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Renate Lilge-Stodieck W eltweit protestierten sie am Sonntag, die Enga- gierten, die Mutigen, die Lebendigen und Kreativen. Und brachten ihre Stühle mit – um dem chinesischen KP-Regime zu zeigen, dass die Welt sieht, wenn Unrecht geschieht. In Berlin brachten etwa 150 Leute ihre Stühle mit, in München etwa 80. Und die Documenta-Stadt Kassel fühlte sich ganz besonders verbunden mit dem chinesischen Künstler Ai Weiwei. Sie waren still und friedlich, aber nicht stumm. Ihre Plakate fragten: Wo ist Ai Weiwei? Ihre Au- gen sagten: Wir beobachten euch! Die Idee für die spontane Kunstaktion geht auf Ai Weiweis Arbeit „Fairytale“ für die docu- menta 12 in Kassel zurück. Im Sommer 2007 hatte der Künstler nicht nur 1.001 Chinesen aus ver- schiedenen Regionen seines Lan- des nach Kassel eingeladen, son- dern er holte ebenso viele Stühle aus seiner Heimat. Was damals noch vielen als Kunstinstallation obskur erschien, verstanden seit der Propagandaschau der Olym- pischen Spiele von 2008 immer mehr Menschen. Ai Weiwei, der zunächst als Berater am Bau des „Vogelnestes“ mitgewirkt hatte, zog sich zurück, erschien nicht einmal zur Eröffnungsfeier. Denn im März 2008 hatte nicht nur ein gewaltiges Erdbeben die Provinz Sichuan erschüttert, son- dern auch viele Schulkinder in den einstürzenden Schulgebäu- den begraben. Kinder, deren Na- men und Anzahl verschwiegen wurden und die mit ihrem Leben für Pfusch am öffentlichen Bau und die Korruption der zuständi- gen Beamten bezahlen mussten. Ai Weiwei machte das öffentlich, nutzte Internet und Facebook und ehrte die toten Kinder auf seine Weise. Nicht zur Freude der Machthaber. Als Sohn eines noch vom Mao- Regime für 20 Jahre in die Provinz verbannten Dichters weiß er, was es heißt, sich mit den Mächtigen anzulegen. Er tat es trotzdem. Am 3. April hat man ihn ver- schwinden lassen, als er von Pe- king aus eine Reise nach Hong- kong antreten wollte. Bis heute fehlt jede Spur von ihm. Die Ver- haftung erfolgte in dem Moment, als Außenminister Westerwelle mit einer deutschen Kulturdele- gation Peking verließ, wo er die umstrittene Kunstausstellung „Die Kunst der Aufklärung“ im Nationalmuseum eröffnet hatte. David Kilgour D ie Ereignisse im gesam- ten Nahen Osten und in Nordafrika scheinen be- merkenswert ähnliche Ursachen aufzuweisen wie die der 1970er- Jahre in Lateinamerika und im südlich der Sahara liegenden Afrika, ebenso wie die der Jahre nach 1989 in Zentral- und Osteu- ropa und in der ehemaligen So- wjetunion. Viele Außenstehende haben den arabischen Geist und das arabische Herz als anti-west- lich missverstanden und hielten folglich an überholten Stereoty- pen fest. Dabei wurde überse- hen, dass sie wirklich aus gutem Grund auf ihre eigenen Diktatu- ren wütend waren. Arbeitslosigkeit, Korruption, Brutalität gegen friedliche De- monstranten und Inkompetenz – all das spielte seit den 70er-Jahren in jeder Demokratisierungswelle eine Rolle. Die sogenannte „auto- ritäre Internationale“ erleidet jetzt schwere Rückschläge bei Völkern mit 340 Millionen Arabern, die von Internet-Nachrichten, Face- book, Twitter und Al-Jazeera so- wie dem arabischen TV-Netzwerk unterstützt werden. Die Fürspre- cher von Muammar al-Gaddafi, wie zum Beispiel Mugabe in Sim- babwe, Chavez in Venezuela und Chinas partei-staatliche Medien, sehen alle eher eigennützig aus. Tunesien Wer hätte erwartet, dass der Selbst- mord von Muhammad Bouazizi, 26, des Hochschulabsolventen, dem von der Polizei das Recht verweigert wurde, auf der Straße seiner Stadt Gemüse zu verkau- fen, Proteste in Tunesien und ganz Nordafrika auslösen würde? Drei- undzwanzig Jahre Gleichgültigkeit von Präsident Ben Ali gegenüber den meisten Tunesiern trugen ent- scheidend zum Zusammenbruch seiner Regierung bei. Die Tunesier rufen schon seit Langem nach Mitbestimmung, Bildung und geistiger Führung. Ein Drittel der Bevölkerung ist on- line; davon haben zwei Millionen Accounts bei Facebook. Durch diese verbesserte Kommunikati- on wurden die Menschen ermu- tigt, nach einem erfüllteren Leben zu streben. Was in der DNA der menschlichen Familie enthalten zu sein scheint, sind Lebensfreu- de, Gedanken- und Meinungsfrei- heit, verbunden mit Überlebens-, kreativen und unternehmerischen Instinkten. Menschen sind wie Adler. Wir möchten uns erheben, Entdeckungen machen und den Wind unter unseren Flügeln spü- ren. In einer E-Mail wurde die na- tionale Stimmung so beschrieben: „Die Seelen der Tunesier bren- nen.“ Als das Militär offenbar Be- fehle verweigerte, das Feuer auf Demonstranten zu eröffnen, war das Regime am Ende. Fortsetzung auf Seite 7 Ein Kind – mit der früheren libyschen Fahne umwickelt – geht mit seinem Vater am 14. April zu einer französischen Hilfsgüterlieferung in Benghazi, Libyen. „Menschen sind wie Adler. Wir möchten uns erheben, Entdeckungen machen und den Wind unter unseren Flügeln spüren.“ Mit dieser Aussage trat David Kilgour, ehemaliger Staatssekretär von Kanada, am 11. April vor ein Forum des Europäischen Parlaments in Brüssel. Lesen Sie seine Rede auf dieser Seite und auf Seite 7: „Der arabische Frühling“ FOTO: ODD ANDERSEN/AFP/GETTY IMAGES epochtimes.de Der Steuerzahler als Zahlmeister für die Krisen Seite 3 Gab es etwas vor dem Urknall? „Das Bekannte ist endlich, das Unbekannte unendlich; intellektuell stehen wir auf einem Inselchen inmitten eines unermesslichen Ozeans von Unerklärbarkeit.“ mehr auf Seite 10 Unterhaltung mit Haltung Der Sunnyboy der österreichi- schen Popszene, der mittlerweile 56-jährige Rainhard Fendrich, stellte sich in einem Wiener Innenstadtlokal einem Interview mit Florian Godovits. mehr auf Seite 12 Unter weißen Segeln Auf einem schwimmenden Luxushotel in unmittelbarer Nähe von Wind und Wellen kann man sich fühlen, als wenn der Himmel greifbar nah ist. mehr auf Seite 16 Vermeers geheimnisvolle „Frau mit der Waage“ Seite 9 Es grünt so grün der Arbeitsplatz Seite 5 Der arabische Frühling 20. April - 3. Mai 2011 / Nr. 280 / 7. Jahrgang / Preis Deutschland 1,80 € ANZEIGE 1001 Stühle für Ai Weiwei Überlegungen von Hon. David Kilgour aus Kanada vor dem Parlamentarischen Forum der Gemeinschaft der Demokratien im Eu- ropäischen Parlament in Brüssel am 11. April 2011. Sie brachten Stühle mit und „setzten sich“ demons- trativ ein für Ai Weiwei – verschwunden in China. Johanna Klum bringt Papagei Jewel zum Sprechen Seite 8 Panamera S Hybrid – der 6,8 Liter Luxus-Sportler Mit ihm können die Straßen jetzt ebenfalls „besegelt“ werden. Gemeint ist ein neuartiger Fahr- modus, bei dem der Motor im Niederlastbetrieb abgeschaltet und vom Antriebsstrang getrennt wird. mehr auf Seite 19

The Epoch Times Deutschland 20-04-2011

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Renate Lilge-Stodieck

Weltweit protestierten sie am Sonntag, die Enga-gierten, die Mutigen,

die Lebendigen und Kreativen. Und brachten ihre Stühle mit – um dem chinesischen KP-Regime zu zeigen, dass die Welt sieht, wenn Unrecht geschieht.

In Berlin brachten etwa 150 Leute ihre Stühle mit, in München etwa 80. Und die Documenta-Stadt Kassel fühlte sich ganz besonders verbunden mit dem chinesischen Künstler Ai Weiwei.

Sie waren still und friedlich, aber nicht stumm. Ihre Plakate

fragten: Wo ist Ai Weiwei? Ihre Au-gen sagten: Wir beobachten euch!

Die Idee für die spontane Kunstaktion geht auf Ai Weiweis Arbeit „Fairytale“ für die docu-menta 12 in Kassel zurück. Im Sommer 2007 hatte der Künstler nicht nur 1.001 Chinesen aus ver-schiedenen Regionen seines Lan-des nach Kassel eingeladen, son-dern er holte ebenso viele Stühle aus seiner Heimat. Was damals noch vielen als Kunstinstallation obskur erschien, verstanden seit der Propagandaschau der Olym-pischen Spiele von 2008 immer mehr Menschen. Ai Weiwei, der zunächst als Berater am Bau des „Vogelnestes“ mitgewirkt hatte, zog sich zurück, erschien nicht einmal zur Eröffnungsfeier.

Denn im März 2008 hatte nicht nur ein gewaltiges Erdbeben die Provinz Sichuan erschüttert, son-dern auch viele Schulkinder in den einstürzenden Schulgebäu-den begraben. Kinder, deren Na-

men und Anzahl verschwiegen wurden und die mit ihrem Leben für Pfusch am öffentlichen Bau und die Korruption der zuständi-gen Beamten bezahlen mussten. Ai Weiwei machte das öffentlich, nutzte Internet und Facebook und ehrte die toten Kinder auf seine Weise. Nicht zur Freude der Machthaber.

Als Sohn eines noch vom Mao-Regime für 20 Jahre in die Provinz verbannten Dichters weiß er, was es heißt, sich mit den Mächtigen anzulegen. Er tat es trotzdem.

Am 3. April hat man ihn ver-schwinden lassen, als er von Pe-king aus eine Reise nach Hong-kong antreten wollte. Bis heute fehlt jede Spur von ihm. Die Ver-haftung erfolgte in dem Moment, als Außenminister Westerwelle mit einer deutschen Kulturdele-gation Peking verließ, wo er die umstrittene Kunstausstellung „Die Kunst der Aufklärung“ im Nationalmuseum eröffnet hatte.

David Kilgour

Die Ereignisse im gesam-ten Nahen Osten und in Nordafrika scheinen be-

merkenswert ähnliche Ursachen aufzuweisen wie die der 1970er-Jahre in Lateinamerika und im südlich der Sahara liegenden Afrika, ebenso wie die der Jahre nach 1989 in Zentral- und Osteu-ropa und in der ehemaligen So-wjetunion. Viele Außenstehende

haben den arabischen Geist und das arabische Herz als anti-west-lich missverstanden und hielten folglich an überholten Stereoty-pen fest. Dabei wurde überse-hen, dass sie wirklich aus gutem Grund auf ihre eigenen Diktatu-ren wütend waren.

Arbeitslosigkeit, Korruption, Brutalität gegen friedliche De-monstranten und Inkompetenz – all das spielte seit den 70er-Jahren in jeder Demokratisierungswelle eine Rolle. Die sogenannte „auto-ritäre Internationale“ erleidet jetzt

schwere Rückschläge bei Völkern mit 340 Millionen Arabern, die von Internet-Nachrichten, Face-book, Twitter und Al-Jazeera so-wie dem arabischen TV-Netzwerk unterstützt werden. Die Fürspre-cher von Muammar al-Gaddafi, wie zum Beispiel Mugabe in Sim-babwe, Chavez in Venezuela und Chinas partei-staatliche Medien, sehen alle eher eigennützig aus.

TunesienWer hätte erwartet, dass der Selbst-mord von Muhammad Bouazizi, 26, des Hochschulabsolventen, dem von der Polizei das Recht verweigert wurde, auf der Straße seiner Stadt Gemüse zu verkau-fen, Proteste in Tunesien und ganz Nordafrika auslösen würde? Drei-

undzwanzig Jahre Gleichgültigkeit von Präsident Ben Ali gegenüber den meisten Tunesiern trugen ent-scheidend zum Zusammenbruch seiner Regierung bei.

Die Tunesier rufen schon seit Langem nach Mitbestimmung, Bildung und geistiger Führung. Ein Drittel der Bevölkerung ist on-line; davon haben zwei Millionen Accounts bei Facebook. Durch diese verbesserte Kommunikati-on wurden die Menschen ermu-tigt, nach einem erfüllteren Leben zu streben. Was in der DNA der menschlichen Familie enthalten zu sein scheint, sind Lebensfreu-de, Gedanken- und Meinungsfrei-heit, verbunden mit Überlebens-, kreativen und unternehmerischen Instinkten. Menschen sind wie

Adler. Wir möchten uns erheben, Entdeckungen machen und den Wind unter unseren Flügeln spü-ren. In einer E-Mail wurde die na-tionale Stimmung so beschrieben: „Die Seelen der Tunesier bren-nen.“ Als das Militär offenbar Be-fehle verweigerte, das Feuer auf Demonstranten zu eröffnen, war das Regime am Ende.

Fortsetzung auf Seite 7

Ein Kind – mit der früheren libyschen Fahne umwickelt – geht mit seinem Vater am 14. April zu einer französischen Hilfsgüterlieferung in Benghazi, Libyen. „Menschen sind wie Adler. Wir möchten uns erheben, Entdeckungen machen und den Wind unter unseren Flügeln spüren.“ Mit dieser Aussage trat David Kilgour, ehemaliger Staatssekretär von Kanada, am 11. April vor ein Forum des Europäischen Parlaments in Brüssel. Lesen Sie seine Rede auf dieser Seite und auf Seite 7: „Der arabische Frühling“

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Der Steuerzahler als Zahlmeister für die Krisen Seite 3

Gab es etwas vor dem Urknall?„Das Bekannte ist endlich, das Unbekannte unendlich; intellektuell stehen wir auf einem Inselchen inmitten eines unermesslichen Ozeans von Unerklärbarkeit.“

mehr auf Seite 10

Unterhaltung mit HaltungDer Sunnyboy der österreichi-schen Popszene, der mittlerweile 56-jährige Rainhard Fendrich, stellte sich in einem Wiener Innenstadtlokal einem Interview mit Florian Godovits.

mehr auf Seite 12

Unter weißen SegelnAuf einem schwimmenden Luxushotel in unmittelbarer Nähe von Wind und Wellen kann man sich fühlen, als wenn der Himmel greifbar nah ist.

mehr auf Seite 16

Vermeers geheimnisvolle „Frau mit der Waage“ Seite 9

Es grünt so gründer Arbeitsplatz Seite 5

Der arabische Frühling

20. April - 3. Mai 2011 / Nr. 280 / 7. Jahrgang / Preis Deutschland 1,80 €

ANZEIGE1001 Stühle für Ai Weiwei

Überlegungen von Hon. David Kilgour aus Kanada vor dem Parlamentarischen Forum der Gemeinschaft der Demokratien im Eu-ropäischen Parlament in Brüssel am 11. April 2011.

Sie brachten Stühle mit und „setzten sich“ demons-trativ ein für Ai Weiwei – verschwunden in China.

Johanna Klum bringt Papagei Jewel zum Sprechen Seite 8

Panamera S Hybrid – der 6,8 Liter Luxus-Sportler Mit ihm können die Straßen jetzt ebenfalls „besegelt“ werden. Gemeint ist ein neuartiger Fahr-modus, bei dem der Motor im Niederlastbetrieb abgeschaltet und vom Antriebsstrang getrennt wird. mehr auf Seite 19

bringt Papagei

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DeutschlanD2 The Epoch Times Deutschland / 20. April - 3. Mai 2011 / Nr. 280

Impressum

Chefredakteurin Renate Lilge-StodieckArt Direction Szilvia Akbar, Mihai Bejan (Beratung)Verantwortliche redakteure Renate Lilge-Stodieck (Deutschland), Sebastian Menke (International), Detlef Kossakowski (Wissen), Caroline Chen (Kultur und Unterhaltung), Anke Wang (The Epoch Styles)Layout Iris Lindenmaier, Johanna Loebig-Winnefeld, Dima Suchinredaktionelle Übersetzer Eckehard Kunkel, Franz Vogel, Eyline MartiniVerlag und redaktion Epoch Times Europe GmbH, Kurfürstenstraße 79, 10787 BerlinTel.: +49(0)30/26395312/13, Fax: +49(0)30/31999684, E-Mail: [email protected]

Geschäftsführung Manyan Ng, Zhihong ZhengAnzeigen +49(0)30/26 39 5314 (Berlin Zentral), +49(0)163/200 5876 (Hamburg, Nina Hamrle - Anzeigenannahme: Mo - Fr. 9 - 12 Uhr Silvia Leist), +49 (0) 176/44 50 8661 (Cham, Min Teng-Schwägerl), +49(0)174/20 04 279 (Stuttgart, Walther Krickl), +49 (0) 176/22 80 86 93 (Frankfurt, Thomas Kalmund) e-mail [email protected] Barbara Giesenkirchen, Breslauer Str. 11, D-31275 Lehrte, Tel./Fax: +49(0)30/36434994, E-Mail: [email protected] BVZ Berliner Zeitungsdruck, Am Wasserwerk 11, 10365 Berlin

Sparen bei der Bildung ist teuer

sonja Flesch-Reiß

Kinder sind unser höchs-tes Gut. Sie sind unsere Zukunft. Auch wenn die

Werbung damit spottet, die Kin-der von heute werden die Zukunft unseres Landes bezahlen. Es gibt nur diese Kinder, die wir heute ha-ben. Aber wir verhalten uns, als könnten wir die intelligenten, leis-tungsstarken und widerstandsfä-higen Wunschkinder in irgendei-ner unbestimmten Zukunft als billige und willige Arbeitskräfte klonen.

Wir reden von der Würde des Menschen, behandeln Kinder aber häufig wie lästige kleine Tiere, die nur notdürftig gefüttert, gekleidet und gebildet werden. Während der deutsche Ethikrat sich um den Hunger und das Fairplay in der Welt kümmert, verkümmern bei uns viele schlummernde Talente im Land und damit die Option auf Zukunft.

Drei Situationen erleben Kin-der parallel, die sie verletzen und krank machen. Die eine ist die ständig zunehmende Reizüber-flutung, die ihre Entwicklung hemmt.

Die zweite sind die fehlenden Anregungen in der Familie und die dazugehörigen förderlichen Verhaltensmodelle. Es wird im-mer deutlicher, dass vor allem die Motivation und die aktive Unterstützung durch Familie und Schule wichtig sind, damit Kinder erfolgreich Fuß fassen können in ihrem Leben.

Die dritte Parallele ist die Er-nährung. Werbung und Gewinn-maximierung der Nahrungsin-dustrie führen in der gesamten Bevölkerung zu mangelhaftem Verständnis für die Bedürfnis-se des kindlichen Körpers im Wachstum. Vitamin- und Mine-ralstoffmangel bei gleichzeitigem Nährstoffüberschuss und Bewe-gungsmangel lässt Kinderärzte warnen, dass ganze Generationen von Herzinfarkt- und Schlagan-fallanwärtern heranwachsen, die den positiven Wirtschaftskreis-lauf unseres Landes nicht för-dern, sondern auf lange Sicht nur die Sozialkassen belasten werden.

Als Ursache bezeichnet Pro-fessor Klaus Hurrelmann, Di-rektor des WHO Collaborating Center of Child and Adolescent Health Promotion hauptsächlich den Mangel an Anforderungen, einen Mangel an Entwicklungs-impulsen und einen Mangel an Erfolgserlebnissen. Er ist sicher, dass die psychische Bewälti-gungskompetenz und die soziale Lebenskompetenz vordergründig gefördert werden müssen. Dies aber sind Fähigkeiten, die nor-malerweise im Kleinkindalter ge-lernt werden. Dazu kommt, dass Kinder mit einem besseren Kör-pergefühl auch bessere Aufnah-mekapazitäten im schulischen Be-reich erwarten lassen. Dann kann Bildung den Kindern helfen, sich in unserer Welt zurechtzufinden, den eigenen Weg zu gehen und ihre Talente zu entwickeln. Dann können sie auch Verantwortung tragen für diese Gesellschaft und dieses Land.

Unzureichende berufliche Bil-dung führt zu hohen gesell-schaftlichen Folgekosten.

Jahr für Jahr starten rund 150.000 junge Menschen ohne Ausbildungs-abschluss und damit mit schlechten

Zukunftsperspektiven ins Berufs-leben. Wenn es nicht gelingt, diese Zahl zu halbieren, entstehen für die öffentlichen Haushalte Belastungen in Höhe von 1,5 Milliarden Euro pro Altersjahrgang. Das zeigt eine Studie des Wissenschaftszentrums Berlin für Sozialforschung (WZB) im Auftrag der Bertelsmann Stif-tung. Diese Folgekosten entstehen im Verlauf des Erwerbslebens der Betroffenen durch entgangene Lohnsteuern und Beiträge zur Arbeitslosenversicherung sowie Ausgaben für Arbeitslosengeld und notwendige Sozialtransfers.

„Wer in Deutschland ohne Aus-bildungsabschluss bleibt, hat kaum Chancen auf eine erfolgreiche Inte-gration in den Arbeitsmarkt“, sagte Dr. Jörg Dräger, Vorstandsmitglied der Bertelsmann Stiftung, bei der Vorstellung der Studie. „Fehlende Ausbildung führt zu hohem Ar-beitslosigkeitsrisiko und niedrigem Einkommen“, erklärte Dräger.

EinnahmeverlusteVor allem die Einnahmeverluste aufgrund geringerer Lohnsteuerzah-lungen kommen den Staat teuer zu stehen – sie haben einen Anteil von 70 Prozent an den Gesamtkosten. Die Folgekosten fallen zu 40 Prozent auf Bundesebene an, 30 Prozent tragen die Bundesländer und jeweils 15 Prozent entfallen auf die Kommunen und die Bundesagentur für Arbeit.

Die Berechnungen des WZB ba-sieren auf der Annahme, dass es zu-künftig gelingt, die Zahl junger Men-schen ohne Ausbildungsabschluss zu halbieren. Dadurch würden die öf-fentlichen Haushalte – hochgerechnet auf die nächsten zehn Jahre – Folge-kosten von insgesamt 15 Milliarden Euro sparen. Der Handlungsbedarf ist dringend: Bereits heute sind in Deutschland mehr als sieben Milli-onen Menschen im erwerbsfähigen Alter ohne Berufsausbildung.

Einen Großteil der Jugendlichen ohne Ausbildungsabschluss stellt mit 52 Prozent die Gruppe der Haupt-schulabsolventen. 22 Prozent umfasst die Gruppe der jungen Erwachsenen ohne jeden Schulabschluss. Mit ei-nem Anteil von 26 Prozent bleiben

zunehmend aber auch Realschulab-solventen ohne Ausbildung. Daher fordert die Bertelsmann Stiftung, al-len ausbildungsfähigen Jugendlichen eine Garantie auf einen Ausbildungs-platz zu geben. Neben dem dualen System müssten dafür ergänzende, öffentlich geförderte Ausbildungs-plätze geschaffen werden.

Die besten Pädagogen und Schulleiter„Die Kinder, die wir heute im Bil-dungssystem abhängen, brauchen unsere besondere Unterstützung“, führte Dräger weiter aus. „Gerade Kinder aus sozial benachteiligten Lebensumfeldern müssen Zugang zu sehr guten Krippen und Kitas haben. Schulen in sozialen Brenn-punkten benötigen dringend zusätz-liche Finanzmittel, hier werden die besten Pädagogen und Schulleiter gebraucht. Sie müssen vordringlich zu echten Ganztagsschulen ausge-baut werden.“

Die Studie zeigt, dass für jeden jungen Menschen ohne Ausbil-dungsabschluss heute rund 22.000 Euro investiert werden könnten, ohne dass bei den öffentlichen Haushalten künftig zusätzliche Kosten entstehen würden. Zwi-schen den Bundesländern gibt es dabei je nach Zusammensetzung und Anteil der Jugendlichen ohne Ausbildungsabschluss Unterschie-de: Die Folgekosten pro Kopf liegen zwischen 17.000 Euro in Thüringen und Mecklenburg-Vorpommern und 23.000 Euro in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz. (sfr/idw)

Zu viele Jugendliche bleiben ohne ausbildung – Die Folgekosten für die öffentlichen haushalte lie-gen bei 1,5 Milliarden euro jährlich.

Armut macht Kinder ungebildet – und krank

Sie sind blass und überge-wichtig, ihr Immunsystem ist geschwächt und ihre Ent-

wicklungschancen sind schlecht: Jedem sechsten Kind in Deutsch-land erschwert der Hartz IV-Regel-satz eine adäquate Ernährung, das sind etwa 2,5 Millionen Betroffene in Deutschland.

Oft fallen sie schon in der Schu-le aus und leiden nach schlechtem Berufsstart doppelt so häufig an chronischen Krankheiten wie Bluthochdruck und Diabetes. „Der soziale Aufstieg wird dadurch be-reits am Küchentisch erstaunlich effektiv blockiert“, beklagt Prof. Dr. Hans Konrad Biesalski, Sprecher des Sachverständigenbeirates der Ernährungsinformation der Uni-versität Hohenheim.

Auf den ersten Blick scheint al-les im Lot zu sein in Deutschland – auch auf den Kindertellern. „Von den Verantwortlichen der Nationa-

len Verzehrsstudie (NVS II) hört man, in Deutschland gäbe es ab dem 14. Lebensjahr keinen Vita-minmangel“, zitiert Biesalski.

„Wenn damit schwere Man-gelzustände mit klassischen Krankheitsbildern gemeint sind, ist das korrekt. Dabei geht man jedoch ganz offensichtlich darü-ber hinweg, dass laut Ergebnissen derselben Studie einen Großteil der Bevölkerung die empfohlene Menge einiger wichtiger Nährstof-fe – Folsäure, Vitamin D, Calcium, Vitamin E und andere – nicht er-reicht“, so Biesalski weiter.

