEinschubvorrichtung Pos.-Schalter

Positionsmeldekontakte X22.1 bis X22.3 Schalter AX22.4 bis X22.6 Schalter B

AWG/MCM mm2

AW

G

20 0,52

18 0,82

16 1,3

14 2,1

12 3,3

10 5,3

8 8,4

6 13,3

4 21,2

2 33,6

1 42,4

1/0 53,5

2/0 67,4

3/0 85,0

4/0 107,2

MC

M

250 126

300 152

350 177

400 203

500 253

600 304

800 405

1000 507

1500 760

2000 1010

Tabelle 3-2: Umrechnungstabelle AWG/MCM ↔ mm²

NummerWo befinden sich

Schalter/ZubehörBeschreibung

Tabelle 3-1: Übersicht der Sekundär-Anschlüsse

SENTRON VL SystemhandbuchGWA 4NEB 110 0110-01 3-11

Anschlüsse

3.4.2 Andere Umrechnungen

Leistung

1 Kilowatt (kW) = 1.341 Horsepower (hp)

1 Horsepower (hp) = 0,7457 Kilowatt (kW)

Längen

1 Inch (in.) = 25,4 Millimeter (mm)

1 Zentimeter (cm) = 0.3937 Inch (in.)

Gewicht

1 Ounce (Oz.) = 28,35 Gramm (g)

1 Pound (lb.) = 0,454 Kilogramm (kg)

1 Kilogramm (kg) = 2.205 Pound (lb.)

Temperatur

100 Grad Celsius (°C) = 212 Grad Fahrenheit (°F)

80 = 176

60 = 140

40 = 104

20 = 68

0 = 32

-5 = 23

-10 = 14

-15 = 5

-20 = -4

-25 = -13

-30 = -22

Drehmoment

1 Newton-Meter (Nm) = 8.85 Pound-Inches (lb.in.)

Tabelle 3-3: Umrechnungsfaktoren verschiedener Größen

SENTRON VL Systemhandbuch3-12 GWA 4NEB 110 0110-01

Aufbau und Funktionsweise der Leistungsschalter 4

SENTRON VL SystemhandbuchGWA 4NEB 110 0110-01 4-1

Aufbau und Funktionsweise der Leistungsschalter

4.1 Aufbau

Alle Leistungsschalter SENTRON VL besitzen eine Freiauslösung, die ein Behin-dern des Auslösevorgangs ausschließt, selbst wenn der Antrieb blockiert oder von Hand in der "ON"-Stellung festgehalten wird. Die Kontakte werden von einem mittig angeordneten Kipphebel geöffnet und geschlossen. Dieser ist bei allen Leistungsschaltern auf der Frontseite ange-bracht.Alle Leistungsschalter SENTRON VL sind "Gemeinsam-Auslöser". Das heißt alle Kontakte öffnen oder schließen gleichzeitig, wenn der Leistungsschalter-Kipphe-bel von "OFF" nach "ON" oder von "ON" nach "OFF" bewegt wird, oder wenn der Auslösemechanismus durch einen Überstrom oder mit Hilfe der Hilfsauslöser (Spannungs- oder Unterspannungsauslöser) aktiviert wird.

Leistungsschalter VL 160X

Die wichtigsten Bauteile der Leistungsschalter VL160X sind die drei Strombah-nen mit den Zugangs- und Abgangsklemmen. Die festen und beweglichen Kon-takte sind so angeordnet, dass eine magnetische Abstoßung der Kontakte gewährleistet ist. In Verbindung mit den Lichtbogenlöschkammern wird eine dynamische Impedanz erzeugt, die durch die Reduzierung der schädlichen Aus-wirkungen von I2t und der Ip-Energie, die durch Kurzschlüsse entstehen, eine Strombegrenzung verursacht. Der Überstromauslöser ist ein thermisch-magnetisches Gerät, das werksseitig eingebaut ist. Er ist mit festeingestellten oder einstellbaren Überlastauslösern und einem festeingestellten Kurzschlussauslöser in jedem Pol ausgestattet.Rechts und links des mittig angeordneten Kipphebels jedes Leistungsschalters SENTRON VL befindet sich ein doppelt isoliertes Zubehörfach für den Einbau von Hilfs- oder Alarmschaltern sowie Spannungs- und Unterspannungsauslö-sern.

Leistungsschalter VL160 bis VL630

Die Anordnung von Strombahnen, Kontaktkonfiguration und Schaltermechanis-mus der Leistungsschalter VL160 bis VL630 entspricht der des Leistungsschal-ters VL160X. Die Abweichung im Aufbau steht im Zusammenhang mit dem Überstromauslöser.• Die Überstromauslöser sind sowohl in thermisch-magnetischer als auch in elektroni-

scher Ausführung erhältlich.• Die Überstromauslöser können vor Ort ohne Spezialwerkzeug installiert oder

getauscht werden.• Thermisch-magnetische Überstromauslöser sind mit einstellbaren Überlast- und Kurz-

schlussauslösern erhältlich.

Leistungsschalter VL800 bis VL1600

Wie bei den Leistungsschaltern VL160X bis VL630 ist die Anordnung der Strom-bahnen und Schaltermechanismen identisch.Die Leistungsschalter VL800 bis VL1600 sind jedoch nur in der Ausführung mit elektronischem Überstromauslöser erhältlich. Wie bei allen elektronischen Überstromauslösern für die Leistungsschalter SENTRON VL von Siemens sind die Stromwandler (einer pro Phase) innerhalb des Überstromauslöser-Gehäuses untergebracht. Sie geben ein Signal proportional zum Laststrom an das elektro-nische Überstromauslösesystem.Alle Leistungsschalter SENTRON VL mit elektronischen Auslösern messen den tatsächlichen Effektivstrom. Diese Art der Messung stellt die genaueste Methode dar, Ströme in elektrischen Verteilungsanlagen mit sehr vielen Ober-wellen zu messen.

SENTRON VL Systemhandbuch4-2 GWA 4NEB 110 0110-01

Aufbau und Funktionsweise der

Überstromauslösesysteme1. Überstromauslöser der Leistungsschalter SENTRON VL160X bis VL630 thermisch-

magnetisch, TM.

Die Überstrom- und Kurzschlussauslöser arbeiten mit Bimetallen und Mag-netspulen. Sie sind fest eingestellt oder einstellbar erhältlich. Die 4-poligen Leistungsschalter für den Anlagenschutz können mit Über-stromauslösern in allen 4 Polen oder ohne Überstromauslöser im 4. Pol (N) geliefert werden. Ab 100 A sind die Auslöser im 4. Pol (N) auf 60% des Stro-mes in den 3 Hauptstrombahnen eingestellt, so dass ein sicherer Schutz der Neutralleiter mit reduziertem Querschnitt gewährleistet ist. Die Leistungsschalter für Starterkombinationsanwendungen werden norma-lerweise mit Motorschütz und passenden Überlastrelais kombiniert. Die Leistungstrennschalter haben einen integrierten Selbstschutz gegen Kurzschluss, so dass Vorsicherungen entfallen können. Diese Leistungs-schalter beinhalten keinen Überlastschutz. 4-polige Leistungsschalter besit-zen im 4. Pol (N) keinen Kurzschlussauslöser.

2. Überstromauslöser der Leistungsschalter SENTRON VL160 bis VL1600

elektronisch, ETU/LCD ETU

Das elektronische Überstromauslösesystem besteht aus:• Stromwandlern• Auswerteelektronik mit Mikroprozessor• Auslösemagnet

Bei den SENTRON VL160 und VL250 ist das linke Einbaufach mit dem Auslö-semagnet belegt.Für das Auslösesystem ist keine Hilfsstromversorgung notwendig. Für die Aktivierung der Mikroprozessor- Auslöser wird ein Mindest-Last-strom von ca. 20% des betreffenden Bemessungsstromes In des Leistungs-schalters benötigt.Am Ausgang des elektronischen Überstromauslösemoduls befindet sich ein Auslösemagnet, der den Leistungsschalter im Fall von Überlastung oder Kurzschluss auslöst.

Bild 4-1: Innenansicht MCCB

(1) Gehäuse(2) Hauptanschlüsse(3) Lichtbogenkammer(4) Beweglicher Kontaktarm(5) Schaltschloss(6) Überstromauslöser

(1)

(2)

(3)

(4)

(6)(5)

SENTRON VL SystemhandbuchGWA 4NEB 110 0110-01 4-3

Aufbau und Funktionsweise der Leistungsschalter

4.2 Antriebe

4.2.1 Kipphebel

Die Leistungsschalter SENTRON VL besitzen in der Grundausführung einen Kipphebel als Antrieb, der auch als Schaltstellungsanzeige dient. Neben "ON" und "OFF" wird auch die "Ausgelöst"-Stellung angezeigt.Der Kipphebel geht in die "Ausgelöst"-Stellung, wenn der interne Auslöseme-chanismus durch eine Überstromsituation aktiviert wird, z. B. Überlastung oder Kurzschluss.Die Aktivierung durch einen Unterspannungsauslöser oder Spannungsauslöser führt ebenso dazu, dass der Kipphebel in die "Ausgelöst"-Stellung geht.

Bild 4-2: Kipphebel in "ON" Position

Bevor der Leistungsschalter wieder eingeschaltet werden kann, muss der Kipphebel in die Stellung "OFF/RESET" gebracht werden. Dies ermöglicht das Rückstellen des internen Auslösemechanismus.

Bild 4-3: Kipphebel-Stellungen

ON OFF AusgelöstRESET

SENTRON VL Systemhandbuch4-4 GWA 4NEB 110 0110-01

Aufbau und Funktionsweise der

4.2.2 Frontdrehantrieb

Schutzart

Der Frontdrehantrieb bietet Schutzart IP30

Verriegelung

Verriegelbar in der "OFF"-Stellung mit bis zu 3 Vorhängeschlössern.Zusätzlich kann ein Sicherheitsschloss verwendet werden.

Anwendung

Standard-Anwendung:Knebel schwarzAnzeigeschild grau

Not-Aus-Anwendung:Knebel rot Anzeigeschild gelb

Zubehör

Optional können bis zu 4 Wechsler eingesetzt werden. Zwei Kontakte können als voreilender Schließer und zwei Kontakte können als voreilende Öffner verwendet werden. Diese sind mit 1,5 m langen Anschlusslei-tungen ausgestattet.

4.2.3 Türkupplungsdrehantrieb

Der Türkupplungsdrehantrieb ist wie folgt aufgebaut:• Frontdrehantrieb mit Wellenstumpf (ohne Knebel) • Kupplungsstück• Verlängerungswelle 300 mm (600 mm optional, Haltebügel erforderlich)• Handhabe

Bild 4-4: Drehantrieb

Der Frontdrehantrieb ist direkt am Leistungsschalter montiert. Er wan-delt die senkrechte Bewegung des Kipphebels in eine Drehbewegung um.Leistungsschalter SENTRON VL mit Drehantrieb erfüllen gemäß DIN VDE 0113 die Bedingung "Netz-Trenneinrichtung"

Bild 4-5: Türkupplungsdrehantrieb

Für den Einbau in Schaltschränke und Verteiler sind Türkupplungs-drehantriebe lieferbar. Leistungsschalter SENTRON VL mit Türkupplungsdrehantrieb erfüllen gemäß DIN VDE 0113 die Bedin-gung "Netz-Trenneinrichtung".

SENTRON VL SystemhandbuchGWA 4NEB 110 0110-01 4-5

Aufbau und Funktionsweise der Leistungsschalter

Schutzart

Dieser Antrieb bietet Schutzart IP65

Verriegelung

Verriegelbar in der "OFF"-Stellung mit bis zu 3 Vorhängeschlössern. Zusätzlich kann ein Sicherheitsschloss verwendet werden.

