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Thüringer Volkshochschulverband e.V. · Jahresbericht 2012 1

Jahresbericht2012

tvvThüringer Volkshochschulverband e.V.

Thüringer Volkshochschulverband e.V. · Jahresbericht 20122

Der Thüringer Volkshochschulverband e.V. ist der Interessen- und Fachverband der 23 kommunalen Thüringer Volkshochschulen.

Wir verstehen uns als Impulsgeber und Vernetzer in der Erwachsenenbildung.

Informationen zur Schreibweise: Ausschließlich aus Gründen der besseren Lesbarkeit haben wir auf die geschlechter-gerechten Wortbildungen wie z.B. „Teilnehmer/-innen“ verzichtet und uns in der Regel der reduzierten „männlichen“ Schreibweise bedient.


Liebe Leserin, lieber Leser,

die Erwachsenenbildung ist ein eigenständiger, gleichberechtigter Teil des Bildungswesens, steht allen o� en und dient der Verwirklichung des Rechts auf Bildung. Die Erwachsenenbildung dient der allgemeinen, politischen, kulturellen und beru� ichen Bildung. Diese beiden Sätze stehen zu Beginn der Paragrafen 1 und 2 des Thüringer Erwachsenenbildungsgesetzes. Die Volkshochschulen haben dabei den Auftrag, für die Bürgerinnen und Bürger in den Kommunen eine Grundversorgung an Erwachsenenbildung zu gewährleisten. Diesem Auftrag haben sich die Volkshochschulen mit ihrem Verband auch im Jahr 2012 erfolgreich gestellt.

Besonders hervorzuheben sind im Jahr 2012 der im Mai durchgeführte Sprachentag, der Fachtag „Alphabetisierung“, die 1. Fachtagung Integration und eine erstmalige, im Thüringer Landtag organi-sierte Ausstellung unter dem Thema „Bandbreite – Werke der kulturellen Bildung“. Die bundesweite Tagung mittelstädtischer Volkshochschulen, welche im Juni 2012 auf Einladung der VHS Arnstadt-Ilmenau in Arnstadt stattfand, wurde durch den Verband unterstützt.

Auf der Mitgliederversammlung des Verbandes wurde 2012 ein neuer Vorstand für die nächsten vier Jahre gewählt. An der Spitze des Verbandes steht erneut mit einem einstimmigen Ergebnis, Frau Christine Zitzmann, die Landrätin des Landkreises Sonneberg.

Neben zahlreichen weiteren Aktivitä-ten in der Ö� entlichkeitsarbeit fand zu Beginn des Herbstsemesters 2012 an allen Volkshochschulen eine Aktionswoche zur Semestererö� nung statt. In zahlreichen Veranstaltungen, Vorträgen, Schnupper-kursen und Gesprächen konnten sich die Bürgerinnen und Bürger über die Angebote der Volkshochschulen informieren.

Im Jahr 2012 setzten neben der Ver-bandsdirektorin 13 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter die zahlreichen Aufgaben des Verbandes erfolgreich um.

Unser Dank geht an alle haupt- und nebenberu� ichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Volks-hochschulen für ihre engagierte und kreative Arbeit, an die Träger der Einrichtungen – die Landkreise und kreisfreien Städte – und an unsere Kooperationspartner.

Sylvia Kränke – Verbandsdirektorin –

und kreisfreien Städte – und an unsere Kooperationspartner.

Sylvia Kränke


Am 25. September 2012 fand die Mitgliederversammlung des Verbandes auf Einladung des Landrates des Saale-Orla-Kreises, Herrn Fügmann, in Schleiz statt. Im ö� entlichen Teil hat die Vertreterin vom Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF), Frau Bartholome, zum Thema „die Volkshochschulen – kompetente Partner im Bereich Integration“ referiert. Dabei hob sie besonders die wichtige Rolle der Volkshochschulen für eine gelingende Integration von ausländischen Menschen hervor.

In der Geschäftssitzung stand neben den Berichten des vergangenen Jahres die Neuwahl des Vorstandes des Verbandes im Mittelpunkt.

