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DEPOT und CARLsGARTEN Premieren Tanzgastspiel Clubnacht Konzert Herbstfestival Theater- und Erntedankfest Service 02 02 05 05 05 05 06 06 Ein Garten von allen für alle vor dem DEPOT in Mülheim, der neuen Hei- mat des Schauspiel Köln. Es wurden Kisten gebaut und Beete angelegt, es wird gegossen, gearbeitet, geerntet und gefeiert. Enzos und kleine Gar- tenbänke laden zum Verweilen ein und auch die Theaterkantine, die von HASE Catering eben eröffnet wurde, verwendet die frischen Produkte aus dem CARLsGARTEN. SEITE 02 DEPOT UND CARLsGARTEN Erstmalig in Deutschland zeigt Robyn Orlin mit Tänzern aus Südafrika das Tanztheaterstück BEAUTY RE- MAINED FOR JUST A MOMENT THEN RETURNED GENTLY TO HER STARTING POSITION. Auf sehr humorvolle Weise hinterfragt sie die Afrika-Stereotypen westlicher Industriegesellschaften. SEITE 05 TANZ Nachtschwärmer willkommen! Wir öff- nen unsere Tore für die neue Partyrei- he DIE LAUBE im DEPOT. Das Foyer wird zur Tanzfläche und wechselnde DJs sorgen für den guten Sound. SEITE 05 DIE LAUBE HIT ME BABY ONE MORE TIME Die größten Hits der letzten 400 Jahre mit Stefko Hanushevsky und Christopher Brandt. Auf hohem mu- sikalischen Niveau und immer mit einem Augenzwinkern interpretieren sie verborgene Schätze und Klassi- ker der Musikwelt. SEITE 05 KONZERT INHALT Endlich ist es soweit. Der Brücken- schlag ist vollbracht, die Werkshallen sind zum Theater umfunktioniert, die Stücke geprobt. Rafael Sanchez, Mo- ritz Sostmann, Angela Richter und Ste- fan Bachmann bilden ab dieser Spiel- zeit das Team der vier Hausregisseure, deren erste Inszenierungen bereits zur Eröffnung zu sehen sein werden. SEITE 02 bis 04 PREMIEREN Marek Harloff in GENESIS FOTO: TONI SUTER Präsentiert von THEATERZEITUNG AUSGABE I 2013 / 2014

Theaterzeitung des Schauspiel Köln

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Die Zeitung für alle Freunde und Fans des Schauspiel Köln. Mit allen News, Terminen, Informationen zu Premieren und Tickets zur neuen Spielzeit.

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Page 1: Theaterzeitung des Schauspiel Köln

DEPOT und CARLsGARTENPremierenTanzgastspielClubnachtKonzertHerbstfestivalTheater- und ErntedankfestService

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Ein Garten von allen für alle vor dem DEPOT in Mülheim, der neuen Hei-mat des Schauspiel Köln. Es wurden Kisten gebaut und Beete angelegt, es wird gegossen, gearbeitet, geerntet und gefeiert. Enzos und kleine Gar-tenbänke laden zum Verweilen ein und auch die Theaterkantine, die von HASE Catering eben eröffnet wurde, verwendet die frischen Produkte aus dem CARLsGARTEN.

SEITE 02

DEPOT UNDCARLsGARTEN

Erstmalig in Deutschland zeigt Robyn Orlin mit Tänzern aus Südafrika das Tanztheaterstück BEAUTY RE-MAINED FOR JUST A MOMENT THEN RETURNED GENTLY TO HER STARTING POSITION. Auf sehr humorvolle Weise hinterfragt sie die Afrika-Stereotypen westlicher Industriegesellschaften.

SEITE 05

TANZ

Nachtschwärmer willkommen! Wir öff-nen unsere Tore für die neue Partyrei-he DIE LAUBE im DEPOT. Das Foyer wird zur Tanzfl äche und wechselnde DJs sorgen für den guten Sound.

SEITE 05

DIE LAUBE

HIT ME BABY ONE MORE TIME Die größten Hits der letzten 400 Jahre mit Stefko Hanushevsky und Christopher Brandt. Auf hohem mu-sikalischen Niveau und immer mit einem Augenzwinkern interpretieren sie verborgene Schätze und Klassi-ker der Musikwelt.

SEITE 05

KONZERT

INHALT

Endlich ist es soweit. Der Brücken-schlag ist vollbracht, die Werkshallen sind zum Theater umfunktioniert, die Stücke geprobt. Rafael Sanchez, Mo-ritz Sostmann, Angela Richter und Ste-fan Bachmann bilden ab dieser Spiel-zeit das Team der vier Hausregisseure, deren erste Inszenierungen bereits zur Eröffnung zu sehen sein werden.

SEITE 02 bis 04

PREMIEREN

Marek Harloff in GENESIS

FOTO: TONI SUTER

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THEATERZEITUNG AUSGABE I 2013/2014

Page 2: Theaterzeitung des Schauspiel Köln

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DIE NEUEN SPIELSTÄTTEN DES SCHAUSPIEL KÖLN IM CARLS-WERK IN MÜLHEIM

Schauspieler sind Nomaden, meis-tens zumindest. Alle paar Jahre schlagen sie ihre Zelte an einem neuen Ort auf. Seit einiger Zeit ist das Schauspiel Köln selbst auf Reisen. Wo sich das Schauspiel-haus seit Jahrzehnten zuverlässig befand, steht man heute unver-mittelt auf Kölns größter Baustelle. Bis zur glanzvollen Wiedereröff-nung im neuen alten Theater im Herbst 2015 hat sich das Schau-spiel deshalb eine neue Heimat gesucht, auf dem Gelände des Carlswerks in Mülheim. Hier befin-det sich das DEPOT, eine große ehemalige Produktionshalle des Kabelherstellers Felten & Guil-leaume, die ab September 2013 die beiden neuen Spielstätten des Schauspiels beherbergen wird: das DEPOT 1 mit knapp 600 Plätzen und das DEPOT 2 mit etwa 250 Plätzen. Beide Hallen sind durch ein großzügiges Foyer miteinander verbunden, das auch Platz für den theatereigenen monatlichen Club DIE LAUBE und die Gastronomie von HASE Catering bietet.