Anwendung

Standard-Anwendung:Knebel schwarzAnzeigeschild grau

Not-Aus-Anwendung:Knebel rotAnzeigeschild gelb

Zubehör

Optional können bis zu 4 Wechsler eingesetzt werden: Zwei Kontakte können als voreilender Schließer und zwei Kontakte können als voreilende Öffner verwendet werden. Diese sind mit 1,5 m langen Anschlusslei-tungen ausgestattet.

Leistungsschalter

Handhabe verriegelbar mit Vorhängeschloss, mit

Sichtblende und Anzeigeplatte, Antriebskupplung für

Welle, Verlängerungswelle (300 mm), Kupplungsstück

für Verlängerungswelle

TypBemessungs-

strom

Antrieb ohne

Knebel

Verlängerungs-

welle

Standard Antrieb Not-Aus Antrieb

Bestellnr. Bestellnr.

VL160X 16…160 3VL9300- 3HE00

8 x 8 mm

8UC6262-6BD22 8UC6272-8BD22VL160 50…160 " 8 x 8 mm

VL250 200…250 " 8 x 8 mm

VL400 200…400 3VL9400- 3HE00

12 x 12 mm

8UC6314-1BD44 8UC6324-3BD44

VL630 315…600 3VL9600- 3HE00

12 x 12 mm

VL800 320…800 " 12 x 12 mm

VL1250 400…1250 3VL9800- 3HE00

12 x 12 mm

VL1600 640…1600 " 12 x 12 mm

Tabelle 4-1: Zubehörübersicht

SENTRON VL Systemhandbuch4-6 GWA 4NEB 110 0110-01

Aufbau und Funktionsweise der

4.3 Voreilender Hilfsschalter beim Ein- und Ausschalten

Die voreilenden Hilfsschalter (Wechsler) sind als Zubehör für Front- und Türkupp-lungsdrehantriebe lieferbar.

4.3.1 Voreilender Hilfsschalter beim Einschalten von "OFF" nach "ON"

(voreilender Schließer)

Anwendungsbeispiel:

Falls der Leistungsschalter mit einem Unterspannungsauslöser ausgestattet ist und die voreilenden Hilfsschalter im Drehantrieb installiert sind, ermöglichen die voreilenden Schließer es, den Unterspannungsauslöser mit Spannung zu versor-gen, bevor die Hauptkontakte geschlossen werden können

4.3.2 Voreilender Hilfsschalter beim Ausschalten (voreilender Öffner)

Anwendungsbeispiel:

Bei Anwendungen mit Thyristoren ist es notwendig, dass die Leistungselektro-nik des Umrichters abgesteuert wird, bevor der Hauptstromkreis abgeschaltet wird. Leistungsschalter mit voreilenden Hilfsschaltern erzeugen ein voreilendes Sig-nal, welches ein gezieltes Absteuern des Thyristorsatzes ermöglicht.

Bild 4-6: Drehantrieb mit voreilenden Hilfschaltern

Folgende Anwendungen sind mög-lich:• Voreilender Hilfsschalter beim Aus-

schalten von "ON" nach "OFF"• Voreilender Hilfsschalter beim Ein-

schalten von "OFF" nach "ON"Jede Ausführung, voreilender Hilfs-schalter beim Ein- und Ausschal-ten, kann mit einem oder zwei Wechslern ausgestattet werden. Die Anschlussleitungen der Hilfs-schalter sind 1,5 m lang.

0 1 Voreilender Hilfsschalter L1, L2, L3 ON, “S4“ S4 bei Frontdrehantrieb Schalter ON 0 1

geschlossen

offen

1 0 Voreilender Hilfsschalter L1, L2, L3 OFF, “S5“ S4 bei Frontdrehantrieb Schalter OFF 1 0

geschlossen

offen

SENTRON VL SystemhandbuchGWA 4NEB 110 0110-01 4-7

Aufbau und Funktionsweise der Leistungsschalter

4.3.3 Technische Daten

4.4 Verriegelungen

4.4.1 Abschließvorrichtung für Kipphebel

4.4.2 Sicherheitsschloss für Dreh- oder Motorantrieb

Ein Sicherheitsschloss kann sowohl an Dreh- als auch an Motorantrieben ver-wendet werden.Das Sicherheitsschloss dient zum Verriegeln des Leistungsschalters in der "OFF"-Stellung. Der Schlüssel kann nur dann abgezogen werden, wenn sich der Leistungsschalter in der "OFF"-Stellung befindet. Der Schlüssel ist nicht abzieh-bar, wenn der Dreh- oder Motorantrieb sich in der "ON"-Stellung befinden.Im Standardlieferumfang wird jedes Sicherheitsschloss mit eigener Schließung geliefert.

Technische Daten: Voreilende Hilfsschalter für Drehantriebe

VL160X- VL1600

Thermischer Bemessungsstrom Ith [A] 2

Bemessungseinschaltvermögen [A] 2 ohmsch (0,5 induktiv)

Wechselstrom cos j 0,7

Bemessungsbetriebsspannung [V] 230

Bemessungsbetriebsstrom [A] 2

Bemessungsausschaltvermögen [A] 2 ohmsch (0,5 induktiv)

Vorsicherung [A] 2

Tabelle 4-2: Technische Daten der voreilenden Hilfsschalter

Bild 4-7: Abschließvorrichtung für Kipphebel

Die Abschließvorrichtung für den Kipphebel ist so ausgelegt, dass sie einfach an den Leistungsschalter-Kragen angebaut werden kann.Diese Vorrichtung ermöglicht eine Verriegelung des Hebels in der "OFF"-Stellung.Die Abschließvorrichtung für Kipp-hebel kann bei 3- oder 4-poligen Leistungsschaltern eingesetzt wer-den. Bis zu 3 Vorhängeschlösser mit Bügeldurchmessern zwischen 5 und 8 mm sind möglich. (Nicht bei VL160X mit RCD-Baustein)

SENTRON VL Systemhandbuch4-8 GWA 4NEB 110 0110-01

Aufbau und Funktionsweise der

4.4.3 Gegenseitige Verriegelung zweier Leistungsschalter (Seilzug) in

Festeinbau-, Steck- und Einschub-Ausführung

Bild 4-8: Frontdrehantrieb Bild 4-9: Motorantrieb mit Speicher für VL250

Bild 4-10: Motorantrieb mit Speicher für VL630

Bild 4-11: Mit Kipphebel Bild 4-12: Mit Drehantrieb

SENTRON VL SystemhandbuchGWA 4NEB 110 0110-01 4-9

Aufbau und Funktionsweise der Leistungsschalter

Bild 4-13: Mögliche Einbaumaßnahmen

96

68.5112

52.585

69

7615

0.5

78 89

R>60 mm

Y

Y

X XN

SE

0089

6

Y

94

94

112

112

127

127

6615

1

6621

6

R>60 mm

Y

XX

NS

E00

897

NS

E00

898

NS

E0_

0123

9

SENTRON VL Systemhandbuch4-10 GWA 4NEB 110 0110-01

Aufbau und Funktionsweise der

Kombination möglich

Zwei Leistungsschalter SENTRON VL können mit Hilfe eines Seilzugs und den Verriegelungsmodulen mechanisch gegeneinander verriegelt werden.Die Verriegelung kann zwischen gleichen oder den oben angegebenen Baugrö-ßen (z.B. VL250 und VL400) erfolgen.Mit diesem Zubehörbausatz wird erreicht, dass sich nur jeweils einer der Leis-tungsschalter in der "ON"-Stellung befindet. Steck- und Festeinbau-Leistungsschalter besitzen unterschiedliche Verriege-lungsbausteine, die jedoch miteinander kompatibel sind. Dadurch wird ihr gemeinsamer Einsatz in Verriegelungsschaltungen ermöglicht. Zwei Leistungsschalter können nebeneinander oder übereinander eingebaut werden. Die Entfernung zwischen den beiden Leistungsschaltern hängt von der Länge des Seilzugs und dem Mindestbiegeradius ab. Seilzüge sind in den Län-gen 0,5, 1,0 und 1,5 m erhältlich. Der Mindestbiegeradius für jeden Seilzug beträgt 60mm. Die Länge des Seilzuges kann kundenseitig nicht verändert wer-den. Die mechanische Lebensdauer des Seilzugs beträgt 10.000 Schaltspiele. Jeder Seilzug ist separat zu bestellen.

Hinweis:

Nicht in Kombination mit Motorantrieb möglich.

3VL9300-8LA00

für VL160X,VL160 und VL250

3VL9400-8LA00

für VL4003VL9600-8LA00

für VL630 und VL8003VL9800-8LA00

für VL250 und VL1600

3VL9300-8LA00 für VL 160X, VL160 und VL250

3VL9400-8LA00

für VL400

3VL9600-8LA00

für VL630 und VL800

3VL9800-8LA00

für VL1250 und VL1600

SENTRON VL SystemhandbuchGWA 4NEB 110 0110-01 4-11

Aufbau und Funktionsweise der Leistungsschalter

4.4.4 Gegenseitige Verriegelung (Rückseitiger Verriegelungsbaustein) für zwei

Leistungsschalter in Festeinbau-, Steck- und Einschub-Ausführung

Der rückseitige Verriegelungsbaustein ermöglicht eine gegenseitige mechani-sche Verriegelung zweier Leistungsschalter SENTRON VL gleicher Baugröße. Der rückseitige Verriegelungsbaustein wird auf der bauseitigen Montageplatte hinter den Leistungsschaltern befestigt.Ein Stößel an jedem Ende der Wippe greift durch eine Zugangsöffnung in der Montageplatte und den Sockel der Leistungsschalter mechanisch auf den Schal-ter zu. Der rückseitige Verriegelungsbaustein verhindert, dass sich beide Leis-tungsschalter zur gleichen Zeit in der Betriebsstellung "ON" befinden.Der rückseitiger Verriegelungsbaustein kann bei Festeinbau-, Steckbaren und Einschub-Leistungsschaltern eingesetzt werden. Die Querverdrahtung von internem Zubehör über die Rückseite der Leistungs-schalter wird nicht behindert.Diese Verriegelungsvariante ist in Kombination mit allen Antriebsarten möglich. (Kipphebel-, Dreh- und Motorantrieb)

Bild 4-14: Festeinbau-Ausführung Bild 4-15: Steckbare Ausführung

Bild 4-16: Festeinbau-Ausführung Bild 4-17: Steckbare Ausführung

SENTRON VL Systemhandbuch4-12 GWA 4NEB 110 0110-01

Aufbau und Funktionsweise der

4.5 Motorantrieb mit Federspeicher

Motorantriebe machen ein Ein- und Ausschalten des Leistungsschalters vor Ort oder per Fernbedienung möglich. Zur elektrischen und mechanischen Verriege-lung des Antriebs werden sie mit einer Verriegelungsvorrichtung für Vorhänge-schlösser (standardmäßig) und einer (optionalen) Verriegelung mit Sicherheits-schloss ausgestattet. Motorantriebe können auch von Hand betätigt werden. Zwei Arten von Antrieben werden angeboten.

Motorantrieb mit Federspeicher für VL160X-VL800• Der Motorantrieb mit Federspeicher ist für Synchronisieraufgaben geeignet.• Der Motor spannt einen Federspeichermechanismus und bringt den Kipphebel des

SENTRON VL in die Stellung "OFF/RESET".• Der Federspeicher entlädt sich bei Betätigung und bewegt dabei den Kipphebel des

SENTRON VL schnell in die Betriebsstellung "ON".• Mit einem Umschalter kann zwischen Vor-Ort- (Manual) und Fernbedienung (Auto)

gewählt werden.• Der Hebel zum manuellen Betätigen ist an der Frontseite der Antriebsabdeckung

angebracht.