So helfe es wenig, wenn „von verschiedenen Seiten gebetsmüh-lenartig behauptet wird, jeder könne sich gesund ernähren“, moniert der Ernährungsmedi-ziner. „Jeder kann es – wenn er genügend finanzielle Mittel zur Verfügung hat und auch ausrei-chendes Wissen darüber besitzt, was gesunde Ernährung ist.“ In armen Familien zwinge der Kos-tendruck dagegen zu preiswer-tem, einseitigem Essen. „Das sind fast automatisch die billigeren Lebensmittel mit höherem Ener-giegehalt – vor allem fett, aber an-sonsten ernährungsphysiologisch nicht ausreichend.“

Kein Prädikat „Gesund“„Selbst bei Lebensmitteldiscountern sind Ausgaben von mindestens fünf Euro pro Tag und Kind notwendig, um eine Ernährung zusammenzu-stellen, die ohne jeden Bioanspruch das Prädikat ‚Gesund‘ auch nur an-nähernd verdient“, so der Mediziner Biesalski. Der Hartz-IV-Regelsatz sehe für Kinder zwischen dem 2. und 6. Lebensjahr dagegen nur 2,62 Euro und zwischen dem 7. und 14. Lebensjahr 3,22 Euro pro Tag vor – gerade die Hälfte des Minimums.

Die Folge: „Wir bekommen eine soziale Auswahl, die den Armen von Kind an eine ausreichende Leistungsfähigkeit verweigert – und damit die Grundlage für gute Ausbildung und beruflichen Erfolg unterminiert“, kritisiert Biesalski. Die schlechte Vitaminversorgung schwäche bereits im Kindesalter das Immunsystem und mache die Betroffenen anfällig für Krankheit und Fehlzeiten in der Schule.

„Kinder aus armen Familien sind doppelt so häufig krank und übergewichtig – auch das ist ein Er-gebnis aus deutschen Erhebungen. Langfristig begünstigt das Fehlen der zitierten Mikronährstoffe die Entwicklung chronischer Erkran-kungen: Arteriosklerose, Diabetes

und andere. Aus 2,5 Millionen Kin-dern, die sich aufgrund Armut feh-lernähren, werden Erwachsene mit einem doppelt so hohen Risiko für Bluthochdruck und Diabetes, wie schwedische und US-amerikanische Studien kürzlich eindrucksvoll ge-zeigt haben.“

Vorbeugung gegen chronische Erkrankungen im KindesalterDiesen Krankheiten im Kindesalter vorzubeugen, ist nach Meinung des Mediziners eine gesellschaftliche Auf-gabe: „Im Erwachsenenalter kann es dafür zu spät sein.“ Eine Lösung sei die Einführung einer gesunden Ernäh-rung in Ganztagsschulen und Kinder-tagesstätten, wie sie im Rahmen des Bioethikforums des Deutschen Ethi-krates 2007 gefordert wurde.

„Diese sollte eigentlich für alle Kinder – wie zum Beispiel in Skandinavien – zumindest aber für Kinder von Geringverdienern unentgeltlich sein“, fordert Biesal-ski. Denn: „Es nutzt wenig, auf die Möglichkeiten einer gesunden Er-nährung hinzuweisen, wenn denen, die eine solche gesunde Ernährung ganz besonders brauchen, diese aus ökonomischen Gründen nicht zu-gänglich ist.“ (sfr/idw)

Wir bekommen eine sozia-le auswahl, die den armen von Kind an eine ausrei-chende leistungsfähigkeit verweigert.

Die Motivation und die aktive Unterstüt-zung durch Familie und schule sind wichtig, damit Kinder erfolgreich Fuß fassen können in ihrem leben.

Die Finanzierung der Zukunft

Selbstständigkeit statt Arbeitslosigkeit

Viele Migranten machen aus der Not eine Tugend und entscheiden sich für

die Selbstständigkeit anstelle von Arbeitslosigkeit, erklären Ar-beitsmarktforscher. Dabei spielen Vorbilder eine wichtige Rolle: Mi-granten haben häufig Bekannte, die sich kürzlich selbstständig ge-macht haben. Vorbilder seien sehr wichtig, um die Idee einer eige-nen Unternehmensgründung zu entwickeln, betonen die Autoren einer neueren Studie.

In den letzten dreieinhalb Jah-ren haben rund sieben Prozent der Migranten in Deutschland ihr eigenes Unternehmen gegründet oder waren gerade dabei, es zu tun. Unter den Personen ohne Migrationshintergrund waren es weniger als fünf Prozent. Dies ist das Ergebnis einer Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) und des Instituts für Wirtschafts- und Kulturgeographie der Leibniz Universität Hannover. Häufig spielt das höhere Arbeitslosig-keitsrisiko von Ausländern eine Rolle: Ihre Arbeitslosenquote ist doppelt so hoch wie die deutscher Staatsbürger.

Auffallend ist der Studie zu-folge, dass die von Migranten gegründeten Unternehmen im

Durchschnitt größer sind als die von anderen Selbstständigen. Mehr als 70 Prozent beschäfti-gen bereits bei der Gründung Mitarbeiter oder beabsichtigen, Mitarbeiter einzustellen. Bei den einheimischen Gründern ist dies bei rund 50 Prozent der Betriebe der Fall.

Zudem sind die Unternehmen von Migranten häufiger interna-tional aktiv. Einwanderer sind oft noch lange eng mit ihrem Hei-matland verbunden, so die For-scher. Dadurch seien ihnen die kulturellen Besonderheiten und die Märkte dieser Länder ver-traut. (sfr/idw)

Vorbilder sind wich-tig, um die Idee einer eigenen unterneh-mensgründung zu entwickeln.

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Renate Lilge-Stodieck

Anstatt Geldanlagen zu si-chern und die Bürger vor Atomanlagen zu schützen,

kann man vor Wahlen oder nach Katastrophen einen Aktionismus beobachten, der Misstrauen weckt. Ein Misstrauen, das die Manager und Entscheider in Spitzenposi-tionen ebenso erfasst hat, wie die einfache Bevölkerung.

Schon vor einem Jahr sagte Dirk Müller, genannt Mr. Dax, dieser Zei-tung in einem Interview bezogen auf Spekulationen um den Euro: „Die Politik könnte etwas dagegen tun, wenn sie verstünde was pas-siert – nach meinen Erkenntnissen sind sie außerdem zeitlich arg hin-terher, reagieren, anstatt zu agie-ren und auch das nur halbherzig.“ Dieses Unbehagen an der Politik ist im Verlauf des Jahres nicht ge-schwunden, wie groß es tatsächlich ist, untersuchten Wissenschaftler in zwei neuen Studien im Bereich der Finanzen.

Tiefe Gräben des MisstrauensDas Ergebnis dieser Studien der Universität Hohenheim (Stutt-gart) im Auftrag der ING-DiBa AG (Frankfurt) lässt aufhorchen. Die Politik begünstige den Finanz-sektor mehr als den Steuerzahler und werde die Krise nicht in den Griff bekommen – so lässt sich die

mehrheitliche Stimmung in der Be-völkerung und unter Topmanagern zusammenfassen. Befragt wurden 1.000 Personen ab 14 Jahren und 252 Topentscheider aus Real- und Fi-nanzwirtschaft. Erhebungszeitraum war Dezember 2010 sowie Januar und Februar 2011.

„Zwischen der politischen Kaste

und dem Volk bildet sich ein tie-fer Graben“, sagt Prof. Dr. Claudia Mast, Professorin für Kommunika-tionswissenschaft und Journalistik an der Universität Hohenheim (Stuttgart). „Eine weitere Kluft ent-steht zwischen der Finanzbranche und der übrigen Wirtschaft, der sogenannten Realwirtschaft.“

Mangelnde fachliche KompetenzMehr als die Hälfte der Bevölke-rung (53,7 Prozent) und zwei Fünf-tel der Entscheider aus Real- und Finanzwirtschaft (40,5 Prozent) bezweifeln, dass die Politik die Krise auf den Finanzmärkten in den Griff bekommen wird. Sie at-testieren ihr stattdessen mangeln-de fachliche Kompetenz, um die Strategien der Finanzbranche zu durchschauen, heißt es in der Stu-die. Knapp 60 bzw. 64 Prozent der Befragten beider Seiten weisen auf diesen Mangel an Fähigkeiten und Wissen in der Politik hin. Darüber hinaus misstrauen sie dem Willen der Politik, die Finanzbranche zur Lösung der Krise „an die Kandare“ zu nehmen.

Vor allem die Bevölkerung ist hier besonders skeptisch. Knapp drei Viertel der Bürger (74,0 Pro-zent), aber auch mehr als die Hälf-te der Entscheider (51,2 Prozent) glauben, dass die Politik die Inte-ressen des Finanzsektors mehr im Blick hat und stärker berücksich-tigt als die der Steuerzahler.

Nichts aus der Krise gelerntDie beiden repräsentativen Umfra-gen bestätigen das tiefe Misstrauen der Bürger und Entscheider gegen-über Politik und Finanzwirtschaft. Eine gemeinsame Lösung der Fi-nanzkrise scheint den Befragten in weiter Ferne zu sein.

Die Bürgerinnen und Bürger bezweifeln dabei noch stärker als die Führungskräfte in den Unter-nehmen den Willen und die Lö-sungskompetenz von Politikern und Bankmanagern. Doch auch bei den Entscheidern zeigt sich eine tie-fe Skepsis. Mehr als jeder Zweite ist der Überzeugung, dass Banken und Versicherungen aus der Finanzkri-se nichts gelernt haben. Knapp drei Viertel der Bevölkerung sind der gleichen Auffassung.

Realwirtschaft leidet – der Steuerzahler muss zahlenDieses Misstrauen wiegt schwer, weil mehr als die Hälfte der Bür-ger und auch der Entscheider die Finanzbranche samt Politik ver-antwortlich machen, den Stein zur Krise ins Rollen gebracht zu haben. Bezahlen müssen ihrer An-sicht nach hingegen andere dafür. Allen guten Konjunkturdaten und Aufschwungprognosen zum Trotz glauben mehr als drei Viertel der Entscheider und knapp 60 Prozent der Bevölkerung, dass die Real-wirtschaft durch die Finanzkrise

Nachteile hat. Der Steuerzahler wird als der Zahlmeister für das aus den Fugen geratene Finanzsy-stem und die exorbitanten Boni der Finanzmanager wahrgenommen.

Für die zukünftige Entwicklung der Wirtschaft sind dies trübe Aus-sichten! „Weder die breite Bevöl-kerung noch die Führungsmann-schaft der Unternehmen glauben noch an die fachlichen Fähigkeiten und den Durchsetzungswillen der Politiker“, sagt Claudia Mast. Laut Studie haben sie kein Grundver-trauen mehr – nicht in die Lösungs-kompetenz der Politik und schon gar nicht in das gesellschaftliche Verantwortungsbewusstsein der Finanzbranche.

Einfluss der Wirtschaftsmedien auf künftiges Stimmungsbild„In dieser Situation des Misstrau-ens und des Umbruchs kommt es auf die Medien an“, meint Claudia Mast. Denn sie würden das Schar-nier zwischen Wirtschaft, Gesell-schaft und Politik bilden. Für die Entscheider seien vor allem Wirt-schaftsmedien eine zentrale An-laufstelle für Informationen über Fakten und Einschätzungen über Entwicklungen.

Häufigste Informationsquelle für die inzwischen misstrauischen Entscheider und Führungskräfte in der Wirtschaft ist – laut Studie – vor allem das „Handelsblatt“ (30,2 Prozent). Als wichtige überregio-nale Medien bei Wirtschaftsthemen werden darüber hinaus die „Frank-furter Allgemeine Zeitung“ (22,2 Prozent) und „Spiegel Online“ (16,3 Prozent), sowie die „Wirt-schaftswoche“ (14,3 Prozent) und die „Financial Times“/„Financial Times Deutschland“ (13,9 Prozent) genannt.

Trübe Prognosen in den MedienAusgerechnet das Handelsblatt ließ seinen Wirtschaftskorrespon-denten Olaf Storbeck aus London am 14.3. mit folgender Einschät-zung zu Wort kommen: „Tatsache ist, dass Großbanken höhere Ri-siken eingehen, weil sie sich da-rauf verlassen können, dass sie von den Regierungen gerettet werden, wenn die Sache schief geht. Das ist keine marxistische Verschwö-rungstheorie, sondern Ergebnis mehrerer wissenschaftlicher Stu-dien, die ich im Handelsblatt vor-gestellt habe.“

Ein Schelm, der Böses dabei denkt.

The Epoch Times Deutschland / 20. April - 3. Mai 2011 / Nr. 280 DEUTSCHLAND 3

Der Steuerzahler als Zahlmeister

DEUTSCHLAND 3

Der Steuerzahler als ZahlmeisterEin Unbehagen geht um, die politisch Beauftragten könnten ihrem Auftrag nicht gerecht werden, nämlich zu regieren, statt nur zu reagieren.

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„Bürger, schützt euer Geld“, konnte man schon im Mittelalter sagen. Der Geldwechsler und seine Frau. Ölbild im Louvre Paris von Quentin Massys, Belgien 1466 - 1530.

Abb. 1Krise überstanden? Die meisten Bürger und Entscheider sagen NEIN. Sie glauben nicht, dass ...

Quelle: Repräsentative Bevölkerungsbefragung / Entscheiderumfrage; Gemeinschaftsstudie der Universität Hohenheim und ING-DiBa AG; Frage: „Die Finanz- und Wirt-schaftskrise hat im letzten Jahr zu einem der größten Einbrüche in der deutschen Wirtschaft geführt. Wenn Sie an diese Krise denken, wie ist da Ihre Meinung zum Zusammenspiel von Wirtschaft und Politik? Ich lese Ihnen jetzt verschiedene Aussagen dazu vor. Bitte sagen Sie mir bei jeder Aussage, ob Sie dieser voll und ganz, eher, teilweise, eher nicht oder gar nicht zustimmen“ (n Bevölkerung = 1.000 / n Entscheider = 252, Datenerhebung durch forsa Gesellschaft für Sozialforschung und statistische Analysen mbH (Berlin))

… die Politik fachlich kompetent ist, um die Strategien der Finanzunternehmen zu durchschauen

… Banken und Versicherungen aus der Finanzkrise gelernt haben

… die Politik die Krise auf den Finanzmärkten in den Griff bekommen wird

59,5 %

63,9 %

52,4 %

71,6 %

40,5 %

53,7 %Entscheider

Bevölkerung

Abb. 2Verursacher und Zahlmeister der Finanzkrise – Die meisten Bürger und Entscheider glauben, dass ...

Quelle: Repräsentative Bevölkerungsbefragung / Entscheiderumfrage; Gemeinschaftsstudie der Universität Hohenheim und ING-DiBa AG; Frage: „Die Finanz- und Wirt-schaftskrise hat im letzten Jahr zu einem der größten Einbrüche in der deutschen Wirtschaft geführt. Wenn Sie an diese Krise denken, wie ist da Ihre Meinung zum Zusammenspiel von Wirtschaft und Politik? Ich lese Ihnen jetzt verschiedene Aussagen dazu vor. Bitte sagen Sie mir bei jeder Aussage, ob Sie dieser voll und ganz, eher, teilweise, eher nicht oder gar nicht zustimmen“ (n Bevölkerung = 1.000 / n Entscheider = 252, Datenerhebung durch forsa Gesellschaft für Sozialforschung und statistische Analysen mbH (Berlin))

… die Realwirtschaft Nachteile durch die Finanzkrise hat

… die Politik die Finanzkrise mit verursacht hat

… die Politik die Interessen des Finanzsektors mehr berücksichtigt als die der Steuerzahler

Entscheider

Bevölkerung

76,2 %

57,3 %

54,4 %

56,7 %

51,2 %

74 %

Die Bürgerinnen und Bürger bezweifeln noch stärker als die Führungskräfte in den Unternehmen den Willen und die Lösungs-kompetenz von Politikern und Bankmanagern.

Page 4: The Epoch Times Deutschland 20-04-2011

Ashok Bardhan

Die neuen großen Ökono-mien wachsen explosi-onsartig und pausenlos.

Allen voran China und Indien. All das hat die Sorge um die Wettbe-werbsfähigkeit der US-Wirtschaft, den Lebensstandard und die Mög-lichkeiten zur Schaffung von Ar-beitsplätzen verstärkt.

Viele dieser Ängste haben ihren Ursprung im Phänomen des Offshorings, was mit dem Auslagern von Fabriken, Ar-beitsplätzen und der Produkti-on ins Ausland angefangen hat. Multinationale US-Konzerne verlagerten die Produktion nach Ostasien und importierten dann die Erzeugnisse dieser Invest-mentprojekte.

Dahinter steckte eine ganz klare wirtschaftliche Logik. So-lange die Produktionskosten si-gnifikant niedriger und die Qua-lität akzeptabel war, lohnte sich das. Die Zahl der Angestellten in der Produktion in den USA fiel von 20 Millionen im Jahr 1980 auf 11,5 Millionen heute. Für viele optimistische Ökonomen stellte das jedoch kein Problem dar. Im selben Zeitraum entstanden in den USA fast 40 Millionen neue Jobs im Dienstleistungssektor.

Weiterhin gab es eine Welle an Auslandsverlagerungen von Dienstleistungsjobs aufgrund des Zusammenwirkens von technologischen und institutio-nellen Faktoren, einschließlich einer rasanten Entwicklung des Internets, der Öffnung englisch-sprachiger Ökonomien wie In-dien und natürlich den großen Lohnunterschieden zwischen den Arbeitern in den Vereinigten Staaten und den Entwicklungs-ländern.

Buchführung, Gehaltsabrech-nung, im Grunde alles, was über das Internet durchführbar war, konnte man auch vom Ausland aus abwickeln. Und wieder ver-sicherten die Entscheidungsträ-ger den Besorgten, dass es kei-nen Grund zur Sorge gäbe – der Verlust von Arbeitsplätzen sei nur temporär und die Auslagerung auf einfache Hilfsarbeiter- und Softwarejobs beschränkt. Die Mitarbeiter in den hochbezahlten Kreativjobs und die Arbeitsplät-ze in Forschung und Entwicklung sollten in den USA gehalten wer-den. Jetzt hat die unaufhaltsame Welle des Auslagerns auch die Arbeitsplätze im kreativen und im Forschungsbereich erreicht.

Während es in den USA eine andauernde Debatte über die Aus-wirkungen des Auslagerns gibt,

besteht breiter Konsens darüber, dass ein nachhaltiges Wachstum bei Arbeitsplätzen und beim Le-bensstandard nur durch Innova-tion erreicht werden kann.

Der Lohn der InnovationInnovation hätte auf den Lebens-standard nicht nur durch einen Anstieg der Produktivität einen positiven Einfluss, sondern auch durch die Herstellung neuer Güter, die ans Ausland verkauft werden könnten. Innovation soll nicht nur zu neuen hochbezahlten Arbeitsplätzen führen, sondern zumindest zeitweise auch hohe Gewinne für die Firmen und de-ren Angestellte generieren, bis das Monopol ausgereizt ist oder die Produktion ins Ausland verlagert wird und der Kreislauf von Neu-em beginnt.

Auch der Konsument würde davon profitieren. Zum einen von den erzeugten Werten der neuen Güter und Dienstleistungen und zum anderen durch den Aus-tausch mit zu günstigen Konditio-nen importierten Gütern. Die Sor-

gen um den Arbeitsmarkt in den Vereinigten Staaten werden mit dem Wissen um die Bedeutung der Innovation in der heutigen Wirtschaft, den Auswirkungen einer Steigerung der Produktivität und der Innovationen im Ausland größer.

Wie verbreitet ist dieses Phäno-men der globalisierten Innovation? Könnte der nächste große Erfolg außerhalb der USA, besonders in den aufstrebenden Ökonomien, erzielt werden? Und wenn ja, was sind die Auswirkungen auf die Führungsrolle der USA im High-Tech-Bereich und die allgemeinen Aussichten für die amerikanische Wirtschaft?

Die USA gegen die aufstrebenden MärkteVerschiedene Fach- und Zeitungs-artikel haben den Anstieg des Auslagerns dokumentiert. Die Liste der größten US-Firmen mit Forschungszentren in Bangalore, Peking, Shanghai und anderen Städten in den aufkommenden Ökonomien liest sich wie ein Who

is Who der 500 reichsten Firmen der Welt.

Die Führungskräfte dieser Zentren haben be-stätigt, dass die potenziel-le Größe dieses Marktes, der rasche technologische Fortschritt und in vielen Fällen deren Fähigkeit, neue Technologien zu ad-aptieren, es für westliche Firmen zu einer Notwen-digkeit macht, ihre Fühler in Richtung der aufstre-benden Ökonomien aus-zustrecken. Dies gibt auch den lokalen Bemühungen zur Innovation einen kräf-tigen Schub.

Da die Globalisierung zunehmende internatio-nale Spezialisierung und Arbeitsteilung impliziert, ist es möglich, dass diese Effizienzgewinne und die größere Anzahl von Men-schen aus den verschie-densten kreativen Milieus, die sich an der Forschung

und Entwicklung beteiligen, mit einer Zunahme der Größe des „Innovationskuchens“ einher-geht. Alle könnten profitieren. Ein wohlwollendes Szenarium würde schließlich kontinuierliche Inno-vation in den Vereinigten Staaten am „oberen Ende“ bedeuten sowie die Innovationen im Ausland nä-her an die großen Märkte rücken und überall könnte der Lebens-standard steigen.

Trotz der Möglichkeit einer nächsten große Welle von Innova-tionen aus dem Ausland sind die Standortvorteile der Vereinigten Staaten und im Silicon Valley im-mer noch beträchtlich. Angesichts der großen Unterstützungsstruk-tur für Innovationen am Ort – der Risikokapitalgeber, Rechtsanwäl-te, Wirtschaftsprüfer, Investment-banker –, dazu die Hochschulen und andere Organisationen, die Know-how zur Verfügung stellen, werden viele der ausländischen Unternehmen wesentliche Aktivi-täten wahrscheinlich in die Verei-nigten Staaten verlagern.

Immerhin sind die Vereinigten Staaten immer noch der größte Markt und auch das Sprungbrett für den weltweiten Start von Pro-dukten. Silicon Valley und ande-re Technologie-Hotspots in dem Land könnten noch erhebliche wirtschaftliche Vorteile ernten – unter anderem gut bezahlte Arbeitsplätze durch im Ausland entstandene Innovationen.

Doch andere Länder sind da-bei, diese „weiche“ Infrastruktur zu entwickeln und werden in Zukunft in einer besseren Posi-tion sein und sich den meisten wirtschaftlichen Gewinn aus der Innovation aneignen.

Die entscheidende Frage ist also, wie man die inländischen Forschungs- und Entwicklungs-aktivitäten und Innovationen för-dert. Aber der US-Ökonom Tyler Cowen und auch andere haben darauf hingewiesen, dass die entwickelten Länder vermutlich

ein Plateau an Innovation erreicht haben. The Economist schreibt: „Die Wirtschaftsmotoren in der reichen Welt laufen immer lang-samer, während andere Länder ganz leicht Quellen des schnellen Wachstums ausschöpfen.“

Geht westlichem Erfindergeist die Luft aus?Viele der technologischen Ent-wicklungen zuzeiten unserer El-tern und Großeltern – Flugreisen, Fernsehen, Antibiotika, das Auto und andere, zu viele, um alle zu nennen – haben das tägliche Leben auf verschiedene Art und Weise vollständig verändert. Zum Vergleich: Abgesehen von den zu-gegebenermaßen revolutionären Auswirkungen der Informati-onstechnologie ist unser ganzes Leben betroffen worden; werden wir weiterhin in ähnlicher Weise betroffen sein? Sind die erreich-baren Früchte der wissenschaft-lichen Errungenschaften bereits abgeerntet?

Es gibt jedenfalls kein Naturge-setz und keine Erkenntnisse in der Wissenschaft oder Wirtschaft, dass durch einen hohen Geldaufwand automatisch durchschlagende Entdeckungen und Erfindungen gemacht würden.

Das soll nicht heißen, dass die Räder der Innovation nicht rund laufen, aber dass wir vielleicht in einer Übergangsphase der Inno-vation stecken: in der Phase des Eine-Klinge-mehr-im-Rasierer-gibt-eine-bessere-Rasur oder des Einmal-mehr-ich-auch-Rausches. Auch finden sich viele Innovatio-nen für Zeitersparnis und mehr Komfort nicht in der Statistik, insbesondere wenn die Moneta-risierung von diesen Fortschritten aus welchem Grund auch immer problematisch ist.

Vielleicht entwickelt sich In-novation ruckartig mit Unterbre-chungen und wir könnten in einer Phase des vorübergehenden Still-standes stecken. Oder die Verlang-

samung hat ihren Grund vielleicht in dem überwiegenden Anteil der Dienstleistungen in den Volkswirt-schaften der entwickelten Länder. Das Produktivitätswachstum in vielen Dienstleistungsbranchen ist problematisch.

An den meisten unserer Durch-brüche in der Vergangenheit waren greifbare Güter beteiligt; sogar die Versorgung mit Dienst-leistungen und die Auslieferung sind letztlich von der Fertigungs-wirtschaft abhängig. Während die Frage – wo die nächste Welle der hoch bezahlten Jobs herkommen wird – besonders akut für die entwickelten Länder ist, so ist es doch ein globales Thema. Fakt ist, dass das schnelle Produktivitäts-wachstum in Ländern wie China und die Zunahme des Dienstleis-tungssektors zur Stagnation im verarbeitenden Gewerbe geführt haben.

Das anhaltende doppelte Pro-blem des niedrigen Wachstums der Beschäftigungsquote und der Unausgeglichenheit in den Verei-nigten Staaten sieht sich mit den Zwillingsgespenstern der Verlang-samung der Innovation und der Globalisierung konfrontiert.

The Epoch Times Deutschland / 20. April - 3. Mai 2011 / Nr. 280WirtschAft4

iAshok Bardhan ist Ökonom an der University of california in Berkeley. Mit freundlicher Genehmigung von YaleGlobal Online.

Humanoide Roboter, die wieder aufstehen

können, wenn sie fallen und für viele

Aufgaben im service eingerichtet sind.

Entwickelt am National institute of Advanced industrial

science and technology in

tsukuba, Japan.

Innovation im Roboterzentrum von Japans Chiba Institute of Technology. „core“ ist ein humanoider roboter auf zwei Beinen mit schock-Absorbern, fast zwei Meter groß und 230 Kilogramm schwer. Er könnte in Zukunft schwerverletzte oder behinderte Menschen tragen.

Innovation als höchstes Ziel in einer Welt ohne GrenzenDie Wunden der Us- Wirtschaft, die durch die Wirtschaftskrise entstanden sind, werden noch einige Zeit brauchen, um zu heilen. Der aufkei-mende Aufschwung ist kraftlos und kommt nur schleppend in Gang; die Arbeitslosigkeit nimmt nur sehr langsam ab.

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Page 5: The Epoch Times Deutschland 20-04-2011

The Epoch Times Deutschland / 20. April - 3. Mai 2011 / Nr. 280 wirtschaft 5

Kein Grund zu Weinen!Ab 1. Mai sind wir wieder für Sie da.