Das DEPOT ist ein symbolträchti-ger Ort. Im 19. Jahrhundert wurden hier unter anderem Telegrafenkabel hergestellt und Brückenseile gezo-

gen, die die rechte und linke Hälfte Kölns verbinden. Auch das neue Schauspiel möchte nun Verbin-dungen herstellen: zwischen dem Theater und seinen Zuschauern, zwischen dem Theater und seiner neuen Nachbarschaft, dem bunten Quartier der türkisch geprägten Keupstraße sowie zwischen den verschiedenen Stadtteilen Kölns. Für voraussichtlich zwei Spielzei-ten zieht das Schauspiel mit Sack und Pack auf die »Schäl Sick« – wir laden Sie ein, mitzukommen auf eine erlebnisreiche Theaterreise ins Rechtsrheinische.

DER CARLsGARTEN

Da zieht sie, die Karawane, vom Offenbachplatz über die Expo XXI und nun ins DEPOT. Und auf wun-dersame Weise landet sie hier in einer Oase. Wundersam? Ein klei-nes Volk der Mitarbeiter der Bühnen Köln hat in den letzten Monaten zusammen mit engagierten Kölnern unter fachkundiger Beratung der Berliner Prinzessinnengärten auf dem Vorplatz einen urbanen Gar-ten entstehen lassen. Selbstgezo-gene Samen und von Anwohnern gebrachte Pfl änzchen sind inzwi-schen zu einem ertragreichen Gar-ten gewachsen. Wucherndes Grün, Blumen in allen Farben, Gemüse und Kräuter jeden Geschmacks beleben die ehemalige Betonfl äche,

RAFAEL SANCHEZ

»Das Stück hat fast 200 Seiten, wir haben ein ganz schönes Pensum vor uns. Deswegen stelle ich jetzt die Regel auf, dass Fragen zur Rolle nur so gestellt werden dürfen, dass ich sie mit Ja oder Nein beant-worten kann, alles klar?« Allge-meine Heiterkeit auf der ersten Probe. Viele der Schauspieler, die bei DER NACKTE WAHN-SINN dabei sind, kennen und schätzen Rafael Sanchez be-reits aus der gemeinsamen Ar-beit. Das Ideal des »angstfreien Raumes«, eine oftmals bemüh-te Formulierung in Theaterkrei-sen, beschreibt die Atmosphä-re der Proben ziemlich genau. Die Stimmung ist konstruktiv und konzentriert. Von Druck ist nichts zu spüren. Vielleicht weil Rafael Sanchez selber über-haupt nicht gestresst wirkt. Verantwortung zu übernehmen, ist der Achtunddreißigjährige gewohnt – so leitete er bis vor wenigen Monaten noch das Theater am Neumarkt in Zürich und inszenierte an vielen The-atern von Basel bis Berlin. Da-bei machte sich der gebürtige Schweizer mit spanischen Wur-zeln insbesondere einen Na-men als Regisseur von Gegen-wartsdramatik. Und nun also Köln. Als Hausregisseur wird Rafael Sanchez kontinuierlich mit dem Schauspiel verbunden sein und es mitprägen.

schlagen Wurzeln und laden zum gemeinsamen Gärtnern und Ernten ein. Ein Teil des Gemüses landet im Kochtopf der Theaterkantine.

Das urbane Gärtnern fasziniert seit einigen Jahren immer mehr Menschen in vielen großen und kleinen Städten. In New York, Ber-lin, Anderlecht und nun auch Köln sind die Bewohner kräftig dabei, sich ihr Gemüse in improvisierten Hochbeeten, Pflanzensäcken und Gefäßen jeder Art anzuziehen. Neben der begeisternden Erfah-rung, die Natur in die Stadt zurück-zuholen und hautnah zu erleben, wie aus einem Samen ein Pflänz-chen und dann ein Strauch voll süßer Tomaten wächst, entsteht auch eine neue Form der Nachbar-schaftsbegegnung.

Hier im CARLsGARTEN treffen nun Kölner unterschiedlichster kulturel-ler Herkunft und jeden Alters aufein-ander. Sie packen gemeinsam an beim Einrichten von Beeten, Säen und Pflegen. Oder sie entspannen auf einer der Bänke zwischen Mais und Kohl vor und nach den Vorstel-lungen. Das Leben selbst ist eine große Spielwiese, füllen wir es hier mit tausend und einer Geschichte.

Kontakt: [email protected] www.facebook.com/Carlsgarten

Haben Sie sich je gefragt, was hinter den Kulissen vor sich geht, während Sie im Zuschauerraum sitzen und die Handlung auf der Bühne ver-folgen? Als sich der britische Autor Michael Frayn einmal eines seiner Theaterstücke aus dieser Perspektive anschaute, soll er festgestellt haben, dass es von hinten lustiger als von vorne gewesen sei. Aus dieser Erfah-rung machte er prompt einen Dreiak-ter: DER NACKTE WAHNSINN.

Eine Tourneetheatergruppe bei den Proben. Auf dem Programm steht eine Farce, intellektuell – vorsich-tig formuliert – eher unterkomplex, logistisch aber eine echte Herausfor-

derung: In großer Geschwindigkeit müssen Requisiten über die Bühne getragen werden, Auf- und Abtritte passieren, Pointen zünden. Das, was sich vor dem Zuschauerauge später mit schönster Nebensächlichkeit und Mühelosigkeit abspielen soll, wird bei der Generalprobe zum Krampf. Die Schauspieler bekommen weder den Text noch die Requisiten in den Griff, der Regisseur versucht sich mit Valium und gepfl egtem Zynismus zu retten, und die Zeit schreitet unaufhör-lich voran. Nur noch wenige Stunden bis zur Premiere. Umso erstaunli-cher, dass niemand der Anwesen-den in Betracht zieht, die Premiere zu verschieben oder besser noch

ganz abzusagen. Das Gleiche gilt für die Tournee, auf der sich die Truppe kurz darauf befi ndet. Inzwischen hat sich ein Gruppenkoller beträchtlichen Ausmaßes breit gemacht. Die Stim-mung hinter der Bühne – und das ist nun die Perspektive, mit der wir als Zuschauer das Stück im zweiten Akt erleben – ist um einiges dramatischer, als das, was vorne vor sich geht: Intrigen, Affären, Körperverletzungen, eine ungewollte Schwangerschaft.

Und trotzdem, trotz allem – es geht weiter, niemand unterbricht, niemand beendet vorzeitig die Vorstellung. Auch als sich das Drama immer wei-ter seinen Weg aus den Kulissen auf die Bühne bahnt und das Stück bei der letzten Vorstellung kaum noch wiederzuerkennen ist. Noch immer sind alle dabei. Aufgeben ist hier

scheinbar keine Option. »Künstler sein heißt scheitern, wie kein anderer zu scheitern wagt«, schrieb Samuel Beckett einst. Demnach haben wir es bei den Mitgliedern der Tourneethea-tergruppe in DER NACKTE WAHN-SINN mit großen Künstlern zu tun.

