4
ERGEBNISSE FÜR DIE SCHWEIZ Anteil Arbeitgeber mit Schwierigkeiten bei der Stellen- besetzung in der Schweiz und in den Nachbarländern 23 % 49 % 20 % 31 % 34 % 2016 gibt ein Fünftel der Unternehmen in der Schweiz an, mit Talentknappheit konfrontiert zu sein. Im Jahr 2015 lag dieser Anteil noch bei zwei Fünfteln. Der Mangel an berufsbezogenen Fachkompetenzen wie Informatik- oder Sprachkenntnissen ist für 28 % der Unternehmen weiterhin der Hauptgrund für Schwierigkeiten bei der Stellenbesetzung (2015 waren es 50 %). 24 % der Unternehmen sehen das Hauptproblem im Mangel an verfügbaren Kandidaten (gegenüber 45 % im Vorjahr), während 18 % der Arbeitgeber die Schwierigkeiten in erster Linie auf mangelnde Berufserfahrung zurückführen (gegenüber 12 % im Vorjahr). In nur einem Jahr hat sich der Anteil der Unternehmen, die bestehendes Personal oder neue Mitarbeitende umschulen oder weiterbilden, um so gegen Talentknappheit vorzugehen, mehr als verdoppelt. Heute bieten 67 % der Unternehmen ihren Mitarbeitenden Schulungen und Weiterbildungen, während 2015 32 % diese Massnahme ergriffen. Im siebten Jahr in Folge führen Facharbeitende 2016 die Liste der zehn meistgesuchten Berufe an. 20% 41% 33% 37% 28% 46% 35% 36% 36% 37% 48% 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 In der Schweiz haben 20 % der 750 Unternehmen, die 2016 an der Umfrage teilnahmen, Schwierigkeiten offene Stellen zu besetzen. Das diesjährige Umfrageergebnis ist das tiefste seit Einführung der Studie vor elf Jahren und fällt auch gegenüber dem Vorjahr, in dem 41 % der befragten Arbeitgeber angaben, nicht das gesuchte Personal rekrutieren zu können, um 21 Prozentpunkte erheblich tiefer aus. UMFRAGE ZUR TALENTKNAPPHEIT 2016/2017 Personalressourcen spielen gemeinsam mit Innovation und Fortschritt die Hauptrolle bei der Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit der Unter- nehmen in der Schweiz. Die Ergebnisse der diesjährigen Manpower- Umfrage geben daher Grund zur Freude: Nahezu 70 % der Arbeitgeber versuchen Personalengpässe zu überwinden, indem sie ihren Mitarbei- tenden die Möglichkeit bieten, eigene Kompetenzen durch berufliche Weiterbildung auszubauen. Diese Strategie ist umso bemerkenswerter, als sie einerseits den Mitarbeitenden ermöglicht, ihre Anpassungs- und Beschäftigungsfähigkeit zu steigern, und andererseits die Arbeitgeber dabei unterstützt, die Mitarbeitenden langfristig an das Unter- nehmen zu binden. Die Mehrheit der Schweizer Arbeitgeber hat sich demnach für eine Win-win-Lösung entschieden. Herbert Beuchat, General Manager ad interim von Manpower Schweiz

T 016/2017 - Manpower · 2016-11-11 · 49 % 20 % 31 % 34 % 2016 gibt ein Fünftel der Unternehmen ... im siebten Jahr in Folge die Top-10-Liste an. Zweitplatzierte sind zum ... 51

  • Upload
    others

  • View
    0

  • Download
    0

Embed Size (px)

Citation preview

Page 1: T 016/2017 - Manpower · 2016-11-11 · 49 % 20 % 31 % 34 % 2016 gibt ein Fünftel der Unternehmen ... im siebten Jahr in Folge die Top-10-Liste an. Zweitplatzierte sind zum ... 51

ERGEBNISSE FÜR DIE SCHWEIZ

Anteil Arbeitgeber mit Schwierigkeiten bei der Stellen- besetzung in der Schweiz und in den Nachbarländern

23 %

49 %

20 %

31 %

34 %

➤ 2016 gibt ein Fünftel der Unternehmen

in der Schweiz an, mit Talentknappheit

konfrontiert zu sein. Im Jahr 2015 lag

dieser Anteil noch bei zwei Fünfteln.

➤ Der Mangel an berufsbezogenen

Fachkompetenzen wie Informatik-

oder Sprachkenntnissen ist für

28 % der Unternehmen weiterhin der

Hauptgrund für Schwierigkeiten bei

der Stellenbesetzung (2015 waren es

50 %). 24 % der Unternehmen sehen

das Hauptproblem im Mangel an

verfügbaren Kandidaten (gegenüber

45 % im Vorjahr), während 18 % der

Arbeitgeber die Schwierigkeiten

in erster Linie auf mangelnde

Berufserfahrung zurückführen

(gegenüber 12 % im Vorjahr).

