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elektronik industrie 12_BB/2019 1 www.all-electronics.de Top Brands, Firmen und Köpfe der Elektronikbranche o To To o ro ro o o o Anzeigen-Sonderveröffentlichung der

Top Brands, Firmen und Too Köpfe der roo€¦ · Visionen Exakt das bietet Best Brands [email protected]. 4 elektronik industrie 12_BB 2 / 019 06 Caltest Instruments Interview

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elektronik industrie 12_BB / 2019 1www.all-electronics.de

Top Brands, Firmen und Köpfe der

Elektronikbranche

oToTooo

roroooooo

Anzeigen-Sonderveröff entlichung der

industry.panasonic.eu

Über 100 Jahre InnovationPanasonic Industry Europe ist der zuverlässige

Partner für Kunden in den Märkten Mobilität,

Infrastruktur, Gebäudeautomatisierung,

Energietechnik und Produktion.

Unsere zukunftsweisenden und verlässlichen

elektronischen Komponenten, Systeme und

Komplettlösungen machen seit Jahrzehnten

den entscheidenden Unterschied.

elektronik industrie 12_BB / 2019 3www.all-electronics.de

EDITORIAL von Chefredakteur Alfred Vollmer

Im Prinzip wissen wir es ja alle: Damit ein Produkt erfolgreich

wird, muss die Technik stimmen. Dafür müssen die Entwickler

in der Regel sehr hart arbeiten und hochkreativ sein, während

sie gleichzeitig die zeitlichen Vorgaben einhalten müssen, um

zur Produkteinführung das bestmögliche Marktfenster zu tref-

fen. Den Entwicklern bieten wir mit der elektronik industrie

jeden Monat Informationen über die wesentli-

chen technischen Neuheiten der Branche, und

in den Themenheften des elektronik journal

beleuchten wir technische Themen umfassend

von vielen Seiten.

Aber erfolgreiche Produkte benötigen mehr als

„nur“ eine exzellente Technik, denn nur durch

das richtige Zusammenspiel von Entwicklern

und Fertigern sowie technischem Management,

Marketing und Geschäftsführung werden und sind Produkte –

und damit auch Unternehmen – überhaupt erst erfolgreich. Mit

dieser Ausgabe von „Best Brands“ wirft unser Redaktionsteam

erstmals auch einen Blick auf die Management-Seite.

Meine Teamkollegen (w/m) Hans Jaschinski, Andrea Neumay-

er und Martin Probst haben für Sie über 20 Personen in den

Positionen Geschäftsführer, Vertriebs- und Gebietsleiter, F&E-

Leiter, CTO, Chairman, President und CEO befragt.

Die Ergebnisse finden Sie in dieser ersten Ausgabe von Best

Brands. So erfahren Sie nicht nur mehr über die Manager,

deren Unternehmen, die Strategie und Visionen, sondern Sie

lernen auch einige Details über das Marktumfeld der jeweili-

gen Firmen kennen – und zwar in den Bereichen Distribution,

Elektromechanik, Elektronik-, Entwicklungs- und Ferti-

gungsdienstleister Entwärmung, Fertigung, Halbleiter, Lei-

terplatten, Passive Bauelemente, Power, Prozessautomation,

Schulung und Systemtechnik sowie Test –

sinnvoll ergänzt durch das Thema Abfallma-

nagement für eine nachhaltige Baugruppenfer-

tigung.

Obwohl wir Journalisten ja immer direkt an der

Informationsquelle sitzen, haben wir dennoch

im Rahmen der Recherche und des Schreibens

dieser Interviews immer noch viele neue Aspek-

te kennengelernt. Wir wünschen Ihnen, dass es

Ihnen genau so geht, sodass auch Sie aus dieser Ausgabe viele

gute Inputs und Details mitnehmen können.

In diesem Sinne wünsche ich Ihnen viel Vergnügen beim Stu-

dium von Best Brands!

Ein gutes Produkt braucht mehr

Manager, Unternehmen, Strategien und

VisionenExakt das bietet

Best Brands

[email protected]

4 elektronik industrie 12_BB / 2019 www.all-electronics.de

06 Caltest Instruments

Interview mit Vertriebsleiter Francois Epp

06 CTX Thermal Solutions

Interview mit Geschäftsführer Wilfried Schmitz

07 Delta-R

Interview mit Geschäftsführerin Dr.-Ing. Angelika Carstens

08 EA Elektro-Automatik

Interview mit dem Gründer und Geschäftsführer Helmut Nolden

09 Fuji Europe

Interview mit dem General Manager Stefan Janssen

10 inpotron

Interview mit Geschäftsführer Hermann Püthe

11 Intertec Components

Interview mit CEO Christian Peter

12 KATEK SE

Interview mit CEO Rainer Koppitz

14 Linear Integrated Systems

Interview mit Tim McCune, President Linear Systems

14 MST Gruppe

Interview mit Michael Fink , President Sales & Marketing

15 MTM Ruhrzinn

Interview mit CEO Dan Mutschler

17 Pepperl+Fuchs

Interview mit Benedikt Rauscher, Leiter Globale IoT /

Industrie 4.0-Projekte

08

18 20 22

Helmut Nolden Bei Laborstromversorgungen und

Elektronische Lasten hat EA Elektro-Automatik schon

lange eine führende Position. Helmut Nolden be-

schreibt, warum das so ist.

Keith Moore Die Bereiche Reed-Relais, Schaltmo-

dule und Verkabelungssysteme wachsen in der

Pickering-Gruppe nach und nach zusammen. CEO

Keith Moore erklärt, was dahinter steckt.

Christian André Wie sieht die Zukunft der Leis-

tungselektronik bei ROHM aus? Christian André,

Chairman bei ROHM Semiconductor Europe und

Chairman of the Board der SiCrystal, gibt Einblicke.

Andreas Mangler Als Distributor und Dienstleister

hat sich Rutronik auf verschiedenen Märkten stark

positioniert und sieht künftigen Trends positiv ent-

gegen.

elektronik industrie 12_BB/2019 5www.all-electronics.de

18 Pickering Interfaces

Interview mit Keith Moore, CEO Pickering-Gruppe

19 PIEK

Interview mit Geschäftsführer Ben Walls

20 ROHM Europe

Interview mit Chairman Christian André

21 Rose Systemtechnik

Interview mit Vertriebsleiter Heiko Felsmann

22 Rutronik

Interview mit Andreas Mangler, Director Strategic Marketing

24 SPEA

Interview mit Geschäftsführer Uwe Winkler

25 TRACO Electronic

Interview mit Luis de Sousa, Leiter Forschung & Entwicklung,

Traco Power und Geschäftsführer, Traco Power Solutions

26 Turck duotec

Interview mit Arthur Rönisch, Geschäftsführer und CTO

27 WAGO Kontakttechnik

Interview mit Steffen Weinreich, Head of Cabinet Components

and PCB Connections

28 Würth Elektronik Circuit Board Technology

Interview mit Klaus Weingärtner und Andreas Hirsch

30 Würth Elektronik eiSos

Interview mit Alexander Gerfer, CTO und Geschäftsführer

11

26

12

28

17

30

Christian Peter Als Non-Franchisedistributor kann

Christian Peter von Intertec flexible Lieferzeiten und

unabhängige Preise bieten. Eigene Produkte runden

das Angebot für den Elektronikmarkt ab.

Arthur Rönisch Turck duotec bietet Kunden seine

Dienste sowohl als Entwickler als auch Produzent an,

um optimale Beratung und Produkte für künftige

Trends zu bieten.

Rainer Koppitz Die Münchner Elektronik-Gruppe

KATEK SE ist insbesondere im vergangenen Jahr auf

dem Markt aktiv in Erscheinung getreten. Über Ist-Zu-

stand und Pläne sprachen wir mit CEO Rainer Koppitz.

Claus Weingärtner und Andreas Hirsch Als einer

der größten Leiterplattenhersteller Europas setzt Würth

CBT auch künftig auf einen Mix aus Prototyping, indivi-

duellen Lösungen im Online-Shop und Großserie.

Benedikt Rauscher Pepperl+Fuchs gibt Vollgas im

Bereich Industrie 4.0 und baut seine Kompetenzen

weiter aus. So entwickelt sich das Unternehmen vom

Komponentenhersteller zum Systemanbieter.

Alexander Gerfer Der CTO und Geschäftsführer

geht auf die Stärke und die Besonderheiten des Ge-

schäftsmodells von Würth Elektronik eiSos, von dem

Kunden weltweit profitieren, ein.

6 elektronik industrie 12_BB / 2019 www.all-electronics.de

Wo sehen Sie die größten Stärken von CTX

Thermal Solutions?

Wilfried Schmitz: Dadurch, dass CTX welt-

weit mit führenden Unternehmen als

Engineering- und Wertschöpfungspart-

ner zusammenarbeitet, können wir auf

ein extrem breites Produkt- und damit

Lösungsportfolio zurückgreifen. Es gibt

quasi keine Herausforderung im Bereich

der Kühlung von Elektronik, für die wir

nicht ein applikations- beziehungsweise

projektspezifisches Produkt in der Pipe-

line haben, das genau für die Anwen-

dung angepasst wird, aber auf bewähr-

ten Standard-Technologien basiert.

Lösungen für jede Anwendung

INTERVIEW mit Wilfr ied Schmitz , Geschäf tsführer von CTX

CTX Thermal Solutions GmbH

Lötscher Weg

41334 Nettetal

+49 2153 7374-0

[email protected]

www.ctx.eu

Welche Trends sehen Sie in Ihrem Markt?

Wilfried Schmitz: Immer kürzere Entwick-

lungs- und Produktzyklen stellen ganz

neue Herausforderungen an die Reali-

sierungsphasen. Vielfach müssen unter-

schiedlichste Technologien zur Kühlung

von Elektronikkomponenten oder

Modulen miteinander verknüpft werden.

Welche Auswirkungen hat die hohe Leis-

tungsdichte elektronischer Bauteile auf das

thermische Management?

Wilfried Schmitz: Aufgrund zunehmend

begrenzter Bauräume bei immer höherer

Leistungsdichte kommen heute selbst in

recht einfachen Anwendungen aufwen-

dige Kühlkonzepte zum Tragen. Dabei

kommt es vor, dass der Kostenanteil der

Kühlung deutlich zunimmt.

Was sind Ihre Produkt-Highlights?

Wilfried Schmitz: Es gibt Produkt-High-

lights für unterschiedliche Märkte. Zwei

Beispiele: Kühlung eines Batteriema-

nagementsystems im Bereich eMobility

und Kühlung von LED-Studiostrahlern.

Caltest Instruments ist ein Spezialist für AC-

DC-Netzgeräte, Quellen und Lasten. Was

sind die Highlights aus diesen Bereichen?

Francois Epp: Wir vertreiben professionel-

le Geräte von namhaften Herstellern der

Leistungselektronik. In Verbindung mit

modernen Applikationen, wie bei der

Smart-Grid-Forschung oder E-Mobility,

kann man die regenerativen bzw. rück-

speisefähigen Produkte als Highlight

bezeichnen. Wir bieten ein lückenloses

Programm an Lösungen für alle Geräte-

Arten an, egal, ob es sich um AC- oder

DC-Quellen, bzw. AC- oder DC-Lasten

handelt. Das macht uns einmalig.

Rückspeisefähige Produkte

INTERVIEW mit Francois Epp, Ver triebsleiter Caltest Instruments

CTI

Caltest Instruments GmbH

Binzigstraße 21

77867 Kappelrodeck

+49 7842 99722-00

[email protected]

www.caltest.de

Sie bieten Geräte auch zur Miete an. Mit

welchen Konditionen kann der Interessent

rechnen?

Francois Epp: Das gilt primär für pro-

grammierbare Wechsel- und Gleich-

Stromversorgungen, sowie Wechsel-,

Gleichstrom-Lasten und Batterie-Test-

systeme. Ab Anfang des Jahres 2020

wird unser Miet-Pool weit mehr als 50

Geräte über einen Leistungsbereich ab

1000 W bis über 100 kW beinhalten. Die

Mietdauer startet ab einer Woche bis

einige Monate. Die Möglichkeit des

„Kauf nach Miete“ wird individuell

berücksichtigt.

Caltest ist eine Tochterfirma der PPST Inc.

Welche Firmen befinden sich noch unter

dem PPST-Dach?