REGIE RAFAEL SANCHEZ / BÜHNE MICHEL SCHALTENBRAND / KOSTÜME ESTHER GEREMUS / MUSIK CORNELIUS BORGOLTE /

LICHT JÜRGEN KAPITEIN / DRAMATURGIE

SIBYLLE DUDEK

MIT BRUNO CATHOMAS · ROBERT DÖLLE · JULISCHKA EICHEL · BENJAMIN HÖPPNER · YVON JANSEN · RONALD KUKULIES · THOMAS MÜLLER · SABINE ORLÉANS · JULIA RIEDLER · JAKOB LEO STARK UND CORNELIUS BORGOLTE / ANNALISA DEROSSI · IÑIGO GINER MIRANDA (MUSIKER)

DEPOT 1 / 27.09. (PREMIERE) / 29.09. / 04.10. /

05.10. / 16.10. / 17.10. / 18.10. / 26.10.

DEPOT UND CARLsGARTEN

DER NACKTE WAHNSINNKOMÖDIE VON MICHAEL FRAYN

Ensemble DER NACKTE WAHNSINN

FOTOS: SANDRA THEN

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Präsentiert von

AUSGABE I 2013/2014

Page 3: Theaterzeitung des Schauspiel Köln

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ANGELA RICHTERDie neue Kölner Hausregisseurin Angela Richter ist so etwas wie der »Hun-ter S. Thompson« des deutschen Regietheaters. Ihre Stücke entstehen nicht aus der Interpretation fertiger Texte sondern aus Ideen, meist auf der Basis aufwändiger, fast journalistisch-investigativer Recherche. Sie führt Interviews, begibt sich dabei selbst in verschiedene Milieus und probiert, je nach Thema, ganz unterschiedliche künstlerische Techniken auf der Bühne aus. Fast immer spielen die Elemente Video und Musik dabei eine große Rolle. Und sie ist perfekt darin, andere vom Mitmachen zu überzeugen.

Heute, rund 15 Jahre nach seinem Tod, gehört der Bildende Künstler Martin Kippenberger zu den ein-fl ussreichsten Künstlerpersönlich-keiten des 20. Jahrhunderts. Ein Ruhm, um den er zu Lebzeiten gekämpft hat, wie kaum ein ande-rer – berühmt werden wollte er. Am liebsten weltberühmt!

Auffällig war Kippenberger schon immer: Nachdem er in Hamburg Kunst studiert und in Berlin die Punkszene aufgemischt hatte, dominierte er in den achtziger Jah-ren die Künstlerszene Kölns, das damals für kurze Zeit so etwas wie ein Weltzentrum der Kunst und der Gegenwartsmalerei war. Aber Kippenberger war nicht nur Maler, Zeichner und Konzeptkünstler. Seine besondere Kunst bestand darin, Kunst und Leben zu vermi-schen, und sich so mitten im Leben der Stadt Räume zu verschaffen, in denen soziale Situationen entstan-den, denen man nicht entkommen konnte. Situationen, die wie Thea-ter waren: in denen Menschen auf-einandertrafen und sich verhalten mussten. Mal feiernd, mal diskutie-rend, mal witzig bis an die Schmerz-grenze, mal tieftraurig – und immer exzessiv aus dem Moment heraus.

Viele dieser Orte, die sich Kippen-berger zu eigen machte, kennt man noch heute: die Buchhandlung Walther König, in der man sich traf um zu sehen, wer in der Stadt ist, oder das Hotel Chelsea, in dem er

wohnte und dafür mit seiner Kunst bezahlte. Andere, wie das Broad-way, in dem er trank und Hof hielt, sind heute verschwunden.

Angela Richter und ihr Ensemble erwecken im DEPOT in Mülheim den Geist Kippenbergers und sei-ner Zeit zum Leben: Weggefährten kommen zu Wort, Kippenberger selbst, Menschen, die unter ihm gelitten haben und andere, die ihm Sternstunden des Lebens verdan-ken. So entstehen aus dem Spiel vieler Stimmen und Zeugenaussa-gen viele, ganz unterschiedliche Bilder eines Künstlers, die natür-lich nie objektiv sind und vielleicht nur deshalb der Wirklichkeit nahe kommen können, oder dem, was wir dafür halten. Immer dabei: die Suche nach dem Wesen der Kunst, und danach, was es heißt, mit Haut und Haar Künstler zu sein. Nach der besonderen Situation, in der alles möglich ist, nach der Unbedingtheit des Lebens und vor allem nach dem Exzess des Moments.

DEPOT 2 / 11.10. (URAUFFÜHRUNG) / 13.10. /

17.10. / 21.10. / 22.10. / 27.10.

REGIE ANGELA RICHTER / RAUM UND VIDEO

CHRISTIAN JANKOWSKI / KOSTÜM WIEBKESCHLÜTER / MUSIK MELISSA LOGAN (CHICKS

ON SPEED) / LICHT HARTMUT LITZINGER /

DRAMATURGIE THOMAS LAUE

MIT YURI ENGLERT · MAREK HARLOFF ·

MELISSA LOGAN · JUDITH ROSMAIR · MALTE SUNDERMANN

ASSASSINATE ASSANGE

Für die einen ein Held, für die ande-ren Staatsfeind Nummer 1, das ist Julian Assange, der bekannteste und umstrittenste unter den Inter-netaktivisten. An seinem Schick-sal offenbaren sich die Licht- und Schattenseiten des World Wide Web. Sein schneller Aufstieg und plötzlicher Fall erscheinen wie eine moderne Tragödie von Shakespea-re’schem Ausmaß. Für ASSASINATE ASSANGE schaffte Angela Richter es, exklusiven Zugang zum Wiki-Leaks-Gründer Julian Assange in der ecuadorianischen Botschaft in London zu bekommen. So entstand ein Abend auf der Grundlage von fast 100 Stunden zum Teil sehr per-sönlichen Gesprächsmitschnitten. Dabei geht sie der Frage nach, wie es zur »Assassination von Assange« kommen konnte. Am 23.11. fi ndet anschließend eine Diskussion mit Experten von WikiLeaks und ande-ren statt.