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robert roach

Als Karl Marx und seine Fami-lie vor der Verarmung stan-den, malte er sich eine Welt

aus, in der Menschen frei sein sollten, „eine Sache heute und eine andere morgen zu tun, morgens auf die Jagd zu gehen, am Nachmittag Fisch zu fangen, am Abend Viehzucht zu be-treiben und nach dem Abendessen Kritik zu äußern“. Die meisten von uns wissen, dass seine Vision von der Notwendigkeit getrübt wird, mit einem Beruf die Bezahlung der Rech-nungen zu ermöglichen. Während es Spaß macht, sich einen Lottogewinn vorzustellen oder von einer Utopie zu träumen, versuchen die mehr praxis-bezogenen Ökonomen, Unternehmer und Politiker, eine weitere Quelle für neue Arbeitsplätze zu erschließen.

Der Grund dafür liegt darin, dass Arbeitsplätze kommen und gehen. Als Kanada noch ein junges Land war, gab es viele Arbeitsplätze in der

Landwirtschaft. Heute brauchen wir in diesem Sektor nicht mehr so viele Menschen, weil riesige GPS-geführte Mähdrescher und andere technolo-gisch fortschrittliche Werkzeuge ein-gesetzt werden. In Kanada wurde zwar viel produziert, aber eine große Anzahl dieser Arbeitsplätze wurde nach Übersee verlegt, wo die Men-schen bereit sind, für viel weniger Geld zu arbeiten.

Zugleich wurden neue Arbeits-plätze für die Entwicklung von Vi-deospielen oder für den Internetver-kauf geschaffen. Aber wir brauchen noch mehr neue Arbeitsplätze, um diejenigen zu ersetzen, die in ande-re Länder gehen oder einfach ver-schwinden, weil sie durch neuere Technologie veraltet sind.

Leute wie Präsident Obama und der ehemalige Gouverneur von Ka-lifornien, Arnold Schwarzenegger, glauben, die „grüne Wirtschaft“ schaffe die neuen Arbeitsplätze, die die Amerikaner brauchen. Viele Ka-nadier glauben, dies gelte auch für ihr Land. Sie argumentieren, dass mit dem Wachstum der grünen Wirtschaft auch die Zahl der Men-schen steige, die in ihr eine Erwerbs-tätigkeit finden.

Viele grüne Arbeitsplätze werden lediglich nicht-grüne Arbeitsplätze ersetzen, statt die Wirtschaft zu ver-größern.

Klingt gut, aber es gibt ein paar Probleme mit diesem Plan. Die grüne Wirtschaft umfasst eine wirt-schaftliche Tätigkeit, die direkt zu-

sammenhängt mit der Verbesserung der ökologischen Nachhaltigkeit. Größere Nachhaltigkeit ist ein be-rechtigtes Ziel, aber sie muss nicht unbedingt zu einem Nettogewinn von Arbeitsplätzen führen. Wer zum Beispiel ein Haus baut und beschließt, durch den Bau umwelt-freundlicher Häuser mit der grünen Welle zu fahren, ist jetzt Teil der grü-nen Wirtschaft, macht aber immer noch die gleiche Arbeit wie vorher, nur in einer grüneren Form.

Als solche werden viele grüne Arbeitsplätze einfach nicht-grüne Arbeitsplätze ersetzen, statt die Wirt-schaft wirklich zu ergänzen bzw. zu beleben.

Tatsächlich brauchen wir Be-schäftigung, die mit einem Anstieg der gesamtwirtschaftlichen Aktivi-tät verbunden ist. Nehmen wir zum Beispiel an, Kanada beginne mit der Produktion vieler Sonnenkollekto-ren für ausländische Kunden (was eine gewagte Annahme ist ange-sichts der internationalen Konkur-renz). Dann wären die in diesem Sektor geschaffenen Arbeitsplätze sowohl grün als auch Netto-Ergän-zungen zum Arbeitsmarkt.

Dies wirft eine wichtige Frage auf: Wie viele neue Arbeitsplätze schafft die grüne Wirtschaft auf Net-to-Basis? Ist die grüne Wirtschaft der Samen, aus dem dringend benötig-te neue Arbeitsplätze wachsen? Die kurze Antwort ist, dass wir es nicht wissen, weil wir über keine gute Me-thode zur Messung der Anzahl der

Arbeitsplätze verfügen, die die grü-ne Wirtschaft auf Netto-Basis schafft.

Wie aus einer Studie des US-Wirtschaftsministeriums über die grüne Wirtschaft in den Vereinigten Staa-ten hervorgeht, entfal-len etwa zwei Prozent der gesamten Volks-wirtschaft auf grüne Wirtschaftstätigkeit, selbst wenn man be-stehende Dinge wie Auspuffreparatur und Fahrradproduktion mit einbezieht. Kanada ist nicht die USA, aber es ist wahrscheinlich, dass die grüne Wirtschaft auch in Kanada relativ klein ist.

Zumindest bis jetzt ist die grüne Wirtschaft nicht der Umbruch, den einige zu erkennen glauben. Sie ist auch nicht groß genug, um so viele Arbeitsplätze zu schaffen, wie die Nordamerikaner brau-chen, um die Stärke ih-rer Volkswirtschaften zu erhalten. Es gibt ein Potenzial für künftiges Wachstum und wenn gute (d.h. produkti-ve, gut bezahlte und interessante) Arbeits-plätze in der grünen Wirtschaft geschaffen

werden können, sollte dieses geför-dert werden.

All dies verringert nicht die Not-wendigkeit, dass die Wirtschaft grü-ner werden muss. Dies umfasst die Entscheidung, auf das Ausdrucken von E-Mails zu verzichten bis hin zum verstärkten Einsatz von saube-rer Energie. Diese Veränderungen sind gut für die Umwelt und die Gewinnerzielung. Entscheidend ist vielmehr, dass wir nicht zu sehr da-rauf vertrauen sollten, dass die grüne Revolution so viele neue Arbeitsplät-ze schaffen kann, wie wir brauchen.

Es grünt so grün der Arbeitsplatz

arbeiter inspizieren ein solarmodul. robert roach meint, dass die Kanadier nicht zu sehr auf grüne arbeitsplätze hoffen sollten.

Leute wie Präsident Obama und der ehemalige Gouver-neur von Kalifornien, arnold schwarzenegger, sind der ansicht, die „grüne wirt-schaft“ schaffe die neuen arbeitsplätze.

iRobert Roach ist Leiter einer forschungsabteilung und des west in canada-Projekts so-wie autor eines neuen Berichts über die grüne wirtschaft und die Diversifizierung der wirt-schaft im westen Kanadas.

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Page 6: The Epoch Times Deutschland 20-04-2011

The Epoch Times Deutschland / 20. April - 3. Mai 2011 / Nr. 280InternatIonales6

Der Zweite der Neun Kommentare: Die Anfänge der Kommunistischen Partei

Vorwort

Nach dem chinesischen Herkunfts-wörterbuch „Erklärung der Schriften und Analyse der Zeichen“ [Shuo Wen Jie Zi] setzt sich das Wort „Dang“ (Bande, Partei) aus den zwei Zei-chen „尚 fördern, achten“ und „黑 schwarz“ zusammen. Daher haben die Wörter „Partei“ oder „Parteimit-glied“ im Chinesischen eine negative Bedeutung. Konfuzius sagte: „Die edlen Menschen sind sich ihrer Würde bewusst und kämpfen nicht; sie ver-sammeln sich, aber schließen sich nicht in einer Partei zusammen.“ In seinem Meisterwerk „Lun Yu“ erklärte er: „Um sich gegenseitig bei der Vertu-schung von Untaten zu helfen, bildet man eine Partei.“ Politische Cliquen wurden in der chinesischen Geschichte oft als „Peng Dang“ bezeichnet, was in der alten traditionellen chinesischen Kultur ein abwertender Begriff war, ein Synonym für eine Gaunerbande, die sich gebildet hat, um eigennützige Interessen zu verfolgen. Parteibildung hat demnach immer mit Eigennutz zu tun.

***

Warum konnte die Kommuni-stische Partei in der jüngsten Ge- schichte Chinas entstehen, gedei-hen und schließlich sogar die Macht ergreifen? Die KP Chinas hat dem chinesischen Volk immer wieder eingetrichtert, dass die Geschichte und das Volk die KP Chinas ausgewählt habe: „Ohne die Kommunistische Partei kein neues China.“

Hat das chinesische Volk von

sich aus die Kommunistische Par-tei gewählt oder hat die Kommu-nistische Partei das chinesische Volk gezwungen, sie zu akzeptie-ren? Eine Antwort auf diese Frage können wir nur in der Geschichte finden.

Von der Endphase der Qing Dynastie (1644–1911) bis zum An- fang der nationalistischen Repu-blik (1911-1949) wurde das Reich der Mitte durch heftige Angriffe von außen und vielfältige innere Wandlungen erschüttert. Über-all herrschten Chaos und Elend. Viele Intellektuelle und Idealis-ten wollten Land und Leute ret-ten. Inmitten der nationalen Krise und der chaotischen Verhältnisse wuchs ihre Sorge, die zu Enttäu-schung und schließlich zu völliger Verzweiflung führte. Wie jemand, der sich in Zeiten der Krankheit an jeden beliebigen Doktor wendet, suchten sie außerhalb Chinas nach einer Lösung für das Land. Sollte das britische oder französische Vorbild scheitern, würde man ein russisches Modell verwenden. Sie zögerten nicht, die radikalsten Mit-tel anzuwenden, in der Hoffnung, dass China schnell wieder erstarke.

Die 4.-Mai-Bewegung des Jahres 1919 spiegelte diese Ver-zweiflung vollends wider: Man-che befürworteten die Anarchie, andere schlugen vor, die Prinzipien des Konfuzius über Bord zu werfen

und wiederum andere wollten eine westliche Kultur einführen. Kurz gesagt, sie lehnten die traditionelle chinesische Kultur ab und wende-ten sich gegen das konfuzianische Prinzip des mittleren Weges. Um schnell zum Ziel zu gelangen, war man zur Zerstörung aller Traditi-onen bereit. Die Radikalen unter ihnen wussten einerseits keinen Weg, um das Land aus der Krise zu führen, andererseits glaubten sie fest an ihre Ideale. Sie empfan-den die Welt als hoffnungslos und glaubten, dass nur sie den rich-tigen Schlüssel für Chinas Zukunft gefunden hätten. Sie schwärmten von Revolution und Gewalt.

Unterschiedliche Gegeben-heiten führten bei den verschie-densten Gruppierungen zu unterschiedlichen Theorien, Leh-ren und Leitlinien. Schließlich tra-fen sich einige mit Repräsentanten der Kommunistischen Partei der Sowjetunion. Die Idee, mit gewalt-samer Revolution politische Macht zu erlangen, die aus der Theorie des Marxismus und Leninismus erwuchs, kam ihrem ungeduldigen Gemüt entgegen und entsprach dem Wunsch, Land und Leute zu retten. So schlossen sie sich schnell zu einer Allianz zusammen. Sie führten den Kommunismus, eine völlig fremdartige Idee, in China ein. Insgesamt nahmen 13 Reprä-sentanten an dem ersten Kongress

der Kommunistischen Partei Chi-nas teil. In der Folgezeit starben einige von ihnen, andere flüchte ten oder wurden zu Landesverrätern, indem sie die KPCh hintergin-gen und aus Opportunismus für die japanische Besatzungsmacht arbeiteten. Manche traten aus der KPCh aus und wurden zu Anhän-gern der Kuomintang. Als die KPCh 1949 an die Macht kam, wa- ren von den von ihr genannten Gründungsmitgliedern nur Mao Tse-tung und Dong Biwu übrig

geblieben. Es bleibt ein Rätsel, ob den Parteigründern seinerzeit bewusst war, dass der Geist, den sie aus Russland übernommen hat-ten, in Wirklichkeit ein böser Geist war und dass das Heilmittel, das sie zur Stärkung des Landes gefun-den hatten, sich schließlich als töd-liches Gift erweisen sollte.

Den vollständigen Text der Neun Kommentare finden Sie unter: www.epochtimes.de/neun-kommentare

am 18. november 2004 veröffentlichte die „the epoch times“ erstmals die neun Kommentare über die Kommunistische Partei Chinas (KPCh). Darin werden die Herkunft, die Geschichte und das Wesen der KPCh dokumentiert und analysiert. Die Veröffentlichung der neun Kommen-tare hat dazu geführt, dass täglich rund 25.000 Chinesen ihren austritt aus der KPCh, dem Kommunistischen Jugendverband und den Jungen Pionieren erklären. laut den Parteisatzungen der KPCh ist ein austritt nur mit einwilligung des Parteikomitees möglich. Die rückverfolgbarkeit des absenders auf einer derartigen erklärung würde aber unberechenbare Konsequenzen nach sich ziehen, die bis hin zu arbeitslager und Mord gehen könnten. Die Festlandchinesen treten deshalb unter angabe eines Pseudonyms auf der von der „epoch times“ eigens dafür eingerichte-ten Webseite aus. Die großteils per telefon, Fax oder e-Mail erklärten austritte werden von drei „tuidang“ (austritts)-Centern gesammelt und im Internet auf der Webseite http://quitccp.org veröffentlicht. Zudem werden in China selbst an verschiedenen orten wie an Bushaltestellen austritts-erklärungen angebracht oder sogar direkt auf Geldscheine geschrieben.

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haben mit dem Stichtag 15. April 2011 ihre Austrittserklärung auf der Webseite http://quitccp.org veröffentlicht.

93.160.646 Menschen

andrey Volkov

Die Katastrophe von Tscher-nobyl ereignete sich unge-fähr 130 Kilometer entfernt

von Kiew, der Hauptstadt der Ukraine. Der Unfall wurde damals auf Stufe 7, der höchsten Gefah-renstufe auf der internationalen Bewertungsskala, eingeordnet. Auch Fukushima wurde von der japanischen Atomaufsicht inzwi-schen auf Stufe 7 angehoben, nachdem es anfänglich auf Stufe 5 eingeordnet war.

Der 26. April 1986 schien wie ein ganz normaler Tag. „Ein paar Männer tranken Bier oder Soda und saßen vor ihren Häusern; Kin-der spielten in den Höfen. Es war Samstag und ein sonniger Tag“, erzählt Vsisovich.

Das einzig Seltsame, wie er sagt, war, dass sich die Einwohner der Satellitenstadt Prypjat auch nach-dem Leute in Spezialuniformen in die Stadt gekommen und die Radi-oaktivität gemessen hatten, weiter-hin so verhielten, als wäre nichts geschehen.

Der Unfall war mitten in der Nacht passiert, kurz vor 1.30 Uhr. Während eines Systemtests gab es einen Stromstoß und alles geriet außer Kontrolle. Mehrere Explosi-onen im Block 4 folgten. Die Explo-sionen verursachten ein Feuer und

eine hochradioaktive Wolke. Laut der Internationalen Atomenergie-behörde (IAEA) war die Radioak-tivität 400-mal höher als die der Atombombe von Hiroshima.

Kurz nachdem in Prypjat die Radioaktivität gemessen worden war und 36 Stunden nach dem Unfall begannen die Behörden, die Stadt mit ihren nahezu 50.000 Bewohnern zu evakuieren. Pryp-jat liegt nur vier Kilometer von Tschernobyl entfernt und wurde 1970 für die Arbeiter errichtet, als man mit dem Bau der dortigen Atomkraftanlage begann.

In den nachfolgenden Wochen und Monaten wurden ungefähr 200.000 Menschen endgültig umge-siedelt. Vsisovich und weitere Mit-

arbeiter des Kraftwerkes wurden gebeten zu bleiben, weil keiner die Umstände besser kannte als sie. „Sogar die Oberen des Lan-des kamen zu uns und baten uns zu bleiben, obwohl wir eigentlich vom Kraftwerk weggebracht wer-den sollten, weil wir schon dem Maximum an Strahlung ausgesetzt waren“, erklärt er.

Die Belegschaft des Atomkraft-werkes arbeitete dann zusammen mit den Soldaten, die den gefähr-lichsten Job zu meistern hatten, die Reinigung des explodierten Reaktordaches. „Dafür wurden Soldaten aus der Armee einge-setzt und mit 1.000 Rubel Bonus bezahlt. Außerdem durften sie den Militärdienst für immer ver-

lassen. Ich weiß es nicht, sie müs-sen wohl alle ein paar Jahre nach der Explosion gestorben sein“, ver-mutet Vsisovich.

Vsisovich erklärt, die Solda-ten seien als „lebende Roboter“ benutzt worden, die das Dach zu reinigen hatten, weil mechanische Roboter aufgrund der hohen Strahlung schnell ihre Funktion verloren hätten. Der 31-jährige Vsisovich war ungefähr 150 Meter vom explodierten Reaktor im Ein-satz, trug dabei eine simple Uni-form und eine Gesichtsmaske. In den ersten Tagen der Reinigungs-arbeiten befanden sich viele der Arbeiter in einer seltsamen Ver-fassung, die sie wach hielt. „Wir waren so euphorisch, dass wir

nicht schlafen konnten ‒ das hat uns dermaßen aufgeregt“, berich-tet Vsisovich. Dann stellte er fest, dass seine Körpertemperatur auf 35 Grad abgesunken war. „Ich kam mir vor wie ein gesottener Krebs“, erinnert er sich. Als er dann nach einem Monat zur Erho-lung nach Hause kam, schlief er 20 Tage ununterbrochen, ohne ein-mal aus dem Bett zu steigen.

Vsisovich, heute 56, beschreibt eine ganze Litanei chronischer Lei-den, die er durchmachte. Viele seiner Mitarbeiter hatten Herzbe-schwerden oder Krebs ‒ manche starben ganz plötzlich Jahre nach dem Desaster. „Ich bin der Einzige aus meinem Team, der noch am Leben ist“, sagt er.

Vsisovich glaubt, dass die Arbeiter in Fukushima ähnliche gesundheitliche Probleme bekom-men werden. „Ich hab da keine Zweifel“, sagt er. Die Katastro-phen in Tschernobyl und in Japan haben seine Ansicht über die Sicherheit von Atomkraft geän-dert. Er findet die Kosten zu hoch und setzt heute auf die Entwick-lung alternativer Energiequellen. Die Öffnung des Atomkraftwerkes Tschernobyl und der Geisterstadt Prypjat für den Tourismus heißt er ebenfalls nicht für gut. Er glaubt, dass die Strahlung weiterhin zu hoch und der Sarkophag unter dem vierten Reaktor brüchig ist und voll von radioaktivem Staub.

Reisen nach Tschernobyl gibt es seit Februar 2011. Die Webseite sagt, sie wären sicher, folge man den Anweisungen der Reiselei-ter und vermeide man „Kontakt mit Objekten, die leicht Strahlung absorbieren“. Besucher werden angewiesen, geschlossenes Schuh-werk zu tragen und Kleidung, die den ganzen Körper bedeckt.

In den 1990er-Jahren fing Vsi- sovich an, den Opfern von Tscher- nobyl zu helfen, indem er Wohl-tätigkeitsveranstaltungen organi-sierte. Außerdem arbeitet er an der Gründung eines internationalen Hilfswerkes für zukünftige Reak-torunfälle, solche wie Tschernobyl ‒ oder jetzt Fukushima.

Neun Kommentare über die Kommunistische Partei

Denkmal in Tschernobyl: soldaten und Feuerwehrleute wurden zum löschen und aufräumen des explodierten reaktors eingesetzt, weil roboter wegen der hohen radioaktiven strahlung nach kurzer Zeit nicht mehr funktionierten.

Leidvolle Erinnerungen an Tschernobyl

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Dann stellte er fest, dass seine Körper-temperatur auf 35 Grad abgesunken war. „Ich kam mir vor wie ein gesot-tener Krebs“.

Öffentliche Demütigung war in der Kulturrevolution ein vielbenutztes Mittel, um angst und schrecken zu verbreiten.

Nikolai Vsisovich arbeite-te vor 25 Jahren als Liqui-dator im Atomkraftwerk Tschernobyl nach der Ex-plosion des reaktorblocks Nummer 4. Er ist der letz-te Überlebende von 18 Männern seines Teams. Aus Anlass der ungelösten krise in Fukushima spricht Vsisovich jetzt darüber, was er als zu hohen Preis für die Atomkraft ansieht.

Page 7: The Epoch Times Deutschland 20-04-2011

The Epoch Times Deutschland / 20. April - 3. Mai 2011 / Nr. 280 InternatIonales 7

Fortsetzung von seite 1

ÄgyptenHosni Mubarak löste die demo-kratische Revolution in Ägypten wahrscheinlich dadurch aus, dass er seinen Sohn Gamal als seinen Nachfolger zu nominieren ver-suchte. Die Proteste am Tahrir-Platz in Kairo wurden von einer Alli-anz weltlicher Gruppen, darunter auch dem Friedensnobelpreisträger Mohamed ElBaradei, geleitet, wobei die Muslimbruderschaft im Hin-tergrund blieb. Ihre disziplinierten Bemühungen um eine gewaltlose Opposition inspirierten die Welt. Die Armee, die den Umfang der Unterstützung für die Opposition und ihre längerfristigen Interessen abschätzte, stand loyal zu ihren Bürgern.

Dennis Ignatius, Malaysias ehe-maliger Hoher Kommissar für Kana- da, formulierte es so: „Seit mehr als zwei Wochen gehen die Ägypter auf die Straße, um Freiheit und ein Ende der jahrzehntelangen der Tyrannei zu fordern. Sie wurden beschossen, geschlagen, schikaniert und inhaf-tiert, aber sie machten weiter. Ihre Anzahl nahm zu bei jedem Versuch, sie zum Schweigen zu bringen oder ihren Willen zu brechen. Sie strebten nach den gleichen grundlegenden Rechten, von denen die Menschen im Westen immer behaupten, dass sie zu den Geburtsrechten eines jeden Menschen zählen.“

BahrainDer amerikanische Journalist Tom Friedman bietet eine interessante Perspektive auf Bahrain: „Wäh-rend sich Facebook die ganze Zeit mit Ägypten, Tunesien und Bahr-ain beschäftigt, sollte man Goo-gle Earth nicht vergessen ... Am 27. November 2006, am Vorabend der Parlamentswahlen in Bahrain, schrieb die Washington Post: „Mah-mood, der (mit seiner Großfamilie) in einem Haus lebt, sagte, er wäre noch frustrierter, wenn er in Goo-gle Earth auf Bahrain blicke und sehe, dass weite Teile des Landes unbewohnt seien, während Zehn-tausende überwiegend arme Schi-iten zusammengepfercht in kleinen,

dichtbesiedelten Gegenden leben müssten. Er sagte: ‚Wir sind 17 Per-sonen, die wie viele Menschen im südlichen Stadtteil in einem klei-nen überfüllten Haus leben. Und sehen Sie sich in Google an, wie viele Schlösser es gibt und wie die al-Chalifen (die sunnitische Herr-scherfamilie) den Rest des Landes für sich haben.‘“

Als die Proteste aufkamen, ließ der König in schändlicher Weise das Feuer auf Pro-Demokratie-Demons-tranten eröffnen, wobei Hunderte verletzt oder getötet worden sein sollen. Unter Missbrauch des Ban-ners des Golfkooperationsrats mar-schierten saudische Truppen nach Bahrain, um angeblich dem ira-nischen Einfluss entgegenzuwir-ken. In Wirklichkeit wollten sie die Demokratiebestrebungen in Bahrain und Saudi-Arabien ersticken.

Straßenproteste in Tunesien, Ägypten und Bahrain führten dazu, dass sie auch in Libyen, Algerien, Iran, Jordanien, Marokko, Syrien und Jemen auftraten.

LibyenDie UNO verabschiedete die Dok- trin der Verantwortung zur Schutz-gewährung (Responsibility-to-Pro-tect – R2P), die dann anwendbar wäre, wenn sich Regime gegen ihre eigenen Bürger richteten, wie es zurzeit in Libyen festgestellt wird; das Endergebnis ist unklar, aber es muss gelingen.

Wir wissen, dass viele Einwoh-ner von Bengasi getötet und wie „Ratten“ von Tür zu Tür gejagt wor-den wären, wie es Oberst Gaddafi vorsah, wenn die französischen Flugzeuge der NATO seine meist für das Töten angekauften Söldner bei ihrem Vormarsch auf die Stadt nicht angegriffen hätten.

Es scheint auch klar zu sein, dass Gaddafi, wenn er in Tripolis an der Macht bleibt, wohl versu-chen wird, wieder auf seine Rolle des „verrückten Typen“ wie beim Lockerbie-Attentat und anderem internationalem Terrorismus frü-herer Jahre zurückzugreifen. Es müssen unter den Resolutionen des Sicherheitsrats von 1970 und 1973 Wege gefunden werden, die Libyer weiterhin zu schützen und

den Druck auf Gaddafis Umfeld zu erhöhen, um ihn und seine Familie aus Libyen zu vertreiben. Die fran-zösische Tageszeitung „Le Monde“ schrieb vor Kurzem, dass die EU, hoffentlich mit arabischer Unter-stützung, wohl eine humanitäre Hilfsmission starten wird, um den 300.000 Einwohnern von Misrata zu helfen. Militärische Unterstützung könnte sich dabei als notwendig erweisen, um diese Hilfe zu leisten, und die Res. 1973 erlaubt ja auch den Einsatz „aller notwendigen Mittel, um den Zivilisten zu helfen“.

Demokratie entstehtFreiheit wird zu dem, was die mei-sten Araber wollen und wofür sie zu kämpfen bereit sind. Sehr viele westliche Regierungen und Unter-nehmer nahmen an, dass es am besten wäre, mit den Diktatoren zusammenzuarbeiten. Vieles weist deutlich darauf hin, dass alle Men-schen, unabhängig von Kultur oder religiösem Hintergrund, gerne selbst bestimmen möchten, wie sie regiert werden.