Francois Epp: Unsere Haupt-Schwester-

Firma ist Pacific Power Source, Hersteller

von AC/DC Quellen, befindet sich seit

Anfang der 70er Jahre in Irvine, Kalifor-

nien sowie Schwesterfirmen APS (AC/

DC-Quellen und Lasten) in Kalifornien,

PPST-Shanghai in China und Caltest

Instruments Ltd. in Südengland.

elektronik industrie 12_BB / 2019 7www.all-electronics.de

Wofür steht Delta-R?

Dr. Angelika Carstens: Delta-R ist Händler

von Sensorelementen und Produzent von

Thermometern. Unsere Lösungen sind

ausschließlich kundenspezifisch und

unsere Spezialität sind schnellanspre-

chende Miniatursensoren. Wir kommen

dann ins Spiel, wenn es schneller, kleiner

oder präziser sein soll oder es um

Nischenbereiche wie etwa Forschungs-

einrichtungen geht. Zu unseren Kunden

zählen vor allem Sensorhersteller und

Hersteller von Mess- und Regeltechnik.

Im Handel punkten wir durch Services

wie Kanban-Belieferung.

Sensorik für jedermann

INTERVIEW mit Dr.- Ing. Angelika Carstens,

Geschäf tsführerin von Delta-R

Delta-R

Lembacher Str. 16-18

68229 Mannheim

+49 0621 482 42-44

[email protected]

www.delta-r.de

Warum ist Service für Sie so wichtig?

Dr. Angelika Carstens: Da wir keinen

Außendienst oder klassischen Vertrieb

haben, ist es natürlich günstig, wenn wir

auch als Dienstleister auftreten. Neben

Konfektionierung und Verbindungstech-

nik bieten wir zusätzliche Services wie

etwa individuelle Verpackungsgrößen,

Übernachtlieferungen sowie externe

Lagerhaltung.

Welche Trends bewegen den Sensormarkt ?

Dr. Angelika Carstens: Nicht nur uns betref-

fen Miniaturisierung und Digitalisierung.

Da wir aber auf kleine Abmessungen

spezialisiert sind, profitieren wir von

Miniatur-Bauweisen. Bei der Digitalisie-

rung wird es schon schwierig: Hohe Tem-

peraturen und Elektronik lassen sich

nicht immer verbinden. Hinzu kommt,

dass Sensorelemente anfällig sind für

ESD. Aber auch der Umweltschutz wird

immer wichtiger: Manche Hersteller wol-

len bestimmte Materialien nicht mehr in

ihren Bauteilen verwenden. Zusammen

müssen wir dann eine Alternative finden.

POWER SUPPLIES MADE IN GERMANYAm Standort Deutschland entwickelt und produziert MTM Power vakuum-vergossene (EP 1 987 708, U.S. Patent No. 8,821,778 B2) Stromversorgungen für anspruchsvolle Anwendungen in rauer Industrieumgebung.

Vertrauen Sie MTM Power - führender Power Supply Spezialist in Deutschland.

www.mtm-power.com

KEINE GRENZEN.MIT UNSERER ENERGIE.

8 elektronik industrie 12_BB / 2019 www.all-electronics.de

Welche Leistungen/Spannungen/Ströme sind aktuell

von Ihnen erhältlich?

Helmut Nolden: Aktuell können wir unseren Kun-

den Einzelleistungen auf Gerätebasis von bis zu

30 kW, Spannungen bis 2000 V und Ströme bis

1000 A bieten. Die Werte gelten für die Pro-

duktgruppen Laborstromversorgungen, elektro-

nische Lasten mit Netzrückspeisung und bidirek-

tionale Laborstromversorgungen. Bidirektional

bedeutet, dass die Geräte als Laborstromversor-

gung und auch als elektronische Last mit Netz-

rückspeisung betrieben werden können. Unsere

bidirektionalen Laborstromversorgungen lassen

sich kaskadieren und können so mit Leistungen

von bis zu 1,92 MW, Spannungen bis 2000 V und

Ströme bis 64000 A konfiguriert werden.

Welche Produkte können Sie der Automobilelek-

tronik und Elektromobilität zur Verfügung stellen?

Helmut Nolden: Unsere gesamte Produktpalette

wird heute schon als Einzelgerät oder im System

von namhaften Automobilherstellern weltweit

eingesetzt. Ein Grund ist beispielsweise, dass

unsere bidirektionalen Geräte bei der Entwick-

lung, beim Testen und Qualifizieren von Batteri-

en entscheidende Vorteile bieten. Mit ihnen kön-

nen Ingenieure Akkusysteme sowohl laden als

auch entladen und die verwendete Energie mit

einem Wirkungsgrad bis zu 96 Prozent wieder ins

Netz zurückspeisen. Die entscheidenden Vorteile

liegen im Handling, da nur ein Gerät bedient

wird, sowie der Kosteneinsparung und Umwelt-

freundlichkeit. Hierbei kommen die Reduktion

der Anschaffungskosten und die Energieeinspa-

rung zum Tragen.

Welche Schnittstellen sind bei Ihren Geräten verfüg-

bar und welche Softwaresysteme arbeiten mit den

Geräten zusammen?

Helmut Nolden: Um unseren Kunden ein Maximum

an Flexibilität zu ermöglichen, verfügen unsere

Geräte standardmäßig und optional über eine

große Zahl an Schnittstellen. Hierzu gehören:

Analog, CAN, CANopen, Ethernet, EtherCAT,

GPIB, Modbus, Profibus, Profinet und RS232.

Durch die vorhandene digitale Regelung können

Abläufe quasi in Echtzeit zur Verfügung gestellt

werden. Die Software EA Battery Simulator wur-

de von uns gemeinsam mit dem Fraunhofer Insti-

tut entwickelt und ist mit unseren bidirektionalen

Netzgeräten kompatibel. Mit ihr können Anwen-

der verschiedene Betriebsbedingungen von Blei-

und Lithium-Ionen-Batterien simulieren. Mit

konfigurierbaren Parametern wie Umgebungs-

temperatur, State of Charge (SoC) und State of

Health (SoH) lassen sich Batteriesysteme so

nachstellen, dass sich elektronische Fahrzeug-

komponenten unter nahezu realistischen Bedin-

gungen testen lassen. Volle Kontrolle erlaubt

auch die Software EA Power Control, mit der

Anwender bis zu 20 EA-Geräte bequem fernsteu-

ern und überwachen können.

Geräte PowerBei Laborstromversorgungen und Elektronische Lasten hat

EA Elektro-Automatik schon lange eine führende Position. Helmut

Nolden beschreibt, warum das so ist. Das Interview führte Hans Jaschinski

INTERVIEW mit Helmut Nolden, Gründer

und Geschäf tsführer EA Elektro-Automatik

Zur Person

1974 gründete Helmut

Nolden EA Elektro-

Automatik mit der

Vision, hochwertige

Stromversorgungssys-

teme für alle Anwen-

dungen zu entwickeln.

Heute ist die EA

Elektro-Automatik

GmbH ein modernes

mittelständisches

Unternehmen mit rund

250 Mitarbeitern, die

auf 12.000 m2 am

Hauptstandort Viersen

forschen, entwickeln

und fertigen.

EA Elektro-Automatik GmbH & Co. KG

Helmholtzstraße 31-37

41747 Viersen

+49 21 62 / 37 85 - 0

[email protected]

www.elektroautomatik.com

elektronik industrie 12_BB / 2019 9www.all-electronics.de

Wie lautet die Zukunftsvision von Fuji?

Stefan Janssen: Fuji zielt auf das „Drei-

Nullen-Konzept“. Das bedeutet null

Fehler, null Bediener und null Maschi-

nenstopps. Die Zukunft der Elektronik-

fertigung sehen wir in einer vernetzten,

sich selbst organisierenden Produktion

mit hochautomatisierten Anlagen und

intelligenten plug-and-produce-fähigen

Maschinenkomponenten. Der Weg zur

Industrie 4.0 führt von der Automatisie-

rung kleiner Prozesse über die Digitali-

sierung wie M2M und IoT bis hin zur

Autonomization und einer predictive

Maintenance.

Fuji zielt auf 3-Zero-Konzept

INTERVIEW mit Stefan Janssen, General Manager, Fuji Europe

Fuji Europe Corporation GmbH

Fujiallee 4

65451 Kelsterbach

+49 6107 6942 - 0

[email protected]

www.fuji-euro.de

Was bietet die auf der Productronica vorge-

stellte Smart Factory Plattform NXTR?

Stefan Janssen: Bei der Entwicklung des

Bestückautomaten NXTR haben wir uns

auf das „Drei-Nullen-Konzept“ fokus-

siert. Mit der neu entwickelten Sensor-

technologie wird eine stabile und hoch-

wertige Platzierung sichergestellt. Der

Zustand der Maschine wird in Echtzeit

überwacht und die Belastung von Bau-

teilen und Leiterplatten kontrolliert. Das

System automatisiert den bisher manuell

durchgeführten Feedertauschprozess

nun erstmals vollständig. Der Smart

Loader automatisiert die Teileversor-

gung und den Wechsel für die nächste

Produktion vollständig. Dies verhindert

Unterbrechungen bei Teileversorgungs-

fehlern. Köpfe und andere Einheiten las-

sen sich ohne Werkzeug austauschen,

sodass die Wartung offline durchgeführt

werden kann. Vorausschauende War-

tung wird durch Eigendiagnose ermög-

licht und verhindert, dass plötzliche

Maschinenstillstände den Produktions-

plan beeinträchtigen.

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markt+++Whitepapers+++Produkte+++

Newsletter+++RSS Feed+++Branchen-

termine+++topaktuell und kostenlos auf

www.all-electronics.de

10 elektronik industrie 12_BB / 2019 www.all-electronics.de

inpotron entschied sich für die Entwicklung kunden-

spezifischer Produkte und gegen die Produktion von

Massenware. Woher rührt diese klare Positionierung?

Hermann Püthe: Gerade in der heutigen Welt, die

geprägt ist durch Social Media mit einer Über-

flutung von Informationen bei unklarem Hin-

tergrund, ist eine eindeutige Haltung wichtiger

denn je. So sehe ich es auch für mein Unterneh-

men inpotron. Unsere Strategie, einen idealen

Nutzen für den Kunden zu schaffen steht für

uns im Fokus. Als Lösungsanbieter unterschei-

den wir uns in unserer Stromversorgungsbran-

che stark vom Angebot der Kataloganbieter.

Nicht das Produkt steht im Mittelpunkt, sondern

das Ziel des Kunden. Unsere erfahrenen Ver-

triebsprofis beraten umfassend und lösungsori-

entiert mit einem großen Produkt- und Markt-

verständnis und transferieren die Wünsche

unserer Kunden an unser Entwicklungsteam,

welche den optimalen „Maßanzug“ finden.

Welchen Stellenwert nimmt die Entwicklung bei inpo-

tron dann ein und welche Märkte will sie abdecken?

Hermann Püthe: Aktuell arbeiten bei uns 40 Tech-

nologen in der Entwicklung an den Projekten,

eine Quote von über 20 Prozent aller Beschäftig-

ten. Die Auslastung ist hoch, denn die Bedürf-

nisse unserer Kunden steigen, sowohl im Bezug

auf die technologische Herausforderung, wie

auch in der terminlichen Abwicklung. Die von

uns adressierten Märkte sind die Industriekun-

den mit immens steigendem Digitalisierungsbe-

darf, Gebäudesystemtechnik die heute eine hohe

Vernetzung verlangt, LED-Beleuchtung in gro-

ßer Diversifizierung der Anforderungen, Medi-

zintechnik, Transport- und Verkehrsanwendun-

gen mit dem Wandel der Mobilität und dem

Bedürfnis der Reisenden nach Konnektivität, wie

auch die Telekommunikations- und Medientech-

nik der kabelgebundenen Internetverbindungen

mit einer Renaissance aufgrund der 5G-Konkur-

renz. Der Wachstumstrend hält an.

Als Geschäftsführer legen sie hohen Wert auf ein

gutes Betriebsklima. Wie setzen Sie das um?

