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zum Tag der offenen Tür auf dem BAM Testgelände Technische Sicherheit am 9. September 2009 von 13 bis 22 Uhr Programm Ausgewählter Ort 2009 Deutschland Deutschland Land Land der der Id Ideen een

Tag der offenen Tür auf dem BAM TTS am 09.09.09 ... · Ideen“ und der Deutschen Bank durchgeführt wird. An jedem Tag im Jahr steht ein „Ausgewähl-ter Ort“ in Deutschland

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Page 1: Tag der offenen Tür auf dem BAM TTS am 09.09.09 ... · Ideen“ und der Deutschen Bank durchgeführt wird. An jedem Tag im Jahr steht ein „Ausgewähl-ter Ort“ in Deutschland

zum Tag der offenen Tür auf dem

BAM Testgelände Technische Sicherheit

am 9. September 2009

von 13 bis 22 Uhr

Programm

Ausgewählter Ort 2009

DeutschlandDeutschlandLandLand der der IdIdeeneen

Page 2: Tag der offenen Tür auf dem BAM TTS am 09.09.09 ... · Ideen“ und der Deutschen Bank durchgeführt wird. An jedem Tag im Jahr steht ein „Ausgewähl-ter Ort“ in Deutschland

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Die BAMDie BAM Bundesanstalt für Materialforschung

und -prüfung ist eine wissenschaftlich-techni-

sche Bundesoberbehörde im Geschäftsbereich

des Bundesministeriums für Wirtschaft und

Technologie.

Mit unserem Auftrag Sicherheit in Technik und Chemie gewährleisten wir als material-

technische und chemisch-technische Bundes-

anstalt Sicherheit in Technik und Chemie durch

Forschung und Entwicklung •

Prüfung, Analyse, Zulassung •

Beratung und Information •

mit dem Ziel, die Entwicklung der deutschen

Wirtschaft zu fördern.

Allgemeine HinweiseAlle Präsentationen sind für Behinderte zugäng-

lich. Das Betreten des BAM-Geländes geschieht

auf eigenen Gefahr. Auf der Grundlage der

§§ 276, II, 278 BGB kann von der BAM oder

ihren Bediensteten kein Schadenersatz geleistet

werden. Es dürfen nur die für die Veranstaltung

geöffneten Freifl ächen und Räume betreten

werden. Auf dem gesamten Gelände besteht

generelles Rauchverbot. Ausnahmen sind spe-

ziell gekennzeichnete Orte. Bitte folgen Sie den

Hinweisen der BAM-Mitarbeiter.

VerkehrsverbindungenAnfahrt mit öffentlichen VerkehrsmittelnVom Bahnhof Wünsdorf-Waldstadt fahren

zwischen 11:30 Uhr und 22 Uhr Shuttle-Busse

zum BAM TTS und zurück.

Den Bahnhof Wünsdorf-Waldstadt erreichen Sie

mit dem RE 3 und dem RE 7.

Anfahrt mit dem PKWParkplätze stehen außerhalb des Geländes der

BAM zur Verfügung.

AdresseBAM Testgelände Technische Sicherheit

An der Düne 44

15837 Baruth/Mark

Ortsteil Horstwalde

E-Mail: [email protected]

Internet: www.bam.de

www.tts.bam.de

Texte und Bilder (wenn nicht anders angegeben): BAMUhrz

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Programm Partner der BAM

1 Forschung mit Energie 22

2 Büroarbeit mal ohne Leid 23

3 Rechner auf der Schulbank 24

4 Es werde Licht! 24

5 Berliner Polizei 25

6 Die Qual der Wahl im Urstromtal 25

7 Viel Holz vor den Häusern 28Baum des Jahres 2009 – Der Berg-Ahorn 28

8 Sägensreiche Betätigung 29

9 Wo Rauch weht, lodert auch Feuer 29

10 Vom Winde verweht 30

11 Feuerwerk – Kunstwerk aus Klang und Licht 31

12 Geplatzte Geschichte(n) 32

13 Marie-Curie-Gymnasium Ludwigsfelde 32

14 Oberstufenzentrum Landkreis Teltow-Fläming 33

15 Sicherheit – selbst für Hufeisen 33

16 Freiwillige vor 34

17 Erst geschüttelt, dann ganz gerührt 35

18 Die Stille nach den Schüssen 36

19 Gemeinde Am Mellensee 37

20 Heben Sie ab! 37

Inhalt

Übersichtskarte 4

Festakt 6

Programm BAM

1 Entlastung einer Gasexplosion 8

1 Weit unterschätztes Risiko 8

1 Gefahr verkannt: Schnell lodert der Brand 9

2 Kleine Partikel, große Wirkung 10

3 Sicherheit für den Ernst-Fall 11

3 Wahrhaft beeindruckend 12

4 Ruf‘ mich an!!! 13

4 Mit den Augen des Computers 14

5 Hoffentlich knallt’s nicht! 15

6 Schadstoffsuche mit Tiefgang 16

7 Brennendes Interesse an Poolfeuern 17

8 Knalleffekte zum Nutzen der Sicherheit 17

9 Tödliche Falle 19

10 Sehen, was Fledermäuse hören 19

11 Dem Bau auf den Grund gehen 20

12 Wird etwa der Deich weich? 21

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Brandprüfstände

Technische Zone

Sprengplatz

Tagungszentrum mitExperimentalflächen

Verkehrs- Versuchsanlage

Prüffeld zur Untersuchungvon Brand- undExplosionsgefahren

Baruth

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Fallversuchsanlage

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Legende:

i Informationsstand der BAM

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Wünsdorf-Waldstadt – BAM TTS

1 Bus-Shuttle-Haltestelle

1 Programm BAM

1 Programm Partner der BAM

C Catering-Stationen

wc Toiletten

Übersichtskarte

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Festakt

Das BAM Testgelände Technische Sicherheit ist

„Ausgewählter Ort im Land der Ideen 2009“.

Damit ist es Teil der Veranstaltungsreihe „365

Orte im Land der Ideen“, die gemeinsam von

der Standortinitiative „Deutschland – Land der

Ideen“ und der Deutschen Bank durchgeführt

wird.

An jedem Tag im Jahr steht ein „Ausgewähl-

ter Ort“ in Deutschland im Mittelpunkt und

macht seine Idee mit einer Veranstaltung für

die Öffentlichkeit erlebbar. Ausgewählt werden

können alle kreativen und innovativen „Orte“

aus den Bereichen Gesellschaft, Kunst, Kultur,

Soziales, Bildung, Musik, Sport, Technik, Wirt-

schaft, Umwelt, Energie und Wissenschaft.

Die BAM beschäftigt sich mit den Fragen der

Sicherheit in Technik und Chemie. Dafür hat sie

in den letzten Jahren ein in Europa einzigartiges

Gelände geschaffen, um die technische Sicher-

heit von Gefahrstoffen, Gefahrgütern und deren

Behältern sowie von ganzen Konstruktionen und

zu prüfen, erforschen und weiter zu entwickeln.

Die Idee wurde belohnt: Die BAM wurde mit

ihrem Testgelände Technische Sicherheit in

Horstwalde bei Baruth/Mark zum „Ausgewähl-

ten Ort 2009 im Land der Ideen“ gekürt.

Die Preisverleihung ist verbunden mit einem

Festakt. Zur feierlichen Übergabe von Urkunde

und Pokal haben sich folgende Festredner

angesagt:

Begrüßung durch den Vizepräsidenten der 1.

BAM,

Herrn Prof. Dr. Thomas Böllinghaus

Grußworte des Staatssekretärs des 2.

Bundesministeriums für Wirtschaft und

Technologie,

Herrn Jochen Homann

Grußworte des Wirtschaftsministers von 3.

Brandenburg,

Herrn Ulrich Junghanns

Grußworte des Geschäftsführers von 4.

Marketing für Deutschland GmbH,

Herrn Mike de Vries

Übergabe der Urkunde und des Pokals 5.

durch das Mitglied der Geschäftsführung der

Deutschen Bank Berlin,

Herrn Harald Eisenach

Wo? In der Konferenzhalle im Tagungszentrum

Wann? 14:00 bis 15:00 Uhr

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Programm BAM

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ohne Flüssiggas (Propan und/oder Butan) nicht

aus, auch eine wachsende Zahl von Autos fährt

mit solchen Treibstoffen. Die Sicherheitsstan-

dards liegen inzwischen so hoch, dass Unfälle

damit äußerst selten geworden sind.

Deshalb geraten die Gefahren, die von diesem

Brennstoff ausgehen können, leicht in Verges-

senheit. Denn sobald das Gas aufgrund eines

Schadens an Leitungen, am Behälter oder

infolge einer Fehlbedienung frei gesetzt wird,

ist allergrößte Vorsicht von Nöten. Liegt es

Sauerstoff ist brandfördernd.

Test mit Gasgemisch in Modellhäuschen aus Styrodur

schließlich in einem bestimmten Mischungsver-

hältnis zum Luftsauerstoff vor (die Bandbreite

der gefährlichen Konzentration hängt vom

chemischen Aufbau des Gases ab), und kommt

dann noch eine Zündquelle hinzu, explodiert die

Gaswolke.

Als Auslöser genügt ein brennendes Streich-

holz, ein entfl ammtes Feuerzeug, ja sogar

der Einschaltfunken eines Elektrogeräts kann

ausreichen. Im Extremfall sind dann selbst

massiv gebaute Häuser vom Einsturz bedroht.

Die Experimente zeigen dem Laien, dass schon

vergleichsweise kleine Mengen von Gasge-

mischen zu unerwartet brisanten Reaktionen

führen können.

Wann? 14:30, 16:00, 17:30, 19:00 Uhr

Wo? Prüffeld zur Untersuchung von Brand- und

Explosionsgefahren – Betonplatte

1 Gefahr verkannt: Schnell lodert der Brand

Was? Experiment: Sauerstoff ist brandfördernd,

Versuch an einer Modellpuppe.

Warum? Ohne dieses Gas würden Mensch und

Tier qualvoll ersticken, die meisten Kraftwerke,

Autos, Heizungen stünden still: Sauerstoff. In

der uns umgebenden Luft ist das Element zu

einem Anteil von etwa 21 Prozent vertreten, der

Rest besteht weitgehend aus nicht reaktivem

Stickstoff. Kein Wunder also, dass die Industrie

in hohem Maße darauf angewiesen ist, je nach

Einsatzzweck Sauerstoff auch in reiner Form

und unter hohem Druck zu verwenden.