Jeremy Kinsman, Kanadas ehe-maliger Leiter einer für 15 Länder oder Organisationen zuständigen Mission, einschließlich der Euro-päischen Union und Russland, und Hauptautor des Diplomaten-Hand-buchs über die Unterstützung der Demokratieentwicklung, schrieb kürzlich über die arabische Welt: „Es gibt keine einzige Vorlage für die Demokratie. Jede Entwicklung verläuft anders, je nach Tradition und Bereitschaftsgrad. Um vom Volk akzeptiert zu werden, muss die Demokratie weitere wichtige Ergeb-nisse liefern – Transparenz, Fairness, Gerechtigkeit und wirtschaftlichen Fortschritt, von dem die Menschen angemessen profitieren.“

Für die 33 Mitglieder der Ara-bischen Liga – alle mit großen mus-limischen Mehrheiten – wird es eine wichtige Rolle spielen, inwieweit sich die demokratische Staatsfüh-rung nach der Forderung des Koran richtet: „Das Richtige befehlen und das Falsche verbieten.“

Als Indonesien, die größte mus-limische Demokratie, im Jahr 2009 parlamentarische Wahlen abhielt, sank die Unterstützung für extremis-

tische Parteien. Die meisten Wähler schienen über den möglichen Ver-lust von guter Regierungsführung, Arbeitsplätzen und Wirtschafts-wachstum besorgt zu sein. Insge-samt sank die Unterstützung für fundamentalistische Parteien. Auch bei den Wahlen in Malaysia von 2008 stimmten die meisten für Parteien, die eine gute Regierungsführung versprachen. Parteien, die nur reli-giöse Agenden hatten, kamen dabei schlecht weg. Die Wähler, von denen zwei Drittel Muslime sind, stimm-ten in vier großen Staaten deutlich gegen die Regierungspartei.

SchlussfolgerungAls die Europäer im Jahr 1989 gegen den Kommunismus aufstan-den, jubelten ihnen die Westler zu. Als birmanische Mönche im Jahr 2007 gegen die Militärregierung des Landes protestierten, ermutig-ten wir sie und bestanden darauf, dass die Generäle gehen müssten. Als die iranischen Machthaber den Protest friedlicher Demonstranten nach den massiv manipulierten Prä-sidentschaftswahlen von 2009 blu-tig niederschlugen, forderten wir, die Verantwortlichen zu bestrafen.

Es gab keine Gesprächsbereit-schaft für einen Übergang. Man konn- te keinen Ansatz für einen Übergang in eine demokratische Zukunft auf-seiten der Tyrannen erkennen. Es gab keinen Hinweis, dass die Men-schen, die sich mit ihrem Leben für den Wandel einsetzten, nicht für eine vernünftige Regierungsfüh-rung bereit wären. Wir verstanden, dass die Übergänge nach Jahren der Tyrannei schwierig werden wür-den. Wir erwarteten, dass Fehler gemacht werden würden. Demokra-tie vollzieht sich schließlich überall und entwickelt sich ständig. Aber wir glaubten, dass sich die Freiheit durchsetzen würde und dass die Demokratie eine unaufhaltsame Kraft wäre.

Dies ist der Durchbruch, auf den wir gewartet haben, eine Ant-wort auf den radikalen Islam, an die wir schon nicht mehr glaub-ten . Wir sollten überglücklich sein, dass Demokratie und Freiheit die arabischen Völker mobilisieren. Der Westen darf nicht die Sicherheit des

Status quo im Sinne der „Stabilität“ über echte Freiheit und Demokra-tie stellen.

Wir dürfen keine Angst vor dem radikalen Islam zulassen, die uns davon abhalten könnte, die entste-henden arabischen Demokratien zu unterstützen. Und wir sollten auch nicht an die „selbstdienliche“ Spitz-findigkeit der Tyrannen glauben, der einzige Weg zur Eindämmung des radikalen Islam führe über die Dik-tatur. Es gibt einen besseren Weg – nämlich den Weg der Freiheit und Demokratie, für den sich die Men-schen in der arabischen Welt auch entscheiden. Sie dürfen nicht allein-gelassen werden und sollen auch nicht vergeblich auf die Unterstüt-zung der freien Völker der ganzen Welt warten müssen.

Daraus folgt, dass ich entschie-den zugunsten der Förderung der Demokratie als einer wichtigen Komponente der Außen- und Ent-wicklungspolitik in jedem Land ein-trete, wo Bildung für alle sowie die Rechtsstaatlichkeit und Gleichbe-handlung aller Menschen nach ver-fassungsrechtlichen Grundsätzen gewährleistet werden.

Samuel Huntington irrte sich in vielem, als er vom „Kampf der Kul-turen“ sprach. So konnte er unter anderem nicht erkennen, dass die Menschenwürde in der heutigen Welt grundsätzlich unteilbar ist.

Der arabische Frühling

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„Ihre anzahl nahm zu bei jedem Ver-such, sie zum schweigen zu bringen oder ihren Willen zu brechen.“

Erster Geschmack von Demokratie: Ägyptische Wähler stehen zur abstimmung eines referendums zu Verfassungsänderungen an.

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iDavid Kilgour ist ehemaliger kanadischer staatssekretär für den asien-Pazifik-raum. er engagiert sich für Frei-heit und Men-schenwürde in Darfur und besonders in China. er ist mit David Matas Co-autor des Buches „Bluti-ge ernte“, einem tatsachen-bericht über organhandel und organraub in China ins-besondere an angehörigen der Meditationsbewegung Falun Gong .

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The Epoch Times Deutschland / 20. April - 3. Mai 2011 / Nr. 280KULTUR & UNTERHALTUNG8

Weisheiten aus dem alten ChinaIn alter Zeit kam Bodhisattva Dizang

in die Menschenwelt und sah, dass die Menschen nicht mehr an Gott und den

Himmel glaubten. Dann entschied sie sich jemanden zu finden, der noch an Götter glaubte und ihn zu retten.

Um nach dieser Person zu suchen, die noch an Gott glaubte, verwandelte sich Bo-dhisattva Dizang in einen Bettler, wanderte von einem Dorf zum anderen und bettelte um Essen. Niemand, der dem Bettler über den Weg lief, gab ihm etwas zu essen und er konnte auch keinen mehr finden, der Gottheiten verehrte. Als er zum Eingang eines Dorfes kam, sah er wie eine alte Frau vor einer Buddhastatue Räucherstäbchen verbrannte. Dann ging er hin und bettelte um Essen. Die Frau zögerte und sagte: „Ich habe nur diese Schale Reis. Du kannst eine Hälfte davon haben und ich werde dem Buddha die andere Hälfte darbringen.”

Als Bodhisattva die Aufrichtigkeit und das gute Herz der Frau sah, zeigte sie auf ein paar Steinlöwen und sagte, bevor sie ging: „Wann auch immer du siehst, dass sich die Augen dieser Steinlöwen rot färben, dann ist es das Zeichen einer beginnenden Flut. Dann musst du so schnell wie mög-lich auf den Gipfel des Berges rennen, dort wirst du sicher sein.“ Die gutherzige Frau verbreitete diese Nachricht im Dorf, jedoch glaubte ihr keiner, stattdessen machten sie sich über sie lustig und beschimpften sie. Sie sagten, sie sei verrückt und abergläu-bisch. Wie sollte es möglich sein, dass sich die Augen des Steinlöwen rot färbten? Das Gespött missachtend, flehte die alte Frau die Dorfbewohner an, daran zu glauben.

Sie jedoch behielt die Worte im Gedächt-nis und schaute sich täglich die Augen der Steinlöwen an. Eines Tages kamen mehrere schadenfrohe Dorfbewohner auf eine Idee: „Kommt lasst uns mal mit der alten Frau ein Spielchen spielen. Wir malen die Au-gen des Löwen rot an.” Als die Frau sah, dass sich die Augen des Löwen rot gefärbt hatten, rief sie besorgt den Dorfbewohnern zu: „Beeilt Euch, die Flut wird bald kom-men.“ Nachdem sie die Frau so hysterisch und aufgebracht sahen, lachten sie sie aus und machten sich über sie lustig. Sie sah, dass es keine andere Möglichkeit mehr gab, als selbst auf den Berg zu laufen. Als sie auf dem Gipfel der Hügels angekommen war, sah sie zurück und bemerkte, dass das ganze Dorf überflutet war und auch kein Lachen mehr zu hören war.

Glauben oder Nicht-Glauben

Epoch Times: Johanna, war das deine erste Synchronrolle?

Johanna Klum: Ja, das war das allererste Mal, dass ich synchron-gesprochen habe und das war auch sehr aufregend, weil da unheimlich viel über die Stimme, und zwar nur über die Stimme, von der Anima-tion und an Gefühl transportiert werden muss und du musst mit der Stimme allein diesem Vogel Leben einhauchen. Das ist schon eine ordentliche Aufgabe gewesen.

Epoch Times: In dem Film ist der Rolle durch die Animation be-reits sehr viel an Schauspiel und Emotionen vorgegeben. Wie groß waren da noch die Spielräume, sel-ber etwas hineinzuinterpretieren? Wie viel Freiheiten hattest du da?

Klum: Wir haben natürlich schon allein durch die Mundbewe-gungen der Vögel einen gewissen Rahmen, der deutlich abgesteckt ist, was man da so machen kann. Aber innerhalb dieses Rahmens ha-ben wir dann doch viele Freiheiten genutzt, um genauer hinzuschau-en, wenn zum Beispiel irgendetwas übersetzt war, was einfach für mich so nicht funktioniert hat, also wo ich gesagt habe: Freunde, so etwas würde ich nie sagen! So etwas von Schriftdeutsch! Lasst uns das doch anders machen! Und das hat total super geklappt, wir haben ganz viel von solchen Vorschlägen dann auch genommen, weil es dann, wenn ich es auch richtig gut rüberbringen kann, einfach auch meine Sprache ist, dann kommt das natürlich viel echter. Also da hat man dann schon auch ein paar Freiräume.

Epoch Times: Was ist der Vogel „Jewel“ überhaupt für ein Charak-ter? Findest du da Parallelen zu dir selbst?

Klum: Jewel ist lebhaft und auf-geweckt, sehr leidenschaftlich und vielleicht auch mal ein bisschen motzig und ungeduldig. Das sind so ihre grundlegenden Charakter-eigenschaften – sie ist unheimlich liebevoll. Das zeigt sich allerdings nicht unbedingt in ihren ersten fünf Minuten, da hat sie den armen Papagei Blu ja quasi direkt an der Gurgel. Aber gerade diese Lei-denschaft, die habe ich auch, also wenn mir was wichtig ist, was bei mir ja jetzt nicht konkret die Frei-heit ist – Gott sei Dank – das ist ja

ganz anders als bei Jewel, aber ob das jetzt die kleinen Themen oder „große Aufreger“ sind, die mir am Herzen liegen, dann setze ich mich ein, das haben wir gemein. Und ich bin manchmal auch ein biss-chen motzig.

Epoch Times: Eine Frage an die Viva-Moderatorin Johanna Klum: Der Film RIO lebt ja zu weiten Teilen von der Musik, Musiker-legende Sergio Mendes und den Musikern will.i.am von den Black Eyed Peas und Jamie Foxx ...

Klum: Ja, Hammer, haben die das fett gemacht! Oder? Mal ganz ehrlich: Ich hab´ mir das ange-guckt, das hat mir so einen Spaß gemacht! Also ehrlich, das war so toll! Will.i.am macht das großar-tig und Jamie Foxx singt ja engels-gleich! Der macht das richtig toll! Also, ich würd das sofort spielen!

Epoch Times: Wird das einen neuen Brasilienhype im Hip-Hop und der elektronischen Musik mit auf den Weg brin-gen?

Klum: Es gibt ja da im Hip-Hop aktuell immer wieder unter-

schiedliche Einflüsse. In den letzten Jahren war da viel Elektronisches; ich finde

aber insbesondere hier diesen Samba-Touch so nett. Der hat auch super Chancen. Also, hättest du mich jetzt vor RIO gefragt, ohne direkt ein Beispiel parat zu haben, da hätte ich wahrscheinlich gesagt, naja, weiß nicht, ob das so funkti-oniert, aber in der Kombination, wie das will.i.am und Jamie Foxx gemacht haben, war das ́ ne glatte Eins!

Epoch Times: Was sind für dich die Stärken von RIO? Was setzt ihn ab von anderen aktuellen Anima-tionsfilmen?

Klum: Ich kann das natürlich nur von meiner Perspektive aus sagen. Erstens, in keinem anderen Animationsfilm bin ich [zu hören] (lacht). Nein, nochmal andersrum: Auf alle Fälle ist er wahnsinnig lustig. Vor allem in dieser Zeit, jetzt gerade, wo man manchmal auch sagt, die Realität tut gerade echt ein bisschen sehr weh, man möchte vielleicht auch mal zwei Stunden lang nicht an schlimme Dinge denken und sich einfach auch mal ganz woanders hinbege-ben, in eine Welt, die vielleicht ́ ne Ecke heiler und vor allem bunter ist und dann tut RIO wahnsinnig gut. Das ist einfach richtig schön

anzugucken und du kommst mit ´nem Grinsen auf dem Gesicht wieder raus.

Epoch Times: Ja. Ich kriege meine Kinder auch kaum von der Internetseite von RIO weg ...

Klum: Ja, das ist super. Ich habe auch viele Arbeitskollegen, die heute mit ihren Kindern zur Premiere kommen und ich glaube, das macht auch gerade den Klei-nen total viel Spaß. Das Schöne an dem Film ist aber auch, dass der wirklich so einen gleichauf-gestellten Humor hat, es gibt da zwar auch so kleine Ironien und Feinheiten, die in erster Linie den Erwachsenenhumor ansprechen, aber eben auch kindgerechten Spaß.

Epoch Times: Um noch einmal zurückzugreifen: Was meinst du, ist eine wichtige Message, die die Kids aus dem Film mitnehmen können? Was transportiert der Film vorrangig?

Klum: Ich glaube, für die Kin-der ist da ein sehr hohes Gerech-tigkeitsempfinden. Und das nicht so von oben herab, nicht so aufok-troyiert, was aber trotzdem schon

auch deutlich vermittelt wird. Ich glaube einfach, ein Ge-

fühl dafür, dass man sich für das einsetzen sollte, was einem wichtig ist.

Das macht die Jewel sehr stark, das macht der Blu eben-

falls sehr und auch wie der Tu-kan Rafael das macht, dass er sich dafür einsetzt, dass Blu jetzt end-lich mal aus den Puschen kommt; oder ob das eben das ganz Große ist, wie für die Freiheit zu kämp-fen. Wenn ich mich dafür einsetze, für das, was mir am Herzen liegt, oder wie zum Beispiel die mensch-liche Papageienmama von Blu, die kämpft ja auch ohne Ende um ih-ren Schützling, dann kommt das auch wieder zurück. Ein bisschen heile Welt ist natürlich auch dabei und das tut den Kindern auch gut.

Epoch Times: Was sind deine nächsten Ziele, nach dem Film RIO? Was kommt jetzt?

Klum: Also ich muss es mal so sagen: Ich hab´ Blut geleckt! Ich hab´ völlig Blut geleckt! Ich würde das wahnsinnig gerne weiter machen! Vielleicht würde ich das nächste Mal auch gern so ein „Miststück“ oder so sprechen. Ja, ich könnte auch mal ein „Mist-stück“ synchronisieren (lacht). Aber jemand, der nicht ganz so viel schreien muss, bitte! Ich habe während dieser Arbeit so viel ge-schrien, wie in meinem ganzen Leben noch nicht (lacht)! Also es hat einfach wirklich sehr viel Spaß gemacht zu spielen und ich würde auch gerne mal in einer schönen Produktion mit ganzem Körper-einsatz spielen, sozusagen, also vielleicht auch mal einen schönen Film! Das fänd´ ich toll! Das würde mir Spaß machen!

Epoch Times: Herzlichen Dank für das Gespräch!Die Fragen stellte Christian Schlierkamp.

Johanna Klum bringt Papagei Jewel zum Sprechen

Johanna, war das deine erste Synchronrolle?

Ja, das war das allererste Mal, dass ich synchron-gesprochen habe und das war auch sehr aufregend, weil da unheimlich viel über die Stimme, und zwar nur über die Stimme, von der Anima-tion und an Gefühl transportiert werden muss und du musst mit der Stimme allein diesem Vogel Leben einhauchen. Das ist schon eine ordentliche Aufgabe gewesen.

In dem Film ist der Rolle durch die Animation be-reits sehr viel an Schauspiel und Emotionen vorgegeben. Wie groß waren da noch die Spielräume, sel-ber etwas hineinzuinterpretieren? Wie viel Freiheiten hattest du da?

Wir haben natürlich schon allein durch die Mundbewe-gungen der Vögel einen gewissen Rahmen, der deutlich abgesteckt ist, was man da so machen kann. Aber innerhalb dieses Rahmens ha-ben wir dann doch viele Freiheiten genutzt, um genauer hinzuschau-en, wenn zum Beispiel irgendetwas übersetzt war, was einfach für mich so nicht funktioniert hat, also wo ich gesagt habe: Freunde, so etwas würde ich nie sagen! So etwas von Schriftdeutsch! Lasst uns das doch anders machen! Und das hat total super geklappt, wir haben ganz

anzugucken und du kommst mit ´nem Grinsen auf dem Gesicht wieder raus.

Epoch Times:meine Kinder auch kaum von der Internetseite von RIO weg ...

Klum:habe auch viele Arbeitskollegen, die heute mit ihren Kindern zur Premiere kommen und ich glaube, das macht auch gerade den Klei-nen total viel Spaß. Das Schöne an dem Film ist aber auch, dass der wirklich so einen gleichauf-gestellten Humor hat, es gibt da zwar auch so kleine Ironien und Feinheiten, die in erster Linie den Erwachsenenhumor ansprechen, aber eben auch kindgerechten Spaß.

Epoch Times:zurückzugreifen: Was meinst du, ist eine wichtige Message, die die Kids aus dem Film mitnehmen können? Was transportiert der Film vorrangig?

Klum:der ist da ein sehr hohes Gerech-tigkeitsempfinden. Und das nicht so von oben herab, nicht so aufok-troyiert, was aber trotzdem schon

auch deutlich vermittelt wird. Ich glaube einfach, ein Ge-

fühl dafür, dass man sich für das einsetzen sollte, was einem wichtig ist.

Das macht die Jewel sehr stark, das macht der Blu eben-

falls sehr und auch wie der Tu-kan Rafael das macht, dass er sich dafür einsetzt, dass Blu jetzt end-lich mal aus den Puschen kommt; oder ob das eben das ganz Große ist, wie für die Freiheit zu kämp-fen. Wenn ich mich dafür einsetze,

Bringt Papagei Jewel als Voicetalent im Animations-fi lm RIO das Sprechen bei: Johanna Klum.

Interview mit Moderato-rin und Schauspielerin Johanna Klum zu ihrer Sprechrolle im Animati-onsfi lm RIO.

Jewel (Johanna Klum) weiss nicht so recht, was sie von dem handzahmen Blu (David Kross) zu halten hat.

In der nordischen Mythologie gilt Thor, der in einem von Ziegen-böcken gezogenen Wagen am

Himmel die Stürme kontrolliert, als stärkster Kämpfer seines Göt-tergeschlechts. Seine Feinde zer-schmettert er mit der immensen Wucht seiner Waffe Mjolnir – ein von Zwergen geschmiedeter, gigan-tischer Hammer, der nach jedem Wurf in seine Hand zurückkehrt.

Die Geschichte des Films be-ginnt, als Thors Vater Odin (Chris Hemsworth) seinen mutigen, aber auch überheblichen Sohn aus As-gard, dem sagenumwobenen Kö-nigreich der Götter, auf die Erde verbannt. Seines Hammers und

all seiner besonderen Fähigkeiten beraubt, muss sich der unbändige Held nun beweisen und sich die Rückkehr in das Götterreich wie-der verdienen. Die Rückkehr in seine Heimat ist ihm erst gestattet, wenn er gelernt hat, seine Überheb-lichkeit zu zügeln und seine Kräfte nach den göttlichen Regeln von Asgard zum Wohle aller einzuset-zen. Die Gelegenheit zur Bewäh-rung kommt: Ein übermächtiger Gegner, der im Verbund mit den dunkelsten Kräften seiner Heimat Asgard steht, beginnt, die Erde mit einem Inferno zu überziehen. Nur Thor ist in der Lage, die Menschheit zu beschützen …

Der junge Krieger findet in dem Fantasy-Spektakel „Thor“ seine Ver-körperung durch den australischen Newcomer Chris Hemsworth. In seiner ersten großen Hauptrolle empfiehlt sich Chris Hemsworth („Star Trek“) an der Seite von Superstars wie Sir Anthony Hop-kins („Ich sehe den Mann Deiner Träume“) und Oscar-Preisträgerin Natalie Portman („Black Swan“). Das Action-Highlight wurde von dem britischen Regisseur Kenneth Branagh („Hamlet“, „Viel Lärm um Nichts“) mit opulenten Bildern und Wortwitz in Szene gesetzt. Am 28. April kehrt Donnergott Thor in die irdischen Kinos zurück. (red)

Donnergott Thor im Kino

Epoch Times:neuen Brasilienhype im Hip-Hop und der elektronischen Musik mit auf den Weg brin-gen?

Hop aktuell immer wieder unter-schiedliche Einflüsse. In den

Sprecher Johanna Klum (Jewel) und David Kross (Blu) auf der Deutschlandpremiere von RIO im Kölner Cinedom

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Page 9: The Epoch Times Deutschland 20-04-2011

Rosemarie Frühauf

Der erste bayerische König, Max I. Joseph (1756–1825) war ein Kunstfreund. Vor

allem sammelte er niederländische Landschaftsmalerei des 17. Jahr-hunderts. Nach seinem Tod wur-den Teile seiner Sammlung vom Staat erworben. Ärgerlich: Unter den Bildern, die damals unter-schätzt und versteigert wurden, befand sich Vermeers „Frau mit der Waage“. Im 17. Jahrhundert hielt sie ein Besitzer schon für so kostbar, dass er sie in einer Schutz-schatulle aufbewahrte.

Heute zählt das Bild zu den berühmtesten der nur 36 erhalte-nen Vermeers und gelangte 1942 in die National Gallery of Art in Washington. Zusammen mit 23 Gemälden aus Max Josephs Sammlung ist sie unter dem Titel „Vermeer in München“ noch bis zum 19. Juni 2011 in der Alten Pi-nakothek zu sehen.

Im Augenblick der EntscheidungVermeer war ein großer Moralist: In seinen Bildern warnte er offen vor verführerischen Liebesbrie-fen, Alkohol oder Eitelkeit. Mit einfachsten Mitteln und lebhaften Gesichtsausdrücken konnte er die Absichten seiner Mitmenschen schildern. Seine grazilen Frau-enfiguren bezaubern oft durch rosenwangige Gesichter. Umso merkwürdiger erscheint das un-bewegt weiße Gesicht der „Frau mit der Waage“.

Dunkelblau, grau und beige do-minieren das Bild. Geschlossene Fensterläden sorgen für die düs-tere Atmosphäre. Hat diese Frau etwas zu verbergen? Auf anderen Vermeers sind die Fenster meist offen.

Die Anordnung ist klassisch: Die Figur steht vor einem Tisch, dem Fenster gegenüber.

Vor ihr liegen Münzen und ein Schmuckkästchen mit Gold- und Perlenketten in sehr kalten Far-ben. Sie hält eine leere Waage in der Hand.

Man fragt sich, ob das Wiegen etwas mit ihrem Beruf zu tun hat, doch Frauen waren damals ent-weder Damen oder Dienstmäg-de. Sie ist eindeutig bessergestellt, erkennbar am Pelzbesatz ihrer Kleidung. Im Ausstellungskata-log nicht erwähnt, aber an ihrem dicken Bauch offensichtlich: Sie ist schwanger.

Geld oder Baby?Vermeer arbeitete gerne mit rei-nen Pigmenten, hier lässt er unter der Jacke, um die Wölbung ihres Bauches zu betonen, einen Streifen Orange hervorblitzen. Am Origi-nal fällt auf, dass dieses gelbliche Orange, der strahlendste Farbton des Bildes, besonders dick aufge-tragen wurde. Also ging es dem Maler ganz sicher um entstehen-des Leben.

Die Waagschalen schweben ge-nau zwischen der Schatulle und ihrem Bauch, als ob sie sich zwi-schen Geld oder Kind entscheiden muss. Sie trägt keinen Ehering, ist also unehelich schwanger. Nicht auszudenken, was ihr zu Vermeers Zeiten passieren konnte, wenn sie das Kind bekam – womöglich wur-de sie von ihrer Familie verstoßen.

Alle Indizien zusammen er-geben, dass diese Frau darüber nachdenkt, ihr Kind abzutreiben. Sie wägt das Leben des Kindes gegen den Verlust ihrer materiel-len Sicherheit ab. Also spielt sich hinter ihrer resignierten Miene, die Kunsthistoriker gerne als „über ir-dischen Reichtum erhaben“ deute-ten, ein ganz und gar gegenteiliges Drama ab.

Düstere AussichtenVermeer macht die schauderhafte Unumkehrbarkeit einer Entschei-dung über Leben und Tod sichtbar: Er umrahmt ihr Gesicht mit einem Gemälde des Jüngsten Gerichts. Das Schwarz des Bilderrahmens gibt als einziges, reines Schwarz dem Motiv seine Endgültigkeit. Der Rahmen dieses Gemäldes ist mit einem doppelten Goldrand verziert. Auf der Seite der Leben-

den ist er verschattet und fast un-sichtbar, also spielt das Gold für „die Guten“ eine untergeordnete Rolle. Doch auf der Seite der Toten fällt das Gold stark reflektierend ins Auge.

Direkt über dem Kopf der Frau schwebt Jesus als Weltenrichter. Mit erhobenen Armen scheint er ihr ein „Tu´s nicht!“ zuzurufen. So warnt der Maler, dass sie mit ih-rer Entscheidung möglicherweise

über ihr eigenes Leben oder Ster-ben entscheiden wird.

Neben Vermeers Ausnahme-bild und einigen sehenswerten Landschaften und Seefahrer- szenen zeigt die Ausstellung noch das Bild einer Mutter bei der Näharbeit mit Kind in der Wiege (Pieter Cornelisz van Slingelandt, ca.1670). Zumindest aus Münch-ner Sicht hat sich die „Frau mit der Waage“ richtig entschieden.

The Epoch Times Deutschland / 20. April - 3. Mai 2011 / Nr. 280 9KULTUR & UNTERHALTUNG

5000 Jahre - Ein Bühnenstück der Weltgeschichte

DAS NEUE PROGRAMM 2011MIT LIVE-ORCHESTER

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20.-21. April 2011 FORUM AM SCHLOSSPARK, LUDWIGSBURG

„Einzigartig!“

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i„Vermeer in München. König Max I. Joseph von Bayern als Sammler Alter Meister“ noch bis zum 19.06.2011 in der Alten Pinakothekwww.pinakothek.de

Geheimnisvolle „Frau mit der Waage“Dank König Max I. Joseph besaß München einst einen echten Vermeer. Für eine Sonderaustellung kehrt er in die Alte Pinakothek zu-rück.

Auf anderen Vermeers sind die Fenster meist offen. Was hat dann diese Frau zu verbergen? Bedeutsames Bild im Bild: „Das jüngste Gericht“ im Hintergrund verrät, dass es hier um Leben und Tod geht.