Hermann Püthe: Kernelemente unserer inpotron-

Führungskultur sind Vertrauen, Hierarchiearmut,

Offenheit und Verantwortung. Indem wir auf indi-

viduelle Talente, Bedürfnisse und Lebenssituatio-

nen unserer MitarbeiterInnen eingehen, die inpot-

ron Arbeitswelt im Einklang mit den betrieblichen

Erfordernissen flexibel anpassen und durch den

stärkenorientierten Einsatz unserer Mitarbeiter

Talente fördern und persönliche Entwicklung for-

cieren, gestalten wir ständig die Arbeitswelt und

Kultur unseres Unternehmens weiter. Regelmäßi-

ge Umfragen, Feedbackrunden, Mitarbeiterge-

spräche und zahlreiche Gestaltungsmöglichkeiten

in unterschiedlichsten Facetten prägen uns als

attraktiven Arbeitgeber, der Tag täglich an sich

selbst arbeitet, um die Bedürfnisse seiner Mitar-

beiter besser zu verstehen und sie zu fördern.

Entwicklung wird großgeschrieben Statt auf Stromversorgungen von der Stange setzt inpotron auf

Individuallösungen. Das bedeutet viel Arbeit für die Entwickler,

doch das Unternehmen wirkt dem mit einem guten Betriebsklima

entgegen. Das Interview führte Martin Probst

INTERVIEW mit Hermann Püthe, Geschäftsführer bei inpotron

Zur Person

• Dipl.-Ing. (FH) für

elektrische Energie-

technik

• Seit 34 Jahren mit

dem Themengebiet

der getakteten

Stromversorgungen

vertraut: In den An-

fangsjahren als Ent-

wicklungsingenieur

tätig, später als Be-

reichsleiter und seit

1998 als Unterneh-

mer von Inpotron.

• Sportbegeisterter

Familienvater mit 4

Kindern.

inpotron Schaltnetzteile GmbH

Hebelsteinstraße 5

78247 Hilzingen

+49 7731 9757-0

[email protected]

www.inpotron.com

elektronik industrie 12_BB / 2019 11www.all-electronics.de

Distributoren treten in vielen Formen auf, wie etwa

Franchise- oder Non-Franchisedistributoren. Was hat

es mit diesen Formen auf sich?

Christian Peter: Nonfranchise hat leider einen

schlechten Ruf. Aber auch beim Franchisedistri-

butor zu kaufen bedeutet nicht zwingend, Ori-

ginalherstellerware zu erhalten. Jeder große

Franchiser hat eine Abteilung für Sonderbe-

schaffung, um Engpässe abzufangen. Bei diesen

Zukäufen können auch Fake Parts dabei sein.

Sogar Hersteller kaufen im Notfall zu, um ihre

Franchiser beliefern zu können. Daran merkt

man, wie komplex die Warenströme geworden

sind. Freie Distributoren wie wir ermöglichen es

OEM und EMS, konkurrenzfähig zu bleiben,

weil wir frei von den Herstellervorgaben sind.

Wir spüren gerade deutlich, dass sich immer

weniger Kunden vorschreiben lassen wollen,

was, wie viel und zu welchem Preis sie kaufen

dürfen. Die kommen jetzt zu uns unabhängigen

Distributoren und freuen sich über die Flexibili-

tät der Preise und Lieferzeiten.

Intertec ist nicht nur Distributor, sondern mit den

Eigenmarken RED Magnetics und RED Frequency auch

als Produzent tätig. Warum wagten Sie diesen Schritt?

Christian Peter: Intertec hat sich in den Anfangs-

jahren auf Relais und Halbleiter konzentriert.

1997 haben wir unter anderem Elektromagnete

ins Produktportfolio aufgenommen. Da wir

Design-in anbieten war irgendwann klar, wir

müssen eine Abteilung mit Spezialisten etablie-

ren. So haben wir 2011 RED Magnetics gegrün-

det. Ein Jahr später kam RED Frequency. Wenn

man die Marktentwicklung verfolgt, sieht man,

welche Produktsparten Wachstumspotenzial

haben. 2012 war deutlich, dass der Bedarf an Fre-

quency Control Products stetig steigt. Deshalb

haben wir einen zweiten Hersteller etabliert. Die

Abwicklung für beide Abteilungen läuft über

Intertec, hier können wir die langjährigen ver-

trieblichen Strukturen effizient nutzen. Aktuell

konzentrieren wir uns auf den Ausbau und die per-

manente Optimierung der vorhandenen Sparten.

Elektromobilität oder Automatisierung – in der Elektro-

nik tut sich einiges. Wo sehen Sie das größte Potenzial?

Christian Peter: Die Elektronikbranche ist extrem in

Bewegung und es gibt vielversprechende Pro-

duktsparten. Aber was mich mehr interessiert als

Produkte sind aktuelle und zukünftige Geschäfts-

beziehungen. Egal ob Wiederverkäufer oder EMS-

Dienstleister, wir wollen und können alle davon

überzeugen, dass unabhängige Distributoren ein

wichtiges Rad im Getriebe des Warenstroms sind.

Das fängt an beim wettbewerbsfähigen Preis und

endet mit einer Lieferung, an der es nichts zu

beanstanden gibt. Wir stellen sicher, dass es sich

um Originalware handelt und etwaige Transport-

schäden oder lädierte Verpackungen umgehend

behoben werden. Um das zu garantieren, betrei-

ben wir einen großen Aufwand.

Unabhägigkeit als QualitätsmerkmalAls Non-Franchisedistributor kann Intertec hohe Flexiblität bei

Preis und Lieferzeit bieten. Diese Unabhängigkeit sieht CEO

Christian Peter als klaren Vorteil. Das Interview führte Martin Probst

INTERVIEW mit Christian Peter, CEO von Intertec Components

Zur Person

• Christian Peter grün-

dete 1993 das Unter-

nehmen Intertec

Components

• Sein Ziel: als freier

Distributor unab-

hängig von Herstel-

lervorgaben elektro-

nische Bauteile ver-

treiben

• Übernahme von ce

global sourcing und

First Components im

Juni 2017 und Zusam-

menführung beider

Unternehmen zu ce

consumer electronic

Intertec Components GmbH

Lilienthalstr. 17a

85399 Halbergmoos

+49 811 996799-0

[email protected]

www.intertec-components.de

12 elektronik industrie 12_BB / 2019 www.all-electronics.de

Vom EMS zum ODMDie Münchner Elektronik-Gruppe KATEK SE ist insbesondere im

vergangenen Jahr auf dem Markt aktiv in Erscheinung getreten.

Über Ist-Zustand und Pläne sprachen wir mit CEO Rainer Koppitz.

Das Interview führte Hans Jaschinski

INTERVIEW mit Rainer Koppitz , CEO der K ATEK SE

Würden Sie bitte etwas zur Entwicklungsgeschichte

und Ausrichtung der Münchner Elektronik-Gruppe

KATEK SE berichten?

Rainer Koppitz: Die KATEK SE fungiert als Hol-

ding der KATEK-Gruppe mit Töchtern in Gras-

sau, Memmingen, Mauerstetten, Frickenhausen

und Wendlingen sowie Horni Suchá (Tschechi-

en), Györ (Ungarn) und Saedinenie (Bulgarien).

Hinzu kommen Prototyping-Center der Tochter

beflex in München, Witten und Frickenhausen.

Der Name KATEK steht seit über 35 Jahren für

Technologieführerschaft in der Elektronikferti-

gung. Wir bündeln unsere umfassenden EMS-

Kompetenzen unter dieser bekannten Marke

und schaffen dadurch eine schlagkräftige Einheit.

Das Leistungsspektrum deckt den gesamten

Lebenszyklus elektronischer Baugruppen und

Geräte ab.

Durch die Zukäufe hat die KATEK-Gruppe bereits

eine beachtliche Größe erreicht. Wie wird oder

soll das Wachstum zukünftig stattfinden?

Rainer Koppitz: Die KATEK-Gruppe gehört mit

rund 2300 Mitarbeitern und einem Umsatz von

knapp 400 Mio. Euro nächstes Jahr zu den füh-

renden Elektronikdienstleistern in Europa. Als

EMS-Anbieter braucht man eine kritische Größe,

um dauerhaft ein stabiler Partner zu sein. Dazu

gehört, zu besten Konditionen einzukaufen, die

nötigen Mittel zu haben und in neueste Techno-

logien zu investieren. Außerdem muss man in der

Lage sein, alle wesentlichen Branchen mitsamt

der notwendigen Zertifizierungen bedienen zu

können, die gesamte Wertschöpfungskette abzu-

decken, kleinste Losgrößen bis hin zur Großserie

zu beherrschen und einen intelligenten Mix an

Fertigungsstandorten aufzuweisen. Mit den

KATEK-Gruppengesellschaften decken wir diese

Kriterien bereits weitgehend ab, werden aber

durch gezielte weitere Akquisitionen komple-

mentäre Skills und Fertigkeiten hinzufügen. Der

fragmentierte EMS-Markt in Europa spielt uns

dabei in die Hände.

Die großen EMS-Konzerne sind weltweit aufgestellt.

Ist die weltweite Expansion eine Option für Sie?

Rainer Koppitz: Wir glauben, dass die räumliche

Nähe zu den Kunden ein Vorteil ist, nicht nur in

logistischer Hinsicht. Deutsche beziehungsweise

europäische Mittelständler wollen mit Partnern

Unsere ambitionierte Wachstums-strategie wird

aktiv vom erfahrenen

PRIMEPULSE-Team unterstützt.Rainer Koppitz, KATEK SE

KATEK SE Gruppe

Promenadeplatz 12

80333 München

Standorte in Deutschland und Osteuropa

+49 89 24881-4280

[email protected]

www.katek-group.de

elektronik industrie 12_BB/2019 13www.all-electronics.de

Zur FirmaDie international tätige KATEK gehört

zu den führenden Elektronikdienst-

leistern in Europa. Das Leistungsspek-

trum deckt den gesamten Lebenszyk-

lus elektronischer Baugruppen und

Geräte von Entwicklung über

Material- und Projektmanagement,

Produktion, Prüftechnik und Logistik

bis After-Sales-Service ab.

Zur PersonRainer Koppitz kann auf langjährige

internationale Erfahrungen in der

Industrie und IT-/Telekommunikati-

onsbranche blicken, wo er unter

anderem CEO bei NFON und B2X Care

Solutions sowie CEO Germany &

Austria der BT Germany war. Davor

hatte er Geschäftsführerpositionen bei

Siemens, Dell sowie Atos inne.

auf Augenhöhe, von Angesicht zu Angesicht

arbeiten, dabei hilft dasselbe Verständnis von

Engineering und Firmenkultur. Wir könnten uns

aber vorstellen, einen Europäer zu akquirieren,

der gleichzeitig Produktionsstandorte in Asien

zum Beispiel in Malaysia, Thailand oder Vietnam

hat. Lateinamerika könnte ebenfalls eine Berei-

cherung sein.

Das kürzlich gekaufte Unternehmen Bebro und die

dazugehörige Firma Beflex bietet Hardware- und

Software-Dienstleistungen und Prototyping an.

Wie sehen Sie die Zukunft von Entwicklungs-

dienstleistern?

Rainer Koppitz: Die Spezialisierung von Beflex ist

das Geschäft mit Prototypen und Kleinserien, die

in enger Zusammenarbeit mit den Ingenieuren

der Kunden erstellt werden. Beflex hat den

gesamten Prozess von der Entwicklung, über den

Prototyp zur Serie professionalisiert und kann

daher Prototypen von elektronischen Baugrup-

pen sehr schnell, kostengünstig und qualitativ

hochwertig liefern. Als eigenständige GmbH mit

P&L-Verantwortung und maximaler Kundennä-

he bleibt Beflex wie alle anderen „Schnellboote“

im KATEK-Flottenverband agil, flexibel und

unternehmerisch, so wie ihre Kunden. Ich sehe

für die Zukunft den Ausbau der KATEK vom rei-

nen, klassischen EMS-Auftragsfertiger zum

ODM. Dafür brauchen wir mehr Entwicklungs-

kompetenzen. Wir sind heute sehr stark in der

Entwicklung bei Embedded Systems, im Bereich

Leistungselektronik, beispielsweise für die Solar-

branche sowie für den Themenkomplex eMobility

/ Intelligentes Laden. Hier werden wir uns ver-

stärken. Es gibt aber auch noch weitere Felder, wo

wir großes Potenzial sehen.

14 elektronik industrie 12_BB / 2019 www.all-electronics.de

Linear Integrated Systems entwickelt und

stellt Kleinsignal- und diskrete Halbleiter

her. Was sind Ihre Spezialitäten?

