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05.10.2012 Drucksache 5/ 5060 THÜRINGER LANDTAG 5. Wahlperiode Vorabdruck verteilt: 9. Oktober 2012 Druck: Thüringer Landtag, 17. Januar 2013 Gesetzentwurf der Landesregierung Thüringer Haushaltsbegleitgesetz 2013/2014 A. Problem und Regelungsbedürfnis Ein großer Teil der Ausgaben im Landeshaushalt unterliegt rechtlichen Bindungen. Einer Konsolidierung des Haushalts stehen diese Standards entgegen, da für eine flexible Haushaltswirtschaft kaum Raum gegeben ist. Für eine langfristige Konsolidierung müssen die ausgabeseitige Fle- xibilität des Haushalts gesteigert und zusätzliche Einnahmen generiert werden. Der Bindungsgrad der Ausgaben aufgrund von Landesgeset- zen ist zu reduzieren. Darüber hinaus enthalten Landesgesetze zum Teil Anforderungen oder setzen Standards für die kommunale Aufgabenerfüllung. Diese Festle- gungen führen bei den Kommunen zu erhöhtem Verwaltungs- und Kos- tenaufwand. Im Entwurf des Haushaltsplans sind Einnahmen und Ausgaben vorge- sehen, die materielle Rechtsänderungen in anderen Gesetzen voraus- setzen. B. Lösung Die Landesregierung legt dem Landtag den Entwurf eines Thüringer Haushaltsbegleitgesetzes 2013/2014 als Artikelgesetz zur Neufassung und Änderung von Rechtsvorschriften zur Beschlussfassung vor. Enthalten sind vor allem Rechtsänderungen, die dem Erfordernis der notwendigen Konsolidierung des Landeshaushalts Rechnung tragen oder entlastend bei den Kommunen wirken. Die Neufassungen oder Änderungen werden von den jeweils fachlich zu- ständigen Ressorts erarbeitet. Die von den Ressorts erarbeiteten Neufas- sungen oder Änderungen werden vom Finanzministerium zum Thüringer Haushaltsbegleitgesetz 2013/2014 zusammengefasst. Inhaltlich bleibt je- des Ressort für die von ihm erstellten Entwürfe, auch nach Zusammen- fassung in dem Artikelgesetz durch das Finanzministerium, zuständig. C. Alternativen keine

Thüringer LandTag Drucksache 5/5060 Gesetzentwurf ...¼ringer... · 05.10.2012 Thüringer LandTag Drucksache 5/5060 5. Wahlperiode Vorabdruck verteilt: 9. Oktober 2012 Druck: Thüringer

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05.10.2012Drucksache 5/5060Thüringer LandTag

5. Wahlperiode

Vorabdruck verteilt: 9. Oktober 2012

Druck: Thüringer Landtag, 17. Januar 2013

G e s e t z e n t w u r f

der Landesregierung

Thüringer Haushaltsbegleitgesetz 2013/2014

A. Problem und Regelungsbedürfnis

Ein großer Teil der Ausgaben im Landeshaushalt unterliegt rechtlichen Bindungen. Einer Konsolidierung des Haushalts stehen diese Standards entgegen, da für eine flexible Haushaltswirtschaft kaum Raum gegeben ist. Für eine langfristige Konsolidierung müssen die ausgabeseitige Fle-xibilität des Haushalts gesteigert und zusätzliche Einnahmen generiert werden. Der Bindungsgrad der Ausgaben aufgrund von Landesgeset-zen ist zu reduzieren.

Darüber hinaus enthalten Landesgesetze zum Teil Anforderungen oder setzen Standards für die kommunale Aufgabenerfüllung. Diese Festle-gungen führen bei den Kommunen zu erhöhtem Verwaltungs- und Kos-tenaufwand.

Im Entwurf des Haushaltsplans sind Einnahmen und Ausgaben vorge-sehen, die materielle Rechtsänderungen in anderen Gesetzen voraus-setzen.

B. Lösung

Die Landesregierung legt dem Landtag den Entwurf eines Thüringer Haushaltsbegleitgesetzes 2013/2014 als Artikelgesetz zur Neufassung und Änderung von Rechtsvorschriften zur Beschlussfassung vor.

Enthalten sind vor allem Rechtsänderungen, die dem Erfordernis der notwendigen Konsolidierung des Landeshaushalts Rechnung tragen oder entlastend bei den Kommunen wirken.

Die Neufassungen oder Änderungen werden von den jeweils fachlich zu-ständigen Ressorts erarbeitet. Die von den Ressorts erarbeiteten Neufas-sungen oder Änderungen werden vom Finanzministerium zum Thüringer Haushaltsbegleitgesetz 2013/2014 zusammengefasst. Inhaltlich bleibt je-des Ressort für die von ihm erstellten Entwürfe, auch nach Zusammen-fassung in dem Artikelgesetz durch das Finanzministerium, zuständig.

C. Alternativen

keine

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Thüringer Landtag - 5. WahlperiodeDrucksache 5/5060

D. Kosten

Die einzelnen Gesetze und Gesetzesänderungen haben unterschiedli-che Auswirkungen. Strukturelle Änderungen sind zum Teil kostenneutral.

Erstes Gesetz zur Änderung des Thüringer Kindertageseinrichtungs-gesetzes

Die Regelung führt zu keinen Kosten.

Änderung des Thüringer Gesetzes über die Finanzierung der staatli-chen Schulen

Durch die Änderung des Thüringer Gesetzes über die Finanzierung der staatlichen Schulen entstehen keine Kosten für die beteiligten Schul-träger.

Änderung des Thüringer Schulgesetzes, des Thüringer Förderschulge-setzes und der Thüringer Verordnung zur sonderpädagogischen För-derung

Durch den Einsatz von Sonderpädagogischen Fachkräften an Förder-schulen über die Mobilen Sonderpädagogischen Dienste außerhalb der Förderschulen werden sich die Kosten für Dienstreisen der Sonderpäd-agogischen Fachkräfte in nicht konkret bezifferbarem Umfang erhöhen. Diese Mehrkosten sind im Rahmen des dem Ministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur zur Verfügung stehenden Budgets abzudecken. Im Übrigen ist der Einsatz der Sonderpädagogischen Fachkräfte außer-halb der Förderschulen auf die vorhandenen Stellen beschränkt, sodass insoweit kein finanzieller Mehraufwand entsteht, sondern lediglich eine "Umverteilung" der vorhandenen Sonderpädagogischen Fachkräfte von den Förderschulen in den gemeinsamen Unterricht und in die Schulein-gangsphase der Grund- und Gemeinschaftsschulen vorgenommen wird.

Die Änderung des Thüringer Schulgesetzes bezüglich des Berufsvorbe-reitungsjahres ermöglicht eine flexiblere Klassenbildung und damit zu-gleich eine effektivere Unterrichtsorganisation. Eventuelle Einspareffek-te sind nicht bezifferbar.

Änderung des Thüringer Studentenwerksgesetzes

Durch die Änderungen erhöht sich die jährliche gesetzliche Finanzhilfe für das Studentenwerk Thüringen im Haushaltsjahr 2012 von 4 785 300 Euro auf 5 233 400 Euro und beträgt ab dem Haushaltsjahr 2013 jähr-lich 5 000 000 Euro. Nach dem Thüringer Haushaltsgesetz 2012 ste-hen im Haushaltsjahr 2012 die Mittel für eine Finanzhilfe in Höhe von 5 233 400 Euro zur Verfügung.

Änderung des Gesetzes über den Thüringer Rechnungshof

Es werden Einsparungen in Höhe von 127 500 Euro im Jahr 2013 und in Höhe von 211 000 Euro ab dem Jahr 2014 geschätzt. Einmalige Mehr-kosten, etwa für Umzug, Renovierung, Trennungsgeld oder ähnliches, in noch unbekannter Höhe werden durch die Einsparungen kompensiert. Die Abbauverpflichtungen des bestehenden Stellenabbaukonzepts im Bereich des Rechnungshofs werden vorverlagert.

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Drucksache 5/5060Thüringer Landtag - 5. Wahlperiode

Änderung der Thüringer Landeshaushaltsordnung

Es werden Einsparungen in nicht bezifferbarer Höhe geschätzt.

Thüringer Gesetz zur Verbesserung der Altersstruktur an staatlichen Schulen

Die Einsparung ist abhängig von der Inanspruchnahme der Regelung. Eine Entlastung für das Land ergibt sich aus dem Vergleich der vollen Besoldung/Versorgung zur abgesenkten Versorgung während des Vor-ruhestands und auf Dauer. Pro Person können in etwa folgende Einspa-rungen erzielt werden:

Lehrer Zeitraum bis zur Regelalters-

grenze

Zeitraum ab der Regelalters-

grenze

Gesamt

Lehrer BesGr. A 12

62 000 Euro 30 000 Euro 92 000 Euro

Lehrer BesGr. A 13

69 000 Euro 34 000 Euro 103 000 Euro

Eine Einsparung ergibt sich unter der Voraussetzung, dass keine Nach-besetzung erfolgt.

Thüringer Gesetz über Beleihungen im Bereich des gesetzlichen Mess- und Eichwesens

Personal des bestehenden Landesamtes für Mess- und Eichwesen kann eingespart werden. Einsparungen in nicht bezifferbarer Höhe wer-den erwartet.

Änderung des Thüringer Gesetzes zur Errichtung von Fonds zur Förde-rung des Städte- und Wohnungsbaus

Die Regelung ermöglicht in den Jahren 2013/2014 Entnahmen zu Guns-ten des Landeshaushalts. Es handelt sich um Mittel, die derzeit zur Er-reichung des Gesetzesziels nicht zwingend erforderlich sind. Der Lan-deshaushalt wird in den Jahren 2013/2014 mit bis zu 20 Millionen Euro entlastet.

Thüringer Gemeindeinfrastrukturfördergesetz

Ab 2014 wird eine Entlastung für die kommunalen Gebietskörperschaf-ten in derzeit noch nicht bezifferbarer Höhe geschätzt.

E. Zuständigkeit

Federführend ist das Finanzministerium.

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Thüringer Landtag - 5. WahlperiodeDrucksache 5/5060

FREISTAAT THÜRINGEN DIE MINISTERPRÄSIDENTIN

An die Präsidentin des Thüringer Landtags Frau Birgit Diezel Jürgen-Fuchs-Straße 1

99096 Erfurt

Erfurt, den 2. Oktober 2012

Sehr geehrte Frau Präsidentin,

hiermit überreiche ich den von der Landesregierung beschlossenen Entwurf des

"Thüringer Haushaltsbegleitgesetzes 2013/2014"

mit der Bitte um Beratung durch den Landtag in den Plenarsitzungen am 17./18./19. Oktober 2012.

