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Wenn es nach dem Daimler-Nutzfahr-zeug-Vorstand Dr. Wolfgang Bernhard geht, ist „der Lkw der Zukunft ein Mercedes-Benz und fährt autonom“. Diese Losung zumindest gab Bernhard im Rahmen einer Vorveranstaltung zur diesjährigen IAA Nutzfahrzeuge aus. Grund für die vollmundige Ankündi-gung war die Präsentation des Prototyps eines autonom fahrenden Fernverkehrs-Lkw. Die Studie basiert auf dem Merce-des-Benz Actros 1845. Sein Motor leistet 330 kW und bringt es auf ein maximales Drehmoment von 2200 Nm. Die Kraft-übertragung übernimmt das serienmä-ßige vollautomatisierte Getriebe Merce-des PowerShift 3 mit zwölf Gangstufen.
Die eigentlichen Innovationen indes sind weitgehend unsichtbar. Unzählige Sensoren, die miteinander und der Infra-struktur kommunizieren, hoch gezüch-tete Bildverarbeitungstechniken sowie ein Verbund bislang einzeln arbeitender Assistenzsysteme, erlauben ein auto-nomes Fahren innerhalb der vom Fahrer gewählten Spur auf der Autobahn. Spur-wechsel sind (noch) nicht realisiert.
Die auf einem noch nicht eröffneten Teilstück der A 14 bei Magdeburg prä-sentierte Studie ist der sichtbarste und jüngste Beweis dafür, wie visionär die Ideen waren, die Ende der 80er- und Anfang der 90er-Jahre im Zuge des For-schungsprojekts Prometheus entwickelt wurden. Mehr noch: Die Fortschritte in der Datentechnik erlaubten den Ent-wicklern bei Daimler, weit über die damaligen Visionen hinauszugehen.
Noch ist der Future Truck eine Stu-die. Doch die nächsten Schritte sind bereits gedacht und geplant. Über die auf diesem Weg zu nehmenden Meilen-steine gibt Sven Ennerst im Interview mit der ATZ Auskunft. Ennerst ist Entwicklungs- und Einkaufschef von Daimler Trucks und einer der geistigen Väter des Future Trucks.
Auch andere Unternehmen, insbeson-dere Zulieferer, arbeiten an der Zukunft des Güterverkehrs. Wie aus der Vernet-zung bestehender Getriebe-, Lenk- und Telematiksysteme eine völlig neue Lkw-Assistenzfunktion entsteht, zeigt ein Beitrag über den ZF-Innovationstruck. Sein Fahrer kann zum Rangieren, etwa an der Laderampe, aussteigen und den Lastzug einfach per Tablet-App dirigie-ren. Und das lokal emissionsfrei.
Dass nicht nur die Zugmaschine, son-dern auch der Trailer viel Potenzial für Innovationen hat, beleuchten schließlich die Autoren von Wabco. Technische Per-spektiven sind fortgeschrittene Funk tio-nen zur Ladungssicherheit und Fahrer-assistenz, wie beispielsweise Rück- und Seitenraumüberwachungssysteme. Auf-bauend auf bereits existierenden Techni-ken werden die Einführung von Laser-Scannern und einer Rückfahrkamera eine noch genauere Überwachung der Anhän-gerumgebung ermöglichen. Die jahr-zehntelange Praxis, wonach Anhänge-fahrzeuge von der Nutzfahrzeugindus-trie lediglich als Transportbehälter mit Fahrgestell wahrgenommen wurden, dürfte damit Vergangenheit sein.
BILD © DaimlerBILD © Daimler
12 Lang-Lkw per Fernbedienung rangierenOlrik Weinmann, Franz Bitzer [ZF], Nicolas Boos [ZF Lenksysteme], Michael Burkhart [Openmatics]
18 „Die Zukunft hat begonnen“Interview mit Sven Ennerst [Daimler Trucks]
22 Sicherheits- und Effi zienztechniken für Nutzfahrzeuganhänger Nick Rens, Christian Wiehen [Wabco]
TECHNIKTRENDS BEI NUTZFAHRZEUGEN ASSISTENZ UND TELEMATIKÜber 20 Jahre nach den Abschlusspräsentationen beginnen die Arbeiten am einstigen paneuropäischen
Verbundforschungsprojekt Prometheus, Früchte zu tragen. Im Umfeld der diesjährigen Nutzfahrzeug-IAA
startet die Branche eine Telematik- und Assistenzoffensive.
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TITELTHEMA NUTZFAHRZEUGE
Nutzfahrzeuge
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Nutzfahrzeuge