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Thomas-Mann-Haus Villino Feldafing am Starnberger See Thomas-Mann-Haus Villino Tutzinger Str. 46 (Eingang via Siemensstraße) 82340 Feldafing Leihgaben Benedictus Krankenhaus Feldafing Thomas-Mann-Forum München e.V. Thomas-Mann-Archiv, Zürich Stadtbibliothek München, Monacensia, Literaturarchiv Literatur Dirk Heißerer (Hg.): Thomas Manns »Villino« am Starnberger See. München, P. Kirchheim Verlag, 2001 Ders.: Im Zaubergarten. Thomas Mann in Bayern. München, C.H. Beck Verlag, 2005 1875 Geburt in Lübeck 1894 – 1933 wohnhaft in München, verheiratet, sechs Kinder 1901 Buddenbrooks: Verfall einer Familie (Nobelpreis 1929) 1909 Königliche Hoheit 1912 – 1924 Arbeit an Der Zauberberg 1918 Betrachtungen eines Unpolitischen 1919 – 1923 Erholungs- und Schreibaufenthalte im Villino 1919 Dr. h.c. der Universität Bonn 1933 – 1952 Exil in der Schweiz und in Amerika 1955 Tod in Zürich Das Villino ist seit 1999 das einzige Thomas-Mann- Museum in Bayern. Die Ausstellung »Der Zauberberg in Feldafing« ist auf das Erdgeschoss mit dem Wohnraum, der Bibliothek und der Küche sowie das Dachgeschoss mit Thomas Manns ehemaligen »kajütenartigen« Zimmern verteilt. • Im Erdgeschoss ist ein Flügel Leben und Werk Thomas Manns von 1898 (Der kleine Herr Friedemann) bis 1947 (Doktor Faustus) gewidmet. • Seit Herbst 2013 wird im ehemaligen Wohnraum die Ausstellung »Einst bei uns auf dem Lande. Thomas Mann in Oberbayern« gezeigt. Aus dem Fundus des Films Die Manns. Ein Jahrhundertroman (2001) stammen ein Nachbau des Schreibtischs Thomas Manns sowie Repliken von Kunstwerken. • Im ersten Stock ist die Bibliothek von Anita Naef (1924-2000), der langjährigen Sekretärin im Hause Mann sowie Mitarbeiterin und Lebensgefährtin des Thomas-Mann-Biographen und Herausgebers der Tagebücher Peter de Mendelssohn untergebracht. Dazu wird an Feldafinger Freunde Thomas Manns wie Emma Bonn und Bruno Frank erinnert. Ein (ital.) »villino« ist ein kleiner Palast. Thomas Mann selbst gab dem Landhaus Richter in einem Tagebuch- eintrag vom 17. Mai 1919 diesen Namen, als er vom Dampfersteg in Possenhofen »den Weg nach Feldafing und hierher zum Villino zurücklegte«. Das Villino gab Thomas Mann die Möglichkeit, sich nach dem Verkauf des eigenen Landhauses in Bad Tölz (1917) bei zahlreichen Aufenthalten zu ungestörter Arbeit und Erholung auf das Land zurückziehen zu kön- nen. Er fand hier in seine »Tonio-Kröger-Einsamkeit« aus seiner Zeit als Junggeselle (1903) zurück. Der Beginn der Villino-Jahre fällt an Ostern 1919 mit der Wiederaufnahme der Arbeit an dem 1915 unter- brochenen Roman Der Zauberberg zusammen; Thomas Mann schloss am 9. Mai 1921 in der Laube hinter dem Villino das fünfte der sieben Kapitel mit dem Abschnitt »Walpurgisnacht« ab. Einen besonderen Stellenwert hatte für ihn das im Haus befindliche Grammophon. Die gewonnenen Ein- drücke lassen sich im Abschnitt »Fülle des Wohllauts« des siebten Zauberberg-Kapitels wiederfinden. Besuche sind nur nach vorheriger Anmeldung und auf Anfrage möglich. Feststehende Termine sind einsehbar unter www.lit-spaz.de / Exkursionen / Der Zauberberg in Feldafing Nähere Informationen: Dr. Dirk Heißerer Literarische Spaziergänge und Exkursionen Straubinger Straße 26 A 80687 München Tel.: 089 /134142 Fax: 089 / 134191 heisserer@t-online.de Fotos: Thomas-Mann-Forum München e. V., Milena Heißerer Impressum Kurzvita Thomas Mann Thomas Mann und sein Villino Dauerausstellung Besuche und Termine Thomas Mann mit Hund Fakir im Garten des Villino, März 1920

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Page 1: Thomas Mann und sein Villino Kurzvita Thomas Mann Impressum · Thomas Mann und sein Villino Kurzvita Thomas Mann Impressum Dauerausstellung Besuche und Termine Thomas Mann mit Hund

Thomas-Mann-Haus Villino Feldafing am Starnberger See

Thomas-Mann-Haus VillinoTutzinger Str. 46 (Eingang via Siemensstraße) 82340 Feldafing

Leihgaben ∙ Benedictus Krankenhaus Feldafing∙ Thomas-Mann-Forum München e.V. ∙ Thomas-Mann-Archiv, Zürich∙ Stadtbibliothek München, Monacensia, Literaturarchiv

Literatur∙ Dirk Heißerer (Hg.): Thomas Manns »Villino« am

Starnberger See. München, P. Kirchheim Verlag, 2001∙ Ders.: Im Zaubergarten. Thomas Mann in Bayern.

