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Tipps zur erfolgreichen

Hundeerziehung

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Tipps zur erfolgreichen Hundeerziehung

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Lieber Hundefreund,mit diesem kleinen Ratgebermöchten wir Ihnen aus demkomplexen Thema Hundeer-ziehung vor allem Maßnahmenzur Aggressionsvorbeugungnäher bringen. Angst vor Hunden ist heutzuta-ge leider weit verbreitet. DieUrsache dieser Angst liegt indem aggressiven Verhalten ei-niger schlecht oder gar nicht

erzogener Hunde. FreundlicheHunde und deren Halter müssennun unter dem schlechtenImage leiden.Es liegt in Ihrer Hand, was Sieaus Ihrem Hund machen! Neh-men Sie sich Zeit, Ihren Hundzu erziehen, und helfen Sie somit, allen Mitmenschen zu zei-gen, dass unsere Vierbeinerfreundliche Gefährten sind.

Ihr flexi Experten-Team

"Die Größe und den morali-schen Fortschritt einer Nationkann man daran messen, wiesie die Tiere behandelt"

Mahatma Gandhi

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Den Hund verstehenFür ein harmonisches Zusam-menleben von Mensch undHund ist Verständnis für dasWesen des Hundes sehr wichtig.

Hunde "gehorchen" be-stimmten angeborenen Verhal-tensgesetzen, ihr Verhalten istnicht nach unseren Werturtei-len einzuordnen.

Oft werden in der Erziehungund Haltung unbewusst Fehlergemacht, die zu einem Fehl-verhalten des Hundes führen,das dann fälschlicherweise aufden Hund zurückgeführt wird.Dabei ist der Hund nur seinemnatürlichen Instinkt gefolgt.Nicht er, sondern der Menschhat einen Fehler begangen.

“Mein Hund hörtnur, wenn er will”Weitere wichtige Vorausset-zung für eine verhaltensgerech-te Erziehung sind Kenntnisseüber das Lernverhalten desHundes. Sicherlich kennen Siedie Aussage vieler verzweifelterHundehalter: "Mein Hund hörtnur, wenn er will".

Genau dies ist eine wichtigeGrundlage für die erfolgreicheErziehung: Es kommt darauf an,den Hund dazu zu bringen,dass er will. Lernen und Han-deln braucht Motivation. Diesezu erzeugen, ist die Hauptauf-gabe einer artgerechten, ge-waltfreien Hundeerziehung.

Hundeerziehung basiert vorallem auf der richtigen Kom-munikation zwischen Menschund Hund. Dazu müssen Sielernen, sich auf die “Denk-weise” Ihres Hundes undseine natürlichen Instinkte ein-zulassen.

Der erste Schritt

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verleihen, nützt es nichts, lautzu schreien. Hunde hören sehrgut und empfinden lautesSchreien als unangenehm odergar als Strafe. Da wir unserenHund aber nicht im Vorwegebestrafen wollen, sollten wirdie Kommandos leise, freund-lich aber bestimmt und ineinem Wort geben. VerbindenSie die Kommandos mit einemHandzeichen, z. B. dem erho-benen Zeigefinger beim Kom-mando “Sitz”.

Gewöhnen Sie sich von An-fang an daran, alle Hörzeichennur ein einziges Mal auszu-sprechen. Ignoriert sie derHund, müssen Sie sofort rea-gieren, in der Sekunde, in derSie den Mund wieder zuge-macht haben. Keinesfalls darfIhr Hund lernen, dass Sie allesdreimal sagen, bevor es durch-gesetzt wird. Andernfalls wür-den Sie ihm das Gefühl geben,dass Sie die Kommandos nichternst meinen und dementspre-

Kommandos geben

Wenn wir erwarten, dass unserHund Kommandos ausführensoll, dann müssen wir uns ihmauch hundgerecht mitteilen.