1 Entlastung einer Gasexplosion

Was? Experiment: Explosion eines Methan-

Luft-Gemisches in einem gegen unzulässigen

Überdruck geschützten Behälter.

Warum? Viele Industriebetriebe können bei der

Produktion ihrer Waren nicht auf explosionsfä-

hige Stoffe und Stoffgemische verzichten. Für

Lagerung und Einsatz dieser Substanzen gelten

daher hohe Sicherheitsanforderungen. Schließ-

lich sind im Ernstfall Gesundheit und Leben von

Mitarbeitern und etwaigen Anwohnern bedroht

und natürlich auch die Produktionsanlagen

selbst.

1 Weit unterschätztes Risiko

Berstfolie im Experiment

Versuchsaufbau für einen Test mit explosionsfähigem

Gasgemisch, fotografi ert durch die Fenster des Beobach-

tungsbunkers am Sprengplatz des BAM TTS

Sicherheitstechnische Schutzkonzepte müssen

die Eintrittswahrscheinlichkeit eines Unfalls

ebenso verringern wie dessen mögliche Folgen.

Kommt es also trotz aller Vorsicht in einem

Behälter zu einer Explosion, dann sollte dieser

nicht zerstört werden. Erreicht wird dies mit

Hilfe von Bauteilen, die so ausgelegt sind, dass

sie zwar bei normalem Betriebsdruck geschlos-

sen bleiben, sich jedoch bei jenen viel höheren

Drücken öffnen, die im Verlauf einer Explosion

entstehen.

Das Beispiel des Experiments zeigt, wie eine in

den Behälter integrierte Berstfolie diese Schutz-

aufgabe als Teil des sicherheitstechnischen

Gesamtkonzeptes erfüllt: Der Explosionsdruck

kann entweichen, Stichfl amme und Druckwelle

werden so abgeleitet, dass sie keinen Schaden

mehr anrichten können.

Wann? 15:00, 16:30, 18:00, 19:30, 20:30 Uhr

Wo? Prüffeld zur Untersuchung von Brand- und

Explosionsgefahren – vor Haus 413

Was? Experiment: Ein explosionsfähiges

Gasgemisch wird in einen Plastiksack und in

ein Modellhäuschen aus Styrodur eingeleitet

und anschließend gezündet. Hierbei zeigt sich

anschaulich, wie heftig solche Explosionen

verlaufen können.

Warum? Brenngas – in vielen Wohnungen

sorgt Erdgas (also Methan) für warmes Essen,

eine heiße Dusche und im Winter für wohlige

Raumtemperaturen. Campingfreunde kommen

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Programm BAM

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Bis dahin müssen aber auch die Transport- und

Lagerbehälter ihre Bauartprüfung erfolgreich

absolviert haben.

Die BAM führt diese amtlichen Bauartprüfungen

zu vielen verschiedenen Einzelaspekten durch,

wobei der Nachweis der Behältersicherheit auch

bei schweren Unfällen im Mittelpunkt steht.

Das bedeutet beispielsweise, dass ein Behälter

einen Absturz aus 5 m Höhe auf einen unnach-

giebigen Untergrund überstehen muss, ohne

dass sein radioaktiver Inhalt freigesetzt wird.

Die Fallversuchsanlage der BAM bietet dazu die

notwendigen Voraussetzungen. Die Fallprü-

fung wird mit einem Behälter der Firma GNS

ausgeführt. Der Behälter hat eine Masse von

10 000 kg.

Wann? ca. 15:30 Uhr

Wo? Fallversuchsanlage

3 Sicherheit für den Ernst-Fall

Was? Experiment: Ein 10 000 kg schwerer

Behälter für schwach- und mittelradioaktive

Abfälle wird aus einer Höhe von 5 m auf ein

2500 Tonnen schweres und unnachgiebiges

Aufprallfundament fallen gelassen. Dieser Fall-

Test ist Bestandteil der Bauartprüfung für das

Endlager Konrad.

Warum? Forschungs- und Entwicklungszen-

tren, Gewerbe und Industrie, medizinische

Einrichtungen sowie Kernkraftwerke: Viele

Institutionen arbeiten mit radioaktiven Stoffen.

Dabei entstehende Abfälle müssen dauer-

haft sicher entsorgt werden. Als Endlager für

schwach- und mittelradioaktive Abfälle soll

in einigen Jahren der Schacht „Konrad“ bei

Salzgitter zur Verfügung stehen.

Fallversuch mit Stahlblechcontainer

Beobachtungsbunker und Fallversuchsanlage

So nutzt zum Beispiel die Petrochemie Sauer-

stoff, um das Rohöl zu Kunststoffen zu verarbei-

ten. Der Vorteil dieses Gases, seine Reaktions-

freude, birgt allerdings Gefahren im Umgang

damit. Zwar ist Sauerstoff selbst nicht brennbar,

aber je größer sein Anteil in einer Gasmischung

ist, desto stärker werden bereits bestehende

Verbrennungsabläufe beschleunigt.

Das Experiment zeigt am Beispiel einer be-

kleideten Puppe anschaulich, wie schnell sich

aus einer kleinen Glut in der Kleidung lodernde

Flammen entwickeln können – deshalb müssen

beim technischen Einsatz von Sauerstoff

besondere sicherheitstechnische Maßnahmen

getroffen werden.

Wann? 14:00, 15:30, 17:00, 18:30, 20:00 Uhr

Wo? Prüffeld zur Untersuchung von Brand- und

Explosionsgefahren – Haus 402, Raum 104

2 Kleine Partikel, große Wirkung

Was? Experiment: Feiner Kohlestaub wird in

Luft aufgewirbelt und entzündet: Der Staub ver-

brennt schlagartig in einem großen Feuerball.

Warum? Staub – jeder kennt Staub in seiner

häuslichen Gestalt. Da zeigt er sich als lästiger

Niederschlag auf Büchern und Möbeln. In der

industriellen Praxis allerdings stellen Stäube

eine nicht zu unterschätzende Brand- und

Explosionsgefahr dar. Dies belegen schwere

Explosionsunglücke in der Vergangenheit. Auch

heute noch kommt es in Deutschland fast täg-

lich zu einer Staubexplosion! Denn nahezu alle

organischen und viele metallische Stäube sind

brennbar und – wenn sie in Luft aufgewirbelt

werden – explosionsfähig.

Einige Beispiele: Kohlestaub in Kraftwerken,

Holzstäube und Nahrungsmittelstäube wie

Mehl oder Futtermittel. Bei der Oberfl ächen-

bearbeitung von Metallen fallen insbesondere

beim Strahlen, Schleifen oder Polieren feine

Stäube an, in der Textilfertigung sind es feine

Fasern. All diese Partikel weisen verglichen mit

dem meist kompakten Ausgangsmaterial eine

viel größere Oberfl äche auf. Werden sie in Luft

aufgewirbelt, bieten sie dem in der Luft enthal-

tenen Sauerstoff eine große Reaktionsfl äche

an. Liegt zusätzlich zu dem Staub/Luft-Gemisch

eine Zündquelle wie etwa ein energiereicher

Funken oder eine heiße Oberfl äche als Folge

eines heißgelaufenen Anlagenteils vor, kann es

zu einer Explosion kommen.

Das Experiment veranschaulicht, was auch

geringe Mengen Staub in entsprechender

Verteilung anrichten können.

Wann? 14:00 bis 17:00 Uhr, alle 30 Minuten

Wo? Prüffeld zur Untersuchung von Brand- und

Explosionsgefahren

Staubexplosion

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Programm BAM

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4 Ruf‘ mich an!!!

Was? Experiment: Gezeigt wird ein funkbasier-

tes Sensornetzwerk zur Langzeitüberwachung

und zur Schadensfrüherkennung an Bauwerken

und kritischen Infrastrukturen. Erfasst werden

die Messgrößen Dehnung, Temperatur und

Feuchte.

Warum? Auto- und Eisenbahnstrecken sind

geradezu gespickt mit Ingenieurbauten wie Brü-

cken, Unterführungen und Stützbauwerken –

inzwischen auch ganz unterschiedlichen Alters.

Hinzu kommen (quasi-)öffentliche Bauten:

Kongresshallen, Sportarenen, Aussichtstürme

und solche für die Telekommunikation. All diese

Konstruktionen dürfen die Nutzer keinesfalls

gefährden. Doch wie erkennt man den aktuellen

Zustand schnell genug, sobald sich Schäden

herausbilden, wo doch eine personalintensive

Permanentkontrolle allein schon aus Kosten-

gründen ausgeschlossen ist?

Am besten wäre es, das jeweilige Bauwerk

meldete sich von selbst, sobald auch nur der

Ansatz einer Gefahr zu beginnen droht. Genau

diese Technik konnte in der BAM entwickelt

Langzeitüberwachung am Berliner Hauptbahnhof

Untersuchungen zur Ermittlung der Restlebensdauer einer

S-Bahn-Brücke

werden, in Zusammenarbeit mit der Firma

ScatterWeb GmbH, einem Unternehmen für

Spezialelek tronik. An den kritischen Stellen

des Bauwerks werden Sensoren installiert,

die Messgrößen wie Dehnung, Temperatur

und Feuchte aufnehmen. Diese Daten werden

elektronisch verarbeitet und bei einer bedenkli-

chen Veränderung einem Funknetz übergeben,

das gleichsam „nach Hause telefoniert“, also

Ingenieure auf den Plan ruft. Das Besondere an

der Technik ist die Vernetzung zu selbst orga-

nisierenden Knoten („multihop“): Fällt etwa ein

Bauteil der Alarmkette aus, registrieren das die

anderen und delegieren einen neuen „Anrufer“,

bis einer schließlich durchkommt.

Das Experiment veranschaulicht dieses präzise,

robuste und mit Energie sehr sparsam umge-

hende System am Beispiel einer Eisenbahn-

schiene, die während der Vorführung entspre-

chenden Verformungsspannungen ausgesetzt

wird.

Wann? 14:00 bis 19:00 Uhr, mit Unterbrechung

während des 10-Tonnen-Fallversuchs

Wo? Fallversuchsanlage

3 Wahrhaft beeindruckend

Was? Experimente: Fallgewichte werden aus

verschiedenen Höhen auf Prüfkörper unter-

schiedlicher Materialien fallen gelassen, um

deren Materialverhalten bei dynamischen

Belastungen zu untersuchen. Aufnahmen einer

Hochgeschwindigkeitskamera machen die Fall-

versuche an würfelförmigen Holzproben auch

für das bloße Auge sichtbar.