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Page 10: The Epoch Times Deutschland 20-04-2011

Joshua Philipp

Unbemannte Flugkörper, oft als Drohnen bezeich-net, entwickeln sich gerade

zum Grundpfeiler der Kampfhand-lungen auf dem modernen Schlacht-feld. Da sie im Vergleich zu anderen Waffen günstig sind und überdies die Soldaten aus dem Kampfge-schehen heraushalten, gewinnen sie immer mehr an Popularität. Mit dem Eintritt in das Zeitalter der Kriegs-führung mit bewaffneten Robotern tauchen natürlich Fragen über die Ethik auf und auch Fragen, wie die weitere Entwicklung verlaufen soll.

„Der technische Begriff ‚Killer-Gerät‘ hat an dieser Stelle eine ganz andere Bedeutung“, sagte P.W. Sin-ger, Autor von „Wired for War“ (zu Deutsch etwa: Für den Krieg ver-kabelt) in einem TED-Talks-Video von 2009 (Konferenz für Technologie, Unterhaltung und Design).

Der Krieg im Irak begann mit nur einer Handvoll von unbemannten Fluggeräten; aber später ging es in die Tausende. Ihr Erfolg setzte eine boomende Industrie für militärische unbemannte Fahrzeuge in Gang: Roboter, bewaffnet für die Schlacht, ohne menschliche Gefühle, unter dem Befehl junger Soldaten, die sie – meilenweit vom Einsatzort entfernt – per Computer steuern.

Wandel auf dem SchlachtfeldDas Gesicht des Krieges wie wir es kannten, ändert sich; und nach den Worten von Singer ist die Techno-logie der Militärroboter, die sich aktuell im Feld befinden, noch in ihrer Anfangsphase. Die Vereinigten Staaten sind zwar noch führend auf dem Gebiet der Militärroboter, aber andere Länder holen schnell auf.

Im Jahr 2009 gab es 43 Länder,

die laut Singer unbemannte Droh-nen entwickelten; die Anzahl wird mit den fallenden Preisen und der besseren Verfügbarkeit noch größer werden.

„Das bedeutet, dass über Themen, die bisher nur Inhalte auf Science-Fiction-Kongressen waren, inzwi-schen in den Hallen der Macht – also Orten wie dem Pentagon – gespro-chen wird. „Die Roboterrevolution hat bereits begonnen“, sagte er.

Ethik-DiskussionEs gibt hart geführte Debatten über die Ethik des Einsatzes von unbe-mannten Waffenträgern. Aber das Militär wird diese Technologie wahrscheinlich nicht allzu bald aufgeben.

Ferngesteuerte Waffen bringen Soldaten außer Gefahr. Während die Drohnen am Himmel patroullieren, sind sie weitestgehend immun gegen Hinterhalte, vergrabene Sprengla-dungen und andere Gefahren, die Bodentruppen zu befürchten hätten. Da die Drohnen klein sind, benöti-gen sie auch weniger Ressourcen. Sie

können weit sehen und brauchen lediglich einen einzigen Piloten, der sicher hinter einem Computer in der Militärbasis in Nevada sitzt.

„Den Tod von Zivilisten in Kauf zu nehmen, ist schändlich und die Zahl der Getöteten wird oft über-trieben. Es scheinen aber mehr als 600 Zivilisten durch die Angriffe mit unbemannten Waffensystemen getö-tet worden zu sein. Diese Anzahl lässt vermuten, dass für jeden getö-teten Soldaten ebenfalls zehn Zivi-listen starben“, führt der Bericht der The Brookings-Institution an.

Ob unbemannte Fahrzeuge die internationalen Rechte verlet-zen, wird noch diskutiert. „Die spezifischen Waffen, die von Droh-nen abgefeuert werden, sind viel-leicht derzeit nicht illegal, jedoch im Ganzen betrachtet sind sol-che Waffensysteme gemäß der Art, wie sie operieren und in Anbe-tracht ihrer Zukunft als autonom tötende Maschinen außergewöhn-lich gefährlich. Deswegen müssten sie als verbotene Waffen eingestuft werden“, steht in einem Report der

englischen Organisation The Fellow-ship of Reconciliation (Freudeskreis für Aussöhnung).

Die aktuelle EntwicklungDie Robotertechnik hält weiter Ein-zug in die Arsenale des Militärs. Neben unbemannten Drohnen wer-den aktuell ferngesteuerte Roboter zur Entschärfung von Sprengla-dungen eingesetzt.

Für ein Militärprojekt zur Ent-wicklung großer „Roboterhunde“ wurden durch Behörden des US-Militärs, die auch den Bau der Droh-nen vorantreiben, mehrere Dutzend Millionen von US-Dollar bewilligt. Das Legged Squad Support System (vierbeiniges Truppen-Unterstüt-zungs-System), kurz LS3 von Boston Dynamics, soll den Soldaten die Transportlast abnehmen und kann über 150 Kilogramm transportieren.

Im Budgetreport wird erwähnt, dass Soldaten in Geländeformen, die nicht von Radfahrzeugen befahren werden können, Lasten bis zu 45 Kilogramm tragen, was einen Ein-fluss darauf hat, wie gut sie im Fall

eines feindlichen Übergriffs reagie-ren können.

Die biologisch inspirierte Techno- logie gründet auf Projekten zur Ent-wicklung vierfüßiger Plattformen, wobei verschiedene technische Ansätze untersucht werden. Einer der Ansätze ermittelt zum Beispiel die Vor- und Nachteile hydraulischer Gliedmaßen.

Der erste Prototyp von Boston Dynamics war ca. 70 Zentimeter hoch und 90 Zentimeter lang.

Mithilfe eines eingebauten Gerätes zur Registrierung der Bewegungen ist der sogenannte „Big Dog“ in der Lage, Menschen zu folgen. Mit seinen 109 Kilogramm legt er 6,5 Kilometer pro Stunde zurück, was der Geschwindig-keit eines zu Fuß gehenden Menschen entspricht. Er kann auch Steigungen von 35 Grad bewältigen und passiert Gelände mit Geröll, Schlamm, Schnee oder Wasser. Der Roboter hält einen Reichweitenrekord von 20,6 Kilome-tern, ohne zu tanken oder anzuhalten.

„Big Dog“ hat einen fortschritt-lichen Computer an Bord, der den Roboter kontrolliert und wie ein Gehirn Probleme erkennt und ver-hindert. Der Computer steuert die gesamte Bewegung und führt eine Reihe von Berechnungen für die Balance und die Navigation durch. Außerdem regelt er je nach Situation den Energieverbrauch.

Das Programm strebt die Entwick-lung von Robotern an, die auch in Gebieten operieren können, die für andere Fahrzeuge unzugänglich sind. Schlussendlich soll eine Traglast von 180 Kilogramm erreicht werden und das System soll 24 Stunden durchge-hend operieren und dabei bis zu 32 Kilometer zurücklegen können. Ein-schließlich Nutzlast, Eigengewicht und Tankfüllung soll es maximal 560 Kilogramm wiegen.

Ein anderes Projekt, das sich in der Entwicklungsphase befindet, ist die Herstellung nichtsterblicher syn-thetischer Organismen. Dieses Meh-rere-Millionen-Dollar-Projekt nennt sich „BioDesign“. „Es übertrifft die natürliche evolutionäre Entwicklung hauptsächlich durch fortgeschrittene Gentechnik und molekularbiolo-gische Techniken, um den gewünsch-ten biologischen Effekt zu erzielen“, steht im Budgetreport des Depart-ment of Defence.

BioDesign ist unter anderem die beabsichtigte molekulare Reaktion eines designten Organismus, die den Widerstand gegen den Zelltod erhöht , und beinhaltet ebenfalls einen einge-bauten Todesschalter.

The Epoch Times Deutschland / 20. April - 3. Mai 2011 / Nr. 280Wissen10

in einigen Teilen der Welt gehören Killer-Roboter bereits zum realen Alltag, in dem unbemannte Waffen-träger das Gebiet absuchen. Die Welt tritt in eine neue Form der Kriegsführung ein und die amerikanischen Kriege im irak und in Afghanistan haben dafür die Grundlagen gelegt.

Cassie Ryan

Am 29. März nahm das duale Bildgebungs-System am Satelliten Messenger seine

Arbeit auf; die ersten Schnapp-schüsse wurden aufgezeichnet und zur Erde gesendet.

„Wir stehen vor dem Beginn der ersten kontinuierlichen Beobach-tung des Merkur durch einen umlaufenden Satelliten“, sagte Sean Solomon, der leitende Forscher von Messenger (MErcury Surface, Space ENvironment GEochemistry and Ranging). „Das wird ein lange erwartetes gemeinsames Abenteuer und viel Spaß für alle bringen.“

Die Raumagentur hielt am 30. März um 14:00 Uhr eine Tele-konferenz für die Medien ab, um über die ersten Bilder zu disku-tieren. Die erste Aufnahme aus der Umlaufbahn, die vom Raum-schiff aufgezeichnet wurde, war Teil einer Bilderserie aus acht Teilen, wobei acht von elf Fil-tern zum Einsatz kamen, um

die Merkuroberfläche aufzu neh- men.

Der Merkur ist der letzte unvoll-ständig untersuchte Planet des Sonnensystems. Fast die Hälfte von ihm konnte noch nie aus der Nähe betrachtet werden. Mes-senger wird neben der kaum vor-handenen Atmosphäre und dem unerklärlichen Magnetfeld vor allem die kraterübersäte Oberflä-che fotografieren. Es wird eine glo-bale Acht-Farben-Karte mit einer Auflösung von einem Kilometer pro Pixel erstellt, wodurch auch die Änderungen in der chemischen Zusammensetzung der Oberfläche des Planeten sichtbar gemacht wer-den können.

Messenger trat am 17. März in den Merkur-Orbit ein, nachdem er innerhalb der letzten sechseinhalb Jahre Dutzende Runden im inneren Sonnensystem vollzogen hatte, um einen erfolgreichen Eintritt in die Umlaufbahn zu sichern und gleich-zeitig Treibstoff zu sparen.

Insgesamt passierte Messen-ger auf seiner Reise in den Mer-kur-Orbit einmal die Erde, zweimal

die Venus und dreimal den Merkur. Mit dem Vorbeiflug an der Erde im Jahr 2005 begann die Reise in das innere Sonnensystem. 2006 und 2007 passierte Messenger die Venus und kam schließlich zwi-schen 2008 und 2009 mit den Mer-kur-Flybys in die Nähe des Ziels. Derzeit umrundet Messenger den Planeten alle zwölf Stunden.

Die Mission besteht in der jet-zigen Phase der Inbetriebnahme darin, die Leistungsfähigkeit des Satelliten und seiner Instrumente zu prüfen. Während des einjähri-gen Aufenthalts im Orbit werden die speziellen Instrumente des Raumschiffs die Geschichte des Merkurs erkunden.

Mit seinem Start im Jahr 2004 wurde Messenger zu seiner mehr-jährigen Reise im Namen der Wis-senschaft in das Weltall entlassen. Der Fokus des NASA-Messenger-Projekts liegt auf der Untersuchung der Merkuroberfläche, des umge-benden Weltraums und der Geo-chemie des Planeten. Außerdem werden Entfernungsmessungen durchgeführt.

Alle Instrumente arbeiten normalAn Bord gibt es ein Teilchen- und Plasmaspektrometer, ein Magneto-meter, ein spezielles Spektrometer für die Merkur-Atmosphäre und die Oberflächenbeschaffenheit, ein Neutronen-Spektrometer sowie ein Röntgen-Spektrometer und ein Laser-Höhenmessgerät.

Die Daten der ersten drei Tage aus der Merkur-Umlaufbahn bestätigten dem Team, dass sich Messenger im vorgesehenen Merkur-Orbit befindet und alle Instrumente normal arbeiten.

„Das Team war erleichtert, dass alles so glatt gelaufen ist; aber alle müssen sich weiterhin bemühen, um das Raumschiff für seine Operationen im Orbit zu konfigurieren und seine Funktion und Sicherheit im Auge zu behalten“, betonte Peter Bedini, der Manager des Messenger-Projekts, in einem Bericht über die Mission.

Die Mission wird ein Jahr andau-ern, was umgerechnet vier Merkur-jahren entspricht. Erstaunlicherweise geht auf dem Merkur in dieser Zeit nur zweimal die Sonne auf und wie-der unter.

NASA zeigt erste Fotos aus dem Merkur-Orbit

Rasante Entwicklung bei Killer-Robotern

Die nAsA hat die ers-ten Bilder aus dem Orbit von der Oberfläche des Merkurs veröffentlicht. Darunter befinden sich auch Aufnahmen von bis dato noch nicht gesich-teten Terrains, die vom satelliten Messenger aufgenommen wurden, dem ersten Raum-schiff, das den kleinsten und sonnennächsten

Auge am Himmel: eine israelische Hermes 450W Drohne von elbit systems während einer Ausstellung des Unternehmens in Haifa.

Das erste farbige Bild aus dem Merkur-Orbit

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„Den Tod von Zivilisten in Kauf zu nehmen, ist schändlich und die Zahl der Getöteten wird oft übertrie-ben; es scheinen aber viele Zivilisten durch die Angriffe mit unbemannten Waffensystemen getötet wor-den zu sein.“

The Brookings-institution

Page 11: The Epoch Times Deutschland 20-04-2011

Leonardo Vintiñi

Alle Berge, Flüsse und Täler, all die Tiere und Menschen – all das, was war, was ist und

was sein wird, war zu einer Zeit in einem einzigen winzigen und feurigen Punkt vereint. Es war ein Punkt, der so unendlich dicht war, dass die Vorstellungskraft von uns Sterblichen vielleicht nie in der Lage sein wird, dies zu erfassen. Milli-onen mal Billionen Tonnen Mate-rie, zusammen mit all der Energie des großen Universums, begannen sich in einer gewaltigen Explosion auszudehnen und zu trennen – das geschah vor zwanzig Milliarden Jahren.

Verglichen mit dem Urknall wäre die Explosion der mächtigsten Atombombe der Menschheit so laut wie eine Mücke, die auf der ande-ren Seite der Erde zu Boden fällt. Die Geschichte des Universums nahm von diesem Zeitpunkt an eine immer vielfältigere und inte-ressantere Entwicklung. Durch die konstante Ausdehnung von allem was existiert, verwandelte sich das Universum in eine Plasmasuppe, die sich schrittweise zu einem Zustand weiterentwickelte, der unserem heutigen Kosmos ähnelt.

Die Materie kühlte langsam ab und formte die ersten Quarks, Elektronen und Protonen. Hundert-tausende Jahre vergingen und die Elektronen und Atomkerne schlos-sen sich zu Atomen zusammen. Materie bildete sich, aus der später Quasare, Sterne, Galaxiengruppen und alle anderen Erscheinungen, die uns heute im Universum ver-traut sind, entstanden.

Trotz der riesigen Menge an Informationen, die wir in den Jahren wissenschaftlicher Untersuchungen sammeln konnten, sind die Pha-sen des Universums in den ersten Momenten nach dem Urknall noch Gegenstand hitziger Debatten. Die verschiedenen Theorien, die in wis-senschaftlichen Kreisen kursieren,

scheinen sich bei der Erklärung dieses spezifischen Quantenzu-standes der Materie in ihrer primi-tiven Phase – den ersten Momenten des „Big Badabooms“ – aufzulösen. Es gibt noch keine überzeugende These zur Erklärung der ersten 10 bis 33 Sekunden des Universums.

Der Versuch, den Ursprung dieser entscheidenden Explosion zu verstehen, ist ein äußerst kom-plexes Unterfangen. Je besser wir die anfängliche Ursache eines jeden Ereignisses verstehen und erkennen, dass allen Dingen wei-tere Ursachen vorausgingen, desto mehr wird der Grund, warum das Universum überhaupt erschaffen wurde, zu einem noch größeren Rätsel – dem letzten zu lösenden Mysterium.

Der „Big Bang“, der „Big Crunch“ und der unendliche KreislaufEine Theorie, von der angenom-men wird, sie könne den wahren Ursprung des Kosmos erklären, ist die vom „oszillierenden Universum“. Viele Wissenschaftler glauben, dass die Materie im Universum ausreicht, um eine gravitative Kraft zu erzeu-gen, die groß genug ist, eine wei-tere Ausdehnung zu stoppen und zu einem bestimmten Zeitpunkt der Geschichte eine Umkehrung des Pro-zesses zu bewirken.

Nach dieser Theorie würde die gleichmäßige Kontraktion des gesamten Universums in einem ein-zigen ursprünglichen Punkt kulmi-nieren; dieses Phänomen wird „Big Crunch“ (große Krise) bezeichnet. Von diesem Moment an (natürlich nur theoretisch) würde das Univer-sum wieder von Neuem beginnen mit einem „Big Bounce“, sozusagen einem neuen Urknall.

Diese Theorie führt zu der Frage, ob diese außergewöhnliche Kette von Ereignissen, die den Kreislauf von allem im Universum bestimmt (Entstehen, Verfall und Zerstörung), sich unendlich so fortsetzt und ob seine Entwicklung in der Vergangen-heit schon unendlich lange diesem Muster gefolgt ist.

Obwohl die Theorie des oszil-lierenden Universums eine Zeit lang stark abgelehnt wurde, tauch-ten neue Studien auf, die ihr weiter Vorschub leisteten. Forscher an der staatlichen Universität von Penn-sylvania, die Rechenmethoden aus der Quantengravitation anwendeten, haben über die mögliche Geschichte des Universums vor dem Urknall spekuliert.

Laut diesen Berechnungen exi-stierte vor dem Urknall ein Zustand ähnlich unserer Raum-Zeit, in dem sich das Universum in einer Phase der Kontraktion befand. Es wird angenommen, dass die Gra-vitationskräfte, die das Universum zusammenzogen, einen bestimm-ten Punkt erreichten, an dem die Quanteneigenschaften der Raum-Zeit die Gravitation dazu brachten,

abstoßend anstatt anziehend zu wir-ken. Dadurch wurde der Urknall aus-gelöst, von dem aus sich alles bis zum jetzigen Zustand entwickelt hat.

Eine andere ChemieDie Veränderung der kosmischen Alpha-Konstante (sie wird auch Feinstrukturkonstante genannt und bestimmt die Stärke der Wechsel-wirkungen zwischen geladenen Teilchen) ist eine seltsame Tatsa-che, die sich in den letzten Jahren den Wissenschaftlern enthüllte. Sie könnte ebenfalls mit vergangenen Universen in Zusammenhang stehen. Jener abstrakte Wert (Alpha) – der als Parameter des universalen Gesetzes gewählt wurde, das Atomen erlaubt, ihre Einheit zu wahren und ebenfalls den Gesetzen der Chemie, wie wir sie verstehen, zugrunde liegt – deckt sich nicht mit dem Wert, den die Physi-ker von einem Universum, das so alt ist wie das unsere, erwarten würden.

Betrachtet man den aktuellen Wert von Alpha, so müsste das Uni-versum 14 Milliarden Jahre älter sein als es ist und die Materie müsste noch besser verteilt sein, als es dem aktu-ellen Zustand nach zu sein scheint.

Die Zyklen-Theorie könnte jedoch die Anomalie der Alpha-Konstanten gut erklären. Paul Steinhardt von der Universität Princeton und Computer-Physiker Neil Turok von der Univer-sität Cambridge in Großbritannien glauben, dass, falls die Feinstruktur-konstante bereits vor diesem Univer-sum existiert hätte,. genügend Zeit gewesen wäre, um den heute gemes-senen Wert zu erreichen.

Betrachtet man ihre Idee aus der Perspektive der String-Theorie und der M-Theorie – so theoretisie-ren Turok und Steinhardt –, ist der Urknall nicht exakt ein einzelnes Ereignis, sondern lediglich das letzte in einer langen Serie von Kollisionen, die regelmäßig geschehen, wenn die Ausdehnung des Universums ihre Grenze erreicht hat.

Der große Ursprung und die Grenze der WissenschaftAuch wenn die Theorie des Uni-versums bewiesen werden könnte

oder wenn wir herausfinden würden, dass unsere Welt aus einem vorher-gehenden großen Zusammenbruch hervorgegangen ist, so bleibt der Ursprung für diesen Kreislauf der unendlichen Expansion und Kon-traktion weiterhin eine offene Frage.

Nach dem Modell des kos-mischen Kreislaufs würde es kei-nen Anfang und kein Ende geben; aber müsste nicht so etwas wie ein Anfangspunkt existieren? Und mar-kiert dann dieser Beginn die Grenze zwischen Wissenschaft und Reli-gion? Unterliegen vielleicht sogar

„göttliche“ Faktoren dem Ursprung von Zeit und Raum, oder sind wir eines Tages in der Lage, alles – und so auch den Grund für den Urknall – vollständig wissenschaftlich zu erklären?

Die zeitgenössische Wissenschaft hat uns zu Berechnungen geführt, die sich den prinzipiellen Elementen des Urknalls anzunähern scheinen. Aber sind wir trotz dieser zunehmend ver-feinerten Berechnungen dem, was tatsächlich passiert ist, wirklich nähergekommen?

Es könnte noch immer sehr gut möglich sein, dass es den Menschen nie erlaubt sein wird, die letztend-liche Wahrheit zu erfahren. Und obwohl viele Wissenschaftler glau-ben, dass es im Universum nichts gibt, das über das, was die Wissenschaft heute erklären kann, hinausgeht, werden sich die Menschen bestimmt von Zeit zu Zeit fragen, was wohl die Ursache dafür ist, dass „all das existiert“.

The Epoch Times Deutschland / 20. April - 3. Mai 2011 / Nr. 280 11wissen

Gab es etwas vor dem Urknall?„Das Bekannte ist endlich, das Unbekannte unendlich; intellektuell stehen wir auf einem Inselchen inmitten eines unermesslichen Oze-ans von Unerklärbarkeit.“

Thomas Henry Huxley, 1825-1895

Fossilien der Zukunftwas würde von einer welt-weiten Zivilisation nach ei-nem Jahrhundert ohne Men-schen übrigbleiben? würden künftige Zivilisationen von unserer Anwesenheit auf dieser erde je etwas erfah-ren? Die Antwort auf diese Frage ist erstaunlich!

Vorschau

So könnte die Sternenbildung zu Beginn des Universums ausgesehen haben. Gemälde von Adolf schaller.

iNaturkonstantenBekannt sind besonders die Lichtgeschwindigkeit mit 299.792.458 Kilometern pro sekunde (7,5-mal um die erde pro sekunde) oder der absolute nullpunkt der Tem-peratur T0 bei minus 273,15 Grad Celsius (oder null Grad Kelvin). weniger populär ist die Feinstrukturkonstante – von der im Hauptartikel die Rede ist –, die zum Beispiel die wechselwirkung zwi-schen geladenen Teilchen bestimmt. naturkonstan-ten legen nicht nur fest, wie die welt funktioniert. Aus der sicht der wissenschaft sind die naturkonstanten so harmonisch aufeinander abgestimmt, dass die welt dadurch erst funktionieren kann. sie können nicht mit Gesetzen berechnet werden, weil sie selbst die Verhältnis-se in den allergrundlegends-ten Gesetzen angeben. Man kann sie lediglich immer ge-nauer messen. Die wissen-schaftler würden gerne wis-sen, woher diese Konstanten kommen; sie blieben aber bis heute unantastbar.Ob die naturkonstanten im Verlauf der Geschichte des Kosmos immer genau den gleichen Zahlenwert hatten, ist Gegenstand aktueller For-schung.

Diese Aufnahme des Hubble-Teleskops stellt unseren bis-lang tiefsten Blick in Vergangenheit des Kosmos dar.

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Page 12: The Epoch Times Deutschland 20-04-2011

The Epoch Times Deutschland / 20. April - 3. Mai 2011 / Nr. 280Menschen & Meinungen12

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Epoch Times-Leser verstehen mehr.

Unterhaltung mit Haltung

„Unterhaltung hat viel mit Haltung

zu tun“ – der sänger Rainhard Fendrich hat sie

wiedergefunden. in seiner neuen cD

„Meine Zeit“ zeigt er sich bekannt

humorvoll, aber auch nachdenklich.

Entspannt, sportlich und braungebrannt, so sitzt mir der Sunnyboy der österrei-

chischen Popszene, der mittlerwei-le 56-jährige Rainhard Fendrich, in einem Wiener Innenstadtlokal gegenüber. Der frischgebackene

Vater hat abgenommen, wirkt rundum zufrieden. Das Lächeln charmant und verschmitzt wie zu „Herzblatt“-Moderator-Zeiten, die wachen blauen Augen zeigen Interesse an vielen Themen des täglichen Geschehens. Rain-hard Fendrich ist ein Sänger mit Meinung, aber ohne intellektuelle Abgehobenheit.

Am 10. März dieses Jahres kam sein Sohn Julius von seiner zweiten Frau Ina Nadine Wag-ler zur Welt. Vergangen ist der Rosenkrieg mit seiner Ex-Frau Andrea, vergangen auch die Schlagzeilen rund um seine Kokainsucht. Ab Mai tourt der Sänger mit seiner neuen CD „Meine Zeit“ durch Deutsch-land und Österreich. Uns verriet er in einem Gespräch, dass er eigentlich Priester oder Psychia-ter hätte werden wollen, dass er noch heute vor seinen Auftritten Angst hat, er jüdischen Witz liebt und dass er an einen göttlichen Masterplan glaubt. Und dass im Showbusiness die Formel „90 Prozent Transpiration, 10 Prozent Inspiration“ gilt.

Epoch Times: Herr Fendrich, Sie sind im März wieder Vater geworden. Wie ist es, mit 56 Papa zu sein?

Fendrich: Wie mit 25. Solange man sich nicht an die Krücke gebunden fühlt, ist es genau das Gleiche. Es ist immer ein neues Erlebnis. Wie schon gesagt: Man kann sich irgendwann das Alter nicht mehr wegtrainieren, das weiß ich auch.

Wenn ein Kind das Resultat einer Liebe ist, ist es willkom-men – und das ist es und alle Menschen, die irgendwelche Probleme damit haben, sollen sich weniger meinen Kopf zer-brechen, sondern mir ein langes Leben wünschen.

Epoch Times: Musiker – war das immer Ihr Traumberuf?

Fendrich: Eigentlich wollte ich Psychiater werden. Aus ei-nem ganz komischen Grund, ich war immer ein großer Fan des Schauspielers Gunther Philipp, der ist auch in meine Schule in Wien gegangen. Er war eigent-lich Meister im Brustschwimmen, ein Multitalent, der Gunther Philipp ist eigentlich Psychiater gewesen. Doktor Placheta hat er geheißen.