Motorantrieb für VL1250-1600• Der Motor treibt einen Mechanismus an, der den Kipphebel des SENTRON VL in die

Stellungen "ON" und "OFF/RESET" bewegt. • Der Hebel zum manuellen Betätigen ist an der Frontseite der Antriebsabdeckung

untergebracht.• Mit einem Umschalter kann zwischen Vor-Ort- (Manual) und Fernbedienung (Auto)

gewählt werden.

Bild 4-18: Motorantrieb mit Federspeicher

SENTRON VL SystemhandbuchGWA 4NEB 110 0110-01 4-13

Aufbau und Funktionsweise der Leistungsschalter

Funktionsbeschreibung für Motorantrieb mit Federspeicher:

Voraussetzung: Versorgungsspannung liegt an

Zustand Betätigung Anzeige

Der Federspeicher ist gespannt "Charged". Der Kipphebel des SENTRON VL befindet sich in der "OFF/RESET"-Stellung.

Bild 4-19: Motorantrieb mit Speicher ist gespannt("Charged"). SENTRON-VL-Kipp-hebel in "OFF/RESET"-Stellung.

Vor-Ort-Bedienung: Einschalten: Drücken der "ON"-Taste. Fernbedienung:

Einschalten: "ON"-Signal

Der Federspeicher wird entla-den ("Discharged") und bringt den Kipphebel des SENTRON VL in die Betriebsstellung "ON".

"ON/Discharged"

Bild 4-20: Anzeige: Federspeicher entladen

Der Federspeicher ist entladen ("Discharged"). Der Kipphebel des SENTRON VL befindet sich in der Ausgelöst-Stellung.

Bild 4-21: Motorantrieb mit Speicher entladen("Discharged"). SENTRON-VL-Kipphebel in "ON"- oder Ausge-löst-Stellung

Vor-Ort-Bedienung: Ausschalten: Drücken der Taste "OFF"Fernbedienung: Ausschalten: "OFF"-Signal

Der Kipphebel des SENTRON VL geht in die Stellung "OFF". Der Motor bringt den Federspei-cher in die gespannte Stellung ("Charged").

"OFF/Charged"

Bild 4-22: Anzeige: Federspeicher gespannt

Der Federspeicher ist entladen ("Discharged"). Der Kipphebel des SENTRON VL befindet sich in der Ausgelöst-Stellung.

Bild 4-23: Motorantrieb mit Speicher entladen("Discharged"). SENTRON-VL-Kipphebel in "ON"- oder Ausge-löst-Stellung

Vor-Ort-Bedienung:Ausschalten: Drücken der "OFF"- TasteFernbedienung:Ausschalten: "OFF"-Signal

Der Kipphebel des SENTRON VL geht in die Stellung "RESET". Der Motor bringt den Federspei-cher in die gespannte Stellung ("Charged").

"OFF/Charged"

Bild 4-24: Anzeige: Federspeicher gespannt

SENTRON VL Systemhandbuch4-14 GWA 4NEB 110 0110-01

Aufbau und Funktionsweise der

Bild 4-25: Motorantrieb mit SpeicherUmschalter Auto (Fern)/Manual (Vor Ort)

Bild 4-26: Umschalter Vor Ort/Fern

Mit der Betriebsart Auto ist nur Fernbedienung möglich. Die Bedienelemente vor Ort sind deaktiviert. Der manuelle Spannhebel funktioniert, wenn der Antrieb sich in der Stellung "ON/Discharged" befindet. Mit der Betriebsart Manual ist nur die Vor-Ort-Bedienung mög-lich. Fernsignale werden blo-ckiert. Die "ON"-Taste funktio-niert mechanisch und löst den Federspeicher aus. Die "OFF"-Taste bedient den Motor, der den Federspeicher auflädt. Die "OFF"-Taste kann mit einer inter-nen mechanischen Verriege-lung so eingestellt werden, dass bei der Betätigung dieser Taste der SENTRON VL ausge-löst wird. Dadurch ist es mög-lich, den Schalter sofort auszu-schalten. Dabei geht der Kipp-hebel zurerst in die "Ausgelöst"-Position und wird anschließend durch die Motorbewegung in die "OFF/RESET"-Position gebracht.

Bild 4-27: Verriegelungsschieber mit Vorhängeschloss

Bild 4-28: Verriegelungsschieber mit Vorhängeschloss

Der Auto/Manual-Umschalter muss auf die Betriebsart Manual eingestellt sein um den Schalter vor Ort in der "OFF"-Position abschließen zu können. An den Verriegelungsschieber können 1 bis 3 Vorhängeschlös-ser mit einem Bügeldurchmes-ser von 4 bis 8 mm angebracht werden. Die Antriebsabde-ckung kann nicht entfernt wer-den. Kompatibel mit der Verriegelung mit Sicherheitsschloss.

Zustand Betätigung Anzeige

SENTRON VL SystemhandbuchGWA 4NEB 110 0110-01 4-15

Aufbau und Funktionsweise der Leistungsschalter

4.5.1 Technische Daten: Motorantrieb mit Speicher

Bild 4-29: Mechanische Verrie-gelung mit Sicherheitsschloss

Bild 4-30: Mechanische Verrie-gelung mit Sicherheitsschloss

Der Auto/Manual-Umschalter muss auf die Betriebsart Manual eingestellt sein um den Schalter vor Ort in der "OFF"-Position abschließen zu können. Die Verriegelung mit Schlüssel verhindert die Vor-Ort- und Fern-bedienung. Der Schlüssel kann nur in der verriegelten Schalt-stellung ("OFF"-Position) abge-zogen werden. Der Verriegelungsschieber ragt dabei aus der Antriebsabde-ckung heraus und zeigt so an, dass der Antrieb verriegelt ist. Die Antriebsabdeckung kann im verriegelten Zustand nicht ent-fernt werden. Kompatibel mit der Vorhängeschloss-Vorrich-tung.

Typ

VL

16

0X

VL

16

0

VL

25

0

VL

40

0

VL

63

0

VL

80

0

VL

12

50

VL

16

00

Synchronisierfähig X X X X X X – –Arbeitsbereich V 0,85 - 1,1 US

Mindest-Befehlsdauer bei Us ms 50

Gesamt-Einschaltzeit ms <100 <5000

Ausschaltzeit s <5

Wiedereinschalten nach etwa s 1 50

Max. zulässige Schalthäufigkeit 1/h 120 60 30

Befehlsdauer ms Tipp- oder Tastkommando

Elektrische Daten

Leistungsaufnahme VA 100, 200, 250, 250, 500

Bemessungssteuerspei-sespannung US

50 - 60 Hz AC

V 48, 60, 110/127, 230/250

DC V 24, 48, 60, 110/127, 230/250

Sicherung (träge)Leistungsschutzschalter, C-Char.

AA

4, 4, 4, 2, 24, 4, 4, 2, 2

Zustand Betätigung Anzeige

SENTRON VL Systemhandbuch4-16 GWA 4NEB 110 0110-01

Aufbau und Funktionsweise der

4.6 Unterspannungsauslöser

Unterspannungsauslöser werden bei den Leistungsschaltern SENTRON VL im rechten Zubehörfach installiert.

4.6.1 Technische Daten: Unterspannungsauslöser

Bild 4-31: Unterspannungsauslöser

Der Unterspannungsauslöser bewirkt ein Auslösen des Leistungs-schalters, wenn die Spannung aus-fällt oder in einen Betriebsbereich von 70 bis 35% x US abfällt. Ein erneutes Schließen der Leistungs-schalterkontakte ist erst wieder möglich, wenn die Spannung einen Mindestwert von 85% x US erreicht hat.Unterspannungsauslöser können zur elektrischen Verriegelungen ein-gesetzt werden.

VL

16

0X

VL

16

0

VL

25

0

VL

40

0

VL

63

0

VL

80

0

VL

12

50

VL

16

00

Ansprechspannung [V]

• Abfall (Schalter wird ausgelöst) 0,7 - 0,35 Us 0,7 - 0,35 Us

• Anzug (Schalter kann eingeschaltet wer-den)

0,85 - 1,10 Us 0,85 - 1,10 Us

Leistungsaufnahme

• AC 50/60 Hz [VA]

110 - 127 V220 - 250 V

208 V277 V

380 - 415 V440 - 480 V500 - 525 V

600 V

1,51,51,82,11,61,8

2,052,4

1,12,12,21,62,02,32,93,4

• DC [W] 12 V24 V48 V60 V

110 - 127 V220 - 250 V

0,750,80,80,80,80,8

1,21,41,51,61,21,5

Max. Öffnungszeit [ms] 50 80

SENTRON VL SystemhandbuchGWA 4NEB 110 0110-01 4-17

Aufbau und Funktionsweise der Leistungsschalter

4.7 Spannungsauslöser

4.7.1 Technische Daten: Spannungsauslöser

Bild 4-32: Spannungsauslöser

Der Spannungsauslöser wird zur Fernauslösung des Leistungsschal-ters eingesetzt. Er ist für den Kurz-zeitbetrieb ausgelegt und deshalb zum Eigenschutz mit einem Unter-brecherkontakt ausgestattet. Spannungsauslöser werden bei den Leistungsschaltern SENTRON VL im rechten Zubehörfach installiert.

Gruppe 1 Gruppe 2

VL

16

0X

VL

16

0

VL

25

0

VL

40

0

VL

63

0

VL

80

0

VL

12

50

VL

16

00

Ansprechspannung:

Anzug (Schalter wird ausgelöst)[V] 0,7 - 1,10 Us 0,7 - 1,10 Us

Leistungsaufnahme

• AC 50/60 Hz [VA] 48 - 60 V110 - 127 V208 - 277 V380 - 600 V

158 - 200136 - 158274 - 350158 - 237

300 - 480302 - 353330 - 439243 - 384

• DC [W] 12 V24 V

48 - 60 V110 - 127 V220 - 250 V

110110

110 - 172220 - 25497 - 110

50360

500 - 820302 - 353348 - 397

Max. Belastungsdauer [s] unterbricht selbsttätig

Max. Öffnungszeit [ms] 50

Sicherung (träge)

Leistungsschalter,

C-Charakteristik

[A]

[A]

4 (AC 48-60V, 110-127V, 208-277V)

2 (alle restlichen)

5

SENTRON VL Systemhandbuch4-18 GWA 4NEB 110 0110-01

Aufbau und Funktionsweise der

4.8 Hilfs- und Alarmschalter

Hilfs- und Alarmschalter werden zum Signalisieren des Schaltzustandes des Leistungsschalters verwendet. Hilfsschalter zeigen dabei die Position der Hauptkontakte an ("ON" oder "OFF").Alarmschalter geben ein Signal bei einer Auslösung des Leistungsschalters durch Kurzschluss oder Überstrom, sowie bei einer Auslösung durch den Span-nungsauslöser, den Unterspannungsauslöser, die Test Taste oder den RCD-Bau-stein.

