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Theoretische Erklärungsansätze zur Theoretische Erklärungsansätze zur Gestaltung regionaler Gestaltung regionaler Entwicklungspfade und deren Entwicklungspfade und deren innovationspolitischen Implikationen – innovationspolitischen Implikationen – Was kann die Politik von der Theorie Was kann die Politik von der Theorie lernen? lernen? Name: Marc-André Köhler, Simon Kreipe, Kai Fauth Name: Marc-André Köhler, Simon Kreipe, Kai Fauth Datum: 11.05.2007 Datum: 11.05.2007 Im Rahmen des Seminars: Im Rahmen des Seminars: Regionale Innovations- und Regionale Innovations- und Technologiepolitik – Optionen zur Gestaltung Technologiepolitik – Optionen zur Gestaltung regionaler Entwicklungspfade regionaler Entwicklungspfade

Theoretische Erklärungsansätze zur Gestaltung regionaler Entwicklungspfade und deren innovationspolitischen Implikationen – Was kann die Politik von der

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Theoretische Erklärungsansätze zur Gestaltung Theoretische Erklärungsansätze zur Gestaltung regionaler Entwicklungspfade und deren regionaler Entwicklungspfade und deren

innovationspolitischen Implikationen – Was innovationspolitischen Implikationen – Was kann die Politik von der Theorie lernen?kann die Politik von der Theorie lernen?

Name: Marc-André Köhler, Simon Kreipe, Kai FauthName: Marc-André Köhler, Simon Kreipe, Kai Fauth

Datum: 11.05.2007Datum: 11.05.2007

Im Rahmen des Seminars: Im Rahmen des Seminars:

Regionale Innovations- und Technologiepolitik – Regionale Innovations- und Technologiepolitik – Optionen zur Gestaltung regionaler EntwicklungspfadeOptionen zur Gestaltung regionaler Entwicklungspfade

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GliederungEinführung in die TheorieVorstellung der theoretischen KonzepteInnovationspolitische ImplikationenPolitische Innovationsstrategien

Gliederung

Einführung in die Theorie

Vorstellung der theoretischen Konzepte• Konzept der Industriedistrikte• Konzept der innovativen regionalen Milieus und Netzwerke• Konzept der lernenden Regionen

Innovationspolitische Implikationen

Politische Innovationsstrategien

Gliederung

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FokusFokus

Konzept regionaler Innovationssysteme

Regionale Betrachtungsebene rückt Anfang der 1990 er in den Mittelpunkt des wissenschaftlichen und politischen Interesses (z.B.: „Home Base“ geprägt von M. Porter)

Regionale Ansätze wurden im Konzept regionaler Innovationssysteme aufgegriffen

Regionale Innovationssysteme werden als:“…geographical distinctive, interlinked organizations supporting innovation and those conducting it, mainly firms“ (Cooke et al. 1996:12)

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Theorieüberblick

Abbildung 1: Eigene Darstellung

Ausgewählter Überblick von Theorien zur „Neuen Wirtschaftsgeographie“

„New Economic Geography“

Neue Wachstums- und neue Außenhandelstheorie

Dynamisch-zyklische Ansätze Dynamisch-evolutionäre Ansätze

Produktzyklus-Hypothese und Raumentwicklung

Theorie der langen Wellen und Raumentwicklung

Netzwerk- und milieubasierte Ansätze

Konzept der „langfristigen industriellen Wachstumspfade“Konzept der IndustriedistrikteWeiterentwicklung der IndustriedistrikteSpezialisierte ökonomische ClusterKonzept der innovativen regionalen Milieus und Netzwerke

Wissensbasierte Ansätze

Konzept der lernenden RegionKonzept der regionalen Kompetenzzentren

Konzept regionaler Innovationssysteme

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Ausgangspunkt des Konzeptes sind Arbeiten über die postfordistischen Produktionskonzepte

Diese ist unter anderem gekennzeichnet durch:- Kleinserien statt Massenproduktion- economies of scope (Vorteile durch flexible Organisation)- Kundenspezifische Fertigung und Produktion