Warum? Die Welt unserer Waren und Güter

entwickelt sich fortwährend weiter. Für deren

Herstellung stehen ganz unterschiedliche Roh-

und Hilfsstoffe, Vor- und Zwischenprodukte

zur Verfügung. Sie müssen sicher angefertigt,

gelagert, transportiert und eingesetzt werden.

Das stellt – je nach Gefährdungspotenzial

der Substanzen – oft hohe Anforderungen an

Behälter und Gerätschaften.

Sie müssen nicht nur chemischen, sondern

auch mechanischen Einfl üssen standhalten, vor

allem bei Unfällen. Der Prüfstand für geführte

Fallversuche simuliert solche Schädigungen:

Hier können Werkstoffe, Bauteile und Kom-

ponenten bei mittleren bis hohen Belastungs-

geschwindigkeiten untersucht werden. Der

Prüfkörper wird hierbei mit (maximal möglichen)

1000 kg und einer Geschwindigkeit von bis

zu 15,3 m/s (das entspricht 55 km/h) einem

Crashtest unterzogen. Zahlreiche Messmetho-

den erlauben es, jede Phase des Deformati-

onsablaufes präzise nachzuvollziehen und zu

analysieren.

Wann? 13:00 bis 20:30 Uhr, mit Unterbrechung

während des 10-Tonnen-Fallversuchs

Wo? Fallversuchsanlage

Prüfstand für geführte Fallversuche bis 1000 kg

Page 9: Tag der offenen Tür auf dem BAM TTS am 09.09.09 ... · Ideen“ und der Deutschen Bank durchgeführt wird. An jedem Tag im Jahr steht ein „Ausgewähl-ter Ort“ in Deutschland

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Programm BAM

15

5 Hoffentlich knallt’s nicht!

Was? Experimente: Dargestellt werden Verfah-

ren zur Prüfung der thermischen Sicherheit von

Transport-, Lagertanks und Druckbehältern. In

weiteren Versuchen geht es um die Ermittlung

des Brandverhaltens und der Wirksamkeit von

Brandschutzmaßnahmen.

Warum? Jede herkömmliche Heizung, jedes

Kraftfahrzeug mit Verbrennungsmotor benötigt

Brenn- und Treibstoffe. Diese Flüssigkeiten

oder (Flüssig-)Gase müssen über die gesamte

Verteilungskette hinweg von der Raffi nerie zum

Kunden gebracht werden. Das erfordert ganze

Flotten von Eisenbahn-Kesselwagen, Tankfahr-

zeugen sowie die entsprechenden stationären

Lager im Handel und letztlich auch beim Ver-

braucher. Damit solche Umschließungen auch

bei einem Unfall (wie Ende Juni in Italien) nicht

gleich ihren Inhalt preisgeben und so womöglich

ein gefährliches Schadensfeuer verursachen

oder immens verstärken, müssen sie defi nierte

Anforderungen erfüllen.

Wärmeeintragsversuch mit einem 5000-l-Behälter

Das Brandverhalten eines Behälters wird auch

fotografi sch dokumentiert.

Auf den beiden neuen Prüffeldern der BAM

werden die Transport- und Lagerbehälter und

eventuell vorhandene Sicherheitseinrichtun-

gen gegebenenfalls so lange malträtiert, bis

es knallt. Denn die Versuche sollen ja ganz

bewusst bis an jene Belastungsgrenzen und

bisweilen auch darüber hinaus getrieben wer-

den, die ein Ernstfall mit sich bringt. Hält das

Material nicht durch, dann wird hier kein großer

Schaden angerichtet – die dabei gewonnenen

Erfahrungen hingegen fl ießen in Normen und

Sicherheitsvorschriften ein. Genau das, nämlich

die kontinuierliche Verbesserung der rechtli-

chen Sicherheitsvorgaben auf nationaler und

internationaler Ebene, gehört schließlich zu den

Kernaufgaben der BAM.

Wann? 13:30, 16:00 und 17:00 Uhr

Wo? Brandprüfstände

4 Mit den Augen des Computers

Was? Experiment: Gezeigt wird die dreidimen-

sionale optische Digitalisierung eines Falldorns,

also eines Bauteils im Rahmen der mecha-

nischen Sicherheitsüberprüfung für Trans-

port- und Lagerbehälter vor allem radioaktiver

Abfälle.

Warum? Transport- und Lagerbehälter

insbesondere für radioaktive Abfälle müssen

absolut sicher sein. Deshalb werden die von der

Industrie eingereichten Gefahrgutumschließun-

gen im Verlauf ihrer Bauartzulassung an der

BAM in vielerlei Hinsicht untersucht. Eine dieser

Untersuchungsreihen betrifft die Widerstands-

fähigkeit gegenüber starken Punktbelastungen

– sprich: hält die Hülle einer großen Kraft stand,

die auf eine vergleichsweise kleine Fläche trifft?

Das Werkzeug der Wahl ist hierfür ein stäh-

lerner, stehender Vollzylinder („Dorn“), der mit

genau einstellbarem Impuls (errechnet aus

Masse und Geschwindigkeit) eine empfi ndliche

Stelle des fallenden Behälters trifft. Eine Hoch-

geschwindigkeitskamera nimmt dabei den Vor-

gang auf – nur: Die rein video-optischen Daten

reichen nicht aus, die erforderlichen Informati-

onen zur Widerstandsfähigkeit des Behälters zu

gewinnen. Dazu werden weitere elektrische und

optische 3D-Verfahren eingesetzt. Eines davon

ist die hier in Aktion vorgestellte optische Digi-

talisierung des beanspruchten Dornmaterials.

Es wird anschaulich vorgeführt, wie man mit

aufprojizierten hellen und dunklen Lichtstreifen

rundherum die dreidimensionale deformierte

Oberfl ächengestalt konstruieren kann. Aus

diesen und noch weiteren Informationen kann

der Computer zum Beispiel eine Berechnung

nach der Finite-Elemente-Methode anfertigen.

Hierbei entsteht ein dreidimensionales Rechen-

modell, bei dem auch einzelne Segmente eines

Bauteils präzise darauf untersucht werden kön-

nen, welche Kräfte sie aufzunehmen vermögen.

Erläutert wird dieser komplexe Zusammenhang

am Beispiel der Digitalisierung eines Prüfwerk-

zeugs, des Dorns, wobei weitere in Kombination

angewendete optische Messmethoden als Pos-

terdarstellungen mit diskutiert werden können.

Wann? 14:00 bis 19:00 Uhr

Wo? Fallversuchsanlage

Digitale Darstellung der Verformung eines

Behälter-Stoßdämpfers nach einem Fallversuch

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Programm BAM

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7 Brennendes Interesse an Poolfeuern

Was? Experiment: Zu sehen ist ein so genann-

tes Poolfeuer.

Warum? Man denke an folgendes Szenario:

Bei einem Unfall mit einem Transportfahrzeug

laufen große Mengen einer leicht entzündlichen

Flüssigkeit aus. Woher der Stoff auch immer

stammen mag, sofort bilden sich zum Beispiel

in Geländesenken der direkten Umgebung

große Ansammlungen davon – die Fachleute

sprechen von einem „Pool“, einem Becken

oder einer Lache. Je nach der gerade vorherr-

schenden Temperatur verdampft die Flüssigkeit.

Kommt dann noch eine Zündquelle hinzu,

fängt der inzwischen mit dem Luftsauerstoff

vermischte Dampf Feuer, ein so genanntes

Poolfeuer breitet sich aus.

Die dabei entstehende Hitze lässt noch mehr

Flüssigkeit verdampfen, bei ungehindertem

Luftzutritt verstärkt sich der Brand. Doch das

Feuer erwärmt auch die nähere und weitere

Umgebung, was zur Entzündung umliegender

Nachstellung eines Poolfeuers

Gebäude und Lagerbehälter führen kann.

Bei einem Unfall außerorts sind (weitgehend

trockene) Grasfl ächen, Felder bis hin zu ganzen

Wäldern bedroht. Für die Wissenschaftler gilt es

nun, die Eigenschaften von Poolfeuern weiter zu

erforschen. Denn aus solchen Untersuchungen

können Rückschlüsse gezogen werden, die zum

Beispiel für die Festlegung von Schutz- und

Sicherheitsabständen von Bedeutung sind.

Wann? 15:00 bis 18:00 Uhr

Wo? Sprengplatz

8 Knalleffekte zum Nutzen der Sicherheit

Was? Experimente der Sprengstofftechnik:

Vorgeführt werden mehrere Versuche mit

brisanten Materialien für ganz unterschiedliche

Einsatzzwecke.

Warum? Das Janusgesicht der Sprengstoffe:

So nützlich sie z. B. bei der Gewinnung von

Rohstoffen sind, so groß ist die Gefahr im

Umgang mit ihnen. Deshalb muss sich die

BAM sehr intensiv mit diesem brisanten Thema

Karton mit explosivem Inhalt

6 Schadstoffsuche mit Tiefgang

Was? Präsentation und Experiment: Gezeigt

wird das mobile Bodenlabor der BAM, seine

Möglichkeiten der Probenahme und der Vor-Ort-

Analyse auf vorhandene Schadstoffe.

Warum? Seit Beginn der Industrialisierung hat

sich der Eintrag von Schadstoffen in die Umwelt

drastisch erhöht. Industrielle Produktion,

Abfallbeseitigung sowie Unfälle und Havarien

führten – und führen heute bisweilen immer

noch – zu kritischen Belastungen von Böden

und Grundwasser.

Grund genug also für die BAM, ein mobiles

Bodenlabor auf die Räder zu stellen, um auch

in akuten Fällen ohne Zeitverzug alle Hilfsmit-

tel zur Erkundung des Schadens und seines

Ausmaßes einzusetzen. Die Fachleute können

Feststoff-, Wasser- und Bodenluftproben

entnehmen und diese sofort im mobilen Labor

des Fahrzeugs schnell und präzise analysieren.

So stehen bereits am Ort zuverlässige Daten

zur Verfügung, die sich anschließend durch

umfassendere Experimente im Hauslabor der

Arbeitsgruppe verfeinern lassen.

Zur Entnahme von Bodenproben verfügt der

präsentierte Lkw über hydraulisch angetriebene

Geräte gleichermaßen für die Rammkern- und

die Spiralbohrung.