Mit freundlichen Grüßen

Christine Lieberknecht

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Drucksache 5/5060Thüringer Landtag - 5. Wahlperiode

Thüringer Haushaltsbegleitgesetz 2013/2014

Inhaltsübersicht

Erster Teil Ministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur

Artikel 1 Änderung des Thüringer Kindertageseinrich-tungsgesetzes

Artikel 2 Änderung des Thüringer Gesetzes über die Fi-nanzierung der staatlichen Schulen

Artikel 3 Änderung des Thüringer Förderschulgesetzes

Artikel 4 Änderung des Thüringer Schulgesetzes

Artikel 5 Änderung der Thüringer Verordnung zur son-derpädagogischen Förderung

Artikel 6 Änderung des Thüringer Studentenwerksge-setzes

Zweiter Teil Finanzministerium

Artikel 7 Änderung des Gesetzes über den Thüringer Rechnungshof

Artikel 8 Änderung der Thüringer Landeshaushaltsord-nung

Artikel 9 Thüringer Gesetz zur Verbesserung der Alters-struktur an staatlichen Schulen

Dritter Teil Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Technologie

Artikel 10 Thüringer Gesetz über Beleihungen im Be-reich des gesetzlichen Mess- und Eichwesens

Vierter Teil Ministerium für Bau, Landesentwicklung

und Verkehr

Artikel 11 Änderung des Thüringer Gesetzes zur Errich-tung von Fonds zur Förderung des Städte- und Wohnungsbaus

Artikel 12 Thüringer Gemeindeinfrastrukturfördergesetz

Fünfter Teil Schlussbestimmungen

Artikel 13 Inkrafttreten

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Thüringer Landtag - 5. WahlperiodeDrucksache 5/5060Der Landtag hat das folgende Gesetz beschlossen:

Erster Teil Ministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur

Artikel 1 Änderung des

Thüringer Kindertageseinrichtungsgesetzes

§ 17 Abs. 2 des Thüringer Kindertageseinrichtungsgeset-zes vom 16. Dezember 2005 (GVBl. S. 365 -371-; 2006 S. 51), das zuletzt durch Artikel 1 des Gesetzes vom 4. Mai 2010 (GVBl. S. 105) geändert worden ist, erhält folgen-de Fassung:

"(2) Die örtlichen Träger der öffentlichen Jugendhilfe stellen für ihr Gebiet rechtzeitig einen Bedarfsplan für die Kinder-tagesbetreuung in Tageseinrichtungen und in Tagespflege auf und schreiben ihn rechtzeitig fort. Der Bedarfsplan wird für zwei Kindergartenjahre erstellt, wobei ein Kindergar-tenjahr mit einem Schuljahr identisch ist. Der Bedarfsplan weist für die Gemeinden, auf der Grundlage des dem ersten Kindergartenjahr vorangegangenen Stichtages 31. März, die Einrichtungen, die Plätze und den Personalbedarf aus, die zur Erfüllung des Anspruchs nach § 2 erforderlich sind. Bei der Aufstellung findet das für die anspruchsberechtig-ten Kinder vorgehaltene Betreuungsangebot in Einrichtun-gen außerhalb der Jugendhilfe Beachtung."

Artikel 2 Änderung des Thüringer Gesetzes über die

Finanzierung der staatlichen Schulen

Dem § 9 Abs. 1 des Thüringer Gesetzes über die Finanzie-rung der staatlichen Schulen in der Fassung vom 30. April 2003 (GVBl. S. 258), das zuletzt durch Artikel 2 des Ge-setzes vom 20. Dezember 2010 (GVBl. S. 530) geändert worden ist, wird folgender Satz angefügt:

"Innerhalb eines Landkreises werden zwischen den Schul-trägern für den Besuch einer Gemeinschaftsschule keine Gastschülerbeiträge erhoben."

Artikel 3 Änderung des Thüringer Förderschulgesetzes

Das Thüringer Förderschulgesetz in der Fassung vom 30. April 2003 (GVBl. S. 233) wird wie folgt geändert:

1. § 3 wird wie folgt geändert:

a) In Absatz 1 Satz 2 werden nach dem Wort "Ein-richtungen" die Worte "sowie der Prävention son-derpädagogischen Förderbedarfs, insbesondere in der Schuleingangsphase der Grund- und Gemein-schaftsschulen" eingefügt.

b) In Absatz 2 Satz 2 werden nach dem Wort "Förde-rung" die Worte "sonderpädagogischem Förderbe-darf vorzubeugen sowie" eingefügt.

c) In Absatz 3 wird nach dem Gliederungszeichen "(3)" folgender Satz eingefügt:

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Drucksache 5/5060Thüringer Landtag - 5. Wahlperiode

"Neben den Lehrern werden auch Sonderpädago-gische Fachkräfte an Förderschulen in den Mobi-len Sonderpädagogischen Diensten tätig."

2. § 18 Abs. 1 erhält folgende Fassung:

"(1) Sonderpädagogische Fachkräfte sind für die Pla-nung, Durchführung und Auswertung sonderpädago-gischer Fördermaßnahmen verantwortlich. Sie unter-stützen die Erziehungs- und Unterrichtstätigkeit des Lehrers an der Förderschule und im gemeinsamen Un-terricht; insbesondere in der Schuleingangsphase der Grund- und Gemeinschaftsschulen unterstützen sie den Lehrer bei der Prävention sonderpädagogischen Förderbedarfs. Die Sonderpädagogischen Fachkräfte erbringen in Erfüllung ihres pädagogischen Auftrags Teile der Grundpflege. Sie wirken im Ganztagsförder-bereich an der Förderschule eigenständig mit."

Artikel 4 Änderung des Thüringer Schulgesetzes

Das Thüringer Schulgesetz in der Fassung vom 30. April 2003 (GVBl. S. 238), zuletzt geändert durch Artikel 1 des Gesetzes vom 20. Dezember 2010 (GVBl. S. 530), wird wie folgt geändert:

1. § 8 Abs. 3 Halbsatz 2 wird aufgehoben.

2. In § 34 Abs. 4 werden nach dem Wort "Förderbedarf" die Worte "und ist zur Prävention sonderpädagogischen Förderbedarfs tätig" eingefügt.

Artikel 5 Änderung der Thüringer Verordnung zur

sonderpädagogischen Förderung

Die Thüringer Verordnung zur sonderpädagogischen För-derung vom 6. April 2004 (GVBl. S. 482), geändert durch Verordnung vom 26. Mai 2009 (GVBl. S. 481), wird wie folgt geändert:

1. § 16 Abs. 2 wird wie folgt geändert:

a) In Nummer 3 wird der Punkt am Ende durch das Wort "und" ersetzt.

b) Folgende Nummer 4 wird angefügt:

"4. die Prävention sonderpädagogischen Förder-bedarfs, insbesondere in der Schuleingangs-phase der Grund- und Gemeinschaftsschulen."

2. § 17 Abs. 1 wird wie folgt geändert:

a) In Satz 1 werden nach dem Wort "Lehrer" die Wor-te "und Sonderpädagogische Fachkräfte" eingefügt.

b) In Satz 2 werden die Worte "abweichend von Satz 1" gestrichen.

3. In § 30 Abs. 1 werden die Worte "und mit Ablauf des 31. Juli 2014 außer Kraft" gestrichen.

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Thüringer Landtag - 5. WahlperiodeDrucksache 5/5060Artikel 6

Änderung des Thüringer Studentenwerksgesetzes

§ 6 Abs. 3 des Thüringer Studentenwerksgesetzes in der Fassung vom 9. März 2006 (GVBl. S. 68) erhält folgen-de Fassung:

"(3) Die Finanzhilfe nach Absatz 2 Nr. 3 beträgt für das Haushaltsjahr 2012 5 233 400 Euro sowie ab dem 1. Ja-nuar 2013 5 000 000 Euro pro Jahr. Das für das Hoch-schulwesen zuständige Ministerium prüft erstmals zum 1. Januar 2015 sowie im Anschluss daran alle fünf Jahre die Angemessenheit der Finanzhilfe."

Zweiter Teil Finanzministerium

Artikel 7 Änderung des Gesetzes über den Thüringer

Rechnungshof

§ 17 des Gesetzes über den Thüringer Rechnungshof vom 31. Juli 1991 (GVBl. S. 282), das zuletzt durch Artikel 1 des Gesetzes vom 29. Oktober 2003 (GVBl. S. 473) ge-ändert worden ist, wird aufgehoben.

Artikel 8 Änderung der Thüringer Landeshaushaltsordnung

Die Thüringer Landeshaushaltsordnung in der Fassung vom 19. September 2000 (GVBl. S. 282), zuletzt geän-dert durch Artikel 6 des Gesetzes vom 21. Dezember 2011 (GVBl. S. 531), wird wie folgt geändert:

1. § 42 Abs. 1 erhält folgende Fassung:

"(1) In den Haushaltsplan ist ein Leertitel für Ausga-ben nach § 6 Abs. 2 Satz 1 und 2 in Verbindung mit § 14 des Gesetzes zur Förderung der Stabilität und des Wachstums der Wirtschaft einzustellen. Ausgaben aus diesem Titel dürfen nur mit Zustimmung des Land-tags und nur insoweit geleistet werden, als Einnahmen aus der Konjunkturausgleichsrücklage oder aus Kredi-ten vorhanden sind."

2. § 74 Abs. 1 erhält folgende Fassung:

"(1) Landesbetriebe, die nach § 26 Abs. 1 Satz 1 einen Wirtschaftsplan aufstellen und bei denen eine Buch-führung nach den §§ 71 bis 79 nicht zweckmäßig ist, haben nach den Regeln der kaufmännischen doppel-ten Buchführung zu buchen. Wird nach der kaufmän-nischen doppelten Buchführung gebucht, kann das zuständige Ministerium im Einvernehmen mit dem für Finanzen zuständigen Ministerium und dem Rech-nungshof Ausnahmen zulassen."

3. § 88 Abs. 1 Satz 2 und 3 wird aufgehoben.

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Drucksache 5/5060Thüringer Landtag - 5. Wahlperiode

Artikel 9 Thüringer Gesetz zur Verbesserung der Altersstruktur an staatlichen Schulen

§ 1 Geltungsbereich

Dieses Gesetz gilt für Lehrer im Beamtenverhältnis an staatlichen Schulen, außer an Grundschulen, die sich nicht in Altersteilzeit nach § 75 des Thüringer Beamtengesetzes (ThürBG) befinden.

§ 2 Versetzung in den Ruhestand

(1) Lehrer nach § 1, die vor dem 1. Januar 1954 geboren sind, können abweichend von § 43 Abs. 3 ThürBG auf An-trag mit Ablauf des letzten Monats eines Schulhalbjahrs in den Ruhestand versetzt werden, wenn sie das 61. Le-bensjahr zuzüglich einem halben Lebensjahr vollendet ha-ben und wenn keine dienstlichen Gründe entgegenstehen.