Betrachtung der lokalen Spezialisierung von Klein- und Mittel- betrieben Bessere und schnellere Anpassung an neue Anforderungen durch ihre flexible ProduktionSie besitzen daher Flexibilitätsvorteile gegenüber großen Unternehmen

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Konzept industrieller Distrikte

Quelle: Koschatzky 2001: 186

flexible Spezialisierung

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Regional spezialisierte industrielle Entwicklung (kleine räumliche Einheit)

Netzwerk kleiner, hochspezialisierter Betriebe derselben Branche

Bereitschaft der Kooperation und gegenseitiger Informationsaustausch

hohe Unternehmensdynamik durch Gründung neuer Betriebe

hohes Potential an qualifizierten und flexiblen Arbeitskräften

aktive regionale oder lokale politische Unterstützung des Entwicklungsprozesses

Schaffung einer regionalen Identität oder Kultur der agierenden Akteure

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Merkmale industrieller Distrikte

Quelle: Koschatzky 2001:187ff

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Sie produzieren direkt oder indirekt für den gleichen Markt

bieten breite Produktpalette für differenzierte regionale Märkte

Verwendung von Technologien, die einen schnellen Produktwechsel ermöglichen

hohe zwischenbetriebliche Arbeitsteilung

die Unternehmen können durch ihre identische Marktausrichtung und ihrer räumlichen Nähe und Kooperation externe Effekte realisieren

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Merkmale von Unternehmen in industriellen Distrikten

Lokalisationsvorteile

Quelle: Sternberg 1995:164

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Regionsspezifische Ausgangsbedingungen

weltweit nur wenige Produktionssysteme, die durch kleine Betriebe dominiert werden

Erfolg der industriellen Distrikte durch äußere Abschottung

unsaubere Definition lokaler oder regionaler Verflechtung eines Distrikts

Gefahr von lock- in Effekten

Aufgrund der Kritik am Konzept der industriellen Distrikte, und der Entwicklung der theoretischen Diskussion, wurde das Konzept weiterentwickelt.

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Kritik zu industriellen Distrikten

Quelle: Koschatzky 2001:193ff

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Im Milieukonzept, steht anders als im Konzept der industriellen Distrikte, die gemeinschaftliche Realisierung von Innovationen im Mittelpunkt

in diesem Konzept werden Innovationen und innovative Unternehmen als Ergebnis eines kollektiven, dynamischen Lernprozesses vieler Akteure einer Region definiertGenerierung von Synergien durch regionale VerflechtungSie sind auch in einem sozialen und kulturellen Netzwerk miteinander verflochten

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Konzept des innovativen Milieus

Quelle: Koschatzky 2001:201

Entstehung eines MilieusEntstehung eines Milieus

Das Milieu entsteht durch die Interaktionen meist kleiner oder mittlerer Unternehmen, politischer Entscheidungsträger, Institutionen, Arbeitskräfte etc.

durch gemeinsames und kooperatives Lernen sollen Unsicherheiten abgebaut werden

Informelle Kontakte der Akteure innerhalb des Netzwerks bestimmen die Entwicklung des Milieus

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Mikro-analytische Ansatz• bezieht sich auf Unsicherheiten, Informationen und Transaktionskosten• Verringerung der Unsicherheiten innerhalb des Milieus durch funktionale

und informelle Verknüpfung zwischen den lokalen Akteuren• Das Milieu bietet Hilfe bei der Suche, Vermittlung, Auswahl und

Veränderung von Informationen und senkt somit die Transaktionskosten

Kognitive Analyse• Bezug auf das Lernen und technische Können innerhalb des Milieus

Organisatorischer Ansatz• definiert ein innovatives Umfeld über die räumliche Dimension• die regionalen Kooperationen innerhalb des Milieus, sowie auch die

internationale Verflechtung der Unternehmen tragen zu einem innovativen Klima bei

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Analyseebenen der Milieuuntersuchung