Bestückungsmöglichkeiten der isolierten Zubehörfächer

Gruppe 1 Gruppe 2

VL

16

0X

VL

16

0

VL

25

0

VL

40

0

VL

63

0

VL

80

0

VL

12

50

VL

16

00

Spannungsauslöser oder Unterspannungsauslöser, HS: Hilfsschalter, AS: Alarmschalter (jeweils 1 S oder 1 Ö)

Hinweis:Maximal 6 Schaltelemente (HS) pro Leistungsschalter VL160X bis VL400Maximal 6 Schaltelemente (HS) pro Leistungsschalter VL160X bis VL400

U<

SENTRON VL SystemhandbuchGWA 4NEB 110 0110-01 4-19

Aufbau und Funktionsweise der Leistungsschalter

4.8.1 Technische Daten: Hilfsschalter

Bemessungsisolationsspannung Ui

bei Verschmutzungsgrad nach IEC 60947-1 • Elemente mit Schraubanschluss

Klasse 3 400 V

Bemessungsstoßspannungsfestigkeit Uimp

• Schraubanschluss, Federzugklemmen

6 kV

Konventioneller thermischer Strom Ith 10 A Bemessungsbetriebsströme Ie

bei Bemessungsbetriebsspannung Ue

• Wechselstrom 50/60 Hz, AC-12 - Schraubanschluss

bei Ue 24 V 48 V 110 V 230 V 400 V

Ie 10 A 10 A 10 A 10 A 10 A

• Wechselstrom 50/60 Hz, AC-15 - Schraubanschluss

bei Ue 24 V 48 V 110 V 230 V 400 V

Ie 6 A 6 A 6 A 6 A 3 A

• Gleichstrom, DC-12 - Schraubanschluss

bei Ue 24 V 48 V 110 V 230 V

Ie 10 A 5 A 2,5 A 1 A

• Gleichstrom, DC-13 - Schraubanschluss

bei Ue 24 V 48 V 110 V 230 V

Ie 3 A 1,5 A 0,7 A 0,3 A

Kontaktsicherheit

Prüfspannung/Prüfstrom 5 V/1 mA

Kurzschlussschutz ohne jegliche Verschweißung gemäß IEC 60947-5-1

• DIAZED-Sicherungseinsätze, Gebrauchskategorie gL/gG • Leitungsschutzschalter mit C-Charakteristik

nach IEC 60898 (VDE 0641)

10 A TDz, 16 A Dz 10 A

Anschlussquerschnitte

• Schraubanschluss -feindrähtig, mit Aderendhülsen nach DIN 46228 -eindrähtig -eindrähtig, mit Aderendhülsen nach DIN 46228 -ein- oder mehrdrähtig

2 × (0,5 ... 1,5) mm² 2 × (1 ... 2,5) mm²2 × (0,5 ... 0,75) mm²2 × AWG 18 ... 14

Anzugsdrehmomente

• Anschlussschrauben

0,8 Nm

Bemessungsspannung

• Schaltelemente

AC 300 V

Dauerstrom 10 A

Schaltvermögen A 300, R 300, A 600 same polarity

SENTRON VL Systemhandbuch4-20 GWA 4NEB 110 0110-01

Aufbau und Funktionsweise der

4.9 Blendrahmen für Türausschnitte

Bild 4-33: Blendrahmen für Türausschnitte

Blendrahmen für Türaus-schnitte dienen dazu, die IP-Schutzart der Leistungsschal-ter zu erhöhen und ihn besser an die Schaltschränke anzu-passen. Blendrahmen für Türaus-schnitte sind für Festeinbau- Steckbare- und Einschub-Leistungsschalter mit Drehan-trieben, Motorantrieben und RCD-Bausteinen lieferbar. Die Blendrahmen für Türaus-schnitte werden mit 4 Befes-tigungselementen an der Tür montiert.

Bild 4-34: 3VL9300-8BC00 Bild 4-35: 3VL9300-8BG00

Bild 4-36: 3VL9300-8BC00 Bild 4-37: 3VL9300-8BJ00/3VL9300-8BD00

SENTRON VL SystemhandbuchGWA 4NEB 110 0110-01 4-21

Aufbau und Funktionsweise der Leistungsschalter

4.10 Anschlussabdeckungen/Trennwände

4.11 Phasentrennwände

Bild 4-38: Standard- Anschlussabdeckung

Bild 4-39: Verlängerte Anschlussabdeckung

Plombierbare Anschlussabde-ckungen können auf der Ein-speise- und der Abgangseite der Leistungsschalter SEN-TRON VL installiert werden. Sie bieten die Schutzart IP30 für Festeinbau- oder Ein-schub-Leistungsschalter in Betriebsstellung. Zusätzlich bieten erweiterte Anschlussabdeckungen eine Trennung zwischen den Pha-sen, wenn unisolierte Sam-melschienen oder Leitungen verwendet werden.

Bild 4-40: Phasentrennwände Bild 4-41: Anwendung Phasentrennwände

Phasentrennwände bieten eine Isolierung an der Ein-speise- und Abgangsseite der Leistungsschalter. Sie sind in die speziell geformten Schlitze an der Einspeise- und Abgangsseite der Leistungsschalter mon-tierbar. Sie können zusammen mit anderen Anschluss-Zubehör-teilen (außer Anschlussabde-ckungen) eingesetzt werden. Die Phasentrennwände sind bei fest-, steckbaren und Ein-schub Leistungsschaltern ver-wendbar.Werden die Leistungsschal-ter direkt nebeneinander montiert müssen Klem-menabdeckungen verwendet werden (siehe Abschnitt 2.5).

SENTRON VL Systemhandbuch4-22 GWA 4NEB 110 0110-01

Aufbau und Funktionsweise der

4.12 Kipphebelverlängerungen

4.13 Weiteres Zubehör

4.13.1 Positionsmeldeschalter

Wenn ein Leistungsschalter in einer Einschub- oder Steck-Baugruppe montiert ist, zeigt der mit einem Wechslerkontakt ausgestattete Positionsmeldeschalter an, ob sich der Leistungsschalter in Betriebsstellung befindet oder herausgezo-gen ist. In jedem Einschub- oder Stecksockel können zwei Positionsmeldeschal-ter installiert werden.

Bild 4-42: Kipphebelverlänge-rung

Bild 4-43: Anwendung Kipphebelverlängerung

Kipphebelverlängerungen ermöglichen eine komfortab-lere Bedienung des Leis-tungsschalter-Kipphebels.

VL 160X bis VL 400: Kipphebelverlängerung nicht notwendig

VL 630 bis VL 800: als Option möglich

VL 1250 bis VL 1600: Kipphebelverlängerung beige-packt

Bild 4-44: Positionsmeldeschalter

SENTRON VL SystemhandbuchGWA 4NEB 110 0110-01 4-23

Aufbau und Funktionsweise der Leistungsschalter

Technische Daten Positionsmeldeschalter

4.13.2 Hilfsleiterstecksystem

Diese steckbare Verbindung ermöglicht einen einfachen Wechsel zwischen zwei gleich ausgestatteten und verdrahteten Leistungsschaltern. Jeder Sockel enthält 8 Anschlussstellen. Die Leistungsschalter VL160X, VL160, VL250 können mit zwei Sockeln oder einer Gesamtzahl von 16 Anschlussstellen ausgerüstet werden.

Allgemein

AnschlussquerschnitteSchraubanschluss übliche Querschnitte (DIN 46228 )

AnzugsdrehmomenteSchrauben zum Kabelanschluss 0,5 Nm

Betriebsbemessungstemperatur –40 °C to +85 °C

Daten nach IEC/EN 61058

Bemessungsbetriebsströme Ie bei Bemessungsbetriebsspannung Ue

StandardbetätigungBei Ue250 V AC/400 V AC

Ie16 A/10 A

Bemessungseinschaltvermögen Bei 250 V AC16 A

Bei 400 V AC10 A

Bemessungsstrom thermisch Ith 16 A

Bemessungsbetriebsspannung 250 V AC 400 V AC

Bemessungsausschaltvermögen Bei 250 V AC16 A

Bei 400 V AC10 A

Kurzschlusssicherung (flink) Bei 250 V AC16 A

Bei 400 V AC10 A

Daten nach UL 1054

Bemessungsbetriebsströme Ie bei Bemessungsbetriebsspannung UeWechselstrom

Standardbetätigung

Bei Ue, Leistung, [horsepower]125/250 V AC, 1HP

Ie16 A

BrennbarkeitKlasse UL94V-0

Bild 4-45: Hilfsleiterstecksystem

Ist ein Leistungsschalter SENTRON VL in einer Ein-schub- oder Steck-Baugruppe montiert , dient das Hilfslei-terstecksystem dazu, die Ver-drahtung des internen und externen Zubehörs (z. B. Hilfs- und Alarmschalter, Span-nungsauslöser, Unterspan-nungsauslöser, Motorantrie-be) mit den Anschlussstellen auf dem Stecksockel zu ver-binden.

SENTRON VL Systemhandbuch4-24 GWA 4NEB 110 0110-01

Aufbau und Funktionsweise der

Die Leistungsschalter VL400, VL630, VL800, VL1250, VL1600 mit 3 Sockeln oder 24 Anschlussstellen.

4.13.3 Verriegelungsarten des Einschubs

Abschließmöglichkeit für den Einschub-Geräteträger:

Diese Abschließmöglichkeit verhindert auch, dass ein Leistungsschalter in einem freien Geräteträger installiert wird. Ein Sicherheitsschloss (nicht im Lieferumfang enthalten) kann eingesetzt werden, um den Leistungsschalter in der Trennstellung oder in der Betriebsstellung zu verriegeln.

4.13.4 Einschubkurbel

Kurbel für den Einschubrahmen:

Bild 4-46: Verriegelungsarten des Einschubs

Der Einschub-Geräteträger für die Leistungsschalter SEN-TRON VL kann mit bis zu 3 Vorhängeschlössern verrie-gelt werden (Schlossbügel 4 bis 8 mm Ø, Vorhängeschlös-ser nicht im Lieferumfang). Ein Geräteträger, der mit einem Vorhängeschloss ver-riegelt ist, verhindern das Ver-fahren des Leistungsschalters aus der Betriebsstellung oder der Trennstellung.

Bild 4-47: Einschubkurbel

Diese Kurbel wird verwendet, um den Leistungsschalter in die Betriebs- oder Trennstel-lung zu bringen.

SENTRON VL SystemhandbuchGWA 4NEB 110 0110-01 4-25

Aufbau und Funktionsweise der Leistungsschalter

4.13.5 Auslösetest-Taste

4.13.6 Tragbares Prüfgerät

Bild 4-48: Auslösetest-Taste

Die Leistungsschalter SEN-TRON VL sind mit Auslöse-test-Tasten ausgestattet. Wenn sich der Leistungsschal-ter in der Betriebsstellung "EIN" befindet, kann der Anwender die Auslösefunk-tion mechanisch testen, indem er die Auslösetest-Taste des Leistungsschalters betätigt. Danach kann der Leistungsschalter zurückge-setzt werden.

Bild 4-49: Tragbares Prüfgerät

Das tragbare Prüfgerät dient als Vor-Ort-Prüfgerät für die Leistungsschalter SENTRON VL mit elektronischem Über-stromauslöser.Es kann außerdem als externe Spannungsversorgung für die elektronischen Überstromaus-löser (ETU und LCD ETU) ver-wendet werden.

Das tragbare Prüfgerät wird von drei 9-Volt-Batterien (die mit dem Gerät geliefert wer-den) versorgt. Optional ist eine externe Spannungsver-sorgung lieferbar.

Prüffunktionen:• Stromwandler-Prüfung• Testauslösung

Anschluss externe Spannungsversorgung

Anschluss Elektronischer Überstromauslöser (ETU)

EIN-Schalter

SENTRON VL Systemhandbuch4-26 GWA 4NEB 110 0110-01

Anwendung 5

SENTRON VL SystemhandbuchGWA 4NEB 110 0110-01 5-1

Anwendung

5.1 Kombination Frequenzumrichter und Leistungsschalter SENTRON VL

5.1.1 Allgemeine Informationen

SENTRON VL Leistungsschalter können als Primärseitige Schutzeinrichtungen in Anlagen eingesetzt werden, in denen Frequenzumrichter, drehzahlveränderbare Antriebe und elektronische Motor-Steuergeräte verwendet werden. Die ther-misch-magnetische und elektronischen Auslöser der SENTRON VL Leistungs-schalter können in diesen Anwendungen eingesetzt werden. Durch die Effektiv-wert-Messung werden die SENTRON VL - Auslöser nicht von den Auswirkungen der Oberwellen beeinflusst. Anmerkung: Bei Anwendungen bis zu ca. 45 kW können alternative Leistungs-schalter SIRIUS 3RV eingesetzt werden.

