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TARGO Lebensversicherung AG Bericht über die Solvabilität und Finanzlage 2016 (Solvency and Financial Condition Report, SFCR)
Inhalt
Zusammenfassung 3
A Geschäftstätigkeit und Geschäftsergebnis 5
A.1 Geschäftstätigkeit 5
A.2 Versicherungstechnische Leistung 11
A.3 Anlageergebnis 15
A.4 Entwicklung sonstiger Tätigkeiten 17
A.5 Sonstige Angaben 18
B Governance-System 19
B.1 Allgemeine Angaben zum Governance-System 19
B.2 Anforderungen an die fachliche Qualifikation und persönliche Zuverlässigkeit 22
B.3 Risikomanagementsystem einschließlich der unternehmenseigenen Risiko-
und Solvabilitätsbeurteilung 24
B.4 Internes Kontrollsystem 32
B.5 Funktion der internen Revision 34
B.6 Versicherungsmathematische Funktion 36
B.7 Outsourcing 38
B.8 Sonstige Angaben 40
C Risikoprofil 41
C.1 Versicherungstechnisches Risiko 41
C.2 Marktrisiko 46
C.3 Kreditrisiko 49
C.4 Liquiditätsrisiko 50
C.5 Operationelles Risiko 51
C.6 Andere wesentliche Risiken 54
C.7 Sonstige Angaben 56
D Bewertung für Solvabilitätszwecke 57
D.1 Vermögenswerte 60
D.2 Versicherungstechnische Rückstellungen 78
D.3 Sonstige Verbindlichkeiten 90
D.4 Alternative Bewertungsmethoden 97
D.5 Sonstige Angaben 98
E Kapitalmanagement 99
E.1 Eigenmittel 99
E.2 Solvenzkapitalanforderung und Mindestkapitalanforderung 102
E.3 Verwendung des durationsbasierten Untermoduls Aktienrisiko bei der
Berechnung der Solvenzkapitalanforderung 103
E.4 Unterschiede zwischen der Standardformel und etwa verwendeten
internen Modellen 104
E.5 Nichteinhaltung der Mindestkapitalanforderung und Nichteinhaltung der
Solvenzkapitalanforderung 107
E.6 Sonstige Angaben 108
Anhang 109
3
Zusammenfassung
Der vorliegende Bericht enthält qualitative und quantitative Informationen über die Solvabilität und Finanzlage
der TARGO Lebensversicherung AG zum Stichtag 31.12.2016. Als Teil der regulatorisch geforderten
Berichterstattung richtet er sich direkt an die Öffentlichkeit und dient der Erläuterung der wichtigsten
Kennzahlen sowie deren Bewertungs- und Berechnungsmethodik unter Solvency II. Der Aufbau des Berichts
orientiert sich an den rechtlichen Vorschriften (vgl. Delegierte Verordnung (EU) 2015/35 (DVO), Artikel 290
ff.) und übernimmt die dort verwendeten Kapitelbezeichnungen.
Die Kennzahlen zur Beurteilung der Solvabilität der Gesellschaft basieren dabei auf einem partiellen internen
Modell, dessen Anwendung für die TARGO Lebensversicherung AG zum 1.10.2016 aufsichtsrechtlich
genehmigt worden ist. Es spiegelt somit adäquat das unternehmensindividuelle Risikoprofil wider.
Die TARGO Lebensversicherung AG betreibt zum 31.12.2016 folgende Geschäftsbereiche der Lebens- und
Lebensrückversicherung im Sinne von Solvency II (Anhang 1 der Delegierten Verordnung (EU) 2015/35):
Versicherungen mit Überschussbeteiligung, fonds- und indexgebundene Versicherungen mit Optionen und
Garantien, sonstige Lebensversicherungen mit Optionen und Garantien, Krankenversicherung mit Optionen und
Garantien sowie aktive Rückversicherung. Das versicherungstechnische Ergebnis für eigene Rechnung beträgt
zum Stichtag 59.890 TEUR. Im Berichtsjahr wurde eine Nettoverzinsung der Kapitalanlagen von 3,6 % erreicht.
Das Risikomanagement ist integraler Bestandteil der Unternehmenssteuerung und unterliegt einem
kontinuierlichen Verbesserungsprozess. Dabei nutzt die TARGO Lebensversicherung AG auch
Dienstleistungen, die vertraglich geregelt von Schwestergesellschaften im Talanx-Konzern bereitgestellt
werden.
Das Risikoprofil der TARGO Lebensversicherung AG wird in den Hauptkategorien Marktrisiko,
versicherungstechnisches Risiko, Kreditrisiko, Liquiditätsrisiko und operationelles Risiko beschrieben. Für die
Gesellschaft ist das Marktrisiko von besonderem Interesse. Für alle angegebenen Risikokategorien werden
regelmäßig Analysen durchgeführt. Im Berichtsjahr 2016 wurden verschiedene Berechnungen auf Basis
unternehmensindividueller Szenarioanalysen durchgeführt. Sie belegen, dass die Gesellschaft auch unter diesen
extremen Bedingungen regulatorisch ausreichend kapitalisiert ist.
