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Tankred Schipanski Mitglied des Deutschen Bundestages Liebe Leserinnen und Leser, das neue Jahr ist schon einige Wochen alt und in Berlin hat inzwischen der politische Betrieb wieder richtig Fahrt aufgenommen. Mit Elan und vielen Ideen bin ich in die erste Sitzungswoche des Deutschen Bundestages im Jahr 2011 gestartet. Wir haben bereits einige wichtige Ergebnisse erzielt, von denen ich Ihnen hier ausgewählte präsentieren möchte. >>> Dioxin-Skandal: Aktionsplan vorgestellt Seit einigen Wochen erschüttert uns ein neuer Lebensmittelskandal. Bundesagrarministerin Ilse Aigner hat sich deshalb gemeinsam mit den Ländern auf einen 14-Punkten-Plan verständigt, um die Verbraucher zukünftig besser zu schützen. Der Aktionsplan sieht vor allem eine Erhöhung der Sicherheitsstandards bei den Futtermitteln vor. So müssen Hersteller von Futterfetten künftig eine Zulassung erwerben, die an strenge Auflagen geknüpft ist, und eine Art Haftpflichtversicherung abschließen. Auch die Kontrollen sollen sowohl von Seiten der Wirtschaft, als auch des Staates deutlich verschärft werden. Außerdem sind wesentlich härtere Strafen bei Verstößen in der Lebensmittelkette vorgesehen. An der Umsetzung dieser Maßnahmen wird schon ab nächster Woche gearbeitet, damit derartige Lebensmittelskandale in Zukunft verhindert werden können. >>> Afghanistan: Übergabe der Sicherheitsverantwortung Der Bundesminister für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung Dirk Niebel hat in dieser Woche in einer Regierungserklärung die Fortschritte im zivilen Wiederaufbau in Afghanistan aufgeführt. Trotz aller Rückschläge lassen sich auch bei der Sicherheitslage konkrete Fortschritte messen. Deshalb will die Bundesregierung in diesem Jahr beginnen, die Sicherheitsverantwortung schrittweise in afghanische Hände zu übergeben und möglicherweise auch die Präsenz der Bundeswehr zu reduzieren. Das ist allerdings nicht gleichzusetzen mit einem sofortigen Abzug der internationalen Sicherheitskräfte. Erst wenn die afghanische Regierung die Sicherheitslage umfassend beherrscht, ist ein vollständiger Rückzug möglich. Da dieser Zustand aktuell noch nicht erreicht ist, hat der Deutsche Bundestag in dieser Woche die Fortsetzung des Mandats für eine Beteiligung bewaffneter deutscher Streitkräfte am Einsatz der Internationalen Sicherheits- Brief aus Berlin – 1/2011 Berlin, 21.01.2011 Redaktion: Elisa Rudolph, Diana Pitschel Tankred Schipanski, MdB Platz der Republik 1 11011 Berlin Telefon: +49 30-227-71329 Fax: +49 30-227-76327 [email protected] Bürgerbüro Ilm-Kreis: Schwanitzstraße 11 98693 Ilmenau Telefon: +49 3677-857046 Fax: +49 3677-468964 [email protected] Bürgerbüro Gotha: Waltershäuser Straße 21 99867 Gotha Telefon: +49 3621-304425 Fax: +49 3621-304426 [email protected]

Tankred Schipanski: „Brief aus Berlin“ vom 21. Januar 2011

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Gliederung: 1. Dioxin-Skandal: Aktionsplan vorgestellt 2. Afghanistan: Übergabe der Sicherheitsverantwortung 3. Aktionsplan: Chancen der Nanotechnologie besser nutzen 4. Winterbericht: Verspätete Züge und Schlaglöcher 5. Arbeit aufgenommen: Neue Enquete-Kommission 6. PPP: Für ein Jahr in die USA

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Tankred SchipanskiMitglied des Deutschen Bundestages

Liebe Leserinnen und Leser,das neue Jahr ist schon einige Wochen alt und in Berlin hatinzwischen der politische Betrieb wieder richtig Fahrtaufgenommen. Mit Elan und vielen Ideen bin ich in die ersteSitzungswoche des Deutschen Bundestages im Jahr 2011gestartet. Wir haben bereits einige wichtige Ergebnisse erzielt,von denen ich Ihnen hier ausgewählte präsentieren möchte.

