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Das Magazin Der süDwestDeutschen PhilharMonie konstanz – gehört gelesen frühjahr 2016 contraste

TaktMagazin Ausgabe Frühjahr 2016

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Page 1: TaktMagazin Ausgabe Frühjahr 2016

Das Magazin Der süDwestDeutschen PhilharMonie

konstanz – gehört gelesen

frühjahr 2016

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6

KONSTANZ

Top-Noten fürdie Stadt-Marke

Konstanz ist eine der bekann-testen und attraktivsten Städte imLand: Das ist das Kernergebniseiner bundesweiten Befragung.Danach landet Konstanz auf Rangdrei nach Heidelberg und Frei-burg sowie vor Stuttgart. Platzfünf belegt Friedrichshafen. Be-fragte aus Baden-Württembergsetzten Konstanz sogar auf Rangzwei. Im letzten Drittel landetVillingen-Schwenningen. DasInstitut Imakomm hat 4000 Per-sonen über die 20 größten Städteim Südwesten befragt. (rau)

BLUMBERG

Kommandant erhältEhrenkreuz in Gold

Blumbergs GesamtkommandantReinhold Engesser erhielt beimNeujahrsempfang der Stadt dasEhrenkreuz in Gold des Deut-schen Feuerwehrverbands. Das istdie höchste Feuerwehr-Ehrung,sagte Kreisbrandmeister ManfredBau. Engesser, seit 1995 Gesamt-kommandant in Blumberg undseit 2002 stellvertretender Kreis-verbandsvorsitzender, habe zahl-reiche Verdienste um die Feuer-wehr. (blu)

RADOLFZELL

Naturschützer lobenLandesregierung

Der Nabu-LandesvorsitzendeAndre Baumann stellte im Rah-men der Radolfzeller Natur-schutztage der grün-roten Lan-desregierung ein gutes Zeugnisaus. Er nannte dabei die Erhö-hung der Finanzmittel für denNaturschutz, die Einrichtung desNationalparks, die neue Agrar-politik, den Ausbau der Wind-energie sowie die Novellierungender Landesumwelt- und Landes-jagdgesetze. (tol)

SINGEN

Neuer Verein willHohentwiel fördern

Ein neuer Verein aus bürgerlichenKreisen will sich verstärkt umSingens Hausberg, den Hohen-twiel, kümmern. Die Aktivenwollen Berg und Festung bessermit der Kultur und Geschichte derStadt Singen verzahnen. DerHohentwiel soll in der öffent-lichen Wahrnehmung deutlicherpositioniert werden und zum„kulturellen Leuchtturm“ werden.Rückendeckung bekommen dieBürger durch die Orte Singen undHilzingen, die Mitglied beimneuen Verein werden. (jöb)

Ski-Olympiasiegerin Maria Höfl-Riesch, Diskusstar Robert Har-ting und die Fußball-Weltmeistervon Bundestrainer Joachim Löwsind Deutschlands „Sportler desJahres“ 2014. Das ergab die Ab-stimmung von rund 1200 Sport-journalisten am Ende einesereignisreichen Sportjahres. 700Festgäste feierten die Siegern beider Gala in Baden-Baden. Har-ting gewann die Wahl zum drit-ten Mal nacheinander. Höfl-Riesch, die ihre Karriere im Märzbeendet hatte, ist die Nach-folgerin von Speerwerferin Chris-tina Obergföll. (dpa)

Unten rechts

Noch mehr Titel

Frankfurt/Main (dpa) Der amerikani-sche Informatiker, Musiker und Schrift-steller Jaron Lanier ist mit dem Frie-denspreis des Deutschen Buchhandelsausgezeichent worden. Der 54-Jährigesei ein Pionier der digitalen Welt und ei-ner ihrer wichtigsten Kritiker, sagte derVorsteher des Börsenvereins, HeinrichRiethmüller. In der Frankfurter Pauls-kirche warnte der Preisträger vor derDatensammelwut von Konzernen, Ge-heimdiensten und Regierungen. DerPräsident des EU-Parlaments, MartinSchulz, sagte in seiner Laudatio, die Kri-tik Laniers sei nicht kulturpessimis-tisch, sondern ,,besonders erhellend".

Kommentar und Kultur

Friedenspreis fürkritischen Denker

Stockholm (dpa) Für die Entdeckungeines Navis im Gehirn erhalten dreiWissenschaftler in diesem Jahr den Me-dizin-Nobelpreis. Das norwegischeEhepaar May-Britt und Edvard Moserbekommt die eine Hälfte, der britisch-amerikanische Forscher John O’Keefedie andere. Die Preisträger habengrundlegende Strukturen unseres Ori-entierungssinns gefunden. Genau die-se Hirnteile werden bereits in einemfrühen Stadium von Alzheimer zerstört.Die höchste Auszeichnung für Medizi-ner ist mit fast 880 000 Euro dotiert. „Ichbin immer noch schockiert. Das ist sogroßartig“, sagte May-Britt Moser.

Hintergrund auf Leben und Wissen

Nobelpreis fürdrei Hirnforscher

Lima/Genf (dpa) Das Jahr 2014 könntevor allem wegen der starken Aufhei-zung der Meeresoberflächen das hei-ßeste Jahr seit Beginn der Wetterauf-zeichnungen werden. Wie die Weltor-ganisation für Meteorologie (WMO) amRande der UN-Klimakonferenz in Limamitteilte, lag die durchschnittlicheLufttemperatur über Land und Meerenvon Januar bis Oktober um 0,57 GradCelsius über dem Mittel von 14 Grad derentsprechenden Zeitperiode von 1961bis 1990. Bestätige sich die Tendenz imNovember und Dezember, werde 2014das heißeste Jahr - noch vor 2010, 2005und 1998. ,,Es gibt keinen Stillstand beider globalen Erwärmung", warnteWMO-Generalsekretär Michel Jarraud.

Das heißeste Jahrder Geschichte

Es ist ein Meilenstein in der Ge-schichte der Raumfahrt, eine echte

Meisterleistung. Irgendwo in der gi-gantischen Leere zwischen Mars undJupiter landet eine Forschungssondesanft wie ein Hubschrauber auf derOberfläche eines Kometen, der durchdas All saust. Das alles wird von Darm-stadt aus quasi blind gesteuert, ist eineuropäisches Gemeinschaftswerk undzugleich eine technische Spitzenleis-tung vom Bodensee. Denn die Strängefür Planung, Entwicklung und Kon-struktion der Sonden Rosetta und Phi-lae laufen bei Airbus DS (vormals Astri-um) in Friedrichshafen zusammen.

Europa zeigt mit dieser zehn Jahredauernden Bilderbuch-Mission, dasses mit den führenden Raumfahrt-Rie-sen USA und Russland mehr als nurmithalten kann. Man ist nicht nur Teil-nehmer, sondern Schrittmacher. Beikommenden visionären Vorhaben - et-wa einem Flug zum Mars - werden dieEuropäer wertvolles Wissen und Erfah-rung einbringen. Doch jetzt darf ersteinmal gefeiert werden. Glückwunsch!

Kommentar

R O S E T TA - M I S S IO N

Glückwunsch!

V O N A L E X A N D E R M I C H E L................................................

NATUR

Wie Bäume dieWissenschaftinspirierenLeben und Wissen

Endlich kommt die Frauenquote. Inkeinem der zehn umsatzstärksten

deutschen Dax-Unternehmen sitzengleichviele Frauen wie Männer im Auf-sichtsrat. Wenn Volkswagen und RWEbei 15 Prozent Frauenanteil he-rumkrebsen, dann lässt das tief bli-cken, wie es in deutschen Unterneh-men wirklich aussieht.

Nach Jahren guten Zuredens und ei-ner zaudernden Ex-Familienministe-rin Schröder, die den Betrieben in die-ser Frage zu viel Freiheit ließ, hat sichzu wenig getan. Deshalb ist die Frauen-quote in Aufsichtsräten ein guter An-fang, die sich hoffentlich in Vorständenund Führungspositionen der Firmenfortsetzen wird. Wenn hoch qualifizier-te Frauen und Männer heute um diesePositionen konkurrieren, ziehen Frau-en zu oft den Kürzeren.

Die Frauenquote zwingt jetzt zumUmdenken. Wie sehr das die Unter-nehmen tatsächlich begriffen haben,wird sich dann in ein paar Jahren ander Anzahl von Frauen in Vorständenablesen lassen.

F R AU E N Q U O T E

Ein guter Anfang

V O N B I R G I T H O F M A N N................................................

REKORD

Eishockey imFußballstadionzieht Massen anSport

SCHÖNAU

Heimatort feiert Jogi Löwganz großSeite 10

DIENSTAG, 1. JANUAR 2015

NR. 1 | 71. JAHR | K

PREIS 1,80 EUROwww.suedkurier.de

Konstanz

U n a b h ä n g i g e T a g e s z e i t u n g i n B a d e n - W ü r t t e m b e r g

Konstanz (bea) Keine Woche vergeht,ohne dass eine Frauen- oder Sportzeit-schrift eine neue Diät auf den Marktbringt. Steinzeit-Diät, vegan, regionaloder mobiles Essen: Alles ist stets neuund der letzte Schrei. Doch wirklichenSinn machen nur die wenigsten dieserDiäten. Der Ernährungswissenschaft-ler Uwe Knop bürstet gern vermeintli-che Ernährungsweisheiten gegen denStrich. Im Gespräch mit unserer Zei-

tung ruft er dazuauf, wieder mehrauf seinen eigenenKörper zu hören.„Warten Sie, bis Siewirklich Hunger ha-ben, und dann es-sen Sie das, woraufSie Lust haben undwas Sie gut vertra-gen“, empfiehlt derExperte. Der Körper

wisse selbst, was er brauche. Vegane Ernährung sei zwar moralisch

respektabel, wenn jemand keine Tiereessen wolle. Sich damit gesund zu er-nähren, sei aber nicht einfach, denn die

Gefahr von Mangelerscheinungen seigroß. Auch auf Ernährungsstudien seinur wenig Verlass. Die meisten hättenmethodische Mängel und beruhten aufThesen, Vermutungen und Spekulatio-nen. Ein Zusammenhang zwischen Es-sen und Gesundheit sei kaum nachzu-weisen. Auch die bekannte Empfeh-lung, fünfmal am Tag Obst und Gemüsezu essen, verursache vielen MenschenMagen- oder Darmbeschwerden. Mehrdazu im Interview auf Themen des Tages.

Die elf größten Diät-Irrtümer undihre Aufklärung finden Sie beiuns im Internet unter:www.suedkurier.de/skplus

Was gesunde Ernährung ausmachtExperte gibt Entwarnung bei Diä-ten-Wahn. Uwe Knop rät im gro-ßen Interview zu essen, woraufman Lust hat

Auch Süßes darfmal sein. B I L D :

A RI WA S A B I - FO T O L I A

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www.suedkurier.de/wetter Seite 10

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KONSTANZ

Top-Noten fürdie Stadt-Marke

Konstanz ist eine der bekann-testen und attraktivsten Städte imLand: Das ist das Kernergebniseiner bundesweiten Befragung.Danach landet Konstanz auf Rangdrei nach Heidelberg und Frei-burg sowie vor Stuttgart. Platzfünf belegt Friedrichshafen. Be-fragte aus Baden-Württembergsetzten Konstanz sogar auf Rangzwei. Im letzten Drittel landetVillingen-Schwenningen. DasInstitut Imakomm hat 4000 Per-sonen über die 20 größten Städteim Südwesten befragt. (rau)

BLUMBERG

Kommandant erhältEhrenkreuz in Gold

Blumbergs GesamtkommandantReinhold Engesser erhielt beimNeujahrsempfang der Stadt dasEhrenkreuz in Gold des Deut-schen Feuerwehrverbands. Das istdie höchste Feuerwehr-Ehrung,sagte Kreisbrandmeister ManfredBau. Engesser, seit 1995 Gesamt-kommandant in Blumberg undseit 2002 stellvertretender Kreis-verbandsvorsitzender, habe zahl-reiche Verdienste um die Feuer-wehr. (blu)

RADOLFZELL

Naturschützer lobenLandesregierung

Der Nabu-LandesvorsitzendeAndre Baumann stellte im Rah-men der Radolfzeller Natur-schutztage der grün-roten Lan-desregierung ein gutes Zeugnisaus. Er nannte dabei die Erhö-hung der Finanzmittel für denNaturschutz, die Einrichtung desNationalparks, die neue Agrar-politik, den Ausbau der Wind-energie sowie die Novellierungender Landesumwelt- und Landes-jagdgesetze. (tol)

SINGEN

Neuer Verein willHohentwiel fördern

Ein neuer Verein aus bürgerlichenKreisen will sich verstärkt umSingens Hausberg, den Hohen-twiel, kümmern. Die Aktivenwollen Berg und Festung bessermit der Kultur und Geschichte derStadt Singen verzahnen. DerHohentwiel soll in der öffent-lichen Wahrnehmung deutlicherpositioniert werden und zum„kulturellen Leuchtturm“ werden.Rückendeckung bekommen dieBürger durch die Orte Singen undHilzingen, die Mitglied beimneuen Verein werden. (jöb)

Ski-Olympiasiegerin Maria Höfl-Riesch, Diskusstar Robert Har-ting und die Fußball-Weltmeistervon Bundestrainer Joachim Löwsind Deutschlands „Sportler desJahres“ 2014. Das ergab die Ab-stimmung von rund 1200 Sport-journalisten am Ende einesereignisreichen Sportjahres. 700Festgäste feierten die Siegern beider Gala in Baden-Baden. Har-ting gewann die Wahl zum drit-ten Mal nacheinander. Höfl-Riesch, die ihre Karriere im Märzbeendet hatte, ist die Nach-folgerin von Speerwerferin Chris-tina Obergföll. (dpa)

Unten rechts

Noch mehr Titel

Frankfurt/Main (dpa) Der amerikani-sche Informatiker, Musiker und Schrift-steller Jaron Lanier ist mit dem Frie-denspreis des Deutschen Buchhandelsausgezeichent worden. Der 54-Jährigesei ein Pionier der digitalen Welt und ei-ner ihrer wichtigsten Kritiker, sagte derVorsteher des Börsenvereins, HeinrichRiethmüller. In der Frankfurter Pauls-kirche warnte der Preisträger vor derDatensammelwut von Konzernen, Ge-heimdiensten und Regierungen. DerPräsident des EU-Parlaments, MartinSchulz, sagte in seiner Laudatio, die Kri-tik Laniers sei nicht kulturpessimis-tisch, sondern ,,besonders erhellend".

Kommentar und Kultur

Friedenspreis fürkritischen Denker

Stockholm (dpa) Für die Entdeckungeines Navis im Gehirn erhalten dreiWissenschaftler in diesem Jahr den Me-dizin-Nobelpreis. Das norwegischeEhepaar May-Britt und Edvard Moserbekommt die eine Hälfte, der britisch-amerikanische Forscher John O’Keefedie andere. Die Preisträger habengrundlegende Strukturen unseres Ori-entierungssinns gefunden. Genau die-se Hirnteile werden bereits in einemfrühen Stadium von Alzheimer zerstört.Die höchste Auszeichnung für Medizi-ner ist mit fast 880 000 Euro dotiert. „Ichbin immer noch schockiert. Das ist sogroßartig“, sagte May-Britt Moser.

Hintergrund auf Leben und Wissen

Nobelpreis fürdrei Hirnforscher

Lima/Genf (dpa) Das Jahr 2014 könntevor allem wegen der starken Aufhei-zung der Meeresoberflächen das hei-ßeste Jahr seit Beginn der Wetterauf-zeichnungen werden. Wie die Weltor-ganisation für Meteorologie (WMO) amRande der UN-Klimakonferenz in Limamitteilte, lag die durchschnittlicheLufttemperatur über Land und Meerenvon Januar bis Oktober um 0,57 GradCelsius über dem Mittel von 14 Grad derentsprechenden Zeitperiode von 1961bis 1990. Bestätige sich die Tendenz imNovember und Dezember, werde 2014das heißeste Jahr - noch vor 2010, 2005und 1998. ,,Es gibt keinen Stillstand beider globalen Erwärmung", warnteWMO-Generalsekretär Michel Jarraud.

Das heißeste Jahrder Geschichte

Es ist ein Meilenstein in der Ge-schichte der Raumfahrt, eine echte

Meisterleistung. Irgendwo in der gi-gantischen Leere zwischen Mars undJupiter landet eine Forschungssondesanft wie ein Hubschrauber auf derOberfläche eines Kometen, der durchdas All saust. Das alles wird von Darm-stadt aus quasi blind gesteuert, ist eineuropäisches Gemeinschaftswerk undzugleich eine technische Spitzenleis-tung vom Bodensee. Denn die Strängefür Planung, Entwicklung und Kon-struktion der Sonden Rosetta und Phi-lae laufen bei Airbus DS (vormals Astri-um) in Friedrichshafen zusammen.

Europa zeigt mit dieser zehn Jahredauernden Bilderbuch-Mission, dasses mit den führenden Raumfahrt-Rie-sen USA und Russland mehr als nurmithalten kann. Man ist nicht nur Teil-nehmer, sondern Schrittmacher. Beikommenden visionären Vorhaben - et-wa einem Flug zum Mars - werden dieEuropäer wertvolles Wissen und Erfah-rung einbringen. Doch jetzt darf ersteinmal gefeiert werden. Glückwunsch!

Kommentar

R O S E T TA - M I S S IO N

Glückwunsch!

V O N A L E X A N D E R M I C H E L................................................

NATUR

Wie Bäume dieWissenschaftinspirierenLeben und Wissen

Endlich kommt die Frauenquote. Inkeinem der zehn umsatzstärksten

deutschen Dax-Unternehmen sitzengleichviele Frauen wie Männer im Auf-sichtsrat. Wenn Volkswagen und RWEbei 15 Prozent Frauenanteil he-rumkrebsen, dann lässt das tief bli-cken, wie es in deutschen Unterneh-men wirklich aussieht.

Nach Jahren guten Zuredens und ei-ner zaudernden Ex-Familienministe-rin Schröder, die den Betrieben in die-ser Frage zu viel Freiheit ließ, hat sichzu wenig getan. Deshalb ist die Frauen-quote in Aufsichtsräten ein guter An-fang, die sich hoffentlich in Vorständenund Führungspositionen der Firmenfortsetzen wird. Wenn hoch qualifizier-te Frauen und Männer heute um diesePositionen konkurrieren, ziehen Frau-en zu oft den Kürzeren.

Die Frauenquote zwingt jetzt zumUmdenken. Wie sehr das die Unter-nehmen tatsächlich begriffen haben,wird sich dann in ein paar Jahren ander Anzahl von Frauen in Vorständenablesen lassen.

F R AU E N Q U O T E

Ein guter Anfang

V O N B I R G I T H O F M A N N................................................

REKORD

Eishockey imFußballstadionzieht Massen anSport

SCHÖNAU

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DIENSTAG, 1. JANUAR 2015

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PREIS 1,80 EUROwww.suedkurier.de

Konstanz

U n a b h ä n g i g e T a g e s z e i t u n g i n B a d e n - W ü r t t e m b e r g

Konstanz (bea) Keine Woche vergeht,ohne dass eine Frauen- oder Sportzeit-schrift eine neue Diät auf den Marktbringt. Steinzeit-Diät, vegan, regionaloder mobiles Essen: Alles ist stets neuund der letzte Schrei. Doch wirklichenSinn machen nur die wenigsten dieserDiäten. Der Ernährungswissenschaft-ler Uwe Knop bürstet gern vermeintli-che Ernährungsweisheiten gegen denStrich. Im Gespräch mit unserer Zei-

tung ruft er dazuauf, wieder mehrauf seinen eigenenKörper zu hören.„Warten Sie, bis Siewirklich Hunger ha-ben, und dann es-sen Sie das, woraufSie Lust haben undwas Sie gut vertra-gen“, empfiehlt derExperte. Der Körper

wisse selbst, was er brauche. Vegane Ernährung sei zwar moralisch

respektabel, wenn jemand keine Tiereessen wolle. Sich damit gesund zu er-nähren, sei aber nicht einfach, denn die

Gefahr von Mangelerscheinungen seigroß. Auch auf Ernährungsstudien seinur wenig Verlass. Die meisten hättenmethodische Mängel und beruhten aufThesen, Vermutungen und Spekulatio-nen. Ein Zusammenhang zwischen Es-sen und Gesundheit sei kaum nachzu-weisen. Auch die bekannte Empfeh-lung, fünfmal am Tag Obst und Gemüsezu essen, verursache vielen MenschenMagen- oder Darmbeschwerden. Mehrdazu im Interview auf Themen des Tages.