Von langen Sätzen oder garFragen wie z.B. “Habe ich dirnicht gesagt, du sollst stehenbleiben?” sollten Sie absehen.Geben Sie Ihrem Hund diereelle Chance, Ihr Kommandozu verstehen, indem Sie nur einWort für immer die gleicheSache verwenden.

Wollen Sie Ihren Komman-dos besonderen Nachdruck

Tipps zur erfolgreichen Hundeerziehung

Grundlagen der Hundeerziehung

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Beim Erlernen der Komman-dos sollten Sie Ihren Hund erstdazu bringen, den Zusammen-hang zwischen Handzeichen,seinem Verhalten und der Be-lohnung zu begreifen. Wenner dies verstanden hat, könnenSie das Sprachkommando an-wenden.

Kommandos lernen

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dem Sprachkommando. Spre-chen Sie es im freundlichenTon und langgezogen aus.

Platz! “Platz” bedeutet hinle-gen und liegen bleiben bis Sieein weiteres Kommandogeben. Zum Üben dieses Be-fehls beginnen Sie aus dem“Sitz!”, verstecken Sie einLeckerli in der flachen Hand

chend würde er sich auch ver-halten. Hunde haben sehr sen-sible Antennen für die Stim-mung des Menschen.

Selbstverständlich darf dasLob nicht ausbleiben, wenn derHund etwas richtig ausgeführthat. So wird Ihr Hund bald inIhnen den geliebten Rudelfüh-rer entdecken, dem er bereit-willig und gern gehorcht.

Die wichtigstenKommandos übenSitz! Ihr Hund soll sich setzenund sitzenbleiben, bis Sie esdurch ein neues Kommandoaufheben. Halten Sie bei denersten Übungen mit erhobenenZeigefinger ein Leckerli direktüber die Nase des Hundes undführen es langsam über seinenKopf hinweg. Um es weiterhinsehen zu können, wird derHund sich hinsetzen. Wenn erden Zusammenhang zwischendem erhobenen Zeigefingerund seiner Aktion begriffen hat,erfolgt die Verknüpfung mit

Siiitz!

Früh übt sich ...Mit der Erziehung eines Hun-des kann schon ab der 3. Le-benswoche begonnen werden.Wenn ein Welpe oder ein Tier-heimhund bei Ihnen einzieht,sollten Sie nach 2 bis 3 Tagenin der neuen Umgebung mitdem Training beginnen.

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Lauf! Dieser Befehl hebt IhreKommandos “Sitz” oder “Platz”wieder auf.

Komm! (oder “Hier!”) DasKommen auf Zuruf ist die Vor-aussetzung, um Ihren Hundauch ohne Leine laufen zu las-

Tipps zur erfolgreichen Hundeerziehung

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Kommen mussimmer positiv seinNiemals dürfen Sie mit IhremHund schimpfen, wenn er zuIhnen kommt, egal was er vor-her angestellt hat. Achten Sieauch darauf, dass Sie ihn nichtimmer nach dem Kommando“Komm” an die Leine neh-men. Dadurch lernt Ihr Hund,dass der Spaß vorbei ist, so-bald Ihr Rufen ertönt.

Platz!und führen diese Hand vor derNase des Hundes langsam zuBoden. Legt der Hund sich hin,bekommt er das Leckerli undwird natürlich überschweng-lich gelobt. Die flach ausge-streckte Hand mit leichterBewegung von oben nachunten ist das Sichtzeichen fürdiese Übung.

Bleib! Der Hund soll genau dableiben, wo Sie es von ihm ver-langen. Das Sichtzeichen istdie flache, dem Hund ent-gegengehaltene Hand. ÜbenSie dies im Anschluss an einerfolgreiches “Sitz!” oder“Platz!”. Die Belohnung erfolgterst, nachdem Sie das Kom-mando z.B. mit “Komm” aufge-löst haben.

Bleib!