Die Mitglieder des neu gewählten Vorstandes des Thüringer Volkshochschulverbandes e.V. sind:

Christine Zitzmann Präsidentin Landrätin des LK SonnebergGudrun Luck Vorsitzende VHS JenaWolfgang Kopplin Stellv. Vorsitzender Schulverwaltungsamt Altenburger LandMichael Kriese Stellv. Vorsitzender VHS Ky� häuserkreisOlga Vitzthum Beisitzerin KVHS Weimarer LandSven Steinbrück Beisitzer Bürgerbüro WeimarHartmut Kliem Vertreter der RK Süd VHS Wartburgkreis

Sylvia Kränke (beratend) Verbandsdirektorin

Als Vertreter der kommunalen Spitzenverbände: Dr. Detlef Klass Thüringischer Landkreistag Stephen Krumrey Gemeinde- und Städtebund Thüringen

Interessenvertretung und Ö� entlichkeitsarbeit

Der neugewählte Vorstandv.l.n.r.: Wolfgang Kopplin, Gudrun Luck, Olga Vitzthum, Christine Zitzmann, Michael Kriese, Sylvia Kränke (Verbandsdirektorin), Sven Steinbrück, Reingard Mende (Rechnungsprüferin), Gerhard Tölle (Rechnungsprüfer)


Als Interessenvertretung der Volkshochschulen agiert der Verband auf Kommunal-, Landes- und Bundesebene. Als Dienstleister für seine Mitglieder wurden auch im Jahr 2012 zahlreiche Gespräche mit den Vertretern der Kommunen zu Themen wie Personal, Finanzen, Organisati-onsentwicklung, Qualitätssicherung geführt. Auf Landesebene war der Verband neben den Gesprächen mit Landtagsabgeordneten z.B. in folgenden Bereichen aktiv: · im Landeskuratorium für Erwachsenenbildung· als Mitglied des Landesintegrationsbeirates· in der Ehrenamtsstiftung· bei der Weiterentwicklung der Landestourismuskonzeption· bei der Entwicklung des Kulturkonzeptes für ThüringenAuf Bundesebene leitet die Verbandsdirektorin Frau Kränke die Arbeitsgruppen „Markenfüh-rung“ und „Statistik“ des DVV e.V. und vertritt den Deutschen VHS-Verband in der Bewertungs-kommission für Integrationskurse. Im Oktober 2012 haben die Lan-desverbände der Volkshochschu-len aus Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen eine gemeinsame Erklärung zur intensiven Zusam-menarbeit unterzeichnet. Die Aktivitäten der Volkshoch-schulen und des Verbandes in der Ö� entlichkeitsarbeit nehmen jedes Jahr zu. Nur so wird gewähr-leistet, dass der direkte Kontakt mit den Bürgerinnen und Bürgern erfolgt. Aktualität und Vielfalt der Mediennutzung bedeuten aber auch einen zunehmenden Betreuungsaufwand. So werden die Internetauftritte der Volks-hochschulen und des Verbandes regelmäßig den Wünschen der Teilnehmer und Interessenten angepasst. Grundlage dafür sind die von der Mitgliederversammlung verabschiedeten Internetstandards. 2012 fand thüringenweit erstmals eine Aktionswoche zu Beginn des Herbstsemesters 2012 statt. Thüringerinnen und Thüringer konnten vom 3. bis 7. September 2012 einen Blick hinter die Kulissen der Volkshochschulen werfen, Angebote unverbindlich ausprobieren und mit den Mitarbeitern der VHS ins Gespräch kommen. Es wurden unterschiedlichste Aktionen angebo-ten - Schnupperkurse, Einstufungstests für Sprachkurse und Kreativangebote mischten sich hier mit außergewöhnlichen Bildungsangeboten.



Mit den Aktivitäten in der Ö� entlichkeit wollen die Volkshochschulen Lust auf Weiterbildung machen, die gerade im Erwachsenenalter wichtig für die beru� iche Quali� zierung, aber auch für die schöpferische Entfaltung, körperliche Gesunderhaltung und Auseinandersetzung mit gesellschaftlichen Themen ist. Regelmäßig erscheinen im Fachjournal „diskurs“ Beiträge aus der Arbeit der VHS und des Verbandes in Thüringen.

Der TVV e.V. präsentierte seine Arbeit und die der Volkshochschulen zum Tag der o� enen Tür im Landtag, dem Thüringer Bildungssymposium und auf zentralen Berufsbildungsmessen in Erfurt.