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dem regional verfügbaren Wissens- und Know- How- Poolsoziale Bindungen, VertrauenBedeutung der räumlichen Nähe beim Transfer von impliziten Wissen und flexiblen Arbeitskräften

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Konzept des innovativen Milieus

Quele: Koschatzky 2001:203

Der Einfluss des regionalen Umfeldes auf Innovationen besteht aus:

Unternehmen haben oftmals das Interesse sich in ein funktionierendes Milieu zu integrieren um von ihm zu profitieren, es gleichzeitig aber auch zu bereichern

Lernprozesse entstehen z. B. durch Lieferverflechtungen, face-to-face Kontakte etc.

lokale Milieus entstehen häufig, wenn die räumliche Mobilität von Produktionsfaktoren, wie z. B. spezifisches Wissen, begrenzt ist

Lernprozesse:

Die Interaktion dieser Faktoren kann kollektive Lernprozesse realisieren, sowie Unsicherheiten und Transaktionskosten im Innovationsprozess reduzieren

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Ist ein lokaler begrenzt Raum, mit homogenen Verhalten der beteiligten Akteure

Die beteiligten Akteure eines Milieus kooperieren mit dem Ziel, Innovationen zu entwickeln

Wissensdynamik und Lernprozesse, welche die Fähigkeiten und die Innovativität der Akteure erweitert und verbessert

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Merkmale eines innovativen Milieus

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schwierige räumliche Abgrenzung der Milieugrenzen (Können sich Milieus überlagern?)Schwierigkeit bei der Erfassung der informellen Kontakte des Netzwerks und deren Wirkung auf die Netzwerkteilnehmerdurch zu enge lokale und soziale Bindungen innerhalb des Milieus kann es zu einem Gefangensein in den internen Strukturen kommen (Lock-In)Können langfristig nur überleben wenn es gelingt lokale Akteure in überregionale oder globale Innovationsnetzwerke zu integrierendiese müssen externe Wachstums- und Wissenspotentiale für das Milieu erschließen

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Kritik zu innovativen Milieus

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Ausgelöst wurden die ersten Ansätze durch Fallstudien zu räumlich abgrenzbaren weltwirtschaftlichen Brennpunkten

• Z.B. Silicon Valley oder Route 128

Diskutiert wurden neue Produktionskonzepte in einer globalisierten Welt, wie Interaktion und gegenseitiges Lernen zwischen Betrieben innerhalb einer abgrenzbaren Raumeinheit

Weiterentwicklung bereits bestehender Konzepte wie:• Innovative Milieus• Industrielle Distrikte• Cluster• Regionale Innovationssysteme

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Entstehung des Ansatzes zur „Lernenden Region“

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Nicht alle Wissensformen sind unbegrenzt mobil

Gebunden an persönliche Fähigkeiten und Informationen

Weitere Aspekte sind:• Spezifische Verhaltensweisen• Routinen und Einstellungen

„tacit knowledge“• Nur an bestimmten Standorten verfügbar• Lernprozesse nur dort realisierbar

„untraded interdependencies“ (Storper 1995)

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Grundüberlegungen 1

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Definition laut Koschatzky 2001, S.209:

„Lernende Regionen werden als Raumeinheiten angesehen, in denen Wissen örtlich gebunden ist und in denen aus der räumlichen Wissensbindung kontinuierliche Lernprozesse zwischen den regio-nalen Akteuren entstehen, die die regionale Wissensbasis erhöhen.“

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Definition: Lernende Region

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Weiterentwicklung von Wissen und Kompetenz, welches in einem Betrieb generiert wird nur möglich durch gegenseitige Anwendung und gemeinsame Nutzung mit anderen Partnern

Erfolg einer Region nicht mehr definiert durch die Wettbewerbsfähigkeit sondern durch:

„Die Fähigkeit zur Mobilisierung von Wissen und neuen Ideen“(Lawson 1997)

Nur durch starke Bemühungen der einzelnen Kooperationspartner zu gegenseitigem Wissenstransfer möglich

