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Software for ABCom Receiver

Top oder Flop?Nickolas Ovsyadovskiy

Enigma – eine alternative Firmware für die HD Produktfamilie der AB IPBox

Warum sollte heutzutage überhaupt noch jemand mit dem Gedanken spielen, eine alternative Firmware in seinem Receiver zu installieren? Ein Blick in die Vergangenheit, so ca. 10 bis 15 Jahre zurück, zeigt, dass es damals durchaus sinnvoll war. Als der Satellitendirektempfang zu dieser Zeit in Europa massentauglich wurde, hatten der engagierte Endverbraucher und der DXer, wenn sie denn wirklich alles empfangen wollten, nicht viel Auswahlmöglichkeiten in puncto Receiver. Diese waren meist durch ihre originale Firmware stark eingeschränkt, und erst durch alternative Firmware wurde ihr ganzes Potential freigesetzt. Obwohl das OSD und die Usability dieser alternativen Firmwareversionen oft nicht besonders anwenderfreundlich waren, so ermöglichten sie doch den SCPC Empfang, die direkte Eingabe von PID Werten und vieles mehr. Das war damals eine richtige Sensation!

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Enigma – eine alternative Firmware für die HD Produktfamilie der AB IPBox

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Nun aber genug Nostalgie, schließlich leben wir im 21. Jahrhundert und mitt-lerweile hat nicht nur digitales Fernsehen Einzug in unsere Wohnzimmer gehalten, sondern auch HDTV ist bis in den letzten Winkel der Welt vorgedrungen. Unmen-gen verschiedenster Receiver, die selbst mit originaler Firmware praktisch allen Wünschen und Bedürfnissen der User gerecht werden, stehen bereit. Macht es da überhaupt noch Sinn, nach Alternati-ven zu suchen? Besonders wenn wir von leistungsstarken Linux HD PVR Receivern sprechen legt die Firma ABCom, einer der führenden Hersteller in diesem Marktseg-ment, mit deren originaler Firmware die Latte so hoch, dass kaum noch Wünsche offen bleiben. Als wir nun erfuhren, dass ABCom selbst eine alternative Firmware für deren Geräte der IPBox HD Serie ver-öffentlicht hat, mussten wir diese einfach einem Praxistest unterziehen und her-ausfinden, was ABCom zu diesem Schrittveranlasst hatte. Für unseren Test wurde eine IPBox 910HD verwendet, Enigma1 ist jedoch auch für die IPBox 91HD, 900HD und 9000HD verfügbar.

InstallationDer komfortabelste und einfachste Weg

zur Installation wäre ein Online Update gewesen. So hätte die Firmware direkt über Internet geladen werden können, doch leider fanden wir Enigma1 nicht in der Liste möglicher Softwareupdates. Deshalb luden wir Enigma1 kurzerhand von der ABCom Website http://download.abcom.sk und übertrugen es mit Hilfe eines USB Sticks in unseren Receiver. Dazu muss der USB Stick zuvor mit FAT oder FAT32 forma-

tiert werden. Danach wird die Image Datei auf den Stick kopiert und in usb_update.img umbenannt.

Damit es zu keinem Dateiverlust kommt, empfiehlt es sich, den USB Stick nach demKopiervorgang über das Betriebssystem auszuwerfen, so dass kein Systemzu-griff mehr stattfinden kann. Im nächstenSchritt verbindet man den USB Stick mit dem Receiver und legt erstmal die Fern-bedienung zur Seite, denn alle weiteren Schritte werden direkt mit den Tasten an der Frontseite des Geräts ausgeführt. Durch gleichzeitiges Drücken der „Stand-by“ und „OK“ Taste wird ein Neustart des Receivers ausgelöst. Nun müssen die „Stand-by“ und „oben“ Taste gleichzei-tig gedrückt und gehalten werden. Nach einigen Sekunden lässt man zunächst die „Stand-by“ und danach die „oben“ Taste los. Im Display wird nun die Meldung „USB Upgrade“ angezeigt, und sofern die Datei „usb_update.img“ und keine weiteren Dateien im Hauptverzeichnis des Sticks gefunden werden, sollte der Update Pro-zess starten. Falls der Fehlercode „ER-10“ ausgegeben wird, genügt es, den Update-prozess einfach erneut zu starten. Es han-delt sich hierbei lediglich um ein harmloses Problem mit einigen älteren Bootloadern und spätestens nach einigen Versuchen sollte der Updatevorgang gelingen. Gene-rell ist diese Art von Softwareupdate sicher, achten Sie aber unbedingt darauf, dass die Stromversorgung des Receivers solange aktiv ist, bis die neue Firmware in den internen Speicher geladen wurde und am Frontdisplay „Done“ erscheint.