Die elf größten Diät-Irrtümer undihre Aufklärung finden Sie beiuns im Internet unter:www.suedkurier.de/skplus

Was gesunde Ernährung ausmachtExperte gibt Entwarnung bei Diä-ten-Wahn. Uwe Knop rät im gro-ßen Interview zu essen, woraufman Lust hat

Auch Süßes darfmal sein. B I L D :

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Top-Noten fürdie Stadt-Marke

Konstanz ist eine der bekann-testen und attraktivsten Städte imLand: Das ist das Kernergebniseiner bundesweiten Befragung.Danach landet Konstanz auf Rangdrei nach Heidelberg und Frei-burg sowie vor Stuttgart. Platzfünf belegt Friedrichshafen. Be-fragte aus Baden-Württembergsetzten Konstanz sogar auf Rangzwei. Im letzten Drittel landetVillingen-Schwenningen. DasInstitut Imakomm hat 4000 Per-sonen über die 20 größten Städteim Südwesten befragt. (rau)

BLUMBERG

Kommandant erhältEhrenkreuz in Gold

Blumbergs GesamtkommandantReinhold Engesser erhielt beimNeujahrsempfang der Stadt dasEhrenkreuz in Gold des Deut-schen Feuerwehrverbands. Das istdie höchste Feuerwehr-Ehrung,sagte Kreisbrandmeister ManfredBau. Engesser, seit 1995 Gesamt-kommandant in Blumberg undseit 2002 stellvertretender Kreis-verbandsvorsitzender, habe zahl-reiche Verdienste um die Feuer-wehr. (blu)

RADOLFZELL

Naturschützer lobenLandesregierung

Der Nabu-LandesvorsitzendeAndre Baumann stellte im Rah-men der Radolfzeller Natur-schutztage der grün-roten Lan-desregierung ein gutes Zeugnisaus. Er nannte dabei die Erhö-hung der Finanzmittel für denNaturschutz, die Einrichtung desNationalparks, die neue Agrar-politik, den Ausbau der Wind-energie sowie die Novellierungender Landesumwelt- und Landes-jagdgesetze. (tol)

SINGEN

Neuer Verein willHohentwiel fördern

Ein neuer Verein aus bürgerlichenKreisen will sich verstärkt umSingens Hausberg, den Hohen-twiel, kümmern. Die Aktivenwollen Berg und Festung bessermit der Kultur und Geschichte derStadt Singen verzahnen. DerHohentwiel soll in der öffent-lichen Wahrnehmung deutlicherpositioniert werden und zum„kulturellen Leuchtturm“ werden.Rückendeckung bekommen dieBürger durch die Orte Singen undHilzingen, die Mitglied beimneuen Verein werden. (jöb)

Ski-Olympiasiegerin Maria Höfl-Riesch, Diskusstar Robert Har-ting und die Fußball-Weltmeistervon Bundestrainer Joachim Löwsind Deutschlands „Sportler desJahres“ 2014. Das ergab die Ab-stimmung von rund 1200 Sport-journalisten am Ende einesereignisreichen Sportjahres. 700Festgäste feierten die Siegern beider Gala in Baden-Baden. Har-ting gewann die Wahl zum drit-ten Mal nacheinander. Höfl-Riesch, die ihre Karriere im Märzbeendet hatte, ist die Nach-folgerin von Speerwerferin Chris-tina Obergföll. (dpa)

Unten rechts

Noch mehr Titel

Frankfurt/Main (dpa) Der amerikani-sche Informatiker, Musiker und Schrift-steller Jaron Lanier ist mit dem Frie-denspreis des Deutschen Buchhandelsausgezeichent worden. Der 54-Jährigesei ein Pionier der digitalen Welt und ei-ner ihrer wichtigsten Kritiker, sagte derVorsteher des Börsenvereins, HeinrichRiethmüller. In der Frankfurter Pauls-kirche warnte der Preisträger vor derDatensammelwut von Konzernen, Ge-heimdiensten und Regierungen. DerPräsident des EU-Parlaments, MartinSchulz, sagte in seiner Laudatio, die Kri-tik Laniers sei nicht kulturpessimis-tisch, sondern ,,besonders erhellend".

Kommentar und Kultur

Friedenspreis fürkritischen Denker

Stockholm (dpa) Für die Entdeckungeines Navis im Gehirn erhalten dreiWissenschaftler in diesem Jahr den Me-dizin-Nobelpreis. Das norwegischeEhepaar May-Britt und Edvard Moserbekommt die eine Hälfte, der britisch-amerikanische Forscher John O’Keefedie andere. Die Preisträger habengrundlegende Strukturen unseres Ori-entierungssinns gefunden. Genau die-se Hirnteile werden bereits in einemfrühen Stadium von Alzheimer zerstört.Die höchste Auszeichnung für Medizi-ner ist mit fast 880 000 Euro dotiert. „Ichbin immer noch schockiert. Das ist sogroßartig“, sagte May-Britt Moser.

Hintergrund auf Leben und Wissen

Nobelpreis fürdrei Hirnforscher

Lima/Genf (dpa) Das Jahr 2014 könntevor allem wegen der starken Aufhei-zung der Meeresoberflächen das hei-ßeste Jahr seit Beginn der Wetterauf-zeichnungen werden. Wie die Weltor-ganisation für Meteorologie (WMO) amRande der UN-Klimakonferenz in Limamitteilte, lag die durchschnittlicheLufttemperatur über Land und Meerenvon Januar bis Oktober um 0,57 GradCelsius über dem Mittel von 14 Grad derentsprechenden Zeitperiode von 1961bis 1990. Bestätige sich die Tendenz imNovember und Dezember, werde 2014das heißeste Jahr - noch vor 2010, 2005und 1998. ,,Es gibt keinen Stillstand beider globalen Erwärmung", warnteWMO-Generalsekretär Michel Jarraud.

Das heißeste Jahrder Geschichte

Es ist ein Meilenstein in der Ge-schichte der Raumfahrt, eine echte

Meisterleistung. Irgendwo in der gi-gantischen Leere zwischen Mars undJupiter landet eine Forschungssondesanft wie ein Hubschrauber auf derOberfläche eines Kometen, der durchdas All saust. Das alles wird von Darm-stadt aus quasi blind gesteuert, ist eineuropäisches Gemeinschaftswerk undzugleich eine technische Spitzenleis-tung vom Bodensee. Denn die Strängefür Planung, Entwicklung und Kon-struktion der Sonden Rosetta und Phi-lae laufen bei Airbus DS (vormals Astri-um) in Friedrichshafen zusammen.

Europa zeigt mit dieser zehn Jahredauernden Bilderbuch-Mission, dasses mit den führenden Raumfahrt-Rie-sen USA und Russland mehr als nurmithalten kann. Man ist nicht nur Teil-nehmer, sondern Schrittmacher. Beikommenden visionären Vorhaben - et-wa einem Flug zum Mars - werden dieEuropäer wertvolles Wissen und Erfah-rung einbringen. Doch jetzt darf ersteinmal gefeiert werden. Glückwunsch!

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NATUR

Wie Bäume dieWissenschaftinspirierenLeben und Wissen

Endlich kommt die Frauenquote. Inkeinem der zehn umsatzstärksten

deutschen Dax-Unternehmen sitzengleichviele Frauen wie Männer im Auf-sichtsrat. Wenn Volkswagen und RWEbei 15 Prozent Frauenanteil he-rumkrebsen, dann lässt das tief bli-cken, wie es in deutschen Unterneh-men wirklich aussieht.

Nach Jahren guten Zuredens und ei-ner zaudernden Ex-Familienministe-rin Schröder, die den Betrieben in die-ser Frage zu viel Freiheit ließ, hat sichzu wenig getan. Deshalb ist die Frauen-quote in Aufsichtsräten ein guter An-fang, die sich hoffentlich in Vorständenund Führungspositionen der Firmenfortsetzen wird. Wenn hoch qualifizier-te Frauen und Männer heute um diesePositionen konkurrieren, ziehen Frau-en zu oft den Kürzeren.

Die Frauenquote zwingt jetzt zumUmdenken. Wie sehr das die Unter-nehmen tatsächlich begriffen haben,wird sich dann in ein paar Jahren ander Anzahl von Frauen in Vorständenablesen lassen.

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Ein guter Anfang

V O N B I R G I T H O F M A N N................................................

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Eishockey imFußballstadionzieht Massen anSport

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Konstanz

U n a b h ä n g i g e T a g e s z e i t u n g i n B a d e n - W ü r t t e m b e r g

Konstanz (bea) Keine Woche vergeht,ohne dass eine Frauen- oder Sportzeit-schrift eine neue Diät auf den Marktbringt. Steinzeit-Diät, vegan, regionaloder mobiles Essen: Alles ist stets neuund der letzte Schrei. Doch wirklichenSinn machen nur die wenigsten dieserDiäten. Der Ernährungswissenschaft-ler Uwe Knop bürstet gern vermeintli-che Ernährungsweisheiten gegen denStrich. Im Gespräch mit unserer Zei-

tung ruft er dazuauf, wieder mehrauf seinen eigenenKörper zu hören.„Warten Sie, bis Siewirklich Hunger ha-ben, und dann es-sen Sie das, woraufSie Lust haben undwas Sie gut vertra-gen“, empfiehlt derExperte. Der Körper

wisse selbst, was er brauche. Vegane Ernährung sei zwar moralisch

respektabel, wenn jemand keine Tiereessen wolle. Sich damit gesund zu er-nähren, sei aber nicht einfach, denn die

Gefahr von Mangelerscheinungen seigroß. Auch auf Ernährungsstudien seinur wenig Verlass. Die meisten hättenmethodische Mängel und beruhten aufThesen, Vermutungen und Spekulatio-nen. Ein Zusammenhang zwischen Es-sen und Gesundheit sei kaum nachzu-weisen. Auch die bekannte Empfeh-lung, fünfmal am Tag Obst und Gemüsezu essen, verursache vielen MenschenMagen- oder Darmbeschwerden. Mehrdazu im Interview auf Themen des Tages.

Die elf größten Diät-Irrtümer undihre Aufklärung finden Sie beiuns im Internet unter:www.suedkurier.de/skplus

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KONSTANZ

Top-Noten fürdie Stadt-Marke

Konstanz ist eine der bekann-testen und attraktivsten Städte imLand: Das ist das Kernergebniseiner bundesweiten Befragung.Danach landet Konstanz auf Rangdrei nach Heidelberg und Frei-burg sowie vor Stuttgart. Platzfünf belegt Friedrichshafen. Be-fragte aus Baden-Württembergsetzten Konstanz sogar auf Rangzwei. Im letzten Drittel landetVillingen-Schwenningen. DasInstitut Imakomm hat 4000 Per-sonen über die 20 größten Städteim Südwesten befragt. (rau)

BLUMBERG

Kommandant erhältEhrenkreuz in Gold

Blumbergs GesamtkommandantReinhold Engesser erhielt beimNeujahrsempfang der Stadt dasEhrenkreuz in Gold des Deut-schen Feuerwehrverbands. Das istdie höchste Feuerwehr-Ehrung,sagte Kreisbrandmeister ManfredBau. Engesser, seit 1995 Gesamt-kommandant in Blumberg undseit 2002 stellvertretender Kreis-verbandsvorsitzender, habe zahl-reiche Verdienste um die Feuer-wehr. (blu)

RADOLFZELL

Naturschützer lobenLandesregierung

Der Nabu-LandesvorsitzendeAndre Baumann stellte im Rah-men der Radolfzeller Natur-schutztage der grün-roten Lan-desregierung ein gutes Zeugnisaus. Er nannte dabei die Erhö-hung der Finanzmittel für denNaturschutz, die Einrichtung desNationalparks, die neue Agrar-politik, den Ausbau der Wind-energie sowie die Novellierungender Landesumwelt- und Landes-jagdgesetze. (tol)

SINGEN

Neuer Verein willHohentwiel fördern

Ein neuer Verein aus bürgerlichenKreisen will sich verstärkt umSingens Hausberg, den Hohen-twiel, kümmern. Die Aktivenwollen Berg und Festung bessermit der Kultur und Geschichte derStadt Singen verzahnen. DerHohentwiel soll in der öffent-lichen Wahrnehmung deutlicherpositioniert werden und zum„kulturellen Leuchtturm“ werden.Rückendeckung bekommen dieBürger durch die Orte Singen undHilzingen, die Mitglied beimneuen Verein werden. (jöb)

Ski-Olympiasiegerin Maria Höfl-Riesch, Diskusstar Robert Har-ting und die Fußball-Weltmeistervon Bundestrainer Joachim Löwsind Deutschlands „Sportler desJahres“ 2014. Das ergab die Ab-stimmung von rund 1200 Sport-journalisten am Ende einesereignisreichen Sportjahres. 700Festgäste feierten die Siegern beider Gala in Baden-Baden. Har-ting gewann die Wahl zum drit-ten Mal nacheinander. Höfl-Riesch, die ihre Karriere im Märzbeendet hatte, ist die Nach-folgerin von Speerwerferin Chris-tina Obergföll. (dpa)

Unten rechts

Noch mehr Titel

Frankfurt/Main (dpa) Der amerikani-sche Informatiker, Musiker und Schrift-steller Jaron Lanier ist mit dem Frie-denspreis des Deutschen Buchhandelsausgezeichent worden. Der 54-Jährigesei ein Pionier der digitalen Welt und ei-ner ihrer wichtigsten Kritiker, sagte derVorsteher des Börsenvereins, HeinrichRiethmüller. In der Frankfurter Pauls-kirche warnte der Preisträger vor derDatensammelwut von Konzernen, Ge-heimdiensten und Regierungen. DerPräsident des EU-Parlaments, MartinSchulz, sagte in seiner Laudatio, die Kri-tik Laniers sei nicht kulturpessimis-tisch, sondern ,,besonders erhellend".

Kommentar und Kultur

Friedenspreis fürkritischen Denker

Stockholm (dpa) Für die Entdeckungeines Navis im Gehirn erhalten dreiWissenschaftler in diesem Jahr den Me-dizin-Nobelpreis. Das norwegischeEhepaar May-Britt und Edvard Moserbekommt die eine Hälfte, der britisch-amerikanische Forscher John O’Keefedie andere. Die Preisträger habengrundlegende Strukturen unseres Ori-entierungssinns gefunden. Genau die-se Hirnteile werden bereits in einemfrühen Stadium von Alzheimer zerstört.Die höchste Auszeichnung für Medizi-ner ist mit fast 880 000 Euro dotiert. „Ichbin immer noch schockiert. Das ist sogroßartig“, sagte May-Britt Moser.

Hintergrund auf Leben und Wissen

Nobelpreis fürdrei Hirnforscher

Lima/Genf (dpa) Das Jahr 2014 könntevor allem wegen der starken Aufhei-zung der Meeresoberflächen das hei-ßeste Jahr seit Beginn der Wetterauf-zeichnungen werden. Wie die Weltor-ganisation für Meteorologie (WMO) amRande der UN-Klimakonferenz in Limamitteilte, lag die durchschnittlicheLufttemperatur über Land und Meerenvon Januar bis Oktober um 0,57 GradCelsius über dem Mittel von 14 Grad derentsprechenden Zeitperiode von 1961bis 1990. Bestätige sich die Tendenz imNovember und Dezember, werde 2014das heißeste Jahr - noch vor 2010, 2005und 1998. ,,Es gibt keinen Stillstand beider globalen Erwärmung", warnteWMO-Generalsekretär Michel Jarraud.

Das heißeste Jahrder Geschichte

Es ist ein Meilenstein in der Ge-schichte der Raumfahrt, eine echte

Meisterleistung. Irgendwo in der gi-gantischen Leere zwischen Mars undJupiter landet eine Forschungssondesanft wie ein Hubschrauber auf derOberfläche eines Kometen, der durchdas All saust. Das alles wird von Darm-stadt aus quasi blind gesteuert, ist eineuropäisches Gemeinschaftswerk undzugleich eine technische Spitzenleis-tung vom Bodensee. Denn die Strängefür Planung, Entwicklung und Kon-struktion der Sonden Rosetta und Phi-lae laufen bei Airbus DS (vormals Astri-um) in Friedrichshafen zusammen.

Europa zeigt mit dieser zehn Jahredauernden Bilderbuch-Mission, dasses mit den führenden Raumfahrt-Rie-sen USA und Russland mehr als nurmithalten kann. Man ist nicht nur Teil-nehmer, sondern Schrittmacher. Beikommenden visionären Vorhaben - et-wa einem Flug zum Mars - werden dieEuropäer wertvolles Wissen und Erfah-rung einbringen. Doch jetzt darf ersteinmal gefeiert werden. Glückwunsch!

Kommentar

R O S E T TA - M I S S IO N

Glückwunsch!

V O N A L E X A N D E R M I C H E L................................................

NATUR

Wie Bäume dieWissenschaftinspirierenLeben und Wissen

Endlich kommt die Frauenquote. Inkeinem der zehn umsatzstärksten

deutschen Dax-Unternehmen sitzengleichviele Frauen wie Männer im Auf-sichtsrat. Wenn Volkswagen und RWEbei 15 Prozent Frauenanteil he-rumkrebsen, dann lässt das tief bli-cken, wie es in deutschen Unterneh-men wirklich aussieht.

Nach Jahren guten Zuredens und ei-ner zaudernden Ex-Familienministe-rin Schröder, die den Betrieben in die-ser Frage zu viel Freiheit ließ, hat sichzu wenig getan. Deshalb ist die Frauen-quote in Aufsichtsräten ein guter An-fang, die sich hoffentlich in Vorständenund Führungspositionen der Firmenfortsetzen wird. Wenn hoch qualifizier-te Frauen und Männer heute um diesePositionen konkurrieren, ziehen Frau-en zu oft den Kürzeren.

Die Frauenquote zwingt jetzt zumUmdenken. Wie sehr das die Unter-nehmen tatsächlich begriffen haben,wird sich dann in ein paar Jahren ander Anzahl von Frauen in Vorständenablesen lassen.

F R AU E N Q U O T E

Ein guter Anfang

V O N B I R G I T H O F M A N N................................................

REKORD

Eishockey imFußballstadionzieht Massen anSport

SCHÖNAU

Heimatort feiert Jogi Löwganz großSeite 10

DIENSTAG, 1. JANUAR 2015

NR. 1 | 71. JAHR | K

PREIS 1,80 EUROwww.suedkurier.de

Konstanz

U n a b h ä n g i g e T a g e s z e i t u n g i n B a d e n - W ü r t t e m b e r g

Konstanz (bea) Keine Woche vergeht,ohne dass eine Frauen- oder Sportzeit-schrift eine neue Diät auf den Marktbringt. Steinzeit-Diät, vegan, regionaloder mobiles Essen: Alles ist stets neuund der letzte Schrei. Doch wirklichenSinn machen nur die wenigsten dieserDiäten. Der Ernährungswissenschaft-ler Uwe Knop bürstet gern vermeintli-che Ernährungsweisheiten gegen denStrich. Im Gespräch mit unserer Zei-

tung ruft er dazuauf, wieder mehrauf seinen eigenenKörper zu hören.„Warten Sie, bis Siewirklich Hunger ha-ben, und dann es-sen Sie das, woraufSie Lust haben undwas Sie gut vertra-gen“, empfiehlt derExperte. Der Körper

wisse selbst, was er brauche. Vegane Ernährung sei zwar moralisch

respektabel, wenn jemand keine Tiereessen wolle. Sich damit gesund zu er-nähren, sei aber nicht einfach, denn die

Gefahr von Mangelerscheinungen seigroß. Auch auf Ernährungsstudien seinur wenig Verlass. Die meisten hättenmethodische Mängel und beruhten aufThesen, Vermutungen und Spekulatio-nen. Ein Zusammenhang zwischen Es-sen und Gesundheit sei kaum nachzu-weisen. Auch die bekannte Empfeh-lung, fünfmal am Tag Obst und Gemüsezu essen, verursache vielen MenschenMagen- oder Darmbeschwerden. Mehrdazu im Interview auf Themen des Tages.

Die elf größten Diät-Irrtümer undihre Aufklärung finden Sie beiuns im Internet unter:www.suedkurier.de/skplus

Was gesunde Ernährung ausmachtExperte gibt Entwarnung bei Diä-ten-Wahn. Uwe Knop rät im gro-ßen Interview zu essen, woraufman Lust hat

Auch Süßes darfmal sein. B I L D :

A RI WA S A B I - FO T O L I A

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Page 3: TaktMagazin Ausgabe Frühjahr 2016

takt | frühjahr 2016 3fischMarktzwei

EDITORIALvon rouven schöll

# softwarealle Informationen, die benötigt werden, damit ein Computerdefinierte Aufgaben ausführen kann

# grünkohleignet sich hervorragend zur Zubereitung grüner Smoothies

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In CLiebes Publikum,nein, die Schreibweise des Titels dieser Ausgabe ist weder ein Anglizismus, noch ein Versehen unsererseits. Zum Zeitpunkt der Drucklegung der Saisonbroschüre 2015 | 2016 hatte das neue Veranstaltungshaus am Seerhein noch keinen Namen und das C war die Anspielung auf das ursprünglich in diesem Gebäude beherbergte Unternehmen. Dabei könnte man dem italienischen Ursprung des Wortes folgend, durchaus ein C verwenden. Die Übersetzung »Gegensatz« passt schließlich auch für ein Konzert in einer Baustelle. Dieser tritt nun leider zutage. Der Umbau läuft zwar insgesamt nach Plan, eine punktgenaue Terminierung aller Gewerke ist aber wohl auch bei diesem Vorhaben schwer. Somit müssen wir leider das für März geplante Konzert im Bodenseeforum Konstanz auf den 19. Mai verlegen. Alle bisher gekauften Tickets behalten ihre Gültigkeit.Eindeutig mit C wird Celesta geschrieben. Das in die Jahre gekommene Instrument unseres Orchesters – im Dezember aufgestellt im Konzilfoyer – hat für manchen Aha-Effekt gesorgt. Wird es in einer Komposition verwendet, tritt es zwar

hörbar in Erscheinung, häufig steht es aber versteckt in den hinteren Reihen der Bühne. So verwundert es nicht, dass es leicht mit dem Glockenspiel verwechselt werden kann. Eine Ersatzbeschaffung dieses oder anderer Instrumente ist meist nicht in dem Budget des Orchesters darstellbar. So hilft uns regelmäßig der Freundeskreis Philharmonie e.V. Die Spendensammlung der letzten eineinhalb Jahre ergab einen Betrag von rund 18.000 Euro. Aufgestockt mit Erlösen aus Mitgliedsbeiträgen können wir die 35.000 Euro teure Celesta nun erwerben. Allen Spenderinnen und Spendern möchten wir an dieser Stelle ganz herzlich danken!

Mit den besten GrüßenRouven Schöll

Informationen zu einer Mitgliedschaft im Freundeskreis Philharmonie e.V. unter [email protected].