Das hydraulische Bohrgerät im Einsatz

Wann? 14:30 bis 20:30 Uhr, Bodenproben alle

2 Stunden

Wo? Technische Zone

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Programm BAM

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Kohlenmonoxid, das vor allem unter Sauerstoff-

mangel entsteht – wenn die Verbrennung des

kohlenstoffhaltigen Kunststoffs unvollständig

bleibt. Aber auch andere sehr schädliche

Substanzen können freigesetzt werden, je nach

dem vorhandenen Material: PVC bildet zum

Beispiel gasförmige Salzsäure und Polyurethan-

Schaumstoff, zum Beispiel aus Polsterungen,

bildet gasförmige Blausäure.

Wann? 19:00 Uhr

Wo? Sprengplatz

9 Tödliche Falle

Was? Experiment und Videofi lmvorführung:

Nachgestellt wird der Brand eines Pkw nach

einem Unfall. Es werden die Temperaturen

ermittelt und die toxischen Gase analysiert, die

sich dabei im Fahrgastraum bilden.

Warum? Seit Jahrzehnten stattet die Auto-

industrie ihre Produkte mit einem immer höhe-

ren Anteil von Kunststoffen aus. Damit sollen

die Fahrzeuge vor allem an Gewicht einsparen,

was – verglichen mit dem Einsatz von deutlich

schwererem Metall – den Kraftstoffverbrauch

spürbar reduziert.

Im Brandfall jedoch bieten diese Bauteile den

Flammen eine viel bessere Nahrung, was sich

auf die Innenraumtemperatur ebenso aus-

wirkt wie auf die Zusammensetzung und die

Konzentration von Rauchgasen. Gerade diese

Gase sind gefährlich für Menschen, die sich aus

den Fahrgastzellen nicht schnell genug befreien

können. An erster Stelle steht hierbei das giftige

10 Sehen, was Fledermäuse hören

Was? Experiment: Luftultraschall wird mit Hilfe

von Piezoelektret-Folien erzeugt und sichtbar

gemacht.

Warum? Schall, damit bezeichnen wir die

Schwingungen der Luftmoleküle im hörbaren

Bereich, also – je nach Alter und Zustand des

Gehörs – bis etwa 18 000 Hertz. Alles, was da-

rüber liegt, wird Ultraschall genannt. Tiere wie

etwa die Fledermäuse nutzen diese Frequenzen

(bis zu 200 000 Hz) jedoch zur räumlichen

Ausgebrannter Pkw

Fledermäuse nutzen Ultraschall zur Orientiertung.

Ultraschall wird auch bei bestimmten Methoden der

zerstörungsfreien Prüfung eingesetzt, mit dem Ziel der

Schadensverhütung.

im Kontakt mit der Umgebungsluft. „Schlag-

wetter“ nennt das der Bergmann mit Furcht.

Auslöser solcher Katastrophen ist leider allzu

oft der Gebrauch des falschen Sprengmaterials,

denn moderne Sicherheitssprengstoffe für den

Kohlebergbau („Wettersprengstoffe“) verhindern

ein solches „Durchzünden“ wirkungsvoll. Der

Unterschied in der Wirkung beider Sprengstoffe

wird am Beispiel von Kohlestaub demonstriert.

Wann? 15:00 bis 18:00 Uhr, 3 bis 4 Versuche

Wo? Sprengplatz

befassen, ist sie doch als wissenschaftlich-

technische Oberbehörde des Bundes für

solche Produkte zuständig – bis hinab zu den

Silvesterknallern.

Doch selbst wenn manche Zusammenhänge

spaßig wirken mögen, es geht dabei ganz

ernsthaft um Sicherheit. Nehmen wir zum Bei-

spiel nur jenes Pulver, das als Treibladung für

Projektile in Patronen gefüllt wird. Was soll da-

mit schon geschehen, solange es nicht abgefüllt

ist? Nun, hier haben Besucher die Gelegenheit,

einmal zu erfahren, wieviel Wärme der schnelle

Abbrand eines 20-Kilo-Pakets dieser Stoffe

in die Umgebung strahlen kann, sprich: Um

gefährlich zu wirken, muss das Pulver gar nicht

explodieren.

Weiter: Wer Abbruchhäuser in dicht bebauter

Gegend präzise „zusammenfalten“, wer im

Steinbruch exakt bemessene Segmente von

den Hangwänden sprengen will, benötigt eine

genaue Zeitschaltung, um einzelne Ladungen

kontrolliert in vorbestimmten Abständen zur

Detonation zu bringen. Auch diese Vorrichtun-

gen müssen von den BAM-Experten intensiv

geprüft werden. Sie führen den Zuschauern

solche Sprengserien mit geringen Mengen

Explosivstoffs vor.

Und unter Tage? Im Kohlebergwerk lauern noch

größere Bedrohungen: Das Flöz gast Methan

aus, das – mit Luftsauerstoff vermischt – explo-

dieren kann; dies zündet dann den beim Abbau

zuvor entstandenen Kohlestaub, auch er ist ja

Ein BAM-Mitarbeiter testet Celebration Cracker.

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Programm BAM

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Pfl anzen strecken ihre Wurzeln darin aus,

Nagetiere buddeln ihre Tunnel darin – die

Schwere solcher Schäden lässt sich bei

Begehungen kaum erkennen. Gemeinsam mit

weiteren Forschungseinrichtungen entwickelten

BAM-Wissenschaftler daher ein automatisches

Warnsystem, das bei Neubau und Sanierungs-

arbeiten in die vorhandene Dichtung eingebaut

werden kann. Es besteht aus einer großfl ächig

eingearbeiteten Quarzglasfaser, die von beiden

Seiten mit Laserlicht unterschiedlicher Frequenz

beschickt wird. Treffen die Wellen aufeinander,

entsteht im Normalzustand ein charakteristi-

sches Streulicht, das von der Messelektronik

überwacht wird. Es ändert sich deutlich, sobald

die Faser nur leicht gedehnt oder abgekühlt

wird. Aus dieser Änderung wiederum kann der

Ort des beginnenden Schadens sehr genau

ermittelt werden, bei einer Gesamtlänge des

Lichtwellenleiters von 10 km auf fast 1 m

genau. Dabei benötigt die Elektronik nur 10 bis

20 Minuten, um signifi kante Signaländerungen

zu erkennen und Alarm auszulösen.

Wann? 15:00 bis 19:00 Uhr

Wo? Am TagungszentrumAnbringen einer Geomatte zur Überwachung eines Deichs

12 Wird etwa der Deich weich?

Was? Experiment: Präsentiert wird ein großfl ä-

chiges faseroptisches System zur Überwachung

von Deichen.

Warum? Mit dem Klimawandel nimmt die Zahl

der extremen Witterungsereignisse zu. Lang

anhaltende Starkregen etwa belasten die Flüsse

über die Grenzen ihrer Kapazität hinaus. Zum

Schutz von Ansiedlungen müssen vorhandene

Deiche gesichert und verstärkt, neue gebaut

werden. Aber wie erkennt man den Zustand,

die Haltbarkeit eines solchen Bauwerks, dessen

Stabilität über die Jahre hinweg bedroht ist?

keit erhalten bleiben, verbieten sich zerstörende

Prüfverfahren von selbst.

Daher entwickelten die Wissenschaftler eine

ganze Reihe unterschiedlicher Techniken, die

das Untersuchungsobjekt im eingebauten

Zustand gleichsam vorsichtig abtasten, aber

dennoch präzise abbilden – das Innenleben

und auch Schadstellen werden dabei sichtbar.

Je nach Material und Einbausituation konnten

dafür Messmethoden entwickelt werden, die

zum Beispiel mit Ultraschall oder mit Radar

arbeiten. Überdies zeigen die BAM-Forscher in

Kooperation mit der Universität Potsdam auch

geophysikalische Methoden zur Erkundung des

Baugrundes.

Wann? 13:00 bis 20:30 Uhr

Wo? Am Tagungszentrum

Orientierung: Die von ihnen ausgesandten Laute

werden von Gegenständen refl ektiert und von

ihren Ohren aufgenommen. Aus den Laufzeit-

unterschieden und Veränderungen der Echos

ergibt sich für sie ein „Bild“ der Umgebung, in

der sie sich bewegen.

Die Forschung hat dieses hier stark verein-

facht dargestellte Prinzip des Luftultraschalls

Materialcharakterisierung mit Luftultraschall

Testkörper auf dem BAM TTS: Gründungspfähle

allerdings vielfältig abgewandelt, verfeinert

und für ganz andere Einsatzzwecke nutzbar

gemacht: Die daraus entstandenen Techniken

werden sehr gern zur berührungslosen und

zerstörungsfreien Prüfung von Bauteilen und

der Bestimmung ihrer Materialeigenschaften

eingesetzt. Die Palette der Stoffe, die damit

untersucht werden können, reicht von Textilien

über Beton und Spezialstähle zu HiTec-Materi-

alien aus Kohlefasern. Kein Wunder also, dass

dieses Verfahren auch bei der Wartung von

Flugzeugen und Bahnen an Stellen zum Einsatz

kommt, wo eine berührungslose Prüfung zur

Schadensverhütung gefragt ist. An der BAM

befasst sich eine ganze Arbeitsgruppe mit der

Fortentwicklung solcher Prüfmethoden, denn

hier geht es auch darum, die Grundlagen für die

Normung von Ultraschallgeräten und -verfahren

zu erweitern

Wann? 13:00 bis 20:30 Uhr

Wo? Tagungszentrum – Haus 201, Raum 100

11 Dem Bau auf den Grund gehen

Was? Gezeigt werden unterschiedliche Verfah-

ren zur zerstörungsfreien Prüfung von Funda-

mentpfählen, Brückenteilen und Bäumen.

Warum? Wer den Zustand von tragenden

Bauteilen in Gebäuden oder an Ingenieurbau-

werken, etwa der Verkehrsinfrastruktur, unter-

suchen will, steht schnell vor einem Problem:

Träger oder gar Fundamente sind nur äußerst

selten für die direkte Begutachtung erreichbar,

schon gar nicht über ihre komplette Ausdeh-

nung hinweg. Soll das Bauwerk nach Möglich-

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Programm Partner der BAM

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Imagefoto BLB, Brandenburgischer Landesbetrieb für

Liegenschaften und Bauen (© BLB)

2 Büroarbeit mal ohne Leid

Was? Der Brandenburgische Landesbetrieb

für Liegenschaften und Bauen (BLB) errichtet

nicht nur Gebäude, er kümmert sich auch um

den Wohlfühleffekt in den Büros der künftigen

Beschäftigten.