DEPOT 2 / 23.11. / 24.11. (GASTSPIEL)

REGIE ANGELA RICHTER / BÜHNE UND KOSTÜM

KATRIN BRACK / VIDEO CHRIS KONDEK /

MUSIK MALAKOFF KOWALSKI / DRAMATURGIE

KATRIN DOD / KÜNSTLERISCHE MITARBEIT

JULIAN ASSANGE · PHILIPP HAUPT · MELANIE KRETSCHMANN / PRODUKTIONSLEITUNG

ANJA LINDNER

VON UND MIT YURI ENGLERT · MALAKOFF KOWALSKI · MELANIE KRETSCHMANN ·

MELISSA LOGAN · EVA LÖBAU · ANGELA RICHTER U. A.

Eine Produktion von Angela Richter und Kampnagel in Kooperation mit brut Wien, gefördert von der ZEIT Stiftung, der Kultur-behörde Hamburg und der Hamburgischen Kulturstiftung. Mit freundlicher Unterstüt-zung von KluuU.com.

Woran erkennt man einen guten Menschen? Für die Götter ist die Antwort klar. An der Gastfreund-schaft. Unbeirrt greifen sie daher bei ihren Erdenbesuchen auf einen alten

Test zurück: Sie bitten um ein Nacht-lager. Wer ihnen Obdach gewährt ist gut und wird am nächsten Tag belohnt. So weit, so simpel. Anders als Abraham oder Philemon und

Baucis muss die Prostituierte Shen Te in Brechts Parabelstück DER GUTE MENSCH VON SEZUAN die göttliche Besuchergruppe allerdings erst selbst auf den Gedanken einer Anerkennung bringen. Denn eigent-lich dürfen sich die Erleuchteten, nach eigener Auskunft, »nicht in das Wirtschaftliche mischen«. Ihr Mandat ist begrenzt. Was für ein Glück also für Shen Te, dass sie die Nacht bei ihr dann doch noch zu bezahlen bereit sind. Und zwar so üppig, dass die junge Frau ihr bisheriges Gewerbe aufgeben und einen kleinen Tabak-warenhandel eröffnen kann.

Der plötzliche Reichtum bleibt der-weil nicht unentdeckt. Noch bevor die Ware ganz ausgepackt ist, hat schon eine obdachlose Großfami-lie im Laden Quartier bezogen und anstelle von Tabak wird Reis über den Tresen gereicht. Von ihrer Freigiebig-keit schnell an die Grenzen der eige-nen Existenz gebracht, erfi ndet Shen Te den Vetter Shui Ta, ein kapitalis-tisches Alter Ego, in dessen Gestalt sie ihre eigenen ökonomischen Inter-essen durchzusetzen vermag. Wo Shen Te ihr Haus öffnet, lässt Shui Ta polizeilich räumen, wo Shen Te gibt, nimmt er und wo sie liebt, stellt er die Rechnung – bis Shen Te, von ihrem Verlobten verlassen, entdeckt, dass sie schwanger ist und beschließt für eine Weile ganz in der Identität des fi ktiven Vetters die Geschäfte weiter-zuführen. Als Shui Ta baut sie ihren kleinen Laden zu einem ausbeuteri-schen Tabakimperium aus. Je skru-pelloser jedoch das Vorgehen des

erfundenen Vetters, desto schmerzli-cher wird die gütige Shen Te von den Menschen in Sezuan vermisst. Sie wittern einen Mord und machen dem Emporkömmling den Prozess.

DER GUTE MENSCH VON SEZUAN sei, so schrieb Brecht 1941 knapp, ein Stück, in dem er »zu zeigen versu-che, wie schwer es ist, in dieser Zeit ein guter Mensch zu sein.« Die Zeit, in der wir leben, ist zum Glück längst eine andere, die Frage nach dem sozialen Prinzip jedoch bleibt aktuell. Moritz Sostmann lädt mit Brechts Parabelstück als zweiter der vier Hausregisseure zu seinem Ein-stand am Schauspiel Köln. Ange-lehnt an die Gattungsvielfalt im Stück hat er dafür einen genre-übergreifenden Abend mit Schau-spielern und Puppen entwickelt. P.S.: Brecht selbst übrigens lebte, als er DER GUTE MENSCH VON SEZUAN schrieb, mit sei-ner Familie im skandinavischen Exil – angewiesen auf die Gast-freundschaft fremder Menschen.

REGIE MORITZ SOSTMANN / BÜHNE CHRISTIAN BECK / KOSTÜME ELKE VON SIVERS /

MUSIKALISCHE LEITUNG PHILIPP PLESSMANN

PUPPEN ATIF HUSSEIN · FRANZISKA MÜLLER-HARTMANN / LICHT HARTMUT LITZINGER /

DRAMATURGIE NINA RÜHMEIER

MIT MOHAMED ACHOUR · JOHANNES BENECKE ·STEFKO HANUSHEVSKY · PHILIPP PLESSMANN · ANNIKA SCHILLING · MAGDA LENA SCHLOTT

DEPOT 2 / 28.09. (PREMIERE) / 29.09. / 03.10. /

08.10. / 09.10. / 19.10. / 20.10. / 26.10. / 29.10.

MORITZ SOSTMANNNatürlich hätte es alles anders kommen können für Moritz Sost-mann. Aber es fi ng schon damit an, dass er, 1969 in Halle an der Saale als Sohn einer Puppenspie-lerin geboren, lange nichts we-niger wollte als den Beruf seiner Mutter zu erlernen und dann doch an der Hochschule für Schauspiel »Ernst Busch« in Berlin genau das tat. Mit Erfolg: Seine Enga-gements führten ihn von Berlin bis nach New York und Hong Kong. Und vielleicht wäre das ein ganzes Puppenspielerleben lang so weiter gegangen, hätte das Thalia Thea-ter Halle ihn nicht eingeladen, die Seiten zu wechseln. Aus dem Ex-periment wurde ein Beruf und aus dem Puppenspieler Moritz Sost-mann wurde der Regisseur. Heute ist der eine des anderen Berater. Wenn der Regisseur beschreibt, verhilft der Spieler ihm zu mehr Anschaulichkeit, szenische Ideen entwickeln sie im Einverständnis, die Zusammenarbeit funktioniert. Anders als die Protagonistin sei-ner aktuellen Inszenierung DER GUTE MENSCH VON SEZUAN, kann Sostmann damit ungestraft und produktiv auf einen Teil sei-ner Persönlichkeit zurückgreifen, der ihm als Kind so ungeheuer erschien – und sich zugleich den Traum doch noch erfüllen, KEIN Puppenspieler zu sein.