München, C.H. Beck Verlag, 2005

1875 Geburt in Lübeck 1894 – 1933 wohnhaft in München, verheiratet, sechs Kinder 1901 Buddenbrooks: Verfall einer Familie (Nobelpreis 1929)1909 Königliche Hoheit 1912 – 1924 Arbeit an Der Zauberberg1918 Betrachtungen eines Unpolitischen1919 – 1923 Erholungs- und Schreibaufenthalte im Villino1919 Dr. h.c. der Universität Bonn1933 – 1952 Exil in der Schweiz und in Amerika 1955 Tod in Zürich

Das Villino ist seit 1999 das einzige Thomas-Mann-Museum in Bayern. Die Ausstellung »Der Zauberberg in Feldafing« ist auf das Erdgeschoss mit dem Wohnraum, der Bibliothek und der Küche sowie das Dachgeschoss mit Thomas Manns ehemaligen »kajütenartigen« Zimmern verteilt.

• Im Erdgeschoss ist ein Flügel Leben und Werk Thomas Manns von 1898 (Der kleine Herr Friedemann) bis 1947 (Doktor Faustus) gewidmet.

• Seit Herbst 2013 wird im ehemaligen Wohnraum die Ausstellung »Einst bei uns auf dem Lande. Thomas Mann in Oberbayern« gezeigt. Aus dem Fundus des Films Die Manns. Ein Jahrhundertroman (2001) stammen ein Nachbau des Schreibtischs Thomas Manns sowie Repliken von Kunstwerken.

• Im ersten Stock ist die Bibliothek von Anita Naef (1924-2000), der langjährigen Sekretärin im Hause Mann sowie Mitarbeiterin und Lebensgefährtin des Thomas-Mann-Biographen und Herausgebers der Tagebücher Peter de Mendelssohn untergebracht. Dazu wird an Feldafinger Freunde Thomas Manns wie Emma Bonn und Bruno Frank erinnert.

Ein (ital.) »villino« ist ein kleiner Palast. Thomas Mann selbst gab dem Landhaus Richter in einem Tagebuch-eintrag vom 17. Mai 1919 diesen Namen, als er vom Dampfersteg in Possenhofen »den Weg nach Feldafing und hierher zum Villino zurücklegte«.

Das Villino gab Thomas Mann die Möglichkeit, sich nach dem Verkauf des eigenen Landhauses in Bad Tölz (1917) bei zahlreichen Aufenthalten zu ungestörter Arbeit und Erholung auf das Land zurückziehen zu kön-nen. Er fand hier in seine »Tonio-Kröger-Einsamkeit« aus seiner Zeit als Junggeselle (1903) zurück.

Der Beginn der Villino-Jahre fällt an Ostern 1919 mit der Wiederaufnahme der Arbeit an dem 1915 unter-brochenen Roman Der Zauberberg zusammen; Thomas Mann schloss am 9. Mai 1921 in der Laube hinter dem Villino das fünfte der sieben Kapitel mit dem Abschnitt »Walpurgisnacht« ab.

Einen besonderen Stellenwert hatte für ihn das im Haus befindliche Grammophon. Die gewonnenen Ein-drücke lassen sich im Abschnitt »Fülle des Wohllauts« des siebten Zauberberg-Kapitels wiederfinden.

Besuche sind nur nach vorheriger Anmeldung und auf Anfrage möglich.

Feststehende Termine sind einsehbar unter www.lit-spaz.de / Exkursionen / Der Zauberberg in Feldafing

Nähere Informationen:

Dr. Dirk Heißerer

Literarische Spaziergänge und Exkursionen Straubinger Straße 26 A80687 MünchenTel.: 089 /134142Fax: 089 / [email protected]

Fotos: Thomas-Mann-Forum München e. V., Milena Heißerer

ImpressumKurzvita Thomas Mann Thomas Mann und sein Villino

Dauerausstellung

Besuche und Termine

Thomas Mann mit Hund Fakir im Garten des Villino, März 1920

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1912 Das heutige Villino wird als Sommerhaus für den Kaufmann Wilhelm Enders in der Villenkolonie Höhen-berg erbaut.