Ideale Bedingungen bestehen in stark spezialisierten Clustern

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Grundüberlegungen 2

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Eine Produktionsinfrastruktur miteinander vernetzten und in vertrauensvollen Beziehungen interagierenden Zulieferern und Abnehmern

Ein Arbeitsmarkt und eine soziale Infrastruktur, die durch entsprechende Ausbildungs- und Lernangebote Wissensarbeiter hervorbringt, diesen die Anwendung ihres Wissens in der Produktion ermöglicht sowie auf Teamorientierung und lebenslanges Lernen ausgerichtet ist

Eine materielle und Kommunikationsinfrastruktur, die die permanente Informationsweitergabe, den elektronischen Daten- und Informationsaustausch, die just-in-time-Anlieferung von Produkten und Dienstleistungen sowie die Integration in die Weltwirtschaft ermöglicht und unterstützt

Ein Kapitalallokations- und ökonomisches Steuerungssystem, das auf die Bedürfnisse von wissensintensiven Organisationen ausgerichtet ist

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Rahmenbedingungen

Rahmenbedingungen laut Florida 1995:

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Unterschiede zwischen Regionen mitMassenproduktion und Lernenden

Regionen

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Wissensintensive Unternehmen

Überwiegend Unternehmen aus dem Produktions- und Dienstleistungssektor

Institutionen der technologischen Infrastruktur (ITI´s)

Unternehmensgründer und junge Unternehmen• Auslagerungen• Spin-offs• Möglichkeit neue Strukturen aufzubauen

Zusammenhang zwischen der Lernfähigkeit regionaler Akteure und dem regionalen Gründungsgeschehen in wissensintensiven Regionen

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Akteure in Lernenden Regionen

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Institutionen der technologischen Infrastruktur (ITI) sind z.B.:

• Hochschulen und ForschungseinrichtungenUniversitäten, Hochschulen,

FachhochschulenAußeruniversitäre Forschungseinrichtungen

(z.B. Fraunhofer Institute, etc.)• Unterstützende Einrichtungen

Industrie- und Handelskammern, Handwerkskammern, Landwirtschaftskammern

Industrie- und FachverbändeTransfer- und BeratungszentrenInnovationszentrenBeteiligungskapitalfonds

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Akteure in Lernenden Regionen

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Um lernende Regionen zu unterstützen oder zu schaffen ist es erforderlich, das solche Institutionen drei wesentliche Hauptfunktionen erfüllen:

1. Management und Weiterentwicklung der (allgemeinen) Wissensbasis

1. Ausweitung der (wissensbasierten) Interaktion zwischen Unternehmen

1. Bereitstellung von Expertenwissen

(Koschatzky et al. 1996b)

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Akteure in Lernenden Regionen

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Räumliche Lernprozesse können ebenso zu einer negativen Entwicklung führen, da sich Routinen entwickeln können, die die Aufnahme neuen, externen Wissens verhindern

Anwendbarkeit im wesentlichen beschränkt auf Branchen mit stark wissensgebundenen Industrien wie z.B. Betriebe und Unternehmen aus dem biotechnologischen und pharmazeutischen Bereich

Große Unternehmen, welche den Weltmarkt beliefern, bedienen sich eher globaler Wissensquellen um sich neuen Trends schneller anpassen zu können

Lernende Unternehmen haben in den allermeisten Fällen nicht nur Partner in ihrer Region und bedienen sich daher auch überregionaler Wissensquellen

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Kritik am Ansatz der Lernenden Region 1

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Um auf dem globalisierten Weltmarkt bestehen zu können bedarf es immer einer Mischung aus implizitem und kodifiziertem Wissen

• Daher gibt es nie DIE lernende Region sondern höchstens Lernprozesse mit hoher regionaler Bindung

Ebenso bedarf es einer Definition, wie groß eine lernende Region sein kann oder darf. Der Begriff REGION gibt darüber keine Aussage

• Keine administrativen Grenzen• Frage der räumlichen Abgrenzung

Wissens und Lernprozesse sind nicht empirisch messbar, daher kann der Erfolg eines solchen Konzepts nur schwer nachgewiesen werden

Des Weiteren bedarf es einer Abgrenzung bezüglich der Anzahl der an einem kollektiven Lernprozesses teilnehmenden Akteure

• Handelt es sich auch um eine lernende Region wenn nur zwei oder drei Unternehmen untereinander Wissen austauschen ?