(2) Ein dienstlicher Grund für die Ablehnung eines Antrags nach Absatz 1 liegt insbesondere vor, wenn der fachbe-zogene Unterrichtsbedarf ansonsten nicht abgedeckt wer-den kann.

(3) In der Zeit von der Versetzung in den Ruhestand nach Absatz 1 bis zum Erreichen der Regelaltersgrenze nach § 43 Abs. 1 Satz 1 in Verbindung mit Abs. 2 ThürBG be-trägt das Ruhegehalt abweichend von § 21 des Thüringer Beamtenversorgungsgesetzes (ThürBeamtVG) 66 vom Hundert der ruhegehaltfähigen Dienstbezüge (§ 12 Abs. 1 ThürBeamtVG).

(4) Ab dem Monat nach Erreichen der Regelaltersgrenze nach § 43 Abs. 1 Satz 1 in Verbindung mit Abs. 2 ThürBG bemisst sich das Ruhegehalt nach den Bestimmungen des Thüringer Beamtenversorgungsgesetzes mit der Maßga-be, dass die Zeit zwischen dem Eintritt in den Ruhestand nach Absatz 1 und der Regelaltersgrenze nach § 43 Abs. 1 Satz 1 in Verbindung mit Abs. 2 ThürBG zur Hälfte als ru-hegehaltfähige Dienstzeit zu berücksichtigen ist und § 21 Abs. 2 Satz 1 ThürBeamtVG keine Anwendung findet.

§ 3 Gleichstellungsbestimmung

Status- und Funktionsbezeichnungen in diesem Gesetz gelten jeweils in männlicher und weiblicher Form.

Dritter Teil Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Technologie

Artikel 10 Thüringer Gesetz

über Beleihungen im Bereich des gesetzlichen Mess- und Eichwesens

§ 1

(1) Einer juristischen Person des privaten Rechts kann auf Antrag die Befugnis verliehen werden, Eichungen nach § 2 Abs. 4 des Eichgesetzes (EichG) in der Fassung vom 23. März 1992 (BGBl. I S. 711) in der jeweils geltenden

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Thüringer Landtag - 5. WahlperiodeDrucksache 5/5060Fassung im eigenen Namen und in den Handlungsformen des öffentlichen Rechts wahrzunehmen, sofern nicht durch Rechtsvorschrift des Bundes eine andere Behörde oder Stelle mit dieser Aufgabe betraut ist. Die Beleihung umfasst nicht die Verfolgung von Ordnungswidrigkeiten. Der Belie-hene muss für die Erfüllung dieser Aufgabe hinreichend sachkundig, unabhängig, zuverlässig und leistungsfähig sein. Die Beleihung muss im öffentlichen Interesse liegen. Die Verleihung und die Entziehung der Befugnis obliegen dem für das Mess- und Eichwesen zuständigen Ministeri-um. Der Beliehene unterliegt der Aufsicht des zuständigen Ministeriums; dieses kann die Aufsicht durch Rechtsverord-nung auf nachgeordnete Behörden übertragen.

(2) Die Beleihung kann befristet erteilt werden. Sie kann widerrufen werden, wenn der Beliehene nicht mehr die Gewähr für die sachgerechte Erfüllung der ihm übertra-genen Aufgaben bietet. Wird die Beleihung durch einen öffentlich-rechtlichen Vertrag erteilt, können entsprechen-de Kündigungsrechte in dem Vertrag vorgesehen werden.

(3) Das für das Mess- und Eichwesen zuständige Ministe-rium wird ermächtigt, durch Rechtsverordnung 1. den Umfang und das Verfahren zur Beleihung, die

Pflichten des Beliehenen sowie die Aufsicht über ihn,2. die Voraussetzungen der Rücknahme und des Wider-

rufs der Beleihung,3. den Betrieb des Beliehenen,4. die Arten der dem Beliehenen übertragbaren mess-

technischen Prüfungen,5. die Anforderungen an die Unabhängigkeit, Zuverlässig-

keit und Leistungsfähigkeit des Beliehenen,6. die Anforderungen an die Sachkunde und Zuverlässig-

keit an das Personal des Beliehenen und 7. die Anforderungen an die Räume des Beliehenen und

deren Ausstattungzu bestimmen.

Vierter Teil Ministerium für Bau, Landesentwicklung

und Verkehr

Artikel 11 Änderung des Thüringer Gesetzes zur Errichtung

von Fonds zur Förderung des Städte- und Wohnungsbaus

Dem § 3 Abs. 3 des Thüringer Förderfondsgesetzes vom 21. Dezember 2011 (GVBl. S. 531-536-) wird folgender Satz angefügt:

"Für die Jahre 2013 und 2014 sind einmalige Entnah-men aus dem Sondervermögen Wohnungsbauvermögen in Höhe von bis zu jeweils 20 000 000 Euro zugunsten des Landeshaushalts zulässig."

Artikel 12 Thüringer Gemeindeinfrastrukturfördergesetz

§ 1 Zweckbindung der Finanzmittel nach dem

Entflechtungsgesetz

(1) Die dem Land nach § 6 Abs. 1 in Verbindung mit § 3 Abs. 1 Satz 1 des Entflechtungsgesetzes vom 5. Septem-

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Drucksache 5/5060Thüringer Landtag - 5. Wahlperiode

ber 2006 (BGBl. I S. 2098 -2102-) in der jeweils geltenden Fassung ab dem 1. Januar 2014 bis zum 31. Dezember 2019 jährlich zustehenden Finanzmittel aus dem Haus-halt des Bundes werden für Investitionen zur Verbesse-rung der Verkehrsverhältnisse der Gemeinden im Sinne dieses Gesetzes verwendet.

(2) Die Finanzmittel unterliegen der investiven Zweckbin-dung nach den §§ 2 und 3. Die Bereitstellung der Mittel er-folgt durch Zuwendungen als Projektförderung.

(3) Das Land kann im Einzelfall Investitionen in die Infra-struktur, die die Verkehrsverhältnisse der Gemeinden ver-bessern, nach Anhörung der betroffenen Kommunen auch selbst durchführen.

(4) Rechtsansprüche werden durch dieses Gesetz nicht begründet.

§ 2 Förderung von Vorhaben zur Verbesserung

der Infrastruktur in den Kommunen

(1) Insbesondere folgende Vorhaben von Gemeinden, Landkreisen und kommunalen Zusammenschlüssen sowie von Verkehrs- und Infrastrukturunternehmen und sonstigen Vorhabensträgern des öffentlichen Personennahverkehrs können im Rahmen der zur Verfügung stehenden Finanz-mittel durch Zuwendungen gefördert werden:1. Neubau, Erweiterung, Um- und Ausbau und bauliche

Erhaltung kommunaler Straßen einschließlich Ingeni-eurbauwerke von a) verkehrswichtigen innerörtlichen Straßen mit Aus-

nahme von Anlieger- und Erschließungsstraßen,b) besonderen Fahrspuren für Omnibusse,c) verkehrswichtigen Zubringerstraßen zum überört-

lichen Verkehrsnetz,d) verkehrswichtigen Ortsverbindungsstraßen,e) dynamischen Verkehrsleitsystemen sowie Umstei-

geparkplätzen zur Verringerung des motorisierten Individualverkehrs,

f) abgestuften Landesstraßen,g) verkehrswichtigen selbständig geführten Radver-

kehrsanlagen, die überwiegend dem Alltagsverkehr dienen und im Flächennutzungsplan oder einem gleichwertigen Plan der Kommune ausgewiesen sind,

die sich in der Baulast von Gemeinden, Landkreisen oder kommunalen Zusammenschlüssen, die anstelle von Gemeinden oder Landkreisen Träger der Baulast sind, befinden;

2. Bau oder Ausbau und Instandsetzung von Verkehrs-wegen vona) Straßenbahnen, b) Eisenbahnen,

soweit sie dem öffentlichen Personennahverkehr die-nen;

3. Bau oder Ausbau von Zugangsstellen zum öffentlichen Personennahverkehr, von Verknüpfungspunkten, Bus-wendeschleifen und Umsteigeanlagen, soweit sie dem öffentlichen Personennahverkehr dienen;

4. Telematikmaßnahmen im öffentlichen Personennahver-kehr, wie insbesondere rechnergesteuerte Betriebsleit-

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Thüringer Landtag - 5. WahlperiodeDrucksache 5/5060systeme und technische Maßnahmen zur Steuerung von Lichtsignalanlagen;

5. Investitionen in Betriebshöfe und Werkstätten, soweit sie dem öffentlichen Personennahverkehr dienen;

6. Kreuzungsmaßnahmen nach dem Eisenbahnkreu-zungsgesetz in der Fassung vom 21. März 1971 (BGBl. I S. 337) in der jeweils geltenden Fassung oder dem Bundeswasserstraßengesetz in der Fassung vom 23. Mai 2007 (BGBl. I S. 962; 2008 I S. 1980) in der jeweils geltenden Fassung, soweita) Gemeinden, Landkreise oder kommunale Zusam-

menschlüsse im Sinne der Nummer 1 als Baulast-träger der kreuzenden Straße oder

b) nicht bundeseigene Eisenbahninfrastrukturunter-nehmen als Baulastträger des kreuzenden Schie-nenweges

Kostenanteile zu tragen haben;7. Beschaffung von neuen Linienomnibussen und Stra-

ßenbahnfahrzeugen; 8. sonstige technische Infrastrukturprojekte der Kom-

munen.Bei den Vorhaben nach Satz 1 Nr. 1 Buchst. f ist nur die bauliche Erhaltung förderfähig.

(2) Über die Aufteilung der Mittel für die in Absatz 1 ge-nannten Zwecke entscheidet das für Verkehr zuständige Ministerium.

(3) Einzelheiten regelt das für Verkehr zuständige Ministe-rium durch Richtlinien. Ausnahmen im Einzelfall bedürfen der Zustimmung des für Verkehr zuständigen Ministeriums.

§ 3 Übergangsbestimmung

(1) Vorhaben nach § 2 werden nicht gefördert, wenn der Träger des Vorhabens seine Verpflichtungen für diese vor dem 1. Januar des Jahres, in dem die Förderung nach die-sem Gesetz beginnen würde, erfüllt hat.

(2) Vorhaben nach § 2, die vor dem 1. Januar 2014 begon-nen wurden, können in die Förderung nach diesem Gesetz übernommen werden. In diesem Fall sind davon die Bau-leistungen ausgeschlossen, für die der Träger des Vorha-bens seine Verpflichtungen vor dem 1. Januar des Jahres erfüllt hat, in dem die Förderung beginnt. Satz 1 gilt ent-sprechend, wenn Vorhaben ab dem 1. Januar 2014 mit ei-nem höheren Anteil als im Zeitraum bis zum 31. Dezember 2013 aus den Finanzhilfen gefördert werden.