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sen. Locken Sie den Hund dieersten Male mit einem Lecker-bissen und freundlichem Rufenzu sich heran. Funktioniert diesnicht, bewegen Sie sich vonIhrem Hund weg und rufen sei-nen Namen und das Komman-do. Wenn er kommt, halten Sieihn kurz am Halsband fest undloben ausgiebig. Das zugehöri-ge Sichtzeichen sind die ausge-breiteten Arme.

Fuß! Bei Fuß gehen heißt, nahan der Seite des Menschen undin seinem Tempo zu gehen.Üben Sie mit längerer Leine ander linken Seite. Immer wennder Hund vorausläuft, bleibenSie stehen. Wenn Ihr Hundmerkt, dass es nicht weiter-geht, wird er zu Ihnen zu-rückkehren. In diesemMoment müssen Siesekundengenau loben.Dann geht es weiter, bisIhr Hund wiedervorausläuft. Baldwird der Hundbegreifen, dass er

an Ihrer Seite am schnellstenvoran kommt. Geben Sie dannerst das dazugehörige Koman-do “Fuß!” mit Handzeichen(mit der flachen Hand an denOberschenkel klopfen).

Aus! Bei diesem Kom-mando soll Ihr Hundeinen Gegenstand, den erin der Schnauze trägt,hergeben. Fassen Sie denGegenstand an – die meis-ten Hunde lassen dann

los – und loben Sieihn dabei.

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Gelerntes festigenHunde begreifen einfacheÜbungen sehr schnell, wasaber nicht bedeutet, dass siediese Kommandos auchprompt in jeder Situation aus-führen. Hier hilft nur eines:Üben und nochmals üben.Optimal sind drei mal täglich10 Minuten. Beenden Sie dieÜbungsphasen möglichst miteiner Übung, die Ihr Hundschon sicher beherrscht.

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Erwünschtes Verhalten belohnenHunde lernen schneller undleichter durch Belohnung alsdurch Strafe.

Gelobt wird immer direktim Anschluss an eine erfolg-reich absolvierte Übung. Alsosofort, wenn der Hund nachdem von Ihnen geforderten“Sitz” den Boden berührt. EinLob, dass erst einige Sekundenspäter erfolgt, wird von demHund nicht mehr mit derÜbung in Verbindung gebracht.

Auch beim Loben ist eswichtig, die Stimme entspre-chend einzusetzen. Loben Sieimmer mit hoher, motivieren-der Stimme. Seien Sie ruhigeuphorisch. Ihrem Hund musseindeutig vermittelt werden,dass seine Leistung etwas ganzPhantastisches war.

Zurechtweisung bei unerwünschtemVerhalten

Eine Hündin verwendet bei derErziehung ihrer Welpen keineBestrafung im eigentlichenSinne, sondern sie weist ihreJungen zurecht.

Würden Sie Ihrem Hundabends das Futter verwehren,weil er mittags gebettelt hat,wäre das eine sinnlose Bestra-fung, denn er würde darausnichts lernen.

Die Zurechtweisung sollteimmer eine unangenehmeÜberraschung für den Hundsein und sofort erfolgen, wenner das Fehlverhalten zeigt.

Tipps zur erfolgreichen Hundeerziehung

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Die Schnelligkeit Ihrer Re-aktion ist entscheidend, dennes ist wichtig, dass die “Strafe”mit dem Fehlverhalten und nurmit diesem in Zusammenhanggebracht wird. VerzögerteErziehungsmaßnahmen sindunnütz und sogar schädlich.

Eine verbale Zurechtwei-sung sollte fast immer ausrei-chend sein. Ihre Stimme sollteeinen tiefen, bestimmten Tonannehmen. Kurze Kommandosreichen: “Nein!”, wenn SieIhren Hund im Vorwege aneiner Missetat hindern wollen,“Pfui!”, wenn Sie ihn bei einemFehlverhalten ertappen.