Am 1. März 2011 wurden erstmals Zahlen zur Größenordnung des funktionalen Analphabetis-mus in Deutschland verö� entlicht, die auf empirischer Basis erhoben wurden. Zentraler Befund: Etwa 7,5 Millionen Erwachsene in Deutschland können nicht richtig lesen und schreiben.

Auch in Thüringen kann davon ausgegangen werden, dass 14 Prozent aller Erwerbsfähigen nicht ausreichend lesen und schreiben können. Das sind rechnerisch abgeleitet ca. 200.000 Betro� ene.

Die Volkshochschulen in Thüringen bieten Kurse an, in denen Erwachsene lesen und schreiben lernen können. Hier können sie in kleinen und persönlichen Gruppen und mit fachgerechter Unterstützung genau das lernen, was sie für Alltag und Beruf an Lese- und Schreibkenntnissen brauchen. In Beratungsgesprächen informieren die Volkshochschulen ausführlich über das Kurs-angebot und die Kursinhalte.

Seit 2010 läuft an den Volkshochschulen in Thüringen mit � nanzieller und ideeller Unterstützung des Ministeriums für Bildung, Wissenschaft und Kultur (TMBWK) die Alpha Initiative Thüringen. Die Verbesserung der Erreichbarkeit der Betro� enen ist ein Schwerpunkt dieser Initiative.

Mit den zusätzlichen Mitteln wurde an jeder Volkshochschule in Thüringen ein „Lernzentrum Lesen und Schreiben“ eingerichtet. Damit ist eine thüringenweite Infrastruktur zur Information, Beratung und Unterstützung für Betro� ene an den Thüringer Volkshochschulen entstanden.


Die Alpha Initiative und der Programmbereich Grundbildung


Unterzeichnung des Thüringer Alphabündnisses durch Prof. Dr. Merten, Staatssekretär im TMBWK, und Gudrun Luck, Vorsitzende des TVV e.V.

Die Ergebnisse der Alpha Initiative in Thüringen zeigen sehr deutlich, dass durch die Bereitstel-lung von � nanziellen Mitteln für die Teilnehmergewinnung, für die Quali� zierung von Kurs-leitern, für Ö� entlichkeitsarbeit und für Honorare für Kursleiter von Alphabetisierungskursen Menschen, die nicht ausreichend lesen und schreiben können, erreicht werden.

Im Jahr 2012 gab es viele Aktivitäten von Seiten des Landesver-bandes, um die Alphabetisierung weiter voran zu bringen. So fand am 25.06.2012 in Jena die Fachtagung „Alphabetisierung – (k)eine Randerscheinung?“ mit fast 80 Teilnehmerinnen und Teilnehmern statt.

Nur die Behebung der Bildungsde� zite ermöglicht beru� iche Integration und gesellschaftliche Teilhabe.

Die Rückmeldungen waren sehr positiv. Gelobt wurden die abwechslungsreichen Vorträge und die Vielzahl von Teilnehmern aus unterschiedlichen Einrichtungen und Institutionen, die das Problembewusstsein des Themas in der Veranstaltung verdeut-lichten. Als Aufgabenstellung wurde der Ausbau der Netzwerk-arbeit gefordert, der bereits durch die Fachtagung angestoßen werden konnte.

Am 08.09.2012, dem Weltalphabetisierungstag, wurde das Thü-ringer Alpha Bündnis durch das TMBWK und den TVV e.V. aus-gerufen.

Die Alpha Initiative Thüringen

2010 45 Alphabetisierungskurse 2.783 Unterrichtsstunden 437 Belegungen 291 Teilnehmer/innen

2011 77 Alphabetisierungskurse 3.860 Unterrichtsstunden 789 Belegungen ca. 526 Teilnehmer/innen

2012 110 Alphabetisierungskurse 4.289 Unterrichtsstunden ca. 400 Teilnehmer/innen



651 Belegungen


Die Thüringer sollen für Fremdsprachen begeistert werden! Unter dem Motto „Die weite Welt so nah“ starteten die Thü-ringer Volkshochschulen in das Jahr und warben aktiv für das Erlernen von Fremdsprachen.

Landesweit konnten die Thüringer im Aktionszeitraum die Sprachenvielfalt vor Ort an ihrer Volkshochschule erleben! Denn immerhin sind es über 35 verschiedene Sprachen, die an den Thüringer VHS erlernt werden können.