Wenn Sie das Update live verfolgen, so

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sehen Sie zuerst die Meldung „Booting“, danach „Loading“, dann „Load Enigma HD“ und zu guter letzt einen schwarzen Bild-schirm. Gerade diesen empfanden wir als etwas seltsam, denn die offizielle Firmwarebegrüßt den Benutzer nach einer Neuinstal-lation stets mit einem Installationswizzard und auch Enigma verfügt über einen sol-chen und zeigt ihn nach einem Werksreset an, nur eben nicht nach einer Neuinstal-lation. Aber keine Sorge, drücken Sie auf der Fernbedienung einfach die Menü Taste und wählen Sie danach „Setup“ - „Expert Setup“ und schließlich „Werkseinstellun-gen“. Nun wird der Installationsassistent aufgerufen, und Sie können den Receiver von Null aus konfigurieren und an IhreBedürfnisse anpassen. Als erstes frägt der Receiver die gewünschte Farbnorm (PAL, PAL60, Multinorm und NTSC stehen zur Verfügung) ab, danach geht es weiter mit der Auswahl der gewünschten OSD Spra-che. Hier stehen Englisch, Tschechisch, Dänisch, Deutsch, Griechisch, Spanisch, Estnisch, Finnisch, Französisch, Kroatisch, Ungarisch, Isländisch, Italienisch, Nieder-ländisch, Norwegisch, Polnisch, Portugie-sisch, Rumänisch, Russisch, Slowakisch, Slowenisch, Serbisch, Schwedisch und Tür-kisch zur Auswahl. Als nächstes muss der Besitzer die gewünschte Zeitzone anhand einer großen Auswahl von Beispielstädten aus einer Liste wählen. Der nächste Schritt bringt drei Icons auf den Bildschirm, die eigentlich für sich selbst sprechen. Zur Auswahl stehen „No DiSEqC“, „Simple“ und „Complex“. Genau, richtig erraten, nun ist es Zeit, eine eventuell vorhandene Multi-Sat Anlage zu konfigurieren. Sobald daserledigt ist, hält Sie nichts mehr davon ab, den interessantesten Bereich der Erstin-stallation aufzurufen, den Kanalsuchlauf.

Wiederum stehen dafür drei Optionen zur Auswahl bereit: „Automatischer Trans-pondersuchlauf“, „Automatischer Multi-sat Suchlauf“ und „Manueller Suchlauf“. Leider muss die Beta Version von Enigma1 in diesem Punkt noch hinter der offiziellenFirmware zurückstehen, denn ein Such-lauf auf einem 100 Transponder Satelliten

benötigte ganze 19 Minuten und 30 Sekun-den, wobei 1052 TV- und Radioprogramme eingelesen wurden. Hier muss sicher-lich noch einiges nachgebessert werden ebenso wie beim Hinzufügen neuer Satel-litenpositionen und Transponderdaten zur Datenbank von Enigma.

Die vorprogrammierte Satellitenliste ist für Europa mehr oder weniger aktu-ell, möchte man jedoch z.B. einen asia-tischen Satelliten wie den ABS-1 auf 75° Ost empfangen, so muss mit der aktuellen Beta Version die Kanal/Transponderliste auf den PC übertragen und dort manuell bearbeitet werden. Das OSD des Receivers würde zwar das Hinzufügen von Satelliten- und Transponderdaten erlauben, jedoch sobald, trotz eindeutigem Druck auf die „Speichern“ Taste, das Menü verlassen wird, vergisst der Receiver alle eingegebe-nen Änderungen. Zudem unterstützt der offizielle PC-Editor, wie in der „lies mich“Datei nachgeschlagen werden kann, kein Enigma und deshalb bleibt nur das Edi-tieren der Satelliten/Transponderliste mit einem gewöhnlichen Texteditor. Hierbei ist jedoch darauf zu achten, dass die Linux CR/LF in der heruntergeladenen Datei nicht zerstört werden.

Die meisten IPBox HD Benutzer haben ihren Receiver sicherlich mit dem Internet verbunden und kennen auch dessen IP Adresse. Falls nicht, lässt sich diese ganz leicht ausfindig machen: Im Menü wähltman „Setup“ - „Expert Setup“ und dann „Communication Setup“. Nun kann man die IP Adresse notieren, sofern der Recei-ver diese bereits automatisch konfigurierthat. Sollte das, aus welchem Grund auch immer, nicht geschehen sein, so können in diesem Menü direkt alle Parameter manu-ell vergeben werden.