Eine weitere sehr gute Me-thode der Zurechtweisung istauch das kurzfristige Ignorie-ren des Hundes. VerschränkenSie die Arme und schauen Siedemonstrativ in eine andereRichtung, so verstärken Sie dasIgnorieren.

In seltenen Fällen kann einehandgreifliche Zurechtweisungnötig werden: Fassen Sie IhremHund mit leichtem Druck von

oben über die Schnauze oderdrehen Sie ihn auf den Rücken(auf S. 17 beschrieben). SuchenSie dabei direkten Augenkon-takt mit Ihrem Hund.

Nach einer Zurechtweisungbenötigt der Hund eine Ruhe-phase, in der er sein Gleichge-wicht wieder herstellen kann.Der Hundehalter sollte sich indieser Zeit dem Hund gegenü-ber passiv verhal-ten. Anschließendist eine “Versöh-nung” sehr wich-tig für das Sozial-verhalten.

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Der zurechtwei-sende Biss überdie Schnauze.

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Tipps zur erfolgreichen Hundeerziehung

Die wichtigsten Erziehungs-maßnahmen auf einen Blick

Belohnen Sie Ihren Hund möglichst immer, wenn er folgsam

war, etwa mit einem Leckerli, Streicheleinheiten und Lob.

Wenn Ihr Hund etwas Verbotenes im Sinn hat, lenken Sie ihn

mit einem Geräusch ab.

“Bestrafen” Sie den Hund nur in dem Augenblick, in dem er

ein Fehlverhalten zeigt. Später hat er den Bezug zu seiner "Tat"

verloren und wird mit Unverständnis reagieren.

Die Zurechtweisung soll eine unangenehme Überraschung

für den Hund sein, sollte ihn jedoch nicht ängstigen.

Ignorieren und Abweisen sind bei Fehlverhalten sehr erfolg-

reiche Korrekturmethoden.

Setzen Sie den Hund nach einer Zurechtweisung möglichst

wieder der Ursprungssituation aus und belohnen Sie ihn sofort,

wenn er sich diesmal korrekt verhält.

Schreien Sie Ihren Hund nie hysterisch an, wenn er ein Kom-

mando nicht befolgt, sondern vermitteln Sie ihm sein Fehlverhal-

ten mit ruhiger, möglichst tiefer, konsequenter Stimme.

Schlagen Sie den Hund nicht! Solche Methoden machen das

Vertrauensverhältnis zwischen Ihnen und Ihrem Hund zunichte.

Entziehen Sie Ihrem Hund zur Bestrafung niemals sein Futter

oder Wasser.

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Beißhemmung entwickelnDie Entwicklung der “natür-lichen Beißhemmung” ist einLernprozess, der in den erstenLebenswochen und -monatenvon Wolfs- oder Hundewelpenstattfindet. Ein Welpe verhältsich in der Familie nicht andersals unter seinesgleichen: erknabbert mit sichtlichem Wohl-behagen an unseren Fingern.Und wenn wir schießlich dieFlucht ergreifen, fühlt er sichaufgefordert, mit uns Fangen zu

spielen und sich dabei alsnächstes unsere Hacken vorzu-nehmen.

Zeigen Sie Ihrem kleinenHund durch ein lautes, schrilles“Quieken”, dass er sein Spielübertreibt. Damit lernt er, wannsein Biss uns weh tut.

Rangfolge festsetzenIm Rudel gelten bestimmteVorrechte als “Statussymbole”.Das Leittier darf Dinge tun, diealle anderen nicht tun dürfen,und weil es dies darf, ist eswiederum das Leittier. Ein Bei-spiel: Nach den Regeln desRudels frisst der Rudelführerzuerst, er gibt den anderenerwachsenen Tieren nur dannetwas ab, wenn er selbst satt ist.