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4 takt | frühjahr 2016

Auf einen Blick

inhaltsverzeichnis

Jazz unter PalmenDas Europäische KulturForum Mainau e.V. präsentiert die Konzertreihe

Das neue Jazz unter Palmen-AbonnementSichern Sie sich mit dem neuen JuP-ABO Konzertkarten und sparen Sie dabei: Für 55€ wählen Sie drei Konzertkarten frei aus. Erhältlich über das Mainau-Servicezentrum sowie bei www.reservix.de

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Informationen & Kartenvorverkauf unter: Für Konzertbesucher ist ab 17.00 Uhr der Eintritt auf die Insel Mainau sowie die Auffahrt bis zum Pakplatz des Restaurants Schwedenschenke frei. Bereits ab 18 Uhr können Sie Mainauer Kochkunst im Palmenhaus oder im Restaurant Schwedenschenke genießen. Reservierung unter + 49 (0) 7531 303-156

Informationen & Kartenvorverkauf unter:

16.09.2016 | Gently Disturbed &

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20 Uhr | VVK 22€/10€ | AK 26€

JazzJazz unter

15.07.2016 | The Huggee Swing Band20 Uhr | VVK 24€ / 10€ | AK 28€

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Informationen & Kartenvorverkauf unter:

JazzJazz

17.06.2016 | Jakob Manz &

Das Clara Vetter Trio | 20 Uhr

VVK 19€/10€ | AK 23€

02.09.2016 | Nicole Johänntgen & Peter Finc | 20 Uhr | VVK 19 € / 10 € | AK 23 €

Online Ticketportal: www.reservix.deStichwort: „Jazz unter Palmen“

Mainau GmbH | Tel. +49 (0) 7531 [email protected] | www.mainau.de

Konzerte 6 iM königreich Philharmonisches Konzert13 Der PflauMenMusfänger Sitzkissenkonzert15 abschlusskonzert Sonderkonzert16 il contrabbasso Inselkonzert20 konzert junger Meister Sonderkonzert22 iM gefühl Philharmonisches Konzert27 Peter unD Der wolf Familienkonzert32 iM walD Philharmonisches Konzert36 iM rückblick Philharmonisches Konzert42 contraste Sonderkonzert46 con guitarra vol. 4 Kammerkonzert48 auf DeM weg zuM bieDerMeier ii Kammerkonzert

Wissen26 entDecke Die Musik Seite für Kinder41 iMPressuM51 PrograMMüberblick

Titelthema 5 kontraste Von Intendant Beat Fehlmann28 ich bin Dagegen Kolumne Tobias Bücklein

Fischmarktzwei10 Die PhilharMonie in zahlen11 jazz Downtown … im Proberaum der Philharmonie18 kurz berichtet »Phasnachtsfieber«19 kurz berichtet Masterclass29 kurz berichtet Mozart-Marathon31 kurz berichtet Klassik-Soul-Jazz-Experience am Bodensee40 blech unD karbon Besuch bei der Nägeli Swiss AG41 schweizer schokolaDe unD eintracht braunschweig

Die Kontrabassistin Anna-Lena Cech50 kurz berichtet Wasser-Musik

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takt | frühjahr 2016 5titeltheMa

Für die Wahrnehmung einer Sache oder von Musik sind Unterschiede von zentraler Bedeutung. Wir hören einen Klang, einen Ton, dann einen nächsten und setzen diesen in Beziehung zu dem vergangenen. Auf Grund von Gleichheit, Ähnlichkeit oder Differenz entsteht in unserem Gedächtnis die musikalische Form. Für das Empfinden oder die emotionale Wirkung von Klängen oder Tönen ist der Grad der Unterschiedlichkeit von besonderer Bedeutung. Treffen also sehr kontrastreiche Elemente unmittelbar aufeinander, entsteht eine besondere Spannung, was wir als dramatisches Ereignis wahrnehmen. Ohne wahrnehmbare Unterschiede ist in der Musik also alles nichts. Doch gilt das nur für die Musik?

Ich glaube nicht – Unterschiede oder Andersartigkeit bereichern das Leben. Doch mehr noch, Kontraste helfen uns, uns selber erfahren zu können. Wären wir alle gleich, wer wären wir dann? Hätten wir in der Musik nur einen Ton oder einen Klang zur Verfügung, wäre dann der Eindruck vom Vergehen der Zeit und eine emotionale Regung überhaupt denkbar? Mir zumindest fällt die Vorstellung

schwer. So scheint also genau in der Unterschiedlichkeit ein wesentlicher Reiz zu liegen, wobei das direkte Aufeinandertreffen und der Grad der Differenz dafür verantwortlich sind, wie dramatisch wir eine bestimmte Situation erleben. Nicht immer ist man bereit für das große Drama und als unablässiger Zustand dient eine solche Verfassung schon gar nicht. Ein gutes Werk zeichnet sich für mich deshalb durch die Balance der Elemente aus. Vielleicht könnte man gar soweit gehen und diese Qualität der Abwechslung auf die Voraussetzung für ein gutes Leben übertragen. Wie dem auch sei, zu viel oder zu wenig, ich frage mich jedenfalls oft, in welcher Zeit leben wir eigentlich, wie verrückt klingt denn unsere Gegenwart?

Auch wenn ich die abschließende Antwort nicht kenne, so weiß ich gewiss, es ist immer wieder anders und das scheint mir auch gut so.

von intenDant beat fehlMann

Kontraste

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6 takt | frühjahr 2016PhilharMonisches konzert

Hector Berlioz 1803 – 1869

konzertouvertüre oP. 21 »le corsaire«

Edward Elgar 1857 – 1934

cellokonzert e-Moll oP. 85AdagioLento, Allegro moltoAdagioAllegro

* Pause *

Antonín Dvořák 1841 – 1904

syMPhonie nr. 8 g-Dur oP. 88 »Die englische«Allegro con brioAdagioAllegretto graziosoAllegro ma non troppo

KönigreichIM

Pavel Gomziakov VioloncelloNaci Özgüç Dirigent

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takt | frühjahr 2016 7PhilharMonisches konzert

Mittwoch, 2. März 2016 | 20 Uhr | Konzil Konstanz | Abo ADonnerstag, 3. März 2016 | 20 Uhr | Milchwerk Radolfzell | Abo Radolfzell

Freitag, 4. März 2016 | 20 Uhr | Konzil Konstanz | Abo BSonntag, 6. März 2016 | 18 Uhr | Konzil Konstanz | Abo D

Einführungsvortrag eine Stunde vor Konzertbeginn | Konzertdauer: ca. 105 min.Karten: Konzil 48 ∙ 38 ∙ 28 ∙ 18 Euro | Milchwerk 24 ∙ 21 ∙ 18 Euro

Inklusive kostenlose -Benutzung zu den Konzerten in Konstanz

Obwohl Berlioz mit seinen Kompositionen in Europa Erfolge feierte, wurde sein Werk im Heimatland Frankreich lange verkannt. Als er sich 1844 in einer schweren privaten und gesundheitlichen Krise befand, reiste er zur Erholung nach Nizza. Er wohnte in einem Turm mit herrlichem Ausblick auf das Mittelmeer und begann, eine Ouvertüre zu komponieren, die zunächst den Namen »La Tour de Nice« trug. Später änderte er den Titel in »Le Corsaire« nach einer seiner Lieblingsdichtungen von Lord Byron. Eine einleuchtende Wahl, denn Berlioz »wilde« kontrastreiche Musik passt ideal zu Byrons Versen — abgründige, revolutionäre Romantik von der anderen Seite der musikalischen Welt.

archiV

Revolutionäre Romantikle corsaire

kontrast­reich

naci özgüÇ wurde in Ankara geboren und stammt aus einer Musikerfamilie, beide Eltern sind Opernsänger. Erste Klavierstunden erhielt er mit 4 Jahren, er studierte Musik am Staatskonservatorium in Ankara. An der Indiana University School of Music in Bloomington erhielt er 1990 seinen Master of Music im Dirigieren. Es folgten Studien am Mozarteum in Salzburg bei Charles Spencer, später bei Lorin Maazel in Pittsburgh, Jiri Belohlavek in Zlina, Ferdinand Letner in Siena und Bruno Aprea in Rom. Ab 1998 war er Musikalischer Direktor der Indiana University Chamber Opera Company und ab 1990 als Dirigent bei der Staatsoper und Ballett Ankara in verschiedenen Positionen, zum Schluss als Generalmusikdirektor. 2014 wurde er vom Lions Verbund in der Türkei zum »Besten Dirigenten des Jahres« gewählt.Nachdem er von 2007 bis 2009 Generalmusikdirektor an der Staatsoper Ankara war, von 2009 bis 2012 beim Staatlichen Symphonieorchester Istanbul, sowie bei der Staatsoper Istanbul von 2013 bis 2015, kehrte er als Dirigent an die Staatsoper Ankara zurück.

Page 8: TaktMagazin Ausgabe Frühjahr 2016

8 takt | frühjahr 2016

Die Eröffnung von Edward Elgars Cellokonzert erscheint symptomatisch für den resignativen Tonfall, der weite Teile des Werks prägt: Der Solist beginnt mit Akkorden im Fortissimo – der erste über drei Saiten des Instruments, die folgenden sogar über alle vier ausgreifend. Doch diesen mächtigen Akkorden folgt eine einstimmige Melodie, zuerst leidenschaftlich im Ausdruck, dann mit stetig zurückgenommener Intensität und abfallender Tonhöhe. Der noch einmal akzentuierte tiefe Schlusston der Phrase gibt dem Ganzen eine tragische Note. Insgesamt eine stolze, kraftvolle Geste, die aber nach wenigen Takten in sich zusammenfällt.Oft ist es problematisch, den Charakter von Musikstücken auf die jeweilige Lebenssituation des Komponisten zurückzuführen. Doch in diesem Fall geht die Rechnung einmal auf: Der Brite Elgar erreichte den Gipfelpunkt seines Ruhms nach 1900 mit Werken wie den Enigma-Variationen, dem Oratorium The Dream of Gerontius und den Pomp and Circumstance-Märschen. Gegen Ende des Ersten Weltkriegs versiegte seine Schaffenskraft allmählich. Er hatte ohnehin immer zur Schwermut geneigt, doch nun wurden Nostalgie, Trauer, Verzweiflung für ihn zum beherrschenden Lebensgefühl. Freunde und Weggefährten starben in dieser Zeit, und vor allem erfuhr Elgar den Krieg, trotz des siegreichen Ausgangs für sein Land, als Ende einer Epoche, mit der er sich identifizierte. Das Cellokonzert, fertiggestellt im August 1919, war seine letzte größere Komposition. Als er sie in sein Werkverzeichnis eintrug, notierte er dazu: »Finis. R.I.P.« (Requiescat in pace – Ruhe in Frieden).

Beschwörung einer glücklichen Vergangenheitcellokonzert

Nun wurde Nostalgie für Elgar zum beherrschenden Lebensgefühl.

schwel ge­risch

Vor diesem Hintergrund betrachtet, wirkt der Beginn des Konzerts wie ein Motto. Die besondere Bedeutung der Stelle zeigt sich im Übrigen auch daran, dass Elgar sie später noch zweimal aufgreift. Zunächst erscheint sie am Übergang vom ersten zum scherzoartigen zweiten Satz.

Im dritten kommt sie nicht vor, und dieser Satz, ein schwelgerisches Adagio, steht auch durch seine Tonart, das harmonisch weit von der Grundtonart e-Moll entfernte B-Dur, etwas abseits von den übrigen Werkteilen. Noch einmal zitiert Elgar das Motto am Ende des Finales. Hier wirkt es wie das Heraufbeschwören einer glücklicheren Vergangenheit.

archiV

Pavel goMziakov hat als Solist und Kammermusiker bereits in England, Frankreich, Italien, den Niederlanden, Portugal, Brasilien, Kanada, den USA, Japan und Russland gespielt. Im Juli 2007 spielte er mit der portugiesischen Pianistin Maria Joao Pires beim Escorial Festival (Spanien). Dies führte zu zahlreichen gemeinsamen Auftritten in allen großen Konzertsälen der Welt. Für Deutsche Grammophon nahmen sie gemeinsam eine Chopin-CD auf.Neben seinen aktuellen Konzerten mit der Südwestdeutschen Philharmonie Konstanz, ist er in letzter Zeit mit dem Finnischen Kammerorchester unter Jukka-Pekka Saraste aufgetreten, dem Orchestre National de Toulouse mit Tugan Sokhiev, dem Russischen Nationalorchester, dem Seattle Symphony Orchestra, dem Gulbenkian Orchestra, der Russischen Nationalphilharmonie, beim Festival der Weißen Nächte in St. Petersburg, eingeladen von Valery Gergiev, den Festivals von Povoa de Varzim und Colmar, dem CCB in Lissabon und dem Concertgebouw in Amsterdam.Seine nächste Aufnahme, die Haydn gewidmet ist, wird 2016 bei Onyx erscheinen.

PhilharMonisches konzert

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takt | frühjahr 2016 9

In die Irre geführtDie englischeAntonín Dvořáks Symphonie Nr. 8 wird auch seine »englische« genannt – ein Beiname, der allerdings in fast jeder Beziehung in die Irre führt: Denn das Werk entstand im südböhmischen Vysoká (1889), wurde in Prag uraufgeführt (am 2. Februar 1890), und auch seine Themen sind folkloristisch-böhmisch geprägt. Doch immerhin erschien die Symphonie in London, weil der Komponist sich mit seinem Berliner Hauptverleger Simrock vorübergehend überworfen hatte. Mit seiner Achten plante Dvořák, »ein von den anderen Symphonien verschiedenes Werk zu schreiben, mit individuellen, in neuer Weise ausgearbeiteten Gedanken«. Dazu wählte er zwar die traditionelle vierteilige Satzfolge, füllte ihr Schema aber auf ganz unorthodoxe Weise mit Leben. In allen Sätzen fällt die große Zahl und Buntheit der Ideen auf – kein Wunder, denn Dvořák »klagte« etwa zur gleichen Zeit gegenüber seinem Freund Alois Göbl: »Mir ist der Kopf so voll von Einfällen, wenn nur ein Mensch das alles

aufschreiben könnte!« Die Entwicklung dieser Melodien mutet stellenweise fast improvisatorisch an. Zu Beginn des ersten Satzes hört man eine Melodie in Cello, Fagott und Klarinette – vielleicht das Hauptthema? Wohl kaum, denn die Melodie steht in g-Moll, also nicht in der Grundtonart. Oder eine bloße Einleitung? Dagegen spricht wieder, dass das Thema später noch mehrfach auftaucht, gegen Ende mit triumphierenden Trompeten. Ebenso wenig voraussehbar ist der Verlauf des langsamen zweiten Satzes. Er hat manchen Kommentator an eine kleine Tondichtung erinnert; deren Inhalt wäre dann wohl das böhmische Landleben – einschließlich Vogelrufen und Dorfkapelle. Im folgenden Scherzo wandelt Dvořák das Eröffnungsthema des Adagios in einen 3/8-Walzer um. Festliche Trompetenfanfaren kündigen danach das Finale an, das Musikgelehrte vielleicht als Verbindung aus Sonaten- und Variationssatz bezeichnen würden. In Dvořáks Achter sind die Formen von den melodischen Ideen abgeleitet und daher nicht wiederholbar.

archiV

PhilharMonisches konzert

600 JAHRE KONSTANZER KONZIL 2014 - 2018 • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • •

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2016 • IMPERIA • LEBENDIGES MITTELALTER

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28. & 29.05.16 AUSFLUG INS MITTELALTER - Schauplatz Konzil 15. & 16.07.16 IMPERIAMARIE Der gefallene Engel - Die reine Magd - Oratorium in 2 Teilen

24.06. - 04.08.16 KONZILFESTSPIELE - Der Name der Rose & Konstanz am Meer

30.09. - 03.10.16 EUROPÄISCHE AVANTGARDE UM 1400 - Musikfestival in Kooperation mit SWR2

06.10. - 12.10. 16 ILLUMINATIONEN - Videoinstallationen an Orten des Konzils

Alle Veranstaltungen unter: www.konstanzer-konzil.de

Konzilstadt Konstanz . Marktstätte 1 . D - 78462 Konstanz . Tel. +49 7531 363-27 0 . www.konstanzer-konzil.de

Page 10: TaktMagazin Ausgabe Frühjahr 2016

10 takt | frühjahr 2016

Die Statistiken der Südwestdeutschen Philharmonie beleuchten nicht nur betriebswirtschaftliche Fakten wie Einnahmen und Ausgaben. Dies zeigt ein Blick in eine kürzlich erstellte Datenbank, die sich mit dem beschäftigt, was wir tun: Musik machen. Dabei hilft die Auswertung vor allem dem Intendanten – und hoffentlich bald auch dem neuen Chefdirigenten: Wann haben wir was zum letzten Mal gespielt? Die Taktzahl Frühjahr beleuchtet einen 5-Jahres-Zeitraum. Zwischen den Jahren 2010 und 2015 waren rund 52 % der gespielten Werke Kompositionen der Epoche der Romantik. Das ist, angesichts der Bedeutung dieser Zeit für die Orchesterliteratur, erwartbar gewesen. Genauso wie die Top drei der am häufigsten gespielten Komponisten: Mozart, Beethoven und Tschaikowski. Aber hätten Sie gedacht, dass das am häufigsten gespielte Werk Brahms Klavierkonzert Nr. 2 ist, gefolgt von Dvořáks Cellokonzert und der Rosenkavalier-Suite von Richard Strauss? rouVen schöll

taktzahl frühjahr

71Anzahl der verschiedenen Komponisten

von Béla Bartók bis Richard Wagner, deren Werke in den letzten 5 Jahren gespielt wurden. Die Zahl bezieht sich auf die 182 von der Philharmonie selbst veranstalteten

Orchesterkonzerte im Zeitraum 2010 bis 2015. Gespielt wurden dabei 188 verschiedene Werke.

fischMarktzwei

Die Philharmonie in Zahlen

Page 11: TaktMagazin Ausgabe Frühjahr 2016

takt | frühjahr 2016 11fischMarktzwei

jazz Downtown

im Proberaum der PhilharmonieAm Samstag, den 7. Mai 2016 jazzt es wieder in der Altstadt, wenn der Konstanzer Hospizverein zu Jazz Downtown Konstanz lädt und 24 Bands unterschiedlichster Couleur für den guten Zweck aufspielen. Von Soul-Jazz bis Funk, von Dixie bis Modern Jazz, von Blues bis Swing, von Rock bis Latin reicht das musikalische Spektrum und animiert zum stetigen Ortswechsel. Zum Auftakt sorgen beim traditionellen Eröffnungskonzert um 19.30 Uhr im Münster unter der Leitung von Münsterchordirektor Steffen Schreyer mit dem A-cappella-Ensemble VoiceMix acht junge Sängerinnen zusammen mit der Blockflötenvirtuosin Kristina Schoch für einen beschwingten Start in den Abend.Wenn ab 21 Uhr dann die 24 gastgebenden Lokale den Musikern die Bühne bereiten, öffnet auch der Proberaum der Philharmonie am Fischmarkt seine Pforten. Hier präsentiert die Südwestdeutsche Philharmonie Konstanz mit Petersen/Rüegg/Amereller eines der vielversprechendsten Jazztrios der Schweizer Jazzszene. Inspiriert von mehreren Aufenthalten in der Jazzmetropole New York huldigen

die drei jungen Musiker – Max Petersen am Piano, Xaver Rüegg am Bass und Paul Amereller am Schlagzeug – der amerikanischen Jazzgeschichte und Vorbildern wie Bill Evans, Bud Powell, Thelonious Monk oder Lennie Tristano und kredenzen virtuose Jazzstandards und unbekannte Jazz-Kompositionen der 50er- und 60er-Jahre.Bereits zum 19. Mal stellt der Konstanzer Hospizverein den Benefizabend auf die Beine, dessen Erlös direkt in seine Arbeit fließt.

eintrittsPreise:Vorverkauf (16 Euro) ab Samstag, 9. April im Konstanzer Bücherschiff, Paradiesstr. 3 und im Hospiz Konstanz e. V., Talgartenstr. 4 (hier nur vormittags).Abendkasse (18 Euro) im Münster von 18.30 bis 19.30 Uhr und in den beteiligten Lokalen ab 19.30 Uhr. Programmheft und weitere Informationen: www.jazz-downtown.de

7. Mai ab 21 Uhr

orgelmusikzur marktzeitAm 1. Samstag im Monat, 30 Minuten Orgelmatinée St. Gebhardskirche | 11.30 – 12 Uhr | Eintritt frei

TERMINE 2016: 5. März Emanuel Helg frauenfeld (ch)

2. April Andrea Jäckle hilzingen

7. Mai Stephan Kreutz villmergen (ch)

4. Juni Thomas Pangritz konstanz

2. Juli Aurore Baal basel (ch)

6. August Melanie Jäger-Waldau überlingen

3. September Claus Gunter Biegert konstanz

Parallel zum bunten Markttreiben des Wochenmarktes spielen an jedem ersten Samstag im Monat verschiedene Orgelsolisten 30 Minuten lang, jeweils von 11.30 bis 12 Uhr, auf der neuen Orgel. Wer seine Einkäufe auf dem Markt gerne mit einem kleinen Konzert verbinden oder auch einfach nur für eine halbe Stunde dem Alltag entfliehen und schöne Musik hören möchte, ist herzlich eingeladen. Die „Orgelmusik zur Marktzeit“ findet bei freiem Eintritt auf Kollekten-Basis statt.