(3) Bewilligungsbescheide für Zuwendungen nach dem Ge-meindeverkehrsfinanzierungsgesetz in der Fassung vom 28. Januar 1988 (BGBl. I S. 100) in der jeweils geltenden Fassung, die bei ihrem Außerkrafttreten nicht vollständig abgewickelt waren, gelten als Bewilligungsbescheide nach diesem Gesetz fort.

Fünfter Teil Schlussbestimmungen

Artikel 13 Inkrafttreten

(1) Dieses Gesetz tritt mit Wirkung vom 1. Januar 2013 in Kraft.

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(2) Abweichend von Absatz 1 treten 1. Artikel 6 mit Wirkung vom 1. Januar 2012,2. Artikel 4 Nr. 1 am 1. August 2013 und 3. Artikel 12 am 1. Januar 2014 in Kraft.

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Begründung:

Zu den einzelnen Artikeln

Erster Teil

Zu Artikel 1

A. Allgemeines

Durch Beschluss des Thüringer Landtags "Haushaltskonsolidierung fort-setzen" vom 15. Dezember 2011 wird die Landesregierung unter Punkt 5 gebeten, dem Landtag bis zum Juni 2012 ein Gesetz vorzulegen, wel-ches die Jahresfrist zur Aufstellung der in § 17 des Thüringer Kinderta-geseinrichtungsgesetzes (ThürKitaG) geforderten Bedarfsplanung auf zwei Jahre verlängert.

Nach § 17 Abs. 2 ThürKitaG wird von den örtlichen Trägern der öffent-lichen Jugendhilfe rechtzeitig vor Beginn des Kindergartenjahres für ihr Gebiet ein Bedarfsplan für die Kindertagesbetreuung in Tageseinrich-tungen und Tagespflege für ein Kindergartenjahr, das mit dem Schuljahr identisch ist, aufgestellt und rechtzeitig fortgeschrieben. Der Bedarfsplan weist für die Gemeinden die Einrichtungen, die Plätze und den Perso-nalbedarf aus, die zur Erfüllung des Anspruchs nach § 2 ThürKitaG er-forderlich sind.

Demzufolge bedarf es einer Änderung der betroffenen Regelung im Thüringer Kindertageseinrichtungsgesetz. Durch diese Änderung ent-stehen keine Kosten.

B. Zu den einzelnen Bestimmungen

Mit Verlängerung der Jahresfrist zur Aufstellung der in § 17 Abs. 2 Satz 1 ThürKitaG geforderten Bedarfsplanung auf zwei Jahre wird der Bitte des Landtags im Beschluss vom 15. Dezember 2011 entsprochen. Der Be-darfsplan ist daher künftig von den örtlichen Trägern der öffentlichen Ju-gendhilfe für zwei Kindergartenjahre aufzustellen.

Zu den Artikeln 2 bis 5

A. Allgemeines

Zu Artikel 2

Durch die Etablierung der neuen Schulart Gemeinschaftsschule entsteht ein Regelungsbedürfnis hinsichtlich der Zahlung eines Gastschülerbei-trags zwischen kreisangehörigen Gemeinden und dem Landkreis bezie-hungsweise zwischen kreisangehörigen Gemeinden untereinander. Es bedarf einer Änderung im Thüringer Gesetz über die Finanzierung der staatlichen Schulen (ThürSchFG), die die Zahlung von Gastschülerbei-trägen für den Besuch von Gemeinschaftsschulen zwischen den Schul-trägern innerhalb eines Landkreises ausschließt. Durch diese Änderung entstehen keine Kosten für die beteiligten Schulträger.

Zu den Artikeln 3 bis 5

Der gemeinsame Unterricht von Kindern mit und ohne sonderpädago-gischen Förderbedarf ist in Thüringen gesetzlich festgeschrieben. Ihm wird, soweit möglich, gegenüber der Förderung an einer Förderschule Vorrang eingeräumt.

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Der Besuch des gemeinsamen Unterrichts durch Schüler mit sonderpä-dagogischem Förderbedarf ist in den vergangenen Jahren kontinuierlich angestiegen. Während im Schuljahr 2007/2008 rund 15 vom Hundert der Schüler mit sonderpädagogischem Förderbedarf am gemeinsamen Un-terricht teilnahmen, hat sich dieser Anteil bis zum Schuljahr 2011/2012 verdoppelt. Sonderpädagogische Fachkräfte können bisher jedoch nur an den Förderschulen eingesetzt werden. Die Sonderpädagogische För-derung im gemeinsamen Unterricht außerhalb der Förderschulen wird über die Mobilen Sonderpädagogischen Dienste abgedeckt, in denen bislang ausschließlich der Einsatz von Lehrern an Förderschulen vorge-sehen ist. Da sich mit dem Ausbau des gemeinsamen Unterrichts auch der Bedarf am Einsatz von Sonderpädagogischen Fachkräften von den Förderschulen weg und hin zu den allgemeinbildenden und berufsbil-denden Schulen in den gemeinsamen Unterricht bewegt, bedarf es einer Anpassung des Thüringer Förderschulgesetzes, des Thüringer Schul-gesetzes (ThürSchulG) sowie der Thüringer Verordnung zur sonderpä-dagogischen Förderung (ThürSoFöV).

Dabei ist auch zu berücksichtigen, dass die Lehrer und die Sonderpä-dagogischen Fachkräfte in den Mobilen Sonderpädagogischen Diens-ten nicht nur im gemeinsamen Unterricht, sondern auch zur Präventi-on sonderpädagogischen Förderbedarfs eingesetzt werden sollen. Der Schwerpunkt der Prävention liegt zwar in der Schuleingangsphase der Grund- und Gemeinschaftsschulen. Es soll jedoch in Einzelfällen mög-lich sein, erforderliche präventive Fördermaßnahmen auch in weiterfüh-renden Klassenstufen durchzuführen.

Die Anpassung des Thüringer Förderschulgesetzes, des Thüringer Schul-gesetzes sowie der Thüringer Verordnung zur sonderpädagogischen För-derung erfolgt insbesondere durch - die Erweiterung des Aufgabenbereichs der Mobilen Sonderpädago-

gischen Dienste, - die Erweiterung der Aufgabenbeschreibung der Sonderpädagogi-

schen Fachkräfte und - die Einbeziehung der Sonderpädagogischen Fachkräfte in die Orga-

nisation der Mobilen Sonderpädagogischen Dienste.Durch den Einsatz von Sonderpädagogischen Fachkräften an Förder-schulen über die Mobilen Sonderpädagogischen Dienste außerhalb der Förderschulen werden sich die Kosten für Dienstreisen der Sonderpäd-agogischen Fachkräfte in nicht konkret bezifferbarem Umfang erhöhen. Diese Mehrkosten sind im Rahmen des dem Ministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur zur Verfügung stehenden Budgets abzudecken. Im Übrigen ist der Einsatz der Sonderpädagogischen Fachkräfte außer-halb der Förderschulen auf die vorhandenen Stellen beschränkt, sodass insoweit kein finanzieller Mehraufwand entsteht, sondern lediglich eine "Umverteilung" der vorhandenen Sonderpädagogischen Fachkräfte von den Förderschulen in den gemeinsamen Unterricht und in die Schulein-gangsphase der Grund- und Gemeinschaftsschulen vorgenommen wird.

Das Berufsvorbereitungsjahr (BVJ) dient im Anschluss an den Besuch einer allgemein bildenden Schule vorrangig dem weiteren Erwerb von grundlegenden Schlüsselqualifikationen, einer Vertiefung der Allgemein-bildung und der Vermittlung von beruflichem Grundwissen und führt da-mit insgesamt zu einer verbesserten Ausbildungsreife. Nach § 8 Abs. 3 Halbsatz 2 ThürSchulG ist das Berufsvorbereitungsjahr in verschiedene, den Lernvoraussetzungen der Schüler entsprechende, Organisationsfor-men zu unterteilen. In Umsetzung dieser Vorgabe erfolgt die Klassenbil-dung getrennt nach den folgenden Organisationsformen:

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1. BVJ 1 - für Schüler mit Abschluss der Klassenstufe 8 der Regel-schule oder Abschluss der Klassenstufe 9 des Bildungsgangs zur Lernförderung,

2. BVJ 2 - für Schüler ohne Zeugnis oder Abschluss nach Nummer 1,3. BVJ A - für ausländische Schüler und Kinder deutscher Aussiedler

mit mangelnden Sprachkenntnissen,4. BVJ B - für Schüler mit sonderpädagogischem Förderbedarf nach

§ 3 Abs. 1 und 2 ThürSoFöV.Im Hinblick auf die für Thüringer Schulen geltende Verpflichtung zur in-dividuellen Förderung der Schüler und der Zielstellung eines gemeinsa-men Unterrichts soll zukünftig die Förderung im Berufsvorbereitungsjahr anknüpfend an die konkreten Lernvoraussetzungen des jeweiligen Schü-lers innerhalb eines heterogenen Klassenverbandes erfolgen.

Gleichzeitig wird damit der Entwicklung entgegengetreten, dass aufgrund rückläufiger Schülerzahlen die Klassenbildung differenziert nach Lern-voraussetzungen sich zunehmend schwieriger gestaltet.

Die Regelung des Thüringer Schulgesetzes, nach der das Berufsvorbe-reitungsjahr den Lernvoraussetzungen der Schüler entsprechend anzu-bieten ist, ist zu streichen.

B. Zu den einzelnen Bestimmungen

Zu Artikel 2

Die Zahlung eines Gastschülerbeitrags innerhalb eines Landkreises war bisher bei Grund- und Regelschulen ausgeschlossen, da es sich auf Grund der vorhandenen Schulbezirke immer um gestattete Gastschul-verhältnisse im Sinne des § 9 Abs. 1 Halbsatz 2 ThürSchFG handelte.

Die Zahlung eines Gastschülerbeitrags innerhalb eines Landkreises soll zwischen dem Landkreis und kreisangehörigen Schulträgern be-ziehungsweise kreisangehörigen Schulträgern untereinander im Fal-le des Besuchs einer Gemeinschaftsschule ebenfalls ausgeschlossen werden. Der Finanzausgleich im Zusammenhang mit der Schulfinanzie-rung innerhalb des Landkreises wird durch die Schul- und Kreisumlage abschließend geregelt; der Landkreis soll über die Zahlung von Gast-schülerbeiträgen nicht an der Finanzierung des Schulaufwands des kreis-angehörigen Schulträgers beteiligt werden.

Die Trägerschaft einer Schule ist bei kreisangehörigen Gemeinden eine freiwillige Aufgabe; damit verbunden ist die eigenständige Sicherstellung des notwendigen Schulaufwands für alle Schüler. Es kann und soll nicht Aufgabe des Landkreises, und damit indirekt auch der anderen kreisan-gehörigen Gemeinden, sein, diese freiwillige Aufgabenwahrnehmung fi-nanziell zu unterstützen, dies umso mehr, als es sich bei den kreisange-hörigen Schulträgern in der Regel um finanzstarke Kommunen handelt.