DER GUTE MENSCH VON SEZUANVON BERTOLT BRECHT / MIT MUSIK VON PAUL DESSAU

KIPPENBERGER!EIN EXZESS DES MOMENTS VON ANGELA RICHTER

Yuri Englert, Marek Harloff, Melissa Logan und Judith Rosmair in KIPPENBERGER!

Johannes Benecke und Philipp Pleßmann in DER GUTE MENSCH VON SEZUAN

FOTO: ANGELA RICHTER

FOTO: KLAUS LEFEBVRE

Präsentiert von

Page 4: Theaterzeitung des Schauspiel Köln

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VON AYN RAND

FÜR DIE BÜHNE BEARBEITET VON

STEFAN BACHMANN UND JENS GROSS

Ein Heldenepos? Science-Fiction? Eine große amerikanische Familien-saga? Ein fulminanter Wirtschafts-krimi? Oder ist DER STREIK ein wirtschaftspolitisches Positionspa-pier im Gewand eines soaphaften Gesellschaftsromans?

Nur eines steht fest: Der 1954 erschienene Roman der amerika-nischen Autorin Ayn Rand ist noch heute eines der meistgekauften Bücher in den USA und gilt als eine Art Bibel für die Verfechter eines von staatlichen Regulierun-gen befreiten Kapitalismus, deren Anhänger Steuern für Diebstahl und Armut für ausnahmslos selbst verschuldet halten. Kein ande-res Buch führt dieses Denken, die amerikanische Wirtschaftsphiloso-phie, so plastisch vor Augen. Die dramatische Grundidee ist einfach, aber schlagend: Was geschähe, wenn die fähigsten Unternehmer eines Landes einmal in den Streik treten würden? Wenn sie keine Investitionen tätigen, keinen Mehr-wert mehr produzieren würden?

Es wird von einem Mann erzählt, der eines Tages sagt, er werde den Motor der Welt anhalten – und das tatsächlich tut. Erzählt wird auch von Dagny Taggert, der stellvertre-tenden Vorstandsvorsitzenden des größten privaten Eisenbahnunter-nehmens Amerikas. Sie setzt alles daran, ihr kollabierendes Unterneh-men im Strudel der Zeit zu retten. Bedroht wird dieses Ziel von einem außer Kontrolle geratenen, alles kontrollieren wollenden Staatsap-

parat. Große Teile der Wirtschaft werden verstaatlicht, zwangskol-lektiviert und dringend benötigte Ressourcen nach dem Prinzip der Vetternwirtschaft verteilt. Außer-dem verschwinden der Reihe nach immer mehr erfolgreiche, selbst-bewusste Unternehmer von der Bildfl äche – spurlos, über Nacht. Dagny versucht herauszufi nden, was es mit diesem Verschwinden auf sich hat. Sie will den »Zerstö-rer«, der das Land seiner fähigs-ten Unternehmer beraubt, fi nden und vernichten. Als sie ihm jedoch gegenüber steht, entdeckt sie eine völlig überraschende Antwort auf die Frage nach dem Verschwin-den, eine neue phantastische Welt.

Was liegt näher, als diesen amerika-nischen Ur-Mythos von den unend-lichen Möglichkeiten des Erfi ndens,

Produzierens und Geldverdienens in einer alten, stillgelegten Fabrikhalle im ehemaligen Industriegebiet Köln-Mülheim auf die Bühne zu bringen? Stefan Bachmann und sein Team haben dort die einmalige Möglich-keit, gleichzeitig fi lmisch realer wie auch märchenhafter zu inszenieren, als es jemals auf einer Theaterbühne möglich wäre. Es geht um Stahl. Es werden echte Schienen verlegt, es wird echter Schweiß vergossen, ein echter Lastwagen spielt eine große Rolle. Es wird gekämpft, gestritten, geliebt und gehasst, es wird wie-der gearbeitet und produziert in der ehemaligen Fabrikhalle. Doch wird nicht alles umsonst sein? Ist die Welt noch zu retten? Die Themen des Romans sind aktueller denn je. Kann ein Staat existieren, wenn er nichts mehr produziert? Sollte der Staat Unternehmen helfen, die

schlecht gewirtschaftet haben? Sollte er gar einem anderen Staat helfen, der vor dem Bankrott steht? Ist ein Mensch, der seine eigenen Ziele höher stellt als die Ziele der Gemeinschaft, ein unmoralischer Zeitgenosse oder ein Held? Muss man Gewinne mit Bedürftigen teilen oder reguliert sich alles von selbst? Ist der Einzelne oder die Gemein-schaft und die staatliche Organisa-tion wichtiger? Und wer, verdammt noch mal, ist John Galt?

Sie werden hier die Erzählung einer Welt vorfi nden, die im Grunde allen literarisch tradierten Moralvorstel-lungen Europas zuwiderläuft, den-noch kaum oder nur schwer zu widerlegen ist. Ayn Rand beweist in DER STREIK möglicherweise, dass uns der stolze europäisch-idealisti-sche Roman der letzten 200 Jahre

einer existenziellen und brauch-baren Wahrheit zur Lösung von ökonomischen und gesellschaftli-chen Problemen tatsächlich keinen Schritt näher gebracht hat.

Die GENESIS, das erste Buch Moses, für die Juden Berschit, der Anfang der Bibel, erzählt die Geschichte eines klei-nen, unbedeutenden Stammes, derin einem verlassenen Landstrich irgendwo zwischen dem Mittelmeer und Mesopotamien ansässig war, in der Bronzezeit, vor ungefähr 4000 Jahren. Eine Geschichte, die mit dem Anfang aller Anfänge beginnt: Wir

erleben die Erschaffung der Welt, die Vertreibung der ersten Menschen aus dem Garten Eden, den ersten Mord und die erste Naturkatastrophe. Wir hören von der Geschichte Abrahams, dem Gott unzählige Nachkommen verspricht – und den er auffordert, seinen einzigen Sohn zu opfern. Dies ist Isaak, von dem sich sein jüngerer Sohn Jakob den Segen erschwindelt

und damit den Bruder um das Erstge-burtsrecht betrügt. Wir folgen später Jakob, der in die Fremde zieht und die Gründerväter der zwölf Stämme Israels zeugt, bevor er am Jabbok mit Gott ringt. Zuletzt ist da Josef, sein Lieblingssohn, der von den Brü-dern verstoßen und als Sklave nach Ägypten verkauft wird, wo er Kar-riere am Hof des Pharaos macht und

dort seiner Familie wieder begegnet.Kein anderer Text hat eine größere und längere Wirkung entfaltet als die GENESIS. Drei Weltreligionen beken-nen sich zu ihm: Judentum, Islam und die Christenheit. Die Hälfte aller Men-schen erkennt in den Geschichten von Abraham, Jakob und Josef nicht nur die Offenbarung Gottes, sondern auch die Wurzeln ihrer Kultur.