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Schritt für Schritt zum lieben Hund

TippWährend der 8. bis 24. Le-benswoche, der sog. Prä-gungsphase, lernt Ihr Welpeleicht und anhaltend. Sinnvollist während dieser Zeit derBesuch einer gemischtenWelpenspielgruppe. Ihr Hundlernt dort im spielerischenUmgang mit Artgenossenseine Grenzen kennen.

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Nach Hunde-Logik ist demzu-folge jemand, der zuerst essendarf, ein ranghöheres Rudel-mitglied oder gar das Leittier,was aber in der Konsequenzwiederum heißt, dass ihm alleübrigen Vorrechte des Rudel-führers ebenfalls zustehen.Dieser Betrachtungsweise kannman eine gewisse Folgerichtig-keit nicht absprechen.

Der Hund folgert seinerLogik gemäß: Man frisst zuerstoder wird zuerst gefüttert, manmuss niemals sein Futter wie-der abgeben (denn die Men-schen machen einen Bogen umden Napf und lassen einendamit gewähren), also müssteman demnach ja eigentlich derRudelführer sein.

Tipps zur erfolgreichen Hundeerziehung

RangordnungdurchsetzenDie Etablierung der richtigenFutterrangordnung ist ein ganzwichtiger Punkt in der aggressi-vitätsvorbeugenden Hundeer-ziehung.

Wir müssen den Welpendaran gewöhnen, dass er stetsnach den Familienmahlzeitengefüttert wird, dass er niemalsetwas vom Tisch abbekommtund dass er sein Futter undauch seinen Kauknochen jeder-zeit jedem Familienmitgliedwieder hergeben muss.

Außerdem sollten Sie beiHunden die zu dominantem Ver-

Klare VerhältnisseschaffenEin Hund muss lernen, dassSie das „Alphatier" sind. Je-doch wird er Sie nur achten,wenn er Vertrauen zu Ihnenhat. Und das müssen Sie sicherst verdienen.

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halten neigen, beim Betreten derWohnung und Begrüßung derFamilienmitglieder eine Reihen-folge einhalten. Rudelführer undandere Familienmitglieder gehenimmer zuerst durch die Tür. DerHund sollte vor der Tür warten,bis alle drinnen sind. Sie könnendies gut mit dem Pfotenabputzenverbinden.

Wenn ein Mitglied der Fami-lie nach Hause kommt, werdenzuerst die anderen Familienmit-glieder begrüßt und dann derHund.

Eigentums-verhältnisse klärenEin Hundebesitzer, den seinHund knurrend vom Sofaweist, sollte sich Gedankenüber eventuelle Missverständ-nisse zwischen ihm und sei-nem Vierbeiner machen.

Im Rudel sucht sich derRudelführer die angenehmstenPlätze aus. Wird dem Tier alsodieses Vorrecht zugestanden,muss er annehmen, dass er dasLeittier sei.

Es macht also Sinn, denHund beizeiten daran zu ge-wöhnen, dass seine Menschen

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stets zu allen Dingen den Vor-tritt haben.

Ähnliches gilt auch für dasHundespielzeug und andereDinge. Der Hund sollte keinEigentum besitzen, welches erder Familie gegenüber verteidi-gen dürfte.

Kinder sollten niemals“Zerrspiele” mit dem Hundspielen. Auch hierbei geht esum die Rangfolge. Wenn dasKind in den Augen des Hundesdas Spiel verliert, kann es beimnächsten Mal dazu kommen,dass er das Kind zwickt oderbeißt.

Nach Möglichkeit solltenSie die Spielsachen des Hundesnach dem Spiel – sozusagen als

Sieger – einbehalten.

Gemeinsame Aktivitäten begin-nen und beenden

Die ranghöheren Tiere bestim-men im Hunderudel wann ge-meinsame Aktivitäten wie Spie-len, Schmusen oder Jagen ange-fangen und beendet werden.