Mich hat die Psyche des Menschen immer schon interes-siert und weil ich auch immer der Klassenkasperl war, hab ich genau gewusst, wie man Men-schen zum Lachen bringt. Also das Timing, einen guten Witz zu erzählen, das hab ich schon sehr früh beherrscht. Ich hab immer gesagt: Das Timing ist kein chine-sisches Gericht (lacht).

Epoch Times: Ihre Karriere

hat ja eigentlich als Schauspieler begonnen.

Fendrich: Entertainment hat etwas mit Schauspiel zu tun. Wenn ich ein Konzert gebe, ist es für mich wie eine One-Man-Show, ein Solo-Stück. Ich überlasse nichts dem Zufall. Es muss bei mir immer alles gleich sein. Meine Band arbeitet auf Stichwort; ich möchte, dass ein Konzert keine Hänger hat. Das hab ich vom Theater. Ich habe früher auch ernste Rollen gespielt wie den Cassio in Othello.

Epoch Times: Auf Ihrer neuen CD „Meine Zeit“ finden sich auch viele ernste Lieder.

Fendrich: Ich habe ein Lied geschrieben über die Unbe-lehrbarkeit des Menschen. Der Mensch ist wahnsinnig lernfähig, aber er vergisst gern. Der Unter-text ist: Wer aus seinen Fehlern nicht lernt, ist verflucht, sie sein Leben lang zu wiederholen. Das ist wirklich ein ernstes Thema.

Epoch Times: Was ist das Besondere an „Meine Zeit“?

Fendrich: Das Besondere da-ran ist, dass alles so funktioniert hat, wie ich es mir vorgenommen habe. Vom Cover, vom Timing her, dass ich mit Edo Zanki mei-nen Traumproduzenten gefunden habe, der ja DIE deutsche Soul-stimme ist, und dass das, was ich über Jahre aufgebaut habe – mei-ne Band, die sehr gut live spielen kann – auch jetzt wieder in eine Situation bringen konnte, in der man diese Qualität auch hört. Das ist das Besondere daran: Dass die CD wirklich live produziert und fehlerfrei eingespielt wurde.

Epoch Times: Sie spielen gerne live?

Fendrich: Ja, ich gehe auch heute noch gerne auf Tournee. Auf einer Bühne zu stehen und zu spielen – das klingt vielleicht kokett –, aber es ist für mich geis-tige Nahrung.

Epoch Times: Hat es bei Ihnen auch Lampenfieber gegeben?

Fendrich: Jahrelang. Ich bin jetzt auch noch nervös, nur versu-che ich, meine Routine in Qualität umzusetzen. Ich habe immer Angst, auf eine Bühne zu gehen. Je länger ich es mache, desto mehr Angst habe ich, weil ich weiß, was alles passieren kann. Es ist schon ein Klavier neben mir heruntergefallen auf die Bühne, oben sagte eine Stimme „Ent-schuldigung, mein Fehler“. Wenn ich zwei Meter daneben stehe, bin ich tot.

Epoch Times: Was bedeutet Wohlbefinden für Sie?

Fendrich: Ich glaube, dass sich Reichtum oder Wohlstand in Zukunft ganz anders definieren werden. Reich ist nicht der, der alles hat, sonder der, der wenig braucht. Und das stimmt. Seeli-

sches Wohlbefinden – das klingt jetzt banal, aber es ist so – haben Sie mit einer funktionierenden Beziehung, mit einem intakten Freundeskreis, mit einer gesun-den Ernährung, mit Gesundheit.

Epoch Times: Was ist das Besondere an Ihrer Frau?

Fendrich: Ich liebe sie, weil sie einzigartig ist. Sie ist einzigartig von ihrer Physiognomie – sie ist eine wahnsinnig schöne Frau, aber sie hat eine römische Nase, und sie hat etwas Spezielles. Sie passt überhaupt nicht in dieses typi-sche Schönheitsbild. Sie ist eine Musicaldarstellerin, sie ist sehr körperbewusst. Wenn sie geht, ist das eine Prozession, die aus einer Person besteht – und ich liebe sie.

Epoch Times: Ein anderes Thema: Sie haben gesagt, nicht an Gott zu glauben sei idiotisch.

Fendrich: Was mir sehr viele Feindbriefe eingebracht hat. Ich wusste gar nicht, dass es so viele Atheisten gibt. Allein eine Glau-bensgemeinschaft zu bilden, dass man an Nichts glaubt, ist ja schon ein Absurdum in sich ...

Ich bin katholisch erzogen worden, ich war Ministrant, wollte Priester werden … bis zur Pubertät (lacht). Und ich habe einen starken Hang zum Glau-ben. Ich bin kein unheimlicher Fan der katholischen Kirche. Ein geflügeltes Wort von mir ist: Jesus Christ ist für mich immer noch ein Superstar, Probleme hat nur sein Fanclub. Das bringt es für mich auf den Punkt.

Epoch Times: Was macht Sie in Ihrem Glauben so sicher?

Fendrich: Jemand muss sich das alles logistisch ausgedacht ha-ben. Da muss doch ein Plan dahin-ter stecken. Ein Masterplan. Und diesen Masterplan muss jemand haben, der uns überlegen ist.

Epoch Times: Sie machen sich auch viele Gedanken über unseren Planeten und wie es um ihn steht.

Fendrich: Wir haben eine Verantwortung für die Erde. Der gute Witz, den ich gern erzähle: „Treffen sich zwei Planeten im Weltraum. Sagt der eine: Du schaust owa schlecht aus, wos host denn du? – Du ich hob Mensch.“ Das ist es. Wir sorgen uns um die Natur, wir sorgen uns um aussterbende Spezies, … WIR sterben aus, WIR unterbrechen die Nahrungskette. Wir werden nicht sterben, die Dinosaurier sind auch ausgestorben, es ist etwas Besseres entstanden, viel-leicht entsteht noch etwas Besse-res, wenn Menschen aussterben.

Epoch Times: Was soll man einmal über Sie sagen, wenn Sie nicht mehr sind?

Fendrich (lacht): Das ist mir so was von wurscht!Das Gespräch führte Florian Godovits.

Der frischgebackene Va-ter Rainhard Fendrich stellte sich kurz nach der geburt seines sohnes Julius dem epoch Times-interview.

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Page 13: The Epoch Times Deutschland 20-04-2011

Ein Osterlämmchen aus der Backstube Seite 18

Fit durch Frühjahrsputz

Nancy McDonnell

Noch hat das Frühjahr man-cherorts etwas Ladehem-mung, aber das sollte uns

nicht daran hindern, uns vom Win-terdreck zu befreien. Holen wir uns doch einfach den Frühling ins eigene Heim. Waschen und put-zen bis alles duftet und glänzt, das befreit und erneuert uns nicht nur im Äußeren sondern wirkt auch Wunder auf das Gemüt und für die Figur.

Verbraucherschützern zufolge sollte jeder Mensch sieben Kilo-kalorien pro Kilogramm Körper-gewicht täglich verbrennen. Wer 70 Kilogramm wiegt, sollte also 490 Kilokalorien am Tag durch Bewegung verbrennen.

Kommt der Hausputz da nicht wie gerufen?Bei 15 Minuten Fensterputzen verbrauche man beispielsweise 83 Kilokalorien, beim Schrubben der Badfliesen 74 Kilokalorien und beim Staubsaugen 70 Kilokalorien, so die Verbraucherzentrale.

Gewusst wie…Arbeiten Sie dabei von oben nach unten und von hinten nach vorn, sonst schleppen Sie den Schmutz in bereits saubere Bereiche und strapazieren damit Ihr Fitness-training zu arg.

Achten Sie auf bequeme Klei-dung und festes Schuhwerk: Pan-töffelchen auf der Leiter können schnell zu einer Gefahrenquelle werden.

Cola als RohrfreiKräftiges Schrubben ohne Che-miekeulen dient nicht nur der Fitness, sondern auch der Um-welt. Mit einer Vielzahl von Omas Praktiken lässt sich jeder Schmutz beseitigen. Nehmen Sie Essig zum Putzen und Entkalken, Spiritus gegen Fleckenbildung auf

glatten Flächen, einen Polierstein oder Polier-Tonerde zum Reinigen von Backöfen und Fugen, rückfet-tende Schmierseife für Holzböden und Cola als Rohrfrei.

Der Geldbeutel freut sich au-ßerdem über Allzweckreiniger, die wenig kosten und vielseitig einge-setzt werden können, sowie über Mikrofasertücher, die jede feuchte Fläche streifenfrei sauber putzen.

Sauerkraut entschlackt auch den TeppichPreiswert, kulinarisch und um-

weltverträglich ist außerdem das gute, alte Sauerkraut, das

sich hervorragend zum Tep-pichreinigen verwenden lässt. Dabei lassen Sie das rohe Kraut abtropfen, ver-teilen es auf dem Teppich

und reiben ihn damit kräftig ab. Die gröbsten Reste lesen Sie

dann auf, den Rest entfernen Sie mit dem Staubsauger. Ihr Teppich wird in frischen Farben erstrahlen.

Sind Sie bereits schlank, dann be-lohnen Sie sich am Ende des Tages mit einer deftigen Schweinshax´n im Restaurant. Die Kalorien sind wieder drauf, die eigene Küche bleibt dafür sauber.

Weg mit dem Schneck! Seite 14

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Panamera S Hybrid – der 6,8 Liter Luxus-Sportler Seite 19

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Geerdet zu sein – was heißt das eigentlich?

Schrubben Sie sich schlank!

Colleen Culley

Wie oft bezeichnen wir je-manden als – oder nennen ihn in Gedanken – „geer-

det“? Wie fühlt es sich überhaupt an, geerdet zu sein? Ein Schlagwort, das viele Fragen aufwirft und gleichzei-tig als eine positive Eigenschaft des Menschen angesehen wird.

Ich unterrichte spezifische Sport-arten, die darauf ausgerichtet sind, die athletische Leistungsfähigkeit zu erhöhen. Trotz dieser spezifischen Komponente sind die Bewegungs-prinzipien universal und die Unter-richtsthemen bei allen Sportarten gleichbleibend.

Der Begriff „erden“ ist inner-halb und außerhalb der Fitness ein gewohnter Begriff, doch wann immer ich ihn im Training benutze, bemerke ich, wie schwer fassbar er eigentlich ist. Viele Teilnehmer sind sich nicht im Klaren, was er eigent-lich bedeutet und inwiefern er in der Athletik hilfreich ist.

Der Körper als elektrisches NetzwerkAlso was ist nun das „Erden“? Schauen wir uns zwei Definitionen aus der Elektrotechnik an: (1) eine direkte physikalische Verbindung zur Erde und (2) eine Erdrücklei-tung für Strom. Stellen wir uns

den sich bewegenden Körper als ein elektrisches Netzwerk vor: was dabei auftaucht, ist die Verbindung zwischen Körper und Erde und der natürliche Zyklus des Ein- und Aus-fließens, um Bewegung zu erzeugen.

Zum Beispiel, wann immer Sie einen Schritt machen, verwurzeln Sie sich im Boden und legen den Grundstein für die nächste Bewe-gung, die aus dieser Erdung heraus entsteht. Wenn wir über Erdung sprechen, beschreiben wir sozusa-gen den Akt der Verbindung und Verwurzelung mit der Erde, oft um damit den Körper zu unterstützen und bestimmte Handlungen zu er-leichtern.

Die Bewegungen innerhalb und außerhalb des Fitnessstudios kommen aus verschiedenen Quel-len: einem inneren Impuls, einer äußeren Stimulation oder von ei-ner bewussten Handlung. Um den Stift auf Ihrem Schreibtisch zu er-greifen, strecken Sie entweder ein-fach Ihren Arm danach aus oder Sie bohren und drücken sich tief in Ihren Stuhl und fassen dann nach ihm. Spüren Sie, wie unterschiedlich diese zwei Bewegungen in Hinsicht darauf sind, wie Sie mit dem Boden in Verbindung stehen oder ihn als unterstützende Basis nutzen?

Es gibt eine sehr einfache Übung, die ich oft im Training benutze und die diese wichtige Verbindung ver-anschaulicht. Ich bitte die Teilneh-mer, eine sehr schwache Bodenhaf-tung einzunehmen und dann so hoch zu greifen wie sie nur können. Dabei fühlt man sich eher schwach und hilflos.

Durch Erdung höher hinausAls nächstes bitte ich die Teilnehmer, sich zu erden, um dann aus dieser verwurzelten Position heraus so hoch zu greifen wie sie nur können. Automatisch ändert sich die Art des Streckens. Wir reichen weiter, füh-len uns verbunden und können mit viel mehr Leichtigkeit die nächste Position erreichen.

Dann bitte ich die Teilnehmer, die üblichen Bewegungen des von ihnen ausgeübten Sports von einer geerdeten Position heraus auszufüh-ren. Egal ob sie Squash, Tennis oder Fußball spielen, Rudern oder Surfen gehen – der Unterschied ist markant.

Viele Athleten trainieren im Fit-nessstudio, um den Körper für den ausgeübten Sport in Kondition zu halten, aber die meisten verbinden die Fitnessübungen nicht mit den körperlichen Anforderungen ihrer Sportart. Sich zu erden ist ein Be-wegungsprinzip, das Sie vorteilhaft Ihrem Fitnesstraining hinzufügen können.

Es ist von Vorteil Übungen zu wählen, die eine Erdung verstärken, das heißt – Bewegungen in Verbin-dung mit dem Boden. Versuchen Sie dann einmal eine bestimmte Übung auszuführen, ohne sich zu erden und bemerken Sie, wie schwach sich das anfühlt.

Danach können Sie einmal pro-bieren, sich noch mehr im Boden zu verwurzeln, als Sie es normalerwei-se tun würden und achten Sie da-rauf, was geschieht. Möglicherweise bemerken Sie eine deutliche Kraft-verschiebung und eine Veränderung in der gesamten Körperhaltung.

Omas Hausmittel reichen dabei völlig aus.

durch Frühjahrsputz

Eine gute Verbindung zwischen Körper und Erde.

Sich zu erden ist ein Bewegungsprinzip, das Sie vorteilhaft ihrem Fitnesstraining hinzufügen können.

Page 14: The Epoch Times Deutschland 20-04-2011

Gärtnermeister Michael Hackmayer

So mancher Gärtner ist we-gen dieser schleimigen Ge-sellen verzweifelt: Die Rede

ist von Schnecken aller Arten. Ob groß, ob klein, alle haben sie mächtigen Hunger, vor allem auf Mutters Kopfsalat. Die ersten Po-pulationen kleiner, maximal bis ein Zentimeter großer Schnecken, tummeln sich im März und April auf überwinterten Zuckerhut- oder Feldsalaten. Dies hält sich norma-lerweise in Grenzen, so dass wir durch zweimaliges Absammeln der kleinen Salat-Freunde wieder Herr der Lage werden.

Schutz für den BiogartenWer nicht mit sandigem Gartenbo-den gesegnet ist, auf dem Schne-cken so gut wie nie erscheinen, hat sicher schon Erfahrungen mit Fraßschäden gemacht. Ist der Gar-ten nicht gut gerüstet, der Früh-sommer eher regnerisch, kann man sich beim Auftreten der er-sten roten Nacktschnecken-Popu-lation auf Ärger gefasst machen. Es ist nicht so, dass Schnecken alles fressen, z.B. Zwiebelgewächse wie Küchenzwiebel, Porree, Schnitt-lauch und Knoblauch beschädigen sie eigentlich nicht. Auch Kürbis-gewächse wie Gurken, Zucchini oder Nachtschattengewächse wie Tomaten, Auberginen und Kartof-feln werden normalerweise nicht massiv befallen. Doch gerade der heiß geliebte Kopfsalat oder Eissa-lat schwebt im Jungpflanzenstadi-um in Gefahr. Wie der Mensch ist die Schnecke ganz wild auf diese Spezies Lebensmittel. Junge Aus-saaten von Möhren und Spinat, die ihre ersten zarten Blättchen aus dem Boden strecken, werden oft bis zum Totalausfall beschädigt. Alle feinblättrigen Gemüse sind im Jungpflanzenstadium besonders gefährdet. Diese Pflanzen gilt es zu schützen bis sie gereifter sind und festeres Blattwerk gebildet haben.

Die Wurzel des ProblemsGibt es die einzig wahre Schutz-maßnahme gegen Schneckenfraß? Der fortgeschrittene, ganzheitlich denkende Gärtner wird sich auf

diese Frage nicht oberflächlich ein-lassen. Er sucht die Ursache. Erst einmal überprüfen, ob man nicht zu viele Feuchträume als Wohn-

und Brutstätten für Schnecken unterhält. Der Profigärtner spricht vom Schneckenfraß als „Randpro-blem“. An Ackerränder grenzen oft Wiesenstücke, in denen sich Schne-cken gern aufhalten. Ein Tipp: Ra-senflächen zu den Gemüsebeeten hin entfernen oder immer kurz hal-ten. Je trockener der Garten, desto besser. Eine andere Frage ist die Sortenwahl. Der erfahrene Haus-gärtner beobachtet, dass eine Sa-latsorte immer abgefressen wird, die andere aber selten. Kopfsalat wird stark befallen, krausere Sorten wie roter oder grüner Eichblattsa-lat und Lollo Rosso wenig. Warum trifft es nie wilden Löwenzahn oder Vogelmiere? Hat der Mensch sich züchterisch schon zu weit vom Na-türlichen entfernt?

Gegen Schnecken – ohne schädliche ChemieHausrezepte gegen die Schnecken-plage wurden schon immer heiß über den Gartenzaun diskutiert. So z.B. auch der Tipp Kaffeepulver um gefährdete Pflanzen zu streuen. Die Praxis bestätig zwar eine erste ab-weisende Wirkung, zeigt aber, dass sobald Kaffeepulver feucht wird, die abweisende Wirkung rasch ver-fliegt und so bei regnerischen Tagen nichts taugt. Dasselbe gilt auch für die Umstreuung mit Branntkalk. Auch dieser verliert durch Feuch-tigkeit seine Schärfe. Die Verwen-dung von Knoblauchbrühe bei Jungpflanzen ist eine Variante, die im Profianbau getestet wurde. Gie-ßen wir Jungpflanzen mit der übel riechenden Brühe, dünsten diese den Duft aus und Schnecken wer-den abgewiesen.

Schneckenzäune aus dünnem scharfkantigem, oben gefalztem Blech helfen: Das Blech ist so ge-falzt, dass die obere Kante senk-recht nach unten zeigt und für Schnecken unüberwindbar wird. Damit die Beete geschlossen ein-rahmen. Präpariert mit Schnecken-abwehrpaste aus Naturharzen kann dies einen guten Erfolg erzielen.

Wohnen im Freien

The Epoch Times Deutschland / 20. April - 3. Mai 2011 / Nr. 28014 WOHNEN/GARTEN

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Weg mit dem Schneck!Gärtnermeister Michael Hackmayer

o mancher Gärtner ist we-gen dieser schleimigen Ge-sellen verzweifelt: Die Rede

ist von Schnecken aller Arten. Ob groß, ob klein, alle haben sie mächtigen Hunger, vor allem auf Mutters Kopfsalat. Die ersten Po-

und Brutstätten für Schnecken unterhält. Der Profigärtner spricht vom Schneckenfraß als „Randpro-blem“. An Ackerränder grenzen oft Wiesenstücke, in denen sich Schne-cken gern aufhalten. Ein Tipp: Ra-senflächen zu den Gemüsebeeten hin entfernen oder immer kurz hal-ten. Je trockener der Garten, desto besser. Eine andere Frage ist die Sortenwahl. Der erfahrene Haus-

mit dem Schneck!

Biogärtnern blüht was: So nehmen Schnecken kein Blatt mehr vor den Mund.

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Der Sonne nach:Weishäupls Tisch „Balance“.

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Page 15: The Epoch Times Deutschland 20-04-2011

Peter Sanftmann

Genauso wie in der west-lichen Medizin ist es auch in der chinesischen Kultur üb-

lich, sich eine kleine Reiseapotheke für medizinische Notfälle zurecht-zulegen. Insbesondere bei heftigen Durchfällen durch Infektionskrank-heiten kann es lebensrettend sein, rechtzeitig ein Medikament zur so-fortigen Einnahme bereit zu haben. So legt man sich, bevor man auf eine lange Reise geht, einen Vorrat

an chinesischen Kräutertabletten an, um auf eventuelle kleine me-dizinische Notfälle vorbereitet zu sein. Obwohl diese Kräutertablet-ten nichts mit den heutigen che-misch hergestellten Tabletten der westlichen Medizin gemeinsam ha-ben, so haben sich diese über Jahr-tausende hinweg als sehr wirksam und lebensrettend bei Reiseerkran-kungen herausgestellt.

Kräuterzubereitungen einer chinesischen Reiseapotheke kön-nen wie eine klassische Reise-apotheke Mittel gegen Übelkeit, Durchfall, Fieber, Erkältung und Grippe, Verletzungen und Wund-entzündungen, aber auch gegen In-fektionskrankheiten wie Malaria beinhalten oder sogar als Vorsor-ge gegen Parasitenerkrankungen dienen. Die bekanntesten Notfall-medikamente aus der chinesischen Reiseapotheke sind jene, die auf der Basis des Wirkstoffes Berberin her-gestellt werden. Dieses Notfallme-dikament wird speziell auf Reisen

nach Mexiko und Südostasien ver-wendet, da es eine schnelle Wir-kung bei vielen dort verbreiteten Krankheiten zeigt. Viele Chine-sen sind der Meinung, dass sie ohne Berberin in der Tasche kei-ne sorglose Reise unternehmen können.

Goldener FadenSeit Tausenden von Jahren wird Berberin in Südostasien, Indien und Mittelamerika als bewährtes Mittel gegen akute Erkrankungen des Verdauungstraktes verwendet. In fast allen traditionellen medizi-nischen Systemen wird Berberin als Heilmittel eingesetzt. In der chine-sischen Medizin kann Berberin auf eine Geschichte von über 3000 Jah-ren zurückblicken. Berberin hat eine bedeutsame anti-bakterielle Wir-kung. Es wirkt ebenfalls gegen Pilze, Viren, tierische Zellen, Würmer und Chlamydien. Dieses Heilmittel wird besonders oft bei Krankheiten wie bakteriellen Durchfall, Darmpara-siten und Infektionen der Bindehaut verwendet.

Berberin kommt in mehreren Pflanzen wie der kanadischen Gelbwurzel, der Mahonie und der Berberitze vor. Im asiatischen

Raum wird Berberin allerdings

meist aus der Wurzel der Heilpflan-ze Coptis chinensis, auch Goldener Faden genannt, gewonnen. Wäh-renddessen wird im europäischen Raum am häufigsten die Berberit-ze als Heilpflanze eingesetzt, die ebenfalls einen hohen Gehalt an Berberin hat.

Eine Bergpflanze, die schwer zu erreichen istBerberin Hydrochlo-rid ist der wirksame Bestandteil, der aus den Goldenen Fä-den gewonnen wird. In der Tat ist Berberin als die „Essenz der Goldenen Fäden bekannt“. Es gibt eine Vielzahl alter Dokumente, in denen die Verwendung des Gol-denen Fadens beschrieben wird. Im Kapitel über Bedarfsartikel in den Jahrbüchern des Landkreises Emei steht:

„Goldene Fäden wachsen in stei-nigen Bergregionen, die schwer zu erreichen sind. Die Sammler müs-sen sich mit Seilen sichern, die sie um ihre Hüften binden, bevor sie in den Bergen auf die Suche nach dem Goldenen Faden gehen. Jedoch ist die gefährliche Jagd nach dem Gol-denen Faden oft erfolglos.

Es gibt viele verschiedene Arten des Goldenen Fadens, die haupt-sächlich in den Regionen Sichu-an, Shanxi, Yunnan und Guizhou wachsen. Jedoch sind die Goldenen Fäden, die auf dem Berg Emei wachsen, am wünschenswertesten, da sie von bester Qualität sind und leider schwer zu finden sind.“

Jahrtausendelange bewährte AnwendungDer Goldene Faden gehört zur Fa-milie der Butterblumen und wird seit langer Zeit in der chinesischen Medizin verwendet. Der legendäre Gründungsvater der chinesischen Kräutermedizin, Shen Nong, hat den Goldenen Faden in „Shen Nongs Auswahl an Kräutern” auf-gelistet. In seinem Buch „Shen Nong Ben Cao Jing“ wird er bereits erwähnt und seine Wirksamkeit be-schrieben. Das Werk ist ebenso un-ter dem Titel „ Die medizinische Materie von Shen Nong“ bekannt. Es ist ein pharmazeutisches Buch, das eine große Bandbreite an Tie-ren, Pflanzen, Pilzen oder anderen Substanzen auflistet, die eine hei-lende oder gesundheitsfördernde Wirkung im Hinblick auf ihre Verwendung in der chinesischen Volksmedizin haben. Die traditio-nelle Verwendung der Heilkräuter reicht bis ins zweite Jahrtausend vor Christus zurück und wurde nach aktueller Lehrmeinung seit etwa 300 vor Christus immer systema-tischer erfasst.

Laut geschichtlichen Überlie-ferungen „sind die Wurzeln des Goldenen Fadens üblicherweise miteinander verbunden und bilden ein Büschel. Manchmal sind Hun-derte von Wurzeln des Goldenen Fadens miteinander verbunden. Daher der Name.

Der Goldene Faden ist eine chi-nesische Medizin, die extrem bit-ter schmeckt. Unter Tausenden von verschiedenen Kräutern hat der Goldene Faden den bittersten Ge-schmack. Aus dem Grund wurde der Goldene Faden für die Chine-sen auch zum Synonym für Bitter-keit. Wenn der Goldene Faden nun

wegen seiner Bitterkeit so berühmt ist, wie bitter schmeckt er denn nun wirklich? Laut einer Studie schmeckt eine Lösung aus einem Teil Berberin und 25 Tausend Tei-len Wasser noch immer bitter. In je-der Wurzel und jedem Stamm eines Goldenen Fadens befindet sich un-gefähr sieben Prozent Berberin. Man kann sich vorstellen, wie bitter das schmeckt.

Vielseitige Anwendbarkeit bei EntzündungskrankheitenEin chinesisches Kraut kann auf-grund seiner Beschaffenheit und Ähnlichkeit einer oder mehreren Kategorien zugeteilt werden, die der Behandlung verschiedener Krankheiten dienen. Die volle Stär-ke eines Krautes kann dann genutzt werden, wenn man es mit verschie-denen anderen Kräutern verbindet. Gleichermaßen kann der Goldene Faden in Verbindung mit verschie-denen Kräuterarten viele Krank-heiten heilen.