Vom Januar bis März 2012 gab es zahlreiche Aktionstage rund ums Sprachenlernen. So konn-ten die Thüringer kostenfrei in den aktiven Kursen „schnuppern“, ihre Fremdsprachenkompe-tenzen testen oder sich persönlich beraten lassen. In Sprachencafés und Probestunden gab es Gelegenheit, die Kursleiter, Lernmethoden und Lehrmaterialien kennenzulernen. Auch besondere Kursformate, z.B. internetgestützte Sprachkurse, die � exibles Sprachenlernen möglich machen, konnten ausprobiert werden.

5. Sprachentag der Thüringer Volkshochschulen

Die Kursleiter der Volkshochschulen begeistern ihre Teilnehmer für Sprachen und lassen sich selbst immer wieder begeistern. Zum 5. Mal fand der Sprachentag der Thüringer Volkshoch-schulen zur Weiterbildung der Lehrkräfte statt. 150 Teilnehmer kamen in die Räume der Gast-gebervolkshochschule Jena.

Die weite Welt so nah – Sprachenlernen an den VolkshochschulenSprachenluft schnuppern …

Quelle: Konstantin Gastmann / pixelio.de

Aktionstag der Geraer VHS „Aenne Biermann“

Die telc GmbH – Anbieter der telc lan-guage tests und Tochtergesellschaft des Deutschen Volkshochschul-Verbandes e.V. - unterstützte die Aktion.


Volkshochschulen sind Orte der Integration. Insbesondere im ländlichen Raum Thüringens sind sie die erste Anlauf-stelle für die meisten Zuwanderer.

Im März 2012 verabschiedete das BAMF strengere Anforde-rungen an die Integrationskursträger. Im Kooperationsver-bund erarbeiteten die Volkshochschulen Lösungsansätze zur stufenweisen Umsetzung bis 2014. Das BAMF akkredi-tierte im Sommer 2012 erneut 19 Volkshochschulen Thü-ringens als Integrationskursträger. 17 Volkshochschulen erhielten eine Folgezulassung, 2 Volkshochschulen wur-den erstmalig als Integrationskursträger akkreditiert.

Die berufsbezogene Deutschförderung gewann im Jahr 2012 weiter an Bedeutung und Aufmerksamkeit. Die frühe Anwendung der Sprachkenntnisse aus den klassischen Integrationskursen bewährt sich seit fünf Jahren. Auch

2012 erweiterten knapp 100 Teilnehmer an 9 Volkshochschulen durch Projektförderung aus dem Innenministerium ihre Sprachkennt-nisse im betrieblichen Praktikum.

Zur berufsbezogenen Sprachförderung führte das ESF-BAMF-Netzwerk neben Kursen für Arbeitssuchende erstmalig auch Kurse speziell für Flüchtlinge und Bleibeberechtigte mit Zugang zum Arbeitsmarkt durch. Beteiligt am ESF-BAMF-Projekt sind zwölf Volkshochschu-len und über 20 weitere lokale Partner. Dank diesem Netzwerk bekamen bisher ca. 1.000 Teilnehmende in 64 Kursen die Möglichkeit, sich optimal auf den deutschen Arbeitsmarkt vorzubereiten.

Auch die ersten Beschäftigtenkurse begannen in der Metallbranche sowie im Bereich Hotel und Gastronomie. Das BAMF präsentierte bei seiner Fachtagung in Nürnberg am 14.02.2012 die Kurskonzepte aus dem Trägerverbund der Thüringer Volkshochschulen als best practise- Beispiele und verö� entlichte sie in bundesweiten Publikationen.

Vom Nebeneinander zum Miteinander – Integrationsarbeit der Volkshochschulen

Anhand von Interviews mit Migranten und Arbeitgebern dokumentierte der TVV e. V. Beispiele gelungener

Integration ehemaliger Teilnehmer in der Broschüre „Thüringen miteinander“.