Tim McCune: Unsere Spezialitäten sind

die Herstellung der weltweit leistungs-

stärksten Bauteile ihrer Klasse, insbe-

sondere im Hinblick auf das Rauschver-

halten und die Lieferung an Kunden, die

erstklassige Produkte herstellen. Unsere

extrem rauscharmen monolithischen

Dual-JFETs LSK489 bilden die Frontend-

Verstärkung der weltweit größten

Kamera im Large Scale Synoptic Tele-

scope (LSST). Unsere extrem rauschar-

men monolithischen Dual-JFETs LSK

Besser als das Orginal

INTERVIEW mit T im McCune, President Linear Systems

Linear Integrated Systems

4042 Clipper Court

Fremont, CA 94538

+1 510 490-9160

[email protected]

www.linearsystems.com

389 werden in einigen der besten Mikro-

fone der Welt verwendet.

Wie ist Ihr Distributionskanal in Zentraleu-

ropa organisiert?

Tim McCune: Linear Systems hat als

Repräsentant für Deutschland und die

Schweiz das Ingenieur-Büro-Fluck unter

der Leitung des Halbleiter-Veteranen

Volker Fluck. In Österreich ist unser Ver-

treter IKE-Electronic E.U. Diese Vertre-

ter sind sehr gut informiert, sowohl über

unsere Bauelemente als auch über die

Techniken, die beim Design-in am bes-

ten angewendet werden.

Verfügen Sie über Second Source-Produkte

und wo stellen Sie sie her?

Tim McCune: Zusätzlich zu unseren

Eigenentwicklungen fertigen wir in

unseren Silicon-Valley-Anlagen Bauele-

mente, die als Ersatz für über 2000 Tei-

le-Nummern dienen. Diese sind Teil

unserer Improved Standard Products-

Linie, die sogar über verbesserte Leis-

tungsdaten gegenüber den Orginalen

verfügen.

Wie positioniert sich die MST Gruppe?

Michael Fink: Auf Basis ihres Hintergrun-

des der lebenserhaltenden Medizintech-

nik bedient die MST Gruppe heute

Applikationen in den verschiedensten

Anwendungsbereichen, deren gemein-

samer Nenner in der Regel höchste

Zuverlässigkeitsanforderungen sind. Die

Bandbreite reicht von komplexen Schal-

tungen für die Öl- und Gasexploration

über Medizintechnik bis zu Luft- und

Raumfahrt, anspruchsvoller Messtech-

nik und Telekommunikationsanwen-

dungen. Um den Erwartungen der ver-

schiedenenen Märkte gerecht zu wer-

Für höchste Zuverlässigkeit

INTERVIEW mit Michael Fink, President Sales & Marketing MST Gruppe

Micro Systems Technologies Management AG

Neuhofstraße 4

6340 Baar/Schweiz

+41 (44) 804 6300

[email protected]

www.mst.com

den, verfügt MST über hoch kompetentes

Personal, stabile Produktverfügbarkeit

und ermöglicht flexible Lieferszenarien.

Was heißt für MST höchste Zuverlässigkeit?

Michael Fink: Durch die Erfahrung mit

den lebenserhaltenden Systemen der

Herzrhythmustherapie beginnt Zuver-

lässigkeit bei MST bereits mit der Aus-

wahl und Charakterisierung der Liefe-

ranten und Komponenten. Größter Wert

wird auf die umfassende Überwachung

und Analytik der Komponenten sowie

die kontinuierliche Prozessüberwachung

gelegt.

Wo liegt der Fokus von MST?

Michael Fink: Der Fokus liegt auf der Ent-

wicklung neuer Prozesse und Fähigkei-

ten in der Miniaturisierung sowohl bei

Komponenten als auch bei den Metho-

den der Verbindungstechnik. Durch die

intensive Zusammenarbeit mit wissen-

schaftlichen Instituten und der industri-

ellen Forschung werden laufend neue

Innovationsmöglichkeiten geschaffen.

elektronik industrie 12_BB / 2019 15www.all-electronics.de

MTM Ruhrzinn bietet ein umfassendes Abfallma-

nagement für zinn- und edelmetallhaltige Abfälle

aus der Elektronikproduktion. Wie sieht das konkret

aus?

Dan Mutschler: MTM Ruhrzinn ist ein auf die

Bedürfnisse von Baugruppenfertigern zertifizier-

ter Entsorgungsfachbetrieb und bietet die

Gewissheit, bei der Verwertung von zinn- und

edelmetallhaltigen Produktionsabfällen alle For-

derungen des Kreislaufwirtschaftsgesetzes zu

erfüllen. Unsere Serviceleistungen eröffnen die

Möglichkeit, die Verantwortung für Produktions-

abfälle an einen zuverlässigen Partner zu delegie-

ren und von unserem umfassenden Know-how

zu profitieren.

Von der Beratung über die Lagerung, den Trans-

port und das Recycling bis zur Überwachung und

der entsprechenden Dokumentation begleiten

wir den gesamten Prozess vom Abfallprodukt

zum Wertstoff.

So werden Baugruppenfertiger nicht nur beim

Thema „Legal Compliance“ unterstützt, sondern

verbleibende Rohstoffe aus der Produktion wie-

derverwertet.

Unsere Vision besteht darin, Baugruppenfertiger

bei einer nachhaltigen Produktion zu unterstüt-

zen und so einen Beitrag zum Schutz der Res-

sourcen unseres Planeten zu leisten. Deswegen

ist die gesamte Unternehmensphilosophie von

MTM Ruhrzinn auf Umweltschutz und Nachhal-

tigkeit ausgerichtet.

Wie sieht denn ein nachhaltiger Umgang mit Lötab-

fällen aus?

Dan Mutschler: Ein wichtiger Ansatz ist die korrek-

te Bewertung und Bestimmung von Abfällen.

Nur so können die Raffinationsschritte definiert

werden, die notwendig sind, um aus Abfall wie-

der einen Wertstoff zu produzieren, bei höchst-

möglicher Ausbeute an Elementen. Dabei ist es

mindestens genauso wichtig, unnötige Raffinati-

onsprozesse zu eliminieren, um nicht nur aus

ökonomischer, sondern auch aus ökologischer

Hinsicht nachhaltig zu handeln.

Welche Fallstricke bietet die Gesetzeslage für Abfälle

aus der Elektronikproduktion und wie unterstützen

Sie Baugruppenfertiger an dieser Stelle?

Dan Mutschler: Bei zinn- und edelmetallhaltigen

Produktionsabfällen handelt es sich meist um

Abfälle die noch immer einen monetären Wert

haben. Im Kopf vieler Menschen entsteht an die-

ser Stelle ein Widerspruch, denn etwas was einen

Wert hat, kann kein Abfall sein. Das macht die

Sensibilisierung zum nachhaltigen und gesetzes-

konformen Umgang mit diesen Abfällen schwie-

rig. Zusätzlich ist in vielen Unternehmen der Job

als „Abfallverantwortlicher“ nur eine Nebentä-

tigkeit, was einer intensive Auseinandersetzung

mit diesem Thema im Wege steht. Um hier den

passenden Support bieten zu können, bieten wir

intensive und auf unsere Kunden zugeschnittene

Abfallberatung an.

AbfallmanagementMTM Ruhrzinn CEO Dan Mutschler bietet Interessenten ein Ab-

fallmanagement für eine nachhaltige Baugruppenfertigung in

der Elektronikindustrie an. Das Interview führte Hans Jaschinski

INTERVIEW mit Dan Mutschler, CEO MTM Ruhrzinn GmbH

Zur Person

Dan Mutschler, CEO

von MTM Ruhrzinn, hat

es sich seit 2011 zur

Aufgabe gemacht,

Baugruppenfertiger in

der Elektronikindustrie

beim Thema Nachhal-

tigkeit zu unterstützen

und zu sensibilisieren.

Schulung ist der erste

Schritt für einen

nachhaltigen Umgang

mit den Rohstoffen von

morgen sowie für die

Reduktion von

Energieverbrauch und

Umweltauswirkungen.

MTM Ruhrzinn GmbH

Ruhrtalstr. 19

45239 Essen

+49 201 647111-50

[email protected]

www.ruhrzinn.com

16 elektronik journal 12_BB / 2019 www.all-electronics.de

Schweiz, Liechtenstein:

Katja Hammelbeck, InterpressErmatinger Str. 4, CH-8268 SalensteinTel: +41 (0) 71 552 02 12, Fax: +41 (0) 71 552 02 10,E-Mail: [email protected]

Österreich, Großbritannien, USA, Kanada:

Marion Taylor-Hauser, Max-Böhm-Ring 3, 95488 EckersdorfTel: +49 (0) 921 316 63, Fax: +49 (0) 921 328 75E-Mail: [email protected]

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Zur Zeit gilt die Anzeigenpreisliste Nr. 49 vom 01.10. 2019

VERTRIEB

Vertriebsleitung: Hermann Weixler

Abonnement:

http://www.elektronik-industrie.de/abo/

IHRE KONTAKTE: Abonnement- und Leserservice:Tel: +49 (0) 8191 125-777, Fax: -799E-Mail: [email protected]: Tel: +49 (0) 8191 125-830, Fax: -141Anzeigen: Tel: +49 (0) 6221 489-363, Fax: -482

Impressum

www.elektronik-industrie.dewww.all-electronics.de50. Jahrgang 2019 ISSN 0174-5522

Bezugspreis Jahresabonnement:Inland € 176,00 (zzgl. € 15,00 Versand & MwSt. = € 204,37)Ausland € 176,00 (zzgl. € 30,00 Versand & MwSt. = € 220,42)Einzelverkaufspreis € 19,50 ( inkl. MwSt. + zzgl. Versand)Der Studentenrabatt beträgt 35 %.

Kündigungsfrist:Jederzeit mit einer Frist von 4 Wochen zum Monatsende.

Abonnement- und Leserservice:Hüthig GmbH, Leserservice, 86894 LandsbergTel: +49 (0) 8191 125-777, Fax: +49 (0) 8191 125-799E-Mail: [email protected]

Erscheinungsweise: Sonderausgabe der elektronik industrie

VERLAG

Hüthig GmbH, Im Weiher 10, 69121 Heidelbergwww.huethig.de, Amtsgericht Mannheim HRB 703044

Geschäftsführung: Fabian Müller

Verlagsleitung: Rainer Simon

Leitung Zentrale Herstellung: Hermann Weixler

Herstellung: Herbert Schiffers

Art Director: Jürgen Claus

Layout und Druckvorstufe: Michael Fuchshuber

Druck: pva GmbH, Landau

© Copyright Hüthig GmbH 2019, Heidelberg.

Eine Haftung für die Richtigkeit der Veröffentlichung kann trotz sorgfälti-ger Prüfung durch die Redaktion, vom Ver leger und Herausgeber nicht übernommen werden. Die Zeitschriften, alle in ihr enthaltenen Beiträge und Abbildungen, sind urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung au-ßerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustim-mung des Verlages unzulässig und strafbar. Dies gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspei-cherung und Bearbeitung in elektronischen Systemen.

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elektronik industrie 12_BB / 2019 17www.all-electronics.de

Wie begegnet Pepperl+Fuchs den Herausforderun-

gen von Industrie 4.0?

Benedikt Rauscher: Sensoren für Industrie 4.0 – das

drückt Pepperl+Fuchs mit dem geschützten

Begriff „Sensorik 4.0“ aus. Komponenten mit

geeigneter Kommunikation, Identifikation und

Funktionalität ebnen Daten den Weg vom Sensor

über die Cloud bis hin zum Anlagenbetreiber und

dessen Service-Technikern im Feld. Durch die

Übernahme der US-amerikanischen Comtrol

Corporation haben wir unsere Kompetenz in

Richtung Industrie 4.0 weiter ausgebaut. Comtrol

ist ein Pionier in Ethernet-basierter industrieller

Kommunikation sowie bei IO-Link Master Gate-

ways und ergänzt mit Produkten und Technolo-

gien die Sensor- und Kommunikationslösungen

von Pepperl+Fuchs rund um Sensorik 4.0, AS-

Interface, IO-Link und Ethernet-basierten Syste-

men. Anfang 2017 wurde mit der Gründung des

Startups Neoception zudem ein Schritt in Rich-

tung IT-Welt gemacht. Das Tochterunternehmen

berät bei der Konzeption von digitalen Lösungen

und übernimmt Entwicklung, Engineering sowie

den sicheren Betrieb von IIoT-Services.

