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Torsten Kastendiek LEITERN & TRITTE

Torsten Kastendiek LEITERN & TRITTE. DGUV Information 208-016 Leiteretikett Die DGUV Information 208-016 Handlungsanleitung für den Umgang mit Leitern

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Torsten Kastendiek

LEITERN & TRITTE

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DGUV Information 208-016

Leiteretikett

Die DGUV Information 208-016 Handlungsanleitung für den Umgang mit Leitern und Tritten (ehemals BGI 694, bzw. BGV D36) schreibt u.a. vor, dass verwendete Leitern und Tritte jährlich geprüft werden müssen.

Inhalt

In der DGUV Information 208-016 geht es um Leiterbauarten und deren Zubehör. Auch werden Fragen über die Benutzung und Prüfung von Leitern und Tritten beantwortet. Grundlage der „Handlungsanleitung für den Umgang mit Leitern und Tritten“ sind die Regelungen der ArbSchG (Arbeitsschutzgesetz), BetrSichV (Betriebssicherheitsverordnung) und der

Jährliche Prüfung von Leiter und Tritte

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Leiterunfälle

• Der Umgang mit Leitern erscheint einfach.

• Dennoch gibt es viele Leiterunfälle.

- Jährlich ca. 45.000 Leiterunfälle bei den gewerblichen Berufsgenossenschaften.

- Rund 4.000 dieser Unfälle führen zu einer Rente.

- Etwa 50 dieser Unfälle verlaufen tödlich.

Leiterunfälle haben im Vergleich zu anderen Unfällen viermal schwerere Folgen.

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Hauptgefahr: Absturz

Kennen Sie Gefahren beim Umgang mit Leitern?

• Absturzgefahr

• Holzsplitter, Quetschungen, von umfallender Leiter getroffen werden etc.

Kennen Sie Ursachen für Stürze von Leitern?

• Auswahl des falschen Leitertyps

• Ab- oder Wegrutschen der Leiter

• Um- oder Wegkippen der Leiter

• Verlust des Gleichgewichts

• Abrutschen von Sprossen

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Besondere Gefahren bei Leiterstürzen

• Bei Absturzunfällen aus nur 1–2 m Höhe kommt es häufig zu Kopfverletzungen.

• Bei größeren Höhen können Beine, Arme oder der Rumpf den beschleunigten Körper kaum abfangen.

• Der Ort des Aufpralls ist häufig sehr hart (Beton, Metall).

• Die Unfallfolgen sind somit meist Brüche.

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Anlegeleitern

Gefahren

• Falscher Anstellwinkel

• fehlende Prüfung der Standsicherheit

• sich durch Arbeiten von der Wand wegdrücken

• beim Besteigen verursacht der Körperschwerpunkt ein Wegkippen der Leiter

Richtiger Aufstellwinkel

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Anlegeleitern

Richtiger Aufstellwinkel

Schutzmaßnahmen

• Der richtige Aufstellwinkel beträgt:

- 65 bis 75 bei Sprossenanlegeleitern,

- 60 bis 70 bei Stufenanlegeleitern.

• Wie kann man ohne Winkelmesser schnell den korrekten Winkel ermitteln?

• Lösung: Den eigenen Körper als Messgerät verwenden (siehe Abbildung).

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Gefahren

• Kippen durch falsche Nutzung

• Aktionsradius zu groß

• verlagerter Körperschwerpunkt

• zu große Windangriffsfläche mitgeführter Gegenstände

Falsches Verhalten

Anlegeleitern

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Schutzmaßnahmen

• Körperschwerpunkt innerhalb der Leiterholme

• Von frei stehenden Anlegeleitern aus Arbeiten nur unter folgenden Bedingungen durchführen:

- Standplatz auf Leiter < 7 m über Aufstellfläche

- Werkzeug + Material < 10 kg

- Benutzung von Stoffen und Geräten mit zusätzlicher Gefahr verboten

- Kippen der Leiter darf nicht durch Kraft-aufwand bei der Arbeit ausgelöst werden

- beide Beine müssen auf einer Sprosse stehen

- Windangriffsfläche von Gegenständen < 1 m²

Richtiges Verhalten

Anlegeleitern

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Gefahren

• bei hoher Belastung kann sich die Anlegeleiter durchbiegen.

• Die Unfallgefahr steigt bei zu hoher Belastung drastisch an.

Schutzmaßnahmen

• Beschränken der Belastung von Sprossen auf 150 kg.

• Lasten möglichst durch zweite Person anreichen lassen oder mittels Seil hochziehen.

Durchbiegen vermeiden

Anlegeleitern

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Gefahren

• Anlegeleitern, die an unsicheren Punkten angelegt werden, bieten keinen sicheren Stand.

• Beim Anlegen an nur einen Punkt ist ein Unfall nahezu vorprogrammiert.

• Anlegeleitern sind nicht für jeden Ort geeignet.

Unsichere Anlegepunkte

Anlegeleitern

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Schutzmaßnahmen

• Anlegeleitern so aufstellen, dass beide Holme einen Auflagepunkt haben.

Aber auch dann gilt:

• Wenn möglich, den Leiterkopf durch Anbinden sichern und die Leiterfüße feststellen oder durch eine zweite Person sichern.

• Leitern, die im Verkehrsbereich aufgestellt sind, zusätzlich sichern (z. B. Warnposten, Abschranken oder Absperren des Arbeitsbereiches).

Anlegepunkte sichern

Anlegeleitern

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Gefahren

• Zunehmende Steighöhe verringert die Stand-sicherheit. Besonders, wenn man von der Leiter auf ein anderes Objekt übersteigen will.