Wir sollten also von Anfangan Wert darauf legen, dass wirin unserer Rolle als Anführervon diesem Recht Gebrauchmachen. Hilfreich ist dabei,seinen Hund von klein auf anein Fellpflegeritual zu gewöh-nen. Sie ersparen sich dadurchspäter nicht nur viel Aufregungund Stress, wenn Sie IhremHund jederzeit problemlos dieOhren reinigen, nach den Zäh-nen schauen oder ihn badenkönnen. Für den Hund hat dasGanze Symbolcharakter. DassSie ihn anfassen, wann und wo

Sie wollen, vermittelt demHund ganz klar, wer der

Boss ist.Bei der täglichen

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verhaltens ist z. B. das oft fehl-gedeutete “Aufreiten”. Dabeiumklammern Hunde das Beineiner Person, die sie “austes-ten” wollen und deuten in derBewegung den Deckakt an.Diese Verhaltensweise hatnichts mit fehlgeleitetem Paa-rungsverhalten zu tun und wirdnicht nur bei Rüden beobach-tet. Vielmehr zeigt sie das Do-minanzgefühl des Hundes anund darf nicht toleriert wer-den. Für gewöhnlich fangenHunde mit solchen Frechheitenbei schwächeren Familienmit-gliedern, etwa den Kindern an.Sie sollten in solchen Situatio-nen umgehend “Pfui!” rufenund wenn Ihr Hund das Kom-mando “Platz!” schon be-

Körperpflege sollte selbstver-ständlich jede willige und freu-dige Reaktion des Hundes aus-giebig belohnt werden.

Wichtig ist nur, dass genaudas passiert, was Sie wollenund dass schonungslos zu Endegebürstet wird.

Imponier- undDrohverhalten erkennen

Selbst wenn Ihr Hund zu domi-nantem Verhalten neigt, wird ernicht aus heiterem Himmelüber Sie herfallen, wenn er diePosition des Rudelführers anvi-siert. Er wird versuchen, sich –wie es im Rudel auch zubeobachten ist – Schritt fürSchritt vorzutasten.

Nur wenn Sie die Imponier-gesten Ihres Hundes erkennen,können Sie ihm die richtigenAntworten geben und so un-erwünschtem Verhalten ent-gegenwirken.

Eine Geste des Dominanz-

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Anknurren darfnicht geduldetwerden.

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herrscht, dieses verwenden.Wenn er darauf nicht reagiert,drehen Sie Ihren Hund auf denRücken oder “bestrafen” ihnmit einer sofortigen Trennungindem Sie ihn in ein anderesZimmer bringen. Anderenfallskäme eine bestimmte Abfolgevon weiteren Provokationenwie z.B. Anknurren, Zähnezei-gen, Zwicken oder gar Beißenauf die Kinder zu. Es ist alsowichtig, dass Sie bei den erstenAnzeichen eines Imponierver-haltens eingreifen, und IhremHund klar machen, dass er alleFamilienmitglieder respektie-ren muss.

Falls trotzdem weitere Pro-vokationen von Seiten desHundes auftreten oder bereitsvorliegen (Tierheimhund), sollteein professioneller Hundetrai-ner zu Rate gezogen werden.

Dieses Vorgehen ist zweifel-los auch im Interesse IhresHundes, denn wird er zu einerGefährdung für Kinder, sindseine Tage als Familienhundsicher gezählt.

Tipps zur erfolgreichen Hundeerziehung

So halten Sie die Rangfolge ein

Ihr Hund bekommt sein

Futter erst, nachdem die Fami-

lie gegessen hat. Auf keinen

Fall bekommt er etwas vom

Tisch.

Der Hund geht als letzter

durch die Haustür.

Ihr Hund sollte keine eige-

nen Spielsachen besitzen – das

Hundespielzeug gehört Ihnen.

Sie bestimmen, wann ge-

meinsame Aktivitäten ange-

fangen und beendet werden.

Greifen Sie sofort ein,

wenn Ihr Hund Dominanzver-

halten wie z. B. Aufreiten oder

Anknurren zeigt.