Auch die Übernahme der Trägerschaft für eine Gemeinschaftsschule durch eine kreisangehörige Gemeinde zielt - auch ohne Festlegung von Schulbezirken - nicht darauf ab, die Schüler des Landkreises zu beschu-len; der grundsätzliche Gedanke der Zuständigkeit für die Schüler des eigenen Gebietes, wie im Falle der Trägerschaft von Grund- und Regel-schulen, bleibt auch hier erhalten (vgl. § 13 Abs. 2 Satz 4 ThürSchulG).

Die Änderung schließt sowohl die Zahlung eines Gastschülerbeitrags vom Landkreis an den kreisangehörigen Schulträger wie auch umge-

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kehrt aus. Bei der letzten Änderung des § 31 des Thüringer Finanzaus-gleichgesetzes (Schulumlage) wurde dies bereits berücksichtigt.

Artikel 3

Zu Nummer 1

Zu Buchstabe a

Um die Mobilen Sonderpädagogischen Dienste auch zur Prävention son-derpädagogischen Förderbedarfs einsetzen zu können, muss deren Auf-gabenbeschreibung entsprechend erweitert werden.

Zu Buchstabe b

Die Ergänzung korrespondiert mit der Erweiterung der Aufgabenstellung der Mobilen Sonderpädagogischen Dienste im Bereich der Prävention (vergleiche die Begründung zu Buchstabe a).

Zu Buchstabe c

Neben den Lehrern an Förderschulen können nun auch Sonderpädago-gische Fachkräfte an Förderschulen über die Mobilen Sonderpädagogi-schen Dienste außerhalb der Förderschulen eingesetzt werden. Dabei ist der Einsatz der Sonderpädagogischen Fachkräfte auf den Umfang der vorhandenen Stellen und finanziellen Mittel begrenzt, sodass es le-diglich zu einer Umverteilung der vorhandenen Sonderpädagogischen Fachkräfte von den Förderschulen in den gemeinsamen Unterricht an den allgemeinbildenden und berufsbildenden Schulen sowie in die Schul-eingangsphase der Grund- und Gemeinschaftsschulen kommt.

Zu Nummer 2

Die Sonderpädagogischen Fachkräfte waren bisher zur Unterstützung der Lehrer und im Ganztagsförderbereich an den Förderschulen tätig. Ihr Tätigkeitsbereich wird nunmehr um die Unterstützung der Lehrer bei der sonderpädagogischen Förderung im gemeinsamen Unterricht und bei der Prävention sonderpädagogischen Förderbedarfs, insbesondere in der Schuleingangsphase der Grund- und Gemeinschaftsschulen ergänzt.

Zu Artikel 4

Zu Nummer 1

Die Aufhebung des § 8 Abs. 3 Halbsatz 2 ThürSchulG ermöglicht zu-künftig eine Klassenbildung, die sich nicht mehr an den formalen Lern-voraussetzungen der Schüler orientiert, sondern die die jeweiligen För-derschwerpunkte, die Berufsfeldwünsche sowie den individuellen Stand beim Erreichen der Ausbildungsreife der Schüler berücksichtigt.

Zu Nummer 2

Die Prävention sonderpädagogischen Förderbedarfs wird in die allge-meine Aufgabenbeschreibung für die Sonderpädagogischen Fachkräf-te aufgenommen.

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Zu Artikel 5

Zu Nummer 1

Zu Buchstabe a

Es handelt sich um eine redaktionelle Folgeänderung zu Buchstabe b.

Zu Buchstabe b

Die Prävention sonderpädagogischen Förderbedarfs, insbesondere in der Schuleingangsphase der Grund- und Gemeinschaftsschulen, wird in den Aufgabenkatalog der Mobilen Sonderpädagogischen Dienste auf-genommen.

Zu Nummer 2

Zu Buchstabe a

Die Sonderpädagogischen Fachkräfte an Förderschulen werden ne-ben den Lehrern an Förderschulen in die Mobilen Sonderpädagogi-schen Dienste integriert. Dies ist jedoch auf den Umfang der vorhande-nen Stellen und finanziellen Mittel begrenzt (vergleiche die Begründung zu Artikel 3 Nr. 1 Buchst. c).

Zu Buchstabe b

Es handelt sich um eine redaktionelle Folgeänderung bedingt durch die grundsätzliche Aufnahme der Sonderpädagogischen Fachkräfte in die Mobilen Sonderpädagogischen Dienste.

Zu Nummer 3

Die Stammverordnung wird entfristet, da keine Gründe für eine Befris-tung vorliegen. Die Rechtsverordnung ist auch zukünftig wegen des wei-teren Bestands der Förderschulen zwingend notwendig.

Zu Artikel 6

Um zu gewährleisten, dass das Studentenwerk Thüringen seine in § 3 ThürStudWG geregelten Aufgaben auch künftig ohne ein Defizit erfül-len kann, ist die jährliche Finanzhilfe neu zu regeln.

Durch die Änderung wird die Höhe der Finanzhilfe für das Haushaltsjahr 2012 auf 5 233 400 Euro angehoben. Hierin enthalten ist die Finanzhilfe für investive Ausgaben in Höhe von 300 000 Euro. Ab dem Haushalts-jahr 2013 soll die Höhe der jährlichen Finanzhilfe jeweils 5 000 000 Euro betragen. Zudem wird die Bestimmung zur jährlichen Verminderung der Finanzhilfe um 3 vom Hundert gestrichen. Das für das Hochschulwesen zuständige Ministerium wird ferner verpflichtet, erstmals zum 1. Januar 2015 sowie im Anschluss daran alle fünf Jahre die Angemessenheit der neu festgelegten Finanzhilfe zu überprüfen.

Zweiter Teil

Zu Artikel 7

Mit der Integration der Staatlichen Rechnungsprüfungsstellen Gera und Suhl in den Rechnungshof sind die Bestimmungen zu nachgeordneten

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Behörden des Rechnungshofs im Gesetz über den Thüringer Rechnungs-hof obsolet. Sie können ersatzlos aufgehoben werden.

Zu Artikel 8

A. Allgemeines

Die Änderungen der Thüringer Landeshaushaltsordnung (ThürLHO) die-nen dazu, den Haushaltsplan zu straffen beziehungsweise den Landes-haushalt zu entlasten.

Zu Nummer 1

Die derzeitige Fassung des § 42 Abs. 1 ThürLHO regelt, dass mehrere Leertitel für Ausgaben nach § 6 Abs. 2 Satz 1 und 2 in Verbindung mit § 14 des Gesetzes zur Förderung der Stabilität und des Wachstums der Wirtschaft in den Haushaltsplan einzustellen sind. Ein Ländervergleich hat ergeben, dass der überwiegende Teil der Länder, soweit überhaupt Regelungen in den Landeshaushaltsordnungen zur Aufnahme von Haus-haltsstellen für konjunkturpolitisch bedingte Maßnahmen vorgenommen wurden, die Einstellung eines Leertitels für diese Ausgaben vorsieht. Zur Straffung des Haushaltsplans soll auch in Thüringen die Einstellung ei-nes Leertitels für diese Ausgaben vorgesehen werden. Eine Notwendig-keit, mehrere Leertitel vorzuhalten, wird nicht gesehen.

Zu Nummer 2

Landesbetriebe, welche nach § 26 Abs. 1 Satz 1 ThürLHO einen Wirt-schaftsplan aufstellen, mussten bisher zwingend nach den Regeln der kaufmännischen Buchführung buchen. Zwar kann das zuständige Minis-terium im Einvernehmen mit dem für Finanzen zuständigen Ministerium und dem Rechnungshof Ausnahmen zulassen, dies wurde jedoch dahin gehend ausgelegt, dass nur von einzelnen Regelungen der kaufmänni-schen Buchführung abgewichen werden kann, ein genereller Wechsel zur Kameralistik aber nicht erfasst ist. Die Anwendung der kaufmännischen doppelten Buchführung bei den Landesbetrieben kann zu erhöhtem Ver-waltungsaufwand führen. Beispielsweise kann zusätzlicher Aufwand für Wirtschaftsprüfer entstehen. Um dies zu verhindern, soll die kaufmän-nische doppelte Buchführung nicht zwingend pauschal vorgeschrieben werden. Vielmehr soll sie nur dann Anwendung finden, wenn eine kame-rale Buchführung nach den §§ 71 bis 79 ThürLHO nicht zweckmäßig ist.

Ein Ländervergleich hat ergeben, dass der Bund und der überwiegen-de Teil der anderen Länder die Anwendung der kaufmännischen dop-pelten Buchführung nur für die Landesbetriebe vorschreibt, bei denen eine Buchführung nach den §§ 71 bis 79 ThürLHO nicht zweckmäßig ist.

Zu Nummer 3

§ 88 Abs. 1 Satz 2 und 3 ThürLHO regelt, dass die Prüfung der gesam-ten Haushalts- und Wirtschaftsführung des Landes einschließlich seiner Sondervermögen und Betriebe von den Rechnungsprüfungsstellen des Rechnungshofes durchgeführt werden können. Soweit die dem Rech-nungshof nachgeordneten Rechnungsprüfungsstellen mit Prüfungen be-traut sind, haben sie diese in entsprechender Anwendung der für den Rechnungshof geltenden Bestimmungen dieses Gesetzes nach Wei-sungen des Rechnungshofs durchzuführen. Entsprechend den Ausfüh-rungen zu Artikel 7 ist hier als Folgeänderung eine Aufhebung der Sät-ze 2 und 3 notwendig.

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Zu Artikel 9

A. Allgemeines

An fast allen staatlichen Schulen, mit Ausnahme der Grundschulen, be-steht im Land eine unausgewogene Altersstruktur. Begleitet wird dieser Umstand von einem erheblichen Personalüberhang in einzelnen Berei-chen. Ursächlich für diesen Tatbestand ist die Kumulation der Abnahme der Schülerzahl (demographischer Faktor) mit dem steigenden Durch-schnittsalter des Lehrpersonals (Altersfaktor). Bis spätestens zum Jahr 2019 würde sich der Überhang durch den Ruhestand der Beamten we-gen des Erreichens der Altersgrenze abbauen. Es liegt jedoch im Inter-esse des Landes, vorhandene Personalüberhänge in den jeweiligen Be-reichen möglichst vorzeitig abzubauen.

Insbesondere mit Hilfe der besonderen Antragsaltersgrenze soll ein vor-fristiger Abbau des Personalüberhanges erreicht werden.