Zum Beispiel kann er in Verbin-dung mit Fuligo Plantae, der gelben Lohblüte, akute eitrige und blutige Durchfälle beheben. Auf der an-deren Seite kann der Goldene Fa-den in Kombination mit Blättern der Perilla (lateinisch: Folium Pe-rillae) Krankheiten behandeln, die durch innere Feuchtigkeit und Hit-ze verursacht werden, wie Übelkeit und Erbrechen, die durch energe-tische Missklänge zwischen Lunge und Magen entstehen. In Verbin-dung mit Knoblauchzehen kann er Eingeweidegifte behandeln und in Kombination mit Skebia Stielen (lateinisch: Caulis Akebiae) und Bambusblättern kann der Goldene Faden Sodbrennen heilen und da-mit in Verbindung stehende Pro-bleme lösen. Er wirkt bei geröteter Gesichtshaut, Schlafstörungen, übermäßiger Unruhe in Brust und Herz, stillt den Durst nach kalten Getränken und wirkt bei rotge-färbtem Urin.

The Epoch Times Deutschland / 20. April - 3. Mai 2011 / Nr. 280 15GESUNDHEIT

Die chinesische Heilpfl anze „Goldener Faden“ und ihre vielseitige Anwendbarkeit gegen Magen-Darm-Er-krankungen und Fieber

Der Goldene Fa-den hat eine starke Wirkung gegen Bakterien und wird in fast allen traditi-onellen Heilkunden verwendet.

verwendet.Berberin kommt in mehreren

Pflanzen wie der kanadischen Gelbwurzel, der Mahonie und der Berberitze vor. Im asiatischen

Raum wird Berberin allerdings

Die Mahonie ist ein aus Nordamerika eingeführter,

immergrüner Zierstrauch. Die Pfl anze enthält u.a. Berberin,

das aus der getrockneten Rinde gewonnen wird

und in der Medizin verwendet wird.

Die Blüten sind in rispig

gehäuften Trauben an-

geordnet, die Blätter sind

dornig gezähnt, die Beerenfrüchte

blau. Sie blüht vonApril bis Mai.

Die chinesische Reiseapotheke hilft bei Durchfallerkrankungen

nach Mexiko und Südostasien ver-wendet, da es eine schnelle Wir-kung bei vielen dort verbreiteten Krankheiten zeigt. Viele Chine-sen sind der Meinung, dass sie ohne Berberin in der Tasche kei-ne sorglose Reise unternehmen

Seit Tausenden von Jahren wird Berberin in Südostasien, Indien und Mittelamerika als bewährtes Mittel gegen akute Erkrankungen des Verdauungstraktes verwendet. In fast allen traditionellen medizi-nischen Systemen wird Berberin als Heilmittel eingesetzt. In der chine-sischen Medizin kann Berberin auf eine Geschichte von über 3000 Jah-ren zurückblicken. Berberin hat eine bedeutsame anti-bakterielle Wir-kung. Es wirkt ebenfalls gegen Pilze, Viren, tierische Zellen, Würmer und Chlamydien. Dieses Heilmittel wird besonders oft bei Krankheiten wie

meist aus der Wurzel der Heilpflan-ze Coptis chinensis, auch Goldener Faden genannt, gewonnen. Wäh-renddessen wird im europäischen Raum am häufigsten die Berberit-ze als Heilpflanze eingesetzt, die ebenfalls einen hohen Gehalt an Berberin hat.

Eine Bergpflanze, die schwer zu erreichen istBerberin Hydrochlo-rid ist der wirksame Bestandteil, der aus den Goldenen Fä-den gewonnen wird. In der Tat ist

chinesische Reiseapothekehilft bei Durchfallerkrankungen

Die Gemeine Berberitze, aus der in Europa häufi g Berberin gewonnen wird.

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FOTO: : ZEICHNUNG VON PROF. DR. OT TO WILHELM THOMÉ FLOR A VON DEUTSCHL AND, ÖSTERREICH UND DER SCHWEIZ 1885, GER A , GERMANY

Page 16: The Epoch Times Deutschland 20-04-2011

Bernd Kregel

Nichts ist leichter zu durch-brechen als die Stille, und nichts ist schwerer zu er-

greifen als der Wind. Beim Auslau-fen der „Royal Clipper“ aus dem Barbadoshafen Bridgetown ge-schieht beides zeitgleich. Genau in jenen kostbaren Minuten, wenn sich zu den hymnischen Klängen aus „Conquest of Paradise“ die wei-ßen Segeltücher in liturgisch anmu-tender Verzögerung langsam nach unten hin entfalten und sich allmäh-lich wie rechteckige Windbacken zu wölben beginnen. Bis sie schließ-lich, gehalten von fünf schlanken Masten, ihre prallen Bäuche strot-zend vor Straffheit in der Takelage zur Schau stellen.

Gediegenes maritimes AmbienteSchnell präsentiert sich die of-fene See nahe Barbados, dem öst-lichen Vorposten der karibischen Inselwelt, bewegt bis aufgewühlt. Eine gute Gelegenheit, sich in der geräumigen Außenkabine wohn-lich einzurichten und sodann die Treffpunkte in Augenschein zu neh-men, an denen sich das Bordleben während der bevorstehenden Rei-se entlang den „Windward Islands“ entfalten soll.

Allen voran der prächtig ausge-staltete Speisesaal, stilvoll eingefügt in das mehrere Decks umfassende Treppenhaus. In seinem gediegenen maritimen Ambiente erweist er sich zudem als ein exquisiter Gourmet-Tempel, in dem Chef de Cuisine Devon Hodges aus Jamaika die Köstlichkeiten seiner karibischen Heimat immer wieder pikant durchschmecken lässt.

Erinnerung an die „Bounty“Doch schon am nächsten Mor-gen rasseln vor St. Lucia, dem er-sten Reiseziel, unüberhörbar die schweren Ankerketten. Nach dem Austendern versprechen am Ufer bereitstehende Busse den Aufbruch zum Tarzan-und-Jane-Abenteuer unter tropischen Regenwald-Bal-dachinen. Oder zum Landschaftser-lebnis, wie es sich von „Stony Hill“ aus bietet: Phantastisch der Blick über die von einer Bergkette um-schlossene Rodney Bay, in der die ankernde „Royal Clipper“ stim-mungsvoll erinnert an die „Boun-ty“, mit der einst Captain Bligh seine pazifischen Brotfrucht-Setz-linge an dieser Stelle ablieferte.

Bei der Weiterreise nach Domini-ca mit seinem von bunten Papageien durchflatterten tropischen „Morne Diablotin Nationalpark“ hält der nächste Morgen eine kleine Sensati-on bereit. Denn bei strahlend blauem Himmel erscheint neben der „Ro-yal Clipper“ deren kleinere Schwe-ster aus der Star-Clipper-Familie, die Viermast-Barkentine „Star Clipper“,

die nun für ein paar Stunden den Weg mit ihr teilt.

Der Stoff der süßen TräumeÜberraschungen halten auch die einstigen „Zuckerinseln“ auf der Reiseroute bereit. Besonders krass auf Antigua, wo viele der einst be-gehrten Anbauflächen wegen des Preisverfalls auf den Weltmärk-ten inzwischen brachliegen. Auch St. Kitts musste sich neu orientie-ren. Hier wird als Hauptattrakti-on das in britische Kolonialzeiten zurückreichende „Brimstone Hill Fortress“ als mustergül-tig restauriertes Weltkultur-0erbe präsentiert, von des-sen Qualitäten sich selbst die Queen bei ihrem In-selbesuch überzeugen konnte.

Beschwingtes karibisches LebensgefühlOb sie sich dabei wohl auch von karibischen Klängen begeistern ließ? So wie bei der „Karibischen Nacht“ an Bord der „Royal Clipper“ mit der „Hell’s Gate Steelband“ – ein Name, der aufhorchen lässt. Zu laut? Si-cherlich nicht. Unterstreicht doch das metallische Fortissimo nur das beschwingte karibische Lebensge-fühl. Und das springt bei häm-

mernden Rhythmen schnell über, bis es mit seinem aufregenden Puls-schlag jedermann an Bord in tau-melnde Ekstase versetzt und dabei jede anfängliche Zurückhaltung über die Reling hinwegtrommelt.

Die Heiterkeit der Karibischen Nacht wird tags darauf schnell überlagert von der Ernsthaftigkeit der karibischen Geschichte. Die-se war stets gekennzeichnet durch die unterschiedliche Interessenspo-litik der Engländer, Franzosen und Niederländer. Die Insel Les Saintes, ein kleiner Vorposten von Guade-loupe, konnte als eines der Zen-tren dieser Auseinandersetzungen ein Lied davon singen. Hoch über dem idyllischen Städtchen Terre-de-Haut thront mächtig das einst uneinnehmbare „Fort Napoleon“, in dessen Sichtweite die Briten un-ter Admiral Rodney bei einer histo-rischen Seeschlacht mit Blitz und Donner einen strategischen Sieg davontrugen.

Eine Schlappe persönlicher Art erlitten die Franzosen auch auf Martinique, der heute noch fran-zösischsten aller Karibikinseln. Eine erdbebensichere Kathedrale, ein bil-derbuchartiger Botanischer Garten sowie eine stilvolle Bibliothek ver-mögen nicht hinwegzutäuschen über den Skandal um Napoleons Frau Josephine. Sie entstammte ei-ner hier ansässigen einflussreichen

Grundbesitzerfamilie, in deren Inte-resse sie Napoleon überredete, die bereits abgeschaffte Sklaverei wie-der einzuführen. Keine populäre Maßnahme, wie sich schnell zeigte. Ihr eindrucksvolles öffentliches Standbild in der belebten Altstadt musste es büßen. Mehrfach wur-de ihm der Kopf abgeschlagen, bis der Stadtrat schließlich entschied, es kopflos zu belassen.

Dem Himmel so naheAuf dem Rückweg zum Ausgangs-punkt der Reise ist für die ganz Mu-tigen noch einmal Mastklettern angesagt. Bis hinauf ins Krähennest, von wo aus sich das illustre Leben auf dem Sonnendeck am besten be-obachten lässt. Am nächsten Mor-gen angekommen auf Barbados, tut die Insel auf feine englische Art was sie kann, um über den unvermeid-lichen Abschied von Bord der „Ro-yal Clipper“ hinwegzutrösten.

Was ihr mit ihren wunderbar weißen Stränden, bizarren Küsten-landschaften und stilvollen Resorts auch weitgehend gelingt. Doch wo-mit wäre eine Karibik-Seereise an Bord eines Großseglers wie der „Ro-yal Clipper“ wirklich zu verglei-chen? Auf diesem schwimmenden Luxushotel in unmittelbarer Nähe von Wind und Wellen kann man sich fühlen als wenn der Himmel greifbar nah ist.

Windjammerromantik: Schippern auf dem Segelschiff „Royal Clipper“.

The Epoch Times Deutschland / 20. April - 3. Mai 2011 / Nr. 280REISE16

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Neben Komfort weht hier ein Hauch von Abenteuer und Historie um die Nase.

Karibisches Lebensge-fühl im Hafen von Mar-tinique, historisches Weltkulturerbe und

tropischer Regen-wald locken

Reisende.

die nun für ein paar Stunden den

Der Stoff der süßen TräumeÜberraschungen halten auch die einstigen „Zuckerinseln“ auf der Reiseroute bereit. Besonders krass auf Antigua, wo viele der einst be-gehrten Anbauflächen wegen des Preisverfalls auf den Weltmärk-ten inzwischen brachliegen. Auch St. Kitts musste sich neu orientie-ren. Hier wird als Hauptattrakti-on das in britische Kolonialzeiten zurückreichende „Brimstone Hill Fortress“ als mustergül-tig restauriertes Weltkultur-0erbe präsentiert, von des-sen Qualitäten sich selbst die Queen bei ihrem In-selbesuch überzeugen

wohl auch von karibischen Klängen begeistern ließ? So wie bei der „Karibischen Nacht“ an Bord der „Royal Clipper“ mit der „Hell’s Gate Steelband“ – ein Name, der aufhorchen lässt. Zu laut? Si-cherlich nicht. Unterstreicht doch das metallische Fortissimo nur das beschwingte karibische Lebensge-fühl. Und das springt bei häm-

Karibisches Lebensge-fühl im Hafen von Mar-tinique, historisches Weltkulturerbe und

tropischer Regen-wald locken

Reisende.

Unter weißen Segeln

iReiseinformationen „Royal Clipper“ KaribikAnreiseMit Condor ab Frankfurt (direkt) oder British Air-ways über London nach Bridgetown/Barbados; von dort kurzer Transfer zum Hafen. EinreiseEs genügt ein noch sechs Monate gültiger Rei-sepass. Ein Visum ist für die Karibischen Inseln nicht erforderlich. ReisekostenVon der Innenkabine bis zur Deluxe Suite gibt es mehrere Preiskategorien. Buchbar sind Teil-reisen mit 7 Nächten für die Windward Islands oder die Grenadines jeweils ab EUR 1690 pro Person. Bei gemeinsamer Buchung wird eine Kombinationsermäßigung von 5 Prozent ge-währt. Der Flugpreis beträgt für Hin- und Rück-fl ug Bridgetown ab EUR 900 pro Person. ReisezeitDas ganze Jahr bei nur geringfügig schwanken-den, aber durchweg angenehmen Temperatu-ren. Die „Royal Clipper verkehrt von November bis Anfang April.

SchiffsatmosphäreDie „Royal Clipper“ als luxuriöser Nachbau der großen Segler des 19./20. Jahrhunderts ruft die Tradition jener Tage wieder wach und bringt sie in Einklang mit der eleganten Atmosphäre einer Megayacht. Die Mannschaft arbeitet in sechs Wachschichten im traditionellen Rhythmus der Segelschiffe.KabinenAlle Außenkabinen sind mit Farbfernseher, Tele-fon und Safe sowie einem Marmorbad mit Fön ausgestattet. Die meisten Betten können zu Doppelbetten zusammengestellt werden.KleidungDie Atmosphäre auf dem Schiff ist zwanglos und leger. Tagsüber trägt man Shorts, Badebe-kleidung, Shirts. Für den Abend ist sportlich-ele-gante Kleidung angebracht. Anzug und Abend-kleid sind nicht erforderlich.MahlzeitenFrühstück, Mittag- und Abendessen werden bei freier Platzwahl im geräumigen Speisesaal serviert, in dem alle Passagiere bei einer Sitzung Platz fi nden.

Ausfl ügeWährend der Reise werden bei jedem Stopp ein oder mehrere Ausfl üge angeboten: z.B. auf den Windward Islands in St. Lucia, Dominica, An-tigua, St. Kitts, Ile des Saintes, Martinique und Barbados.GeldEinheimische Währungen können an Land ge-tauscht werden. Bordausgaben werden vor al-lem mit den üblichen Kreditkarten beglichen.GesundheitMedizinisches Personal befi ndet sich an Bord oder kann in kurzer Zeit von Land an Bord ge-holt werden. Zudem befi ndet sich das Schiff im-mer in der Nähe medizinischer Einrichtungen an Land. Außer der üblichen Gesundheitsvorsorge sind keine weiteren Maßnahmen erforderlich.BuchungAm besten über den Reiseveranstalter „Star Clippers Kreuzfahrten GmbH“, Konrad-Ade-nauer-Str. 4, 30853 Langenhagen, Tel. geb.frei 0800-7827254 oder 0511-7266590, Fax 0511-72665920, [email protected], www.star-clippers.de; oder über die Reisebüros Ihres Vertrauens.

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Page 17: The Epoch Times Deutschland 20-04-2011

The Epoch Times Deutschland / 20. April - 3. Mai 2011 / Nr. 280 17reise

elke Backert

In diesem Jahr vom 28. April bis 1. Mai feiert Binz, wie jedes Jahr, tra-ditionelle Bade- und Strandkultur.

Zu Beginn der dreitägigen Zeitreise unternehmen die kostümierte Bade-gesellschaft und die Gäste vor Ort am 29. April einen Ausflug mit ei-ner der ältesten Schmalspurbahnen Deutschlands, dem Rasenden Ro-land, zum Jagdschloss Granitz und seinem Schinkel-Turm.

Man sieht ihn noch nicht, man hört nur sein Tuten, aber jeder weiß: Gleich kommt er angerast. Nun ja, eher angezuckelt. Den Rasenden Ro-land gibt es seit 1895, damals nur für den Güterverkehr auf der Ostseein-sel Rügen. Heute befährt er als Tou-ristenzug mit 30 Stundenkilometern

die 24,1 Kilometer lange Strecke Put-bus - Binz - Göhren und zurück im Stundentakt. So schön wie die Fahrt durch das Naturschutzgebiet Gra-nitz, größter Buchenwald Mecklen-burg-Vorpommerns, nur durchsetzt von Traubeneichen, ist der Spazier-gang durch eben diesen zum gleich-namigen Jagdschloss.

Es datiert aus dem Jahre 1846, erbaut auf dem 107 Meter hohen Tempelberg durch Malte I. Fürst zu Putbus. Seit 1880 ist das Schloss für die Öffentlichkeit zugänglich und verzeichnete gleich im ersten Jahr 10.000 Besucher. Heute ist das Schloss das bestbesuchte „Meck-Pomms“.

Wer den Schinkel-Turm bestei-gen will, muss 154 Stufen über eine gusseiserne Wendeltreppe bewälti-gen, die nichts für Höhenängstliche ist. Doch der Blick von 145 Höhen-metern über die Insel entschädigt allemal.

Wenn am 30. April der Start-schuss zum traditionellen Anbaden der Binzer Hoteliers und Gäste fällt, traut der Zuschauer seinen Augen kaum. Mutig steigen Hunderte in das

acht Grad kalte Wasser der Ostsee. Die Badenden in ihren historischen Kostümen sind eine Augenweide. Natürlich werden sie belohnt durch heiße und hochgeistige Getränke.

Historische und literarische Ortsführungen, eine Bademoden-schau, Promenadenkonzerte und Vorträge zur Geschichte der Bade-

kultur in Binz bringen Gästen den Badeort näher.

Seit 1884 ist Binz als Badeort anerkannt. Für die ausgezeichnete Strand- und Wasserqualität erhält das Ostseebad Binz jedes Jahr die Umwelt-Auszeichnung der „Blauen Flagge“. Exemplarisch für die tra-ditionelle Bade- und Strandkultur

steht die einzigartige Bäderarchitek-tur, die sich in den prachtvollen Vil-len entlang der 5,5 Kilometer langen Strandpromenade widerspiegelt.

Nur einen Kilometer lang ist die „Promenade der Sinne“. Sie führt um den Schmachter See und kann mit ihren Objekten zum An-fassen, etwa der „Strömung“, die durch Kurbeln verschiedene Strö-mungsbilder zeigt, Jung und Alt begeistern.

1318 wurde erstmals ein Fischer-dorf Binz erwähnt. Heute zählt Binz bei 6.000 Einwohnern über zwei Millionen Übernachtungen pro Jahr und ist damit das größte Ostsee-bad Rügens.

Zum Abschluss der „Binzer Sommerfrische“ am 1. Mai lassen die Binzer ein klassisches Phäno-men im historischen Strandburgen-bau um das Jahr 1900 wieder aufleben. Dass es abends auf dem Kurplatz bei Live-Musik hoch her-geht, versteht sich fast von selbst.

Aber auch außerhalb der „Som-merfrische“ lädt Binz zu stressfreien Urlaubstagen.

Bei einem Ortsrundgang mit der Stadtführerin Marita Boy hört man lustige Anekdoten. So erfährt man, dass zum Betreten der ersten See-brücke ein Groschen Brückengeld für Mensch plus Gepäck auf dem Rücken zu entrichten war. Drei Stu-denten war das zu viel. Also stiegen zwei auf des einen Rücken. Über-liefert ist, dass ein Pastor die Zehn Gebote ins Plattdeutsche übersetzte und das 8. Gebot „Du sollst nicht falsch Zeugnis reden wider deinen Nächsten“ herrlich einkürzte: „...und halt din Schnut.“

iKurverwaltung Ostseebad Binz, Heinrich-Heine-str. 7,18609 Ostseebad Binz, Tel. 038393/148148, Fax 0383937148299, e-Mail: [email protected], www.ostseebad-binz.de

Historische Binzer Sommerfrische

Palmen biegen sich über kilo-meterlangen Sandstränden, antike Königsstädte erzählen

von der Pracht vergangener Rei-che und grüne Teefelder überzie-hen die Berge des Hochlands mit ihren Mustern: „Sri Lanka“ heißt wörtlich übersetzt „strahlend schö-ne Insel“. Sie beherbergt allein sie-ben UNESCO-Welterbestätten und die Berge im Landesinneren, oft noch mit ursprünglichem Primär-wald bewachsen, zeichnen sich durch tropischen Tier- und Pflan-zenreichtum aus. Ein Urlaubs- traumziel, denn wo sonst kann man so viel Staunenswertes auf engstem Raum finden.

Ein exotischer Löwe mit einem Schwert in der Pfote ziert Wap-pen und Flagge Sri Lankas, des Inselstaates mit rund 20,6 Milli-onen Einwohnern. Östlich von Indien gelegen, beträgt die kleins-te Entfernung der Insel zum be-nachbarten Subkontinent nur 54,8 Kilometer. Durch seine Lage als strategischer Knotenpunkt für die Seefahrt, erlebte die Insel über die Jahrhunderte sowohl wechselhafte Geschichte wie auch wechselnde

Herrscher, die überall im Land ent-deckenswerte Spuren hinterließen.

Von Steinpalästen und WolkenmädchenBei der ersten Sri Lanka-Reise darf ein Besuch des „Löwenfel-sens“ von Sigiriya, einem Wahr-zeichen des Landes, keinesfalls fehlen. Der riesige Monolith, ragt fast 200 Meter hoch aus einer be-waldeten Ebene. Auf diesem Fel-sen thronte vor 1500 Jahren die Festung des Königs Kassapa, von der heute noch die Grundmau-ern erhalten sind. Durch ein Tor steinerner Löwentatzen am Fuße des Berges kann man über eine schmale Eisentreppe die steilen Wände erklimmen. Schwindel-freie werden auf dem Plateau mit einem weiten Blick über die tro-pische Berg- und Seenlandschaft belohnt. Das eigentliche High-light befindet sich jedoch auf hal-ber Höhe: An einer geschützten Stelle verzieren die filigranen Fres-ken der „Wolkenmädchen“ den Fels, die ab der Hüfte in Wolken zu verschwinden scheinen.

Tausendjährige HauptstadtSri Lankas Königsstadt Anur-adhapura, die über tausend Jah-re lang, vom sechsten Jahrhundert v. Chr. bis ins elfte Jahrhundert n. Chr. die Hauptstadt der Insel war,

und das ebenso monumentale und alte Polonnaruwa, gehören zu den UNESCO-Kulturdenkmälern. Im-posante Ruinen von Palästen und Klöstern zeugen von der Pracht der einstigen Machtzentren in der Mitte des Landes, denn die Hauptstadt Sri Lankas wechselte in der Geschich-te mehrfach. Anuradhapura war im Jahr 100 n. Chr. sogar die neunt-größte Stadt der Welt. Heute befin-det sich das moderne Anuradhapura einige Kilometer entfernt von der bedeutenden archäologischen Aus-grabungsstätte, denn nach dem Jahr 993, und dem Einfall der Chola-Dy-nastie lag Anuradhapura verlassen im Dschungel.

Begegnung im UrwaldMihintale, ein Kloster, das als Wie-ge des singhalesischen Buddhismus gilt, liegt auf dem Missaka Berg sie-ben Kilometer östlich der Stadt. Der Legende nach wurde es von einem König gegründet, der auf der Hirsch-jagd unversehens einem Mönch be-gegnete und von diesem in einem einzigen Gespräch zum Buddhis-mus bekehrt wurde. Bis heute ist es eine wichtige Pilgerstätte vieler Buddhisten.

In Polonnaruwa, das einst auch die Zahn-Reliquie Buddhas beher-bergte, befinden sich aus dem Fels gehauene Buddha-Statuen, Über-reste des königlichen Palastes und

großer Stupas und Tempel. Gar-ten-, Park- und Palastanlagen las-sen die einstige Größe der Stadt erahnen, deren Regierung durch flächendeckende Bewässerungs-systeme für ertragreiche Reis- ernten und ein Goldenes Zeitalter sorgen konnte.

Ein Tempel für den Zahn des BuddhasKandy, eine kleine Stadt, deren Name sich vom singhalesischen „Königreich auf dem Berg“ ablei-tet, liegt im zentralen Gebirge Sri Lankas, an den Hängen eines grü-nen Talkessels, die sich um einen künstlich angelegten See zentriert. Es ist das Tor zum berühmten Teehochland und gleichzeitig spirituelles Zentrum Sri Lankas. Jährlich kommen Tausende bud-dhistische Pilger hierher, um dem Zahn Buddhas einen Besuch ab-zustatten. Dieser wird im pracht-vollen „Zahntempel“ mit lauten und bunten Zeremonien als Reli-quie verehrt und einmal im Jahr bei einer Prozession auf einem Ele-fanten durch die Stadt getragen. Die Reliquie diente einst zur Legi-timation des singhalesischen Kö-nigtums, weshalb sie immer in der jeweiligen Regierungsstadt aufbe-wahrt wurde. 1988 wurde auch der Tempelbezirk von Kandy zum UN-ESCO-Kulturerbe erklärt.

Heimat des „grünen Goldes“ Das zentrale Hochland Sri Lan-kas sollten Reisende mit erfah-renen Tourguides erkunden. Hier wächst der weltberühmte Ceylon-Tee. Leuchtend grüne Felder so weit das Auge reicht, da und dort Farbtupfer von den Pflückerinnen in ihren bunten Saris. In den Bergen herrscht kühles und feuchtes Kli-ma, ideal für den Anbau des „grü-nen Goldes“. Nachmittags sinken oft dicke Nebelschwaden herab und schaffen eine geradezu my-stische Atmosphäre. In teils hun-dert Jahre alten Teefabriken lernen Gäste, wie aus den frischen Blät-tern, die übrigens noch gar nicht nach Tee riechen, das fertige Brüh-kraut entsteht.

Zu Dickhäutern und LangschwänzenExotischen Tieren begegnen Sri Lanka-Urlauber überall auf der Insel. Freche Affen sind nicht nur in den Wäldern, sondern vor allem auch in der Nähe von Tem-peln allgegenwärtig. Besonders amüsant und intelligent sind die langschwänzigen, mittelgroßen Languren mit ihren schwarzen Ge-sichtern. Auf Jeep-Safaris im Yala- Nationalpark an der Südküste Sri Lankas begegnen einem wilde Ele-fanten, Wasserbüffel, Affen und Le-oparden. (red)

Zu den Schätzen Sri Lankas

Der swimmingpool der Villa 432 scheint in den Ozean überzugehen.

sri Lanka, die kleine insel am südzipfel indiens, lockt mit ungeahnter Vielfalt.