Wo ist Pepperl+Fuchs aktiv im Bereich Standardisie-

rung und industrielle Datenplattformen?

Benedikt Rauscher: Pepperl+Fuchs ist aktiv in den

Standardisierungs-Organisationen aller für

Industrie 4.0 wesentlichen Technologien wie IEC,

IEEE, PNO, OPC Foundation, IO-Link Commu-

nity und vielen weiteren. Daneben ist

Pepperl+Fuchs Gründungsmitglied der Open

Industry 4.0 Alliance (OI4), die auf der Hannover

Messe 2019 von namhaften Unternehmen aus

Maschinenbau, Industrieautomatisierung und IT

vorgestellt wurde. In dieser Allianz wird aufbau-

end auf offenen Standards eine durchgängige

und einheitliche Architektur für Shop Floor Con-

nectivity, Edge Computing und Cloud-Plattfor-

men entwickelt. Betreibern industrieller Anlagen

stehen so über einen zentralen Zugang kompatib-

le Angebote einer Vielzahl von Hersteller-Platt-

formen zur Verfügung. Die Hoheit der Betreiber

über ihre Daten ist jederzeit gewährleistet.

Welche Impulse in Richtung Industrie 4.0 setzt

Pepperl+Fuchs speziell für die Prozessautomation?

Benedikt Rauscher: Geprägt von einer langen His-

torie im Explosionsschutz treibt Pepperl+Fuchs

gemeinsam mit anderen namhaften Unterneh-

men die Entwicklung des „Advanced Physical

Layers“ (APL) maßgeblich voran. Damit können

auch prozesstechnische Feldgeräte mit Ethernet

vernetzt und alle darauf basierenden Kommuni-

kationstechnologien genutzt werden: Netzwerk

sogar in explosionsgefährdeten Bereichen. Eben-

falls zuhause in Ex-Bereichen ist das Tochterun-

ternehmen ecom. Highlight des umfassenden

Portfolios für mobiles Computing und Kommu-

nikation in explosionsgefährdeten Bereichen ist

das eigensichere Smartphone Smart-Ex 02.

Weg-Bereiter für SensordatenPepperl+Fuchs gibt Vollgas im Bereich Industrie 4.0. Vom Kom-

ponentenhersteller entwickelt sich das Unternehmen zum Sys-

temanbieter digitaler Mehrwerte. Das Interview führte Andrea Neumayer

INTERVIEW mit Benedik t Rauscher, Pepperl+Fuchs,

Leiter Globale IoT / Industrie 4.0 -Projekte

Zur Person

• Benedikt Rauscher

studierte Elektro-

technik an der TU

Darmstadt und war

anschließend 16 Jah-

re für Isra Vision im

Bereich Bildverarbei-

tungssysteme tätig.

• 2005 wechselte er

als Gruppenleiter zu

Pepperl+Fuchs, wo

er an der Entwick-

lung von Vision-Sen-

soren arbeitete.

• Seit 2015 ist er für In-

dustrie 4.0 und IoT

zuständig.

Pepperl+Fuchs AG

Lilienthalstraße 200

68307 Mannheim

+49 621 776-0

[email protected]

www.pepperl-fuchs.com

18 elektronik industrie 12_BB / 2019 www.all-electronics.de

Bitte stellen Sie kurz Pickering als Gesamtunterneh-

men dar?

Keith Moore: Die Pickering-Gruppe besteht aus

drei Unternehmen, erstens die Pickering Electro-

nics, spezialisiert auf Reed-Relais. Dieses Unter-

nehmen wurde von meinem Vater im Jahr 1968

gegründet. Ich selbst kam etwa 20 Jahre später

dazu und gründete Pickering Interfaces, ein

separates Unternehmen, das sich von Beginn an

auf Schaltmatrizen für alle Arten von Messtech-

nik-Bussen spezialisiert hat. Das dritte Unterneh-

men ist Pickering Connect, das sich mit Verkabe-

lungssystemen beschäftigt. Zusammen haben

wir als Familienunternehmen rund 400 Mitarbei-

ter und einen Jahresumsatz von 33,6 Mio. Euro.

Was sind aktuell die bemerkenswerten Produkte aus

den unterschiedlichen Bereichen?

Keith Moore: Zunächst etwas zu den Relais: Die

neueste Generation sind die sogenannten 4-mm-

Relais in drei verschiedenen Versionen auf einer

Grundfläche von 4 mm × 4 mm und Bauhöhen

von 9, 9 mm (0,5 A, 5 W), 12,5 mm (0,5 A, 10 W)

und 15,5 mm (1 A, 20 W). Sie werden in sehr

dicht gepackten Schaltsystemen eingesetzt.

Ansonsten gibt es wirklich alle Arten von Reed-

Relais für verschiedenen Spannungen, Isolations-

spannungen, Durchgangswiderstände, Pin-Lay-

out und auch kundenspezifische Versionen. Das

Relais-Angebot besteht aus rund 1200 verschie-

denen Relais.

Das aktuelle Produkt aus dem Bereich Pickering

Interfaces, das die 4-mm-Relais enthält, sind die

BRIC-Module mit 528 Relais auf einer Karte und

in einem BRIC-Gehäuse zusammengestellt über

3000 Relais. Industrieweit ist das wohl die höchs-

te Packungsdichte. Wir haben zahlreiche Stan-

dardprodukte, aber auch hier können kunden-

spezifische Versionen angeboten werden.

Wir entwickeln und fertigen also sowohl die

Relais als auch die Module, das ist einzigartig.

Wir haben in beiden Themen eine hohe Expertise

angesammelt. In unserem PXI-Bereich haben

wir über 1600 verschiedene Produkte auch in

kleinen Stückzahlen, auch Nischenprodukte. Wir

sind ein britisches Unternehmen mit einer loka-

len Fertigung in England, die Mehrheit (rund 70

Prozent) unserer Produkte wird allerdings in

unserem Werk in Tschechien gefertigt. Brexit ist

also kein Thema für uns.

Warum werden die Brands zusammengeführt?

Keith Moore: Durch das Zusammenführen der drei

Pickering-Unternehmen können viele Synergy-

Effekte genutzt werden. Der Relais-Bereich war

nach dem Wunsch des Vaters immer separat

gehalten worden. Heute verfolgen wir das

Zusammenführen der Produkte unter dem Ober-

begriff Switching mit Schaltrelais auf der einen

Seite und Schaltmodule beziehungsweise Schalt-

matrizen auf der anderen Seite. Jetzt wird die

Trennung Schritt für Schritt aufgehoben.

ZusammenrückenDie Bereiche Reed-Relais, Schaltmodule und Verkabelungssyste-

me wachsen in der Pickering-Gruppe nach und nach zusammen.

CEO Keith Moore klärt auf. Das Interview führte Hans Jaschinski

INTERVIEW mit Keith Moore, CEO Pickering

Zur Person

Keith Moore ist aktuell

CEO der Pickering-

Gruppe. Seit 1988 hat

er die Pickering

Interfaces aufgebaut,

mit dem Fokus auf

modulare Signalschalt-

und Simulationssyste-

me für elektronische

Tests und Verifikation.

Bereits 1968 begann

sein Vater mit der

Entwicklung und

Herstellung von

Reed-Relais.

Pickering Interfaces

Stephenson Road

Gorse Lane Industrial Estate

Clacton-on-Sea, Essex, CO15 4NL,

+44 1255-687900

[email protected]

www.pickeringtest.com

elektronik industrie 12_BB / 2019 19www.all-electronics.de

PIEK ist ein Schulungspartner für die elekt-

ronische Verbindungsindustrie. Welche

Kenntnisse lassen sich bei Ihnen erwerben?

Ben Walls: Alle IPC-Schulungen für

PCB-Design, -Herstellung, -Montage,

Reparatur und Rework, Kabel- und

Kabelbaumgruppen sowie diverse

PIEK- eigene IPC-Vertiefungsschulun-

gen. Als einziges Schulungsunterneh-

men in Europa bietet PIEK auch Validie-

rungsservices an.

PIEK arbeitet eng mit IPC (Association Con-

necting Electronics Industries) zusammen.

Wie sieht diese Zusammenarbeit aus?

Schulungen und Testzentrum

INTERVIEW mit Ben Walls, Geschäf tsführer von PIEK

PIEK International

Education Centre (I.E.C.) GmbH

Auf der Hüls 198

52068 Aachen

+49 241 943 59 56

[email protected]

https://piektraining.com/de/

Ben Walls: PIEK gehört zu den Top 10 der

IPC-zertifizierten Schulungsunterneh-

men und arbeitet sehr eng mit IPC bei

der Entwicklung von Schulungsmaterial,

Standards und anderes. Außerdem ist

PIEK in IPC Normen- und Schulungs-

kommissionen Mitglied. PIEK denkt bei

der Umsetzung von Fragen aus der

Industrie in IPC-Produkte beziehungs-

weise Dienstleistungen mit. So kann

IPC den Markt in Europa vergrößern.

Sie verfügen auch über ein Testzentrum für

die Elektronikindustrie. Was kann der Kun-

de dort von PIEK alles testen lassen?

Ben Walls: Alle eigenen Produkte sowie

Produkte von Zulieferfirmen. Getestet

wird die Einhaltung von Normen und

Standards bei: Oberflächencharakteri-

sierung, Chemisches Labor, Überein-

stimmung mit RoHS-Richtlinien und

Umweltanalyse, Schock und Vibration,

ESD-Messungen, Rework und Reparatur

Prozesse für Elektronik, Qualifikation/

Validierung von Materialien und Prozes-

sen, Fehleranalysen, Produktfälschung.

50 Jahre

Wenn das kein Grund zum Feiern ist...

Hüthig GmbH

Im Weiher 10

D-69121 Heidelberg

Tel. +49 (0) 6221 489-232

Fax +49 (0) 6221 489-482

www.huethig.de

2020

20 elektronik industrie 12_BB / 2019 www.all-electronics.de

Leistungselektronik (SiCs, IGBTs, IPMs) ist heute in

aller Munde. Wo liegt bei ROHM der Schwerpunkt?

Christian André: Die Leistungselektronik ist eine

der drei Säulen der langfristigen Strategie von

ROHM. Das Unternehmen bietet drei Arten von

Halbleitertechnologien: Für den Bereich IPM ent-

wickelten wir eine neue Generation von Si MOS-

FETs. Für die IGBT-Entwicklung haben wir 2016

die 8-Zoll-Linie der Renesas Shiga Factory

erworben. Und für SiC konnten wir im Jahr 2018

einen wichtigen Investitionsplan ankündigen,

der bis 2025 Investitionen von 545 Mio. US-Dol-

lar für den Kapazitätsausbau und 196 Mio. US-

Dollar für die Produktion komplementärer Gate-

Driver vorsieht.

Über SiC wird viel diskutiert und entwickelt. Was sind

für ROHM die Vor- und gegebenenfalls die Nachteile?

Christian André: Die Welt steht vor einer unglaub-

lich wichtigen Herausforderung in Bezug auf die

globale Erwärmung und Verschmutzung. SiCs

können mit den Eigenschaften ihrer Materialien

erheblich dazu beitragen, den Energieverbrauch

drastisch zu senken und den CO2-Ausstoß zu

reduzieren. Für die Industrie hat das den Vorteil,

dass Systemintegratoren Produkte mit kleinerem

Volumen (Abmessungen) realisieren und den

Kühlbedarf reduzieren können. Mithilfe der SiC-

Technologie lassen sich auch die Anforderungen

der neuen Gesetzgebung erfüllen, zum Beispiel

WLTP für die Automobilindustrie.

Wann wird sich SiC auf dem Weltmarkt, beziehungs-

weise bei ROHM, durchsetzen?

Christian André: Die Marktnachfrage nach SiC

steigt stetig. Mit der angekündigten Investition

erhöhen wir bis 2025 sowohl unsere Kapazität

um das 16-fache (gegenüber 2017) als auch die

Produktion komplementärer Gate-Treiber um das

11-fache, um dem Bedarf an SiC-Produkten

gerecht zu werden. Die Produktionssteigerung

betrifft unser über 30.000 m² großes Werk in

Nürnberg und das Werk in Miyazaki, Japan. In

Chikugo, Japan, bauen wir derzeit eine neue Fab-

rik, die bis Ende 2020 fertig gestellt sein soll. Mit

dieser gewaltigen Investition wollen wir die

Marktführerschaft übernehmen.