(Download unter www.vhs-th.de/integration.html)

www.vhs-th.de/esf-bamf.html


Vom Nebeneinander zum Miteinander – die Integrationsarbeit der Volkshochschulen

www.meet-the-need-project.euwww.vhs-th.de/meettheneed.html

Mit der Fachtagung „Integration von Migrantinnen und Migranten in den Arbeitsmarkt – Poten-ziale erkennen und nutzen“ am 28.11.2012 in Erfurt reagierte der Verband auf den wachsenden Informationsbedarf der Multiplikatoren aus Jobcentern, Arbeitsagenturen, Ämtern, Arbeitgeber-verbänden und Kammern. Mit knapp 100 Teilnehmern war die Tagung innerhalb kurzer Zeit aus-gebucht.

Auf Einladung des Thüringer Innenministeriums stellte der Verband seine Integrationsarbeit auch den Mitgliedern des Landesintegrationsbeirats vor.

Der wachsende Bedarf an berufsbezogenen Lernmaterialien war Anlass für die Beteiligung am europäischen Projekt „Meet the Need“. Vom 01.01.2011 bis 31.12.2012 erarbeiteten Experten und Sprachkursleiter aus sechs Ländern Unterrichtsmaterialien für fünf verschiedene Berufsbranchen. Im Ergebnis stehen Lehr- und Lernmaterialien kostenfrei zum Download zur Verfügung.

Grußwort des Thüringer Innenministers Jörg Geibert Teilnehmer Fachtagung Integration


Im Jahr 2012 konnten die ersten Teilneh-mer das thüringenweit gültige Zerti� kat für den „Thüringenführer“ erhalten. Die Übergabe erfolgte im Dezember 2012 an der Volkshochschule Jena durch Frau Grönegres, Geschäftsführerin der Thüringer Tourismus GmbH. Anwesend waren auch die Vertreterinnen der Tourismusinformations-zentren von Jena und vom Saale-Holzland-kreis. 7 Teilnehmer erhielten das Zerti� kat mit der Spezialisierung für die Stadt Jena und eine Teilnehmerin das Zerti� kat mit der Spezialisierung „Saale-Tal“.

Das 2011 begonnene Projekt „Englisch für Beschäftigte im Hotel- und Gastgewerbe“ wurde 2012 mit fast 100 Teilnehmern an 4 Standorten abgeschlossen. Um das Projekt weiter zu brin-gen, stellten einige Volkshochschulen im Anschluss selbst Anträge bzw. nahmen die Kurse in ihre Programmhefte auf.

In enger Zusammenarbeit mit den Volkshochschulen ent-stand Ende 2012 das neue Fortbildungsprogramm für päd-agogisches Fachpersonal an Kindertageseinrichtungen und eine eigene Webpräsenz.

Das Thema „vhs Studienko� er“ wurde weiter bearbeitet. In Kooperation mit dem Landesver-band Baden-Württemberg wurde eine bundes-weite Webseite gescha� en.

Beru� iche Bildung

www.vhs-th.de/thueringenfuehrer.html

www.vhs-th.de/kit.html

www.vhs-miteinander-wachsen.de

www.vhs.de/studienko� er


Ausstellungserö� nung am 6. Dezember 2012 im Thüringer Landtag

Der Programmbereich Gesellschaft-Politik-Umwelt gehört zum Kernangebot der Volkshoch-schulen. Dabei geht es in allen Angeboten um die Vermittlung von Schlüsselkompetenzen durch eine breite Allgemeinbildung.

Neben den üblicherweise länger dauernden Kursen dominieren im Programmbereich Gesell-schaft-Politik-Umwelt einzelne Veranstaltungen, z. B. Vorträge, Abendveranstaltungen, halb- und ganztägige Kompaktseminare sowie Exkursionen. Hinzu kommt ein relativ großer Anteil fächerübergreifender Kurse durch zielgruppenspezi� sche Angebote (z. B. für Frauen, Eltern und Familien, Ältere), landeskundlich ausgerichtete Themen sowie interdisziplinäre Frage-stellungen.

Im Programmbereich Gesellschaft-Politik-Umwelt stellt das Fachgebiet „Erziehungsfragen/Pädagogik“ einen großen Teilbereich dar. Die Volkshochschulen sind seit langem in der Eltern- und Familienbildung aktiv mit einer thematisch und methodisch breiten Palette prä-ventiver Angebote zur Unterstützung der Familie, zur Stärkung der Erziehungskompetenzen der Eltern und zur sozialen Integration von Familien.