Manche Büros können regelrecht krank

machen: Mal steht der Monitor in der prallen

Sonne, dass die Augen nach kurzer Zeit vor

Überanstrengung brennen, mal sind Tisch- und

Sitzhöhen so schlecht abgestimmt, dass sich

bald Rückenschmerzen einstellen. Lange Wege

zu Ablagen für Aktenordner, zu hohe Regale –

wohl jeder kennt schlechte Beispiele. Aber wie

sollte ein perfekter Büroarbeitsplatz gestaltet

sein? Genau dieser Frage geht der Brandenbur-

gische Landesbetrieb für Liegenschaften und

Bauen (BLB) nach. Dessen Experten möchten

ihre bisher gesammelten Antworten darauf gern

noch um Anregungen der Besucher ergänzen,

deshalb werden diese um Mithilfe gebeten. Auf

einer Stellfl äche darf deshalb jeder einmal Ein-

richter seines idealen Büros sein. Selbst solche

Detailfragen sind wichtig für den BLB, schließ-

lich errichtete er nicht nur die Gebäude für die

BAM in Horstwalde, sondern beispielsweise

für das Medienzentrum IKMZ an der Univer-

sität Cottbus oder auch für das Justizzentrum

Potsdam. Die Projekte werden auf Schautafeln

präsentiert, für Kinder gibt es ein Riesen-

Memory mit Bildern von BLB-Einrichtungen. Da

ist ein gutes Gedächtnis gefragt, schließlich hat

der Landesbetrieb mittlerweile mehr als 1000

Gebäude errichtet.

Außerdem zeigt der BLB Fahrzeuge aus

dem Fuhrpark des Landes Brandenburg, der

ökologisch und ökonomisch ausgerichtet ist.

Die Palette reicht vom sparsamen Smart über

eine wachsende Zahl von Erdgasfahrzeugen bis

hin zum wasserstoffgetriebenen „7er-Minister-

BMW.“

Wo? Prüffeld zur Untersuchung von Brand- und

Explosionsgefahren – Haus 412, Halle 114

Partner: BLB – Brandenburgischer Landes-

betrieb für Liegenschaften und Bauen

1 Forschung mit Energie

Was? Pferdestärken aus Wasser zu entwickeln,

das ist nicht unmöglich – aber es muss elektro-

chemisch zerlegtes Nass sein: Wasserstoff gilt

als Energieträger der Zukunft. Das Projekt CEP

präsentiert eine Technik für das Auto, die heute

schon funktioniert.

Wasserstoff ist einer der erfolgversprechends-

ten Energieträger der Zukunft, denn Wasser-

stoff ermöglicht die Speicherung fossiler und

regenerativer Energien, wie sie zum Beispiel

aus Erdgas, Erdöl, Biomasse, Wind, Sonne und

Wasser gewonnen werden. Viele Fragen seines

Transports konnten – unter anderem an der

BAM – bereits geklärt werden. Kein Wunder,

dass die Industrie an dieser Technik interes-

siert ist. Der Weltmarktführer im Bereich der

Wasserstoffanlagen, die Linde Group, hat daher

die mobile Betankungsstation „trailH2-Gas“

konstruiert. Dieser Spezial-Lkw enthält mehrere

Flaschenbündel mit Wasserstoff, um die Autos

mit dem neuen Antrieb schnell und sicher zu

versorgen.

Die Fachleute bringen den „HydroGen4“ von

GM auf die Veranstaltung mit, die europäische

Version des Chevrolet Equinox Fuel Cell. 440

einzelne Brennstoffzellen sind hier zu einem

Block vereint. Sie versorgen den installierten

Elektromotor mit einer Leistung von 93 kW

(rund 125 PS). Das Auto und der Versorgungs-

truck sind Teil des Demonstrationsprojekts

Clean Energy Partnership (CEP), einem Zusam-

menschluss unterschiedlicher Unternehmen, die

der Wasserstofftechnik zur breiten Anwendung

verhelfen wollen.

Das Projekt wird vom Bund gefördert, auch das

Land Nordrhein-Westfalen gab einen Zuschuss.

In Berlin hat das Projekt eine stationäre Was-

serstoff-Tankstelle auf dem BVG-Betriebshof

Spandau errichtet. Schließlich fahren auch mehr

als zehn BVG-Busse testweise mit Wasserstoff.

Eine weitere Tankstelle wird es in Berlin schon

bald in der Holzmarktstraße geben.

Wo? Prüffeld zur Untersuchung von Brand- und

Explosionsgefahren – vor Haus 412

Partner: Linde Gas AG

Wasserstofftanks (© Linde Gas)

Füllstation (© Linde Gas)

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Programm Partner der BAM

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5 Berliner Polizei

Auch die Berliner Polizei gehört zu den Partnern

der BAM-Veranstaltung. Sie zeigt ihr Spe-

zialfahrzeug, das bei der Untersuchung von

Gefahrguttransporten zum Einsatz kommt, also

zum Beispiel bei Lkw-Verkehrskontrollen und

bei entsprechenden Unfällen. Der Wagen ist mit

Gerätschaften für den Atem- und Körperschutz

der Beamten ausgestattet, auch Messgeräte

6 Die Qual der Wahl im Urstromtal

Was? Die Stadt Baruth präsentiert sich und

ihre Umgebung: Glas mit Geschichte, Holz mit

Hintergrundwissen, Wisente auf der Wiese und

Vögel, die nicht fl iegen.

Die Stadt Baruth ist nicht nur als Namenspatron

des Glogau-Baruther Urstromtals bekannt, das

vor etwa 21 000 Jahren entstand und dessen

Geschichte im Baruther Heimatmuseum präsen-

tiert wird, sondern auch für eine Reihe weiterer

Sehenswürdigkeiten.

Gaslaterne, wie dies ohne Einbußen an Funktion

und Erscheinungsbild gelungen ist. Dem 1991

gegründeten, im Berliner Innovationspark Wuhl-

heide ansässigen Forschungsinstitut gehören

kleine und mittelständische Unternehmen

(KMU), externe Forschungseinrichtungen sowie

natürliche Personen an. Die Wissenschaftler

planen und führen öffentlich fi nanzierte Projekte

durch, sie forschen und entwickeln für KMU

und Institutionen, wenn es um Fragen etwa der

Stadt Baruth, Kirchstaße (© Stadt Baruth)

Optoelektronik, der Sensor-, Halbleiter- und

optischen Messtechnik oder auch um Beschich-

tungstechniken geht.

Wo? Prüffeld zur Untersuchung von Brand- und

Explosionsgefahren – Haus 414, Halle 102

Partner: OUT – Optotransmitter-Umweltschutz-

Technologie e. V.

zur Suche nach radioaktiven Substanzen sind

an Bord. Zu den häufi gsten Mängeln, die von

den Polizisten festgestellt werden, gehören

Gefahrgutbehälter, die beschädigt und/oder

ungenügend auf der Ladefl äche befestigt sind

sowie unzureichende Begleitpapiere.

Wo? Brandprüfstände

Partner: Berliner Polizei

3 Rechner auf der Schulbank

Was? Schüler zeigen, dass es auch sinnvoll

sein kann, lange vor dem Computer zu sitzen.

Denn nur wer diesen beherrscht, kann moderne

Technik steuern.

Selbst heutige Kleinwagen enthalten ein Vielfa-

ches jener Elektronik, die für die erste Mondlan-

dung vor nun 40 Jahren (Apollo 11, am 21. Juli

1969) vonnöten war – bei der Fehlersuche geht

ohne Computer fast gar nichts mehr. Was das

für das gesamte Berufsbild und die Ausbildung

bedeutet, zeigt das Oberstufenzentrum Technik

Teltow anhand eines Autos anschaulich. Doch

nicht nur das, sondern zum Beispiel auch die

Entwicklung im Maschinenbau: Hier beherr-

4 Es werde Licht!

Was? Der Optotransmitter-Umweltschutz-Tech-

nologie e. V. (OUT) informiert über den aktuellen

Stand der Forschungsarbeiten für die groß

angelegte Nutzung von Leuchtdioden. Darüber

hinaus präsentiert OUT e. V. einen Wasser-

stoffsensor zur Absicherung von Bereichen, in

denen dieses Gas gelagert wird.

Herkömmliche Glühlampen setzen rund 95

Prozent der eingesetzten Energie in nutz-

lose Wärme um, deshalb wird der Handel mit

Glühlampen demnächst EU-weit eingeschränkt.

„Strom sparlampen“ auf Leuchtstoffbasis sollen

sie ersetzen, aber auch sie stellen nicht das

Optimum dar. Denn eine ganz andere Technik

erobert sich immer mehr Einsatzgebiete: die

Leuchtdiode. An Ampeln und an Autos sowie

schen inzwischen computergesteuerte (CNC-)

Maschinen das Terrain. Wie weit die Lerninhalte

reichen, vermitteln Schüler unter anderem

anhand von verschiedenen Sensoren für die

Metallprüfung. Und auch das ist nur ein kleiner

Ausschnitt – schließlich ist das OSZ Teltow das

berufl iche Oberstufenzentrum des Landkreises

Potsdam-Mittelmark im Bundesland Branden-

burg. Nach eigenen Angaben unterrichten 59

Lehrkräfte – verteilt auf drei Standorte – zur

Zeit in 91 Klassen insgesamt 1742 Schülerin-

nen und Schüler in 22 Berufen bzw. Spezialisie-

rungsrichtungen sowie in der Fachoberschule.

Wo? Prüffeld zur Untersuchung von Brand- und

Explosionsgefahren – Haus 412, Halle 114

Partner: Oberstufenzentrum Technik Teltow

in Taschenlampen sieht man sie inzwischen

häufi ger, den größten Nutzen erwarten

Fachleute jedoch bei der Straßenbeleuch-

tung, denn hier ist das Sparpotenzial immens.

Deshalb wird allenthalben daran geforscht, wie

sich diese Dioden in eine solche Anwendung

integrieren lassen. Die Wissenschaftler des OUT

e. V. zeigen am Beispiel einer umgerüsteten

Thermosimulation für Wasserstoffsensor (© OUT e. V.)