ROHM hat in Deutschland einen eigenen Substrat-

Hersteller. Welche Vorteile haben Sie dadurch?

Christian André: Unser europäische Standort verfügt

über eine Produktionsstätte mit dem weltweit fort-

schrittlichsten Material für Leistungshalbleiter. Die

Produktion des Kristallsubstrats ist sehr komplex,

dennoch ist dieser Rohstoff in der Wertschöpfungs-

kette bei der Fertigung von SiC-Bauelementen sehr

wichtig. Um hohe Stückzahlen hochwertiger Pro-

dukte herzustellen, benötigt es jahrelange Erfah-

rung und eine große Datenbank. Dank Si-Crystal,

unser Werk in Nürnberg, sind wir in der Lage,

Automobil- und Industriekunden qualitativ hoch-

wertige Produkte zu liefern und eine langfristige

und stabile Versorgung zu garantieren.

Investitionen in SiCWie sieht die Zukunft der Leistungselektronik bei ROHM aus?

Christian André, Chairman bei ROHM Semiconductor Europe und

Chairman of the Board der SiCrystal AG, gibt Einblicke in die Pläne

des Unternehmens Das Interview führte Hans Jaschinski

INTERVIEW mit Christian André, Chairman ROHM Europe

Zur Person

Christian André wurde

im Mai 2019 zum

Chairman von ROHM

Europe ernannt. Er

studierte HF-Elektronik

mit Schwerpunkt auf

Radaranwendungen

und hat einen

Abschluss in Betriebs-

wirtschaft. Seine

Karriere begann er bei

ROHM 1990 als

Vertriebsleiter für

Frankreich. Die letzten

14 Jahren war er

Präsident von ROHM

Semiconductor Europa.

ROHM Semiconductor GmbH

Karl-Arnold-Str. 15

D-47877 Willich-Mü nchheide

+49 (0) 2154 9210

[email protected]

www.rohm.de

Welches sind die wichtigsten Erfolgsfakto-

ren von Rose Systemtechnik?

Heiko Felsmann: Unsere Erfolgsfaktoren

sind Qualität, Geschwindigkeit und

Marktnähe. Wir kennen unsere Kunden

und begegnen ihnen auf Augenhöhe

und wissen diese mit unseren Produk-

ten und Lösungen zu begeistern.

Wo sehen Sie Ihre größten Stärken?

Heiko Felsmann: Als dynamischer Mittel-

ständler sind wir flexibel, schnell und

liefern dabei eine Qualität, die höchsten

Ansprüchen gerecht wird. Mit unseren

drei Business Units (HMI-, Ex- und

Unsere Stärke liegt im Detail

INTERVIEW mit Heiko Felsmann, Vertriebsleiter Rose Systemtechnik

Rose Systemtechnik GmbH

Erbeweg 13-15

32457 Porta Westfalica

+49 571 5041-0

[email protected]

www.rose-systemtechnik.de

Industrielösungen) bedienen wir einen

breiten Markt mit einem beeindrucken-

den Produktspektrum – vom Kleinstauf-

trag bis zur Großserie.

Welche Trends und größten Herausforde-

rungen sehen Sie in Ihrem Markt?

Heiko Felsmann: Der Markt sehnt sich

nach Lösungsanbietern, die Systemtech-

nik können. Leere Gehäuse verkaufen

wir kaum noch. Unsere Kunden schät-

zen unsere Dienstleistungen. Zirka

15.000 teil- bis vollkonfektionierte

Gehäuse verlassen jede Woche allein

unser Werk in Porta Westfalica.

Zum 1. August 2019 hat Rose Systemtech-

nik die CRE Rösler Electronic übernommen.

Können Sie bitte etwas zu den strategi-

schen Hintergründen sagen?

Heiko Felsmann: Zur Vervollständigung

unseres Portfolios fehlten noch kunden-

spezifische HMI-Komplettlösungen.

Dadurch bekommen unsere Kunden ab

sofort das gesamte Paket aus Steuerge-

häuse, Panel-PCs, Industrie-Monitoren,

Embedded-PCs und Tragarmsystem.

we areInfotainment . Stromversorgungen . Internet der Dinge . Fertigungssteuerung . Baugruppenfertigung .

Multimedia . Elektromechanik . Lichttechnik + LED . Engineering . Test + Qualität . Halbleiter . Laserbe-arbeitung . Programmierbare Logik . Distribution . Steuerungen . Kabelbearbeitung . Safety & Security . Analog-/Mixed-Signal-ICs . Bildverarbeitung . Messtechnik + Sensorik . Antriebstechnik . Conformal

Coating . Leistungselektronik . Embedded-Systeme . Kommunikation . Leiterplattenfertigung . Fahreras-sistenz . Wireless ICs . EMV . Fernwartung . Mikromontage . Alternative Antriebe . Aktoren . Industrie-PC . Power . Schablonendrucker . Bussysteme/Protokolle . Digitale Marktübersichten . Steuerungen . HF-/Mikrowellentechnik . Fertigungssteuerung . Rework & Repair . Tools . Entwicklungssysteme . Human

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22 elektronik industrie 12_BB / 2019 www.all-electronics.de

Mit Diversifikation in die ZukunftTrotz wirtschaftlich angespannter Rahmenbedingungen blickt

Rutronik zuversichtlich in die Zukunft. Die starke Positionierung

als Distributor und Dienstleister an diversen Wachstums- und

Zukunftsmärkten macht es möglich. Das Interview führte Martin Probst

INTERVIEW mit Andreas Mangler, Director Strategic Marketing bei Rutronik

Das wirtschaftliche Klima ist momentan unangenehm.

Wie beeinflusst das Distributoren wie Rutronik?

Andreas Mangler: Der Automobil-Absatz ist in Chi-

na wie auch in Europa eingebrochen, beides ist auf

die schwierigen internationalen Handelsbeziehun-

gen, aber auch auf den strukturellen Wandel der

Industrie zurückzuführen. Elektrik- und Elektro-

nikkomponenten werden zukünftig rund 40 Pro-

zent des Kaufpreises eines Neuwagens ausmachen

und somit wird die Bedeutung dieser Entwicklun-

gen für unsere Branche ganz deutlich. Zudem

gehen wir davon aus, dass China verstärkt auf

eigene anstelle amerikanischer Hersteller und

Partner setzt. Das eröffnet uns als europäischem

Unternehmen die Chance, uns als Handelspartner

in China verstärkt zu etablieren. Der geplante Bre-

xit ist ein weiterer Aspekt, der für Unsicherheit

sorgt. Ursprünglich war UK einmal ein wichtiger

Markt für die Elektronikindustrie.

Industrie 4.0 und IoT sind in der Realität angekommen.

Wo liegen für Sie die Wachstumsmärkte der Zukunft?

Andreas Mangler: Beides hat immense Einflüsse

auf praktisch alle Unternehmen, insofern ist es

schwierig, einzelne Wachstumsmärkte zu nen-

nen. Vielmehr kommt es auf die einzelnen

Unternehmen an und dass sie sich selbst und

ihre Produkte und Services transformieren.

Dabei unterstützen wir sie mit unseren Initiati-

ven RUTRONIK SMART und RUTRONIK

EMBEDDED, unter denen wir entsprechende

Produkte und Technologien für die Umsetzung

der Industrie 4.0 und dem Internet der Dinge

gebündelt haben. Alle zukünftigen Maßnahmen

zur Digitalisierung und Vernetzung in den

Anwendungen bergen ein hohes Potenzial für

uns. Allen voran die Sensorik, die die Basis für

IoT-Applikationen und die Schnittstelle zwi-

schen der analogen und digitalen Welt ist.

Automotive hebt sich von den restlichen Themen ab.

Welche Rolle spielt dieser Markt für Rutronik?

Andreas Mangler: Eine sehr wichtige, rund die Hälf-

te unseres Umsatzes entfällt auf den Automo-

bilmarkt. Gleichzeitig ist Rutronik der einzige Dis-

tributor, der mit der Automotive Business Unit

über einen Bereich eigens für Automotive-Kunden

verfügt. Die ABU bietet nicht nur technischen

Support zu allen elektronischen Komponenten,

sondern agiert auch als strategischer Berater, um

Alle zukünftigen Maßnahmen

zur Digitalisie-rung und Ver-netzung in den Anwendungen

bergen ein hohes Potenzial

für uns.Andreas Mangler, Rutronik

Rutronik Elektronische Bauelemente GmbH

Industriestraße 2

75228 Ispringen

+49 7231 8010

[email protected]

http://www.rutronik.com

elektronik industrie 12_BB/2019 23www.all-electronics.de

Zur Firma

• Gegründet 1973

• Drittgrößter Distributor elektronischer

Bauteile in Europa

• Mehr als 1700 Mitarbeiter

• Erwirtschaftete 2018 über eine Millarde

Euro Umsatz

• 70 Niederlassungen auf drei Konti-

nenten

• Eigener Onlineshop mit Rutronik24

Zur Person

• Studierte Physik am Karlsruher Insti-

tut für Technologie und Elektrotech-

nik an der Hochschule Karlsruhe.

• Anfangsjahre in der Forschung.

• Wechsel in den Halbleiterbereich zu

Burr Brown als FAE.

• Seit 1995 in verschiedenen leiten-

den Positionen im Technischen

Marketing bei Rutronik.

den Austausch zwischen OEMs, Tier1- und Tier2-

Lieferanten, Dienstleistern und Komponentenher-

stellern auf Management-Ebene zu fördern.

Welche Schlüsseltechnologien werden sich im Auto-

mobilbereich durchsetzen?

Andreas Mangler: Aus unsere Sicht werden vier

Anwendungsbereiche im Automobilmarkt zum

Wachstumstreiber: die Elektrifizierung des

Antriebsstrangs, das autonome Fahren, die Kon-

nektivität und die neuen verteilten Mobilitäts-

konzepte. Die Konnektivität ist für die Konsu-

menten ein entscheidender Faktor. Viele Kunden

würden sogar auf ihre bevorzugte Marke verzich-

ten, um eine bessere Konnektivität im Fahrzeug

zu bekommen. Bei der Elektrifizierung des

Antriebsstrangs geht es nun deutlich voran. Die

neuen Mobilitätskonzepte, sei es Flottenmanage-

ment oder die neuen Geschäftsmodelle der Mobi-

litätsdienstleister, werden den Markt zusätzlich

verändern. Wir haben in diesen Anwendungsbe-

reichen allein über 100 neue Zielapplikationen

und Steuergerätfunktionen definiert, die notwen-

dig sind, um die Ziele der Automobilindustrie

umzusetzen.

Rutronik ist sowohl Distributor als auch Dienstleister.

Woher kommt diese Entscheidung?

Andreas Mangler: Als Distributor ist Rutronik schon

immer auch Dienstleister. Wir bieten unseren

Kunden verschiedene Value Added Services, die

für Kunden alle kostenfrei sind – und die werden

immer umfangreicher. Das beginnt bei der

Design-In-Beratung, geht über kundenspezifische

Beschaffungslösungen bis zu Unterstützung in

Sachen Regularien, Produktänderungen und

-abkündigungen. Wir erweitern unser Pro-

duktspektrum kontinuierlich und richten dies so

aus, um für die Zukunft gewappnet zu sein.

24 elektronik industrie 12_BB / 2019 www.all-electronics.de

Sie haben eine führende Position bei Flying

Probern. Was macht sie so besonders?

Uwe Winkler: Bei der Entwicklung unserer

Flying Probe Tester haben wir von

Anfang an beim Antrieb auf Linearmo-

toren gesetzt und zwar auf allen Achsen

(x, y, z) und sind damit nach wie vor die

Einzigen auf dem Markt und somit beim

Test die Schnellsten. Auch unser Flying-

Tester-Konzept ist ein Alleinstellungs-

merkmal. Die Messinstrumente sind

direkt an den Probes positioniert. Damit

erfolgt eine direkte Aufnahme des

Messsignals und es entstehen keine Ver-

luste über Kabelzuleitungen.

Marktführende Position

INTERVIEW mit Uwe Winkler, Geschäf tsführer der SPEA GmbH

SPEA GmbH

Ruhberg 2

35463 Fernwald

064 04-697-0

[email protected]

www.spea-ate.de

Service ist besonders wichtig. Was hat SPEA

hier zu bieten?