Page 12: TaktMagazin Ausgabe Frühjahr 2016

Medienpartner

Passionskonzert

Der ProzessTexte und Chorwerke zum Karfreitag

Klaus Maria BrandauerRezitator

Europäische VokalsolistenKlagelieder des Propheten JeremiaWerke von Brahms, Tallis, Lotti, Nystedt

Steffen SchreyerDirigent

Karfreitag, 25. März – 20:00 UhrMünster Konstanz

Vorverkauf

› BuchKultur OpitzKonstanz

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› Reservix.de

www.muenstermusik-konstanz.com

Page 13: TaktMagazin Ausgabe Frühjahr 2016

takt | frühjahr 2016 13

Sonntag, 13. März 2016 | 11 und 15 Uhr | Restaurant il Boccone KonstanzKarten: Erwachsene 10 ∙ Kinder 5 ∙ Familien 20 Euro

Der Pflaumenmusfänger Ein Sitzkissenkonzert für Kinder ab 4 Jahren

eduart sitzkissenkonzert

eduart-konzert

enseMble il cigno, gegründet im Jahre 2009, setzt sich aus Musikern der Süd-westdeutschen Philharmonie und externen Musikern zusammen. Der Schwerpunkt der Programme liegt auf Musik der Renaissance zwischen 1450 und 1600. Ein wichtiger Punkt in der Arbeit des Ensembles ist die Forschung in historischen Quellen, den Notentexten sowie aufführungspraktische Fragen in Bezug auf historische Zusammenhänge.Der Ensemblename bezieht sich auf »Il piu’ dolce cigno d’Italia«, das heißt »der süßeste Schwan Italiens«.

susanne sMajić wurde 1972 in München geboren. Die Druckgraphikerin und Illustratorin begann ihr Studium der Buchgestaltung 1993 zuerst an der Burg Giebichen stein in Halle/Saale und schloss es 1999 an der FH für Graphik-Design mit dem Schwerpunkt Druckgraphik/Illustration bei Prof. Rolf Escher in Münster ab. Seit 2001 illustriert und schreibt sie für verschiedene Verlage in Deutschland, Öster-reich und der Schweiz Kinderbücher und erschafft Graphiken und Künstlerbücher.Ihre Arbeiten werden seit vielen Jahren in zahlreichen Ausstellungen im In- und Ausland gezeigt. Dieses Sitzkissenkonzert ist Teil der Jubiläumsausstellung der Künstlerin, die auch unsere Haus- und Hofzeichnerin der Kinderkonzerte ist. Die umfangreiche Ausstellung zum Werk von Susanne Smajic, die im Frühjahr 2016 zehn Jahre in Konstanz lebt und arbeitet, können Sie mit Ihrer Familie im Richentalsaal im Kulturzentrum am Münster bis zum 31. März 2016 besuchen.

enseMble il cignoCsaba-Zsolt Dimén Viloa Da gaMBa | Ulrike vom Hagen Viola D’arco unD BlocKflötePeter Achtzehnter Viola Da Braccio, lira Da Braccio unD gesang

Susanne Smajić erZÄhlerin | Anna Hertz regie

Potz Blitz! Am königlichen Hof herrscht heilloses Durcheinander: Fliegende Torten, sausende Puppenwagen, rollende Mülltonnen und dann landet auch noch eine Kanonenkugel mit einem Knall auf dem königlichen Frühstückstisch! »Wer war das?«, schreit der König, der eben noch gemütlich sein Brötchen daumendick mit Pflaumenmus bestrich. Die Suche nach dem Auslöser des ganzen Chaos beginnt …

Eine lustige Geschichte von Wolfram Eicke mit Illustrationen von Susanne Smajic umrahmt von Musik des Ensemble Il Cigno.

Page 14: TaktMagazin Ausgabe Frühjahr 2016

Weitere Informationen fi nden Sie unter: www.kultur-forum-lutherkirche.de

BuchKultur Opitz - St. Stephansplatz 45 | KonstanzTourist-Information Konstanz - Bahnhofplatz | Konstanzwww.reservix.de

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LUTHERKIRCHE KONSTANZ | KARFREITRAG, 25. MÄRZ 2016 | 17 UHR

Johann Sebastian Bach JOHANNES PASSION

Mechthild Bach | Sopran Mechthild Seitz | AltPhilipp Nicklaus | Tenor Tobias Scharfenberger | Bass, JesusworteKai Florian Bischoff | Bass, Arien Bach-Chor KonstanzBach-Collegium Konstanz mit historischen Instrumenten

Claus Gunter Biegert | Leitung

Vorverkauf: BuchKultur Opitz, St. Stefansplatz 45, 78462 Konstanz, Tourist-Information Konstanz, Bahnhofplatz, 78462 Konstanz,

Internet: www.reservix.de

Page 15: TaktMagazin Ausgabe Frühjahr 2016

takt | frühjahr 2016 15

Freitag, 18. März 2016 | 20 Uhr | Gemeindezentrum Bottighofen (CH)Karten: Kreuzlingen Tourismus | Telefon: 0041 71 672 38 40

sonDerkonzert

AbschlusskonzertDirigierworkshop der Zürcher Hochschule der Künste

Peter I. Tschaikowski 1840 – 1893

roMeo unD julia

Peter I. Tschaikowski

rokoko-variationen

* Pause *

Johannes Brahms 1833 – 1897

syMPhonie nr. 3 f-Dur oP. 90

Chiara Enderle VioloncelloStudierende im Fach Orchesterleitung der Zürcher Hochschule der KünsteJohannes Schlaefli leitung

in ZusaMMenarBeit Mit Der

Gesellschaft für Musik und Literatur Kreuzlingen

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Page 16: TaktMagazin Ausgabe Frühjahr 2016

16 takt | frühjahr 2016

Giovanni Bottesini

rossini fantasia für Violoncello, Kontrabass und Streicherensemble

Allegro non troppoAndanteAllegro moderato

Bogdan-Michael Kisch und Philipp Stubenrauch

Giovanni Bottesini

granD Duo concertante für Violine, Kontrabass und Streicherensemble

Allegro maestoso

Alexander-Serban und Alexander Kisch

inselKonZert

Il Contrabbasso – Passione Amorosa

Alexander Kisch und Philipp Stubenrauch KontraBassAlexander-Serban Kisch Violine | Bogdan-Michael Kisch Violoncello

Kyoko Tanino, Andrejs Golikovs Violine | Peter Achtzehnter Viola | Ilya Ryabokon VioloncelloCsaba-Zsolt Dimén KontraBass

Gioachino Rossini 1972 – 1863

Duetto für Violoncello und Kontrabass

AllegroAndante moltoAllegro

Bogdan-Michael und Alexander Kisch

Gioachino Rossini

sonata iii c-Dur für zwei Violinen, Violoncello und Kontrabass

AllegroAndanteModerato

Giovanni Bottesini 1821 – 1889

Passione aMorosa Konzert für zwei Kontrabässe und Streicherensemble

Allegro vivoAndanteAllegretto

Alexander Kisch und Philipp Stubenrauch

* Pause *

Page 17: TaktMagazin Ausgabe Frühjahr 2016

takt | frühjahr 2016 17

Wie zahllose andere italienische Musiker reiste auch Gioachino Rossini nach London, um am Reichtum der dortigen Finanzwelt zu partizipieren. Tatsächlich riss man sich um den prominenten Gast und bestellte Kompositionen bei ihm. Ein Auftragswerk ist auch das Duo für Cello und Kontrabass, das der Bankier David Salomons für stolze 50 Pfund von Rossini erbat und sich gleich als Solist am Cello in Stellung brachte. Sein Duettpartner war der seinerzeit berühmte Virtuose Domenico Dragonetti, ein Freund Rossinis. Man darf annehmen, dass er die anspruchsvollen Passagen, die Rossini in seinem neuen Werk forderte, mit Leichtigkeit meistern konnte. Doch auch Salomons muss ein hervorragender Musiker gewesen sein, denn auch an ihn werden in allen drei Sätzen des Werkes hohe Ansprüche gestellt. Daneben bezaubert das Duo durch den Esprit der Opera buffa, die Rossini auf unnachahmliche Weise in den Konzertraum seines Auftraggebers zu tragen wusste.

Bei den Streichersonaten hingegen handelt es sich um Frühwerke Rossinis, die er bereits 1804 im Alter von 12 Jahren schrieb. Ursprünglich waren diese insgesamt sechs Sonaten für die ungewöhnliche Besetzung mit zwei Violinen, Cello und Kontrabass konzipiert. Dies entsprach aber den instrumentalen Gegebenheiten im Hause von Rossinis Gönner A. Triossi, der selbst Kontrabass spielte. Der Komponist hat die Sonaten später für Streichorchester umgearbeitet, aber auch Adaptionen für Bläserensembles geschaffen. Hier wie dort fordern die gewitzten Abweichungen von der schulmäßigen Sonatensatzform zum vergnüglichen Zuhören heraus: So werden die klar unterscheidbaren Themen der Einleitungsabschnitte von längeren Schlussgruppen-Passagen voll kapriziöser Virtuosität abgeschlossen. Anschließend folgen überraschend – anstelle der erwarteten Durchführung – weitere neue Themeneinfälle. Ein Beweis übrigens, dass »die« Sonatenhauptsatzform wirklich nur im Lehrbuch steht und von den Komponisten immer wieder verändert wurde.

Sonntag, 20. März 2016 | 11.15 Uhr | Festsaal Inselhotel Karten: 18 Euro · ermäßigt: 14 Euro

Genießen Sie nach dem Konzert das InselbuffettKombikarte Konzert und Essen: 48 Euro | Kinder à la carte

Veranstaltungsbüro Inselhotel, Telefon: 07531 125-466

inselKonZert

Lässt das Herz höher schlagenWas die spieltechnischen Möglichkeiten angeht, hatten sich schon in der Barockzeit, etwa in den Bachschen Kantaten oder auch in den Brandenburgischen Konzerten, eine Fülle neuer Aufgaben für den Kontrabass mit kammermusikalischer Transparenz gefunden. Auch die solistischen Qualitäten der Kontrabassisten kamen nicht zu kurz. Joseph Haydn in Österreich, Giovanni Bottesini in Italien und etliche andere Komponisten schrieben eine Reihe von Solokonzerten für das Instrument, in denen der Spieler durch hochvirtuoses Spiel glänzen konnte.Bottesini wurde nicht nur als Komponist, sondern auch als Dirigent hochgeschätzt. Ruhm erwarb er sich aber vor allem als Spieler seines eigenen Instruments. Neben der Entwicklung einer neuen Spieltechnik hat er auch die Ausdrucksmöglichkeiten des Kontrabasses wesentlich erweitert. Drei Beispiele hierfür stehen auf dem Programm. Das Gran Duo concertante stellt ungewöhnlicherweise nicht nur die Violine in Dialog mit dem Kontrabass, sondern der Komponist ließ auch seine Erfahrungen als Dirigent der großen Opern seiner Zeit einfließen, nämlich solche aus der Epoche des frühen Verdi und der Franzosen um Gounod und Berlioz. So ist auch Bottesinis Bekanntschaft mit dem großen Zeitgenossen Rossini zu erklären, dem er in der Rossini Fantasia seine Referenz erweist. Schließlich warten die zwei Sätze des Konzerts für zwei Kontrabässe Gran Duo Passione Amorosa, hier in der Besetzung mit Kammerorchester, mit allem auf, was des Kontrabassisten und des Hörers Herz höher schlagen lässt.

Karin Martensen

Voll kapriziöser Virtuosität.

bezaubernd

Page 18: TaktMagazin Ausgabe Frühjahr 2016

18 takt | frühjahr 2016

kurz berichtet

Die Philharmonie im »Phasnachtsfieber«Haydn und Handball, Bach und Brasilien, Karneval in Rio und Konschtanzer Fasnacht – all das mixte das Allround-Talent Tobias Bücklein mit den Musikern der »Filharmo-nie« zu einem bunten »Sammelsurium närrischer Leitkultur für Sinnfonieorchester« zusammen und brachte damit am 1. und 2. Februar den komplett gefüllten Konzilsaal zum Kochen. Unterstützt von den Gästen Bé Ignacio, Barbara Mauch, Peter Schickele und Steffen Schreyer lieferten Tobias Bücklein und die Philharmoniker mit Witz, Bühnenpräsenz und Spielkunst eine herausragende Fasnachts-Show! (MK)

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Page 19: TaktMagazin Ausgabe Frühjahr 2016

takt | frühjahr 2016 19

kurz berichtetMasterclass mit Kolja Blacher am Ellenrieder-Gymnasium

Am 18. Dezember 2015 besuchte Kolja Blacher den zweistün-digen Musikkurs und einige Schüler des Musik-Neigungskur-ses der Oberstufe des Ellenrieder-Gymnasiums. Da die meis-ten von uns den Namen Kolja Blacher zuvor nicht gekannt hat-ten, hatten wir uns bereits in den vorausgegangenen Wochen in Form von Referaten intensiv auf die Begegnung mit diesem berühmten deutschen Violinisten und Dirigenten vorbereitet.Herr Blacher brachte seine Geige mit, eine Tritton-Stradivari (Baujahr 1730), auf der er uns einige beeindruckende Passa-gen aus den Stücken vorspielte, die wir noch am selben Abend in einem Konzert der Südwestdeutschen Philharmonie Kons-tanz unter Blachers Leitung hören würden. Der Hauptbestand-teil der Begegnung war jedoch eine Fragerunde, bei der wir einiges über Blachers Zeit als Konzertmeister bei den Berliner Philharmonikern, seine Jugend, persönliche Musikvorlieben und seinen Weg zum Geiger erfuhren. Besonders interessant war seine Beschreibung des gleichzeitigen Spielens und Diri-gierens, dem sogenannten »Play-Lead«. Darüber hinaus ergab

sich eine spannende Diskussion, wie man klassische Konzerte für Jugendliche attraktiver gestalten könnte. Das Konzert am Abend war ein eindrückliches Erlebnis. Es hat uns allen gut gefallen und wir schafften es sogar noch, ein Autogramm von Herrn Blacher zu ergattern. Unser Dank geht an Kolja Blacher und die Südwestdeutsche Philharmonie Konstanz, die uns diese einmalige Gelegenheit ermöglicht haben. sonja reischle u. jana Von Der heiDen

fischMarktzwei

Page 20: TaktMagazin Ausgabe Frühjahr 2016

20 takt | frühjahr 2016sonDerkonzert

Konzert Junger Meister

Alexander Glasunow 1865 – 1936

violinkonzert a-Moll oP. 82ModeratoAndante sostenutoAllegro

Sophie Wang Violine

Erich Korngold 1897 – 1957

violinkonzert D-Dur oP. 35Moderato nobileAndanteAllegro assai vivace

Shion Minami Violine

* Pause *

Peter I. Tschaikowski 1840 – 1893

violinkonzert D-Dur oP. 35Allegro moderatoAndanteAllegro vivacissimo

Valeriy Sokolov Violine

Charles Olivieri-Munroe Dirigent

Page 21: TaktMagazin Ausgabe Frühjahr 2016

takt | frühjahr 2016 21sonDerkonzert

Samstag, 2. April 2016 | 20 Uhr | Konzil Konstanz Karten: 32 ∙ 24 ∙ 18 ∙ 14 Euro

Weiteres Konzert: Sonntag, 3. April 2016 | 19.30 | Festspielhaus Bregenz (A)

charles olivieri-Munroe wurde 1969 in Malta geboren und wuchs in Toronto auf, wo er am Royal Conservatory of Music Klavier studierte. Stipendien ermöglichten ihm ein Dirigierstudium in Brno. 1997 wurde ihm der Förderpreis des »Canada Council for the Arts« zuerkannt. 2000 gewann er den internationalen Dirigenten-Wettbewerb beim

Festival Prager Frühling. Von der internationalen Presse wird Olivieri-Munroe vor allem wegen seiner innovativen Programme gelobt. Charles Olivieri-Munroe war zudem erster Dirigent des Colorado Crested Butte Festivals in den USA (2008) und Chefdirigent des slo-wakischen Radiosinfonieorchesters in Bratislava (2001 bis 2004). Er wurde zum Musikdirektor der Warschauer Kammeroper ernannt, wo er eine neue Produktion von Strawinskys Rakes Progress zur Auffüh-rung brachte. Von 1997 bis 2013 war Olivieri-Munroe Chefdirigent der Nordböhmischen Philharmonie in Teplice, wo er in der Folgezeit zum Ehrendirigenten ernannt wurde. Charles Olivieri-Munroe ist seit 2011 Chefdirigent der Philharmonie Südwestfalen.

shion MinaMi gehört zu den gefeiertsten jungen Geigerinnen ihrer Generation. Im Oktober 2015 wurde sie zweite Preisträgerin beim Internatio-nalen Joseph Joachim Violinwettbewerb Hannover. Erste internationale Aufmerksamkeit wurde ihr zuteil 2005 nach ihrem Zweiten Preis beim Interna-tionalen Wettbewerb Long-Thibaud und dem Preis

der SACEM Frankreich für das beste Rezital. Daneben ist sie Preisträ-gerin zahlreicher weiterer Wettbewerbe in Japan und in Europa. Als Solistin trat sie bisher auf mit Orchestern wie dem Orchestre National de Radio France, dem Orchestre National de Lille, dem Orchester des Teatro di San Carlo in Neapel, dem Sinfonieorchester Bilbao und der NDR Radiophilharmonie Hannover sowie mit zahlrei-chen japanischen Orchestern. Außerdem spielte sie mit Kammeror-chestern wie dem La Scala Kammerorchester, den I Solisti Filarmonici Italiani und dem Franz Liszt Kammerorchester. Im März 2008 erschien ihr Debüt-Album als erste Künstlerin des neuen Labels »Universal Music Japan«, 2010 ihre zweite CD »Bloom«. Shion Minami spielt eine Geige von Antonio Stradivari (1727), die ihr von der Suntory Foundation for Arts zur Verfügung gestellt wurde.

soPhie wang wurde 1999 in Taiwan geboren und erhielt im Alter von fünf Jahren ihren ersten Gei-genunterricht. 2008 begann sie ihr Studium an der Hochschule für Musik Freiburg bei Prof. Rainer Kussmaul. 2012 wechselte sie zu Prof. Igor Ozim ans Mozarteum Salzburg. Aktuell studiert die junge Geigerin bei Prof. Boris Kuschnir an der Universität

für Musik und Darstellende Kunst Graz.Sophie Wang gewann mehrfach erste Preise auf nationaler und inter-nationaler Ebene. Seit ihrem gefeierten Orchester-Debüt 2010 im Festspielhaus Baden-Baden, spielt Sophie Wang regelmäßig mit namhaften Orchestern und konzertiert mit bekannten Dirigenten.Auch in den Medien Presse, Fernsehen und Rundfunk findet sie viel Beachtung. So wurde sie 2014 für die Film-Dokumentation »Taiwan, Insel der 1000 Geigen« (unter anderem mit Sir Simon Rattle) von Arte TV ebenso interviewt wie von der Süddeutschen Zeitung.Zurzeit spielt Sophie Wang auf der Violine von Gaspare Lorenzini (1760) mit einem Bogen von Eugene Sartory. Beide sind im Besitz der CHIMEI-Foundation und werden ihr zur Verfügung gestellt.

valeriy sokolov wurde 1986 in der Ukraine geboren und spielt seit seinem fünften Lebensjahr Violine. Er hatte seinen ersten Auftritt mit 11 Jahren. 1999 erhielt er ein Stipendium für die Yehudi-Menuhin-Schule in England, und besuchte Meisterklassen von Mstislaw Rostropowitsch, Zvi Zeitlin und Dora Schwarzberg. Er arbeitet regelmä-

ßig mit den besten Orchestern der Welt und großen Dirigenten, spielte auf zahlreichen großen europäischen Festivals und in großen Konzertsälen. 2005 gewann er den ersten Preis beim Internationalen Violin-Wettbewerb George Enescu in Bukarest, Rumänien.Er hat zahlreiche CDs aufgenommen, unter anderem 2010 Violinkon-zerte von Bartok und Tschaikowski mit dem Tonhalle Orchester Zürich, dirigiert von David Zinman. Seine erste Konzert-DVD war das Sibelius Violinkonzert unter Vladimir Ashkenazy mit dem Europäischen Kam-merorchester, und der von Bruno Monsaingeon produzierte Film über ihn mit dem Titel »Der Geiger der Seele« wurde hochgelobt und bereits mehrfach auf ARTE TV gezeigt.