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Programm Partner der BAM

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Wildpark JohannismühleTierisch wird es im Wildpark Johannismühle,

am Baruther Ortsteil Klasdorf. Auf dem über

100 Hektar großen Gelände ist – in freier Wild-

bahn – eine ganze Farbenlehre zu besichtigen:

weiße Wölfe, Braunbären und Schwarzspechte,

zum Beispiel. Muffl ons, Wisente, Auerochsen,

Wildpferde, sogar Fisch- und Seeadler lassen

sich hier besuchen. Und da die Eiszeit am Ende

mit ihrem abfl ießenden Wasser ganze Arbeit

geleistet hat, präsentieren sich unterschiedliche

Landschaftsteile, vom tiefen Mischwald bis hin

zu Wiesen und Teichen.

(www.wildpark-johannismühle.de)

Straußenfarm Jambo Strauß & CoWer bei so vielen Angeboten geneigt ist, den

Kopf in den Sand zu stecken, fi ndet auch dafür

den passenden Ort: Die Straußenfarm Jambo

Strauß & Co im Baruther Ortsteil Merzdorf. Hier

werden Blauhalsstrauße gezüchtet, eine Kreu-

zung zwischen dem Nordwestafrikanischen und

dem Südafrikanischen Strauß. Diese Laufvögel

sollen übrigens vor etwa 10 000 Jahren bereits

einmal in Europa heimisch gewesen sein.

Winterliche Kälte jedenfalls macht ihnen nichts

aus, berichten die Züchter. Federn und Fett

halten warm, außerdem können die Tiere selbst

entscheiden, ob sie sich lieber im Stall oder

unter freiem Himmel aufhalten.

(www.jambo-strauss.de)

Weinbau in BaruthEin Hinweis für Weinkenner: Voraussichtlich in

diesem Jahr wird erstmals Prädikatswein gekel-

tert – auf einem Hektar Land stehen insgesamt

1300 Stöcke der Rebsorten Helios, Solaris und

Johanniter, berichtet Peter Ilk aus der Stadtver-

waltung. Damit wolle Baruth die Weinbautradi-

tion früherer Jahrhunderte wiederbeleben.

Wo? Brandprüfstände

Partner: Stadt Baruth

Im Wildpark Johannismühle (© Stadt Baruth)

Straußenfarm Jambo Strauß & Co (© Stadt Baruth)

Weinberg (© Stadt Baruth)

Museumsdorf GlashütteDas Museumsdorf Glashütte zum Beispiel

hat mit seinen zerbrechlichen Produkten über

Jahrhunderte hinweg auch die Hauptstadt Berlin

versorgt. Die Oberförsterei Baruth bietet gar

eine ganze Erlebniswelt zum Thema Naturstoff

Holz und tierisch wird’s im Wildpark Johan-

nismühle sowie auf der Straußenfarm Jambo

Strauß & Co. Baruth und seine Ortsteile sind

von Berlin aus sehr einfach zu erreichen: Man

folge der Bundesstraße 96 gut 50 Kilometer

nach Süden. Vom Testgelände Technische

Sicherheit der BAM in Horstwalde aus sind es

sogar nur knapp zehn Kilometer nach Südosten.

Überdies gibt es für Baruth eine Abfahrt von der

Autobahn A 13 und einen Bahnhof an der Linie

Berlin-Dresden.

Geht es nach den erstmaligen urkundlichen

Erwähnungen, dann ist Baruth sogar drei Jahre

früher genannt worden als Berlin, 1234 zu 1237

stehen die Daten.

Gar so alt ist die Glashütte freilich nicht, denn

im dortigen Wald richtete ein Sturm erst zu

Beginn des 18. Jahrhunderts einen mächtigen

Schaden an. Da die Bäume nicht einfach so

verfaulen sollten, rief Graf Friedrich zu Solms-

Baruth 1716 den Glasmachermeister Bernsdorff

aus Lieberose herbei. Das für anderweitige

Zwecke unbrauchbar gewordene Holz war nicht

nur für die Feuerung gut, aus der Asche wurde

auch das fürs Glas benötigte Kaliumcarbonat

(Pottasche) gewonnen. Seine Blütezeit fand

Glashütte im 19. Jahrhundert. Petroleum- und

später auch Gaslampen gewannen neben der

Funktion des Lichtspendens auch ästhetische

Elemente, sie gerieten zum Raumschmuck.

Millionen von Lampenglocken und -zylindern

wurden hier produziert. Die Abnehmer saßen

vorrangig in Berlin, aber auch nach ganz Europa

und später sogar nach Übersee wurde geliefert.

Erst 1980 zwang die Konkurrenz viel größerer

und modernerer Anlagen Glashütte zur Schlie-

ßung, nach der Wende begann hier gleichsam

das zweite Leben als Museumsanlage.

(www.museumsdorf-glashuette.de)

Glashütte im Museumsdorf (© Stadt Baruth)

Für die Glashütte war Holz lange ein Brenn- und

Rohstoff, für die Oberförsterei Baruth und die

Schutzgemeinschaft Deutscher Wald bildet

es eine ganze Erlebniswelt für Schulklassen

und Familien. Die Förster informieren über die

wichtigsten Baumarten des Urstromtales, über

die Bedingungen, unter denen die Pfl anzen am

besten gedeihen und wozu sie als Werkstoff

genutzt werden können. Darüber hinaus erfährt

der Besucher viel über den Stoff- und Wasser-

kreislauf des Biotops Wald. Geschicklichkeits-

und Quizspiele lockern die Wissensvermittlung

auf.

(http://daten2.verwaltungsportal.de/ dateien/

seitengenerator/fl yer_erlebniswelt_holz.pdf)

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Programm Partner der BAM

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8 Sägensreiche Betätigung

Was? Wie gestaltet man mit Hilfe einer

Kettensäge aus einem Stück Baumstamm eine

Skulptur? Ganz einfach: man sägt alles weg,

was nicht zu der Figur gehört. Patrick Schrock

aus Horstwalde zeigt’s.

„Ooch, ich sah mal vor ein paar Jahren zu, wie

das jemand gemacht hat, und dann hab‘ ich’s

auch probiert …“ Gut, Patrick Schrock kommt

aus dem Metier, mit seiner Firma Woodwork

baut er zum Beispiel Terrassen aus Hartholz.

Mit Kettensägen kann er also umgehen – er

besitzt natürlich gleich mehrere davon. Ihre Ge-

wichte (vollgetankt) reichen von 3,3 bis 4,8 Kilo,

da wachsen die Arme in die Breite. Schließlich

muss man während der Arbeit ja auch noch die

Feinsteuerung hinbekommen, vor allem dann,

wenn man damit aus einem einen Meter hohen

Stammstück (Durchmesser rund 40 Zentimeter)

fi ligrane Vögel schnitzen will, vorzugsweise

Adler oder Eulen. Die Sägen sind übrigens

9 Wo Rauch weht, lodert auch Feuer

Was? Die Augen von Waldbrandwächtern

können schon einmal ermüden, die Sensoren

von Fire-Watch nicht.

Wir alle haben die Bilder der verheerenden

Waldbrände etwa in Kalifornien, Südfrankreich,

Spanien oder Griechenland im Kopf, wie sie sich

in den vergangenen Jahren zugetragen haben.

Und wenn man daran denkt, dass sie alle von

nur kleinräumigen Quellen aus begonnen haben

– ausgelöst vielleicht von einer achtlos fortge-

worfenen Zigarettenkippe, einer Glasscherbe,

Schnitzen mit der Kettensäge. (© Patrick Schrock)

gar nicht zimperlich, mit ihren 2,5 bis 4,5 PS

Leistung beschleunigen ihre Zweitaktmotoren

die Kette auf 20 Meter pro Sekunde, das sind

72 km/h! Dennoch dauert’s je nach Übung

etwa eine Stunde, bis der Vogel das Licht der

Welt erblickt – je nach Präzision des Gefi eders

und der Übung des Meisters kann’s aber auch

drei Tage in Anspruch nehmen, gibt Schrock zu

bedenken.

Wo? Technische Zone

Partner: Woodwork

Optisches Sensorensystem FireWatch

(© IQ wireless GmbH)

7 Viel Holz vor den Häusern

Was? Wenn die BAM-Fachleute vor ihren Ver-

suchen vorsichtshalber auf Holz klopfen wollen,

dann brauchen sie nicht weit zu gehen: Fünf

Sechstel ihres Areals bestehen aus Wald. Und

darum kümmert sich die Bundesforst-Haupt-

stelle Neubrück mit dem Forstrevier Horstwalde.

Deren Mitarbeiter wiederum „ernten“ pro Jahr

nicht nur 5700 Kubikmeter Holz, sondern

nebenbei auch 1,5 Tonnen Wildbraten.

Das Testgelände Technische Sicherheit dient

zwar in erster Linie Versuchen, die an sich

recht gefährlich sind – sofern sie nicht von den

BAM-Experten vorgenommen werden. Doch

der weitaus größte Teil des insgesamt 1204

Hektar großen Areals ist mit Wald bewachsen

(1087 ha). Für dessen Pfl ege und Nutzung ist

die Bundesforst-Hauptstelle Neubrück mit dem

Forstrevier Horstwalde zuständig, eine Einrich-

tung der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben

(www.bundesimmobilien.de/...bundesforst).

Dabei geht es um viel Holz, der Vorrat beträgt

rund 200 000 Kubikmeter, wobei pro Jahr etwa

6000 Kubikmeter durch natürlichen Wuchs hin-

zukommen. Davon wiederum können im Durch-

schnitt der Jahre 5700 Kubikmeter entnommen

werden – die Bewirtschaftung entspricht also

allen Regeln der Nachhaltigkeit. Und da der

BAM der Bau neuer Gebäude nur gestattet

wurde, wenn sie zum Ausgleich den dortigen

Naturschutz umfangreich fördert, können

die Mittel vom Bundesforstamt für die Land-

schaftsgestaltung eingesetzt werden. So wird

der Bestand an reinem Kiefernwald sukzessive

durch wertvolle Laubbäume ergänzt. Und um

den Tierbestand des Geländes in ökologisch

vertretbaren Grenzen zu halten, gehen die Jäger

des Forstamtes sogar auf die Pirsch. Auf der

Strecke bleiben dabei jährlich um die 50 Stück

Wild, das soll etwa 1,5 Tonnen Braten ergeben

(Achtung: Gewichtsschwund durch Erhitzen).