>>> Dioxin-Skandal: Aktionsplan vorgestellt

Seit einigen Wochen erschüttert uns ein neuerLebensmittelskandal. Bundesagrarministerin Ilse Aigner hat sichdeshalb gemeinsam mit den Ländern auf einen 14-Punkten-Planverständigt, um die Verbraucher zukünftig besser zu schützen.Der Aktionsplan sieht vor allem eine Erhöhung derSicherheitsstandards bei den Futtermitteln vor. So müssenHersteller von Futterfetten künftig eine Zulassung erwerben, diean strenge Auflagen geknüpft ist, und eine ArtHaftpflichtversicherung abschließen. Auch die Kontrollen sollensowohl von Seiten der Wirtschaft, als auch des Staates deutlichverschärft werden. Außerdem sind wesentlich härtere Strafen beiVerstößen in der Lebensmittelkette vorgesehen. An derUmsetzung dieser Maßnahmen wird schon ab nächster Wochegearbeitet, damit derartige Lebensmittelskandale in Zukunftverhindert werden können.

>>> Afghanistan: Übergabe der Sicherheitsverantwortung

Der Bundesminister für wirtschaftliche Zusammenarbeit undEntwicklung Dirk Niebel hat in dieser Woche in einerRegierungserklärung die Fortschritte im zivilen Wiederaufbau inAfghanistan aufgeführt. Trotz aller Rückschläge lassen sich auchbei der Sicherheitslage konkrete Fortschritte messen. Deshalbwill die Bundesregierung in diesem Jahr beginnen, dieSicherheitsverantwortung schrittweise in afghanische Hände zuübergeben und möglicherweise auch die Präsenz derBundeswehr zu reduzieren. Das ist allerdings nichtgleichzusetzen mit einem sofortigen Abzug der internationalenSicherheitskräfte. Erst wenn die afghanische Regierung dieSicherheitslage umfassend beherrscht, ist ein vollständigerRückzug möglich. Da dieser Zustand aktuell noch nicht erreichtist, hat der Deutsche Bundestag in dieser Woche die Fortsetzungdes Mandats für eine Beteiligung bewaffneter deutscherStreitkräfte am Einsatz der Internationalen Sicherheits-

Brief aus Berlin – 1/2011

Berlin, 21.01.2011Redaktion: Elisa Rudolph,Diana Pitschel

Tankred Schipanski, MdBPlatz der Republik 111011 BerlinTelefon: +49 30-227-71329Fax: +49 [email protected]

Bürgerbüro Ilm-Kreis:Schwanitzstraße 1198693 IlmenauTelefon: +49 3677-857046Fax: +49 [email protected]

Bürgerbüro Gotha:Waltershäuser Straße 2199867 GothaTelefon: +49 3621-304425Fax: +49 [email protected]

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unterstützungstruppe in Afghanistan beschlossen. Damit reichtdas Mandat für die Bundeswehr bis zum Ende nächsten Jahres.

>>> Aktionsplan: Chancen der Nanotechnologie besser nutzen

Nanotechnologie ist ein Sammelbegriff für eine weite Palette vonTechnologien, die sich mit Strukturen und Prozessen auf derNanometerskala befassen. Ein Nanometer ist ein MilliardstelMeter und bezeichnet einen Grenzbereich, in dem mehr undmehr quantenphysikalische Effekte eine wichtige Rolle spielen.Die Nanotechnologie hat das Potenzial, Lösungen für zukünftigeHerausforderungen in unserer Gesellschaft, zum Beispiel bei derEnergieversorgung, im Umwelt- und Klimaschutz oder aber auchim Gesundheitsbereich, zu schaffen. Dafür müssen wir aber dieChancen und Risiken dieser Technologie sowie derenEinsatzmöglichkeiten genauer kennen. Deshalb hat das Kabinettin dieser Woche den „Aktionsplan Nanotechnologie 2015“beschlossen. Dieser soll die Aktivitäten von acht Ressorts imBereich der Nanotechnologie unter Federführung desBundesministeriums für Bildung und Forschung bündeln. ImMittelpunkt stehen neben der Forschungsförderung dieUnterstützung von kleinen und mittleren Unternehmen undGründern, Fragen der Sicherheit und der Regulierung sowie derDialog mit der Öffentlichkeit. Bis 2015 wird die Bundesregierungjährlich rund 400 Millionen Euro zur Förderung dieserZukunftstechnologie ausgeben. Von diesen Mittel werden auchviele Thüringer Unternehmen profitieren, die sich im Bereich derNanotechnologie etabliert haben.