Zu beachten ist dabei, dass dem rechnerischen Personalüberhang gleich-zeitig ein Mangel an Lehrern für bestimmte Fächer in den vom Geltungs-bereich des Gesetzes erfassten Schularten gegenübersteht. Lehrer, die diese Fächer lehren, müssen somit von dem vorzeitigen Ruhestand aus-genommen werden.

Ein Widerspruch zu der ab dem 1. Januar 2012 wirksamen Anhebung der Altersgrenzen für die Thüringer Beamten besteht nicht. Ziel der Ver-längerung der Lebensarbeitszeit ist neben der Abmilderung des demo-graphiebedingten Nachwuchsmangels auch die Begrenzung der Ver-sorgungskosten des Landes. Das erstgenannte Ziel besteht in den betroffenen Bereichen derzeit (noch) nicht. Das zweite Ziel wird durch die vorgesehenen Maßnahmen erreicht, da die Versorgung der betrof-fenen Beamten trotz der vorgesehenen Verbesserungen geringfügig unter der liegt, die die Beamten bei Dienstleistung bis zur Regelalters-grenze erreichen würden.

B. Zu den einzelnen Bestimmungen

Zu § 1

Die Bestimmung regelt den Geltungsbereich des Gesetzes und damit zu-gleich die vorgesehenen Personalabbaubereiche. Lehrer an Grundschu-len bleiben ausgeschlossen, da hier kein Personalüberhang besteht. Be-amte in Altersteilzeit sind ebenfalls ausgeschlossen, da die Altersteilzeit auf einer gleichgewichtigen Verteilung von Arbeits- und Freistellungszei-ten basiert, die durch Anwendung dieses Gesetzes zunichte gemacht würde. Die bei einem vorzeitigen Ruhestand entstehende verhältnismä-ßig längere Dauer der Arbeitsphase im Vergleich zur Freistellungsphase oder der vollständige Entfall der Freistellungsphase könnten zu Nach-zahlungsverpflichtungen des Landes führen.

Zu § 2

Zu den Absätzen 1 und 2

Absatz 1 definiert die besondere Antragsaltersgrenze für Lehrer in den Personalabbaubereichen. Dies sind vor allem die Regelschulen, Gym-nasien und Berufsschulen. Vorraussetzungen für die Versetzung in den Ruhestand sind ein Antrag des Beamten und dass dienstliche Gründe einer Bewilligung nicht entgegenstehen. Entgegenstehende dienstliche

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Gründe liegen insbesondere vor, wenn der fachbezogene Unterrichtsbe-darf ansonsten nicht gedeckt werden kann (Absatz 2). Ein Ablehnungs-grund wäre auch, wenn eine Schulleitungsfunktion nicht zeitgerecht nach-besetzt werden kann. Die Begrenzung auf Beamte bis einschließlich des Geburtsjahrgangs 1953 ergibt sich aus der Entwicklung des Personal-überhangs. Die Einbeziehung auch jüngerer Jahrgänge würde den Fehl-bestand ab den Jahren 2018/2019 noch zusätzlich verschärfen.

Zu Absatz 3

Absatz 3 regelt die Gewährung eines pauschalierten und erhöhten Ru-hegehaltes in dem Zeitraum zwischen dem vorgezogenen Ruhestand und der Regelaltersgrenze. Dabei wird nicht auf die besondere Regel-altersgrenze der Lehrer in § 43 Abs. 3 des Thüringer Beamtengesetzes (ThürBG) abgestellt, sondern auf die für die übrigen Beamten geltende Regelaltersgrenze in § 43 Abs. 1 und 2 ThürBG. Dies ist gerechtfertigt, weil die Regelaltersgrenze für Lehrer schulorganisatorische Gründe hat, die vorliegend nicht mehr greifen. Zudem erhalten die Betroffenen ab dem Zeitpunkt des Erreichens der Regelaltersgrenze nach § 43 Abs. 2 und 3 ThürBG auch die Rente aus der gesetzlichen Rentenversicherung, so dass eine Notwendigkeit für die erhöhte Versorgung entfällt.

Zu Absatz 4

Absatz 4 regelt die Berechnung des Ruhegehaltes nach Ablauf des in Absatz 3 genannten Zeitraumes. Hierfür gelten die allgemeinen Bestim-mungen des Thüringer Beamten versorgungs gesetzes. Als Ausgleich für die mit dem vorzeitigen Ruhestand verbundene Verminderung der ruhe-gehaltfähigen Dienstzeit wird dieser Zeitraum zusätzlich zur Hälfte als ruhegehaltfähige Dienstzeit angerechnet. Gleichfalls wird auf die Erhe-bung eines Versorgungsabschlages verzichtet, weil der vorzeitige Ru-hestand im Interesse des Dienstherrn liegt.

Zu § 3

Die Bestimmung soll klarstellen, dass Status- und Funktionsbezeichnun-gen sowohl in männlicher als auch in weiblicher Form gelten.

Dritter Teil

Zu Artikel 10

A. Allgemeines

Zentrale Aufgabe des Vollzugs auf dem Gebiet des gesetzlichen Mess- und Eichwesens sind der Schutz der Verbraucher beim Erwerb messba-rer Güter und Dienstleistungen und die Schaffung der Voraussetzungen für richtiges Messen im Geschäftsverkehr. Weitere Ziele sind die Ge-währleistung der Messsicherheit im Gesundheitsschutz, Arbeits- und Um-weltschutz sowie die Stärkung des Vertrauens in amtliche Messungen.

Diese Ziele werden bereits jetzt schon in wichtigen Bereichen von belie-henen Unternehmen, wie dem TÜV oder den Schornsteinfegern wahrge-nommen. Der Bereich der Messung wird zwar historisch von Behörden im formellen Sinne wahrgenommen, dieses Bild ist jedoch nicht einheit-lich. Es zeigt sich vielmehr, dass der Staat bereit ist, fachlich geeignete Private mit derartigen Aufgaben zu betrauen, wenn unter anderem de-ren Unabhängigkeit gesichert ist.

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Im Eichrecht wurde die Herstellereichung (Konformitätserklärung des Herstellers mit den von der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt erteilten Bauartzulassungen) eingeführt, die den Hersteller viel stärker als bisher in die Pflicht nimmt. Es zeigt sich also, dass die Einbindung Privater im Mess- und Eichrecht voranschreitet. Die Garantie für die Einhaltung der Ziele des Mess- und Eichrechtes lässt sich auch durch den Einsatz entsprechend verpflichteter Privater erreichen, wenn deren Sachkunde, Unabhängigkeit, Zuverlässigkeit und Leistungsfähigkeit ge-sichert ist. Der Gesetzgeber hat einen weiten Einschätzungsspielraum der tatsächlichen Verhältnisse und ihrer Entwicklung. Es ist also nicht verfehlt anzunehmen, dass die Bedeutung Privater im Mess- und Eich-wesen zunimmt und der Staat sich entsprechend zurückzieht. Mithin ist eine Beleihung mit eichrechtlichen Aufgaben dem Grunde nach mög-lich. Thüringen beschreitet als erstes Land den Weg der Beleihung Pri-vater im gesetzlichen Mess- und Eichwesen.

B. Zu den einzelnen Bestimmungen

Zu § 1 Abs. 1

Seit Wirksamwerden der Föderalismusreform I haben die Länder das Recht, die Einrichtung der Behörden und das Verwaltungsverfahren für die Bundesgesetze, die sie als eigene Angelegenheit ausführen, grund-sätzlich selbst zu regeln (Artikel 84 des Grundgesetzes). Das Eichge-setz (EichG) in der Fassung vom 23. März 1992 (BGBl. I S. 711) in der jeweils geltenden Fassung enthält keine Vorgaben, wonach der Bund das Verwaltungsverfahren abschließend und bundeseinheitlich regelt. Mithin haben die Länder die Kompetenz, in den Verwaltungsvollzug Be-liehene einzubinden.

Die Beleihung darf nur durch Gesetz oder aufgrund eines Gesetzes er-folgen. Da es in Thüringen kein allgemeines Beleihungsgesetz gibt, muss für diesen Bereich ein spezielles Beleihungsgesetz geschaffen werden. Die Beleihung setzt einen Antrag voraus. Der Umfang der Be-leihung beschränkt sich auf Maßnahmen zur Sicherung der Eichpflicht und Gewährleistung der Messsicherheit nach § 2 Abs. 4 EichG. Hierbei ist gewährleistet, das bundesrechtliche Zuordnungen, wie dies durch die Bestimmungen des Teil 9 der Eichordnung vom 12. August 1988 (BGBl. I S. 1657) in der jeweils geltenden Fassung für die Prüfstellen für die Eichung von Messgeräten für Elektrizität, Gas, Wasser oder Wär-me erfolgt ist, unberührt bleiben. Nicht erfasst werden soll die Fertigpa-ckungskontrolle.

Nicht übertragen werden soll auch die Zuständigkeit für den Vollzug von Bußgeldverfahren. Zwar wird vertreten, dass Ordnungswidrigkeiten le-diglich sogenanntes Verwaltungsunrecht darstellen, andererseits ver-weist das Gesetz über Ordnungswidrigkeiten hinsichtlich der Durchfüh-rung des Bußgeldverfahrens umfänglich auf die Strafprozessordnung, welche erhebliche Eingriffsbefugnisse vorsieht.

Die Beleihung wird auch nicht durch andere Normen, insbesondere Arti-kel 33 Abs. 4 des Grundgesetzes (Vorbehaltsbereich) ausgeschlossen. Die hier näher zu betrachtende Bestimmung des Eichgesetzes ist § 16 EichG (Betretungsrecht). Diese Norm regelt das Betreten von Geschäfts-räumen. Die Rechtsprechung des Bundesverfassungsgerichts fasst zwar Geschäftsräume mit unter den Begriff der Wohnung im Sinne des Arti-kels 13 des Grundgesetzes, allerdings hat das Gericht das Betreten von Geschäftsräumen als einen weniger intensiven Grundrechtseingriff an-gesehen, als das Betreten von zu Wohnzwecken benutzten Räumen.

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Führt man sich des Weiteren vor Augen, dass Schornsteinfeger, eben-falls als beliehene Unternehmer, ein Zutrittsrecht zu Wohnungen haben, bestehen keine Bedenken, einem Beliehenen auf dem Gebiet des ge-setzlichen Mess- und Eichwesens Betretungsrechte für Geschäftsräu-me zu üblichen Zeiten zu übertragen.

Die Norm ist § 44 Abs. 3 ThürLHO nachgebildet.

Zu § 1 Abs. 2

Die Bestimmung regelt Befristung, Widerruf und Rücknahme der Be-leihung.