• Mehrzweck- und Anlegeleitern dürfen nur begrenzt bestiegen werden.

Steighöhe und Standsicherheit

Anlegeleitern

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Schutzmaßnahmen

• Bei Mehrzweckleitern dürfen die vier obersten Sprossen nicht bestiegen werden.

• Bei Anlegeleitern dürfen die drei letzten Sprossen nicht bestiegen werden.

• Anlegeleitern müssen das zu besteigende Objekt mindestens um einen Meter überragen.

Auswahl der Leiterhöhe

Anlegeleitern

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Anlegeleitern nur für kurzzeitige Arbeiten geringen Umfangs verwenden.

Beispiele• Anstricharbeiten und Reinigen von Dachrinnen und -abläufen• Auswechseln von Platten in Verkleidungen• Dübel- oder Bolzensetzen, z. B. für Gerüstverankerungen, Montagestützen• Mess-, Richt- und Lotarbeiten• Montage- und Instandhaltungsarbeiten an Lüftungs-, Klima- und Heizungs- und

Sanitäranlagen• Verschrauben von einzelnen Montageteilen• Wartungs- und Inspektionsarbeiten

Arbeiten mit Anlegeleitern

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Gefahren

• Die Standfläche der obersten Sprosse ist zu klein, um ein ausreichendes Gleichgewichtsgefühl bei der Arbeit zu gewährleisten.

• Das Festhalten an Rohrleitungen oder ähnlichen Gegenständen erhöht die Standsicherheit nicht.

Die oberste Sprosse ist tabu

Stehleitern

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Schutzmaßnahmen

• Auf keinen Fall mit beiden Beinen zugleich auf der obersten Sprosse stehen.

• Unbedingt eine Leiter ausreichender Länge verwenden.

• Ausschließlich Leitern mit Spreizsicherung benutzen.

Stehleitern

Die oberste Sprosse ist tabu

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Gefahren

• Die Standsicherheit einer Stehleiter ist nicht mehr gegeben, wenn sie als Aufstiegs- oder Übersteighilfe missbraucht wird.

Übersteigen

Stehleitern

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Schutzmaßnahmen

• Stehleitern nicht zum Übersteigen auf andere Objekte benutzen – weder seitlich noch nach oben oder unten.

Übersteigen

Stehleitern

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Gefahren

• Eine Stehleiter steht nur dann sicher, wenn die Schenkel weit auseinander stehen.

• Eine fehlende Spreizsicherung kann dazu führen, dass die Leiter auseinander klappt.

Sicheres Aufstellen

Stehleitern

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Gefahren• Nicht befestigter Untergrund, rutschiger Boden, ungleiche Boden-

verhältnisse, Unebenheiten etc. führen leicht zum seitlichen Kippen oder Wegrutschen der Leiter.

Unsichere Standflächen

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Schutzmaßnahmen

• Bei lockerem Boden Erdspieße benutzen.

• Wenn möglich Untergrund so ebnen, dass die Sprossen waagerecht sind.

• Leiter nicht auf instabile Unterlagen stellen.

• Bei geneigten Flächen oder auf Treppen gegebenenfalls Leiterzubehör verwenden.

Sicherung von Standflächen

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Gefahren

• Stehleitern oder Anlegeleitern werden schnell instabil. Dies ist bei Höhen von mehreren Metern der Fall.

• Leitern, die im Verkehrsbereich aufgestellt werden (z. B. Leitern hinter Türen), können ungesichert leicht zum Unfall führen.

Sicherung von Leitern

Schutzmaßnahmen

• Anlegeleitern nach Möglichkeit einhaken.

• Stabilisierung durch zweite Person:

- Breitbeinig stehende Leiterfüße gegen Verrutschen abstützen.

- Leiterholme mit beiden Händen anfassen.

- Sicherungsstelle nicht verlassen.

• Leitern in Verkehrsbereichen durch Absperrungen sichern, in Türbereichen gegebenenfalls Sicherungsposten einsetzen.

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Schutzmaßnahmen

• Sicherheit durch Abstand:

0,51,52,03,04,0

bis 1über 1 bis 30über 30 bis 110 über 110 bis 220über 220 bis 380

Schutzabstand(Abstand in Luft von ungeschützten, unter

Spannung stehenden Teilen)

[m]

Netz-Nennspannung UN

(Effektivwert)

[kV]

Durchströmung verhindern

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• Ab einer Greifhöhe von 1,80 m müssen Aufstiege (Leitern, Tritthocker) zur Verfügung stehen – besonders wichtig für Büroarbeitsplätze.

• Arbeiten auf Leitern sollten nur von körperlich geeigneten Personen durchgeführt werden.

• Bei ungünstigen Witterungsverhältnissen sind Leiterarbeiten in Außenbereichen möglichst zu vermeiden.

• In Deutschland dürfen Jugendliche mit Arbeiten, die mit Unfallgefahren verbunden sind, prinzipiell nur im Rahmen ihres Ausbildungszieles unter Aufsicht eines Fachkundigen beschäftigt werden.

• Stehleitern dürfen nicht als Anlegeleitern verwendet werden, dabei wird das Leitergelenk zu stark belastet. Ausnahmen gelten nur für Stehleitern, die dafür ausdrücklich zugelassen sind.

Regeln zur sicheren Nutzung

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Ansprechpartner für Fragen und Anregungen ist:

Herr Torsten Kastendiek

Telefon: 04242 578142

Mobil: 0172 5490164

Sicherheitspass der TÜV NORD Akademie

Pass-Nr. SP 63369

Homepage: www.kastendiek.de www.leiterpruefen.de email; [email protected]

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!