Uwe Winkler: Unsere Anwender bestäti-

gen, dass wir auch hier erstklassig sind.

Wir arbeiten bereits in der Planungspha-

se eng mit unseren Kunden zusammen.

Wichtig ist, gemeinsam effiziente Test-

strategien zu entwickeln, die genau zum

Kunden passen. Wir tauschen uns inten-

siv mit unseren Kunden aus – sowohl

vor als auch nach dem Kauf. Unser

Fokus liegt auf langfristiger, partner-

schaftlicher Zusammenarbeit und wir

bieten Komplettlösungen aus einer

Hand.

Gibt es Grenzen für die Positioniergenauig-

keit, was kann die Zukunft bringen?

Uwe Winkler: Vor der Miniaturisierung der

Bauteile dachten wir die Grenze der Kon-

taktierfähigkeit wäre erreicht. Heute benö-

tigen wir nicht unbedingt Testpads, son-

dern positionieren unsere Probes absolut

präzise auf den Lötflächen von Bauteilen

und Vias. Auch neue Testtechniken tragen

dazu bei, die geforderte Prüftiefe zu errei-

chen. Wir stellen uns den zukünftigen

Herausforderungen und werden wie bisher

professionelle Lösungen anbieten.

Motor für den Fortschritt. Exklusive Reportagen, Hintergründe und Best Practices rund um elektrische Antriebe, Akkus, Kunststoff e und Leichtbau. Jetzt kostenlos testen: www.emobilitytec.de/kostenlos

Hüthig GmbH

Im Weiher 10

D-69121 Heidelberg

Tel. +49 (0) 6221 489-232

Fax +49 (0) 6221 489-482

www.huethig.de

elektronik industrie 12_BB / 2019 25www.all-electronics.de

Traco Power ist bekannt für DC/DC-Wandler, wird aber

nun immer aktiver bei kundenspezifischen Stromver-

sorgungslösungen. Wie kommt es dazu und wohin

entwickelt sich das Schweizer Unternehmen?

Luis de Sousa: Traco Power kann bereits auf eine

30-jährige Entwicklungsgeschichte von kunden-

spezifischen Stromversorgungslösungen zurück-

blicken. Jedoch waren solche Lösungen nie das

Kerngeschäft von Traco Power. Heute und in

Zukunft sehen wir aber bei uns genau in diesem

Bereich entscheidende Stärken. Der Grad der

Anpassung kann von einer kleinen Änderung von

Standardprodukten bis hin zu einem brandneuen

Produkt reichen, dass von Grund auf neu entwi-

ckelt wurde. Unabhängig von der Komplexität der

Anforderung finden wir schnell eine optimale

Lösung, da die Expertise im Haus und unsere Pre-

Compliance-Testfähigkeiten vorhanden sind.

Zudem haben wir bei der Entwicklung von Lösun-

gen neben technischen auch eine Vielzahl von

anderen notwendigen Fähigkeiten angeeignet:

System-Engineering sowie Projekt-, Test- und

Qualitätsmanagement.

Für viele Ingenieure ist das Wort „kundenspezifische

Lösung“ eher ein Graus als ein Segen. Was hält Traco

Power davon?

Luis de Sousa: Dank Jahrzehnte langer Erfahrung

kennen wir alle Facetten und Möglichkeiten von

kundenspezifischen Anforderungen. Ingenieure

und Einkäufer denken oft, dass ein maßgeschnei-

dertes Produkt teurer ist, wir erleben aber oft das

Gegenteil. Es ist oft eine Frage des Volumens. Ein

Standardprodukt kann beispielsweise Funktio-

nen haben, welche für die Anwendungen gar

nicht erforderlich sind, oder es passt aufgrund der

Größe oder fehlender Zertifizierungen mögli-

cherweise nicht genau ins System. Ein kunden-

spezifisches Design ist so in vielen Fällen die

richtige, bessere und kostengünstigere Lösung.

Als ehemaliger Chefingenieur beim Formula-E-Team

von McLaren kennen Sie sich mit Innovationen aus. Wo

sehen Sie die größten Trends in der Stromversorgung?

Luis de Sousa: Die Landschaft der Energieerzeu-

gung, der Energieverteilung und des Energiema-

nagements entwickelt sich aufgrund der Interfe-

renz zweier Wellen rasant: Mit der ersten Welle

sind nachhaltige, erneuerbare Energien gemeint,

welche effiziente und intelligente Umrichter und

Wandler erfordern. Die zweite Welle beschreibt

neue Leistungselektronik-Technologien, die

hocheffiziente, breitbandige Halbleiter hervor-

bringt sowie neue, magnetische und keramische

Materialien und sehr kostengünstige digitale

Controller. Mit diesen neuen Gegebenheiten

müssen wir unseren bisherigen Entwicklungs-

weg von Leistungselektronik überdenken, sonst

wird man schnell abgehängt. Es wird Gewinner

und Verlierer geben. Als Mitstreiter möchte ich,

dass mein Team dieses „Rennen“ wie in der For-

mel 1 führt und gewinnt.

Stromversorgung nach MaßLuis de Sousa, Entwicklungsleiter von Traco Power, ist vertraut mit

innovativen Elektroniksystemen und setzt auf kundenspezifische

Lösungen. Das Interview führte Martin Probst

INTERVIEW mit Luis de Sousa, Leiter Forschung & Entwicklung

bei Traco Power, Geschäftsführer bei Traco Power Solutions

Zur Person

• Diplom-Elektro-

ingenieur mit über

25 Jahren Erfahrung

in der Leistungs-

elektronik.

• Leiter Forschung

und Entwicklung bei

Traco Power und Ge-

schäftsführer bei

Traco Power Solu-

tions.

• Karrierestationen:

Chefingenieur bei

McLaren sowie Pro-

jekt-, Team und Ab-

teilungsleiter bei

Renault und Valeo.

TRACO Electronic AG

Sihlbruggstr. 111

6340 Baar/Schweiz

+ 41 43 311 4511

[email protected]

www.tracopower.com

26 elektronik industrie 12_BB / 2019 www.all-electronics.de

Turck duotec bietet neben Fertigung auch Entwicklung.

Warum entschieden sie sich für diese Ausrichtung?

Arthur Rönisch: Eine gut ausgestattete Produktion

für Elektronikmodule plus Entwicklung ist die

Basis unseres Dienstleistungsgeschäftes. Nur so

können wir Kunden im Bereich der Elektronikferti-

gung eine optimale Betreuung bieten. Kunden

haben damit viele Möglichkeiten ihre Produkte

realisieren zu lassen. Eine hohe Technologieband-

breite, wie sie Turck duotec etwa mit der COB-

Technik oder dem Thermoplastmolding der Elekt-

ronik anbietet, ermöglicht große Freiheit bei der

Gestaltung der Produkte. Bei Turck duotec können

Entwickler die Technologie auswählen, die für das

Endprodukt zu optimalen Ergebnissen in Bauform,

Lebensdauer und Kosten führt. Neben der Leiter-

plattenbestückung bietet Turck duotec aber auch

eine Komplettfertigung nach Kundenbedarf.

Ergänzt wird das Angebot an Fertigungstechnolo-

gien durch die Kompetenzen im Bereich Forschung

und Entwicklung. So ist es den Kunden möglich,

ihre Kapazitäten im Bereich F&E zu ergänzen und

Produkte zu realisieren, die ohne die Unterstüt-

zung von Turck duotec nicht möglich wären.

Welche Anwendungsgebiete bergen das meiste

Potenzial für Turck duotec?

Arthur Rönisch: Wir bei Turck duotec sehen enormes

Potenzial in den Bereichen Mobilität, Gebäudeau-

tomation und Medizintechnik. In der Medizin

unterstützt Roboter-assistierte Operationstechnik

die Ärzte in der Patientenbehandlung. Durch die

Mikrolabortechnik ist es den Ärzten möglich,

schneller und präziser eine Diagnose zu stellen.

Diese Neuerungen in der Medizintechnik sind auf

Elektronik angewiesen. Ähnlich ist die Situation in

der Gebäudeautomation. Dort ist heute wichtig, die

Wohngebäude technisch und energetisch zu ver-

bessern. Sensoren und Aktuatoren sind für die

Umsetzung solcher Vorhaben unerlässlich. Das ist

natürlich immer mit Elektronik verbunden. Die

wohl größten Umbrüche erfährt gerade die Mobili-

tät. Umbruch bedeutet dabei gleichzeitig die Eröff-

nung neuer Möglichkeiten. Der Umstieg von Ver-

brennungs- auf Elektromotoren oder auch Mobili-

tätslösungen wie Carsharing führen zu Änderun-

gen in der Branche. Auch dieser Wandel ist größ-

tenteils nur mit Elektronik-Lösungen umsetzbar.

Welche Ziele strebt Turck duotec für die Zukunft an?

Arthur Rönisch: Die hohe Geschwindigkeit in der

Markteinführung von Produkten heuzutage

zwingt die Hersteller den Produktentstehungspro-

zess zu optimieren und zu beschleunigen. In die-

sem Umfeld will Turck duotec den Kunden helfen

und sie weiterhin umfassend unterstützen, wenn

sie Hilfe bei Entwicklung und Fertigung brauchen.

Ziel ist es, Lösungen mit einem besonderen USP zu

entwickeln, die unseren Kunden besondere Vortei-

le bieten – und das wird sich auch in Zukunft nicht

ändern. Wir arbeiten deshalb intensiv daran, unser

Know-how stetig zu erweitern.

Know-how nutzen und ausbauenNur als Entwickler und Produzent gleichzeitig kann Turck duotec

seinen Kunden optimale Beratung und Produkte bieten, wodurch

sie auch künftige Trends voll ausnützen können.

Das Interview führte Martin Probst

INTERVIEW mit Ar thur Rönisch, Geschäf tsführer und CTO

von Turck duotec

Zur Person

• Dipl.-Ing. für Techni-

sche Kybernetik und

Automatisierungs-

technik

• Seit 1990 bei der

Werner Turck GmbH

& Co. KG in ver-

schiedenen Positio-

nen tätig

• 2011 folgte der

Wechsel zur Turck

duotec GmbH als Ge-

neral Manager; seit

2016 Geschäftsführer

• Seit November 2019

zudem CTO der Turck

duotec Gruppe

Turck duotec GmbH

Goethestraße 7

58553 Halver

+49 2353 1390-0

[email protected]

www.turck-duotec.com

elektronik industrie 12_BB / 2019 27www.all-electronics.de

Worauf kommt es den Kunden an, wenn sie sich bei

Ihnen über die WAGO Leiterplattenklemmen und

-steckverbinder informieren?

Steffen Weinreich: Bei vielen der zahlreichen

Anfragen geht es unseren Kunden vor allem um

die technischen Vorteile unserer Produkte. Durch

den Anschluss größerer Leiterquerschnitte bei

identischer Baugröße kann der Entwickler bei-

spielsweise Platz auf der Leiterplatte sparen, was

ihm mehr Freiheitsgrade beim Design ermög-

licht. Neben dieser erhöhten Stromtragfähigkeit

steht auch die intuitive Bedienung im Vorder-

grund. Speziell mit der Hebelanschlusstechnolo-

gie setzt WAGO hier neue Maßstäbe.

Welche Vorteile bietet die Hebelbedienung?

Steffen Weinreich: Die Bedienung mit dem Hebel

ist weltweit für jeden intuitiv. Beide Hände sind

frei zum Verdrahten, damit ist eine werkzeuglose

Erst- oder Umverdrahtung binnen Sekunden

möglich. Für unsere Kunden ist diese einfache

Handhabung ein großer Pluspunkt bei der Nut-

zung ihrer Produkte. Und Dank der integrierten

Push-in CAGE CLAMP muss zusätzlich niemand

auf das direkte Stecken verzichten.

Was ist für Ihre Kunden neben den technischen Vor-

teilen auch relevant?

Steffen Weinreich: Durch Fachkräftemangel und bei

Auftragsspitzen ist für unsere Kunden ein noch

schnellerer und einfacherer Design-In Prozess

essenziell. Wir unterstützen mit Footprints,

3D-Modellen, technischen Dokumentationen

und weltweit gültigen Approbationen. Außerdem

garantieren wir eine schnelle und reibungslose

Bemusterung. Dadurch bieten wir die nötige Fle-

xibilität, um auf jegliche Art von Kundenanforde-

rung schnell und unkompliziert reagieren zu

können.