Zu § 1 Abs. 3

Absatz 3 enthält eine Verordnungsermächtigung, um Anforderungen an den Beliehenen stellen zu können. Zweck der Verordnungsermäch-tigung ist, die Ziele des Eichgesetzes auch bei einer Beleihung abzusi-chern. Vorgesehen ist eine Rechtsverordnung, die sich am Regelungs-modell des Teils 9 der Eichordnung für die Prüfstellen für die Eichung von Messgeräten für Elektrizität, Gas, Wasser oder Wärme orientiert. Der Bund hat hier ein Beleihungsmodell für einen Teilbereich des Mess- und Eichwesens vorgegeben, an das sich der Landesverordnungsge-ber anlehnen kann.

Vierter Teil

Zu Artikel 11

Die Regelung dient der Haushaltskonsolidierung. Aus diesem Grund sol-len die Mittel dem Gesamthaushalt zugeführt werden. Es handelt sich um Mittel, die derzeit zur Erreichung des Gesetzesziels nicht zwingend er-forderlich sind und erforderlichenfalls in den nächsten Jahren dem Woh-nungsbauvermögen wieder zugeführt werden können. Die auf die Jahre 2013 und 2014 beschränkten Entnahmen werden nach derzeitiger Ein-schätzung in diesem Zeitraum nicht zu einer Einschränkung der sozia-len Wohnraumförderung führen.

Zu Artikel 12

A. Allgemeines

Bund und Länder haben sich in der Kommission zur Modernisierung der bundesstaatlichen Ordnung darüber verständigt, die Tatbestände der Mischfinanzierung nach Artikel 104a Abs. 4 des Grundgesetzes deutlich zu reduzieren. Im Zuge der Beschlüsse zur Föderalismusreform wurden zum 1. Januar 2007 unter anderem auch die Finanzhilfen zur Verbesse-rung der Verkehrsverhältnisse der Gemeinden abgeschafft.

Mit Artikel 143c des Grundgesetzes wurde eine Übergangsbestimmung geschaffen, die einen Rechtsanspruch der Länder auf finanzielle Kom-pensation für den Wegfall der investiven Bundesmittel in den genannten Bereichen bis zum 31. Dezember 2019 begründet. Artikel 143c Abs. 2 des Grundgesetzes enthält eine Regelung über die Aufteilung der jährli-chen Festbeträge auf die Länder zunächst bis zum 31. Dezember 2013. Auf das Land entfallen derzeit bis Ende 2013 Kompensationsmittel nach § 3 Abs. 1 Satz 1 in Verbindung mit § 4 Abs. 3 des Entflechtungsgeset-zes zur Verbesserung der Verkehrsverhältnisse der Gemeinden von jähr-

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lich etwa 50,23 Millionen Euro. Diese Mittel müssen entsprechend ih-rer spezifischen Zweckbindung an die Kommunen ausgereicht werden.

Gemäß Artikel 143c Abs. 3 des Grundgesetzes haben Bund und Län-der zudem bis Ende 2013 auszuhandeln, in welcher Höhe die genann-ten Kompensationsleistungen zur Aufgabenerfüllung der Länder "noch angemessen und erforderlich" sind (Revisionsklausel). Da nur die Höhe des Anspruches auf Kompensationsmittel einer Überprüfung unterliegt, nicht aber die grundsätzliche Verpflichtung, wird der Bund im Zeitraum von 2014 bis 2019 unstreitig weiter Kompensationsmittel für die genann-ten Aufgabenbereiche erbringen.

Ab dem 1. Januar 2014 entfällt allerdings die verfassungsrechtliche Zweckbindung in den jeweiligen Aufgabenbereichen. Es bleibt lediglich eine Verpflichtung der Länder zu einem Einsatz der Mittel für Investitio-nen bestehen (vgl. Artikel 143c Abs. 3 Satz 2 des Grundgesetzes). Die-se Verpflichtung beschränkt sich jedoch nicht auf Investitionen in den Kommunen, die Länder könnten die Mittel damit auch für eigene Inves-titionen verwenden.

Mit dem Gesetz soll eine landesgesetzliche Regelung zur Zweckbindung der Mittel aus dem Entflechtungsgesetz für kommunale Investitionen in die Infrastruktur geschaffen werden.

Entsprechend der derzeitigen spezifischen Zweckbestimmung nach dem Entflechtungsgesetz soll der Schwerpunkt auch zukünftig bei Vor-haben des kommunalen Straßenbaus und des Öffentlichen Personen-nahverkehrs liegen, jedoch nicht auf diese beschränkt sein. Auch Pro-jekte der technischen kommunalen Infrastruktur sollen förderfähig sein.

Die Mittel sollen in der Regel durch Zuwendungen bereitgestellt wer-den. Im Einzelfall soll es aber auch möglich sein, dass das Land hier-von abweichend eigene Investitionen durchführt, die den Kommunen zugutekommen.

Das Gesetz schafft insbesondere auch eine weitgehende Planungs-sicherheit für kommunale Aufgabenträger, Gemeinden, Eisenbahnin-frastrukturunternehmen sowie Unternehmen des öffentlichen Perso-nennahverkehrs, weil auch nach dem Jahr 2013 in diesen Bereichen Fördermittel benötigt werden.

B. Zu den einzelnen Bestimmungen

Zu § 1

Zu Absatz 1

Am 31. Dezember 2013 läuft die gruppenspezifische Zweckbindung der Mittel nach § 3 Abs. 1 in Verbindung mit § 4 Abs. 3 des Entflechtungsge-setzes für Investitionen zur Verbesserung der Verkehrsverhältnisse der Gemeinden aus. Mit der Regelung wird diese Zweckbindung der Mittel als investive Zweckbindung für kommunale Infrastrukturprojekte fortge-schrieben; sie enthält damit eine mit Bundesrecht vereinbare einseitige Selbstverpflichtung des Landes zur Verwendung der Mittel.

Zu Absatz 2

Absatz 2 stellt klar, dass die Ausreichung der Mittel durch Zuwendun-gen erfolgt und verweist auf die §§ 2 und 3, in denen die Zweckbindung inhaltlich ausgestaltet wird.

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Zu Absatz 3

Hier wird die Möglichkeit eingeräumt, dass das Land im Einzelfall Inves-titionen in die Infrastruktur, die die Verkehrsverhältnisse der Gemeinden verbessern, nach Anhörung der betroffenen Kommunen auch selbst durchführen kann. Eine solche Ausnahmeregelung ist in den Fällen sinnvoll, in denen erforderliche Investitionen von den Zuwendungsemp-fängern, insbesondere aus rechtlichen Gründen, nicht selbst als eigene Projekte durchgeführt werden können oder in denen dies unzweckmä-ßig wäre. Hier bietet es sich an, dass das Land diese Investitionen un-mittelbar selbst durchführt.

Zu Absatz 4

Absatz 4 stellt klar, dass durch das Gesetz keine Rechtsansprüche auf die Gewährung von Zuwendungen begründet werden. Diese Einschrän-kung ist schon deshalb notwendig, weil eine Förderung nur im Rahmen der zur Verfügung stehenden Haushaltsmittel möglich ist. Dabei han-delt es sich um eine gesetzliche Klarstellung eines allgemeinen Förder-grundsatzes. Das Recht der Zuwendungen ist gerade vom Fehlen eines Rechtsanspruchs geprägt.

Zu § 2

§ 2 zählt zunächst auf, wer als Zuwendungsempfänger in Betracht kommt und wessen Vorhaben gefördert werden können. § 2 beschreibt darü-ber hinaus, welche Vorhaben zur Verbesserung der Infrastruktur in den Kommunen förderfähig sind. Die Formulierung "insbesondere" betont, dass die Aufzählung nicht abschließend ist. Wie dargelegt, soll mit dem Gesetz eine landesgesetzliche Regelung zur Zweckbindung der Mittel aus dem Entflechtungsgesetz für kommunale Investitionen in die Infra-struktur geschaffen werden. Entsprechend der derzeitigen spezifischen Zweckbestimmung nach dem Entflechtungsgesetz soll der Schwerpunkt auch zukünftig bei Vorhaben des kommunalen Straßenbaus und des Öffentlichen Personennahverkehrs liegen, jedoch nicht auf diese be-schränkt sein. Auch Projekte der technischen kommunalen Infrastruk-tur sind förderfähig.

Zu Absatz 1

Zu Satz 1 Nummer 1

Nummer 1 nennt den Katalog von förderfähigen Vorhaben vor allem auf dem Gebiet des kommunalen Straßen- und Brückenbaus.

Zu Buchstabe a

Die Bestimmung entspricht § 2 Abs. 1 Nr. 1 Buchst. a des Gemeindever-kehrsfinanzierungsgesetzes (GVFG). Der Begriff "verkehrswichtige inner-örtliche Straßen" ist bisher nicht normativ festgelegt. In der Regel sind das Straßen, welche innerhalb der geschlossenen Ortslage die Grund-struktur des Straßennetzes bilden. Es muss sich um Straßen mit maß-gebender Verbindungsfunktion handeln. Die Anforderungen, die für die Anerkennung als verkehrswichtige innerörtliche Straße zu stellen sind, können jedoch von Fall zu Fall und je nach Größe der Gemeinden ver-schieden sein.

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Zu Buchstabe b

Die Bestimmung betrifft den für Linienbusse vom übrigen Fahrverkehr - zumindest für bestimmte Zeiten - freigehaltenen Verkehrsraum. Sie entspricht § 2 Abs. 1 Nr. 1 Buchst. b GVFG. Signalanlagen, einschließ-lich technischer Steuerungsmaßnahmen zur Beeinflussung von Lichtsig-nalanlagen, sind als Bestandteil der Straße von der Förderung umfasst.

Zu Buchstabe c

Buchstabe c beschreibt den Tatbestand derjenigen öffentlichen Straßen, die den Anschluss von Gebieten mit größerem Verkehrsaufkommen an das überörtliche Verkehrsnetz herstellen. Zum überörtlichen Verkehrs-netz gehören Bundesfernstraßen, Landesstraßen und Kreisstraßen, ferner wichtige Bahnhöfe und Flughäfen, bedeutende Verkehrslande-plätze und Binnenhäfen. Die Bestimmung entspricht § 2 Abs. 1 Nr. 1 Buchst. c GVFG.

Zu Buchstabe d

Regelungsinhalt der Bestimmung sind Straßen, die das Grundnetz von Gemeinden zur Verbindung größerer Gemeindeteile bilden.

Zu Buchstabe e

Zum Tatbestand dieser Norm zählen dynamische Verkehrsleitsysteme als Steuerungs- und Informationssysteme zur Verbesserung des Ver-kehrsflusses und der Verkehrssicherheit, zur Minderung von Parksuch-verkehr, zur umweltverträglichen Verkehrsführung und zur Vernetzung der Verkehrsträger. Öffentliche Umsteigeparkplätze zur Verringerung des motorisierten Individualverkehrs sind in der Regel nur förderfähig, soweit sie den Benutzern entweder kostenfrei zur Verfügung gestellt werden oder die geforderten Gebühren lediglich die Betriebskosten de-cken. Die Bestimmung entspricht dem § 2 Abs. 1 Nr. 1 Buchst. f GVFG.