Die GENESIS ist Theater im ursprüng-lichen Sinn. 45 Tonnen Lehm werden im DEPOT 1 für dieses ungewöhn-liche Event zu einem steilen Berg Sinai aufgetürmt. Darauf werden die Schauspieler 5½ Stunden lang (einschließlich zweier Pausen) Wort für Wort den Anfang des Alten Tes-

taments erzählen und erspielen, um somit dem Ursprung allen abendlän-dischen Erzählens nachzuspüren.

REGIE STEFAN BACHMANN / BÜHNE SIMEON MEIER / KOSTÜME ANNABELLE WITT / MUSIK

SVEN KAISER / LICHT JÜRGEN KAPITEIN /

DRAMATURGIE JENS GROSS

MIT NIKOLAUS BENDA · LARISSA AIMÉE BREIDBACH · NICOLA GRÜNDEL · CHRISTIAN HOCKENBRINK · GERRIT JANSEN · SIMON KIRSCH · NIKLAS KOHRT · MELANIE KRETSCHMANN · GUIDO LAMBRECHT · SEÁN MCDONAGH · JÖRG RATJEN · MARTIN REINKE · TORSTEN PETER SCHNICK · BIRGIT WALTER

DEPOT 1 / 12.10. (PREMIERE) / 13.10. / 15.10. /

19.10. / 20.10. / 27.10.

AYN RAND

Ayn Rand (1905–1982) kam als Tochter eines jüdischen Apo-thekers in Sankt Petersburg zur Welt, siedelte in den Zwanzigern aus Russland in die Vereinigten Staaten über und wurde zur schärfsten Kritikerin des Wohl-fahrtsstaates. Ihre radikalen Gedanken zur selbstbestimm-ten Lebensführung beeinfl us-sten Ronald Reagan wie Alan Greenspan (Chef der Federal Reserve Bank) und machten sie zur Autorin der Finanzkrisen. Sie schrieb drei Romane, mehrere Drehbücher und Theaterstücke und brachte ihr Weltbild auch in zahlreichen Essays zu Papier. 1958 gründete sie in New York ein Institut des Objektivismus, das Ayn Rands Ideen mit dem Rigorismus einer Kaderschmie-de propagierte. Ihre Romane sind epische Feldzüge gegen einen christlich geprägten Hu-manismus, der die Menschheit als schwach, unterdrückt und bedürftig darstellt.

REGIE STEFAN BACHMANN / BÜHNE SIMEON MEIER / KOSTÜME ANNABELLE WITT / MUSIK

MAX KÜNG / LICHT MARKUS KEUSCH / VIDEO

CHRISTOPH MENZI / DRAMATURGIE BARBARA SOMMER

MIT NIKOLAUS BENDA · LARISSA AIMÉE BREIDBACH · STEFKO HANUSHEVSKY ·

MAREK HARLOFF · BENJAMIN HÖPPNER ·

GERRIT JANSEN · SIMON KIRSCH · NIKLASKOHRT · MELANIE KRETSCHMANN · GUIDOLAMBRECHT · MICHAEL NEUENSCHWANDER · SABINE ORLÉANS · JÖRG RATJEN · ANNIKA SCHILLING

DEPOT 1 / 01.11. (KÖLNER PREMIERE, ÜBER-NAHME SCHAUSPIELHAUS ZÜRICH) / 02.11. /

03.11. / 17.00 –22.30 UHR INKL. 2 PAUSEN

PREMIERENVORSCHAU

JUDITHDEPOT 1 / 22.11. (PREMIERE) / 24.11. / 28.11. / 29.11.VON FRIEDRICH HEBBELREGIE CHRISTINA PAULHOFER

DIE PRÄSIDENTINNENDEPOT 2 / 07.11. (KÖLNER PREMIERE) / 08.11. FÄKALIEN DRAMA VON WERNER SCHWABREGIE JAN BOSSE

AMERIKADEPOT 2 / 06.12. (PREMIERE)NACH DEM ROMANFRAGMENT VON FRANZ KAFKA REGIE MORITZ SOSTMANN

Jörg Ratjen und Melanie Kretschmann in DER STREIK

Simon Kirsch und Michael Neuenschwander in GENESIS

FOTO: KLAUS LEFEBVRE

FOTO: TONI SUTER

Präsentiert von

GENESISDIE BIBEL, TEIL 1

DER STREIK

AUSGABE I 2013/2014

Page 5: Theaterzeitung des Schauspiel Köln

Während unserer Eröffnungswochen werden wir DIE LAUBE – unseren ganzjährigen sommerlichen Rück-zugsort – im Foyer des DEPOTS offi -ziell einweihen. Hier werden wir ab Oktober einmal im Monat Musiker und DJs aus Köln, Deutschland und der Welt einladen, mit uns ein buntes Fest zu feiern. Mit DJ PHONO, COMA und RSS DISCO erwarten wir bereits

zum Start spannende und internatio-nal agierende Künstler.

DJ PHONO ist ein umtriebiger und unberechenbarer Schöpfer von Soundtracks unvergesslicher Nächte. Er ist keiner, der sich »hoch bückt«, er folgt seiner ganz eigenen Vorstellung von Party und Musik. Dabei durch-streift er musikalische Pfade von Mini-mal Techno bis House – mit funkiger Popeinlage, tanzbar, voller Überra-schungen und immer reich an Gefühl. Nur Deichkind, deren virtuose Live-Shows er kreiert, wird er bestimmt nicht aufl egen.

2011 veröffentlicht DJ PHONO auf dem Label Diynamic sein Album »welcome to wherever you‘re not«. Gemeinsam

mit seinen Labelkollegen (u. a. Solo-mun, Stimming, Kollektiv Turmstraße) verzauberte er diesen Sommer regel-mäßig das Sankeys auf Ibiza.

Nach dem technicoloren Live-Set der Kölner Clubheroen COMA wird uns DJ PHONO auf eine niemals enden wollende Reise durch seine einzigar-tigen Klangwelten mitnehmen.

COMA, das sind Marius Bubat und Georg Conrad. Einige kennen sie vielleicht noch aus der Schule, der Stammkneipe oder standen schon einmal hinter ihnen in der Super-marktschlange. Ihre Karriere, die 2007 auf dem c/o Pop Festival begann, beschreibt ihr Label Kompakt beschei-den als Kölner Stadtgeschichte.