5.1.2 SIRIUS Sanftstarter und Leistungsschalter SENTRON VL

Weitere detaillierte Informationen entnehmen Sie bitte den Sanftstarter-Katalo-gen und Auswahlhilfen.Besuchen Sie uns im Internet unter: http://www.siemens.de/sanftstarter.

5.1.3 Frequenzumrichter/drehzahlveränderbare Antriebe und

Leistungsschalter SENTRON VL

Informationen zu den neuen SINAMICS-Reihen (Kataloge D11, D11.1, D21.2 und D21.3), den MICROMASTER 4 (Katalog DA51.2) und den SIMOVERT MASTER-DRIVES (DA65.10 und DA65.11) entnehmen Sie bitte den entsprechenden Kata-logen.

Bild 5-1: Frequenzumrichter

Vorgeschaltet:Leistungsschalter

Nachgeschaltet:Umrichter

Anwendung Auslöser

Motorschutz elektronisch ja

Anlagen-schutz

elektronisch ja

Thermisch/magnetisch

ja

Tabelle 5-1: SENTRON VL

Q1

G1

M1

3VL

Umrichter

400 V…690 V, 50/60 Hz

M

SENTRON VL Systemhandbuch5-2 GWA 4NEB 110 0110-01

Anwendung

5.2 Leistungsschalter für Kondensatorbatterien

Anwendung

Im allgemeinen wird eine Blindleistungskompensation vorgenommen, um Lei-tungsverluste und Spannungsabfälle in den Stromverteilungen zu reduzieren. Dadurch wird die in die Anlage eingespeiste Leistung als Wirkleistung genutzt und über eine Reduzierung der kapazitiven oder induktiven Leistungsfaktoren werden Kosten eingespart.Abhängig vom Aufbau der Niederspannungsanlage und den Lasten werden Kombinationen aus Fest - und Zentralkompensationen eingesetzt.

Leistungsschalter zum Schützen und Schalten von Kondensatorbatterien

Gemäß der geltenden Norm DIN VDE 0560 Teil 41/EN 60831-1/IEC 70 müssen Kondensatoren unter normalen Betriebsbedingungen funktionieren, wobei der Effektivwert des Stromes bis zum 1,3-fachen des Kondensator-Bemessungs-stromes beträgt. Zusätzlich dazu muss berücksichtigt werden, dass für den tat-sächlichen Wert der Leistung eine weitere Toleranz von maximal 15% zulässig ist.Der maximale Strom, mit dem der gewählte Leistungsschalter auf Dauer belas-tet werden kann, und den dieser auch schalten können muss, wird wie folgt berechnet:IN max = IN x 1,5 (Effektivwert, Effektivstrom)

Wichtige Werte zur Auswahl des Leistungsschalters

QN = Kondensatorbatterie-Bemessungsleistung in kVA

UN = Bemessungsspannung des Kondensators

IN = Bemessungsstrom der Kondensatorbatterie

IN max = Erwarteter maximaler Bemessungsstrom

Ii = Wert zur Einstellung des unverzögerten Kurzschlussauslösers

IN = QN / √3

IR = IN max = IN x 1,5

Wert zur Einstellung des stromabhängig verzögerten Überlastauslösers

Ii> 9 x IR (Minimum)

SENTRON VL SystemhandbuchGWA 4NEB 110 0110-01 5-3

Anwendung

Auswahl des Leistungsschalters zum Schützen und Schalten von Kondensatoren

Diese Tabelle berücksichtigt nur einige typische Anwendungen und Kombinatio-nen. Die Auswahl für alle anderen Anwendungen muss entsprechend getroffen werden.

Bemessungs-

spannung

(50Hz)

Qc Kondensator-

batterieleistung

(kvar)

Kondensator-

Bemessungs-

strom x 1,5 = IR

des SENTRON VL

(A)

Vorgeschalteter

Leistungsschalter

SENTRON VL

SENTRON

VL-TypIR (A) Ii (A)

230V 15 56 VL 160 50 - 63 600

30 113 VL 160 100 - 125 1000

400V 25 54 VL 160 50 - 63 600

50 108 VL 160 100 - 125 1000

100 216 VL 250 200 - 250 2000

415 20 42 VL 160 40 - 50 600

40 84 VL 160 80 - 100 1000

525 25 42 VL 160 40 - 50 600

50 84 VL 160 80 - 100 1000

Tabelle 5-2: Auswahlbeispiele für Kondensatorschutzbeschaltungen

SENTRON VL Systemhandbuch5-4 GWA 4NEB 110 0110-01

Anwendung

5.3 Einsatz der Leistungsschalter SENTRON VL in Gleichstrom-Anlagen

SENTRON VL in Gleichstrom-Netzen:

Die Leistungsschalter SENTRON VL von Siemens für den Anlagenschutz mit thermischen Überlast- und magnetischen Kurzschlussauslösern sind für den Ein-satz in Gleichstrom-Netzen geeignet.Die Leistungsschalter SENTRON VL mit elektronischen Überstromauslösern sind für das Schalten von Gleichstrom nicht geeignet.

Auswahlkriterien für Leistungsschalter

Bei der Wahl des optimalen Leistungsschalters für den Schutz einer Gleich-strom-Anlage sind vor allem die folgenden Kriterien zu beachten:• Der Bemessungsstrom bestimmt Bemessung und Baugröße des Leistungsschalters• Die Bemessungsspannung bestimmt die zum Ausschalten notwendige Anzahl der in

Reihe geschalteten Pole• Der maximale Kurzschlussstrom am Anschlusspunkt bestimmt das Ausschaltvermö-

gen • Die Art des Netzes bestimmt den Schaltungsaufbau

Belastbarkeit der Strombahn

Für Gleichstromanwendungen gelten die selben Bemessungsstromwerte wie für Wechselstrom.

Gleichstrom-Schaltvermögen

In Wechselstromkreisen wird die Lichtbogenlöschung dadurch erleichtert, dass der Strom durch den Nullpunkt fließt. Bei Gleichstrom sind diese Voraussetzun-gen nicht gegeben.Deshalb muss eine hohe Lichtbogenspannung entwickelt werden, um den Gleichstrom zu unterbrechen.Folglich hängt das Schaltvermögen von der Lichtbogenlöschmethode und der Netzspannung ab. Um eine höhere Lichtbogenspannung zu erzielen, können mehrere Schaltkontakte in Reihe geschaltet werden.Weiterhin muss berücksichtigt werden, welche Auswirkungen im Fall eines Erd-schlusses bzw. eines Doppelerdschlusses zu erwarten sind.

Einstellbereich der Auslösewerte• Thermischer Überlastauslöser:

Gleiche Einstellwerte wie in 50/60 Hz-Netzen.

• Unverzögerter Kurzschlussauslöser:Der Ansprechwert erhöht sich um 30 bis 40%.

Beispiel: Bei der Einstellung Ii = 4000 A spricht der Überstromauslöser bei ca. 5200 A ±20% an.

Spannungsabhängig ist eine Reihenschaltung von 2, 3 oder 4 Strombahnen erforderlich.Da der Strom durch alle Strombahnen fließen muss, um die thermischen Auslö-sekennlinien einzuhalten, werden die folgenden Schaltungen empfohlen. Bei Gleichstrom erhöhen sich die Ansprechwerte der unverzögerten Kurz-schlussauslöser ("I"-Auslöser) um 30 bis 40 %.

SENTRON VL SystemhandbuchGWA 4NEB 110 0110-01 5-5

Anwendung

5.3.1 Schaltungsvorschläge für Gleichstromanlagen

3- und 4-polige Leistungsschalter

1) Nema-Unterbrechung bei 250 V DC verwendet gegebenenfalls ein- oder zweipolige Konfigurationen.2) bei VL 160X 30 kA

Max.

Gleichstrom

-spannung

Schaltungsvorschlag

Bemessungs-

ausschalt-

vermögen bei

Gleichstrom

Bemerkungen

DC 250V 1) Gleichstromschalter 250V

32 kA 2)

2-poliges Schalten

(ungeerdetes System)

DC 500V Gleichstromschalter 500V

32 kA

2-poliges Schalten

(geerdetes System) Der geerdete Pol ist immer der einzelnen Strombahn zuzuord-nen, damit bei einem Erdschluss immer 2 Strombahnen in Reihe liegen.

DC 600V Gleichstromschalter 600V

30 kA

1-poliges Schalten

(geerdetes System)3 Strombahnen in Reihe. Der geerdete Pol ist der unge-schalteten Strombahn zuzuord-nen.

DC 250V 1) Gleichstromschalter 250V

20 kA

1-poliges Schalten

(ungeerdetes System)

DC 500V Gleichstromschalter 500V

20 kA

1-poliges Schalten

(geerdetes System) Der geerdete Pol ist immer der ungeschalteten Strombahn zuzu-ordnen, damit bei einem Erd-schluss immer 2 Strombahnen in Reihe liegen.

Tabelle 5-3: Schaltungsvorschläge für 3- und 4-polige Leistungsschalter

L

M

L

L

M

L

L

M

L

L

M

L

L

M

L

SENTRON VL Systemhandbuch5-6 GWA 4NEB 110 0110-01

Anwendung

5.4 Leistungsschalter für den Motorschutz

Allgemeines

Die Überlast- und Kurzschlussauslöser sind für den optimalen Schutz und den Direktanlauf von Drehstrom-Käfigläufermotoren ausgelegt. Die Leistungsschal-ter für den Motorschutz sind empfindlich für Phasenausfall und haben eine ein-stellbare Auslöseklasse.Die Überstromauslöser arbeiten mit einem Mikroprozessor.

Einsatzbereich

Werkzeugmaschinen, Herstellungsanlagen, Pressen, Gebläse, Klimaanlagen oder Verpackungsmaschinen benötigen Motoren, die geschützt werden müs-sen. Dies ist der Haupteinsatzbereich der Leistungsschalter SENTRON VL für den Motorschutz.

5.4.1 Funktionsweise der Überstromauslöser

Überlastschutz

Die charakteristischen Auslösekennlinien von stromabhängig verzögerten Über-lastauslösern sind speziell für den Überlastschutz von 3-Phasen-Drehstrommo-toren ausgelegt.Beim stromabhängig verzögerten Überlastauslöser "L" kann der Wert IR vom 0,4- bis zum 1,0-fachen des Leistungsschalter-Bemessungsstromes In einge-stellt werden. Um den Leistungsschalter genau an den Motornennstrom anzu-passen erfolgt dies in einer Schrittweite von 0,01 (z. B. 0,40/0,41/0,42... 0,99/1,0 x In), somit wird ein optimaler Schutz gewährleistet.Die Stromwandler im Leistungsschalter SENTRON VL messen nicht nur den Laststrom, sondern versorgen auch den elektronischen Überstromauslöser. Diese Unabhängigkeit von einer externen Versorgung garantiert ein hohes Maß an Sicherheit. Siehe hierzu auch Abschnitt 1.15 "Überstromauslösesystem - Übersicht" auf Seite 1-23.

Auslöseklasse

Der Leistungsschalter SENTRON VL bietet die Möglichkeit, zwischen verschie-denen Auslösern mit fester oder einstellbarer Auslöseklasse für unterschiedli-che Motorenanwendungen zu wählen.

ETU 10 M

Diese Ausführung ist mit einem thermischem Gedächnis, Phasenausfallemp-findlichkeit und der festen Auslöseklasse 10 ausgestattet. Siehe Abschnitt 5.4.3 auf Seite 5-10.