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Kritik am Ansatz der Lernenden Region 2

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Allg. Diskussion: Marktversagen vs. Staatsversagen

Storper/Scott (1995:513-518) Bedeutung institutioneller Rahmenbedingungen:

Ansatzpunkte

Unterstützung von jungen Industrien (Wettbewerbsvorteile)

Mobilisierung von Ressourcen für die regionale wirtschaftliche Entwicklung

Koordination & Steuerung regionaler Wirtschaftssysteme

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Notwendigkeit politischer Intervention

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Wachstum & Wettbewerbsfähigkeit einer Region bestimmt durch Innovations- und Netzwerkfähigkeit der ansässigen Unternehmen

Hypothese RISHypothese RIS

Im Fall von Innovations- und Kooperationsdefiziten sollten kooperationsfördernde Maßnahmen implementiert werden!

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Politikorientierung?

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Identifikation mit den Zielen des Netzwerkes

Intelligenz

Institutionen

Integration

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Bedingungen der Netzwerkmobilisierung

Quelle: (Cooke 1996:168)

Bedingungen für intraregionale ZusammenarbeitBedingungen für intraregionale Zusammenarbeit

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Schritte zur Erreichung der 4 Bedingungen

Aufbau von regionalen

Netzwerkinfra-strukturen

Aufbau von regionalen

Netzwerkinfra-strukturen

1. Identifikation & Einbeziehung von

Akteuren

2. Regionale Innovationsstrategie

3. Standards & kontinuierliche

Qualitätsverbesserungen

4. Sektorale Fokussierung der

Maßnahmen

5. Entwicklung & Steuerung von

Netzwerken

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Integration der ökonomischen Akteure einer Region ?

Lassen sich regionale Entwicklungsprozesse durch die regionale politische Handlungsebene steuern ?

Interne und vor allem externe Einflüsse auf die Region!

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Probleme bei der Zielerreichung

Ziel: Aufbau von regionalen NetzwerkinfrastrukturenZiel: Aufbau von regionalen Netzwerkinfrastrukturen

Fazit RIS:Fazit RIS:

Überprüfung der Hypothese bei jedem Einzelfall (Implementierung von innovationspolitischen Maßnahmen)

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Lokalbasierte, regionalisierte RISLokalbasierte, regionalisierte RIS

Maßnahmen für kleine, nur in geringem Umfang interregional verflochtenen Unternehmen

Netzwerkbasierten, globalisierten RISNetzwerkbasierten, globalisierten RIS

Maßnahmen für die Möglichkeiten & Fähigkeiten von kleinen und mittleren Unternehmen

Zentralbasierte RISZentralbasierte RIS

Übertragung von Kompetenzen an regionale Administration

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Gestaltbarkeit

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Konzept nur Erklärungsansatz für Entwicklungsprozesse in den Regionen oder allgemeingültig?

Welche Faktoren für die Entstehung von industriellen Distrikten verantwortlich?

Vorhandene Kriterien eignen sich mehr zur Charakterisierung als zur Identifizierung von unbekannten Industriedistrikten.