Die Solvabilitätsübersicht gibt Auskunft, inwieweit die Verpflichtungen, die ein Versicherungsunternehmen
eingegangen ist, unter gewissen Risikoannahmen durch Vermögenswerte bedeckt sind. Während
Solvabilitätsquoten unter Solvency I nach dem deutschen Handelsgesetzbuch ermittelt wurden, basiert Solvency
II auf einer Bilanzierung nach Marktwerten. Gerade weil die Kapitalanlagen jetzt nach den Kursen am
Kapitalmarkt bewertet werden, können diese während der Haltedauer stark schwanken. Die Aufsicht hat
sogenannte Volatilitätsanpassungen vorgeschlagen, um Schwankungen der Anleihekurse zu dämpfen und somit
für eine ausgeglichenere Bedeckungsquote zu sorgen. Die Gesellschaft hat Volatilitätsanpassungen von der
Aufsicht genehmigt bekommen und wendet diese bei der Berechnung ihrer Verpflichtungen an.
Um eine reibungslose Umstellung von 28 in Europa herrschenden Systemen auf ein neues Regelwerk zu
ermöglichen, können alle europäischen Versicherer verschiedene Übergangsmaßnahmen beantragen. Sie tragen
insbesondere dazu bei, dass langfristige Garantieversprechen, die unter Solvency I gegeben wurden, unter
Solvency II weiterhin eingehalten werden. Die Gesellschaft hat Übergangsmaßnahmen für die Bewertung von
versicherungstechnischen Rückstellungen von der Aufsichtsbehörde genehmigt bekommen und nimmt diese in
Anspruch.
Die TARGO Lebensversicherung AG besitzt zum 31.12.2016 Basiseigenmittel in Höhe von 656.583 TEUR.
Ergänzende Eigenmittel im Sinne von Solvency II besitzt die Gesellschaft nicht. Zusammen mit einem
geforderten Solvenzkapital in Höhe von 198.759 TEUR ergibt sich eine regulatorische Bedeckungsquote nach
4
internem Modell mit Übergangsmaßnahmen und Volatilitätsanpassungen von 330 %. Das geforderte
Mindestkapital beläuft sich auf 63.521 TEUR und ist mit einer Quote von 1034 % bedeckt.
Zusammenfassend kann festgehalten werden, dass die TARGO Lebensversicherung AG über ein
funktionierendes, zur Risikosteuerung angemessenes Governance-System verfügt und zur Bedeckung aller
Risiken komfortabel kapitalisiert ist.
5
A Geschäftstätigkeit und Geschäftsergebnis
A.1 Geschäftstätigkeit
A.1.1 Gesellschaftsinformationen
Anteilseigner an der TARGO Lebensversicherung AG mit Sitz in Hilden sind mit 94,9 % die HDI-Gerling
Friedrich Wilhelm AG, Köln und mit 5,1 % die Talanx AG, Hannover. Sämtliche Anteile an der HDI-Gerling
Friedrich Wilhelm AG werden von der Talanx Deutschland Bancassurance GmbH, Hilden gehalten, die
ihrerseits 100 %-iges Tochterunternehmen der Talanx Deutschland AG, Hannover ist. Alle Anteile an der
Talanx Deutschland AG werden von der Talanx AG gehalten, die ihrerseits ein 79,04 %-iges
Tochterunternehmen des Haftpflichtverbands der Deutschen Industrie Versicherungsverein auf Gegenseitigkeit
ist.
Die TARGO Lebensversicherung AG ist Teil des Talanx-Geschäftsbereichs Privat- und Firmenversicherung
Deutschland. Innerhalb des Geschäftsbereichs ist sie der Bancassurance zuzuordnen. Dort werden die
inländischen Bankkooperationen des Talanx-Konzerns gebündelt.
Seit 1985 kooperieren die zum Talanx-Konzern gehörende TARGO Lebensversicherung AG (ehemals CiV
Lebensversicherung AG) und die TARGO Versicherung AG (ehemals CiV Versicherung AG) erfolgreich mit
der heutigen TARGOANK in Deutschland – seit Februar 2010 unter der Marke „TARGO Versicherungen“. Die
Umfirmierung der CiV Versicherungen in TARGO Versicherungen erfolgte nach der Übernahme der Citibank
Privatkunden AG & Co. KGaA in 2008 durch die französische Genossenschaftsbank Banque Fédérative du
Crédit Mutuel und der damit verbundenen Namensänderung von Citibank in TARGOBANK.
Wesentliche Geschäftsbereiche und Regionen
Die TARGO Lebensversicherung AG ist exklusiver Versicherungspartner der TARGOBANK. Bereits 1985
startete die TARGOBANK den Verkauf eigener Versicherungsprodukte über den Bankschalter. Mittlerweile
gehört die Kooperation zwischen der TARGO Lebensversicherung AG und der TARGOBANK zu den
erfolgreichsten Bancassurance-Modellen in Deutschland.
Gemeinsam mit dem Bankpartner bietet die TARGO Lebensversicherung AG Versicherungsprodukte an, die
optimal auf die Bedürfnisse der TARGOBANK-Kunden ausgerichtet sind. Der Schwerpunkt liegt im Bereich
Schutz und Vorsorge. Alle Produkte werden exklusiv für die Vertriebswege des Bankpartners entwickelt.
Die Gesellschaft betreibt folgende Geschäftsbereiche der Lebens- und Lebensrückversicherung im Sinne von
Solvency II (Anhang 1 der Delegierten Verordnung (EU) 2015/35):
Versicherungen mit Überschussbeteiligung
Fonds- und indexgebundene Versicherungen mit Optionen und Garantien