Das 2013 erschienene Debütalbum »In Technicolor« vermischt elektroni-schen Pop mit Laptops, Gitarre, Syn-thesizer und Mikrofonen und wird live zu einem schweißtreibenden Erlebnis.

Macht aber nix, denn auch RSS DISCO bringen uns bereits zu Beginn des Abends zum Schwitzen: Das Hamburger DJ-Trio versprüht auf der Tanzfl äche glitzernde Sektperlen musi-kalischer Art, mit verspielten Technoso-unds bringen sie Freiluftfestival-Gefühle in die ehemalige Industriehalle des Carlswerks. Und wir sind gespannt: Kommen sie mit oder ohne Flamingos?

Nach der Ankündigung im Spielzeit-heft haben wir viele Rückmeldungen von Ihnen bekommen und aus Ihren und unseren Ideen ein Herbstfestival zusammengestellt.

Wir haben Experten eingeladen für Workshop 1: Das türkische Schat-tenspiel um die Charaktere Karagöz und Hacivat Workshop 2: Das italieni-sche Spiel mit beweglichen Lichtquel-len Workshop 3: Das indonesische Wayang Kulit Workshop 4: Das deut-sche Menschen-Schattenspiel.

Vom 28. bis 31. Oktober werden diese Puppenspieler Ihnen in eintä-gigen Workshops die Grundlagen und Besonderheiten ihrer nationalen Spielformen näherbringen, Puppen bauen und Techniken zum Spielen der Figuren erarbeiten. Die Ergeb-nisse aus den Workshops präsentiert jede Gruppe dann zusammen mit Stücken der Profi s in Vorstellungen

am 02. und 03. November bei uns auf der Bühne im DEPOT 2.

Wenn Sie eine dieser Schattenkul-turen kennenlernen oder Ihr eigenes Wissen über eine der Varianten wei-tergeben möchten, wenn Ihr oder Eure Freunde in den Herbstferien noch nichts vorhabt, dann schreibt uns. Wir freuen uns auch über die Teilnahme von Gruppen aus dem OGTS-Bereich, Klassen oder Kursen jeder Jahrgangsstufe. Die Teilnahme- gebühr für die Workshops beträgt 5 € pro Person.

Bei allen Fragen zum Festival oder zur Anmeldung wenden Sie sich und Ihr Euch einfach an:

Abteilung Theater und Schule Frank Rohde / Hanna SteuberTel.: 0221-221 [email protected]

DEPOT 2 / 15.10. / 16.10.

TANZGASTSPIEL

VORSCHAU TANZ

AKRAM KHAN / ITMOI (IN THE MIND OF IGOR)

AKRAM KHAN COMPANY

Den hundertsten Jahrestag der Uraufführung von Strawinskys Ballett »Le sacre du printemps« (»Die Frühlingsweihe«, 1913) hat Akram Khan sich zum Anlass genommen, Strawinsky zu folgen und im »Vertrauen in die unsicht-bare Architektur innerhalb des Chaos der Dinge« jede Art von Konvention und Logik über Bord zu werfen. Zusammen mit seinem talentierten Team gelingt es ihm, eine Welt zu schaffen, wo Schön-heit und Hässlichkeit gebrochen werden, um aufzuzeigen, wie nah sie einander in Wirklichkeit sind.

DEPOT 1 / 04.12. / 05.12.

BOY-GOBERT-PREIS FÜR JULIA RIEDLER Das Ensemble-Mitglied Julia Riedler wurde soeben mit dem Boy-Gobert-Preis 2013 für Nachwuchsschauspieler an Hamburger Bühnen ausgezeichnet.

NEUERÖFFNUNG THEATERKANTINE WERKSHASE Am 27.09. öffnet der WERKSHASE die Türen. Genießen Sie vor und nach den Vorstellungen außergewöhnliche Köstlichkeiten in der Theaterkantine, zubereitet von HASE Catering. Das Angebot reicht von kleinen Häppchen bis zum raffi nierten Drei-Gänge-Menü, hergestellt aus regionalen Produk-ten, zum Teil sogar im theatereigenen CARLsGARTEN geerntet.

Öffnungszeiten: Mo.–Fr. 9.00–18.00 Uhr und zu allen Matineevorstellun-gen sowie an allen Abenden mit Vor-stellungen 18.00 –24.00 Uhr.

FOYER / 05.10. / 23.00 UHR

EINTRITT 10 €

WORKSHOPS / 28. – 31.10.

VORSTELLUNGEN / 02. 11. / 03.11.

EINTRITT 5 €

FESTIVAL

SILVESTER IM SCHAUSPIEL KÖLN Am 31.12. präsentiert das Schauspiel Köln die Komödie DER NACKTE WAHNSIN von Michael Frayn in der der Regie von Rafael Sanchez sowie das Konzert HIT ME BABY ONE MORE TIME des Duos Stefko Hanushevsky und Christopher Brandt. Der Vorverkauf startet am 05.10.

DEPOT 1 / DER NACKTE WAHNSINN / 18.30 UHR

DEPOT 2 / HIT ME BABY ONE MORE TIME /19.00 UHR

MIT STEFKO HANUSHEVSKY UND

CHRISTOPHER BRANDT

DEPOT 2 / 23.10. / 31.12.

KONZERT

HIT ME BABY ONE MORE TIMEDIE GRÖSSTEN HITS DER LETZTEN

400 JAHRE

Was haben Britney Spears, Leo-nard Cohen, die Beach Boys und Eminem gemeinsam? Von wem stammt eigentlich der Song »Ich bin nur eine pubertierende Mülltüte, Baby?« Und was passiert, wenn ein musikalischer Schauspieler und ein schauspielaffi ner Musiker sich durch 400 Jahre Musik-Business wühlen? Die Antwort darauf ist ein außer-gewöhnlicher Konzertabend mit dem Duo Stefko Hanushevsky und Christopher Brandt. In ihrer über-aus subjektiven Hitparade durch die Untiefen der Musikgeschichte reihen sich nonchalant und absolut stilsicher John Dowland und Whea-tus neben Jimi Hendrix, Beck und die Kings of Convenience ein. Viel-leicht hören Sie an diesem Abend nicht alles, was in den letzten 400 Jahren die Musikwelt bewegt hat, aber Sie werden erstaunt sein, wie sehr es Sie bewegt, was Sie hören.