Page 22: TaktMagazin Ausgabe Frühjahr 2016

22 takt | frühjahr 2016PhilharMonisches konzert

IM

GefühlJean Sibelius 1865 – 1957

karelia-suite oP. 11IntermezzoBalladeMarsch

Robert Schumann 1810 – 1856

klavierkonzert a-Moll oP. 54Allegro affettuosoAndantino graziosoAllegro vivace

* Pause *

Peter I. Tschaikowski 1840 – 1893

syMPhonie nr. 6 h-Moll oP. 74 »Pathétique«Allegro non troppoAllegro con graziaAllegro molto vivaceAdagio lamentoso

Lauma Skride KlaVierDouglas Bostock Dirigent

Page 23: TaktMagazin Ausgabe Frühjahr 2016

takt | frühjahr 2016 23PhilharMonisches konzert

Mittwoch, 6. April 2016 | 20 Uhr | Konzil Konstanz | Abo AFreitag, 8. April 2016 | 20 Uhr | Konzil Konstanz | Abo C

Einführungsvortrag eine Stunde vor Konzertbeginn | Konzertdauer: ca. 120 min.Karten: Konzil 48 ∙ 38 ∙ 28 ∙ 18 Euro | Inklusive kostenlose -Benutzung zu den Konzerten

Weiteres Konzert am Samstag, 9. April 2016 | 20 Uhr | Stadthalle Singen

Der Finne Jean Sibelius ist bis heute ein umstrittener Komponist. Sein Ruhm verbreitete sich vorwiegend in den skandinavischen und angelsächsischen Ländern. Dagegen war seine Aufnahme in Deutschland lange Zeit durch das vernichtende Urteil des Philosophen Theodor W. Adorno geprägt, und in Frankreich gipfelte die Ablehnung in einem Pamphlet, das der Dirigent und Musiktheoretiker René Leibowitz anlässlich Sibelius 90. Geburtstag veröffentlichte. Es trug den Titel »Sibelius – der schlechteste Komponist der Welt.« Kritikpunkte waren die formale Ungebundenheit der Stücke und das Fehlen entwickelter Themen – von der Tradition Haydns, Mozarts und Beethovens ausgehend, empfanden viele Sibelius Orchesterwerke als unlogisch, zusammenhangslos. Doch vielleicht störte Leibowitz und Adorno unterschwellig ja noch etwas anderes: Sibelius wurde von seinen Landsleuten als Nationalkomponist wahrgenommen. Und nicht nur von ihnen: In Deutschland galt der Finne zwischen 1933 und 1945 als »hervorragender Exponent der nordischen Tonkunst«, und seine Werke standen bevorzugt auf den Programmen. Gegen die Vereinnahmung durch die Nationalsozialisten konnte sich Sibelius allerdings nicht wehren, und sie hat auch nichts mit

Vom schlechtesten Komponisten der Weltkarelia-suite

elegisch

der politischen Situation zur Entstehungszeit seiner frühen, betont finnischen Kompositionen zu tun. Ende des 19. Jahr-hunderts, als er Werke wie die Karelia-Suite schrieb, war seine Heimat nur eine kleine Provinz des riesigen russischen Reiches. Alle Unabhängigkeitsbestrebungen wurden von Zar Nikolaus II. rigoros unterdrückt. Gegen die Fremdherrschaft wandten sich vor allem Intellektuelle, und mit ihren Protestaktionen steht die Karelia-Suite in Zusammenhang. Am 13. November 1893 feierten Studenten im karelischen Viipuri/Wyborg (seit dem Zweiten Weltkrieg russisch) ein Fest. Dabei stellten sie die Geschichte Kareliens in einer Reihe von »lebenden Bildern« dar; Sibelius wurde beauftragt, die Musik beizusteuern. Auf seine Ouvertüre folgten damals acht szenisch-musikalische Tableaus. Drei davon bearbeitete der Komponist im folgenden Jahr für den Konzertgebrauch: So wurde aus einer Episode des dritten Tableaus das marschartige Intermezzo der Suite. Die Ballade ist fast identisch mit dem vierten Tableau, in dem König Karl Knutsson dem elegischen Gesang eines Barden lauscht; diesen vertritt in der Konzertversion das Englischhorn. Der Hauptteil des fünften Tableaus entspricht dem Schlussstück der Karelia-Suite, dem mitreißenden »Alla marcia«.

archiV

Douglas bostock ist seit 2001 Chefdirigent des Argovia Philharmonic, das er zu einem der angesehensten Orchester der Schweiz geführt hat. Weitere Stationen seiner Laufbahn sind: Karlsbader Symphonieorchester (Chef-dirigent); Tschechische Kammerphilharmonie (Ständiger Gastdirigent); Münchner Symphoniker (Erster Gastdirigent); Tokyo Kosei Wind Orchestra (Chefdirigent); Schlossoper Hallwyl (Musikalischer Leiter). Sein Temperament, unverkennbarer Stil und Kommunikationstalent machen ihn zum gern gesehenen Gastdirigenten bei führenden Orchestern in Europa, Amerika und Asien. Dazu zählen die BBC Orchester, Royal Philharmonic, London Philharmonic, Prager Symphoniker, Tschechisches Radio-Symphonieorchester, die Orchester in München, Stuttgart, Jena, Erfurt, Århus, Odense – Washington, Chicago, Colorado, Calgary und Mexiko – New Japan Philharmonic, die Orchester in Kyoto, Osaka und Kanazawa, um nur einige zu nennen.

Page 24: TaktMagazin Ausgabe Frühjahr 2016

24 takt | frühjahr 2016PhilharMonisches konzert

Phantasieklavierkonzert brillant

lauMa skriDe wurde 1982 in Riga als jüngste von drei Schwestern einer lettischen Musikerfamilie geboren und spielt seit sie fünf war Klavier. Sie war Schülerin von Anita Paze an der Musikhochschule Emil Darzins in Riga und studierte in der Klasse von Prof. Volker Banfield an der Hochschule für Musik und Theater Hamburg. In internationalen Wettbewerben, an denen sie seit ihrem elften Lebensjahr teilnahm, wurde sie mehrfach ausgezeichnet (unter anderen Maria Canals in Spanien und Cleveland International Piano Competition USA).Sie begeistert sowohl als Solistin wie als Kammermusikerin gleichermaßen auf den wichtigsten nationalen und inter-nationalen Podien, wo sie regelmäßig zudem mit ihrer Schwester, der Geigerin Baiba Skride auftritt.Zu den Dirigentinnen und Dirigenten, mit denen Lauma Skride arbeitet, gehören Andris Nelsons, Kristjan Järvi, Anu Tali, Muhai Tang, John Storgards, Pedro Halffter, Yan Pascal Tortelier und Cornelius Meister. Unter ihren Kammer-musikpartnern sind Daniel Müller-Schott, Sol Gabetta und Julian Steckel, sowie Jörg Widmann, Christian Tetzlaff und das Armida Quartett.

1840 war ein turbulentes Jahr für den 30-jährigen Schumann, er schrieb 130 Lieder, erlangte den Ehren-Doktor der Philosophischen Fakultät zu Jena, brachte Friedrich Wieck in einem Verleumdungsprozess eine 12-tägige Haftstrafe ein, setzte gegen denselben gerichtlich die Eheerlaubnis durch, heiratete Clara und konnte bald ins eheliche Tagebuch eintragen: »Ereignisse nur wenige, Glück die Fülle«. Er beginnt mit dem Wagnis großer Formen für den Konzertsaal. Bereits im Februar 1841 ist die »Frühlingssymphonie« fertig, im April die »Sinfonietta«, dann als »Ouvertüre, Scherzo und Finale« bezeichnet, er arbeitet an einer zweiten Symphonie, später als »Vierte« gezählt – und, nach vorausgehenden Einfällen und Skizzen, gedieh in einer Mai-Woche die »Klavierphantasie mit Orchester« von der Ausarbeitung bis zur Partitur. Diese »Phantasie« wird zum ersten Satz des einzigen Schumannschen Klavierkonzerts, das in seiner endgültigen, dreisätzigen Fassung vier Jahre später vollendet und am 4. Dezember 1845 im Dresdner Hotel de Saxe von Clara uraufgeführt wurde. Ein Stimmensatz wurde ein Jahr danach gedruckt, die Partitur des heute wohl meistgespielten Romantiker-Klavierkonzerts erschien erst 1862. Da lag Schumann schon seit sechs Jahren auf dem Bonner Friedhof.

Schumanns in Text- und Notenwerken inszenierte Dreifach-Selbstmaskerade lässt sich im Phantasie-Kopfsatz des Klavierkonzerts enthüllen: Die Besonderheit dieser Schumannschen Komposition gründet einerseits in der Verbindung von Phantasie und Form, andererseits in der neuen, dialogischen Klang-Kommunikation zwischen Solo und Orchester. So wird der Hauptgedanke des ersten Satzes schon als Klangbegegnung vorgestellt (Holzbläser, dann Solo eine Oktave höher), dann aber zu einem lyrisch-leidenschaftlichen Duo verwandelt. Dieser Satz ist in Form und Vielfalt kammermusikalisches Konzertieren, nicht mehr Repräsentations-Brillanz, schon gar nicht Donner- und Doria-Virtuosität. Darum war das Konzert mäßig erfolgreich, in Wien durchgefallen, in Prag bejubelt. Der langsame Satz ist ein zartes Intermezzo, schlicht wie die »Kinderszenen« mit freundlich aufsteigendem A-B-C-D-Thema und vielen Träumereien. Das Finale steigert den spielerischen Aufwand mit thematischem Dur-Glück und vertracktem Humor in jener Partie, wo der Dreivierteltakt zum Zweiviertelrhythmus sich verkleidet. Aus dieser metrischen Maskerade geht es zum Schluss in die volle Dur-Seligkeit – und endlich heißt es »sempre brillante«.

archiV

Ereignisse nur wenige, Glück die Fülle.

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takt | frühjahr 2016 25PhilharMonisches konzert

Kein Licht am Ende des TunnelsPathétique

Tschaikowskis Pathétique ist Abgesang und zugleich letzter beglückender Höhenflug eines am Leben verzweifelten Komponisten. Die Todestonart h-Moll, der melancholische Tonfall, der verlöschende Schlusssatz – einiges legt nahe, dass Tschaikowski hier bewusst einen Schlusspunkt setzte und dabei endlich einmal ganz er selbst sein wollte.Wie kaum ein anderes Werk Tschaikowskis besitzt die 6. Symphonie ausgesprochenen Bekenntnischarakter, denn der programmatische Inhalt, der Einsatz der Klangmittel und der formale Ablauf orientieren sich hier nicht in erster Linie an tradierten Normen, sondern am individuellen Ausdrucksbedürfnis des Komponisten. Wie den beiden vorangegangenen Symphonien, so liegt auch der Sechsten ein inneres Programm zugrunde, das vom Komponisten allerdings nicht in Worte gefasst wurde, sondern »für alle ein Rätsel bleiben wird«. Den Beinamen »Pathétique« soll Tschaikowski auf Vorschlag seines Bruders erst nach der Uraufführung im Oktober 1893 in die Partitur übernommen haben.

Dass die Sechste die Linie ihrer Vorgängerinnen innerhalb des Themenkreises »Schicksal – Resignation – Tod« fortführt, ist dennoch offenkundig. Fallende Sekundvorhalte, der alte musikalische Topos der Seufzermotivik, durchdringen als allgegenwärtiges Motiv fast die gesamte Melodik des Werks und prägen seine Grundstimmung; im dritten Satz erinnert zudem eine triolische Figur mehrfach an Beethovens »Schicksalsmotiv«, und der Posaunenchoral gegen Ende des Finales spielt möglicherweise auf Bachs »Weinen, Klagen, Sorgen, Zagen« an. Starke Kontraste zwischen den Sätzen und Satzteilen erzeugen ein ständiges Wechselbad der Gefühle, und die Instrumentation, die sogar Tschaikowskis Kritiker ehrlich bewunderten, sorgt für zusätzliche klangliche Dramatisierung.Auch der formale Ablauf der Symphonie bleibt von ihrem »pathetischen« Charakter nicht unbeeinflusst. Den auffälligsten Bruch mit der Tradition stellt der Klagegesang des Finales dar, der in abgrundtiefer Trostlosigkeit versinkt. »Pathetisch« ist das Werk daher keineswegs nach vordergründigem Verständnis – nämlich als kraftvoll nach außen gekehrte, überzogene Flut von Emotionen –, sondern vielmehr im Sinne einer jenseits allen schönen Scheins liegenden emotionalen Tiefe. Ein Licht am Ende des Tunnels war in diesem Fall nicht vorgesehen.

Kerstin KlaholZ

melan­cholisch

Starke Kontraste erzeugen ein ständiges Wechselbad der Emotionen.

Page 26: TaktMagazin Ausgabe Frühjahr 2016

26 takt | frühjahr 2016wissen

Entdecke die

Ein musikalisches MärchenIm Jahr 1936 schrieb der russische Komponist Sergej Prokofjew das berühmte musikalische Märchen Peter und der Wolf, um Kinder mit den Instrumenten eines Symphonieorchesters vertraut zu machen. Er dachte sich eine spannende Geschichte aus, die geht so: Der Junge Peter wohnt mit seinem Großvater am Rande eines Waldes. Eines Morgens geht Peter verbotenerweise hinaus auf die große Wiese und lässt dabei die Gartentür offen – und schon nimmt die Geschichte ihren Lauf: Die Ente watschelt gemütlich hinterher und trifft auf den frechen, kleinen Vogel.

Ente und Vogel zanken, währenddessen schleicht die Katze heran, und dann tritt auch noch der große graue Wolf aus dem Wald hervor und frisst die Ente! Mithilfe des kleinen Vogels und einer List kann der mutige Peter den Wolf schließlich einfangen und gemeinsam mit den Jägern in den Zoo bringen.Passend zur Geschichte von Peter und der Wolf komponierte Sergej Prokofjew Musik für ein ganzes Orchester: Jeder Person und jedem Tier der Erzählung ordnete er ein klanglich passendes Instrument zu, so dass sie leicht von jedermann herausgehört werden können. Auf diese Weise entstand ein »musikalisches Märchen«. Die Instrumente erklingen wie folgt: Peter (Violine, Streicher), Großvater (Fagott), Vogel (Querflöte), Ente (Oboe), Katze (Klarinette), Wolf (Hörner), Jäger (Pauken).

Auf dem Bild unten siehst Du die wichtigsten Personen der Geschichte. Kannst Du Peters Großvater noch in den Bilderrahmen malen? Schreibe die Namen zu den Instrumenten und verbinde sie mit der passenden Figur.

Page 27: TaktMagazin Ausgabe Frühjahr 2016

Musiktakt | frühjahr 2016 27wissen

eduart ist die Partitur heruntergefallen und alle Noten sind durcheinandergepurzelt. Weißt Du welche Notenschnipsel für welche Person in der Geschichte stehen? Auf unserer Homepage www.philharmonie-konstanz.de/education/hoerbeispiele kannst Du dir anhören wie Peter, der freche, kleine Vogel oder der böse Wolf klingen, dann erhörst Du sicherlich auch das spielende Instrument. Spielst Du ein Instrument? Dann kannst du ja selbst einmal probieren die Noten zu spielen …

erke Duit wurde in Bremen geboren und ist Komponist, Dirigent und Klavierbegleiter. Er studierte in Wien und Los Angeles Musik und gründete 1990 sein Orchester, die Camerata Wien, das er seit damals leitet. Neben Gastdirigaten bei verschiedenen internationalen Orchestern wurden seine Kompositionen in Wien und beim steirischen Herbst uraufgeführt. Des Weiteren unterrichtet Erke Duit »Musikalische Interpretation und Rollengestaltung« an der KONSuni Wien.

Sonntag, 17. April 2016 | 11 Uhr | Konzil KonstanzKarten: Erwachsene 12 ∙ Kinder 6 ∙ Familien 25 Euro

eduart-faMilienkonzert

Peter und der Wolf Ein musikalisches Märchen für Kinder ab 6 Jahren mit Musik von Sergej Prokofjew

Im ersten Teil unseres Familienkonzertes stellt Marko Simsa auf humorvolle Weise mit dem Dirigenten Erke Duit die musikalischen Motive von Peter, dem Großvater und allen anderen Figuren der Geschichte vor und erklärt die Besonderheiten eines Orchesters. Anschließend hören wir gemeinsam das bekannte symphonische Märchen.

Marko Simsa erZÄhler | Erke Duit Dirigent

Mittwoch, 13. April 2016Sommertalschule Meersburg

Donnerstag, 14. April 2016Graf Burchard Halle Frickingen

Freitag, 15. April 2016Grundschule Allmannsdorf

eduart on Tour

Marko siMsa macht seit Jahren erfolgreich Konzert- und Theaterprogramme für Kinder und die ganze Familie. Unter dem Motto »Klassik für Kinder« bringt er klassische Musik zum Mitmachen auf die Bühne. Seine Programme zeigte er unter anderem bei den Salzburger Festspielen und im Wiener Musikverein, in der Philharmonie Essen, im Mozarteum Salzburg und im Leipziger Gewandhaus. Seit 1999 schreibt er sehr erfolgreich musikalische Bilderbücher für Kinder, die bisher in 12 Sprachen übersetzt wurden.

lösungen: 1 Peter / Violine 2 grossVater / fagott 3 Vogel / Querflöte 4 ente / oBoe 5 KatZe / Klarinette 6 Wolf / hörner

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28 takt | frühjahr 2016

Ich bin dagegen!

KOLUMNEvon tobias bücklein

Wir leben in einer Zeit deutlicher Meinungsäußerungen. Kein Wunder, befinden wir uns doch im Landtags-Wahlkampf von Baden-Württemberg und im Vorwahlkampf für die Bundestagswahl 2017. Und dann wird Ende des Jahres in den USA auch noch die mächtigste Position der westlichen Welt neu besetzt. Also wird gestritten und attackiert, dass es scheppert. Als ob das Getöse auf der Welt nicht groß genug wäre.

Jahrzehntelang suchten alle ihr Heil in der »Mitte«. Jetzt scheint die Geduld mit den Gemäßigten abzunehmen. Klare Ansagen sind beliebt. Während auf der Welt die Pole schmelzen, ohne dass es jemanden interessiert, haben Pole bei der (so genannten) Meinungsbildung offenbar Hochkonjunktur. Die Sehnsucht nach den Tschillers nimmt zu. (Nahm TATORT-Vor-Vorgänger Schimanski noch die Fäuste, muss es heute schon die Panzerfaust sein.)

Früher war man gegen Stuttgart 21 oder gegen G8. Heute ist man gleich gegen Europa und den Euro. Oder will allen Muslimen die Einreise verweigern. Obergrenzen für Asylsuchende, Mauern gegen Mexikaner, Schießbefehl gegen Flüchtlinge. Fehlt nur noch jemand, der Kettensägen gegen Straßenmusiker fordert, die in Fußgängerzonen die Toccata von Bach runterdudeln.

Ich meine … wenn ich es mir so recht überlege … Man könnte doch auch bei der Musik mal viel radikaler sein. Was da alles geduldet wird: Schlager, Country, Dixieland, Electro, Minimalmusic, Hip-Hop, Barock, Wagner, Schönberg und Stockhausen. Eine erschreckende Vielfalt von Klangereignissen behauptet von sich, Musik zu sein!

Aus offenen Fenstern, Kirchenportalen, Autoradios, Restaurant-Lautsprechern und Panflöten quellen täglich Kaskaden von Schallwellen und bahnen sich ungefragt den Weg an mein Ohr. Ja, da würde ich gerne mal eine Obergrenze einführen! Oder am besten: Gleich alles ABSCHAFFEN. ZWANG zur Stille. Das Ohr ist VOLL!

titeltheMa

Künftig gibt es Geräuschemissionen nur noch auf Rezept: Zweimal täglich ein Schrei zum Abbau von Aggressionen. Morgens in begründeten Fällen vier Takte Techno bis die Herzrhythmus-Störungen vorbei sind. Und meinetwegen einmal im Leben den Hochzeitsmarsch in der Kirche – aber bitte Türen zu.

Natürlich ist das absurd. Wer will denn schon gleich Musik im Allgemeinen verteufeln, nur weil ihm in ein paar Musikstilen einige Stücke nicht gefallen. Das wäre ja, wie wenn man Griechen grundsätzlich für faul halten würde. Oder alle Nordafrikaner für frauenverachtend. Oder denken, dass Muslime immer latent auch Dschihadisten sind. Nur weil Beethoven mal »Für Elise« geschrieben hat, ist die Wiener Klassik ja noch lange kein volkstümlicher Schlager.

Ja, es ist anstrengend, differenziert zu bleiben. Und niemand kann das besser verstehen, als die Freunde der Musik. Wir brauchen die Zwischentöne. Also hören Sie nicht auf diejenigen, die glauben, die Welt bestünde nur aus Fortissimo und Pianissimo, es gäbe nur Adagio oder Presto. Wer regelmäßig ein diminuendo oder accelerando erlebt hat, weiß, dass das nicht so ist …

tobias bücklein ist Musiker, Moderator und produziert seit vielen Jahren Shows für Unternehmen, die Bühne und das Fernsehen. In seiner Portraitshow-Reihe inselDENKER erleben Sie ihn in nächster Zeit am: 3. März (Gäste: Michael Groß / Andreas Hoppe) 25. Juni (Gäste: Margot Käßmann / Ralph Caspers).

Tickets unter www.inseldenker.de.

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takt | frühjahr 2016 29

kurz berichtet

fischMarktzwei

Mozart-Marathon im InselhotelDrei Mozartabende in Folge begeisterten im Januar die Besu-cher und bewiesen einmal mehr das Gespür der Philharmonie für erfolgreiche Formate.Der Auftaktabend kombinierte Mozarts Serenade Nr. 10 B-Dur, dirigiert von Stefan Schilli mit Auszügen aus seinen Briefen, unterhaltsamst gelesen von Theaterintendant Christoph Nix. Das Publikum im voll besetzten Saal applaudierte begeistert dieser Kombination aus Klang und Wort.Zwei Symphonien und zwei Klavierkonzerte, exzellent dirigiert von Philipp von Steinaecker und mit dem herausragenden See Siang Wong als Solist am Klavier, fesselten das Publikum am zweiten, insgesamt dreistündigen Abend. Das Konzert samt Pause mit 2-Gänge-Menü, als auch einem unterhaltsamen Vortrag von Intendant Fehlmann zum Genie Mozarts, ergaben ein »Kunst-Event mit geselliger, zugleich fesselnder Beson-derheit« (SÜDKURIER).

»Die Entführung aus dem Serail« in einer Bearbeitung run-dete die erfolgreiche Mini-Reihe am dritten Abend ab. Die fünf Solisten des Miroir Quintetts gestalteten gemeinsam mit Schauspieler Hans Helmut Straub den Abend. (MK)

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Entfl iehen Sie dem Alltag nicht, entschweben Sie ihm!Vom Säntisgipfel reicht der Blick über sechs Länder. Genauso grenzenlos wie die Aussicht sind auch die Möglichkeiten, die Säntis und Schwägalp bieten. Hier erwarten Sie bei jedem Wetter echte Erlebnisse fernab dem Alltag.

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und Gemüse inkl. Berg- und Talfahrt Erwachsene ab 16 J. CHF 60.00 EUR 54.55; Kinder ab 6 J., Halbtax / GA CHF 52.00 EUR 47.30Preis- und Kursänderungen vorbehalten.

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«Und wenn Sie gingen» aufgeführt durch das Theater Konstanz am 12., 13., und 14. Mai 2016

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Licht kann so vieles. Es zeigt uns den Weg, wenn es dunkel ist. Es sorgt für die richtige Stimmung und weckt angenehme Gefühle. Es ist warm. Manchmal sogar ein echter Romantiker. Das richtige Licht macht den Moment. Wir erhellen die einzigartigen Augenblicke in Konstanz – mit unserer vielseitigen Stromversorgung.