Bekräftigen Sie ab und zu

Ihre Position als “Rudel-

führer” durch Übungen zur

Verstärkung des Rangs.

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Übungen zur Ver-stärkung des RangsMit diesen Übungen könnenSie Ihre Position als Rudelfüh-rer stärken und im BedarfsfallImponierverhalten des Hundesbeantworten. Fangen Sie frühan, diese Übungen mit IhremWelpen “im Spiel” zu üben.

Der Schnauzengriff: Das Um-fassen der Hundeschnauze vonoben mit der flachen Handkann mehrmals am Tag, sozu-sagen im Vorbeigehen, ausge-übt werden. Es ahmt den liebe-voll zurechtweisenden vorsich-tigen Biss höher gestellter Ru-delmitglieder über den Nasen-rücken der Untergebenen nach

und ist für Mensch und Tiereine angenehme Art, etwas fürdie Klarheit der Rangordnungs-verhältnisse zu tun.

Auf den Rücken legen: WennIhr Hund seinen Rang anzwei-felt, bringen Sie Ihn aktiv dazu,sich auf den Rücken zu legen!Achten Sie darauf, dass IhrHund solange liegen bleibt,wie Sie es möchten. Drehen Sieihn notfalls wieder in dieRückenstellung zurück. Wehr-los auf dem Rücken zu liegenund den verletzlichen Bauchzu präsentieren, ist eine Gestegroßen Vertrauens seitens IhresHundes.

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Tipps zur erfolgreichen Hundeerziehung

Der Spaziergangmit der flexi-LeineAuch wenn Ihr Hund gut erzo-gen ist und Kommandos be-folgt, gibt es nur wenige Gebie-te, in denen er frei laufen darf.Wann immer Ihr Hund ange-leint werden muss, empfehlenwir die Verwendung einer flexi-Roll-Leine.

flexi-Leinen bieten IhremHund ein Höchstmaß an Bewe-gungsfreiheit, denn sie rollenbis zu einer Länge von 8 Me-tern aus – und automatischwieder ein.

Sie haben Ihren Hund dankdes patentierten flexi-Brems-systems immer unter Kontrolleund bei Bedarf ganz schnell ander “kurzen Leine”.

ImpressumHerausgeber: flexi – Bogdahn InternationalGmbH & Co KGCarl-Benz-Weg 13D-22941 Bargteheide

E-Mail: [email protected] Internet: www.flexi.de

Titelfoto: P. Gehlhar/Juniors BildarchivIllustrationen: Corinna Schwerdtfeger

Bargteheide, 2004

Wir bedanken uns für die redaktionelle Zusammenarbeit bei:

Melanie Lischka, Dipl. Biologin und Begleithundeausbilderin

Dr. Mathias Reese, Tierarzt

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Inhalt

Vorwort .................................................................................... 2

Den Hund verstehen ................................................................. 3

“Mein Hund hört nur, wenn er will”.......................................... 3

Grundlagen der Hundeerziehung

Kommandos geben ................................................................... 4

Die wichtigsten Kommandos üben ............................................ 5

Erwünschtes Verhalten belohnen .............................................. 8

Zurechtweisung bei unerwünschtem Verhalten ......................... 8

Die wichtigsten Erziehungsmaßnahmen auf einen Blick ........... 10

Schritt für Schritt zum lieben Hund

Beißhemmung entwickeln ........................................................ 11

Rangfolge festsetzen ................................................................. 11

Rangordnung durchsetzen ........................................................ 12

Eigentumsverhältnisse klären .................................................... 13

Gemeinsame Aktivitäten beginnen und beenden ...................... 14

Imponier- und Drohverhalten erkennen .................................... 15

So halten Sie die Rangfolge ein ................................................. 16

Übungen zur Verstärkung des Rangs ......................................... 17

Der Spaziergang mit der flexi-Leine .......................................... 18

Impressum ................................................................................ 18

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