Spielt die individuelle Anpassbarkeit der Klemmen

und Steckverbinder eine Rolle für Ihre Kunden?

Steffen Weinreich: Kundenindividuelle Lösungen

sind ein Trend, den wir bereits seit einigen Jahren

verzeichnen. Dies betrifft beispielsweise Varian-

ten einzelner Klemmen im Kunden-Farbton oder

sogar einzeln farbig codierte Pole. Kombiniert mit

individuellen Bedruckungen aus zwei Richtun-

gen hat der Kunde alle erdenklichen Freiheiten,

bei WAGO das für seine Applikation passende

Produkt zu finden.

Kompakt. Einfach. Stark. Höchste Leistung auf kleinstem Bauraum – das fordert die

Anschlusstechnik in der Leistungselektronik. Doch passgenaue

Lösungen entstehen erst durch die Kombination aus kompakter

Leistungsstärke, intuitiver Handhabung und kompetenter Un-

terstützung im Design-in-Prozess, weiß Steffen Weinreich von

WAGO. Das Interview führte Andrea Neumayer

INTERVIEW mit Stef fen Weinreich, Head of Cabinet

Components and PCB Connections bei WAGO

Zur Person

• Steffen Weinreich ist

Head of Cabinet Com-

ponents and PCB Con-

nections beim Verbin-

dungs- und Automati-

sierungsspezialisten

WAGO in Minden.

• In dieser Funktion

treibt er unter ande-

rem die Themen des

werkzeuglosen Hebel-

anschlusses von Lei-

terplattenklemmen

und -steckverbindern

sowie die Optimie-

rung des Design-In-

Prozesses voran.

WAGO Kontakttechnik GmbH & Co. KG

Hansastraße 27

32423 Minden

+49 (571) 887-0

[email protected]

www.wago.com

28 elektronik industrie 12_BB / 2019 www.all-electronics.de

Gelebte Kunden-orientierungDank eines stabilen Backgrounds ist Würth Elektronik Circuit Board

gewappnet für den schwierigen Leiterplattenmarkt und die Trends

der Zukunft. Im Mittelpunkt soll weiterhin der Kunde stehen.

Das Interview führte Martin Probst

INTERVIEW mit Klaus Weingär tner und Andreas Hirsch, Würth Elektronik Circuit Board Technology (CBT )

Würth Elektronik CBT gehört zu den größten Leiter-

platten-Lieferanten in Europa. Was ist Ihr Erfolgsge-

heimnis, um sich in der Branche zu behaupten?

Klaus Weingärtner: Das sind sicherlich mehrere

Punkte, die auf unser Erfolgskonto einzahlen. Mit

der Zugehörigkeit zum Würth-Konzern haben

wir einen stabilen, sicheren Background. Unsere

Kunden profitieren von dieser Zuverlässigkeit

und Sicherheit ebenso, wie von unserer jahrzehn-

telangen Erfahrung als Hersteller aus Deutsch-

land. Hinzu kommt unser Leiterplatten-Portfolio,

das ziemlich einzigartig ist, denn wir können in

unserer Aufstellung tatsächlich alle Anforderun-

gen bedienen. Einer der wichtigsten Punkte ist

aber gewiss die persönliche, partnerschaftliche

Beziehung zu unseren Kunden. Unsere Experten

in den einzelnen Bereichen unterstützen und

begleiten sie sowohl im Entstehungsprozess eines

Produkts, als auch im gesamten Produktlebens-

zyklus.

Was bedeutet dies konkret für Ihre Kunden?

Klaus Weingärtner: Für unsere Kunden halten wir

beispielsweise für die Erstellung von Layouts digi-

tale Standard-Lagenaufbauten für die EDA-Tools

bereit. So können sie nicht nur schneller mit dem

Layout starten, sondern vermeiden Fehler und

steigern gleichzeitig die Zuverlässigkeit sowie

Sicherheit der Leiterplatte. Darüber hinaus unter-

stützt unser Technisches Projektmanagement die

Entwickler bei unseren Kunden vor Ort mit ihrem

Expertenwissen sowie ihrer Lösungskompetenz

und berät diese im Hinblick auf Optimierungen

bereits in der frühen Entwicklungsphase der Pro-

dukte. Auch bei der Gestaltung der Übergänge

von Prototypen zu Serienanläufen in Deutschland

und der Verlagerung von Großserien nach Asien

stehen wir unseren Kunden aktiv zur Seite.

Welche Trends sehen Sie in der Leiterplatten-Branche?

Und wie richten Sie Ihr Unternehmen hierfür aus?

Klaus Weingärtner: Die Trends in der Leiterplatten-

Branche sind Digitalisierung, Automatisierung

und Nachhaltigkeit. Wir sehen hier große Chan-

cen und entwickeln uns mit diesen strukturellen

Veränderungen weiter. So verketten wir in der Fer-

tigung immer mehr Prozesse, reduzieren Störun-

gen durch gezielte Datenanalysen und gehen

nachhaltig mit Rohstoffen und Materialien um.

Für alle Seiten ein Plus.

Einer der wich-

tigsten Punkte ist

gewiss die persönli-

che, partnerschaft-

liche Beziehung zu

unseren Kunden.

Klaus Weingärtner,

Würth Elektronik CBT

Würth Elektronik GmbH & Co. KG

Circuit Board Technology

Salzstraße 21

74676 Niedernhall

+49 7940 946-0

www.we-online.de/pcb

[email protected]

elektronik industrie 12_BB/2019 29www.all-electronics.de

Zur FirmaWürth Elektronik CBT wurde 1971 ge-

gründet und versorgt als einer der

führenden Leiterplattenhersteller in

Europa Elektronikkunden mit Leiter-

platten in allen gängigen und zu-

kunftsweisenden Technologien bis

hin zu komplexen Systemlösungen –

von Mustern und Prototypen bis hin

zu Serien in mittleren und großen

Volumina.

Zur Person

• Klaus Weingärtner (links) ist seit 1981

für Würth Elektronik CBT tätig und

seit 2007 als Geschäftsführer für das

Werk in Rot am See zuständig

• Andreas Hirsch (rechts), Head of E-

Commerce, hat über 20 Jahre Erfah-

rung im Bereich E-Commerce. Er ist

seit 2018 für den Online-Shop ver-

antwortlich

Andreas Hirsch: Aber diese Trends haben nicht nur

Auswirkungen auf die Fertigung, sondern auch

auf die Schnittstellen zu unseren Kunden. In der

Auftragsabwicklung etwa ermöglichen wir den

Kunden mithilfe einer EDI-Anbindung den elekt-

ronischen Datenaustausch. Ebenso können unsere

Kunden Leiterplatten über unseren Online-Shop

bestellen. Damit sie dabei künftig noch mehr Zeit

und Prozesskosten einsparen, arbeiten wir an

einem E-Procurement-System und einer kunden-

orientierten Omni-Channel Plattform.

Apropos Online-Shop: Wie ist es möglich, ein kun-

denspezifisches Produkt digitalisiert anzubieten?

Andreas Hirsch: Ermöglicht wird dies durch die

Standardisierung der Lagenaufbauten und die

Parametrierung der kundenspezifischen Pro-

duktdaten. So können wir verschiedene Kunden-

aufträge auf einem Produktionspanel abbilden.

Dank des „Pooling-Verfahrens“ fertigen wir die

Leiterplatten kostengünstiger und effizienter.

Somit erhalten die Kunden ihre in Deutschland

gefertigten Leiterplatten zu einem günstigeren

Preis ab zwei Arbeitstagen und das bei höchster

Qualität und Zuverlässigkeit.

Darüber hinaus bieten wir in unserem Online-

Shop nicht nur Leiterplatten und Schablonen, son-

dern auch weitere Services und Leistungen an, wie

zum Beispiel Liefernutzengestaltung und seit

neustem einen Layout-Service.

Was haben wir dann in der Zukunft noch von Würth

Elektronik CBT zu erwarten?

Klaus Weingärtner: Zukunftsweisende Lösungen,

die wir mit unseren Kunden gemeinsam entwi-

ckeln, damit deren Produkte immer noch besser

werden. Und engagierte Mitarbeiter, die für unsere

Kunden immer diesen einen Schritt mehr gehen –

„more than you expect“ eben!

30 elektronik industrie 12_BB / 2019 www.all-electronics.de

Warum ist Würth Elektronik eiSos ein besonders ver-

lässlicher Partner für seine Kunden?

Alexander Gerfer: Verlässlich, weil wir zu einem

großen Konzern gehören, der in seiner Finanz-

kraft stabil ist. In der Langfristigkeit ist man ganz

anders gefordert. Die Bauteile die wir herstellen

sind langfristig verfügbar und nicht nur für eine

kurze Zeit. Und damit sind auch die Planungssi-

cherheit und die Ersatzteilsicherheit gegeben.

Wenn wir etwas tun, herstellen und den Kunden

anbieten, muss es qualitativ hochwertig sein.

Auch muss ein Bauteil technisch sauber beschrie-

ben sein, sodass der Kunde weiß, bin ich jetzt

innerhalb einer „Safe Operations Area“ oder bin

ich schon im Überlastungsmodus. Wir helfen dem

Kunden mit guten technischen Daten weiter.

Dazu haben wir die Plattform Redexpert einge-

führt, wo wir reale Messdaten von Bauteilen

abbilden und verlässliche, präzise und praxisnahe

Daten abgeben. Qualität heißt aber auch, wir

haben eine Artikelnummer und diese hat global

die gleiche Qualität. Man bekommt in der Bemus-

terung nicht das „goldene Sample“ und für die

Produktion was ganz Anderes. Bauteile sind ab

Lager schnell in beliebigen Menge zu bekommen.

Wo sehen sie momentan die größten Herausforde-

rungen im Elektronikmarkt?

Alexander Gerfer: Für unsere Kunden natürlich

deren Abnehmermarkt, der momentan geschüt-

telt und gerüttelt wird und damit dann auch uns

beeinflusst. Wir wissen momentan noch nicht

genau, wo es mit den Aufträgen hingeht. Die

Entwicklung bewegt sich aber ganz sicher in

Richtung E-Mobilität und 5G. Die Frage ist aller-

dings: Können wir genügend junge Menschen für

Elektronik-Hardware begeistern? Wie bekom-

men wir diese jungen Menschen schnell auf

einen akzeptablen Wissensstand? Wenn wir kei-

ne Hardware-Design-Fachkräfte mehr finden,

dann haben wir ein Problem. Europa muss sehen,

dass es seine Stärke behält: Schnelligkeit im

Design und Schnelligkeit im Markteintritt,

außerdem Beibehaltung einer hohen Qualität.

Wie begegnen sie als Hersteller diesen Themen?

Alexander Gerfer: Wir unterstützen die Kunden-

Aktivitäten durch unseren Service. Es gibt kos-

tenlose Muster, wir haben einen technischen

Vertrieb, Business Development Manager und

FAEs, die dabei helfen, Kunden-Applikationen

zum Leben zu erwecken. Und zum Thema wie

können wir junge Menschen begeistern: Wir

haben die Online-Plattform Redexpert zur einfa-

cheren Bauteilauswahl und -simulation einge-

führt, wo wir jederzeit abrufbar viel technisches

Wissen und Messdaten abgelegt haben. Zusätz-

lich bieten wir alleine oder in Kooperation mit

großen IC-Herstellern oder EMV-Laboren auch

eigene Schulungen, Seminare und Fachbücher

über Kernthemen an, über die man im Praxisle-

ben Bescheid wissen sollte.

Richtungsweisend Stärke und die Besonderheiten des Geschäftsmodells von

Würth Elektronik eiSos, von der Kunden weltweit profitieren.

Das Interview führte Hans Jaschinski

INTERVIEW mit Alexander Ger fer, CTO und

Geschäf tsführer Würth Elektronik eiSos GmbH & Co. KG

Zur Person

Alexander Gerfer ist

Geschäftsführer und

Chief Technology

Officer einer der

größten europäischen

Hersteller elektroni-

scher und elektrome-

chanischer Bauelemen-

te mit rund 8000

Mitarbeitern und Sitz in

Waldenburg, München,

Berlin und Barcelona

sowie mit Forschungs-

und Entwicklungs-

Standorten im Silicon

Valley, Dallas und

Shenzhen.

Würth Elektronik eiSos GmbH& Co. KG

Max-Eyth-Str. 1

74638 Waldenburg

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