Kulturelle Bildung ist ein Programmbereich an Volkshochschulen und gleichzeitig eine Quer-schnittsaufgabe, da die Volkshochschule selbst ein kultureller Ort ist. Es wird ein umfangreiches und aktuelles Programm bereitgehalten. Nachgefragt werden produktive und kreative Betäti-gungen u. a. in den Bereichen künstlerisches Gestalten, Fotogra� e, Film und Video sowie neue Medien, Musizieren, Tanzen, Theaterspiel, Schreiben und Bewahren alter Handwerkstechniken.Kulturelle Bildung an Volkshochschulen vermittelt Schlüsselkompetenzen in den Bereichen von Kreativität, Phantasie, Sensibilität für Wahrnehmungen und entwickelt kommunikative und soziale Kompetenzen für Gesellschaft und Beruf. Im Jahr 2012 wurden im Fachbereich folgende Themen bearbeitet bzw. als Fortbildung für die Fachreferenten und Kursleiter angeboten:• Papierschöpfen als alte Handwerkstechnik• Fortbildungen in Kooperation mit dvv international z. B. Welternährung, Frauen im arabischen Frühling• Vorbereitung und Eröff nung der Ausstellung „Bandbreite“ im Thüringer Landtag mit Arbeiten aus den VHS

Kulturelle Bildung

Gesellschaftliche Bildung


Eine wichtige Aufgabe der Volkshochschulen ist es, durch vielfältige und o� ene Angebote Menschen aus allen Teilen der Bevölkerung mit Themen der Gesundheitsbildung zu erreichen und anzusprechen. Die Volkshochschulen stärken durch ihre Angebote die Eigenverantwor-tung des Menschen für seine Gesundheit und sein Wohlbe� nden. Die Gesundheitsbildung umfasst folgende Bereiche:• Entspannung• Bewegung• Ernährung• Seelische Gesundheit• Wissen und Hilfe rund um die Gesundheit• Gesundheit am ArbeitsplatzDie Gesundheitsbildung basiert auf einem ganzheitlichen Ansatz, der den Zusammenhang von körperlichen, seelischen und sozialen Faktoren berücksichtigt. Sie soll die Menschen befähigen, ihr Gesundheitspotenzial selbstverantwortlich auszuschöpfen. Der Thüringer Volkshochschulverband e.V. unterstützt diese Programmentwicklung und bietet Fortbildun-gen für Kursleitende an . So haben im Jahr 2012 die Programmplaner aus dem Bereich Gesundheit in einer zweitägi-gen Fortbildung an neuen Kurskonzepten gearbeitet und die Theorie und Praxis des „Zumba“ kennengelernt. Ein Thema im Bereich Gesundheitsbildung war im Jahr 2012 erneut die Kooperation mit den Krankenkassen. In diesem Bereich gibt es regelmäßige Abstimmungen mit den Krankenkassen auf Bundes- und Landesebene.

Gesundheitsbildung

„Es gibt 1.000 Krankheiten, aber nur eine Gesundheit.“

Arthur Schopenhauer


Im Rahmen des zweiten Bildungsweges bieten die Thü-ringer Volkshochschulen mit besonderen Vorbereitungs-kursen die Möglichkeit, dass Jugendliche und Erwach-sene den Haupt- bzw. Realschulabschluss oder auch das Abitur erwerben können. Im Jahr 2012 wurden die Vorbe-reitungskurse zum Nachholen von Schulabschlüssen von 563 Teilnehmenden besucht. Damit erhalten diese Teil-nehmer die Chance auf einen Einstieg in das Berufsleben, für eine weitere beru� iche Quali� zierung und in jedem Fall für die Weiterentwicklung der eigenen Persönlichkeit. Au� allend ist, dass auch im Jahr 2012 der Beratungs- und individuelle Unterstützungsbedarf beim Einstieg in diese Kursangebote erneut gestiegen ist. Durch das Netzwerk aller Volkshochschulen können die Interessenten in pass-genaue Kurse vermittelt werden.

Seit September 2011 erwerben bzw. vertiefen die Kursleiter ihre Kenntnisse in der „Erwachsenenpädagogischen Qualifi zierung (EPQ)“, die in Gotha und Jena lief.

Die Kursleiter beschäftigen sich damit, wie Erwachsene lernen, wie Erwachsene zum Lernen motiviert werden und wie diese beim erfolgreichen Lernen unterstützt werden können.