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Industrielle Distrikte

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Involvierung der lokalen Akteure und Entwicklung von speziellen territorialen Ressourcen

Schaffung von Synergieeffekten (Interaktion und Netzwerke) und Entwicklung der spezifischen Vorteile räumlicher Nähe

Etablierung einer permanenten Verbindung zwischen technologischer und marktwirtschaftlicher Entwicklung

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Innovative regionale Milieus und Netzwerke

Milieu orientierte PolitikMilieu orientierte Politik

Quelle: (Maillat 1995:164)

Ansatz geeignet für Innovationspolitik bei bereits vorhandenem Milieu

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Region kann den Austausch von Wissen durch die Schaffung geeigneter Rahmenbedingungen fördern

Viele Institutionen – enge Verbindung mit reg. Unternehmen – höhere Wissensbasis & Initiierung von Lernprozessen

Lernprozesse können durch geeignete infrastrukturelle und institutionelle Rahmenbedingungen gefördert werden

GliederungEinführung in die TheorieVorstellung der theoretischen KonzepteInnovationspolitische ImplikationenPolitische Innovationsstrategien

Lernende Regionen

PolitikorientierungPolitikorientierung

Ansatz steht zunächst für alle Regionen als Handlungsoption zur Verfügung

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Industrielle

Distrikte

Keine Aussage über Entstehungsbedingungen Weltweit nur wenige Regionen mit Merkmalen von

industriellen Distrikten Begrenzte Übert. Vs Transfer von Einzelelementen

Technolog.

Distrikte

Trotz evolutorischer Interpretation des Netzwerkansatzes keine zusätzlichen Erkenntnisse zur Übertragbarkeit

Ökonomische

Cluster

Zunehmende wirtschaftspolitische Bedeutung seit Porter (räumliche sektorale/technologische Spezialisierung; in DEU: Kompetenzzentren

ÜbertragbarkeitGliederungEinführung in die TheorieVorstellung der theoretischen KonzepteInnovationspolitische ImplikationenPolitische Innovationsstrategien

Innovative

Milieus

Besondere Entstehungsspezifik (Identität) schränkt Übertragbarkeit ein

Quantifizierbarkeit innovativer Milieus (Netzwerke) schwierig

Quelle: Koschatzky 2001:207

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Innovationsorientiertes regionales politisches Steuerungssystem mit entsprechender Finanzmittelkompetenz

Institutionelle Struktur die auf Lernen, Wissensvermittlung und Qualifizierung ausgerichtet ist

Regionale und nationale Kooperationsbeziehungen zum Wissensaustausch und kollektiven Lernen

Kreatives und gründungsorientiertes Humankapital

GliederungEinführung in die TheorieVorstellung der theoretischen KonzepteInnovationspolitische ImplikationenPolitische Innovationsstrategien

Fazit

Quelle: (Koschatzky 2001:224)

Allgemeingültige Erfolgsfaktoren reg. InnovationsstrategienAllgemeingültige Erfolgsfaktoren reg. Innovationsstrategien

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Fragen, Kommentare & DiskussionFragen, Kommentare & Diskussion

Vielen Dank für Eure AufmerksamkeitVielen Dank für Eure Aufmerksamkeit

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LiteraturverzeichnisLiteraturverzeichnis

Cooke, P. et al. (1996): Regional Innovation Systems: Concepts, Analysis and Typology. […] Brussels 19-21- September 1996. Cardiff: Cardiff

UniversityFlorida, R. (1995): Toward the Learning Region, Futures, 27, 527-536Koschatzky, K. (2001): Räumliche Aspekte im Innovationsprozess: Ein Beitrag

zur neuen Wirtschaftsgeographie aus Sicht der regionalen Innovations-forschung. Münster: LIT

Lawson, C. (1997): Towards a Competence Theory of the Region. Cambridge: University of Cambridge (ESRC Working Paper Series 81)

Maillat, D. (1995): Territorial dynamic, innovative milieus and regional policy, Entrepreneuership & Regional Development, 7, 157-165

Schätzl, L. (2001): Wirtschaftsgeographie 1. Theorie. 8. Auflage. Paderborn: Schönigh.

Sternberg, R. (1995): Die Konzepte der flexiblen Produktion und der Industriedistrikte als Erklärungsansätze für Regionalentwicklung, Erdkunde, 49, 161-175Storper, M./Scott, A.J. (1995): The wealth of Regions. Market forces and policy

imperatives in local and global context, Futures, 27, 505-526