>>> Winterbericht: Verspätete Züge und Schlaglöcher

Der Winter hatte uns im Dezember fest im Griff: DieSchneemengen in Thüringen waren rekordverdächtig, dieTemperaturen so tief, wie seit 40 Jahren nicht mehr. In dieserZeit hat es deutschlandweit erhebliche Verkehrsproblemegegeben, von denen besonders die Bahn betroffen war. Mit derSchneeschmelze offenbarten sich aber auch große Schäden derStraßen, besonders in Thüringen ist aktuell fast jede Straße mitSchlaglöchern übersät. Verkehrsminister Peter Ramsauer zieht ineinem „Winterbericht“ erste Schlussfolgerungen aus demVerkehrschaos, wobei der Schwerpunkt auf der Bahn liegt. Hierwerden zahlreiche konkrete Maßnahmen zur Verbesserunggenannt. So sollen beispielsweise die Kommunikation und dieInformation der Fahrgäste verbessert werden, außerdem sollenneue Züge angeschafft werden. Der Bund wird die Schäden, fürdie er zuständig ist, also auf Autobahnen und Bundesstraßen,schnellstmöglich beseitigen. Dafür werden in diesem Jahr 2,2Milliarden Euro bereitgestellt. Unterdessen geht in Thüringen derStreit über die Finanzierung der Straßenreparaturen zwischenKommunen und Land weiter. Der Freistaat hat in seinem

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Haushalt viel zu wenig Mittel für Winterschäden bereitgehalten –und jetzt soll der Bund es wieder richten.

>>> Arbeit aufgenommen: Neue Enquete-Kommission

Die neu gegründete Enquete-Kommission „Wachstum,Wohlstand, Lebensqualität“ hat in dieser Woche ihre Arbeitaufgenommen. Ziel der Kommission ist die Entwicklung einesneuen Fortschrittsindikators, der sich zwar weiterhin auf dasBruttoinlandsprodukt (BIP) als Messgröße stützt, jedoch auchandere Kriterien einbezieht. So soll das rein ökonomisch undquantitativ ausgerichtete BIP als Indikator für gesellschaftlichesWohlergehen etwa um ökologische, soziale und kulturelleKriterien ergänzt werden. In der überparteilich arbeitendenKommission treffen 17 Abgeordnete und 17 externeSachverständige zusammen. Bis zum Ende der Legislaturperiodeim Herbst 2013 sollen Ergebnisse vorliegen.

>>> PPP: Für ein Jahr in die USA

In diesem Jahr darf ich im Rahmen des ParlamentarischenPatenschaftprogramms des Deutschen Bundestages eineSchülerin oder einen Schüler für ein Jahr zu einem vollfinanzierten High-School-Aufenthalt in die USA schicken. Vielejunge Menschen aus meinem Wahlkreis haben sich bei denAustauschorganisationen, die die Vorauswahl treffen, beworben.Ich kann mich nun zwischen zwei Kandidatinnen entscheiden,die beide hervorragend geeignet sind, als junge Botschafter in dieUSA zu gehen. Die Wahl fällt mir deshalb ganz und gar nichtleicht.Für das Austauschjahr 2012/2013 beginnt derBewerbungszeitraum im Mai. Weitere Informationen zu diesemtollen Programm erhalten Sie im Internet unter folgendem Link:www.bundestag.de/bundestag/europa_internationales/internat_austausch/ppp/index.html.

Ich wünsche Ihnen ein erholsames Wochenende und verbleibe

mit herzlichen Grüßen

Ihr Tankred Schipanski