1919 von dem Kunsthändler und Verleger Dr. Georg Martin Richter für 48.000 Mark erworben; Thomas Mann beteiligt sich an dem Kauf mit 10.000 Mark.

1923 auf dem Höhepunkt der Inflation für zwei Billiarden Mark verkauft

1934 – 1945 Einrichtung der »NS-Deutschen Oberschule Starnberger See« in Häusern der Villenkolonie; sie wird 1936 dem »Stellvertreter des Führers« Rudolf Heß unter-stellt; 1938 Umbenennung in »Reichsschule der NSDAP«; ab 1939 Bau von »Sturmblockhäusern« u.a. durch KZ- Häftlinge aus Dachau. Das Villino dient während dieser Zeit der »Reichsschule« als Hausmeisterwohnung.

1945 – 1953 Das Villino dient als Flüchtlingsunterkunft für vorwiegend jüdische Displaced Persons (DP); Selbst-verwaltung einer jüdischen Kultusgemeinde mit einer Vielzahl kultureller Einrichtungen; Versorgung durch die UNRRA (United Nations Relief and Rehabilitation Administration); 1951 Übergang der Verwaltung an den Freistaat Bayern; im März 1953 wird das einst größte DP-Lager der amerikanischen Zone geschlossen.

1954 – 1958 Privathaus einer Familie

1956 Übernahme des Geländes durch die Bundesrepublik Deutschland und Einrichtung der »Fernmeldeschule des Heeres« sowie der »Fachschule für Elektrotechnik« (1971)

1994 Wiederentdeckung des Villino durch Dirk Heißerer

1999 Einrichtung der Dauerausstellung

2001 Aufnahme in die Denkmalliste des Landkreises Starnberg

2006 Umbenennung der Fernmeldeschule in »Führungs-unterstützungsschule der Bundeswehr«

2012 Erwerb des Grundstücks mit dem Villino im Norden des Bundeswehrgeländes durch das Benedictus Krankenhaus Feldafing. Beginn der Planungen zum Bau einer Rehabilitativen Klinik

Das Villino hat seit Herbst 2012 einen neuen Eigentü-mer: Das Benedictus Krankenhaus Feldafing. Die schon seit vielen Jahrzehnten in Feldafing angesiedelte Reha-bilitationsklinik plant dort in enger Kooperation mit dem Gemeinderat einen Krankenhausneubau.

Doch was bedeutet das für das Villino? Dass das denk-malgeschützte Gebäude als einziges Thomas-Mann- Museum in Bayern erhalten bleibt, war für die neuen Eigentümer von Anfang an selbstverständlich. Doch im Feldafinger Krankenhaus ist man auch darüber hinaus bemüht, sich für den langfristigen Erhalt und für eine sinnstiftende Nutzung des Hauses einzusetzen. Dazu gehört für die Betreiber insbesondere, das Haus durch das Thomas-Mann-Forum München der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. »Das Haus ist ein geschichts- trächtiger Ort, in vielerlei Hinsicht«, so Dr. Simon Mach-nik, Geschäftsführer des Feldafinger Krankenhauses. Im Villino und im angrenzenden Thomas-Mann-Park hinter dem Krankenhausneubau werden daher auch zukünftig die 40 Jahre, die Thomas Mann mit seiner Familie in Bayern wohnte, im Rahmen von Ausstellungen, Führun-gen und öffentlichen Vorträgen thematisiert werden.

Ein nicht geringer Teil des neuen Krankenhausgeländes kommt damit nicht nur einem gesundheitlichen, son-dern auch einem kulturellen Zweck zu Gute.

Das Haus von 1912 bis 1945 Das Haus von 1945 bis heute Das Villino in neuer Blüte – Planungen für die Zukunft

»Dass das Villino der Öffentlichkeit zugänglich ge-macht und so der Fortbestand des Thomas-Mann- Museums überhaupt ermöglicht wird, betrachten wir als großen Glücksfall. Wir freuen uns, diese Gedächtnisstätte großer deutscher Literatur bald in neuer Blüte erleben zu dürfen.«

Dr. Dirk Heißerer, Erster Vorsitzender desThomas-Mann-Forums München e.V.

1912

Errichtung des Hauses

1919 Thomas Mann wird Miteigentümer

1934 NS-Deutsche Oberschule Starnberger See, ab 1938 Reichsschule der NSDAP

1945

Displaced Persons Lager

1956

Fernmeldeschule des Heeres

2006

Führungsunterstützungs-schule der Bundeswehr

2012

Erwerb des Geländes mit dem Villino durch das Benedictus Krankenhaus Feldafing

Bis 2019 Bau der Rehabilitativen Klinik mit dem Villino im Thomas-Mann-Park

Thomas-Mann-Park

Villino