Wo? Technische Zone

Baum des Jahres 2009 – Der Berg-Ahorn

Was? Gegen 17:30 Uhr wird auf der Wiese

hinter Haus 414 durch einen Vertreter des Bun-

desforstes sowie des Präsidiums der BAM der

diesjährige Baum des Jahres gepfl anzt.

Wo? Prüffeld zur Untersuchung von Brand- und

Explosionsgefahren – Haus 414

Partner: Bundesforst

Wald auf dem BAM TTS

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Programm Partner der BAM

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benötigt er doch für seine unterschiedlichen

Beratungstätigkeiten (Gutachten etwa zur

Ausbreitung von Luftschadstoffen) sehr viele

unterschiedliche Daten. Das SODAR arbeitet im

Wesentlichen wie das SONAR für die Unter-

wassersuche: Ein Impuls genau defi nierter und

gebündelter Schallfrequenz wird ausgesandt,

anschließend lauscht das Gerät auf zurückge-

worfene Signale, die von den Luftbewegungen

entsprechend verzerrt werden. Die Messtechnik

setzt für die Analyse den Doppler-Effekt ein –

Schall, der von bewegten Quellen ausgeht (oder

eben von bewegten Teilchen refl ektiert wird)

verändert die Tonhöhe, sprich: die Signalfre-

quenz. Der Effekt ist schon beim Martinshorn

der Feuerwehr zu beobachten: kommt das

Fahrzeug auf den Hörer am Straßenrand zu,

liegt die Tonhöhe oben, fährt es von ihm weg,

sinkt sie deutlich. Achtet man auf die Laufzeit

zwischen Aussendung des Schallimpulses

und der Rückkehr der Refl exion, kann die

Höhe ermittelt werden, in der die betreffende

Luftbewegung stattfi ndet. So lassen sich solche

Strömungen auf einem kompletten Höhenprofi l

abbilden, bis zu 400 Meter hoch.

Wo? Technische Zone

Partner: Deutscher Wetterdienst

Sicher einer der Höhepunkte: Das Feuerwerk um 21:09 Uhr

11 Feuerwerk – Kunstwerk aus Klang und Licht

Was? Die Firma PYRO-ART Feuerwerke GmbH

wirft ab 9 Uhr 9 abends leuchtende Zeichen an

den Himmel.

Auf einem Gelände, das vielfältige Explosi-

onen erdulden muss, wenn es darum geht,

die Sicherheit im Alltag zu erhöhen, darf es

schon einmal aus rein ästhetischen Gründen

knallen. Und so wird die Darbietung der Firma

PYRO-ART den Schlussakzent dieses Tages

der offenen Tür in Horstwalde setzen. Klang

und Licht zu einem sehr fl üchtigen Kunstwerk

zusammen zu fügen, hat als „son et lumière“

an Königshöfen insbesondere in Frankreich eine

lange Tradition. Die Verknüpfung von Musik

mit einem Großfeuerwerk freilich erfordert eine

ganz besondere Präzision, sollen Zündung,

Flugbahn und Ausbreitung der Leuchtkörper

bis in eine Höhe von 350 Meter am Nachthim-

mel mit den akustischen Akkorden in Einklang

gebracht werden. Für eine solche Komposition

ist viel Taktgefühl notwendig.

Wo? Sprengplatz

Partner: PYRO-ART Feuerwerke GmbH

einem Lagerfeuer – wird deutlich, wie wichtig

die Früherkennung ist, um größere Schäden

zu verhindern. Aber das Wachtpersonal auf

Feuerschutz-Beobachtungstürmen ist mit seiner

Aufgabe schnell überfordert, wird leicht vom

beständigen Blick über weitgehend gleichförmi-

ge Flächen ermüdet. Doch es gibt eine Technik,

die Tag und Nacht Ausschau halten kann, ohne

glasige Augen zu bekommen – die sind nämlich

schon aus Glas: Die speziellen optischen

Sensorsysteme, auf hohen Türmen installiert,

benötigen nur acht Minuten, um 700 Quadrat-

kilometer Waldgelände über einen Radius von

15 Kilometer hinweg auf gefährliche Rauchsig-

nale zu kontrollieren, und das rund um die Uhr.

Eine Rauchwolke mit der Ausdehnung von zehn

mal zehn Meter wird noch auf eine Entfernung

von zehn Kilometern erkannt. Und dann gibt’s

eine Meldung in der Zentrale, wahlweise per

Funk oder ISDN, wobei das Warnsignal auf den

dortigen Bildschirmen in eine Landkarte einge-

bunden wird, damit die Feuerwehrleute schnell

zum richtigen Ort gesandt werden können.

Die Technik kann auch nachts genau Hinsehen,

denn dem hochaufl ösenden Bildsensor genügt

dann das Licht, das vom Schadensfeuer ausge-

sandt wird, um den Rauch zu detektieren. Hinzu

kommt eine ausgefeilte Auswertungssoftware,

die nur auf die typischen Rauchmuster reagiert.

Die Basistechnik des inzwischen bewährten und

weltweit eingesetzten Systems FireWatch war

seit 1993 am Deutschen Zentrum für Luft- und

Raumfahrt e. V. (DLR) entwickelt worden.

Wo? Technische Zone

Partner: IQ wireless GmbH

10 Vom Winde verweht

Was? Doppler wirkt besser, sagen sich die Ex-

perten vom Deutschen Wetterdienst. Sie nutzen

den vom österreichischen Physiker Christian

Andreas Doppler 1842 theoretisch vorherge-

sagten Effekt heutzutage für die Analyse von

Luftbewegungen bis in eine Höhe von 400

Meter.

Wie man in die Luft hineinruft, so schallt’s eben

nicht wieder heraus – ein Prinzip, das sich

die Technik des SODAR zu Nutze macht, um

Bewegungen in der Atmosphäre zu analysieren:

Richtung und Geschwindigkeit des Windes

sowie Turbulenzen. Und schon wird klar, warum

sich der Deutsche Wetterdienst auch in seiner

mobilen Messeinheit dieses Verfahrens bedient, SODAR-Gerät des Deutschen Wetterdienstes (© DWD)

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Programm Partner der BAM

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15 Sicherheit – selbst für Hufeisen

Was? Auf einer Informationsveranstaltung zum

Thema Sicherheit darf natürlich die Polizei nicht

fehlen. Hier präsentiert sich die Bundespolizei,

vor Jahren noch als „Bundesgrenzschutz“

geläufi g.

Seit einer Neuorganisation am 1. März 2008

sind die über 3000 Polizeibeamten der Bundes-

polizeidirektion Berlin für die Hauptstadt und

das Land Brandenburg zuständig: Sie überwa-

chen im Rahmen des Schengener Abkommens

die EU-Binnengrenze zu Polen auf einer Länge

von 258 Kilometer, sichern den Luftverkehr auf

den Flughäfen Tegel und Schönefeld, schützen

Verfassungsorgane des Bundes und Bundes-

ministerien und sichern Anlagen der Deutschen

Bahn. Am Präventionsmobil erklären Polizeibe-

amte, was Reisende auf Bahnhöfen beachten

sollten, um Unfällen vorzubeugen und sich vor

Diebstählen zu schützen.

Polizistin und Polizist im Einsatz (© Bundespolizei)

14 Oberstufenzentrum Landkreis Teltow-Fläming

Auch das Oberstufenzentrum Landkreis

Teltow-Fläming befasst sich in seinen beiden

Standorten Luckenwalde und Ludwigsfelde

mit den Ausbildungsfeldern Metallbearbeitung

und Kraftfahrzeugtechnik. Hier sind Versuchs-

aufbauten aus den Bereichen Schiffsbau und

Brückenkonstruktionen zu sehen, ebenfalls mit

Computerhilfe. Zudem präsentieren die Schüler

Aufgaben aus der Werkstoffprüfung – sie füh-

ren ein entsprechendes Lernprogramm vor und

haben aus dieser Fachrichtung sogar ein Quiz

für die Besucher zusammengestellt.

Wo? Tagungszentrum – Haus 201, Raum 200

Partner: Oberstufenzentrum Landkreis

Teltow-Fläming

Zur Bundespolizei gehört überdies eine Reiter-

staffel. Die Mitarbeiter einer mobilen Schmiede

können sich also in direkter Nähe zum Einsatz-

ort um die Hufeisen der Vierbeiner kümmern.

Wo? Wiese vor dem Tagungszentrum

Partner: Bundespolizei

12 Geplatzte Geschichte(n)

Was? Die Künstlerin Aoife van Linden Tol

sprengt Bilder, Bücher und andere Stoffe, um

die plötzliche Vergänglichkeit von Materie und

ihres Sinngehalts darzustellen.

Man sollte sie nicht unbedingt eine explosive

Persönlichkeit nennen, dennoch besitzt diese

Künstlerin einige Sprengkraft: Aoife von Linden

Tol nutzt eine ganze Reihe von Materialien

wie Papier, Blech und Ton, um diese mit Hilfe

kleinerer Sprengstoff-Ladungen zu deformieren.

Denn sie ist von der Zerrissenheit fasziniert,

die solche Vorgänge an den unterschiedlichen

Stoffen hinterlassen. Die in London beheimatete

Künstlerin verbindet damit die Ebenen Kraft,

Natur, Material und Zeit – Einfl ussgrößen,

denen (im mehr oder weniger übertragenen

Spreng-Kunst-Objekt von Aoife van Linden Tol

13 Marie-Curie-Gymnasium Ludwigsfelde

Das Messen mechanischer Abläufe steht im

Vordergrund der Arbeit im Leistungskurs Physik

der 11. Klasse am Marie-Curie-Gymnasium

Ludwigsfelde. Die Schüler zeigen Computer-

Algebra-Systeme, mit deren Hilfe die Bewegun-

gen zum Beispiel von Fadenpendeln und Fe-

derschwingern experimentell untersucht, durch

Sensoren erfasst und im Rechner mathematisch

ausgewertet werden können. Der Leistungskurs

befasst sich überdies mit der Videoanalyse von

Bewegungsabläufen: So wird etwa das Be-

schleunigen und Bremsen eines Radfahrers auf

Video aufgezeichnet. Diese zunächst rein opti-

schen Daten werden anschließend im Computer

analysiert und in mathematisch-physikalischen

Werten dargestellt.

Wo? Tagungszentrum – Haus 201, Raum 104

Partner: Marie-Curie-Gymnasium Ludwigsfelde

Sinne) auch jeder Mensch ausgesetzt ist.