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Zum 100. Geburtsjahr "Hommage a Yehudi Menuhin"

Mit dem Sohn von Yehudi Menuhin: Jeremy Menuhin, Klavier

Mittwoch, 20. Juli – 19:30 Uhr

Orchesterkonzert

Festivalorchester

J.S. Bach Doppelkonzert BWV 1043

für zwei Violinen

M. Arnold Doppelkonzert op. 77

für zwei Violinen

A. Vivaldi Die vier Jahreszeiten

Donnerstag 21. Juli – 19:30 Uhr

Jazzkonzert

Peter Vogel und Ensemble

Mittwoch, 27. Juli – 19:30 Uhr

Orchesterkonzert

Südwestdeutsche Philharmonie Konstanz

W.A. Mozart Sinfonia concertante KV 364

W.A. Mozart Klavierkonzert Es-Dur KV 271

P. Vogel „Charming humor in shaky times“

J. Brahms Doppelkonzert a-moll op. 102

für Violine und Violoncello

Donnerstag 28. Juli – 19:30 Uhr

Kammermusikabend

Werke von Mozart, Schubert,

Enesco, Brahms

Konstanzer MusikFestival

20. bis 28. Juli 2016 Inselhotel Konstanz

Solisten:

Valeriy Sokolov, Violine · Jeremy Menuhin, Klavier

Gary Hoffman, Violoncello · Yulia Deyneka, Viola

Nikita Boriso-Glebsky, Violine

Christian Maurer, Saxophon · Peter Vogel, Klavier

Gerd Boelicke, Bass · Wolfi Rainer, Schlagzeug

www.konstanzer-musikfestival.de

Kartenvorverkauf: auch www.reservix.de

Künstlerische Leitung:

Valeriy Sokolov,

Peter Vogel

Klassik-Soul-Jazz-ExperienceWenn ein klassisches Orchester auf bekannte Musiker der urbanen Kultur trifft und die eigentlich als unver-einbar geltenden Stile der E- und U-Musik verschmel-zen, dann verspricht dies stets einen ganz besonde-ren Erlebniswert. Solch ein ungewöhnliches Zusam-mentreffen bahnt sich nun in Kreuzlingen in der Bodensee-Arena an: Hier werden am 30. April 2016 der Jazzmusiker Lutz Häfner, Rapstar Max Herre, Soul-sängerin Joy Denalane und Peter Fox gemeinsam mit der Südwestdeutschen Philharmonie unter der Lei-tung von Christoph Rehli musizieren. Damit werden sich in der Bodensee-Arena gleich drei Echo-Preis-träger mit vielen weiteren Weltklasse-Musikern die Bühne teilen. Der Kartenvorverkauf läuft, Karten gibt es unter www.koko.de oder unter Telefon 07531 90 88-44 (KoKo)

kurz berichtet

fischMarktzwei

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WaldIM

Carl Maria von Weber 1786 – 1826

ouvertüre zu Der freischütz oP. 77

Robert Schumann 1810 – 1856

konzertstück für vier hörner f-Dur oP. 86LebhaftLangsamSehr lebhaft

* Pause *

Ludwig van Beethoven 1770 – 1827

syMPhonie nr. 7 a-Dur oP. 92Poco sostenutoAllegrettoTempo di MinuettoAllegro vivace

gerMan hornsounDChristoph Eß | Sebastian Schorr | Stephan Schottstädt | Timo Steininger

Eckehard Stier Dirigent

PhilharMonisches konzert

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Mittwoch, 20. April 2016 | 20 Uhr | Konzil Konstanz | Abo AFreitag, 22. April 2016 | 20 Uhr | Konzil Konstanz | Abo B

Einführungsvortrag eine Stunde vor Konzertbeginn | Konzertdauer: ca. 105 min.Karten: 48 ∙ 38 ∙ 28 ∙ 18 Euro | Inklusive kostenlose -Benutzung zu den Konzerten

Weitere Konzerte: Donnerstag, 21. April 2016 | 20 Uhr | Forum am Schlosspark Ludwigsburg Sonntag, 24. April 2016 | 19 Uhr | Graf-Burchard-Halle Frickingen

PhilharMonisches konzert

Der deutsche Waldfreischütz-ouvertüre

dämonischCarl Maria von Weber wurde schon sehr früh mit der Bühne und ihren Gegebenheiten und Anforderungen vertraut. Sein Musikschaffen war zwar sehr vielseitig, doch sein Schwerpunkt liegt bei der Oper. Während seine ersten Versuche auf diesem Gebiet nicht sehr erfolgreich waren, errang er sich Achtung mit der 1811 entstandenen Oper Abu Hassan und der Schauspielmusik »Preziosa«. Ein durchschlagender Erfolg jedoch war ihm erst mit 35 Jahren (1821) mit der Uraufführung des »Freischütz« in Berlin beschieden. Mit dem Freischütz schuf Weber die von den Romantikern ersehnte deutsche Volksoper.Webers Ouvertüren sind nicht bloße instrumentale Einleitungen, sondern sie enthalten »die ganze Oper in nuce«, wie Weber sich ausdrückte, das heißt sie stellen den geistigen und dramatischen Gehalt der nachfolgenden Oper dar. Das Themenmaterial wird dabei fast ausschließlich der Oper entnommen und im Sinne einer symphonischen Dichtung gestaltet. Der Kern der Handlung des Freischütz besteht im Kampf zwischen Himmel und Hölle, im Sieg des Guten über das Böse, dargestellt im Naturmilieu des deutschen Waldes. Die für die Oper charakteristischen Grundzüge, die Waldstimmung und die Symbolisierung dämonischer und göttlicher Mächte, werden in der Ouvertüre evident.

eckeharD stier ist im sächsischen Dresden geboren und aufgewachsen. Vom Kruzianer und erstem Preisträger des Rudolph-Mauersberger-Stipendiums führte sein Weg zum Generalmusikdirektor eines deutschen Dreispartenhauses und Music Director des Auckland Philharmonia Orchestra in Neuseeland.Zahlreiche Konzertverpflichtungen führten ihn bisher auf vier Kontinente zu Spitzenorchestern wie dem London Symphony Orchestra, dem London Philharmonic, dem Tokyo Philharmonic Orchestra, dem Melbourne Symphony Orchestra und der Dresdner Philharmonie.Eckehard Stier hat ein breites Repertoire von mehr als 80 Bühnenwerken dirigiert und sich einen Namen als Operndirigent erarbeitet. Besonders seine Interpretationen mit Werken von Richard Strauss und Richard Wagner wurden von Presse und Publikum hoch gelobt.Seine Offenheit und sein alles andere als konservativer Umgang mit Musik führt ihn immer wieder zu inspirierenden fremden Kulturen und vielfältigen Crossover-Projekten als Dirigent wie auch als Pianist.

Die Ouvertüre beginnt mit einer Adagioeinleitung, in der die Hörner mit ihrem Thema die Stimmung des Waldes auszudrücken scheinen. Im nachfolgenden Allegro, das stürmisch bewegt ist, wird die Nachtseite des Lebens, die Welt Samiels, des schwarzen Jägers, dargestellt. Auf einen strahlenden Hornakkord folgt eine Melodie der Klarinette, des Instruments, das Weber besonders geschätzt hat, und diese mündet in das liebliche zweite Thema. In der Durchführung herrschen die dunklen Mächte wieder vor, bis ein C-Dur-Akkord den Sieg des Guten verkündet. Die Ouvertüre endet schließlich im Jubel des zweiten Themas, das wie ein Schlusshymnus erklingt.

archiV

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34 takt | frühjahr 2016PhilharMonisches konzert

Ventiltechnikkonzertstück

prachtvollHinsichtlich der Zahl vollendeter Kompositionen war 1849 Robert Schumanns fruchtbarstes Jahr. Robert Schumann schrieb in diesem Jahr, vor dem Hintergrund der revolutionären Ereignisse in Dresden, auch einige Märsche. In diesem Zusammenhang beschäftigte er sich mit der technischen Entwicklung der Blechblasinstrumente. Eine davon war die Diskussion um die Nutzung der Ventiltechnik für Trompeten und Hörner. Die dadurch unzweifelhaft verbesserte Spieltechnik stieß in jenen Jahren keineswegs auf ungeteilte Zustimmung. Schumann dagegen sah diese für den Instrumentenbau folgenreiche Entwicklung als Chance für die Ausweitung der Einsatzmöglichkeiten an. Im Februar 1849 unternahm er deshalb den kühnen Versuch, gleich vier Ventilhörner als eine Art neuartigen Concertinos mit dem Orchestertutti wetteifern zu lassen. Das Konzertstück F-Dur op. 86, das der Komponist innerhalb 20 Tagen vollendete, stellt in seiner fordernden Spieltechnik und der wegweisenden Berücksichtigung der verschiedenen Klangmöglichkeiten alles in den Schatten, was das 19. Jahrhundert sonst noch für das Ventilhorn zu bieten hatte. Bei seiner Uraufführung am 25. Februar 1850 in einem Benefizkonzert des Gewandhausorchesters und des Gewandhaushornquartetts erregte das Werk zwar überregionales Aufsehen, fand jedoch auf Grund der immensen Schwierigkeiten, vor allem der ersten Hornpartie, bis heute keine entsprechende Verbreitung.

Die Anlage der einsätzigen Komposition folgt der überlieferten dreiteiligen Konzertform, innerhalb derer zwei bewegte »Sätze« einen ruhigen Mittelteil umschließen. Nach zwei Tuttiakkorden beginnt das Hornquartett sofort mit dem frisch und lebensfroh erscheinenden Hauptthema, das vom Orchester aufgegriffen und fortgeführt wird. Das leidenschaftliche Drängen dieser Passage findet seinen Gegenpart in einer lyrisch-elegischen Partie, die wiederum von den Hörnern vorgestellt wird. Melancholie beherrscht die im »Volkston« gehaltene Romanze. Attacca schließt das Finale an, in dem der Komponist alle Konventionen der Satzgestaltung aufgibt. Anstelle eines Durchführungsteils erscheint nach der fröhlichen Eröffnung ein eigenständiger, ruhiger Zwischensatz, bevor die für Schumann gewaltig wirkende Steigerung in eine tänzerisch geprägte, virtuose Coda mündet, die das Werk schwungvoll und heiter beschließt.

archiV

gerMan hornsounD sind vier außergewöhnliche Musiker, Preisträger internationaler Wettbewerbe, Hornisten in Berlin, Reutlingen, Hannover und Bamberg.Das Repertoire des Ensembles beinhaltet sämtliche Epochen der Musikgeschichte, Originalwerke sowie Arrangements. Durch eigene Arrangements jedoch bietet german hornsound programmatisch weit mehr als das gängige Hornquartett-Repertoire.german hornsound ist regelmäßiger Gast bei Festivals wie Mecklenburg-Vorpom-mern, Schleswig-Holstein, Rheingau-Musikfestival, Festival Mitte Europa, Oberstdor-fer Musiksommer, Mosel-Festival.In Zusammenarbeit mit dem Schriftsteller Herbert Rosendorfer entwickelte german hornsound ein viel beachtetes Projekt um Wagner und Verdi Siegfried und Violetta.Aktuelle Projekte verbinden german hornsound mit dem Ensemble Amarcord und Malte Arkona (Hänsel und Gretel).Ihre aktuelle CD: die Konzerte für vier Hörner von Schumann Madsen und Leopold Mozart mit den Bamberger Symphonikern.

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takt | frühjahr 2016 35PhilharMonisches konzert

Siegesmusik oder irre Orgie?syMPhonie nr. 7

tänzerisch

Anders als viele seiner früheren Kompositionen hatte Ludwig van Beethovens siebte Symphonie von Beginn an Erfolg. Dazu trugen vermutlich auch aktuelle politische Ereignisse bei: Nur zwei Monate vor der Uraufführung (am 8. Dezember 1813) hatte die Völkerschlacht zu Leipzig den Untergang Napoleons eingeleitet, und daher interpretierten viele das Werk im Sinne der freudigen Sieges- und Freiheitsstimmung. Sie prägt bereits den Eröffnungssatz, dessen Vivace-Hauptteil ganz durch einen Tanz im hüpfenden 6/8-Takt bestimmt wird. Weitere außermusikalische Deutungen finden sich noch bis ins 20. Jahrhundert in der Beethoven-Literatur: Die Vermutungen reichen vom »antiken Rebenfest« bis zur Hochzeitsfeier. Zwar kann nichts davon belegt werden, doch lebensbejahend und heiter wird man die Musik auf jeden Fall nennen dürfen.Einen wirkungsvollen Kontrast zum Vivace bildet das Allegretto, das in der Siebten den langsamen Satz ersetzt: Zuerst stellt ein trauriger Bläserakkord die vorangegangene

Siegesstimmung in Frage. Über einem hartnäckig wieder-holten Rhythmus entfaltet sich dann immer mächtiger und bedrohlicher ein Klagegesang. Die zeitgenössischen Hörer mussten ihn zweifellos als einen Trauermarsch für die Gefallenen der Schlacht verstehen. Der Satz war einer zeitgenössischen Kritik zufolge »ein Lieblingsstück aller Kenner und Nichtkenner, das auch den in der Tonkunst gar nicht Unterrichteten innig anspricht, durch seine Naivität und einen gewissen geheimen Zauber alles unwiderstehlich hinreißt, und dessen Wiederholung bisher noch bei jeder Aufführung mit Enthusiasmus erzwungen worden ist«. Mitreißende Rhythmen prägen auch das folgende Scherzo, das zweimal von einem gesanglicheren Trio unterbrochen wird. Die späteren Charakterisierungen als »Orgie des Rhythmus« (Romain Rolland) oder »Apotheose des Tanzes« (Richard Wagner) verdankt Beethovens Siebte aber vor allem ihrem Finale. Nach zwei Akkordschlägen bricht ein wahrer Sturm rhythmischer Energie und rasender Bewegung los.

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Jeder Mensch hat etwas, das ihn antreibt.

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36 takt | frühjahr 2016PhilharMonisches konzert

RückblickIM

Carl Nielsen 1865 – 1931

an iMaginary triP to the faroe islanDs

Britta Byström *1977

troMPetenkonzert nr. 2 »screen MeMories«

* Pause *

Jean Sibelius 1865 – 1957

syMPhonie nr. 2 D-Dur oP. 43AllegrettoTempo andante ma rubatoVivacissimo Allegro moderato

Tine Thing Helseth troMPeteAlexander Prior Dirigent

in KooPeration Mit DeM

Internationalen Bodenseefestival.

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takt | frühjahr 2016 37PhilharMonisches konzert

Mittwoch, 11. Mai 2016 | 20 Uhr | Konzil Konstanz | Abo AFreitag, 13. Mai 2016 | 20 Uhr | Konzil Konstanz | Abo C

Einführungsvortrag eine Stunde vor Konzertbeginn | Konzertdauer: ca. 105 min.Karten: 48 ∙ 38 ∙ 28 ∙ 18 Euro | Inklusive kostenlose -Benutzung zu den Konzerten

Die weite finnische Landschaftan iMaginary triP to the faroe islanDsWas Jean Sibelius für Finnland war, das war Carl Nielsen für Dänemark: ein Kristallisationspunkt nationalen Gefühls mit internationaler Ausstrahlung. Dass dies so kommen würde, war Nielsen aber nicht in die Wiege gelegt. Er war das siebte von zwölf Kindern eines Malers und Anstreichers, der jedoch auch Geige spielte und mit Tanzkapellen über die Dörfer zog. Vom Vater lernte der junge Carl die Grundzüge des Violinspiels. Vierzehnjährig trat der Sohn in die Odenser Militärkapelle ein und konnte später mit Hilfe eines Stipendiums Violine und Komposition am Konservatorium in Kopenhagen studieren. 1888 hatte er seinen ersten Erfolg als Komponist mit der Kleinen Suite für Streicher op. 1. Bis 1905 spielte er Geige im Hoforchester und übernahm dann dessen Leitung. Seine weitere Karriere führte ihn 1915 bis 1927 als Dirigent zur Kopenhagener Musikvereinigung und als Kompositionslehrer ans dortige Konservatorium.In seinen späten Werken (ab ca. 1924) wurde Nielsens Tonsprache immer moderner. Diese extensive, kraftvolle Harmonik ist es denn auch, die Nielsen von Sibelius unterscheidet. Während dessen introvertierte, eher

grüblerische Kunst die Weite der finnischen Landschaft zu spiegeln scheint, war Nielsen ein extrovertierter, vitaler Musiker. Seine Harmonik stößt im Spätwerk an die Grenzen der Tonalität oder überschreitet sie gar; simple melodische Bildungen macht er zu Ausgangspunkten komplizierter polyphoner und rhythmischer Umformungen. Beispielhaft ist dies auch in dem nur scheinbar spätromantischen Tonwerk En Fantasirejse til Foerøerne (Eine Fantasiereise auf die Färöer-Inseln) zu erleben. Das 1927 entstandene Stück beginnt klanglich vollkommen unkompliziert und entfaltet einen geradezu schwelgerisch-romantischen Ton. Im weiteren Fortgang erweist sich jedoch, dass lediglich das Ausgangsmaterial unkompliziert ist. Was mit diesem geschieht, ist außerordentlich komplex. Die traditionellen Formschemata werden zugunsten einer permanenten Durchführungstechnik aufgelöst, die das thematische Material ständig verändert, abwandelt, miteinander kombiniert. In Bezug auf harmonische Praktiken wie Polytonalität und Ausweichen in entfernteste Tonarten sowie auf komplizierte Polyphonie steht das Werk der fünften Symphonie nicht nach. Wie diese irritierte es dann auch die ersten Hörer.

Karin Martensen

alexanDer Prior ist 1992 in London geboren und ist eine Naturbegabung, der bereits als 18-jähriger die Uraufführung seiner 6. Symphonie dirigierte und dessen Ballett »Mowgli« seit Jahren in Moskau gespielt wird. Als jüngster Student seit Sergej Prokofjew schloss er mit 17 Jahren seine Dirigierausbildung in St. Petersburg mit Aus-zeichnung ab. Erste Opernerfahrungen sammelte er als Assistent in Seattle, mit Bizets Carmen in Kopenhagen, mit Verdis La Traviata an der Oper Leipzig sowie im Frühjahr 2014 mit Bohuslav Martinůs Mirandolina am Cuvillé-Theater in München. Er diri-gierte das Edmonton Symphony Orchestra, die Deutsche Kammerphilharmonie Bremen und die Düsseldorfer Sympho-niker. Im Herbst 2014 übernahm er die musikalische Gesamtleitung des WDR-Musikwettbewerbs in Köln. Auch als Komponist ist er intensiv tätig. Seine 4. Symphonie »Gogol« für Gesangssolisten, Chor und Orchester entstand 2009 als Auftragswerk der Kulturbehörde St. Petersburg. 2010 wurde das Orchesterwerk Horizons unter seiner Leitung vom Royal Philharmonic Orchestra in London uraufgeführt, 2011 das vom Hong Kong City Chamber Orchestra gespielte Tripel-Konzert That which must remain unspoken.

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38 takt | frühjahr 2016PhilharMonisches konzert

Vom selben Zweig des Baumesscreen MeMories

Die schwedische Komponistin Britta Byström gilt als eines der herausragendsten Talente ihrer Generation. Die 1977 in Sundsvall Geborene hat bereits Opern, Choralwerke und Kammermusik in ihrem Portfolio. Doch am allerliebsten beschäftigt sie sich mit Orchestermusik. Daher hat sie bereits eine große Menge Originalwerke für Orchester und Solokonzerte geschrieben, und zwar etwa für so herausragende Solisten wie die Trompeterin Tine Thing Helseth und die Geigerin Ellen Nisbeth. Byströms Orchesterwerke wurden von einer Reihe prominenter nordischer Orchester aufgeführt, darunter das Royal Philharmonic in Stockholm, das Swedish Radio Orchestra, das Norwegian Radio Orchestra KORK und andere. Ganz grundsätzlich versteht Byström ihre Musik als eine »vom selben Zweig des Baumes, der auch die Klassik hervor gebracht hat. Doch heute verfügen wir über eine wesentlich breitere Klangpalette als damals, wir haben die Grenzen erweitert.« Ihre Herangehensweise an jegliche Komposition ist poetischer Natur und wird von Impressionen bestimmt. In diesem Sinne und mit Blick auf Byströms Talent für Instrumentation und Klangfarbe kann man ihre Musik vielleicht als »impressionistisch« beschreiben.

Es verwundert daher nicht, dass die Werktitel Byströms oftmals Verweise auf Werke der Literatur oder des Films aufweisen. Dies gilt etwa für Invisible Cities (2013) oder für Picnic at Hanging Rock (2010). Andere Kompositionen sind als Verneigung vor großen Kollegen zu verstehen: Der Vogel der Nacht (2010) etwa verweist auf Gustav Mahler, die Abschieds-Variationen (2005) sind als Referenz an Joseph Haydn aufzufassen. Dennoch stellen diese Werktitel nicht bloße Programme für die Kompositionen dar, sondern sollen den poetischen Rahmen für das Stück quasi heraufbeschwören.All dies gilt auch für das 2012 entstandene zweite Trompetenkonzert, das den sprechenden Untertitel »Screen Memories« trägt. In dem rund 25-minütigen Werk reichen die akustischen Déjà-vu denn auch ganz bewusst von Beethoven bis hin zu einem Song des britischen Folkmusikers Donovan. Screen Memories erlebte seine Uraufführung im schwedischen Sundsvall. Mitauftraggeber war das Kölner Gürzenich-Orchester, das mit der Premieren-Solistin Tine Thing Helseth in Anwesenheit der Komponistin auch die dortige deutsche Erstaufführung bestritt.