Zu Buchstabe f

Nach dieser Bestimmung können Maßnahmen an abgestuften Landes-straßen (einschließlich Randverbreiterung oder Randverstärkung) ge-fördert werden.

Zu Buchstabe g

Nach dieser Norm können verkehrswichtige selbständig geführte, über-wiegend dem Alltagsverkehr dienende Radverkehrsanlagen gefördert werden. Voraussetzung hierfür ist, dass die Radverkehrsanlagen im Flä-chennutzungsplan oder einem gleichwertigen Plan der Kommune aus-gewiesen sind.

Zu Satz 1 Nummer 2

Satz 1 Nr. 2 enthält die Fördertatbestände aus dem Bereich des schie-nengebundenen öffentlichen Personennahverkehrs (SPNV und St-PNV). Nach Buchstabe a können Bau, Ausbau oder Instandsetzung ei-nes Verkehrsweges von Straßenbahnen gefördert werden. Buchstabe b erweitert die zuwendungsfähigen Vorhaben allgemein auf Eisenbah-nen, während nach § 2 Nr. 2 Buchst. b GVFG eine Beschränkung auf nichtbundeseigene Eisenbahnen enthalten war. Da aber der früher gel-tende § 11 GVFG ohnehin die Möglichkeit eröffnete, Vorhaben bundes-

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eigener Unternehmen zu fördern, liegt darin keine Erweiterung der för-derungsfähigen Vorhaben, sondern lediglich eine anwenderfreundliche Vereinfachung der im nicht mehr geltenden Gemeindeverkehrsfinanzie-rungsgesetz gewählten Regelungstechnik. Der Bund setzte nach dem Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz den Maßstab, dass nur besonde-re Bahnkörper gefördert werden. Dies wird nicht übernommen. Interes-sen der Verkehrsbeschleunigung stehen dem nicht entgegen. Daher wird die Förderung von Verkehrswegen nicht an einen besonderen Bahnkör-per gebunden. Aufgrund historisch gewachsener örtlicher Begebenheiten ist es nicht immer möglich, die Bahngleise in einen eigenen Bahnkörper zu legen. Gerade in Innenstädten mit gewachsener Bausubstanz und am Streckenende von Straßenbahn-, Stadtbahnlinien ist ein Mischver-kehr von motorisiertem Individualverkehr und schienengeführten Fahr-zeugen nicht in jedem Fall zu vermeiden. Der Vorrang der schienenge-führten Fahrzeuge kann durch entsprechende Signalanlagen trotzdem gewährleistet werden. Ein Ausschluss der Förderung von Schienenan-lagen, die nicht im besonderen Bahnkörper geführt werden, trüge den Bedingungen des Landes nicht ausreichend Rechnung.

Zu Satz 1 Nummer 3

Gefördert wird der Bau oder Ausbau von Zugangsstellen zum öffentli-chen Personennahverkehr, von Verknüpfungspunkten, Buswendeschlei-fen und Umsteige anlagen, soweit sie dem öffentlichen Personennahver-kehr dienen. Die Bestimmung greift damit Regelungen des nicht mehr geltenden § 2 Abs. 1 Nr. 3 GVFG sowie des § 2 Abs. 1 Nr. 1 Buchst. f GVFG auf. Zugangsstellen zum öffentlichen Personen nahverkehr kön-nen beispielsweise zentrale Omnibusbahnhöfe oder Haltestelleneinrich-tungen im Straßen- und Schienenpersonen nahverkehr sein. Verknüp-fungspunkte dienen insbesondere der Verknüpfung mehrerer Linien des öffentlichen Personennahverkehrs untereinander und/oder mit den Net-zen anderer öffentlicher Verkehrsmittel. Umsteigeanlagen an Haltestel-len des öffentlichen Personen nahverkehrs sind Parkeinrichtungen jeder Art (also z. B. auch Fahrradstellplätze und Fahrradgaragen), soweit sie dazu bestimmt sind, dem Übergang von Individualverkehr auf Verkehrs-mittel des öffentlichen Personennahverkehrs zu dienen.

Zu Satz 1 Nummer 4

Satz 1 Nr. 4 übernimmt die Regelung des § 2 Abs. 1 Nr. 4 GVFG und er-weitert diese entsprechend dem inzwischen erfolgten technischen Fort-schritt auf den Begriff der Telematik im öffentlichen Personennahver-kehr. Danach können Beschleunigungsmaßnahmen für den öffentlichen Personennahverkehr, insbesondere rechnergesteuerte Betriebsleitsys-teme und technische Maßnahmen zur Steuerung von Lichtsignalanla-gen, gefördert werden. Beschleunigungsmaßnahmen und rechnerge-steuerte Betriebsleitsysteme sollen den Betriebsablauf von öffentlichen Nahverkehrssystemen beschleunigen oder verbessern, um dadurch die Attraktivität des öffentlichen Personennahverkehrs zu steigern. Techni-sche Maßnahmen zur Steuerung von Lichtsignalanlagen sind Anlagen zur Bevorrechtigung von Verkehrsmitteln des öffentlichen Personennah-verkehrs. Förderfähig können aber auch Sicherungs-, Dispositions-, Ver-triebs-, Service- und Informationssysteme sein, soweit sie der Verbesse-rung der Verkehrsangebote im öffentlichen Personennahverkehr sowie einer ökonomischen und ökologischen Optimierung der Verkehrsabläu-fe und der Verbesserung der Sicherheit im öffentlichen Personennah-verkehr dienen.

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Zu Satz 1 Nummer 5

Die Bestimmung wurde aus § 2 Abs. 1 Nr. 3 GVFG übernommen und soll Investitionen in Betriebsanlagen des öffentlichen Personennahver-kehrs, wie Betriebshöfe und Werkstätten ermöglichen.

Zu Satz 1 Nummer 6

Die Bestimmung entspricht fast vollständig dem § 2 Abs. 1 Nr. 5 GVFG. Gefördert werden Kreuzungsmaßnahmen nach dem Eisenbahnkreu-zungsgesetz oder dem Bundeswasserstraßengesetz, soweit Gemeinden oder Landkreise als Baulastträger der kreuzenden Straße Kostenanteile zu tragen haben. Förderungsfähig sind nur die gesetzlich vorgeschriebe-nen Kostenanteile der Gemeinden oder Landkreise an der Kreuzungs-maßnahme. Zuwendungen können in Ausnahmefällen auch an Eisen-bahninfrastrukturunternehmen als Baulastträger gewährt werden, die Kostenanteile des kreuzenden Schienenweges zu tragen haben.

Zu Satz 1 Nummer 7

Nach dieser Bestimmung kann die Beschaffung von neuen Linienomni-bussen und Straßenbahnfahrzeugen gefördert werden.

Zu Satz 1 Nummer 8

Satz 1 Nr. 8 bestimmt, dass auch sonstige Projekte der technischen kommunalen Infrastruktur förderfähig sind.

Zu Satz 2

Mit Satz 2 wird klargestellt, dass für Vorhaben nach Satz 1 Nr. 1 Buchst. f nur bauliche Erhaltungsmaßnahmen förderfähig sind.

Zu Absatz 2

Absatz 2 versetzt das für Verkehr zuständige Ministerium - soweit nicht der Landtag bereits im Rahmen der jährlichen Haushaltsgesetze eine Regelung getroffen hat - in die Lage, regelmäßig und kurzfristig eine be-darfsgerechte Aufteilung der Finanzhilfen durchzuführen.

Zu Absatz 3

Nach Absatz 3 werden Einzelheiten zu Verfahren, Höhe, Umfang und sonstigen Modalitäten der Förderung (Finanzierungsart, Pauschalen, Aufstellung von Programmen, Berücksichtigung sonstiger Vorschriften etc.) wie bisher in Verwaltungsvorschriften des zuständigen Ministeri-ums geregelt. Es wird festgelegt, dass Ausnahmen im Einzelfall der Zu-stimmung des zuständigen Ministeriums bedürfen.

Zu § 3

Zu Absatz 1

Absatz 1 entspricht dem Ausschlussgrund des § 14 Abs. 1 GVFG. Da-nach können Vorhaben, die ohne Förderung ausgeführt worden sind, auch nachträglich nicht mehr gefördert werden. Dies folgt aus § 23 der Thüringer Landeshaushaltsordnung. Ausgeführt ist ein Vorhaben dann, wenn der Träger des Vorhabens alle mit dem Vorhaben zusammenhän-genden Verpflichtungen erfüllt hat. Stichtag ist jeweils der 1. Januar des Jahres, in dem die Förderung beginnen soll.

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Zu den Absätzen 2 und 3

Zuwendungen für Vorhaben, die bei Außerkrafttreten der Zweckbindung entsprechend dem früheren Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz am 31. Dezember 2013 noch nicht vollständig abgeschlossen sind, werden nach diesem Gesetz fortgeführt. Deshalb sind Übergangsregelungen notwendig, die die Fortgeltung der Förderprogramme des Landes und der erteilten, aber noch nicht vollständig abgewickelten Zuwendungsbe-scheide sicherstellen. Absatz 2 Satz 3 stellt klar, dass vor Inkrafttreten dieses Gesetzes geförderte Vorhaben mit einem höheren Zuwendungs-anteil als nach der neuen Rechtslage auch nach Inkrafttreten des Ge-setzes fortgesetzt werden können.

Fünfter Teil

Zu Artikel 13

Zu Absatz 1

Absatz 1 regelt das Inkrafttreten des Gesetzes am 1. Januar 2013.

Zu Absatz 2

Zu Nummer 1

Die Bestimmung regelt das abweichende Inkrafttreten der Änderung des Thüringer Studentenwerksgesetzes.

Zu Nummer 2

Die geänderte Regelung bezüglich der Differenzierung des Berufsvor-bereitungsjahres tritt zum Schuljahr 2013/2014 in Kraft.

Zu Nummer 3

Nummer 3 regelt das abweichende Inkrafttreten des Thüringer Gemeinde-infrastrukturfördergesetzes. Das Gesetz tritt am 1. Januar 2014 in Kraft. Das Datum ergibt sich aus der Tatsache, dass die gruppenspezifische Zweckbindung nach § 6 Abs. 2 EntflechtG bis zum 31. Dezember 2013 gelten wird. Ab dem 1. Januar 2014 sieht das Entflechtungsgesetz nur noch eine investive Zweckbindung der Bundesmittel vor. Das Land wäre nach Bundesrecht ab diesem Zeitpunkt frei, auch bislang nicht förde-rungsfähige Vorhaben mit Zuwendungen zu bedenken. Für eine bruch-lose Überleitung der Zweckbindung der Finanzhilfen ist ein Inkrafttreten des vorliegenden Gesetzes zum 1. Januar 2014 erforderlich.

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