In der ersten Fortbildungsreihe der EPQ, die an der VHS Gotha stattfand, lernten 15 Teilneh-mer, welche am 29. September 2012 die einjährige Fortbildung erfolgreich mit einem Zerti� kat beendeten.

Nachholen von Schulabschlüssen

Erwachsenenpädagogische Quali� zierung (EPQ)

www.vhs-th.de/epq.html

Absolventinnen und Absolventen der Seminarreihe „EPQ“


Die Programmbereichsarbeit wurde auch 2012 durch thüringenweite, nationale und europäi-sche Projekte unterstützt. Projekte sind Impulsgeber für neue Ideen und Konzepte. Sie ermög-lichen Erfahrungsaustausch sowie die Erprobung und Entwicklung von Produkten, welche die Bildungsarbeit sinnvoll unterstützen.

Der TVV e.V. verfolgt thematische Schwerpunkte, die sich aus der Programmarbeit ergeben. Jedoch gewinnen fachbereichsübergreifende Projekte zunehmend an Bedeutung.

Die Einbindung der Volkshochschulen in Projekte des Landesverbandes ist wesentliches Krite-rium bei der Akquise von Projekten. Bereits in die Themen� ndung werden Volkshochschulen mit einbezogen. In die zwei neuen GRUNDTVIG-Lernpartnerschaften konnten dementspre-chend auch wieder Volkshochschulen eingebunden werden.

Das im Rahmen des Projektes „Virtual Stages Against Violence“ entwickelte Computerspiel „The Big Brain“ erhielt 2012 die Comenius EduMedia-Auszeichnung in der Kategorie „Computer-spiele mit kompetenzförderlichem Potenzial“.

Mit dem Thema Inklusion in der Erwachsenenbildung beschäftigt sich die Grundtvig Lernpartnerschaft „Welcome“. Am Projekt beteiligt sind die Volkshoch-schulen Arnstadt-Ilmenau und Schmalkalden-Mei-ningen.

Die Grundtvig Lernpartnerschaft „Codigo“ startete am 1. August 2012 und läuft bis 31. Juli 2014. Zentrales Thema ist die Professionalisierung und Weiterbildung von Sprachkursleitern durch Kooperation (z.B. durch kollegiale Unterrichtsbeobachtung). Dazu ist auch eine entsprechende Organisationskultur in der Bildungseinrichtung notwendig. Am Projekt beteiligt sind die Volkshochschulen Weimar und Arnstadt-Ilmenau.

Codigo ist auf Grundlage der Lernpartnerschaft Quali-T entstanden, die 2012 von der National Agentur als Beispiel für gute Praxis ausgezeichnet wurde.

Projektbereich

www.virtualstages.eu/de/


Der Thüringer Volkshochschulverband e.V. ist lizenzierter Vertragspartner der University of Cambridge ESOL (English for Speakers of Other Languages) Examinations und der telc gGmbH (The European Language Certi� cates).

Das Produktportfolio beinhaltet:

• anerkannte Sprachenzertifi kate in insgesamt 10 Sprachen

• auf allen 6 Niveaus des Gemeinsamen Europäischen Referenzrahmens

• allgemeinsprachlich und berufsorientiert

• für Schule/Hochschule, Karriere, Einbürgerung oder zur Dokumentation des eigenen Lernfortschritts.

Im Jahr 2012 haben insgesamt 1.411 Jugendliche und Erwachsene eine Sprachprüfung bei der Prüfungszentrale der Thüringer Volkshochschulen absolviert. Aus dem Produktportfolio wurden 20 verschiedene Prüfungen durchgeführt. Den größten Anteil nahmen mit 67% die Deutschprüfungen im Kontext von Zuwanderung und Integration ein.

Zusätzlich zu den Sprachprüfungen absolvierten 348 Menschen mit Migrationshintergrund den für die Einbürgerung erforderlichen Einbürgerungstest. Dafür sind neben dem TVV e.V. 9 weitere VHS-Standorte thüringenweit als Prüfstellen des Bundesamts für Migration und Flüchtlinge (BAMF) zugelassen.

Erstmalig präsentierte sich das Prüfungszentrum auf den Messen „Job� nder“ und „Forum Berufsstart“ in Erfurt. Hier interessierten sich insbesondere junge Erwachsene im Übergang zwischen Schule und Beruf für die Sprachprüfungen.