➤ In nur einem Jahr hat sich der Anteil

der Unternehmen, die bestehendes

Personal oder neue Mitarbeitende

umschulen oder weiterbilden, um so

gegen Talentknappheit vorzugehen,

mehr als verdoppelt. Heute bieten 67 %

der Unternehmen ihren Mitarbeitenden

Schulungen und Weiterbildungen,

während 2015 32 % diese Massnahme

ergriffen.

➤ Im siebten Jahr in Folge führen

Facharbeitende 2016 die Liste der zehn

meistgesuchten Berufe an.

20%41%33%37%28%46%35%36%36%37%48%

2006

2007

2008

2009

2010

2011

2012

2013

2014

2015

2016

In der Schweiz haben 20 % der 750 Unternehmen, die 2016 an der Umfrage teilnahmen, Schwierigkeiten offene Stellen zu besetzen. Das diesjährige Umfrageergebnis ist das tiefste seit Einführung der Studie vor elf Jahren und fällt auch gegenüber dem Vorjahr, in dem 41 % der befragten Arbeitgeber angaben, nicht das gesuchte Personal rekrutieren zu können, um 21 Prozentpunkte erheblich tiefer aus.

UMFRAGE ZUR TALENTKNAPPHEIT 2016/2017

Personalressourcen spielen gemeinsam mit Innovation und Fortschritt

die Hauptrolle bei der Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit der Unter-

nehmen in der Schweiz. Die Ergebnisse der diesjährigen Manpower-

Umfrage geben daher Grund zur Freude: Nahezu 70 % der Arbeitgeber

versuchen Personalengpässe zu überwinden, indem sie ihren Mitarbei-

tenden die Möglichkeit bieten, eigene Kompetenzen durch berufliche

Weiterbildung auszubauen. Diese Strategie ist umso bemerkenswerter,

als sie einerseits den Mitarbeitenden ermöglicht, ihre Anpassungs- und

Beschäftigungsfähigkeit zu steigern, und andererseits die Arbeitgeber

dabei unterstützt, die Mitarbeitenden langfristig an das Unter-

nehmen zu binden. Die Mehrheit der Schweizer Arbeitgeber

hat sich demnach für eine Win-win-Lösung entschieden.

Herbert Beuchat, General Manager ad interim von Manpower Schweiz

Page 2: T 016/2017 - Manpower · 2016-11-11 · 49 % 20 % 31 % 34 % 2016 gibt ein Fünftel der Unternehmen ... im siebten Jahr in Folge die Top-10-Liste an. Zweitplatzierte sind zum ... 51

Facharbeitende (Schreiner, Zimmerer, Dachdecker, Plattenleger, Gipser, Bäcker, Köche, Elektriker, Klempner, Maurer, Schweisser usw.) führen im siebten Jahr in Folge die Top-10-Liste an. Zweitplatzierte sind zum vierten Mal in Folge Angestellte in Management und Geschäftsführung. Arbeitnehmende im Gastgewerbe, die ausser 2011 und 2015 jedes Jahr zu den zehn meistgesuchten Berufskategorien gehörten, stehen auf dem dritten Rang. Die Verkaufsleiter schaffen in diesem Jahr erstmals den Sprung auf die Rangliste und platzieren sich an vierter Stelle. Wie im letzten Jahr hält das Verwaltungs- und Büropersonal auch 2016 den fünften Platz, gefolgt von den Chauffeuren, die 2015 fehlten. Die Ingenieure sind einen Rang nach unten auf den siebten Platz gerutscht. Seit ihrem Einstieg in die Top-10-Liste im letzten Jahr sind die Abteilungs- und Teamleiter sowie Vorarbeiter einen Rang nach oben geklettert und verweisen die Techniker vom achten auf den neunten Platz. Die Handelsvertreter büssen im Vergleich zu 2015 sieben Plätze ein und belegen in diesem Jahr den zehnten Rang.

Top-10 der meistgesuchten Berufe in der Schweiz 2016

2

4

6

18

10

Techniker(in Produktion, Betrieb

und Wartung)9 ▼

Management und Geschäftsleitung

(Direktoren und oberes Kader)

Verkaufsleiter

Chauffeure(LKW-Chauffeure, Zusteller,

Kuriere und Fahrer im Baumaschinentransport)

Abteilungs- und Teamleiter, Vorarbeiter

Handelsvertreter(Leiter, Berater, Einzelhändler,

Verkaufspersonal)

▼ Arbeitnehmende im Gastgewerbe3

Verwaltungs- und Büropersonal

(Sekretäre, Assistenten, Empfangspersonal)

5

▼Ingenieure

(in Mechanik, Elektrik und Bauwesen)

7

1 ▼

Facharbeitende(Elektriker, Dachdecker,

Schweisser, Maurer, Gipser, Klempner usw.)