Starten Sie nun ein FTP Programm Ihrer Wahl und geben Sie dort die IP Adresse Ihres Receivers ein. Sobald Sie nach Benutzername und Kennwort gefragt werden, verwenden Sie dafür „root“ und „ipbox“. Wechseln Sie nun in das Ver-

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zeichnis /var/etc und laden Sie die Datei satellites.xml auf Ihren Rechner. Erstellen Sie nun vorsichtshalber ein Backup dieser Datei und beginnen Sie sie dann zu bear-beiten. Kopieren Sie dazu einfach einen vorhandenen Satelliteneintrag innerhalb der satellites.xml und passen Sie dessen Namen, Position und Transponderdaten an. Beachten Sie dabei aber bitte, dass alle Frequenzen in Hz und alle Symbolraten in SPS angegeben sind, d.h. im Vergleich zu den Werten der SatcoDX Frequenztabellen müssen drei Nullen hinzugefügt werden. Sobald Sie fertig sind achten Sie darauf, dass keine unnötigen Leerzeichen, Zeile-numbrüche oder Buchstaben vorhanden sind und speichern Sie die Datei. Nun übertragen Sie sie wieder exakt an den Platz, von dem sie ursprünglich geladen wurde. Wechselt man nun in das Kanal-suchlaufmenü, werden alle Veränderun-gen sichtbar und neue Satelliteneinträge können problemlos für einen Suchlauf gewählt werden.

Im Moment scheint dies das größte Pro-blem mit Enigma zu sein, aber es dürfte sich relativ einfach lösen lassen. Zudem tangiert es die meisten europäischen Benutzer ohnehin nicht, da deren am häu-figsten verwendete Satellitenpositionenohnehin mit relativ aktuellen Transpon-derdaten vorprogrammiert sind.

Enigma1 verfügt über eine praktische Updatemöglichkeit per Internet Download, die über „Setup“ – „Expert Setup“ – „Soft-ware Update“ – „Internet Update“ akti-viert werden kann. In diesem Punkt steht Enigma der offiziellen Firmware um nichtsnach und in Windseile ist neue Firmware, sobald sie vom Hersteller freigegeben wurde, in den Receiver geladen. Im Hand-umdrehen können so Bugs behoben und neue Features hinzugefügt werden.

Da wir uns eigentlich immer noch in der Erstinstallation befinden ist es auf jedenFall erwähnenswert, dass auch Enigma selbst mit wenigen Klicks vollkommen unterschiedlich aussehen kann, da der Benutzer die Wahl zwischen mehreren „Skins“ hat. Das Menü selbst kann dabei in Form eines Rads angezeigt werden, das mit den Cursor Tasten „links“ und „rechts“ bewegt wird, oder man wählt die klassi-sche Menüansicht. Selbst den Tasten der Fernbedienung kann eine andere Funk-tion zugewiesen werden, indem man den

„Remote Style“ verändert. Um die Verwir-rung gerade am Anfang nicht allzu groß werden zu lassen, empfiehlt es sich, den„Ipbox (Relook)“ Style zu verwenden, der in seiner Bedienung stark der originalen Firmware ähnelt.

In der PraxisWenn Sie den erwähnten Ipbox Fernbe-

dienungsstyle gewählt haben, genügt ein Druck auf den OK Button um die klassi-sche Enigma Kanalliste aufzurufen. Falls Sie Enigma schon einmal auf einem der älteren ABCom SD Receiver in Verwendung hatten, so ist Ihnen sicher bekannt, dass die farbigen Funktionstasten eine ent-scheidende Rolle spielen. So aktiviert z.B. die rote Funktionstaste die Anzeige aller vorhandenen Kanäle, egal von welchem Satelliten, während die grüne Taste die Satelliten als Verzeichniseinträge darstellt. Ein Tastendruck auf den Satelliten offen-bart dann dessen Kanalliste. So kann man Satellit für Satellit nach dem gewünschten Programm absuchen. Die gelbe Funktions-taste erstellt eine Verzeichnisübersicht der Kanäle nach Providern, während die blaue Taste die Bouquetübersicht aktiviert, die im Prinzip der Favoritenfunktion anderer Receiver entspricht. Im Gegensatz zur Originalfirmware wird die Bearbeitungder Kanalliste unter Enigma über „Setup“ – „Service Organizing“ aktiviert. Bearbei-ten bezieht sich hierbei allerdings nur auf die Favoritenlisten, denn es ist leider nicht möglich, Sender aus der Hauptkanalliste zu löschen, zu verschieben oder umzube-nennen. Dafür macht es umso mehr Spaß, die Favoritenliste auf dem aktuellen Stand zu halten. Ein Klick auf „Add Services to Bouquet“ genügt und schon wandern alle markieren Sender in die Favoritenliste und stehen dort jederzeit bereit, ohne mühsam durch die gesamte Kanalliste scrollen zu müssen.