Karin Martensen

tine thing helseth »Diese Trompeterin spielt in einer eigenen Liga!« Wer die norwegische Virtuosin Tine Thing Helseth in einem Konzert oder auf einer ihrer CD-Einspielungen hört, wird diesem Urteil eines Kritikers ohne Einschränkungen zustimmen. Die 1987 in Oslo geborene Musikerin gilt heute als eine der führenden Trompeten-solistinnen ihrer Generation. Bereits kurz nach Abschluss ihres Studiums am Osloer Musikinstitut erhielt Tine Thing Helseth erste wichtige Auszeichnungen. Mit dem 2. Preis beim »Eurovision Young Musician Contest« begann im Jahr 2006 ihre internationale Karriere. Sie erhielt 2007 den norwegischen Grammy Award als »Newcomer of the Year« und den Luitpoldpreis des Festivals Kissinger Sommer, 2009 gewann sie die Borletti-Buitoni Trust Fellowship und 2013 den ECHO Klassik als beste Nachwuchskünstlerin.2007 spielte sie bei der Gala zur Verleihung des Friedensnobelpreises in Oslo und gründete ihr erstes eigenes Ensemble, das »tenThing Brassensemble«. 2010 hob die vielseitige Musikerin ein weiteres eigenes Projekt aus der Taufe: das Jazz-Tango Fusion-Ensemble »Tine Thing Helseth Quintet«, kurz TTHQ.Die sympathische Skandinavierin ist als Artist in Residence Gast des Bodenseefestivals 2016.

poetisch

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takt | frühjahr 2016 39PhilharMonisches konzert

Mythen und SagensyMPhonie nr. 2

festlich

Jean Sibelius, Finnlands bedeutendster Symphoniker wurde in seiner musikalischen Entwicklung von der deutschen romantischen und spätromantischen Musik beeinflusst, fand aber bald zu einem eigenständigen Kompositionsstil, der seine Wurzeln in der finnischen Volksmusik und in den nationalen Mythen und Sagen hat. Doch wie selbständig er dabei verfuhr, zeigt seine folgende Erklärung: »Es herrscht die irrige Ansicht, dass meine Themen oft Volksmelodien seien. Aber bis jetzt habe ich nie ein Thema verarbeitet, das nicht meine eigene Erfindung gewesen wäre.« Besonders charakteristisch für Sibelius Tonsprache sind eigenwillige Harmoniefolgen und Rhythmen, eine leittonfremde herbe Melodik mit folkloristischem Kolorit, relativ freier formaler Aufbau in der Art großer Phantasien und schroffe Gegensätzlichkeit in den Stimmungen, die vom Zarten, Schwermütigen bis zum Düster-Pathetischen reichen. Obgleich Sibelius eine ganze Reihe bedeutender Tongedichte hinterlassen hat, haben seine sieben Symphonien doch kein Programm, sind also keine symphonischen Dichtungen im Sinne der neudeutschen Schule. Sibelius sagt: »Meine Symphonien sind Musik, erdacht und ausgearbeitet als Ausdruck der Musik, ohne irgendwelche literarische Grundlage. Eine Symphonie soll zuerst und zuletzt Musik sein. Natürlich kommt es vor, dass ein seelisches Bild unfreiwillig bei einem musikalischen Satz, den ich geschrieben habe, haften geblieben ist; aber meine Symphonien sind bei ihrer Entstehung immer rein musikalisch gewesen.« Sibelius knüpft mit seinen Symphonien also an die Tradition der Klassik bzw. Bruckners und Brahms an. »Es sind ja meine Symphonien Glaubensbekenntnisse«, meint er an anderem Ort.

Die zweite Symphonie mit ihrer »wild-schönen« Musik entstand 1901/1902, teils in Rapallo an der italienischen Riviera. Die Symphonie hatte solchen Erfolg, dass das Konzert dreimal wiederholt werden musste. Ein finnischer Komponist äußerte sich folgendermaßen darüber: »In ihr liegt – wenigstens für uns – etwas Schamanenhaftes, sie versetzt in Ekstase wie die Zaubertrommel.« Sibelius scheint mit ihr den finnischen Nerv getroffen zu haben. Souverän beherrscht er das Metier der Orchestertechnik, wobei er sich formal auf dem Boden der klassischen Tradition bewegt. Die Symphonie wurde bald auch im Ausland aufgeführt und überall blieb ihr trotz mancher Kritikerschelte der Erfolg treu. Der erste Satz ist in der Sonatensatzform gehalten. Die Exposition besteht aus drei Themen und einem Motiv, weicht also von der klassischen Zweizahl der Themen ab. Während das erste Thema graziös-beschwingt klingt, bringt das zweite Thema mit seinen Triolen Unruhe in die Idylle. Das dritte Thema ist kurz und prägnant und eröffnet auch die kontrapunktisch gearbeitete Durchführung. Der zweite Satz besteht aus zwei Teilen, die wieder untergliedert sind. Das Wesen des Themas ist düster, herb und schwermütig. Dem erregten, stürmischen Scherzo mit seiner als Trio gegenübergestellten Oboenmelodie folgt unmittelbar das Finale, dessen kraftvollem ersten Thema ein schwermütiges Seitenthema zugeordnet wird. Eine breit angelegte Coda schließt den Sonatensatz großartig und festlich ab.

eriKa günther

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40 takt | frühjahr 2016

Die Firma Nägeli Swiss AG in Güttingen am Bodensee feiert dieses Jahr ihr 75-jähriges Bestehen. Der Betrieb wird auch heute noch von der Familie geführt, mittlerweile in zweiter und dritter Generation. Was ursprünglich als reine Metallwarenfabrik begann, ist heute wesentlich mehr. Denn vor rund 30 Jahren ist die Verarbeitung von Faserverbundwerkstoffen wie Karbon dazugekommen.Seit einiger Zeit werden in diesem Bereich Roboterarme hergestellt, die nicht nur besonders leicht, sondern auch außerordentlich stabil sind. Der Vorteil dieses Materials liegt in der hohen Steifigkeit und den guten Dämpfungseigenschaften. Dies ermöglicht für Roboter große Präzision und hohe Beschleunigungen bei gleichzeitiger Energieeinsparung durch das geringe Gewicht. Auch Karbon-Fahrräder mit Elektroantrieb werden seit einigen Jahren erfolgreich hergestellt.Ich bin aber nicht nach Güttingen gefahren um ein Elektrofahrrad zu kaufen, sondern um eine ganz neue Entwicklungslinie zu bestaunen. Es handelt sich dabei um Musikinstrumente aus Karbon. Bisher gebaut wurden Teile für Trompete, Posaune und Saxofon, welche unter dem Markennamen »daCarbo« vertrieben werden. Auch hier bestechen die Instrumente durch ihre hohe Steifigkeit. Da die Instrumentenwand während dem Spielen nicht mitschwingt und daher die Blasenergie nicht reduziert wird, sind die Instrumente mit deutlich geringerem Kraftaufwand zu spielen. Dadurch ermüdet der Spieler weniger schnell; zudem kann der Ton auch im Pianissimo immer noch mit hoher Präzision angespielt werden. Der Vorteil liegt aber auch darin, dass Feuchtigkeit und Temperaturschwankungen die Stimmhaltigkeit kaum beeinflussen.

Der Erfolg und vor allem die Neugier der Familie Nägeli sind damit aber noch längst nicht erschöpft. Dies liegt bestimmt daran, dass Vater und Sohn sehr musikbegeistert sind. Der Vater ist seit vielen Jahren ein treuer Abonnent der Südwestdeutschen Philharmonie, und der Sohn spielt unter anderem sehr engagiert Violine. So erstaunt es nicht, dass gleichzeitig an einem Hackbrett, einem Akkordeon und ganz neu auch an einem perfekten Rohr für Fagott geforscht wird. Der Vorteil des Materials kommt auch hier deutlich zum tragen. So kann man die Rohre mit einer unglaublichen Präzision und einer längeren Lebensdauer herstellen. Noch sind nicht alle Hindernisse überwunden, aber der Erfolg erscheint in Griffnähe. Der Vorteil von Faserverbund

Außerordentlich stabil.

fischMarktzwei

Blech und KarbonNägeli Swiss AG

gegenüber Holz ist die Tatsache, dass die Fasern sehr präzise gelegt werden können, was zu einer reproduzierbaren Qualität führt. Man kann wirklich gespannt sein, wie die Zukunft aussehen wird, denn Fagottisten verbringen bekanntlich einen großen Teil ihrer Zeit damit, ein gutes Rohr zu fertigen und dieses dann zu pflegen. Ich habe bei meinem Besuch aber nicht nur neue Produkte kennengelernt, sondern auch beobachten können, wie dieses besondere Material für die Akkordeonherstellung verarbeitet wird. Grundsätzlich wird mit Harz imprägniertes Karbon fast wie ein Textil auf eine Form gelegt. Schicht für Schicht wird aufgetragen und teilweise Schaumkern-Schichten dazwischen gelegt, wie bei einem Sandwich. Ist die richtige Dicke erreicht, wird alles unter Vakuum im Ofen bei rund 100 Grad verbunden. Eine Technik, die vorwiegend mit Handarbeit verbunden ist, was man den fertigen Teilen aber nicht ansehen kann. Eine faszinierende und innovative Technik zugleich, welche in Güttingen seit vielen Jahren erfolgreich angewandt und weiterentwickelt wird. Ich danke für den spannenden Einblick und wünsche viel Erfolg für die Zukunft.

Beat fehlMann

Weitere infos: www.naegeli.ch | www.dacarbo.ch

Herstellung von Karbon-Trompeten bei Nägeli Swiss AGdaCarbo-Trompete, Modell »Vario«

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takt | frühjahr 2016 41fischMarktzwei

Woher kommen Sie und seit wann sind Sie bei der Südwestdeutschen Philharmonie beschäftigt?Geboren und aufgewachsen bin ich in Braunschweig, für mein Studium bin ich dann nach Salzburg gezogen, die letzten zwei Jahre habe ich in Leipzig gelebt. Bei der Südwestdeutschen Philharmonie bin ich seit Mitte Februar beschäftigt.

Welches Instrument spielen Sie – ist es Ihre große Liebe?Ich spiele Kontrabass. Große Liebe? Naja, anfangs war die Entscheidung für unsere »Beziehung« eher pragmatisch, weil ich mit dem Kontrabass schnell im Schulorchester mitspielen konnte. Heute würde ich auf keinen Fall tauschen wollen!

Was schätzen Sie an Konstanz?Auf diese Frage kann ich sicher in ein paar Monaten eine detailliertere Antwort geben. Aber ich freue mich auf jeden Fall auf die wunderschöne Landschaft und den leichten Zugang zu Schweizer Schokolade.

Haben Sie ein »heimliches« Hobby?Heimlich ist es jetzt zwar nicht mehr, aber ich bin großer Fan von Eintracht Braunschweig und versuche so oft wie möglich bei den Spielen im Fußballstadion zu sein.

Der Klassiker: Welches Buch haben Sie zuletzt gelesen?Sophia von Rafik Schami.

Schweizer Schokolade und Eintracht Braunschweig

KURZvORGESTELLTDie kontrabassistin anna-lena cech

… das muss auch sein: Ihr Lieblingskomponist ist …? Auch wenn ich jetzt gerne eine interessante, ausgefallene Antwort geben würde, letztendlich ist und bleibt es bei mir Mozart. Ganz besonders seine Opern.

Warum?Ich bin jedes Mal aufs Neue überrascht und fasziniert von dieser Musik. Selbst in den Stücken, die eher als Gebrauchsmusik komponiert wurden, finden sich immer wieder diese kleinen genialen Einfälle und Wendungen.

Die bucklige Wendelgard erfüllt Ihnen einen Wunsch – welcher soll es sein?Schwere Entscheidung. Ganz aktuell vielleicht eine bezahlbare 2-Zimmerwohnung. Gerne mit Balkon und Badewanne. Auch wenn das vielleicht etwas zu anspruchsvoll ist, wünschen darf man sich ja erstmal alles.

Das gesPrÄch führte lena jaeger

Bild- und Tonaufnahmen der Konzerte durch jede Art elektronischer Geräte sind nur in Absprache und mit Genehmigung der Südwestdeutschen Philharmonie gestattet. Zuwiderhandlungen sind nach dem Leistungsschutz- und Urheberrechtsgesetz (UrhG) strafbar.

Wir bitten Mobiltelefone im Konzertsaal auszuschalten sowie während des Konzertes auf Essen und Trinken zu verzichten.

Das MagaZin Der süDWestDeutschen PhilharMonie KonstanZ iMPressuMherausgeBer Südwestdeutsche Philharmonie Konstanz, Fischmarkt 2, 78462 Konstanz | ausgaBe Februar 2016reDaKtion Beat Fehlmann (Bf), Rouven Schöll (rs), Lena Jaeger (lj), Martina Kraus (MK), Gesine Mayer-Herrbold | illustrationen Susanne Smajić (13,26,27)fotos Reinhard Albers, Chris Danneffel, Oliver Hanser, Ilja Mess, Archivgestaltung albers | mediendesign | DrucK Druckerei Konstanz GmbH | auflage 61.000 Exemplare

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42 takt | frühjahr 2016sonDerkonzert

ContrasteBaustellenkonzert im Bodenseeforum Konstanz

Wolfgang Amadeus Mozart 1756 – 1791

klarinettenkonzert a-Dur kv 622Bearbeitung Helmut Eisel

AllegroAdagioRondeau: Allegro

Arvo Pärt *1953

orient & occiDent für Streichorchester

Benjamin Yusupov *1962

nolafür Flöte, Streichorchester und Elektronik

in ZusaMMenarBeit Mit DeM

Jazz Club Konstanz

Helmut Eisel KlarinetteMatthias Ziegler flöteErnst von Marschall Dirigent

HINWEIS:

Verschiebung und Programmänderung

aus technischen Gründen.

Neues Konzert am 19. Mai 2016!

Karten behalten ihre Gültigkeit oder

können zurückgegeben werden.

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takt | frühjahr 2016 43sonDerkonzert

Donnerstag, 19. Mai 2016 | 20 Uhr | Bodenseeforum Konstanz Karten: 35 ∙ ermäßigt 25 Euro | Konzertdauer: ca. 75 min.

»Ich mache keine Musik. Die Musik ist bereits da, in jedem Augenblick. Zuerst höre ich sie in meinem Inneren, dann übertrage ich sie auf meine Klarinette, um sie mit meinen Zuhörern zu teilen, sie in der lebendigen Begegnung mit einem Gegenüber erst entstehen zu lassen.« So beschreibt der Klarinettist Helmut Eisel seinen musikalischen Hintergrund, vor dem der Begriff »Klezmer« – weit über rein Stilistisches hinaus – zur Lebenseinstellung wird. Denn die Wortwurzeln Kli-Zemer beschreiben den Musiker als »Kanal«, der Musik weitergibt, um dem Zuhörer ihre Schönheit zu vermitteln.Für Helmut Eisel ist es wesentlich, die in Mozarts Musik so vielschichtig angelegte Kommunikation der Instrumente zum Leben zu erwecken und mit dem Komponisten und seinem Werk in Dialog zu treten. Dem Beginn des Klarinettenkonzerts hat er eine überwiegend aus Originalzitaten bestehende Introduktion vorangestellt, die das Thema über einer Doina des Orchesters allmählich sich den Raum erobern lässt. Im Übergang zum Adagio entsteht durch eine weitere Improvisation eine fließende Überblendung, und auch das Finale wird dialogisch in Form eines Motiv-Diskurses mit dem Orchester eingeleitet, bevor sich die Klarinette auf die musikantische Lebensfreude des Allegros einlässt. Am Schluss steht kadenzierend ein weiterer Ausflug in Richtung Klezmer, ehe das Konzert mit einer Verbeugung und einem Augenzwinkern vor dem Meister ausklingt.

PerspektivwechselMozart-klarinettenkonzert in bearbeitung von helMut eisel

kreativ

Darüber hinaus hält Eisel sich passagenweise eng an das verehrte Original, nutzt es aber immer wieder auch als Ausgangspunkt für Improvisationen, die der Inspiration des Moments entspringen und so in jeder Aufführung neu und anders klingen. Mozart selbst hat nachweislich das »Phantasieren« geliebt. Tradierte Formen so souverän zu beherrschen, dass das Vertraute durch überraschende Ideen Einmaligkeit gewinnen kann, machte für ihn die Freiheit des Künstlers und wahre Kreativität aus. In langen Gesprächen mit dem Klarinettisten Anton Stadler hat er sich zudem intensiv mit den technischen und klanglichen Möglichkeiten der Klarinette, einem seinerzeit noch jungen Instrument, auseinandergesetzt. In seinen reifen Werken weist er ihr ausgesprochen charakteristische Rollen zu. Das Klarinettenkonzert bildet die Krönung dieser besonderen Beziehung zwischen Komponist und Instrument.

Kerstin KlaholZ

helMut eisel ist ursprünglich Diplommathematiker und Unternehmensberater und widmet sich, angeregt durch seine Freundschaft zu Giora Feidman, seit 1993 ausschließlich der Musik. Seither konzertiert er in unterschiedlichen Formationen mit großem Erfolg in ganz Europa und in Israel und realisiert zahlreiche Rundfunk-, Fernseh- und CD-Aufnahmen. Darüber hinaus gibt er Workshops für Laien und Profis in den Bereichen Improvisation, Klezmer und Kommunikation. Regelmäßig wirkt er an der Seite von Giora Feidman als Dozent bei den Sommerworkshops »Klezmer & the Clarinet in the Galilee« in Safed (Israel) mit.Klezmer, Klassik und Jazz – musikalische Welten, die nichts verbindet? Von wegen! Helmut Eisel hat vielfach bewiesen, wie leicht sich Vorbehalte beiderseits musizierend widerlegen lassen und wie viel Spaß es Musikern und Publikum macht, stilistisch den Blick über den Tellerrand zu wagen.

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44 takt | frühjahr 2016

Die 1960er-Jahre waren im Schaffen des estnischen Komponisten Arvo Pärt von der komplexen Intellektualität des seriellen Stils dominiert. Doch ein wachsendes Interesse an der Musik Bachs und die Hinwendung zu Collagetechniken begannen allmählich, die Zwölftonprinzipien zu untergraben, und seit dem Credo (1968) – von offizieller Seite aufgrund seiner unverstellt religiösen Haltung verdammt – verschrieb sich Pärt dem Studium schlichter Liedmelodien und den Stilmerkmalen der Alten Musik. Er reduzierte die musikalischen Mittel auf ein Minimum – und die Wirkung wuchs auf ein Maximum.So entstand ein neuer Stil, der alles allzu Facettenreiche, das den Geist verwirren oder ablenken könnte, eliminiert. Die Suche nach Einheit und Einfachheit wurde Pärt zum zentralen Bedürfnis. Er schreibt: »Ich habe entdeckt, dass es genügt, wenn eine einzige Note einfach nur schön gespielt wird. Diese eine Note, oder ein Moment der Stille, das verschafft mir Wohlbefinden. Ich arbeite mit sehr wenig – mit einer Stimme, mit zwei Stimmen. Ich gestalte mit den einfachsten Mitteln – mit dem Dreiklang, mit einer einzigen spezifischen Tonart.«

Unwiderstehliche Spiritualitätorient & occiDent

Auch das 2000 uraufgeführte »Orient & Occident« ist von einer unwiderstehlichen Spiritualität durchzogen, die keiner spezifischen Religion verpflichtet ist. Den Kern der Komposition bilden lineare, oft einstimmige Bewegungen. Daraus entstehen Schichtungen und Verkettungen klanglicher Hemisphären und damit durchaus auch Kontraste und Widersprüche, wie sie im Gegen- und Miteinander von Orient und Occident unvermeidbar sind. So kombiniert Pärt etwa abendländische mit orientalischen Skalen und den für sie charakteristischen Eineinhalbtonschritten, die den weit ausschwingenden Melodiebögen ein eigenes Geheimnis verleihen. Doch Reibung eskaliert nicht, wird vielmehr auf dem Level von Spannung und Faszination gehalten, um sich am Ende in ein quasi befriedetes Unisono aufzulösen. Die Aussage ist schlicht, doch bewegend: Kontraste sind unvermeidbar und Momente der Spannung entfalten ihren Reiz. Der Sog, den Pärt durch die extreme Differenzierung des Klangs und durch ein feines Spiel der Nuancen erreicht, packt den Hörer im Innersten. Und das Verständnis ist ein grenzüberschreitendes: die (Wieder-) Entdeckung elementarer gemeinsamer Hörerfahrungen.

Kerstin KlaholZ

ernst von Marschall stammt aus dem Schwarzwald und steht seit Beginn der Spielzeit 2007/2008 im Engagement der Tonhalle Düsseldorf.Er dirigierte unter anderem Produktionen und Konzerte mit den Düsseldorfer Symphonikern, dem Symphonieorchester des WDR, der Philharmonie Südwestfalen, sowie im Rahmen des Deutschen Dirigentenforums das Sinfonieorchester des MDR.Als Operndirigent leitete er beim Festival »Hamburger Begegnungen« die Uraufführung von Mein lieber blauer Reiter von Reinhard David Flender, er dirigierte die Produktion Jud Süß von Oskar Gottlieb Blarr in Düsseldorf, Köln, Münster, Wuppertal und Essen, und zuletzt die Urauf-führung der Oper Neue Menschen von Peter Michael Braun in Wuppertal, Düsseldorf und Solingen. 2002 wurde er in Berlin mit dem »Europäischen Kulturpreis für junge Dirigenten« ausgezeichnet.