Bewerbungschancen durch Sprachnachweise erhöhen – das war auch das Ziel des 2012 gestarteten Projektes in Kooperation zwischen TVV e.V., der VHS Jena und dem regionalen Schulamt. Aus 11 Schulen wurden Kan-didaten für ein Sprachstipendium des Deutschen Volks-hochschul-Verbandes e.V. nominiert. In den Winter- und Osterferien lernten die Schüler jeden Tag intensiv an der VHS. Gut vorbereitet bestanden alle 20 Stipendiaten die europaweit anerkannte Prüfung telc English B1.

Prüfungen

Zerti� katsübergabe an der VHS Jena


Die Fortbildung der über 3.800 Kursleiter und der 134 hauptamtlich arbeitenden Mitarbeiter an den Thüringer Volkshochschulen sichert die Qualität der pädagogischen und verwaltungs-technischen Arbeit.

Themenschwerpunkte im Jahr 2012 waren: Prüferquali� zierungen, Einführung in die Alpha-betisierungs- und Grundbildungsarbeit, entwicklungspolitische Bildungsarbeit in der VHS, erwachsenenpädagogische Quali� zierung, Ö� entlichkeitsarbeit und Medientraining, Schulun-gen zur SQL – BASys-Kuferdatenbank.

Die Fortbildungen wurden von insgesamt 802 Teilnehmer besucht. Davon waren 238 hauptbe-ru� iche Mitarbeiter und nebenberu� iche Kursleiter aus VHS (Mehrfachbelegungen) und 564 Teilnehmer aus anderen Erwachsenenbildungseinrichtungen sowie Erzieherinnen aus Kinder-tagesstätten.

Fortbildung

Thüringer Volkshochschulverband e.V.Saalbahnhofstraße 27 · 07743 JenaTelefon: 03641 - 53423 - 10Fax: 03641 - 53423 - 23E-Mail: [email protected]: www.vhs-th.de

V.i.S.d.P: Sylvia Kränke, VerbandsdirektorinKonzeption: Wolfgang VolkmerRedaktion: Kristin Bretschneider, Dr. Beate Benndorf-Helbig, Ste� Dietrich-Mehnert, Marlies Elstner, Petra Herzog, Angelika Mede

Layout: symposium.ag, Jenagedruckt auf RecyclingpapierStand: Juli 2013

Impressum


VHS-Statistik 2012

Personal an VHS

23 Leiter54 Hauptberu� ich pädagogisches Personal

57 Verwaltungs-personal

3.302 Kursleitende

Ausgaben der Volkshochschulen2012: 13,5 Millionen €

2012: 13,5 Millionen €Finanzierung der Volkshochschulen

2012: 13,5 Millionen €Personalausgaben und nebenamtliche VHS-Leitung

Honorare freie Mitarbeiter/Dozenten

Werbung

Gebäudekosten, Miete

Mitarbeiterfortbildung

Lehr- und Lernmittel

Geschäftsausgaben

Alle sonstigen Ausgaben

0 % 13 % 25 % 38 % 50 %

6,0 %

2,9 %

1,1 %

0,5 %

13,1 %

1,6 %

25,9 %

48,948,948,948,9 %

Teilnahmegebühren

Drittmittel

Gemeinden

Kreis

Land

0 % 10 % 20 % 30 % 40 %

22,7 %

24,1 %

9,39,3 %

9,09,0 %

34,934,9 %


Politik - Gesellschaft - Umwelt, 1.528

Kultur - Gestalten, 1.523

Gesundheit, 3.592

Sprachen, 2.650

Arbeit - Beruf, 739

Grundbildung - Schulabschlüsse, 203



Gesundheit, 59.143

Sprachen, 99.947

Arbeit - Beruf, 15.720

Grundbildung - Schulabschlüsse,

25.071



Gesundheit, 38.413

Sprachen, 25.935

Arbeit - Beruf, 6.572

Grundbildung - Schulabschlüsse,

1.617

Veranstaltungen

Unterrichtstunden

Teilnehmer

Veranstaltungen gesamt: 10.235

Unterrichtsstunden gesamt: 233.967

Belegungen gesamt: 117.973


www.facebook.com/vhs.thueringen

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