Die Kanalliste selbst kann in drei ver-schiedenen Modi angezeigt werden. Ent-weder werden die Kanalnamen einspaltig oder dreispaltig angezeigt, bzw. wird im Favoritenmodus die ganz linke Spalte abgetrennt und zur Verzeichnisspalte umfunktioniert, während der restliche freie Platz mit Kanalnamen gefüllt wird. Auf diese Weise können, in Anlehnung an viele bekannte PC-Dateimanager, Kanäle verschiedener Favoritenlisten rasch und unkompliziert aufgerufen werden, ohne

dabei ständig zwischen verschiedenen Ansichten und Darstellungen wechseln zu müssen. Ziemlich praktisch! Durch wie-derholtes Drücken der „v“ („check“ ) Taste an der Fernbedienung, kann zwischen drei verschiedenen Kanallistenmodi umge-schaltet werden.

Besonders DXer werden die erweiterte Kanalinfodarstellung lieben. Über „Infor-mation“ – „Streaminfo“ aktiviert, zeigt sie Details zu Kanalname, Provider, Video-, Audio-, PCR-, PMT-, Teletext-PIDs, Video-format, Transponder Stream ID, Original Network ID, Service ID, Verschlüsselungs-system sowie verschiedene Transpon-derparameter. Audio- und Videobitraten können über das Bitrate Viewer Plug-In bestimmt und angezeigt werden. Es wird mit Hilfe der gelben Funktionstaste und danach der Auswahl „Bitrate Viewer“ akti-viert. Besonders wenn es darum geht festzustellen, ob ein Sender wirklich HD Inhalte liefert oder nur so tut als ob, ist dieses Plug-In hilfreich.

Ein Doppelklick auf die EPG Taste öffnet das „EPG Style“ Menü und ermöglicht die Auswahl der verschiedenen Optionen: Channel EPG, Multi EPG und EPG Search. Die erste Option stellt den EPG für jeweils einen Sender Zeile für Zeile dar. Multi EPG blendet ein Gitter mit den EPG Daten des aktuellen und der umliegenden Sender ein. Praktischerweise merkt sich Enigma die einmal vorgenommene Auswahl und blendet zukünftig bei einem einfachen Klick auf den EPG Button sofort entwe-der den Channel- oder Multi EPG ein, je nachdem welche Option beim letzten Mal verwendet wurde. Die EPG Suche ermög-licht das gezielte Auffinden eines EPGEintrags, entweder in den Daten des aktu-ellen Kanals oder in denen aller Sender. Sogar eine Suche nach Genre ist hier möglich. Wiederum eine praktische Neue-rung! Noch komfortabler wäre die ganze Sache allerdings, wenn der Suchbegriff im SMS-Style per Zifferntasten eingegeben werden könnte, und nicht wie momentan nur mit der „oben“ und „unten“ Taste an der Fernbedienung.

Leider ist es mit der aktuellen Version, wie wir den Release Notes entnehmen, noch nicht möglich, einzelne Sendungen direkt im EPG zur Aufnahme zu markie-ren, manuell kann ein Timereintrag aber selbstverständlich über das Timer Menü

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hinzugefügt werden. Die Start/Stop- Zeit wird durch direkte Eingabe festgelegt, und es gibt sogar eine entsprechende Verknüp-fung zum EPG, die bei der Übernahme der korrekten Start/Stop-Zeit hilft.