Über die StudieFür die 11. Ausgabe der Jahresumfrage über Talentknappheit hat ManpowerGroup 42 341 Arbeitgeber in 43 Ländern im dritten Quartal 2016 befragt. Ziel der Studie ist es, Talentknappheit auf dem weltweiten Arbeitsmarkt zu messen, die Berufskategorien zu identifizieren, welche besonders schwer zu rekrutieren sind, die Gründe für diese Schwierigkeiten zu verstehen und die Strategien zu sondieren, welche die Unternehmen zur Überwindung des Fachkräftemangels anwenden. In der Schweiz nahmen 750 Arbeitgeber an der Umfrage teil und lieferten eine Einschätzung ihrer Schwierigkeiten bei der Personalrekrutierung. Mehr Informationen finden Sie unter www.manpower.ch/talent.

Über Manpower SchweizManpower Schweiz weist über 55 Jahre Erfahrung in der Rekrutierung, Evaluierung und Vermittlung von temporären und festen Mitarbeitenden sowie der Erbringung von HR-Lösungen auf. Mit 60 Filialen in allen Sprachregionen, 20 000 temporären Mitarbeitenden, 1500 Feststellenvermittlungen und über 5000 Kundenunternehmen aller Grössenordnungen und aus allen Wirtschaftszweigen gehört Manpower zu den Branchenführern in der Schweiz. Mehr Informationen über Manpower Schweiz finden Sie im Internet unter www.manpower.ch.

Manpower SchweizRue Winkelried 41201 Genfwww.manpower.ch

Vermerk: Die angeführten Berufsbezeichnungen werden in der männlichen Form verwendet. Es handelt sich jedoch durchgehend um Berufe, die ohne Unterscheidung sowohl von Frauen als auch von Männern ausgeübt werden.

Entwicklung ggü. 2015: Anstieg      Rückgang Keine Veränderung

Page 3: T 016/2017 - Manpower · 2016-11-11 · 49 % 20 % 31 % 34 % 2016 gibt ein Fünftel der Unternehmen ... im siebten Jahr in Folge die Top-10-Liste an. Zweitplatzierte sind zum ... 51

Mangel an Hard Skills (Fachkompetenzen) (50 % im Jahr 2015)

Mangel an verfügbaren Kandidaten / Keine Bewerber(45 % im Jahr 2015)

Mangelnde Berufserfahrung(12 % im Jahr 2015)

Mangel an Soft Skills(sozialen Kompetenzen) (unverändert, 13 % im Jahr 2015)

Zu hohe Lohnforderungen(unverändert, 7 % im Jahr 2015)

128 %

124 %

118 %

113 %

17 %

Die Hauptgründe, die von den Arbeitgebern

genannt werden, sind zwar grundsätzlich

dieselben wie in den vergangenen Jahren,

jedoch haben sich die Anteile geändert. In

diesem Jahr sehen 28 % der Arbeitgeber

den Hauptgrund für die Talentknappheit

im Mangel an berufsbezogenen

Fachkompetenzen (Hard Skills). Vor einem

Jahr waren es noch fast doppelt so viele:

Rund jeder Zweite gab diesen Grund

an. An zweiter Stelle wird der Mangel an

verfügbaren Kandidaten von 24 % der

Arbeitgeber genannt, gegenüber 45 % im

Jahr 2015. Mangelnde Berufserfahrung

erhält dagegen 6 Prozentpunkte mehr als

im Vorjahr, und der Mangel an sozialen

Kompetenzen (Soft Skills) bleibt unverändert

für 13 % der befragten Arbeitgeber eine

wesentliche Schwierigkeit.

Aus welchen Gründen haben Arbeitgeber Schwierigkeiten bei der Stellenbesetzung?

Immer mehr Arbeitgeber ergreifen Massnahmen, um gegen Talentmangel vorzugehen. So geben in diesem Jahr nur 16 % an, über keine Strategie zu verfügen, um Talent-knappheit zu überwinden – 2015 waren es noch 43 %. Zu den bevorzugten Strategien der Unternehmen zählt das Angebot von Schulungen und Weiterbildungen, um die Kompetenzen und Kenntnisse des bestehenden Personals zu verbessern. Der Anteil Arbeitgeber, welche diese Strategie verfolgen, hat sich seit dem letzten Jahr mehr als verdoppelt. Jeder zweite Arbeitgeber nutzt die Möglichkeit, ausserhalb der traditionellen Talentpools zu rekrutieren, während von dieser Strategie 2015 nur 16 % Gebrauch machten. Das Angebot zusätzlicher Leistungen und Vorteile bei der Einstellung – ein Novum in den Umfrageergebnissen – wird von einem Drittel der Arbeitgeber als Strategie angeführt. Und wiederum rund ein Drittel der Arbeitgeber entwickelt neue Arbeitsmodelle, um offene Stellen zu besetzen – 2015 nannten lediglich 15 % diese Strategie.