CLUBNACHT

Tanz und Text vermitteln die Schön-heit und die Probleme des alltägli-chen Lebens im Süden Afrikas, sie verweisen auf die Einfachheit der Nomadenkultur und den Einfl uss der westlichen – vermeintlichen – Hoch- oder eher Wohlstandskultur. Mit viel Humor und Kreativität zeigt Orlin, wie sich der naive oder auch bewusste Umgang mit dem Strand-gut der westlichen Zivilisation voll-zieht. Die sieben Tänzerinnen und Tänzer der Kompanie »moving into dance mophatong« beziehen das Publikum auf charmante Weise ein, schlagen den Bogen von Bühne zu Parkett und halten den Zuschauern gleichzeitig den Spiegel vor: hier Afrika, da der Westen.

VON ROBYN ORLIN UND MOVING INTO DANCE MOPHATONG

BEAUTY REMAINED FOR JUST A MOMENT THEN RETURNED GENTLY TO HER STARTING POSITION…

Oscar Buthelezi

Türkisches Schattenspiel »Karagöz und Hacivat«

FOTO: JOHN HOGG

FOTO: ALI KÖKEN

Präsentiert von

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DIE LAUBE RSS DISCO/ COMA / DJ PHONO

HERBSTFESTIVAL SCHATTENREICHEVOM 28.10. BIS 03.11.2013 WERDEN SIE SCHATTENSPIELER! FÜR ALLE MENSCHEN VON 8 BIS 99 JAHREN

NEUIGKEITEN

Page 6: Theaterzeitung des Schauspiel Köln

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Wollen Sie sich rund um dasSchauspiel Köln im DEPOTinformieren? Wir senden Ihnen kostenfrei den monat-lichen Spielplan nach Hause sowie unseren Newslet-ter mit kurzfristigen Angebo-ten, Verlosungen und Hin-tergrundinformationen rund um das Schauspiel Köln im DEPOT.

Unter allen Einsendungenverlosen wir zehn brand-neue Schauspiel Köln-T-Shirts.

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4ER-ABOSie erleben vier außergewöhn-liche Inszenierungen: Eine im DEPOT 1 und zwei DEPOT 2 und eine in der Halle Kalk.

34 –92 Euro

TAGES-ABOS Fr / Sa / So / Di / Mo / Do

Sie sehen sieben Neuproduktio-nen und erhalten zudem noch zwei Gutscheine für die Halle Kalk oder das DEPOT.

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NACHMITTAGS-ABOSonntagnachmittag

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57–117 Euro

WAHL-ABOSie erhalten sieben bis zehn Gutscheine, verteilt auf alle drei Spielstätten, Theater satt zum Minipreis.

84–195 Euro

Ein abwechslungsreiches und buntes Programm bietet sich den großen und kleinen Besuchern: von Solostücken der Schauspie-ler und Puppenspieler, Theaterkaraoke, Zauberkunststücken, Verlosungen, dem Carlchen-Parcour bis zum Speed-Dating – der schnellsten Möglichkeit für Besucher und Ensemble, sich unmit-telbar kennenzulernen. Auch die Werkstätten, der Malersaal, die Theaterplastik, die Maske und die Tischlerei werden Einblicke in die Geheimnisse ihrer Arbeit gestatten. Das Ensemble von DER NACKTEWAHNSINN zeigt Ausschnitte aus der Eröffnungspremiere. Mit dem Liederprogramm HIT ME BABY ONE MORE TIME kommen in Kurzversion die größten Hits der letzten 400 Jahre auf die Bühne.

Und alle Kinder können sich auf eine Short-Version von PIPPI LANG-STRUMPF freuen. Der Zufall will es, dass an diesem Tag europaweit auch das Erntedankfest gefeiert wird. Ein Anlass mehr, die neuen Spielstätten in Mülheim mit dem neugeschaffenen, bunten Erlebnis-raum CARLsGARTEN aufzusuchen, sich über die vielfältigen Pfl anzen-arten zu informieren, zu gärtnern, zu gießen, zu ernten und die ersten Pfl anzen winterfest zu machen!

Unsere neue Kantine unter der Leitung von HASE, der WERKSHASE, wird ebenfalls geöffnet haben und Sie mit leckeren Speisen und Ge-tränken versorgen.

VERLOSUNG

SCHAUSPIEL KÖLN IM DEPOTSCHANZENSTRASSE 6–20 51063 KÖLN

U-Bahnstation Keupstraße (Linie 4) / Kostenlose Parkplätze sind hinter der Halle vorhanden.

NEUE SPIELSTÄTTE

SCHAUSPIEL KÖLNIM SOCIAL WEB

SONDERVERÖFFENTLICHUNG DER ZEITUNGSGRUPPE KÖLN

SATZ UND PRODUKTION: MDSCREATIVE GMBH, AMSTERDAMER STRASSE 192, 50735 KÖLN, KLAUS BARTELS (VERANTW.), KRISTINA NOWOCZIN / ANZEIGEN: KARSTEN HUNDHAUSEN / VERLAG UND

DRUCK: M. DUMONT SCHAUBERG, EXPEDITION DER KÖLNISCHEN ZEITUNG GMBH & CO. KG, NEVEN

DUMONT HAUS, AMSTERDAMER STRASSE 192, 50735 KÖLN

SCHAUSPIEL KÖLN IM DEPOT / SCHANZENSTRASSE 6–20 / 51063 KÖLN / INTENDANT STEFAN BACHMANN / GESCHÄFTSFÜHRENDER DIREKTOR PATRICK WASSERBAUER / REDAKTION

DRAMATURGIE LENA DOMEYER · SIBYLLE DUDEK · JENS GROSS · NADJA GROSS · HANNA KOLLER · MICHAELA KRETSCHMANN · THOMAS LAUE · NINA RÜHMEIER · HANNA STEUBER · BARBARA SOMMER · DANIEL VELDHOEN / KÜNSTLERISCHES BETRIEBSBÜRO · ÖFFENT-

LICHKEITSARBEIT NICOLA VON JENISCH / GESTALTUNG UND LAYOUT AMBESTENGESTERN.COM

THEATER- UND ERNTEDANKFESTIN DEN NEUEN SPIELSTÄTTEN DEPOT UND CARLsGARTEN / 06.10.2013 / 14.00–19.00 UHR

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Christophstraße 31 · 50670 Köln · Tel.: 0221 | 13 34 31 www.schwieren-optik.de · [email protected]

Glänzende Premieren kristallklar erleben

DEPOT 1 / DEPOT 2 / DEPOT 3 / FOYER / PROBEBÜHNE / GROTTE / VORPLATZ06.10. / VON 14.00 BIS 19.00 UHR / EINTRITT FREI

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Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.

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AUSGABE I 2013/2014