PVRUnser Praxistest wurde mit einer AB

IPBox 910HD durchgeführt. Dieses Modell verfügt über eine eingebaute Festplatte. Da das Dateisystem von Enigma und das der originalen Firmware nicht kompatibel sind, empfiehlt es sich, alle wichtigen Auf-nahmen vor dem Wechsel der Firmware zu sichern. Sobald das Festplattenmenü von Enigma aufgerufen wurde, bietet der Receiver an, die Festplatte automatisch zu formatieren, damit Enigma darauf zugrei-fen kann. Der ganze Vorgang dauert nicht allzu lange und kann nicht beendet werden, bevor die Formatierung abgeschlossen wurde. Wie nicht anders zu erwarten war, startet der gute, alte, rote Kreis auf der Fernbedienung die Aufnahme. Alle Dateien werden ordnungsgemäß abgespeichert, egal ob SD oder HD. Während der schnelle Vor- und Rücklauf noch verbesserungs-würdig ist, lässt die normale Wiedergabe keine Zweifel aufkommen. Sämtliche Auf-nahmen werden über den praktischen „File Mode“ aufgerufen, der zwar simpel klingt, vom Standpunkt der Usability die Original-firmware aber um Längen schlägt. Er wirdmit Hilfe der Fernbedienung über „Menu“ – „ File Mode“ aktiviert. Sobald er gestartet wurde erscheint ein vom PC gewohntes Bild mit Verzeichnissen für MP3 Musik, Bilder, PVR Aufnahmen usw. Alles ist logisch orga-nisiert, so dass jede gewünschte Datei in Windeseile gefunden wird. Besonders gefallen hat uns dabei die Möglichkeit, auch Internet-Radio Streams zu empfangen, die mit den letzten Softwareupdates aller-dings auch in die Originalfirmware Einzuggehalten hat. Im Fall von Enigma1 ist deren Verwendung allerdings äußerst einfach, es müssen keine endlos langen Dateien mehr bearbeitet oder ergänzt werden, sondern man besorgt sich einfach die m3u Datei des gewünschten Anbieters und kopiert sie per FTP in das Verzeichnis /media/mp3 und schon erscheint der Sender im „File Menu“. Noch nie war es so einfach, Zugriff auf Internet-Musik außerhalb des PCs zu erhal-ten! Eine Beschreibung des „File Mode“ ohne eine Erwähnung der Playlisten wäre einfach nicht komplett. Sie speichern alle zuletzt aufgerufenen Dateien, Aufnahmen

oder Internetradiostationen. Sie haben richtig gelesen, der Receiver speichert nicht mehr nur die zuletzt aufgerufenen Sender, sondern auch die zuletzt aufgeru-fenen Multimediainhalte. Schließlich spre-chen wir schon lange nicht mehr nur von einem digitalen Satellitenreceiver, sondern von einem Multimediaallroundtalent – und somit ist alles nur eine Frage der richtigen Firmware.

Web-InterfaceDas Web Interface gehört ebenfalls zu

den ganz großen Pluspunkten der Enigma1 Firmware. Starten Sie einfach Ihren Inter-netbrowser und geben Sie die zuvor zur FTP Verbindung mit der Box verwendete IP Adresse ein. Werden Sie nach Benutzer-name und Kennwort gefragt, verwenden Sie wiederum „root“ und „ipbox“. Praktisch alle Receiverfunktionen können von hier aus aktiviert und gesteuert werden, sogar eine virtuelle Fernbedienung steht zur Verfügung. Sollten Ihre Kinder mehr damit beschäftigt sein, Cartoons zu sehen als ihre Hausaufgaben zu machen, so können Sie direkt über das Webinterface eine Nachricht an die Box senden, die dann am TV Gerät dargestellt wird. Weiters können Stream-,Kanal-, EPG- und Teletextinfor-mationen mit ein oder zwei Mausklicks per Webinterface dargestellt werden. Ebenso ist es möglich, Aufnahmen zu starten und die Wiedergabe von Sendungen zu aktivie-ren. Praktischerweise wird in der oberen rechten Ecke auch stets der freie Festplat-tenspeicher angezeigt.

ZusammenfassungObwohl es natürlich klar ist, dass die

erste Beta Version von Enigma1 nicht an allen Ecken und Enden perfekt sein kann, so ist Enigma1 trotzdem ein vielverspre-chendes Projekt. Besonders Computer-freaks und DXer werden damit ihre Freude haben, da die neue Firmware die Grenzen zwischen PC und Satellitenreceiver ver-schwinden lässt und die geballte Kraft eine Linux Receivers freisetzt. Zudem sprechen wir nun nicht mehr über ein Amateurpro-jekt, sondern über eine Software, die vom Receiverhersteller voll supportet wird. Die Installation zahlt sich auf jeden Fall aus, und hoffentlich folgen noch viele einfach zu installierende Updates, die die Box noch flexibler, vielseitiger und zuverlässigermachen.