ETU 30 M

Diese Ausführung ist, neben dem thermischem Gedächnis und der Phasenaus-fallempfindlichkeit, mit einer einstellbaren Auslöseklasse von Class 10A bis 30 ausgestattet. Siehe Abschnitt 5.4.4 auf Seite 5-11.

ETU 40 M

Diese Ausführung erlaubt die schrittweise Einstellung der Parameter und der Auslöseklasse über ein Menü welches über ein im Auslöser integriertes LCD-Display gewählt wird.Siehe Abschnitt 5.4.5 auf Seite 5-12.

SENTRON VL SystemhandbuchGWA 4NEB 110 0110-01 5-7

Anwendung

Auslöseklassen

Die Auslöseklasse Class10A wird bei Motoren mit einer sehr einfachen Anlauf-verhältnissen (kurzer Anlauf, wenig Trägheitsmoment) verwendet. Die Class30 wird verwendet um Motoren zu schützen die schwere Anlaufverhältnisse (lan-ger Anlauf, hohes Trägheitsmoment) zu bewältigen haben. Der Motor muss für den Schweranlauf geeignet sein. Die Auslöseklasse muss entsprechend des Überlastfaktors des Motors unter Betriebsbedingungen gewählt werden. Siehe Bild 5-4: Seite 5-10.

Definition der Auslöseklasse

Die Auslöseklasse legt die Auslösezeit bei symmetrischer dreipoliger Belastung aus kaltem Zustand mit dem 7,2 fachen Einstellstrom Ir gemäß IEC 60947-4-1 fest. Im allgemeinen werden Kombinationen mit Class 10 verwendet.Anwendungen wie zum Beispiel in Gebläsen mit großen Flügeldurchmessern erfordern längere Anlaufzeiten und somit höhere Auslöseklassen.

5.4.2 Thermisches Gedächnis

Alle Leistungsschalter SENTRON VL für den Motorschutz besitzen ein "thermi-sches Gedächtnis", welches die Vorbelastung des Drehstrommotors berücksich-tigt. Die Auslösezeiten von stromabhängig verzögerten Überlastauslösern gel-ten nur für den unbelasteten (kalten) Zustand. Die Vorbelastung des Drehstrommotors muss berücksichtigt werden um einen Motorschaden, z. B. nach häufigem Einschalten ohne ausreichende Abkühlzeit, zu vermeiden.Siemens bietet die Leistungsschalter SENTRON VL mit einem festen eingestell-tem thermischen Gedächtnis an, um den maximalen Schutz für den Motor zu gewährleisten.

Funktionsweise des thermischen Gedächtnisses

Nach einer Überlast-Auslösung des Leistungsschalters verkürzt sich die Ansprechzeit des Leistungsschalters mit thermischem Gedächtnis so, dass durch eine folgende Überlast keine Schäden an den Motorwicklungen entstehen können. Es erfolgt eine Abschaltung des Motors innerhalb einer Zeit die durch die Vorbelastung bestimmt wird. Eine Überlast kann auch der erneute Einschaltstrom des Motors sein.Nach einer Überstromauslösung werden die Auslösezeiten entsprechend der Auslösekennlinien verringert. Siehe Bild 5-3: Seite 5-9Bevor der Motor erneut eingeschaltet werden kann ist eine Abkühlungszeit not-wendig die von der Motorgröße bestimmt wird. Während dieser Zeit ist das Wiedereinschalten durch den Leistungsschalters gesperrt. Dies verhindert, dass der Motor unmittelbar nach einer Überlastauslösung durch einen Strom thermi-schen zu hoch belastet wird.

SENTRON VL Systemhandbuch5-8 GWA 4NEB 110 0110-01

Anwendung

Phasenausfallempfindlichkeit

Im Leistungsschalter SENTRON VL für den Motorschutz ist zusätzlich die Funk-tion "Phasenausfallempfindlichkeit" integriert. Damit ist der Motor im Falle einer Phasenunterbrechung oder einer starken Schwankung zuverlässig vor Überhit-zung geschützt. Wenn die Effektivwerte der Betriebsströme in den drei Phasen um mehr als 50% von einander abweichen, wird der eingestellte Betriebsstrom IR automa-tisch auf 80% des eingestellten Wertes reduziert. Unterschiede von mehr als 50% bedeuten, dass der Strom in der geringsten belasteten Phase unter 50% der am höchsten belasteten Phase sinkt.

Bild 5-2: ETU mit Auslöseklassen 5, 10, 15, 20, 30Auslösekennlinie für Leistungsschalter mit elektronischem Überstromauslöser. Icu 100 kA Maximum bei 415 V

Bild 5-3: Ansprechzeit des Auslösers nach Überlastauslösung1 ohne "thermisches Gedächnis"2 mit "thermisches Gedächnis"

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Auslösezeit

SENTRON VL SystemhandbuchGWA 4NEB 110 0110-01 5-9

Anwendung

Bild 5-4: Strom-Zeit-Kurve vor und nach Überlast, mit thermischem Gedächnis

5.4.3 Leistungsschalter für den Motorschutz mit fester Auslöseklasse ETU 10M

Diese Leistungsschalter besitzen einen einstellbaren Überlast- und Kurzschlussauslöser und eine feste Auslöseklasse. Sie sind strombegrenzend, und haben eine Phasenausfallempfind-lichkeit.

Leistungs-

schalter

Be-

messungs-

strom In

Max. Bemessungs-

leistung des Motors bei

AC 50 Hz

Einstell-

bereich

Überlast-

schutz IR

Einstell-

bereich

Kurzschluss-

schutz II

Auslöse-

klasse

380/415 V 500 V

[A] [kW] [kW] [A] [A] TC [s]

VL160 63 30 37 25-63 1,5-11xIn 10

100 37, 45 55 40-100 1,5-11xIn 10

160 55, 75 75, 90 63-160 1,5-11xIn 10

VL250 200 90, 110 110, 132 80-200 1,5-11xIn 10

250 132 160 100-250 1,5-11xIn 10

VL400 315 160 200 126-315 1,5-11xIn 10

315 200 250 126-315 1,5-11xIn 10

VL630 500 250 355 200-500 1,5-11xIn 10

Tabelle 5-4: Leistungsschalter für den Motorschutz mit fester Auslöseklasse ETU 10M

Öffnungszeit

Eingestellte Überlastschutz-Kennlinie

Überlastschutz-Kennlinie direkt nach Überlastauslösung

SENTRON VL Systemhandbuch5-10 GWA 4NEB 110 0110-01

Anwendung

5.4.4 Leistungsschalter für den Motorschutz mit einstellbarer Auslöseklasse

ETU 30M

Diese Leistungsschalter besitzen einen einstellbaren Überlast- und Kurzschlussauslöser und eine einstellbare Auslöseklasse. Sie sind strombegrenzend, und haben eine Phasenausfallempfind-lichkeit.

Leistungs-

schalter

Be-

messungs-

strom In

Max. Bemessungs-

leistung des Motors

bei AC 50Hz

Einstell-

bereich

Überlast-

schutz IR

Einstell-

bereich

Kurzschluss-

schutz II

Auslöse-

klasse

380/415 V 500 V

[A] [kW] [kW] [A] [A] TC [s]

VL160 63 30 37 25-63 6/8/1xIn 5/10/15/20/30

100 37, 45 55 40-100 6/8/1xIn 5/10/15/20/30

160 55, 75 75, 90 63-160 6/8/1xIn 5/10/15/20/30

VL250 200 90, 110 110,132 80-200 6/8/1xIn 5/10/15/20/30

250 132 160 100-250 6/8/1xIn 5/10/15/20/30

VL400 315 160 200 126-315 6/8/1xIn 5/10/15/20/30

315 200 250 126-315 6/8/1xIn 5/10/15/20/30

VL630 500 250 355 200-500 6/8/1xIn 5/10/15/20/30

Tabelle 5-5: Leistungsschalter für den Motorschutz mit einstellbarer Auslöseklasse ETU 30M

SENTRON VL SystemhandbuchGWA 4NEB 110 0110-01 5-11

Anwendung

5.4.5 Leistungsschalter für den Motorschutz mit einstellbarer Auslöseklasse

ETU 40M

Diese Leistungsschalter besitzen einen einstellbaren Überlast- und Kurzschlussauslöser und eine einstellbare Auslöseklasse. Sie sind strombegrenzend und haben eine Phasenausfallempfindlichkeit. Weiterhin sind sie mit einem LCD-Display zur Stromanzeige und Parametierung ausgerüstet. Kommunikation via Profibus ist möglich.

Leistungs-

schalter

Be-

messungs-

strom In

Max. Bemessungs-

leistung des Motors

bei AC 50Hz

Einstell-

bereich

Überlast-

schutz IR

Einstell-

bereich

Kurzschluss-

schutz II

Auslöse-

klasse

380/415 V 500 V

[A] [kW] [kW] [A] [A] TC [s]

VL160 63 30 37 25-63 1,5-11xIn 5/10/15/20/30

100 37, 45 55 40-100 1,5-11xIn 5/10/15/20/30

160 55, 75 75, 90 63-160 1,5-11xIn 5/10/15/20/30

VL250 200 90,110 110,132 80-200 1,5-11xIn 5/10/15/20/30

250 132 160 100-250 1,5-11xIn 5/10/15/20/30

VL400 315 160 200 126-315 1,5-11xIn 5/10/15/20/30

315 200 250 126-315 1,5-11xIn 5/10/15/20/30

VL630 500 250 355 200-500 1,5-11xIn 5/10/15/20/30

Tabelle 5-6: Leistungsschalter für den Motorschutz mit einstellbarer Auslöseklasse ETU 40M

SENTRON VL Systemhandbuch5-12 GWA 4NEB 110 0110-01

Schaltpläne 6

SENTRON VL SystemhandbuchGWA 4NEB 110 0110-01 6-1

Schaltpläne

Die in den Geräteschaltplänen enthaltenen Schaltzeichen geben gemäß DIN 40-713 nur Aufschluss über Art, Schaltung und Arbeitsweise der Geräte, jedoch nicht über ihre Konstruktion.Da hier nicht alle Kombinationsmöglichkeiten wiedergegeben werden können, sind bei abweichenden Ausführungen die Schaltpläne entsprechend zu ändern.Stromlaufpläne sind nur insoweit angegeben, als sie zum besseren Verständnis der Funktion des Gerätes erforderlich sind.

Bild 6-1: Anschlussplan für VL160X - VL6303- und 4-polige Leistungsschalter für den Anlagenschutz mit thermisch-magnetischen Überstromauslösern

Q1 Hauptkontakte A1 Elektronischer Überstromauslöser

F1 Auslösemagnet für A1 F2 Unterspannungsauslöser

F3 Spannungsauslöser HS Hilfsschalter

AS Alarmschalter

EBS Voreilender Hilfsschalter nach ON (im Drehantrieb eingebaut)

EMS Voreilender Hilfsschalter nach OFF (im Drehantrieb eingebaut)

T1…T4 Stromwandler

C1

C2U<

D1

D2

7

8

3

1EMS

EBS10

4119

62

12

5

I>N

N

6

5

2

1

4

3

I> I> I>

AS

7

8

5

6

HS

3

4

1

2

DrehantriebVoreilender Hilfsschalter

Alarmschalter

Hilfsschalter

SENTRON VL Systemhandbuch6-2 GWA 4NEB 110 0110-01

Schaltpläne

.