Kontraste sind unvermeidbar und Momente der Spannung.

sonDerkonzert

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Rhythmische Musternola

hochvirtuos

Matthias ziegler ist einer der vielseitigsten und innovativsten Flötisten seiner Generation. Sein Engagement gilt gleichermaßen der »traditionellen« Flötenliteratur wie auch der zeitgenössischen komponierten und improvisierten Musik. Entsprechend vielfältig ist seine Konzerttätigkeit: Solo-Auftritte mit seinen selber entwickelten Spezialinstrumenten.Matthias Ziegler ist Professor für Querflöte und Improvisation an der Zürcher Hochschule der Künste und Initiant der Projektreihe Palladio Musik & Raum. Von 2003 bis 2008 war er künst-lerischer Leiter des Festivals Flims Klang.Auf der Suche nach neuen Klängen hat er das expressive Potential der herkömmlichen Flöte und der elektroakustisch verstärkten Kontrabassflöte enorm erweitert.

Der außergewöhnliche und eigenständige Musiker und Komponist Benjamin Yusupov wurde 1962 in Tadschikistan (nördlich von Afghanistan) geboren. Er studierte Klavier, Komposition und Dirigieren bei Roman Ledeniov und Dmitri Kitajenko am Moskauer Konservatorium und bei Pierre Boulez. 1988 wurde er Chefdirigent des Dushanbe Philharmonic Orchestra in der Hauptstadt seines Heimatlandes, und im selben Jahr erhielt er den Preis der russischen Komponistenvereinigung. 1990 emigrierte er nach Israel. Yusupovs Werke wurden an zahlreichen Festivals in der ehemaligen Sowjetunion, am Rostrum in Paris sowie in Israel aufgeführt. 1993 gewann er den Klone-Preis der Israeli League of Composers. Im Mai 1994 wurde sein Stück Gabriel vom Israel Philharmonic Orchestra aufgeführt.Auf Anregung von Matthias Ziegler verfasste er das Stück Nola für verschiedene Bass- und Kontrabassflöten. Dazu schrieb der Komponist: »In diesem Stück habe ich versucht, das enorme klangliche Potential der verschiedenen Flöten und des Streichorchesters einzufangen.Das Wort ›Nola‹ stammt aus der persischen Sprache (welche in Tadschikistan gesprochen wird) und bedeutet so viel wie feine melismatische Motive und Klangfarbennuancen. Die Komposition verwendet Melodien aus Tadschikistan mit

ihren ganz typischen Entwicklungen und verbindet diese mit den Strukturen der europäischen Orchestertradition sowie mit den vielseitigen Klangmöglichkeiten der Flöten. Das Konzert besteht aus zwei Teilen. Der erste Teil entwickelt sich sehr langsam in verschiedenen Episoden und mit großer Klangintensität. Der zweite Teil ist ein virtuoser Tanz, welcher mit einem sehr starken rhythmischen Muster beginnt. Auf diesem Muster entwickelt sich ein hochvirtuoses Spiel zwischen Orchester und Flöte.«Durch gezielten Einsatz von Mikrofonen und den Flöten werden Geräusche hörbar gemacht, welche normalerweise nur in unmittelbarer Nähe des Instrumentes zu hören sind. Das Instrument wird gleichsam durch ein Vergrößerungsglas betrachtet. Dabei kommen Klänge zum Vorschein, die in einer Passage an Posaunensätze oder an einen a-capella-Chor und in der nächsten an Sinustöne elektronischer Musik erinnern. Diese neue Klangebene – in der Bassflöte steckt ein ganzes Orchester – eröffnet ganz neue improvisatorische und kompositorische Möglichkeiten.

archiV

sonDerkonzert

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46 takt | frühjahr 2016

Maurice Ravel 1875 – 1937

Pièce en forMe De habanerachanson esPagnole

Enrique Granados 1867 – 1916

anDaluza

Georges Bizet 1828 – 1875

ouvre ton coeur aus sérénade espagnole

aDieux De l’hôtesse arabe

Luigi Boccherini 1743 – 1805

la Musica notturna Delle straDe Di MaDriD

* Pause *

Tillmann Reinbeck gitarreKyoko Tanino, Nadine Uhl Violine | Irene Oesterlee Viola | Iliya Andrianov VioloncelloDessi Kepenerova Kastagnetten

kaMMerkonzert

Con Guitarra Vol. 4 –Adieux de l’hôtesse arabe

Claude Debussy 1862 – 1918

arabesque nr. 1

Manuel de Falla 1876 – 1946

Danza Del Molinerosiete canciones PoPulares esPañolas

Luigi Boccherini 1743 – 1805

fanDangoaus Quintett G 448

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takt | frühjahr 2016 47

tillMann reinbeck begann im Alter von acht Jahren mit dem Gitarrenspiel. Er studierte bei Luis Martin Diego und Raman Michael Hampel an der staatlichen Hochschule für Musik in Trossingen, sowie bei Jose Tomás in Alicante (Spanien). 2003 schloss er sein Konzert-examen bei Olaf van Gonnissen an der Musikhochschule in Hamburg mit Auszeichnung ab. 1997 erhielt er den ersten Preis beim Internationalen Gitarrenwettbewerb in Zarautz/San Sebastian (Spanien). Tillmann Reinbeck ist Mitglied des Aleph Gitarrenquartetts, mit dem er regelmäßig zu Gast bei internationalen Festivals ist. Der SWR produzierte 2012 eine Portrait CD des Quartetts, die beim renommierten Label NEOS erschienen ist. Seit 2005 ist Tillmann Reinbeck als Dozent für Gitarre an den staatlichen Hochschulen für Musik in Stuttgart und Trossingen tätig, wo er jeweils eine eigene Gitarrenklasse unterrichtet.

In der klassischen Kammermusik ist die Gitarre ein gern gesehener Gast, steht sie doch für dezent exotische Farben, schmissige Rhythmen und erotisch aufgeheizten Klangzauber. Tatsächlich stammt die Konzertliteratur, die die gängigen Orchesterinstrumente mit der Gitarre kombiniert, fast überwiegend aus dem Mittelmeerraum, wo der Brückenschlag zwischen Tanz, Folklore und klassischen Formen viel selbstverständlicher funktioniert als vor dem oft allzu ernsten Kunstanspruch Mitteleuropas. Mit einem Streicherensemble verschmilzt die Gitarre dabei besonders homogen, denn feinsinnige Dialoge und filigranes Fingerspiel bestimmen das Geschehen, wenn Saiteninstrumente sich untereinander und auf Augenhöhe begegnen.Maurice Ravel, geboren im Südwesten Frankreichs nahe der spanischen Grenze, liebte die Charakteristika verschiedener Nationalstile. Er zog sie seinen Kompositionen über wie Kostüme – um ihnen Unverwechselbarkeit zu verleihen und um sie Geschichten erzählen zu lassen. Die Habanera, die auch ihn faszinierte, stammt ursprünglich aus Kuba; spätestens seit ihrem prominenten Auftritt in Bizets Carmen war sie jedoch auch in Europa in aller Ohren. Dass man ihm vorwarf, in seiner Oper ein »Postkarten-Spanien« abzubilden, hat Bizet sehr getroffen, doch rückblickend verwundert es kaum, dass das seinerzeit noch unendlich ferne Land hinter den Pyrenäen den Künstlern zur Schablone eigener Träume wurde. Vergleichbar schwappten auch Einflüsse aus der arabischen Musik – komplexe Rhythmen, farbenreiche Tonarten und pikante Klangfarben – über das Mittelmeer, um Teil jener prickelnden musikalischen Melange zu werden, die vor allem in Frankreich populär war.

In Spanien selbst forderte der Musiktheoretiker und Komponist Felipe Pedrell in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts eine bewusste Erneuerung der spanischen Musik aus dem Geist der Folklore. Zu seinen Schülern zählten Enrique Granados und Manuel de Falla, die an der Herausbildung eines unverwechselbaren Nationalstils wesentlich mitwirkten. So sammelten und archivierten sie Lieder und Tänze, um sie mit dem Anspruch der Kunstmusik, aber aus der Seele des Volkes heraus zu bearbeiten. Und auch wenn beide vom Klavier herkamen: Die Übertragung auf die Gitarre scheint in vielen ihrer Werke bereits angelegt.Luigi Boccherini fällt hier als Mozart-Zeitgenosse und als gebürtiger Italiener zwar aus dem Rahmen, doch für das Ansehen der Gitarre in der Kammermusik hat er Wegweisendes geleistet. Tatsächlich hat er selbst über 40 Jahre in Spanien gelebt, wo zahlreiche Kammermusikwerke im Auftrag adliger Gönner entstanden. Ab 1770 wirkte »Don Luis« als Komponist und Kammervirtuose zeitweilig sogar am spanischen Königshof. Boccherinis 12 Quintette für Gitarre und Streichquartett entstanden allerdings erst gegen Ende seines Lebens als Bearbeitungen eigener Werke in ursprünglich anderer Besetzung. Spanische Tänze und Originalmelodien klingen hier und da durch; garantiert unverkennbar aber ist das Lokalkolorit im Fandango-Quintett, dessen Finale Boccherini zusätzlich mit Kastagnettenklängen würzt. Das Resultat ist jede Menge rhythmischer Pfeffer, der unwiderstehlich auch auf das restliche Ensemble überschwappt.

Kerstin KlaholZ

Sonntag, 22. Mai 2016 | 17 Uhr | Maurischer Saal, Hotel Halm Konstanz Karten: 18 Euro · ermäßigt 14 Euro

Vom Reiz der Fremde

kaMMerkonzert

filigran

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48 takt | frühjahr 2016kaMMerkonzert

Johann Michael Haydn 1737 – 1806

flötenquartett D-Dur oP. 117AllegroRondo presto assai

Wolfgang Amadeus Mozart 1756 – 1791

flötenquartett D-Dur kv 285AllegroAdagioRondeau Allegretto

* Pause *

Ferdinand Ries 1784 – 1838

flötenquartett woo 35 nr. 1 D-MollAllegroAdagio con motoScherzo VivaceFinale Allegro molto

Auf dem Weg zum Biedermeier II

Julia Stocker traVersflöteJohannes Grütter BarocKViolineIrene Oesterlee BarocKViolaUlrike vom Hagen BarocKVioloncello

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takt | frühjahr 2016 49kaMMerkonzert

Als sein großer Bruder Joseph um 1745 in den Stimmbruch kam, bot sich dem damals achtjährigen Johann Michael Haydn die große Chance: Er durfte anstelle seines Bruders als Chorknabe im Kapellhaus in Wien singen. 1763 trat er als »Concert-Meister« in den Dienst des Fürsterzbischofs von Salzburg. Stilistisch schlug er in seinem 43-jährigen dortigen Wirken die Brücke von der Frühklassik zum musikalischen Biedermeier. Als Komponist widmete sich Haydn einerseits der Instrumentalmusik, und zwar mit Symphonien, Kammer-Konzerten und Serenaden. In letztere baute er geschickt solistische Passagen ein, um allen Virtuosen der Hofkapelle Gelegenheit zu geben, ihre Fähigkeiten unter Beweis zu stellen. Andererseits begründete er seinen Ruhm durch die Kirchenmusik, vor allem seine Messen, die im 18. und frühen 19. Jh. eine geradezu phantastische Verbreitung erfuhren. Ferner ist er mit seinem kammermusikalischen Schaffen bekannt geworden, das hier beispielhaft in Gestalt seines Flötenquartetts D-Dur op. 117 erklingt. Johann Michael Haydn wurde von den Zeitgenossen zunächst als gleichberechtigt neben Joseph Haydn gesehen. Erst der steile Aufstieg des älteren Bruders zum bedeutendsten Instrumentalkomponisten der Zeit rückte Johann Michael Haydn in den Schatten, aus dem ihn die musikalische Entdeckerfreude der letzten Jahre zunehmend herausholt.1782 war Johann Michael Haydn Nachfolger Wolfgang Ama-deus Mozarts als Organist an der Dreifaltigkeitskirche gewor-den, als letzterer nach Wien ging. Bereits im Dezember 1777 war das Flötenquartett D-Dur KV 285 entstanden.

Auftraggeber war der Amateurflötist Ferdinand Dejean, den Mozart anlässlich einer Reise nach Mannheim kennengelernt hatte. Hier erhoffte sich Mozart eine feste Anstellung und als Eintrittskarte sollte das Flötenkonzert dienen. Kammermusik mit einem Blasinstrument und Streichern wurde seit den 1760er-Jahren immer stärker nachgefragt, so dass man mit Werken, die Geschmack und Können des jeweiligen Interpre-ten trafen, eine Menge Geld und Renommee verdienen konnte. Allerdings erwies sich, dass Dejeans Fähigkeiten am Instrument nicht wirklich überragend waren, so dass Mozart schnell die Lust an der Komposition verlor und das Werk nur mit »langen Zähnen« fertig stellte. Zugeständnisse an Konventionen und/oder Fertigkeiten wollte er nicht machen. Wichtiger als kommerzielle Einträglichkeit waren ihm die Ver-wirklichung von kompositorisch schlüssigen Konzeptionen. Im D-Dur-Quartett verlieh Mozart dem Quatuor concertant seine klassische Ausprägung. Auf einen Kopfsatz in Sonaten-form mit den virtuosen Passagen einer Aria di Bravura folgt eine wunderbare Moll-Kantilene zu serenadenhafter Beglei-tung und ein tänzerisches Rondeau.Ende 1802 siedelte Ferdinand Ries von München nach Wien über, um dort Schüler von Ludwig van Beethoven zu werden. Im April 1813 reiste Ries nach London und konnte sich dort mit Hilfe von Johann Peter Salomon, der schon Joseph Haydn in die britische Hauptstadt geholt hatte, als Klavierlehrer etablieren. 1815 wurde Ries Mitglied der Philharmonic Society und im selben Jahr zu einem ihrer Direktoren gewählt. Auch nach Wien zu Beethoven hielt er Kontakt; er diente seinem ehemaligen Lehrer als Vermittler gegenüber Londoner Verlegern und der Philharmonic Society, in deren Auftrag er 1817 bei Beethoven die 9. Symphonie bestellte und diesen nach London einlud. In dieser Zeit entstanden die sechs Quartette für Flöte, Violine, Viola und Violoncello op. 145, mit der Ries den Bogen von der späten Klassik zur Romantik schlägt.

Karin Martensen

Wichtiger als kommerzielle Einträglichkeit waren ihm die Verwirklichung von kompositorisch schlüssigen Konzeptionen.

Sonntag, 29. Mai 2016 | 17 Uhr | Maurischer Saal, Hotel Halm Konstanz Karten: 18 Euro · ermäßigt 14 Euro

Geschmack und Könnentänzerisch

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50 takt | frühjahr 2016

kurz berichtet

1. Tag ____________________________________________________________________________Anreise mit Zwischenaufenthalt in Brixen oder Bozen (je nach Verkehrslage). In Ihrem Hotel werden Sie zum Abendessen empfangen. 2. Tag _______________________________________________________________________________Vormittags Stadtführung in Verona. Abends Möglichkeit zum Besuch der Opernfestspiele (Karte nach Wahl, s. Kartenpreise).3. Tag (Nur bei 4-Tagesreise) ___________________________________________________________Ausflug nach Sirmione, die „Perle des Gardasees“. Abends Gelegenheit zu einer weiteren Vorstellung in der Arena di Verona (Karte nach Wahl, s. Kartenpreise). Letzter Tag _________________________________________________________________________Rückreise.

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4-Tagesreise) v inkl. ÜbernachtungssteuerNicht im obigen Leistungsblock ge-nannte Leistungen nicht inklusive.

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Wasser-MusikFalls sich die Musiker der Philharmonie je gefragt haben sollten, wie es ist, in den Tropen zu konzertieren – an zwei Abenden konnten sie eine Ahnung davon bekommen. Den zum Teil ahnungslosen Besuchern der Bodenseetherme bot sich ein ungewöhn-liches Bild: Barfüßig, mit hochgekrempel-ten Hosenbeinen gaben Musiker der Phil-harmonie am 5. Dezember 2015 Musik von Vivaldi, Höpli und Piazzolla zum Besten. Am 19. Dezember hörten die Besucher ein Duo mit Schlagzeug und Fagott. Wieder einmal überraschte die Philharmonie an unge-wöhnlichem Ort mit gewohnt herausragen-der Musik. (MK)

fischMarktzwei

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PrograMMÜberblick

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März aPril · Mai

2016

März 2016Mittwoch, 2. März 2016 | 20 Uhr Abo A Konzil KonstanzDonnerstag, 3. März 2016 | 20 Uhr Abo RadolfzellMilchwerk RadolfzellFreitag, 4. März 2016 | 20 Uhr Abo BSonntag, 6. März 2016 | 18 Uhr Abo DKonzil KonstanziM königreichBerlioz: »Le corsaire«Elgar: CellokonzertDvořák: Symphonie Nr. 8 »Die Englische«Pavel Gomziakov VioloncelloNaci Özgüç Dirigent

Freitag, 11. März 2016 | 20 Uhr Bürgersaal RheinfeldenSamstag, 12. März 2016 | 20 Uhr Augustiner-Klosterkirche OberndorfSonntag, 13. März 2016 | 11 Uhr Kursaal ÜberlingenWeber: Ouvertüre zu OberonMozart: KlarinettenkonzertDvořák: Symphonie Nr. 9 »Aus der Neuen Welt«Georg Mais DirigentKarten: www.sw-mozartgesellschaft.de

Sonntag, 13. März 2016 | 11 und 15 Uhr Restaurant il Boccone Konstanzeduart-SitzkissenkonzertDer PflauMenMusfängerMusiker des Ensembles Il CignoSusanne Smajić erZÄhlerinAnna Hertz regie

Freitag, 18. März 2016 | 20 Uhr Zentrumbühne Bottighofen (CH)abschlusskonzertDirigierworkshop der Zürcher Hochschule der KünsteTschaikowski: Romeo und JuliaTschaikowski: Rokkoko-VariationenBrahms: Symphonie Nr. 3Chiara Enderle VioloncelloStudierende im Fach Orchesterleitung der Züricher Hochschule der KünsteJohannes Schlaefli leitungKarten: Telefon 0041 71 672 38 40

Sonntag, 20. März 2016 | 11.15 Uhr Festsaal Inselhotel KonstanzInselkonzertil contrabbasso – Passione aMorosaPhilipp Stubenrauch KontraBassAlexander Kisch KontraBassAlexander-Serban Kisch ViolineBogdan-Michael Kisch Violoncellosowie ein Ensemble der Südwestdeutschen Philharmonie

aPril 2016Samstag, 2. April 2016 | 20 Uhr Konzil KonstanzSonntag, 3. April 2016 | 19.30 Uhr Festspielhaus Bregenz (A)konzert junger MeisterCharles Olivieri-Munroe DirigentKarten BregenZ: www.konzertverein.com

Mittwoch, 6. April 2016 | 20 Uhr Abo A Freitag, 8. April 2016 | 20 Uhr Abo CKonzil KonstanzSamstag, 9. April 2016 | 20 Uhr Stadthalle SingeniM gefühlSibelius: Karelia-SuiteSchumann: KlavierkonzertTschaikowski: Symphonie Nr. 6 »Pathétique«Lauma Skride KlaVierDouglas Bostock Dirigent

Sonntag, 17. April 2016 | 11 Uhr Konzil Konstanzeduart-FamilienkonzertPeter unD Der wolfMarko Simsa erZÄhlerErke Duit Dirigent

Mittwoch, 20. April 2016 | 9.30 Uhr Konzil Konstanzöffentliche generalProbeWeber: Ouvertüre zu Der FreischützSchumann: Konzertstück für vier HörnerBeethoven: Symphonie Nr. 7German HornsoundSebastian Stier DirigentKarten: 5 Euro – erhältlich an der Tageskasse ab 9 Uhr

Mittwoch, 20. April 2016 | 20 Uhr Abo A Konzil KonstanzDonnerstag, 21. April 2016 | 20 Uhr Forum am Schlosspark LudwigsburgFreitag, 22. April 2016 | 20 Uhr Abo B Konzil KonstanzSonntag, 24. April 2016 | 19 Uhr Graf-Burchard-Halle FrickingeniM walDWeber: Ouvertüre zu Der FreischützSchumann: Konzertstück für vier HörnerBeethoven: Symphonie Nr. 7German HornsoundSebastian Stier DirigentKarten luDWigsBurg: www.forum.ludwigsburg.de

Samstag, 30. April 2016 | 20 Uhr Bodensee Arena, Kreuzlingen (CH)classic – soul – jazz exPerienceLutz Häfner & FriendsPeter FoxLutz HäfnerMax HerreJoy DenalaneKarten: www.koko.de

Mai 2016Mittwoch, 11. Mai 2016 | 20 Uhr Abo A Freitag, 13. Mai 2016 | 20 Uhr Abo CKonzil KonstanziM rückblickNielsen: An Imaginary Trip to the Faroe IslandsByström: Trompetenkonzert Nr. 2 »Screen Memories«Sibelius: Symphonie Nr. 2Tine Thing Helseth troMPeteAlexander Prior Dirigent

Donnerstag, 19. Mai 2016 | 20 Uhr Bodenseefourm KonstanzcontrasteMozart: Klarinettenkonzert (Bearbeitung: Helmut Eisel)Pärt: Orient & OccidentYusupov: NolaHelmut Eisel KlarinetteMatthias Ziegler flöte

Sonntag, 22. Mai 2016 | 17 Uhr Maurischer Saal, Hotel Halm KonstanzKammerkonzertcon guitarra vol. 4Tillmann Reinbeck gitarreKyoko Tanino ViolineNadine Uhl ViolineIrene Oesterlee ViolaIlija Andrianov VioloncelloDessi Kepenerova Percussion

Sonntag, 29. Mai 2016 | 17 Uhr Maurischer Saal, Hotel Halm KonstanzKammerkonzertauf DeM weg zuM bieDerMeier iiJulia Stocker traVersflöteJohannes Grütter BarocKViolineIrene Oesterlee BarocKViolaUlrike vom Hagen BarocKVioloncello

karten unD vorverkauf: 07531 900-150 | theaterkasse tourist-inforMation | PhilharMonie | ortsteilverwaltungen

Page 52: TaktMagazin Ausgabe Frühjahr 2016

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