Letztlich verweist sie mit ihrer Arbeit auch auf

die Endlichkeit jedweder Existenz.

Wo? Brandprüfstände

Partner: Aoife van Linden Tol

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Programm Partner der BAM

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17 Erst geschüttelt, dann ganz gerührt

Was? Wer wissen will, was Offroad-Fahrzeuge

wirklich ertragen können, sollte eine Probefahrt

auf der Verkehrs-Versuchsanlage Horstwalde

nicht versäumen.

Nur die Harten kommen in den Garten – oder

besser: auf das Gelände des Vereins, der sich

der Erhaltung und der Nutzung der Verkehrs-

Versuchsanlage Horstwalde (FKVV) widmet.

Denn sich mit einem richtigen Offroad-Fahrzeug

durchs Gelände schütteln zu lassen, ist

vielleicht nicht jedermanns Sache, anderen

wiederum macht es einen riesigen Spaß. Dabei

begann die Geschichte der Anlage (zunächst bei

Kummersdorf) bitterernst, und zwar während

des Ersten Weltkriegs 1917 mit der Errich-

tung der Versuchsstelle für Förderbahn- und

Kraftwagenbetrieb. 1929 wurde daraus die

erweiterte Kraftfahrversuchsstelle „Verskraft“

für Motorräder, Pkw, Lkw, Zugmittel und Panzer

mit Prüfständen, Werkstätten und Garagen. Von

1938 an wurden die „Schlageberge“ nordöstlich

von Horstwalde einbezogen, also der Bereich

gleich neben den heutigen Einrichtungen der

BAM. Hier erprobten die Militärs Vollketten-,

Halbketten- und Allradfahrzeuge, sie legten

Steigungsbahnen, Kletterhindernisse, Wat-

becken und Verwindungsbahnen an. Nach

Kriegsende nutzte die Rote Armee das Gelände

für ihre militärische Fahrschule, von 1957 an

diente es wiederum als Fahrzeug-Testgelände,

nun der Nationalen Volksarmee. Doch auch die

Hersteller der zivilen DDR-Nutzfahrzeuge (Robur

aus Zittau, IFA W 50 aus Ludwigsfelde) wurden

in solche Erprobungen eingebunden. Nach

der Wende lag dieser Bereich der Horstwalder

Anlagen zunächst brach, bis sich der Verein

1995 seiner annahm. Fünf Jahre später schloss

der Verein einen Pachtvertrag mit der BAM und

kümmert sich seither um die Pfl ege der histori-

schen Einrichtungen. Für interessierte Besucher

bietet sich hier eine seltene Gelegenheit, die

Teststrecken im Wortsinn zu „erfahren“, natür-

lich mit geschulten Fahrern.

Wo? An den Steigungsbahnen

Wann? 13:00 bis 18:30 Uhr

Kosten: 5,- Euro pro Person (Kinder bis

12 Jahre: 3,- Euro), Fahrtzeit ca. 20 Minuten

Partner: Förderverein der Verkehrs-

Versuchsanlage Horstwalde e. V.

Offroad-Fahrzeug auf der Teststrecke der FKVV

16 Freiwillige vor

Was? Das Technische Hilfswerk (THW) ist mit

seinen rund 72 000 ehrenamtlichen Mitar-

beitern ein wichtiger Baustein im Zivil- und

Katastrophenschutz der Bundesrepublik. Seine

Technischen Züge sind in 665 Ortsverbänden

organisiert, so können sie im Notfall schnell

eingreifen und gegebenenfalls ebenso zeitnah

benachbarte Einsatzkräfte herbeirufen. Hier

präsentiert sich der THW-Ortsverband Lucken-

walde mit seinen Gerätschaften und berichtet

über die Tätigkeitsfelder dieser seit 1950

bestehenden Organisation des Bundes.

Die Liste all jener Bedrohungen, zu deren

Abwehr das Technische Hilfswerk herbeigerufen

wird, ist lang. Obenan stehen Naturereignisse

wie Starkregen mit ihren Überschwemmungen,

Stürme, Erdbeben. Menschen sind in Gefahr

und müssen geborgen, wichtige Anlagen der

Infrastruktur (Trinkwasserversorgung, Kommu-

nikations- und Verkehrswege, Elektrizität) in

ihrer Funktion gesichert oder wieder in Stand

gesetzt werden. Aber etwa auch bei Unfällen,

die eine größere Gefährdung von Anwohnern

zum Beispiel wegen freigesetzter Chemikalien

hervorrufen könnten, kommt das THW zum

Einsatz – also praktisch immer dann, wenn die

zuerst eintreffenden Notretter wie Feuerwehr

und Polizei technische Unterstützung benötigen.

Das THW besitzt den Status einer Bundesan-

stalt, einer Bundesoberbehörde; Ausbildung

und Ausrüstung der Einheiten sind einheitlich

organisiert. Das hat den Vorteil, dass alle Tech-

nischen Züge die gleichen Aufgaben erfüllen

können, woher sie auch gerufen werden. Im

Ernstfall wird nur noch die Zahl dieser Züge an

die Größe des Problems angepasst. Jeder Tech-

nische Zug muss überdies über Spezialwissen

aus einer von zwölf Fachgruppen verfügen – die

Palette reicht vom „schnellen Tiefbau unter

widrigen Umständen“ über die Einrichtung einer

starken, netzunabhängigen Stromversorgung

bis hin zur Schnelleinsatzeinheit für Bergungs-

einsätze im Ausland.

Wo? Wiese vor dem Tagungszentrum

Partner: THW – Technisches Hilfswerk und

MHW – Medizinisches Katastrophen-Hilfswerk

Deutschland e. V.

Zwei Männer in Schutzanzügen bei einer Übung zum

Katastrophenschutz

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Programm Partner der BAM

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19 Gemeinde Am Mellensee

Was? Am Mellensee nennt sich eine Gemeinde

nördlich von Baruth ganz bescheiden, dabei

umfasst sie mit ihren acht Ortsteilen (Speren-

berg, Klausdorf, Mellensee, Rehagen, Kum-

mersdorf-Gut, Kummersdorf-Alexanderdorf,

Gadsdorf und Saalow) eine Fläche von etwa

104 Quadratkilometer. Nur ein See, wie der

Name nahelegt? Von wegen, man muss nur

richtig „hinseen“, oder so. Und wenn die Lust

auf sommerlichen Badespaß befriedigt ist, lohnt

20 Heben Sie ab!

Was? Alle diejenigen, die noch nie mit einem

Hubschrauber mitgefl ogen sind, es aber immer

schon einmal wollten, sollten die Gelegenheit

nutzen: Die Hubschrauber- und Flugzeugdienst

GmbH bietet Hubschrauber-Rundfl üge über und

um das BAM TTS an. Mitfl iegen können jeweils

zwei Personen. Natürlich sind auch erfahrene

„Mitfl ieger“ willkommen.

Wo? Parkplatz

Kosten: 35,- Euro pro Person, Flugzeit ca.

10 Minuten

Partner: HFD GmbH – Hubschrauber- und

Flugzeugdienst

sich der Blick übers Festland. Hier gibt’s näm-

lich die längste Draisinenstrecke Deutschlands,

eine äußerst rare und hervorragend restaurierte

Scheunenwindmühle (Saalow), den Geopfad in

den Gipsbrüchen bei Sperenberg – um nur eini-

ge Beispiele zu nennen. Das gesamte Angebot

wird am Stand der Gemeinde vorgestellt.

Wo? An den Steigungsbahnen

Partner: Gemeinde Am Mellensee

© Uli Carthäuser / PIXELIO

18 Die Stille nach den Schüssen

Was? 1875 wurde der Schießplatz Kummers-

dorf eingerichtet und bis zum Ende der NS-Zeit

intensiv für die Erforschung und Erprobung

von Waffen genutzt. Ein Rundgang zu den

übrig gebliebenen Resten stimmt heute noch

nachdenklich.

Das Areal liegt zwischen Luckenwalde und

Wünsdorf, im Süden Berlins: Es gibt kaum eine

Waffentechnik der Zeit zwischen Kaiserreich

und dem Ende des Zweiten Weltkriegs, an der

hier nicht experimentiert wurde. Die Geschich-

te begann 1875 mit der Errichtung eines

Schießplatzes für die Preußische Artillerie-

Prüfungs-Kommission. Deren Aufgabe war es,

Kanonen und Granaten zu untersuchen. Da die

Geschosse mittlerweile eine Reichweite von

mehr als zehn Kilometern erlangten, reichte der

bisherige Platz in Berlin-Tegel nicht mehr aus.

Weit südlich der Stadt wurde das weitgehend

unbewohnte Terrain ausgemacht und einge-

richtet. Abschussvorrichtungen, Beschussziele

und Beobachtungsbunker entstanden, deren

Überreste aus Stahlbeton im Gelände nördlich

von Kummersdorf heute immer noch zu besich-

tigen sind.

Bald nach der Eröffnung wurde die Anlage zur

Heeresversuchsstelle ausgebaut, es siedelten

sich auch andere Ämter an, die Militärs prüften

sogar Brieftauben und Minensuchhunde auf ihre

Kriegstauglichkeit. In den 30iger Jahren fanden

hier die ersten Versuche mit der Antriebstechnik

für die Flugbomben und Raketen des Wernher

von Braun statt, selbst mit Fragen der nuklearen

Zerfallsprozesse befasste man sich von 1939

bis 1944 in der Versuchsstelle Gottow. In Mel-

lensee übten die Pioniere und in den Bunkern

bei Wünsdorf liefen im Zweiten Weltkrieg alle

Telefonleitungen von den Fronten zusammen.

Über das Kernareal informieren Mitglieder des

Historisch-Technischen Museums Versuchsstel-

le Kummersdorf. Sie bieten rund 45-minütige

Touren über das Gelände an. Wer sich mit dem

Thema befassen möchte, sei ausdrücklich auf

solche Führungen verwiesen, denn im Boden

können noch gefährliche Blindgänger lauern.

Wo? An den Steigungsbahnen

Partner: Historisch-Technisches Museum

Kummersdorf

Historisch-Technisches Museum Kummersdorf

denkmalgeschütztes Gebäude

(© HT Museum Kummersdorf)

Page 21: Tag der offenen Tür auf dem BAM TTS am 09.09.09 ... · Ideen“ und der Deutschen Bank durchgeführt wird. An jedem Tag im Jahr steht ein „Ausgewähl-ter Ort“ in Deutschland

Sicherheit in Technik und Chemie