Bild 6-2: Geräteschaltplan für VL160 - VL2503- und 4-polige Leistungsschalter für den Anlagen- und Motorschutz mit elektronischen Überstromauslösern

Bild 6-3: Geräteschaltplan für Leistungsschalter VL400 für den Motorschutz, und VL400 - VL16003- und 4-polige Leistungsschalter für den Anlagenschutz mit elektronischen Überstromauslösern

K

L

42N

K

L

K

LT4

T1

T2

T3

6

K

L

3

D1

D2

F2F3

C2

C1

Q1

F1

1N

-

+

14

15

5

A1

K1

7

8

3

1EMS

EBS 10

4119

62

12

5

AS7

8

5

6

HS3

4

1

2

T5

T6

Alarmschalter

Hilfsschalter

DrehantriebVoreilender Hilfsschalter

L

K

F3 F2

T1

T3

T4

K

4

T2

NL

2

K

L

Q1

3N 1

6

L

K

A1

F1 +

5

D1

D2C2

C1

>

>

7

8

3

1EMS

EBS10

4119

62

12

5

AS7

8

5

6

HS3

4

1

2

T5

T6

Alarmschalter

Hilfsschalter

VoreilenderHilfsschalter

Drehantrieb

SENTRON VL SystemhandbuchGWA 4NEB 110 0110-01 6-3

Schaltpläne

Bild 6-4: Motorantrieb mit Federspeicher für VL160X - VL250, ohne Unterspannungsauslöser

Bild 6-5: Motorantrieb mit Federspeicher für VL160X - VL250 mit Unterspannungsauslöser

S0 AUS (kundenseitig vorzusehen) S1 EIN (kundenseitig vorzusehen)

S2 Wahlschalter Auto/Manuell Y1 Einschaltmagnet

F Sicherung im Steuerstromkreis

S0 AUS (kundenseitig vorzusehen) S1 EIN (kundenseitig vorzusehen)

S2 Wahlschalter Auto/Manuell Y1 Einschaltmagnet

F Sicherung im Steuerstromkreis S01 Fernkommando (kundenseitig vorzusehen)

K1 Hilfsschütz (kundenseitig vorzusehen)

Anmerkung:

Ein separater Alarmschalterkontakt (7-8) kann für das automatische Spannen nach einem Auslösen geschaltet werden. Automatisches Schließen eines ausgelösten Leistungsschalters wird nicht empfohlen, um ein Aufschalten des Leistungsschalters auf einen fehlerhaften Zustand im geschütz-ten Stromkreis zu vermeiden.

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SENTRON VL Systemhandbuch6-4 GWA 4NEB 110 0110-01

Schaltpläne

Bild 6-6: Motorantrieb mit Federspeicher für VL400 - VL800 ohne Unterspannungsauslöser

Bild 6-7: Motorantrieb mit Speicher für VL400 - VL800 mit Unterspannungsauslöser

S0 AUS S1 EIN

S2 Wahlschalter Auto/Manuell S4 Verriegelungsschalter

Y1 Einschaltmagnet F Sicherung im Steuerstromkreis

S0 AUS (kundenseitig vorzusehen) S1 EIN (kundenseitig vorzusehen)

S2 Wahlschalter Auto/Manuell S4 Verriegelungsschalter

Y1 Einschaltmagnet F Sicherung im Steuerstromkreis

S01 Fernkommando (kundenseitig vorzusehen) K1 Hilfsschütz (kundenseitig vorzusehen)

Anmerkung: Ein separater Alarmschalterkontakt (7-8) kann für das automatische Spannen nach einem Auslösen geschaltet werden. Ein automatisches Einschalten des Leistungsschalters muss vermieden wer-den, da sonst, nach einer Auslösung, automatisch auf einen Kurzschluss geschaltet werden könnte.

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SENTRON VL SystemhandbuchGWA 4NEB 110 0110-01 6-5

Schaltpläne

Bild 6-8: Motorantrieb mit Speicher für VL1250 und VL1600 ohne Unterspannungsauslöser

Bild 6-9: Motorantrieb mit Speicher für VL1250 und VL1600 mit Unterspannungsauslöser

S0 AUS (kundenseitig vorzusehen) S1 EIN (kundenseitig vorzusehen)

S2 Sperre S4 Verriegelung offen

F Sicherung im Steuerstromkreis

S0 AUS (kundenseitig vorzusehen) S1 EIN (kundenseitig vorzusehen)

S2 Sperre S4 Verriegelung offen

F Sicherung im Steuerstromkreis S01 Fernkommando

K1 Hilfsschütz

Anmerkung: Ein separater Alarmschalterkontakt (7-8) kann für das automatische Spannen nach einem Auslösen geschaltet werden. Automatisches Schließen eines ausgelösten Leistungsschalters wird nicht empfohlen, um ein Aufschalten des Leistungsschalters auf einen fehlerhaften Zustand im geschütz-ten Stromkreis zu vermeiden.

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SENTRON VL Systemhandbuch6-6 GWA 4NEB 110 0110-01

Schaltpläne

Bild 6-10: Unterspannungs- und Spannungsauslöser für VL160X bis VL1600

Bild 6-11: Verzögerungsgerät (3TX4701-0A) für Unterspannungsauslöser für VL160X bis VL1600S01 Verzögerte Auslösung

S02 Unverzögerte Auslösung für NOT-AUS-Schleife (nach Bedarf)

Beschaltung mit UVR

(220 V bis 250 V DC)Auslösezeit UVR

nur Y2 3 Sekunden

Y2 und Y1 gebrückt 6 Sekunden

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"S-Kontakt" ist im Spannungsauslöser integriert

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S01

X2

5

6

1

2

3VL

3

4

D2

D1

Y2 Y1

22X1

AC 400 V

2221

S02Z1

L2L1

21

NL3

NSE0_00768

SENTRON VL SystemhandbuchGWA 4NEB 110 0110-01 6-7

Schaltpläne

Bild 6-12: 4-poliger 3VL1 mit RCD-Bausteindargestellt: 3-poliger entsprechend, jedoch ohne N-Pol

Bild 6-13: 4-poliger Leistungsschalter für VL160, VL1250, VL400 Leistungsschalter mit Fernauslöser und RCD-Alarmschalter3-poliger entsprechend, jedoch ohne N-Pol

Q0 Leistungsschalter A Auswerteelektronik

F0 Auslösemagnet mit lokaler Auslöseanzeige und Reset

Test Prüftaste

Q0 Leistungsschalter A Auswerteelektronik

F0 Auslösemagnet mit lokaler Auslöseanzeige und Reset

S0 Fernauslöser (kundenseitig vorzusehen) Test Prüftaste

N 2 4 6

X12.3X12.1+ -

1N 3 5

NSE0_00769

A

Powerdisconnect

TEST

6N 42

6

5

5

N

N

N

2 4

1 3

31

X13.3

X13.2

I

6 8

5

X13.1

PE

X12.1X12.2X12.3

NSE0_00770

A

Q0

RESET

F0

Powerdisconnect

TEST

S0

Auslösemeldung

SENTRON VL Systemhandbuch6-8 GWA 4NEB 110 0110-01

Selektivität 7

SENTRON VL SystemhandbuchGWA 4NEB 110 0110-01 7-1

Selektivität

Bei der Reihenschaltung von Leistungsschaltern bezeichnet man den Überlast- und Kurzschlussschutz als "selektiv", wenn in Energieflussrichtung gesehen nur der dem Fehler unmittelbar vorgeordnete Schalter ausschaltet.

7.1 Strom-Selektivität

Im Überlastbereich lässt sich die Selektivität aus dem Vergleich der Strom-/Zeit-Kennlinie ermitteln. Im Kurzschlussbereich liefert dieser Vergleich zu niedrige Werte. Grund dafür ist das Verhalten der Auslöser bei Kurzschlussströmen, das vom Verhalten im Langzeitbereich, d.h. bei Überlast abweicht.Bei ausreichend unterschiedlichen Kurzschlussströmen an den Einbaustellen zweier Leistungsschalter lassen sich im Allgemeinen die unverzögerten Kurzschluss-auslöser so einstellen, dass bei Kurzschluss hinter dem nachgeordneten Schal-ter nur dieser anspricht.Bei annähernd gleichen hohen Kurzschlussströmen an den Einbaustellen der Leis-tungsschalter ermöglicht die Staffelung der Ansprechströme der Kurzschluss-auslöser eine Selektivität nur bis zu einem bestimmten Kurzschlussstrom.Dieser Strom wird als Selektivitätsgrenze bezeichnet.Liegt der aus der Kurzschlussstromberechnung (z. B. nach DIN VDE 0102) an der Einbaustelle des nachgeordneten Schalters ermittelte Werte unterhalb der Selektivitätsgrenze, welche aus der Tabelle für die gewählte Kombination abge-lesen wurde, so ist für alle möglichen Kurzschlussabfälle an der Einbaustelle die Selektivität gewährleistet.Ist der ermittelte Kurzschlussstrom an der Einbaustelle höher als die Selektivi-tätsgrenze, so ist das selektive Ausschalten durch den nachgeordneten Schalter nur bis zum Tabellenwert gewährleistet. Der Projektierende muss beurteilen, ob der Wert als ausreichend angesehen werden kann, weil die Wahrscheinlichkeit gering ist, dass z. B. der maximale Kurzschlussstrom auftritt. Andernfalls ist eine Schalterkombination zu wählen, deren Selektivitätsgrenze über dem maximalen Kurzschlussstrom liegt.

SENTRON VL Systemhandbuch7-2 GWA 4NEB 110 0110-01

Selektivität

7.2 Zeit-Selektivität

Eine andere Möglichkeit zur Sicherstellung der Selektivität bei annähernd gleich hohen Kurzschlussströmen an den Einbaustellen ist die Zeitselektivität. Dazu benötigt der vorgeordnete Schalter verzögerte Kurzschlussauslöser, damit im Fehlerfall nur der nachgeordnete Schalter den vom Fehler betroffenen Anlagen-teil vom Netz trennt.Hierzu werden sowohl die Auslöseverzögerungen, als auch die Ansprechströme der Kurzschlussauslöser gestaffelt.Um bei der Reihenschaltung mehrerer Leistungsschalter unerwünscht lange Auslösezeiten zu vermeiden, wurden von SIEMENS für die Leistungsschalter SENTRON VL die "Zeitverkürzte Selektivitätssteuerung" (Zone-Selektive Interlo-cking) ZSI entwickelt.Diese Steuerung (ZSI) ermöglicht eine Reduzierung der Auslöseverzögerung auf maximal 100 ms für den der Kurzschlussstelle vorgeordneten Schalter.Bei der Auswahl eines Leistungsschalters wird verlangt, dass der Schalter den Anfangskurzschluss-Wechselstrom IK an der Einbaustelle beherrscht.

7.3 Download der Selektivitäts-Tabellen

Im folgenden Link erhalten Sie unter dem Button

Selektivitätsgrenzwerte ausgesuchter und häufig angefragter Siemens-Geräte-kombinationen. Mit den dargestellten Gerätekombinationen decken wir die meisten der in der Praxis angefragten Anwendungen ab.

german: http://www.ad.siemens.de/cd/energie/html_00/support_selektivitaet.htmenglish: http://www.ad.siemens.de/cd/energie/html_76/support_selektivitaet.htm

SENTRON VL SystemhandbuchGWA 4NEB 110 0110-01 7-3

Selektivität

7.4 Hinweise zu den ermittelten Selektivitätsgrenzwerten

1. Die hier angegebenen Selektivitätsgrenzwerte beziehen sich auf1.1 die dynamische Selektivität.

D.h., es wird das dynamische Verhalten der vor- und nach-geordneten Schutzgeräte im Zeitbereich kleiner 80 ms auf-gezeigt. Dieser Bereich ist der Auslösebereich des unver-zögerten Kurzschlussstromauslösers (I-Auslöser) bei Leis-tungsschaltern.

1.2 die Bemessungsbetriebsspannung Ue bis 415 V und 50 Hz1.3 Kurzschlusswerte eines dreiphasigen, satten Kurzschlus-

ses.In der Praxis sind aber ca. 70 - 80% einphasige Kurz-schlüsse und bedeutend geringer.