Sommerfrische mit historischen Kostümen.

Das rügener Ostseebad Binz lässt im Frühling see-bad-Traditionen aufleben.

Wasserbüffel, Ayurveda und antike Königsstäd-te mit Prädikat „UNesCO-Kultur-denkmal“ bietet indiens Nachbar-insel sri Lanka.

Göttinnen: Uralt: Fresken am heiligen „Löwenfelsen“.

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The Epoch Times Deutschland / 20. April - 3. Mai 2011 / Nr. 280KULINARISCHES18

Lucy Mills

Ich habe diese Muffins nicht „ve-gan” genannt, da dies nicht wirk-lich die Philosophie ist, der ich

mich verschrieben fühle. In mei-ner nicht enden wollenden Suche nach dem ultimativen Kuchenrezept dachte ich mir, diese eierfreien Teile erfüllen doch einige Kriterien. Ich hatte den dunklen Kuchenteig eines Betty Crocker’s Devil’s Food Cake vor Augen und zu meiner Freude kamen diese Küchlein meinen Vor-stellungen schon recht nahe.

Sie schmecken überhaupt nicht vegan. Nach einem Tag in der Keks-dose verwandeln sie sich in köst-liche Leckereien, so klebrig wie

Pfefferkuchen. Oft haben meine Backabenteuer zu weniger befrie-digenden Ergebnissen geführt. Mit der Textur dieser Muffins war ich wirklich zufrieden. Sie haben nach dem Abkühlen keine harte, trocke-ne Kruste entwickelt, wie manche meiner Kuchen. Man könnte noch etwas experimentieren, indem man ein paar weiße Schokoladensplitter oder Milchschokolade hinzufügt oder ein Paket Schoko-Fudge-Wür-fel kauft. Auch sie wären eine köst-liche Zutat.

Zutaten für sechs großeKüchlein:• 2 Esslöffel Sonnenblumenöl

1/2 Teelöffel Vanilleextrakt• 2 Teelöffel Apfelessig oder

Weißweinessig

• 85 g Mehl• circa 2 gestrichene Eßlöffel

Kakao• 1 Teelöffel Backpulver• 1 Prise Salz• 115 g Streuzucker• 150 ml Sojamilch (oder

Kuhmilch)

Zubereitung:Ofen auf 82-85 Grad vorheizen.

Ein Muffinblech mit Papierförm-chen auslegen.

Öl, Milch und Vanille in einem Messbecher zusammenmixen. Die trockenen Zutaten in eine Schüssel sieben, Salz und danach Zucker hinzufügen. Mit einem Holzlöffel gründlich verrühren. In der Mitte eine Kuhle eindrü-cken und die Essig-Milch-Mix-

tur nach und nach hinzugeben;sehr vorsichtig mit einem Spa-tel verrühren. Nur so viel rühren wie UNBEDINGT NOTWENDIG. Klumpen in einem Muffinteig sind sehr gut, sie ergeben leichte und fluffige Muffins. Je besser der Teig verrührt wird, desto härter und trockener werden die Küch-lein werden.

Mixtur in die Papierförmchen geben.

Auf dem mittleren Bleck circa 12-15 Minuten backen. Ein Stück trockene Spaghetti sollte nach dem Einpiksen ohne Teigspuren blei-ben, dann sind die Muffins fertig.Vor dem Essen auf einem Gitter auskühlen lassen. (Am besten sind sie nach einem Tag Aufbewahrung in einer Dose).

Schokoküchlein ohne Eier

Dagmar Köhler

Wie wäre es, wenn Sie Ihre Liebsten zum Osterfest mit einer Freude aus der

eigenen Backstube überraschen? Ein selbst gebackenes Osterlamm aus Biskuitmasse auf dem Früh-stückstisch wird Ihre Familie und Freunde begeistern. Das Backen von Osterlämmern hat dabei in der christlichen Kultur eine lange Tradition. Seit ältester Zeit steht das Lamm im Christentum als Symbol für Jesus Christus. An Os-tern erinnert uns der Brauchtum an die Auferstehung Jesu Christi und somit an den Sinn des jähr-lichen Osterfestes.

Wer mag kann sein Oster-lamm auf vielfältige Weise ver-zieren oder es ganz einfach mit Puderzucker bestaubt genießen. Das schmeckt selbst den Kleinsten!

Zutaten für eine Lammform (z.B. von Zenker oder Kaiser, für ca. ei-nen Liter Teigmenge):

• Biskuitmasse:• 3 Eier (Eigelb, Eiweiß)• 75 g Zucker• 1 Päckchen Vanillezucker

• ½ Päckchen Zitronenab-rieb (Aroma)

• 50 g Weizenmehl• 25 g Speisestärke• 2 gestrichene Teelöffel

Backpulver• 25 g zerlassene ButterAußerdem:• Butter zum Einfetten der

Form• etwas Paniermehl• Puderzucker zum Be-

stäuben oder• 75 g Puderzucker und

1-2 EL Zitronensaft

Zubereitung:Bevor Sie mit dem Backen star-

ten, ist es ratsam schon einmal die Lammform vorzuberei-ten. Sie können für die Er-stellung des Osterlammes eine zweiteilige Backform nutzen, die Sie zunächst äu-ßerst gut mit Butter einfetten und dann die Flächen mit einem Hauch Paniermehl bestäuben, be-vor Sie die Seiten zusammenklap-pen und verschließen. So bleibt Ihr Osterlamm, wenn Sie es nach dem Backen aus der Form lösen, bestimmt in Form.

Als nächstes können Sie dann direkt den Backofen auf 175° C

(Ober- und Unterhitze) vorheizen.Für die Zubereitung der Bis-

kuitmasse schlagen Sie zunächst das Eigelb in einer Rührschüssel mit einem Handmixer mit Rühr-besen zusammen mit dem Zucker und Vanillezucker auf höchster Stufe schaumig. Das Osterlamm wird so luftig und steigt beim Backen hoch. Unter die Eier-Zu-ckermasse können Sie nun den Zi-tronenabrieb geben.

Schlagen Sie danach das Eiweiß in einem hohen Gefäß zu einem festen Eischnee steif.

Mischen Sie danach das Mehl mit der Speisestärke und dem Backpulver und fügen Sie die Mischung mit der Eier-Zucker-masse vorsichtig zusammen, so-dass das aufgeschlagene Volumen möglichst erhalten bleibt. Ebenso vorsichtig heben Sie den Eischnee unter die Masse, sodass die einge-schlagene Luft nicht entweichen kann und die luftige Konsistenz der Masse erhalten bleibt. Zum Abschluss unterziehen Sie noch vorsichtig die zerlassene Butter.

Nach der Zubereitung sollte die Biskuitmasse sofort gebacken werden. Füllen Sie hierzu die Mas-se in die vorbereitete Lammform ein und stellen Sie diese senkrecht auf die unterste Schiene im vorge-heizten Backofen. Das Osterlamm dann ca. 60 Minuten im Backofen lassen.

Nach dem Backen empfiehlt es sich, die Form für zehn Minuten in ein feuchtes Tuch zu wickeln, um dann direkt das Osterlamm aus seiner Form lösen zu können und anschließend vollständig aus-kühlen zu lassen.

Je nach Geschmack können Sie Ihr fertiges Osterlamm dekorie-ren, beispielsweise ganz einfach, indem Sie es mit etwas Puderzu-cker bestäuben oder indem Sie Pu-derzucker mit etwas Zitronensaft verrühren und den Zitronenguss über das Lämmchen streichen.

Tipp: Wer eine etwas bunte-re Dekoration bevorzugt oder es gerne ein bisschen süßer mag, kann sein mit Puderzucker-Glasur überzogenes Osterlamm zusätz-lich noch mit Kokosflocken oder bunten Deko-Streuseln verzieren, oder überzieht das ganze Lamm nach Belieben mit Kuvertüre oder einem farbigem Zuckerguss.

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Ein Osterlämmchen aus der Backstube

Abschluss unterziehen Sie noch vorsichtig die zerlassene Butter.

Drollig statt wollig. Bei die-sem süßen Osterlamm werden selbst hartnäckige Ostermuffel schwach.

The Epoch Times Deutschland / 20. April - 3. Mai 2011 / Nr. 280

„Dosen-Aufenthalt“ macht diese Muffi ns noch besser.

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The Epoch Times Deutschland / 20. April - 3. Mai 2011 / Nr. 280 19AUTO

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Detlef Kossakowski

Im Vorbeifahren würde man ihn gar nicht als Hybriden er-kennen, wären da nicht bei

genauer Beobachtung unter dem Porsche Schriftzug neben dem erwarteten „Panamera“ auch der Schriftzug „S Hybrid“ zu lesen. Als sechstes Modell ergänzt er die Baureihe um einen ökonomischen Sportwagen. 30.000 ausgelieferte Einheiten innerhalb von 15 Mo-naten sprechen für die Akzeptanz des Konzepts eines Gran Touris-mo von Porsche.

Hybrid bedeutet beim Paname-ra, dass neben dem 333 PS Kom-pressormotor, der sowohl im A4

und A5 von Audi als auch im Cayenne Hybrid seinen Dienst verrichtet, ein Elektromotor un-terstützend eingreift. Dieser sitzt zwischen Motor und Getriebe und dient nicht nur zur Energierückge-winnung und Antriebsunterstüt-zung, sondern auch als Starter. Mit 47 PS trägt er zur System-leitung von maximal 380 PS bei. Das reicht für eine Beschleunigung von Null auf Hundert in genau sechs Sekunden. Die Maximalge-schwindigkeit beträgt 270 Kilo-meter pro Stunde. Zudem ist rein elektrisches Fahren mit bis zu 85 Kilometern pro Stunde auf einer maximalen Strecke von zwei Ki-lometern möglich.

Trotz der sehr hohen Perfor-mance des Systems ist es mög-lich, mit 6,8 Litern Kraftstoff auf 100 Kilometern und nur 159 g/km CO2-Ausstoß auszukommen. Ne-ben vielen Finessen wurden dafür Reifen von Michelin mit beson-ders geringem Rollwiderstand entwickelt. Auch mit der Stan-dardbereifung können laut Her-steller noch 7,1 Liter pro hundert Kilometer erzielt werden. Diese Verbrauchswerte sind absoluter Porsche-Rekord.

Um auch bei höheren Geschwin-digkeiten den Verbrauch zu minimie-ren, wurde ein völlig neues System zur Motorab- und Anschaltung ent-wickelt bei Fahrt bis 165 Kilometer pro Stunde. Nur wenn der Motor beschleunigen soll wird eingeschal-tet, ansonsten wird „gesegelt“ wie es bei Porsche jetzt heißt. Dabei ist der Motor oft mehr als 50 Prozent der Fahrtzeit abgeschaltet. Die Kraftüber-tragung übernimmt serienmäßig die

aus den Cayenne-Modellen bekannte Achtgang-Tiptronic S mit einer wei-ten Spreizung der Gänge.

Mit adaptiver Luftfederung in-klusive adaptivem Dämpfersystem PASM und geschwindigkeitsabhän-giger Servotronic liegt das Niveau der Serienausstattung beim Hybrid noch einmal höher als beim Panamera S mit Achtzylindermotor. Das Anzei-gekonzept für die hybridspezifischen Fahrzustände wurde vom Cayenne

S Hybrid übernommen.

Der nächste SchrittInsgesamt bringt der Hybridantrieb noch 170 Kilogramm Mehrgewicht auf die Fahrzeugwaage. Ein Grund: Der Akku im Heck arbeitet noch mit der Nickelmetallhydrid-Technik. Leichtere und leistungsfähigere Li-ionen-Akkus und Plug-in Funktion – also die Möglichkeit am Hausstrom aufzuladen – sollen noch folgen.

Panamera S Hybrid – der 6,8 Liter Luxus-Sportler

Mit dem Paname-ra S Hybrid können die Straßen jetzt ebenfalls „besegelt“ werden. Gemeint ist ein neuartiger Fahr-modus, bei dem der Motor im Niederlast-betrieb abgeschaltet und vom Antriebs-strang getrennt wird. Unter Last schaltet sich das Aggregat innerhalb von Sekun-denbruchteilen wieder zu.

Nachdem der Hybridmo-tor im Porsche-Rennsport erprobt wurde und bereits beim Cayenne S Hybrid Einzug gehalten hat, wird er ab Juni auch im Panamera verfügbar sein.

Der Panamera S Hybrid kommt im Juni 2011 in Deutschland für 106.185 Euro, einschließlich

länderspezifi scher Ausstattung, auf den Markt.

FOTOS: PORSCHE AG

Das Phantombild des S Hybrid mit Motor, Elektromotor, Getriebe, Antriebsstrang und den Akkupacks.

1 0 0 P e r s o n e n f ü r B a u c h k i l l e r - S t u d i e g e s u c h t !Mit dem revolutionären Slim Belly® werden Siein vier Wochen um bis zu zwei Kleidergrößen schlanker! Fett verbrennen, Bauchumfang reduzieren, Gewebe straffen und das Hautbild verbessern.

Um den Bauchkiller nochmals auf Herz und Nieren zu prüfen, nehmen wir an einer landesweiten Studie teil.

Die Studie läuft über 4 Wochen mit 3 Einheiten pro Woche à 30-40 Minuten. Teilnehmen können Frauen und Männer mit 3-20 Kilo Übergewicht.

Teilnahmegebühr: 19,90 Euro pro Woche. Begrenzte Teilnehmerzahl. Anmeldeschluss: 23. März 2011

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7,9 cm weniger in nur 4 WochenBodyFitCompany mit überzeugenden ErgebnissenMit einer durchschnittlichen Bauchumfangreduktion von 7,9 cm bestätigten die Ergebnisse in der BodyFitCompany die Verspre-chen des Slim Belly®-Konzeptes. „Bis zu zwei Kleidergrößen schlanker in nur 4 Wochen!“ Das versprachen die Studienergebnis-se des Instituts für medizinische und sportwissenschaftliche Beratung (IMSB) in Wien. „Die Ergebnisse in unserem Club in Hamburg sind fantastisch“, sagt Christian Schröder von der Body-FitCompany. „7,9 cm nach nur 4 Wochen wurden durchschnittlich erreicht. Spitzenwerte lagen sogar bei 14,6 cm.“

BodyFitCompany bietet weitere 4-Wochen-Studie an„Der Erfolg hat uns überzeugt“, sagt Christian Schröder. „Wir werden das Slim Belly-Konzept weiterhin anbieten. Ab dem 21. Februar 2011 startet ein neuer 4-Wochen-Kurs.“ Als einer von über 800 Fitness- und Gesund-heitsclubs wurde die BodyFit-Company für die Durchführung des Programms ausgewählt. Das Programm richtet sich an alle

Menschen zwischen 16 und 66 Jahren, die ihr Körperfett und ihren Bauchumfang innerhalb kurzer Zeit deutlich verringern wollen. Christian Schröder: „Die Teilnehmer sind begeistert.“Auch über ein strafferes Gewebe und ein verbessertes Hautbild freuen sich die Teilnehmer. Wir freuen uns über Rückmeldungen von Teilnehmerinnen wie z.B.:„Ich habe schon so viel probiert. Die Ergebnisse mit dem Slim Belly® sind einfach phänomenal.“

Begrenzte TeilnehmerzahlDer 4-Wochen-Kurs beinhaltet 3 Einheiten pro Woche à 30-40 Minuten. Die Gebühr beträgt 19,90 Euro pro Woche. Die Teilnehmerplätze sind begrenzt. Wer also kurzfristig seine Figur in Form bringen will, der sollte sich beeilen. Anmeldeschluss ist der 23.03.2011. Anmeldung und weitere Informa-tionen ab sofort in der BodyFit-Company unter 040 / 29 11 99.

Besuchen Sie uns auch bei facebook: www.facebook.com/BodyFitCompany

06.05.201106. Mai 2011 21. April

www.epochtimes.de

Epoch Times-Leser verstehen mehr.

Page 20: The Epoch Times Deutschland 20-04-2011

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Interview mit Oskar Handrick, Geschäftsführer der Rosetta Stone GmbH in München,

8. April 2011Epoch Times: Bitte erzählen

Sie mir ein bisschen etwas von sich selbst.

Oskar Handrick: Ich bin in England aufgewachsen, in Lon-don. Dort bin ich in die franzö-sische Schule gegangen. Meine Mutter ist Französin, mein Vater Deutscher. Das heißt, ich bin von Anfang an mehrsprachig auf-gewachsen. Zuhause haben wir damals Englisch gesprochen.

Daher habe ich schon früh die Vorteile erfahren dürfen die es mit sich bringt, mehrere Sprachen zu sprechen. Auch in Montreal, wo ich studiert habe, musste ich Englisch und Fran-zösisch sprechen. Danach ging es nach München, wo ich ein technisches Studium absolviert habe. Und zum Schluss habe ich meinen MBA in Singapur und Frankreich erworben.

Epoch Times: Die Rosetta Stone-Software ist sehr erfolg-reich, hat aber im Vergleich zu anderer Sprachlernsoftware einen höheren Preis. Was macht den Unterschied aus?

Handrick: Für mich ist der na-türliche Lernansatz entscheidend. Es gibt kein Übersetzen, kein Auswendiglernen von Vokabeln oder Grammatikregeln. Man lernt eine Sprache, wie man sie als Kind gelernt hat – sehr direkt. Man beginnt sehr schnell in der anderen Sprache zu denken. Man muss nicht lange überlegen, son-dern hat einen direkten Ansatz.

Epoch Times: Wie funktio-niert das?

Handrick: Sie bekommen ständig Rückmeldungen vom Pro-gramm. Es geht Schritt für Schritt, man hat also ständig Erfolgserleb-nisse. Das motiviert natürlich, und deshalb bleibt man länger dran. Weil man länger dran bleibt, ist der Erfolg langfristig. Und da Sie vom Programm Rückmeldungen über die Aussprache bekommen, können Sie die Sprache auch sehr schnell im Ausland anwenden – und das ist, glaube ich, das größte Erfolgserlebnis.

Epoch Times: Gibt es hier auch Studien oder Erfahrungswerte, ob die Lernmethode von Rosetta Stone gehirnfreundlich ist?

Handrick: Bei uns wird so ge-lernt, wie es Kinder tun. Es werden Wörter mit Bildern verknüpft und die Grammatik auf sehr intuitive Weise beigebracht. Wir nutzen also die natürliche Fähigkeit des Menschen, Sprachen zu lernen. In diesem Zusammenhang fand ich die aktuelle Studie des Max-

Planck-Institutes sehr interessant. Nach Ansicht der Autorinnen der Studie wären etwa Erwachsene erfolgreicher, wenn sie sich die Strategie der Kleinkinder beim Sprachenlernen mehr zu eigen ma-chen würden: Deren Wortschatz ist lange Zeit sehr überschaubar. Sie lernen zuerst Grammatik, Sprachmelodie und Lautmalerei. Erwachsene sollten eine Fremd-sprache genauso erlernen und eine neue Sprache zunächst mit wenigen Wörtern in immer an- deren semantischen Variationen erproben, meinte die Autorin der Studie. Sehen Sie, genau das ist das Prinzip unserer Sprachlernme-thode. Als Kind hat man durch die Beobachtung seiner Umwelt und Assoziationen die Muttersprache Schritt für Schritt erlernt. Rosetta Stone imitiert diese Lernweise und ermöglicht durch eine struktu-rierte Reihenfolge einen optimalen Lernerfolg.

Epoch Times: Wie ist Ihre eigene Erfahrung mit Lernen im Allgemeinen und Sprachen im Besonderen?

Handrick: Ich habe sowohl Erfahrung mit Lernen im akade-mischen System, aber auch durch das „Eintauchen“, die „Immer- sion“ – die es auch bei Rosetta Stone gibt, als „Dynamic Immer-sion“ – gemacht. Das war, als ich nach Deutschland kam, nicht so gut Deutsch konnte und plötzlich alle um mich herum Deutsch ge-sprochen haben. Beim Fernsehen, im Supermarkt oder mit Freunden ist man dann ständig von einer Sprache umgeben und quasi gezwungen, sie zu leben. Das war für mich keine gute Erfahrung. Ich kenne auch Freunde von mir, die eine Sprache jahrelang gelernt ha-ben, am Schluss aber nicht wuss-ten, wie sie ein Zugticket kaufen.

Epoch Times: Wie ist Rosetta Stone überhaupt entstanden?

Handrick: Das Unternehmen ist 1993 in Virginia in den USA gegründet worden. Der Firmen-gründer Allen Stoltzfus hatte sich entschieden, in Deutschland zu studieren. Er hatte bereits ein paar Deutschkenntnisse und musste dann in diese neue Sprache tatsächlich eintauchen. Zurück in den USA, versuchte er mithilfe konventioneller Metho-den wie dem Auswendiglernen von Grammatik und Vokabeln und durch Übersetzen Russisch zu lernen – und war frustriert. So entstand das Konzept für Rosetta Stone. Allen Stoltzfus und sein Schwager John Fairfield, ein pro-movierter Informatiker, glaubten, dass die beschwerliche Aufgabe, eine neue Sprache zu lernen, ei-gentlich eine zufriedenstellende

und erfolgreiche Erfahrung sein sollte.

Diese Idee schaffte die Grund-lage für die heute angewandte Ro-setta Stone Dynamic Immersion-Methode. Allen Stoltzfus und John Fairfield begannen zusammen-zuarbeiten, um dieses visionäre pädagogische Konzept mithilfe neuer Technologien umzusetzen. Dabei sollte es darum gehen, dass man spricht, hört, schreibt, ständig interagiert und versucht zu verste-hen – anstatt abstrakt zu lernen.

Epoch Times: Wo kommt der Name „Rosetta Stone“ her?

Handrick: Vielleicht kennen Sie den ägyptischen „Stein von Rosette“ oder „Rosettastein“ (engl. Rosetta Stone). Er wurde während der Besetzung Ägyptens durch Napoleon im Jahr 1799 entdeckt und zeigte die gleiche Botschaft in drei Sprachen, darunter in ägyptischen Hieroglyphen. Dank diesem Fund gelang es Sprachwis-senschaftlern erstmals die Hiero-glyphen zu entziffern. Wir haben den Namen gewählt, da heute unsere Sprachlernlösung ebenso wie ihr antiker Namensgeber die Geheimnisse der Sprache ent-schlüsselt. Ihr Schlüssel zum Lern-erfolg liegt aber in den modernen Hilfsmitteln der heutigen Zeit.

Epoch Times: In den vergan-genen Jahren hat Ihr Unterneh-men einen großen Aufschwung genommen – woran liegt das?

Handrick: Nicht zuletzt auch an der verbesserten Leistung der Computer, die mehr Interaktivi-tät ermöglicht. So konnten wir eine tolle Software programmie-ren. Unsere Version 2 war schon ein großer Schritt, und mittler-weile sind wir bei der in Deutsch-land erhältlichen Version 3, die mit ihrer raffinierten Spracher-kennungstechnologie besticht und interaktives Lernen noch effektiver macht.

Epoch Times: Wie geht es mit der deutschen Niederlassung weiter?

Handrick: Wir haben unser Büro in München im Mai 2010 aufgemacht. Davor hatten wir eine Präsenz in Deutschland, aber recht klein. Der deutsche Markt ist für uns aber sehr interessant, das gilt auch für Österreich und die Schweiz. Um das richtig zu machen, muss man aber auch eine Vertretung vor Ort haben, um den Markt richtig zu verstehen.

Epoch Times: Welche Motiva-tion haben Deutsche für gewöhn-lich, eine Sprache zu lernen?

Handrick: Die meisten Deut-schen hatten Englisch in der Schu-le, und viele haben sich im Laufe ihres Lebens auch an einer weite-ren Fremdsprache versucht. Das heißt, das Interesse ist gegeben, und wir bieten hier eine Methode an, um das Erlernen einer Fremd-sprache intuitiver zu machen.

Epoch Times: Wie läuft das Deutschlandgeschäft?

Handrick: Wir sind ein in den USA börsennotiertes Unterneh-men, weshalb ich keine Zahlen für Deutschland nennen darf. Ich kann aber sagen, dass wir ein sehr rasch wachsendes Unterneh-men sind. Im Jahr 2010 sind wir doppelt so groß geworden wie 2009. Für das Jahr 2011 haben wir eine weitere Verdoppelung geplant – und sind hier ganz gut auf dem Weg.

Epoch Times: Hat für Sie der Bereich Weiterbildung und Sprachenlernen in Unternehmen ebenfalls eine Bedeutung?

Handrick: Ja – ich halte das auch persönlich für ein sehr spannendes Thema. Ein Un-ternehmen muss sich ständig weiterentwickeln, nicht nur im Bereich Sprachen. Die Mitarbeiter müssen sich weiterentwickeln, wenn man neue Märkte entwi-ckeln möchte. Das gilt auch für neue Technologien. Wir sehen eine gute Entwicklung im Bereich Business to Business. Deutschland ist ja Exportweltmeister. Gerade im deutschsprachigen Raum sind neben der wichtigsten Fremd-sprache Englisch die Ostsprachen sehr bedeutend.

Ich halte das für eine Gewinn-situation auf beiden Seiten: Das Unternehmen gewinnt, weil es seine Wettbewerbsfähigkeit steigert. Die Mitarbeiter gewin-nen auf der persönlichen Ebene, weil sie motivierter sind und persönlich weiterkommen. Mitar-beiter, die keine Perspektive auf persönliches Wachstum haben, sind auch schnell antriebslos.

Epoch Times: Vielen Dank für das Gespräch.

Das Interview führte

Rosetta Stone

Lösungen

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Florian Godovits.

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Rosetta stones Lernmethode: Sprachen Lernen mit dieser Software ist gehirnfreundlich und macht deshalb Spaß.

Rosetta StoneSUDOKUFüllen Sie das Raster so aus, dass in jeder Zeile, in jeder Spalte und in jedem umrandeten 3x3 Quadrat alle Zahlen von 1 bis 9 erscheinen, und zwar so, dass jede Zahl nur einmal vorkommt.

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Lösungen

„Mitarbeiter, die keine Perspektive auf persönliches Wachstum haben, sind auch schnell antriebslos.“

Oskar Handrick, Geschäftsführer von Rosetta Stone

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Rosetta stones Lernmethode: Sprachen Lernen mit dieser Software ist gehirnfreundlich und macht deshalb Spaß.

the epoch times Deutschland / 20. april - 3. Mai 2011 / nr. 280LeRnen

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3 5 9 82 9 3

22 6 5 4

1 5 47 3 88 7 5

7 2 39 16 9 5

3 6 11 5 4

35 9 74 8

6 3 24 6

4 1 6 8 57 6 8 4

7 13 8 12 5 3 6

44 9 86 3 91 6

4 29 8 1

7 3 2 1 45 1 48 6 7

6 9 5 3

1

2