bieten bestehendem Personal Umschulungen und Weiterbildungen (32 % im Jahr 2015)

1

67 %

rekrutieren ausserhalb der traditionellen Talentpools (16 % im Jahr 2015)

1

47 %

bieten zusätzliche Leistungen und Vorteile bei der Einstellung (2015 nicht erwähnt)

1

31 %

setzen auf neue Arbeitsmodelle (15 % im Jahr 2015)

1

29 %

bieten höhere Einstiegslöhne (2015 nicht erwähnt)

1

19 %

wenden alternative Rekrutierungsstrategien an (2015 nicht erwähnt)

1

16 %

lagern Arbeit aus (2015 nicht erwähnt)

1

12 %

Welche Strategien wenden Unternehmen an, um die Kompetenzen zu finden, die sie brauchen?

1

16 %Momentan keine Strategie (43 % im Jahr 2015)

Page 4: T 016/2017 - Manpower · 2016-11-11 · 49 % 20 % 31 % 34 % 2016 gibt ein Fünftel der Unternehmen ... im siebten Jahr in Folge die Top-10-Liste an. Zweitplatzierte sind zum ... 51

0%

10%

20%

30%

40%

50%

60%

2014 2015 201620132012201120102009200820072006

Weltweit

EMEA

Deutschland

Frankreich

Italien

Schweiz

Entwicklung der Talentknappheit 2006–2016

Talentknappheit weltweitWeltweit haben 40 % der Arbeitgeber 2016 Schwierigkeiten bei der Stellenbesetzung. Das ist der höchste Anteil seit zehn Jahren. Facharbeitende stehen im fünften Jahr in Folge an der Spitze der Liste der meistgesuchten Berufe. An zweiter Stelle folgen IT-Spezialisten. Die Anzahl der Arbeitgeber, die ihren eigenen Mitarbeitenden Umschulungen und Weiterbildungen anbieten, wenn sie extern keine passenden Kandidaten finden können, hat sich seit dem letzten Jahr verdoppelt und ist von 20 % im Jahr 2015 auf 53 % gestiegen. Japan ist auch weiterhin das Land, das aufgrund seiner alternden Bevölkerung am stärksten von Talentknappheit betroffen ist. Die chinesischen Arbeitgeber scheinen davon hingegen weitgehend verschont zu bleiben.

Talentknappheit in der EMEA-RegionDer Fachkräftemangel hat in der EMEA-Region seinen höchsten Stand seit Einführung der Studie im Jahr 2006 erreicht: 36 % der Arbeitgeber melden Schwierigkeiten bei der Rekrutierung – 2015 waren es noch 32 %. Der Mangel fällt in den untersuchten Ländern jedoch sehr unterschiedlich aus. Stark davon betroffen sind die deutschen Arbeitgeber (49 %), während Österreich (34 %), Italien (31 %), Frankreich (23 %) und die Schweiz (20 %) Ergebnisse unterhalb des regionalen Durchschnitts verzeichnen. An erster Stelle der meistgesuchten Berufe stehen seit nunmehr zehn Jahren Facharbeitende, gefolgt von Chauffeuren und Ingenieuren.

© 2016 Manpower Schweiz. Alle Rechte vorbehalten.

Rekrutierungsschwierigkeiten nach Ländern, in Prozent

10

Jap

an

Taiw

an

Rum

änie

n

Ho

ngko

ng

Türk

ei

Bul

gar

ien

Arg

entin

ien

Gri

eche

nlan

d

Ung

arn

Isra

el

Sin

gap

ur

Ko

lum

bie

n

Deu

tsch

land

Ind

ien

Neu

seel

and

Per

u

US

A

Po

len

Slo

wak

ei

Bra

silie

n

Mex

iko

Wel

twei

t

Gua

tem

ala

Aus

tral

ien

Fin

nlan

d

Pan

ama

Sch

wed

en

Co

sta

Ric

a

Po

rtug

al

Öst

erre

ich

Kan

ada

Süd

afri

ka

Slo

wen

ien

Ital

ien

Tsch

echi

en

Sp

anie

n

Bel

gie

n

Fra

nkre

ich

Irla

nd

Sch

wei

z

UK

Nie

der

land

e

No

rweg

en

Chi

na

86

73 7269

6662

59 5957 56

51 50 49 4846 46 46 45 44 43

40 40 39 38 37 36 36 35 35 34 34 34 3331 30

26 24 2320 20 18 17 16

WP

_TS

_DE

_MK

T_20

16_1

200