(2) Zusätzlich zu der Beachtung der dynamischen Selektivitäts-grenze (= Werte in dieser Tabelle) ist durch einen Vergleich der Gerätekennlinien im Überlast- (L-Bereich) und im kurzzeitver-zögerbaren Kurzschlussbereich (S-Bereich) die Selektivität, auch in diesen Bereichen, sicherzustellen.Bei einigen Kombinationen kann auch der Einsatz von Aus-löseroptionen wie "umschaltbare Kennlinen" oder "zeitver-kürzte Selektivitäts-Steuerung (ZSS)" das Problem von Überlappungen lösen.

(3) Bei Leistungsschaltern mit LI- bzw. LSI-Charakteristik ist dar-auf zu achten, dass die betreffenden Schutzeinstellungen von Ii und/oder Isd die Schutzfunktion im TN/TT/IT-Netz erfüllen. D.h., die Ii- bzw. Isd-Schutzeinstellung muss einen Kurz-schluss innerhalb von 5 s (bei ortsfesten Verbrauchern) bzw. innerhalb von 0,4 s (bei ortsveränderlichen Verbrauchern) ab-schalten. Achtung: Die Schutzeinstellung von Ii und Isd hat ebenfalls Einfluss auf das selektive Verhalten von vor- und nachge-ordneten Geräten.

(4) Strom-Selektivität: Mit Strom-Staffelung (Strom-Selektivität durch den Einsatz von LI - Auslösern) ist in der Regel nur Teil-Selektivität zu erreichen! Also keine volle Selektivität bis zum maxi-malen Kurzschlussstrom Ik max, sondern nur bis zum Einstellwert des unverzögerten Kurzschlussstromauslösers des vorgeordneten Schutzgerätes IiQ1 minus 20%! (siehe EN 60947 T2)

(5) Um volle Selektivität zwischen zwei Schutzgeräten zu erreichen, sind häufig Leis-tungsschalter mit einstellbarer Zeitverzögerung erforderlich. Für die Ermittlung dieser Selektivitätsgrenzwerte ist die zeitliche Verzögerung tsd bei den LSI-Auslösern im-mer auf die erste Zeitstufe und Id auf den max. Wert eingestellt.

(6) Zeit-Selektivität:Sind die max. Kurzschlussströme an den Einbaustellen annähernd gleich groß, (z. B. Hauptverteilung) benötigt der vorgeordnete Leistungsschalter (Q1) einen verzöger-ten Kurzschlussstrom-Auslöser (S-Auslöser) und darf keinen unverzögerten Auslöser (I-Auslöser) haben, bzw. die I-Funktion muß "Off" geschaltet sein. Um bei der Reihen-schaltung von Leistungsschaltern unerwünscht lange Auslösezeiten zu vermeiden, wurde von SIEMENS die mikroprozessor geführte "Zeitverkürzte Selektivitätssteue-rung (ZSS)" entwickelt. Diese Steuerung ermöglicht eine Reduzierung der Auslöse-verzögerung auf max. 50 ms für den der Kurzschlussstelle vorgeordneten Schalter.

Q1

Q1

Ik max

SENTRON VL Systemhandbuch7-4 GWA 4NEB 110 0110-01

Selektivität

(7) Weitere SIEMENS Informationsquellen zu diesem Thema: Zusätzliche Selektivitätsgrenzwertetabellen erhalten Sie auf Anfrage von unseremTechnical Assistance

Kennlinienprogramme Simaris deSign - Projektierungs-Software

(8) Für Sicherungen wird keine Charakteristik/Auslöser angegeben.

Die Sicherungstypen haben folgende Betriebsklasse: Typ Betriebsklasse 3NA gL/gG 5SA1 "flink"5SA2 "träge"5SB1/3 "flink"5SB2/4 "träge"5SC1 "flink"5SC2 "träge"5SD4/5 gR5SD6 "flink" 5SE2 gL/gG

(9) Erklärung der Kurzzeichen:line = für Anlagenschutzmotor = für Motorschutzstarter = für Starterkombinationenisolation cb Trennschalter

IR = Stromwert des ÜberlastauslösersIsd = Stromwert des kurzzeitverzögerbaren Kurzschlussauslöserstsd = Verzögerungszeit des kurzzeitverzögerbaren KurzschlussauslösersIi = Stromwert des unverzögerten KurzschlussstromauslösersIcn = BemessungskurzschlußausschaltvermögenTM = Thermomagnetischer AuslöserETU = Elektronische Auslöseeinheit

Einstellungen der LI- bzw. LSI-Auslöser der vor- und nachgeordneten Schutzge-räte zur Ermittlung der Selektivitätsgrenzwerte:IR = 1 x InIsd = maxtsd = ³ 100 msIi = max

SENTRON VL SystemhandbuchGWA 4NEB 110 0110-01 7-5

Selektivität

SENTRON VL Systemhandbuch7-6 GWA 4NEB 110 0110-01

Wartungshinweise 8

SENTRON VL SystemhandbuchGWA 4NEB 110 0110-01 8-1

Wartungshinweise

8.1 Wartung

Die Kompaktschalter SENTRON 3VL sind wartungsfrei.

8.2 Funktionsprüfung

Damit Energieverteilunganlagen zuverlässig arbeiten, empfehlen wir eine peri-odische (jährlich) Prüfung der Anlage sowie der Leistungsschalter.

Siemens weist darauf hin. Wegen der Gefahren die von elektrischen Betriebs-mitteln ausgehen sind Funktionsprüfungen nur von qualifiziertem Fachpersonal durchzuführen.

Bei Spannungsfreier Anlage können folgende Prüfungen durchgeführt werden:• Betätigen Sie den Schalthebel um sicherzustellen, dass die Leistungsschalterkontakte

mechanisch funktionieren. • Betätigen Sie die Auslösetest-Taste, falls vorhanden. Bringen Sie den Leistungsschal-

ter nach jeder Betätigung in die Ausgangsstellung zurück.• Untersuchen Sie alle sichtbaren Oberflächen auf Oxidation, Rückstände oder andere

Beeinträchtigungen.• Entfernen Sie Rückstände mit einem trockenen, sauberen Tuch.

(Benutzen Sie niemals chemische Reinigungsmittel oder Wasser)• Stichprüfung der Einspeise- und Abgangsleitungen. • Überprüfen Sie die Anschlussschrauben auf die richtigen Drehmomentwerte.• Stichprüfung des Anschluss-Zubehörs.• Ersetzen Sie beschädigtes Anschlüss-Zubehör nach Reinigung des Anschlussbereichs. • Ziehen Sie die Kabelschraube richtig fest. • Elektronische Leistungsschalterauslöser dürfen nur mit einem speziell dafür lieferba-

ren Prüfgerät getestet werden.

Vorsicht

Nehmen Sie niemals Reparaturen an der Kunststoffumhüllung oder dem Inne-ren des Schalters vor! Kompaktleistungsschalter enthalten nur wartungsfreie Bauteile.

SENTRON VL Systemhandbuch8-2 GWA 4NEB 110 0110-01

Fehlersuche 9

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Fehlersuche

9.1 Hinweise zur Fehlersuche

Schalterzustand Fehlerursachen Abhilfemaßnahmen

Auslösen des Schalters durch Überlast:

Überhöhte Strom-stärke

Der Schalter arbeitet korrekt und schaltet eine anlie-gende Überlast ab. Überprüfen Sie, ob der Betriebsstrom die thermische Auslösegrenze übersteigen hat.

Führen Sie eine Sichtprüfung der Anschlüsse durch. Eine Verfärbung deutet auf lose Anschlüsse hin. Die richtigen Anschlussdrehmomentwerte sind in der Bedienungsan-leitung angegeben, die jedem Schalter beiliegt. Siehe auch Abbildungen in den Kapiteln 3.1.2 und 3.1.3.

Anschlussleitung nicht richtig mit dem Schal-ter verbunden

Führen Sie eine Sichtprüfung der Anschlüsse auf Verfär-bung hin durch. Kabel können sich während des Betriebs aus verschiedenen Gründen gelöst haben, z. B. aufgrund von Erschütterungen (bei Werkzeugmaschinen) oder Kalt-fluss (bei Aluminiumkabeln).

Falscher Leiterquer-schnitt

Da die angeschlossene Leitung zur Wärmeabfuhr genutzt wird , ist die richtige Kabelgröße von Bedeutung. Wenn beispielsweise ein Kabel, das mit 90 Ampere bemessen ist, 150 Ampere führt, würde dies zu einer Überhitzung des Kabels und des Leistungsschalters führen.

Zu hohe Umgebungs-temperatur

Dies kann an heißen Sommertagen oder in Gegenden mit extremer Hitze problematisch werden. Obwohl alle Leistungsschalter SENTRON VL von Siemens für den Einsatz bei 50 °C Umgebungstemperatur kalibriert sind, können die Gehäusetemperaturen dieses Niveau über-steigen. Gegebenenfalls muss eine Minderung der Bemessungswerte In bzw. IR erwogen werden. Siehe Kapitel 1.10, 1.11 und 1.12.

Überstromauslöser nicht richtig mit der Schalteinheit verbun-den.

Wenn die oben genannten Abhilfemaßnahmen nicht grei-fen, sollte der Überstromauslöser des Leistungsschalters demontiert und auf Verfärbung überprüft werden. Die Anzugsdrehmoment sind in der Bedienungsanleitung angegeben, die allen Schaltern beigefügt ist.

Auslösen des Schalters durch Kurzschluss:

Zu hoher Einschalt-strom z. B. Motor

Stellen Sie die magnetische Auslösebemessung auf die nächsthöhere Einstellung bzw. bis der Schalter nicht mehr beim Starten des Motors auslöst.

Hohe Stromspitze z. B. bei Stern-Dreieck-Star-tern beim Umschalten von Stern auf Dreieck.

Beim Umschalten von Stern auf Dreieck kann es zu einer Stromspitze bis zum 20-fachem Nennstrom des Motors kommen. In diesem Fall muss der Kurzschlussauslöser "I" auf einen hohen Wert eingestellt werden, wobei jedoch die gewünschte hohe Motorschutzfunktion verloren gehen kann.

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Fehlersuche

Mechanische und elektrische Funktio-nen:

Hohe Feuchtigkeit Die Leistungsschalter sollten nicht in Umgebungen mit hoher Feuchtigkeit aufgestellt werden, da dies dielektri-sche und isolationsbedingte Probleme verursachen kann. In solchen Umgebungen sind entsprechende Maßnah-men vorzusehen z. B. der Einbau in ein Gehäuse.

Korrosion Die Leistungsschalter sind nicht für den Einsatz unter aggressiven Umgebungsbedingungen ausgelegt. Hier ist der Einbau in ein Gehäuse vorzusehen.

Funktion des inneren Zubehörs

Stellen Sie fest welche Art von innerem Zubehör instal-liert ist. Entfernen Sie die Abdeckung des Schalters oder überprüfen Sie das Zubehör anhand der Leistungsschal-ter-Bestellnummer. Überprüfen Sie dann die korrekte Funktionsweise.

• Unterspannungsauslöser:Stellen Sie sicher, dass die korrekte Spannung am Unterspannungsauslöser anliegt, da sich sonst der Schalter nicht einschalten lässt.

• Spannungsauslöser: Stellen Sie sicher, dass der Spannungsauslöser nicht an Spannung liegt, da sich dann auch hier der Schalter nicht einschalten lässt.

• Hilfs- und Alarmschalter :Die Hilfs- und Alarmschalter haben keine Auswirkun-gen auf die Funktionsweise des Leistungsschalters.

Schalterzustand Fehlerursachen Abhilfemaßnahmen

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Fehlersuche

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